Yu-Gi-Oh! Gx - Angels and Shadows (Year 1) von BountyHunterXX13 ================================================================================ Kapitel 34: Runde 34: Kontrollverlust ------------------------------------- Mein Brustkorb schmerzte… nicht durch die Wunden, die über meinem Körper verteilt waren. Vielmehr fühlte es sich an, als würde mir jemand mit roher Gewalt das Herz herausreißen wollen… „Ich regel das.“, antwortete die Stimme in meinem Kopf, auf meine noch nicht einmal gedachte Frage, was hier passierte. Plötzlich wurde es kurz finster. Dann wieder hell. Panisch sah ich in die Augen der Obelisk Studentin, die mir noch einmal an die Schläfe schlagen wollte… aber Moment… Ihre Augen hatten mich noch vor Momenten fixiert… warum konnte ich dann ihr nicht direkt hineinsehen? Warum schien es mir, dass ich ein Stück nach links gerutscht sei…? Ich stand neben mir?!? Wie war dies möglich?? Hierbei war nicht die Metapher gemeint… ich beobachtete tatsächlich das Geschehen aus einem anderen Blickwinkel, als vor einigen Augenblicken. Mein Körper stand neben mir… und bewegte sich?!? Völlig verwirrt sah ich in meine Augen… nein… das waren nicht meine Augen… diese hier waren fast schon diabolisch… Meine Haare waren nicht glatt, sondern standen etwas ab… WAS IN SLIFERS NAMEN WAR HIER NUR LOS?!? Plötzlich begann die Welt sich weiter zu drehen. Mein Körper schaffte es – trotz der Schmerzen, die er scheinbar besser aushalten konnte, als ich – diese Studentin von sich weg zu drücken… Mit einem wahnsinnigen Blick, kam sie einen Meter von mir entfernt zum Stehen. Schreiend stürzte sie sich wieder auf mich – auf meinen Körper. Besser gesagt, sie versuchte es. Mit routinierten Bewegungen wich ich – im letzten Augenblick - mit einem Schritt zur Seite aus, packte ihre Hand und fixierte sie, allein mit dem Druck, den man durch einen verdrehten Arm hinter dem Rücken darbringen konnte, an der Wand. Was war das? Wenn ich meinen Körper nicht kontrollierte… wer tat es dann? Mit ungeheurem Zorn in der Stimme begann die Obeliskin etwas in einer merkwürdig klingenden Sprache aufzusagen. Mein Körper reagierte sofort. Er ließ ihren Arm los. Mit einem siegessicheren Grinsen wandte sie sich um, fuhr mit diesen… Versen (?) fort. Hatte sie die Kontrolle über die Person erlangt, die meinen Körper bewegte? Eine Stimme erklang aus meinem Mund. Sie war tiefer als meine… fast schon männlich… unheilvoll… „Deine kleinen Verse sind wirklich niedlich. Allerdings benötigen sie das richtige Können… Lass mich dir helfen: Sheut.“, schlagartig, mein Körper hatte dieses Wort kaum ausgesprochen, wurde es finster um uns herum. Merkwürdigerweise wusste ich, dass dies altägyptisch war… und die Bedeutung kannte ich auch. Schatten. Woher nahm der, der meinen Körper kontrollierte, die Macht, einfach mal so die Schatten zu rufen?? ‚Weil du ein Teil der Schatten bist, Herzchen. Sie sind immer bei dir.‘, spottete die Stimme des Dämons. Hatte er es wirklich geschafft die Kontrolle zu übernehmen? Aber wie? Schlagartig überkam mich eine andere Angst, „Lass es!“, rief ich, „Kein Spiel der Schatten!“, verängstigt versuchte ich wieder die Kontrolle zu übernehmen. Meine Lähmung – die durch meine Verständnislosigkeit entstanden war - war vollkommen verschwunden. Auch wenn diese Frau mich verletzten wollte… es rechtfertigte ihn nicht, sie ins Reich der Schatten zu verbannen. Zumal auch das Risiko bestand, dass ich dort wieder hereingezogen werden könnte… das wollte ich um alles in der Welt vermeiden. Panisch versuchte ich seinen Arm festzuhalten… doch ich war nur ein Geist… alles materielle glitt durch meine Hände… wie sollte ich ihn nur aufhalten…? Wie konnte ich ihn nur stoppen? „Dies ist die Kraft, die ich will.“, lachte die Unbekannte hämisch, „Wenn ich Herrin über die Finsternis werde, bleibt Zane nichts anderes mehr übrig, als sich in mich zu verlieben.“ Sie war verrückt… wie konnte man mit Schatten jemanden dazu bringen, sich zu verlieben. Das Gegenteil war doch eher der Fall, oder? „Dein Körper würde es nicht aushalten, mich zu bewirten.“, spottete mein Körper, „Du würdest eher sterben, anstatt unter meiner Kontrolle ein Spiel der Schatten spielen zu können. Komm wieder, wenn du mal ein paar Monate oder Jahre in der Finsternis verbracht hast.“, der Körper, über den ich sonst verfügte, schnappte sich eine Duell Disk, die unter meinem Bett gelegen hatte – mir war gar nicht bewusst, dass dort eine lag, „Das Eintrittsticket kann ich dir allerdings verschaffen.“ „Lass es.“, rief ich, „Lass sie in Ruhe.“, doch der Dämon hörte nicht auf mich. Unbeirrt fuhr er fort, „Lass uns duellieren.“ Die Obeliskin jedoch hatte einen anderen Plan. Sie aktivierte weder ihre Duell Disk, noch holte sie ihr Deck aus der Box. Stattdessen zog sie mit einem diabolischen Grinsen, ihren PDA aus der Rocktasche, gab etwas ein und drehte den Bildschirm in meine Richtung. Jaden war darauf zu sehen. Ich geriet in eine Schockstarre, genauso wie mein Körper. Das war eine Übertragung des Tag-Duells, das Jay und Sy gerade bestritten!! Ein riesiges Monster namens Torwächter, zerstörte gerade Syrus‘ Cycroid, ein kleines Fahrrad mit eintausend DEF. Normalerweise hätten meine Freunde keinen Schaden genommen, da sich das Monster im Verteidigungsmodus befand, aber der Effekt des Torwächters schien der zu sein, dass die Differenz zwischen Angriffs- und Verteidigungspunkten von den Lebenspunkten abgezogen wurden. Dadurch verringerten sich die Lebenspunkte meiner Freunde von viertausendvierhundertfünfzig auf eintausendsiebenhundert. Oh nein… wenn es so weiter gehen würde, würden sie verlieren! „NEIIINNN!“, Tränen traten in meine Augen. Irgendwie hatte ich die Kontrolle über meinen Körper wieder erlangt… doch es war mir egal… entsetzt sank ich auf meine Knie. Auch Jaden schien sich langsam seine Niederlage einzugestehen. Er war an der Reihe mit seinem Zug… doch er unternahm nichts. Jay stand einfach nur da, den Kopf Richtung Boden gewandt. Man konnte seine Augen nicht sehen… scheinbar war er emotional am Ende… doch wenn er nichts unternahm, dann würden sie disqualifiziert werden… „Du bist schwach!“, lachte die Studentin, die den kleinen Computer wieder in ihren Rock steckte. Der Schatten war wieder verschwunden, die Halogenlampen hüllten das Krankenzimmer in ein unnatürliches Licht. Quietschfidel lief sie zum Ausgang, „Glaube mir, irgendwann wirst du dir wünschen, dass der Geist mich ins Reich der Schatten verbannt hätte.“, sie schloss die Tür auf – mir war gar nicht klar, dass sie abgeschlossen war – und verließ das Zimmer. Ausgepowert und schluchzend saß ich auf dem Boden. Ich hatte keine Kraft mehr, mich in irgendeiner Weise zu bewegen… Was war nur mit mir los? Wie konnte dieser Dämon einfach mir-nichts dir-nichts die Kontrolle über meinen Körper erlangen? Warum erkannte ich das altägyptische Wort für Schatten? Was meinte der Dämon damit, dass diese Studentin es gar nicht aushalten könnte, wenn er ihren Körper übernahm? Es sprach davon, dass man Monate oder sogar Jahre in den Schatten verbringen musste, um ihn ansatzweise zu überleben…! War ich über Jahre im Reich der Schatten gefangen gewesen?!? Warum hatte mir niemand erzählt, dass ich so lange im Koma lag? War dies der Grund? Ein verlorenes Spiel der Schatten…? Diese Fragen quälten mich sehr… vor allem, weil ich vielleicht niemals eine Antwort darauf bekommen würde… Doch etwas anderes machte mir noch mehr Gedanken… Dieser Ausschnitt des Duells meiner Freunde… sie waren am Verlieren. Irgendwie konnten sie es bestimmt noch schaukeln, aber Jay… es sah aus, als hätte er aufgegeben… Bitte… Slifer… lass sie weiter kämpfen… Lass sie gewinnen… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)