Hochmut kommt vor dem Fall von Yuugii (Doflamingo/Law) ================================================================================ Kapitel 3: Broken Inside ------------------------ Völlig entkräftet fiel Law zu Boden, sein Atem ging schnell und sein Brustkorb hob und senkte sich unregelmäßig. Doflamingo trug dieses Lächeln auf den Lippen. Dieses eine Lächeln, das er am meisten hasste. Dieses schadenfrohe Lächeln...! Law biss sich wieder auf die Unterlippe. Er schmeckte nur noch Blut. Er drückte sein Gesicht gegen den eiskalten Steinboden, versuchte seine Tränen zu verbergen. „Und... glaubst du immer noch daran, dass Luffy mich besiegen kann?“ Doflamingo brach in schallendes Gelächter aus. „Du...“, brachte Law heraus, noch bevor er seinen Satz beenden konnte, spürte er ein schweres Gewicht auf seinem Rücken lasten. Doflamingo hatte sich auf seinen Rücken gesetzt, packte ihn wieder am Haarschopf und hob seinen Kopf gegen seinen Willen hoch. Nun konnte er die Tränen sehen, die Law so mühsam versuchte zu verbergen. Wieder schluchzte Law, schluckte dann seine Angst herunter und tat etwas, von dem er sich im Nachhinein wünschte, es nicht getan zu haben. „...bist ein Versager. Die Strohhutbande wird siegen und du wirst tief fallen.“ „Fufufufu~“ Ohne groß auf Laws Worte einzugehen, knallte er dessen Kopf gegen den Boden. Dieses mal kamen keine Wiederworte mehr. Law regte sich nicht und er konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Doflamingo überschätzte sich. Auch wenn er glaubte, dass er von Gott auserwählt und zu etwas Höherem berufen war, so war er am Ende nichts weiter als ein Mensch. Ein Mensch, der seine Überlegenheit auf barbarische Art und Weise demonstrierte und ernsthaft glaubte, dass er das Recht dazu hatte. „Schwächlinge können sich nicht aussuchen, wie sie sterben.“ Doflamingos Worte erreichten ihn zwar, aber er klang so, als wäre er meilenweit entfernt. Er hatte nicht mehr die Kraft, sich zu wehren oder ihm gar zu antworten. Seine Augen waren glasig, er kämpfte mit sich selbst und versuchte bei Bewusstsein zu bleiben. Noch immer war seine Hose offen und die Markierungen an seinem Körper waren überdeutlich zu sehen. Als Doflamingo ihn gegen seinen Willen nahm, glaubte er, dass seine harten und heftigen Stöße, weitaus mehr in ihm zerstörten. Mit jedem Stoß erwischte er sich selbst dabei, an sich selbst und alles, woran er je geglaubt hatte, zu zweifeln. Aufgeben kam dennoch nicht in Frage. Er nahm seine Umgebung nur verschwommen wahr, entweder lag es daran, dass er gegen die aufkommende Ohnmacht kämpfte oder an den Tränen, die seine Sicht behinderten, trotzdem sah er Doflamingo an und grinste. Erneut bildeten sich Zornesadern bei dem ehemaligen Himmelsdrachen und ohne vorher irgendwelche Anstalten gemacht zu haben, zog er Trafalgar noch einmal gegen seinen Willen auf die Beine. Dieser ächzte und verkniff sich zu schreien, so dass ein gedämpfter Laut aus seinem Mund hervorbrach. Doflamingo warf sich den Verletzten über die Schulter und verließ mit ihm zusammen das Verlies, stieg die Treppen hinauf. Law nahm nicht wirklich wahr, was um ihn herum geschah. Auch dass einige Untergenebene ihn auslachten, ließ ihn kalt. Er war es leid. Was hatte dieser Scheißkerl denn jetzt noch vor? Konnte er ihn noch weiter demütigen? Unsanft warf Doflamingo ihn auf den Herz Thron. Law verstand nicht, was das sollte und eigentlich... ja, eigentlich wollte er es auch nicht verstehen. So oft hatte er sich gefragt, was in dem Kopf des blonden Himmelsdrachen vor sich ging und nie hatte er eine Antwort gefunden. Erst jetzt wurde ihm des Rätsels Lösung bewusst. Sie war so naheliegend. So offensichtlich. Doflamingo war ein sadistischer Bastard, seine Gedanken waren durch und durch krank. Ihn zu verstehen war eben unmöglich. „Ich möchte dich so gerne auf grausamste Art töten, doch zu sehen, wie du leidest, befriedigt mein nach Vergeltung dürstendes Herz.“ „Noch mehr Geschwafel? Töte mich endlich.“ Oder wollte er ihn etwa tot reden? Doflamingo lachte nur und setzte sich auf die Armlehne des Thrones, ließ seine Finger über Laws Gesicht streichen und genoss es, zu sehen, wie dieser vor Abscheu in Starre fiel. Es war so einfach, so vorhersehbar und er konnte nicht anders, als sich einen Spaß daraus zu machen, Law erst Hoffnung zu geben, nur um sie im nächsten Moment brutal zu zerstören und zu sehen, wie seine Augen trostlos nach Hilfe suchten. Selbst jetzt, wo sein geliebter Bruder doch schon lange tot war, lebte dessen rebellischer Geist weiter und machte ihm das Leben schwer. „Es ist schön, zu sehen, wie sich deine Muskulatur sofort verspannt, wenn ich in deine Nähe komme. Ich genieße es, los, zeig mir mehr von deiner Angst.“ Law erwiderte nichts. „Zu sehen, wie sie in meinen göttlichen Händen zerbrechen, beweist, wie bedeutungslos das Leben von diesen niederen Menschen ist. Auch du bist nicht anders. Aber ich bin ja kein Monster. Du darfst zusehen, wie ich deinen tollen Freund Monkey D. Luffy und seine Crew restlos ausradiere und wie diese Stadt in diesem Vogelkäfig verkommt. Du darfst mir ruhig danken, Law.“ Wieder keine Reaktion. Law war es müde geworden. Doflamingo war ein kranker Bastard. „Wenn ich alles, was dir in deinem Leben etwas bedeutet hat, ausradiert habe, wirst du erkennen, wie großartig und göttlich ich bin.“ „Lebe ruhig in deiner Traumwelt weiter...“, murmelte Law. Eigentlich wollte er nicht mehr auf diese sinnlosen Diskussionen eingehen, aber irgendetwas in ihm brachte ihn immer wieder dazu, sich gegen diesen kranken Wahnsinn aufzulehnen und sich wenigstens verbal zu wehren. Dabei wusste er doch wie gefährlich Doflamingo war. Er hatte keine Angst vor dem Tod. Alles war besser, als von diesem kranken Kerl betatscht zu werden. „Hm? Ich dachte, ich hätte dir deine Flausen aus dem Kopf getrieben. Muss ich dir etwa noch einmal zeigen, wer hier das Sagen hat? So breitbeinig wie du da sitzt, könnte man ja fast meinen, dass es dir gefällt, von mir genommen zu werden.“ Law schnappte nach Luft. Es war ja nicht so, dass er ihn dazu einladen wollte, ein weiteres Mal über ihn herzufallen. Doflamingo hatte ihn schließlich auf den Thron geschmissen. Wenn er die Kraft dazu gehabt hätte, hätte er sich sofort anders hingesetzt oder wäre direkt weggerannt, aber sein Körper gehorchte ihm nicht mehr. Die tiefen Wunden, sowohl körperlich als auch seelisch, so wie die Erschöpfung hinderten ihn daran, sich zur Wehr zu setzen. Am liebsten hätte er Doflamingo in sein häßliches Maul geschlagen! Mit letzter Kraft hob er den Arm und krallte sich an dem Federmantel fest, seinen Kopf neigte er zu Boden, sodass sein Gegenüber sein Gesicht nicht sehen konnte und nur wage Konturen erkennen konnte. „Ich vertraue meinen Freunden. Hochmut kommt vor dem Fall.“ Doflamingo lachte spöttisch über die Worte des jungen Mannes, legte seine Hand unter dessen Kinn und zwang ihm erneut einen Kuss auf. Je mehr der Chirurg des Todes versuchte, sich von ihm zu entfernten, desto fordernder wurde sein Peiniger, leckte über dessen Lippen und bahnte sich mit seiner langen Zunge einen Weg über dessen Körper, knabberte fast liebevoll an dessen Halsbeuge, ehe er ihn einen letzten eindringlichen Kuss aufdrückte. Law verstand dies als Warnung und verkniff sich jedes weitere Kommentar, unterdrückte sämtliche Geräusche und schluckte seinen Stolz herunter. Unerwartet ließ Doflamingo von ihm ab. Erleichterung machte sich in Law breit. Er war mit seinen Kräften am Ende und der selbsternannte König wusste das. Nichtsdestotrotz vertraute Law auf Luffy und dessen Freunde. Irgendjemand musste Doflamingos Schreckensherrschaft aufhalten, diesem Wahnsinn endlich ein Ende bereiten und es gab nur einen Mann, der dazu in der Lage war. Ein Mann, der Wunder wahr werden ließ. Monkey D. Luffy. »Mugiwara-ya... du musst ihn besiegen. Es darf so nicht weitergehen...« Ohnmacht überwältigte ihn, immer noch hallte Doflamingos schallendes Gelächter in seinen Ohren. Er träumte nicht. Alles war schwarz und hoffnungslos. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)