Ein neuer Anfang? von Blackdream ================================================================================ Prolog: -------- Hell erleuchtet war das kleine Zimmer mitten in der Stadt. Eine kleine Figur saß da auf einem Stuhl und das Schluchzen war kaum zu überhören. Das Mädchen mit den blonden kurzen Haaren hatte ihr Gesicht in ihren Armen verborgen, die auf dem Tisch auflagen. Vor ihr der Laptop auf dem ihre neuste Kreation stand. Es klopfte an ihrer verschlossenen Zimmertür >Geh weg!< rief sie und erhob kurz ihren Kopf. Tränen liefen ihr Gesicht herunter, als sie mit Zorn in den Augen zur Tür blickte. >Komm raus! Das hat doch alles keinen Sinn!< rief jemand von außen zurück. >Du verstehst es nicht! Niemand versteht mich! Also geh weg!< rief das Mädchen zurück. >LEONIE!< der Schrei der Frau ging ihr durch alle Glieder und ein schlechtes Gewissen machte sich in ihr breit, doch die Wut in ihr behielt das junge Mädchen im Griff, unterdrückte das aufwallende Schuldgefühl, so wie immer. Genau wie immer... Sie war erschöpft von ihren ewigen Streitigkeiten mit ihr. Doch sie würde nicht aufgeben, denn wenn sie aufgab, das wusste sie nur zu gut, würde sie eine Schwäche zeigen und das wäre in ihrem momentanen Zustand fatal. Leonie hörte der anderen Person nicht mehr zu, sie versank in ihrer eigenen Welt und wünschte sich nichts sehnlicher als zu fliehen, wohin war ihr egal. Hauptsache weg aus dieser unschönen Realität. Kapitel 1: ----------- Langsam trockneten ihre Tränen auf ihrem Gesicht und hinterließen ein unschönes Gefühl auf ihrer Haut. Langsam schlüpfte sie unter ihre Bettdecke und legte sich in ihr Bett. Sie streckte sich weit und knippste den Lichtschalter aus. Von einem Moment auf den anderen wurde ihr Zimmer in schwarz gehüllt. Wild drehte sie sich im Bett unhmer, warf sich von einer Seite auf die andere und unterdrückte das nun auftretetende schlechte Gefühl in ihrer Magengegend. Sie seufzte als sie es endlich aufgab einschlafen zu können, sich ihr Handy nahm und eine Folge ihres liebsten Animes ansah. Wieder wünschte sie sich nicht länger diese unschöne Realität, in der sie sich wie gefangen gefühlte und nicht wusste was sie tun sollte. Doch plötzlich flackerte ihr Handybildschirm und um sie herum verfiel alles in ein tiefes undurchdringliches schwarz, ein Ruck durchfuhr ihren Körper als der Druck unter ihrem Rücken verschwand. Wind rauschte in ihren Ohren und ihre Haare flatterten wild um sie. Panik ergriff das Mädchen als sie merkte wie ihre Kleidung an ihrem Körper zehrte und ihr vage bewusst wurde das sie sich hoch oben in der Luft befand und fiel. Sie traute sich nicht sich umzudrehen und nach unten zu sehen fest umklammerte sie ihr noch immer funktionsloses Handy in ihrer Hand und kniff die Augen zu. Sie wartete, was ihr wie eine Ewigkeit erschien, auf den Aufprall. Sie hörte ein lautes "Platsch" als sie in das eiskalte Wasser eintauchte und hielt ihre Hand vor den Mund um ihren Atem nicht zu verlieren, der aus ihrer Lunge gepresst wurde. Angst erfüllte Leonie als sie immer weiter nach unten sank. Sofort begann sie nach oben an die Oberfläche zu schwimmen und keuchte nach Luft als sie diese erreichte. Panisch drehte sie sich im Wasser und entdeckte einen etwas abgesetzten Punkt am Rande der riesigen Brücke über ihr, deren Silhouette sie im Dunkeln erkannte. Schnell und mit kräftigen Zügen schwamm sie darauf zu und hob sich schwerfällig aus dem Fluss. Zitternd robbte sie auf die Wiese und blieb erschöpft liegen. Ein Sonnenstrahl der warm in ihr Gesicht schien weckte das schlafende Mädchen. Sie öffnete die Augen von denen sie sich nicht erinnern konnte sie geschlossen zu haben. Müde gähnte sie und streckte ihre schmerzenden Glieder. Dabei kicherte sie belustigt. Seit wann fühlte sie sich als wäre sie eine alte Frau? Noch immer müde legte sie sich zurück in das weiche Gras. Noch immer wusste sie nicht wo sie war oder was eigentlich gestern genau vor gegangen war. Ein tiefer Seufzer entfuhr ihr als sich nun ihr Magen bemerkbar machte. Also entschied sie sich dafür aufzustehen, auch wenn sie keine Ahnung hatte wie sie ohne Geld etwas zu Essen bekommen sollte. Zu ihrem Erstaunen befand sich gleich neben ihr ein Korb mit einem Zettel auf dem in großen Buchstaben "FÜR DICH" stand. Suchend sah sich Leonie um, doch es war niemand da, der sonst noch gemeint hätte sein können oder der ihn dort hingelegt haben könnte. Sie sah in den Korb und entdeckte ein Frühstück, sowie neue Kleidung und ein komisches Ding, für ihr Ohr, so wie auf der Rückseite abgebildet war. Sie machte sich fertig und stand dann auf. Sie lief unter der Brücke hindurch und kam irgendwann an einer Straße vorbei. Sie lief vorbei, folgte den Autos bis es endlich ein Schild gab, das sie lesen konnte. >Shizume City< stand darauf mit einem Pfeil. Es kam ihr irgendwoher bekannt vor. Sie überlegte woher, während sie in die Richtung lief, die der Pfeil angezeigt hatte, doch kam leider zu keinem Ergebnis. Sie seufzte ihr taten die Füße vom langen laufen weh. Sie glaubte nun endlich zumindest etwas näher an der Stadtmitte zu sein. Sie war nun in einem Park überall grün wohin sie auch sah und sie fühlte sich schon sichtlich wohler also beschloss sie sich ein wenig dort auszuruhen. Menschen kamen und gingen sie unterhielten sich, auf eine Sprache die sie selbst nicht verstand und auch nicht richtig erkannte. Einige kamen auf sie zu und sagten etwas, doch Leonie konnte nicht antworten. Sie schüttelte nur den Kopf und hing weiter ihren Gedanken nach, bis sie sich wieder in Bewegung setzte. Sie kam an Geschäften vorbei und wusste, das sie jetzt wohl in der Stadtmitte angekommen war. Leonie begann sich umzusehen und stellte nach einer Weile fest, daß ihr langweilig war. Doch was tun, in einer fremden Stadt die sie nicht kannte und niemand ihre Sprache sprach? Ein Gefühl der Verzweiflung machte sich in ihr breit und das machte sie nervös. Sie lief weiter, gegen den Strom der Beschäftigten Leute auf den Bürgersteig irgendwohin. Es verging einige Zeit und sie wurde von irgendwelchen Typen mit schwarzen Helmen und grünen Lichtern gesehen. Sie deuteten mit dem Finger auf sie und begannen dann auf sie zuzugehen. Leonie war das alles nicht geheuer. Wer waren diese Typen? Fragte sie sich als sie sich in Bewegung setzte. Kapitel 2: ----------- Sie lief schneller und schneller bis sie anfing zu rennen, sich durch die Menge drückte und immer wieder hektisch umdrehte um zu sehen, ob die Typen immer noch hinter ihr waren. Sie bekam Angst als sie sah, wie diese ihr schneller als zuvor nachhetzten. >Vorsicht!< rief eine unbekannte Stimme und Leonies Kopf schnellte nach vorne. Doch es war bereits zu spät sie knallten mit voller Wucht zusammen. >Man kannst du nicht aufpassen!< brüllte der Junge, der vor ihr auf dem Boden saß. Leo rieb sich den schmerzenden Kopf und griff unbewusst nach ihrer Kappe, die sie zuvor auf den Kopf getragen hatte. Hastig drehte das Mädchen ihren Kopf um und suchte ihre Umgebung nach ihren Verfolgern ab. Sie entdeckte sie bei einer Ecke und verfiel erneut in Hektik und Panik zurück. >Hey! Ich rede mit dir Idiot!< die laute Stimme sprach erneut und langsam ging sie ihr auf die Nerven. Sie atmete tief durch und stellte sich hin. >Yata-San!< eine neue Stimme mischte sich in die Situation und ein dicker Mann mit einer weißen Jacke, hellen blonden Haaren und einer dunklen Sonnenbrille kam auf sie zu. Leo sah den Mann an bevor ihr Blick zurück auf den Jungen ging, der noch immer auf den Boden saß und sie mit einem wütenden Funkeln in den Augen ansah. Sie blickte erneut zurück nur um ihre Verfolger an der Ecke stehend zu sehen. Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken und sie setzte sich in Bewegung an den Jungen mit den schwarzen Beanie vorbei und weg. >Hey!< sie verstand nicht was er sagte, noch konnte sie sagen das es ihr leid tat und nun waren wahrscheinlich auch diese beiden an ihren Fersen. Sie fluchte innerlich und rannte in diesem Moment an einer Glasscheibe vorbei. Mit einem Seitenblick hinein sah sie etwas lilanes an ihrem Hals leuchten. Zu kurz war der Blickkontakt um genau zu deuten was es war, doch es sah beinahe aus wie eine Blume. Sie vergaß es schnell wieder und bog in die nächste Seitengasse ein. Die zu ihrem Pech in einer Sackgasse endete. >Nein! Nein, Nein, nein. Alles nur das nicht! Shit!< ihre Faust krachte gegen den harten Beton. Nur Sekunden später hörte sie Schritte von Schuhen die durch die Gasse hallten. Ebesono wie ein leises Rollen. Schreckhaft drehte sie sich um ihre Augen weit im Angesicht der Gefahr. Sie glaubte das die beiden wütend waren und Rache wollten. Ihre Augen weiteten sich unter dem Schild ihrer Kappe. Was würde nun genau geschehen? Fragte sie sich und drückte ihren Rücken gegen den kalten Beton. >Nehmt eure Hände von dem Vöglein!< riefen nun Stimmen und die Typen mit den schwarz-Grünen Helmen kamen angestürmt. Leonie verstand kein Wort von dem was sie sagten, doch sie konnte klar den Schluss ziehen, das dass keine nette Unterhaltung über den Tag oder sonst was war. Nein es ging um sie. Sie redeten über Leonie, da war sie sich hundertprozentig sicher. Sie biss die Zähne zusammen. Sollte sie es wagen? Sollte sie sich davonschleichen, solange sie abgelenkt waren? Ihre Augen suchten nach einer Lösung und fanden schließlich eine kleine Tonne, die da einsam an einer Wand stand und gut geeignet zum Sprung an eines der Rohre darüber war. Sie würde das schaffen. Immerhin war eines ihrer Hobbys Parcours. Doch sie hatte lange Zeit damit aufgehört. Trotzalledem war das im Moment ihre einzige Chance zu fliehen. Sie schluckte heftig, bevor sie einen Schritt nach vorne machte, einen versichernden Blick zu den Jungs warf und dann mit einer selbst für sie überraschenden Geschmeidigkeit über die Tonne ein wenig nach Oben an das Rohr sprang. Ihre Finger wanden sich um den glatten Gegenstand und sie zog sich daran empor, nach oben auf das Dach des Hochauses. Sie kletterte über die Absperrung und atmete erleichtert auf, doch sie wusste das es nicht lange dauern würde bis sie ihr folgen würden schon suchte sie erneut nach etwas um ihre Parcours Künste unter Beweis zu stellen. Doch es gab nichts, nur den Sprung auf das andere höhere Gebäude vor ihr. Es war vielleicht gute 10 Meter entfernt und sie wusste sie würde das nicht schaffen. Doch in ihrem Hinterkopf hämmerte der Gedanke es zumindest zu versuchen. Sie drehte einige Runden auf dem Dach und hörte dann ein schrecklichen metallischen Lärm von unten. Sie seufzte ging weit zurück um möglichst viel Schwung zu bekommen und begann zu rennen dann sprang sie auf das Geländer zog ihre Arme von hinten nach vorne durch und glitt durch die Luft als würde sie fliegen. Für einen kurzen Moment glaubte sie es nicht zu schaffen oder sich nicht richtig festhalten zu können, und von unten sah es wahrscheinlich auch so aus. Doch ihre Finger griffen nach der Kante des Lüftungschachts vor sich und klammerte sich daran fest, als eine Hand abrutschte und sie nach unten blickte zuckte sie erschreckt zurück und starrte in die weiten Augen der Leute unter sich. Schnell genug bekam Leonie die Situation wieder in den Griff und zog sich nach Oben. Sie begann weiter zu laufen und die Jungs, die sie einfach nur anstarrten als wäre sie verrückt geworden hinter sich zu lassen. >Das war irgendwie spaßig. Angst einflößend aber auch spaßig.< murmelte sie. Es dauerte fast eine ganze Stunde um wieder auf den Boden zu kommen. Sie zitterte ein wenig bei dem Gedanken wie hoch sie klettern musste, doch dafür war sie ihre Verfolger los und das allein zählte. Mittlerweile saß Leonie wieder auf der Bank im Park und entspannte sich als sie dem Sonnenuntergang am Himmel nachsah und ihren grumelnden Magen beruhigte. Es würde sicherlich eine lange Nacht werden. Kapitel 3: ----------- Früh saß sie bereits wach auf der Bank und versuchte dieses Ding, welches an ihr Ohr sollte irgendwie dranzukriegen. Immerhin war das einzige was sie davon wusste, das es ans Ohr gehörte! Nach einer Weile die sich wie eine Ewigkeit anfühlte hatte sie es endlich raus. Ein leises Surren fuhr durch ihr Ohr und sogleich verwandelten sich die Geräusche und unbekannten Töne der Sprache in ihre eigene. >Der Junge sieht irgendwie süß aus. < murmelte ein Mädchen unter vorgehaltener Hand einer anderen zu, während sie Leonie ansah. Das andere Mädchen reckte ihren Hals um sie besser sehen zu können und nickte nur bestätigend. Leonie sah die beiden an, glaubten sie tatsächlich das sie ein Junge war? Sicher ihr kurzer Haarschnitt war alles andere als Mädchenhaft und ihre momentane Kleidung auch nicht aber sie liebte Kleidung die an ihr hing und nicht so figurbetonend war ebenso wie die Hip-Hop Kappe die sie trug. Dennoch konnte sie es kaum glauben, man hielt sie allen ernstes für einen Jungen! Sie spürte weitere Blicke der Mädchen auf sich und ihr Bauch krampfte sich unangenehm zusammen. Noch bevor die beiden noch etwas sagen konnten war sie bereits aufgesprungen und Richtung Ausgang gerannt. Sie drehte sich kurz nochmal um und lief dann wieder zur Stadt und hoffte nicht wieder irgendjemanden zu begegnen, der sie verfolgte. Sie lief einen anderen Weg entlang und hörte das nun deutlichere Treiben der Menschen auf den Straßen und auch Teile ihrer Gespräche. Sie genoss das Gefühl sich nicht mehr ausgeschlossen zu fühlen. Irgendwann kam sie an einem großen Hochhaus vorbei, das vollkommen aus Spiegelglas zu bestehen schien. Nirgendwo standen Leute herum oder sonst irgendwer, der sie hätte beobachten können und so nutzte sie ihre Chance. Leonie stellte sich vor den Spiegel um sich zu betrachten. Eine lange Kackigrüne dreiviertel Hose mit weiten Ausschnitt und ein schwarze Sweatjacke mit schwarzen bauchfreien Top darunter. Sie hatte die Jacke zugemacht da es echt kalt war ohne. Die beige farbenen Sniecker passten eigentlich ganz gut wie sie fand. Als sie die dunkelblaue Kappe von ihren Haaren entfernte viel ihr zuerst die kurzen schwarzen Haare auf und das erschreckte sie. Ihre Haarefarbe war blond und nicht schwarz. Danach fielen ihr die vielen blauen und roten Strähnen darin auf und es gefiel ihr, das nächste was ihr auffiel waren die Augen. Zu Hause hatte sie grüne Augen gehabt und jetzt waren sie schon fast eisblau. Schnell setzte sie ihre Kappe wieder auf und zog sich den Schild tiefer als zuvor ins Gesicht. Ihre Finger wanderten zu ihrem Nacken. Das was sie am Vortag gesehen hatte war definitiv keine Einbildung gewesen. Da war eine lilanen offene Blume, die vom einem Kolibri oder einem ähnlichen Vogel angeflogen wurde. Sanft glitt ihr Finger über das leicht lila leuchtende Tattoo auf ihrer Haut. Es war genau wie die anderen beiden Dinge unerklärlich für sie. Hallo Vögelchen. < murmelte eine Stimme hinter ihr und eine Hand legte sich um ihre Taille um sie festzuhalten. Leo erschrak und wich zurück, genau gegen den Mann, der sie festhob. > Hey? Hat das Vögelchen etwa Angst?< fragte die Stimme. Die andere Hand legte sich auf ihren Mund. Leonie zappelte hilflos in seinen Armen, panisch und angsterfüllt. >Wie wärs bringen wir das Schätzchen zurück zum König und kassieren unsere wohlverdienten JUNGLE Punkte?< fragte eine andere Stimme. >Klar deswegen sind wir doch hier.< antwortete der andere und drehte sich mit Leonie zusammen um. >Das bringt uns dann auch auf den N Rang oder?< fragte der andere während er Leonies Hände auf ihrem Rücken zusammenband >Mpfh!< Leonie stemmte sich dagegen versuchte dem eisernen Griff des Mannes zu entgehen jedoch ohne Erfolg. >Jetzt sei doch nicht so schwierig Vögelchen. < säuselte einer der beiden in ihr Ohr. >Jetzt beeile dich doch Mann! Wen HOMRA oder SCEPTER4 hier auftaucht können wir unseren Punkten gute Nacht sagen! < schnauzte er im gleichen Atemzug seinen Partnern an. >Der hält aber auch nicht still! Verdammt! < Leonie rollte die Augen jetzt hielten sogar ihre Verfolger sie für einen Jungen. Die Hand über ihren Mund ließ locker und sie nutze die Chance um zuzubeißen. >Autsch! < rief ihr Fänger und zog seine Hand ruckartig zurück. >Hilfe! < kreischte Leonie los, ohne Rücksicht auf ihre Stimme zu nehmen oder gar darauf zu achten was genau sie da gerade gesagt hatte. Denn es war eindeutig nicht ihre Muttersprache gewesen in der sie gerade um Hilfe gerufen hatte. Die beiden Männer erschraken bei ihrer lauten Stimme leicht, und sogleich ertönte das leise 'Klick' welches bestätigte das die kalten Ringe um Leos Handgelenken, verschlossen waren. Die Hand pressten sich wieder auf ihre Lippen zurück. >Sie gefälligst leise! < zischten die beiden im Einklang. Heftig schüttelte Leonie ihren Kopf und zog ihn so weit zurück wie es ihr möglich war. >Hey! < eine bekannte Stimme mischte sich ein. Leonie sah auf und erkannte den dicken Mann vom Vortag zusammen mit ein paar anderen die in blaue Mäntel gehüllt waren und Schwerter mit sich führten. Was soll denn das werden wenn fertig ist?< fragte einer der blau gekleideten. > Das geht euch gar nichts an! < rief der andere und zog heftig an Leonies Fesseln. > Hmpf! Mhh! < Hilflos zappelte Leo und stemmte sich mit aller Macht gegen die beiden. > Sieht für mich stark nach einer Entführung aus. < meinte der dicke Mann und schritt auf die kleine Gruppe zu. >Ihr bekommt den Vogel nicht! Damit das gleich klar ist! Der Preis gehört uns! < rief der zweite hinter Leo und rannte auf ihn zu. > Bleib hier du Idiot! < rief derjenige, der sie festhielt. Im nächsten Moment sprühten grüne und rote Funken an den Wänden und der Mann sank zu Boden. Was hatte der Dicke gemacht? Ungläubig sah sie zu wie er sich vor Schmerz am Boden krümmte. > Du da! Lass den Jungen gehen oder es ergeht dir genauso wie ihm! < drohte einer der Uniformierten und hob bereits eine Hand an seinem Schwert. Jederzeit bereit es zu ziehen. Die Hand auf Leonies Mund zitterte und der Arm um ihre Taille löste sich er schob sie von sich weg. > N-Nehmt ihn.< sagte er mit zittriger Stimme bevor er davonrannte. Das Mädchen lehnte sich gegen die Spiegel. Ihr gesamter Körper zitterte wie Espenlaub. Vorsichtig kamen die Männer auf sie zu und begannen an den Handschellen herumzuhantieren. > Geht es dir gut? < fragte der Dicke und lächelte. Sie brachte nur ein stummes nicken und ein leise geflüstertes: >Danke. < hervor, bevor der Druck von ihren Armen ablies und sie ihre Arme wieder nach vorne nehmen konnte um ihre schmerzenden Handgelenke zu betrachten. > Du bist doch der von gestern oder? < fragte der Dicke erneut und sie erstarrte. Sie sah ihm in die Augen oder vielmehr die schwarzen Brillengläser seiner Sonnenbrille. Er grinste nur bevor er den anderen laut verkündete: > Der Junge kommt mit mir! <. Verwirrte Blicke wurden ausgetauscht > Und warum entscheidest du das bitte? < fragte einer der Blauen. > Weil HOMRA noch unerledigtes mit ihm zu tun hat und ich bin mir fast schon sicher, das er auf unserem Gebiet herumläuft und das macht ihn zu unserem Problem und nicht zu eurem. < gab er ganz gelassen zurück packte Leos Arm ohne noch ein Wort zu verlieren und schleifte sie hinter sich her. Sie hatte gar keine Zeit dazu dagegen zu protestieren, weil sie immer noch nicht damit zurecht kam, dass man sie einen Jungen nannte und auch wirklich für einen hielt und wie einen behandelte. Doch für den Moment entschied sie sich das Spielchen mitzuspielen. Der Mann schleifte sie ohne Gande und mit einer erstaunlichen Ausdauer zu einer Bar an der in Großbuchstaben "HOMRA" zu lesen war. Kapitel 4: ----------- Ihr Blick wanderte über die Einrichtung der Bar. Sie wusste nicht was sie eigentlich erwartet hatte, doch das topte alles was sie bisher gesehen hatte. Wunderschöne Sitzbänke dunkle Holztische, eine schwarze Ledercouch an einer der Wände davor ein Glastisch auf dem willkürlich Hefte und Bücher gestapelt lagen. Kleine rote Glasmurmeln lagen daneben und ganz vorne ein englischer Tresen. Leonie kannte die Textur und die Verabeitung genauso wie das Holz, ihre Freundin war bessesen von der Idee irgendwann eine eigene Bar zu haben und Barkeeper zu werden so hatte sie Leo einmal mit in eine englische Bar geschleppt obwohl diese eigentlich andersweitig zu tun hatte. Nur der Gedanke an ihre ehemals beste Freundin lies das Mädchen zusammenfahren. Noch immer saß der Schmerz tief. Die Erkenntnis das die beiden sich auseinander gelebt hatte war wie ein tiefer Abgrund der sie weiter in die Finsternis zog. Doch noch bevor sie ihren Gedanken weiter nach hängen konnte glitt ihr Blick weiter zum großen Regal hinter dem Tresen in dem Gläser und Flaschen standen. Einige Leuet saßen auf den Barhockern vor dem Tresen und unterhielten sich fleißig. Ihr Blick ging weiter bis zu dem Mann der hinter dem Tresen stand. Er trug eine Brille hatte blonde Haare und soweit Leonie das sagen konnte einen schwarzen Blazer um den Hals ein rotes Tuch und unter dem Blazer ein weißes Hemd. In seiner Hand hielt er ein gelbes Handtuch und polierte damit fein säuberlich über das Glas eines Weinglases. Zweifelslos war er der Barkeeper. Sie schluckte waren das alles Mitglieder von diesem HOMRA? Ihre Hände zitterten leicht während sich ihr Kopf zu Boden neigte. >Ich bin wieder da.< gab der dicke Mann von sich und alle Blicke richteten sich sofort auf ihn. >Yo Kamamoto willkommen zurück! Wie war die Patrouille mit den Blauen?< fragte einer der Jungen an der Bar. Leonie hob ihren Kopf nicht um ihn anzusehen zu groß war ihre Angst und in ihr läutete jede Alarmglocke. >Gut.< gab Kamamoto von sich und griff nach Leonies Ärmel. Er zog das Mädchen das etwas versteckt hinter ihm stand nach vorne weiter in das Blickfeld der anderen. >Und wer ist unser Gast?< fragte eine andere Stimme. >Das ist der Typ der gestern in Yata san reingerauscht ist. Der der von JUNGEL gejagt wurde. Der Kleine wurde beinahe von ihnen entführt. Die Blauen und ich konnten ihn gerade noch retten.< erklärte der Dicke und klopfte ihr grob auf den Rücken Leonie musste sich beherschen nicht sofort loszubrüllen und dem Dicken eine reinzuschlagen, das wäre zumindest das was sie damals getan hätte doch sie war wie erstarrt, konnte sich vor Angst verflucht noch mal nicht bewegen! Und das gerade wenn ihre Instinkte nach Flucht schrien. Stock steif stand sie da wurde von allen Seiten angesehen und das machte sie noch viel nervöser und ängstlicher als sie sowieso schon war und das hasste sie! Zorn und Angst die schlimmste Kombination von allen. Oh ! Wie sie sich selbst verfluchte und hasste in diese Situation hineingezogen worden zu sein unfähig etwas zu sagen oder sich gar zu bewegen. Ihre Zähne knirschten während sie die Hände zu Fäusten ballte. Sie hasste Tage wie diese und seit dieser Abgrund in ihr Leben getreten war schien ihr Alltag von diesen Situation überzuquillen. >Hat's dir die Sprache verschlagen?< holte sie diese Frage zurück in die Realität. Sie biss die Zähne heftiger zusammen sodass sie aufeinander knirschten und wehtaten. >Hey Kleiner?< fragte die Stimme wieder mit einem provozierendem Unterton, der ausreichte um Leos zum zerreißen gespannte Nerven reißen zu lassen und sie kurzzeitig alles um sich herum vergaß. Mit einem wütenden Knurren riss sie sich los schritt auf ihn zu packte ihn mit beiden Händen grob am Kragen und drückte ihn zurück soweit das er gegen den Tresen der Bar stieß. Ein erstaunter Blick machte sich auf seinem Gesicht breit und er hob abwehrend die Hände. >Nicht mein Tresen!< kam eine etwas angesäuerte Stimme zu ihr durch und sie lies los. Instinktiv zog sie sich zurück eher gesagt sprang sie zurück. Der Barkeeper sah sie an und es bestand keinen Zweifel daran das er sauer war. Leonies Blick glitt über das Schmuckstück welches ohne Zweifel sehr teuer gewesen sein musste. Schnell verbeugte sie sich >Es tut mir leid.< sagte sie noch immer etwas leiser als sonst. Der harte Blick wich aus seinem Gesicht. Dennoch war er wohl etwas sauer mit ihr. Doch das Thema schien vorerst abgehackt zu sein. Denn er kam um den Tresen herum und schob sie auf einen der Hocker worauf sie nur widerwillig Platz nahm bevor er an seinen hinter dem Tresem zurück ging. Er lehnte sich auf dem glatt polierten Holz auf (Wenn der Tresen überhaupt aus Holz ist). >Wie heißt du?< fragte er und sah sie an. >Leonie.< erwiderte sie ohne weiter darüber nachzudenken. >Leonie? Du bist also ein Mädchen?< fragte er etwas erstaunt über die Erkennnis. Sie nickte und zog ihre Kappe vom Kopf während sie sich durch ihre Haare fuhr. >Ein Mädchen?< die anderen sahen sie an. Teilweise mit ungläubigen Gesichtsausdruck. Selbst der dicke Kamamoto sah sie nur mit großen Augen an. Eine schwere Stimmung legte sich auf die kleine Gruppe ehe das klacken der Tür und dessen Glocke sie zerriss. Der kleine Junge mit dem schwarzen Beanie platzte herein und stellte das Skateboard unter seinem Arm sachte an einer Ecke der Bar ab. >Wieder da.< nuschelte und sich einfach auf einen Barhocker gleich neben Leonie fallen lies. Sein Blick striff das Mädchen nicht mal. Er vergub das Gesicht in den Armbeugen und blieb so sitzen. Die anderen sahen ihn kurz verwirrt an. Tauschten einen Blick aus und wandten sich ihm zu. Der blonde Mann beobachtete sie bevor er erneut eine Frage stellte. >Wie alt bist du?< fragte der blonde Mann als er ihre eisblauen Augen musterte. >18.< antwortete sie knapp und erwiderte den Blick. >Weißt du wieso du von JUNGLE gejagt wirst?< fragte er und neigte den Kopf etwas um die Frage zu unterstreichen. >Nein.< antwortete sie wieder knapp und setzte sich etwas weiter auf den Hocker zurück. Der Mann nickte und erhob sich von seiner Position am Tresen. >Izumo Kusanagi.< sagte er nach einer Weile des Schweigend und reichte ihr die Hand. >Nett die kennenzulernen Kusanagi san.< erwiderte das Mädchen nahm die Hand des Mannes jedoch nicht an. Sanft strich sie über das glatte Material des Tresens. Er bemerkte es erst gar nicht, zu beschäftigt war er mit dem Polieren seiner Gläser doch als er ihren Blick auf den Tresen bemerkte, und sah wie vorsichtig ihre Finger über das sanft raue Holz glitten konnte er nicht anders als nach zu hacken. >Was machst du da?< fast schon irritiert sah er das Mädchen an. >Der Tresen kommt aus England. Sie sind teuer und man sollte sie wertschätzen. Dieser ist gut erhalten Sogar noch viel besser als in anderen Bars die ich kenne die einen solchen Tresen besitzen.< erklärte sie nur sanft. Er zog die Augenbraue hoch. >Wirklich interesant du interessierst dich also für Bars?< seine Stimme klang sarkastisch. >Nein. Ich weiß nur etwas darüber. Meine ehemalige beste Freundin wollte damals unbedingt Barkeeper werden und da sie nicht allein zu einem Praktika gehen wollte hat sie mich mitgezogen. Wir haben einiges über Getränke gelernt aber auch ein zwei Dinge über den englischen Tresen der in der Bar stand. Im großen und ganzen war es recht unspektakulär.< sagte sie bevor sie ihren Kopf auf ihren Armen bettete. Müde gähnte sie in ihre Hand und ihr Kopf rutschte automatisch zum Holz. Sie blieb so es störte sie nicht. Es war warm und irgendwie seltsam angenehm in dem Gebäude und das ließ Leonie einschlafen noch bevor sie ihren Kopf wieder heben konnte. Kapitel 5: ----------- Als Leonie aufwachte lag sie auf einer Couch, zugedeckt mit einer flauschigen Decke. Neben ihr schien jemand zu schlafen. Lange Haare lagen vor ihrem Gesicht und die kleine Figur unter der Decke atmete zischend die angestaute Luft aus. >Mikoto.< wisperte die leise Stimme wie in einem Flüstern und drehte sich auf die andere Seite um, sodass das andere Mädchen nun ihr Gesicht vor sich liegen hatte. Sie sah sie aus ihren blauen Augen an. Das Mädchen vor ihr war noch ein Kind vielleicht gerade mal 12 Jahre alt und doch ging von ihr etwas aus was die Ältere erstarren lies und von ihr wegrutschte. Als würde sie sich verbrennen mit der heißen Flamme die in dem Mädchen loderte. Zwar im Moment nur gedimmt aber dennoch leidenschaftlich und zerstörerisch. Sie stieß gegen die Lehne der Couch und atmete durch beobachtete weiter das schlafende Gesicht der Jüngeren Person vor sich. Wer war das Mädchen? fragte sich Leo. Langsam und möglichst geräuschlos richtete sie sich auf. Die Bar war dunkel draußen vom Fenster her leuchtete der Vollmond in seiner hellen Farbe und gab ihr wenigstens ein wenig Licht. Es war also tiefste Nacht. Ihr Kopf senkte sich zurück auf die schlafende Gestalt neben ihr und gleich darauf gab ihr Bauch ein leises Grummeln von sich. Leonie gab einen gequälten Gesichtsausdruck während sie in sich wieder zu fluchen begann. Auf leisen Füßen krabbelte sie an das andere Ende des Sofas und stellte sich etwas wackelig auf die Beine. Sie schlich zur Tür und klickte den Griff hinunter. Wie sie es bereits erwartet hatte war die Tür verschlossen. Es war jedoch einen Versuch wert gewesen. Sie schlich zurück an ihren Platz und holte ihr Handy aus der Tasche. Sie machte es an und... Endlich es funktionierte! Vor Freude wäre sie am liebsten laut jubelnd aufgesprungen doch sie wollte niemanden wecken. Sie setzte sich auf und robbte weiter nach hinten. Mit einem erneuten Blick auf den Display wurde ihre Hoffnung enttäuscht. Sie seufzte tief. ,Kein Empfang!' knurrte sie innerlich. Doch dann poppte eine neue SMS in ihr Blickfeld auf. Sie tippte auf das Zeichen und anstatt wie sonst ihren Code eingeben zu müssen kam sie gleich auf die Nachricht. >Unbekannt< >Kein Betreff< >Willkommen hübscher Kolibri. Wie du bereits sicherlich gemerkt hast tickt die Uhr hier etwas anders. Doch keine Sorge wie du sicherlich auch schon gemerkt hast nicht um so viel anders als in deiner Welt.< Ein grinsender Smiley folgte >Du wünschtest dir der Realität zu entfliehen und hier bist du jetzt in dieser anderen Realität. Das Spiegelbild zu deiner Welt. Ich habe mir das Recht genommen etwas zu verändern. Etwas in deinem Leben zu verändern, etwas wonach du dich mehr als alle anderen sehnst: Ein Neuanfang. Fürchte dich nicht vor der Welt, denn glaube mir dies ist nur der Anfang.< Die Nachricht endete aprubt und der Bildschim hing sich diesmal ganz auf verdunkelte sich und blieb schwarz, ganz egal wie oft Leonie auf der Seitentaste ihres Smartphones rumdrückte. Der Display blieb schwarz. >Blödes Handy! Wie kannst du mich nur derart hängen lassen.< fluchte das Mädchen leise und im nächsten Augenblick flog das Gerät in die Luft und landete unsanft und mit einem lauten Geräusch auf dem Boden. Jedoch nicht so laut das es das Mädchen weckte. Sie grummelte etwas und drehte sich wieder weg. Doch Leonie beachtete sie gar nicht frustriert und ein wenig verwirrt von dem was sie gerade gelesen hatte warf sie sich nach hinten schob sich unter die wärmende Decke und blieb mit dem Gesicht zur Lehne liegen. Was ein Scheiß! Dachte sie sich nur während sie die Zähne fest zusammendrückte und die Augen zukniff. Schon nach nur wenigen Minuten war das Mädchen wieder in ihre Träume versunken. Schlafen war wirklich etwas schönes, am liebsten den ganzen Tag. Leicht lächelte das schlafende Mädchen bei diesem Gedanken. Als sie das nächste Mal aufwachte vernahm sie gedämpfte Stimmen. Das Mädchen neben ihr war verschwunden zumindest von dem Sofa und Leo glaubte sie mit jemanden sprechen zu hören. Noch immer im Halbschlaf richtete sie sich blinzelnd auf. Streckte sich ausgiebig und sah sich etwas verwirrt um. Sie entdeckte die Leute von gestern wieder an dem Tresen. Kusanagi stand schon dahinter und polierte still seine Gläser. Ihr Blick fiel auf den Boden, suchte ihn systemmatisch nach dem Gerät ab das sie zweifelsfrei irgendwo dahin geschmissen hatte. Doch es fehlte, da lag nichts auf den Boden. Gähnend warf sie die Decke zurück und stand auf. Schlaftrunkend taumelte sie zu einem Hocker und setzte sich auf ihn. Kusanagi bemerkte es und schenkte ihr ein freundliches Lächeln während er ihr einen Guten Morgen wünschte. Da Leonie aber absolut kein Morgenmensch war und wahrscheinlich auch nie einer sein würde konnte man nur ein unzustimmendes leises grummeln vernehmen. Ehe ihr Kopf mit dem harten Material des Tresens bekannschaft machte und das nicht gerade sanft. Kapitel 6: ----------- Der Schmerz durchstieß ihre Stirn wie ein Pfeil. Ihr Kopf schoss nach Oben und sie sah Kusanagi vor sich stehen mit einem breiten Grinsen auf den Lippen. >Na wach?< fragte er sie und stellte ihr ein Glas Wasser vor die Nase. Sie sah ihn an, verwirrt bevor sie wirklich verstand was los war. Sie war wohl am Tresen eingeschlafen. Zwar nur für einige Sekunden aber das reichte schon. Leonie nickte nur bevor sie zu dem Glas griff und es in einem Zug leerte. Im selben Moment verlangte ihr Magen nach Essen. Was so ziemlich alle Anwesenden mitbekamen und sofort in schallendes Gelächter ausbrachen. Kamamoto hängte ihr einen Arm um die Schulter zog das Mädchen näher und lachte: >Da hat wohl jemand Hunger!< Der blonde vor ihr schmunzelte und verschwand für eine kurze Zeit im hinteren Teil der Bar. Er kam zurück mit zwei Tellern in der Hand. Das kleine Mädchen welches in der Nacht neben ihr geschlafen hatte setzte sich, als wäre es selbstverständlich, neben sie. Der Älteren schenkte sie nicht einmal einen Blick. Leonie stemmte ihren Kopf auf die Ellenbogen und sah hinunter auf den Teller. Sie hatte Hunger, großen Hunger. >Ich kann dafür nicht bezahlen.< murmelte sie leise. Das Mädchen sah sie an. > Du bist unser Gast du musst dafür nicht bezahlen.< erklärte sie und steckte sich einen Löffel ihres Essens in den Mund. > Ich würde es allerdings begrüßen wenn du in der Bar mithelfen würdest.< Izumo lehnte sich nach vorne und lächelte charmant. Seine Augen glänzten durch seine Brille und Leonie nickte wie hypnotisiert. > Also dann. Damit wäre das ja erledigt. Jetzt frühstücke erstmal in aller Ruhe du siehst recht ausgehungert aus. Den Rest klären wir später. Nicht wahr Anna?< er zwinkerte dem Mädchen mit den roten Augen zu ehe er den beiden den Rücken kehrte und sich den Rangeleien der Jungs zuwand. Leo lächelte und aß den Teller ganz leer. Zwei Tage ohne etwas im Magen zu haben. Das war echt hart! Sie legte den Löffel auf den Teller und schob ihn weg. >Na hat's geschmeckt?< fragte eine neue Stimme und ließ das Mädchen herumwirbeln. Vor ihr stand ein Junge mit einer blauen Kappe die ein rotes Flammenmuster trug und HMR in der Mitte als Aufschrift hatte. Seine Haare lugten fast Stroh blond heraus und seine Augen glitzerten freundlich. Sie lächelte das erste Mal seit bestimmt Monaten wieder. Es war kein gefaktes Lächeln welches sie sonst hervor brachte sondern ein ehrliches, glückliches Lächeln als sie nickte und ein leises schmunzeln über ihre Lippen kam. Sie wusste selbst nicht wieso und so schnell dieser Ausdruck in ihrem Gesicht war, so schnell war er auch wieder verschwunden. Wieso lächelte sie überhaupt? Gab es für sie überhaupt einen Grund zum Lächeln? Um sie herum wurde es still Blicke richteten sich auf das Mädchen welches ihren Kopf gesenkt und das schöne Lächeln aus ihrem Gesicht verbannt hatte. In ihren Augen stand Schmerz, Kummer und Müdigkeit. Die kleine Anna legte ihre Hand auf ihre und sah sie an. Leonie versuchte es zu ignorieren, die plötzliche Berührung verbrannte die Ältere, lies sie nur noch mehr Kummer fühlen und sie schluckte schwer bei dem Versuch die Tränen zurück zu halten. Es gelang ihr irgendwie den Schmerz und die Tränen zu unterdrücken, weiter zu spielen und nicht um Hilfe zu schreien. Sie war einem Nervenzusammenbruch nahe doch etwas hielt sie davon ab und sie war dankbar dafür, dankbar das sie nicht einfach in sich zusammenbrach und ihre größte Schwäche preisgab. >Will Luft schnappen.< meldete sie sich leise und stand auf. Suchte nach Protest oder einwilligung der Mitglieder. >Yata-chan! Kamamoto! Begleitet sie!< befahl Kusanagi und scheuchte die beiden von ihren Sitzen auf. >Wieso ich?< motzte der Beanie träger mit einem leichten Rotstich auf den Wangen. >Weil du im Moment nichts anderes zu tun hast! Außerdem beschwerst du dich doch immer...< der rest des Satzes wurde geflüstert sodass Leonie nichts mitbekam. Der kleine Junge sprang von seinem Sitz auf und sah den Mann an. Mit jeder weiteren vergehenden Sekunde wurde er roter im Gesicht. Doch das Mädchen konnte nicht mehr länger warten. Der See aus endlosen Gedanken, Vorwürfen und Selbstzweifel drohten sie zu ertränken und sie griff bereits nach der Tür. > Hey warte auf uns Leonie!< der Dicke packte nach ihrem Handgelenk. Instinktiv zuckte sie zurück und schlug im nächsten Moment zu. Er stöhnte vor Schmerz als ihn ihre Faust auf der Brust traff. Sein Oberkörper wand sich nach unten und er erhaschte einen kurzen Blick auf die angsterfüllten eisblauen Augen die ihn ansahen. Leonie hatte keine Kontrolle mehr gehabt. > D-das tut mir leid.< murmelte sie und sah sich um. Erschrockene Gesichter betrachteten die Szene und ehe jemand etwas sagen konnte war Leonie aus der Tür geprescht. Kapitel 7: ----------- Verdammt das wollte sie doch nicht! Leonie saß auf einem Gebäude. Ihre Beine baumelten über dem Geländer und sie starrte in die Tiefe, auf die vielen kleinen Menschen die von oben aus wie Ameisen aussahen. War sie wirklich so weit nach oben geklettert in ihrer Verzweiflung? Wo auf welchen Gebäude war sie überhaupt? Ihr Kopf überflutet mit Fragen bemerkte sie gar nicht wie jemand auf sie zu schritt. Erst als sie die warme Berührung der Hand auf ihrer Schulter fühlte und sie beinahe vom Geländer in die Tiefe sprang bemerkte sie die beiden Jungs die sie wohl aufgespürt hatten. >Hey.< der Beanie Träger sah sie hinter seinem Freund an als würde er sich vor ihr verstecken. Seine Wangen immer noch in ein helles Rosa gefärbt. Leonies Beine glitten über das Geländer und sie sprang auf den Boden des ebenen Daches. Kamamoto musterte sie. Die Haut unter ihren Augen war gerötet sie hatte definitiv geweint und das nicht wenig. >Hey.< schniefte die 18 Jährige sie ignorierte die Tatsache das sie im Augenblick komplett erbärmlich wirken musste, wie ein Wrack und ehrlich gesagt war sie ja auch eins. Ein zerstörtes komplett kaputtes Wrack das den Sinn im Leben verloren hatte aber die Hoffnung nicht aufgab ihn irgendwann wiederzufinden. >Gott sei Dank hat dich JUNGLE nicht eher als wir gefunden.< seufzte der Dicke und lehnte sich an das Geländer. Sie wusste gar nicht wie sie darauf reagieren sollte. >Sorry.< murmelte sie. Die beiden sahen sie an. >Wofür?< fragten sie im Einklang. >Fürs Schlagen fürs Weglaufen fürs Sorgen bereiten fürs Schwierigkeiten machen.< sagte sie und zuckte die Schultern. >Du hast sicher deine Gründe dafür gehabt. Dafür machen wir dir sicher keinen Vorwurf.< sagte Kamamoto und lächelte aufmunternd. >Und e-egal was p-passiert ist HOMRA w-würde niemals zulassen d-d-das das noch mal passiert.< Yata stand vor ihr ein tiefer roter Schimmer auf seinem Gesicht und er versuchte das Mädchen vor sich nicht anzusehen was ihm sichtlich schwer viel. Da sein Blick immer wieder an den Strähnen in ihrem Haar hängen blieb. >Liebe Worte.< murmelte Leonie und tat das erst beste was ihr einfiel. Sie drückte den Jungen vor sich fest und fühlte wie er einfrorr und sich dann augenblicklich befreite. Das war Peinlich ein leichter rotton legte sich auf ihr Gesicht als sie zu Boden sah, weg von dem Hochroten Gesicht Yatas. Kamamoto betrachtete die beiden mit hochgezogener Augenbraue und schmunzelte leicht. >Yata san kannst du etwa immer noch nicht mit Mädchen umgehen? Sie hat doch nur danke gesagt.< er grinste etwas provozierend und kassierte sogleich einen Schlag auf den Kopf von dem Rotschopf. >Halt bloß die Klappe Fettsack!< schrie er. Kamamoto hielt sich den schmerzenden Kopf. Leonie konnte sich ein Schmunzeln nich verkneifen. Nach einer gefühlten Ewigkeit gingen die drei zurück in die Bar und wurden sofort von Kusanagi freundlich begrüßt. Anna saß auf einem Hocker und neben ihr eine blonde Frau mit hochgesteckten Haaren und einem schönen blauen Kleid die an einem Cocktail nippte. Die beiden Jungs sahen sie an dann zu Kusanagi und zu Anna bevor sie sich umdrehten einen schönen Abend wünschten und verschwanden. Und Leonie? Die stand da wie bestellt und nicht abgeholt. Etwas verwirrt sah sie die Leute an. >Ist das das Mädchen das im JUNGLE-netzwerk gesucht wird?< fragte die Frau und musterte sie. Endlich! Jemand erkannte das sie ein Mädchen und kein Junge war! Oder hatte Kusanagi etwas damit zu tun? Wie auch immer sie verwarf den Gedanken und löste sich aus ihrer Starre. >Ich denke das bin ich.< murmelte sie nur und stellte sich vor einen der Hocker. >Leonie. Komm doch mal bitte hinter den Tresen und mach Anna einen Saft. Ich muss kurz nach unten Likör besorgen.< sagte der Barkeeper in aller Ruhe und verschwand sobald Leo an seinen Platz antratt. Sie nahm ein Glas aus dem Schrank, schenkte Eistee ein und gab Eiswürfel hinzu so wie Anna es wollte. Sie steckte noch ein Strohhalm hinzu und stellte das fertige Glas vor sie hin. >Dein Name ist also Leonie wie?< fragte die Frau. Leonie nickte und stand etwas unruhig an ihrem Platz. Es war irgendwie kalt im Raum und es schien sogar noch eisiger zu werden. Anna nahm eine dunkelrote Kugel aus ihrer Tasche und sah die Ältere daraus an. >Rot und blau.< sagte sie und legte die Kugel auf den Tisch. Leo wusste nicht was sie meinte wenn sie das sagte es schockte sie sogar ein wenig. Nervosität war wohl das falsche Wort um ihr Unbehagen in diesem Moment auszudrücken es war schon fast merkwürdig wie die beiden sich ansahen und ohne ein Wort zu sprechen zu kommunizieren schienen. Sie knetete ihre Hände und beobachtete sie misstrauisch. >Bin wieder da.< meldete sich der blonde Barkeeper zu Wort und ließ Leos Herz stillstehen so sehr erschrack er sie. >Du okay?< fragte er vorsichtig und legte eine Hand auf die Schulter des erstarrten Mädchens. >Ja. Sie haben mich nur erschreckt.< sagte sie und machte Platz. >Nun. Seri möchtest du noch einen Drink?< fragte er und sie nickte. Er lächelte und sah Leonie an. >Dann zeig mir mal was du so drauf hast.< Sie schluckte das Praktikum war doch schon Ewigkeiten her! Aber sie versuchte es und bekam den Cocktail unter Kusanagis Anweisung hin und das machte sie glücklich. Zwar war es nur ein kleines Erfolgserlebnis aber immerhin etwas nicht? Er ging sogar noch einen Schritt weiter und wies sie in der gesamten Bar ein er vertraute ihr sogar eins seiner Gläser zum polieren an. Die Frau in dem Kleid schaute ihnen mit einem Lächeln zu. >Bist du ein Strain?< fragte sie dann und hob fragend die Augenbraue. Leonie hielt inne und sah sie an. >Strain? Was genau ist ein Strain?< fragte sie ehrlich verwirrt und sah sie an. >Ein Mensch mit übernatürlichen Kräften, die die Kräfte ihres Königs nicht brauchen um stark zu sein.< erklärte die Frau. >König? Ich glaube nicht das ich verstehe was sie mir zu erklären versuchen.< erwiderte das Mädchen und stellte das fertig polierte Glas auf dem Tresen ab. >Du kennst nichtmal die Könige? Woher kommst du denn?< fragte sie überrascht. >Deutschland.< erwiderte Leonie kalt und nahm ein neues Glas zum polieren. Die drei überraschten Blicke traffen sie unvorbereitet. >WAS?< war das einzige was man von ihnen noch hörte bevor es wirklich leise wurde und dann begannen Kusanagi und Seri zu erzählen. Sie erzählten über die Könige und einige Geschenisse der Vergangenheit über Reisi Munakata den 4. blauen König der den vorherigen 3.roten König Suoh Mikoto getötet hatte (Mikoto :'( ) weil dieser den Mord an seinem Freund und Clansmen Tatara Totsuka ( :'( ) rächen wollte bis hin zum erwachen von Anna Kushina als neuer roter König und die Gefahr die vom 5. grünen König Hisui Nagare ausging und deswegen eine Allianz zwischen dem Silbernen Clan, HOMRA und SCEPTER4 gegründet wurde. Die beiden erzählten und erklärten so viel das Leo schon fast schwindelig vom ganzen zuhören wurde. Anna brachte sie nach oben in ihr Zimmer in dem ein extra Futon lag und sie sich hinein legte. >Königin Anna.< sie sah das Mädchen an und lächelte bevor sie gähnte und die Augen schloss. Was ein nerven aufreibender Tag! Kapitel 8: ----------- Es vergingen einige Tage und Leonies Hilfe in der Bar schien schon beinahe Routine zu sein. Die Jungs grüßten sie lässig und bezogen sich ab und zu auf ihre Meinung als wäre sie ein richtiges Mitglied. Es freute sie und auch wenn sie es hasst oftmals von dem ein oder anderen korirgiert zu werden so fühlt sie sich nun sichtlich wohler. Ruhige Musik tönte durch die verschiedenen Lautsprecher in der Bar und Leo servierte Getränke an die Gäste. Einige grüßten sie freundlich andere nahmen sie nicht einmal war. Kusanagi und die Jungs sowie Anna waren irgendwohin verschwunden und haben auf eine Wette hin Leonie allein mit der Bar gelassen. Kusanagi hatte ihr vorher eine Warnung gegeben die sie sehr ernst nahm. Gerade eben vor fünf Minuten erst hatte sie einige Gäste rausgeworfen die Schwierigkeiten gemacht hatten. Sie seufzte stellte sich hinter den Tresen nahm ein Tuch zur Hand und begann die Gläser zu polieren während sie die Kundschaft aus den Augenwinkeln beobachtete. Endlich! Nach wahrscheinlich Stunden des schließens der Bar kamen die vertrauten Gestalten endlich durch die Tür gelaufen. Mit anderen Gestalten die ihr vollkommen Unbekannt waren. Die Leute liefen in die Bar und die 18 Jährige sah sie nur an, musterte das blau das sie sah. Uniformen überall und auch ein Junge mit schwarzer Kleidung, ein weißhaariger Junge mit ebenso weißer Kleidung und ein Mädchen mit weißen kurzem Kleid. Sie sah ein klares Rot von den HOMRA mitgliedern das sie so noch gar nicht bemerkt hatte und ein dunkles blau von den uniformierten und ein stechendes klares silber von den restlichen drei Personen. Von Anna ging ein sehr helles leuchten aus und auch von zwei anderen Personen. Leonie wusste ja bereits das Anna der neue rote König war und bei dem Mann mit der Brille und dem mit den weißen Haaren konnte sie nur vermuten das es sich bei ihnen wohl auch um Könige handeln musste. Ihr Blick ging durch die Reihe und sie blieb an Seri Awashima hängen. Sie war auch ein SCEPTER4 Mitglied aber sie hatte sich die Uniform für die Frauen wesentlich anders vorgestellt. Der kurze Rock den Seri trug war für Leonies Geschmack jedoch deutlich zu kurz. Ebenso wo waren Yata und Kamamoto? In den letzten Tagen hatte sie sich mit den beiden mehr und mehr angefreundet aber wo waren die beiden? Ein Arm legte sich um Leonies Schulter und holte sie aus ihren Gedanken in die Realität zurück. Es war Kusanagi der sie aus seinen dunklen Gläsern heraus ansah. >Gutes Mädchen.< lobte er sie und strich ihr über die wuscheligen schwarzen Haare. >Kusanagi san? Was ist hier los?< fragte sie. >Och nichts besonderes. Der silberne und blaue König dachten nur sie kommen dich besuchen.< er schmunzelte und ließ von ihr ab als eben diese beiden Personen geradewegs auf sie zukamen. >Du bist Leonie?< fragte der uniformierte Mann und rückte seine Brille auf seiner Nase zurecht. Leonie nickte. >Oh. Entschuldige. Ich bin Munakata Reisi...< begann er und deutete auf den weißhaarigen Jungen. >Isanaa Yashiro. Nenn mich bitte Shiro.< sagte der Junge und hielt ihr die Hand hin. Leo klappte den Mund auf um zu Antworten doch ihr fehlten die Worte. Der Junge sprach fehlerfrei und fließend Deutsch! Kurz schüttelte sie den Kopf ehe sie die Hand erwiderte >Gerne Shiro.< erwiderte sie breit grinsend ebenso auf Deutsch. >Es stimmt also. Du bist also echt Deutsche.< er lächelte. >Ich störe nur ungern aber auch ich habe einige Fragen an unseren Gast.< räusperte sich Munakata und deutete auf einen Sitz hin. Sie setzten sich hin und der blaue König nahm einen Notizblock mitsamt Stift aus einer Tasche. >Was haben sie den vor?< fragte das Mädchen misstrauisch. >Nur die Personalien nichts besonderes.< sagte er als er ihren Vornamen aufschrieb. >Nachname?< fragte er dann und hob seinen Blick. Leonie wandte sich an ihn und sah ihn an >Crescket.< erwiderte sie. Er schrieb >Alter?< >18< >Aus welchen Teil Deutschlands kommst du?< >Stuttgart.< >Schulabschluss, Tätigkeit?< >Ich sehe den Sinn in dieser Frage nicht.< ihr Blick war mehr als gelangweilt. >Gut überspringen wir das...< er strich etwas aus seinem Block aus. >Wie bist du nach Japan gekommen. Hast du irgendeinen Ausweis oder Reisepass an dir?< die Frage traff sie wie ein Stein. Was zur Hölle sollte sie den sagen? Das sie aus dem Himmel gefallen war und im Fluss gelandet war? Sie schüttelte den Kopf und bis sich auf die Lippe. Es war eine aussichtslose Situation egal was sie nun antwortete man würde ihr nicht glauben. Verzwickt! Der silberne König legte ihr eine Hand auf die Schulter. >Alles gut bei dir?< fragte er besorgt. Sie seufzte >Ich bin... das mag jetzt zwar verrückt klingen aber ich bin wortwörtlich aus den Wolken gefallen.< sagte sie und erntete nur merkwürdige Blicke. Sie merkte wie peinlich und merkwürdig die ganze Situation gerade war. Sie starrte auf den Boden. >Scheint so als könnte sich jemand teleporten!< lachte ein Junge mit einer Brille und dunklen Haaren wenn Leo nicht genau vor dem blauen König sitzen würde könnte man ihn sicherlich mit diesem verwechseln und sie spürte Wut in sich auflammen. Kaum war sie sich dessen bewusst war sie auch schon aufgesprungen und packte ihn grob am Kragen seiner Uniform. Sie hasste es! Mehr als alles andere auf dieser Welt wenn sich jemand über sie lustig machte. Nie mehr. Nie mehr würde sie jemanden erlauben über sie herzuziehen und schon gar nicht wenn es ein Fremder war! Sie knurrte ihre eisblauen Augen starrten in seine die ein wenig überrascht aber gleichzeitig kalt und abweisend auf ihr lagen. Sie sah sogar noch etwas tiefer und glaubte einen Funken Schmerz zu erkennen. Sie zuckte was war das? Ihre Hände ließen los und sie starrte ihn an bevor sie sich umdrehte und wieder an ihrem Platz zurückging. >Ich kann mich ganz sicher nicht teleportieren.< murmelte sie dabei und drehte sich von allen ab. Eingekugelt in sich selbst niemanden an sich heranlassend saß sie auf dem Hocker und starrte kalt und leer auf das Regal mit den Alkoholen. >Gut gemacht Fushimi kun sieh nur was du angerichtet hast.< grollte ein Izumo Kusanagi. >Das ist so wie damals als sie Kamamoto geschlagen hat oder?< fragte jemand und man bekam ein zustimmendes Nicken. >Tch.< machte der Brillenträger und das nächste hörbare Geräusch war das poltern der Tür. >Yo! Sorry für die Verspätung der Laden war voll!< tönte Yatas Stimme durch die angespannt Atmosphäre der Bar. >Was ist den hier los?< fragte Rikio Kamamoto. >Gar nichts ihr beiden kommt einfach rein ja?< Kusanagi lächelte so wie er es immer tat und zu Leos Glück stellte er sich vor sie. Die beiden Könige versuchten weiter wieder mit ihr zu reden bis ein lautes Knurren gefolgt von einem schrillen >Mi~sa~kii!< zu hören war und im nächsten Moment etwas zu Boden ging. >Ich sage du sollst mich nicht so nennen dummer Affe!< schrie ein wütender Yata und brachte den anderen zu einem gemeinen Kichern. Leo drehte sich um und spähte um Kusanagi herum um Fushimi am Boden liegen zu sehen und Yata genau über ihn seine Hände fest im bereits knittrigen Stoff des Kragens des anderen. >Schluss ihr beiden! Was soll den der Mist? Ich will in meiner Bar keine Gewalt!< dem Barkeeper platzte der Kragen und beide sahen ihn an ehe sie aufstanden und eine Entschuldigung murmelten sich dann einen verächtlichen Blick zuwarfen den Kopf wegdrehten und aneinander vorbei liefen. Der Rotschopf packte sein Board das in der Ecke stand und wollte gerade aus der Tür verschwinden als er Leonies kalte glasige Augen sah. >Leo willst du mich begleiten?< diese Frage hatte Leo nicht kommen sehen. >Wohin?< fragte sie perplex. >Skatepark.< gab er zurück und Leo nickte sie konnte frische Luft im Moment echt gut gebrauchen Kapitel 9: ----------- Schweigend liefen sie nebeneinanderher. Yata schob sich langsamer als sonst auf seinem Board ab. Leonie sah immer noch vollkommen blank auf den Weg vor sich. Vielleicht hatte der Junge ja recht und sie hatte sich in eine andere Dimension teleportiert. War das überhaupt möglich? Irgendwie zweifelte sie ja daran. Immerhin waren die Fähigkeiten von Strains eher psychisch bedingt. Konnte Teleportation also wirklich der Grund sein weswegen sie nun hier war? Sie seufzte doch sie musste sich selbst daran erinnern das es in ihrer Welt keinerlei Strains und/oder Könige gab. Spezielle Kräfte von ihr waren also vollkommen ausgeschlossen. Vielleicht war es ein Strain der die Fähigkeit hatte von Dimension zu Dimension zu springen? Oder ein König. War doch möglich oder? Sie kannte die Fähigkeiten der Könige ja nicht mal! Dazu kam noch das verschwinden ihres Handys und die SMS die sie von einem Fremden erhalten hat ebenso wie die Leute die hinter ihr her waren. Das alles hatte sie vollkommen verdrängt. Ebenso wieso sah sie plötzlich diese rote Aura rund um Yata? Seltsam! Er kam zu einem aprubten stopp und Leo sah auf den großen Skatepark vor ihr. Yata studierte die Halfpipes und alles was eben so rumstand und entschied sich für eine der Halfpipes auf die er zusteuerte und Leonie stand nur da und beobachtete seine coolen Skateboard tricks. >Autsch!< jaulte er auf als er auf einmal auf den Grund fiel und sein Skateboard fortflog. >Yata alles klar?< fragte Leonie die aus ihrer Starre aufwachte und ihm die Hand ausstreckte um ihm aufzuhelfen. Doch genau dort sah sie was geschah als er ihre Hand anfasste. Seine rote Aura wurde von ihrem Körper aufgenommen. Erschreckt zuckte sie zurück und zog den Jungen mit einem Ruck auf seine Füße. Er wimmerte leise und sah sie grimmig an. Leonie vermisste das rote auf seinen Wangen. Doch er schien sich so weit an sie gewöhnt zu haben das es sie erleichterte wenn er nicht mehr so schrecklich stotterte. >Geht das nicht freundlicher?< beschwerte sich der Skateboarder. >Entschuldige. Ich weiß nicht was das gerade war.< log sie. Sie hatte die Aura die eben noch da war komplett aufgesogen! Er schwankte ein wenig schob es allerdings auf den Unfall. Seine Hand blutete ein wenig und er drängte auf Rückkehr. Etwas zittrig stimmte Leonie zu und folgte ihm zurück zur Bar. In der Bar war noch immer die Hölle los und Leonie verschwand so schnell sie konnte nach oben. Doch davor warf sie einen versichernden Blick auf Yata um den sich die rote Aura erneuert hatte. Das erleichterte die Jüngere ein wenig aber sie nahm sich trotzdem vor vorsichtig zu sein und niemanden anzufassen. Sicher war immerhin sicher! Und außerdem wollte sie nicht unbedingt jemanden davon erzählen wenn es nicht unbedingt sein musste. Das Mädchen betratt Annas Zimmer und fand die junge Königin schlafend in ihrem Bett vor. Leonie nahm ihr Futon und zog diesen etwas weiter an die Wand. Annas breite rote Aura war erstaunlich sie umhüllte die gesamte Bar und beleuchtete das Zimmer komplett in einem hellen rotton der sowohl faszinierend schön als auch sehr heiß und gefährlich war. Mit ihrem Top legte sie sich unter die Decke und betrachtete das Mädchen am anderen Ende des Raumes eingehend bevor sie in einen tiefen Schlaf versank. In dieser Nacht hatte Leonie einen seltsamen Traum. Sie stand in einem schwarzen Raum der langsam von Annas Rot dann Munakatas Blau und schließlich von Shiros Silber gefüllt wurde. Die verschiedenen Auren umhüllten sie und sie spürte Schmerz. Schrecklichen Schmerz in ihrem gesamten Körper pulsierend. Dann ein mildes grün welches sie schützend umhüllte. >Leonie?< fragte eine fremde Stimme und Leonie sah einen grünen Papagei über ihren Kopf fliegen und langsam ließ er sich auf ihrer Schulter nieder. >Wer bist du?< fragte sie und sah den Vogel auf ihrer Schulter an. >Mein Name ist Nagare Hisui.< stellte er sich vor. >Der grüne König?< fragte sie. >Ja. Entschuldige. Ich würde mit dir lieber persönlich und nicht durch einen Vogel sprechen. Aber das soll mir reichen.< er seufzte. >I-ist schon okay. A-also denke ich.< meinte sie und lächelte nervös. >Deine Fähigkeiten sind erstaunlich. Du gehörst eben nicht in solch eine Welt.< Der Vogel strich mit seinem Schnabel über ihre Haare. >Dan hast du mich hergebracht?< fragte das Mädchen und zuckte als sie die weichen Federn auf ihrer Wange spührte. >Du gehörst nicht zu ihnen.< sagte der Vogel und sah sie an. Leo sah ihn an. >Nein?< sie war sich sicher das ihr Platz nicht bei HOMRA war doch sie war glücklich das sie sich um sie kümmerten. >Dein Platz ist hier. Neben mir und meinem Clan JUNGLE.< seine Stimme war deutlich und fordernd. >Und warum?< fragte das Mädchen. >Du bist besonders. Ein Strain dessen Fähigkeiten nicht von blau noch von rot erfasst werden kann. Deine Fähigkeiten gehört zu denen die sie am besten nutzen können. Zum grünen Clan!< Die weichen Federn des Papageis strichen über ihre Wangen, ließen den Traum wie Wirklichkeit erscheinen. Sie war nicht dumm sie wusste was der grüne Clan wollte. >Ich teile eure Vorstellungen nicht.< sagte sie und wehrte sich gegen die Federn. Damit verschwand der Vogel von ihrer Schulter und sie wachte auf. Mit einem schnellen Ruck saß sie in ihrem Futon aufrecht. >Wenn du nicht kommst wirst du der Untergang für Shizume bedeuten.< hörte sie die Stimme in ihrem Kopf die noch lange nachhallte bevor sie endlich verschwand. Ihre Augen weiteten sich. War sie so gefährlich? Was könnte der Grüne König tun wenn sie zu ihm ging? Wie könnte er ihr helfen? Anna schlief noch, doch mit einem schnellem Blick auf die Uhr wusste sie das die Bar jetzt schon eine Stunde offen war. Sie beeilte sich mit aufstehen und fertig machen bevor sie hinunter eilte um Kusanagi zu helfen. Er grüßte sie und erklärte das er nicht öffnete. Da die Mitglieder gestern noch einen drauf gemacht hatten und alle schlafend übereinander gestapelt lagen. Er setzte ihr ein Frühstück vor und verschwand. Leonie konnte sich nicht auf das Essen konzentrieren. Ständig schwirrten ihr die Worte Nagares im Kopf herum und sie ertappte sich selbst bei dem Gedanken sich ihm anzuschließen. Doch das war als würde sie HOMRA, SCEPTER4 und dem silbernen Clan gleichzeitig den Rücken zu kehren. Also etwas was mit Verrat gleich zu setzen war die Worte von Yata kamen ihr in den Sinn er hatte in den vergangenen Tagen mehr als einmal deutlich gemacht wie sehr er Verräter verabscheute doch es ging um Shizumes Sicherheit! Es konnte aber auch sein das er log und alles erfand! Was aber wenn er die Wahrheit sprach? Sie hatte es gestern mit eigenen Augen gesehen. Wenn das ihre Fähigkeit war, war sie nicht gerade begeistert diese zu haben! Unterbewusst bemerkte sie hinter sich ein Rascheln und dann ein Schatten über ihre Schulter. Instinktiv zuckte sie zurück, sodass Chitoses Hand ins leere Griff und er ins Straucheln geriet. Naja besser als seine Aura kurze Zeit zu verlieren oder... Sie hatte Yata gestern nur flüchtig berührt. Was wenn sie jemanden längere Zeit berührte? Würde er seine Aura ganz verlieren? Es war ein schrecklicher Gedanke. >Was sollte das?< fragte der Junge beleidigt und sah sie an. >Tschuldige war ein Reflex.< meinte sie. Der Tag verging die Jungs schliefen ihren Rausch aus, Anna war mit Izumo beim einkaufen und sie putzte zusammen mit Rikio die Bar. Die Veränderung in Leonie bemerkte niemand. Sie war nur ein zwei mal zu sehr in Gedanken versunken und lies sich nicht anfassen. In der darauffolgenden Nacht traff sie Hisui Nagare persönlich. Er versuchte sie zu überzeugen und redete ihre Fähigkeiten schon fast zu gefährlich für ihren Geschmack, doch konnte sie es nicht leugnen das jedes seiner Worte in ihren Kopf sank und mit einem schlechten Gewissen an ihr nagte. Das Spielchen hielt sie einige Tage durch und dann war es zu viel. Das Mädchen fühlte wie sie innerlich daran zerbrach nicht wirklich irgendetwas zu wissen. In einer Nacht also verabschiedete sie sich von HOMRA und verschwand in einer Minute der Unachtsamkeit. Was sie nicht wusste: Jemand hatte ihre Veränderung und auch den ,,Verrat'' bemerkt. Kapitel 10: ------------ Es war tiefste Nacht als Leonie durch die Straßen Shizumes eilte. Wohin sollte sie denn eigentlich? Nagare hatte ihr nichts gesagt. Es war kalt und ihre Finger waren schon gefroren. Ihr ganzer Körper war vollkommen ausgekühlt. Wie lange war sie jetzt schon unterwegs? Sie sah sich um, wo war sie überhaupt? Die Straße war ganz dunkel und wurde nur durch eine unheimlich flackernde Straßenlaterne beleuchtet. Sie sah sich um allgemein war es sehr unheimlich so allein in einer dunklen menschenleeren Gasse zu laufen. Doch Leonie glaubte nicht an Geister oder Vampire.... nein das tat sie nicht und wie sie das nicht tat! Da knarrte es hinter ihr und sie zuckte zusammen mit einem hellen quietschenden Ton. >Hallo Vögelchen< war die fremde Stimme zu hören und warmer Atem drang an ihr kaltes Ohr. Überrascht drehte sie sich und ihre Faust schlug zu. Der Fremde fing ihre Hand in seinem Handschuh ab und klickte mit der Zunge. >Na na!< mahnend wackelte er mit der freien Hand. >Wer bist du?< fragte Leonie und zog ihre Hand zu sich zurück. >Mein Name ist Mishakuji Yukari. Und ich bin hier um dich zu unserem König zu bringen.< antwortete er und lächelte. Leonie musterte ihn. Soweit sie das im Schein der flackernden Lampe beurteilen konnte trug er eine Lederjacke und darunter etwas blaues. Über seiner Schulter ragte der Griff eines Schwertes hervor und er selbst hatte braune Haare und zwei blaue Strähnen darin. Sie blinzelte. Seine braunen Augen blitzten schelmisch als er so lächelte. Yukari stand da und streckte seine Hand nach ihr aus. >Ich komme dich nach Hause hohlen kleines Vögelchen.< seine Worte waren eindeutig und duldeten keinen Widerspruch. Leonie schluckte jetzt gab es kein Zurück mehr! Sie ging auf ihn zu und legte ihre Hand etwas zögerlich in seine. Er riss ihr die Beine vom Boden weg und sprang in großen Sätzen davon. Sie quietschte wieder und ihre Finger vergruben sich in seiner Jacke als sich ein Loch auftat und sie verschluckte. Über sich hörte Leo Yukari lachen. Er fand das ganze wohl äußerst amüsant. Die Landung war zu ihrer Überraschung sehr sanft und er setzte sie zurück auf ihre Füße. Noch etwas wackelig auf den Beinen stand sie da und sah sich um und es machte ,Klick' in ihrem Kopf. Der Grund weswegen die Kaffeetisch Allianz das Hauptquartier JUNGLE's nicht gefunden hatte lag ganz einfach daran das es unterirdisch versteckt lag. Und es war unten auch sehr hell. »Wie findest du es?« fragte er und stellte sich in ihr Blickfeld. Sie nickte und er nickte und ging dann vorraus. >Von hier aus kommen wir ganz schnell von einer Ecke Shizumes zur anderen.< erklärte er und zeigte auf Lastaufzüge, Tunnelartige Gänge und dann ging er an ein Geländer zu und zeigte nach unten. >Dort gehen wir hin. Zum Mittelpunkt des Hauptquartiers.< erklärte er und ging in Schritten rückwärts die aussahen als würde er grazil Tanzen oder wie Leo dachte er war betrunken. Sie konnte sich das Grinsen nicht verkneifen und glücklicherweise bekam er das nicht mit, denn er lief schon wieder voran. Sie lief hinter ihm her und sah zwischen durch einige Leute mit diesen grün-schwarzen Masken in den Gängen und erneut klickte es in ihrem Kopf als ihr nun endlich klar wurde das ihr damaligen Verfolger zu JUNGLE gehörten. Und sie atmete auf wenigstens eins der Mysterien gelöst zu haben. Doch gleichzeitig machte es sie wütend! Wie konnte man erst versuchen sie zu entführen und wollte danach genüßlich mit ihr Plaudern? Ein Gefühl der Reue machte sich in ihr breit und sie wünschte sich HOMRA nicht verlassen zu haben. >Hörst du mir zu?< fragte Yukari und zog ihr grob am Arm. Sie ging zurück ruckte ihren Arm aus dem Griff so gut es eben ging und sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an. >Ist ja wohl offensichtlich nicht der Fall!< knurrte sie ihn an. Es war vielmehr ein Schutzreflex den er bei ihr aktiviert hatte als er sie so am Arm gepackt hatte als wirkliche Wut die sie empfand und er stand einige Sekunden da anscheinend nicht wissend wie er antworten oder überhaupt reagieren sollte. Dann drehte er sich um und stapfte vorraus nur ein Handzeichen gebend das sie ihm folgen sollte. Sie seufzte hatte sie es sich mit Yukari jetzt verscherzt? Missmutig ging sie ihm hinterher die vielen Treppen bis ganz hinunter und fand sich dann in einer aufgestellten Version eines Wohnzimmers wieder. >Ich bin wieder da.< sagte er und lies sich neben einen Mann in Priesterähnlicher Kleidung nieder. Alle Augen richteten sich auf Yukari und dann erst auf Leo. >Da scheinst du bei Yukari auf einen Nerv getreten zu sein!< lachte der Mann und erhob sich. >Wir haben schon auf dich gewartet Leonie Crescket.< sagte er und hob seine Hand. Sie schüttelte den Kopf und ihre Hand dazu. Der Mann grinste und nickte >Mein Name ist Tenkei Iwafune aber bitte nenn mich nur Iwa. Das dort...< er zeigte auf jemanden der ausgestreckt auf dem Boden lag und ein Videospiel spielte >Ist Gojo Sukuna....< nun zeigte Iwa nach oben wo der grüne Papagei auf einem Deckenventilator saß den sie bereits aus ihren Träumen kannte. >Ebenso wie unser Medium Kotosaka.< Der Mann sah sie nun an und bedeutete ihr zu folgen. Die beiden gingen in einen anderen Raum wo es dunkel war und ein Rollstuhl mitten drin stand. >Hisui sie ist da.< sagte Iwa und ein Licht wurde angemacht. In einem Bett lag der grüne König und richtete sich auf seine Ellbogen auf. >Wie schön das du kommen konntest.< er lächelte seine Wortwahl wohl beabsichtigt. Er hatte sie immerhin mehr oder weniger dazu gezwungen zu kommen. Sie setzte die Kappe ab und befestigte sie an ihrer Hose. >Ich bin willig dir zu zu hören, nicht dich darin zu Unterstützen die Tafeln zu stehlen!< sagte sie und ihr kalter Blick reflektierte sich in seinem blauen Auge. >Dessen bin ich mir bewusst.< sagte er und lächelte noch immer. >Ebenso habe ich mich noch nicht wirklich entschieden bei dir und JUNGLE zu bleiben!< sagte sie wieder und sein Kopf hob sich als hätte er soeben einen Witz gehört und dementsprechend funkelten sie nun die beiden unterschiedlichen Augen an. >Meinst du ich lasse dich so einfach gehen jetzt da du wieder hier bist?< fragte er und Leonies Blick wurde noch eisiger. >Ich bin willig mich mit dir und den anderen anzulegen um hier wieder rauszukommen! ... Warte was?< sie realisierte seine Worte und sah ihn verwirrt an. >Was zu Hölle meinst du mit ,,wieder"?< fragte sie und sein grinsen kam zurück. >Was gibts da zu grinsen? Ich bin mir sicher noch nie in meinem Leben hier gewesen zu sein! Also spuck aus was meinst du damit?< ihr Blick reflektierte sich noch immer in seinen Augen und sie realisierte das sie komplett verwirrt aussah. Doch sie bekam keine Antwort von ihm, statdessen legte er sich zurück in sein Bett und zog sich die Decke über die Beine. Er drehte sich auf die Seite und damit war's das. Leonie stand im Zimmer und sah ihn an. Ihre Zähne knirschten aufeinander und sie machte einen Schritt auf ihn zu. Ein grüner Blitz kam nur eine Sekunde später und durchfuhr ihren Körper. Leonie schreckte zurück ihr Körper schien in Flammen zu stehen und sie ging auf die Knie. Erst langsam begann sie zu realisieren was geschehen war. Die Aura kam ihr nun deutlich ins Auge gestochen und seine Form erschreckte sie. Sie war nicht einfach nur da wie bei Reisi und Anna. Nein sie bäumte sich warnend vor ihr auf und kleine grüne Spitzen kamen aus ihr heraus, zeigten auf sie, drohten ihr noch einmal näher zu kommen. Ihre Augen lagen gebannt auf ihr folgten jeder ihrer Bewegung. Iwa nahm das geschockte Mädchen an sich. Leonie bekam das nur ganz am Rande ihres Bewusstseins mit. Der Rest hatte mit dem Schmerz in ihrem Körper zu tun. Ein weiteres ,,Klick" was nun definitiv nicht von ihrem Kopf sondern von der Tür des Zimmers kam in dem sie saß als sie abgeschlossen wurde brachten sie in die Realität zurück. Ihre Augen weiteten sich vor Angst. Sie wagte nicht sich zu bewegen. Der Schock saß tief und die Erkenntnis hämmerte in ihrem Kopf und schaffte erst nach etlichen Minuten den Durchbruch. Sie war gefangen... Nicht nur durch die Tür die sie in diesem Zimmer festhielt sondern auch durch die Aura des grünen Königs. Es würde sie verfolgen zurück zwingen und verletzen. Das war ein leises Versprechen welches ihr die Aura gegeben hatte. Sie war lebendig! Nagare spielte mit seiner Aura als wäre sie leibhaftig lebendig! Sie bemerkte gar nicht wie ihr Körper vor Angst zitterte ihre Augen weit und sie wusste sie spielte mit dem Feuer. Dem Feuer der Hölle das sie selbst gewählt hatte! Ihr Faust krachte gegen die Federn der Matratzte die sich quietschend beschwerte. Hatte sie nicht schon genug gelitten? Musste sie in dieser abgedrehten Welt nun auch noch leiden? Kapitel 11: ------------ Wie viele Tage waren bereits vergangen? Sie hatte ab dem vierten Tag aufgehört zu zählen. Leonie saß auf ihrem Bett. Der PDA den sie von Iwa bekommen hatte rollte sie in ihrer Hand während sie ihn feindselig betrachtete. Ihr war längst erlaubt worden raus zu gehen und die Stadt zusammen mit Sukuna und Yukari zu erkunden. Doch die meiste Zeit verbrachte sie in ihrem Zimmer ansonsten ging sie Nachts hinaus mit Kotosaka auf ihrer Schulter und er blieb dort und sah mit ihr die Sterne an. Sie lachte, die Sterne wie gerne sie doch nach ihnen greifen wollte. Einmal hatte sie sich auf den Rücken gelegt und ihre Hand nach einem hell leuchtenden Stern ausgestreckt und Kotosaka der auf ihrem Bauch saß hatte sie aus seinen hellen blauen Augen aus angesehen und den Kopf zur Seite gelegt. Daraufhin lachte sie, gefaket, und ließ ihre Hand neben sich hinfallen. Sie trug grün, ein helles Neon-grün welches sie auf dem Tod nicht ausstehen konnte. Ein grünes Kleid mit einfachen Sandalen im Winter. Sie grummelte das alles passte nicht zu ihr und ihrem Style. >Fröhliche Weihnachten!< grüßte Iwa sie als er in ihr Zimmer kam. Sie sah ihn nichtmal an sondern starrte leer zur Decke. >Sei doch an so einem schönen Festtag nicht eingeschnappt.< sagte Sukuna und gesellte sich zu ihr aufs Bett. Er spielte auf seinem Handheld und Leonie ignorierte ihn so gut es ging, was ihr nichtmal so schwer viel, da er sehr leise war. Doch als er aufsprang seine Konsole in die Luft hielt und laut schrie >Gewonnen!< zuckte sie mächtig zusammen und sah ihn wütend an. Er sah sie an und grinste. >Leo-chan es gibt Frühstück.< meldete sich Yukari und sah kurz in ihr Zimmer und schmunzelte als er Sukuna erblickte. Sie schleppte sich in das Fake-Zimmer und trank einen Schluck. Seitdem sie dort war hatte sie kein Hungergefühl mehr. >Wir gehen heute nach Plan vor.< sagte Nagare plötzlich und alle nickten. >Yukari und Sukuna ihr räumt mir einen Weg frei und ich und Iwa holen uns die Dresdener-Tafeln.< sagte er. »Verstanden!« grinsten die beiden und Sukuna erhob seine Reisschüssel bevor er Leonie ansah und fragte >Was ist mit ihr?< Nagare lächelte nur und jagte Leonie einen kalten Schauer über den Rücken und das bedeutete nichts Gutes! >Ich mach auf keinen Fall mit!< rief sie sofort und sprang auf. >Du machst schon mehr mit als dir bewusst ist.< lächelte der König und seine Aura umschloss sie, lies ihr kaum Luft zum atmen und ihre Augen lagen kalt und leer in seinen. Er lächelte siegessicher. >Ich hoffe sie töten dich!< sagte sie und das war der Moment in dem sich schwarze Flecken in ihrem Sichtfeld bildeten und sie nach Luft rang. Ihre Knie zitterten und sie sank zurück auf den Boden ihre Augen noch immer emotionslos in seinen. >Ich bin unsterblich Leonie.< sagte er und schon wurde sie von der Dunkelheit verschluckt. >Hey? Darf man fragen wieso ein wilder Vogel wie du sich die Flügel stutzen lässt und dann in einem goldenen Käfig gefangen gehalten wird?< fragte eine fremde aber doch irgendwie warme und vertraute Stimme. Sie öffnete langsam die Augen und blinzelte, ihre Sicht verschwommen und über sich war nur weiß. Sie setzte sich auf und blickte sich um. >W-wo bin ich?< fragte sie während ihr Blick über die elegante Einrichtung glitt. Dort stand eine weiße Kommode auf ihr ein runder Spiegel der mit goldenem Metall beschlagen war. Daneben war ein ebenso goldenes Geländer und eine weiße Treppe. Der Boden war ebenso weiß und der Schrank und der Sessel ein Teppich in gold und ein rotes Bild auf dem viele Personen abgebildet waren. >Du bist hier!< kam die Stimme von ihrer Seite und ihr Kopf schnellte in die Richtung. Dort auf der Bettkante saß ein Junge und im selben Augenblick verschwand das Zimmer doch sie spürte noch immer das Bett unter sich. Der Junge hatte hellblaue... nein Türkise Haare und ein goldenes und silbernes Auge. Auf seiner Wange war ein Kolibri abgebildet weiter hinab auf seinem Hals sah sie einen Phönix. Er trug ein weißes Shirt mit V-Ausschnitt welches den Blick auf ein weiteres Tattoo auf seiner Brust enthüllte. Schuhe trug er keine und seine Hose war schwarz, ebenfalls eine dreiviertel wie sie selbst zuvor getragen hatte. >Und wer bist du?< fragte sie und sah ihn an. >Ich? Ich bin du!< antwortete er und lächelte breit. >Bitte? Du willst mich wohl veralbern!< rief sie und wollte aufspringen doch etwas in ihr hielt sie zurück. Sein Lächeln verschwand und er sah sie ernst an. >Doch! Ich bin du! Mein Name ist Leonie oder wie ich es bevorzuge Leo!< antwortete er. Eine Weile saßen die beiden so schweigend da. Langsam kam das weiße Zimmer zurück und er öffnete den Mund und seine Lippen bewegten sich. Doch Leonie hörte seine Worte erst als er seinen Mund wieder geschlossen hatte. >Bist du nicht Müde?< war seine Frage und sie brachte das Mädchen selbst vollkommen aus dem Konzept. Sie starrte in seine freundlichen warmen Augen. >Möchtest du dich nicht endlich ausruhen?< fragte er und Leonie sah ihn an und empfand seine Stimme plötzlich als sehr leise und sie sah wie er sich weiter von ihr entfernte. >Du kannst mich nicht unterdrücken!< sagte er nun und Leonie fand sich in ihrem eigenen Zimmer wieder. Sie sah sich um. Zu Hause? War sie zu Hause? Und wie zur Bestätigung ging die Tür auf und die vertraute Gestalt ihrer Mutter kam hinein. >Aufstehen Sweetie! Schule fängt bald an. Du hast doch nicht etwa vor zu verschlafen oder?< fragte sie und verschwand, die Tür noch immer weit offen stehend. Sie stand auf sichtlich verwirrt. War das alles nur ein Traum? JUNGLE, HOMRA und SCEPTER4 non-exitstent? Sie machte sich fertig und lief an den Kalender vorbei ohne darauf zu schauen. Sie wunderte sich zu sehr warum ihre Mutter nichts wegen ihrem Streit neulich sagte. Dann kam die Schule in die sie wie jeden Tag hinlief und über die Baustelle musste. Endlich angekommen sah sie das Mädchen ihrer Klasse in ihrem üblichen Kreis aufeinander warten, sie beobachtete wie sie sich umarmten und fleißig miteinander unterhielten. Für einen kurzen Moment überlegte sie ob sie sich nicht doch dazustellen sollte. Doch sie schüttelte diese Idee rasch von sich. Die Mädchen hatten es bereits mehr als deutlich gemacht das sie sie nicht brauchten. Leonie drehte sich um und ging also schon vor zum Klassenzimmer. Sie wartete beobachtete die Mitschüler die sich davor sammelten und nur einige davon ihr einen Guten Morgen wünschten. Sie grüßte zurück immerhin war sie ihnen gegenüber nie unhöflich sondern eher verschlossen und stumm. In ihrem Kopf tobte ein Gedankensturm der sich nur um die Frage drehte ob das alles echt war oder ob das alles jetzt im moment nur ein Traum war? Sie war so in Gedanken versunken das sie gar nicht bemerkte wie sich der Stoff wiederholte. Erst später in der großen Pause als sich dort einige Ereignise wiederholten bemerkte sie langsam das das alles wie ein Deja-vú war. Sie wurde auf dem Pausenhof allein stehen gelassen wobei das nicht so schlimm war, dann geriet sie in eine Schlägerei in der sie glücklicherweise nicht verletzt wurde sondern schnell genug verschwinden konnte bevor die beiden Streithähne richtig begannen. Nun skeptisch geworden passte sie im Unterricht auf und glaubte nun nicht mehr an ein Deja-vú. In einer kleineren Pause also fragte sie nach den heutigen Datum und bekam mit das es dasselbe Datum wie an dem Tag als sie nach Shizume kam war. Ihr ganzer Körper zitterte den restlichen Schultag über. Es war nicht die Kälte die ihr etwas ausmachte sondern eher der unausweichliche Gedanke das ihre Mutter nur deswegen nichts wegen dem Streit gesagt hatte, weil dieser noch gar nicht stattgefunden hatte! Präziser gesagt erst stattfinden würde und zwar nach der Schule am Abend beim Abendessen! Und es graute ihr davor. Sie hatte Angst panische Angst vor der Auseinandersetzung. Ihre Stirn berührte die Tischplatte und sie glaubte lachen vernehmen zu können, das immer lauter und immer mehr zu werden schien. Sie irrte sich nicht als sie aufsah war der Klassenraum nichts weiter als ein grauer Saal und ihre Mitschüler nicht mehr als schwarze Figuren die sie auslachten und mit dem Fingern auf sie zeigten und selbst der Lehrer im Gelächter mitmachte. Es war kein schlechter Traum. Nein es war ein Alptraum! Und langsam erkannte sie was Leo meinte. Sie war.... ausgelaugt... verzweifelt... kaputt.... müde! Seine Umarmung brachte das Mädchen zurück aus ihrer Trance in den weißen Raum und sie lächelte auch wenn ihr das nicht bewusst war. Sie erwiderte seine Umarmung und drückte ihn an sich. >Ich bin müde... Bitte... ich will mich ausruhen.< sagte sie. Er nickte und legte sie in das weiche Kissen des Bettes. Ihre Augen schlossen sich und er zog die Decke über ihren Körper. >Jetzt bin ich dran.< sagte er und ging. Kapitel 12: ------------ ♤♤♤♤♤♤♤♤♤♤♤♤♤♤♤♤♤♤♤♤♤♤♤♤♤♤♤♤♤♤♤♤♤♤♤♤♤♤♤ ♤ Also zuerst eine kleine Zusammenfassung: Leonie und Leo ♤ ♤ sind zwei Seiten einer Münze. Ich hoffe das hab ich so rich- ♤ ♤ tig dargestellt. Während Leonie die Seite ist die emotional ♤ ♤ eher Trauer, Wut und negative Aspekte dargestellt hat zeigt ♤ ♤ Leo also etwas vollkommen anderes. Ich belasse es dabei ♤ ♤ aus der sie-Forn zu schreiben aber wie angedeutet gibt es ♤ ♤ eine kleine Chatakterveränderung. ♤ ♤♤♤♤ *Blackdream*♤♤♤♤♤♤♤♤♤♤♤♤♤♤♤♤♤♤♤♤♤♤♤♤♤♤ Als Leonie aufwachte lag sie in ihrem ganz normalen Bett im JUNGLE Hauptquartier. Vor ihren Augen drehte sich alles, was sich allerdings nach einigen Sekunden geradeaus sehen wieder einrenkte. Schwammig erinnerte sie sich daran was passiert war. Nagare hatte ihr mit seiner Aura die Luft abgeschnürrt! Sie atmete durch. Lief auf die Tür zu und klinkte die Klinke herunter Doch sie gab nicht nach. Die Tür schwenkte nicht auf. Sie blieb eingerostet in ihrer Haltung und schlagartig wurde ihr bewusst das sie wieder mal eingesperrt war. Sie sah die Tür an zuckte mit den Schultern und setzte sich zurück auf das Bett. Unter ihrem Kopfkissen angelte sie den Handheld heraus den Sukuna ihr gegeben hatte. Sie schaltete ihn ein und begann zu spielen. Sie war mitten in einem Bossfight als die Tür klickte und Iwa hereinsah. »Gut geschlafen?« fragte er und lächelte. Seine Kleidung war staubig, das konnte sie aus den Augenwinkeln sehen und da sie in diesem Moment nicht auf den Gegner geschaut hatte tanzte nun die übliche GAME OVER Schrift vor ihrer Nase. Mit einem schnellen Satz sprang sie auf während sie >Nein!< aufjaulte und den Handheld samt Spiel, Iwa entgegenschleuderte der diesen lässig auffing und breit grinste. Sie sprang vom Bett wobei es ihr ziemlich egal war ob der Rock sich nun hob oder nicht. >Das hat ja ziemlich gedauert! Sie scheinen doch besser mit euch fertig geworden zu sein als ihr angenommen habt!< meinte sie provokant und verschränkte die Arme vor der Brust. >Wir waren in jedem Fall siegreich!< sagte er ohne auf ihre Provokation einzugehen. >Und jetzt wollen wir Weihnachten und unseren Sieg feiern. Du bist herzlich eingeladen uns beizuwohnen!< sagte Yukari und lehnte neben Iwa im Türrahmen. Sie sah sie an und lächelte. >Gerne ich hab einen Mords Kohldampf!< meldete sie lachend und ging zu ihnen. Es gab einen typisch Japanischen Hotpot. Sie fühlte sich glücklich wie lange nicht mehr. Es war wie verhext! Die Dresdener Steintafeln lagen vor dem aufgestellten Wohnzimmer und Leonie konnte eine schwache blaue Aura hinaussickern sehen. >Es wird seine Zeit dauern, bis die Tafeln ihre volle Kraft entwickeln können und eine neue Welt erschaffen wird< sagte Hisui stolz. Es war definitiv Stolz der da aus ihm sprach. Sie konnte ihren Blick gar nicht mehr von ihnen abwenden. >Rausgehen! Rausgehen!< kreischte Kotosaka und pickte dem Mädchen mit seinem Schnabel in den Nacken. Sie nahm den Vogel an sich, strich sorgsam über seine grünen Federn und eilte währenddessen zu einem Ausgang. Sie glitt hinaus in die frische Nachtluft und sog sie ein. Da unten war die Luft so stickig, die Atmosphäre schrie zu sehr nach Gefängnis und die grüne Aura um sie herum war zu bedrückend, zu einengend. Sie stand da den grünen Papagei in ihrer Hand und sehnte sich nach Freiheit. Wie hatte die SMS doch gesagt? Nach etwas was sie sich mehr als alle anderen sehnte?! Genau! Leonie sehnte sich danach Frei zu sein, frei wie ein Vogel über ihr eigenes Leben zu bestimmen, für sich selbst Entscheidungen zu treffen und diese auszuleben. Sie sehnte sich danach diese Ketten endlich zu zerbrechen, zu zerreißen und hinter sich zu lassen. Ein Neuanfang! Etwas wonach ihr Geist und Bewusstsein lechzte. Sie sah den Vogel in ihren Händen an. Er sah sie an und sie sah ihn an. Dann warf sie ihn im hohen Bogen nach Oben und er kreischte auf. Kaum hatte der Vogel sich im Himmel wiedergefunden hatte sie sich auch schon in Bewegung gesetzt. Schattierte Bäume, Bänke flogen an ihr vorbei und sie rannte. Übersprang Geländer und überkletterte Mauern die ihr im Weg standen. Sie jagte über die Bürgersteige und fühlte den Wind in ihren Ohren rauschen. Sie spürte ihre Beine die sich ganz allein bewegten und ihren Kopf der ganz leer war und die Sterne spiegelten sich in ihren Augen wieder. Es war egal wohin sie lief. Kotosaka war genau über ihr und mit ihm Nagare. Doch das alles war nebensächlich. Sie fühlte sie schwerelos. Sie schlidderte unter einem Geländer durch und richtete sich sogleich wieder auf um weiterzulaufen. Der Schmerz in ihrem Bein ignorierte sie. Menschen kamen ihr keine entgegen und sie war froh darüber. Was würden die denken wenn sie ein Mädchen in grünem Kleid wie verrückt rennen sehen würden? Die Jagd ging weiter und auch wenn sie nicht genau wusste gegen wenn sie gerade antratt so gab sie sich alle Mühe zu gewinnen. Ihre Ketten saßen locker kein bisschen fest und sie wollte nicht aufhören. Es machte zu großen Spaß den frischen Wind überall an ihrem Körper zu spüren und sie genoss es sichtlich. Irgendwann kam sie wieder an ihrem Ausgangspunkt an und sie lies sich ins Gras fallen das bereits Tau ansetzte. Ihr Bauch hob und senkte sich angestrengt und sie keuchte. Der Rest des Adrenalins war im Nu verschwunden. Ihre Lunge fühlte sich an als würde sie jeden Moment zerreißen und ihre zerkratzten Beine schmerzten. Doch sie bereute es nicht sie ertrug ihn und sah in den Sternenklaren Himmel über ihr. Wie lange war es her das sie ein solch schönen Himmel sah? Wie lange war es her das sie die wahrhaftige Freiheit geschmeckt hatte? Nur ein einziger Gedanke kam ihr daraufhin in den Sinn: Zu lange! Sie erinnerte sich wie viel Spaß sie beim Parcours hatte und sie fragte sich ernsthaft warum hatte sie aufgehört? Parcours war befreiend und im Moment fühlte sie sich zufrieden. >Bist du nun zufrieden?< fragte Nagares Stimme und der Papagei landete auf ihrem Bauch. Sie sah über ihren Bauch auf das Tier hinab. >Ja!< keuchte sie und streckte alle Glieder von sich. Sie lächelte aufrichtig. >Wenn du fertig bist dann komm wieder runter.< sagte er und damit war er verschwunden... zumindest vorübergehend. Sie blieb liegen bis ein Sonnenstrahl die Sterne vertrieb und den Morgen ankündigte. Sie hatte verschlafen! Sie stand auf und bekam ein unzufriedenes Krächzen von dem Vogel der sich auf ihren Bauch eingenistet hatte und schlief. Sie eilte zu dem Gebäude aus dem sie gekommen war und nahm einen Aufzug nach unten. Sie sprintete mit schmerzenden Beinen durch die Etagen und kam schließlich unten an. Die Tafeln, das konnte sie deutlich sehen, hatten ein klareres blau angenommen und sie hielt abstand von ihnen. >Guten Morgen. Wie war die Nacht unter dem Himmelszelt?< begrüßte Iwa grinsend und musterte sie ehe er aufseufzte. >Oi oi! Das kann doch nicht wahr sein! Du hast das Kleid die Schuhe und deine Beine und Arme ruiniert!< er sah sie weiter an und das Mädchen zuckte nur mit den Schultern. >Geh dich duschen! Ich bringe dir neue Kleidung und kümmere mich dann um die Verletzung.< sagte er und jagte Leo ins Badezimmer. Sie tat wie ihr befohlen wurde und wickelte sich in ein Handtuch ein. Iwa klopfte, sie öffnete einen Spalt und nahm das neue Kleid [wieder grün] entgegen. Sie seufzte na immerhin besser als gar nichts! Dachte sie optimistisch und zog es schnell an. Sie föhnte ihre Haare und saß auf einem Stuhl während Iwa sich der Schrammen an ihrem Körper annahm. Sie stand auf und ging an ihm vorbei zu Sukuna. >Darf ich?< fragte sie und deutete auf den zweiten Kontroller. Er sah sie an >Sag jetzt nicht du denkst das Mädchen micht zocken können!< gab sie von sich und er schüttelte den Kopf. Sie nahm sich den Kontroller und spielte mit. Kapitel 13: ------------ Oben tobte das Chaos. Überall bekamen die Menschen Angst vor ihren neuen unbekannten Kräften und Leonie lernte ihre erst so richtig kennen. Sie lag auf ihrem Bett. Eine Hand auf ihrem Bauch, die andere zur Faust geballt genDecke gehoben und rote Aura spielte wie Feuer um sie herum. Genau wie das Feuer welches in der kleinen roten Königin brannte. So gefährlich und dann doch so beruhigend und warm. Weiter um sie herum hatte sich ein lilaner Kokon gebildet den sie nach belieben kontrollieren konnte und wenn sie die Augen schloss dann spürte sie das Kribbeln der grünen Aura das wie Blitze über ihre Haut zuckte und sie daran erinnerte gefangen zu sein. Ein schelmisches Lächeln umspielte ihre Lippen als sie daran dachte wie sicher sie sich mit dieser Aura um sich herum fühlte. Mit einem schnellen Satz war sie aufgesprungen und lief zur Tür. Ihre Aura hatte die Form eines Kokons angenommen um sie von der erdrückenden Grünen zu beschützen und das klappte recht gut wie sie fand. Sie drückte die Klinke herunter und ging zu den Dresdner Schiefertafeln. Nagare hatte ihr befohlen mindestens einmal täglich nach ihren Farben zu sehen, da die anderen diese nicht sehen können. Unterwegs traff sie auf Yukari der seine Arme wie ein Dirigent umher schwang. Sie schüttelte ihren Kopf. Yukari war schon eine Klasse für sich. Nichts desto trotz sah er in seinem Anzug für die Ansprache ungemein schick aus. Sie schmunzelte es waren noch fast 4 Tage bis zur Pressekonferenz und jedes Clanmitglied das sie kannte hatte mit Vorbereitungen zu tun. Sukuna war aufgebrochen um kleinere Aufträge entgegen zu nehmen. Seit da jemand aufgetaucht war, der sich rasend schnell den Rängen nach nach oben arbeitete war der Junge unglaublich gereizt und aggressiv. Leonie und er spielten nicht mehr so oft zusammen wie sie es vorher getan hatten und deswegen verging die Zeit die das Mädchen übrig hatte viel zu langsam. Sie seufzte bei diesem Gedanken und setzte ihren Weg zu den Tafeln fort. Die Farbe hatte sich im laufe der Zeit geändert. Erst war es immer stärker blau geworden und dann sickerte gold hinaus welches sich in ein hässliches braun verwandelte und das wiederum ein tiefes rot wurde. Jetzt sickerte die Farbe nicht mehr nur hinaus. Nein sie strömte hinaus. Der große Raum war erfüllt von den vielen Farben. Da war grün, rot, gold, blau, orange, gelb, lila, silber, pink, türkis.... und noch einige mehr die wie Nebel in der Luft hing. Die Farben blieben aber nicht stehen. Sie bewegten sich, wanden sich ineinander und kämpften um den Sieg, wenn niemand gewann vermischten sie sich. Fasziniert beobachtete Leo das Schauspiel der Farben und lächelte wieder. Sie wusste das diese Farben der Grund waren warum die Stadt im Chaos versank. Der goldene König und der blaue König hatten sie so lange unter Kontrolle gehalten, sodass die Menschen Shizumes in Ruhe und Frieden leben konnten. Das Lächeln verschwand. Die nun auftretende Veränderung war alles andere als zufrieden stellend. Die Tafel sollte erneut unter Kontrolle gestellt werden! Kein Mensch sollte mit solchen Fähigkeiten konfrontiert werden! Sie ballte die Hände zu Fäusten und wieder erschien die rote Aura, die wild und unbekümmert über ihre Haut strich, Wärme verbreitete sie aber nicht verbrannte. Leonie seufzte und kniete vor der großen Tafel nieder. Versichernd warf sie Blicke in alle Richtungen aus denen man sie hätte beobachten können und erleichtert stellte sie fest das weit und breit niemand zu sehen war. Sie streckte ihre Hand nach der Tafel aus. Leonie hatte bereits länger darüber nachgedacht. Wenn sie einen Menschen berührte würde diesem das seine Kräfte rauben, die dieser von seiner Aura erhielt. Iwa hatte ihr einmal erklärt, das die Schiefertafeln der Ursprung der Könige sei und ihnen ihre Kraft gab. Nicht nur das. Diese Tafeln erhielten Nagare Hisui, den grünen König am Leben! Deswegen mussten doch auch die Tafeln eine eigene Aura haben oder? Also sollte es doch möglich sein diese Aura in sich aufzunehmen? Ihr Arm streckte sich weiter nach dem kalten Gestein und ihre Hand zitterte sichtlich. Ihr Kiefer bearbeitete ihre Lippe und ihr Blick haftete auf der Tafel, so als würde sie um Erlaubnis bitten es anfassen zu dürfen. So als würde die Tafel selbst ihr antworten und ihr entgegen kommen. Und nur für einen kurzen Augenblick glaubte sie eine Hand unter ihrer zu erkennen. So schnell das Bild auch gekommen war so schnell war es auch wieder verschwunden. Erschreckt stürzte sie nach oben und riss ihre Hand somit von der Tafel fort. Sie starrte auf die Tafel und glaubte eine schwarze Gestalt zu erkennen. Reglos stand sie da und schien Leonie an zu sehen. Das erschreckte Mädchen presste ihre Hand an ihren Körper und wich einige Schritte rückwärts weg. Die Gestalt verschwand nicht. Im Gegenteil sie schien sich auf sie zu zu bewegen. In einer einzigen Sekunde schrie Leo auf drehte sich um und rannte so schnell sie konnte den Gang zu ihrem Zimmer hinunter. Die Mitglieder sahen ihr hinterher als sie wie vom Affen gebissen an ihnen vorbei rauschte und in ihrem Gesicht die pure Panik zu sehen war. Die Tür knallte hinter ihr ins Schloss und sie lehnte sich von innen gegen sie. Ihr Kopf lehnte sich mit einem leisen pochen an sie und ihre Knie quittierten ihren Dienst. Sie saß am Boden. >Leonie? Ist alles in Ordnung?< fragte Yukari besorgt als er gegen die Tür klopfte. Sie antwortete nicht ihre Stimme hatte versagt. Selbst wenn sie ihm sagen wollte was sie eben gesehen hatte so würde sie doch keine geeignete Erklärung dafür finden diese Figur, diesen Schatten den sie eben gesehen hatte auch nur ansatzweise zu beschreiben. Sie hatte ihn gesehen und Panik hatte sie ergriffen und dann war sie geflohen. Yukari klopfte wieder. Leonie antwortete nicht. Sie hätte bleiben sollen. Herausfinden ob das nicht doch bloß eine Einbildung gewesen war! Langsam kam sie zurück auf die Füße und klopfte den Schmutz vom Boden von ihrem Kleid ab und aus den Augenwinkeln vernahm sie eine Bewegung die sie einfrieren lies. Sie stellte sich hin und sah an die Wand von der sie glaubte die Bewegung gesehen zu haben. Mutig entschloss sie sich hin zu gehen nur, um natürlich nichts vor zu finden. Als sie sich umdrehte erschrack sie heftig und ihr Herz machte einen riesen Satz. Dort. Genau dort mitten vor der Wand stand diese schwarze Gestalt und es sah ganz so aus als würde sie Leonie direkt ansehen. Mit weit aufgerissenen Augen in denen Panik zu lesen war starrte sie auf sie, die schwarze Person welche in der anderen Seite des Raumes stand. Ihr Fuß tratt zurück und ihr Rücken presste sich gegen die Wand. Ihr Brustkorb hob und senkte sich zu schnell. Sie traute sich nicht zu sprechen und anscheinend war das ausreichend. Keine fünf Sekunden später vernahm sie eine weibliche Stimme in ihrem Kopf. Kapitel 14: ------------ >Leonie!< Das Mädchen presste sich enger an die Wand als sie die Stimme hörte. >Wer bist du?< fragte sie vorsichtig zögernd. >Komm näher!< kommandierte die Stimme ohne auf Leos Frage einzugehen. >Nein!< meinte sie und schüttelte entschieden den Kopf. >Du musst keine Angst vor mir haben.< sagte die Gestalt beschwichtigend. Leonie sah die Hand die zu ihr ausgestreckt wurde und schüttelte wieder den Kopf. >Willst du zerspringen?< fragte die Frau und machte einen Schritt auf das unbewegliche Mädchen zu. Besagtes Mädchen wollte weiter zurück gehen doch die Kälte die der Beton in ihr auslöste ließ sie weiter nach vorne springen. Vor Schreck über ihre eigene Reaktion stolperte sie noch weiter nach vorne um ihr verlorenes Gleichgewicht zurück zu gewinnen. Zwei warme Hände hielten sie an den Schultern fest und sie sah in das weiche Gesicht einer zweiten Leonie, diese Leonie hatte allerdings langes weißes Haar und sah auch etwas älter aus als sie. Verwundert starrte sie in ihr Spiegelbild. Mit einem Mal stand sie gerade und sah entsetzt auf die andere Person vor sich. Die Person lachte. >Ich dachte mir das du nicht zerspringen möchtest.< Das Lachen ging in ein Kichern über und endete dann in einem heiteren Glucksen. Sie räusperte sich und der belustigte Gesichtsausdruck verschwand um den ernsteren Platz zu machen. >Wie zerspringen?< fragte Leo und wand sich aus ihrer unbequemen Position heraus. >Wie ein Spiegel in tausend Scherben.< erklärte die Person. Noch immer verwirrt sah sie die Frau vor sich an. >Hast du es denn noch nicht gemerkt?< fragte die Frau und sie zog die Augenbrauen zusammen. Was meinte sie? >Was bemerkt?< fragte sie unschlüssig und auch etwas zögerlich vor Angst auf die Antwort. >Du bist wie ein Schwamm der die Fähigkeiten der ausgestrahlten Aura absorbiert und sie dann in ihre eigene umwandelt.< erklärte sie wieder. Verwirrt und auch ein bisschen erstaunt sah sie die fremde aber doch vertraute Person an. >Das ist doch aber etwas anderes als ein Spiegel oder?< fragte sie. >Leonie. Verstehst du es nicht? Der Zweck das Nagare dich an die Tafeln lässt aus der im Laufe der Zeit alle Kräfte heraus resultieren ist der das jeder Schwamm sich irgendwann vollgesogen hat und ausläuft!< >Ja doch das verstehe ich! Aber was hat das mit einem Spiegel zu tun?.... Wie meinst du das mit dem auslaufen?< fragte sie erschrocken. >Du wirst deine Kräfte nicht mehr kontrollieren können. Die Ausmaße wären schlimmer als ein Damokles-Down eines Königs. Und wenn das geschieht wird Shizume dem Untergang geweiht sein. Die Folgen wären untragbar und daran würdest du wie ein Spiegel in tausende Scherben zerbrechen!< Mit jedem Satz den sie aussprach ging ihr Atem schwerer und ihre Stimme wurde heller, gar schriller. Ihre Hände zitterten, sie schüttelte das junge Mädchen vor sich. Schroff löste sich Leonie aus dem schmerzenden, harten Griff der Person. Sie sah sie entsetzt an. Die Augen der Frau zitterten und Tränen schienen in ihr auf zu kommen. Auch wenn das alles ziemlich überzeugend war was sie eben gehört hatte so war sie dennoch noch nicht überzeugt! >Woher soll ich wissen das du die Wahrheit sagst?< fragte sie misstrauisch und brachte weiteren Anstand zwischen sich und der Frau die am ganzen Körper bebte. >Weil ich es aus eigener Erfahrung weiß! Leonie. Ich komme aus einer Zukunft in der Shizume nicht mehr existiert. Ich bin zu lange bei den Tafeln geblieben und konnte mich nicht mehr kontrollieren. Ich bin...< weiter lies die Jüngere die Ältere nicht kommen. >Du willst mir also sagen das du mein zukünftiges Ich bist?< fragte sie. Die ältere nickte und machte einen Schritt auf sie zu. >Lauf weg! Du bist jetzt schon fast überladen!< sagte sie und erhob beide Arme. Abwehrend hob Leonie einen Arm und signaliesierte ein ,,Stopp" mit der Hand. Das war alles zu viel. Ihr Kopf schmerzte von dem was sie eben erfahren hatte und so richtig einleuchten tat es ebenfalls nicht. >Sag mir.... Was bezweckt Nagare damit?< fragte sie. Die Ältere sah sie an. >Ich weiß es nicht.< sagte sie. Langsam nickte sie und ihr Blick ging zu Boden als sie einen lilanen Blitz über ihren Arm zucken sah und darin eine stechenden Schmerz spürte. >Es hat begonnen.< sagte die andere Leonie und verschwand so wie sie gekommen war. Kapitel 15: ------------ Mit einem leichten Zittern öffnete sie die Tür. Umgezogen und fertig. Die Kappe tief in ihrem Gesicht. Und die Aura wie ein Schweif hinter ihr schlich sie durch das Hauptquartier und betrat einen Fahrstuhl. Clansmen die um die Ecke liefen sahen sie und rannten nach einer Sekunde des zögerns sofort auf sie zu. Zu spät! Viel zu spät erreichten sie die Tür. Ihre Fäuste krachten gegen die Tür. Gedanken waren wirr, zu ungeordnet und fühlten sich an als würden sie Leonie ertränken. Heftig versuchte sie die Gedanken ab zu schütteln, zum nachdenken hätte sie immerhin noch mehr als Genug Zeit! Wie lange war es her das die Gestalt verschwunden war? Drei Tage oder doch 4? Egal! Jedenfalls war ein Fest angesagt und das war die beste Gelegenheit einfach zu verschwinden, sowie sie es schon bei HOMRA getan hat. Wieder schüttelte sie den Kopf soweit hatte ihr Plan funktioniert. Sie hatte sich frühzeitig abgekapselt um zu Bett zu gehen. Yukari könnte ihr nicht in den Weg kommen. Er war oben und bewirtete die Gäste. Der Rest war unten und bereiteten einen Hotpot vor. Niemand würde etwas mitbekommen und um die Clansmen unten machte sie sich keine Sorgen, keiner von ihnen würde ein Wort sagen. Nagare würde sie einen Rang niedriger stufen zur Strafe das sie Leonie haben entkommen lassen. Jetzt würden oben vor dem Aufzug mit Sicherheit einer oder mehrere auf sie warten. Es war simpel. Sie musste nur ihre Schnelligkeit nutzen und hoffen das alles glatt ging. Sie schluckte und positionierte sich vor der Tür. Kaum war die Tür aufgegangen sties sie sich mit einem Sidestep an der Wand ab und landete mit einem gekonnten Glückstreffer im Gesicht eines Clansmen. Die waren erstmal so erschrocken perplex das Leonie ihnen mit einem ausgestreckten Fuß den Boden unter ihren Füßen wegzog und die grünen Helmtypen aufeinander fielen. Schnell genug kam das Mädchen auf die Beine und rannte den Gang mit dem orangenen Teppich hinunter. Als sie eine bekannte Stimme hörte versteckte sie sich hinter einer Säule und ließ die beiden Gestalten passieren. Seri und Izumo. HOMRA und SCEPTER4 die beiden Second-in-command waren also gekommen. Leonie ließ sich nichts anmerken, stopfte ihre Hände in die Hosentasche und ging locker und unbeschwert durch die Eingangstür, bevor sie die Panik ergriff und losrannte. Wohin war ihr egal einfach nur weit weg von der Stadt. Flink erklomm das junge Mädchen ein Gebäude auf dem sie sich sicher war niemand würde sie suchen. Aber als es dann zu regen begann musste sie sich etwas anderes Einfallen lassen. Glücklicherweise fand sie rasch eine Baustelle in der sie sich in einer geschützten Röhre versteckte und ausruhte. Nervös beobachtete sie die Schatten und Lichter die draußen hin und her tanzten. Farbige Blitze zuckte ab und an über ihren Körper und es schmerzte. Betrogen! Nagare! Sie biss die Zähne zusammen. Nur warum hatte er sie dazu benutzt? Was war der Zweck des ganzen? Weit schob sie diesen Gedanken von sich. Wichtiger war es jetzt herauszufinden wie sie all die Kraft die sie absorbiert hatte wieder loswurde! Wer könnte ihr helfen? Dem zu folge was Seri und Izumo ihr einmal erzählten, war der erste König einst ein Wissenschaftler auf dem Gebiet der Dresdener Steintafeln. Also vielleicht aber auch nur vielleicht konnte er ihr helfen! Aber wo residierte der Silberne König? Den Second-in-commands zufolge lebte er einst in einem Luftschiff im Himmel Shizumes. Falls er immer noch dort oben lebte würde es ein Problem geben hinauf zu gelangen. Doch Shiro wirkte nicht so wie der Mann der allein in einem Luftschiff lebte. Vielleicht hatte er sich ja bereits wo anders einen Wohnort gesucht. Kaum kündigte sich die Sonne am Himmelszelt an kroch sie aus ihrer Röhre und erklomm die Dächer. Von dort hatte sie eine bessere Übersicht und sie würde auch nicht so leicht von den grünen entdeckt werden. Sie verbrachte den Tag damit zu klettern, tappte anfangs etwas unsicher herum wurde dann aber immer Selbstbewusster und lief schneller. Es machte ihr unglaublichen Spaß. Nur runtersehen konnte sie nicht denn dafür war sie zu weit oben. Sonnenuntergang. Der schönste den sie seit bestimmt Monaten gesehen hatte! Hinten am Horizont verschwand die blass gelbe Sonne und färbte die Ränder der Wolken in Rosa und Trürkis. Nah an der Sonne war die Färbung ein tiefes angenehmes Rot und ging dann in ein gelb-orange über. Leonie saß auf einem platten Hochhaus Dach und sah lächelnd in den Himmel. Morgen würde sie runter gehen und sich über Isanaa Yashiro kundig machen. Sehen ob sie jemanden fand der ihn kannte und wusste wo er wohnte. Mit diesem Gedanken legte sie sich auf den kalten Boden. ___________________________________________________ Seufzend ließ sich Leo auf die Bank fallen. Sie hatte noch nichts über den silbernen König rausgefunden. War er eine Art Gespenst? Wieder seufzte Leonie Zweifel machten sich in ihr breit. Sollte sie ihn mit einbeziehen? Was wenn er ihr nicht helfen könnte? Oder nicht wollte weil er sie als Verräterin ansah? Schwer schluckte sie die Zweifel hinunter und stand auf. Orientierungslos stapfte sie wieder einmal durch die Stadt bevor sie zu einem abrupten halt kam. Kapitel 16: ------------ Was war das für ein Schmerz? Leonies Sicht wurde ganz verschwommen und sie stolperte einige Schritte vorwärts. Sie setzte sich auf die Knie und blinzelte in die Sonne. >Ist alles inordnung?< fragte eine bekannte Stimme und das Mädchen sah nach oben. In die blauen Augen von Seri. Leonies Augen weiteten sich und sie schluckte. >Leonie. Was machst du hier?< fragte eine etwas tiefere Stimme und sie sah Resi neben Seri treten. Tränen stiegen in ihr hoch und die bunten Blitze, die sie solange unterdrückt hatte fuhren über ihren Körper. Beide Personen sprangen einige Meter von ihr zurück. Der Schmerz übermahnte Leonie und sie hielt sich den Kopf. >Hilfe.< murmelte sie. Ihre bunte fast schwarze Aura dehnte sich aus, hüllte Leonie in sich ein, sodass man nur die bunten Blitze weiter sehen konnte. >Leonie!< rief Seri und starrte die Kugel an, die sich um sie gebildet hatte. >Captain! Was ist das?< fragte die Second-in Command besorgt und sah ihn an. >Sie verliert die Kontrolle.< sagte dieser nur und sah ebenso auf die Kugel. >Verliert die Kontrolle? Wie?< >Ich weiß es nicht.< Leonie kauerte auf dem Boden. Um sie herum war alles schwarz und undurchdringlich. Der Schmerz zog in ihrem gesamten Körper. >Ich will doch eigentlich nur nach Hause!< wimmerte das Mädchen hilflos. Ihre Finger krallten sich in ihre Jacke und sie wusste nicht was sie tun sollte. >Leonie! Beruhige dich!< rief Reisi. >Ich bin ruhig!< sagte sie und stützte sich mit den beiden Händen auf dem Boden auf. >Halte durch!< rief Seri nach einer Weile. Sie nickte und kniff die Augen zusammen. Es ging nicht mehr! Leonie hatte das Gefühl seit Stunden hier zu sitzen und gegen den Schmerz anzuhalten der immer heftiger in ihr tobte. Das schwarz hatte aufgehört sich auszudehnen und sie spürte die gesamten Farben die sie von der Tafel absorbiert hatte gegen sie arbeiten. Womit hatte sie das verdient? Schweißperlen tropften von ihrem Gesicht auf den Boden und sie keuchte. >Wir sind soweit!< hörte sie Seri sagen und blau und rot durchdrangen das schwarz bis es sich zu einem einzigen lila zusammenmischte. Sie schüttelte den Kopf die Farben nicht richtig registrierend. >Leonie!< sie sah auf. Diese Stimme! Ein lächeln schlich sich auf ihr Gesicht als sie diese vertraute Stimme den kleinen Rotschopf Yata Misaki zuordnete. >Es wird alles gut!< hörte sie Anna rufen und das wars mit ihrer Selbstbeherrschung. Sie konnte nicht mehr. Der Schmerzensschrei den sie herauslies hallte unwirklich in ihren eigenen Ohren und sie spürte wie ihre Haut brannte und schmertzte. Der Boden bebte unter ihren Händen und im nächsten Moment landete sie unsanft und schwach auf ihrer Schulter in einem einzigen Krater, das was von dem schönen Park noch übrig geblieben war. >Leonie?< Kapitel 17: ------------ >Können wir ihr nicht irgendwie helfen?< >Nein. Können wir nicht Yata-chan.< >Aber irgendwas müssen wir doch tun können!< >Abwarten.< >Ist das alles was wir tun werden? Verdammt Leonie sieht aus als hätte sie riesige Schmerzen!< >Leider ist das alles was wir tun können.< >Hoffen wir das sie bald wieder aufwacht.< Entfernde Schrittgeräusche "Klick" ~*~*~ Schwarz. Schon wieder? Schwarz überall wohin sie auch sah. ,Leo!' Seltsam. Sie drehte sich im Kreis ohne jemanden zu sehen oder zu erkennen. >Leonie!< ein Ruck fuhr durch ihren Kopf und sie stolperte einige Schritte nach vorne. Zwei Hände hatten sie an den Schultern gepackt und ein schwerer Körper lag auf ihren Rücken und drückte sie nach vorne. Lange blonde Haare hingen in ihrem Sichtfeld und dann erschallte ein Kichern. ,Runter!' wollte die schwarzhaarige schreien, öffnete den Mund, schloss ihne allerdings sofort wieder als kein Ton heraus kam. Der Druck lies nach und ein nachhallended Geräusch war zu hören als die in Schatten gehüllte Person auf den glänzenden Boden sprang. Lange starrten die beiden einander an. >Gehen wir heim?< fragte die Person vor ihr und Leonie sah das breite Grinsen auf dem Gesicht der Person, die fragend den Kopf senkrecht hielt. Perplex öffnete sie den Mund um etwas zu sagen, fand allerdings keine Stimme und keine Antwort auf diese plötzliche Frage. >Bist du verwirrt?< fragte die Stimme und machte aufeinmal ein ernstes Gesicht bevor es auf sie zu ging. Leonie tratt instinktiv zurück. Wieder herrschte eine lange Pause. ~*~*~ >Bist du sicher das du das tun willst Shiro?< >Ja.< >Aber ist das nicht gefährlich?< >Nein. Mir wird nichts passieren.< >Meinst du sie wird aufwachen, wenn alles vorbei ist?< >Ich hoffe es Kuro.< >Shiro~?< >Keine Sorge Necko. Der rote Clan steht und zur Seite. Hoffen wir nur das es auch der Blaue tut.< ~*~*~ Ihr Körper war festgefrorren, wenn sie wirklich einen Körper in diesem Moment hatte. >Strain~!< pfiff die Stimme und sie spürte den warmen Atem der Person an ihrem Ohr, wenn das überhaupt da war. Jedenfalls fühlte es sich so an. >Einsame, arme Seele. Ganz allein und verlassen.< ,Noch bin ich nicht tot!' >Nein. ,Noch' befindest du dich am Leben.< der Schatten bewegte sich hinter ihr hervor und sah sie an. Seine Augen waren rot. Rote Spiralen die echt gruselig aussahen. Er sah sie durchdringend an. >Doch ich hole mir deinen Körper und deine Fähigkeit und mache mir die Welt der Könige Untertan!< Er lachte hämmisch. >Nein!< ~*~*~ >Haben wir es geschafft?< >Ja! Die Tafeln sind zerstört! Nagare ist tot! Wir haben gewonnen!< ~*~*~ Der Schrei durchdrang das Schwarz und färbte den Raum in ein beruhigendes gold. Der schmerzensschrei war markerschütternd und Leonie konnte sich endlich wieder bewegen. Als sie zu sich kam. Stand sie vor den Tafeln, in dem in sich zusammenfallenden Hauptquartiers Jungles. Das Damokles des blauen Königs steckte in den Tafeln und ein weißes Portal hatte sich dazwischen aufgetan. Nagare lag am Boden. Das grün um ihn herum war verschwunden. Leonie drehte sich um und sah den silbernen Clan mit weiten Augen auf sie starrend, während sie langsam erblasste. >Vielen Dank für alles. Ich werde euch niemals vergessen.< sagte sie und verneigte sich leicht. Dann kletterte sie auf die Tafel und lief auf das Portal zu, davor wandte sie sich um und winkte ihnen mit Tränen in den Augen zu bevor sie in dem hellen weiß des Portals verschwand. Epilog: -------- Warm schien das Licht in ihr Gesicht und das schrille Schreien ihres Handyweckers riss sie aus ihren schönen Schlaf. Sie streckte sich rieb die Augen und sah auf ihr Handy. Es funktionierte! Sie setzte sich auf suchte ihr Zimmer ab, alles stand noch genauso da wie sie es verlassen hatte. Ihr Handy zeigte das Datum an und verwundert sah sie darauf. Es war der nächste Tag. War das alles nur ein Traum? Sie gähnte noch einmal und stand auf. Zeit für die Schule. Außerdem wäre es besser ihrer Mutter heute aus dem Weg zu gehen *Inzwischen in Shizume* >Ich frage mich wer dieses Mädchen wirklich war.< sagte Reisi und sah zusammen mit Adolf K. Weissmann in den Krater hinein. >Ich weiß es jedenfalls nicht Munakata-san.< lachte er und beide drehten sich um und gingen. >Wiedersehen. Leonie.< sagte Anna und eine rote Rose fiel aus ihrer Hand in den tiefen Krater, dann drehte sie sich um und verschwand mit den anderen zusammen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)