Ein Malfoy mag keine Hustenbonbons von Tosho (Oder doch?) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- „Vater“ … es war nur ein heiseres Krächzen, welches den Mund des Blonden verließ. „Vater!“, krächzte es noch einmal, nun kaum noch zu überhören. „Was gibt es denn? Du weißt, du sollst nicht stören!“, setzte der Angesprochene nun zurück, ohne aber seinem Sohn wirklich Aufmerksamkeit zu schenken. „Ich hab Halsschmerzen!“, krächzte der Blonde nun erneut. Langsam aber sicher wurde er quengelig, denn er war es absolut nicht gewohnt, warten zu müssen. Und was auch immer Lucius Malfoy da gerade tat, es war wichtiger als er – und das konnte Draco einfach nicht verstehen. Wusste sein Vater nicht, dass er sein einziger Erbe war? Was, wenn er nun an dieser schrecklichen Krankheit starb? Es fühlte sich schon so an. Als würde er innerlich zerreißen. Mit dem Hals fing es an, und dann würde er komplett in Fetzen zerfallen! Draco hatte keine Angst, nein. Er wollte nur nicht zerrissen werden. Also drängelte er erneut um die Aufmerksamkeit seines Vaters: „Tu etwas dagegen, Vater! Es kratzt so sehr!“, jammerte er. Krächzte noch ein wütendes „Vater!“ hinterher, als Lucius wieder nicht reagierte. Wollte dieser Mann wirklich sein einziges Kind sterben lassen? Wann kam denn Mutter bloß heim? Sie würde ihm zu helfen wissen. Sie würde ihn nicht mit dieser schrecklichen Krankheit sitzen lassen. Ach, wenn sie doch bloß schon da wäre…. „Vater!“, krächzte er erneut. Wenn auch mit jedem Wort weniger Ton aus seinem Mund kam, er wollte wenigstens seine letzten Worte noch jemandem sagen, bevor er für immer verstummen würde! Denn mittlerweile war er sich sicher – er würde seine Stimme verlieren. Sein Hals war aufgerissen, und bestimmt würde er bald auch andere Dinge nicht mehr tun können. Was war, wenn plötzlich seine Beine einrissen? Oder seine Arme? Vielleicht würden ihm auch alle Zähne ausfallen? Einen hatte er doch letzte Woche schon verloren… „Vater!“ – nun heulte der kleine blonde Junge fast, tapste vom Sofa weg und in Richtung seines Vaters. Dieser war so eine starke Vorbildfunktion für ihn. Immer stark und nie ein Gefühl zeigend. Doch heute, so kurz vor seinem Tod konnte Draco einfach nicht so sein wie er! Sah dieser Mann denn nicht, dass sein Sohn im Sterben lag?! „Vater!“ japste er, versuchte die erste aufkommende Träne zu schlucken. „Ich sterbe!“ setzte er nun noch hinzu, doch Lucius ließ nur ein Schnauben hören: „Du sollst mich nicht mit solchen Lappalien von der Arbeit abhalten, Draco.“ Das war es also. Eine Lappalie, wenn sein Sohn starb! Draco begann nun wirklich zu heulen, drehte sich um und verdrückte sich aus dem Zimmer. Sein Vater würde ihn sterben lassen! Er würde völlig einsam und allein an dieser Krankheit zu Grunde gehen. Seine Haare würden ihm ausfallen, seine Knochen würden zu Staub und seine haut zu Fetzen! Vielleicht würde sein Blut verdunsten und er selber dann vom Wind davon getragen? Er hasste es. Er wollte nicht sterben. Aber was konnte er, als kleiner siebenjähriger Junge schon gegen den Tod ausrichten? *Klick* während Draco noch heulend auf der Treppe saß, öffnete sich die Haustür des Manors und eine ihm sehr bekannt Frau trat ein. Sofort stürzte er auf sie zu – „Mutter, ich sterbe!“, krächzte er und zeigte ihr seinen offenbar aufgerissenen Rachen. Sofort kniete die blonde Frau neben ihrem Sohn und schaute ihn aufmerksam an. Schließlich schlich sich ihr Lächeln wieder zurück in ihr Gesicht. Andere mochten dieses Lächeln nie zu Gesicht bekommen, doch es war das, was Draco immer Trost spendete, und welches fast nur ihm gehörte. „Nicht doch, Schatz. Du stirbst doch nicht. Du hast nur eine Erkältung!“ „Eine Erkältung?“, staunte Draco, wusste nicht so recht etwas mit dem Begriff anzufangen. Er war doch nicht kälter geworden! Sein hals war kaputt gegangen und jetzt würde er ganz langsam auseinander fallen! Genau das versuchte er nun seiner Mutter mit krächzender Stimme beizubringen, doch sie sah ihn nur weiter an und lächelte. „Eine Erkältung ist eine Krankheit, die die Muggel ziemlich oft haben, weißt du? Zauberer haben sie seltener, aber die Heilmethoden sind bei beiden so ähnlich. Du stirbst also nicht! Wir stecken dich jetzt erstmal in die Badewanne, dann bekommst du einen schönen warmen Tee mit Honig und dann such ich mal den Trank gegen Erkältung. Ich bin sicher, wir haben noch welchen!“ – Damit packte sie ihren kleinen Sohn am Arm und führte ihn die Treppe hinauf ins Badezimmer. Während sie sich persönlich um das Wohlergehen ihres Kleinen kümmerte, begann er auch langsam zu begreifen, dass er nicht des Todes war. Aber wie die Muggel nun damit klar kamen war ihm doch rätselhaft! Aber seine Mutter wusste doch sonst immer alles. Da konnte sie ihm bestimmt auch das sagen. Ein paar Stunden später lag der junge Malfoy in seinem kuscheligen Bettchen und äußerte seiner Mutter seinen neuesten Wunsch: „Ich möchte gerne mal ein Hustenbonbon!“ Narzissa lächelte nur und schaute ihren Sohn dann ein wenig schelmisch an. „Das sagen wir aber nicht dem Papa, der meint nämlich, dass ein Malfoy keine Hustenbonbons mag!“ Und ihr Sohn stimmte ihr da freudestrahlend zu: „Genau. Der hätte mich ja auch sterben lassen!“ Narzissa schob also ihrem nun wirklich glücklich und lebendig wirkenden Sohn ein Hustenbonbon in den süßen Mund und nahm sich vor, mit ihrem Mann noch mal ein ernstes Wörtchen zu reden. Sie wusste zwar, er würde ihrem Schatz nie etwas antun, doch er sollte doch nicht immer so hart zu dem kleinen sein! Naja, wenigstens hatte sie für die nächsten tage wieder eine Beschäftigung, die ihr gefiel. Ihren süßen kleinen Draco zu umsorgen war doch immer noch die beste Aufgabe der Welt! ~ Ende ~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)