光と闇 ~ Hikari to Yami von Akemiwolves (Der Weg von Dunkelheit zu Licht? Ist das mein Schicksal?) ================================================================================ Kapitel 4: "Ein toter Prinz kann dieses Land nicht retten." ----------------------------------------------------------- Monate zogen über das hitzige Land. Die Wolfsgöttin verschwand aus den Mündern der Menschen. Einige dachten sie wäre gefangen genommen worden. Andere waren davon überzeugt, dass sie einfach in ein anderes Land gewandert war, da sie dort wieder unbekannt töten konnte. Jedoch einige Wissende, darunter zählte auch Atemu, waren fest entschlossen, dass sie noch da war. Irgendwo in der Wüste umher irrte und sich am Leben erhielt. Und damit, hatten sie verdammt richtig gelegen. Die Wölfin war einfach nur etwas zur Ruhe gekommen und betrat die Stadt nur im äußersten Notfall, und selbst dann nur bei Nacht. Sie jagte ab und an ein paar Banditen. Die Meisten erwischte sie dabei, während sie auf die Händler warteten, die ihre Waren auf der großen Marktstraße verkaufen wollten. Akemi war durch den wenigen Blutbedarf zwar niemals vollständig bestärkt und in ihr klagte des öfteren der Hunger, aber gerade diesen wollte sie auf jeden Fall zu unterdrücken wissen. Es schien als wäre sie einwenig ins Licht gerückt worden, als wolle sie nicht mehr ganz so grausam sein, wie ihr Ruf verlautete.Sie würde ihre Sünden niemals rein waschen können, jedoch konnte sie den Blutfluss stoppen...oder zumindest vermindern. Der Himmel neigte sich der Schwärze zu, eine weitere Nacht läutete den Anbruch an. Akemi spazierte gemütlich über die fruchbare Fläche neben dem Fluss. Sie war äußerst erschöpft und hatte seit Tagen nichts mehr zwischen die Zähne bekommen, aber das machte die junge Wölfin keines wegs unglücklich. Sie war gelassen, ihre Muskeln waren entspannt. Nur ihre Ohren waren gespitzt und drehten sich abwechselnd in alle Richtungen. Sicher ist sicher. Erschöpft, aber dennoch mit ihrer hertümlichen Eleganz, schwang sie sich auf einen Felsen am Ufer und ließ sich dort nieder. Gedankenverloren starrte sie auf das rauschende Wasser unter ihr. Doch als das finstere Wasser plötzlich hell aufleuchtete, schreckte sie unwillkürlich auf. Sie kniff die Augen zusammen, dann begriff sie: Das Wasser an sich leuchtete nicht, sondern es spiegelte die Helligkeit nur! Sie drehte sich auf dem Absatz um und suchte mit ihren funkelnden Augen die Berge ab. Es war nicht schwer die Fackeln, welche das seltsame Licht erzeugten, zu finden, aber zu erkennen was da genau vor sich ging, war schwer zu identifizieren. Auf leisen Pfoten spurtete sie näher heran, um besser sehen zu können. Ihr Herz klopfte unwillkürlich schneller. Ihr Instinkt sagte ihr, dass dies nichts gutes verhieß. Dutzende verhüllte Männer auf Pferden warteten gespannt auf dem Hügel. Ein muskulöser Mann, der scheinbar der Anführer war, sprach ihnen einige Worte zu, die aber so leise waren, dass selbst die Wölfin sie nicht verstand. Und dann, wie auf ein stilles Kommando, schossen die Lichter durch die Luft und binnen Sekunden erloderte ein Feuer in mitten der Stadt. Laute Jubelrufe ertönten von den Fremden, während sie sich im donnernden Galopp auf die Tore zubewegten, an denen sich schon Wachen postiert hatten um den Angriff abzuwehren. Akemis Augen hatten sich vor Schreck geweitet. Ihr natürlicher Instinkt sagte ihr eindeutig, dass dies der Moment war um die Flucht zu ergreifen, aber ihre Pfoten blieben an Ort und Stelle. Sie konnte diese Menschen nicht ihrem Schicksal überlassen. Das konnte und wollte sie nicht zulassen. Sie nickte sich mehr oder weniger selbst zu und breitete ihre Flügel aus und ehe sie es sich anders überlegen konnte raste sie auf die Kämpfenden zu. Zu ihrem Erstaunen, hatten die geheimnissvollen Reiter die Wachen bereits in die Stadt zurückgetrieben. Die Tore standen in Flammen und würden bald zu Boden gehen. Sie hatten diesen Angriff genaustens geplant, sie wussten genau wie sie vor zugehen hatten. Und sie waren schnell. Die Wölfin wandte den Blick ab und flog weiter über die Stadt. Der vordere Teil war bereits vollständig in Flammen gehüllt, riesige Rauchschwaden stiegen dem Nachthimmel empor und Akemi musste das ein oder andere Mal kräftig husten als sie hindurch sauste. Gleitend landete sie auf einer Straße, parallel zur Marktstraße. Die Menschen waren in heller Aufregung. Wachen versuchten möglichst alle zu evakuieren, kleine Hexenmeister versuchten mit Wassermonstern das Feuer zu löschen, doch es breitete sich rasend schnell aus. Mit großen Sprüngen bewegte sie sich vorwärts, sie ließ sich ganz von ihrem Körper tragen, ohne genau zu wissen, was er vorhatte. Ehe sie sich versah war sie im Slumgebiet angekommen. Auch hier waren die Menschen aufgebrochen, hatten das wenige was sie besitzen hinter sich gelassen und waren so schnell es ihnen möglich war zum Palast geeilt. Doch eins fiel Akemi auf. Keine einzige Wache hatte es für nötig gehalten, auch hier den Menschen zu helfen. Ihr entrann ein Knurren aus der Kehle. Typisch Mensch, wie sie dachte. Plötzlich ertönte ein angsterfülltes Schreien und die Wölfin reagierte sofort. Sie lokalisierte die Stimme und erblickte Sekunden später einen Mann, der vor einem hohen Lehmhaus stand, um ihn herum hatte sich das Feuer durchgefressen, aber dies schien seine geringste Sorge. Ängstlich starrte er gen Himmel, irritiert folgte die Weißhaarige seinem Blick und entdeckte eine Frau mit zwei Kindern. Die Frau kreischte irgendwelche Worte, woraufhin der Mann sich abrupt umdrehte und sie mit einem angsterfüllten Blick bedachte. "Was haben wir denn verbrochen, dass die Götter uns so bestrafen?" murmelte er und Tränen stiegen in seine Augen. Akemi trat näher "Dann habt Ihr Glück, dass ein Gott doch zur Vernunft gekommen ist!" sprach sie mit ruhiger Stimme und begab sich in die Lüfte, hoch zu dem Rest der Familie. Sie wich ängstlich zurück, doch die Flammen hinderten sie daran, die Treppen wieder hinunter zu steigen. Akemi senkte den Kopf, um nicht bedrohlich zu wirken "Mein Ruf jagt mir voraus, aber ihr solltet mir vertrauen, wenn ihr diesen Tag überleben wollt!" Akemi wagte einen kleinen Schritt "Ich bitte euch, steigt auf meinen Rücken. Diesen Tot habt ihr nicht verdient." Weinend raste eines der Kinder, ein kleiner Junge auf sie zu. "Janash!" schrie die Frau verzweifelt, doch hielt inne, als er sich in das glänzende Fell krallte und Akemi nur tröstend den Kopf um ihn legte. "Bitte." wiederholte sie und bedachte die Frau mit einem flehenden, jedoch durchdringenden Blick. Dieses Haus würde nicht mehr lange stand halten, sie musste sich beeilen. Zögerlich traten nun auch die Frau und die Tochter auf sie zu. "Steigt auf meinen Rücken, ihr seid dünn genug, dass ich euch alle tragen kann." Mühselig und mit der Hilfe der Wölfin kletterten sie auf den Rücken. "Festhalten." gab sie nur noch von sich und sprang vom Dach. Unten, schnappte sie sich noch den Mann um auch ihm aus dem Feuer zu helfen, dass ihn währenddessen vollständig umhüllt hatte. Ich grub meine Zähne in seine Lumpen und flog weit über die Flammen hinweg, bis ich mir sicher war, dass sie es alleine bis zum Palast schaffen würden. Beinahe schon stürzend sprangen sie von der Wölfin herunter. Die Mutter sah sie einen Augenblick fassungslos an, dann jedoch verbeugte sie sich tief und mit Tränen in den Augen schluchzte sie "Ich danke Euch! Ich danke Euch zutiefst, Wolfsgöttin!" "Redet nicht so viel und geht zum Palast." sagte sie kühl, obwohl sie innerlich eine Wärme verspürte die sie nicht kannte. Diese Dankbarkeit in ihrer Stimme vermachte ihr eine Gänsehaut. Akemi wandte sich jedoch ohne eines weiteren Blickes ab und verschwand in einer anderen Straße. Alle Sinne waren wach und sie konzentrierte sich wieder. Ehe sie sich versah befand sie sich auf der Hauptstraße. Sie blickte hinüber in Richtung Tore, doch das einzige was sie sah, war dieser ätzende schwarze Rauch und die Sillhouetten des roten Feuers, welches bedrohlich schnell in ihre Richtung umschwung. Gerade wollte sie in die andere Richtung ansetzen, als ihn eine allzu bekannte Stimme in die Ohren drang. Sie riss den Kopf herum und versuchte etwas durch die Schwärze zu erkennen. Blind stürmte sie los und versuchte nur auf ihr Gehör zu vertrauen. Sie wandelte umher, rannte irgendwo hinein und stolperte über leblose Körper, von denen sie sofort ihre Augen abwendete. "Ich hätte nicht gedacht, dass ich den Prinzen höchst persönlich in die Finger bekomme." lachte eine hämische Stimme. Akemi hielt inne und blickte um eine Ecke, sie schluckte. Atemu stand eingeengt vor einer Hauswand, umzingelt von einigen Männern, darunter auch der Anführer. Der Prinz erschien erschöpft und er war mit Wunden übersät. "Zuerst du und dann dein Vater! Und anschließend gehört dieses Land uns!" fuhr er fort und seine Anhänger lachten vorfreudig. Sie wagten einen bedrohlichen Schritt auf ihn zu, doch er richtete sich stützend auf. Seine Augen funkelten, als er sprach "Dieses Land wird sich niemals beugen, denn es lebt nicht davon ob ich, geschweige denn der Pharao, an der Spitze stehen. Dieses Land weist Seiten auf, vor denen ihr Angst haben solltet." und als die letzten Worte von seinen Lippen gingen, erschien es der Wölfin, als schaute er sie an. Sie kniff die Augen zusammen und trat hervor. Mit einem wilden Knurren weckte sie die Aufmerksamkeit ihrer Gegner. Einige Gesichter verzogen sich zu ängstlichen Grimassen. "Seit wann ist die Wölfin auf deren Seite?!" rief einer der Männer aus, doch der Anführer brachte ihn mit einem vernichtenden Blick zum Schweigen. "Die mächtige Wolfsgöttin begibt sich auf so niedriges Niveau? Scheinst auch nicht mehr das zu sein, was du mal warst, stimmts?" sprach er kühl und trat auf sie zu. "Ich bin vielleicht nicht mehr so wild darauf jeden zu töten, das bedeutet jedoch nicht, dass ich dazu nicht Fähig wäre." knurrte sie und machte ebenfalls einen Schritt auf ihn zu. "Komm schon, es ist die Gelegenheit, die Monarchie zu stürzen. Du weißt, irgendwann wirst auch du deine Freiheit verlieren, aber wenn du jetzt auf unserer Seite stehst, kannst du tun und lassen was du willst." Die Weißhaarige blickte an ihm vorbei zu Atemu, der sich damit abmühte bei Bewusstsein zu bleiben. "Weißt du, ich stehe nicht darauf, für irgendjemanden Befehle auszuführen, jedoch gibt es eine Ausnahme..." Sie blickte zu dem Anführer hoch, der siegessicher Grinste. "Ich schulde diesem Prinzen sein Leben und jetzt kann ich es wieder gut machen!" Mit diesen Worten schleuderte sie ihn gegen die nächste Wand. Wütend stürzten sich die anderen auf die Wölfin, doch sie konnte sie ohne große Mühen abschütteln. Sie biss wild um sich, jedoch darauf bedacht niemanden zu töten. Sie sollten Qualen leiden und sich das nächste Mal besser überlegen was sie tun. Dann sprang sie zu dem Prinzen, packte ihn am Arm und warf ihn auf ihren Rücken. Mit zwei kräftigen Flügelschlägen begab sie sich in die Lüfte "Halt dich gut fest!" rief sie über ihre Schulter und spürte kurz darauf wie er sich in ihr Fell krallte. Sie sausten durch den Rauch. Den Atem angehalten um sich nicht vollständig zu vergiften. Jedoch spürte sie, wie Atemu schlaffer wurde. Doch plötzlich erhob er sich und riss ihren pelzigen Kopf hoch. "Bist du verrückt geworden?" presste sie hervor, doch er sah sie nur ernst an "Bring mich zum Schloss!" befohl er. "Nein. Ein toter Prinz kann dieses Land nicht retten." knurrte ich und flog weiter, doch er zappelte wild umher. Zog an meinem Fell, an den Flügeln, sodass wir uns im Kreis drehten "Seit wann interessiert dich unser Land?! Du bist einer unserer größten Feinde! Dazu muss unser Land nicht gerettet werden!" schrie er. Sie wusste nicht wieso, aber es stach ihr im Herzen. Sie blickte ihm tief in die Augen "Wenn du nicht bemerkst, dass das Land, die Menschen leiden, kann ich dir auch nicht weiter helfen." Sie erntete einen verwirrten Blick, doch sie wurden aus ihrer Starre gerissen, als sie plötzlich geblendet und dann von einem riesigen Feuerball getroffen wurden, der sie weit weg schleuderte. Akemi versuchte die Bahn zu beeinflussen und bei Bewusstsein zu bleiben, doch ihre Flügel reagieren nicht. Sie prallt gegen eine Felswand und alles wurde schwarz. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)