Psiana aus der Gegenwelt von True710 ================================================================================ Kapitel 14: Ablenkung in Weideburg? ----------------------------------- So schnell, wie ich heute morgen, falls mich mein Zeitgefühl nicht trübte, auf dem Frühlingspfad, an der Scheidequelle und in der Höhle war, so schnell befand ich mich auch wieder auf direktem Weg nach Weideburg. Psiana tapste fröhlich vor mir her und auch ich musste zur Abwechslung an nichts Böses oder Schlechtes denken. Schon bald erreichten wir die Küste. Würde ich meinen Weg nach links fortsetzen, käme ich in Sonnewik an, rechts ginge es nach Weideburg. Da ich mein Ziel schon festgelegt hatte, würde ich wohl nach Weideburg gehen, doch um dort anzukommen, musste ich noch über einen Hügel, den man in der Ferne erkennen konnte. Nach einer Weile stand ich an einem Treppenaufgang. Ein schick verziertes Schild wies mich auf das Kühnheitsufer Resort hin, das sich anscheinend auf dem Hügel befand. Da ich eine kleine Pause gut vertragen konnte, und es sowieso auf Abend zuging, würde ich hier wohl übernachten. Doch als ich oben ankam, dachte ich vorerst nicht mehr ans Schlafen. Eine wunderschöne Anlage erstreckte sich über den Hügel. Kleine, einladende Häuser, nettes Personal und einen herrlichen Ausblick, zur einen Seite auf das Meer, zur anderen Seite auf den See der Kühnheit. Nachdem ich mir ein Zimmer im ansässigen Pokémon-Center gemietet hatte; die kleinen Häuser waren mir dann doch etwas zu teuer; genoss ich den Ausblick auf das Meer und auf den Sonnenuntergang von der Terrasse aus, die sich auf dem Verwaltungsgebäude der Anlage befand. Fast wie daheim an Kap Kante, aber eben nur fast. Nach ein paar besinnlichen Minuten beschloss ich das Resort unter die Lupe zu nehmen. Es ist schön bei einbrechender Dunkelheit durch die fast leeren Wege zu laufen und einfach an nichts zu denken. Irgendwann wurde ich dann aber doch zu müde, begab mich in mein Zimmer, das leider kein Dachfenster hatte, und legte mich schlafen. Den darauffolgenden Tag ließ ich ruhig angehen. Nach einem ausgiebigen Frühstück wollte ich meinen Pokémon auch etwas Spaß gönnen und steuerte deshalb auf den Strand zu. Ins Wasser wollte ich nicht unbedingt, doch gegen ein kleines Sonnenbad war nichts einzuwenden. Meine Pokémon waren gleicher Meinung. Psiana lag neben mir und rollte sich auf dem Strandtuch ein. Kabutops war natürlich anderer Meinung als der Rest und stürmte auf den Ozean zu. Despotar gefiel der Sand am Strand. Noch nie hatte ich ein normalerweise so angsteinflößendes Pokémon so friedlich mit Sand spielen sehen. Ein amüsanter Anblick. Tornupto und Frosdedje schienen sich Psiana als Vorbild zu nehmen und ließen es ebenfalls gemächlich angehen. Sie spazierten langsam und ohne Ziel am Strand entlang, während Noctuh seine Kreise über uns drehte. So verging die Zeit bei sehr angenehmen 27°C im Schatten. Entweder ich döste eine Runde, spielte etwas mit meinen Pokémon oder genoss bei einem kleinen Strandspaziergang den Sand unter meinen Füßen. Von Anfang an stutzig machte mich jedoch, dass sich weder andere Pokémon noch andere Badegäste hier aufhielten. Als ich mich schon etwas von meinen Pokémon entfernt hatte trat plötzlich doch jemand an mich heran. Weißes Hemd, blaue Badeshorts, Sonnenbrille und Cap auf, ein Bademeister? „Sind das da hinten Ihre Pokémon, Sir?“ „Da hinten? Ähm, ja, wieso?“ „Und wieso halten Sie sich eigentlich am Strand auf?“ „Wieso nicht? Ist er nicht dafür da?“ „Haben Sie nicht das Schild gelesen? Der Strand ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Er befindet sich in Privatbesitz. Deshalb heißen wir auch Kühnheitsufer Resort und nicht Beach Resort, da wir uns auf das Ufer des Sees der Kühnheit beziehen und sie wohl oder übel dort baden müssen.“ „OK, Entschuldigung. Das habe ich nicht gewusst.“ Irgendwie verdarb mir das so ein wenig die Laune. Nichtsdestotrotz musste ich wohl umziehen. Ich lief zurück zu meinem Liegeplatz und wollte bereits alle meine Pokémon zurückrufen, als ich eine weitere Person antraf. Einen Surfer, der gerade aus dem Wasser kam. Er sah untypisch für die sonst so gutaussehenden Surfertypen aus. „Hey, Kleiner. Sind das deine Pokémon?“ „Ja, Entschuldigung. Ich wollte gerade ans Kühnheitsufer wechseln.“ „Nein, nein, Kleiner. Bleib ruhig hier, der Strand gehört mir.“ „Ihr Strand?“ „Ja, so sieht es wohl aus. Ich bin Wellenbrecher Marinus, der Arenaleiter der Weideburg-Arena.“ „Dann sind sie wohl mein nächster Gegner.“ „Wenn ich mir deine Pokémon so ansehe, wirst du Nathaniel sein, oder?“ „Gut geraten. Woher kennen sie mich?“ „Arenaleiter haben sich weitaus mehr zu sagen, als du glaubst. Ich glaube fast jeder von uns wartet nur auf deine Herausforderung, nach den Erzählungen von Veit und Silvana.“ „Hilda hat noch nichts erzählt?“ „Die hast du auch schon geschlagen? Na allen Respekt, Kleiner. Mal sehen, ob ich dir ein Bein stellen kann. Wann möchtest du kämpfen?“ „Das ist das erste Mal, dass mich ein Arenaleiter herausfordert und nicht umgekehrt, aber von mir aus gleich hier, wenn es Recht ist.“ „Ich hab kein Problem damit. Ich werde nur noch meine Pokémon holen. Warte solange hier und genieß noch etwas die Sonne.“ Marinus stürmte davon. Ich legte mich dagegen noch einmal in die Sonne. So schnell würde Marinus nun auch wieder nicht sein. Doch nach unglaublichen 15 Minuten stand er wieder vor mir. „Wow, das ging schnell.“ „Wenn es um einen Arenakampf geht bin ich immer der Schnellste. Außerdem ist es mein erster Arenakampf auf meinem Strand, also fühl dich geehrt hier kämpfen zu dürfen.“ Ich fand es jetzt nicht sehr außerordentlich hier zu kämpfen, doch für ihn schien es etwas Besonderes zu sein. Das würde mich aber nicht davon abbringen gewinnen zu wollen. Ich nahm die Pokémon, die hier am besten kämpfen konnten. Zum einen Kabutops. Wir sind am Strand, hier ist Wasser, es ist die perfekte Umgebung für ihn. Dann kommt natürlich Despotar noch zum Einsatz. Schon wie es mit dem Sand gespielt hat, hat mir gezeigt, das es sich hier wohlfühlt. Und dann wäre da noch ein Überraschungspokémon. Marinus setzt Wasserpokémon ein, weshalb es nicht gerade auf der Hand liegt Tornupto einzusetzen. Doch die Sevii-Meisterschaften haben es gezeigt, dass Tornupto mehr als nur ein ernsthafter Gegner für Wasserpokémon ist. Mit seinem Solarstrahl und seinem Donnerschlag konnte es so manchen Wassertypen zu Grunde richten. Mal sehen, ob meine Taktik aufgehen sollte. „Los, Kleiner! Lass uns anfangen! Ich wähle Bojelin!“ „Gut, bin schon bereit! Für mich kämpft Kabutops!“ „Nette Wahl und ein imposantes Urzeit-Pokémon. Ich freue mich auf unseren Kampf!“ Ja, ich hatte schon öfters von Kabutops Größe erzählt. Normalerweise wären sie nur ein kleines Stück größer als Bojelin, doch meines ist schon ein gewaltiges Stück größer als Bojelin. Es ist sogar etwas größer als ich selbst und ich messe 1,77m. „Nun, dann fange ich an. Kabutops, Wasserdüse!“ „Setz ebenfalls deine Wasserdüse dagegen, Bojelin!“ Die beiden in Wasser gehüllten Pokémon prallten aufeinander, doch keines wollte nachgeben. Ich musste etwas anderes versuchen. „Eisenschweif, los!“ Beide befanden sich noch in der Luft und maßen ihre Kräfte, als Kabutops Wasserhülle verschwand. Sein Schweif leuchtete schon und auf dem Weg Richtung Boden setzte es zum Salto an, um Bojelin mit voller Wucht zu treffen. Und wie es gesessen hatte. Bojelin flog so schnell zu Boden, dass man es kaum sehen konnte. Als sich der aufgewirbelte Sand wieder legte, fand man Bojelin in einem kleinen Krater im Strand. Als Marinus es schon zurückrufen wollte, regte es sich jedoch nochmal. Und siehe da, es stand wieder auf, um Kabutops den Kampf anzusagen. Es gab sich nicht so leicht geschlagen. „Zu früh gefreut, Nathaniel! Mein Bojelin lässt sich nicht so leicht unterkriegen.“ „Das stimmt. Dann muss ich wohl härtere Geschütze auffahren. Setz Steinkante ein, Kabutops!“ Um Kabutops kreisen nun allerhand spitze Steine, die plötzlich mit ungemeiner Geschwindigkeit auf Bojelin fliegen. Es kann nicht mehr ausweichen und wird weggeschleudert. Kampfunfähig bleibt es im Sand liegen. „Bojelin, zurück! Jetzt kann ich verstehen, wieso alle so scharf darauf sind, gegen dich anzutreten. Du bist sehr stark, Nathaniel. Doch du hast erst ein Pokémon schlagen können, mal sehen wie du hiermit zurechtkommst!“ Marinus warf seinen Pokéball auf das offene Meer hinaus. Als der Ball aufging, konnte man anhand des roten Lichts erkennen, dass das ein großes Pokémon sein musste. Nach ein paar Sekunden formierte sich ein riesiges Garados im Meer, das zu allererst einen mächtigen Schrei von sich gab. Gegen so ein Pokémon konnte ich nur eines dagegensetzen, Despotar. „Du bist an der Reihe, Despotar!“ „Soso, du kämpfst mit Despotar, obwohl sich mein Garados im Wasser befindet? Interessant.“ Ich wusste, dass ich mich Garados nun nicht nähern konnte. Aber musste ich das? Eigentlich nicht, denn Despotar verfügt über Angriffsmöglichkeiten, denen die Entfernung nichts ausmacht. „Fang an mit einem Donnerblitz!“ Der Donnerblitz hatte Power. Garados wurde voll getroffen. Das Wasser erstrahlte gelblich und nach kurzer Zeit tauchten besiegte Remoraid und Karpador auf. Doch Garados schien nicht all zu verletzt, eher noch wütender. „Garados, Drachenwut!“ Auch Despotar wurde voll erwischt und nach hinten geschleudert. Es sah mitgenommener aus als Garados, konnte aber nach kurzem Schütteln wieder weitermachen. „Komm, Nathaniel, nicht zögern! Nochmal Drachenwut, Garados!“ „Ausweichen!“ Der Wasser-Land-Vergleich schien eindeutig ans Wasser zu gehen. Despotar konnte nur knapp ausweichen und wurde noch leicht gestreift. Zudem kann ich Garados im Wasser nicht effektiv genug angreifen. Dennoch musste ich es weiter versuchen. „Despotar, Psyschub!“ Auch der Psyschub traf Garados, und dieser schien schon mehr Wirkung zu haben. Besiegt war Garados aber noch lange nicht. „Hydropumpe, los geht’s!“ Wieder ein Treffer. Die beiden Pokémon schenkten sich nichts. Aber mein Pokémon wurde öfter und härter getroffen. Wenn ich nicht bald etwas unternehme, gehen bei Despotar früher die Lichter aus, als mir lieb ist. „Hyperstrahl, Despotar!“ „Tauch unter, Garados!“ Perfektes Timing. Jedoch nicht von mir. Der Hyperstrahl landete in den Wolken, während sich Garados auf Tauchstation befand. „Garados, jetzt du Hyperstrahl!“ Ich wusste gerade nicht was ich tun sollte. Garados war irgendwo im Wasser und konnte überall auftauchen. Attacken irgendwo ins Wasser setzten würde Despotar jetzt zu viel Kraft kosten und ins Wasser konnte Despotar nicht. Ich überlegte zu lange. Garados kam direkt vor Despotar hoch und traf mit seinem Hyperstrahl ins Schwarze. Das war wohl das Ende. Gegen die neben uns aufsteigende Klippe ist Despotar geflogen. Ich rief es zurück, als ich Jubel und Klatschen hören konnte. Ich sah die Klippe hoch und erblickte eine Menschenmasse, die anscheinend im Resort Urlaub machen. Klar, dass die für den Arenaleiter sind und nicht für mich. Zurück zum Kampf, ich durfte mich nicht ablenken lassen. Wenn ich vom Land aus nicht viel ausrichten kann, muss ich eben mit ins Wasser. Somit konnte nur nochmal Kabutops in Frage kommen. „Los, du nochmal Kabutops!“ Ich musste keinen Ball mehr werfen. Es stand hinter mir und sah beim Kampf zu, genauso wie all meine anderen Pokémon, außer Despotar natürlich. „Los, Garados muss sich noch aufladen. Nähere dich mit Wasserdüse und geh dann in einen Kopfstoß über!“ Blitzschnell umhüllt sich das Steinskelett mit Wasser und rast auf Garados zu. Kurz davor sprang es hoch, ließ die Wasserhülle verschwinden und rammte Garados mit einem gewaltigen Kopfstoß nach hinten um. Der Wasserdrache tauchte ab. War es besiegt? Es war schwierig, die Kampfunfähigkeit festzustellen, wenn der Schiedsrichter fehlt. Doch Garados tauchte mit einem wütenden Schrei wieder auf. „Jawohl! Starker Kampfgeist! Wir machen weiter mit Nassschweif!“ Zu sehr verblüfft von der Tatsache, dass dieses Garados nahezu unverwüstlich war, befahl ich meinem Urzeitpokémon nichts. Im hohen Bogen fliegend klatsche es auf die Wasseroberfläche und tauchte ebenfalls kurz ab. Ich wusste aber, dass es noch nicht K.O. gegangen war, so schnell nicht. „Nochmal Wasserdüse, Kabutops!“ Diesmal nicht zum Nähern, sondern zum angreifen. Kabutops war schnell und es erinnerte an ein Atom, so wie Kabutops Garados quasi in Umlaufbahnen angriff. Ellipsenförmig tauchte es auf und ab, umkreiste so Garados und landete immer wieder einen Treffer. „Setze Kismetwunsch ein und mach danach weiter mit Wasserdüse!“ Der Angriff mit Wasserdüse scheint mir gleichzeitig auch die beste Verteidigung zu sein. Garados ist zu langsam und kann Kabutops nicht angreifen. Langsam fing es an, wild um sich zu beißen. Noch war Kabutops zu schnell, bis es plötzlich geschnappt wurde. Es zappelte in Garados Maul umher und versuchte sich verzweifelt zu befreien. Ich blieb allerdings ruhig. Wieso? Weil genau in diesem Moment die Attacke Kismetwunsch ausgeführt wurde. Kabutops leuchtete weiß, Garados wusste nicht wie ihm geschah, als ein heller, dicker Strahl aus gebündeltem Licht aus dem Himmel herabschoss und Garados umhüllte. Ich war geblendet, konnte nichts mehr sehen. Man konnte nur das Platschen des Wassers hören. Der Lichtstrahl verebbte. Kabutops stand auf dem besiegten Garados, das kampfunfähig an der Wasseroberfläche schwamm. „Garados, zurück! Du hast dich sehr wacker geschlagen.“ „Kabutops, ebenfalls zurück! Sehr guter Kampf.“ „Ja das war wahrlich ein guter Kampf. Nun kommt schon mein letztes Pokémon, das keinen Deut schwächer ist als Garados!“ Vor uns baute sich ein Turtok auf, seine zwei Wasserkanonen auf uns gerichtet. Es war kampfbereit und hatte einen gewissen Siegeswillen in den Augen. „Tornupto, du bist dran!“ „Soll das ein Witz sein? Feuer gegen Wasser? Naja gut, Kleiner, wenn du den Orden nicht willst.“ Auch von der Klippe konnte man ein Raunen und Lachen hören. Mindestens 100 Zuschauer hatten sich mittlerweile da oben versammelt. Und siehe da. Bei genauerem Hinsehen erkannte ich Hannah und Dwayne. Meine Kinnlade fiel auf den Boden und in mir kochte sofort wieder die Wut hoch. Ich sah zurück aufs Kampffeld. Jetzt hatte ich erst recht Lust auf Kämpfen. „Tornupto, Donnerschlag, los!“ Das ‚los‘ rief ich lauter als sonst. Tornupto spürte anscheinend meine Intension und rannte blitzschnell auf Turtok zu. Turtok schaute gar nicht so schnell, da hatte es schon den Donnerschlag abgekriegt und flog ein Stück zurück in den Sand. „Tornupto, Durchbruch!“ Auch das war lauter als gewöhnlich. Turtok lag noch am Boden, da setzte es einen Treffer mit Durchbruch. Tornupto wollte nochmal zum Durchbruch ansetzen, da schoss Turtok ohne Befehl einen Wasserstrahl aus seinen Kanonen, der Tornupto nach hinten taumeln ließ, sodass Turtok Zeit hatte, um aufzustehen. „Turtok, Aquahaubitze!“ Tornupto war noch damit beschäftigt sich selbst zu trocknen. Es sah die Aquahaubitze gar nicht, es bekam sie nur zu spüren. Nach der harten Landung im Sand stand Tornupto aber sofort wieder auf. Sein Durchhaltevermögen fiel mir vorerst, aufgrund meiner Wut, nicht auf. Erst nach dem Kampf sollte ich merken, dass sich meine Gefühle auf Tornupto übertragen hatten und es so fast zu einer Art Kampfmaschine wurde. „Eruption, los jetzt!" Tornupto plusterte sich auf, aus seinem Rücken schossen gigantische Flammen. Es stellte sich auf allen Vieren um wilde Flammenbälle abzuschießen, die auf Turtok niedergingen. Das Panzertier verkroch sich unter seiner Schale. Der Zeitpunkt für einen weiteren Donnerschlag. Tornupto rannte wieder auf das Panzertier zu und zog voll durch. Turtok landete wieder ein Stück weiter hinten im Sand. Durch Tornuptos Eruption war das Kampffeld extrem aufgeheizt. Man konnte fast nicht mehr auf dem Sand gehen. Zudem hatte es den Anschein, als würde die Sonne stärker scheinen als zuvor. Perfekt für einen Solarstrahl aus nächster Nähe. Aufladezeit gleich 0. Der Solarstrahl kam beinahe ohne Ansatz aus Tornuptos Maul geschossen. Das Ende eines spannenden und guten Matches. „Turtok zurück!“ „Tornupto, zurück!“ „Sehr guter Kampf, Nathaniel. Dein Stil ist unverkennbar und dein Tornupto hat ungemein Power. Hier ist der Fennorden als Zeichen für deinen Sieg gegen mich.“ „Danke Marinus.“ „Ich hoffe man sieht sich mal wieder, Kleiner.“ „Bestimmt. Bis zum nächsten Mal.“ Mehr wollte ich nicht sagen. Ich rief meine restlichen Pokémon zusammen und brach wieder auf. Nicht allerdings einen Blick nochmals hoch auf die Klippe zu wagen, dorthin wo Hannah und Dwayne standen. Wie erwartet waren sie weg. Meine Wut war allerdings noch da. Ich versuchte sie nur zu verstecken. Mit ihnen sprechen wollte ich sowieso nicht. Vielleicht war es ganz gut, dass sie nicht mehr dastanden. Ich musste auf jeden Fall weiterhin versuchen, mich noch etwas abzulenken und nicht an diese zwei Personen zu denken. Deshalb verließ ich den Strand und das Resort und begab mich nach Weideburg. Dort angekommen verspürte ich wenig Lust irgendwas zu machen. Im Pokémon-Center, wo ich Despotar eine kurze Behandlung gönnte, wurde mir das Großmoor angeboten. Doch außer einer kleinen Eisenbahnrundfahrt hielt mich nichts in diesem Sumpf. Am Hafen war ich auch kurz. Interessant war er jedoch nicht. Ich holte mein Pokémon wieder ab und überlegte, was sich noch anbieten würde, hier zu machen. Ein Grund für einen Verbleib in der Stadt fiel mir jedoch nicht ein. Wütend war ich auch nicht mehr wirklich. Es war Nachmittag, weshalb ich nicht noch einen halben Tag verschwenden wollte. In Herzhofen, meinem nächsten Ziel, würde ich sowieso erst in ein paar Tagen ankommen. Da mich nichts mehr hier hielt, machte ich mich auf den Weg und befand mich bald in der Route 212. Sumpf, Matsch und Moor wohin das Auge blickt. Super, auf sowas hatte ich gar keine Lust. Zurückgehen war jedoch auch keine Option. Ich musste mich hier durchschlagen. Die Sonne war bereits untergegangen. Ich war völlig verdreckt und klatschnass dazu. Hätte ich gewusst, dass es hier wie aus Eimern regnen würde, wäre ich wohl doch lieber noch den halben Tag in Weideburg geblieben. Aber nein, ich musste ja unbedingt weiterreisen. Auch Psiana, dass den ganzen Tag über ruhig und still an meiner Seite war, sah aus wie ein begossener Pudel, oder eben wie ein begossenes Psiana. Es wurde kälter. Der Regen hatte mittlerweile nachgelassen. Ein Blick auf mein Pokécom verriet mir die Uhrzeit. 22:30 Uhr war es schon. Seit sieben Stunden wanderte ich umher und kein Unterschlupf in Sicht. Schlafen wollte ich auch, wenn möglich warm, da die Kälte durch die nassen Klamotten extrem anzog. Schon der kleinste Windhauch brachte das Gefühl in mir hoch zu einem Eisblock zu erstarren. Lange würde ich es nicht mehr aushalten. Ich war schon fast am Aufgeben, als sich in der Ferne eine kleine Hütte erkennen ließ. Ich rannte sofort los, auch wenn ich bei diesem Sprint erfrieren würde. Völlig außer Atem klopfte ich an die Tür, die sich nur wenig später öffnete. Eine nette alte Dame bat mich herein und bot mir sofort eine warme Dusche und einen Schlafplatz an. Dankend nahm ich an. Nachdem ich mich geduscht hatte, wollte ich mich nur noch ins Bett kuscheln. Endlich fertig für heute. Psiana sprang sogleich mit aufs Bett und rollte sich, wie immer, neben mir ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)