Rain Girl and Lost Boy von YumeKahoko (oder wenn Beziehungen so einfach wie in Märchen wären) ================================================================================ Kapitel 2: verhakter BH und Narben auf dem Rücken ------------------------------------------------- So hier ist auch schon Kapitel 2. Für Beschwerden und Anregungen bin ich immer offen. Einfach in die Kommis Schreiben :) Und nun genug der Worte und viel Spaß beim lesen! Kapitel 2 Losts Sicht: Wir parkten oben im Kaufhaus. Trotz des Smalltalks während der Fahrt hatte keiner von uns seinen Namen preisgegeben und irgendwie machte mir dieses Spiel Spaß. Es war einfach mal was anderes. Mein Alltag war nun mehr nicht besonders spannend, da war diese Entwicklung doch ganz interessant. Und man konnte das keinesfalls als Date verbuchen, weshalb ich meine Freundin auch nicht betrog. Also mal sehen was noch kommt, dachte ich mir. Wir stiegen also aus meinem Wagen und gingen in das mehrstöckige Kaufhaus. Fast im Erdgeschoss angelangt blieb sie plötzlich stehen. Ich wollte schon zur nächsten Rolltreppe gehen, als sie mich am Arm festhielt. „Was ist denn?“ fragte ich sie verwirrt. „Siehst du wo wir sind?“ sie deutete um sich herum. Ich zuckte mit den Schultern und antworte: „In der Dessous Abteilung. Na und?“ „Richtig“ bei dieser Antwort von ihr kam ich mir irgendwie vor, wie ein Hund der gerade ‚Sitz‘ gelernt hatte. „Und genau da wollte ich hin“, fuhr sie fort. Ich sah sie ungläubig an. „Jetzt schau nicht so. Mein ursprünglicher Plan für heute war es in die Stadt zu fahren und mir neue Unterwäsche zu kaufen, und wo wir schon mal hier sind kann ich das auch jetzt erledigen.“ Sie sah ihn mit einem Ausdruck an der darauf beharrte, dass das doch völlig logisch war. Ich musste wohl einen eher verwirrten Ausdruck gehabt haben, mir kam das nämlich nicht ganz so logisch vor. Welches Mädchen ließ sich denn schon freiwillig darauf ein mit einem völlig fremden Typen Unterwäsche kaufen zu gehen. Woher wollte sie denn wissen, dass ich nicht spannen würde oder gar ein Perverser war. Gut beides bin ich zwar nicht, aber woher will die das denn wissen. Deswegen war die einzig logische Antwort für mich: „Ist das dein Ernst?“ Rains Sicht: Ja es war mein Ernst. Der sollte sich mal nicht so anstellen, dachte ich. So lange würde ich nun auch nicht brauchen. Obwohl man bei einer Frau nie wissen konnte, aber schließlich hab ich ja auch Hunger und bin immer noch sehr nass. Sie beide, vor allem ich, hatten vom Parkplatz bis hier her bestimmt überall kleine Pfützen hinterlassen. Auch meine Jeans begann etwas unangenehm zu kleben genau wie der Rest der Sachen. Klar liebte ich es nass, aber mit nassen Klamotten in der Stadt war dann doch nicht so toll. Deswegen schlug ich damit zwei Fliegen mit einer Klappe. Ich konnte mich kurz der nassen Sachen entledigen und kam zu neuer Unterwäsche. Außerdem war ich ja nicht doof. Falls dieser Kerl auch nur versuchen würde zu spannen werde ich ihm mit einem Schlag die Nase brechen. Da kannte ich keine Gnade. Somit war die Antwort klar. „Ja das ist mein Ernst. Und jetzt komm, es wird auch nicht so lang dauern.“ Und damit ging ich zielstrebig auf einen der Warentische zu. Nach einiger Zeit hatte ich auch schon das lang ersehnte Objekt gefunden. Eine dunkelrote Dessous Kombination aus BH und Höschen. Sowas hatte ich schon ewig gesucht, vor allen Dingen in der Farbe und dann noch die leichten Spitze Applikationen. Ein Traum, dachte sie wobei ihre Augen glitzerten. „Und hast du was gefunden?“ kam es im leicht genervten Unterton von hinten. Meine Güte der soll sich mal nicht so anstellen. Ich wette es ist nicht das erste Mal das er mit oder für ein Mädel schöne Unterwäsche kaufen geht. Wahrscheinlich regt er sich hier nur darüber auf, weil er es in diesem Fall nie an der entsprechenden Person sehen wird. Ich musste unweigerlich grinsen. Schade für ihn und vielleicht auch etwas für mich. „Ja hab ich“, und ich präsentierte ihm stolz meine Errungenschaft. Seine Augen weiteten sich bei dem Anblick wobei er mich dann ansah. Was? Dachte er etwa das würde mir nicht stehen, oder passen. Tse, na der würde sich wundern. „Hast du was daran auszusetzen?“ fuhr ich ihn darauf etwas schroff an. Er sah sie mit einem etwas ertappten Gesichtsausdruck an und stotterte: „N-Nein überhaupt nichts.“ Ich wandte mich um, „Gut dann wird das jetzt anprobiert“ und ging damit auf die Umkleidekabinen zu. Als ich mich endlich aus meinen nassen Sachen, die nun schon wieder etwas getrocknet waren, geschält hatte und den etwas komplizierteren Verschluss des BHs endlich zu hatte, betrachtete ich mich im Spiegel. Ich musste zugeben ich sah echt wirklich gut in dem Ding aus. Jetzt sprang mein Ego raus und ich konnte mich gar nicht an mir satt sehen. Das steht mir echt verdammt gut, dachte ich voller Stolz. Und im nächsten Moment traf mich leider die Erkenntnis, dass ich in nächster Zeit wohl die Einzige wäre die mich darin sehen würde. Ich seufzte über meine derzeitige männerlose Situation. Nicht das ich jetzt so verzweifelt war, dass ich jetzt dringend einen Kerl brauchte. Nein eine Marie Leren brauchte keinen Kerl, dafür war ich viel zu Stolz. Aber ich musste mir trotzdem eingestehen, dass mir eine gewisse Zuneigung von einem Geliebten schon fehlte. Auch wenn ich sie noch nie zuvor gespürt hatte, so wünschte ich es mir doch sehnlichst. Mein Blick streifte die Kabinentür und meine Gedanken den jungen Mann der genau vor dieser saß. Wie es sich wohl anfühlen würde, wenn er mich umarmen würde? Wenn seine Hand über mein Haut streichen würde? Wenn seine Lippen.. Ich schüttelte den Kopf über mich selbst. Das würde nie passieren. Nach dem die Wettschulden eingelöst waren, würde ich ihn wohl nie wiedersehen. Es könnte sich zwar eine Freundschaft aus dem ganzen entwickeln, denn verstehen taten wir uns eigentlich gut, aber eine Freundschaft wollte ich nicht und das wusste ich auch. Deshalb war es wohl besser direkt danach einen Schlussstrich zu ziehen, bevor ich mich selbst in Was-wäre-wenn-Fragen verlieren würde. Wieder seufzte ich und begann am Verschluss des BHs zu fummeln. Aber irgendwie wollte er nicht so richtig. Oh nein und jetzt hatten sich meine Haare auch noch verhakt. Scheiße Scheiße Scheiße. Was sollte sie jetzt machen. Ich zog erneut an ihm. „Au au au!“ entfuhr es mir. Was sollte ich jetzt machen. Um Hilfe fragen? Aber der Einzige der da war um mir helfen zu können, war der fremde Typ vor meiner Kabine, dessen Namen ich nicht mal kannte. Gut das wollte Ich so. Erstens mochte ich dieses Geheimnisspiel, weil es irgendwie aufregend war und zweitens konnte ich einen Typen, dessen Namen ich nicht wusste, wohl viel leichter vergessen. Aber jetzt brauchte ich seine Hilfe, ob ich wollte oder nicht. Mit zusammengebissen Zähnen und deutlicher Röte im Gesicht stellte ich also die verhängnisvolle Frage. Losts Sicht: Ich saß vor der Kabine und wartete, dass sie fertig mit anprobieren war. Als ob ich was an dieser Kombination auszusetzen gehabt hätte, dachte ich an die Szene vorhin. Nicht nur das die Dessous an sich schon sehr sexy aussahen, wenn man sich darin auch noch eine schöne junge Frau vorstellte… Aber ich hab nicht an Christine gedacht, musste ich zugeben. Nein im ersten Moment hab ich mir Rain darin vorgestellt. Wie sie auf meinem Bett liegt und auf mich wartet, wie… Halt, Stop! Ich schüttelte den Gedanken ab. Du hast eine Freundin, ermahnte ich mich. Eine sexy, ober geile, ständig mit dir Sex habende, dich sehr befriedigende Freundin. Ich schob das Bild von Rain sehr weit nach hinten in meinen Kopf, denn gänzlich löschen konnte ich es nicht. Was war es nur, dass dieses Mädchen mich so interessierte. Es ist nicht alleine das ich ihren Namen nicht weiß, denke ich. Während ich darüber nachgrübelte, hörte ich Rains Schmerzensschrei aus der Kabine. Ich stand auf und klopfte an die Tür. „Hey ist alles ok? Kann ich dir vielleicht helfen oder soll ich dir jemanden holen?“ fragte ich vorsichtig. „Ja, ich meine nein. Also ehm…“ sie klang irgendwie unsicher. Doch wonach sie dann fragte, hätte ich nie gerechnet. „Der-Der Verschluss von meinem BH hat sich in meinen Haaren verhakt und ich komm nicht richtig dran und wenn ich mich versuche zu bewegen zieht es an meinen Haaren.“ Sie holte tief Luft. „Könntest du mir vielleicht helfen?“ Ich stand perplex vor der Tür. Natürlich verstand ich ihre prekäre Lage, aber ich konnte doch jetzt nicht einfach in die Kabine. Das würde schon sehr danach aussehen als würde ich die Situation ausnutzen oder? fragte er sich selbst. Was sollte ich also tun? Irgendwas in mir war schon sehr neugierig und wollte sehen wie sie in dem scharfen Ding aussah, aber diesen Trieb kämpfte ich schnell nieder. Ich war kein Arschloch, der die Situation ausnutzen würde und das würde ich ihr jetzt auch beweisen. „Ich glaube es wäre besser, wenn ich dir dafür eine Frau hole. Warte kurz ja?“ Ich war im Begriff zu gehen als sie plötzlich rief: „Nein! Nein bitte.“ Ich blieb stehen. Warum nicht? Ist das denn nicht die bessere Lösung als einen fremden Typen an sich zu lassen. Ich verstand sie nicht. „Aber…“ doch bevor ich weitersprechen konnte, fiel sie mir ins Wort: „Hör zu ich vertraue dir hierbei einfach kurz ok. Versprich mir einfach, dass du die ganze Zeit die Augen zulässt ja? Versprich es.“ Sie klang unsicher und fast etwas ängstlich. Jetzt türmten sich noch mehr Fragen in seinem Bewusstsein auf. Warum vertraut sie mir so sehr? Woher weiß sie, dass ich nichts machen werde? Denn das würde ich nicht. Trotzdem nagten Zweifel an mir. Was wäre wenn sie es danach bereuen würde? „Bist du dir sicher?“ Ich musste ihr diese Frage einfach stellen, ich musste sicher gehen, dass sie hier keinen Fehler begehen würden. Wie kann sie einem Menschen nur so schnell vertrauen. Ob ich ihr in einer ähnlichen Situation so vertraut hätte? „Ja bin ich“, kam die weitaus entschlossener klingende Antwort von ihr. „Gut, ich verspreche ich lasse meine Augen zu“, und das würde ich. Versprechen egal wie klein sie waren, nahm ich sehr ernst. Ich schloss die Augen und hörte wie die Tür vor mir aufging. Sie nahm meine Hand, führte mich in die Kabine und schloss die Tür. Ich merkte, dass sie nervös war. Sie positionierte mich hinter sich. „Ich weiß mit zuhen Augen ist es wohl schwerer das Problem zu erkennen, geschweige denn zu lösen. Aber versuch es einfach ok?“ „Mhm“ meinte er. Da sie meine Hände nicht auf ihren Rücken legte, nahm ich das als ok, dass ich sie dort hinlegen durfte. Ich versuchte ihre Größe zu schätzen, sodass ich nicht aus Versehen zu weit unten greifen würde. Sie ist ungefähr einen Kopf kleiner als ich, also müsste es ungefähr hier sein. Ich legte meine Hände auf den Rücken allerdings zu tief, sodass sie ungefähr auf Bauchhöhe waren. „Zu tief“ meinte sie leise. „Sorry“ murmelte ich. Ok ganz ruhig, versuchte ich mich zu entspannen. Ich fuhr langsam nach oben. Bekam sie grade eine Gänsehaut? Ist das jetzt gut oder schlecht? Kurz bevor ich den Verschluss erreichte, spürte ich jedoch etwas Merkwürdiges. Es schienen eine Art Dellen zu sein. Ich fuhr nochmal drüber. „Was…?“ sie machte ruckartig ein Hohlkreuz, sodass meine Finger die Dellen nicht mehr berührten. „Nicht anfassen“ meinte sie zögerlich. „Was ist das?“ „Das geht dich nichts an ok? Legt deine Hände einfach höher, dann kommst du an den Verschluss.“ Sagte Rain und zog dabei scharf die Luft ein. Offenbar hatte sie erneut an ihren Haaren gezogen. Bevor ich die Hände wieder auflegen konnte, nahm sie sie in die Hand und legte sie direkt auf das Problem. So wollte sie wohl verhindern das ich nochmal in die Nähe dieser dieser… ich überlegte fieberhaft, was sie sein könnten, als es mir plötzlich einfiel. „Narben“, sagte ich und merkte wie sich ihr Körper daraufhin versteifte. Doch bevor sie wieder weg von mir konnte, packte ich beide Arme von ihr. „Warum hast du Narben auf dem Rücken? Wer hat dir das angetan?“ Mein Ton klang mit einem mal bedrohlicher, wütender. Auch wenn ich nicht wusste warum, mich machte die Vorstellung jemand könnte ihr was angetan haben einfach furchtbar wütend, was meinen Griff um ihre Arme unabsichtlich verstärkte. Rains Sicht: Ich erstarrte. Er hatte es gefunden, dabei sollte er sie nicht finden. Ich wusste ja, dass ich einmal dick gewesen war und dadurch gab es Dehnungsstreifen. Als ich dann dünner wurde, wurden ein paar sichtbarer als andere, weshalb ich mich immer noch nicht in einen Bikini getraut hatte. Aber die schlimmsten zurückgebliebenen Narben waren die auf meinem Rücken. Ich hasste sie am meisten und schämte mich auch am meisten für sie. Es waren richtig tiefe Kuhlen, wenn man mit den Fingern darüber fuhr, besonders, wenn ich ein Hohlkreuz machte. Ich wollte nie, dass mich jemand dort anfasste, weil ich mich dafür zu sehr schämte. Egal wie groß mein Selbstbewusstsein auch sein mochte und das war es. Es gab immer Risse die die Menschen versuchten zu verstecken und meine befanden sich wortwörtlich auf meinem Rücken. Aber ich verstand nicht weshalb er so wütend wurde. Das hat doch gar nichts mit ihm zu tun, dachte ich. Als der Druck seiner Arme sich noch mehr verstärkte, entfuhr mir ein Schmerzenslaut. Dennoch hörte er nicht auf. „Du tust mir weh“ flüsterte ich. Wenn er es nicht selbst merkte, musste ich ihn eben darauf aufmerksam machen, bevor er mir noch was abklemmte. Er zuckte zusammen und sein Griff lockerte sich. „Es-Es tut mir leid“ stotterte er. „Schon gut“ war das einzige, was ich von mir geben konnte. Dennoch ließ er mich nicht gänzlich los. „Wie kommen die da hin?“ fragte er diesmal deutlich ruhiger, aber dennoch auf einer Antwort bestehend. Ich wurde unsicher. Soll ich es ihm erzählen? Bin ich ihm denn eine Antwort schuldig? Eigentlich nicht oder? Ich wusste nicht was ich sagen sollte, ob ich was sagen sollte. Stattdessen fragte ich ihn: „Hast du sie gesehen?“ Ich konnte das leichte Zittern meiner Stimme nicht unterdrücken. Ich hob meinen Blick und sah in dem Spiegel, dass seine Augen noch immer geschlossen waren. Überrascht dass er sie trotz allem nicht geöffnet hatte, zog ich die Luft ein. „Nein“ er richtete den Kopf so dass wenn seine Augen offen gewesen wären, sich unsere Blicke durch den Spiegel getroffen hätten. Ich atmete aus, stellte mich wieder gerade hin. Hätte ich gekonnt, hätte ich jetzt den Kopf hängen gelassen. Aber das hätte durch meine immer noch verknoteten Haare sehr wehgetan. Es hilft wohl nichts. Er wird nicht locker lassen bis ich es ihm sage. So ein sturer Bock. Ich musste schmunzeln. Warum waren so viele Leute um sie herum bloß so stur. Ich entschloss mich also ihm die Wahrheit zu sagen. Irgendwie dachte ich er verdiene es. Ich atmete nochmal tief durch. „Das was ich jetzt sage verlässt diesen Raum nicht ok. Und du lässt es auch bitte unkommentiert.“ Er nickte nur. Ich seufzte und sprach weiter: „Ich hab mir das selbst angetan“, ich wartete auf eine Reaktion, als die nicht kam sprach ich weiter: „Ich war früher stark übergewichtig, also ziemlich dick. Das hat meiner Haut nicht so gefallen. Für das Fett musste sie mehr Platz schaffen, weshalb sie sich überdehnte. Das ist wie bei einem Gummiband. Wenn du es solang ziehst und dehnst wird es spröde und es bilden sich Risse. Und genau das ist auch meiner Haut passiert. Überall hab ich am Körper Risse, die Frauen sonst nur kriegen wenn sie schwanger sind, weil sich da die Haut wegen dem Kind überdehnen muss. Als ich dann immer dünner wurde, sind diese Narben geblieben und manche sind durch die fehlende Spannung sogar noch extra hervorgetreten. Die an meinem Rücken hasse ich besonders, weil sie am meisten hervorstechen und am stärksten zu spüren sind. Reicht dir das als Antwort?“ Ich hatte das so schnell und so sachlich wie möglich runtergerattert, um ja nicht doch irgendwie Schwäche zu zeigen. Doch genau jetzt kam ich mir unfassbar klein vor. Ich wartete mit Angst auf seine Reaktion. Würde er mich auslachen? Mich loslassen und sich von mir abwenden? Das wollte ich nicht. Irgendwie wollte ich nicht, dass er mich abstoßend fand, wo mir doch normalerweise die Meinung anderer total egal war. Ich wurde unruhig. Wollte, dass er etwas sagte, etwas machte. Ich hielt diese Stille einfach nicht mehr aus. „Ok“ war dann seine Antwort. War das jetzt alles? Irgendwie passte das nicht. Gut ich hatte ihn gebeten es unkommentiert zu lassen, aber dass er das auch wirklich tun würde, damit hätte ich nicht gerechnet. Als er sich dann auch wieder dem eigentlichen Problem widmete, wurde ich noch verwirrter, sagte aber nichts. Ich wollte nicht zittern, konnte es aber nicht ganz unterdrücken, so dass er es bemerken musste. Ich schämte mich in Grund und Boden und wünschte mir zum ersten Mal seit langem das Loch von dem Mia und Lucy immer sprachen. Ich war froh, dass seine Augen noch immer geschlossen waren, so konnte er meine Röte nicht sehen. Als er dann fertig war und der BH endlich offen war, glitt seine Hand erneut über meine Narben. Sie waren zwar eigentlich noch vom Regen kalt, doch lösten seine Hände, wo sie mich berührten, ein warmes Kribbeln aus. Doch bevor ich auch nur irgendwas sagen konnte, meinte er im ruhigen Ton: „Du musst dich für sie nicht schämen. Jemand der Narben hat, hat eben schon was erlebt im Leben. Und ich mag Menschen mit Narben und Geschichten lieber, als die ohne.“ Dann lehnte er sich noch etwas vor und flüsterte in mein Ohr: „Sie sind wunderschön.“ Dann tastete er sich zu Tür öffnete sie, ging hinaus und schloss sie wieder. Ich indes befand mich noch immer in einer Schockstarre. War das grade wirklich passiert. Als ich endlich realisierte das es so war, wurden meine Augen groß und meine Hand legte ich auf meinen Mund. Mein Gesicht glich in diesem Moment einer Tomate. Ich machte extra langsam mit dem Umziehen, um mich wieder zu beruhigen und einen normalen Haut-Ton anzunehmen. Ganz ruhig Marie, tief durchatmen. Wo war die normale Coolness hin wenn man sie mal brauchte. Als ich mich wieder ungefähr im Griff hatte und wieder in meinen noch sehr feuchten Klamotten war, öffnete ich die Tür und ging zu ihm. So das Kapitel war etwas länger aber ich hoffe es hat euch trotzdem gefallen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)