Yu-Gi-Oh! Gx - Angels and Shadows (Year 1) von BountyHunterXX13 ================================================================================ Kapitel 41: Runde 41: Der Geist, der gerufen wurde -------------------------------------------------- Das Scheppern war definitiv nicht durch das Duell meiner Freunde verursacht worden. Irritiert nahm ich das Fleisch von der Hitze, drehte den Herd ab und lief zu meinen Hauskollegen und Professor Banner. Jay und Sy hatten das Duell abgebrochen und standen bei einem Obelisk Blue Studenten, der wörtlich mit der Tür ins Haus gefallen war. Auf allen Vieren am Boden sitzend zitterte er unkontrolliert – ich vermutete allerdings, dass der Schnee nicht die Ursache dafür war. Der Obelisk hatte schulterlange, braune Haare, trug eine Brille und war kreideweiß. „Dich kenn ich doch.“, meinte Banner, „Dein Name ist Torry. Du warst in meinem Kurs für übersinnliche Duelle.“ „Ja.“, nickte der Neuzugang, immer noch auf den Knien sitzend, „Richtig, Professor Banner. Und alles, was Sie gesagt haben stimmt.“, verzweifelt packte er unseren Dozenten an den Beinen, „Ich meine dass die Duellgeister wahr sind… das… das alles entspricht der Wahrheit.“ Das taten sie, ja, mein Kleiner Engelsbote oder Jadens Geflügelter Kuriboh waren die perfekten Beispiele... Aber wie kam er darauf? Jaden schien ihm nicht ganz zu glauben, obwohl er ja einen Duellgeist besaß „Besser, wir fahren ihn gleich ins Krankenhaus…“ Behutsam ging Banner auf die Knie und legte seine rechte Hand auf Torys Schulter, „Jetzt erst mal schön der Reihe nach. Erzähl mir, was passiert ist.“ „Ja, Professor.“, er schien sich ein wenig zu schämen, „Vor einer Weile habe ich einigen von meinen Freunden von Ihrem Kurs erzählt: Das unter bestimmten Umständen Duellgeister lebendig werden können… und dann haben wir versucht entsprechende Gegebenheiten herzustellen… obwohl wir wussten, dass die Akademie das verbietet. Wir haben es ein paarmal versucht, aber nichts ist passiert. Bis gestern. Vielleicht lag es daran, dass wir unsere Bettlaken als Umhänge benutzten, oder Dr. Crowlers Badezimmerkerzen nahmen… wie auch immer… dieses Mal war alles anders… wir legten unsere Hände auf eine mystische Box und dann passierte es… naja… und dann buchstabierte die mystische Box: Geb mir drei und ich bin frei. Wir dachten damit sind die Karten gemeint…“, verzweifelt hob er seinen Blick und sah in die Runde. Diese ganze Geschichte klang ein wenig abstrus… aber ich konnte mir nicht vorstellen, dass er log. Allein der Gedanke an die Karte Jinzo schaffte es, dass mir ein eisiger Schauer den Rücken herunter lief… obwohl ich mich noch nie gegen ihn duelliert hatte… oder? Zumindest mal nicht, solange ich mich erinnern konnte… da war mir die Dunkle Todesfurcht um hunderte Male lieber… „Du liebe Güte, nein.“, seufzte der Lehrer entsetzt, „Jinzos Appetit ist niemals durch Karten zu stillen. Das ist wirklich eine ganz furchtbare Sache.“ „Augenblick mal… was hat die Drei denn zu bedeuten?“, Syrus war ein wenig verwirrt… oder er wollte die Antwort nicht wahr haben. „Na was wohl… Menschen…“, beantwortete Torry das offensichtlichste… zumindest mal für mich. Aber nicht für meinen kleinen Freund. Er war überaus schockiert, „Menschen?“ „Leider hatten wir zugestimmt ohne nachzudenken. Das wussten wir doch nicht.“ „Wo sind deine Freunde?“ „Die sind beide verschwunden. Ich hab überall nach ihnen gesucht, aber es ist, als hätten sie sich in Luft aufgelöst… Erst der eine… und kurz darauf der andere… Ich wusste genau, dass ich der nächste sein würde…“ Aus Schock gaben Syrus‘ Beine nach. Zitternd saß er neben Torry und Professor Banner auf dem Boden. „Könnte es nicht einfach sein, dass sie über die Ferien nach Hause gefahren sind, Torry?“, dieses Mal war es Jaden, der durch Fragen versuchte, sich einen ‚realistischen‘ oder auch ‚logischen‘ Reim auf die Situation zu machen… allerdings waren ja Duellgeister real… somit klang für manche – die nicht an Duellgeister glaubten - die Wahrheit wie ein Hirngespinst. „Das hatte ich gehofft. Ich hatte ihre Eltern angerufen, aber die wussten leider auch nicht, wo sie sind. Ich glaube auch nicht, dass sie es nach Hause geschafft hätten… Ich habe schließlich selbst versucht, die Insel zu verlassen. Aber es ging nicht. Wisst ihr: Als ich zur Fähre kam, da war er schon da… und wartete auf mich.“, Torry begann zu schluchzen, „Es gibt kein Entkommen.“ Ich schluckte… konnte ein Duellgeist, der sich in unserer Welt manifestieren wollte, wirklich so hartnäckig sein und Menschen sogar verfolgen? Noch nie – zumindest soweit ich mich erinnern konnte – hatte ich von solchen Vorfällen gehört. Wie konnte sich Jinzo so unproblematisch bewegen und sogar Menschen verschleppen, wenn er doch eigentlich nur ein Geist war? Ich wusste genau, wie schwierig es für eine spirituelle Gestalt war, irgendetwas anzufassen… oder zu unternehmen. Als der Dämon in mir die Kontrolle übernommen hatte… da wollte ich ihn festhalten… doch das war unmöglich… Plötzlich wurde es dunkel. Irgendjemand hatte das Licht ausgeschaltet. Ängstlich zuckte ich mit dem erschrockenen Maunzen und Fauchen Pharaos zusammen. Dies verhieß definitiv nichts Gutes. „Was war das?“, fragte Syrus irritiert. Ich brachte keinen Ton heraus. Auf der einen Seite war ich starr vor Angst, auf der anderen war ich bereit mich gegen alles zu wehren, was da auf einmal auftauchen könnte. „Ganz ruhig Syrus. Vielleicht war das nur eine Sicherung.“, versuchte unser Professor uns zu beruhigen, doch Zweifel lag in seiner Stimme. „Oder die Glühbirne ist durchgeknallt.“, suchte Chumley mit zitternder Stimme eine weitere, weniger gruselige, Erklärung. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. War es wirklich Jinzo? Oder nur ein blöder Zufall? Plötzlich mischte sich eine unbekannte Stimme ein. Sie klang, als würde jemand durch einen Stimmverzerrer sprechen, „Oder vielleicht war ich das auch.“ Mein Herz sprang durch die Decke. Die Beine wollten vor Schreck nachgeben. Auf einmal war er aufgetaucht, stand in der Tür: Groß, schlank, in einen dunklen Mantel gekleidet, der mit dem Kragen und einem Hut das Gesicht verdeckte. Jinzo trug den bewusstlosen Korrey unter seinem Arm. „Lass ihn gehen, Jinzo.“, Jaden war der erste, der seine Stimme wieder gefunden hatte. „Wir haben eine Abmachung.“, antwortete der Duellgeist, wandte sich um und rannte weg. „Nicht, wenn ich es verhindern kann!!“, rief Jay und wir liefen dem Duellgeist hinterher. Aus dem Speisesaal in die Nacht… Doch ich kam leider nicht weit. Während der ersten paar Meter hatte Jaden mich an der Schulter gepackt und zum Anhalten gezwungen, „Jane, du bleibst hier und wartest auf uns. Vielleicht kommen ja die Freunde von Torry vorbei. Halte hier die Stellung. Du musst dich doch schonen.“ Ich war verblüfft. Damit hatte ich jetzt nicht gerechnet, „A… aber Jay.“ Doch er war schon weiter gerannt, „Warte hier!“, rief er noch über seine Schulter. Dann waren meine Freunde und Professor Banner schon in der Dunkelheit der Nacht verschwunden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)