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Hello Fool

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Titel: Hello Fool
Genre: Romanze, Humor, Familie
Pairing: NaruObiNaru
Rating: P18 Slash
Disclaimer: I do not own Naruto.
Warnung: eventl. Spoiler, Yaoi, BL, Shounen Ai, vielleicht ein bisschen AU und etwas OOC

In dieser FF ist Minato am leben und auch noch Hokage, während Kushina wie auch in der Anime tot ist. Sasukes Eltern leben nur am Anfang, bis sie wie in der Anime sterben, aber nicht durch Itachis Hand. Itachi gehört hier nicht zu Akatsuki und hat auch nie das Dorf verlassen. Das bedeutet, er und Sasuke verstehen sich. Ich glaube das waren die wichtigsten Hinweise auf die nun folgende FF. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So, dass erste Kapitel ist endlich da. Eigentlich sollte es ein ganz anderes werden, aber wie es meistens der Fall ist, kommt es nie so wie man es vorgesehen hat. Ich hoffe euch gefällt das Kapitel und wenn es nur ein klitze kleines bisschen ist. Ich hatte jedenfalls sehr viel Spaß beim schreiben dieses Kapitels und freue mich schon riesig auf das nächste Kapitel. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich habe das neue Kapitel endlich fertiggestellt. Ich hoffe es gefällt euch und wenn es nur ein klitzekleines bisschen ist. Komplett anzeigen

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Das Versprechen

Prolog: The Promise you made

Es war schon spät, seine Geburtstagsfeier seit etwa drei Stunden vorbei und langsam wurde es für ihn Zeit, ins Bett zu gehen. Das ihm das nicht gefiel, war nur schwer zu übersehen, vor allem zu überhören. Wie gewohnt versuchte er noch ein bisschen Zeit zu schinden, denn er wollte auf gar keinen Fall schon jetzt ins Bett. Nicht eher, bis er Obito gesehen hat.
 

"Ich will aber noch nicht ins Bett", moserte er gleich drauflos, während er sich seinem Vater zuwandte und ihn ansah.
 

"Naruto, ich habe dir erlaubt etwas länger aufzubleiben, weil du heute Geburtstag hast", sagte sein Vater gewohnt ruhig und sprach weiter.
 

"Ich habe dir aber auch gesagt, wenn du mich nur einmal fragst, ob du nicht noch fünf Minuten länger aufbleiben darfst, werde ich dich sofort ins Bett schicken", fügte sein Vater jetzt mit strengerem Ton hinzu.
 

Minato setzte einen warnenden Blick auf, der seinem Sohn eigentlich zeigen sollte, dass jeder Überredungsversuch zwecklos war, er sich dieses Mal nicht um den kleinen Finger wickeln ließ. Daran würde auch sein super niedlicher Schmollmund und der treudoofe: "Ach, hab mich doch lieb" - Blick nichts ändern können.
 

"Nein, Naruto!", beharrte er und sah seinem Sohn dabei tief in seine ozeanblauen Augen, in denen es verräterisch glitzerte.
 

Minato hasste es, wenn sein Sohn diese aufgesetzte Bettel-Fleh-Aktion machte. Wie konnte er da ernst bleiben? Dieser Blick, der ihn aussehen ließ, wie ein abgestoßener Hundewelpe. Augen, aus denen in diesem Augenblick die ersten Tränen kullerten und sich seine Brust schmerzhaft zusammenzog, ihm das Gefühl gab, jede Sekunde zu ersticken.
 

"Bitte, Papa", wimmerte Naruto, der sein Gesicht verzog, als würde er gleich hemmungslos zu weinen anfangen.
 

"Nur noch zehn Minuten. Bitte, Papa!", flehte Naruto seinen Vater an, als würde sein Leben davon abhängen.
 

Ja, es war gemein seinen Vater so überreden zu wollen, aber er wusste sich nicht anders zu helfen. Er wollte Obito doch unbedingt noch vorm zu Bett gehen sehen, nicht nur weil er noch ein Geburtstagsgeschenk von ihm bekam. Es war mittlerweile einige Tage her, wo er ihn das letzten Mal gesehen hatte. Er vermisste ihn.
 

"Naruto, du weißt doch, er ist nicht zu Hause, sondern auf einer Mission." Minato kannte Narutos Grund, weshalb er noch aufbleiben wollte und vielleicht fiel es ihm auch gerade deswegen so schwer, ihm ein weiteres Nein zu geben.
 

Natürlich war es ihm bewusst, dass Naruto sehr an seinem ehemaligen Schüler hing, was er ihm nicht einmal verdenken konnte. Obito war ein liebenswürdiger Mensch. Er half, wo immer er konnte und hatte in nur kürzester Zeit, ein sehr inniges Band mit seinem Sohn aufgebaut, was niemand zu zerstören wagte.
 

Naruto und Obito waren ein Herz und eine Seele. So manches Mal wurde Minato sogar richtig eifersüchtig auf Obito, weil er das Gefühl hatte, sein Sohn verbrachte seine Zeit lieber mit Obito, als mit ihm. Es schnürte ihm die Kehle zu, wenn er daran dachte, Obito könnte ihm seinen Sohn wegnehmen. Klar, es war ein total beschissener Gedanke, so was von unnötig und maßlos übertrieben, aber er konnte nichts gegen diese verdammte Verlustangst unternehmen. Sie war da, hatte sich einfach zu weit in sein Herz hineingefressen.
 

"Nein, Obi wird gleich kommen. Ich weiß er wird kommen, er hat es mir versprochen", entgegnete Narutos etwas wütend und konnte sich das Aufschluchzen nicht verkneifen.
 

Minato zog es das Herz zusammen. Er hasste es, seinen kleinen Sohn so traurig zu sehen und nahm ihn deswegen in seinen Arm, um ihn besser trösten zu können. Wie gerne würde er seinem Sohn sagen, dass er recht hatte. Doch er konnte es nicht. Er war Hokage, derjenige, der seine beiden ehemaligen Schüler auf diese Mission geschickt hat, obwohl er wusste, wie sehr sich sein Sohn gewünscht hatte, seinen Geburtstag mit beiden zu feiern.
 

"Er wird kommen, Papa. Er hat es geschworen und mir sein großes Indianer-Ehrenwort gegeben", nuschelte er an der Brust seines Vaters, der ihn ein bisschen, wirklich nur ein klitzekleines bisschen, zu eng an sich herandrückte.
 

Obito hatte es ihm wirklich versprochen und er glaubte ihm. Wenn Obito etwas versprach, dann hielt er es auch. Außerdem bricht man ein Indianer-Ehrenwort nicht. Minato schloss die Augen, legte seine Arme um die zierliche Figur seines Sohnes und gab ihm einen Kuss auf seidig blondes Haar. Das hatte Naruto von ihm geerbt, wie auch die Augenfarbe, die vielleicht einen kleinen Tick dunkler war, als seine.
 

"Okay mein Kleiner. Du darfst noch fünfzehn Minuten aufbleiben, aber danach gehst du ohne Widerrede und große Umschweife ins Bett", lachte Minato leise, weil es der kleine Giftzwerg doch tatsächlich wieder geschafft hatte, ihn um den kleinen Finger zu wickeln.
 

Naruto lehnte sich zurück und strahlte über das ganze Gesicht. Die Traurigkeit in seinen Gesichtszügen war zwar nicht ganz verschwunden, aber die Freude überragte.
 

"Danke, Papa. Ich hab dich lieb", sagte er breit grinsend, als er sich gleich darauf wieder an seinen Vater warf, ihn umarmte und sein rot angelaufenes Gesicht, in dessen breiter durchtrainierter Brust vergrub.
 

Wie erwartet, schlief Naruto schon nach nur fünf Minuten in den Armen seines Vaters ein, der ihn hoch in sein Kinderzimmer trug. Er legte ihn vorsichtig ins Bett und deckte ihn liebevoll zu. Bevor er das Zimmer verließ, sah er seinen Sohn noch etwas beim schlafen zu. Sanft, so als würde sein Sohn aus kostbarem Porzellan bestehen, strich er ihm die störenden blonden Strähnen aus dem Gesicht, sodass er nun einen besseren Blick auf das schlafende Gesicht hatte. So sah er aus wie seine verstorben Frau, die Mutter seines Sohnes. Die Erinnerung an seine Frau, schmerzte ihn heute noch sehr.
 

Minatos Blick wurde leicht trübe, wusste er doch, wie sehr sich sein Sohn darauf gefreut hatte, Obito zu sehen. Das er nicht die Gelegenheit dazu bekommen hat, tat ihm in der Seele weh. Ausgerechnet heute, am fünften Geburtstag seines Sohnes, war Obito nicht da. Genauso wenig wie Kakashi, was Minato ganz besonders zu schaffen machte. Es war der erste Geburtstag seines Sohnes überhaupt, an dem Obito nicht teilnehmen konnte und das nur wegen ihm. Er hasste sich selbst dafür, aber ihm war keine andere Wahl geblieben, als die beiden besten Freunde auf diese Mission zu schicken.
 

Minato schloss für einen kurzen Augenblick seine Augen, als er sie wieder öffnete und sich zu seinem Sohn beugte. Nachdem er Naruto den gute Nacht Kuss auf die Stirn gegeben hatte, verließ er das Zimmer und schloss hinter sich die Tür. Kaum war sie leise ins Schloss gefallen und er auf der ersten Stufe der Treppe angekommen, kam ein sachtes, dumpfes Geräusch aus Narutos Zimmer. Dieses rührte daher, dass eine große, schlanke und sehr durchtrainierte Gestalt von der Fensterbank in Narutos Zimmer gesprungen war.
 

Auch wenn er sich viel Mühe gegeben hatte, nicht allzu viel Lärm zu machen, ging es nicht komplett ohne. Er wäre eigentlich schon vor Stunden hier gewesen, doch er musste erst einmal ins Krankenhaus, seinen Teamkollegen abliefern und sich dann noch selbst einer Untersuchung unterziehen. Diese hatte natürlich länger als vorgesehen gedauert, aber letztendlich hatte er es gerade noch rechtzeitig geschafft, um dem kleinen blonden Jungen sein Geburtstagsgeschenk dazulassen und ein leises:
 

"Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag", zu flüstern.
 

Nachdem er es sichtbar auf den kleinen Nachttisch gelegt hatte, sodass man es eigentlich nicht übersehen konnte, verließ er das Zimmer auf demselben Weg, wie er hereingekommen war. Er hatte noch ein letztes Mal einen Blick über seine Schulter geworfen, als er wieder in der Dunkelheit verschwand. Am nächsten Morgen wurde Naruto durch Sonnenstrahlen in seinem Gesicht geweckt. Er verzog mürrisch sein Gesicht. Mit seinen kleinen Händchen rieb er sich über die müden Augen und setzte sich im Bett auf.
 

Er streckte sich einmal ausgiebig, gähnte einmal herzhaft und sprang dann aus dem Bett. Ohne auch nur einen Blick auf das Nachtschränkchen zu werfen, raste er wie eine Rakete aus seinem Zimmer, direkt in das gegenüberliegende Badezimmer, um dort seine volle Blase zu entleeren. Nach der Morgentoilette ging er rechts den Flur herunter, nur um wenige Fußschritte später, laut schreiend in das Schlafzimmer seines schlafenden Vaters zu platzen, der dadurch natürlich sofort hellwach war und senkrecht im Bett saß. Vater sein war zwar schön, aber nicht einfach. Vor allem dann nicht, wenn man einen Sohn wie Naruto hatte, der offensichtlich zu viel Energie hatte. Während Vater und Sohn auf dem Bett herumtobten, sich regelrecht verausgabten, wartete das kleine liebevoll verpackte Geschenk darauf, gefunden und ausgepackt zu werden.

Du hast gelogen

Du hast gelogen

Minato war gerade dabei den Tisch zu decken, als es an der Tür schellte. Er ließ seine Augen auf die Küchenuhr schweifen. Das konnte nur Kakashi sein, da er immer überpünktlich war, ganz im Gegensatz zu dessen besten Freund, der immer wieder eine neue Ausrede für sein zu spät kommen parat hatte. Er legte das letzte Besteck auf den dazugehörigen Platz und wollte gerade zur Haustür gehen, um seinen ehemaligen Schüler hereinzulassen, da sah er schon den kleinen blonden Blitz zur Tür rennen. Kopfschüttelnd und mit einem breiten Grinsen im Gesicht, ging Minato die wenigen Schritte, die er sich schon entfernt hatte, zum Herd zurück, wo das Essen langsam vor sich hin brodelte.
 

"Hallo, Kaka", begrüßte Naruto den Neuankömmling fröhlich, ehrlich erfreut darüber ihn zu sehen.
 

Kakashi war diese Begrüßung gewöhnt, aber konnte ein zucken seines Auges doch nicht ganz verhindern. Er lächelte sein aufgesetztes Lächeln, was sein Auge in der Form eines -U- erscheinen ließ.
 

"Hallo, Naruto", begrüßte er den kleinen Jungen eintönig.
 

In Kakashis Augen sah Naruto wie jemand aus, der kurz davor stand etwas anzustellen. Jeder der Naruto kannte, wusste womit er jede Sekunde zu rechnen hatte. Es blieb keiner von seinen Streichen verschont. Selbst Minato wurde schon oft zum Opfer der Streiche seines eigenen Sohnes. Naruto war einer der ganz schlimmen Sorte. Bei diesem Gedanken stellten sich ihm alle Haare auf. Woher kam ihm das alles nur so bekannt vor? Er war sich sicher, schon jemanden von dieser Sorte zu kennen, nur wen?
 

"Kommst du jetzt endlich rein, oder willst du zwischen Tür und Angel noch länger Wurzeln schlagen?", fragte Minato, dem obwohl er hinter dem Herd gestanden hatte, plötzlich kalt geworden war und von einer Gänsehaut nach der anderen gejagt wurde.
 

"Es wird kalt", lachte Minato, deutete dann auf die sperrangelweit offenstehende Haustür.
 

Es war Oktober, der dieses Jahr überraschend kalt war. Jetzt erst bemerkte Kakashi, dass Naruto weg war und ihn einfach stehen gelassen hatte. Fragend ging seine Augenbraue nach oben. Minato schüttelte lachend den Kopf.
 

"Er ist im Wohnzimmer und guckt einen Kinderfilm", erklärte er seinem konfusen Schüler.
 

Ohne etwas zu erwidern, trat dieser endlich ein und schloss die schwere Haustür hinter sich. Er zog sich Jacke und Schal aus, dann erst die Schuhe. Auf dem Weg zur Küche kam Kakashi ein wunderbar aromatischer Duft entgegen. Neugierig wie eh und je, lief er gleich beim erreichen der Küche auf den Herd zu, hinter dem Minato stand und irgendetwas umrührte.
 

"Was gibt es heute zum Essen?", fragte Kakashi neugierig, der wie von einer Geisterhand gezogen, auf den blonden Koch zuging.
 

"Etwas warmes auf den Teller", kam die prompte Antwort.
 

Kakashi zog grimmig die Augenbrauen zusammen, als er dicht hinter Minato trat, um ihm über die Schulter sehen zu können. Dabei musste er sich noch nicht einmal auf Zehenspitzen stellen, da er einen halben Kopf größer war. Wie Kakashi so groß werden konnte, war Minato wirklich ein Rätsel, wenn man bedenkt, wie klein Kakashi als Genin war. Obito war damals größer gewesen. Es hatte den Anschein gemacht, als würde der Uchiha auch im erwachsenen Alter größer sein, doch darin hatte er sich gewaltig getäuscht. Kakashi war auch größer als Obito.
 

Minato hörte in seinem Tun auf, als er das laute enttäuschte und genervte Seufzen seines ehemaligen Schülers dicht an seinem Ohr hörte. Ohne etwas zu sagen, drehte er sich um, zog die Stirn kraus und stemmte die Hände in seine Hüften. Kakashi hatte sich keinen Zentimeter bewegt, so standen sie jetzt fast Nasenspitze an Nasenspitze voreinander und sahen sich starr in die Augen. Minato versuchte böse zu gucken, was ihm aber nicht ganz gelang. Kakashi zog fragend eine Augenbraue hoch, woraufhin Minato die Augen leicht zusammenkniff.
 

"Was hast du gegen Ramen?", kam es auch gleich vorwurfsvoll über Minatos Lippen, der Kakashi mit dunklen Augen durchdringend ansah.
 

Er forderte ihn heraus, doch Kakashi sprang nicht drauf an, sah nur stoisch in die blauen Augen. Was sollte er auch anderes machen? Minato wusste schließlich, dass er kein großer Liebhaber dieses Essens war. Er musste, als er klein war schon zu oft und zu viel Ramen essen. Ihm kam es langsam aus den Ohren heraus, doch das konnte er seinem Lehrer nicht einfach so vor den Latz knallen.
 

Nicht, weil es eines seiner absoluten Lieblingsgerichte war. Nein! Minato würde nämlich soweit gehen und ihm sagen, er solle sich sein eigenes Essen kochen und da war das eigentliche Problem. Er konnte schlicht und einfach nicht kochen. Der Gedanke, nicht mehr Minatos Kochkünste genießen zu können, jagte ihm einen kalten Schauer über den Rücken und ließ ihn sogar erzittern. Das hatte Minato gesehen und grinste äußerst zufrieden, als er sich wieder dem Herd zuwandte, bevor das Essen noch anbrannte.
 

Ohne etwas zu sagen, setzte sich Kakashi an den bereits gedeckten Tisch, auf den Platz wo er immer saß und das war genau neben seinem Lehrer. Jeder, der sich unerlaubt auf seinen Platz setzte, bekam die Hölle auf Erden gemacht. Obito war der Erste gewesen, der es zu spüren bekommen hatte. Kakashi grinste breit, als er daran zurückdachte. Er hatte sehr großen Gefallen daran gefunden, seinen besten Freund leiden zu lassen. Leider hatte sich Obito seit diesem Vorfall, nie wieder auf seinen Platz gesetzt. Tief seufzend schloss Kakashi für einen kurzen Augenblick sein Auge.
 

Es klingelte an der Haustür. Ein zweites und ein drittes Mal, doch von Naruto war keine Spur. Wo war der Giftzwerg? Er hatte doch noch bis gerade eben im Wohnzimmer gesessen und einen Zeichentrickfilm gesehen. Außerdem war es Obito, der klingelte. Wie jeder wusste, war der Uchiha und Naruto wie Pech und Schwefel, nur sehr schwer zu trennen. Okay, dass war gelogen. Sie waren unzertrennlich und genau das war auch der Grund, wieso Kakashi so überrascht war, den Kleinen nicht schrill quietschend zur Türe rennen zu sehen. Verwirrt über Narutos Abwesenheit, sah er über seine Schulter hinweg zu Minato, der sich selbst gewundert hatte, wieso sein Sohn noch nicht zur Tür gestürzt war.
 

"Naruto? Obito ist da", rief Minato deswegen nach seinem Sohn und ging, als er keine Antwort bekam aus der Küche heraus.
 

"Naruto?", rief er ein weiteres Mal nach dem Kleinen, der sich aber immer noch nicht zeigte oder sich bemerkbar machte.
 

Minato zog verwirrt die Augenbrauen zusammen und ging selbst zur Haustüre, um seinen anderen ehemaligen Schüler hereinzulassen. Er legte seine Hand auf die Türklinke, wollte diese gerade herunterdrücken, als er auf einmal kräftig zusammenzuckte. Sein Herz schlug ihm bis zum Kopf oder war es sogar eine Etage tiefer gerutscht? Er wusste es nicht.
 

Der große Schreck, des plötzlich lauten Knalls, stand ihm förmlich ins Gesicht geschrieben. Er drehte sich mit weiten Augen verwirrt um. Das wütende Türen knallen konnte nur von seinem Sohn gekommen sein, was ihn doch sehr überraschte. Bis gerade eben hatte er noch gute Laune, war fröhlich und hatte viel gelacht. Kakashi, der in der Küchentür stand und mit zusammengezogenen Augenbrauen nach oben sah, richtete fragend seinen Blick auf Minato. Der Blonde stieß einen schwerfälligen Seufzer aus, öffnete die Tür und ließ seinen fast zur Eisstatue gefrorenen Schüler herein.
 

"Senseiiii, es ist so kalt draußen", jammerte der dunkelhaarige Junge mit klappernden Zähnen, während er abwechselnd immer wieder in die Hände pustete und dann rieb, um sie warm zu halten.
 

Minato sah seinen Schützling mit hochgezogenen Augenbrauen von oben nach unten an, als seine Augen auf dessen halb blau angelaufene Hände fielen. Das war so typisch für den Uchiha. Der vergaß immer etwas. Heute waren es die Handschuhe. Wäre sein Kopf nicht angewachsen, würde er selbst den vergessen. Minato schloss hilflos seine Augen und senkte seufzend den Kopf, sodass sein Kinn nun auf der Brust war.
 

Obito war wirklich kalt, er bibberte und hüpfte von einem auf den anderen Fuß. Wie lange er jetzt schon hier in der eisigen Kälte stand, konnte er nicht genau sagen. Es fühlte sich wie eine halbe Ewigkeit an. Da sein Sensei keine Anstalten machte zur Seite zu treten, schob er sich einfach an ihm vorbei. Ihm doch Wurst, dass der Blödmann von Kakashi es mitbekam und ihm einen tödlichen Blick zuwarf. Er seufzte laut und zufrieden auf, als er die herrliche Wärme spürte, die seinen kalten Körper wie Seide umhüllte.
 

"So schön warm", sagte er erleichtert mit dem Kopf in den Nacken gelegt.
 

Obito öffnete als erstes seinen dicken Parka, damit er endlich den Schal abnehmen konnte, der einwenig an seinem Hals kratzte. Er hasste diesen Schal abgöttisch, würde ihn am liebsten in die nächste Mülltonne schmeißen, aber irgendwie hat er es bisher nicht über das Herz gebracht. Schließlich war das ein Geschenk gewesen. Das erste von dieser Person, um genau zu sein.
 

Die Rede war von seinem besten Freund. Ja, Kakashi hatte ihm tatsächlich diesen hässlichen Schal zu einem seiner vielen Geburtstage geschenkt. Es müsste zu der Zeit gewesen sein, als er noch Genin war. Das lag also schon einige Jahre zurück. Ob Kakashi wohl wusste, wie fürchterlich dieser verdammte Schal kratzte? Ihm wäre es auf jeden Fall zuzutrauen.
 

"Willst du den nicht langsam wegschmeißen", kam die Frage von dem Mann, der gerade in Obitos Gedanken war.
 

"Ich dachte eigentlich, du hättest ihn damals schon weggeworfen, als du ihn von mir bekommen hast", bemerkte Kakashi tonlos, während er am Küchentürrahmen angelehnt stand, Beine überkreuzt.
 

"Ich schmeiße doch nichts weg, was ich von dir geschenkt bekommen habe", entgegnete Obito laut und funkelte seinen besten Freund mit halb zusammengekniffenen Augen an.
 

"Es ist so was wie eine Rarität", grinste er Kakashi fett an, dabei zierte ein leichter Rotschimmer seine Wangen.
 

Obito hatte sich damals gefreut wie ein Kind auf Weihnachten. Sogar so sehr, dass er sich dem letzten Hatake um den Hals warf und Gai alle Ehre machte. Kakashi hatte es gehasst und ihn mit nur einem unsanften Tritt in den Magen von sich getreten. Nur weil ihn Minato, auf den er zugeflogen kam, aufgefangen hatte, hatte er keine Verletzungen davongetragen. Bei dieser Erinnerung stieg Wut in Obito auf, die er sogleich offen in seinem Gesicht zeigte. Kakashi lachte kurz auf, als er die Veränderung im Gesicht von Obito sah, wusste er doch, woran dieser dachte.
 

"Wo ist Naruto?", wechselte Obito schnell das Thema, bevor hier wirklich noch gleich Feuerbälle durch die Gegend sausten und das schöne, sehr liebevoll eingerichtete Haus dem Erdboden gleichmachten.
 

Lächelnd strahlte Obito den Mann vor sich an. Er hatte den kleinen Wirbelwind so vermisst und sich gefreut, ihn endlich wiederzusehen. Um ehrlich zu sein, war er schon etwas enttäuscht gewesen, anstellen von Naruto, seinen ehemaligen Lehrer an der Türe anzutreffen. Eigentlich hätte Naruto ihn begrüßen sollen, so wie er es jedes Mal tat, wenn er zu Besuch kam.
 

"In seinem Zimmer", erwiderte Minato etwas hilflos und machte die Haustüre zu.
 

Obito runzelte überrascht die Stirn, als er verwirrt zu Minato sah. Minato seufzte und antwortete schließlich auf den fragenden Blick. Obitos Lächeln verschwand, sein Gesicht nahm traurige Züge an.
 

"Er ist böse auf mich", stellte Obito mit Bedauern in der leisen Stimme fest.
 

Er konnte es dem Kleinen noch nicht einmal verdenken, ihn verstehen, aber trotzdem tat diese Einsicht weh. Er hatte versucht, rechtzeitig zum Geburtstag des Kleinen da zu sein, aber sie waren in Schwierigkeiten geraten, die keiner hatte kommen sehen. Letztendlich mussten sie gleich bei ihrer Rückkehr ins Krankenhaus, um dort ihren schwerverletzten Kameraden hinzubringen. Kakashi und er selbst waren auch verletzt worden, aber nicht lebensgefährlich wie ihr Kamerad. Obito senkte traurig seinen Blick und sah auf seine Füße. Manchmal hasste er seinen Job. Als sich aufmunternd eine Hand auf seine Schulter legte, sah er wieder hoch und traf auf himmelblaue Augen.
 

"Ich habe ihm mein Versprechen gegeben, sogar ein Indianerehrenwort daraus gemacht. Es ist meine eigene Schuld, dass er jetzt böse auf mich ist", sagte Obito niedergeschlagen und ein bisschen wütend auf sich selbst.
 

Das war so typisch für Obito, aber so war er nun einmal.
 

"Gib ihm Zeit, Obito. Er ist noch zu klein und viel zu jung, um manche Dinge zu verstehen", versuchte Minato den geknickten Uchiha aufzumuntern, mit nur wenig Erfolg.
 

"Gerade deswegen hätte ich es ihm einfach nicht versprechen dürfen, dann wäre er jetzt nicht auf mich sauer, würde schreiend auf mich zugerannt kommen und mir vor Freude lachend, um den Hals fallen", sagte Obito wirklich niedergeschlagen und streute sich so nur selbst noch mehr Salz in die offene Wunde.
 

Kakashi, der die ganze Zeit über am Türrahmen angelehnt stand und seinen besten Freund beobachtet hatte, schüttelte seufzend den Kopf. Das Obito gleich wieder so übertreiben musste, als wäre gerade sein Hamster gestorben.
 

"Du bist ein Idiot", seufzte Kakashi.
 

Minato drehte sich mit zusammengezogenen Augenbrauen zu Kakashi um. Blaue funkelnde Augen trafen auf ein einzelnes Graues. Minato musste nichts sagen, damit Kakashi ihn verstand. Der Blick sagte alles. Verlegen drehte Kakashi sein leicht rosiges Gesicht weg, murmelte etwas unverständliches in seinen nicht vorhanden Bart und ging zurück in die Küche, wo er sich wieder auf seinen Platz setzte und noch ein wenig in seinem Lieblingsroman las. Minato fühlte mit Obito mit, konnte sehr gut nachempfinden, wie er sich gerade fühlte.
 

Er machte sich selbst Vorwürfe, immerhin war er es gewesen, der für seine und Kakashis Abwesenheit am Geburtstag seines kleinen Sohnes zuständig war. Eigentlich wollte er Itachi mitschicken, doch es hatte sich schnell herausgestellt, dass er in einer anderen Gruppe gebraucht wurde, um das Gleichgewicht herzustellen. Er hatte lange überlegt, war im Kopf viele Möglichkeiten durchgegangen, aber letztendlich kam er immer wieder bei Obito an. Schweren Herzens hatte er ihn dann darum gebeten, Kakashi und zwei weitere Shinobi auf dieser Mission zu unterstützen. Und da Obito nie "Nein" zu einer Mission sagte, hatte er zugestimmt. Erst kurz vor der Abreise war ihm eingefallen, dass ja Narutos Geburtstag anstand, doch dieser Gedanke kam zu spät.
 

"Obito, ich...", setzte Minato schuldbewusst an, wurde von Obito aber sofort aufgehalten, diesen Satz zu beenden.
 

Obito wusste, was sein ehemaliger Lehrer sagen wollte. Es stand ihm in roten Lettern, dick und groß auf der Stirn tätowiert. Wenn Obito etwas hasste, dann war es, wenn sich Minato die Schuld an etwas gab, obwohl er am wenigsten daran Schuld hatte. Er war Hokage, musste taktisch denken und für diese Mission kamen nur Kakashi und er infrage. Da war viel Schnelligkeit, Geschick, Köpfchen, Charme und Eleganz gefragt.
 

"Wehe du sprichst weiter", warnte Obito den blonden Mann, der ihn erschrocken über den gewählten Ton ansah.
 

Die Stimme benutzte der Uchiha nur selten. Noch seltener gegen Minato. Kakashi kannte diese Tonlage mittlerweile zu genüge, doch für Minato kam sie noch immer überraschend. Obito hatte sich in den Jahren nicht viel verändert und darüber war Minato froh. Trotzdem gab es Dinge, in denen er sich erwachsener verhielt, erfahrener und das machte Minato stolz. Dann gab es da aber auch noch Sachen, die sich bis dato nicht geändert hatten. Darunter zählte der Rivalenkampf zwischen Kakashi und ihm. Noch heute konnte es Obito nicht verknusen, dass sein bester Freund besser war als er. Er hatte so viel und hart trainiert, war aber trotzdem nie an ihn herangekommen. Kakashi war ihm immer um einen Schritt voraus.
 

"Dich trifft keinerlei Schuld, du hast deine Arbeit gemacht. Ich bin derjenige, der Naruto etwas versprochen hatte und nicht halten konnte. Es ist mein eigener dummer Fehler gewesen, den ich nun selbst wieder geradebiegen muss", fing Obito langsam an, den Blick dabei auf Minato gerichtet.
 

"Kakashi hat recht", lachte Obito nun leise.
 

Die Augen zusammengekniffen und mit einem breiten Grinsen im Gesicht, rieb er sich peinlich berührt über den Hinterkopf. Er gab es nicht gerne zu, aber Kakashi hatte mit seiner Aussage wirklich recht. Er war ein Idiot. Ein kompletter Vollidiot.
 

"Obito", setzte Minato warnend an und wurde zu seinem Missfallen ignoriert.
 

"Ich bin ein Idiot, Sensei." Obito wurde plötzlich wieder ernst, die Augen geöffnet und starr auf Minato gerichtet.
 

"Ich weiß nicht, wie ich es Naruto erklären soll und ob er es verstehen wird, aber ich werde es versuchen. Ich will nicht, dass er auf mich böse ist." In den schwarzen Augen glitzerte es einwenig.
 

Minato schloss die Augen, ein sanftes Lächeln zierte dabei sein Gesicht. Er seufzte leise, nickte letztendlich aber und richtete seine Augen wieder auf Obito.
 

"Lass uns erst einmal essen", schlug Minato vor, dessen Bauch in diesem Moment ein lautes, fast schon ohrenbetäubendes Knurren von sich gab.
 

Eine leichte Röte hatte sich in Minatos Gesicht ausgebreitet, als Obito überraschend beide Augenbrauen hochzog. Es war selten, den Magen seines Lehrers so laut rumoren zu hören. Das konnte glatt einem Steingefälle Konkurrenz machen. Minato kniff verlegen lachend die Augen zusammen, während er sich den Hinterkopf rieb. Peinlich war es ihm schon ein wenig, aber es gab Ramen. Selbstgemachtes Ramen noch dazu.
 

"Hehehe", lachte Minato, ohne seine Augen zu öffnen.
 

"Ich hole eben Naruto." Grinsend drehte er sich um, machte einen Schritt, als er von einer großen Hand am Oberarm festgehalten wurde.
 

Überrascht sah Minato über seine Schulter hinweg, direkt in die bittenden Augen des Uchihas. Eigentlich hätte er wissen sollen, dass Obito seinen Sohn holen wollte. Vor wenigen Minuten hatte er ihm gesagt, er wolle mit Naruto sprechen. Es war also nicht verwunderlich, dass er es noch vor dem Essen machen wollte. Das Essen sollte schließlich mit keiner bedrückten Stimmung vonstattengehen, sondern gemütlich, laut und fröhlich. Einfach so wie immer, wenn sie alle vier zusammen aßen.
 

Minato zog eine Augenbraue hoch, als er den flehenden Blick seines Schülers sah. Sein Bauch gab erneut ein erschütterndes Grummeln von sich, ihn noch einmal daran erinnernd, dass er am verhungern war. Er blickte kurz auf seinen Bauch, bis er seinen Blick wieder auf Obito richtete. Er sah, Obito würde sich nicht aufhalten lassen, jetzt mit Naruto zu reden. Minato zog eine Grimasse, als er seufzend den Kopf senkte und nickte.
 

"Danke, Sensei", bedankte sich Obito erleichtert bei seinem Sensei, als er an ihm vorbeiging, die lange Holztreppe ansteuerte und sie letztendlich auch hinaufging.
 

Minato der zurückgelassen wurde, strich sich seufzend durchs Haar. Kopf schüttelnd lief er in die Küche, wo Kakashi auf ihn wartete und verwirrt eine Augenbraue nach oben zog, als wieder eine lautstarke Beschwerde von Minatos Bauch kam. Es hörte sich an, als würde er ihn zurechtweisen, weil er Obito das Okay gegeben hatte, anstatt erst einmal seinen Bärenhunger zu stillen.
 

"Das kann sich nur um Stunden handeln", kam es monoton von Kakashi, der sich von seinem schmollenden Sensei abwandte, damit er noch ein bisschen mehr lesen konnte.
 

Kakashi kam es ganz recht, denn er war gerade an einer seiner Lieblingsstellen im Roman angekommen, wo es heiß zur Sache ging. Keine Sekunde später, kicherte er schon ziemlich pervers vor sich hin. Das sein Gesicht rot angelaufen war, konnte nicht einmal seine Maske verbergen. Minato zog mürrisch die Augenbrauen zusammen. Während Kakashi las und offensichtlich seinen Spaß dabei hatte, quälte er sich hier mit dem Magen am Boden hängend herum. Wimmernd stöhnte er auf, als sein Bauch immer lauter knurrte.
 

Das Minato gerade dabei war, an einem Hungertod zu sterben, bekam Obito nicht mit, da er vor der Zimmertür von Naruto stand. Er hob seine Hand und klopfte an, wartete ein paar Sekunden und klopfte erneut. Nachdem er keinen Mucks aus dem Zimmer kommen hörte, klopfte er ein letztes Mal an.
 

"Naruto, ich bin es. Darf ich reinkommen?", fragte Obito und wartete auf eine Antwort.
 

Als auch nach einer weiteren Minute kein Ton kam, öffnete er langsam die Tür und trat in das chaotisch aussehende Zimmer herein. Er ließ seine Augen suchend durch das große, helle Zimmer schweifen. Seine Augen fielen auf das Bett, wo er eine Unebenheit ausmachen konnte. Er wusste, Naruto würde im Bett liegen, schmollend, wenn nicht sogar wütend.
 

Es würde zu einer großen Herausforderung werden, den Kleinen dazu zu bringen, ihn anzusehen, vor allem mit ihm zu sprechen. Seufzend strich er sich durch sein pechschwarzes Haar, als er langsam auf das Bett zulief. Naruto hatte die Bettdecke über sich gezogen, sodass man ihn nicht sehen konnte. Obito schmunzelte.
 

"Hey, Sportsfreund", versuchte er es zu anfangs mit erheiterter Stimme.
 

Das darauf keine Reaktion kam, damit hatte er gerechnet. Er lief die letzten zwei Schritte zum Bett herüber, blieb daneben stehen und legte seine Hand auf die Bettdecke, damit er sie herunterziehen und so Naruto sehen konnte. Naruto wollte das aber nicht und zog so doll er konnte daran. Obito kräuselte die Stirn, seine Augen wurden traurig.
 

"Naruto", versuchte er es erneut, doch auch dieses Mal kam keine Reaktion von dem kleinen Jungen im Bett.
 

Seufzend setzte er sich vorsichtig auf das Bett, Gesicht zur Zimmertür gewandt. Er senkte seinen Kopf, schloss die Augen und atmete tief durch. Er drehte sich ein bisschen, sodass nur noch ein Bein, dass rechte, auf dem Boden stand, während das andere angewinkelt auf dem Bett lag. Traurig sah er auf Naruto, der noch immer unter seiner Bettdecke versteckt lag. Er seufzte ein weiteres Mal, dieses Mal schwerer und faltete seine Hände.
 

"Naru-Chan", kam es quengelnd wie bei einem kleinen Kind über Obitos Lippen.
 

Damit wollte er dem Kleinen verdeutlichen, dass es ihm leidtat und er nicht mehr auf ihn böse sein soll, doch scheiterte kläglich.
 

"Ich weiß, du bist böse auf mich." Obitos Stimme war leise, fast ein Flüstern.
 

"Du hast auch allen Grund dazu, böse auf mich zu sein", gab er schließlich leise lachend zu.
 

"Ich hatte dir schließlich versprochen, an deinem Geburtstag da zu sein", sagte er mit ernster Stimme.
 

Endlich bekam er eine Reaktion, auch wenn es nur leises rascheln der Bettdecke war. Es legte sich ein zaghaftes Lächeln auf seine traurigen Gesichtszüge.
 

"Ich habe es versucht, Naruto", sagte Obito ehrlich.
 

Naruto riss die Decke herunter, setzte sich mit einem Satz auf und sah Obito aus wütenden blauen Augen an.
 

"Das hast du nicht, sonst wärst du da gewesen. Du hast es vergessen", kam es anschuldigend von Naruto, in dessen Augen sich Tränen angesammelt hatten.
 

Schockiert und mit weit aufgerissenen Augen, sah Obito den kleinen blonden Jungen ungläubig an. Es waren nur wenige Worte, die es aber in sich hatten. Auch wenn sie von einem Kind stammten, es nicht wusste, was es da gerade sagte, was es bedeutete, versetzte es ihm einen kleinen Stich durch die Brust.
 

Obito konnte die schmerzliche Enttäuschung und große Wut aus Narutos piepsiger Stimme heraushören. Er konnte es ihm ansehen. Wie konnte Naruto nur denken, dass er den Geburtstag vergessen hatte? Es war eben diese Aussage des Kleinen, die ihn am meisten getroffen hatte.
 

"Naruto, ich habe deinen Geburtstag nicht vergessen." Obitos Stimme war belegt, so als ob er jeden Moment anfangen würde zu heulen.
 

Das würde ihm gerade noch fehlen. Ihm war in diesem Moment danach, er gab es zu, ja, aber er tat es nicht. Wie konnte er, wenn er selbst Schuld an dem ganzen war? Er hatte kein Recht dazu zu weinen, sich verletzt zu fühlen. Naruto hingegen schon. Er hatte etwas versprochen, was er nicht halten konnte.
 

"Doch hast du, du warst nicht da." Die erste Träne rann Naruto über das Gesicht.
 

"Es..." Obito wollte sich gerade bei Naruto entschuldigen, als er von diesem barsch unterbrochen wurde.
 

"Du hast gelogen. Gelogen, gelogen, gelogen", wiederholte Naruto wütend mit weinerlicher Stimme.
 

Nun liefen Tränen aus den verdammt traurigen blauen Augen, hinterließen nasse Spuren auf den Wangen. Es dauerte nicht lange, da fing auch die Nase an zu laufen. Er senkte den Kopf, während er seine Finger in die Bettdecke krallte.
 

Er war böse auf Obito. Er hatte ihm versprochen, zu seinem Geburtstag zu kommen, doch zum ersten Mal hatte er sein Versprechen nicht gehalten und es gebrochen. Auch heute, nur eine knappe Woche später, war er deswegen noch traurig und konnte es ihm nicht verzeihen. Sein Vater hatte ihm beigebracht, dass man nicht lügen darf, weil man damit anderen Menschen wehtun kann. Obito hatte dasselbe gesagt und ihn trotzdem angelogen. Warum? Warum hatte Obito gelogen? Er verstand es nicht.

Es tut mir Leid!

Titel: Hello Fool!

Genre: Romanze, Humor, Familie

Pairing: NaruObiNaru

Rating: P12 Slash (für den Moment)

Warnung: Yaoi, BL, Shounen Ai, vielleicht ein bisschen AU und etwas OOC

Disclaimer: I do not own Naruto.
 

A/N:
 

"Sprechen"

'Denken/Gedanken'

Flashback/Rückblick

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Letztes Kapitel

Er war böse auf Obito. Er hatte ihm versprochen, zu seinem Geburtstag zu kommen, doch zum ersten Mal hatte er sein Versprechen nicht gehalten und es gebrochen. Auch heute, nur eine knappe Woche später, war er deswegen noch traurig und konnte es ihm nicht verzeihen. Sein Vater hatte ihm beigebracht, dass man nicht lügen darf, weil man damit anderen Menschen wehtun kann. Obito hatte dasselbe gesagt und ihn trotzdem angelogen. Warum? Warum hatte Obito gelogen? Er verstand es nicht.

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Es tut mir Leid!

Leises weinen füllte das bunte Kinderzimmer. Es gab dem Uchiha den nächsten Stich durch das Herz. Er hasste es, Naruto weinen zu sehen und dieses Mal war es auch noch wegen ihm, was das ganze alles noch schmerzlicher machte. Er fühlte sich schrecklich, wie der letzte Dreck. Am liebsten würde er sich selbst Ohrfeigen und sich den Arsch so lange versohlen, bis er nicht mehr sitzen konnte und das für mindestens eine Woche. Noch nie hatte er sich mieser gefühlt, wie gerade in diesem Augenblick. Er hasste sich. Er hasste sich dafür, den immer strahlenden, fröhlichen Jungen angelogen zu haben.
 

Ein tolles Vorbild war er. Wie konnte er ernsthaft in Betracht ziehen, selbst ein Lehrer zu werden und sein eigenes Team zu haben, wenn er log? So konnte er ganz sicher keiner werden. Die Kinder lernen schließlich von klein auf, nicht zu lügen. Es sei denn, es waren Notlügen. Wie will man aber einem Fünfjährigen den Unterschied zwischen Lüge und Notlüge erklären? Ehrlich gesagt, er wusste es nicht. Selbst wenn er es wüsste, diese sogenannten Notlügen waren nicht wirklich viel besser, benutzte man auch nur im äußersten Notfall.
 

Narutos Herzzerreißendes weinen, traf ihn mitten in sein Herz. Seine eigenen Augen hatten angefangen zu brennen. Es fiel ihm immer schwerer, die eigenen Tränen zurückzuhalten. Liebevoll strich er Naruto die noch immer fallenden Tränen weg, doch sie wollten einfach nicht versiegen. Was machte er jetzt? Wenn Naruto nicht allmählich aufhörte zu weinen, dann würde er wirklich noch selbst damit anfangen. Somit nahm er den kleinen Jungen tröstend in seine Arme, drückte ihn vorsichtig an sich heran, während er beruhigende Kreise über dessen Rücken zog. Naruto krallte sich in den Pullover, nuschelte immer wieder: "Du hast gelogen." Gott, wie konnte er Naruto seine Abwesenheit auf dessen Geburtstag verständlich machen? Jetzt wünschte er sich doch insgeheim, er hätte Minato den Vortritt gelassen, denn er wusste sicherlich, wie er es machen musste.
 

Seufzend schloss er seine Augen und legte das Kinn auf blondes Haar. Er hatte zwar noch immer keine Ahnung, wie er sich bei dem Kleinen entschuldigen konnte, musste aber langsam Mal in die Puschen kommen, wenn sie noch essen wollten. Tief luftholend, öffnete er seine Augen und startete den ersten Versuch, den Kleinen weiterhin tröstend im Arm haltend. Langsam, wirklich nur ganz langsam, ließ das weinen nach, bis nur noch leises schluchzen zu hören war. Obito drückte Naruto vorsichtig und zaghaft ein bisschen von seiner Brust weg, sodass er nun in das verweinte Gesicht sehen konnte. Sein Herz zog sich zusammen, als er die feuchten Spuren der Tränen, die triefende Nase und die roten Augen sah. Sanft wischte er die letzten fallenden Tränen weg und strich Naruto über die blonden, nun zerzausten Haare.
 

Noch immer suchte er nach den passenden Worten, konnte sie aber einfach nicht finden. Naruto, der Obito aus seinen traurigen, verweinten Augen ansah, brach dem Uchiha das Herz. Dieser traurige Blick war kaum zu ertragen. Er fluchte leise in sich hinein, und wie der Zufall es wollte, wusste er endlich, was er dem Kleinen sagen konnte. Ob es Naruto verstand und ihm glaubte, konnte er nicht sagen, aber er hoffte es. Bevor er jedoch sprach, öffnete er die Schublade des kleinen, orangefarbenen Nachttischschränkchens, wo sich ein Päckchen Tempos drin befand. Er nahm es in die Hand, holte eines heraus und hielt es Naruto entgegen. Naruto wusste genau, was Obito ihm damit sagen wollte, weigerte sich aber mit einem kräftigen Kopfschütteln.
 

Obito versuchte es erneut, nur das er dieses Mal noch ein Stückchen näher an Narutos laufende Nase kam, doch wieder schüttelte er nur den Kopf. Um Obito es noch mehr zu verdeutlichen, dass er sich die Nase nicht putzen wollte, drehte er den Kopf zur Seite weg. Obito wusste, was als nächstes kommen würde und wartete schon regelrecht auf diese Aktion. Wie erwartet, nicht einmal zwei Sekunden später, ging ein kleiner Arm hoch.
 

"Oh nein, Naruto. Du wirst dir deine Rotznase jetzt nicht mit deinem Pulloverärmel abwischen", sagte der Uchiha mit verzerrtem Gesicht.
 

Naruto tat allerdings so, als hätte er Obito nicht gehört. Schneller als eine Katze auf dem Baum war, hatte Obito ihm das Taschentuch ins Gesicht gedrückt. Er wartete nur noch darauf, dass Naruto hinein schnaufte.
 

"Jetzt puste einmal ganz kräftig", gab Obito nun die Anweisung und siehe da, Naruto kam dem nach.
 

Obito fielen die Augen heraus und die Kinnlade zu Boden. Er konnte es nicht glauben. Naruto hatte wirklich gepustet, nur leider nicht so, wie er es gemeint hatte. Anstatt mit der Nase zu schnaufen, hat er mit dem Mund gepustet. Wollte Naruto ihn verarschen?
 

"Naruto, ich habe gesagt du sollst pusten", kam es ein weiteres Mal über Obitos Lippen.
 

Wieder tat Naruto, wie ihm befohlen wurde. Mit aller Kraft pustete er gegen das Tempo, was sich dadurch bewegte und einen breit grinsenden Mund zum Vorschein brachte. Dies blieb dem verblüfften Uchiha allerdings verborgen. Ungläubig, so als hätte er soeben einen Geist gesehen, starrte er den kleinen Wildfang an. Was hatte er falsch gemacht?
 

"Naruto komm schon. Du weißt, wie ich es meine", kam der nächste klägliche Versuch, der abermals scheiterte.
 

Obito war am verzweifeln. Ja, er war es wirklich. Eigentlich sollte er es gewohnt sein, da er es nicht anders kannte. Er hatte schließlich einen kleinen Cousin, der genauso sein konnte wie Naruto. Es musste wohl abgefärbt haben. Kein Wunder, denn Naruto und Sasuke waren auch die besten Freunde. Wie das allerdings geschehen war, konnte er sich beim besten Willen nicht erklären. Er schien wohl auch der Einzige zu sein, für den es zu hoch war. Er konnte sich noch gut daran erinnern, was ihm Kakashi einst sagte, als er ihn danach gefragt hatte.
 

"Das du das nicht weißt, überrascht mich nicht im geringsten. Es dir zu erklären wäre sinnlos und würde mich nur zu viel an Kraft kosten. Egal wie ich es dir auch erklären würde, du würdest es nicht verstehen. Da ich heute aber einen: "Ich-fordere-dich-zu-einem-ich-kläre-dich-auf-Duell-heraus-Tag" habe, werde ich es dir sagen. Naruto und Sasuke sind auf die gleiche Art und Weise zu besten Freunden geworden, wie wir."
 

Das war Kakashis superintelligente Antwort darauf gewesen. Natürlich hatte Kakashi mit seiner ausgesprochenen Tatsache recht behalten, denn er hatte es wirklich nicht verstanden. Obito seufzte auf, als er den kleinen Jungen in seinen Armen ansah, der sich wieder ein bisschen beruhigt hatte. Sanft strich er die letzten Tränen aus dem verweinten Gesicht des kleinen Jungen, der ihn schluchzend ansah. Er startete einen letzten Versuch, indem er Naruto das Taschentuch erneut vor die Nase hielt und ihn abwartend ansah. Obito war sich sicher gewesen, Naruto würde sich erneut querstellen und wollte, nachdem auch nach einer verstrichen Minuten nichts passiert war, schon seufzend das Tempo wegnehmen, als sich ihm Naruto etwas entgegen lehnte.
 

Himmelblaue Augen, die aussahen wie das Meer, blickten tief in braune, fast schwarze Augen. Es legte sich ein zartes Lächeln auf Obitos Lippen, als er dem Kleinen zunickte, sodass dieser kräftig in das Taschentuch schnäuzte.
 

"Na also, war doch gar nicht so schwer, oder?" Obito zwickte Naruto verspielt in die Nase.
 

"Tuuut! Jetzt gehört sie mir." Obitos Stimme klang wie die eines kleinen Kindes, was gerade ein Eis gekauft bekam.
 

Naruto schielte, als er Obitos Hand auf seiner Nase sah. Obito musste sich auf die Unterlippe beißen, um nicht lauthals loszulachen. Naruto hatte die Stirn gekräuselt und das Gesicht verzogen, als würde er jeden Moment niesen. Langsam nahm Obito seine Hand wieder weg und tat so, als würde er Narutos Nase tatsächlich in der Hand halten. Naruto tastete gleich darauf sein Gesicht ab und funkelte Obito böse an. Das war zu viel für den Uchiha, der das Lachen nicht mehr zurückhalten konnte. Er hatte sich auf den "unaufgeräumten" Fußboden in Narutos Kinderzimmer gelegt und hielt sich den Bauch. Naruto fiel doch immer wieder auf diesen dummen, schäbigen, alten Trick herein.
 

Obito setzte sich lachend auf und wischte sich erst einmal die Tränen aus den Augenwinkeln. Der Kleine hatte doch tatsächlich seine kleinen Ärmchen vor der Brust verschränkt und schmollte. Obito kicherte noch ein paar Mal, bis er sich wieder soweit beruhigt hatte und sich zurück auf das Bett setzte. Er hatte schließlich noch etwas zu erledigen. Bevor er sich an den Kleinen wandte, atmete er noch ein letztes Mal durch. Er drehte seinen Kopf und sah zu Naruto, der in diesem Moment den Kopf wegdrehte und an die Wand am Kopfende des Bettes sah. Obito unterdrückte einen Seufzer. Er faltete seine Hände, während er seine Augen für einen kurzen Augenblick schloss.
 

"Naruto", war das erste Wort aus seinem Mund.
 

"Ich habe dich und deinen besonderen Tag nicht vergessen. Das Versprechen an deinem Geburtstag zu kommen, habe ich nicht gebrochen", begann er weiter zu erzählen.
 

Obitos Stimme war die ganze Zeit über leise und sanft gehalten. Man konnte heraushören, wie schwer es ihm fiel zu sprechen. Er wusste nicht, ob Naruto es verstehen würde, aber er hoffte es.
 

"Ich war da und habe dir ein Geschenk dagelassen." Hier legte er eine kleine Pause ein, um Naruto etwas Zeit zu geben, die Worte zu verstehen.
 

Wie erwartet, hat das Wort "Geschenk", Narutos Aufmerksamkeit erregt. Aus weit aufgerissenen Augen sah er zu Obito. Es war deutlich zu sehen, wie überrascht der Kleine doch war. Obito konnte sich einfach nicht das Lächeln verkneifen.
 

"Warum bist du so überrascht?", fragte Obito amüsiert, der allerdings keine Antwort erwartete.
 

"Du hattest schon geschlafen und ich wollte dich nicht wecken", sprach Obito weiter und fing sich darauf gleich einen weiteren bösen Blick ein.
 

Es war jedem bewusst, wie tief Naruto schlief, also war es kein Wunder gewesen, dass er von seinem Besuch, kurz vor Mitternacht, nichts mitbekommen hatte. Zum Glück, denn sonst wäre er an diesem Tag, in dieser Nacht, nicht mehr weggekommen.
 

"Guck nicht so böse, Naruto", sagte Obito lächelnd und stupste Narutos Nase an.
 

Lange wehrte das Lächeln auf seinem Gesicht jedoch nicht. Als ihm klar wurde, er hatte es nirgends gesehen, sanken seine Mundwinkel traurig nach unten. Er zog die Augenbrauen verletzt zusammen. War der Kleine wirklich so sauer und verletzt gewesen, dass er das Geschenk nicht haben wollte? Vielleicht hatte er es sogar weggeschmissen. Der Gedanke schmerzte. Er hatte sich so viel Mühe beim aussuchen des Geschenks gegeben. Es hatte Monate gedauert, bis es genau so aussah, wie er es sich vorgestellt hatte. Das er einen großzügigen Aufschlag zahlen musste, weil er besondere Wünsche gehabt hatte, war ihm in diesem Moment egal gewesen. Naruto sollte was ganz besonderes bekommen. Etwas, wovon er ein ganzes Leben lang was hat. Es sollte den kleinen Jungen immer an ihn erinnern.
 

Das Endergebnis war atemberaubend gewesen. Perfekt! Es war ihm egal gewesen, dass sein halbes Gehalt dafür draufgegangen war. Es war ja nicht so, als würde er nicht mehr genug für sich selbst haben, er hatte schließlich lange genug gespart und konnte sich mittlerweile das eine oder andere leisten. Er war nicht reich, nein, aber er hatte genug, um ein sorgenfreies Leben zu führen. Gut, Minato hatte ihm sehr geholfen und ihn unterstützt, wo es nur ging. Hätte er den blonden Mann nicht an seiner Seite gehabt, wäre vielleicht alles anders verlaufen und ausgegangen. Er hatte seinem ehemaligen Sensei wirklich sehr viel zu verdanken und er war sich sicher, dass auch Kakashi seinen Teil dazu beigetragen hatte.
 

Obito, der seinen Blick gesenkt hatte, richtete ihn wieder auf Naruto, der ihn ungläubig ansah. Es sah schon fast so aus, als...
 

"Naruto!", sagte Obito.
 

"Kann es sein, dass du das Geschenk gar nicht gesehen hast?", fragte er und räusperte sich daraufhin kurz, da seine Stimme leicht belegt klang.
 

Narutos Augen waren jetzt so groß wie Medizinbälle. In den hellen Kinderaugen fing es an zu schimmern. Nicht, weil sich erneut Tränen in den Augen angesammelt hatten. Im Gegenteil!
 

"Du hast mir ein Geschenk gekauft?", kam es überrascht und aufgeregt zugleich über Narutos Lippen, der sich auf seine Knie gesetzt hatte, um Obito besser ansehen zu können.
 

Obito hätte am liebsten laut aufgelacht, um so seine unbeschreibliche Erleichterung herauszulassen, da ihm Naruto nicht mehr böse war, doch da war noch die bestehende Frage, wo das Geschenk abgeblieben und was damit passiert war.
 

"Ich habe es hier auf den Nachttischschrank gestellt." Obito deutete mit seiner Hand auf den Platz, wo er es abgelegt hatte.
 

Auf seiner Stirn erschienen tiefe Denkfalten. Er stand auf, rückte das Nachttischschränkchen weg, um nachzusehen, ob das Geschenk vielleicht aus Versehen dahinter gefallen war. Das es jedoch gar nicht zwischen den kleinen Schlitz, der sich zwischen Nachttischschrank und der Wand befand, gepasst hatte, ignorierte er eben Mal so ganz einfach.
 

"Du hast es wirklich nicht gesehen?" Warum Obito das fragte, wusste er selbst nicht.
 

Kaum hatte er die Frage gestellt, befand er sich schon auf dem Fußboden und krabbelte auf allen Vieren durch das Zimmer. Da es so unaufgeräumt war, kam er sich vor, als würde er die Stecknadel im Heuhaufen suchen. Naruto war auch längst aufgesprungen und half Obito dabei, sein Geschenk zu suchen. Im Gegensatz zu Obito, der sich wirklich Mühe gab, nicht noch mehr Unordnung in das Zimmer zu bringen, machte Naruto genau das Gegenteil.
 

Das die beiden Zuschauer hatten, entging ihnen glatt. Kein Wunder, sie waren ja auch anderweitig beschäftigt. Während Naruto damit beschäftigt war, die Schubladen auszuräumen und alles mögliche daraus, durch das Zimmer zu werfen, krakelte der Uchiha erneut zum Bett herüber, um darunter zu gucken, ob das Geschenk vielleicht darunter war. Das er dabei sein Hinterteil herausstreckte und zu fluchen begann, weil er noch fast feststeckte, bekam er gar nicht mit. Das darauffolgende kichern, was langsam zum Lachen wurde auch nicht.
 

Da er nichts außer den alten Socken gefunden hatte, kam er wieder von unter dem Bett hervor. Die Socken hatte er in der Hand. Anstatt sie wegzuschmeißen, machte er erst einmal einen Geruchstest. Das bereute er sofort. Der fürchterliche Gestank war nicht zu ertragen. Er machte laute Würgegeräusche, während er die alten stinke Socken vorsichtig zwischen Zeigefinger und Daumen hielt und so weit, wie nur irgendwie möglich von seinem Gesicht weghielt, so als würden sie ihn jeden Moment mitten ins Gesicht springen und dann dort klebenbleiben. Er legte die Hand auf seinen Mund, um das nächste Würgegeräusch zu unterdrücken, was ihm allerdings nicht gelang.
 

"Mir...ist...schlecht. Ich glaube...ich muss gleich..." Obito machte eine Pause, da ihn der nächste Übelkeitsanfall überkam.
 

Obitos Gesichtsfarbe war nicht mehr gesund. Er sah sehr, sehr krank aus. Ohne zu überlegen, warf er die widerlichen Socken, die schon fast steif waren, über seine Schulter hinweg. Sollte doch Minato diesen übelriechenden Fetzen wegräumen, wobei es besser wäre, den Socken gleich in den Müll zu werfen. Er bezweifelte arg, den schrecklichen Geruch noch einmal wegzubekommen. Da roch ja noch selbst ein überreifer Harzerroller gut gegen. Okay, vielleicht doch nicht. Da war kein großer Unterschied, zwischen den Socken und dem beliebten Stinkkäse.
 

Er hoffte, er kriegt den Geruch von seinen Fingern ab, ansonsten muss er die nächsten Tage zu Hause bleiben und darf keine Missionen machen. Die Feinde würden ihn dann nämlich schon meilenweit riechen. Er seufzte kurz auf und krabbelte Richtung Zimmertür, wo er kurz darauf gegen irgendetwas hartes prallte. Seine Nase wurde dabei zerdrückt, als würde er sie gegen eine frischgeputzte Fensterscheibe drücken. So, wie es die kleinen Kinder gerne taten. Die drückten doch gerne ihre Nase platt und streckten dann noch ihre Zunge dabei heraus, um ja so viele Abdrücke wie nur irgend möglich auf der Fensterscheibe zu hinterlassen. Die Eltern sollten schließlich keine lange Weile bekommen.
 

"Autsch!", murmelte Obito, der eine Hand auf seine schmerzende Nase hielt und sie vorsichtig rieb.
 

"Bäh!", kam es erschreckend laut über Obitos Lippen, als er sein Gesicht angewidert verzog.
 

Er hatte doch tatsächlich die Hand benutzt, die zuvor den Socken hielt. Konnte der Tag noch beschissener werden? Er glaubte es nicht. Nachdem er sich von dem Kulturschock erholt hatte, sah er nach oben und blickte in Augen, die Narutos so ähnlich waren. Sie waren nur einen Tick dunkler.
 

"..." Obito konnte nichts sagen, da es ihm wortwörtlich die Sprache verschlagen hatte, als er in das hoch amüsierte Gesicht seines ehemaligen Senseis blickte.
 

"Was um alles in der Welt machst du hier, Obito?", fragte Minato, dem das sprechen hörbar schwerfiel.
 

Obitos Gesicht wurde Krebsrot, als er peinlich berührt zu seinem Sensei sah. Dieser versuchte, so ernst wie möglich zu bleiben. Im Gegensatz zu...
 

"Kakashi", quietschte Obito in so einem hohen Ton, dass jedes Ohr klingelte und eigentlich jedes Glas zerbersten müsste.
 

Im Nu war der Uchiha auf den Beinen und starrte blass wie die Wand zu seinem besten Freund, der gerade in diesem Augenblick, alles und jeden, nur mit seinem bloßen Blick töten und in Flammen setzen konnte. Kakashi war alles, nur nicht begeistert. Er sah aus, als würde er jeden Moment einen Wutanfall bekommen. Kein Wunder, denn Narutos stinkende Socke war irgendwie, aus Versehen natürlich, auf Kakashis Kopf gelandet. Für Kakashi war der Gestank noch schlimmer, als für Obito oder Minato. Immerhin hatte er einen scharfen, sehr sensiblen Geruchssinn. Obito zuckte zusammen und machte sicherheitshalber ein paar Schritte zurück.
 

"Das...Ich...", stammelte Obito vor sich hin und sah auf seine Füße, weil er drohte, in schallendes Gelächter auszubrechen.
 

Es wäre fatal gewesen, wenn er tatsächlich losgelacht hätte, doch Naruto kam Gott sei Dank zu seiner Rettung. Er kam genau zum richtigen Zeitpunkt angerannt und blieb dann vor seinem Vater stehen, der ihn fragend ansah. Naruto erklärte ihm kurz und in einer erstaunlichen Geschwindigkeit, was er und Obito hier machten. Naruto war so aufgeregt, dass Minato ein bisschen Schwierigkeiten hatte, seinem Sohn zu folgen, aber letztendlich verstand er, worum es ging und seufzte schwer auf.
 

"Bitte sag mir, dass wenigstens du das Geschenk gesehen hast?", kam es schon fast flehend über Obitos Lippen.
 

Obito biss sich auf die Unterlippe, als er Minatos Gesichtszüge sah, ahnte er doch, was sein Sensei jetzt sagen würde. Die nächsten Worte schlugen auf ihn ein, wie ein Presslufthammer in den Asphalt.
 

"Nein, ich habe da kein Geschenk drauf liegen sehen", gestand Minato und verstummte, als er das traurige Gesicht seines Sohnes sah.
 

Naruto stand kurz davor, ein weiteres Mal in Tränen auszubrechen. Um das zu verhindern, ging Obito zu Naruto, drehte ihn zu sich herum und ging vor ihm in die Hocke.
 

"Wir werden dein Geschenk finden, Naruto", versicherte Obito, der dem Kleinen in die feucht gewordenen Augen sah.
 

"Wir werden alle gemeinsam danach suchen, okay? Was hältst du davon?", fragte Obito lächelnd, er wollte ihn damit aufbauen.
 

Naruto nickte still. Obito wuselte Naruto durchs Haar und wandte seinen Blick zu den anderen beiden Anwesenden, die sich ohne Umschweife auf die Suche begaben. Das gesamte Zimmer wurde auf den Kopf gestellt, alles vom Boden aufgehoben und weggeräumt. Nach einer gefühlten Ewigkeit sah das Zimmer endlich wieder wie ein solches aus. Seufzend ließ sich Minato auf Narutos Bett sinken. Obito setzte sich auf den Boden, der Rücken gegen das Bett gelehnt. Naruto stand betrübt in der Mitte des Raumes. Sie hatten jede Ecke abgesucht, aber kein Geschenk gefunden.
 

"Naruto, komm her!", sagte Obito mit sanfter Stimme und breitete die Arme nach dem Kleinen aus.
 

Gesenkten Hauptes ging er auf den Uchiha zu und ließ sich auf dessen Schoss ziehen.
 

"Es tut mir Leid!", entschuldigte sich Obito bei Naruto, der kurze Zeit später, zu schluchzen anfing.
 

Das Kinderzimmer war mit leisem Schluchzen und knistern von Papier gefüllt. Minato war der Einzige, der sich dem lauten Rascheln zuwandte und sah, wie Kakashi im kleinen Papierkorb herumwühlte. Minato stöhnte auf, während er sich mit der Handfläche leicht gegen die Stirn schlug. Warum war er nicht darauf gekommen? Der Mülleimer! Natürlich!
 

Gespannt beobachtete er seinen ehemaligen Schüler und hoffte inständig, er würde fündig werden. Das sein Sohn ein Tollpatsch ist, wusste jeder. Somit wäre es kein Wunder, wenn das Geschenk tatsächlich im Müllkorb gelandet war. Es gab verschiedene Möglichkeiten, wie es da drin gelandet sein konnte. Blaue Augen nahmen etwas buntes wahr. Bei genauerem hinsehen erkannte er, es waren lauter kleine Frösche. Das musste Obitos Geschenk sein, obwohl es nicht danach aussah. Es war dazu zu säuberlich verpackt. Minato musste lachen.
 

Kakashi schüttelte den Kopf, als er das liebevoll verpackte Geschenk in seiner Hand hielt und schüttelte es kurz durch. Hören konnte er jedoch nichts. Enttäuscht darüber ließ er seine Schultern sinken. Er hätte gerne gewusst, was sich Obito dieses Mal hatte einfallen lassen. Er machte sich schon etwas Sorgen um den Kleinen. Hier ging es schließlich um Obito, dem man alles zutrauen musste. Kakashi seufzte ohne einen Laut von sich zu geben und ging auf Naruto und Obito zu.
 

Der Uchiha war der Erste, der seinen Blick hochnahm und das ihm hingehaltene Geschenk entgegen nahm. Mit einem kurzen Nicken bedankte er sich bei Kakashi und hielt das Geschenk unter Narutos Nase. Dieser riss darauf sofort die Augen auf und sah Obito mit großen, schimmernden Augen an. Ein breites Grinsen legte sich auf Narutos zuvor noch niedergeschlagene Züge, als er das Geschenk nahm und es nach einer knappen Woche, endlich aufmachte.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, dass war erst einmal das Prolog. Ich hoffe es hat euch gefallen und ich konnte euch ein bisschen neugierig auf diese FF machen. Ich wollte schon immer eine Naruto x Obito Fanfic schreiben, da ich dieses Pärchen irgendwie Interessant finde, deswegen versuche ich mich auch gleich in einer Fanfic mit den beiden. Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war es auch schon. Es mag vielleicht nicht allzu viel passiert sein, aber es soll schließlich auch nichts überstürzt werden. Zeitsprünge wird es dennoch immer wieder in der FF geben, die ich wenn es ein zu großer ist, im Vorwort ankündigen werde. Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen. Das nächste ist in Arbeit, aber bis das tatsächlich fertiggestellt ist, wird es noch dauern. Ich wünsche euch und euren Familien noch Frohe Ostern. Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  emymoritz
2017-02-08T23:13:27+00:00 09.02.2017 00:13
Ahhhh super Kapitel weiter bitte
Von:  Momo26
2016-09-22T21:11:35+00:00 22.09.2016 23:11
Hey^^
Ein tolles Kapitel xD
Mein Sohn ist auch so ein verrückter wenn es um Nase putzen geht. XD
Hast du echt super beschrieben, habe Tränen gelacht. XD

Die Socke ist auch der Hammer gewesen xD

Richtig super!!!
Mach weiter so!!
Freue mich auf deine nächsten Kapitel ^^

Golf Momo
Von:  Momo26
2016-04-01T21:00:38+00:00 01.04.2016 23:00
Ich finde es passend.^^
Hast du klasse gemacht und irgendwie tuen sie mir alle leid, nur kakashi nicht xD
Super geschrieben!
Lg Momo
Antwort von:  Briciola
07.05.2016 13:54
Das freut mich zu lesen, dass dir das Kapitel gefallen hat. :)
Ja, beide können einem leid tun, aber es ist eben nicht so einfach, manche Dinge einem kleinen Kind zu erklären, da es nicht alles versteht.
Kakashi soll auch keinem leid tun, der ist einfach nur gemein in diesem Kapitel. xD

LG,
Bri
Von:  Momo26
2016-03-21T22:10:43+00:00 21.03.2016 23:10
Ein süßer Anfang ^^
Ich kenne auch schon ein paar ff mit den beiden^^
Freu mich schon auf die nächsten Kapitel
Lg Momo
Antwort von:  Briciola
26.03.2016 09:15
Das freut mich zu hören, dass der Anfang gefällt, auch wenn es für ein prolog vielleicht zu lang ist.
Ja, es gibt FFs zu den Beiden, aber nicht viele, man muss sie wirklich suchen. *seufz*
Das nächste Kapitel kommt die nächsten Tage.
Von:  Itasasu18
2016-03-11T17:13:23+00:00 11.03.2016 18:13
Ich habe auch noch nie von diesem paarig gehört aber ich finde es trotzdem spannend^.^
Antwort von:  Briciola
14.03.2016 08:47
Ja, es ist kein Standart-Pärchen. xD
Vielleicht wird es ja irgendwann etwas bekannter und beliebter, who knows. ;)
Freut mich zu lesen, dass du es dennoch spannend findes. xD
Von:  BrokenPride
2016-03-08T22:51:21+00:00 08.03.2016 23:51
Dieses Pärchen ist mir komplett neu, ich wäre wahrscheinlich auch nie im Leben von alleine darauf gekommen, aber die Idee hat irgendwie was, es klingt auf jeden Fall so interessant, dass ich das ganze gerne weiter Verfolgen würde.
Und ich möchte natürlich gerne wissen, was in dem Päckchen ist :D (ja, ich bin neugierig)

lG Pride
Antwort von:  Briciola
10.03.2016 05:59
Um ehrlich zu sein, habe ich auch so gut wie noch keine FFs mit diesem Pärchen gelesen. Es ist schon ein bisschen schade, dass es eher unbekannt ist, aber ich kann verstehen, dass man nicht unbedingt an diesen beiden als ein Pärchen denkt. Ich fand schon immer, dass diese beiden Potential als Pärchen haben und es sehr interessant werden und sein kann, nicht nur, weil sie sich so ählich, vielleicht auch zu ähnlich sind. xD

Es freut mich zu hören, dass dir das kleine Prolog gefallen hat und dich ein bisschen neugierig gemacht hat. Das liebe Geschenk, wurde einfach übersehen und zurückgelassen. Was sich da drin befindet, wird man natürlich noch erfahren. xD

Vielen lieben Dank für dein Review, habe mich wirklich sehr darüber gefreut.

LG,
Bri


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