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Apartment Seven

[Ruffy x Nami]
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Herzlich Willkommen zu meiner Story :)

Ich wollte schon länger mal wieder eine Ruffy x Nami Story schreiben, was immer noch ziemliches Neuland für mich ist... Hoffentlich gefällt euch die Story trotzdem ;)

Die Story wird nach zwei oder drei Kapitel abgeschlossen sein. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Kaum zu glauben, aber es geht tatsächlich mal weiter ^^
Auf jeden Fall möchte ich mich erstmals für die tollen Kommentare bedanken :) Ihr seid wirklich großartig! Und auch an die Favonehmer ein dickes Dankeschön :)

Tut mir leid, dass es so ewig lange gedauert hat! Komplett anzeigen

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Your Apartment.

1. Your Apartment.

 

 

Hektisch radelte Nami durch die Stadt London. Sie hatte sich daran gewöhnt den hupenden Autos, den lauten Touristenbussen und vor allem den nervigen Fußgängern, die nicht wussten wo sich der Big Ben und Madame Tussauds befand, ständig auszuweichen. Der Straßenverkehr in London zog sich zu jeder Tageszeit träge dahin. Deshalb hatte sie sich schon vor einer Weile von ihrem hübschen Auto verabschiedet und sich diesen rostigen Drahtesel zugelegt. Als sie in die Straße einbog in der sich die Modeboutique, in der sie arbeitete, befand, lugte sie kurz auf ihre Armbanduhr. Sie kam wie immer zu spät. Frustriert biss sie sich auf die Unterlippe. Gott sei Dank war ihre Chefin eine gute Seele, die ihr jeden Fehler verzieh. Bei jedem anderen Laden wäre sie schon längst im hohen Bogen rausgeschmissen worden. Schwer atmend stellte sie ihr Rad am Hintereingang ab und lief in den Laden hinein. Ihre Chefin Violet wartete bereits mit verschränkten Armen auf sie. „Nami, du bist schon wieder zu spät“, begrüßte sie die junge Frau, die ein entschuldigendes Lächeln auflegte. „Es tut mir Leid. Aber der Verkehr...“

„Deswegen hast du dir ja extra ein Rad zugelegt. Damit du nicht mehr die Ausrede mit dem Verkehr benutzen kannst“, schmunzelte Violet und schüttelte gutmütig ihren Kopf. „Zieh dich schnell um. Vivi wartet schon auf dich.“

Nami grinste breit. „Jawohl, Sir!“, salutierte sie und zog sich schnell im Lager um. Ihre beste Freundin Vivi kam jeden Morgen vor ihrer ersten Vorlesung bei ihnen mit einem Coffee to go vorbei. Vielleicht war das auch der Grund warum Violet ihr immer wieder verzieh, dass sie zu spät kam. Nami hatte sich schon mehrmals großzügig bei Vivi dafür bedankt, aber sie sah es einfach als selbstverständlich an. Und genau das war einer der Gründe warum Vivi ihre beste Freundin war.

Breit lächelnd schlüpfte sie in ein teures, blaues Designerkleid, das ihrem Körper ungemein schmeichelte. Sie liebte ihren Job und vor allem liebte sie die Kleider, die sie jeden Tag anziehen durfte. Schnell überprüfte sie noch ihr Make-Up und ihre lockigen, orangen Haare.

„Nami? Kannst du kurz kommen?“, hörte sie Violet von draußen rufen und Nami rannte schnell nach draußen. Sie sollte sich wirklich angewöhnen nicht zu viel Zeit zu verplempern. Vivi lächelte in ihren Coffee to go Becher hinein, als sie einen Blick auf die Wanduhr warf. „Nami ich habe eine Bitte an dich...“, eröffnete Violet das Gespräch und Nami machte sich innerlich auf die längst fällige Standpauke gefasst, doch Violet lächelte sie nur an. „Und da ich einiges bei dir gut habe, wirst du meine Bitte mit Freuden nachkommen, richtig?“

Nami nickte eifrig. „Alles was du willst, Violet.“

„Dieses Kleid muss heute noch ausgeliefert werden. Die Kundin heißt Boa Hancock und sie wohnt in der Baker Street 63. Apartment 7“, sagte sie und drückte Nami einen weißen Karton in die Hand, in dem sich vermutlich das Kleid befand. „Boa Hancock ist eine unserer besten Kundinnen. Aber sie ist auch eine ziemliche Zicke. Versuch freundlich zu bleiben, obwohl du ihr vermutlich am liebsten den Kopf abreißen würdest.“ Violet kicherte ein wenig. „Ich zähl auf dich.“

Nami rief sich den Londoner Stadtplan ins Gedächtnis. Baker Street... Wenn sie ein Taxi nahm würde sie in einer halben Stunde dort sein, vorausgesetzt der Verkehr ließ es zu. „Bis wann muss es geliefert sein?“, fragte sie daher und hoffte inständig, dass sie nicht erneut mit ihrem Fahrrad durch die Stadt rasen musste. Violet überlegte kurz. „In einer Stunde. Du kannst also ruhig ein Taxi nehmen.“

Erleichtert nickte Nami. „Also gut. Dann mach ich mich mal auf den Weg.“ Sie schnappte sich ihre schwarze Lederjacke und blickte zu Vivi. „Begleitest du mich ein Stück?“

Vivi zog sich ebenfalls ihre Jacke an und verabschiedete sich von Violet. „Vielen Dank für den Capuccino, Vivi. Du bist wie immer meine Retterin des Tages! Wir sehen uns morgen!“, antwortete Violet und winkte den beiden nach.

Nami atmete die feuchte Londoner Luft ein. „Nicht mehr lange und es wird anfangen zu regnen“, sagte sie mehr zu sich selbst als zu Vivi. Diese lächelte. „Das ist nicht schwer zu erraten. Immerhin sind wir in England. Das Land, in dem es immer regnet.“

Lächelnd winkte Nami einem Taxi zu, das prompt stehen blieb und die beiden jungen Frauen einsteigen ließ. „Baker Street 63. So schnell wie möglich, bitte“, sagte Nami und der Taxifahrer rollte mit seinen Augen. „So schnell wie möglich heißt eine Stunde, Süße.“

Sie ignorierte das Wort Süße und warf ihm einen bösen Blick zu, als er den Wagen startete. Vivi setzte sich neben sie und wirkte auf einmal tierisch aufgeregt. Nami musterte sie argwöhnisch. „Was hast du denn auf einmal?“

„Er hat mir eine Nachricht geschrieben!“

„Wer?“

„Na Corsa! Der Corsa in den ich seit meinem ersten Studiumjahr verschossen bin.“

Nami machte große Augen. „Seit wann redest du denn mit ihm? Ich dachte, du seist du schüchtern um ihn anzusprechen?“

Vivi wurde etwas rot um die Nase. „Ich weiß! Aber er hat mich angesprochen!“ Nami strahlte ihre Freundin an. „Wirklich? Das ist ja fantastisch!“ Sie freute sich wirklich für ihre beste Freundin, doch innerlich spürte sie einen Stich in ihrer Brust. Ihr eigenes Liebesleben war in letzter Zeit ziemlich eingerostet. Sie sehnte sich nach jemanden, der ihr jeden Wunsch von den Lippen ablas und sie aufmunterte, wenn sie einen schlechten Tag bei der Arbeit hatte.

„Oh! Ich muss aussteigen! Ich rufe dich später an und erzähle dir alles bis ins kleinste Detail!“, unterbrach Vivi Namis deprimierende Gedanken und hüpfte aus dem Wagen sobald er stehen geblieben war.

Nami seufzte. Vielleicht sollte sie wieder öfters auf Partys gehen. Irgendwann würde sie schon noch den Richtigen finden.

 

Als sie endlich an der Bakerstreet angekommen waren, hatte es bereits angefangen zu regnen und Nami rannte schnell zum Eingang des Wohnkomplexes. Die riesige Empfangshalle ließ sie erstmal nach Luft schnappen. Scheint so als würde diese Boa Hancock ziemlich viel Geld besitzen. Es gab sogar einen Portier, der Nami neugierig musterte. „Kann ich Ihnen helfen, Miss?“, fragte er sogleich und Nami lächelte freundlich. „Ich muss dieses Paket bei Apartment 7 abgeben.“

Er nickte und zeigte auf einen der Fahrstühle. „Nr. 7 befindet sich im 6. Stockwerk.“

Sie bedankte sich freundlich und hatte nach wenigen Minuten endlich ihr Ziel im 6. Stock erreicht.

Nami atmete tief durch und drückte auf die Klingel. Was hatte Violet nochmal gesagt? Boa Hancock war zwar eine gute Kundin aber auch eine richtige Zicke. Hoffentlich würde Nami nicht lange mit ihr reden müssen denn mit Zicken kam sie leider überhaupt nicht klar. Vermutlich weil sie manchmal selbst eine große Zicke war. Als die Tür geöffnet wurde, legte sich schnell ein Lächeln auf ihre Lippen. Doch vor ihr stand keine Frau, sondern ein junger Mann, der etwa in ihrem Alter sein musste. Er trug einen roten Kapuzenpullover und blaue Jeans, die bis zu seinen Knien reichte. Seine schwarzen Haare standen wild von seinem Kopf ab und auf seinen Lippen lag ein freundliches, breites Lächeln. „Hey! Wer bist du denn?“, fragte er sie sogleich und riss Nami somit aus ihren Gedanken. Verflucht, er war wirklich süß.

„Oh, ich habe mich vermutlich an der Tür geirrt...“, antwortete sie und warf einen Blick auf das Schild an der Tür auf dem eine dicke 7 abgebildet war. Okay, vielleicht doch nicht. „Wohnt hier zufällig eine Boa Hancock?“

Der Mann vor ihr rollte mit seinen Augen. „Gott sei Dank nicht mehr. Warum?“

Nami kaute auf ihrer Unterlippe herum. Na toll, und wo sollte sie jetzt dieses Kleid abgeben? „Ich habe eine Lieferung für sie.“

Er betrachtete sie von oben bis unten. „Du siehst nicht aus wie eine Pizzalieferantin.“

Sie runzelte ihre Stirn. „Ich liefere auch keine Pizza sondern ein Kleid“, antwortete sie und strich über den Rock ihres Kleides. Irgendwie wurde sie nervöser, umso länger er sie anstarrte. Wieder fuhren ihre Augen über sein Gesicht und verharrten auf seine Lippen. Warum dachte sie jetzt plötzlich daran wie es wohl wäre ihn zu küssen? Vermutlich waren es die schwarzen Haare. Sie hatte eine Schwäche für schwarzhaarige, schlaksige Männer mit einem unwiderstehlichen Lächeln. Und gerade in diesem Moment lächelte er erneut. Er öffnete die Tür ein wenig breiter. „Ich kann vielleicht ihre aktuelle Adresse herausfinden, wenn du willst.“

„Sehr gerne“, entgegnete Nami und lugte vorsichtig in die Wohnung, in der er gerade verschwand. Auffordernd sah er sie an. „Willst du nicht reinkommen?“

Nami presste die Lippen aufeinander. Hatte sie Zeit dafür? Jedenfalls hatte Violet ihr nicht gesagt, bis wann sie wieder im Laden sein müsste. Und außerdem war Nami immer noch auf ihrer Kleidauslieferungsmission. Also, warum nicht? Er sah jedenfalls nicht wie ein Axtmörder aus.

Sie trat in die Wohnung und schloss die Tür hinter sich. Neugierig sah sie sich um. Der Wohnraum war riesig! Ihre Wohnung hätte hier drin locker Platz. Augenblicklich beneidete sie den Fremden für sein Zuhause. Zu ihrer rechten Seite war eine riesige Fensterfront von der man einen perfekten Blick über London hatte. Wie gebannt ging sie auf die Fenster zu und lugte nach draußen. Wie viel Geld musste der Kerl haben um sich so eine Wohnung leisten zu können? Sie warf ihm einen Blick über ihre Schulter zu. Er sah jedenfalls nicht aus wie ein Anwalt oder Geschäftsmann. Er sah eher aus als würde er studieren. Vielleicht wohnte er ja mit seinen Eltern in der Wohnung?

„Ruffy! Hast du meinen Nachtisch gegessen?“, hörte sie plötzlich eine weitere Stimme und drehte sich um. Ein weiterer schwarzhaariger Mann stand im Raum und musterte sie neugierig. „Und wer sind Sie?“

Um seine Nase konnte Nami Sommersprossen erkennen und er hatte leuchtend blaue Augen. Er war muskulöser als Ruffy, der höchstwahrscheinlich sein Bruder war. Die beiden sahen sich wirklich sehr ähnlich. Er sah wirklich gut aus, obwohl sie Ruffy immer noch interessanter fand.

„Sie ist eine Lieferantin“, beantwortete Ruffy die Frage und Nami runzelte die Stirn. „Ich bin keine Lieferantin. Ich arbeite in einer Modeboutique und soll dieses Kleid Boa Hancock liefern.“

„Also eine Lieferantin“, warf Ruffy nochmals ein und grinste sie dabei breit an. Nami wurde etwas rot um die Nase, sagte dieses Mal jedoch nichts. Sollte er doch glauben was er wollte.

Sein Bruder musterte sie von oben bis unten. „Eine scharfe Lieferantin.“

Nami presste die Lippen aufeinander. Sie mochte es nicht, wenn man sie auf ihr Aussehen reduzierte obwohl sie ihren Körper manchmal gerne als Waffe einsetzte. Aber gerade jetzt störte sie es.

„Leute! Wo zum Teufel habt ihr meine Hose versteckt?“, hörte Nami von der oberen Etage und lugte neugierig hinauf. Am Treppengeländer stand ein Mann mit dunkelblondem Haar und er trug nichts weiter als seine schwarzen Shorts. Es schien ihn nicht zu stören, dass eine fremde, junge Frau ihn neugierig betrachtete. „Wen haben wir denn da?“, fragte er stattdessen und rannte die Treppen nach unten. Er reichte ihr die Hand und Nami erwiderte die Geste. „Ich bin Sabo. Freut mich, dich kennenzulernen. Und es freut mich noch mehr, dass wir so einen hübschen Gast haben.“

Nami schmunzelte und versuchte krampfhaft die Tatsache zu ignorieren, dass er beinahe nackt vor ihr stand. „Vielen Dank. Ich heiße Nami.“

„Ace!“, stellte sich nun auch der Mann mit den Sommersprossen vor.

„Ruffy!“, kam nun auch von dem vermutlich Jüngsten der drei.

„Und warum sind Sie hier, Nami?“, fragte Sabo neugierig, doch Nami wurde wieder unterbrochen bevor sie die Frage korrekt beantworten konnte. „Sie ist Lieferantin“, warf Ruffy dazwischen. Ace schüttelte seinen Kopf. „Du sagst das so, als wäre es was Schlimmes. Sie ist eine scharfe Lieferantin“, verbesserte Ace seinen Bruder, der nur mit seinen Schultern zuckte. „Ich glaube nicht, dass sie lieber als scharfe Lieferantin betitelt werden will.“

Nami schüttelte ihren Kopf. „Wie bereits gesagt bin ich gar keine Lieferantin. Sondern arbeite in einer Modeboutique.“

Sabo blickte sie entschuldigend an. „Tut mir leid. Meine Brüder können manchmal ziemlich nervig sein. Möchtest du was trinken?“

Nami nickte dankend. „Das wäre nett. Aber ich bräuchte dann wirklich die Adresse von Boa Hancock.“

„Oh Gott. Wenn ich diesen Namen nur höre könnte ich kotzen“, murmelte Ace und raufte seine Haare. Sabo sah ihn wütend an. „Das hättest du dir überlegen müssen bevor du angefangen hast sie zu daten.“

„Was soll ich machen? Sie ist rattenscharf und stand auf mich. So einfach ist das.“

Nami kicherte und setzte sich auf einen Stuhl, den Sabo ihr gerade angeboten hatte. „Das ist noch lange keine Entschuldigung warum sie gleich bei uns eingezogen ist.“

Ace zuckte mit seinen Schultern. „Hey, sie stand auf den kleinen Ace und wollte jede Nacht mit ihm verbringen.“

Sabo schüttelte seinen Kopf. „So genau wollten wir es gar nicht wissen, Ace.“

„Du hast danach gefragt.“

Sabo seufzte und blickte Nami erneut entschuldigend an, doch diese lächelte nur. Irgendwie fand sie es ziemlich amüsant hier. Ruffy setzte sich gerade neben sie und musterte sie neugierig. „Du bist hübsch“, sagte er und lächelte. Nami wurde augenblicklich rot. „Danke...“, murmelte sie. Als Ace und Sabo sie hübsch nannten, hatte dies nicht so eine Wirkung auf sie. Sie fühlte sich gerade wie ein verliebter Teenager, die das erste Mal von ihrem Schwarm beachtet wurde.

„Ich sage nur die Wahrheit“, entgegnete Ruffy und zuckte mit seinen Schultern. „Magst du Fleisch?“, fragte er und Nami runzelte die Stirn. „Also ich bin keine Vegetarierin, wenn du das meinst.“

Ruffy grinste. „Das find ich toll. Willst du zum Essen bleiben?“

„Ruffy... Sie kennt uns doch gar nicht.“

„Wir sie doch auch nicht. Trotzdem kann sie zum Essen bleiben.“

„Wer kocht denn heute?“, fragte Ace und blickte von einem Bruder zum anderen. „Ich jedenfalls nicht.“

Sabo schüttelte seinen Kopf und Ruffy blickte zu Nami. „Kannst du kochen?“ Nami nickte, bevor sie überhaupt darüber nachdenken konnte. Wollte er jetzt...?

„Also gut! Nami kocht für uns. Dafür darf sie auch zum Essen bleiben.“

Nami schmunzelte. „Wie großzügig.“

„Du musst nicht für uns kochen, Nami. Beachte ihn einfach nicht. Ruffy denkt immer nur an Essen.“

„Das stimmt gar nicht!“, wehrte Ruffy sich, griff jedoch nebenbei nach einem Apfel und biss genüsslich ein Stück daran ab. „Ich kann auch an was anderes denken.“

Nami blickte auf ihre Armbanduhr. Verflucht, sie hätte das Kleid genau in diesem Moment liefern sollen. „Ace? Hast du zufällig eine Telefonnummer von Hancock? Oder ihre aktuelle Adresse?“

Entschieden schüttelte er seinen Kopf. „Nein! Und ich hoffe, ich werde ihr nie wieder über den Weg laufen. Jedes Mal wenn ich ihren Namen höre läuft mir ein kalter Schauer über den Rücken.“

„BOA HANCOCK!“, schrie Ruffy plötzlich und Ace machte ein gequältes Gesicht. „Da war er wieder. Der Schauer des Schreckens.“

Nami lachte herzhaft und Ruffy grinste sie breit an. „Du hast ein tolles Lachen.“ Erneut wurde sie rot um die Nase. Konnte er das bitte lassen? Nicht mehr lange und die Adern in ihren Wangen würden platzen weil sie zu fest durchblutet wurden. Sabo grinste ebenfalls, als er ihre roten Wangen bemerkte. „Merk dir eines. Ruffy sagt immer die Wahrheit und nimmt kein Blatt vor den Mund. Gewöhn dich daran.“

Sie sah Ruffy dabei zu wie er mit der Obstschüssel vor ihm spielte. Als plötzlich das Telefon in ihrer Tasche läutete, schreckte sie aus ihren Tagträumereien und kramte nach ihrem Handy. Ihr Herz fiel in ihre Hose als sie den Namen des Anrufers erblickte. Violet.

„Ich bin gleich wieder zurück“, sagte Nami sobald sie auf den grünen Knopf gedrückt hatte. Violet lachte herzhaft. „Ach Nami. Du bist wirklich unverbesserlich. Hast du wenigstens das Kleid geliefert?“

Haareraufend lehnte Nami sich in ihren Stuhl zurück. „Leider wohnt sie nicht mehr in der Baker Street. Ich habe versucht rauszufinden wo Boa Hancock jetzt wohnt“, antwortete Nami und schmunzelte als Ace bei dem Namen seiner Ex-Freundin erneut zusammenzuckte. „Bis jetzt hatte ich jedoch kein Glück damit.“

Violet seufzte. „Verdammt. Ich erledige ein paar Anrufe und versuche sie irgendwie zu erreichen. Bleib einfach wo du bist, okay?“

Nami schmunzelte und sah zu Ruffy. „Kein Problem.“ Und mit diesen Worten legte sie auf.

Ruffy legte den Kopf schief. „Wer war das?“

„Meine Chefin. Sie wollte wissen ob ich das Kleid B...“, antwortete Nami, wurde jedoch von Ace unterbrochen: „Nicht! Sag ihren Namen nicht!“

Nami lachte leise. „Sie wollte wissen ob ich das Kleid an unsere Kundin ausgeliefert habe.“

„Und jetzt?“, fragte Ruffy und blickte ihr entgegen. Nami erwiderte seinen Blick. „Sieht so aus als würde ich das Angebot mit dem Essen annehmen.“

My Apartment.

2. My Apartment.

 

„Das ist euer Auto?“ Nami blickte ratlos auf den Wagen vor ihr. Sie konnte nicht mal die ursprüngliche Farbe ausmachen, da das Auto von unzähligen Rostflecken und aufgemalten Totenköpfen überzogen war.

In dem Moment, in dem sie den Jungs was Herzhaftes kochen wollte, hatte sich Violet erneut telefonisch bei ihr gemeldet und ihr die neue Adresse von Boa Hancock bekannt gegeben. Laut Violet war sie bereits stinksauer und Nami musste das Kleid in der nächsten Stunde verlässlich ausliefern. Obwohl die Jungs sehr enttäuscht darüber waren, dass sie nun doch kein Essen bekommen würden, baten sie Nami sofort an, sie zu Hancocks neuer Adresse zu begleiten.

Aber dass die Fahrt dorthin in diesem Schrottauto stattfinden würde, hätte Nami nie erwartet.

„Buggy ist unser ganzer Stolz!“, verkündete Ace und klopfte zweimal auf das Dach des Wagens, woraufhin dieser laut ächzte. Klang ziemlich vertrauenswürdig.

„Buggy?“ Nami runzelte die Stirn. „Ihr nennt euer Auto Buggy?“

Ace nickte und grinste breit. „Du weißt gar nicht, mit wie vielen Mädchen ich auf der Rückbank...“

„Ace!“, wurde er sofort von Sabo unterbrochen, der seufzend seinen Kopf schüttelte. „Wir wollen nichts von deinen Aktivitäten auf dem Rücksitz wissen!“

Sein Bruder zuckte nur mit seinen Schultern. „Ich wollte nur sagen, dass ich mit ein paar Mädels auf der Rückbank Schere, Stein, Papier gespielt habe.“ Er zwinkerte Nami zu, doch diese zog nur eine Grimasse. „Wenn es euch nichts ausmacht, würde ich gerne vorne sitzen“, meinte sie angeekelt.

„Und das, mein lieber Bruder, war eine Abfuhr“, bemerkte Sabo und legte einen Arm um Namis Schulter. „Ich kann mich nicht oft genug für meine Brüder entschuldigen.“

„Ich fahre!“, meldete sich schließlich Ruffy zu Wort, während er sich auf den Fahrersitz fallen ließ. Er blickte auf den Boden des Wagens. „Wo ist nochmal das Gaspedal?“

Sabo seufzte und zeigte seinem Bruder, wo er das Gaspedal finden konnte. Sofort startete der jüngste Bruder breitgrinsend den Wagen. Nami war nun noch skeptischer. Ein Fahrer, der nicht mal das Gaspedal fand und ein Auto, das mindestens hundert Jahre alt war, sollten sie zu ihrem Ziel bringen?

Ruffy lächelte sie aufmunternd an. „Komm schon! Buggy war noch nie in einen Unfall verwickelt und ich bin nur fünfmal durch die Fahrprüfung gefallen.“

Nami blickte hilfesuchend zu Sabo, der bereits zusammen mit Ace auf dem Rücksitz Platz genommen hatte. „Keine Sorge. Seit er die Prüfung geschafft hat, ist er noch nie in ein anderes Auto hineingefahren.“

„Das ist wirklich beruhigend“, murmelte Nami und blickte nun schon zum gefühlt tausendsten Mal auf ihre Armbanduhr. Sie hatte nur noch 45 Minuten Zeit um das Kleid abzuliefern. Tief durchatmend setzte sie sich schließlich auf den Beifahrersitz. „Dir wird nichts passieren. Dafür werde ich sorgen“, sagte Ruffy, während er ausparkte und sich in den Verkehr einordnete. „Siehst du? Nichts passiert.“

„Wir sind gerade mal zehn Meter gefahren.“

„Und diese zehn Meter ist nichts passiert.“

Nami seufzte, konnte sich aber ein Lächeln nicht verkneifen. Aber als Ruffy in die falsche Straße einbog, verging ihr das Lachen augenblicklich. „Wir hätten in die andere Richtung müssen.“

Ruffy konzentrierte sich zu sehr auf die Straße um ihr sofort zu antworten. „Aber wir müssen doch noch was essen.“

„Das können wir danach auch noch!“, kreischte sie und forderte ihn auf, sofort umzudrehen.

Widerwillig seufzte er. „Also gut. Dann später.“

„Ruffy, du bist so ein Vollidiot“, kam es von Sabo. „Es war eine schlechte Idee, dich fahren zu lassen. Weißt du überhaupt, wohin wir müssen?“

„Nein, keine Ahnung.“

Nami riss die Augen auf und blickte ungläubig auf Ruffy. „Das ist doch ein Scherz, oder?“

„Wollten wir nicht essen gehen?“

„Nein! Idiot! Wir wollten zu Boa Hancock! Halt sofort an und lass mich übernehmen!“, mischte sich nun auch Ace ein.

Ruffy schmollte. „Ich will aber nicht hinten sitzen.“

„Ich fahre, dann kannst du immer noch vorne sitzen“, bot Nami schmunzelnd an, während Ruffy immer noch schmollend an den Straßenrand fuhr. Schnell tauschten die beiden Plätze und Nami ordnete sich wieder in den Verkehr ein. Jedoch konnte sie sich nicht so auf den Verkehr konzentrieren, da Ruffy sie unverhohlen anstarrte.

„Kannst du das lassen?“, fragte sie daher.

„Was meinst du?“

„Hör auf mich anzustarren als wäre ich ein Stück Fleisch.“

Ruffy und seine zwei Brüder lachten. „Gewöhn dich besser daran, Nami. Ruffy steht auf dich“, bemerkte Ace frei heraus, woraufhin Namis Gesicht augenblicklich einer Tomate Konkurrenz machen konnte. Ruffy hingegen zuckte nur grinsend mit den Schultern als er Namis Gesichtsfarbe bemerkte. „Du bist hübsch. Warum sollte ich dich nicht ansehen?“

Nervös kichernd versuchte Nami den flatternden Schmetterlingsschwarm in ihrem Bauch zu ignorieren. „Danke...“

„Love is in the air“, summte Ace und brachte Nami damit noch mehr aus der Fassung.

„Wir kennen uns gerade erst seit zwei Stunden. Also halt die Klappe“, wehrte sie sich schwach, doch Ace grinste nur noch breiter. „Was nicht ist, kann noch werden.“

 

° ° ° ° ° °

 

„Okay, wir sind hier. Danke fürs Bringen, Jungs“, bedankte sich Nami zügig, da sie sich so schnell wie möglich aus der unangenehmen Situation befreien wollte. Die Brüder hatten sie beinahe die ganze Fahrt damit aufgezogen, dass Ruffy und sie verliebt wären. Die Röte um ihre Nase war daher Dauerzustand gewesen, was die Jungs noch mehr dazu anstachelte sie aus der Fassung zu bringen.

„Wir begleiten dich!“, schrie Ruffy und folgte ihr die Treppen zum Gebäude hinauf, die Nami in Windeseile erklommen hatte. Auch Ace und Sabo folgten ihrem kleinen Bruder.

„Ich hab zwar total Schiss vor der Alten, aber ich will unbedingt ihr Gesicht sehen, wenn sie mich erkennt“, meinte Ace.

„Boa Hancock!“, schrie Sabo und lachte, als Ace mit schmerzerfüllten Gesicht zusammenzuckte. „Hör auf, ihren Namen zu sagen!“

Ruffy achtete gar nicht auf Namis Protestversuche, sondern ging schnurstracks auf die schwere Holztür zu. Mit gespitzten Lippen suchte er nach der richtigen Klingel. „Da steht nirgends Hancock.“

„Was? Aber wir sind hier bestimmt richtig“, erwiderte Nami, während sie sich neben ihn stellte und ebenfalls nach dem Namen Hancock suchte. Vergebens. „Wie ist das möglich? Violet hat mir diese Adresse gegeben.“

„Vielleicht ist sie in der letzten Stunde nochmal umgezogen. Könnte ja sein, dass er Typ, bei dem sie sich eingenistet hat, auch die Schnauze voll von ihr hatte“, bemerkte Ace trocken und zuckte mit seinen Schultern. „Ich könnte es mir jedenfalls vorstellen.“

So sehr sie auch gerade verzweifelt war, so wenig konnte sie sich jetzt ein Grinsen verkneifen. „Hör auf. Denk lieber nach, was wir jetzt tun sollten.“

„Ich schlage vor, dass wir einfach bei jeder Wohnung läuten und fragen, ob denn eine gewisse Boa Hancock hier wohnt.“

„Wirklich ausgefuchst, Ace“, erwiderte Sabo augenverdrehend. „So sehr wie ich diese Idee auch verabscheue, wir haben keine andere Wahl.“

Nami spitzte die Lippen und durchdachte diese Möglichkeit. Doch als ihr keine bessere Möglichkeit einfiel, klingelte sie kurzerhand bei einem gewissen Sanji Vinsmoke. Es dauerte nur wenige Sekunden, bis sich eine rauchige Stimme meldete: „Hallo?“

„Guten Tag. Hier ist Nami. Ich arbeite für Violet’s Boutique. Wohnt hier zufällig eine Miss Boa Hancock?“

„Tut mir leid. Diesen Namen habe ich noch nie gehört. Aber Ihre Stimme klingt beinahe engelsgleich. Ich möchte wetten, dass Ihr Gesicht das Ebenbild von Aphrodite ist. Dürfte ich Sie zu einer Tasse Tee einladen? Oder ein Date? Wie wäre es mit heute Abend?“

Nami war etwas verwirrt über diese seltsame Reaktion und räusperte sich. Ruffy hingegen war gar nicht erfreut über diese Antwort von diesem Sanji Vinsmoke. „Sie wird bestimmt nicht mit dir ausgehen, kapiert?!“, brüllte er in die Sprechanlage, worauf Sabo Nami breit angrinsten. Ace zwinkerte schelmisch, sagte jedoch nichts. Nami berührte Ruffy an der Schulter. „Schon gut, Ruffy. Vielen Dank für die Einladung, Mr. Vinsmoke, aber ich habe kein Interesse“, wimmelte sie den seltsamen Kerl ab und drückte bereits den nächsten Knopf. Dieses Mal bei einem Mr. Lorenor. Es dauerte etwas länger, bis ihnen jemand antwortete. „Wer stört?“, war die wenig freundliche Begrüßung. Dieses Mal übernahm Ace das Sprechen. „Entschuldigen Sie, aber wir suchen eine Miss Boa Hancock. Sind Sie der arme Kerl, bei dem Sie sich eingenistet hat?“

Mr. Lorenor knurrte kurz. „Nein, habe ich noch nie gehört. Gute Nacht.“ Und mit diesen Worten war die Verbindung abgebrochen.

„Also freundlich ist was anderes.“

„Gute Nacht? Du meine Güte, wo sind wir hier nur gelandet?“, fragte Sabo stirnrunzelnd in die Runde, bevor er ebenfalls sein Glück versuchte und bei der nächsten Wohnung klingelte. „Irgendwie macht das ja Spaß.“

Dieses Mal meldete sich eine herrische Frauenstimme. „Hallo?“, fragte sie ungeduldig, worauf Ace sich die Hand gegen die Stirn klatschte. „Das ist sie. Genau mit diesem Tonfall hat sie mich immer herumkommandiert. Ace tu dies, Ace tu das. Lass deine Unterwäsche nicht überall rumliegen, Ace. Hör auf mir auf die Brüste zu starren, Ace. Immer das gleiche.“

Nami konnte sich nur schwer ein Lachen verkneifen, als Hancocks Stimme nun ein wenig wütender wurde. „Ace?! Bist du das?! Was zum Teufel machst du hier?!“

„Na ich bin jedenfalls nicht hier weil ich dich zurück möchte, falls du dir das erhoffst.“

„Verschwinde!“, keifte sie wütend, was Nami als Zeichen dafür nahm, dass sie nun sprechen sollte. „Entschuldigen Sie für die Störung, Miss Hancock. Aber ich soll dieses Kleid bei Ihnen abliefern...“

„Sind Sie etwa seine Neue?“, wurde sie von einer noch zornigeren Hancock unterbrochen. „Nach so kurzer Zeit hat er schon eine Neue?!“

„N-Nein... Ich muss Ihnen dieses Kleid ausliefern“, versuchte es Nami erneut und klammerte sich hilfesuchend an den Karton in ihren Händen. Doch Hancock ignorierte sie vollkommen. „Ich fasse es einfach nicht, Ace! Ich wusste schon immer, dass du eine männliche Schlampe bist aber das hätte ich selbst nicht von dir erwartet!“, zeterte sie weiter, worauf Ace nur mit dem Kopf schüttelte und mit dem Zeigefinger gegen seine Stirn klopfte. „Die hat sie nicht mehr alle“, flüsterte er Nami zu.

Auch Ruffy schien es allmählich zu viel zu werden, denn er drängte sich an Nami vorbei und presste seinen Kopf gegen die Sprechanlage. „Halt jetzt endlich deine Schnauze, Hancock! Deine Kochkünste waren miserabel, deswegen hat er dich verlassen! Und jetzt komm endlich runter und hol dir das Kleid ab!“

Darauf war es kurz still, doch Hancock fasste sich erstaunlich schnell wieder. „Auf keinen Fall! Lasst es vor der Tür liegen! Ich will diesen Idioten nie wieder in meinem Leben sehen!“

Da Nami auch nicht besonders scharf darauf war, einer eifersüchtigen Exfreundin gegenüber zu treten, legte sie das Paket vor die Tür. „Die Rechnung kommt per Post“, sagte sie noch, bevor sie die Flucht ergriff und sich wieder hinter das Lenkrad von Buggy klemmte. Als die Jungs sich zu ihr gesellten, herrschte für einen Moment Stille bis sie alle zusammen in schallendes Gelächter ausbrachen. „Wow, Ace. Du hast wirklich einen hervorragenden Frauengeschmack.“

„Halt die Klappe. Ich hab nur...“

„Mit deinen Schwanz gedacht. So wie immer, wir kennen dich mittlerweile“, unterbrach Sabo ihn mit einem breiten Grinsen. Ace verschränkte darauf schmollend die Arme vor der Brust. „Schon gut. Das nächste Mal denke ich ein wenig mit meinem Kopf mit, okay?“

„Das macht wohl kaum einen Unterschied.“

 

Nami schlängelte sich erneut in den Verkehr ein und bei dem Gedanken daran, dass sie die Jungs nun verlassen musste, änderte ihre gute Stimmung schlagartig. Wie konnte sie mit vollkommen Fremden nur so viel Spaß haben? Sie konnte sich nicht mal daran erinnern, wann sie mit Vivi das letzte Mal so viel Spaß hatte.

„Was machen wir jetzt?“, fragte Ruffy nach einiger Zeit. Nami war mittlerweile schon in die Straße eingebogen, wo sich ihre Wohnung befand. „Ich steige hier gleich aus“, antwortete sie ein wenig wehleidig.

„Wieso denn?“

„Weil hier meine Wohnung ist.“

Aus den Augenwinkeln beobachtete sie, wie Ruffy die Stirn runzelte und seinen Brüdern einen hilfesuchenden Blick zuwarf. Jedenfalls kam es ihr so vor, als wäre er hilfesuchend. Aber warum?

Doch die beiden zuckten nur mit ihren Schultern. Ruffy seufzte als Nami schlussendlich stehen blieb. Sie blickte mit einem Lächeln in die Runde. „Vielen Dank nochmals für alles, Jungs. Der Tag hat mir wirklich Spaß gemacht.“

„Wir fanden es auch richtig klasse, Nami. Ich hoffe, wir werden uns bald wiedersehen?“, fragte Sabo und Nami freute sich darüber, dass er vorhatte, sich nochmal mit ihr zu treffen. „Bestimmt.“

„Nami, es war mir ein Volksfest!“, grinste Ace, während er ihr zuzwinkerte. „Wir sehen uns vielleicht schon sehr bald.“

Nun richtete sie ihre Aufmerksamkeit auf Ruffy, der die Gegend um sie herum begutachtete. „Ist das Lysops Pizzeria dort drüben?“ Er deutete auf ein schwach leuchtendes Schild zweihundert Meter weiter. Nami nickte. Sogar jetzt dachte er nur ans Essen. Ein wenig betrübt öffnete sie die Fahrertür und kletterte aus dem rostigen Wagen. „Machts gut, Jungs!“

So schnell wie möglich hastete sie die Treppe zu der Eingangstür hoch und als sie drinnen war, ließ sie sich gegen die geschlossene Tür fallen. Ihr Herz klopfte so heftig, wie schon lange nicht mehr. Und das alles nur wegen Ruffy, der sich nicht mal richtig von ihr verabschiedet hatte. Und erst jetzt fiel ihr auf, dass sie nicht mal eine Telefonnummer von einen der Jungs hatte.

Ob sie wirklich jemals wieder einen von ihnen sehen würde?

 

° ° ° ° ° °

 

Später an diesem Abend machte es sich Nami mit einem ihrer Lieblingsbücher auf ihrer Couch gemütlich, als es plötzlich an der Tür klingelte. Verwundert blickte sie auf ihre Armbanduhr. Es war bereits neun Uhr abends. Wer wollte denn jetzt noch was von ihr?

Etwas beunruhigt ging sie zu ihrer Tür und spähte durch den Spion, konnte jedoch nichts als Schwärze erkennen. Sie kaute nervös auf ihrer Lippe herum. „Wer ist da?“, fragte sie durch die Tür und als die Person einen Schritt nach hinten machte, hüpfte ihr Herz aufgeregt. Was machte er hier? Hastig öffnete sie die Tür und blickte seinem strahlendem Gesicht entgegen. „Ruffy“, sagte sie verblüfft. „Was willst du hier?“

Ohne eine Antwort zu geben, drückte er sich an ihr vorbei und betrat ihre Wohnung mit großen Augen. „Deine Wohnung ist aber klein“, stellte Ruffy fest und drehte sich einmal um die eigene Achse. „Wo ist denn die Küche?“

Nami grinste. War ja klar, dass er sofort an Essen dachte. Sie zeigte auf die kleine Küchenzeile zu ihrer rechten. „Das ist meine Küche.“

Ruffy runzelte die Stirn und betrachtete ihre Küche eingehend. „Aber die ist so klein“, sagte er schließlich und schüttelte seinen Kopf. „Wie willst du denn hier ein 6-gängiges Menü kochen?“

„Sechs Gänge?! Von so viel war nie die Rede!“

„Okay, dann halt fünf?“, versuchte es Ruffy nun, während er sich auf die einladende Ledercouch fallen ließ. „Total gemütlich. Wollen wir uns einen Film ansehen?“, fragte er, als er die große DVD Sammlung in dem Glaskasten neben dem Fernseher sah.

Nami war nun vollauf verwirrt. Wollte er jetzt etwas essen oder einen Film sehen? Konnte er sich bitte mal entscheiden? Und könnten die Schmetterlinge in ihrem Bauch bitte endlich aufhören rumzuflattern? Zwei Jahre hatten sie sich nicht gerührt und jetzt drehten sie bei diesem Knallkopf völlig durch? Etwas gestresst von dieser Situation atmete sie tief durch und schloss ihre Augen. Er war zwar ein süßer Knallkopf aber trotzdem konnte sie sich nicht einfach so in jeden dahergelaufenen Typen verlieben! Sie kannte ihn gerade mal einen Tag!

„Was ist? Willst du oder willst du nicht?“, fragte er mit hochgezogenen Augenbrauen, während er sie von oben bis unten musterte. Nami bildete sich sogar ein, dass seine Augen etwas länger an ihren Lippen hängen geblieben waren. Aber das war ganz bestimmt nur Einbildung, nicht wahr?

„Hallo?“

Mit einem Schrecken riss sie sich von ihren Gedanken los. Sie spürte, wie sich ihre Wangen röteten und kicherte nervös. Warum zum Teufel verwandelte sie sich in seiner Gegenwart in eine frischverliebte Teenagerin? Sie war immerhin alt genug um sich mit einem jungen Mann ohne peinliche Augenblicke zu unterhalten. Und es war auch nicht das erste Mal, dass sie jemanden attraktiv fand. Also warum fühlte es sich dann so an, als wäre sie das erste Mal in so einer Situation?

Sie blickte auf Ruffy, der sich auf ihrer Couch breitgemacht hatte und ihr neugierige Blicke zuwarf, während er immer wieder zu ihrer kalten Küche schielte. Okay, es war wirklich das erste Mal, dass ihr sowas passierte.

Nami atmete erneut tief durch, bevor sie sich endlich in Bewegung setzte und sich vor ihre DVD Sammlung stellte. „Also gut. Auf welchen Film hast du Lust?“

„Was hast du?“

„Was für Filme magst du denn?“

„Keine Ahnung. Alles.“

Nami runzelte die Stirn. Okay, so würden sie hier nicht weiterkommen. Sie warf nun selbst einen Blick auf ihre Sammlung und überlegte, welcher Film die kürzeste Laufzeit hatte, in der Hoffnung, der Abend würde so schnell wie möglich vorüber gehen. Irgendwie kam es ihr so vor, als würde sie den vielen Fettnäpfchen immer nur um Haaresbreite entkommen. Und das Letzte was sie wollte, war sich vor Ruffy zu blamieren.

„Hast du Popkorn?“, fragte Ruffy ein wenig ungeduldig, da sie bereits eine gefühlte Ewigkeit auf ihre unzähligen Filme starrte. Sie schreckte aus ihren Gedanken und blickte in sein Gesicht, das auf einmal viel zu nahe war. Wann war er aufgestanden? Und wie zum Teufel hatte er sich so lautlos anschleichen können, dass sie nicht mal bemerkt hatte, wie er nur einige Zentimeter von ihr entfernt stehen geblieben war? Etwas entsetzt wollte sie einen Schritt zurück machen, was gar nicht möglich war, denn sie stieß sofort gegen ein Hindernis.

Ruffy grinste breit als er sie mit hochgezogenen Augenbrauen musterte, während sie sich immer weiter gegen den Schrank hinter sich drückte. „Warum bist du so nervös?“

„Ich ... Ich bin überhaupt nicht nervös“, antwortete sie flüsternd. Warum zum Teufel flüsterte sie jetzt? Am liebsten würde sie sich von der nächstbesten Brücke stürzen. Vor allem, da Ruffy jetzt noch breiter grinste. „Doch, das bist du.“

Bevor sie überhaupt noch etwas sagen konnte, das sie vermutlich wieder blamieren würde, biss sie sich auf die Unterlippe. Sachte schüttelte sie mit ihren Kopf. Wenn ihre Schwester Nojiko sie jetzt sehen würde, hätte Nami spätestens morgen einen Stapel Ratgeberbücher auf ihrem Schreibtisch, mit denen sie lernen sollte, wie man sich mit Männern unterhält, ohne dabei in Panik zu geraten. Doch Ruffy schien ihre seltsame Art überhaupt nichts auszumachen. Er verringerte den Abstand zwischen ihnen noch weiter, indem er eine Hand auf ihre Hüfte legte. Da ihr Shirt durch den Zusammenstoß mit dem Schrank ein wenig hochgerutscht war, fühlte sie seine Haut direkt an der ihrigen. Es war, als würde die Stelle, wo er sie anfasste, in Flammen stehen. Es war ein berauschendes und verwirrendes Gefühl zugleich.

Sie gewann ein wenig von ihrem Selbstvertrauen zurück und blickte nach oben. Ihr Herz setzte kurz aus, als sie sah, wie nahe seine Lippen den ihrigen waren. Verdammt, sie steckte in der Falle. Sie fühlte sich beinahe wie ein scheues Reh, dass vom großen und bösen Wolf in die Enge getrieben wurde. Und es machte ihr wirklich überhaupt nichts aus. Von ihr aus, konnte er sie auch verspeisen. Seine Lippen schwebten über den ihrigen und sie wartete begierig darauf, dass er endlich den ersten Schritt machen würde. Um ihn ein wenig zu ermutigen, legte sie ihre Hände auf seine Brust. Würde er den versteckten Hinweis erkennen?

Als sie eine gefühlte Ewigkeit immer noch in der gleichen Position standen, wurde Nami doch ein wenig ungeduldig. Was sollte sie denn noch tun? Sie warf ihm einen fragenden Blick zu, den er nur mit einem Schmunzeln erwiderte. Worauf wartete er denn noch? Auf einen Mistelzweig?

Schließlich entschloss Nami sich dazu, die Führung zu übernehmen. Heutzutage mussten Frauen aber wirklich auch alles alleine machen.

Mutig krallte sie ihre Finger in den Kragen seines T-Shirts und zog ihn ein Stück weit zu sich runter. Als seine Lippen nun auf gleicher Höhe wie die ihrigen waren, lächelte sie zufrieden. Ohne weiter darüber nachzudenken schloss sie die Lücke zwischen ihnen und war froh, dass sich Ruffy kein Stück dagegen wehrte. Stattdessen schlang er nun auch den zweiten Arm um ihre Taille und drückte sie noch weiter an sich heran. Namis Arme hingegen fanden wie von selbst den Weg zu seinem Nacken und sie konnte auch nicht widerstehen durch seine strubbeligen Haare zu fahren. Ein merkwürdiges Glücksgefühl breitete sich in ihr aus, als Ruffy zufrieden seufzte.

Doch so schnell wie dieser Moment auch gekommen war, so schnell war er auch vorüber. Schwer atmend entfernte sich Nami wenige Zentimeter von ihm. Er grinste schon wieder, doch dieses Mal tat sie es auch. Innerlich klopfte sie sich sogar auf die Schultern, dass sie so mutig war und dabei nicht mal die gleiche Farbe wie eine Tomate angenommen hatte.

„Weißt du was? Ich bin wirklich froh, dass Hancock als Lieferadresse das Apartment 7 angegeben hat“, flüsterte Nami schließlich. Ruffy lachte leise und drückte sie wieder an sich. Kurz bevor sich ihre Lippen ein zweites Mal berührten, sagte er: „Ich auch, Nami.“

 

 

The End.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe, es hat euch gefallen :)

Vielen Dank fürs Lesen!

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Kommentare zu dieser Fanfic (13)
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Von:  Vigeta_Lord_d_T
2018-12-28T03:09:12+00:00 28.12.2018 04:09
Und wo ist Kapitel 3 ?

Ich schmeiß mich weg vor lachen
ACE als kasanova. Darob als Anstand Wau Wau und RAFFY bekommt nami schön

Super Kapitel echt. Genial.

Aber jetzt im Ernst wo ist das 3 kapiert? Bitte das wäre gewaltig schön
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2018-12-28T02:29:55+00:00 28.12.2018 03:29
He ii das erste FF. mit allen 3 Brüder das ist toll.

Vor allem das ACE mit Boa zusammen ist sorry hihihi zusammen war hihihi ich finde das RAFFY und Nami das schönste paar abgeben . Auch wäre das für die Serie was aber auf mich hört ja nie einer hihohi

Bin gespannt wie es weiter gehen.
Von:  sama-chan
2018-11-03T18:40:41+00:00 03.11.2018 19:40
Jetzt wäre ich auch gern Lieferantin... vielleicht auch Pizzalieferantin - dann wäre ich noch herzlicher von den Jungs aufgenommen worden. 😍
Das nächste Mal, wenn ich in London bin, muss ich unbedingt mal bei der Adresse klingeln. Vielleicht hab ich ja auch so ein Glück! 😂
Von:  TamyLady
2016-11-19T00:57:49+00:00 19.11.2016 01:57
Tolle Fanfiction voll süß und auch toll geschrieben 😍 freu mich auf weitere Fanfictions von dir 😙❤
Antwort von: Sunwings
19.11.2016 22:20
Vielen Dank :) Freut mich, wenn es dir gefallen hat :)

LG Sunwings
Von:  Hiyori-chan
2016-11-18T19:05:18+00:00 18.11.2016 20:05
Wow, das war echt schön😍
Mir hat die FF wirklich gut gefallen, schade, dass es nur 2 Kapitel waren😟
Denkst du an eine Fortsetzung oder lässt du es so?
Naja, ein schönes Kapitel als Abschluss jedenfalls😊
Vielleicht liest man sich mal wieder^^

Lg Hiyori-chan^^
Antwort von: Sunwings
19.11.2016 22:19
Vielen Dank für deinen lieben Kommentar :)
Freut mich, wenn die Geschichte so gut ankommt ;) Ich hab tatsächlich über eine Fortsetzung nachgedacht aber leider fehlt mir momentan die Zeit dazu :( Aber irgendwann werde ich bestimmt eine kleine Fortsetzung schreiben :)
LG Sunwings
Von:  RRina
2016-06-09T15:43:49+00:00 09.06.2016 17:43
Haha Ruffy ist ja sehr direkt gegenüber Nami :D
Und Ruffy, Ace und Sabo in einer Wohnung wenn das mal gut geht xD
Bin gespannt wie es weiter geht ;)
Von:  Dassy
2016-05-17T08:55:10+00:00 17.05.2016 10:55
naawww das klingt dchonmal total toll der anfang ^^^ freue mich auf jeden fall auf mehr ^^
Von:  Kayara
2016-05-10T16:58:08+00:00 10.05.2016 18:58
Das klingt erstmal echt interessant :) Ich schließe mich mal an, dein Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen. Ich werde gespannt warten wie es weiter geht!
Von:  Sumsie
2016-05-08T07:13:58+00:00 08.05.2016 09:13
Ich finde mit dem Ersten Kapitel hast du einen super Einstieg für die FF hingelegt, ich würde am liebsten sofort weiter lesen! Mir gefällt dein Schreibstil und ich freue mich schon auf die folgenden Kapitel.

:)
Von:  FlipFlops-Mausi
2016-04-23T20:15:49+00:00 23.04.2016 22:15
Huhu,

mit NamixRuffy hattest du mich an der Angel und ich muss sagen, ich habe es nicht bereut hinein gelesen zu haben. Ich mag deine FF und finde, du schreibst wirklich gut. Ich war eigentlich die ganze Zeit am Schmunzeln beim Lesen besonders darüber musste ich lachen: „Hey, sie stand auf den kleinen Ace und wollte jede Nacht mit ihm verbringen.“ Das is so typisch Mann. ;D und wie er immer auf Boa reagiert herrlich. Jedenfalls scheint Nami Ruffy ja sehr hünsch zu finden und er sie ebenso. Bin gespannt, was sie beim Essen so erleben wird. Aber nett, dass Ruffy sie einlädt zum Kochen :D

Ich freu mich schon auf dein nächstes Kapitel.

Liebe Grüße


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