Mein innigster Wunsch von Bloodstained_Phoenix ================================================================================ Prolog: -------- PROLOG Sanji war ein junger und motivierter Mann, der alles daran legte seine Ziele zu verwirklichen. Seit er ein kleiner Junge war, träumte er davon, ein weltberühmter Koch zu werden. Er konnte zwar nie erklären, wieso er ausgerechnet Koch werden wollte, aber er wusste, dass sein Herz für die Zubereitung von Speisen schlug. Und als sein Onkel Jeff ihn bei sich aufgenommen hatte, spürte er, dass es nur dieses Ziel für ihn geben könnte. Sein Onkel hatte ihn gelegentlich mit zur Arbeit genommen und ihm gezeigt, was es bedeutete, in einem Restaurant - dem Baratie- als Koch zu arbeiten. Immer wieder erklärte er ihm, dass das Kochen keine einfache Nahrungszubereitung wäre, sondern den Zweck erfüllte, die Menschen mit Freude zu erfüllen. Denn nur mit Liebe zubereitetes Essen könnte den Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Anfangs hatte er noch gedacht, dass sein Onkel ein Spinner wäre, aber als die Köche bei der Arbeit sah und dann die Kunden beobachtete, wie diese die Speisen verzehrten, war ihm bewusst geworden, dass das Kochen nicht als Arbeit zu verstehen war, sondern als Passion. Und als sein Onkel spürte, dass er das verstanden hatte, hatte er ihn in die Lehre genommen. Über die Jahre hatte sich das Baratie zu einem hochangesehenen Restaurant entwickelt. Viele behaupteten, dass es ein Nobelrestaurant wäre, allerdings war dies nicht unbedingt der Fall. Es war zwar nobel eingerichtet und wirkte beinahe wie poliert, aber Jeff war es immer wichtig gewesen, dass all jene, die seine Speisen verzehren wollten, auch die Chance dazu bekamen. Somit war es preislich nach wie vor für jeden erschwinglich. Die Philosophie des Restaurants hatte sich nicht geändert, nur ihr Ruf. Und nicht nur das Restaurant als solches war äußerst beliebt, auch die Köche, die dort arbeiteten. Einige Kunden bestanden sogar darauf, dass ihr Essen nur von bestimmten Köchen zubereitet werden durfte. Neben Jeff war es auch Sanji gelungen, sich einen sehr guten Ruf zu erarbeiten. Sie galten als die besten Köche des Baratie, allerdings hatte Sanji immer das Gefühl, dass etwas fehlte. Das Gefühl das etwas fehlte, hatte ihn lange überlegen lassen, aber letztendlich merkte er, dass ihm schlichtweg die Erfahrung fehlte. Nun hatte er es sich in den Kopf gesetzt, eine kulinarische Weltreise zu machen, um möglichst viele Speisen, Kochtechniken und Gewürze kennen zu lernen. Er wollte seinen Horizont erweitern, um der beste Koch der Welt zu werden. Als er Jeff von seinem Plan erzählte, hatte er Sorge, dass dieser ihn auslachen könnte. Überraschenderweise war dies aber nicht der Fall. Im Gegenteil. Er konnte ihm zwar nicht mehr zahlen, da es den anderen Mitarbeitern gegenüber unfair gewesen wäre, aber er hatte sich dazu bereit erklärt, seine Schichten so anzupassen, dass er noch einen anderen Job annehmen könnte. Anfangs war Sanji skeptisch und wusste nicht, ob es nicht zu viel Arbeit werden würde, aber als er an seinen Traum dachte, wusste er, dass die harte Arbeit sich lohnen würde. Er entschied sich dafür einen zweiten Job anzunehmen und das Geld anzusparen. Obwohl er durch seinen guten Lebenslauf viele Zusagen bekam, hatte er sich letztendlich für eine Kantinenarbeit in der Universität der Stadt entschieden. Die Universität - "University for the New World"- bot einige Vorteile, die andere Unternehmen ihn nicht bieten konnten. Zum einen war die Bezahlung für die geringe Stundenzahl außerordentlich hoch und zum anderen war die Universität nur wenige Minuten Fußweg von seinem Apartment entfernt. Außerdem hatte er gehofft, so einige neue Leute kennenzulernen. Sein Freundeskreis war zwar groß genug und er fühlte sich mehr als nur wohl bei ihnen, allerdings wollte er einfach mal etwas Neues erleben. Immerhin war er noch jung und neue Freundschaften knüpfen gehörte einfach dazu. Denn eine Sache, die er nicht wollte, war bereuen. Er wollte sein Leben in vollsten Zügen genießen und am Ende lächelnd auf dieses zurückblicken. Als er seine Arbeit in der Kantine begann, fiel ihm als erstes auf, dass sein neuer Arbeitsplatz viel Abwechslung bieten würde. Neben seiner kauzig- aggressiven Chefin, liefen ihm hier die unterschiedlichsten Personen über den Weg. Aber besonders aufgefallen war ihm ein Mann. Er wirkte wie ein Außenseiter, da er bewusst jeglichen Kontakt und jedes Gespräch mied, allerdings war dies nicht der Fall. Der schwarzhaarige Mann war äußerst beliebt und respektiert. Eine Studentin hatte ihm bei der Speisenausgabe erzählt, dass der Mann Trafalgar Law hieße und von sowohl Frauen wie Männern gleichermaßen angeschmachtet wurde. Irgendwie wirkte das für ihn suspekt. Er selbst fand zwar auch, dass er gut aussähe, aber was ihm wirklich auffiel, war neben seiner Art auch die Augenringe. Er verstand nicht, wie es möglich war, so dermaßen erschlagen auszusehen. Wahrscheinlich arbeitete auch er sehr hart für seinen Traum... Sanji hatte den Schwarzhaarigen einige Tage beobachtet und ihm fiel auf, dass er zwar die Kantine täglich besuchte, sich aber nie etwas zu essen holte. Auch das wirkte für ihn mehr als nur seltsam; aber eine Sache war sogar noch seltsamer. Denn irgendwie hatte dieser Mann es geschafft, sein Interesse zu wecken. Gerne würde er einmal mit ihm sprechen, allerdings müsste er dafür an die Speisenausgabe kommen, was nach dem jetzigen Stand wohl nicht zu erwarten wäre... Aber vielleicht brauchte er nur abwarten und irgendwann würde sich schon die Gelegenheit geben mit ihm zu sprechen. Was Sanji zu diesem Zeitpunkt nicht wusste, war dass dieser Mann nur Ärger mit sich bringen würde. Dass dieser Mann ihm den Kopf verdrehen würde, war nämlich nur ein Problem. Die Vergangenheit des Schwarzhaarigen und die Menschen, die er früher kennengelernt hatte, würden ebenfalls für Probleme sorgen... Und dass er gerade durch diesen Schwarzhaarigen in ein Ereignis stürzen würde, was sein komplettes Leben auf den Kopf stellen würde, war für ihn ebenfalls nicht vorhersehbar. Aber auch wenn er es gewusst hätte, hätte er sich immer wieder für den gleichen Weg entschieden. Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- Der blondhaarige Mann lag bequem in seinem Bett, genoss die wohlige Wärme, die seine Bettdecke ihm bescherte. Es war der Beginn eines milden Sommertages und die Sonne schien ihm ins Gesicht, wollte ihn sanft wecken. Auch die Vögel sangen ihre Lieder, es hätte harmonischer nicht sein können. Allerdings gab es doch etwas, was diese Harmonie störte. Das nervige Klingeln seines Weckers... Er hob seinen Arm, suchte tastend nach dem Störenfried auf seinem Nachttisch, ehe er ihn fand und zu einer kurzzeitigen Pause zwang. Er würde gleich aufstehen, er bräuchte nur noch einen Moment. Aber sein Kissen war so weich und er so müde. Gerade als er spürte, wie sein Geist wieder in das Land der Träume driftete, quälte der Störenfried ihn schon wieder. Wieder hob er verschlafen den Arm, wollte ihn dazu zwingen, dass er ihn noch einen kurzen Moment gönnte. Er tastete sich auf dem Nachttisch vor und als er dachte, sein Ziel gefunden zu haben, musste er merken, dass dieses lediglich seine Position änderte. Versehentlich hatte er den Wecker vom Tisch geschoben und mit einem lauten Geräusch landete dieser auf dem Laminat, schlitterte über diesen noch ein Stück weiter weg. Genervt zuckte der Blonde mit einer seiner gekräuselten Augenbrauen, öffnete aber seine Augen noch immer nicht. Er hoffte inständig darauf, dass der Wecker einsehen würde, dass er leise zu sein hätte. Für ihn vergingen gefühlte Minuten -obwohl es nur einige Sekunden waren- bis er das nervtötende Geräusch des Weckers nichts mehr ertragen konnte. Schnell schlug er seine Augen auf, zog die Decke über sich weg und setzte sich auf. Er kniff die Augen zusammen und brauchte einen Moment, um sich an die Helligkeit zu gewöhnen. Als die Helligkeit ihn nicht mehr blendete, streckte er sich gähnend , schob eine Haarsträhne hinter sein Ohr und besah den Übeltäter, welcher immer noch gnadenlos klingelte. Wieder hatte dieses Biest gewonnen, obwohl es schon am Boden lag. Er stöhnte genervt auf und erhob sich dann langsam vom Bett, schlürfte zum Wecker, um diesen aufzuheben. Er funkelte den Wecker in seiner Hand böse an, ehe er ihn ausstellte und zurück auf seinen Nachttisch stellte. Verschlafen wanderte er auf seinen Kleiderschrank zu. Er besah sich in dem Schrankspiegel und dachte, dass etwas mehr Schlaf sicherlich gut getan hätte. Seufzend öffnete er die Schranktüren, begutachtete dann seine Kleidung. Er dachte einen Moment nach, ehe er sich für ein blaues Hemd und eine schwarze Jeans entschied. Zur Arbeit in der Kantine bräuchte er sich nicht sonderlich schick machen, also würde das ausreichen. Er legte sich die Klamotten über seinen rechten Unterarm, schloss die Schranktür wieder und blieb noch einen Moment stehen. Er ließ seinen Blick durch den Raum gleiten, ließ ihn dann aber auf einer Stelle haften. Nachdenklich blickte er aus der Balkontür nach draußen, bemerkte, dass das Wetter nicht herrlicher sein könnte. Da es nicht schaden könnte, etwas frische Luft zu schnappen, ehe er sich anzog, entschied er sich dazu, erst einmal die Kleidung auf sein Bett zu werfen und auf den Balkon zu gehen. Der blonde Mann stützte seine Unterarme auf dem Gelände, ließ seinen Blick durch die Gegend schweifen. Er atmete tief ein und aus, schloss die Augen und genoss die Ruhe. Nach einer Weile öffnete er die Augen und ging auf einen kleinen Beistelltisch zu. Auf diesem Tisch lag eine Schachtel Zigaretten, ein Feuerzeug und ein Aschenbecher. Überlegend, ob es gut wäre, sich bereits jetzt eine Zigarette anzuzünden, umschloss er die Packung zögerlich. Sein Körper würde es ihm zwar nicht danken, aber die Lust war in diesem Moment stärker. Langsam zog er eine Zigarette heraus, schob sie sich zwischen seine Lippen und zündete sie an. Gerade als er seine Zigarette aufgeraucht hatte und im Aschenbecher ausdrücken wollte, hörte er wie sein Handy ihm signalisierte, dass irgendwer irgendetwas von ihm wollte. Genervt drückte er die Zigarette aus und ging wieder in sein Schlafzimmer. Er steuerte seinen Schreibtisch an, nahm das Handy und nervte dann gestöhnt auf. "Der schon wieder...", dachte er und öffnete die Nachricht. "Oi, Sanji. Ich bin ungeplant etwas mehr Geld losgeworden... kannst du mir was leihen? Ich geb es dir in drei Tagen zurück. Sei kein Arsch, Zorro", las er die Nachricht und konnte nicht verhindern, dass seine Augen sich immer weiter zusammenzogen. Wie dieser Kerl es immer schaffte, sein Geld so schnell loszuwerden, war für ihn ein Rätsel. Wütend legte er das Handy unsanft zurück auf seinen Platz und entschied sich dazu, ihn erst einmal zu ignorieren. Selbst wenn er ihm geantwortet hätte, er würde ihn sowieso mit Nachrichten bombardieren. Es ärgerte ihn zwar, dass er ständig nach Geld fragte, allerdings musste er ihm zu gestehen, dass er dieses immer schnell zurückgab. Seufzend nahm er seine Kleidung vom Bett, verließ das Zimmer und ging in den Nebenraum. Jetzt bräuchte er erst einmal eine Dusche. Nachdem er im Bad fertig war, ging er in die Küche. Bis zur Arbeit wäre immer noch ausreichend Zeit. Immerhin stellte er sich den Wecker immer so früh, damit er sich noch Frühstück machen konnte. Als erstes stellte er die Kaffemaschine an, dann ging er zum Kühlschrank und holte eine Packung Eier aus dieser. Da er nicht sonderlich motiviert war, entschied er sich dazu, dass heute auch Spiegelei und Toast ausreichen würde. Gerade als er den letzten Bissen seines Frühstücks kaute, hörte er wie sein Handy sich schon wieder meldete. Genervt rollte er mit den Augen, ehe er sich seinen Kaffee schnappte und zurück ins Schlafzimmer lief. Es war tatsächlich nur wieder der Grünhaarige. Obwohl er ihm bisher immer ausgeholfen hatte, hielt er es immer noch für nötig, ihn mit Nachrichten zu belästigen. Aber er war genauso stur, wie sein Kumpel hohl und deshalb würde er ihm nicht antworten. Einfach nur, um ihn zu ärgern. Grinsend steckte er sich das Handy in seine Hosentasche, trank den letzten Schluck seines Kaffees und ging in die Küche. Dort spülte er noch schnell das Geschirr ab, ehe er auf die Wanduhr in der Küche sah und sich entschied so langsam zur Arbeit zu gehen. Er steckte sich noch eine Schachtel Zigaretten in seine Hemdtasche, lief noch einmal ins Bad um sich anzusehen und verließ dann seine Wohnung. Als er auf das Gelände der Universität kam, fiel ihm sofort auf, dass mal wieder einige Streifenwagen vor dem Zentralgebäude standen. Anscheinend wollten sie dem Leiter wieder irgendetwas in die Schuhe schieben, was am Ende sowieso im Sande verlaufen würde. Er musste grinsen. Er verstand nicht, warum es diese Gerüchte um Herrn Donquixote Doflamingo gab. In seinem Vorstellungsgespräch hatte er ihn als äußerst freundlich und zuvorkommend erlebt. Er wirkte nicht wie ein schlechter Mensch, obwohl seine seltsame Lache das Gegenteil vermuten ließ. Jedenfalls konnte er sich nicht vorstellen, dass dieser Mann etwas verbrochen hätte, was das ständige Aufkreuzen der Polizei gerechtfertigt hätte. Sanji zuckte kurz mit den Schultern und ließ sich nicht weiter von diesem Gedanken stören. Seine Schicht würde gleich beginnen und seine Chefin hasste es, wenn er nicht bei der Sache war. Aber eigentlich machte sie mehr den Eindruck, dass sie alles und jeden hasste... "Kannst du nicht einmal rechtzeitig kommen?", donnerte es aus der Küche, als Sanji hinter dem Tresen der Speiseausgabe auftauchte. "Was? Ich bin rechtzeitig!", brüllte er zurück, stapfte wütend in den Küchenteil und besah seine Chefin, welche ihn angrinste. "Eben nicht. Zehn Minuten zu früh!", keifte sie, worauf Sanji zischte. Die alte Schachtel mochte es, wenn sie ihm für alles eine Standpauke halten konnte. Sie wedelte mit ihrem Kochlöffel und erklärte ihm, dass zu früh sein genauso unpünktlich wie zu spät kommen wäre. Seufzend lief Sanji an ihr vorbei, nahm eine Schürze von einem Haken und band sie sich um. Als er auf den Herd zuging warf er ihr noch einen giftigen Blick zu, worauf sie lachte. "Was steht heute auf dem Speiseplan?", fragte er und besah sich die verschiedenen angelieferten Zutaten. "Heute gibt es die leichte Kost. Reis, gedünsteter Fisch und Brechbohnen und als zweites einfache Onigiri.", erklärte Dadan und sah betrübt auf die ganzen Zutaten herunter. Sie konnte einfach nicht verstehen, warum diese hier, die einzige Universität weit und breit war, die die Mahlzeiten tatsächlich selbst zubereitete. Alle anderen ließen sich die Sachen doch auch aus Großküchen liefern... aber nein! Diese Universität musste ja auf ganzer Linie besonders wirken. Seufzend holte sie einige Behälter aus dem Nebenraum, um darin die Speisen warm zu halten. "Und wie lange brauchen wir? Also bis wir alles fertig haben?", stöhnte die alte Schachtel. "Hör auf zu jammern. Wenn du nicht alle anderen rausgeekelt hätten, würde es schneller gehen... aber nein. Du bist ja eine Hex-", erklärte Sanji und brach jäh ab, als die alte Hexe ihm ihren Kochlöffel auf den Kopf schlug. "So spricht man nicht mit einer Dame!", keifte sie, worauf Sanji anfing zu lachen. Die alte Hexe hatte es geschafft, die komplette Küchenmannschaft rauszuekeln und nun war die Universität verzweifelt auf der Suche nach Köchen. Dies wird wohl der Grund gewesen sein, dass die Bezahlung so gut war. Die meisten würden es nicht lange aushalten so eine Schnepfe zur Vorgesetzten zu haben, aber er war hart im Nehmen. Und wenn es nötig war, dann teilte er auch aus. Er arbeitete bereits drei Wochen hier und konnte von sich selbst behaupten, dass er das Biest relativ gut gebändigt hatte. Als er sich zu ihr umdrehte, um sie anzusehen, musste er erkennen, dass das Biest bereits rot angelaufen war. "Ist ja gut, gnädige Dame!", sprach er in einem beinahe entschuldigenden Ton, konnte sich ein Grinsen aber nicht verkneifen. Dadan wusste aber genauso gut wie er selbst, dass er das nur sagte, um sie zu beschwichtigen. Sie seufzte und band sich ebenfalls eine Schürze um. "Ich kümmere mich um den Reis, du um den Fisch...", grummelte sie und lief sogleich los, um große Töpfe auf dem Herd zu verteilen. "Gut... wenn wir uns ranhalten, schaffen wir es sogar noch, bevor es losgeht und die Studenten kommen!", erklärte Sanji motiviert und krempelte sich die Ärmel seines Hemds ordentlich hoch, ging dann zum Waschbecken und wusch sich die Hände. Dadan tat es ihm gleich, obwohl sie ein genervtes Seufzen nicht unterdrücken konnte, wusste sie, dass er recht hatte. Eigentlich konnte sie den Blonden ganz gut leiden, solange er sich anständig benahm. Denn er arbeitete ordentlich und äußerst schnell. Manchmal fragte sie sich zwar, wieso er so kochte, wie ein Profi, aber sie wollte den Blonden nicht bedrängen und in seinem Privatleben rumschnüffeln. Das Einzige was wirklich zählte war, dass er ihr viel Arbeit abnahm, dass sie zeitweise sogar nur daneben stehen brauchte, da der Blonde schneller fertig war, als sie die Situation überblicken konnte. "Gut... Wir sind soweit fertig. Alles ist vorbereitet, jetzt fehlen nur noch die Studenten!", erklärte Sanji stolz und stemmte sich die Hände in die Hüfte. Dadan lächelte ihn an, denn wieder hatte der blonde Mann ihr den Großteil der Arbeit abgenommen. Wie dieser es schaffte mit den begrenzten Zutaten die Mahlzeiten in reine Gaumenfreuden zu verarbeiten war ihr genauso ein Rätsel, wie die Schnelligkeit in der er diese Gaumenfreuden zubereitete... "Stimmt. Willst du austeilen oder soll ich?", fragte sie den Blonden, aber eigentlich wussten beide, dass sie nur einspringen würde, wenn er nicht hinterherkam. "Ich, natürlich.", erklärte Sanji lächelnd und Dadan schluckte, da es wirkte als würde es ihn freuen. "Seit wann machst du das denn gerne?", fragte sie ihn erstaunt, worauf Sanji sich lediglich umdrehte und ging. Eigentlich hatte sie auch damit recht. Denn eigentlich nervte es ihn, ständig den Studenten ihre Teller voll zu machen. Es war einfach ein komplett anderes Gefühl als im Baratie, denn obwohl er jedem die Speisen persönlich gab, hatte er das Gefühl, dass zwischen ihm und denen, die er bediente, eine Distanz herrschte. Im Baratie war die Bindung zum Kunden viel herzlicher, immerhin konnte er auch jeden Gast fragen, wie es gemundet hatte. Hier war es einfach nicht möglich ein Feedback zu erhalten, obwohl er manchmal sehr wohl erkannte, dass einige Studenten den Unterschied schmeckten und lächelnd zu ihm sahen. Jedenfalls gab es nun doch einen Grund, wieso er sich dazu entschied, diese leidige Arbeit zu übernehmen. Vor ungefähr einer Woche war ihm ein Student besonders ins Auge gefallen. Dieser Student stand immer abseits und musterte die anderen Studenten suchend. Dann nach einer Weile hörte er auf die Studenten zu mustern und stand einfach nur da. Manchmal kamen einige Studenten zu ihm, die der Blonde unter normalen Umständen als seine Freunde bezeichnen würde, wenn nicht auch da etwas seltsam dran gewirkt hätte. Denn, wenn es seine Freunde waren, wieso wirkte er auch da so distanziert? Generell wirkte es so, als würde diesen Studenten eine Barriere umgeben, die alles und jeden an ihm abprallen ließ. Und doch musste er zugeben, dass es ihn sogar interessant wirken ließ... Und nicht nur seine Art war interessant. Er sah wirklich verdammt gut aus. Und so ungern er es zugab, so musste der Blonde es. Er sah nicht nur gut aus, es ging sogar eine gewisse Anziehung von ihm aus und dass es sogar auf ihn, als Mann, so wirkte, hatte schon einiges zu sagen... Da es noch eine Weile dauern würde, bis der große Ansturm käme, hatte Sanji es sich seitlich vom Tresen bequem gemacht, lehnte sich an dessen Kante und blickte in den Speisesaal. Der Saal war ziemlich groß und das sah man auch trotz der ganzen Tische und Stühle, die verteilt dort standen. Normalerweise wirkten möblierte Räume kleiner, aber hier war das nicht der Fall. Einige Studenten hatten es sich bereits am hinteren Ende des Saales bequem gemacht und unterhielten sich angeregt. Aber das wonach er suchte, konnte er noch nicht erblicken. Aber da sein Objekt der Begierde meistens noch vor den anderen hier aufkreuzte, müsste er jeden Moment hier eintreffen. Ein Grinsen machte sich auf dem Gesicht des Blonden breit, als er das, wonach er zuvor noch vergeblich gesucht hatte, endlich erblickte. Heute trug der Schwarzhaarige also ein schwarzes T-Shirt und eine helle Jeans. Der Blick des Blonden fiel als erstes auf die tätowierten Arme des Studenten. Bisher hatte dieser immer etwas Langärmliches getragen, was wohl seine Unerreichbarkeit unterstreichen sollte... jedenfalls war es heute das erste Mal, dass er mehr Haut zu Gesicht bekam. Der Schwarzhaarige wirkte sehr durchtrainiert und seine Tätowierungen ließen ihn sogar noch muskulöser wirken. Und da das T-Shirt kein lose hängendes Schlabberteil war, konnte er sogar erkennen, wie sich unter dem dünnen Stoff noch mehr Muskeln befanden. Dieser Mann war wirklich eine Augenweide, soviel stand fest! Aber was...? Sanji sah noch ein bisschen genauer hin und musste erkennen, dass sich anscheinend auch auf seiner Brust eine Tätowierung befand. Die schwarzen Linien auf seiner Haut ragten unter dem Ausschnitt des T-Shirts hervor. Gerne würde er wissen, wie diese Tätowierung als Ganzes aussah, wie diese sich über den Oberkörper, über die Brust des Studenten zog... Sanji spürte, wie ihm eine leichte Röte über seine Wangen huschte. Was dachte er denn da? Heftig schüttelte er den Kopf. Anscheinend hatte ihm die Sonne auf dem Hinweg zur Arbeit schon das Hirn verbrannt! Dass ihm solche Gedanken kamen, war unmöglich! Kein Mensch auf dieser Welt vergötterte das weibliche Geschlecht mehr als er selbst! Er klatschte sich mit beiden Händen auf seine Wangen, wollte sich wachrütteln. Erleichtert seufzte er. Genau. Sein Interesse war rein platonisch, sonst nichts weiter. Und das er gut aussah, musste er neidlos anerkennen. Das Einzige, was er von dem Studenten wollte, war ein kleiner Plausch. Mehr nicht. Dem Blonden waren mitunter die Augenringe des Studenten aufgefallen, was wohl sehr eindeutig dafür sprach, dass er nicht viel Schlaf bekam. Da dieser Mann nicht so wirkte, als würde er feiern gehen, ging er davon aus, dass er neben dem Studium wohl noch arbeitete. Und das anscheinend viel, denn diese Augenringe waren ein Zeichen für unzählige durchgemachte Nächte und nicht nur für ein bisschen zu wenig Schlaf. Und das machte den Blonden neugierig. Jemand der so viel Kraft in etwas investierte, musste doch ein Ziel haben! Einen Traum, der es wert war, alles zu geben. Gerne wüsste er mehr darüber. Ehe er seinen Gedanken zu Ende führen konnte, sah er wie die erste Welle an Studenten den Saal betrat. Irgendwann würde er ihn schon noch ansprechen, aber jetzt musste er seine Pflicht erfüllen. Zufrieden lehnte der Blonde sich an die Wand, verschränkte seine Arme hinter dem Hinterkopf. Heute waren weniger Studenten gekommen als sonst, aber auch das war dem Wetter zu zuschreiben. Die meisten würden ihre freie Zeit zwischen den Vorlesungen wohl lieber damit verbringen, in der Sonne zu liegen, als in der Kantine anzustehen. Und das konnte er ihnen nicht verübeln, er hätte es auch so gemacht. Eine Weile lehnte er da und ließ seinen Blick durch den Saal gleiten. Der Schwarzhaarige war bereits gegangen, aber was ihn jetzt interessierte, waren die Gesichter der Studenten, die seine Mahlzeit genossen. Nachdem er mehrere lächelnde Gesichter erkannte, stieß er sich von der Wand ab und lief in die Küche. Wahrscheinlich war es ihm auch heute wieder gelungen, etwas zu zubereiten, was gut schmeckte. Lächelnd sah er auf Dadan und zog sich seine Schürze herunter, hängte sie zurück an ihren Platz. Dadan erwiderte sein Lächeln müde, das Einzige, was sie wollte war endlich Feierabend haben! Allerdings wich ihrer müden Mimik sofort eine wütende, als sie sah, was der Blonde tat. Dieser hatte sich bequem eine Zigarette aus seiner Hemdtasche gezogen und sie angezündet. Genüsslich zog er an der Zigarette, merkte nicht, wie der Drachen wortwörtlich vor Wut brannte. Ein harter Schlag zog ihm aus dem entspannten Moment und als er aufsah, sah er die alte Hexe, die ihm ihren Kochlöffel mit voller Kraft auf den Kopf geschlagen hatte. Wütend zog sie ihm dann die Zigarette aus dem Mund und löschte die Glut unter dem Wasserhahn. Nachdem sie den Löffel weggezogen hatte, ließ er seine Hände sofort hochschnellen und hielt sie die schmerzende Stelle. "Du hast sie doch nicht mehr alle! Ich habe dir bestimmt tausendmal gesagt, dass du hier nicht rauchen darfst!", wütend stapfte sie an ihm vorbei, öffnete einen der Schränke und umklammerte einige Müllsäcke. Mit einem Ruck zog sie gleich vier riesige Säcke heraus und schleuderte sie auf den Blonden, welcher durch den Aufprall zu Boden ging. Sein Kopf lugte zwischen den Säcken heraus und wütend sah er die alte Hexe an, wollte sie mit seinen Blicken umbringen. "Sieh mich nicht so an, das wirkt nicht! Los, bring den Müll raus! Wenn du draußen bist, darfst du dir eine rauchen! Aber nur, weil du so gut gearbeitet hast!", erklärte sie ihm zischend und verließ die Küche. Sanji sah der alten Hexe erstaunt hinterher. Vielleicht war sie ja gar kein so grausamer Drachen, vielleicht nur ein fieser... Mit den Säcken in den Händen, stapfte er durch die Hintertür auf den Hof und ging auf einige Container zu. Die Universität hatte an dieser Stelle eine Art Parkplatz für Mülltonnen und Container geschaffen, wodurch es ihm möglich war, unerkannt eine hinter den Containern zu rauchen. Er stellte sich hinter die Container und zündete sich eine Zigarette an. Nach einigen Zügen hörte er, wie sich zwei Stimmen näherten. Er konnte nicht hören, worüber sie sprachen und als er seine Ohren spitzte, musste er merken, dass die Stimmen angehalten hatten. Er lauschte in das Gespräch, konnte zwar den Inhalt nicht identifizieren, aber die Stimmen. Zumindest eine davon. Die Stimme, die er erkannte, gehörte ganz sicher zu einem gewissen Moosball, der ihn bereits heute Morgen genervt hatte... aber was tat dieser hier? Und dem Klang der Stimme nach, würde er sogar sagen, dass er mit jemanden sprach, den er kannte. Sein Freund hatte ein lautes Organ, aber die Person mit der er sprach konnte er nicht hören. Mit wem sprach er da? Langsam schlängelte sich der Blonde an den Mülltonnen vorbei, wollte sehen, mit wem der Grünhaarige sprach. Hätte er dies nicht getan, wäre ihm ein sehr peinliches Ereignis erspart geblieben... Kapitel 2: Kapitel 2 -------------------- Er musste es einfach wissen. Mit wem unterhielt sein Freund sich da? Er konnte sich selbst nicht erklären, wieso er so neugierig war, aber irgendetwas in ihm schrie danach, es herauszufinden. Und das unerkannt! Vorsichtig zwängte er sich zwischen zwei Container, verharrte dort einen Moment und merkte dann, dass er noch immer nicht nah genug dran war. Zwar konnte er bereits den Haarschopf seines Freundes sehen, aber noch immer nicht den Inhalt des Gesprächs herausfiltern. Also entschied der Blonde sich dazu, sich noch ein bisschen näher heran zu schleichen. Wie eine Katze kroch er vor den Container, aber hinter einigen Mülltonnen noch näher heran. In der Nähe der zwei Sprechenden befand sich ein weiterer Container und wenn er sich an die Seite von eben diesen stellte, würde er zwar unerkannt bleiben, könnte aber mithören. Er grinste als ihm der Gedanke kam, dass er sich wie ein Spion verhielt, der auf geheimer Mission war. Er krabbelte an den Mülltonnen vorbei und schaffte es unerkannt zwischen diesen her zu kriechen und sich hinter den Container zu begeben. Nur wenige Meter trennten ihn von den beiden, die in ein Gespräch vertieft waren. Anhand der ihm unbekannten Stimme konnte er sofort feststellen, dass es keiner der Freunde aus dem Freundeskreis des Grünhaarigen zu sein schien. Allerdings musste er zugeben, dass die Stimme, die, wie er am Klang festmachen konnte, einem Mann gehörte, wirklich schön war. Eine Stimme die zum Zuhören einlud und genau das würde er jetzt auch tun. Er spitzte seine Ohren und fing einige Gesprächsfetzen auf. "Ist ja cool, dass wir uns so wieder begegnen. Hatte da echt nicht mitgerechnet!", hörte er die Stimme des Grünhaarigen, die mehr als nur erfreut wirkte. Irgendwie schwang auch etwas schadenfrohes mit, aber genau deuten konnte er es nicht. Sanji wartete einige Sekunden und hörte genau hin, aber das Einzige, was er vernehmen konnte, war ein genervtes Stöhnen. Anscheinend war dem Gesprächspartner die Lust auf die Konversation vergangen. "Jetzt sei doch nicht so. Wie wär's? Ich lade dich zu einem Drink ein! Na?", fragte der Grünhaarige beinahe lachend und Sanji konnte nicht anders als seine Augenbrauen verwirrt zusammen zu ziehen. Mit wem sprach er denn da? Nachdenklich schloss er seine Augen und versuchte seine Gedanken zu sortieren. Normalerweise bot er doch nur Frauen einen Drink an, also konnte es sich hier nicht um einen Kumpel handeln... aber die Stimme die er zuvor gehört hatte, klang doch männlich! Er riss seine Augen auf, als er das Bild einer Transe vor seinem geistigen Auge sah. Stand sein Kumpel etwa auf so etwas?! "Mit dir? Dass ich nicht lache...", erklärte der Fremde kühl und Sanji verdrängte das Bild einer Transe wieder. So eine Stimme konnte nicht zu einer Transe gehören. Irgendwie schwang der Antwort auch etwas sarkastisches mit, was die ganze Situation nur noch spannender machte. Er hörte seinen Kumpel beleidigt zischen, aber er wusste, dass er sich nicht so schnell abspeisen ließ. Der Typ war verdammt hartnäckig, was sowohl positiv als auch negativ war. Sanji presste sich stärker an den Container und schob seinen Körper langsam an diesen voran. Vielleicht könnte er einen Blick erhaschen? Vorsichtig schob er sich an dem Container vorbei, lugte mit den Kopf vor und suchte vorsichtig nach den beiden Personen, die er belauschte. Dort stand sein Freund, das Grün auf seinem Kopf war eben unverkennbar. Dass er mit dieser Haarfarbe, die beinahe einem Signalton ähnelte, bei der Polizei arbeitete, war ihm ebenfalls ein Rätsel, so wussten die Verbrecher doch schon aus der Entfernung, dass sie laufen mussten... Er war sich sicher, dass die beiden ihn nicht erkannt hatten, also entschloss er sich noch ein wenig weiter aus seinem Versteck zu rücken. Als er dann einen schwarzhaarigen Mann erkannte, stutzte er. Wieso unterhielt sich sein Freund hier mit einem Mann, als wolle er ihn ausführen? Seltsam... Aber als er die zweite Person genauer musterte, erschrak er sich. Dieses T-Shirt, die Haare, die Augen... und allen voran, die Tätowierungen! Wieso sprach er ausgerechnet mit diesem Studenten? Erschrocken und verwundert zugleich riss er die Augen auf - obwohl man nur eines sehen konnte- und taumelte ein Stück nach hinten. Wie konnte es sein, dass sein Kumpel ihn kannte? Das war doch unmöglich! Er brauchte ein paar Sekunden um sich wieder zu fangen. Nun entschied sich der Blonde dazu, die beiden aus einem anderen Versteck zu beobachten. Er hockte sich hinter einige Mülltonnen, die vor dem Container standen, und spitzte erneut seine Ohren. "Ich habe selten jemanden so gut tanzen sehen. Na gut, für gewöhnlich treibe ich mich auch nicht in solchen Gefilden rum, aber du warst wirklich gut!", erklärte der Grünhaarige und rückte ein Stück näher an den Schwarzhaarigen heran. Der Schwarzhaarige blickte ihn nur genervt an, man konnte ihn ansehen, dass er überhaupt keine Lust auf diese Art von Gespräch hatte. Er seufzte und betrachtete den Grünhaarigen genervt, der sich nun erwartungsvoll vor ihm aufbaute. Sanji musste gestehen, dass er nun ebenfalls erwartungsvoll wartete bzw. lauschte. Wieso hatte sein Kumpel den Schwarzhaarigen tanzen sehen? Waren sie auf einer Party oder in einem Nachtclub? Aber sein Kumpel trieb sich nur in Kneipen rum, er war selten irgendwo, wo es vor Leuten überschäumte. Also konnte er das ausschließen. "Wenn es dir gefallen hat, dann besuch die Bar doch wieder und nerv' mich nicht. Danke.", erklärte der Schwarzhaarige genervt und stieß sich vom Container ab, wollte verschwinden. Dem Grünhaarigen passte die Antwort nicht, also kesselte er den Schwarzhaarigen ein, indem er seine Arme gestreckt an den Container presste. "Warte doch. Ich meine es ernst, ich möchte dich gerne zu einem Drink einladen!", grinste der Grünhaarige ihn an und ignorierte den Blick des Schwarzhaarigen. Dieser hatte die Augen zusammen gekniffen und es sah so aus, als würde er ihn jeden Moment zerfleischen wollen. Sanji wusste, dass es jeden Moment eskalieren würde, also entschied er sich dazu, wieder etwas Abstand zwischen sich und den beiden zu schaffen. Er drehte sich um und wollte langsam zu seinem vorherigen Versteck tapsen, als er spürte, dass er auf irgendetwas stand. Doch ehe er seine Bewegung einfrieren konnte, spürte er, wie sein Fuß auf dem schmierigen Gegenstand wegrutschte. Laut krachend fiel er mit den Rücken in die Mülleimer, welche sofort umfielen und sich teilweise auf ihm und teilweise in der Gegend entleerten, als sie wegrollten. Seine Tarnung war jetzt aufgeflogen, verdammt! Hoffentlich hatten sie ihn nicht erkannt! Er hatte immer noch eine Chance ungesehen aus dieser Situation zu fliehen! Schnell stand er auf und wollte weghasten, als er schon wieder etwas Schmieriges unter seinen Füßen spürte. Erneut rutschte er aus und landete unsanft auf seinen Hintern. Der hochgewirbelte Müll verteilte sich akkurat auf ihm und eine Bananenschale landete direkt auf seinem Kopf, verdeckte mit einem Teil sein sichtbares Auge. "Scheiße...!", fluchte er innerlich und spürte, wie er vor Scham rot wie eine Tomate anlief. Hätte er sich doch nur den Lauschangriff gespart... "Sanji?", kam es fragend von seinem Kumpel. Die beiden Observierten standen nun beide da und begutachteten den Blonden genauestens. Während der Grünhaarige leicht besorgt aussah, wirkte der Schwarzhaarige einfach nur irritiert, aber doch auch amüsiert. Zum Glück konnte Sanji die Blicke der beiden nicht sehen, da er zum Einen mit den Rücken zu ihnen da saß und zum Anderen, sein gesamtes Sichtfeld mit Haar und Banane verdeckt war. Als er seinen Namen hörte, zuckte er zusammen. Diese Situation war mehr als nur peinlich... Er hörte, wie sich die Schritte der beiden näherten, allerdings blieb ein Beinpaar noch vor dem anderen stehen. Als er merkte, wie jemand die Banane von seinen Kopf zog, drehte er seinen Kopf beinahe reflexartig über seine Schulter und was er sah, gefiel ihm gar nicht. Der Schwarzhaarige hielt die Bananenschale zwischen Daumen und Zeigefinger hoch und betrachtete diese, ehe er dem Blonden ein hämisches Grinsen schenkte. Mit einem galanten Schwung, warf der Schwarzhaarige die Banane weg und ging einige Schritte zur Seite. Dass ihm dieser Vorfall Spaß zu machen schien, war offensichtlich und dass, obwohl er nicht lachte, sondern nur grinste. Peinlich berührt drehte der Blonde seinen Kopf wieder weg und schlug sich seine Hände vor sein Gesicht. Er wusste, dass er extrem rot sein musste und das machte das Ganze nicht besser. Er hatte sich zwar gewünscht, mit dem Schwarzhaarigen in Kontakt zu treten, aber doch nicht so! Dann spürte der Blonde, wie zwei Arme ihn unter den Achseln griffen und ihn auf die Beine zogen. Er wusste, dass es sein Freund war und obwohl es die Situation nicht verbesserte, hatte er das Gefühl, dass sein Freund es etwas entschärfte. Peinlich berührt sah er den Grünhaarigen an, als dieser ihn losgelassen hatte und er sich ihm zugewandt hatte. Entschuldigend nickte er ihm und auch den Schwarzhaarigen zu, während er sich den Nacken rieb. "Was machst du überhaupt hier?", fragte der Grünhaarige stutzig und griff angeekelt nach einer Scheibe Salami auf der Schulter des Blonden, warf sie schnipsend weg. "Dadan hat mich geschickt den Müll rauszubringen... und dann bin ich auf einer Stulle ausgerutscht...", erklärte der Blonde notdürftig und sah abwechselnd zu den beiden anderen, die beide eine Augenbraue hochzogen und ihn ungläubig ansahen. "Aber... mal was anderes... woher kennt ihr euch denn?", versuchte er vom Thema abzulenken. Zorro überlegte, wie er seinem Kumpel sein vorheriges Treffen mit dem Schwarzhaarigen erklären sollte, als er spürte, wie sich eine Hand auf seine Schulter legte. Der Schwarzhaarige grinste den Blonden verschmitzt an und deutete mit seinen Kopf auf den Grünhaarigen. "Ich erkläre es dir. Dein Freund hatte es wohl nötig... wenn du verstehst?", erklärte er grinsend und betonte das "nötig" seltsam, als wollte er ihm eine geheime Botschaft senden. Verdutzt sah der Blonde auf den Schwarzhaarigen, dann auf seinen Kumpel, der ziemlich rot geworden war. Ehe einer von ihnen etwas sagen konnte, zog der Schwarzhaarige seine Hand weg und lief gemütlich an ihnen vorbei, hob noch die Hand zum Abschied. Beide sahen ihm fragend hinterher. Nachdem Sanji es mithilfe seines Freundes geschafft hatte, sich von dem Müll zu befreien, zündete er sich eine Zigarette an. Er fragte sich immer noch, was der Schwarzhaarige gemeint hatte. "Oi, Zorro... was hat er gemeint?", fragte er den Grünhaarigen und sah ihn fragend an, als er seinen Blick abwendete. Der Grünhaarige konnte dem Blonden doch nicht sagen, was seine Kumpels und er bei der letzten Sauftour gemacht hatten! "Ähm... nicht so wichtig.", erklärte er und Sanji merkte, dass er sich wohl schämte. Dann würde er ihn ein andern Mal, unter vier Augen, noch einmal darauf ansprechen. "Na gut. Aber was machst du hier?", fragte Sanji ihn und hob eine Augenbraue, deutete ihm an, dass er dieser Frage nicht entfliehen könnte. "Ach so. Ist eigentlich nur Zufall. Mein Chef wollte mit dem Leiter der Universität sprechen und ich war eben dabei. Als die Themen sensibler wurden, hat er mich rausgeschickt. Na ja... und da du hier arbeitest, wollte ich dich in der Kantine besuchen.", erklärte er wahrheitsgemäß und lächelte. "Okay... aber was machst du dann "hier"? Die Kantine ist doch ganz wo anders!" "Ähm... ja, weiß ich doch. Es ist nur so... wie erklär ich das jetzt?", nachdenklich schloss Zorro seine Augen und zog grübelnd die Augenbrauen zusammen, während er seine Arme vor seiner Brust verschränkte. Man konnte sehen, dass er wirklich angestrengt nachdachte, aber Sanji wusste eigentlich genau, wieso er hier war. Wie eigentlich alle, die ihn kannten. "Ist schon gut. Du hast dich also wieder verlaufen...", seufzte der Blonde und lachte dann. "Gar nicht wahr! Die Ausschilderung war falsch!", schimpfte der Grünhaarige. Er hatte sich noch nie in seinem Leben verlaufen, bisher waren es immer die Umstände gewesen, die ihm etwas vom Weg abgebracht hatten. Und wenn sie - seine Freunde und Kollegen- ihn gelassen hätten, hätte er sein Ziel immer gefunden! Am liebsten hätte der Grünhaarige den Blonden noch dafür angebrüllt, dass er solche miesen Lügen verbreitete, allerdings wäre das nicht der richtige Zeitpunkt. Immerhin wollte er noch etwas von ihm... Zorro schloss seine Augen und dachte angestrengt nach. Er überlegte, wie er seinen Freund auf sein kleines Problemchen ansprechen sollte. Als ihm ein nicht ganz so direkter Wortlaut einfiel, öffnete er seine Augen und sah in das verwunderte Gesicht von Sanji. Der Blonde konnte sich nicht so recht erklären, was sein Freund denn hatte, dass er so angestrengt nachdachte. Vielleicht wollte er ihm doch sagen, wie er den Schwarzhaarigen kennengelernt hat? Erwartungsvoll sah er den Grünhaarigen an, welche bereits den Mund geöffnet hatte und etwas sagen wollte. "Hast du meine Nachricht bekommen?", fragte er den Blonden und sah ihn erwartungsvoll an. Wütend sah Sanji ihn an und verdrehte dann die Augen, konnte nicht glauben, dass er ihn deswegen bei der Arbeit besuchte. "Ja, habe ich.", erklärte er genervt. "Ähm... und?", fragte Zorro und ging einen Schritt näher an ihn heran und fragte dann: "Kannst du mir was leihen?". Der Blonde seufzte. Er wusste ja, dass sein Kumpel dreist sein konnte, aber das war doch wohl die Höhe. Er konnte doch nicht so dämlich sein, um nicht zu wissen, dass er hier kein Geld hatte. Wozu denn auch? "Ja ja. Ich leih dir was. Komm heute Nachmittag zu mir.", erklärte er genervt und musste lächeln, als er sah, dass der Gesichtsausdruck seines Freundes, dem eines Kindes ähnelte, dass zum Geburtstag das Spielzeug bekam, dass es sich sehnlichst gewünscht hatte. "Danke, Mann! Du rettest mir den Arsch! Ich komme nach der Schicht direkt zu dir!", erklärte der Grünhaarige freudig und grinste seinen Kumpel an. "Ich geb es dir dann wieder, wenn ich mein Gehalt kriege! Versprochen!", erklärte Zorro und der Blonde konnte nicht anders als sanft zu lächeln. Er wusste doch schon längst, dass sein Kumpel, was das anging wirklich verlässlich war. Manchmal gab er ihm sogar mehr wieder als er musste, einfach nur um seine Dankbarkeit auszudrücken. Eigentlich sollte er wütend sein und eigentlich ärgerte es ihn auch, dass er ständig bei ihm ankam, aber andererseits war es immer wieder schön, zu sehen wie glücklich ihn diese kleine Geste zu machen schien. Und das obwohl er wusste, dass er sein Geld für nichts nützliches ausgab, sondern einfach nur für Alkohol herausschmiss. Später dann Als Sanji wieder bei Dadan ankam, musste er sich erst einmal eine Moralpredigt anhören. Es hatte ihn zwar geärgert, aber eigentlich hatte die alte Schachtel ja auch recht. Ein Gutes hatte das Ganze aber doch. Da sein Lauschangriff gewaltig in die Hose ging und er wortwörtlich wie ein Mülleimer roch, hatte Dadan ihn nach Hause geschickt und ihm sogar gesagt, dass es keine Konsequenzen haben würde. Die Alte war also nicht nur eine einfache Hexe, sondern eine einfühlsame Hexe. Natürlich hatte er das Angebot angenommen, denn ihm selbst behagte sein neues Parfüm auch nicht sonderlich, davon abgesehen, dass keiner mehr einen Bissen hinunter bekommen würde, wenn man ihn roch. Und das Erste, was er tat, nachdem er nach Hause kam, war duschen. Lange und ausgiebig, das versteht sich von selbst. Nun stand er vor seinem Badezimmerspiegel und kämmte sich die nassen Strähnen an die vorgesehenen Stellen. Seine rechte Augenpartie war dabei, wie immer, komplett verdeckt. Er konnte sich zwar selbst nicht erklären, wieso er seine Haare immer so trug, aber er musste sich zugestehen, dass er sich so einfach am wohlsten fühlte. Was andere dabei dachten oder sagten, war ihm egal. Nachdem er sich seine Haare gelegt hatte, entschied er sich dazu, auf dem Balkon eine Zigarette zu rauchen. Zorro sagte, er würde nach seiner Schicht zu ihm kommen. Und wenn er sich richtig erinnerte, dann würde diese in einer halben Stunde enden. Also blieb ihm nicht mehr allzu viel Zeit, um sich mental auf den nervigen Moosball vorzubereiten. Auf dem Balkon angekommen, lehnte er sich über das Gelände und beobachtete ein paar tratschende Frauen, die sich köstlich zu amüsieren schienen. Eigentlich würde er ihnen zu rufen und ihnen Komplimente machen, in der Hoffnung eine von ihnen -oder vielleicht alle?- könnte seine Traumfrau sein. Es war zwar nicht so, dass er verzweifelt auf der Suche wäre, aber er konnte nicht verleugnen, dass er gerne eine Frau an seiner Seite hätte. Also zumindest war dies bis vor kurzem so. Seit er seine doppelten Arbeitsschichten hatte, musste er merken, wie sehr ihn das schlauchte und wie sehr diese Belastung an ihm nagte. Seit einiger Zeit fühlte er sich nicht mehr dazu berufen, jeder Frau, die er traf, den Hof zu machen. Aber wahrscheinlich würde sich das wieder legen, sobald er sich etwas an den Stress gewöhnt hatte. Er losch die Glut seiner Zigarette im Aschenbecher und verließ den Balkon wieder. Seine Haare waren nun bereits fast trocken und sie saßen nun, so wie er dachte, einfach perfekt. Sein Kumpel würde wahrscheinlich jeden Moment hier aufkreuzen. Auf der einen Seite hatte er zwar keine große Lust auf ihn, da er sich lieber noch ausruhen würde, ehe seine Schicht im Baratie beginnen würde, aber auf der anderen Seite, hatte er sich überlegt, wie er ihn zum Reden bekommen würde. Der Blonde musste es einfach wissen, er wollte diese Information haben! Er konnte sich zwar nicht erklären, wieso er so unbedingt wissen wollte, wo der Grünhaarige den schwarzhaarigen Studenten kennengelernt hatte, aber irgendetwas in ihm sagte, dass er es herausfinden musste. Er glaubte, dass es wohl an seinem Stolz nagte, dass Zorro den Studenten anscheinend schon kennengelernt hatte und er eine gefühlte Ewigkeit damit haderte ihn überhaupt anzusprechen. Und diesen Triumph konnte und wollte er ihm nicht gönnen. Immerhin hatte er ihn zuerst entdeckt und ob es ihm passte oder nicht, sein Interesse hatte er auch geweckt. Und nun würde er seinen Kumpel nur das Geld leihen, wenn er ihm erzählte, wo, wann und wie er ihn kennengelernt hatte. Der Blonde schreckte aus seinen Gedanken, als er hörte, wie es an der Tür klingelte. Grinsend lief er zum Summer und öffnete seinem Kumpel die Haustür, damit er zu ihm hoch kommen konnte. Er würde gleich alles erfahren, das wusste er. Denn sein Freund brauchte das Geld für den nächsten Abend mit seinen Kumpeln. Er war wirklich gespannt auf das, was ihn erwartete. Kapitel 3: Kapitel 3 -------------------- Der blonde Mann lugte mit seinem Kopf aus der Tür heraus und grinste seinen grünhaarigen Freund beinahe schadenfroh an. Dieser allerdings bemerkte den Blick des Anderen gar nicht und ließ sich bequem von ihm in die Küche führen. Sanji deutete seinem Freund an, dass er sich setzen sollte, was er auch sofort tat. Irgendwie benahm sich Sanji doch seltsam, bisher hatte er noch immer kein Wort mit ihm gewechselt und das obwohl er bereits einige Minuten hier war. Zorro machte sich Sorgen, ob er vielleicht kein Geld bekommen würde und überlegte, was er tun sollte, wenn dies der Fall war. Jäh wurde er aus seinen Gedanken gerissen, als Sanji ihm eine Tasse Kaffee vor die Nase stellte. Fragend sah er ihn an und endlich sah es so aus, als ob er etwas sagen wollte. "Milch oder Zucker dazu?", fragte der Blonde grinsend, da er wusste, was nun in seinem Kumpel vorging. Sie kannten sich schon seit sie klein waren, es würde dem Grünhaarigen nie gelingen ihm etwas zu verheimlichen. Und dieser war einer der Momente, in dem er das schamlos ausnutzen konnte. "Was?", fragte der Grünhaarige verwirrt und sah den Blonden erstaunt an. Er hatte das Gefühl, dass er ihn absichtlich auf die Folter spannte und so konnte er gar nicht anders als ihm einen vorwurfsvollen Blick zu zuwerfen, was der Blonde anscheinend auch noch genoss. Anstatt ihm zu antworten, stellte er wortlos Milch und Zucker auf den Tisch und setzte sich dann grinsend seinem Freund gegenüber. Er faltete seine Hände ineinander und lächelte Zorro an, welcher die Augen verärgert zusammenkniff. Allerdings würde er nicht auf dieses Spiel eingehen, es ihm einfach gleichtun und schweigen. Sanji grinste erneut, denn er hatte bemerkt, dass sein Kumpel nun die gleiche Masche durchziehen wollte. Aber er wusste, dass er das nicht lange aushalten würde. Nach einigen Minuten entfaltete der Blonde seine Hände wieder und spielte mit einer seiner Haarsträhnen, linste immer wieder in das wütende Gesicht des Grünhaarigen. Es wirkte nicht so, als würde er das noch lange aushalten. Und tatsächlich. Der Grünhaarige nahm noch einen Schluck von seinem Kaffee und räusperte sich dann. Sanji wusste, dass er sauer war, denn nur wenn er sich ärgerte, zuckten seine Augenlider so gefährlich, wie sie es jetzt taten. "Okay. Du hast mich genug auf die Folter gespannt... was ist jetzt? Leihst du mir was oder nicht?", fragte er verärgert und klopfte erwartungsvoll mit seinen Fingern auf den Tisch. "Es gibt eine Bedingung!", erklärte Sanji nun lächelnd und beobachtete, wie sich die verärgerten Gesichtszüge seines Kumpels in fragende änderten. "Eine Bedingung? Was denn?", fragte der Grünhaarige verdutzt und zog eine Augenbraue hoch, während er erst tastend, dann fest entschlossen seine Kaffeetasse umschloss, ohne den Blick von dem Blonden abzuwenden. Noch nie zuvor hatte er ihm eine Bedingung gestellt, wieso also jetzt? Sanji grinste ihn hämisch an, denn er wusste, dass der Grünhaarige sich nun ernsthaft Gedanken machen musste. Aber anders würde er an seine Information nicht rankommen. "Ich leihe dir das Geld, wenn du mir eine Information gibst." "Eine Information?" "Ja, eine Information. Du hast mich schon verstanden." "Na gut, was willst du denn wissen?" Nun hatte der Blonde den Grünhaarigen da, wo er ihn haben wollte. Jetzt würde er also seine Informationen bekommen... "Du erinnerst dich doch noch an heute Mittag, als wir uns begegnet sind, oder?", fragte er den Grünhaarigen, welcher nur kurz nickte und ihn dann erwartungsvoll ansah. "Der schwarzhaarige Student war ja auch da... und ich will wissen, wie du ihn kennengelernt hast! Erzähl mir alles, was du weißt!" Der Grünhaarige zog verwirrt seinen Kopf einen Stück nach hinten und sah seinen Kumpel fragend an. Wieso hatte er denn Interesse an dem schwarzhaarigen Hübschling? Und was sollte er ihm nun sagen? "Also um ehrlich zu sein, kann ich dir nicht viel dazu erzählen...", hüstelte er und wurde sichtlich rot im Gesicht, als er an das Etablissement dachte, welches seine Kumpel und er besucht hatten. "Entweder du erzählst mir alles oder es gibt kein Geld!", fauchte der Blonde. Er wusste, dass da irgendetwas war und es war ihm egal, ob der Grünhaarige sich schämte oder nicht. Wütend sah er seinen Freund eine Weile an, bis dieser die Augen schloss und seufzte. "Na gut... aber denk dann bloß nichts falsches von mir, klar?", erklärte er zornig und sah den Blonden ernst an, welcher sich zufrieden in die Stuhllehne drückte. "Gut. Ich höre.", erklärte der Blonde freudig und sah seinen Kumpel erwartungsvoll an, welcher etwas nervös seinen Blick von rechtsnach links huschen ließ. "Also gut. Hör zu und unterbrich mich nicht. Vor ein paar Tagen hatten Smoker und ich uns dazu entschieden, den Abend mit etwas Alkohol ausklingen zu lassen. Wir hatten am nächsten Tag sowieso frei, also war das ja gar kein Problem. Dann habe ich noch schnell Usopp und Kaku eine Nachricht geschickt, ob sie auch kommen wollten. Kid habe ich nicht eingeladen, da ich weiß, dass er sich auf seine Prüfungen vorbereiten muss und jede Gelegenheit dazu nutzen würde, eben das zu vermeiden... Na ja. Jedenfalls haben wir uns dann gegen Acht getroffen. Wir wollten dann gemeinsam in unsere Lieblingskneipe gehen, allerdings hatte die geschlossen. Bruno hatte sich wohl spontan dazu entschieden Urlaub zu machen und so mussten wir eine Alternative finden. Da wir aber keine Lust auf die anderen Kneipen hatten, haben wir uns dazu entschieden, mal in die Innenstadt zu gehen und zu gucken was da so los ist...", Zorro machte eine kurze Pause, um noch einen Schluck Kaffee zu sich zu nehmen. Als er merkte, dass dieser bereits widerlich kalt war, verzog er das Gesicht und stellte sie klirrend zurück an ihren Platz. Er schwieg noch eine Weile und überlegte, wie er fortsetzen sollte. "Hallo? Bist du noch da? Jetzt erzähl schon weiter!", murrte der Blonde und Zorro sah ihn verärgert an, nickte aber dann. "Lass mir doch mal Zeit mich zu sortieren, Penner.", knurrte der Grünhaarige und der Blonde entschied sich dazu, nicht auf die Provokation einzugehen, sondern geduldig zu warten. Sein Freund hatte es nicht unbedingt so mit dem Denken, wie er sich selbst in Gedanken sagte. "Also. Du weißt ja, dass wir es nicht so mit den überfüllten Clubs haben... also haben wir uns etwas in den Seitengassen umgesehen... und ja... nach einer hitzigen Diskussion haben wir uns für einen speziellen Ort entschieden...", er räusperte sich und Sanji sah, wie sich die Wangen des Grünhaarigen rot färbten. Zu gerne würde er ihn darauf drängen, schnell weiter zu erzählen, aber das würde wohl nichts nützen. "...Und da drin hab ich ihn getroffen. Ende.", beendete der Grünhaarige seine Geschichte knapp und sah in das erboste Gesicht seines Gegenübers. "Sehr witzig... Jetzt erzähl schon. Was war das für ein Ort und was habt ihr da drin gemacht? Und was hat das mit dem Studenten zu tun? Jetzt kannst du mich nicht mehr abspeisen!", erklärte Sanji beinahe aufgebracht und musterte den Grünhaarigen der beleidigt zischte. "Ist ja gut, ist ja gut! Mann... also... dieser Ort... war eine Table-Dance-Bar mit Bordell...", er stoppte und wurde noch röter im Gesicht. Es war ihm auch so schon peinlich, ihm das zu erzählen, aber dass der Blonde jetzt die Augen so schockiert aufriss, machte die ganze Situation noch unangenehmer. Sanji schüttelte seinen Kopf, sah seinen Freund dann leicht enttäuscht an, worauf dieser noch einmal zischte. "Ich wusste, dass du so reagierst! Deshalb habe ich ja nichts gesagt!", grummelte der Grünhaarige und Sanji begann darauf zu lachen. "War nur Spaß... jetzt weiß ich auch, was er mit "nötig haben" meinte!", er lachte und warf seinem Kumpel dann einen verständnisvollen Blick zu, was diesen erleichtert aufseufzen ließ. "Ja ja.. also. Wir haben uns dann an einen Tisch in der Nähe der Tanzfläche gesetzt... was wir nicht wussten, war, dass da anscheinend nur Männer drin tanzten...", er seufzte. "Eine Schwulenbar? Moment...", Sanji wollte ansetzen, dass der Schwarzhaarige doch dort getanzt haben musste, aber dann würde er indirekt zugeben, dass er gelauscht hatte. Also seufzte er nur kurz auf und sah seinen Freund an, welcher sich erneut räusperte, um weiter zu erzählen. "Nachdem wir ein bisschen dort gesessen haben, hatten wir schon ein bisschen was intus. Und dann haben wir uns entschieden, den Tänzern etwas genauer zu zusehen. Jedenfalls... nach einer Weile kam der Schwarzhaarige rein. Alle Blicke fielen sofort auf ihn und als er begann sich auszuziehen, wurde es deutlich lauter... er hat dann an der Stange getanzt und wenn ich das so sagen darf... er war verdammt gut...", peinlich berührt kratzte sich der Grünhaarige seinen Hinterkopf, versuchte dem erstaunten Blick des Blonden auszuweichen. "Ist das dein Ernst?", fragte Sanji dann perplex nach, worauf Zorro lediglich nickte. Der Blonde hatte gedacht, dass der Schwarzhaarige ein Kunde gewesen wäre, aber nicht, dass er dort als Tänzer tätig war. Nach außen hin machte er diesen Eindruck zumindest nicht... Also war der Mann, den er kennenlernen wollte, neben dem Studium ein Stripper? Er wusste nicht, was er nun denken sollte. War es überhaupt angebracht darüber nachzudenken? Er kannte ihn ja gar nicht und hatte auch noch nie mit ihm gesprochen. Schweigend saßen die beiden eine Zeitlang da, jeder verfolgte seine eigenen Gedanken. Dann nach einer Weile seufzten sie zeitgleich auf und sahen sich dann an. "Wieso hast du eigentlich so ein Interesse an dem Schwarzhaarigen? Bist du jetzt schwul, oder was?", fragte der Grünhaarige und musste über seine eigenen Worte lachen. Dass sein Kumpel auf Männer stehen könnte, war einfach das unwahrscheinlichste auf der ganzen Welt. "Red' keinen Quatsch! Er ist mir lediglich in der Kantine ins Auge gefallen und ich würde ihn gerne kennenlernen. Auf freundschaftliche Art und Weise! Bisher gab es aber noch keinen günstigen Augenblick dazu...", erklärte Sanji energisch. Er und schwul? So ein Schwachsinn. Dass der Schwarzhaarige sein Interesse geweckt hatte, fand er zwar selbst irgendwie seltsam, aber das hieß noch lange nicht, dass er ihn liebte! "War doch nur ein Witz! So ist das also... wie heißt er denn?", fragte der Grünhaarige dann und sah den blonden Mann an, welcher ihn fragend ansah. "Ich hatte gehofft, du wüsstest es... hast du gar nichts herausgefunden?" "Nein. Das Einzige, was ich weiß, ist, dass er dort den Namen "Chirurg des Todes" trägt. Was daran erotisch sein soll, will mir aber nicht in den Sinn kommen." Beide seufzten erneut auf und lachten sich dann an. Manchmal waren sie sich so ähnlich, dass es schon fast gruselig war. Wie auf einen stummen Befehl stützten sie sich an die jeweilige Tischkante auf ihrer Seite und standen auf. Sie grinsten sich an. Sanji suchte in seiner Hemdtasche nach seiner Zigarettenschachtel und fischte dann eine Zigarette heraus. "Ich geh mal auf den Balkon. Kommst du mit?", fragte Sanji höflichkeitshalber, obwohl er eigentlich schon wusste, dass er mitkommen würde. "Klar.", erwiderte er nur knapp und so ging Sanji voran und Zorro hinterher. Sie standen beide auf dem Balkon, lehnten mit ihren Unterarmen auf dem Geländer und sahen durch die Nachbarschaft. Als Zorro sah, dass sein bester Freund ein paar Mädchen hinterher sah - welche nur wenige Meter von dem Balkon vorbeischlenderten-, ohne sei typisches Verhalten an den Tag zu legen, wurde er skeptisch. Er hob eine Augenbraue und zog seine Mundwinkel herunter, als Sanji plötzlich seufzte. Verwirrt über dessen Verhalten, richtete er sich auf und stoß seinen Kumpel leicht in die Seite. "Was ist denn mit dir los?", fragte er ihn überrascht, worauf Sanji ihn nur verwirrt ansah und ihm erklärte, dass er nicht wüsste, was er meinte. "Da sind gerade einige sehr hübsche Frauen hergelaufen?", erklärte er ihm in einen fragenden Ton, worauf Sanji nur noch verwirrter drein blickte. Einige Momente später hatte er sich wieder gefasst und blickte in die Ferne. Er wusste, worauf sein bester Freund hinaus wollte, aber wenn er ihm sagen würde, dass er im Moment einfach keinen Drang verspürte, jeder Frau den Hof zu machen, dann würde er erst Recht Fragen stellen. "Sorry, hab gerade an die Arbeit gedacht... muss später wieder los.", erklärte er kurz, worauf Zorro ihn noch ungläubiger ansah. "Als ob... aber wenn du nichts erzählen willst, ist es auch in Ordnung.", erklärte Zorro und seufzte auf. Wenn sein Freund ihm etwas verschweigen wollte, dann sollte er es tun. Würde er ihn dazu drängen, etwas zu erzählen, würden sie eh nur wieder aufeinander losgehen. "Mal was anderes. Wie viel brauchst du eigentlich?", fragte Sanji und sah seinen Freund an, der sich nun überlegend sein Kinn rieb. "Na ja... wir wollten heute Abend noch mal losziehen... also bräuchte ich schon etwas mehr...", druckste er um die Frage herum. "Kein Problem. Also, wie viel brauchst du?" "Sagen wir 300? Wäre echt nett von dir...", erklärte er und kratzte sich erneut beschämt seinen Hinterkopf. "Wow... aber gut. Ich leih es dir. Bei jedem anderen hätte ich "Nein" gesagt..." "...aber wir sind beste Freunde!", grinste der Grünhaarige ihn an. "Ja ja... Wo wollt ihr denn heute Abend hin? Hat Bruno wieder aufgemacht?", fragte er ihn und merkte schnell, dass Angesprochener versuchte seinem Blick auszuweichen. "Na ja... hat er nicht... wie wollten noch einmal in diese Bar...", erklärte er und grinste seinen Freund an, welcher den Kopf schüttelte. "Meinetwegen auch das...", erklärte der Blonde und lächelte seinen Kumpel an. "Hey! Vielleicht willst du ja mitkommen? Der Schwarzhaarige ist heute auch da! Morgen ist doch auch Samstag, dann können wir richtig die Sau rauslassen!", erklärte der Grünhaarige lachend und Sanji hob darauf eine Augenbraue. Unter normalen Umständen hätte er nicht einen Gedanken daran verschwendet, in so eine Bar zu gehen. Aber wenn der Schwarzhaarige auch da war, dann könnte er ihn vielleicht irgendwie ansprechen. Er seufzte. So oder so, er hatte keine Zeit, denn er musste arbeiten. "Du weißt doch, dass ich arb-", er brach ab, als er plötzlich sein Handy bemerkte, welches in seiner Hosentasche vibrierte. Wer würde denn um diese Zeit anrufen? "Warte mal kurz.", erklärte er kurz und nahm das Handy aus seiner Hosentasche, um den Anruf entgegen zu nehmen. "Ja, hier Sanji. Hallo.", sprach er in sein Handy und Zorro lehnte sich währenddessen wieder an das Geländer. "Bist du dir sicher? Nicht, dass es hinterher drunter und drüber geht...", sein Gesprächspartner erklärte ihm etwas, worauf Sanji bestätigend nickte, obwohl er wusste, dass er das nicht sehen konnte. "Na gut, wenn du meinst... Dann bis morgen Abend...", mit diesen Worten beendete er das Telefonat und sah seinen Freund an, welcher sich umgedreht hatte und ihn ansah. "Und? Was wichtiges?", fragte der Grünhaarige. "Mehr oder weniger. Das war Jeff. Anscheinend habe ich heute frei...", erklärte er stutzig und schob das Handy zurück in seine Hosentasche. "So plötzlich?" "Hm. Er meinte, dass sie heute mit weniger Gästen rechnen müssten, da in der Stadt ein Late-Night-Shopping stattfindet und das mit großen Rabattaktionen... Und dass auch so schon genug Leute vorhanden sind... Aber irgendwie... ich weiß nicht." "Dann bekommst du mal frei und du heulst hier rum. Gut, dann ist es ja klar. Du kommst heute mit uns mit!", er stemmte sich zufrieden die Hände in die Hüften und grinste seinen Freund an. Dieser wollte noch etwas sagen, aber Zorro kam ihm zuvor. "Keine Widerrede! Ich hol dich um acht ab!", erklärte der Grünhaarige bestimmend und grinste ihn noch breiter an. "Bist du jetzt so matschig in deiner Oberstube, dass du denkst, ich gehe in eine Schwulenbar? Ich bin nicht schwul!", schimpfte der Blonde mit seinem Kumpel, worauf dieser ihm eine Hand auf die Schulter legte. "Ich habe nie gesagt, dass dort nur Männer sind, oder? Heute ist es gemischt. Das letzte Mal, als wir da waren, war wohl Männernacht. Komm' schon! Das wird witzig! Sei nicht so verklemmt!", lachte der Grünhaarige und klopfte dem Blonden lachend auf die Schulter. "Ich bin nicht verklemmt!", murrte Sanji, worauf Zorro triumphierend grinste. "Dann ist es abgemacht!", erklärte er dann, klopfte ihm noch einmal auf die Schulter und ging an dem Blonden vorbei zurück in die Wohnung. Sanji sah ihm wütend hinterher, entschied sich aber, ihm zu folgen. Gemeinsam steuerten sie die Küche an und auf ihren Weg überlegte Sanji. Irgendwie war es doch seltsam, dass anscheinend sogar das Schicksal wollte, dass er den Schwarzhaarigen traf. Jeff hatte ihm noch nie spontan frei gegeben und ausgerechnet heute, ausgerechnet in dem Moment, wo er Zorro absagen wollte, ruft der Alte an und gibt ihm frei. Dass da irgendwas nicht mit rechten Dingen zugehen konnte, war dem Blonden sofort bewusst. Aber es hätte keinen Sinn es zu hinterfragen. Dann würde er eben seine Chance nutzen und versuchen, den Schwarzhaarigen anzusprechen. Vielleicht ein seltsamer Ort, um Kontakte zu knüpfen, aber schaden würde es wohl nicht. In der Küche saßen die beiden dann eine Weile und unterhielten sich angeregt, über die Erlebnisse der letzten Tage. Und obwohl Zorro eigentlich sein Berufsgeheimnis zu halten hatte, scherte er sich nicht viel darum und erklärte seinem besten Freund, wieso er heute zur Universität gekommen war. "Auf jeden Fall konnten wir ihm wieder nichts nachweisen. Wir wissen, dass der Typ hinter den letzten Morden steckt, aber er macht es so geschickt, dass es absolut keine Spuren gibt!" "Wenn es absolut keine Spuren gibt, wie könnt ihr euch dann so sicher sein?" "Na ja... keine Spuren ist vielleicht untertrieben. Es gibt ein äußerst eindeutiges Indiz... bei jedem der Toten wurde eine pinke Feder gefunden. Normalerweise heißt das nichts, aber er ist dafür bekannt, dass er diesen pinken Federmantel trägt... Die Untersuchungen der Federn haben keinerlei DNA-Spuren ergeben und ich glaube auch nicht, dass er sich selbst die Hände schmutzig macht... aber es ist so offensichtlich!", knurrte der Grünhaarige. "Ich weiß nicht... vielleicht will ihm auch jemand etwas in die Schuhe schieben? Herr Donquixote wirkte auf mich wirklich sehr zuvorkommend und freundlich... aber nicht wie ein Mörder." "Sanji. Dieser Mann hat zwei Gesichter. Unterschätze ihn niemals, verstanden?", besorgt sah Zorro seinen Kumpel an, welcher, seiner Meinung nach, dem Ganzen viel zu blauäugig entgegen ging. "Hm... er ist mein Arbeitgeber, Zorro... mehr brauche ich dir da nicht zu sagen, oder?", erklärte Sanji ihm dann und sah in die besorgten Augen seines Freundes. Nach einem Moment des Schweigens erklärte er: "Gut... aber pass auf dich auf." Sanji wunderte sich über den plötzlichen Stimmungsumschwung seines Freundes. Wieso machte er sich solche Gedanken? Außerdem war er nur ein Angestellter und dieser Mann eben sein Arbeitgeber. Mehr Kontakt als nötig, würde er nicht aufbauen und das sollte der Grünhaarige eigentlich wissen. Und diese drückende Stimmung passte dem Blonden auch gar nicht, da es bereits fünf Uhr nachmittags war und sie immerhin noch Spaß haben wollten. "Mach ich... Es ist schon fünf, musst du dich nicht fertig machen?", fragte der Blonde seinen besten Freund, welcher nun überrascht auf die Uhr sah. "Du hast Recht! Wie die Zeit vergeht!", grinsend stand er auf und streckte sich ausgiebig. Sanji tat es ihm gleich und lief dann in sein Schlafzimmer und kam nur wenige Momente später wieder zurück. "Hier ist das Geld.", erklärte er und reichte dem Grünhaarigen das Geld, worauf dieser sein Portemonnaie aus seiner Hosentasche zog und das Geld ihn ihr verstaute. "Danke noch einmal. Ich komme dann gegen Acht noch einmal vorbei, dann geht es los!", freudig grinsend stapfte er auf die Haustür zu und Sanji ihm hinterher. "In Ordnung. Bis später dann, verlauf dich nicht auf dem Weg nach Hause!", lachte der Blonde seinen Kumpel an, welcher irgendetwas unverständliches murrte. "Ja, bis später.", erklärte er und verschwand auf den Treppen nach unten, worauf Sanji die Tür schloss und zurück in die Küche ging. Bevor es losgehen würde, würde er sich noch etwas zu essen machen. Er wusste nicht, wieso er sich freute. Wieso er lächeln musste bei dem Gedanken, dass er den Schwarzhaarigen treffen könnte. Aber hinterfragen wollte er es auch nicht. Immerhin war es schon eine ganze Weile her, dass er die Gelegenheit bekam, mit den anderen loszuziehen. Und er hatte sich vorgenommen, diesen Abend auszukosten und Spaß zu haben. Alles andere wäre auch Zeitverschwendung... Er war jung und wollte das Leben in vollsten Zügen genießen. Und das würde er auch. Heute Abend würde ein toller Abend werden! Kapitel 4: Kapitel 4 -------------------- Sanji hatte sich wirklich in Schale geworfen. Er hatte sich dazu entschieden, sich elegant zu kleiden, auch wenn das wahrscheinlich unpassend für diese Bar war... Allerdings hatte er es schon immer bevorzugt, sich von seiner besten Seite zu zeigen. Und dieser schwarze Anzug war einfach perfekt. Den Sakko trug er geöffnet, so dass man die schwarze Weste mit goldenen Knöpfen, seine dunkelblaue Krawatte mit goldener Krawattenklammer und sein orangenes Hemd mit dünnen schwarzen Streifen gut sehen konnte. Auch sein Sakko hatte goldene Knöpfe und aus seiner Sakkotasche ragte dieses Mal keine Zigarettenschachtel, sondern ein elegant gefaltetes Taschentuch. Vor seinem Schrankspiegel rückte er noch einmal seine Haare zurecht und kontrollierte, ob die Manschettenknöpfe wirklich so gut aussahen, wie er hoffte. Die schwarzen Lederschuhe gaben dem Ganzen noch den letzten Schliff. Posierend stand er vor dem Spiegel und nach einiger Zeit entschloss er sich, dass er wirklich gut aussah und nichts mehr zu ändern bräuchte. Obwohl... Eine Sache störte ihn dann doch. Er ging ins Badezimmer und schnappte sich einen Kamm, um einzelne Strähnen hochzukämmen und mit Haarspray zu fixieren. Er hatte das Gefühl, dass es so etwas verwegener und wilder aussah, da es zum ordentlichen Anzug einen perfekten Kontrast bildete. Zufrieden nickte er sich selbst zu, strich noch einmal über seinen Kinnbart und verließ das Badezimmer. Es dürfte nicht mehr lange dauern, dann würde Zorro vor der Tür stehen. Um sich zu vergewissern, wie lange es noch dauern würde, zog er seinen Ärmel ein wenig hoch und blickte auf seine goldschimmernde Uhr. Die Uhr sah sehr teuer aus und das war sie auch. Er selbst hätte sich niemals so eine Uhr gekauft, dafür wäre ihm sein Geld zu schade gewesen. Aber Jeff hatte sie ihm geschenkt, nachdem er seine Ausbildung abgeschlossen hatte und einen landesweiten Kochwettbewerb gewonnen hatte... Etwas enttäuscht sah er auf das Ziffernblatt, denn etwas Zeit blieb ihm doch noch. Er schlurfte in sein Wohnzimmer, griff nach einer Fernbedienung vom Tisch und schaltete seinen Fernseher ein. Sein Wohnzimmer war zwar nicht sonderlich geräumig, aber gemütlich. Einzelne mahagonifarbene Regale schmückten die Wände auf denen teilweise nutzloser Dekokram, wie Vasen und Figuren, standen und teilweise Bücher. Er konnte von sich nicht behaupten, dass er viel las, aber Kochbücher hatte er einige... In der Mitte des Raumes stand ein kleiner ovaler Wohnzimmertisch um den ein dunkelblaues Rundsofa stand. Zwischen den Regalen befand sich, gegenüber vom Sofa, ein kleiner ebenfalls mahagonifarbener Fernsehschrank, wo auf diesem eben genannter Fernseher lief. Vorsichtig setzte sich Sanji auf die Sofakante, wollte seinen Anzug nicht zerknittern und zappte mit der Fernbedienung durch die Sender. Letztendlich ließ er die Lokalnachrichten laufen und staunte nicht schlecht, als er hörte, worüber sie berichteten. "Guten Abend, meine Damen und Herren. Erneut hat der Täter, welcher seit Wochen unerkannt sein Unwesen treibt, zugeschlagen. In einer Seitengasse der Innenstadt wurden zwei junge Männer tot aufgefunden und wieder bestätigte die Polizei, dass pinke Federn gefunden wurden. Noch immer gibt es keinerlei Hinwei-", Sanji schaltete den Fernseher aus. Das sie ausgerechnet jetzt darüber berichteten, wo sein bester Freund ihm heute Nachmittag noch davon erzählt hatte, wirkte irgendwie unwirklich für den Blonden. Und wenn er ehrlich war, wollte er jetzt keinen Gedanken an kriminelle Machenschaften von irgendwelchen ihm unbekannten Verbrechern verschwenden. Gerade als er diesen Gedanken abgeschüttelt hatte, klingelte es schon an der Tür. Er lief noch in die Küche, steckte sich eine Packung Zigaretten in seine Hosentasche, sowie ein Feuerzeug, und ging dann auf den Flur. Dort schnappte er sich noch schnell seinen Haustürschlüssel und löschte die Lichter. Binnen Sekunden war er dann die Treppe runter gelaufen und öffnete dann die Haustür, sah grinsend in die Runde. Zorro stand Arme verschränkt vor den anderen dreien, grinste seinen besten Kumpel an. Smoker, Usopp und Kaku hoben alle zum Gruß die Hand, was Sanji dann ebenfalls tat. "Kommt Kid nicht mit?", fragte Sanji dann verwundert. Es war nicht so, dass er ihn vermissen würde, aber immerhin ließ dieser nie ein Besäufnis aus. Er hatte den Rothaarigen eher zufällig kennengelernt, da Zorro sich mit ihm angefreundet hatte. Der Grünhaarige hatte damals gemeint, dass er Kid bei einer Schlägerei getroffen und abgeführt hätte. Und als sie sich unterhalten hatten, hatten sie sich auf Anhieb gut verstanden und sich dann öfter getroffen. Er selbst hatte nicht so viel mit ihm zu tun, er empfand ihn auch als übermäßig hitzköpfig und stur, was es meistens schwierig machte, sich gepflegt zu unterhalten. Das hieß nicht, dass er ihn nicht mochte, aber als guten Freund würde er ihn auch nicht bezeichnen. "Nee. Ich hab ihn extra nicht eingeladen...", meinte Zorro dann ernst und seufzte, ehe er fortführte. "Er hat bald Prüfungen in der Uni und ich will, dass er dafür lernt. Wenn ich ihn eingeladen hätte, dann würde er nichts tun und das fände ich schade.", erklärte Zorro dann, worauf Sanji ihn verdutzt ansah. Dieser rothaarige Raufbold studierte? Das konnte er sich kaum vorstellen... Räuspernd holte Zorro ihn aus seinen Gedanken zurück und erklärte, dass der Rothaarige nicht ganz so dämlich wäre, wie er sich manchmal gab. Sanji musste grinsen, denn er musste daran denken, dass das Gleiche ja wohl auf seinen grünhaarigen Freund zutraf. "Können wir dann los?", mischte sich nun Smoker ein und seiner Stimme war deutlich Ungeduld zu entnehmen. Er mochte es nicht, wenn man einfach nur rumstand, er wollte Action und das möglichst bald. "Klar!", meinte Zorro und die Fünf machten sich auf den Weg in die Stadt. Sie hatten Glück, dass sie alle relativ nahe an der Innenstadt wohnten, was den Fußweg verkürzte und spätere Taxifahrten meistens günstig auslaufen ließ. Auf ihren Weg zu ihrem Ziel unterhielten sie sich angeheitert, voller Freude darauf, was der Abend noch so bringen mochte. "Hey, Usopp... Zorro wollte mir nicht sagen, wer den Vorschlag gemacht hatte, die Bar zu besuchen... sagst du es mir?", fragte Sanji die Langnase, welche ihn nun angrinste und etwas näher auf ihn zu ging. "Um ehrlich zu sein war das Smoker... wir wussten selbst nicht, dass er auf so etwas steht!", flüsterte Usopp ihm dann ins Ohr, worauf Sanji erstaunt grinste. "Ist das dein Ernst?", fragte er nach, worauf Usopp nur nickte. Ausgerechnet der führte die Gruppe also in eine Table-Dance-Bar? Na gut, man sollte etwas nie nach seiner äußeren Schale beurteilen. Das traf nicht nur auf die Zutaten seiner Speisen zu, sondern auch auf Menschen. Man sollte also dem Inneren genauso Beachtung schenken, wie dem Äußeren. Klar, Smoker war muskulös und wirkte auch wie jemand, mit dem nicht gut Kirschen essen war, aber eigentlich hatte er ihn bisher nur freundlich und höflich erlebt. Aber das war eben eine neue Facette, die er so noch nicht von ihm kannte. "Aber die Bar macht echt Laune! Gute Musik, die Getränke schmecken super und wenn die Tänzerinnen nur halb so gut sind, wie die Tänzer, dann haben wir den Hauptgewinn!", mischte sich nun Kaku lachend ein. Sanji lächelte ihn an und musste ungewollt daran denken, wie unscheinbar dieser Mann war. Obwohl seine ungewöhnlich eckig geformte Nase vermuten ließ, dass er auffiel wie ein schwarzes Schaf unter einer Herde Weißer, so war das nicht der Fall. Er war meistens sehr ruhig und fiel kaum auf. Allerdings war auch er sehr freundlich und der Blonde musste sich eingestehen, dass er schon häufiger mit ihm geplaudert hatte, was zu seiner Überraschung immer sehr amüsant war. Kaku war ein netter Bursche, so viel stand fest, aber er wusste auch, wie man sich versteckte... "Also, so ganz bin ich noch nicht überzeugt... es klang für mich wie eine Schwulenbar...", gab Sanji dann zum Besten worauf Kaku lachte. "Könnte man meinen, ja. Aber ich hab recherchiert, die Aufmachung ist zwar gewöhnungsbedürftig, aber es ist definitiv gemischt. Wir hatten Pech, denn es gibt Tage, wo nur Männer und Tage an denen nur Frauen dort sind. Heute ist es gemischt und auf den reinen Frauentag wollten wir nicht warten! Das wird witzig!", erklärte Kaku und zog sich seine Kappe nach hinten, grinste den Blonden an, der dies ebenfalls erwiderte. Nachdem die Gruppe in der Innenstadt angelangt war, hatten sie als erstes bemerkt, wie voll die Straßen waren. Sanji erinnerte sich daran, dass Jeff gesagt hatte, dass heute ein Late-Night-Shopping stattfinden sollte. Das erklärte dann auch, wieso die Geschäfte noch immer hell erleuchtet waren. Wahrscheinlich würden die Clubs und Kneipen dann nicht so überfüllt sein wie sonst, wobei er wusste, dass es sich dabei nur um eine gegenstandslose Vermutung handelte, denn wer feiern wollte würde das auch tun. Während er sich über diese belanglose Sache Gedanken gemacht hatte, war die Gruppe bereits in eine eher dubiös wirkende Seitengasse eingebogen. Es war ziemlich dunkel und es machte auf den Blonden nicht den Anschein, dass es hier noch etwas geben dürfte, außer einiger Mülltonnen und von denen hatte er heute eindeutig genug gehabt. Sie wanderten einige Meter durch die dunkle Gasse, bis Sanji merkte, dass weiter vorne eine Abzweigung sein musste, da von dort ein Lichtschein zu erkennen war, welcher die Wände pink einfärbte. Er schmunzelte. Wieso wählte man für diese Art von Etablissement ein pinkes Licht? Das erweckte doch erst Recht den Eindruck einer Schwulenbar und angeblich handelte es sich hierbei doch nicht um eine! Nachdenklich zog er seine Augenbrauen zusammen und merkte nicht, wie er gedankenverloren deutlich an Schritttempo verloren hatte. Nun fragte er sich, ob das vielleicht keine so gute Idee war, doch ehe er Pro und Contra abwägen konnte, hörte er bereits die Stimme seines grünhaarigen Freundes, welcher stehengeblieben war und nun nach ihm winkte. Er stöhnte genervt auf und entschied sich dafür, dass es jetzt ein wenig zu spät für Reue wäre und lief auf seinen Kumpel zu. "Was ist denn mit dir los? Muffensausen?", lachte der Grünhaarige, worauf Sanji nur genervt aufstöhnte. Eigentlich wollte er sich das nicht eingestehen, aber anscheinend traf diese Vermutung mehr zu als er gedacht hatte. Er wusste nicht so Recht, wie er auf die Frage seines Kumpels antworten sollte, da entschied Zorro sich dafür, um ihn herumzuwandern und ihn einen Stoß in die richtige Richtung zu verpassen. Manchmal musste man eben zu seinem Glück gezwungen werden und auch hier traf das zu. Erst stolpernd, dann schnellen Schrittes schloss Sanji wieder auf den Rest der Gruppe auf, gefolgt von seinem grünhaarigen Kumpel. Nachdem er dem Weg gefolgt war und die Kurve überwunden hatte, weiteten sich augenblicklich seine Augen. Das erste was er bewusst vernahm war die riesige Leuchtreklame über dem Eingang, die den Schriftzug "Newkama Queendom" trug. Noch bevor er sich genauer Gedanken über den seltsamen Namen machen konnte, ließ er seinen Blick herunter wandern. An beiden Seiten des Eingangs standen weiße Marmorsäulen, die noch viel teurer aussahen als sie unpassend waren. An den Seiten des Eingangs hangen einige ziemlich alte Plakate, die zwar schon sehr zerrissen waren, aber immer noch den Aufdruck erkennen ließen. Anscheinend war auf dem rechten Plakat eine Frau in anzüglicher Pose, denn er konnte noch erkennen, dass die Werbefigur ihren Hintern hinausstreckte und auf dem linken Plakat war noch der Oberkörper eines Mannes zu erkennen. Erleichtert seufzte Sanji auf. Wahrscheinlich hatten sie recht und es war tatsächlich gemischt. Er ließ seinen Blick weiter wandern und erkannte auf der Überdachung des Eingangs einige seltsame pinke Tierfiguren zwischen bunter Blumen, unter anderen ein pinkes Krokodil und ein pinker Flamingo. Zweiteres war zwar von der Farbe her nicht ungewöhnlich, aber was dem ganzen einen äußerst skurrilen Touch gab, war, dass alle Figuren eine Haartolle hatten und Lippenstift trugen. Dies war, genau wie Kaku bereits erwähnte, mehr als nur gewöhnungsbedürftig. Während Sanji die Aufmachung der Bar mit geöffneten Mund bestaunte, hatten sich bereits alle um ihn herum gesammelt. Usopp trat noch ein Stück näher an ihn heran und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Freudig lächelnd wies er ihn daraufhin, dass sie nun hineingehen wollten. Die anderen hatten sich so schnell es ging durch den Eingang in das Innere des Gebäudes begeben, nur Sanji schlurfte immer noch unsicher hinter den anderen her. Als er vor der Tür stehen blieb, fiel diese vor ihm einfach wieder zu und überlegend hob er seine Hand. Seine Hand hielt er eine Weile vor dem Griff und er spürte wie seine Glieder vor Anspannung zitterten. Jetzt wo er beinahe am Ziel war, wurde ihm mulmig zumute und nur der Gedanke, dass es vielleicht doch keine so gute Idee war, schoss ihm durch den Kopf. Natürlich wollte er den Abend mit den anderen genießen und natürlich hatte er sich erhofft, den Schwarzhaarigen anzutreffen. Aber was würde dieser von ihm denken, wenn er ihn ausgerechnet in so einem Etablissement antraf? Nein, das war wirklich keine gute Idee. Gerade als er seine Hand zurückziehen wollte, spürte er, wie jemand an ihn herantrat und über seine Seite hinweg seine Hand mit der eigenen an den Griff drückte. Erschrocken riss der Blonde seinen Kopf herum und sah in die Augen eines... einer? Was war das? "Jetzt sei doch nicht schüchtern, mein Schnuckelchen. Ich helfe dir~", hörte er eine seltsam verstellte Männerstimme säuseln. Er spürte, wie die ihm unbekannte Person den Druck auf seiner Hand verstärkte und somit die Klinke hinunterzog. Bevor Sanji realisieren konnte, was da gerade geschah, hatte der Fremde ihn bereits in den Gang geschoben. Wütend schnaubend drehte Sanji sich um, wollte wieder die Tür ansteuern, als er bemerkte, wie die fremde Person sich vor ihm aufbaute. Starr vor Schreck blieb er einfach stehen und musterte das Wesen, soweit es ihm durch das schwache Licht möglich war. Der Fremde hatte kurze schwarze Haare, hatte sich das Gesicht mit Schminke zu geleimt -seltsame Zacken, die anscheinend Wimpern darstellen sollten umrandeten seine Augen und ein auffälliger Lippenstift zierte seine Lippen- und trug ein äußerst seltsames Outfit. Um seinen Kopf trug er eine Art Haarband zu dessen Seiten je ein flauschiger Bommel hang. Sanjis Augenbrauen zogen sich aus einer Mischung aus Ekel und Angst nach oben und er spürte wie sein sichtbares Auge merklich begann zu zucken. So etwas hatte er noch nie gesehen und eigentlich wollte er so etwas auch nie sehen! Angewidert ging er einen Schritt nach hinten, wollte sich vor dieser Kreatur schützen, indem er seine Arme schützend vor sich hielt. Alles in ihm schrie nach Flucht! "Ach, was bist du denn für ein Süßer... Hast du Angst vor mir?", die fremde Person beugte sich zu ihm und zwinkerte ihm zu. Als der Fremde merkte, dass der blonde Mann anscheinend vor Schreck an der Stelle festgewachsen war, lachte er herzhaft auf und führte fort: "Ich bin Bentham. Du darfst mich auch Bon-chan nennen. Ich tu dir nichts. Bist du neu hier?". Sanji nahm ungewollt tiefe Atemzüge, versuchte den Schreck, der ihn plötzlich überrollt hatte, so gut es ging zu bekämpfen. Nach einigen Atemzügen, nahm er seine Arme herunter, räusperte sich und sah den Fremden stutzig an. Das war es wohl, was allgemeinhin als "Transe" bekannt war. Obwohl er nicht homophob war, so musste er sich eingestehen, dass dieser Anblick ihn aus der Bahn geworfen hatte. Generell hatte er keinen Kontakt zu Schwulen, wobei er das nicht zu Hundertprozent ausschließen konnte, da er die sexuellen Neigungen seiner Freunde nie hinterfragt hatte und es ihn auch nicht interessierte. Das Einzige was er genau wusste, war, dass er sich seiner Orientierung sicher war, er stand nicht auf Männer! Der Blonde seufzte einmal kurz auf und versuchte so freundlich wie möglich zu wirken. "Ich bin das erste Mal hier. Meine Freunde sind schon drin... und ich bin... S... S...Was tust du da?!", er stoppte mitten im Satz als er bemerkte, wie Bentham um ihn herum lief und ihn anscheinend genauestens musterte. Er fühlte sich gerade wie die Beute eines Raubtieres, welches, ehe es angriff, noch spaßeshalber mit der Beute spielte. "Ich schau nur~. Wie heißt du? Hab es nicht verstanden...", erklärte er knapp, hörte aber nicht auf, den Blonden zu umkreisen und ihn sich genauer anzusehen. "Ich bin Sanji... HEY! Spinnst du?", empört sprang Sanji einen Stück nach hinten, als er spürte, wie der Fremde ihn auf den Hintern klapste. "Hast ja einen Knackarsch... nicht schlecht. Na ja... dann lass ich dich mal in Ruhe, Süßer~.", säuselte Bentham und bewegte sich tanzend den Flur entlang, ehe er am Ende des Flures hinter einer Tür verschwand. Immer noch angespannt stand Sanji nun vor der Eingangstür. Er brauchte einen Moment, um seine Verspannung zu lösen und einige Schritte vorwärts zu gehen. Nachdem er ein Stück von der Tür entfernt war, blickte er die Tür noch einmal an und seufzte. Wenn er jetzt schon drin war, dann könnte er sich auch noch einmal umsehen... Um ruhig Ein- und Auszuatmen schloss er seine Augen und sog die Luft tief durch seine Nasenflügel ein. Ein seltsam süßlicher, aber auch nach Moschus riechender Duft zog ihm in die Nase. Er erkannte verschiedenste Parfümsorten, als er versuchte die Duftnote genauer zu bestimmen. Während er seine Augen noch geschlossen hatte, vernahm er auch verschiedenste Geräusche. Er hörte wie Musik spielte, wie zwischendurch einzelne Gläser klirrten und wie Stimmen sich angeregt unterhielten oder gar jubelten. Er meinte er hätte die Stimme seines grünhaarigen Freundes vernommen und öffnete wieder die Augen. Mittlerweise hatte er sich an die düsteren Verhältnisse gewohnt und erkannte, dass er in einem langen Korridor stand, an dessen Ende und Seiten sich verschiedene Türen befanden. Am Ende des Flures erkannte er auf der rechten Seite einen Eingang, da von dort aus bunte Lichter in den Gang schienen. Wahrscheinlich würden seine Kollegen dort sein. Auf der linken Seite befanden sich einzelne Türen, zwei davon führten anscheinend zu den Toiletten und eine große in ein anderes Abteil. Als er genauer hinsah, konnte er erkennen, dass die Tür mit Leder überzogen war, wodurch er genau wusste, wohin diese Tür führen würde. Immerhin handelte es sich hier um eine Table-Dance-Bar mit Bordell... Da ihn dieses Abteil aber überhaupt nicht reizte, ließ er seinen Blick noch ein wenig weiter herum schweifen. An den Wänden hingen einzelne Plakate und an verschiedenen Pinnwänden waren einige Zettel und Notizen angeheftet. Außerdem hangen dort noch einzelne eingerahmte Bilder, die er aber durch die Dunkelheit nicht genaue erkennen konnte. Wahrscheinlich zeigten sie auch nur den Inhaber oder dessen Angestellte, wirklich interessieren tat es ihn nicht. Einzelne Kleiderständer standen verteilt im Korridor, die bereits mit einigen Jacken und Hüten belegt waren. Der Korridor bzw. dessen Einrichtung verriet zumindest noch nicht, was für ein Ort das hier war. Sanji entschied sich langsam loszugehen, um zu seinen Freunden aufzuschließen. Als er näher an eine Pinnwand herantrat, erkannte er, dass dort eine Liste der Mitarbeiter aushing. Er musterte den Zettel genauer. Der Zettel gab Auskunft über die Namen der Tänzer, die Tage an denen sie anwesend waren und welche von ihnen an welchen Tagen buchbar waren. Er stolperte über die Namen "Feuerfaust Ace" und "Marco der Phönix", ehe sein Blick an einem Namen hängen blieb. "Chirurg des Todes", montags bis samstags anwesend, nicht buchbar... Sein sichtbares Augen weitete sich. Zorro hatte ja erwähnt, dass er hier arbeitete und wie er hieß, aber dass er beinahe die ganze Woche anwesend war, machte ihn stutzig. Wie fand er noch die Zeit zum Lernen? Er schüttelte den Kopf. Eigentlich ging es ihn ja nichts an. Und eigentlich sollte er so langsam mal losgehen. Also setzte er sich in Bewegung und lief den Korridor entlang, blieb vor dem Eingang in den Barbereich noch einmal stehen und blickte auf die Tür, durch die der Fremde verschwunden war. "Personal only" stand auf ihr und bei dem Gedanken, dass der Fremde hier arbeitete schüttelte es ihn. Schnell schob er den Gedanken beiseite und trat in den Barbereich ein. Der Raum war sehr groß und der Großteil des Raumes wurde durch eine Art Bühne eingenommen, welche sich mittig hindurch zog. Die Bühne war ungefähr auf Tischhöhe und auf ihr befanden sich einzelne Stangen für die Tänzer und Tänzerinnen. An den Stangen rekelten sich bereits einige Frauen und machten die anzüglichsten Bewegungen. Als er bemerkte, dass der Schwarzhaarige nirgends tanzte, entschied er sich dazu, sich genauer umzusehen. Zu seiner linken befand sich die Schenke, an dessen Tresen einzelne Männer auf Höckern saßen und sich alkoholische Getränke bestellten. An den Wänden befanden sich verteilt einige runde Tische und um diese waren Rundsofas in der Wand eingearbeitet. Da die Beleuchtung in rot gehalten wurde und lediglich die Schenke andere Lichter aufwies, hatte er Schwierigkeiten zu erkennen, wo seine Freunde saßen. Langsam setzte er einen Fuß vor den anderen, erkannte die unterschiedlichsten Personen, ehe rechts von der Tanzfläche einen Tisch erkannte, von dem bekannte Stimmen ausgingen. Er schlängelte sich durch die stehenden Personen, welche die Frauen bejubelten und ging dann beinahe in geduckter Haltung auf die anderen zu. "Da bist du ja endlich!", lachte der Grünhaarige und deutete seinem Kumpel an, dass er sich setzen sollte. Seufzend ließ er sich auf das weiche Sofa fallen und sah in die Runde. Kaku und Usopp unterhielten sich angeregt miteinander, während sie immer wieder zu den Tänzerinnen blinzelten. Smoker suchte anscheinend etwas in seiner Jacke und nach mehrfachen genervten Zischen, zog er zufrieden eine Zigarre aus seiner Innentasche, um sie sich anzuzünden. Zorro hielt bereits freudig ein Bier in der Hand und genehmigte sich dann einen großen Schluck. Als der Blonde sich den Tisch genauer ansah, erkannte er, dass sich bereits einige leere Schnapsgläser und noch volle Gläser mit Longdrinks dort befanden. Anscheinend hatte die Truppe schon angestoßen und gleich für ausreichend Nachschub gesorgt. Grinsend über dieses mehr als nur typische Verhalten, entdeckte er einen Aschenbecher zwischen den Gläser und zog ihn mittig zwischen sich und Smoker. Danach holte er seine Zigaretten aus seiner Hosentasche, fischte sich eine aus der Schachtel und legte die Packung samt Feuerzeug auf den Tisch, nachdem er sie sich angezündet hatte. "Und? Wie findest du es?", sprach Kaku dann den Blonden an, unterbrach sein Gespräch mit Usopp und grinste erwartungsvoll. "Na ja... gewöhnungsbedürftig?", antwortete Sanji und sah Kaku an, welcher nun noch breiter grinste. "Das stimmt, aber man gewöhnt sich schnell daran! Wirklich gruselig finde ich nur den Inhaber...", setzte er an und beobachtete Sanjis fragendes Gesicht. "Ich kann es nicht erklären... den muss man gesehen haben. Oder sie?", grübelte er nach und Sanji setzte ein leicht angewidertes Gesicht auf. Also war der Inhaber auch eine Transe? Oder war dieser seltsame Bentham sogar der Besitzer? Hoffentlich, denn eine von dieser Sorte empfand er für den heutigen Tag als ausreichend... Sanji wurde aus seinen Gedanken gerissen, als ihn plötzlich Smoker von der Seite anblaffte. "Hey, Kleiner. Mach' dich mal locker.", erklärte er und stellte dem Blonden einen Longdrink hin, worauf dieser grinste. "Danke, Mann.", gab Sanji nur kurz von sich und genehmigte sich einen Schluck des erfrischenden Getränks. Eine Weile saßen die Fünf in der Runde genehmigten sich einen Drink nach den anderen und plauderten, bis Sanji sich dazu entschied, Zorro noch einmal wegen des Schwarzhaarigen anzusprechen. "Hast du nicht gesagt, dass er heute da wäre?", fragte der Blonde und stieß seinem Kumpel seinen Ellenbogen in die Rippen. "Ja, ist er auch... Hab mich extra erkundigt, er kommt gegen Elf...", erklärte der Grünhaarige und gähnte dann kurz auf. Als Kaku das Gähnen von Zorro bemerkte, kniff er ihn in die Seite und meinte, dass er keine Müdigkeit vorschützen sollte. Daraufhin wendete sich Zorro ab und vertiefte sich in ein Gespräch mit dem Kneifenden. Sanji hatte sich den Ärmel hochgezogen und blickte auf seine Armbanduhr, bemerkte, dass es bereits Viertel vor Elf war. Grinsend steckte er sich eine Zigarette an und sah zur Bühne. Dann würde es sicherlich nicht mehr lange dauern, bis der Schwarzhaarige seinen Auftritt hatte... die Frage war nur, wie er ihn ansprechen sollte? Ob es überhaupt eine gute Idee wäre, ihn anzusprechen? Er entschied sich dafür, dass er es einfach auf sich zukommen lassen wollte. Denn, wenn er sich einen Plan ausgedacht hätte, wäre dieser bestimmt sowieso danebengegangen. Somit war spontanes Handeln gefragt. Als er noch einmal an seinem Longdrink nippte, merkte der Blonde, wie das Licht etwas gedimmt wurde und die Musik leiser wurde. Anscheinend würde jetzt ein Wechsel der Tänzer stattfinden. Zumindest war dies die letzten Stunden auch so gewesen. Wenn neue Tänzer oder Tänzerinnen eintraten, wurde am Licht gespart, um sie dann besser in Szene zu setzen. Gespannt blickte er auf die Bühne, ob er jetzt wohl kommen würde? Er stellte sein Getränk auf den Tisch ab, zog noch einmal an seiner Zigarette und löschte diese dann im Aschenbecher. Dann lehnte er sich ein Stück vor und wartete. Mittlerweile war er so vor Spannung zerfressen, dass er seine Bedenken komplett über Bord geworfen hatte. Alles oder Nichts, hieß es ja so schön.... Kapitel 5: Kapitel 5 -------------------- Gebannt blickte der Blonde auf die Bühne, beobachtete den Vorhang und wie dieser sich bewegte. Wahrscheinlich besprachen die Tänzer noch etwas, aber ehe er sich genauere Gedanken machen konnte, sah er wie der Vorhang ein Stück zur Seite gezogen wurde. Ein großgewachsener Mann mit blonden Haaren trat nun auf die Bühne, gefolgt von einem etwas kleineren, welcher etwas länglicheres, schwarzes Haar hatte. Beide trugen Anzüge und je einen Humphrey Bogart [Anmerkung: Hut mit breiterer Krempe, die an einer Stelle heruntergekrempelt wird, mit Längseinschnitt und zwei Augen] auf ihren Köpfen, was sie wie erfolgreiche Geschäftsmänner aussehen ließ. Als er genauer hinsah, erkannte er, dass der Schwarzhaarige einige Sommersprossen im Gesicht trug. Erschrocken weiteten sich die Augen von Sanji, als der blonde Tänzer sich zum Schwarzhaarigen hinunter gebeugt hatte und ihn in einen leidenschaftlichen Kuss zog. Entweder gehörte das nur zur Show, oder aber die beiden waren tatsächlich ein Paar. Aber wenn er ehrlich war, wollte er gar nicht weiter darüber nachdenken, welche Beziehung diese beiden Männern zueinander hatten... Aber als ihm der Gedanke kam, dass der schwarzhaarige Student vielleicht auch einen dieser beiden Männer als Showeinlage küssen könnte, verengten sich seine Augen zu Schlitzen. Er wusste, dass es ihn anwidern sollte, aber da war ein anderes Gefühl in ihm, welches er nicht genauer deuten konnte. Sein erster Gedanke war, dass es ihn wütend gemacht hätte, aber wieso sollte er darüber wütend sein? Um sich nicht weiter den Kopf darüber zu zerbrechen, was sein Gefühlsleben ihm mitteilen wollte, schüttelte er seinen Kopf und konzentrierte sich erneut auf die Bühne. Die beiden Küssenden hatten sich nun voneinander gelöst und hatten sich nun zur jeweils rechten und linken Stange begeben, standen mit schulterbreit gespreizten Beinen und gesenkten Kopf vor diesen. Gerade als er sich fragte, was das nun werden sollte, wurde die Musik wieder lauter. Hastig blickte er nach rechts und links, wollte ausmachen wo der Schwarzhaarige war. Immerhin hatte er sich nur zu diesem Treffen überreden lassen, weil er ihn sehen wollte! Und als die beiden anderen Tänzer begannen zu Tanzen, spürte er, wie ihn die Enttäuschung überrollte. In dem Moment, in dem er sich wieder zu seinen Kollegen drehen wollte, erkannte er, wie der Vorhang aufgeworfen wurde. Ein Mann mit langem schwarzen Mantel und dunkler Sonnenbrille, lief an den beiden anderen Tänzern vorbei. Es wirkte so, als würde jeder Schritt mit dem Bass des Musikstücks übereinstimmen, markant und herrisch. Und als der Tänzer stehen blieb, seine Hüften zur Musik bewegte, klappte Sanji seine Kinnlade herunter. Denn als der Mann den Knopf seines Mantels umgriff und ihn langsam öffnete, erkannte er die Tätowierungen des Studenten an dessen Handrücken. Hüftenschwingend öffnete der Student einen Knopf nach dem anderen. Sanji musste schlucken, konnte seinen Blick nicht abwenden und nahm auch die anderen Tänzer nicht mehr wahr. Als der Student den Mantel geöffnet hatte, drehte er sich, verteilte eine düstere und respekteinflößende Aura um sich, als der Mantel sich mit ihm herumschwenkte. Langsam, aber immer noch mit kreisenden Hüften, hob der Schwarzhaarige einen Arm, als er dem Publikum den Rücken zugekehrt hatte. Dann hob er seinen anderen Arm, fuhr sich mit seiner Handfläche anzüglich über den einen Arm und drehte sich dann wieder zum Publikum. Langsam ließ er seine Hände über seine Brust streifen, ließ jeden Anwesenden die Erotik dahinter erkennen. Dann umklammerte er seine Hüften, um seinen Unterleib anrüchig vor und zurück zu bewegen. Sanji spürte, wie ihm auf einmal warm wurde, wie ihm eine Röte ins Gesicht schoss, die er sich selbst nicht erklären konnte. Und als er sich noch ein Stück weiter vorbeugte, ungläubig die Show vor sich betrachtete, spürte er, wie der Grünhaarige neben ihm, ihn in die Seite kniff. Beinahe springend wendete er sich dem Grünhaarigen zu, blickte ihn fragend an, worauf sein Kumpel begann zu lachen. "Ich dachte du wolltest mit ihm reden und ihn nicht mit deinen Augen ausziehen!", lachte der Grünhaarige und klopfte dem Blonden anerkennend auf die Schulter, so als hätte er ihm ein Geständnis gemacht. Erschrocken weitete der Blonde seine Augen, musterte seinen lachenden Kumpel, ehe er spürte, wie Zorn in ihm hochkochte. "Spinnst du?", fragte er beinahe brüllend, worauf Zorro aufhörte zu lachen. "Tut mir leid, aber das wirkte eben nicht wie normales Interesse... ich dachte echt du stehst darauf.", erklärte der Grünhaarige und kratzte sich nachdenklich den Kopf. Sanji spürte, wie ihn die Wut vereinnahmte und gab dem Grünhaarigen eine saftige Ohrfeige, während er ihn als "Spinatschädel" beschimpfte. Wütend riss der Grünhaarige seinen zur Seite gezogenen Kopf wieder vor, packte den Blonden am Kragen und warf ihm vom Sofa, ehe er selbst aufstand und auf ihn zu stapfte. Gerade als Sanji sich vom Boden erhoben hatte und sich seinen Anzug zurecht strich, spürte er die Faust des Grünhaarigen an seiner Wange, welche ihn noch ein Stück weiter vom Tisch wegschleuderte. Die anderen aus der Gruppe, starrten erschrocken auf die beiden Streithähne. Sie hatten sich unterhalten und nicht mitbekommen, was nun wieder der Auslöser für den Streit der beiden gewesen war. Allerdings würden sie sich nicht einmischen, würden erst eingreifen, wenn sie andere gefährden würden. Immerhin war es sowieso schon seltsam gewesen, dass die beiden sich den ganzen Abend lang noch nicht an die Gurgel gegangen waren, obwohl sie sich ständig stritten oder gar prügelten. Genervt seufzend wendete Kaku seinen Blick wieder ab und unterhielt sich einfach weiter mit Usopp, um die beiden einfach zu ignorieren. Nur Smoker beobachtete die Szene vor sich und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Eigentlich sollte er eingreifen, aber eigentlich war er gerade nicht ihm Dienst und eigentlich prügelten die beiden sich ständig, was - seiner Meinung nach- ihre tiefe Freundschaft zueinander unterstrich. Wütend lief der Blonde wieder auf seinen Kumpel zu, wollte ihn in die Seite treten, allerdings umgriff der Grünhaarige einfach sein Bein und hielt ihn somit fest. Mittlerweile hatten sich die Gäste, die näher an ihnen dran waren, von den anderen Tischen erhoben und kreisten die beiden ein. Einige wollten, dass sie sich beruhigten, andere wiederum feuerten sie an, um den Kampf beginnen zu lassen. Angestachelt von den unerwünschten Publikum grinsten die beiden sich an. Sanji ließ seinen Körper nach hinten kippen, stützte sich auf einen Arm und trat mit seinem anderen Bein zu. Um diesen Angriff zu entgehen, hatte Zorro das Bein des Blonden losgelassen und sprang ein Stück zurück. Kaum stand Sanji wieder aufrecht, war der Grünhaarige wieder auf ihn zugelaufen und hatte ihm seine Faust in den Magen gerammt, wodurch er rückwärts auf die Bühne zu taumelte. Die Tänzer ließen sich dadurch nicht beeindrucken und gingen weiter ihrer Arbeit nach. Wieso auch nicht? Es gab immerhin noch genügend andere Gäste, die sich nicht in diese Rangelei einwickeln ließen und weiterhin der Show zu sahen. Der Blonde fasste sich allerdings schnell wieder, zog sich seinen Sakko aus, warf ihn auf den Boden und krempelte sich seine Ärmel hoch. "Na, warte!", brüllte er dann und ging wieder auf den Grünhaarigen zu, schaffte es ihn am Kragen zu erwischen und warf ihn von sich. Zorro musste aufkeuchen, als er spürte, wie sich eine Tischkante in seinen Rücken bohrte. Wutentbrannt hievte sich der Grünhaarige wieder auf, lief auf den Blonden zu und packte ihn nun ebenfalls am Kragen. Als Sanji ihn erneut eine Faust geben wollte, spürte er, wie der Grünhaarige ihn anhob und dass er sich nun einige Zentimeter über dem Boden befand. Er umgriff die Hand des Grünhaarigen, wollte dass er ihn wieder auf den Boden ließ, allerdings lächelte dieser ihn nur verwegen an. "Guten Flug und viel Glück!", sprach er dann so leise, dass nur Sanji ihn hören konnte. Fragend blickte er ihn an, weitete aber seine Augen, als er spürte, wie der Grüne etwas Anlauf nahm und ihn dann wie eine Bowlingkugel von sich warf. Durch den Schwung, den der Grünhaarige aufgenommen hatte, spürte Sanji, wie er einige Meter durch die Luft flog. Gestoppt wurde sein Flug durch die Stange auf der Bühne. Ein lautes "Au" entfuhr ihm, da sein Kopf an die Stange geprallt war und er automatisch die Augen zugekniffen hatte. Fluchend zog er seine Arme hoch, legte sich seine Handflächen an die schmerzende Stelle. Und als er spürte, dass die Stelle sich nass anfühlte, zog er eine Hand zurück und öffnete die Augen. Er hielt die Hand über sich und sah, dass Blut an ihr klebte. "Scheiße!", fluchte er und riss seine Augen noch weiter auf, als er sah, wie sich ein Kopf in sein Sichtfeld drängte. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass der Grünhaarige ihn auf die Bühne geworfen hatte und perplex sah er in zwei sturmgraue Iriden, die ihn skeptisch musterten. "Tut mir leid!", kam es wie aus der Pistole geschossen von dem Blonden, der immer noch die Augen seines Gegenüber fixierte. Er spürte wie ihm die Schamesröte ins Gesicht stieg, blickte dann zur Seite und wollte sofort von der Bühne herunter huschen. Allerdings umgriff der Schwarzhaarige die Hand des Liegenden, drehte sie zu sich und begutachtete die Handfläche. Dann ließ er sie wortlos los und seufzte genervt auf, rollte mit den Augen. Sanji fragte sich, was der Schwarzhaarige jetzt dachte, konnte aber keine Emotion in dem Gesicht des Tänzers ablesen. Plötzlich spürte er, wie der Schwarzhaarige sein Handgelenk erneut umklammerte und ihn hochzog. "Die Wunde muss behandelt werden... Beim Eintreten hast du bestimmt die Tür zum Personalteil gesehen. Geh dahin, ich kümmere mich gleich darum.", erklärte er kühl, konnte sich aber ein genervtes Seufzen am Ende des Satzes nicht verkneifen. Verwirrt sah er den Schwarzhaarigen an, wie dieser sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich. Als er bemerkte, dass der Schwarzhaarige bereits seinen Oberkörper freigemacht hatte, sah er auf die Tätowierung, doch bevor er sich dieses genauer ansehen konnte, spürte er, wie der Schwarzhaarige seine Hand auf seine Schulter legte. "Jetzt geh schon. Ich bin hier noch nicht fertig.", erklärte er erneut kühl, drehte ihn leicht herum und gab ihn einen leichtes Schubs. "Pass auf, dass du nicht stürzt. Schwindel ist normal, also geh langsam.", erklärte er noch, bevor er seine Hand wieder an die Stange legte, sich darauf vorbereitete, seinen Tanz zu Ende zu führen. Wie berauscht setzte Sanji einen Fuß vor den anderen, ehe er am Rande der Bühne ankam und sich an die Kante setzte, um von dieser hinunter zu steigen. Als er mit beiden Beinen auf dem Boden stand, sah er noch einmal über seine Schulter, sah wie der Schwarzhaarige sich an der Stange hochgezogen hatte und sich nun an ihr rekelte. Als der Schwarzhaarige die Stange mit seiner Kniekehle umschloss, drehte er sich an ihr. Ein plötzliches, schmerzendes Pochen an seinem Hinterkopf ließ den Blonden seine Augen zu kneifen und so entschied er sich, den Worten des Tänzers Folge zu leisten. Er hielt sich die schmerzende Stelle und trottete langsam auf den Ausgang zu. Obwohl er seinen Kumpel für dieses Attentat hassen sollte, so war das Einzige, woran er nun dachte, das Bild des Schwarzhaarigen, wie dieser an der Stange tanzte. Der Gedanke an dieses Bild ließ ihn wie benommen durch die Bar wandeln und erst als er vor der besagten Tür stand, wurde ihm bewusst, das seine Wangen gerötet waren. Der Schwarzhaarige war schön, das stand außer Frage, aber dass dessen Augen, die wie flüssiges Silber wirkten, ihn so in ihren Bann ziehen würden, fand er seltsam. Und dass der halbnackte Körper des Studenten ihm die Röte ins Gesicht zauberte, war ebenfalls nicht verständlich. Was war es also, dass ihn so durcheinander brachte? Er schüttelte erneut seinen Kopf, wollte den Gedanken erst einmal beiseiteschieben, stöhnte aber auf, als er merkte, dass diese Bewegung unangenehm zog. Zischend legte er seine Hand auf die Türklinke, drückte sie herunter und durchschritt die Tür. Der Blonde schloss die Tür hinter sich, versuchte sie so geräuschlos wie möglich ins Schloss fallen zu lassen. Dann drehte er sich langsam herum und musterte die neue Umgebung. Erneut stand er auf einem Flur, allerdings war dieser, anders als der vorherige gut beleuchtet und machte einen häuslichen Eindruck. Auch hier fanden sich zu beiden Seiten einige Türen, die aber nicht verschlossen waren und somit Stimmen zu vernehmen waren. Langsam trottete er vorwärts, hielt sich immer noch die schmerzende Stelle. Genervt stöhnte er auf, denn er wusste gar nicht, wo er nun hingehen sollte. Entmutigt lehnte er sich an die Wand, entschied sich dazu, einfach abzuwarten als er plötzlich hörte, wie die Stimmen lauter wurden. Nervös ließ er seinen Blick über die verschiedenen Türen gleiten, wollte wissen, aus welcher Tür jemand trat und vor allem wer aus dieser trat. Als plötzlich ein großer, muskulöser Mann aus einer der Türen trat, stockte ihm der Atem. Dieser Mann hatte lange blonde Haare, die er wie eine Flamme hochgegelt hatte, trug ein eng anliegendes Muskelshirt und Hotpants. Noch verstörender war allerdings, dass auch dieser "Mann" geschminkt war und einen kirschroten Lippenstift trug. Gerade als Sanji sich umdrehen wollte, um zu fliehen, hetzte der Fremde auf ihn zu, legte seine großen Hände um die Schultern des Blonden und hob ihn hoch. Entsetzen war dem Blonden anzusehen, doch ehe er etwas sagen konnte oder reagieren konnte, war der Fremde mit ihm losgestürmt und lief zurück in den Raum aus dem er gerade gekommen war. Dann setzte er den Blonden ab und drehte ihn durch einen gekonnten Handgriff zu den anderen Anwesenden hin. Als der Blonde sah, dass dort noch mehr dieser Gestalten waren, entglitten seine Gesichtszüge komplett. Gerade als er sich rumdrehen wollte, um irgendwie an dem Riesen vorbei zu entwischen, legte dieser seine Hände erneut auf seine Schultern und hielt ihn fest. "Schau' mal, Splash! Ist der nicht süß?", fragte der blonde Riesen in den Raum, worauf ein weiter Riese von seinem Sitz aufsprang und auf ihn zulief. Sanji spürte, wie sich ihm der Magen umdrehte, als er in das vermeintliche Spiegelbild von dem Mann sah, der ihn festhielt. Allerdings hatte dieses Spiegelbild braune Haare. Die Kleidung war zwar die Gleiche, aber in anderen Farbtönen gehalten. "Oh, Splatter! Ach herrje, wo hast du den denn gefunden?", erklärte der Braunhaarige so, als würde er einen Welpen ansehen. Sanji spürte, wie seine Augenlider begannen unkontrolliert zu zucken, das Entsetzen machte ihn mundtot und das Einzige was durch seinen Kopf ging, waren verschiedene Fluchtszenarien. "Splash! Splatter! Was macht ihr da?", mischte sich nun eine Stimme ein, die Sanji bekannt vorkam. "Schau mal, Bon-chan!", rief der blonde Riese der dritten Gestalt zu, die nun auf sie zulief. Splash ging freundlicherweise einen Schritt zur Seite als der Gerufene auf sie zu trat. "Knackarsch-Sanji!", entkam es Bentham erfreut, worauf er eine Pirouette drehte und dann einen Schritt näher auf ihn zulief. "Splatter, lass ihn lieber los... Ich glaube er kriegt gleich Schaum vorm Mund...", erklärte er dann stutzig, was Angesprochener auch gleich tat. Die drei Fremden gingen dann alle ein paar Schritte beiseite und begutachteten Sanji genauestens aus etwas Distanz. Sie warteten darauf, dass der Blonde sich wieder fing, allerdings stand dieser immer noch geschockt und wie angewurzelt da. Schockiert von den drei Mischwesen, spürte Sanji nicht einmal, dass sein Kopf wehtat und es dauerte mindestens drei Minuten, bis er sich ansatzweise gefangen hatte. Als er sich an den Anblick der Drei gewöhnt hatte, kniff er noch ein paar Mal seine Augen zu und sah die Drei dann ernst an. Denn eine Frage brannte ihm die ganze Zeit auf der Zunge. "Was seid ihr?", fragte er mit beinahe schüchterner Stimme, betonte das "Was", doch ehe einer der Drei etwas sagen konnte, hörte er wie sich ein Beinpaar auf High-Heels näherte. Das Schlimmste vermutend schloss er seine Augen und nur Sekunden später, spürte er wie sich ein Finger in seine linke Schulter drückte und ihn somit anstupste. Unbeholfen taumelte er durch den Raum, fing sich dann aber auf und drehte sich herum. Ungläubig starrte er auf ein viertes Mischwesen, welches über beide Ohren grinste. Der setzte dem Ganzen tatsächlich die Krone auf, so etwas war nicht normal! Dieser "Mann" hatte einen lilafarbenen Affro -vielleicht waren es auch nur extrem gelockte Haare, er wusste es nicht-, trug einen roten Lackanzug und Strapse! Und dessen Make-Up übertraf das der anderen drei um Längen! "Wir sind Newkamas!", erklärte die neueingetretene Gestalt, stemmte sich die Hände in die Hüfte und strahlte eine fast ungesunde Menge an Stolz aus. Diese Worte gaben Sanji den Rest, schockiert taumelte er einige Schritte nach hinten und als er auf ein Hindernis stieß, ließ er sich fallen und landete in einem Sessel. Mit weit aufgerissenen Augen betrachtete er die in Lackgekleidete Gestalt, ließ seinen Blick dann auf die anderen Drei wandern und ließ dann seinen Kopf in den Nacken fallen, um an die Decke zu sehen. Die Drei grinsten so als hätte man ihnen das wundervollste Geschenk auf der Welt gemacht... "Heeehaaw! Ich bin Emporio Ivankov. Wie heißt du Candy-Boy?", fragte der Fremde und sah den Blonden erwartungsvoll an. Noch immer fand der Blonde keine Worte und so erklärte Bentham wer er war. Freudig grinsend besah Ivankov das Frischfleisch, ehe er stutzte und ihn erneut ansprach. "Und was tust du hier?", fragte er dann und hob eine Augenbraue. Langsam senkte Sanji seinen Kopf wieder, blickte ihn an, entschied sich aber dann doch dazu den Boden anzusehen. Wenigstens sah der normal aus... "Der schwarzhaarige Tänzer hat gesagt, ich soll hierherkommen...", da ihm dann einfiel, dass dort noch ein anderer mit schwarzen Haaren war, setzte er erneut an. "Also der mit den Tätowierungen... er meinte er würde gleich kommen...", erklärte er, worauf die anderen Anwesenden einen Laut des Erstaunens von sich gaben, worauf Sanji sich nun doch dazu entschied, seinen Kopf zu heben und den sogenannten Ivankov anzusehen. "Law hat dich hierher geschickt? Das... das erstaunt mich... es erstaunt mich... es erstaunt mich sooo sehr...", sprach der Lackgekleidete mit schwächlicher Stimme und warf sich eine Hand vor sein Gesicht, um es noch dramatischer wirken zu lassen. "Oder auch nicht!", erklärte er dann und senkte seine Hand wieder. "Nicht? Du hast uns voll erwischt!!", kam es von den anderen drei Transen, sahen den Schauspieler verwundert und mit großen Augen an. Sanji rollte mit den Augen, wusste nicht, was dieses bescheuerte Laientheater sollte. "Law-chan ist aber selten hier in diesem Raum. Geh einfach in den Raum gegenüber, da kommt er sicherlich gleich hin.", erklärte Ivankov dann und trat aus der Tür, verschwand so schnell wie er gekommen war. "Das ist übrigens der Besitzer des Lokals und unser Chef.", erklärte Bentham dann und lächelte den Blonden an. Sanji erhob sich langsam aus dem Sessel, spürte dabei wieder seinen schmerzenden Schädel und hielt erneut die verletzte Stelle. "Ah ja... danke für die Information... ich geh dann jetzt...", erklärte er und lief schnellen Schrittes aus dem Raum. "Bis bald, Sanji-chan!", riefen die drei Zurückbleibenden ihm zu, wobei er darauf schwören könnte noch ein "Schnuckelchen" gehört zu haben. Noch immer verwirrt über seine Begegnung der anderen Art, wanderte er über den Flur in den Raum auf der gegenüberliegenden Seite. Der Raum war etwas größer, ausgestattet mit einigen großen Wandspiegeln, Tischen und Stühlen. Außerdem befanden sich hier auch einige Spinde, was ihn wissen ließ, dass es sich hier wohl um eine Art Umkleide handeln musste. Da niemand hier war, lief er einfach durch den Raum und setzte sich auf einen Hocker, von dem aus er die Tür genauestens beobachten konnte. Hoffentlich käme der Schwarzhaarige bald, denn für heute hatte er definitiv genug von den Transen. Wenigstens ein normaler Mensch würde seine Stimmung heben. Und der Schwarzhaarige wirkte nun wirklich nicht so, als hätte er eine Macke! Kapitel 6: Kapitel 6 -------------------- Nervös rieb der Blonde sich seine Hände immer wieder an seinen Oberschenkeln, blickte abwechselnd von der Tür auf seine Knie. Nach einer Weile blickte er dann auf seine Uhr und seufzte, als er merkte, dass er nun schon zwanzig Minuten hier saß und keine Menschenseele in den Raum getreten war. Ab und zu hörte er das Gelächter der drei Newkamas, die sich anscheinend angeregt über etwas unterhielten. Worüber sie sprachen konnte er allerdings nicht ausmachen. Es war zwar nicht so, dass er zu weit entfernt gewesen wäre und selbst wenn, hätte er sie mit dieser Gesprächslautstärke trotzdem gehört. Nein, dass, was es war, was es ihm unmöglich machte, der Geräuschkulisse zu folgen, waren seine mittlerweile sehr starken Kopfschmerzen, das Pochen an seinem Hinterkopf sowie das Rauschen in seinen Ohren. Hinzu kam nun auch noch eine arge Müdigkeit, welche drohte ihn zu übermannen. Da er sich auf einen Hocker gesetzt hatte, welcher vor einem Schminkspiegel mit Ablage stand, drehte er seinen Kopf zur Seite und besah sich im Spiegel. Seufzend fuhr er sich mit einer Hand über sein Gesicht, legte seine andere Gesichtshälfte frei und begutachtete sich. Seine Augen sprachen Bände, er sah genauso aus, wie er sich fühlte. Müde, ausgelaugt und wie von einem Lastwagen überfahren. Dieser Vergleich war zwar etwas extrem und doch irgendwie passend. Langsam zog er seine Hand wieder von seinem Gesicht weg, ließ seine Haarsträhnen ihren gewohnten Platz einnehmen und bettete dann seinen Ellenbogen auf der Ablage. Der Blonde warf noch einmal einen Blick zur Tür, seufzte dann und stützte seinen Kopf in seiner Handfläche. Wahrscheinlich würde es noch ein wenig länger dauern, bis der Schwarzhaarige tatsächlich kam. Er wusste es nicht, immerhin hatte er sich nie für solche Bühnenshows interessiert und wenn er ehrlich war, würde er sich so schnell nicht noch einmal auf so etwas einlassen. Jedenfalls könnte es nun noch eine Weile dauern oder aber sehr schnell gehen. So oder so, er hatte sich dazu entschlossen - beziehungsweise hatte ein herzhaftes Gähnen ihn davon überzeugt - seine Augen für einen Moment zu schließen. Es könnte ja nicht schaden, sich ein wenig auszuruhen, bis er denn kam. Natürlich hatte er mittlerweile Bedenken, da er nicht wusste, worauf er sich nun wieder eingelassen hatte, allerdings hatte er einen Entschluss gefasst. So holprig und unvorhersehbar der Tag begonnen hatte, so sollte er auch enden. Zumindest wäre es ihm recht und sich jetzt noch weitere Gedanken zu machen wäre sowieso schwachsinnig. Doch ehe er die Geschehnisse des Tages reflektieren konnte, spürte er, dass seine Augenlider so schwer wie Blei wurden und ehe er dagegen ankämpfen konnte, war er auch schon eingenickt. Als er seine Augen wieder öffnete, da ein lautes Lachen eines der Newkamas ihn aus seinem Schläfchen weckte, war das Erste, worauf er blickte seine Armbanduhr. Fassungslos begutachtete er das Ziffernblatt, behauptete dieses doch tatsächlich, dass er über eine halbe Stunde hier gesessen und geschlafen hatte. Erschrocken über diesen Umstand hob er seinen Kopf und als er merkte, dass er nicht alleine war, entglitten ihm seine Gesichtszüge. Er wusste selbst nicht, ob er nun verärgert, erschrocken oder beschämt sein sollte. Der Schwarzhaarige hatte sich einen Hocker zu gezogen, saß nun wenig entfernt gegenüber von ihm und hatte es sich bequem gemacht, um ihn zu beobachten. Der Tänzer lehnte mit einem Arm an der Ablage, hatte ein Bein über das andere geworfen und sah ihn einfach nur an. Dass es dem Blonden wieder nicht möglich war, zu erkennen was sein Gegenüber dachte, ließ sein Herz in seiner Brust rasen. Unentschlossen öffnete er seinen Mund, wusste nicht, ob er etwas sagen sollte oder ob er abwarten sollte, bis sein Gegenüber etwas sagte. Andererseits hatte er das Gefühl, dass der Schwarzhaarige von sich aus nichts sagen würde. Immerhin wusste er ja auch nicht, wie lange er denn nun dort schon saß und ihn nichtssagend begutachtete. Jeder andere hätte ihn geweckt, so viel stand für den Blonden fest. Irritiert zog er seine Augen zu leichten Schlitzen zusammen und presste einige unverständliche Worte über seine Lippen. Seine Nervosität verbot es ihm auch nur ein anständiges Wort von sich zu geben, er haspelte zusammenhanglose Silben ehe er sich räusperte. Dass der Schwarzhaarige ihn immer noch so ausdruckslos ansah, verwunderte ihn, hatte er doch erwartet, dass er ihn wieder amüsiert angrinsen würde. Nach dem Räuspern hatte der Schwarzhaarige sein eines Bein von dem anderen genommen und hatte nun beide Füße fest auf dem Boden stehen. Beinahe erwartend hatte er seine Hände in seinen Schoß gelegt und seinen Oberkörper etwas vorgebeugt. „Wie... wie lange wartest du schon?“, kam es dann endlich von dem Blonden, der es nicht verhindern konnte, dass ihm eine Röte ins Gesicht schoss. Diese Situation war äußerst peinlich und unangenehm und die Tatsache, dass er ausgerechnet dem gegenüber saß, den er unbedingt kennenlernen wollte, machte es zunehmend schlimmer. Dass seine Pläne bisher alle nicht so das Wahre waren, hatte er bereits gemerkt, aber dass selbst Ungeplantes... so ungeplant verlaufen würde, ließ ihn dann doch bangen. Vielleicht war das Ganze die schlechteste Idee seines Lebens und er würde es noch bereuen, dass er dem Schwarzhaarigen so nachgelaufen war. Und dass der Schwarzhaarige es augenscheinlich genoss, wie er gerade mit sich selbst haderte, führte dazu, dass sein Kopf sich so heiß anfühlte, als würde er jeden Augenblick in Flammen aufgehen. Sanji versuchte dem Gesichtsausdruck des Schwarzhaarigen irgendetwas zu entnehmen, was verraten könnte, was er dachte, aber das Einzige, was er sah, war ein hämisches Grinsen. Erst als der Schwarzhaarige dann langsam seine Lippen bewegte und etwas sagen wollte, spürte er, wie ein Teil der Anspannung von ihm fiel. „Hm... Ich bin vor ungefähr 25 Minuten hergekommen, habe mich umgezogen und sitze nun seit 20 Minuten hier.“, erklärte er so kühl, als würde er lediglich einige Fakten aus einem Geschichtsbuch vorlesen. Erstaunt über diese Distanz und gleichzeitig erschlagen von der Scham, riss Sanji seine Augen auf und sah den Schwarzhaarigen fassungslos an. Wieso hatte er ihn nicht geweckt und ihn einfach 20 Minuten lang beobachtet? Er musste doch irgendeinen Hintergedanken dabei gehabt haben, oder? Immerhin hatte er ihn doch hierher gebeten, weil er sich seine Wunde ansehen wollte! Erst jetzt fiel dem Blonden wieder ein, wieso er eigentlich hier war. Er hatte sich, dank seines besten Freundes, eine Kopfverletzung zugezogen, die sich der Schwarzhaarige ansehen wollte. Während er gedanklich diesen Sachverhalt reflektierte, zog er beinahe reflexartig seine Hand hoch und legte sie auf die verletzte Stelle auf seinen Hinterkopf. Mittlerweile schien das Blut eingetrocknet zu sein, aber schmerzen tat es nach wie vor, auch wenn er diesen durch die seltsame Atmosphäre, die in diesem Raum herrschte, verdrängt hatte. Fragend sah er dann den Schwarzhaarigen an, welcher plötzlich aufstand, als wäre seine Handbewegung eine Art Signal gewesen, dass ihm sagen sollte, dass er nun tun sollte, was er vorgeschlagen hatte. Es war ja sein Vorschlag gewesen, dass er sich die Wunde ansehen wollte. Gerade als Sanji darüber nachdenken wollte, ob es eine gute Idee wäre, einen Fremden, auch wenn dieser Medizin studierte, an ihn ran zulassen, lief der Schwarzhaarige an ihm vorbei und begab sich zu einem der Spinde, um diesen knarzend zu öffnen. Da Sanji wissen wollte, was der Schwarzhaarige nun vorhatte, drehte er sich auf dem Hocker zu ihm herum und beobachtete ihn dabei, wie er etwas in dem Spind zu suchen schien. Es dauerte nicht lange, da zog der Schwarzhaarige ein kleines Köfferchen hervor. Obwohl der Koffer von gelber Farbe war und mit einem seltsamen Totenkopfzeichen verziert war, so wusste Sanji, dass es sich dabei wohl um eine Art Erste-Hilfe-Koffer handeln musste, auch wenn die Farbe als auch das Muster eher grotesk wirkten. Gespannt folgte der Blonde den Bewegungen des Schwarzhaarigen, wie er den Spind behutsam schloss und sich dann zu ihm wendete. Er ging einige Schritte auf ihn zu und blieb dann mit dem Abstand einer Armlänge vor ihm stehen und sah in Sanjis fragenden Blick. „Es wäre hilfreich, wenn du dich umdrehen würdest. So kann ich die Wunde nicht sehen.“, erklärte der Schwarzhaarige dann, ging auf die Ablage zu, um dort den Koffer abzulegen und zu öffnen. Obwohl Sanji mit der Situation überfordert war, tat er wie ihm geheißen und drehte sich zum Spiegel um. Sein Blick fiel ungewöhnlicherweise nicht zuerst auf sein Spiegelbild, sondern auf den kleinen Koffer des Schwarzhaarigen. Dort sah er diverse Tupfer, Kompressen, Verbandsmaterial sowie Desinfektionsmittel. Des Weiteren befanden sich dort auch einige Instrumente von denen er aber lediglich den Zweck einer Schere,einer Pinzette und eines Skalpells erkennen konnte. Wofür die anderen Sachen waren, konnte er beim besten Willen nicht erkennen. Während der Blonde darüber grübelte, welches Werkzeug für was benötigt werden würde, hatte der Schwarzhaarige sich Handschuhe angezogen. Und erst als der Schwarzhaarige seine Hand auf seinen Schopf legte und einige Haare beiseite schob, wurde er aus seinen Gedanken gezogen. Im Spiegel begutachtete er den Schwarzhaarigen, welcher freudig lächelte, während er die Wunde begutachtete. Sanji wurde mulmig bei dem Gedanken, dass der Schwarzhaarige den Anblick von Wunden anscheinend genoss. Gerade als er etwas sagen wollte, blickte der Schwarzhaarige auf und lächelte das Spiegelbild von Sanji an. „Es handelt sich hierbei um eine Platzwunde. Die Wundränder liegen zwar nicht sonderlich weit auseinander, aber ich würde es dennoch lieber vernähen. Normalerweise würde es reichen, die Wunde zu verkleben, aber dafür müsste ich einige Haare abrasieren, was ich bei deinen schönen Haaren gerne vermeiden würde... allerdings habe ich ein kleines Problem.“, erklärte der Schwarzhaarige und sah den Blonden ernst an, welcher ihn fragend ansah. „Was für ein Problem denn? Aber warte bitte einmal. Kannst du das überhaupt?“, fragte er den Schwarzhaarigen mit besorgter Miene. Soweit er wusste, war der Schwarzhaarige erst im vierten Semester und der klinische Teil kam doch erst im fünften, was wiederum bedeutete, dass er das noch nie an einem echten Menschen gemacht haben durfte... „Das Können ist kein Problem. Ich habe schon einige praktische Erfahrungen, obwohl ich erst im vierten Semester bin... Allerdings plane ich nicht, dir dazu weitere Infos zu geben.“, erklärte er dann kühl, worauf Sanji erneut das Wort ergriff. Ihm war zwar trotzdem nicht viel wohler bei der Sache, allerdings hatte er auch keine Lust jetzt noch in ein Krankenhaus zu gehen, um sich dort behandeln zu lassen. Und anscheinend, zumindest entnahm er das dem selbstsicheren Auftreten des Schwarzhaarigen, hatte er ausreichende Kenntnisse. „Und was ist dann das Problem?“ „Ich habe nichts da, um die Stelle örtlich zu betäuben. Du hast also die Wahl, ob du die Zähne zusammenbeißen willst oder ob du in ein Krankenhaus gehst.“ „Tut es denn sehr weh?“, seufzte der Blonde fragend. Es war zwar nicht so, dass er sonderlich wehleidig war, aber die Tatsache, dass ein Fremder seinen Hinterkopf vernähen wollte und die Tatsache, dass er keinen Überblick darüber hatte, machten ihn dann doch etwas nervös. „Kommt drauf an...“, antwortete er und sah so aus, als würde er überlegen. „Worauf denn?“ „Darauf wie wehleidig du bist und darauf, wie gut ich es mache. Ich zweifele nicht an meinen Fähigkeiten, also ist fraglich, wie viel du aushältst. Es gibt solche und solche. Manche geben keinen Laut von sich, andere klingen so, als würde man sie lebendig aufschneiden.“ „Ich weiß nicht, ob mich das jetzt beruhigen soll oder nicht... Aber ich habe keine Lust, jetzt noch in ein Krankenhaus zu gehen, also kümmere du dich bitte darum.“ Sanji erkannte, wie der Schwarzhaarige einfach nur nickte und sich dann seinem Koffer zuwendete. Er tränkte einen Tupfer mit Desinfektionsmittel und während er den Kopf des Blonden mit einer Hand festhielt, säuberte er die Wunde mit dem Tupfer. Obwohl Sanji dachte, dass der Schwarzhaarige nun stillschweigend arbeiten würde, überraschte er ihn. „Wenn ich mich recht entsinne, war dein Name Sanji, oder?“, fragte der Schwarzhaarige, ohne seinen Blick von seiner Arbeit abzuwenden. Erschrocken sah der Blonde den Schwarzhaarigen an, wie dieser seelenruhig weiterarbeitete. Dass er ihn ansprechen würde, hatte er nicht gedacht. Und dass er sich seinen Namen gemerkt hatte, verwunderte ihn noch mehr. Denn das bedeutete, dass er ihn sehr wohl als den Typen erkannt hatte, der ihm heute morgen nachgestellt war. „Ja... das ist richtig. Und wie heißt du?“, fragte er ihn dann zögerlich, obwohl er eigentlich schon aus diversen Quellen gehört hatte, wie dieser hieß. Verwundert hob der Schwarzhaarige seinen Kopf an und begutachtete das Spiegelbild seines Patienten. „Ich dachte das wüsstest du schon längst?“ „Nun ja... schon. Aber ich würde es gerne von dir hören.“, erklärte er und lächelte ihn erwartungsvoll an, worauf der Schwarzhaarige skeptisch eine Augenbraue hochzog. Dann zuckte er mit den Schultern und wendete sich wieder der Wunde zu. Kaum hörbar seufzte Sanji auf, es war also tatsächlich nicht einfach, an ihn heranzukommen. Während er darüber nachdachte, ob er ihn verärgert hätte, hatte der Schwarzhaarige bereits das Werkzeug gewechselt und sterilisiert, hielt nun eine Nadel zum Wunden Vernähen in der einen Hand sowie einen bläulich glänzenden Faden in der anderen Hand. Ruhig fädelte er den Faden in das Nähwerkzeug und stellte sich dann wieder hinter den Blonden. „Trafalgar Law.“, erklärte er dann und drückte die Wundränder probeweise zu, blickte dann konzentriert darauf. „Bitte?“, fragte Sanji noch einmal nach, zuckte nur leicht auf, als der Schwarzhaarige, die Wunde zusammendrückte. Er war so in Gedanken gewesen, dass er sich nicht sicher war, ob er es richtig verstanden hatte. Genervt seufzte der Schwarzhaarige auf, wiederholte aber dann doch seinen Namen. Bevor Sanji sich bedanken konnte, hatte der Schwarzhaarige die Nadel durch die Haut gezogen, worauf der Blonde aber nur kurz die Augen zusammenkniff. Es tat nicht sonderlich weh, entweder weil er nicht so wehleidig war oder, weil er doch schon einiges an Alkohol intus hatte oder aber, weil sein Körper einfach nur müde war. Wahrscheinlich spielten sich diese drei Faktoren gegenseitig in die Karten, allerdings wollte er darüber auch nicht weiter nachdenken. „Übrigens gefällt mir dein jetziger Kleidungsstil um einiges mehr, als der von heute Mittag...“, erklärte der Schwarzhaarige dann grinsend, zog die Nadel erneut durch ein Stück Haut, ehe die Wundränder aneinander zog. Während er den Faden gut verknotete und dann abschnitt, um ein Stück weiter erneut anzusetzen, begutachtete er immer wieder das Gesicht des Blonden, welches nun erneut zu einem saftigen Rot gewechselt war. „Danke... schätze ich...“, sprach Sanji dann heiser und als er das grinsende Gesicht des Schwarzhaarigen sah, senkte er schnell seinen Blick. Eigentlich hätte er damit rechnen sollen, dass wenn er ihn erkannt hatte, dass er ihn auch darauf ansprechen würde. „Hätte ja nicht gedacht, dass du es auch so nötig hast...“, lachte der Schwarzhaarige dann, wendete seinen Blick aber nicht von der Wunde ab. „Versteh das bloß nicht falsch! Mein Kumpel wollte, dass ich mitkomme!“, erklärte er dann mit lauterer Stimme und sah den Schwarzhaarigen erbost an, obwohl seine rot schimmernden Wangen ihn verrieten. Der Schwarzhaarige sah ihn grinsend an. „Ist ja gut, war nur ein Scherz, Sanji.“, erklärte er immer noch grinsend. „Dann ist ja gut...“, er stoppte und überlegte einen Moment, um dann erneut anzusetzen: „Du studierst doch an der Uni Medizin, nicht wahr? Wieso arbeitest du dann hier?“ Verwundert zog der Schwarzhaarige eine Augenbraue hoch, hob seinen Kopf, sah ihn an und wendete sich dann wieder der Wunde zu. „Was ist das denn für eine Frage? Ich studiere, richtig. Und ein Studium kostet Geld. Und wenn man Geld braucht, geht man Arbeiten. Ich dachte das wäre allgemein hin bekannt.“ „Das meine ich nicht! Dass du Geld brauchst, ist mir klar, aber warum hier?“ Der Schwarzhaarige seufzte auf, mittlerweile wurde ihm der Blonde doch etwas aufdringlich, aber er entschied sich, ihm trotzdem Antworten zu geben. „Weil Ivan-ya gut bezahlt. Auch wenn er gewöhnungsbedürftig aussieht, er ist ein Mann von Recht und Anstand. Er zahlt sehr gut und ich muss nie mehr erbringen, als ich will.“, erklärte er und grinste, als er merkte, wie dem Blonden bei dem Namen seines Arbeitgebers ein deutlicher Schauer den Rücken hinunter jagte. „Anscheinend kennst du ihn schon...“, stellte er dann fest, fühlte sich bestätigt, als der Blonde sich erneut schüttelte. „Jedenfalls... muss ich noch eine Sache klarstellen.“, erklärte der Schwarzhaarige, knotete den letzten Faden zu und legte sein Werkzeug zur Seite, nachdem er den Faden abgeschnitten hatte. Fragend sah der Blonde ihn an, worauf er fortsetzte. „Ich möchte nicht, dass sich herumspricht, dass ich hier arbeite. Ich würde es nicht begrüßen, würden hier nun Studenten auftauchen, klar?“, seine Frage klang viel mehr wie ein Befehl und so nickte Sanji andächtig. „Ich erzähle nichts weiter... in unserem Freundeskreis befindet sich auch nur ein weiterer Student, also brauchst du dir keine Sorgen zu machen.“, erklärte Sanji, während der Schwarzhaarige sein Werkzeug wieder säuberte. „Ist gut. Es ist ja wohl unwahrscheinlich, dass dieser eine Student mich erkennen würde...“ „Ja Kid ist nicht sonderlich aufmerksam, was solche Sachen angeht. Er...-“, Sanji unterbrach sich selbst, als er hörte, wie dem Schwarzhaarigen sein Werkzeug aus der Hand glitt und laut auf der Ablage klirrte. „Kid? Eustass Kid?!“, fragte der Schwarzhaarige und drehte sich hastig zu ihm herum. „Du kennst ihn? Ja, er ist ein Freund von uns. Wenn er nicht lernen müsste, hätten wir ihn auch mitgebracht... aber...“, der Blonde hörte auf zu erzählen, als der Schwarzhaarige eine Hand hob und ihm verdeutlichte, dass er nichts weiter zu sagen brauchte. Nachdem er seine Handschuhe abgezogen hatte, lehnte er sich an die Ablage und legte eine Hand auf seine Stirn, stöhnte kaum hörbar und fluchte dann ein gut hörbares „Scheiße“. Er ließ seine Hand über sein Gesicht gleiten und sah den Blonden dann nachdenklich an. Am Verhalten des Schwarzhaarigen konnte Sanji erkennen, dass er Kid kannte und anscheinend kein gutes Verhältnis zu ihm hatte. Und jetzt wo er ihn sah, augenscheinlich über etwas grübelte, fiel ihm ein, dass Kid einmal einen Studenten erwähnt hatte, der ihm gehörig auf den Zeiger ging. Kid hatte mal etwas von einem „schwarzhaarigen Arschloch“ erzählt, dass zu „dämlich“ wäre, sich zu integrieren und nicht in der Lage wäre, sich so zu artikulieren, dass man ihn verstehen könnte. Dass dieser Student ein „arroganter Wichtigtuer“ wäre, der ihm nicht den Respekt zollte, den er verdiente. Als er die Worte Kids gedanklich wiederholte, musste er schmunzeln. Das Ganze passte einfach wunderbar zusammen. Wahrscheinlich hatte der Schwarzhaarige ihn ignoriert und seit dem war Kid der Ansicht, dass er ihm zeigen müsste, dass er Respekt zu haben hätte. Und so wie er Kid kannte, würde er bestimmt auch mal handgreiflich werden. Kam der Schwarzhaarige deshalb immer in die Kantine, obwohl er nie dort aß? „Hat Kid dich geschlagen?“, fragte Sanji dann. Eigentlich wollte er diesen Verdacht gar nicht laut aussprechen, aber irgendwie waren ihm diese Worte doch über die Lippen gegangen. „Was? Nein. Der wäre gar nicht in der Lage, mir was anzutun, dafür ist er viel zu dämlich. Ich sage mal so, wir haben ein angespanntes Verhältnis und geraten öfter als mir lieb ist aneinander. Dummerweise liegen unsere Vorlesungssäle direkt nebeneinander und so sehe ich ihn zweimal die Woche, wenn wir uns nicht zufällig über den Weg laufen... was mehr als genug ist.“ Der Blonde sah den Schwarzhaarigen verwundert an, denn mit so vielen Wörtern aus seinem Munde hatte er nicht gerechnet. Und noch viel mehr wunderte ihn der äußerst genervte Gesichtsausdruck. „Also wäre es besser, wenn er dich hier nicht sieht... Ich kenne Kid zwar nicht so gut wie mein Kumpel, aber ich kann mir gut denken, was dein Problem ist... ich spreche mit den anderen darüber.“, erklärte er und sah, wie der Schwarzhaarige deutlich erleichtert aussah und nickte. Jetzt fiel ihm auch ein, dass die anderen ja auch noch da waren und wahrscheinlich auf ihn warteten. „Da fällt mir ein, dass meine Freunde noch da sind. Ich sollte vielleicht mal zu ihnen gehen.“, dachte der Blonde nun laut. „Das wird nicht nötig sein.“, erklärte der Schwarzhaarige, verstaute nun sein Werkzeug in seinem Koffer, schloss ihn und ging mit ihm zurück zum Spind, verstaute ihn darin. Sanji sah ihm fragend hinterher, wie dieser nun an ihm vorbeilief und von einem Tisch ein Stück Stoff nahm, um es ihm dann zu überreichen. „Mein Sakko! Den hatte ich komplett vergessen! Dankeschön!“, grinste er ihn froh an. „Bitte, aber dein Freund mit den grünen Haaren hat ihn mir gereicht. Ich sollte dir auch noch sagen, dass du nicht zu warten bräuchtest.“ „Wie?“ „Die beiden Langnasen sind bereits gegangen und die anderen beiden sind noch in den anderen Teil des Clubs gegangen. Er meinte zwar, dass ich dir das nicht sagen sollte, aber so weißt du woran du bist.“ „Na toll... Na ja, danke dass du mich aufgeklärt hast. Da hätte ich ja lange warten können.“ Der Schwarzhaarige grinste den Blonden schelmisch an, ging dann erneut zu seinem Spind und holte einen Mantel hervor, den er sich sogleich überzog. „Da ich jetzt Feierabend habe, gehe ich jetzt nach Hause. Wie sieht es mit dir aus?“, fragte der Schwarzhaarige und holte eine weiße Plüschmütze mit braunen Flecken aus dem Spind heraus, um sie sich über den Kopf zu ziehen. Sanji sah ihn fragend an, denn diese Mütze hatte er noch nicht an ihm gesehen. Andererseits war es tagsüber auch warm, wieso sollte er also eine Mütze tragen? Als er dann auf seine Uhr sah, seufzte er kurz auf. Es war nach ein Uhr, also könnte er auch nach Hause gehen. Ohne dem Schwarzhaarigen zu antworten, stand er dann auf und zog sich den Sakko über. Dann stellte er sich neben ihn und erklärte, dass er auch gehen würde. Der Schwarzhaarige nickte nur und verließ dann, dicht gefolgt von dem Blonden den Raum. Doch anstatt auf den Ausgang zu zu gehen, ging er zu der Tür gegenüber und stellte sich in den Türrahmen. „Bentham-ya... Ich gehe jetzt nach Hause. Sag Ivan-ya Bescheid, bis morgen.“, erklärte er und ohne eine Antwort abzuwarten, ging er auf Sanji zu, deutete ihm an, dass er fertig wäre. Als sie Tür zum Personalabteil passiert hatten, seufzte Sanji wohlig auf. Es kam ihm beinahe so vor, als wäre er wieder in der Welt der Menschen angekommen. Grinsend drehte sich der Schwarzhaarige, der bereits ein Stück vorgegangen war, zu ihm herum, blieb stehen und wartete darauf, dass er wieder anschloss. Schweigend liefen sie bis zum Ausgang und erst als sie wieder an der frischen Luft waren, sprach Sanji den Schwarzhaarigen an, während er sich ausgiebig streckte. „Ich möchte dir nicht noch mehr Arbeit machen als ohnehin schon... ich gehe dann.“, erklärte Sanji und steckte sich eine Zigarette an, die, seiner Meinung nach, schon längst überfällig war. „Kein Problem. Wir können noch ein Stück zusammen gehen. Wo musst du hin?“, erklärte der Schwarzhaarige und schob seine Hände in seine Manteltaschen. „Ein Stück weit außerhalb. Nicht weit von der Uni entfernt.“ „Gut, ich begleite dich bis zu der Bäckerei „Garps Wunderbude“. Ich schätze, du weißt wo die ist. Von da an muss ich in eine andere Richtung.“, erklärte er kühl und ging los. Sanji nahm noch grinsend einen Zug von seiner Zigarette, ehe er aufholte und neben ihm her ging. Obwohl sie nun schon eine Weile schweigend nebeneinander herliefen, konnte Sanji nicht anders als zu lächeln. Er hatte das Gefühl, dass der heutige Tag als Erfolg zu verbuchen wäre. Natürlich war einiges schief gegangen, nicht nur die Wunde an seinem Hinterkopf, aber anscheinend war das der Preis dafür, wenn man etwas haben wollte, was man begehrte. Nachdenklich tätschelte er mit seiner Hand durch seinen Haarschopf, doch ehe er die Wunde abtasten konnte, hörte er wie der Schwarzhaarige etwas sagte. Fragend sah er ihn an, worauf der Schwarzhaarige genervt mit den Augen rollte. „Ich sagte: „Finger weg“. Normalerweise hätte ich die Naht abkleben müssen, was aber schwierig ist, wegen deiner Haare... Und wenn du da dran fasst, besonders nachdem du geraucht hast, kann sich die Wunde leicht entzünden. Falls es dich interessiert, ich habe drei Stiche benötigt, um die Wunde zu schließen.“, erklärte er erneut so kühl, als würde er lediglich Fakten vorlesen, wobei diesem Mal ein leicht genervter Unterton mitschwang. Nun gut, es waren auch Fakten, aber trotzdem wusste Sanji nicht, wie er mit seiner kühlen und distanzierten Art umgehen sollte. Also seufzte er nur auf und entschuldigte sich dann. „Du brauchst dich doch nicht bei mir entschuldigen, es ist dein Körper und deine Gesundheit. Das könnte mich nicht weniger interessieren.“ „Aber wieso hast du dich dann um mich gekümmert?“ „Ist eine gute Übung. Ich dachte das wäre offensichtlich. Jedenfalls... achte ein wenig darauf. Sollten die Kopfschmerzen nicht nachlassen oder Übelkeit hinzu kommen, empfehle ich dir, einen Arzt aufzusuchen.“ „In Ordnung... Trotzdem noch einmal Dankeschön.“, erklärte der Blonde und ließ seine Hände in seine Hosentaschen wandern. „Gern geschehen.“ Gerade dachte er noch er hätte einen Erfolg verbucht und nun hatte er das Gefühl, genauso weit wie am Anfang zu sein. Aber, obwohl der Schwarzhaarige beteuerte, dass es nicht so wäre, so hatte Sanji das Gefühl, dass er ihm zumindest nicht komplett egal wäre... Und obwohl er es ihm so schwer machte, so hatte Sanji nicht das Gefühl, sich von ihm distanzieren zu wollen. Im Gegenteil, es war zwar kompliziert und anstrengend, aber gleichermaßen interessierte er sich nun noch mehr für ihn. Dieses Paradoxon machte das Ganze umso spannender und Sanji hatte das Gefühl, dass er jetzt nicht aufgeben dürfte. Bis zu dem Punkt, an dem sie sich trennen würden, um ihrer Wege zu gehen, müssten sie noch ein Stückchen gehen. Und bis dahin hatte er noch Zeit, sich etwas zu überlegen, um ihn darauf anzusprechen, ob er eventuell Lust hätte, etwas mit ihm zu unternehmen. Allerdings müsste er es so anstellen, dass es nicht seltsam wirkte. Er wusste nur, dass er es nicht so wie Zorro zuvor anstellen sollte... So schwer würde das ja wohl nicht werden! Kapitel 7: Kapitel 7 -------------------- Nun befanden sich die beiden bereits an der großen Kreuzung, welche Sanji auf dem Hinweg mit seinen Kumpeln überquert hatte. Anders als zuvor, waren die Straßen beinahe wie leergefegt, lediglich kleine Grüppchen von jüngeren Leuten wanderten umher, waren anscheinend auf dem Nachhauseweg, da sie bereits genug gefeiert hatten. Andererseits war es mit kurz nach eins eher früh, was Sanji darauf schließen ließ, dass sie wohl eher den Club wechselten. Obwohl er selbst in dem Alter war, wo man gerne und am besten soviel wie möglich feiern ging, so musste er sich eingestehen, dass er dem einfach nichts abgewinnen konnte. Manchmal hatte er sich selbst einen Ruck gegeben - oder wurde von Zorro genötigt - und war, wie heute auch, mit seinen Kumpeln mitgegangen. Na gut, dieses Mal hatte er tatsächlich noch einen weiteren Grund, aber das tat nichts zur Sache. Er seufzte, als er merkte, dass er gedanklich komplett abgeschweift war. Er musste sich doch überlegen, wie er den Schwarzhaarigen dazu bekam, etwas mit ihm zu unternehmen! Immerhin hatte er es sich nun fest in den Kopf gesetzt, dass er sich mit ihm anfreunden würde. Und dafür war es eben notwendig, mehr Zeit mit ihm zu verbringen, damit sie sich unterhalten könnten. Aber wie sollte er es anstellen, ohne das es seltsam wirkte? Er wollte ja nicht, dass der Schwarzhaarige dachte, dass es sich um ein Date handeln würde. Er selbst wollte das natürlich auch nicht. Er hatte immer auf Frauen gestanden und würde es auch immer tun! Da müsste schon einiges passieren, damit sich das änderte; allerdings war es einfach unmöglich! Grübelnd rieb er sich mit einer Hand über sein Kinn, bemerkte gar nicht, wie der andere ihn immer wieder skeptisch ansah. Law hatte das Gefühl, dass der Blonde über etwas angestrengt nachdachte, allerdings würde er ihn nicht darauf ansprechen. Wieso auch? Es war nicht so, dass es ihn sonderlich interessieren würde. Er ging lediglich aus einer Art Pflichtgefühl mit ihm mit, wollte nicht, dass ihm etwas zustieß. Außerdem war die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich nach dem heutigen Abend noch einmal treffen würden, schwindend gering. Sanji dachte darüber nach, ob er ihn zu einem Kaffee einladen sollte, allerdings verwarf er diese Idee auch wieder, nachdem ihm einfiel, dass es ähnlich zudem war, was man mit „zu einem Drink einladen“ meinte. Vielleicht sollte er die Idee abschütteln, ihn zu irgendetwas einladen zu wollen. Der Blonde ließ seinen Blick einmal unauffällig auf den Schwarzhaarigen wandern, welcher sich auf den Weg zu konzentrieren schien. Er war zwar schlank und athletisch, aber er konnte sich nicht vorstellen, dass er ins Fitnesscenter ging. Also würde ein gemeinsames „Pumpen gehen“ ausfallen, was Zorro ihm häufiger vorgeschlagen hatte.Vielleicht wäre es doch am besten, ihm einfach die Wahrheit zu sagen? Er würde damit zwar mit der Tür ins Haus fallen, aber wahrscheinlich wäre es wirklich am besten... Der Schwarzhaarige würde bestimmt auf die Wahrheit nicht weniger abwertend reagieren, als wenn er ihn einen Vorschlag für etwas machte, was er am Ende falsch verstehen könnte... „Also dann. Ab hier muss ich in die andere Richtung.“, riss der Schwarzhaarige den Blonden aus den Gedanken. Er war so auf seine Gedanken fixiert, dass er gar nicht mitbekommen hatte, dass sie bereits am Zielort angelangt waren. „Warte bitte!“, warf der Blonde hektisch ein, wodurch der Schwarzhaarige, der sich bereits zum Gehen gewandt hatte, sich erneut zu ihm drehte und ihn skeptisch ansah. „Ich... also, es ist so...“, haspelte der Blonde, wusste nicht wie er sein Begehren ansprechen sollte, worauf der Schwarzhaarige ihn mit einer hochgezogenen Augenbraue musterte. „Wenn du was zu sagen hast, dann sag es. Ich habe nicht vor, die ganze Nacht hier zu stehen.“, erklärte der Schwarzhaarige leicht genervt, was Sanji dazu brachte, sich zu räuspern. „Ich habe einen Traum!“, sprach er dann mit fester Stimme und sah den Schwarzhaarigen ernst an, welcher ihn nun verwundert anblickte. „Ich möchte der beste Koch der Welt werden... Ich möchte alle Techniken erlernen und perfektionieren! Deshalb spare ich auf eine Weltreise, welche mich schulen soll, um diesen Traum zu erfüllen!“ Sanji fixierte das Gesicht seines Gegenübers und erkannte, dass dieser sich wohl nun fragte, warum er ihm das erzählte. Doch ehe der Schwarzhaarige etwas einlenken konnte, ergriff er erneut das Wort. „Deshalb arbeite ich sehr hart dafür. Neben dem Kantinenjob, habe ich noch einen weiteren Job. Jedenfalls bist du mir bei der Arbeit in der Kantine aufgefallen. Und ich frage mich, was dein Traum ist. Ich möchte dich gerne näher kennenlernen! Können wir uns nicht anfreunden?“, erklärte Sanji, wurde zum Ende seiner Ansprache aber immer schneller. Obwohl er so schnell sprach, wusste er aber, dass der Schwarzhaarige ihn verstanden hatte, auch wenn dessen Mimik nichts darüber preis gab, was er nun dachte. Unbewusst hatte Sanji seine Hände zu Fäusten geballt, blickte den Schwarzhaarigen nun mit weit aufgerissenen Augen und leicht vorgebeugten Oberkörper an. So wie sein Gegenüber nun dastand, es ihm unmöglich machte, irgendetwas aus ihm zu lesen, hatte er das Gefühl, dass es eine schlechte Idee war, ihm das alles zu erzählen. Er spürte wie ihm ein Schauer über den Rücken kroch, ihn verunsicherte und ihn mit Angst füllte. Wie seine Fäuste nun unkontrolliert zu Zittern begannen und er nicht anders konnte, als seinen Blick beschämt zu Boden gleiten zu lassen. Doch ehe er sich vollkommen von der Angst vor der Reaktion seines Gegenübers vereinnahmen lassen konnte, begann der Schwarzhaarige zu lachen. Erschrocken und irritiert sah er in das amüsierte Gesicht des Schwarzhaarigen, der es sichtlich genoss, sich dem Lachen hinzugeben. Doch genauso abrupt wie er begann zu lachen, genauso abrupt hörte er auch wieder auf. Immer noch grinsend sah der Schwarzhaarige den Blonden an, musterte dessen verzweifelten Gesichtszüge, den Ausdruck der zeigte, dass er nicht wusste, was er nun sagen oder tun sollte. „Deshalb das ganze Theater... Ich hatte schon im Verdacht, dass ich dein Interesse geweckt hätte, aber dass du mir das so offenbarst, habe ich nicht gedacht...“, erklärte er und Sanji beobachtete, wie das Lächeln auf seinem Gesicht verschwand, eine ernste Miene hinterließ. „Hör mir gut zu, Sanji-ya. Es ist ja wirklich niedlich, wie du mir nachgelaufen bist und versuchst Kontakt zu mir aufzubauen. Und unter anderen Umständen, hätte ich dich vielleicht auch nicht abgewiesen. Aber wir können keine Freunde sein. Zu deiner eigenen Sicherheit, möchte ich, dass du dich von mir fern hältst.“ Erschrocken und fassungslos sah der Blonde in das Gesicht des Schwarzhaarigen. Er wusste nicht was er jetzt sagen sollte, das Einzige, was er wusste, war, dass sein Gesicht nun wohl all die aufkommenden Emotionen widerspiegeln musste, die nun in ihm aufkochten. Trotz der Vielzahl an Emotionen, die in ihm waren, war er hauptsächlich eines: enttäuscht und traurig. Nie hatte er damit gerechnet, dass er ihn so direkt abspeisen würde. Zu seiner eigenen Sicherheit? Was redete er denn da? Wieso sollte es ihn gefährden, mit ihm in Kontakt zu stehen? Das war doch nur eine Lüge, um eine Begründung abzugeben... Sanji spürte, wie sich nun Wut in ihm aufstaute, spürte, wie sein Körper zu beben begann. Am liebsten hätte er ihn angeschrien, aber seine Emotionen lähmten ihn, ließen ihn nur fassungslos das Gesicht des Schwarzhaarigen mit seinem Blick fixieren. „Ich weiß, dass du jetzt denkst, dass ich dich belüge. Ich sehe mich aber nicht in der Position, mich rechtfertigen zu müssen... Es ist wirklich schade, du bist ein netter, junger Mann, aber wir können nicht befreundet sein...“, erklärte der Schwarzhaarige und Sanji hätte darauf schwören können, zum ersten Mal eine Emotion aus seinen Augen ablesen zu können. Nicht nur, dass er glaubte, dass die Stimme des Schwarzhaarigen bei den letzten Worten etwas leiser wurde, nein, er glaubte so etwas wie Verzweiflung in den sturmgrauen Iriden gesehen zu haben. Die Verwunderung über diesen Umstand, sorgte dafür, dass sämtliche Anspannung in ihm sich auflöste und er nun entspannt, aber auch verwundert vor dem Schwarzhaarigen stand und ihn einfach nur ansah. Als der Schwarzhaarige den verwunderten Blick des Blonden bemerkte, lächelte er ihn erneut an. „Aber ich wünsche dir alles Gute, damit dein Traum in Erfüllung geht. Es ist ein ungewöhnlicher, aber sehr schöner Traum. Viel Glück.“, erklärte er, hatte sich bei den letzten Worten zum Gehen gewandt und hob zum Abschied noch eine Hand, ehe er beide Hände wieder in seine Manteltaschen gleiten ließ und schnellen Schrittes verschwand. Der Schwarzhaarige ließ den Blonden einfach stehen und Sanji wusste nicht, ob oder was er nun erwidern sollte. Nachdenklich sah er ihm einfach nach und ließ den Schwarzhaarigen seiner Wege ziehen... Sanji stand noch lange da, sah dem Schwarzhaarigen nach und erst als dessen Silhouette vollständig verschwunden war, raufte er sich wieder zusammen. Es gab also einen Grund für die distanzierte Art des Studenten. Einen Grund, wieso er nicht mit ihm befreundet sein wollte oder konnte. Also etwas, was deutlich machte, dass es nicht an ihm lag. Gedanken versunken zog er eine Zigarette aus seiner Tasche, ehe er sie sich anzündete und sich an die Eingangstür von Garps Wunderbude lehnte. Während er an seiner Zigarette zog, hatte er seinen Blick zum Himmel gewandt und beobachtete die wenigen Sterne, die nicht komplett von der Lichtverschmutzung vereinnahmt wurden. Er wusste nicht, was er jetzt denken sollte. Normalerweise sollte er frustriert sein, dass er ihn abgewiesen hatte. Aber dieses Gefühl, eine Niederlage erlebt zu haben, wollte sich einfach nicht einstellen. Im Gegenteil. Er hatte das Gefühl, dass es irgendetwas gab, was den Studenten bedrückte und somit etwas, was es herauszufinden galt. Und das er nun wusste, dass es ein Geheimnis gab, dass zu lüften wäre, ließ ihn glauben, einen Schritt näher an ihn heran gekommen zu sein... Seufzend schloss er seine Augen. Irgendetwas zog ihn magisch an, ließ ihn glauben, dass er sich kümmern musste. Er wollte wissen, was es war, dass er ihn abgelehnt hatte, wollte ihm aber auch gleichzeitig helfen. Ein Laut der Verwunderung über sich selbst glitt über seine Lippen, ehe er seine Zigarette auf dem Boden austrat. Er konnte sich einfach nicht erklären, wieso er sich so einen Narr an dem Schwarzhaarigen gefressen hatte. Er wusste nur, dass er jetzt mit Sicherheit nicht aufgeben würde. Grinsend stieß er sich von der Eingangstür ab. Bisher hatte er alles erreicht, was er erreichen wollte. Er hatte immer nur Geduld und Eifer benötigt, was ihm das Gefühl gab, dass er bloß dran bleiben musste. Sich dem Umstand bewusst, dass er es schaffen würde, den Schwarzhaarigen näher kennen zu lernen, machte er sich auf den Weg nach Hause. Er hatte es zwar nicht geschafft, sich auf ein Treffen mit ihm zu einigen... Allerdings wusste er genau, wo er ihn antreffen könnte. Immerhin waren sie an derselben Universität; auch wenn er dort nur arbeitete und der Schwarzhaarige studierte. Für den Moment blieb ihm nichts anderes übrig, als seinem gewohnten Alltag nachzugehen. Heute Abend würde er im Baratie arbeiten und morgen würde er dem Schwarzhaarigen einfach auf den Zahn fühlen. Aufgeben war keine Option und manchmal musste man andere zu ihrem Glück zwingen! Bei dem Gedanken musste er erneut grinsen. Seine Gedanken klangen nun selbst für ihn so konfus, als hätte er sich in den Studenten verguckt. Eindeutig ein Zeichen dafür, dass er ins Bett musste! Nur wenige Minuten später war er auch schon zu Hause angekommen; er hatte gar nicht bemerkt, dass er so schnell gegangen war. Erst jetzt, wo er seine Haustür aufschloss, spürte er, wie seine Beine brannten und nachdem er die Tür aufschloss und leise hinter sich ins Schloss fallen ließ, schleppte er sich mühsam die Treppen hoch, um in seine Wohnung zu gelangen. Dort entkleidete er sich bereits im Flur, ließ seine Klamotten achtlos zu Boden fallen und taumelte in sein Schlafzimmer, um sich dort in sein Bett fallen zu lassen. Und obwohl seine Gedanken ihn hätten wach halten sollen, fielen ihm die Augen sofort zu und er schlief ein. Immerhin war morgen auch noch ein Tag... Kapitel 8: Kapitel 8 -------------------- Als Sanji aufwachte, war es bereits später Vormittag. Er fühlte sich wie gerädert und kam nur schlecht aus dem Bett, allerdings plante er nicht, sich im Bett auszukurieren. Davon abgesehen, dass ihm schnell langweilig werden würde, wollte er seine tägliche Routine nicht verlieren. Somit war das Erste, was er tat, die Klamotten aus dem Flur einzusammeln, um so die gewohnte Ordnung wieder herzustellen, und sich danach ins Bad zu begeben. Als er die Wäsche in den Wäschekorb geworfen hatte, stellte er sich vor den Spiegel und sah sich an. Er sah zwar immer noch müde aus, aber viel besser als zuvor. Gerade als er überlegte, ob er duschen gehen sollte, fiel ihm ein, dass er die Wunde an seinem Hinterkopf völlig vergessen hatte. Damit hatte sich das Duschen erledigt und nur eine Katzenwäsche kam in Frage. Es wunderte ihn zwar etwas, dass er bisher keinerlei Beschwerden von der Wunde hatte - außer einem leichten Pochen -, aber er wollte sie auch nicht heraufbeschwören, indem er Dinge tat, die die Heilung behindern könnten. Sanji war seinen gewöhnlichen Tätigkeiten nachgegangen, hatte aber nicht mehr allzu viele Gedanken auf den Schwarzhaarigen verwendet. Es kam ihm unnötig vor, sich darüber den Kopf zu zerbrechen, wenn er heute doch sowieso nichts mehr erreichen konnte. Und da er noch Zeit hatte, bis seine Schicht im Baratie begann, entschied er sich, den Fernseher einzuschalten. Immerhin könnte es nicht schaden, sich etwas mit den Neuigkeiten auseinander zu setzen. „...Erneut haben die unbekannten Täter zugeschlagen. In einer Hintergasse der Mall wurde ein junger Mann tot aufgefunden, welcher, wie die anderen Opfer zuvor, mit einer pinken Feder versehen war. Da es sich mittlerweile um das elfte Opfer handelt, bittet die Polizei die Bevölkerung abends nur noch in Begleitung rauszugehen. Außerdem möchten die Polizei darauf hinweisen, dass jeder Hinweis helfen könnte, den oder die Täter zu fassen... Kommen wir nun zum Sport...“, Sanji verzog sein Gesicht bei dem Wort „Sport“ und schaltete einen anderen Sender ein. Nach einigem Herumschalten, entschied er sich dafür, dass das heutige Fernsehprogramm nichts für ihn bieten würde und schaltete den Fernseher wieder aus. Seufzend drückte er sich tiefer in das Polster seines Sofas, hatte seine Arme an dessen Lehne aufgelegt und überlegte. Die Bilder aus der Nachrichtensendung schwirrten ihm immer noch im Kopf umher, denn wenn er sich nicht täuschte, war der Tote nicht unweit von dem Ort entfernt, wo er zuletzt mit Law gesprochen hatte. Er hoffte, dass dem Schwarzhaarigen nichts zu gestoßen war und dass dieser unversehrt zu Hause angekommen war. Allerdings hatte er auch das Gefühl, dass er sich keine Sorgen zu machen brauchte und dass es ihm gut ging. Der blonde Mann streckte sich dann und stand auf, entschied sich dazu, sich so langsam für die Arbeit fertig zu machen, da seine Schicht schon bald beginnen würde und er zuvor noch ein wenig Fußweg zu bewältigen hatte. Gerade als er die Haustür hinter sich schloss, spürte Sanji wie ihm ein Schauer durch den Körper ging. Er hatte ein mulmiges Gefühl und irgendetwas tief in ihm drin, pochte darauf, dass er heute besonders vorsichtig sein sollte. Wieso er dieses seltsame Gefühl hatte, wieso ihm dadurch flau im Magen wurde, konnte er beim besten Willen nicht ausfindig machen. Vielleicht lag es an den Nachrichten? „Quatsch“, dachte er laut, um letztendlich die Tür abzuschließen und sich auf den Weg zur Arbeit zu machen. Wahrscheinlich kam dieses Gefühl von der Kopfverletzung und er interpretierte einfach nur zu viel hinein. Als er dann noch auf seine Uhr sah, begab er sich strammen Schrittes zum Baratie. Er hätte zwar eigentlich noch genug Zeit, um den Weg bequem hinter sich zu lassen, aber er bevorzugte es, wenn er sich schon vor der Schicht ein Bild vom Geschehen machen konnte. Nicht nur dass er so für gewöhnlich auskundschaftete, wie viele Gäste anwesend waren, die damit verbundene Arbeit und was sich Jeff als Tagesmenü überlegt hatte, sondern hatte er auch speziell immer einen Blick auf die Damen geworfen und diese umgarnt. Vielleicht würde er heute in sein normales Ich zurückkehren und sich so benehmen, wie er es von sich selbst am besten kannte: Ein Gentleman und Kavalier der ersten Klasse! Tatsächlich hatte er sich selbst enttäuscht als in das Baratie eintrat. Anstatt die hübschen Damen zu umgarnen, war er schnurstracks durch den Gästesaal gelaufen und hatte sich zu den Köchen und Beiköchen in die Küche begeben. Und natürlich war das nicht unbemerkt geblieben. Einer der Köche, Patty - ein sehr massiger Mann mittleren Alters -, hatte gerade Speisen an einen Tisch gebracht und hatte beobachtet, wie Sanji erst die Damen begutachtete, aber anders als erwartet, diese einfach ignoriert hatte. Natürlich ließ er sich den Spaß nicht nehmen und war ihm, nachdem er den Gästen einen guten Appetit gewünscht hatte, hinterher gegangen. Obwohl der Blonde sich gerade in einem Gespräch mit einem der Beiköche befand, der ihm erzählte, dass es am gestrigen Tag ziemlich los gewesen wäre, war er auf ihn zugegangen und hatte ihn mit seiner großen klobigen Hand einen Stoß auf die Schulter gegeben. Er konnte es einfach nicht lassen und hatte ihn mit Sprüchen geärgert, dass er nun wohl die Liebe seines Lebens gefunden hatte, da er sich wie ein treues Hündchen benahm. Und als Patty auch den anderen Köchen von Sanjis seltsamen Verhalten erzählt hatte, hatten auch diese ihn immer wieder aufgezogen. Nicht einmal war er auf die Sprüche und Sticheleien eingegangen, hatte diese mit einem Lächeln abgetan und nachdem sich das Baratie immer weiter gefüllt hatte, hatten sich alle auf ihre Arbeit konzentriert und ihn auch in Ruhe gelassen. Erst als die erste Welle an Gästen vorüber gezogen war, hatte Sanji etwas Zeit für sich und begab sich, durch die Hintertür, zum Raucherpavillon, den Jeff vor Jahren hatte im Hinterhof bauen lassen. Es gab nur sehr wenige Raucher hier, wodurch man beinahe hätte denken können, dass er diesen eigens für seinen Neffen errichtet hätte. Gerade der Umstand, dass so gut wie niemand hier rauchte, sorgte dafür, dass er seine Ruhe hatte und sich seinen Gedanken hingeben konnte. Mittlerweile war er so weit, dass er sich selbst Sorgen machte. Wieso reizte es ihn nicht, den Damen den Hof zu machen? Bis vor kurzen war seine Libido immer in maßlose Höhen angestiegen, wenn er jemanden des anderes Geschlechts ausfindig machen konnte. Es konnte doch nicht allein daran liegen, dass er soviel Arbeit hatte und dauerhaft unter Strom stand, oder doch? Aber obwohl er soviel arbeitete, musste er sich auch eingestehen, dass er sehr viel Spaß daran hatte und auf keinen Fall kürzer treten wollte. Also konnte die Arbeit nicht der Grund dafür sein. Heute hätte er zwar seine Unlust mit der Kopfverletzung erklären können, allerdings hatte er dieses Problem ja nicht erst seit heute. Es ging doch schon seit Tagen, wenn nicht schon seit Wochen so. Selbst sein hohlköpfiger, grünhaariger Kumpel hatte es bemerkt; und dass, obwohl er wirklich nicht der Aufmerksamste war! Irgendetwas musste sich verändert haben oder genauer genommen, irgendetwas musste ihn verändert haben. Und obwohl er eine Ahnung hatte, was bzw. wer es war, dass bzw. der diese Veränderung auslöste, so würde er es sich niemals eingestehen wollen. Es war einfach unmöglich. Er stöhnte genervt auf, konnte nicht glauben, wie anstrengend es war, darüber nachzudenken, was ihn veränderte. Vielleicht war er einfach nur krank? Er hoffte es, da eine Krankheit die wenigsten Probleme mit sich ziehen würde. Er ließ seine Gedanken noch eine Weile kreisen, reflektierte die Geschehnisse der letzten Tage und kam letztendlich zu dem Schluss, dass er sich im Kreis drehte. Es wäre wohl das Beste, sein momentanes - hoffentlich einfach nur krankes – Ich so zu akzeptieren, wie es war. Anders als gewohnt, aber hoffentlich nicht minder mit positiven Eigenschaften belastet. Bisher hatte sich auch noch niemand über andere Änderungen seiner Persönlichkeit beschwert, darum wäre es wirklich das Beste, es für den Moment hinzunehmen und sich erneut der Arbeit hinzugeben. Er hatte nun wirklich lange genug Pause gemacht, obwohl er nicht behaupten konnte, auch nur ansatzweise erholter zu sein. Die restliche Zeit seiner Schicht verging wie im Flug. Die Menge an Bestellungen, die abzuarbeiten war, machte es ihm auch nicht möglich, sich weitere Gedanken zu machen. Nun, es wäre auch nicht seine Art gewesen. Für Sanji war es immer wichtig, voranzuschreiten und nicht rückwärts zu laufen. Und so wie in diesem Fall, erst recht nicht, sich im Kreis zu drehen, ohne irgendein Resultat zu erhalten! Da konzentrierte er sich lieber auf das Wesentliche, tat, was getan werden musste und blickte am Ende auf gute Leistungen zurück. Immerhin war das die Einstellung, die ihn zu dem machte, der er war und die es ihm ermöglichte, soweit zu kommen, wie es eben jetzt der Fall war. Denn obwohl er nicht der beste Koch der Welt war - das, was er anstrebte -, so war er zumindest unter den Gourmets dieser Stadt schon bekannt, wie ein bunter Hund, was regelmäßig für einen vollen Gästesaal führte. Natürlich war er nicht allein der Grund dafür, auch der Rest der Belegschaft hatte sich Stammgäste sichern können. Und eben das war auch der Grund, dass es regelmäßig heiß her ging im Baratie. Aber nun war seine Schicht vorüber und er konnte guten Gewissens nach Hause gehen. Eigentlich hatte er geplant noch mit seinem Onkel zu reden, allerdings hatte sich dieser den heutigen Abend frei genommen und somit hatte er ihn nicht angetroffen. Denn obwohl er sich häufig mit ihm stritt, so war er dennoch seine einzige Familie, die ihm mit Rat und Tat zur Seite stand. Und gerade Jeff war ein Mensch, der den Nagel immer auf den Kopf traf, ohne große Umschweife erklärte, was zu tun war. Bisher hatte er ihm immer helfen können, wenn er unsicher war und mal nicht wusste, was er tun sollte. Nur heute war eben nicht da und somit würde er ihn ein anderes Mal darauf ansprechen, wenn denn dann noch Bedarf bestünde. Sanji hatte noch eine Weile vor den geschlossenen Pforten des Baratie gestanden, hatte alle verabschiedet und sich noch in Ruhe eine Zigarette genehmigt, bis er sich letztendlich auch auf den Weg nach Hause begab. Stöhnend entfernte er sich vom Baratie, ärgerte sich darüber, dass er noch immer keinen Führerschein hatte und somit selbst um diese späte Uhrzeit noch zu Fuß laufen musste. Im Gegensatz zum Club, welcher noch relativ nah an seiner Wohnung war - obwohl er da auch ein gutes Stück laufen musste -, so war das Baratie am anderen Ende der Stadt und die Nutzung der Hauptstraßen, würde dafür sorgen, dass er noch eine gute Dreiviertel Stunde unterwegs wäre, wenn er sich beeilte. Da er aber schnell nach Hause wollte, entschied er sich ausnahmsweise dafür, sich durch die Hintergassen zu bewegen, da er dadurch mindestens eine Viertel Stunde einsparen konnte. Zwar waren diese nur spärlich beleuchtet, aber er wollte dort nicht kampieren, sie nur durchqueren und schnell nach Hause kommen. Nach einigen Minuten war er bereits an einer Abzweigung angelangt, blickte konzentriert in die düstere Gasse. Einige Müllcontainer standen an den Seiten und nur einzelne der Laternen gaben ein flackerndes Licht von sich, ließen die grauen Pflastersteine und maroden Hauswände gruseliger wirken als sie waren. Der Blonde schüttelte sich und schritt entschlossen auf die Gasse zu, denn er war sich bewusst, dass etwas, was gruselig wirkte, meistens ungefährlich war und auch der düstere Eindruck der Gasse ihn täuschte. Nachdem er einige Meter durch die Gasse gelaufen war, begann er instinktiv sein Schritttempo zu verringern, horchte immer wieder in die Finsternis. Die wenigen Laternen, die noch flackerten verteilten sich nun noch rar gesäter durch die Gasse, wobei man nicht mehr von Laternen sprechen konnte. Es handelte sich lediglich um einzelne Glühbirnen, die von einer Hauswand zur anderen gezogen wurden, um so den Einwohnern der herunter gekommen Bruchbuden etwas Licht zu schenken, wenn sie sich dazu entschieden, im dunklen das Haus zu verlassen. Allerdings hatte Sanji nicht das Gefühl, dass die Wohnungen bewohnt waren, da er keinerlei wohnhafte Geräusche vernehmen konnte und aus keinem der kleinen Fenster Licht drang. Es wirkte eher so, als wäre alle Wohnungen verlassen. Das Einzige, was es hier zuhauf gab, waren große Müllsäcke und vereinzelt verteilte Mülleimer, deren Inhalt bereits aus ihnen herausquoll, was zusätzlich dafür sorgte, dass die gesamte Gasse nach Abfällen roch. Dieser Geruch sorgte auch dafür, dass Sanji anfangs dachte, dass er sich übergeben müsste, doch bereits nach kurzer Zeit, hatte er sich an den Gestank gewöhnt und konnte unbeirrt weitergehen. Wobei unbeirrt eindeutig der falsche Ausdruck wäre. Denn obwohl sein Verstand ihm sagte, dass ihm nichts passieren konnte, so hatte er erneut ein flaues Gefühl im Magen, der aber nicht von dem Gestank kam. Je weiter er lief, desto langsamer wurde er, versuchte möglichst geräuschlos diese Gasse zu durchqueren, hatte das Gefühl, das er nicht allein wäre. Und obwohl er wusste, dass es sicher war, so wurde er nervös und hielt inne. Er drehte sich einmal herum, blickte in die Finsternis hinter sich und schüttelte seinen Kopf. Jetzt umzukehren, wäre unsinnig, wahrscheinlich hatte er die Gasse beinahe durchquert oder aber vorwärts wie rückwärts den gleichen Weg zu überwinden haben. Gerade als er sich wieder zum Gehen wenden wollte, hörte er, wie etwas aus nicht allzu weiter Entfernung polterte. Es klang so, als hätte jemand eine der Mülltonnen umgetreten, aber was ihn noch mehr verunsicherte, war, dass er nicht orten konnte, von wo dieses Geräusch kam. Hastig drehte er sich von links nach rechts, versuchte irgendetwas oder irgendwen auszumachen, spürte wie er panisch wurde. Adrenalin flutete seinen Körper, ließ ihn glauben, dass er rennen musste, aber er wusste nicht wohin. Versuchend seinen Atem so weit wie möglich zu kontrollieren, um nicht zu viele Geräusche von sich zu geben, horchte er immer wieder auf. Er musste sich nun entscheiden, ob er vor oder zurück gehen sollte, wobei diese Entscheidung ihm recht leicht fiel. Denn es konnte immer nur vorwärts gehen. Vorsichtig setzte er einen Fuß vor den anderen, horchte immer wieder auf, aber es blieb still. Er spürte wie seine Hände zitterten und ihm eiskalter Schweiß über die Stirn lief. „Weg! Ich muss hier weg!“, war das Einzige, was ihm durch den Kopf ging. Schwer atmend setzte er seinen Weg fort, steuerte eine der wenigen Lichtquellen an, die ihm hoffentlich etwas Sicherheit schenken würden. Und als er einige Meter hinter sich gelassen hatte, wurde er deutlich ruhiger, hatte das Gefühl, dass er sich geirrt hätte und sein Verstand ihm einen Streich spielen würde. Abrupt blieb er Stehen, als er erneut ein Geräusch vernahm. Es klang wie ein Kratzen, wie das Wetzen von Klauen und er konnte nicht anders als hart zu schlucken. Ihm war bereits klar geworden, dass es keine gute Idee war, sich für den lauffaulen Weg zu entscheiden, dass er lieber den beleuchteten Weg hätte nehmen sollen. Gerade als er Revue passierte, wie dämlich diese Idee doch war, spürte er, dass ihn etwas mit gewaltiger Wucht traf. Ein lauter Schrei entglitt ihm, als er taumelnd von dem Gewicht, dass ihn traf, zu Boden stürzte. Und als er dachte, dass nun sein letztes Stündlein geschlagen hatte, spürte er, wie sich das Gewicht auf ihm bewegte und ein Geräusch von sich gab. Das blanke Entsetzen hatte sich mit einem Mal in eine Stinkwut verwandelt, sorgte dafür, dass seine Gesichtsmuskeln unkontrolliert zuckten. Ein jämmerliches Miauen entkam dem Gewicht und entpuppte sich zeitgleich als eine streunende Katze. Zu Tode erschrocken sah er das Fellbündel an, welches es sich auf ihm bequem gemacht hatte. Mit zitternden Händen umklammerte er die Katze, welche nun auffordernd miaute und stand wieder auf. Sanji hielt das Tier fest im Nacken, lief mit ihr schnellen Schrittes zu der nächsten Lichtquelle und setzte sie dann eher unsanft ab. „Weißt du, was für eine Scheißangst du mir eingejagt hast?!“, brüllte er die Katze an, die sich nun die Pfote leckte. „Ich glaub es nicht! Du verdammtes Mistvieh! Ich dachte ich bekomme einen Herzinfarkt!“, schimpfte er weiter auf die Katze, die ihn nun fordernd anblickte und miaute. „Und das Einzige, woran du denkst, ist Futter, oder was?! Ich krieg zu viel! Es reicht!“, brüllte er sie wieder an, sah wie diese sich ihre Pfote über ihren Kopf strich und dabei sehr zufrieden wirkte. „Ich will nach Hause...“, kam es dann noch leise und deprimiert von ihm, ehe er sich die Katze genauer ansah. Sie war komplett schwarz, hatte graue Augen und blickte ihn unschuldig an, hatte absolut keine Idee davon, warum der Blonde sich so ärgerte. „Ich fasse es nicht...“, klagte er, war deprimiert darüber, dass dieses Vieh ihn so aufgebracht hatte und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Dass diese Katze ihn stark an eine bestimmte Person erinnerte, an der er auch verzweifeln könnte, versuchte er zu ignorieren und hob seinen Arm, um nach der Uhrzeit zu sehen. Er seufzte schwer auf, als ihm bewusst wurde, dass er nun schon länger als gewohnt unterwegs war und das dies absolut keine Abkürzung mehr war. Als er sich dann endlich dazu entschied weiterzugehen, gefolgt von der schwarzen Katze, blieb er bereits nach einigen Metern erneut unvermittelt stehen. Er ignorierte, wie die Katze ihm gegen die Wade gelaufen war und böse miaute, horchte erneut auf. Dieses Mal konnte er das Geräusch genau identifizieren, es waren Schritte die sich näherten. Und nicht nur Schritte, er hörte auch Stimmen, die immer näher auf ihn zu kamen. Wie aus einem Reflex heraus, bückte er sich zu der Katze, griff sie fest im Nacken und wollte weglaufen. Bilder aus der Nachrichtensendung fluteten seine Vision, schlagartig fiel ihm ein, was für eine bescheuerte Idee das Ganze war und dass er schnell weglaufen sollte. Gerade als er loslaufen wollte, hörte er, das nun auch von der anderen Seite der Gasse jemand auf ihn zuschritt. Nun war er eingekesselt, drückte sich mit der Katze im Arm, welche nun nicht mehr miaute und ihn einfach nur musterte, fest an die Wand. Die Schritte hallten auf den Pflastersteinen wieder und als einer der Fremden, seine Stimme erhob, wusste er, dass er in Schwierigkeiten war. In extremen Schwierigkeiten sogar, da ihm einfiel, warum er diesen Weg sonst nicht ging. Zorro hatte ihn immer gewarnt, hatte ihm erklärt, dass das erste, sowie einige andere Opfer in den Hintergassen der Stadt gefunden wurden. Wie konnte er das bloß vergessen? Er spürte, wie sein Blut durch seinen Körper schoss, wie sich sein Herzschlag beschleunigte und ihm erneut eine Panik das Rückgrat hoch kroch. Er bangte um sein Leben und die Fremden würden ihn sicherlich jeden Moment entdecken... Kapitel 9: Kapitel 9 -------------------- Hallende Schritte. Stimmen, die sich gefährlich durch die Finsternis zogen, ihm deutlich machten, dass dieser Ort zu meiden gewesen wäre... Ein grunzendes Lachen kroch an den Wänden entlang, ließ ihn erzittern, sorgten dafür, dass er die Katze noch fester an sich drückte. Feine Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn und allen voran der Versuch, seine Atmung so flach wie möglich zu halten. Sanji hoffte darauf, dass sie ihn übersehen könnten, aber er wusste, dass es verschwendete Hoffnung war. Wer auch immer die Gestalten waren, die sowohl von vorne und von hinten auf ihn zukamen, es war logisch, dass sie sich treffen würden. Und ausgerechnet an deren Treffpunkt, hatte er sich an die kalte Wand gedrückt, hoffte irgendwie mit dieser zu verschmelzen, während seine Schulterblätter bereits vom Druck an diese schmerzten. Panisch huschte sein Blick von rechts nach links, versuchten einen Weg zu finden, dem Ganzen zu entfliehen. Erst als einige Schweißperlen sich verbanden und beinahe flüchtend seine Schläfe hinunter rasten, schloss er seine Augen. Auswegslos. Inständig betete er dafür, dass die Männer ihm freundlich gesinnt wären, aber sein Instinkt sagte ihm, dass es dumm wäre, darauf zu hoffen. Und nun trennten ihn und die Gefahr nur noch wenige Meter, die Stimmen so laut, dass sie in seinen Ohren schmerzten. Laute Stimmen, tief klingende Stimmen, mindestens sechs Stimmen. Stimmen, die immer wieder in ungehaltenem Gelächter ausbrachen. Er wusste nicht wovon sie sprachen, nur einzelne Worte konnte er verstehen, da sein Körper nicht in der Lage war, den Lauten zu folgen. Sein Herz raste in seiner Brust, ließ das Kätzchen besorgt aufblicken, als würde es verstehen, welchen inneren Kampf der Blonde so eben bestritt. Er hatte Angst. Und er musste sich selbst eingestehen, dass er noch nie solche Angst gehabt hatte, wobei er gar nicht mehr in der Lage war, bisherige Ereignisse, in denen er sich gefürchtet hatte, zu reflektieren. Seine zittrigen Hände vergruben sich in dem Fell der Katze, allerdings blieb diese nach wie vor ruhig. Beobachtete den Blonden, erkannte, wie dieser seine Lippen aufeinander presste, um sein Zittern zu verbergen und wie dieser seine Augen so sehr zusammenkniff, als würde der Gedanke, nicht hier zu sein, ihn tatsächlich fortbringen. Plötzlich stoppten die Schritte und auch Stimmen vernahm er keine mehr. Blinzelnd öffnete er seine Augen, wollte erkennen, was geschehen war. Allerdings schreckte er jäh zurück, schlug seinen Hinterkopf gegen die Wand, als er in ein fremdes Augenpaar sah, dass ihn musterte. Das Einzige, was Sanji sofort bemerkte, war, dass er diesen Mann nicht kannte. Ängstlich blickte er hinter ihn und musste erkennen, dass er keinen dieser Männer kannte. Trotz der Finsternis, sah er klar, wusste, dass er allein war. Und obwohl er nie an diesen esoterischen Quatsch geglaubt hatte, so hatte er nun das Gefühl, eine Aura um die finsteren Gestalten wahrnehmen zu können, die er zwar nicht wirklich einordnen konnte, ihm aber sagte, dass es keine guten Menschen sein könnten. Tief holte er Luft, sog die Luft scharf in seine Lungenflügel, ließ sie dort verweilen und suchte den Blick des Fremden, der vor ihm stand. Beinahe keuchend entließ er die Luft aus seiner Lunge wieder, als der Mann ihn angrinste. Dieses Grinsen war kein freundlich gesinntes und der Blonde wusste das auch. Vor Angst kaum mehr in der Lage, einen Gedanken zu fassen oder geradeaus zu sehen, versuchte er dennoch einen Ausweg zu finden. Ließ seine Augen immer wieder durch die Gegend streifen, analysierte schnell die Lage und ehe er sich überhaupt bewusst wurde, was er tat, setzte sein Körper sich in Bewegung und wollte von der Gefahrenquelle weg sprinten. Kaum hatte er sich zur Seite gewandt um fortzulaufen, spürte er, wie sich eine große klobige Hand um seinen Oberarm schlang, ihn mit Gewalt zurückzog, ehe er weg konnte. Der starke Druck zog ihn auf den Boden, da er sein Gleichgewicht nicht halten konnte. Immer noch hielt er die Katze fest in seinen Armen, drückte sie an seine Brust, worauf er dann stöhnend auf seinen Hintern aufkam. Instinktiv wollte er aufstehen, kniete nun vor dem Fremden und als dieser anfing zu lachen, spürte Sanji, wie sein Körper sich wie gelähmt anfühlte. In Vollbesitz seiner geistigen und körperlichen Kräfte, war er dennoch unfähig sich zu bewegen, riss erschrocken die Augen auf und sah den Mann an. Er wollte nichts sagen und doch öffnete er den Mund, war durch die Angst bereits an seine Grenzen getrieben. Natürlich verließ - außer dem schweren Atmen - kein Laut seinen Mund. „Wo willst du denn hin?“, fragte der Fremde, hatte eine Hand auf die Schulter des Blonden gelegt und konnte ein amüsiertes Lachen nicht mehr zurückhalten, worauf auch die anderen Fremden begannen zu lachen. Erschrocken musterte Sanji den Mann, erkannte die markanten Gesichtszüge, die kleinen Augen, die sich vor Lachen zu Schlitzen gezogen hatten, sowie kurzes struppiges Haar, welches notdürftig mit Haargel zurück geklemmt wurde. Hilflos sah er in die Runde, erkannte, dass sie alle ähnlich gekleidet waren. Sie waren komplett in schwarz gekleidet, jeder trug eine Lederjacke auf der spitze Nieten befestigt waren. Abgesehen davon, dass jeder einen Ohrring trug, hatten sie alle noch etwas gemeinsam, obwohl Sanji dies nicht wissen konnte und auch nicht erfahren würde. Langsam senkte er seinen Kopf, spürte wie dieser sich schwer anfühlte, und blickte auf die Hand auf seiner Schulter. Auf dem Handrücken des Fremden prangerte eine Tätowierung, ein seltsames Smiley, dass durchgestrichen war. Es erinnerte ihn an einen Totenkopf, aber auch an etwas anderes, was er aber nicht benennen konnte. Er wusste nur, dass er dieses Zeichen zumindest in ähnlicher Form schon einmal gesehen hatte. Augenblicklich riss er seinen Kopf hoch, als der Mann die Hand abrupt zurückzog. „Wie dumm... du hast es gesehen. Laufen lassen können wir dich somit nicht mehr.“, erklärte er grinsend, gab einen seiner Männer einen Kopfzeig, worauf dieser auf Sanji zulief. Sanji fixierte den Fremden, beobachtete wie dieser lachend auf ihn zuging und sich dann hinter ihm positionierte. Als er spürte, wie der Fremde ihn unter den Achseln griff und auf die Beine zog, wurde seine Glieder steif, erneut kroch ihm die Panik seinen Rücken hoch. Zittrig stand er da, wusste nicht, was er tun sollte, nachdem der Mann wieder von ihm abgelassen hatte. „Was hast du denn da auf dem Arm?“, fragte der Mann, der den anderen herumkommandiert hatte und beugte sich leicht vor, worauf Sanji nun erkannte, dass dieser eine Narbe über seine linke Wange gezogen hatte. Gerade als der Fremde nach der Katze greifen wollte, ging Sanji einen Schritt zurück, wollte nicht, dass er dem Tier etwas tat. Lachend zog er die Hand zurück und blickte den Blonden belustigt an. „Ein Kätzchen? Bisher ist es noch nicht vorgekommen, dass jemand sein Kuscheltier dabei hatte, wenn er kurz vor der Abreise stand. Wenn du verstehst, was ich meine.“, erklärte er grinsend und drehte sich dann zu seinen Kumpanen um. „Nun. Es ist nicht so, dass ich dich deshalb verurteile... aber dein Kuscheltier wird dir jetzt auch nicht mehr helfen.“, erklärte er dann, ehe er sich wieder umdrehte und auf Sanji zulief. Erschrocken ging er erneut einen Schritt zurück und sah den Fremden an. Er wusste worauf er hinauswollte, biss sich dann auf seine Unterlippe und ließ ein ungewolltes Zischen durch seine Lippen dringen. Die Situation könnte nicht schlechter sein. Er musste irgendwie flüchten, wusste aber nicht wie. Und gerade als er darüber nachdachte, ob er es irgendwie schaffen würde, streckte sich die Katze in seinen Armen. Laut miauend befreite sie sich aus seinen Griff, sprang auf den Boden und lief hinfort. Ihre Konturen verschmolzen sofort mit der Finsternis. Ehe Sanji überhaupt realisieren konnte, dass er nichts mehr im Arm hatte, wurde er erneut aufgeschreckt. Schallendes Gelächter ging durch die Runde, worauf er wieder einen Schritt zurück ging, dieses Mal aber erneut an die Wand traf. Er ließ seine Arme von sich hängen, drückte seine Handflächen gegen die kalte Wand. Unfokussiert ließ er seinen Blick durch die Finsternis wandern, versuchte einen Fluchtweg auszumachen. Doch ehe er überhaupt einen Gedanken fassen konnte, war der Fremde auf ihn zugelaufen, hatte seine Hand um seinen Kiefer gelegt und fixierte den Blick des Blonden auf sich. Der Fremde war ihm unglaublich nah gekommen und Sanji spürte, wie ihm schlecht wurde. Lasziv leckte er sich über seine Lippen, ehe er sich räusperte und erneut seine Stimme erhob. „Weißt du... es ist selten, dass wir auf so hübsche junge Männer treffen und noch viel seltener mache ich dieses Angebot...“, erklärte er mit einem lüsternen Unterton und legte eine Hand an Sanjis Hüfte, worauf er ihn entsetzt ansah. Sanji wusste nicht, worauf er hinaus wollte. In seinem Kopf herrschte Chaos, allen voran aber nach wie vor Angst. Zitternd zog er seine Augenbrauen zusammen und sah den Fremden skeptisch an. „Es ist leider unabdingbar, dass wir dich aus dem Weg räumen müssen... Und es ist deine eigene Schuld, weißt du? Du hast doch sicherlich die Nachrichten verfolgt, oder nicht?“, erklärte er und seufzte dann, umgriff den Kiefer des Blonden noch fester, um ihn daran zu hindern zu antworten. „Wie dem auch sei... ich kann deine Abreise aber etwas netter gestalten...“, sprach er und ließ seine Hand über den Hosenbund des Blonden gleiten. „Ich bin mir sicher, dass du mir dankbar wärst...“, erklärte er dann und ließ seine Hand in die Hose des Blonden gleiten, strich andächtig über dessen Gemächt. Schlagartig wurde Sanji bewusst, was der Fremde vorhatte, versuchte entgegen des Griffes von ihm, seinen Kopf zu schütteln. Reflexartig zog er seine Arme hoch und wollte den Fremden von sich drücken, hatte aber nicht bemerkt, dass bereits zwei weitere der Männer näher gekommen waren und somit seine Bewegung stoppten. Bevor er sich weiter wehren konnte, hatte der Fremde den anderen angedeutet, dass sie loslassen sollten, worauf er Sanji an der Hüfte gepackt und herumgedreht hatte. Schmerzhaft verzog der Blonde sein Gesicht, als der Fremde ihn mit Gewalt an die Wand drückte. Mit einem weiteren Kopfnicken hatten die beiden anderen wieder seine Arme fest in Griff, hinderten ihn daran, sich irgendwie zu wehren. Und als er spürte, wie sich die Hand dessen Mannes, der ihn an die Wand drückte, sich an seiner Hose zu schaffen machte, um sie herunter zu ziehen, winselte Sanji ein leises „Nein“. Dass er hier sterben würde war schon fürchterlich, aber dass sie ihn dann noch missbrauchen würden, das machte das Ganze noch unerträglicher... „Hör auf...“, bat Sanji und sah den Mann über seine Schulter an, spürte wie ihm Tränen in die Augen schossen. „Du kannst ja doch sprechen...“, stellte der Fremde fest und lachte dann, ehe er dann die Hose und die Unterwäsche des Blonden herunter zog. Panisch bewegte Sanji sich hin und her wollte, sich irgendwie aus dem Griff befreien, hörte aber sofort auf, als der Fremde seine Hand vor seinem Gesicht an die Wand schlug. Mit aufgerissenen Augen sah er den Fremden an, der lediglich den Kopf schüttelte. „Ich dachte es wäre offensichtlich, dass sich ein Wehren deinerseits nicht bezahlt macht... Sei ein guter Junge und benimm dich, dann wird es auch nicht so wehtun...“, erklärte er und beobachtete die Mimik des Blonden, der nun seine Lippen aufeinander presste und den Blick abwendete. Wenn er schon sterben musste, dann wollte er wenigstens nicht zu sehr leiden... Als er seine Augen schloss, liefen ihm die Tränen trotzdem ungehindert über die Wangen und er konnte nicht anders als ein leises Wimmern von sich zu geben. „Siehst du, geht doch.“, erklärte der Fremde zufrieden und beugte sich näher an ihn, während er mit seiner freien Hand die Oberschenkel des Blonden auseinanderzog, um ihn dann etwas zu zu flüstern. „Ich gebe mir große Mühe, dir nicht zu sehr wehzutun...“, sprach er während er andächtig über Sanjis nackte Beine fuhr und dann über seine Pobacke strich. Schluchzend drückte Sanji seine Stirn an die Wand, bildete mit seinen Händen Fäuste, obwohl seine Arme immer noch fest von den anderen zwei umklammert waren. Die anderen beiden lachten und auch die anderen Männer im Hintergrund, die die Show genossen, stimmten ein. Dass er so sterben würde, hatte er nie gedacht... Seine Augen fest zusammengekniffen wartete er darauf, dass der Fremde beginnen würde. Aber als er nach einigen Momenten noch immer keine weitere Bewegung vernahm, öffnete er vorsichtig seine Augen und drehte seinen Kopf etwas zur Seite. Das Erste, was er sah, war die Hand des Fremden, die er immer noch an die Wand gelehnt hatte. Allerdings steckte etwas im Handrücken des Fremden und das anscheinend auch noch ziemlich tief, da Sanji nicht nur den Geruch von Blut wahrnehmen konnte, sondern auch etwas Rötliches die Haut des Fremden hinunterfließen sah. Mehrmals kniff er seine Augen zu und öffnete sie wieder, um zu erkennen, was es war. Verwundert zog er seine Augenbrauen zusammen, als er erkannte, dass im Handrücken ein Skalpell steckte, das anscheinend zielgenau geworfen wurde. Sofort riss er seinen Kopf weiter zur Seite, um über seine Schulter hinweg zu erkennen, was nun geschehen war. Der Fremde, der nun langsam seine Hand vom Hintern des Blonden zog, ging nun einige Schritte zurück und begutäugte seinen Handrücken, ehe er das Skalpell mit einem Ruck aus ihr herauszog, dessen Klinge kurz aufblitzen ließ und sie dann zu Boden warf. Nun blickten alle in die dunkle Gasse und erkannten anhand einer Silhouette, dass dort ein Mann mit langem Mantel stand. Ungläubig zog der Anführer der Bande eine Augenbraue hoch, sah den Fremden an. Wie hatte der Fremde es geschafft, sich an sie heranzuschleichen ohne bemerkt zu werden? Und dann hatte er auch noch einen Initiativeangriff gestartet... Der Anführer schnaubte wütend, ehe er den Fremden ansprach. „Was willst du?“, brummte er gefährlich. Doch anstelle, dass der Mann einen Schritt voranschritt, huschte ein kleiner Schatten an dessen Beinen vorbei und zwei blitzende graue Augen starrten ihn an. Fragend sah er den Schatten an, der bei genauerer Betrachtung ein Tier zu sein schien. Erst das Miauen des Tieres entpuppte es als Katze. Allerdings schenkte er dem Mann im Mantel sofort wieder seine gesamte Aufmerksamkeit, als dieser ein paar Schritte vorging. Nun erkannte man, dass dieser Mann auch noch eine Fellmütze mit Flecken trug. Ehe irgendjemand reagieren konnte, erhob er dann das Wort. „Los. Verschwindet.“, befahl er, worauf der andere Mann kurz auflachte. „Und du glaubst das machen wir, oder was? Wie süß!“, lachte er, hielt aber sofort inne, als sein Gegenüber etwas aus seinem Mantel zu kramen schien. Sanji wusste nicht, was hier gerade geschah, er wusste nur, dass das Auftauchen des Fremden bestimmt nichts gutes heißen könnte. Und erst als dieser etwas aus seiner Tasche zog und dem anderen hinhielt, sah er genauer hin und musste spüren, wie sein Kiefer fassungslos aufklappte. Was tat – von allen Menschen auf dieser Welt – ausgerechnet er hier? Die beiden standen sich eine Weile regungslos gegenüber, bis sich dann der Mann im Mantel dazu bequemte, etwas zu sagen. „Du solltest wissen, welchen Rang du hast. Ich schlage vor, ihr verschwindet einfach und der junge Herr wird hiervon nichts erfahren...“, erklärte er kühl und sah seinen Gegenüber ernst an. „Aber er hat das Zeichen gesehen... die Regeln besagen, dass wir unerkannt bleiben müssen...“, stammelte er. „Kein Problem. Ich kümmere mich darum. Und jetzt haut ab.“ Es gab nunmehr keinen weiteren Grund miteinander zu sprechen und der Anführer der Gruppe zischte nur kurz, ehe er seine Hand hob. „Abmarsch, Jungs. Wir sind her fertig...“, erklärte er, worauf ein enttäuschtes Stöhnen durch die Runde ging. Und in dem Moment, in dem Sanji spürte, dass seine Arme losgelassen wurden, sank er sofort auf seine Knie. Noch nie in seinem Leben fühlte er sich so erleichtert und erschöpft, wie in diesem Moment. Zitternd legte er seine Hände in seinen Schoß, schloss seine Augen und atmete tief ein und aus. Sanjis Kopf war leer, er dachte nichts, fühlte nichts. Und erst als der Mann im Mantel näher trat, sah er auf. Der schwarzhaarige Student war gekommen und hatte ihn gerettet. Er wusste, nicht was er sagen sollte. Ob er etwas sagen sollte. Und als der Schwarzhaarige sich zu ihm kniete, ihn ansah und dann fragte, ob alles in Ordnung wäre, spürte er, wie sich seine Augen mit Tränen füllten. Ohne nachzudenken warf er sich dem Schwarzhaarigen in die Arme und weinte bitterlich, drückte sich an ihn. Erst zögerlich, dann bestimmt, strich der Schwarzhaarige ihn über den Rücken. Es dauerte eine ganze Weile, bis Sanji sich etwas beruhigen konnte, damit der Schwarzhaarige ihn wieder ansprechen konnte. „Was machst du überhaupt hier? Es ist mitten in der Nacht und du solltest wissen, das man sich nicht alleine an solch einem Ort aufhalten sollte...“, erklärte Law dann mit vorwurfsvollen Ton und legte seine Hände auf die Schultern des Blonden, um ihn ein wenig von sich zu drücken und ihm in die Augen zu sehen. Als er sah, wie sich dessen Augen erneut mit Tränen füllten, zog er ihn wieder an sich, strich ihm durch die Haare. „Ist schon gut...“, sagte er dann und stellte keine weiteren Fragen mehr. Wieder musste er lange warten, bis Sanji aufhören konnte zu schluchzen und er das Gefühl hatte, etwas sagen zu können. „Wir können nicht ewig hier sitzen bleiben, das ist gefährlich. Ich schlage vor, du ziehst dir erst einmal deine Hosen wieder hoch...“, sprach er nüchtern und just in diesem Moment, schubste Sanji ihn von sich und sah an sich herunter. Er hatte es komplett ausgeblendet, dass er hier ohne Hosen im Arm seines Retters lag. „Oh Gott... tut mir leid...“, haspelte er. Wenn es ihm möglich gewesen wäre, wäre er rot angelaufen, allerdings gab es in seinem Gesicht schon keine ungerötete Stelle mehr. Langsam stand der Schwarzhaarige auf und wendete ihm den Rücken zu, damit der Blonde sich wieder einkleiden konnte. „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen.“, erklärte er dann und ließ seine Hände in seine Hosentaschen gleiten. „Ich... also... wieso bist du hier?“, fragte Sanji den Schwarzhaarigen, nachdem er sich wieder eingekleidet hatte und nun mit zittrigen Beinen da stand. „Bitte?“, fragte Law dann skeptisch, drehte sich zu ihm herum und sah ihn fragend an. „Also... Ich meine... danke, dass du mir geholfen hast.“, stammelte er und sah den Schwarzhaarigen an, welcher ihn anlächelte. „Bitte. Aber bedanke dich auch bei ihr.“, erklärte er und sah dann auf den Boden, auf dem die Katze sich genüsslich eingerollt hatte und den Blonden mit müden Augen ansah. Sanji folgte dem Blick des Schwarzhaarigen und begutachtete das Kätzchen, ehe er auf sie zutrat und sie erneut auf den Arm nahm. „Ich war... sagen wir zufällig in der Gegend, als mir plötzlich diese Katze entgegenkam... Ganz schön hartnäckig...“, erklärte er genervt und deutete auf sein Hosenbein, welches ziemlich zerfleddert aussah. „Und da sie nicht loslassen wollte, wusste ich, dass sie mir irgendetwas zeigen wollte... Das ist auch schon die ganze Geschichte.“ Sanji strich der Katze zärtlich über den Kopf, worauf sie dankbar miaute. „Danke, meine Glückskatze...“, flüsterte Sanji dem Tier mit sanfter Miene zu und sah dann wieder auf den Studenten. „Ich würde sagen, wir gehen so langsam. Ich bring dich nach Hause.“ Sanji nickte nur kaum merklich, aber er war wirklich froh, dass er ihm dieses Angebot gemacht hatte. Denn er fühlte sich wirklich nicht in der Lage, allein nach Hause zu gehen... Erst als sie die Gasse verlassen hatten und wieder auf eine Hauptstraße kamen, sprach der Schwarzhaarige ihn wieder an. Er hatte gespürt, dass der Blonde erst wieder entspannter wirkte, als sie die Dunkelheit hinter sich gelassen hatten, da er dann die Katze nicht mehr so fest umklammert hatte. „Und? Ist das deine Katze?“, fragte der Schwarzhaarige und sah den Blonden von der Seite aus an. „Nein... sie ist mir vorhin... sagen wir zugelaufen...“, erklärte er kopfschüttelnd, worauf die Katze einmal miaute. „Ach so... Warum schleppst du sie dann immer noch mit dir herum?“ „Ich weiß auch nicht... ich brauche wohl etwas zum festklammern...“, erklärte er und lachte leise auf, worauf der Schwarzhaarige seinen Blick wieder auf die Straße heftete. Natürlich brauchte er das... „Ich bin froh, dass ich dich noch rechtzeitig gefunden habe...“ „Und ich erst...“ Obwohl Sanji viele Fragen hatte, entschloss er sich dazu, keine zu stellen. Im Moment war er sowieso viel zu müde und das Einzige, was er wollte, war sich zu Hause auszuruhen. Nie hatte er damit gerechnet, dass eine Entscheidung so schwerwiegende Konsequenzen haben könnte und so dermaßen eskalieren könnte... Er wusste, dass er dem Schwarzhaarigen sein Leben verdankte und dass die Tatsache, dass er ihn retten konnte, noch mehr Fragen aufwarf. Aber jetzt war wirklich nicht der richtige Zeitpunkt dafür. Als die beiden vor der Haustür von Sanjis Wohnung standen, ließ Sanji die Katze herunter, worauf sie sich auf ihr Hinterteil setzte und die beiden beobachtete. „Ich weiß, dass das jetzt nicht der richtige Zeitpunkt ist...“, begann der Schwarzhaarige, worauf Sanji ihn verdutzt ansah. „...aber ich muss noch etwas mit dir klären...“, setzte er fort und sah den Blonden ernst an, welcher zaghaft nickte und ihm somit andeutete, dass er ihm zuhörte. „Solltest du mit irgendjemanden über das Geschehene reden... dann tu so, als hättest du das Zeichen nie gesehen. Ich verlange nicht, dass du stillschweigen behältst und die Sache in dich hineinfrisst... ich will nur, dass du dieses Detail aussparst.“ Sanji sah ihn fragend an, überlegte, welches Detail er meinte, als es ihm wie Schuppen von den Augen fiel. Er hatte dieses Zeichen schon einmal gesehen. Nein, sogar schon öfter, aber in abgewandelter Form... Die Augen des Blonden weiteten sich und er sah den Schwarzhaarigen erschrocken an. Hieß das, er gehörte zu diesen Männern? Konnte er sie deshalb so leicht vertreiben? War das überhaupt möglich? Ehe er diesen Gedanken weiter ausführen konnte, unterbrach der Schwarzhaarige ihn. „Versprich es mir.“, bat er bestimmt, worauf Sanji ihn ernst ansah. „Gehörst du zu diesen Männern?“, fragte er ihn dann und sah ihn mit betrübter Miene an. „Nein... es hat einen anderen Grund.“ Es herrschte eine Weile Stille zwischen ihnen, ehe Sanji ihn dann mit einem Lächeln ansah, welches aber nicht verdecken konnte, wie verletzt er zu sein schien. „Na gut... Ich verspreche es dir. Ohne dich, wäre ich jetzt sowieso nicht mehr... Danke...“ Ein Lächeln huschte über das Gesicht des Schwarzhaarigen, ehe er sich dann bedankte. Sanji wusste zwar, dass er in irgendeiner Verbindung zu diesen Männern stehen musste, aber nicht in welcher. Aber eigentlich war es ihm im Moment auch egal, denn egal welche Beziehung sie zueinander hatten, jetzt zählte nur, dass er ihn gerettet hatte. „Gut... ich geh-“, begann der Schwarzhaarige dann, wurde aber jäh unterbrochen, als der Blonde ihn umarmte. Verwundert zog er eine Augenbraue hoch, löste aber seine Versteifung schnell wieder und legte seine Arme ebenfalls um ihn. „Danke...“, nuschelte Sanji an die Brust des Schwarzhaarigen, der ihm dann über den Rücken strich. „Gerne... Aber du solltest jetzt wirklich schlafen gehen. Du brauchst Ruhe...“ Daraufhin löste Sanji die Umarmung und lächelte den Schwarzhaarigen an, ehe er seine Tür aufschloss. „Schlaf gut...“, sprach der Schwarzhaarige unsicher, da er wusste, dass der Blonde sicherlich nicht gut schlafen können würde... Sanji nickte nur, wünschte ihm dann ebenfalls eine gute Nacht und trat in den Flur. „Danke.“, waren die letzten Worte, die Sanji dem Schwarzhaarigen mitgab, ehe dieser zögernd nickte und ging. Kapitel 10: Kapitel 10 ---------------------- Sanji stand noch so lange an der Tür bis er die Silhouette seines Retters nicht mehr erkennen konnte. Seufzend wollte er die Tür schließen, als die Katze sich noch einmal zu Wort meldete und ihn mit einem leidigen Miauen daran erinnerte, dass sie auch noch da war. Lächelnd sah er zu ihr herunter und zog die Tür auf, deutete ihr an, dass sie hineinkommen sollte. Als die Katze mit erhobenen Schwanz – um ihn zu zeigen, dass es unhöflich war, sie zu vergessen – an ihm vorbei lief und dann am Treppenansatz stehen blieb, schloss er die Tür. „Tut mir leid. Ich bin wohl etwas verstreut.“, sprach er und bückte sich zu ihr runter, um sie erneut auf den Arm zu nehmen und dann mit ihr die Treppen zu erklimmen. Als er oben an seiner Haustür halt machte, um diese aufzuschließen, verzog er fragend das Gesicht. Ein Zettel hing an seiner Tür, allerdings wusste er nicht, wieso ihm jemand solch eine Nachricht hinterlassen würde, da Bekannte und Freunde doch seine Telefonnummer hatten... Vielleicht war es auch nur der Hausmeister mit einer Erinnerung an den Putzdienst. Da er das Licht nicht angemacht hatte, riss er den Zettel einfach ab, nachdem er die Tür aufgeschlossen hatte und ging in den Flur. Er setzte die Mieze ab, schloss die Tür hinter sich und betätigte dann den Lichtschalter. Und als er sich den Zettel genauer ansah, konnte er nicht anders als hart zu schlucken. Jemand hatte mit roter Farbe ein Symbol hinterlassen, ein Symbol, dessen Form er nun allzu gut kannte, dessen Bedeutung aber nach wie vor ein Rätsel war. „Wieder dieses Smiley...“, sagte er mit dünner Stimme und griff sich an den Kopf, fuhr sich nachdenklich durch die Haare. Was hatte das zu bedeuten? Er konnte sich keinen Reim darauf machen, er wusste nur, dass es anscheinend immer noch nicht vorbei war... Stöhnend zerknüllte er dann den Zettel und ließ ihn achtlos auf den Boden fallen. Ein leidiges Stöhnen entwich ihm, als er sich in die Küche schlurfte. Die Katze tapste ihm auf Samtpfoten hinterher und blieb dann im Türrahmen stehen, um den Blonden zu beobachten. Sanji suchte ihm Kühlschrank etwas, was er der Katze geben könnte und entschied sich dann für etwas Hähnchenfleisch, um es der Katze dann in einer Schale zu servieren. Er hockte sich zu ihr herunter und stellte ihr die Schale vor die Nase, worauf sie dankend maunzte und begann es zu verspeisen. Während sie das Fleisch genüsslich fraß, stand der Blonde auf und stellte ihr dann noch eine Schale Wasser hin, ehe er vorsichtig über sie hinweg stieg, um ins Schlafzimmer zu gehen. Dort holte er aus einer Schublade etwas Bettwäsche, legte diese dann in den Flur und versuchte hockend eine Mulde zu schaffen, in der die Katze schlafen könnte. Kaum hatte er sein Kunstwerk vollendet, sah die Katze ihn auch schon mit großen Augen an und miaute wieder, worauf sie dankend auf ihn zu tapste, um sich an sein Bein zu schmiegen, worauf Sanji ihr den Kopf tätschelte. Er streckte die Hand aus und deutete auf den Stoffbündel, um ihr zu signalisieren, dass sie dort schlafen könnte. Der Blonde hatte zuerst befürchtet, dass sie ihn nicht verstanden hätte, da sie ihn einfach nur fragend ansah, aber ehe er etwas sagen konnte, war sie los getapst und hatte sich in den Stoff gelegt. Sanft lächelte er sie an, ehe er wieder aufstand, das Licht im Flur und in der Küche löschte und ins Schlafzimmer ging. Seufzend setzte er sich an die Bettkante, um sich dann zu entkleiden, verzog aber, nachdem er das Hemd ausgezogen hatte, wütend sein Gesicht als er sich seine Handgelenke ansah und merkte, dass diese bläulich schimmerten. Anscheinend hatten die Fremden noch fester zugedrückt als er gedacht hatte, auch wenn er sowohl dann, als auch jetzt nicht spürte, dass es großartig schmerzte. Zischend rieb er sich mit einer Hand über ein Handgelenk - da es für einen Koch sehr wichtig war, dass dieser seine Hände problemlos führen könnte -, ehe er brummend aufstand und sich seiner Hose entledigte. Nachdem er sich bis auf seine Boxershorts entkleidet hatte, stand er erneut auf, um das Licht im Schlafzimmer zu löschen. „Schlaf gut!“, rief er noch der Katze zu, nachdem er sich auf sein Bett geworfen hatte, worauf er lächeln musste, da diese noch einmal miaute, als hätte sie verstanden, was er zu ihr gesagt hatte. Starr sah er an die Decke, wusste nicht, worauf er seinen Blick fokussieren sollte. Dass er nicht schlafen können würde, hätte er sich eigentlich denken können, allerdings wusste er auch nicht, womit er sich anderweitig beschäftigen sollte. Und da es egal war, wie oft man sich selbst suggerierte, dass man nicht über Vergangenes grübeln würde, so blieb auch der junge Koch nicht davon verschont. Ungewollt schossen ihm die Bilder des Ereignisses in den Kopf, das noch bis vor einigen Stunden Gegenwart war und sorgten dafür, dass er immer wieder leidige Geräusche von sich gab. So kannte er sich selbst gar nicht. Er hatte gehofft, dieses Ereignis einfach von sich schieben zu können, um so, wie er es eben gewohnt war, geradewegs voran zu rücken. Doch in diesem Moment war ihm danach stehen zu bleiben und zu reflektieren. Zu reflektieren, wie knapp das Ganze gewesen war und dass diese Männer ihn problemlos hätten töten können. Er war zwar nicht schwach – keineswegs! -, aber als Einzelner gegen eine Gruppe,welche gleich sechs brutale Schläger als Mitglieder zählte, hätte selbst er keine Chance gehabt; egal, wie sehr er gegen sie angekämpft hätte. Allerdings er hätte nie damit gerechnet, dass er jemals Opfer sexueller Gewalt werden würde. Hätte nie damit gerechnet, dass sich gegen seinen Willen, fremde Hände über seinen Körper bewegten, ihn bedrängten und versuchten ihn auf kommendes einzustellen. Angewidert runzelte er die Nase, als ihm schlagartig bewusst wurde, dass dieses eklige Schwein ihn an den unterschiedlichsten Stellen betatscht hatte und saß sofort senkrecht im Bett. Er musste sich waschen, musste den fremden Dreck von sich spülen und das besser jetzt als später. Sofort war er aufgestanden und bahnte sich mit gestreckten Armen durch die Dunkelheit seinen Weg zum Schrank, um sich dort irgendeine Unterhose aus der Schublade zu fischen. Er schnaubte noch einmal wütend, ehe er sich langsam durch den Flur schlich, darauf bedacht keinen Lärm zu machen oder auf den Besuch zu treten, um sich dann eine lange und heiße Dusche zu gönnen. Warmes Wasser prasselte auf ihn herab, fühlte sich an wie der Regen eines lauwarmen Sommertages. Zog Bahnen über seine Haut, perlte herab oder verweilte als Tropfen auf ihm, nur um sich dann doch für den Abschied zu entscheiden. Der Blonde atmete einmal tief ein, spürte wie der Sauerstoff und der heiße Wasserdampf in seine Lungen Einzug nahm, ehe er sie scharf wieder aus sich hinauspresste. Er lehnte sich mit seinem Unterarm an die Kacheln, um dann seine Stirn auf diesem zu betten. Er hatte verdammtes Glück gehabt, so viel stand fest. Man könnte sagen, dass es sich um eine aneinander Reihung glücklicher Zufälle gehandelt hätte, dass er lebend aus der Sache gekommen war, aber irgendetwas in ihm sagte ihm, dass es weder mit Glück oder Pech noch mit Zufällen zu tun gehabt hätte. Sich für die Abkürzung zu entscheiden war zwar seine dumme Idee gewesen, aber die Tatsache, dass der Schwarzhaarige rein zufällig, mitten in der Nacht dort war, weit abseits von seiner nächtlichen Arbeit oder der Universität, konnte doch kein Zufall sein. Natürlich hatte er behauptet, dass die Katze ihn dorthin gezerrt hätte – und das glaubte er ihm auch -, aber dass er rein zufällig in der Gegend war... nein, er verheimlichte etwas... Und dass er dann auch noch die Fremden verjagen konnte, indem er ihnen etwas gezeigt hatte, war noch zusätzlich suspekt. Er glaubte zwar nicht, dass der Student mit denen unter einer Decke stand, aber es war offensichtlich, dass sie sich kennen mussten. Und überhaupt. Was hatte er ihnen gezeigt? Er hatte es nicht erkennen können, aber es musste etwas gewesen sein, was dafür sorgte, dass die Fremden vor ihm kuschten. Vielleicht ein Erkennungssymbol? Seufzend stieß er sich von der Wand ab. Fragen über Fragen, für die er nicht auf eine einzelne eine Antwort bekam! Und nun kam noch dieser Zettel dazu, der ihm absolut nichts sagte! Was hatte der nun wieder zu bedeuten? War er nun in Gefahr? Er wusste es nicht... Und dann wieder dieses Symbol! Der Schwarzhaarige trug es in abgewandelter Form, der Fremde hatte es auf seinem Handrücken und auf diesem Zettel war er nun auch... Laut grummelnd, wütend über sein Unwissen, rieb er sich mit seinem Duschgel ein und begann damit sich seine Haut grob abzuschrubben, ehe er seufzte und sich dann für ein deutlich langsameres Tempo entschied. Es war nach wie vor sein Körper, egal welcher Schmutz auf ihm war... Als er sich seine Schulter wusch, hielt er inne und schloss die Augen. Dieses Symbol... wieso wollte es ihm einfach nicht aus dem Kopf gehen? Und was hatte der Schwarzhaarige gemeint, als er sagte, er dürfte niemanden von dem Symbol erzählen? Was wusste er? Nachdenklich öffnete er die Augen, sah nach vorn, ohne etwas sehen zu können. Zumindest nahm er nichts auf, denn seine Gedanken waren bei dem Studenten, der ihm geholfen hatte; sein Leben gerettet hatte. Und bei dem Studenten, der irgendetwas zu wissen schien. Wahrscheinlich wäre es das Beste, ihn morgen aufzusuchen und ihn zu fragen. Er hatte zwar gesagt, dass er sich von ihm fernhalten sollte, aber er könnte es ihn wohl kaum verübeln, dass er sich sorgte. Denn egal was dieses Symbol bedeutete, es war sicherlich kein gutes Zeichen, es an seiner Haustür zu finden... Nachdem Sanji sich ausgiebig gewaschen hatte, hatte er sich wieder zurück in sein Bett begeben, wo, zu seiner Überraschung, jemand auf ihn wartete. Ein Miauen begrüßte ihn, als er sich in sein Bett gelegt hatte, worauf er nicht anders konnte, als zu lächeln. „Na gut. Ausnahmsweise.“, erklärte er leise, worauf die Katze sich an ihn schmiegte und zufrieden maunzte. Wenigstens war er so nicht ganz allein mit seinen Gedanken und dankbar streichelte er die Katze, bis sie als auch er selbst einschliefen. Sanji würde jeden Moment Schlaf brauchen, da der morgige Tag einiges an Hektik für ihn bereit halten sollte. Wie gut, dass er das nicht wissen konnte. Kapitel 11: Kapitel 11 ---------------------- Am nächsten Morgen hatte Sanji arge Schwierigkeiten aufzustehen. Seinen Wecker hatte er gekonnt ignoriert und sein eigentlicher Plan war es gewesen, den Rest des Tages im Bett zu verbringen. Allerdings störte ihn ein seltsames Kitzeln und das Gefühl, ein Gewicht auf sich zu haben vehement, sodass er dann doch seine Augen aufschlug, um zu sehen, was es war, das ihm keinen Schlaf gönnen wollte. Erschrocken riss er die Augen auf, als sein gesamtes Sichtfeld von schwarz eingenommen wurde und ihn zwei graue Augen böse anfunkelten. Sofort wurde ihm bewusst, was gestern alles geschehen war, worauf er seufzend seine Augen wieder schloss und irgendetwas unverständliches murmelte. Doch ehe er sich wieder entspannen konnte, spürte er den Druck zweier Pfotenballen auf seinem Gesicht, der ihn wieder die Augen aufschlagen ließ. Ein Seufzen entglitt ihm, worauf die Katze ihm ein leidiges Miauen schenkte, während sie genüsslich seine Wangen knetete. Allerdings war er kein Mann, der seine Pläne ohne triftigen Grund absagte, also drehte er sich auf die Seite, worauf die Katze von ihm herunter rollte und schloss erneut seine Augen. Irgendwann würde die Mieze schon aufgeben. Die Katze miaute noch mehrmals fordernd, ehe sie ruhig wurde. Sanji grinste erfreut und kuschelte sich in sein Kissen, wurde aber abrupt unruhig, als er spürte, dass die Katze nicht aufgab und sich einfach auf sein Gesicht legte und ihm so die Luft abschnitt. Er jammerte etwas unverständliches, ehe er die Katze mit beiden Händen umgriff und sich mit ihr aufsetzte. Mit gestreckten Armen hielt er die Katze von sich, ehe er murrte und sie absetzte, um dann endlich seinen Wecker auszustellen. Zufrieden sprang die Katze vom Bett herunter und setzte sich vor ihm auf den Boden, sah ihn erwartungsvoll an, worauf er nur wieder ein Murren übrig hatte. Beleidigt quälte er sich unter seiner Bettdecke hervor, bis er dann letztendlich doch aufstand und seinen Kleiderschrank ansteuerte. Eigentlich wäre ihm danach ausnahmsweise auf der Arbeit zu fehlen, aber der alte Drachen würde ohne ihn sowieso nicht zurechtkommen. Stöhnend öffnete er die Schranktüren, um dann ein orangenes Hemd und eine schwarze Jeans aus ihr zu ziehen. Mit der Kleidung auf dem Arm warf er der Katze noch einen schmollendes Blick zu, ehe er sich ins Bad begab. Nachdem er für die Katze und für sich etwas zu essen gemacht hatte, setzte er sich mit einer Tasse Kaffee ins Wohnzimmer. Er hatte sich gerade auf dem Sofa bequem gemacht, als sich die Katze, als würde es immer so gewesen sein, es sich auf seinem Schoß bequem machte. Lächelnd streichelte er ihr über den Rücken, ehe er den Fernseher einschaltete und sich dann verärgert zu der Wanduhr umdrehte. Wieder einmal hatte er es geschafft, den Fernseher zur Nachrichtenzeit einzuschalten. Er seufzte, da er wirklich keine große Lust auf noch mehr schlechte Nachrichten hatte, allerdings wäre es immer noch besser, als sich mit sich selbst und der aufkommenden Müdigkeit zu beschäftigen, die bisher auch der Kaffee nicht bekämpfen konnte. Gebannt hatte er die Nachrichten verfolgt, da diese erneut von einem Toten erzählten, der nicht weit von der Gasse entfernt gefunden wurde, in der er gestern dieses fürchterliche Erlebnis gehabt hatte. Erneut wurde ihm bewusst, wie viel Glück er gehabt hatte, dass der Schwarzhaarige ihm, im wahrsten Sinne des Wortes, den Arsch gerettet hatte. Er versank noch etwas in seinen Gedanken, während er unablässig die Katze streichelte, bis er genervt stöhnend bemerkte, dass er sich so langsam auf den Weg machen sollte. Die Katze, welche er in den Flur getragen hatte, setzte er dort ab und sah sie eindringlich an. „Hör mir zu, Katze.“, erklärte er, worauf die Katze sich auf sein Hinterteil fallen ließ und ihn gespannt ansah. „Ich muss jetzt zur Arbeit und komme erst nachmittags wieder. Ich habe dir vorhin etwas zu fressen und zu trinken raus gestellt, also lass mir die Bude heil.“, erklärte er mit Nachdruck, worauf die Katze sich die Pfote ableckte und sich über den Kopf zog. Als er seufzte sah sie ihn wieder aufmerksam an, worauf er fortführte. „Erstens werde ich dir etwas zu futtern kaufen, ich glaube nämlich nicht, dass normale Lebensmittel geeignet sind... und um Zweitens kümmere ich mich jetzt.“, sprach er lächelnd und ging in die Hocke, worauf die Katze den Kopf leicht schräg legte. „Du brauchst einen Namen. Und ich weiß auch einen... Raizel.“, sprach er und legte eine Kunstpause an, ehe er erneut ansetzte: „Wie gefällt dir das, hm?“. Die Frage hatte er mit einem zufriedenen und stolzen Lächeln ausgesprochen, allerdings senkte die Katze nur den Kopf, was so wirkte als würde sie über den Vorschlag nachdenken. Gerade als er dachte, dass sie den Namen nicht mag und er sich umsonst so viele Gedanken gemacht hätte, tapste sie auf ihn zu und schmiegte sich an sein Bein. „Freut mich, dass er dir gefällt, Raizel.“, erklärte er sanft, tätschelte ihren Kopf und stand dann auf. „Dann bis später und sei artig!“ Kaum hatte er diese Worte ausgesprochen, war er auch schon aus der Tür verschwunden, ließ Raizel allein zurück, die es aber wohl nicht störte, da sie kurz nachdem die Tür ins Schloss fiel, sich ins Schlafzimmer begab und es sich im Bett des Blonden bequem machte. Obwohl es Sommer war und man davon ausginge, dass es sehr warm, wenn nicht sogar heiß wäre, war es heute doch eher frisch, was den Blonden dazu brachte, sein Gesicht zu verziehen. Er ärgerte sich darüber, dass er keine Jacke mitgenommen hatte, da sie im Wetterbericht der Nachrichten deutlich darauf hingewiesen hatten, dass es nicht sonderlich warm werden würde. Und als er endlich auf das Gelände der Universität einbog, konnte er nicht anders als sich frierend seine Oberarme zu reiben, da ihn ein kühler Windstoß streifte. Grummelnd lief er über das Gelände, blieb aber jäh stehen, als er zwischen zwei Gebäuden, relativ versteckt für Vorbeiziehende, zwei Stimmen vernahm, wovon er eine nur zu gut kannte. Er wusste, dass der Schwarzhaarige sich dort befand und eigentlich wäre es gar keine schlechte Idee abzuwarten und ihn dann anzusprechen. Immerhin konnte er ja nicht wissen, ob er ihn im Laufe des Tages erneut treffen würde oder nicht. Höflichkeitshalber würde er aber nicht mitten in das Gespräch platzen und einfach warten, bis die beiden ihr Gespräch beendet hätten. Als er sich von vorne an die Hauswand lehnte, merkte er, dass er mehr von dem Gespräch mitbekam als ihm lieb war. Allerdings kam ihn gar nicht in den Sinn, den Schwarzhaarigen so schnell laufen zu lassen und so steckte er sich einfach eine Zigarette an und nahm es so hin, dass er etwas mitbekommen würde, was ihn nichts anginge. „Ich verstehe nicht, warum du immer so abweisend bist.“, sprach eine Stimme, die Sanji sofort dem Leiter der Universität, Donquixote Doflamingo, zuordnen konnte. „Und ich verstehe nicht, warum du mich nicht in Ruhe lässt.“, kam es sofort genervt zurück, worauf der Leiter auflachte. „Fufufu. Du weißt doch wie es läuft... Also. Hast du deinen Auftrag erfüllt?“, fragte er mit Nachdruck, worauf der andere genervt zischte. „Ja, habe ich. Also lass mich jetzt in Ruhe.“, erklärte er gewohnt kühl und wollte sich zum Gehen wenden, was Doflamingo allerdings nur amüsierte. Er griff den Schwarzhaarigen am Handgelenk und zog ihn zurück zu sich, um ihn dann an die Wand zu stoßen. „Ich habe das Gefühl, dass du in letzter Zeit die Aufträge, die ich dir gebe, schweifen lässt.“ „Rede keinen Unsinn. Ich habe alle Aufträge erfüllt, die du mir gegeben hast.“ „Fufufufu. Das stimmt zwar..., aber ich weiß, dass du die Aufträge schneller erledigen könntest, wenn du deine Freizeit nicht mit Arbeit verschwenden würdet... Law-chan, sag mir, wieso du es vorziehst, dein Studium selbst zu bezahlen. Du weißt doch, dass ich das liebend gerne übernehmen würde.“, erklärte er mit bittersüßem Ton, worauf der Schwarzhaarige sich von der Wand drückte, um sich erneut zum Gehen zu wenden. Doflamingo zog kurz seine Augenbrauen zusammen, ehe er den Schwarzhaarigen an der Schulter griff und ihn an die Wand fixierte. „Ich habe dir schon tausendmal gesagt, dass ich nicht von so einem widerlichen Arsch wie dir finanziert werden will. Ich bevorzuge es, selbstständig zu sein und dann mein eigenes Leben zu leben.“, sprach er wütend, worauf Doflamingo erneut lachte. „Ich dachte, das hättest du nur aus einer Laune heraus gesagt, weil du einfach nur rebellieren willst... aber du weißt genau, dass du das nicht zu entscheiden hast.“, erklärte er ernst und drückte seine Knie zwischen die Beine des Schwarzhaarigen, worauf diesem ein erstauntes Zucken durch die Glieder zog. Den Versuch sich von dem Älteren zu befreien, quittierte er damit, dass er seine Handgelenke fest über dessen Kopf fixierte, nur um dann erneut aufzulachen. „Fufufu. Du bleibst bei mir, so wie es immer war. Also hör endlich mit diesem naiven Wunschdenken auf.“, erklärte Doflamingo, hob sein Knie an und rieb damit sanft den Schritt des Jüngeren, worauf dieser seine Augen wütend zu Schlitzen zusammenzog. „Hör auf... ich muss zu meiner Vorlesung.“, presste Law wütend hervor, ehe er mit den Zähnen knirschte. „Woher der plötzliche Sinneswandel? Du hast es doch immer genossen, wenn ich dich berühre, oder nicht?“, fragte er grinsend, senkte sein Bein wieder zu Boden, ehe seine Hand in die Hose des Schwarzhaarigen glitt. Ein unterdrücktes Aufstöhnen entkam dem Schwarzhaarigen, worauf er beschämt zur Seite blickte. „Gib es doch einfach zu, du magst es, wenn ich das tue! Fufufufu.“, lachte Doflamingo, während er behutsam über das Glied des Jüngeren strich, was ihn mehrmals ungewollt aufstöhnen ließ. Sanji stand an der Wand und errötete. Egal, welche Art von Beziehung der Schwarzhaarige und sein Arbeitgeber hatten, das, was nun folgen würde, ging ihn absolut nichts an. Er wollte zwar auf den Studenten warten, aber jetzt weiter zu warten, wäre nicht nur unhöflich, sondern auch verstörend. Sofort stieß er sich von der Wand ab und machte sich schnellen Schrittes auf den Weg zu seinem Arbeitsplatz. Der Gedanke, dass die beiden in einer intimen Beziehung zueinander stünden, betrübte ihn; er wusste nicht wieso, aber es stach sogar in der Brust... Erneut funkelte der Schwarzhaarige den Blonden böse an, was diesen aber nur dazu animierte, sein Glied fordernder zu streicheln. Zur Antwort auf dieses Verhalten, versuchte Law seine Handgelenke aus der Umklammerung des Älteren zu befreien, worauf dieser argwöhnisch grinste. „Liegt es an dem blonden Koch, dass du so unwillig bist?“, fragte er, worauf der Schwarzhaarige sofort seine Bewegungen einfror und ihn fragend ansah. Er hatte nicht damit gerechnet, dass der Ältere ihm anscheinend einen Wachhund an den Hals gehetzt hätte, der ihn beobachtete, aber jetzt darauf einzugehen, würde die Situation wohl nur noch weiter verschlimmern. „Keine Sorge. Ich habe Vergo bereits beauftragt sich darum zu kümmern. Hast du gedacht, ich bemerke das nicht?“, fragte Doflamingo rein rhetorisch, ehe er begann den Schritt des Jüngeren stärker zu massieren, worauf dieser seinen Kopf an die Wand drückte. Und ohne ihn zu Wort kommen zu lassen, sprach er weiter: „Ich möchte nicht, dass du dich mit Gesindel herumtreibst. Du wirst meine rechte Hand, ob es dir passt oder nicht. Störfaktoren werden eliminiert.“ Law blickte ihn mit leicht aufgerissenen Augen an, konnte nicht glauben, dass Doflamingo den Blonden bereits im Visier hatte. Er hatte doch darauf geachtet, dass er ihm nicht zu Nahe käme, aber anscheinend war das wenige an Kontakt, den sie hatten, bereits mehr als genug, um Doflamingo dazu zu bringen, in Aktion zu treten. Dem Schwarzhaarigen entglitt erneut ein Stöhnen, aber trotz der Erregung die ihn durchzog, versuchte er standhaft zu bleiben. „Der Blonde bedeutet mir nichts und das weißt du auch. Also halt ihn da raus. Meinst du nicht auch, dass es zu auffällig wäre, wenn Leute aus deiner Belegschaft verschwinden?“, fragte Law ihn grinsend, denn er wusste, dass dies ein großes Problem darstellen würde. Grinsend ließ Doflamingo seine Hände los und zog seine Hand aus der Hose des Jüngeren zurück, nur um diese dann auf dessen Rücken zu legen und diesen streichelnd auf und ab zu wandern. Mit seiner zweiten Hand umfasste er einen Oberschenkel des Jüngeren, hob ihn an und drückte sich neben diesen an den Körper, allen voran an die Erregung, des Jüngeren. „Fufufu. Du hast gut aufgepasst. Natürlich hast du recht, aber sieh es als Warnung an. Was mit ihm geschieht, liegt nun an dir.“, erklärte er, grinste erst und leckte sich dann lasziv über seine Lippen. Law wusste, dass er nun auf das Spiel eingehen müsste, wenn er den Blonden schützen wollte und so legte er seine Arme zögerlich um den Älteren, umklammerte dann bestimmt dessen Nacken und zog ihn näher zu sich, nur um seine Lippen auf die Doflamingos zu legen. Es war ja nicht das erste Mal und somit wusste er, was er tun musste, um den Älteren zu gefallen. Sanji hatte sich so sehr beeilt von den beiden wegzukommen, dass er nun nach Luft ringend in die Kantine schlurfte. Den Inhalt des Gesprächs hatte er nur teilweise mitbekommen, allerdings hatte er die Fetzen, die er verstanden hatte, sowieso schon wieder verdrängt, da ihn nun ganz andere Dinge durch den Kopf gingen... Und obwohl er wusste, dass ihn das,was er mitbekommen hatte, wenn überhaupt, anekeln sollte, so waren da ganz andere Emotionen, die in ihm aufkochten. Natürlich war er betrübt und es tat weh, von dieser Art der Beziehung zu erfahren, aber er war auch wütend. So wütend, dass er am liebsten den nächstbesten ins Gesicht schlagen würde!... Er blieb hinter dem Tresen stehen und lehnte sich an die Ausgabe, dachte nach. Aus irgendeinen Grund war er auf sich selbst wütend. Er konnte es nicht genauer bestimmen, wollte er sich nicht eingestehen, dass er etwas mehr als nur Interesse für den Schwarzhaarigen übrig hatte. Gerade als er laut aufseufzte, kam Dadan aus der Küche und sah seinen Schützling skeptisch an. „Wie siehst du denn aus? Die Nacht ist zum schlafen da, du Trottel.“, sagte sie grinsend und begutachtete die Augenringe des Blonden. Anders als erwartet bot dieser allerdings keine Paroli, sonder stieß sich von der Ausgabe ab, um dann stöhnend an ihr vorbei zu schleichen. „Guten Morgen, Dadan.“, sprach er knapp mit deprimierten Ton und seufzte dann wieder, ehe er sie dort alleine stehen ließ. Diese blickte ihm mehr als nur verwundert hinterher und ging ihm dann in die Küche nach, wo dieser sich bereits seine Schürze umband. „Bist du krank? Du siehst wirklich nicht gut aus...“, sprach sie ihn mit beinahe mütterlichen Ton an. „Nein, bin ich nicht. Sonst wäre ich nicht gekommen.“, erklärte er ernst, nur um dann wieder aufzuseufzen. Nachdenklich strich sich Dadan über ihr Kinn, um ihm dann triumphierend den Kochlöffel entgegen zu strecken. „Na hoffentlich ist die Kleine es wert!“ Sie grinste den Blonden an, der sich nun zu ihr umgedreht hatte und sie fragend ansah. Einen Moment später verstand er worauf sie hinauswollte und lächelte etwas. „Ich bin nicht verliebt, falls du das dachtest. Ich bin einfach nur müde, weil ich schlecht geschlafen habe...“, erklärte er lächelnd, worauf Dadan nur mit den Schultern zuckte. „Na wenn das so ist... Übrigens soll ich dir mitteilen, dass du nach der Schicht einmal in das Büro von Herrn Donquixote kommen sollst.“ Sanji entglitten die Gesichtszüge, denn wenn er ehrlich war, war das jetzt das Letzte, was er gebrauchen konnte. Er nickte nur stumm und wendete sich dann der Arbeit zu. So viel Pech konnte auch nur er haben... Seine Schicht hatte er routiniert, aber weniger energisch als gewöhnlich hinter sich gebracht, was Dadan dazu veranlasste, ihn eher gehen zu lassen. Sie hatte gemeint, dass sie so einen Trauerklops wie ihn nicht in der Küche gebrauchen könnte. Und nun wartete er eigentlich nur darauf, endlich nach Hause zu gehen. Weil er sich von dem Ereignis am Morgen befreien wollte, hatte er versucht sich irgendwie abzulenken, wobei er wieder und wieder gedanklich an dem seltsamen Smiley-Symbol hängen blieb. Trotz mangelnder Lust, hatte er sich entschieden, den Schwarzhaarigen aufzusuchen, bevor seinem Arbeitgeber einen Besuch abstatten würde. Immerhin war er der Ansicht, dass er etwas über dieses Symbol wissen musste und so war er der Einzige, den er fragen könnte. Allerdings hatte das Ganze dann doch einen Haken. Weder hatte er ihn heute in der Kantine gesehen, noch wusste er, wo er sich zurzeit befand. Gerade als er den Entschluss fasste, dass er wahllos irgendwelche Studenten fragen könnte, fiel ihm ein, dass er doch jemanden an der Uni hatte, den er kannte. Und diese Person kannte sich in den Gängen der Gebäude aus und kannte sogar den Schwarzhaarigen... Triumphierend zog er sein Handy aus seiner Hosentasche und wollte gerade die Nummer eingeben, um besagten Kumpel anzurufen, als ihm ein Gedanke kam. Was wäre, wenn er sich mitten in einer Vorlesung befand? Aber selbst wenn, es war doch so etwas wie ein Notfall, oder nicht? Ohne sich weitere Gedanken zu machen, tippte er die Nummer ein und ließ es durchklingeln. Die Studenten in der Vorlesung waren allesamt still, versuchten lediglich ein paar Wortfetzen dessen, was Professor Akainu ihnen herunterrasselte irgendwie zu notieren. In seiner Vorlesung war es immer ruhig, das Einzige, was die Stille durchbrach, war seine Stimme gewesen. Und man wagte es auch nicht, seinen Unterricht zu unterbrechen. Auch nicht mit Fragen, denn wer das tat, musste damit rechnen, von ihm vor allen Anwesenden bloßgestellt zu werden und das wollte nun wirklich niemand. Ab und zu pausierte er seine Reden, um irgendetwas auf die Tafel zu schreiben, wobei er immer kleinlichst darauf achtete, dass man das, was er schrieb, höchstens in der ersten Sitzreihe lesen konnte. Kid hatte sowieso schon aufgegeben irgendetwas von dem, was auf der Tafel stand zu erkennen, da er in der letzten Reihe saß. Und obwohl er höher saß und der Professor von dort aus sehr klein wirkte, so war seine Stimme so präsent, als würde er neben einen stehen. Verzweifelt darüber, dass er wieder nichts von den Notizen erkennen konnte, raufte er sich seine roten Haare, die er mit einem schwarzen Stirnband gebändigt hatte. Gerade als er sein Gesicht verzweifelt in seinen Händen betten wollte, schreckte er auf, da er ein ungebetenes Vibrieren in seiner Hose bemerkte. Alle Studenten um ihn herum drehten sich zu ihn und sahen ihn schockiert an, denn ein Geräusch ging von ihm aus, was eindeutig darauf hinwies, dass er vergessen hatte, sein Handy auszustellen. Sein Klingelton setzte versetzt ein und somit wären die ersten beiden Töne nur das Vibrieren des Handys in seiner Hosentasche. Vielleicht würde er es noch rechtzeitig schaffen und der Professor hatte es noch nicht bemerkt. Während er panisch nach dem Handy in seiner Hose fummelte, hörte man, wie der Professor sich räusperte und die Kreide in die Ablage fallen ließ. Sofort drehte er sich herum und verschränkte seine Arme vor der Brust, blickte wütend durch den Raum, ehe er sein Ziel fand. Erschrocken sah Kid in den Todesblick Akainus und ließ dann versehentlich sein Handy aus der Hand fallen, welches er endlich gefunden hatte, und gab noch ein leises „Oh shit...“, von sich. „EUSTASS!“, donnerte die Stimme Akainus durch den Raum, ließ alle Anwesenden zusammenzucken; Kid natürlich auch. Da ihm bewusst war, dass er tief in der Scheiße stand und ihm sowieso niemand mehr helfen könnte, setzte er ein provokantes Grinsen auf und gab lässig ein „Was?“, zurück an den vor Wut brodelnden Mann. „Erstens heißt es „Wie bitte“, und zweitens hast du verdammt noch einmal still zu sein! Immer bist du derjenige der Ärger macht!“, brüllte er zu ihm hoch, worauf Kid nur ein müdes Lächeln übrig hatte. „Ich kann doch nichts dafür, dass ich im Gegensatz zu Ihnen Menschen um mich habe, die mich mögen!“, keifte der Rothaarige zurück, riss aber sofort seine Augen erschrocken auf, als ihm bewusst wurde, was er da gerade gesagt hatte. „RAUS!“, brüllte Akainu, drehte sich herum und griff nach einer Kreide, um sie dann, mit einen gekonnten Wurf, in das Gesicht des Rothaarigen zu werfen. „Ahh!“, kam es von Kid, der dann in Windeseile seine Sachen packte und sich an den anderen Studenten vorbei schlängelte, um den Raum zu verlassen. Wütend sah er auf sein Handy und erkannte die Nummer des Blonden im Display, worauf er ihn sofort zurückrief. Sanji hatte bereits nach wenigen Klingeln aufgelegt, da er sich dachte, dass er wohl in einer Vorlesung sitzen würde, da er sonst immer sofort ran ging. Umso erstaunter war er, als sein Handy, welches er immer noch in der Hand hielt, auf einmal begann zu klingeln und ihm verriet, dass es sich um den gewünschten Gesprächspartner handelte. Kaum hatte er sich das Handy an sein Ohr gehalten, begann auch schon die Schimpftirade des Rothaarigen. „Sag' mal! HAST DU SIE NOCH ALLE?! Ich bin wegen dir aus der Vorlesung geflogen! Du tickst doch nicht mehr ganz richtig! Wenn ich dich treffe, schlag ich dich grün und blau, darauf kannst du deinen Arsch verwetten!“, grölte es aus dem Lautsprecher, worauf Sanji das Handy etwas von sich weg hielt. Als er merkte, dass der Rothaarige gerade eine Pause machte, um Luft zu holen, versuchte er sich schnell dazwischen zu quetschen. „Kid! Hör zu! Tut mir leid, aber es ist wirklich wichtig!“, versuchte er sich zu erklären, worauf sein Gesprächspartner ruhig in den Hörer ausatmete und einen Moment pausierte, da er anscheinend nachdachte. „Was ist so wichtig, dass du mich während einer Vorlesung bei Akainu anrufst?“, fragte er genervt. „Sag' mir wo du bist! Ich komme dahin.“, erklärte Sanji nur knapp, was den Rothaarigen etwas wunderte. Vielleicht war es tatsächlich wichtig? Und so entschied Kid sich dazu ihm per Telefon zu erklären, wo er sich gerade befand. „Hast du verstanden? Da, wo nur ein einzelner Student auf dem Flur rumlungert, weil er wegen einem Arschloch aus dem Hörsaal gejagt wurde! Vorausgesetzt die blöden Medizinerschweine kommen nicht gleich aus ihrer Vorlesung... ach egal. Bis gleich!“, erklärte er noch genervt und legte auf, worauf Sanji sich sofort auf den Weg machte. Wütend stapfte der Rothaarige über den Flur und fluchte vor sich her, als er hörte, dass es in dem gegenüberliegenden Hörsaal deutlich lauter wurde. „Na toll...“, ärgerte er sich und stellte sich etwas abseits an die Wand. Kurz darauf wurde die Tür des Hörsaals auch schon aufgeschlagen und eine Horde an Studenten verließ den Saal. Zischend beobachtete er die Meute, wie diese schnell über den Flur hastete, um noch rechtzeitig ihre Busse zu erreichen. Er versuchte jeden einzelnen einen bösen Blick zu zuwerfen, kniff aber dann jäh die Augen zusammen, als der Student aus der Tür trat, den er überhaupt nicht leiden konnte. Law war einige Schritte auf den Flur auf ihn zugekommen, schenkte ihn ein höhnisches Grinsen, da er sich denken konnte, wieso er allein dort stand. Und gerade als er sich abwenden wollte, war Kid auf ihn zugesprintet und griff ihn am Kragen. „Du bist so ein arrogantes Arschloch!“, fauchte er ihn an und zog ihn näher an sich, versuchte ihn mit seinen Blicken zu erdolchen. „Eustass-ya... im Gegensatz zu dir kann ich es mir wenigstens leisten...“, erklärte er gewohnt kühl, was für den Rothaarigen das Fass zum Überlaufen brachte. Wütend schliff er ihn hinter sich her, um ihn dann an die Wand zu drücken. „Was fällt dir eigentlich ein?!“, keifte er ihn an und drückte ihn noch einmal mit Wucht fester an die Wand. Der Schwarzhaarige schüttelte daraufhin mitleidig den Kopf und seufzte nur kurz, ehe er die Hand an seinen Kragen am Handgelenk umschloss. „Du brauchst deine Aggressionen nicht an mir auslassen, nur weil du unfähig bist, dich zu benehmen. Oder überhaupt auf das Leben klar zu kommen...“, erklärte er kühl, begann aber vielsagend zu grinsen, als er über die Schulter des Rothaarigen hinweg linste. „Was grinst du so? Du bist-“, weiter kam der Rothaarige nicht, da ihn jemand unsanft am Kragen gepackt hatte und ihn von dem Schwarzhaarigen wegzerrte. Wütend schaute er über seine Schulter, wollte dem Fremden sagen, dass er sich verpissen sollte, als ihn sämtliche Farbe aus dem Gesicht wich– nicht, dass er sonderlich viel Farbe im Gesicht hätte -. „Eustass...“, sprach der Professor zornig und schleifte ihn dann hinter sich her, zurück zum Hörsaal. Kid ärgerte sich zwar darüber, dass er nicht mitbekommen hatte, wie sein Kurs den Hörsaal verlassen hatte und er somit noch mehr Ärger mit Akainu bekäme, aber Schuld daran gab er den Schwarzhaarigen, was er ihm verdeutlichte, indem er ihn seinen Mittelfinger entgegen streckte. Grinsend erwiderte der Schwarzhaarige diese Geste. Sanji kam auf den Flur gehastet, blieb aber augenblicklich stehen und blickte dem Rothaarigen ungläubig hinterher, wie dieser von Akainu abgeführt wurde. Er überlegte, ob er ihn noch ansprechen sollte, entschied sich aber dafür, es nicht zu tun, als er sah, dass der Schwarzhaarige unweit entfernt dastand und sich seine Kleidung wieder richtete. Sofort lief er auf ihn zu, um ihm keine Gelegenheit zu geben, zu flüchten. Fassungslos darüber, dass der Blonde auf einmal vor ihm stand, schüttelte der Schwarzhaarige den Kopf und wollte sich an ihm vorbei weg begeben, als der Blonde sein Handgelenk umschloss. „Bitte warte, Law.“, bat Sanji den Studenten, worauf dieser sich umdrehte und ihn musterte. „Ich habe dir doch gesagt, dass du dich von mir fernhalten sollst...“, erklärte er ruhig, ehe er nach links und rechts sah, um zu sehen, ob noch jemand auf dem Flur war. Er hatte Glück da mittlerweile niemand mehr dort war und da er sich ziemlich sicher war, dass auch niemand lauschte, setzte er erneut an. „...und trotzdem suchst du vehement meine Nähe auf. Ist es so schwer, auf mich zu hören?“, fragte er nun mit verärgerten Unterton, worauf Sanji seinen Kopf senkte. „Ja, ist es...“, erklärte er leise und richtete seinen Blick dann wieder auf den Schwarzhaarigen, der genervt seine Augen rollte. „Ich brauche deine Hilfe.“, flüsterte er, aber er wusste, dass der Schwarzhaarige ihn verstanden hatte. „Und wieso fragst du keinen deiner Freunde um Rat?“ Sanji konnte den Ärger des Schwarzhaarigen förmlich spüren, worauf er seinen Blick zur Seite wand und auf seiner Unterlippe kaute. Ihm war die ganze Situation äußerst unangenehm, aber er war nun einmal der Einzige, der ihm helfen könnte. „Hör mir bitte zu. Du sagtest, ich solle so tun, als würde ich dieses Symbol nicht kennen... aber es drängt sich mir auf... bitte sag' mir, was es bedeutet!“, sprach er und sah den Schwarzhaarigen beinahe flehend an, der ihn nun fragend musterte. „Ist es dir wieder begegnet?“, fragte er kühl und sah den Blonden interessiert an. Denn wenn man ihm dieses Bild zugespielt hätte, wäre das kein gutes Zeichen. „Ja! Jemand hat mir einen Zettel mit dem Symbol auf die Tür geklebt...“, sah aber fragend drein, als er sah, wie der Schwarzhaarige sich durch sein Haar fuhr. „Ich bin nicht in Gefahr, oder?“, fragte er noch, worauf Law seufzte. „Hör mir zu. Komm heute Abend in Makinos Café. Es liegt direkt in der Innenstadt, du hast es bestimmt schon einmal gesehen...“, erklärte er und sah den Blonden eindringlich an, der seine sichtbare Kringelbraue fragend hochzog und so wirkte, als wäre ihm etwas eingefallen. „Ich kann nicht... ich muss heute Abend arbeiten.“ Sanji sah den Schwarzhaarigen an, welcher sichtlich über etwas nachdachte. „In Ordnung. Ich komme dann heute Abend zu dir. Wo arbeitest du denn?“, fragte er und sah den Blonden an, welcher ihm sofort erklärte, dass er im Baratie arbeitete und einen stolzen Unterton nicht verbergen konnte. Law nickte noch ein paar Mal nachdenklich während er sich über sein Kinn strich, ehe er den Blonden wieder ansah. „Gut. Ich komme gegen 19 Uhr. Bis dahin.“, erklärte er stumpf, drehte sich herum und ließ den Blonden einfach so stehen. „Bis dahin...“, flüsterte Sanji ratlos nach einigen Sekunden und sah dem Schwarzhaarigen hinterher, bis ihm ihm bewusst wurde, dass seine Frage gar nicht beantwortet wurde. „Moment, warte mal!“, rief er ihm hinterher, aber Law ignorierte ihn gekonnt und verließ den Flur. Der Blonde blieb kopfhängend zurück, allerdings hatte er zumindest einen Fortschritt erlangt und hob seinen Kopf wieder. Dass er zu ihm käme, war zumindest ein kleiner Erfolg und nicht nur, da er hoffte, dass sich seine Fragen klären würden, er freute sich auch immens darüber, da er ihn vielleicht näher kennenlernen könnte. Ein Rotschimmer legte sich über seine Wangen, als er an den Schwarzhaarigen dachte, allerdings klatschte er sich dann mit seinen Handflächen auf die Wangen, als wollte er sich wieder zur Besinnung rufen. Immerhin war es noch längst nicht soweit und er hatte noch einiges zu erledigen! Unter anderem sollte er auch noch in das Büro von Donquixote kommen! Bei dem Gedanken an ihm, schwand die Röte augenblicklich und er musste wieder seufzen, hatte er doch wieder das Ereignis von heute früh im Kopf. Deprimiert ließ er seinen Kopf hängen und schlurfte über den Flur. „Na gut... Dann mal los...“, sprach er mehr zu sich selbst und begab sich auf dem direkten Weg zu seinem Arbeitgeber. Kapitel 12: Kapitel 12 ---------------------- Zögernd blieb der Blonde vor der Tür zum Sekretariat stehen, ehe er sich laut seufzend dazu entschloss doch anzuklopfen. Als er eine weibliche Stimme vernahm, die ihn hereinbat, öffnete er die Tür einen Spalt weit und lugte mit dem Kopf herein, um zu erkennen, wer da war. Erleichtert seufzend öffnete er die Tür dann komplett, ließ die Tür leise in ihr Schloss fallen und ging auf die Frau hinter dem Schreibtisch zu, die gerade irgendetwas in durcheinander geworfenen Unterlagen zu suchen schien. Gerade als Sanji die junge Frau ansprechen wollte, zog diese einen zusammengehefteten Stapel Papier hoch und hielt es sich direkt vor die Nase, um durch ihre zugekniffenen Augen zu erkennen was auf diesem stand. Dann drückte sie sich ihre Brille, die ihr bereits auf ihre Nasenspitze gerutscht war, wieder höher auf die Nase und nickte zufrieden, da sie anscheinend gefunden hatte, was sie suchte. Sanji hatte indes seine sichtbare Kringelaugenbraue fragend hochgezogen und beobachtete die junge Frau, wie diese sich nun hastig vom Tisch abstieß, um aufzustehen. „Entschuld-“, begann er, wurde aber von der jungen Sekretärin unterbrochen, da er sich noch einen Moment gedulden sollte. Seufzend ließ Sanji seine Hände in seine Hosentasche schweifen und entschied sich dafür, einfach dort stehen zu bleiben, während die junge Frau mit den Unterlagen im Arm hinter dem Tisch hervor kam. „Ich muss das eben weitergeben... setzen Sie sich doch bitte so lange.“, erklärte sie und huschte an ihm vorbei zu der Tür, die wohl in das Zimmer des Leiters führen sollte. Zumindest ging Sanji davon aus bzw. ließ die Aufschrift keinen anderen Schluss zu, da diese den Namen des Leiters trug. Er nickte nur kurz, wollte sich dann umdrehen, um die Sitzreihe an der Wand anzusteuern, als er dann ein lautes Poltern vernahm. Sofort drehte er sich wieder zu ihr herum und erkannte, dass diese sich der Nase nach hingelegt hatte und nun mit der Stirn an der Tür lehnte. „Oh Gott! Ist alles in Ordnung?“, fragte er, während er auf sie zulief und sich dann zu ihr bückte, um ihren Oberarm zu umgreifen. „Bitte, ich helfe Ihnen.“, erklärte der Blonde und zog die junge Frau dann wieder hoch und verzog erschrocken das Gesicht. „Sie bluten...“, stellte er besorgt fest, worauf die junge Dame erst einmal ihre Brille zurechtrückte und sich dann an die Stirn fasste. „Sie haben Recht.“, stellte sie nun auch fest, wirkte dabei aber sehr unbekümmert. Als sie sich bücken wollte, um die Unterlagen wieder einzusammeln, hielt Sanji sie an der Schulter fest und schüttelte den Kopf, ehe er sich selbst bückte und die Unterlagen für sie aufsammelte. In dem Moment, in dem Sanji die Papiere an sich genommen hatte, öffnete sich die Tür, worauf er langsam seinen Blick nach oben gleiten ließ und somit dem Stoff einer Anzughose nach fuhr. Erschrocken stand er so schnell es ihm möglich war auf, als ihm bewusst wurde, wer da in der Tür stand und sah in die Sonnenbrille des großgewachsenen Mannes. Dieser grinste ihn an und nahm die Papiere wortlos aus seiner Hand entgegen, ehe er seinen Kopf zur Seite bewegte und seine Sekretärin ansah. Seufzend schüttelte er den Kopf, fasste sich einmal an die Stirn, wobei er seinen Daumen und seinen kleinen Finger an je eine Schläfe auflegte, und entschied sich dann dazu sie anzusprechen. „Tashigi... Sie bluten.“, stellte er trocken fest, worauf die Angesprochene fleißig nickte und ein „Korrekt, Sir.“, ansetzte. Genervt seufzte Doflamingo auf. Sanji überlegte, welchen Blick dieser wohl gerade aufgesetzt hatte, konnte allerdings in den getönten Gläsern nur das Spiegelbild Tashigis erkennen. „Das meine ich nicht. Los. Sehen Sie zu, dass Sie zum Arzt gehen. Sie haben jetzt Feierabend.“, erklärte er genervt und schüttelte ungläubig den Kopf darüber, dass sie erneut einen Arbeitsunfall erlitten hatte. „Aber... aber Sir! Es geht mir gut und die Arbeit ist fast erledigt!“, erklärte sie salutierend, worauf Sanji sie verwundert ansah. Die junge Frau mit dem dunkelblauen Haar war wohl eine sehr eifrige Arbeiterin, die selbst verletzt noch weiterarbeitete. Warum diese salutierte konnte er sich aber nicht erklären. Langsam ließ Sanji seinen Blick nun wieder auf den Leiter fallen, der nun erneut seufzte. „Nein. Ich wertschätze meine Arbeiter sehr und möchte es nicht verantworten, dass diese krank oder verletzt arbeiten. Also bleibt die Arbeit liegen und Sie kommen erst wieder, wenn ein Arzt darüber geschaut hat und Ihnen das Okay gibt, wieder hier aufzukreuzen.“, erklärte er und sah die junge Frau von oben herab an, was allerdings nur an dem Größenunterschied lag. Sanji musste lächeln. Sein Arbeitgeber war wirklich ein toller Mensch. Immer zuvorkommend und höflich, sorgte sich um das Wohl seiner Mitarbeiter... Wie man anders von ihm denken könnte, wollte ihm nicht in den Kopf. „Ja, Sir. Danke, Sir.“, erklärte sie erneut salutierend und verbeugte sich kurz, ehe sie auf den Schreibtisch zuging und nach ihrer Handtasche griff. „Ich werde dann jetzt einen Arzt aufsuchen. Ich melde mich sobald ich etwas genaueres weiß. Danke Herr Donquixote.“, sprach sie und verließ schnurstracks das Sekretariat. Sanji sah ihr lächelnd hinterher und als diese die Tür hinter sich verschlossen hatte, blickte er auf seinen Arbeitgeber. „Es ist aber sehr nett von Ihnen, dass Sie sie schon nach Hause lassen. Sie sorgen sich wohl wirklich um Ihre Mitarbeiter.“, erklärte Sanji und lächelte den großen Mann an. „Fufufufufu.“, lachte Doflamingo und grinste den Blonden an, ehe er sich herumdrehte und in sein Arbeitszimmer ging. Er setzte noch ein „Natürlich“, an, ehe er dem Blonden zu sich winkte, um ihn darauf hinzuweisen, dass er reinkommen sollte. Sanji folgte der Bitte und schloss die Tür leise hinter sich. Obwohl er immer noch im Kopf hatte, was er heute von ihm und dem Schwarzhaarigen mitbekommen hatte, so war er im Moment einfach froh darüber, dass sein Arbeitgeber ein guter Mensch war. Somit würde das Gespräch auch nicht allzu schlimm werden. Sanji ging ein paar Schritte auf den Schreibtisch zu, vor dem zwei bequeme Sessel standen. Obwohl er nicht das erste Mal hier war, so kam er nicht drum herum zu bemerken, wie edel das Büro eingerichtet war. Abgesehen davon, dass die Möbel alle aus edlem Holz waren, wahrscheinlich eine Sorte, die sich kein normal Sterblicher leisten konnte, so fielen ihm besonders die Samtvorhänge auf, da diese soweit zugezogen waren, dass das Zimmer nur spärlich beleuchtet war. Während Sanji sich im Zimmer umsah und sein Blick an einer kleinen Palme hängen blieb, hatte Doflamingo es sich bereits in seinem Chefsessel bequem gemacht. Er hatte beide Ellenbogen auf den Tisch, um so seinen Kopf auf seinen zusammengefalteten Händen zu legen. Grinsend beobachtete er den Blonden bis er ihn ansprach. „Königsholz.“, warf er in den Raum, worauf Sanji ihm wieder seine vollste Aufmerksamkeit widmete und noch ein wenig näher kam. Fragend blickte er seinen Arbeitgeber an, ehe er sich dazu entschied, ihn zu bitten es zu wiederholen, da er es nicht verstanden hatte. „Aufgrund dessen, wie Sie sich hier umschauen, dachte ich, es würde Sie interessieren. Die Möbel sind aus Königsholz.“, erklärte er noch einmal und grinste den Blonden an, der zur Bestätigung einfach nur nickte. „Jetzt setzen Sie sich doch.“, sprach Doflamingo und deutete ihm mit einen Kopfzeig auf einen der Sessel vor dem Schreibtisch, ehe er sein Kinn wieder auf seine Hände bettete. Erst etwas zögernd, dann aber sichtlich erleichtert ging Sanji dann auf den Sessel zu und setzte sich. Bereits bei seinem Bewerbungsgespräch war ihm aufgefallen, wie weich die Polster waren und auch jetzt versank er förmlich darin. Er umklammerte die Sessellehnen, in der Hoffnung so nicht komplett im Polster zu versinken. Und als er endlich eine ansatzweise feste Sitzposition fand, blickte er seinen Arbeitgeber erwartungsvoll an. Er wollte endlich wissen, wieso er ihn in sein Büro zitiert hatte. Es verging einige Zeit in der Sanji abwechselnd die Mundwinkel und die getönten Gläser der Sonnenbrille Doflamingos betrachtete. Auch hatte er sich den Anzug seines Chefs angesehen – ein sehr dunkler roter Anzug, ein rosa Hemd und eine rote Krawatte mit einer Anstecknadel, die wie ein Flamingo aussah -, allerdings hatte er sich dann dazu entschieden, zu versuchen, etwas aus seiner Mimik zu lesen. Obwohl er nun schon eine gefühlte Ewigkeit hier saß, hatte Doflamingos es noch immer nicht für nötig gehalten, etwas zu sagen. Das Einzige, was er tat, war unentwegt lächeln. Da Sanji das irgendwann zu abstrus wurde, entschied er sich, selbst etwas zu sagen und räusperte sich leise, um den großen Mann darauf hinzuweisen, dass er ihm zuhören sollte. „Nun... Meine Vorgesetzte hat mich darauf hingewiesen, dass Sie mich sprechen möchten. Also... was gibt es?“, fragte er vorsichtig und beobachtete seinen Arbeitgeber, der abrupt seine Sitzposition änderte und sich in die Lehne seines Bürostuhls fallen ließ. Er lachte kurz auf, ehe er ein Bein über das andere schlug und seine Krawatte lockerte. Dann beugte er seinen Oberkörper nach vorne und grinste, ehe er ihm endlich antwortete. „Das ist richtig. Ich wollte Ihnen gerne sagen, dass ich sehr zufrieden mit Ihrer Arbeit bin.“, erklärte er, hörte aber nicht auf zu grinsen. Sanji blickte seinen Chef verwundert an. Normalerweise wurde man in das Büro seines Chefs gerufen, wenn man etwas falsch machte, nicht aber wenn das Gegenteil der Fall war. Dies zeugte wohl erneut davon, was für ein guter Mensch sein Arbeitgeber war. „Ich... ähm... vielen Dank.“, druckste Sanji herum, wusste nicht, ob er noch etwas ansetzen sollte; entschied sich aber, es nicht zu tun und ihn lediglich anzulächeln. „Natürlich hatte ich nichts anderes von Ihnen... wie wäre es damit, wenn wir uns Duzen?“, fragte Doflamingo und musste grinsen, als er das verwirrte Gesicht seines Gegenübers sah. Seinen Mitarbeiter das Du anzubieten, war einfach nur seltsam. Immerhin zeigte man damit, dass man sich respektierte... Ungläubig sah Sanji ihn an und fragte hilflos : „Wie meinen, Sir?“. „Ich fasse das einfach als Ja auf. Fufufu.“, erklärte Doflamingo und lachte. „Also... wo war ich stehen geblieben?“, fragte er, setzte eine kurze Pause ein und führte dann fort: „Ach ja... Ich habe auch nichts anderes von dir erwartet. Deine Zeugnisse und Zertifikate sprechen da für sich. Allerdings wollte ich noch etwas mit dir besprechen. Etwas privates.“. Der Blonde sah seinen Chef fassungslos an. Die lockere und freundliche Art des Sonnenbrillenträgers war wirklich gewöhnungsbedürftig. Er überlegte, ob er bereits bei ihren Vorstellungsgespräch so locker war, allerdings konnte er es weder bejahen, noch verneinen. Er räusperte sich erneut und sah dann seinen Chef ernst an. „Etwas Privates? Aber glauben Sie denn, das ich dafür der Richtige bin?“, fragte er ihn und sah ihn beinahe hilfesuchend an, worauf er Angesprochener kurz lachte. „Ja, bist du. Hör mir zu. Ich habe zufällig mitbekommen, dass du dich mit einem Medizinstudenten angefreundet hast, der mir sehr am Herzen liegt...“ Sanji zog seinen Kopf ruckartig nach hinten, sah seinen Gegenüber fragend an. Wie hatte er das denn herausgefunden? Aber wie kam er darauf es „sich anfreunden“ zu nennen, wenn die beiden doch kaum Kontakt zueinander hatten? Vielleicht hatte der Schwarzhaarige ihm von ihm erzählt? Aber dann ließe das Ganze nur den Schluss zu, dass er sich von ihm fernhalten sollte... Aber es war doch nicht so, dass er ihn ihm ausspannen wollte! Sanji versuchte sich zu fassen, indem er ruhig ein- und ausatmete. Dass sein Chef ausgerechnet so etwas ansprechen würde, wäre ihm im Leben nicht eingefallen. „Law ist so etwas wie ein Sohn für mich, verstehst du?“, fragte er mit sanften Ton und legte seinen Kopf lächelnd schräg. Sanji kniff seine Augen verdutzt etwas zusammen. „Wie ein Sohn“, passierte er gedanklich Revue und musste schlucken. Dass man solch einen intimen Kontakt mit seinen Kindern pflegte, war ihm neu... Er dachte einen Moment nach, bis ihm der Gedanke kam, dass er die Situation am Morgen vielleicht falsch verstanden haben könnte... Er seufzte erleichtert auf, blickte dann aber peinlich berührt auf seinen Schoß. Dass er sich darüber freute und das ausgerechnet jetzt, war doch albern... Viel lieber sollte er sich Gedanken darüber machen, was sein Chef jetzt von ihm wollte und so nickte er bestätigend auf dessen Aussage. „Schön... Wärst du eventuell so nett, ihm etwas auszurichten? Ich sehe ihn die nächsten Tage nicht, aber ich muss es ihn wissen lassen.“, erneut setzte der Sonnenbrillenträger sich abrupt um, hatte sich näher an den Tisch gesetzt und lehnte nun mit einem Unterarm auf diesen. Fragend zog Sanji die Augenbrauen zusammen. Wieso sollte er ihm denn etwas ausrichten? Aber da er sich sowieso mit dem Schwarzhaarigen treffen wollte, könnte er ihm auch eine Botschaft überbringen... „Ich treffe mich heute Abend mit ihm... also ja, ich könnte ihm etwas ausrichten.“, erklärte Sanji und beobachtete, wie die Mundwinkel seines Chefs sich für einen Moment herunterzogen, ehe er ihn erneut anlächelte. „Ist das so?“, sprach er nachdenklich, hatte die Frage aber eigentlich nicht zum Beantworten freigegeben und sprach dann weiter: „Sag ihm: „Es ist allein deine Entscheidung.“ Er wird wissen, was ich damit meine. Fufufufu.“. Sanji fand, dass sein Lachen dieses Mal noch beängstigender klang, als es das sowieso so schon tat. Und warum sein Chef auf einmal so verärgert wirkte, wunderte ihn zwar, allerdings würde er sicherlich nicht sein Glück auf's Spiel setzen, indem er ihn darauf ansprach. „Mach ich... Gibt es sonst noch etwas?“, fragte Sanji und beobachtete Doflamingo, wie dieser abwinkte. „Nein, nein. Du kannst jetzt gehen.“ Das ließ Sanji sich nicht zweimal sagen! Er zog sich an den Lehnen rauf und hielt dann seinem Arbeitgeber eine Hand zum Händedruck hin. Doflamingo umgriff die Hand des Blonden schnell und zog ihn über den Tisch näher zu sich, grinste ihn an. Der Blonde war zutiefst erschrocken, nicht nur, dass die Hand des Sonnenbrillenträgers im Vergleich zu seiner riesig wirkte, allein der Akt, ihn so an sich ran zu ziehen, war unheimlich. Sanji stützte sich mit der anderen Hand am Tisch ab und sah seinen Chef fragend an, welcher immer noch grinste. „Nun. Ich hoffe ich kann auch in Zukunft mit deiner guten Arbeit zählen. Schönen Tag noch.“, sprach er und ließ Sanji einfach los, worauf er einen Schritt zurück taumelte. „Natürlich. Ihnen auch.“, antworte Sanji leise, drehte sich herum und ging schnellen Schrittes aus dem Raum raus. Nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte, massierte er die Hand, die Doflamingo zuvor im Griff hatte, mit seiner anderen. Dass der Sonnenbrillenträger so fest zudrücken würde, hatte er nicht gedacht... allerdings verlief das ganze Gespräch anders als gedacht. Der Blonde seufzte auf und machte sich dann auf den Weg, das Sekretariat zu verlassen. Er hatte das Gefühl, dass Doflamingo sich irgendwie seltsam benommen hatte. Als ob ihn etwas gehörig gegen den Strich ging, allerdings wusste er nicht, was es sein könnte... Erneut seufzte er auf. Was auch immer es war, es würde keinen Sinn haben, sich darüber nun den Kopf zu zerbrechen. Außerdem hatte er seine To-Do-Liste für den heutigen Tag auch noch nicht abgearbeitet. Woher hätte der Blonde auch wissen sollen, was ihn noch in Zukunft erwarten würde? Welches Schicksal ihn erwarten würde? Er konnte es nicht wissen... Und wenn man Doflamingo verärgerte, musste man damit rechnen, dass man sich seines Zornes gewiss sein konnte... einem König stahl man nicht die Lakaien. Kapitel 13: Kapitel 13 ---------------------- Als die Tür des Sekretariats in ihr Schloss fiel, konnte Doflamingo sein Lachen nicht mehr zurück halten. Es war ein widerliches Lachen, eines das ein jedem der dem lauschen hätte können, wissen ließ, dass dieser Mann nichts gutes im Schilde führte. Für Doflamingo war es nun an der Zeit, seinem Ruf in der Unterwelt alle Ehre zu machen. Der hübsche Koch würde seine Lektion noch lernen. Niemand vergriff sich an seinen Untergebenen und erst recht nicht an seinem Eigentum. Die Spiele waren somit eröffnet. Nachdem Sanji das Gespräch mit Doflamingo hinter sich gebracht hatte, war er ohne Abschweife in die Stadt gegangen, um dort einzukaufen. Voll beladen hatte er sich den Weg nach Hause geschleppt, musste immer mal wieder fluchen, als ihn einzelne Waren hinunterfielen und er diese in beinahe unmöglichen Verrenkungen wieder eingesammelt hatte. Einmal war er sogar in einen Passanten hineingelaufen, da er durch all die Tüten nichts gesehen hatte. Dieser hatte ihm wortlos die Tüten wieder in die Arme gedrückt und war dann einfach gegangen. Sanji hatte sich zwar bei ihm bedanken können, aber eigentlich wollte er ihn auch noch darauf hinweisen, dass ihm ein Teelöffel an der Wange hing. Da er aber so schnell verschwand, hatte er sich lediglich seufzend dafür entschieden seinen Einkauf nach Hause zu bringen. Eigentlich hatte er nicht damit gerechnet, dass er für die Versorgung einer Katze so viel Material benötigen würde, allerdings hatte der Verkäufer im Zoohandel darauf geschworen, dass er jedes ihm angebotene Teil unbedingt kaufen müsste, wenn er denn wollte, dass es dem Tier gut ginge. Und da er keine Ahnung von Tierhaltung hatte, hatte er lediglich mit den Achseln gezuckt und die Ware gekauft. Davon abgesehen, dass er daran zweifelte, dass alles davon wirklich nötig war, machte er sich Gedanken darüber, wie bzw. wo er das ganze Zeug unterbringen sollte. Seine Wohnung war zwar nicht zu klein, allerdings missfiel ihm der Gedanke, dass er seine komplette Bude mit Katzenspielzeug und was nicht allem zu stellen müsste. Vor seiner Wohnungstür waren ihm dann, wie hätte es auch anders sein können, alle Tüten herunter gefallen, als er in seiner Hosentasche nach dem Schlüssel gesucht hatte, um die Wohnung aufzuschließen. Erneut fluchte er, nachdem er die Tür aufgestoßen hatte, und als er sich gerade bücken wollte, um mit dem Einsammeln anzufangen, hörte er eine bekannte Stimme auflachen. „Warst du shoppen?“, fragte die bekannte Stimme und als Sanji sich umsah, erkannte er, dass sein bester Freund gerade auf das Grundstück kam. „Hör auf zu lachen Moosbirne und hilf mir lieber!“, grummelte Sanji und griff nach einigen Tüten, um sie seinem Kumpel hinzuhalten. Widerwillig mosernd griff Zorro nach den Tüten und wartete bis Sanji sich die restlichen unter den Arm geklemmt hatte, um dann mit diesen hoch in dessen Wohnung zu gehen. Im Treppenhaus bemerkte Zorro, dass aus einer der Tüten, die Sanji sich gekrallt hatte, eine Art Plüschmaus am Faden heraus hing. „Was ist das? Katzenspielzeug?“, fragte er amüsiert und zog eine Augenbraue hoch, worauf Sanji einmal genervt aufstöhnte, ehe er ihm eine Antwort gab. „Halt die Klappe. Wirst du schon noch sehen.“, erklärte er stumpf, nahm die letzten Stufen doppelt und schloss die Tür zu seiner Wohnung auf. Ohne darauf zu warten, dass sein Kumpel hinter ihm auftauchte, lief er in die Küche und legte die Tüten auf den Tisch. Nachdem er sich umständlich von allen Tüten befreit hatte, war auch schon der Grünhaarige aufgetaucht und hatte die restlichen Tüten auf den Tisch gelegt. Fragend sah er den Blonden an, der sich suchend in der Küche umsah, anscheinend das Gesuchte nicht fand und dann in das Wohnzimmer verschwand. Mit hochgezogener Augenbraue war er dem jungen Koch nachgelaufen und lehnte sich nun in den Türrahmen des Wohnzimmers und verschränkte seine Arme vor der Brust. „Was suchst du denn?“, fragte er schließlich, als Sanji nun auf allen Vieren vor dem Sofa kroch. „Nach Raizel.“, erklärte er, wollte wieder aufstehen und stoß sich den Kopf am Wohnzimmertisch an. Fluchend hielt er sich seinen Kopf und stapfte dann an seinem Kumpel vorbei, der ihn mit einer Mischung von Schadenfreude und Verwunderung nachsah. „Raizel? Ist das deine neue Freundin? Wenn ja muss sie ja winzig sein...“, überlegte er laut und ging dann dem Blonden in dessen Schlafzimmer nach. „Schnauze, Marimo.“, fauchte der Blonde und blieb in mitten des Raumes stehen, stemmte sich die Hände in die Hüfte und sah sich um. Wo hatte sich das kleine Tier bloß versteckt? „Raizel? Wo bist du?“, fragte Sanji letztendlich und bemerkte, dass sich die Bettdecke auf seinem Bett verdächtig bewegte. Er ging ein paar Schritte näher ran und musterte diese, bis das kleine Kätzchen seinen Kopf aus einer Stofffalte empor reckte und ihn wehleidig anmaunzte. „Habe ich dich geweckt?“, fragte Sanji und streichelte der Katze über den Kopf, lächelte sie sanft an. Als er seine Hand wegnahm, verschwand Raizel erneut in dem Stoff, worauf Sanji sie besorgt ansah. War die Katze etwa krank oder warum wollte sie immer noch schlafen? Bevor er genauer darüber nachdenken konnte, sprach Zorro seinen Gedanken laut aus. „Du hast dir eine Katze zugelegt? Ich dachte du magst keine Tiere!“, fragte Zorro den Blonden verwundert, der sich nun zu ihm herum gedreht hatte. „Tu ich auch nicht, zumindest nicht als Haustier. Aber Raizel ist eine Ausnahme... ich hoffe sie ist nicht krank.“, erklärte er dann betrübt, worauf sein Freund seine Augenbrauen hochzog. Auf ihn wirkte das Tier doch putzmunter! „Wie kommst du denn darauf? Sie sieht doch fit aus.“, erklärte er, was Sanji ihn wütend anfunkeln ließ. „Sie schläft so viel... Heute morgen war sie am dösen, obwohl sie die Nacht geschlafen hat. Und jetzt schläft sie auch... vielleicht hat sie die ganze Zeit geschlafen als ich weg war? Ich sollte mit ihr zum Tierarzt...“, grübelte er, wurde aber wütend als sein Freund grinsend den Kopf schüttelte. „Du bist doch ein Idiot! Bevor du dir ein Tier zulegst, solltest du dich damit auseinander setzen! Katzen schlafen bis zu 16 Stunden am Tag, also nichts ungewöhnliches.“, erklärte er und verschränkte die Arme stolz vor der Brust. „Und wieso weißt du so etwas?“, fragte Sanji ihn verblüfft, hatte keine Ahnung dass der Grünhaarige sich mit Tieren auskannte. „Na ja. Eine Ex von mir hat mir Tag ein, Tag aus von ihrem Kater erzählt... am Ende habe ich Schluss gemacht, da ich das Gefühl hatte, sie sollte lieber ihren Kater daten...“, erklärte er und kratzte sich nachdenklich den Schädel. Wieso er sich das gemerkt hatte, war ihm auch ein Rätsel und dass es mal nützlich werden würde, hatte er auch nicht gedacht. Erleichtert atmete Sanji auf. Wahrscheinlich hatte der Spinatschädel recht und er sollte sich erst einmal darüber erkundigen, was Katzen so brauchten und wie diese sich benahmen. „Dann ist ja gut... Komm mit in die Küche und hilf mir die Sachen zu verräumen. Dann mache ich uns Kaffee und dann erzählst du mir, was dich herführt...“, erklärte Sanji und ging in die Küche, gefolgt von seinem mosernden Kumpel. Da Sanji nicht wusste, was er mit den meisten der gekauften Sachen anfangen sollte, hatte er den Großteil in den Tüten gelassen und sie in eine Ecke im Wohnzimmer untergebracht. Lediglich das Futter und die Katzentoilette hatte er sofort verstaut bzw. betriebsfertig gemacht. Nachdem sie die Einkäufe aus dem Weg geräumt hatten, hatte Sanji sofort einen Kaffee aufgebrüht und stand nun an der Arbeitsplatte, um darauf zu warten, dass eben dieser durchgelaufen war. Zorro hatte es sich in der Zwischenzeit auf einem der Küchenstühle bequem gemacht und testete kippelnd aus, wie viel diese aushalten würden. Erst der wütende Blick des Blonden sorgte dafür, dass seine Stiftung sie mit sehr gut bewertete und er sich wieder anständig hinsetzte. „Also... was führt dich her?“, fragte der Blonde, während er das nötige Besteck in doppelter Ausführung aus den Schränken suchte. „Es ist nicht so, dass ich direkt einen Grund bräuchte, um meinen Lieblingskoch zu besuchen...“ „Aaals ob.“, konterte Sanji und zog das „A“ besonders lang, worauf sein Kumpel grinste. „Na gut. Ich will nicht direkt etwas von dir. Ich wollte dir nur Bescheid geben, dass wir heute Abend ins Baratie kommen wollten.“, erklärte er grinsend, worauf Sanji seine Bewegungen für einen Moment einfror. „Wieso ausgerechnet ins Baratie?“, fragte er unsicher und stellte das Besteck auf den Tisch. „Was ist denn bei dir los? Sonst posaunst du heraus, wie toll ihr seid und jetzt ziehst du 'ne Fresse!“ „Nein, nein. Alles gut. Ich dachte nur, dass ihr vielleicht lieber in ein anderes Restaurant wollt...“, versuchte er der Frage aus dem Weg zu gehen und stellte dann die Kaffeekanne, Zucker und Milch auf den Tisch, ehe er sich sich auf der gegenüberliegenden Seite des Tisches setzte. „Ooookay... Du bist krank. Bei dir stimmt eindeutig etwas nicht...“, murmelte er, erzählte aber weiter, ohne auf eine Antwort zu warten. „Aber wir kommen so oder so, ob es dir passt oder nicht. Außerdem habe ich Jeff schon lange nicht mehr gesehen... genau genommen seit du bei ihm ausgezogen bist!“, erklärte er und lachte dann, während er sich Kaffee eingoss. Und nachdem Zorro die Kanne abgesetzt hatte, hatte auch Sanji sich schweigend von dem braunen Gold eingegossen. Er überlegte, ob das Schicksal ihn gerne ins Gesicht spuckte oder ob er einfach nur extremes Pech hatte. Normalerweise wäre es ihm egal gewesen, nein, eigentlich hätte er sich sogar gefreut, aber wenn der Schwarzhaarige heute käme und dann noch Zorro und seine Freunde, dann könnte das garantiert nicht gut gehen. Da er sich Sorgen machte, wer denn alles kommen würde, sprach er diesen Gedanken dann auch laut aus, worauf Zorro einen Moment nachdachte – anscheinend um gedanklich nachzuzählen – und ihm dann die Namen aufzählte. „Also Kaku und Usopp kommen sicherlich. Smoker hat abgesagt... und Kid kommt heute auch mit. Also kommen wir zu Viert...“, erklärte er und lächelte den Blonden an, der aber nur sichtlich blasser wurde. Law hatte ihm gesagt, dass sein Verhältnis zu ihm äußerst angespannt wäre und er darauf verzichten könnte ihn zu sehen... Und da Kid dahingehend wahrscheinlich ähnlich dachte, würde es bestimmt eskalieren. Seufzend nahm er einen Schluck von seinem Kaffee und blickte den Grünhaarigen dann ernst an. „Ich treffe mich heute mit jemanden dort... also benehmt euch bitte.“, erklärte er mit befehlshaberischen Ton, worauf Zorro ihn nur fragend ansah. „Ein Date? Während der Arbeit? Wer ist die Glückliche?“, fragte er sofort nach, worauf der Blonde rot wurde. Obwohl er es als mehr als nur unpassend empfand, hatte sein Körper nun das Bedürfnis Blut in seinen Schädel zu pumpen und aufgrund der Röte grinste der Grünhaarige wissend. „N-nein... I-ich habe kein D-date. Ich treffe mich nur... mit einem B-bekannten...“, stotterte Sanji und sah wie sein Gegenüber ihn grinsend zunickte. „Ja, klar... Dann wünsche ich dir viel Glück und versuche die Rasselbande in den Griff zu kriegen.“ Sanji ärgerte sich zwar darüber, dass sein Kumpel das nun komplett falsch aufgefasst hatte, allerdings würde er dafür sorgen, dass er seine Ruhe bekäme, was wirklich ein Fortschritt war... „Und? Gibt es irgendetwas Neues?“, fragte der Grünhaarige während er einen gehäuften Teelöffel Zucker in seinen Kaffee einrührte. „Was Neues?“, fragte Sanji nach und überlegte einen Moment, ehe er weitersprach. „Nicht wirklich. ..“, log er dann und sah seinen Kumpel an, wie dieser ihn beinahe eingeschnappt musterte. „Mann Sanji... wir kennen uns schon so lange... warum muss ich dir alles aus der Nase ziehen? Erzähl doch einfach was! Zum Beispiel... was ist aus dem Schwarzhaarigen geworden? Hast du ihn getroffen nachdem wir weg waren?“ Sanji fiel schlagartig ein, dass er seit dem Besuch in dieser Bar gar nicht mehr mit Zorro geredet hatte. Er lächelte ihn verwegen an und sagte: „Ach so... für die Aktion kriegst du noch was zurück... Ich habe mir den Kopf aufgeschlagen und Law musste es nähen!“. Zorro verzog nachdenklich das Gesicht, grinste ihn aber einen Moment später wieder an. „Also hast du ihn getroffen! Und sein Name ist also „Law“? Und? Wie ist es gelaufen?“ „Na ja... Ich würde nicht sagen gut, aber auch nicht schlecht. Mal sehen was bei herum kommt. Allerdings hat er mich gebeten, dass wir Kid nicht in die Bar mitnehmen sollen... Er scheint auf dem Kriegsfuß mit ihm zu stehen...“, erklärte er und genehmigte sich noch einen Schluck seines Kaffees. „Hm... schätze, das können wir einrichten... Aber sonst? Du wolltest ihn unbedingt kennenlernen... also?“, stocherte Zorro nach und sah ihn eindringlich an. „Wie gesagt, mal sehen was kommt. Er ist nicht sonderlich gesprächig und es wird noch etwas dauern...“, er setzte noch ein Seufzen an, welches Zorro wissen ließ, dass das Thema für ihn beendet war. Zorro spürte zwar, dass da noch etwas anderes sein musste, aber wenn er es nicht von sich aus erzählen wollte, dann musste er das akzeptieren. „Und bei dir? Alles gut?“, fragte Sanji nach, um das Thema von sich auf den Grünhaarigen zu lenken. „Du kennst mich doch. Bei mir läuft alles wie gehabt... nur auf der Arbeit ist es anstrengend. Smoker hat extrem schlechte Laune, weil wir keinen Ermittlungserfolg haben, was er natürlich an mir auslässt...“, stöhnend lehnte sich Zorro zurück und streckte sich. „Aber das ist schon in Ordnung. Seine Vorgesetzten machen Druck, also kein Wunder...“, erklärte er und gähnte dann herzhaft, ehe er in Sanjis lächelnde Miene sah. „Vielleicht solltest du dich hinlegen. Du wirkst echt müde...“, stellte Sanji fest, worauf der Grünhaarige lauthals begann zu lachen. „Das sagt der Richtige! Hast du mal in einen Spiegel geguckt?“, triezte er den Blonden, der dann seufzte. Nachdenklich fuhr sich Zorro durch seine Haare, musterte den Blonden, der leicht deprimiert in seinen Kaffee blickte. „Ist alles in Ordnung bei dir?“, fügte er dann noch besorgt zu, worauf der Blonde ihn anlächelte und bejahte. „Ich habe im Moment viel um die Ohren... kein Grund zur Sorge.“, erklärte er grinsend, was Zorro nur mit einem „Wenn du meinst.“ quittierte. Er wusste, dass sein Kumpel nur ungern zugab, wenn es ihm schlecht ging und über die Jahre hatte er gelernt, dass es keinen Sinn hatte, nachzubohren. Er musste kurz grinsen, als er daran dachte, dass Sanji sich darüber beschwerte, dass der Schwarzhaarige nicht sonderlich gesprächig wäre, allerdings bildete er da keine Ausnahme... Nachdem die beiden sich noch etwas unterhalten hatte, hatte Sanji den Grünhaarigen darauf hinweisen müssen, dass er sich noch für die Arbeit frisch machen wollte, worauf Zorro ihn erst etwas mitleidig ansah, sich aber dann wortlos vom Tisch erhob und ihm zustimmte. Nicht nur, dass er ihn nicht aufhalten wollte, er wollte sich auch noch etwas im Fitnessstudio austoben.Von nichts kam nämlich nichts und ihm war seine Fitness sehr wichtig, auch oder besonders, da er einen Job hatte, wo es essentiell war, körperlich immer auf der Höhe zu sein. Gerade als Zorro die Türklinke herunter drücken wollte, um die Wohnung zu verlassen, bemerkte er einen Zettel, der zerknüllt in der Ecke lag. Dass sein bester Freund so etwas auf dem Boden liegen ließ, war äußerst untypisch. Ohne groß darüber nachzudenken, hatte sich der Grünhaarige gebückt, den Zettel aufgehoben und diesen wieder geglättet. Verwundert zog er seine Augenbrauen zusammen, da ihm dieses Symbol irgendwoher bekannt vor kam, allerdings wusste er nicht, wann, wo oder in welchem Zusammenhang er es gesehen haben könnte. Sanji, welcher noch in der Küche war und das Geschirr in die Spüle stellte, blickte dann aus der Küche zu seinem Kumpel. Es wunderte ihn, dass er immer noch im Flur stand, obwohl er doch gehen wollte. Erst als er den Zettel in der Hand des Grünhaarigen sah, war er aus der Küche gekommen und hatte ihm diesen wieder aus der Hand gerissen. „Sanji...“, sprach der Grünhaarige nachdenklich, blickte den Blonden dann ernst an. „Was hat das zu bedeuten?“, fragte er unsicher, wobei ein Hauch von Sorge mitschwang. „Keine Ahnung. Hab es an meiner Haustür gefunden. Komm... sieh zu. Ich will mich fertig machen.“, erklärte Sanji leicht gereizt. Es ärgerte ihn, dass der Grünhaarige das Symbol gesehen hatte... allerdings ärgerte er sich mehr darüber, dass dieser ohne zu fragen an seine Sachen ging. „Gut... Bin schon weg. Bis später.“, sagte Zorro, zog dann endlich die Türklinke herunter und öffnete die Tür. Als er in der Türschwelle stand, sah er seinen Kumpel noch einmal nachdenklich an, welcher ihn immer noch verärgert ansah. Er öffnete den Mund, überlegte, ob er etwas sagen sollte, ehe er sich dazu entschied, es für den Moment gut sein zu lassen. Gewohnt grinsend hob er seine Hand zum Abschied und stieg die Treppen herunter, wobei Sanji ihm noch etwas hinterher rief. „Pass bloß auf, dass ihr euch benehmt, klar!“, war das Letzte, was Zorro hörte, ehe die Tür ins Schloss fiel. Zu Hause würde er versuchen, das Symbol nachzuzeichnen und morgen auf der Arbeit, würde er dem noch einmal nachgehen. Irgendetwas war faul daran, soviel stand fest! Als Sanji das Baratie betrat, war er sofort in die Küche geeilt und hatte Jeff um ein kurzes Gespräch unter vier Augen gebeten. Nörgelnd hatte dieser zugestimmt und war mit seinen Neffen in den Hinterhof gegangen, um zu erfahren, was denn so wichtig wäre, ihn von seiner Arbeit abzuhalten. Bzw. was so wichtig war, dass der junge Koch, anders als gewohnt ihn beinahe flehend ansah und sich nicht sofort seiner Arbeit, oder eher Leidenschaft, hingegeben hatte. Der Blonde hatte ihm dann draußen von einem Freund erzählt, der zu Besuch käme und hatte ihn förmlich angebettelt, ob er, wenn dieser käme, die Arbeit stehen lassen dürfte. Anfangs hatte Jeff dem klar widersprochen, da das Leben nun einmal kein Wunschkonzert war und er hier war, um zu arbeiten und nicht um Freunde zu treffen. Aber als Sanji ihn immer weiter darauf drängte und ihm erklärte, wie wichtig ihm dieses Treffen sei, hatte er seufzend eingelenkt. Natürlich konnte er ihm diese Bitte nicht abschlagen, immerhin war er doch sein Neffe und beinahe so etwas wie ein Sohn für ihn, hatte er ihn doch von klein auf bei sich gehabt... Grinsend hatte er ihm zugestimmt und ihm dann die Bedingung gegeben, dass er den Spüldienst zu übernehmen hätte, was Sanji beinahe Freudensprünge machen ließ. Er wusste, dass er sich auf den alten Topflappen verlassen konnte! In der Küche tuschelten die anderen Köche über Sanjis seltsames Verhalten. Summend ging dieser seiner Arbeit nach und wirkte als wäre die Welt rosarot für ihn. Jeff hatte den anderen Mitarbeitern gegenüber erwähnt, dass Sanji jemanden treffen würde... Natürlich hatte Patty diese Geschichte direkt weitergesponnen und so hatte sich seine Version wie ein Lauffeuer unter allen anderen verbreitet. Der Blonde hatte also ein Date! Und Sanji kam nicht umher zu bemerken, dass je weiter die Zeiger sich der abgesprochenen Uhrzeit näherten, dass das Grinsen der anderen ebenfalls umso breiter wurde. Allerdings wurde auch sein Grinsen immer breiter, was Patty letztendlich dazu veranlasste, ihn bereits eine Viertel Stunde vor der abgesprochenen Zeit abzulösen. Hier nahm ihm niemand krum, dass er diesbezüglich eine Sonderbehandlung bekam, denn über all die Jahre hatte sich die Belegschaft des Baraties zu einer großen Familie entwickelt und so unterstützte man sich, wann immer es möglich war. Außerdem wussten die anderen auch von Sanjis Doppelschichten, was noch zusätzlich dafür führte, dass sie ihm solche Auszeiten von Herzem gönnten. Grinsend hatte Patty nun einen Arm auf Sanjis Schulter gelegt und zwinkerte ihm zu, was Sanji dazu veranlasste ihn verwirrt anzusehen. Ihm war zwar aufgefallen, dass Patty und auch die anderen, sich etwas seltsam benahmen, aber was der Grund dafür war, war ihm nicht bewusst. Und ob des verwirrten Gesichtsausdrucks des blonden Kochs, fing Patty an zu lachen und kniff ihn in die Seite. „Wir wissen, dass du ein Date hast! Also... viel Erfolg!“, sprach er und bevor Sanji überhaupt richtig realisieren konnte, was dieser erzählt hatte, hatte Patty sich zur Anrichte umgedreht und sich einige Speisen geschnappt, um diese unter die Gäste zu bringen. Sanji hob noch eine Hand, streckte den Zeigefinger leicht gekrümmt vor, da er Patty noch aufhalten wollte, allerdings war dieser so schnell hinter der Schwingtür verschwunden, dass er nun einfach mit offenem Mund dastand. Noch bevor er sich fassen konnte, war ein anderer Koch hinter ihm aufgetaucht und klopfte ihn anerkennend auf die Schulter, wünschte ihn ebenfalls viel Erfolg. Der junge Koch kniff die Augen fragend zusammen und ging nachdenklich auf den Hinterhof. Er wollte sich noch bevor der Schwarzhaarige kam eine Zigarette gönnen. Wie kamen denn die anderen darauf, dass er ein Date hätte? Immerhin war dieses Treffen doch weit davon entfernt, ein Date zu sein! Außerdem stand er doch gar nicht auf den Schwarzhaarigen! Also wahrscheinlich... nein, nein! Da war nichts zwischen ihnen! Als er rot wurde, blies er den Qualm schnell aus seiner Lunge. Wieso wurde er rot? Also ja... er mochte ihn schon, aber doch nicht so... Er genehmigte sich einen weiteren Zug und sah nach oben, um die Wolken zu betrachten, wie diese sich durch die Dämmerung, so wie auch das Firmament, in ein sanftes Orange legten. Er seufzte. Tatsächlich ging es in dem Treffen nur um eine Sache. Die Geschehnisse der letzten Tage sorgten dafür, dass er sich nun wirklich um seine Sicherheit sorgte oder eher sich sorgen musste. Dass das Geschehene keine Hirngespinste waren, war mehr als nur deutlich geworden. Und die Tatsache, dass der Schwarzhaarige sich mit ihm verabredet hatte, obwohl er betont hatte, dass er keinen Kontakt wünschte, konnte eigentlich nichts Gutes bedeuten. Die Wahrscheinlichkeit, dass er ihm näher kommen würde - natürlich nur auf rein freundschaftlicher Basis! - war einfach schwindend gering... Allerdings hätte es keinen Sinn deshalb Trübsal zu blasen, denn ob es nun positiv laufen würde oder nicht, er hatte die Gelegenheit bekommen, mit ihm zu sprechen. Und das würde er selbstverständlich auch nutzen! Mit neuem Mut blickte er auf seine Armbanduhr, ehe er sich selbst noch einmal zunickte und die Faust zum Kampfe hob. „Alles oder nichts...“, dachte er noch, ehe er sich auf den Weg machte. Es würde sicherlich nicht mehr lange dauern, bis er kam und so würde er sich in den Gästebereich begeben, um den Schwarzhaarigen abzufangen. Kapitel 14: Kapitel 14 ---------------------- Voller Erwartungen stand der junge Koch im Gästeabteil des Baraties und beobachtete sehnsüchtig die Eingangstür, in der Hoffnung, dass der Schwarzhaarige jeden Moment auftauchen würde. Und als die Türen sich pünktlich um die verabredete Zeit öffneten, war er beinahe wie in Trance auf diese zugelaufen. Hinein kam ein Mann mit schwarzem Mantel und einer Fellmütze, die so tief herunter gezogen war, dass man sein Gesicht nur erahnen konnte. Der Fremde blieb einen Moment an der Tür stehen und sah sich um, aber Sanji wusste sofort, dass es Law war. Als Law den jungen Koch entdeckte, wie dieser auf ihn zukam, nickte er nur kurz zur Bestätigung. „Komm mit.“, erklärte Sanji und ging in eine abgelegene Ecke am Fenster und blieb dort vor einem Tisch stehen. Bevor der Schwarzhaarige der Bitte folgte, sah er sich erneut gründlich um, um jeden der Gäste einmal zu kontrollieren. Als er sich anscheinend von etwas überzeugt hatte, war er dem jungen Koch endlich gefolgt und setzte sich dann seufzend an den Tisch, was Sanji ihm dann gleichtat und sich ebenfalls gegenübersetzte. Langsam zog der Schwarzhaarige sich seine Mütze vom Kopf und legte sie neben sich auf den Tisch. Sanjis Gesichtszüge wandelten sich in besorgte, als er die Augenringe des jungen Medizinstudenten sah. Er wirkte noch viel müder als er es sonst schon tat... Allerdings war dies nicht der Zeitpunkt ihn darauf anzusprechen und ehe der Schwarzhaarige etwas sagen konnte, hatte der Blonde ihn gefragt, ob er etwas zu trinken haben möchte. Law schüttelte den Kopf und faltete seine Hände in einander, sah den jungen Koch dann leicht verärgert an. Er erklärte, dass er nicht zum Kaffeetrinken hier wäre, sondern, weil sie etwas wichtiges zu besprechen hätten. Dass er eigentlich nicht hier sein durfte und sie sich beeilen müssten. Sanji seufzte. Was hatte er denn erwartet? … Der Schwarzhaarige hatte sich nur zu dem Treffen begeben, da ihm etwas wichtiges mitteilen wollte und nicht, weil er seine Zeit mit ihm verbringen wollte. Leicht deprimiert sah Sanji auf die Tischplatte, wurde aber nach einigen Sekunden von dem Räuspern des Schwarzhaarigen hochgeschreckt. „Ich habe dir schon einmal gesagt, dass wenn die Umstände andere wären, ich dein Angebot vielleicht annehmen würde.“, erklärte er lächelnd, was Sanji ebenfalls ein Lächeln ins Gesicht zauberte. Er erinnerte sich daran, wie er ihm von seinem Traum erzählt hatte und ihn beinahe mit seinem Freundschaftsangebot erschlagen hatte. „Danke.“, nuschelte Sanji leise. „Jedenfalls... du weißt, dass ich nur hier bin, weil du mir von diesem Zettel erzählt hast.“, erklärte Law nachdenklich und schlug ein Bein über das andere. „Richtig. Sag' mir, was es mit dem Zettel... oder eher mit dem Symbol darauf, auf sich hat!“, forderte er, worauf der Schwarzhaarige genervt aufseufzte. Bevor die beiden sich in ihr Gespräch vertieft hatten, hatte die Belegschaft des Baraties natürlich nicht geschlafen! Durch die Bullaugen der Schwingtüren hatten sie abwechselnd einen Blick in den Gästeabteil geworfen und als sie sahen, wie Sanji mit einer schlanken, in schwarz gekleideten Person in die hintere Ecke verschwand, hatte Patty einen grandiosen Einfall. Er wollte die Unbekannte sehen und hatte sich dazu entschieden, den beiden Kaffee und Kuchen zu bringen. Denn bisher konnte er nur erkennen, dass diese kurzes schwarzes Haar hatte, sehr gebräunt war und einen sehr grazilen Körperbau haben musste, obwohl sie so groß war! Kichernd hielt er sich eine Hand vor den Mund, als er mit einem Tablett vor der Tür stehen blieb. Carne, ebenfalls Koch im Baratie, zog sich seine Sonnenbrille höher auf die Nase und rieb sich nachdenklich über seine Bartstoppeln, ehe er Patty ermutigend den Daumen hinstreckte. Er hatte erst Bedenken, aber was sollte denn schief gehen? Er verlangte noch, dass Patty ihnen dann alles von der Unbekannten erzählte, was er natürlich auch tun würde! „Es ist nicht so einfach, wie du denkst... Dieses Symbol ist keines, was für die zivile-“, abrupt stoppte der Schwarzhaarige seine Erklärung, als ein groß gewachsener, kräftiger Mann an den Tisch trat und ihnen das Tablett vor die Nase stellte. Vor lauter Grinsen hatte dieser seine Augen zugekniffen und erklärte, dass das so eben gebrachte natürlich aufs Haus ginge. Sanji funkelte seinen Kollegen böse von der Seite an, allerdings hatte er auch nichts anderes erwartet und begann dann, nachdem er laut und genervt aufgeseufzt hatte, sich und dem Schwarzhaarigen den Kaffee und den Kuchen aufzuteilen. Irritiert sah der Schwarzhaarige erst Sanji an, dann den Riesen, der sich nun erwartungsvoll die Hände rieb. Und als Patty endlich sein überdimensionales Grinsen ablegen konnte, sah er in den verdutzten Blick des Schwarzhaarigen, der fragend seinen Kopf leicht schräg gelegt hatte. Erschrocken riss er die Augen komplett auf, sah abwechselnd zu Sanji und dem Schwarzhaarigen, ehe er seinen Arm ausstreckte und mit dem Zeigefinger auf Sanji deutete. „DU DATEST MÄNNER?!“, fragte er unverhältnismäßig laut und schockiert, beobachtete, wie Sanji den Kopf in seine Handfläche fallen ließ, weil er nicht glauben konnte, dass er das gerade laut ausgesprochen hatte. Fassungslos darüber, was sein Kollege da gesagt hatte, stöhnte er einmal auf, sah ihn dann an und zischte, ehe er ihn ansprach. „Patty...“, sprach er bedrohlich und warf ihm einen Blick zu, der unter Umständen hätte töten können. Doch ehe Sanji etwas erklären oder ihn beschimpfen konnte, begann der Schwarzhaarige zu lachen. Verwundert darüber, dass dieser nun lachte, sahen sie ihn beide irritiert an. „Ich schätze man KANN unser Treffen auch als Date bezeichnen, wenn man denn so will...“, erklärte er und stützte seinen Ellenbogen auf den Tisch, um seinen Kopf in seine Handfläche zu legen. Er drehte sich auf dem Stuhl leicht seitlich und schlug ein Bein über das andere, ehe er die beiden Männer – deren Kinnluken nun weit offen standen – schelmisch grinsend ansah. Als Sanji realisierte, was er da gerade gesagt hatte, schloss er seinen Mund und wurde leicht rot. Er lächelte verträumt, zwang sich aber Sekunden später dazu, sich zu fassen, ehe er ruhig ein- und ausatmete. Dann umfasste er das Tablett und sprang auf, schlug seinem Kollegen das Tablett über den Kopf. Stöhnend taumelte dieser einige Schritte nach hinten, versuchte dann den Blonden mit einem bösen Blick einzuschüchtern, bis er einen Moment später wieder grinste. Der Schwarzhaarige hatte amüsiert aber auch verdutzt eine Augenbraue hochgezogen und beobachtete das Geschehen einfach. Grinsend hatte Patty dem Blonden das Tablett entrissen, zog sich eine Hand vor den Mund ehe er wieder kicherte. Als er sich gefasst hatte, drehte er sich zum Gehen und sprach noch: „Viel Spaß ihr zwei Turteltauben...“. Wütend sah Sanji seinem Kollegen hinterher, wie dieser zügig durch den Raum schritt und dann hinter den Schwingtüren verschwand. Brodelnd presste der Blonde seine Lippen aufeinander und beobachtete die Bullaugen, aus denen nur Momente später die Augenpaare der anderen Köche linsten. Seufzend hatte Sanji sich wieder auf seinen Stuhl gesetzt und entschuldigte sich dann für das eben geschehene, allerdings schüttelte der Schwarzhaarige nur den Kopf und meinte, dass es in Ordnung wäre. „Nette Kollegen hast du da.“, meinte Law und grinste den Blonden an, umschloss dann seinen Kaffee und genehmigte sich einen Schluck davon. „Nett? Das sind alles Vollpfosten, so sieht es aus...“, stöhnte der Blonde und rieb sich seine Schläfen. „Also... ich glaube wir tun einfach so, als wäre das nie passiert.“, erklärte Sanji dann mit einem leichten Rotschimmer auf seinen Wangen, kratzte sich dann den Nacken. „Wenn du meinst.“, erklärte der Schwarzhaarige nur kurz, blickte ihn dann wieder ernst an. „Um auf deine Frage zurückzukommen...“, begann er und sah in den erwartungsvollen Gesichtsausdruck des Blonden. „Dieses Symbol verheißt nichts Gutes. Ich darf dir leider keine genaueren Informationen geben... aber wenn du diesen Zettel bekommen hast, kann es nur eines heißen...“, erklärte er betrübt, Sorge schwang in seinen Worten, aber er sprach nicht weiter. Und als er Sekunden später immer noch nicht weiter sprach, fragte Sanji noch einmal nach, was es denn heißen würde. „...es heißt, dass du ausgewählt wurdest... du bist in Gefahr...“, erklärte er und griff mit zittrigen Händen nach seinem Kaffee. „In Gefahr? Inwieweit?“, fragte er zögerlich nach und sah in das überlegende Gesicht des Schwarzhaarigen. „Wenn du Pech hast, stirbst du.“, erklärte er dann kühl, worauf Sanji ihn schockiert ansah. „Wie kannst du das nur so emotionslos sagen? Heißt das, jemand will mich umbringen?!“, sprach er nun deutlich lauter. „Nicht wenn ich es verhindern kann. Keine Sorge, ich kümmere mich darum.“, erklärte er mit einem leichten Lächeln, aber bestimmt. Sanji wusste nicht, was er jetzt denken sollte. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Student mit dem etwas zu tun hatte, stieg an und er machte sich Sorgen. Aber wenn er sagte, dass er sich kümmern würde, hieße es doch, dass er erst einmal in Sicherheit war... oder? „Law... wie willst du dich darum kümmern? Bitte rede mit mir!“, forderte der Blonde und sah den Schwarzhaarigen ernst an, welcher erneut den Kopf schüttelte. „Ich habe dir doch gesagt, dass ich das nicht darf. Versteh mich doch! Selbst wenn ich wollte, könnte ich nicht und wenn, würde es alles nur schlimmer machen. Also hast du nur eine Wahl!“, erklärte der Schwarzhaarige und sah den Blonden erneut sehr ernst an. „Nur eine Wahl? Was soll das heißen?“, fragte er stutzig, worauf Law seufzte. „Du musst mir vertrauen.“, erklärte er und sah dem Blonden tief in die Augen. Er wusste, dass er Angst hatte und er wusste, dass es nicht unbegründet war. „Ich weiß, dass es dir schwer fällt. Aber ich kümmere mich darum. Ich verspreche dir, dir wird nichts geschehen!“, erklärte er und versuchte den Blonden mit einem Lächeln aufzumuntern. Sanji umklammerte den Henkel seiner Kaffeetasse, blickte zögernd in die Flüssigkeit und sah dann den Schwarzhaarigen an. „Gut. Ich vertraue dir.“, meinte er dann mit fester Stimme, ehe er ihn zögernd anlächelte. Sie saßen eine Weile schweigend da, tranken ihren Kaffee. Und obwohl Sanji es nicht erwartet hatte, hatte der Schwarzhaarige sogar den Kuchen gegessen und gemeint, dass er gut schmecken würde. Er hatte sich bedankt, aber er selbst hatte nur in seinem Stück herumgestochert. Nicht nur, dass er Angst um seine Sicherheit hatte, jetzt musste er auch noch um den Schwarzhaarigen fürchten. Am liebsten hätte er seine Bedenken laut ausgesprochen, allerdings wusste er, dass der Schwarzhaarige auf keine weiteren Diskussionen diesbezüglich eingehen würde, da er sich bereits entschieden hatte. Wahrscheinlich wäre es wirklich am besten, ihm zu vertrauen und an ihn zu glauben. Zu hoffen, dass dieser es irgendwie hinbiegen würde. Nach einer Weile des Schweigens bemerkte Sanji dann, wie sein Gegenüber nachdenklich aus dem Fenster sah. Wieder bemerkte er, wie hübsch dieser war und wie ihm eine geheimnisvolle Aura umgab. So gerne würde er ihn näher kennen lernen... Und als er diesen Gedanken verfolgte, fiel ihm ein, dass Doflamingo ihn doch gebeten hatte, ihm eine Nachricht zu übergeben. „Law?“, fragte er vorsichtig, worauf dieser seinen Blick vom Fenster auf ihn richtete. „Ich hatte heute ein Gespräch beim Leiter der Uni.“, erklärte er, musste aber Stutzen, als der Schwarzhaarige ihn erschrocken ansah. „Keine Sorge, ich wurde nicht gekündigt!“, lachte er dann, worauf Law ihn erleichtert ansah. Diese Reaktion des Blonden deutete daraufhin, dass er ihm nichts getan hätte und so versuchte er seine Mimik wieder zu entspannen. „Jedenfalls... ich weiß nicht, welche Beziehung ihr zueinander habt, aber er meinte du seist so etwas wie ein Sohn für ihn. Deshalb soll ich dir eine Nachricht überbringen.“, erklärte er lächelnd, wusste aber nicht, was den Schwarzhaarigen daran so schockierte. Zumindest deutete dessen Blick daraufhin, dass schockiert war. „Hast du ihm gesagt, dass wir uns treffen?!“, fragte Law und man spürte wie ihn Angst und Hektik durchzog. „Ja, warum denn nicht?“, kam es dann verwundert von dem Blonden und er zog eine Augenbraue hoch. Als der Schwarzhaarige nichts weiter sagte, entschloss er sich dazu, dass er ihm die Nachricht überbringen sollte. „Er meinte, dass es deine Entscheidung sei. Keine Ahnung, was er meinte, aber er sagte, du würdest es verstehen.“, erklärte Sanji dann und blickte in das verängstigte Gesicht des Schwarzhaarigen. Es dauerte nur Sekunden, da hatte Law sich wieder gefasst und sah ihn dann mit seinem gewohnten Gesichtsausdruck an. „Danke.“, meinte er nur knapp und blickte dann wieder aus dem Fenster. Als die Eingangstür des Baraties aufflog, wusste Sanji sofort, wer nun eintreten würde. Und er behielt recht. Da Law mit dem Rücken zum Eingang saß, konnte er nicht sehen, wer hinein kam, allerdings war dieser so in Gedanken, dass er es sowieso nicht mitbekommen hätte. Und als Sanji den roten Schopf von Kid erkannte, gefolgt von Zorro sowie Kaku und Usopp, wusste er, dass der ruhige Abend nun vorbei wäre. Während Zorro noch stehen blieb, gingen die anderen bereits einige Schritte vor und suchten nach einem freien Tisch. Zorro hingegen hatte sich zwar auch umgesehen, allerdings aus einem anderen Grund und als er Sanji entdeckte, stutzte er erst, da sein Date anders aussah als erwartet, hielt ihm dann aber seinen ausgestreckten Daumen hin, um zu signalisieren, dass er es im Griff hätte. Sanji atmete erleichtert auf, als Zorro seinem rothaarigen Kumpel eine Hand auf die Schulter legte und ihn somit in die entgegengesetzte Richtung des Tisches bewegte, an dem er und Law saßen. Er lenkte ihn an einen freien Tisch und sorgte dafür, dass dieser mit dem Rücken zu ihnen saß, ehe er sich neben ihn setzte. Kaku und Usopp setzten sich den beiden gegenüber, hatten sich aber jeweils eine Speisekarte geschnappt, ehe sie sich überhaupt umsahen. Immerhin hatten sie auch keinen Grund dazu, sie wollten hier etwas zu essen bestellen und keine alten Bekannten treffen! Und es dauerte auch nicht lange, bis Patty zu den Vieren an den Tisch trat, um ihre Bestellungen entgegen zu nehmen. Grinsend hatte dieser sich vor Kopf an die Tischkante gestellt und seine Hände in die Hüfte gestemmt, ehe er begann zu grinsen. „Na, Jungs? Was gibt’s? Was wollt ihr essen?“, fragte er immer noch grinsend, was Zorro bereits übles schwanen ließ. „Auf jeden Fall Fleisch! Bring' mir was von dem Rinderbraten, Patty! So wie immer halt!“, erklärte Kid und grinste ihn freudig an. Da Zorro aber das Gespräch mit ihm möglichst kurz halten wollte, hatte er ihm gesagt, da Usopp und Kaku sich eh nicht entscheiden konnten, dass er für die beiden und für sich einfach das Tagesmenü bringen sollte. Patty notierte die Bestellungen und packte sich seinen Notizblock in eine kleine Tasche seiner Schürze. Aber anstatt zu gehen, stand dieser immer noch grinsend da und beugte sich etwas zu denen Vieren herunter. „Habt ihr gewusst das Sanji heute ein Date hat? Und stellt euch vor! Er trifft sich mit einem Mann!“, erklärte beinahe flüsternd, worauf die Vier ihn erstaunt hatten. Kid hingegen rieb sich nachdenklich sein Kinn und grinste dann. „Ich habe es immer gewusst. Unser kleiner Blondie konnte seine latente Homosexualität also nicht mehr im Zaun halten!“, erklärte er und begann lauthals zu lachen, was die anderen ebenfalls einstiegen ließ. Nachdem sie alle wieder zu Luft gekommen waren, war Patty in die Küche verschwunden, da er die Bestellungen fertig machen wollte. Grinsend drehte sich Kid zu Zorro und meinte, dass er sich das ansehen müsste, worauf Zorro ihn am Kinn packte und seinen Blick wieder nach vorne richtete. „Ach komm schon. Lassen wir ihn einfach in Ruhe, okay?“, meinte er, wurde aber gekonnt von den anderen ignoriert. Kaku blickte durch den Rothaarigen und den Grünhaarigen hindurch und entdeckte in der entferntesten Ecke den Blondschopf Sanjis, was ihn grinsen ließ. „Da ist er ja!“, meinte er lächelnd und deutete dort hin, wo die beiden saßen, worauf auch Usopp dann dort hinsah. Zorro wusste, dass sein Plan nun nicht mehr zu retten war und als Kid sich über die Stuhllehne drehte, um den Blonden zu sehen, grinste er erst, bis seine Gesichtszüge einen Moment gefroren und sich dann in wütende wandelten. „Ey! Den Arsch kenn' ich doch!“, erklärte er und sprang vom Stuhl auf, was auch Zorro dazu veranlasste aufzustehen, um ihn festzuhalten. Zorro hatte seine Arme um die Achseln des Rothaarigen gelegt, worauf dieser erst zappelte und ihn dann wütend ansah. Er zischte kurz, ehe er Zorro von sich wegstieß, was ihn einen Moment taumeln ließ. Er hätte sich gleich denken können, dass er ihn nicht festhalten können würde, da er vergleichsweise zu ihm, noch muskulöser war. Wütend stapfte er auf den Tisch zu an dem die beiden saßen und fluchte unentwegt. Immerhin war der Schwarzhaarige daran schuld, dass er heute eine Standpauke von Professor Akainu erhalten hatte und das würde er ihm nun vergelten! Zorro versuchte zwar noch Kid einzuholen, allerdings war dieser so schnell weggegangen, dass er einfach nicht hinterherkam. Sanjis Augen weiteten sich, als er von Weitem erkannte, was in der gegenüberliegenden Ecke des Raumes geschah und bevor er sich irgendetwas hätte überlegen können, war der Rothaarige auch schon an ihren Tisch angekommen. Laut knallend ließ er seine Handflächen auf den Tisch niederfallen, um sich etwas vorzubeugen und seinem Wut freien Lauf zu lassen. „Trafalgar!“, brüllte er, was den Schwarzhaarigen dazu brachte ihn anzusehen. Genervt rollte er mit den Augen, als er in das bekannte Gesicht sah und konnte ein lautes Aufstöhnen nicht vermeiden. Doch anstatt ihm eine Antwort zu geben, blickte er einfach wieder aus dem Fenster und versuchte den Wüterich zu ignorieren. „Du bist so ein arrogantes Arsch! Ich rede mit dir!“, brüllte er weiter und man konnte erkennen, wie sich bereits einige Wutfältchen in seinem Gesicht bildeten. „Kid! Hör auf!“, bat Sanji, wurde aber nur von dem Rothaarigen angeknurrt, bevor er ihm erklärte, dass es ihn nichts angehen würde und er sich um seinen eigenen Mist kümmern sollte. Law seufzte genervt auf, drehte sich zu dem Rothaarigen und fragte, ob dieser etwas ruhiger sein könnte, da er seine Ruhe haben wollte. „Ich fass es nicht!“, fauchte Kid und packte den Schwarzhaarigen, der die Ruhe selbst war, am Kragen und zog ihn etwas zu sich hin, funkelte diesen böse an, worauf er ihn angrinste. „Du bist so kindisch, Eustass-ya. Aber es passt ja zu dir. Gut, dann benimm dich auch wie ein braves Kind und mische dich nicht in Gespräche Erwachsener ein.“, erklärte Law gewohnt kühl, worauf dem Rothaarigen eine Sicherung durchging. Wütend hatte er diesen vom Stuhl runter gezogen und ihn dann auf den Boden geworfen, hatte sich bedrohlich vor ihm aufgebaut. „Ich sag doch... wie ein Kind. Wenn die Argumente fehlen, verwendest du Gewalt.“, meinte er nur beiläufig und richtete sich wieder auf. Sanji saß immer noch perplex am Tisch und beobachtete das Geschehen und auch Zorro, der bereits eine Weile am Rand stand, wusste nicht so recht, was er tun sollte. Knurrend hatte der Rothaarige sich zu ihm herunter gebeugt, um ihn abermals am Kragen zu packen. Er zischte wütend als er den Schwarzhaarigen soweit anhob, dass sich ihre Gesichter auf gleicher Höhe befanden. Schnaubend festigte Kid seinen Griff um dessen Kragen, worauf Law seine Hand um dessen Handgelenk legte. Eigentlich wollte Kid den Schwarzhaarigen nun zu Vernunft bringen, damit dieser von seinem hohen Ross herunterkam, aber anstatt in ein hämisch grinsendes Gesicht zu sehen, so wie es sonst immer der Fall war, blickte er auf einmal in ein verängstigtes Gesicht. Law war auf einmal leichenblass geworden, hatte die Augen erschrocken aufgerissen und musste mehrmals hart schlucken. Gerade als Kid ihn dafür triezen wollte, dass er ja doch den nötigen Respekt zeigte, merkte er, dass er über dessen Schulter hinweg aus dem Fenster sah. Verwundert drehte er seinen Kopf über seine Schulter, um zu erkennen, wen oder was dieser gerade ansah. Einige Meter abseits unter einer Laterne stand ein großgewachsener Mann mit schwarzem Haar, einer Sonnenbrille und einem langen Steppmantel. „Vergo...“, hauchte Law, ließ so den Blick Kids wieder auf ihn fallen. Feine Schweißperlen bildeten sich auf der Stirn des Schwarzhaarigen, allerdings wirkte dieser nun wieder weitaus gefasster, obwohl er nach wie vor extrem blass war. „Lass mich runter!“, zischte Law, worauf Kid eine Augenbraue anhob und ihn verwundert ansah. „Kid! Bitte lass mich runter!“, wiederholte er sich und sah in die vor Erstaunen aufgerissenen Augen des Rothaarigen. Noch nie hatte er ein Wort wie „Bitte“ aus dessen Mund gehört, was ihn ungewollt grinsen ließ. „Nö, wieso?“, meinte er hämisch, da er diesen Moment tatsächlich genoss, dass sich der Schwarzhaarige ihm unterwarf. Sanji hatte währenddessen auch einmal raus gesehen und hatte eher unbewusst laut ausgesprochen, was er bei dem Anblick des Fremden dachte. „Ach... den kenne ich doch!“, sprach er aus und als er in die verwunderten Gesichter der anderen sah, setzte er noch etwas an. „Der war so nett meine Einkäufe aufzuheben und mir zu geben, als sie mir runter gefallen waren!“, meinte er freudig und überlegte ernsthaft, ob er sich noch einmal bei ihm bedanken sollte, da die meisten anderen einfach weiterliefen, wenn jemandem so etwas passierte... Auf den Ausruf des Blonden hin, hatte Law die Augen erschrocken geweitet. Wenn er ihm schon einmal begegnet war, dann hieße das, dass er ihn bereits observierte und dass er sofort einschreiten musste! „Kid, bitte! Lass mich runter! Es ist wirklich wichtig!“, meinte er bestimmt und als Kid den verzweifelten Gesichtsausdruck des Schwarzhaarigen sah, hatte er erschrocken losgelassen. Was stimmte denn auf einmal nicht mit ihm? Nachdem Law sich aufgefangen hatte, war er sofort zu dem Tisch gegangen und hatte sich seine Mütze übergezogen. „Halt dich von diesem Mann fern! Egal was passiert, wenn du ihn siehst, läufst du weg! Hast du mich verstanden?!“, erklärte er dem Blonden beinahe brüllend und mit Nachdruck. Dieser zog die Augenbrauen verwirrt zusammen, nickte dann aber wortlos. „Und sieh zu, dass du nicht allein bist! Lass jemanden bei dir übernachten, hast du mich verstanden?!“, fragte er und sprach die Wörter immer schneller, immer energischer aus. „Ja... ja. Hey! Was ist denn plötzlich mit dir los?“, fragte er besorgt, allerdings drehte der Schwarzhaarige sich einfach um und meinte mit heiserer Stimme: „Ich muss etwas erledigen... wir sehen uns.“. Schnellen Schrittes war er an den anderen vorbeigezogen, ließ diese mit fragenden Gesichtern zurück und erst als die Tür des Baraties in Schloss fiel, sahen sie alle nach draußen aus dem Fenster. „Vergo...“, sprach Law beinahe flüsternd, als er wenige Meter von ihm entfernt stand. Er musterte ihn und erneut zog ihm ein Schauer über den Rücken. Durch das Flackern der Laterne, die nicht so recht wusste, ob sie schon angehen sollte oder nicht, da es noch nicht komplett dunkel war, fühlte sich die Situation noch um Längen gefährlicher an. Als Vergo sich zu ihn wendete und ihn angrinste, ging Law noch einige Schritte näher an ihn heran. „Vergo!“, beinahe brüllend wiederholte er dessen Namen, worauf dieser auf ihn zuging, ausholte und ihm eine Ohrfeige verpasste, die ihn sofort zu Boden schleuderte. „Wann lernst du endlich respektvoller zu sein! Es heißt „Herr Vergo“, verstanden?“, schimpfte er und ging einige Schritte auf den am Boden liegenden zu, musste grinsen, als dieser beim Aufstehen etwas Blut ausspuckte. „Was willst du?“, fragte Law genervt, worauf Vergo seufzte und ihn in die Seite trat, worauf dieser sich wieder auf die Knie fallen ließ. „Der junge Herr will dich sehen. Ich bin gekommen, um dich abzuholen.“, erklärte er stumpf und ging einige Schritte vor. „Tsk...“, kam es von Law. Er stöhnte beim Aufrichten und spuckte noch einmal Blut, ehe er endlich festen Stand fand und ihm folgte. „Alter! Der Typ hat ihn geschlagen!“, meinte Kid und sah erschrocken zu den anderen, die dem Geschehen genauso fassungslos gefolgt waren. Sie hatten alle dort gestanden und waren so schockiert, dass keiner von ihnen irgendwie reagieren konnte. „Es scheint so, als würde dieser Law diesen Mann kennen...“, meinte Zorro nachdenklich und sah zu Sanji, der sich aufgerichtet hatte. „Schnell! Wir müssen ihm helfen!“, erklärte er und wollte an den beiden vorbei laufen, allerdings hatte Zorro ihm am Oberarm gepackt und ihn somit festgehalten. Wütend sah Sanji seinen besten Freund an, der nun Kid ansah, welcher nur wissend nickte. „Wir kümmern uns darum. Du bleibst hier!“, meinte er, worauf Sanji den Rothaarigen nur fragend ansah. „Du würdest uns keine Hilfe sein... wenn es hart auf hart kommt und wir uns schlagen müssten, wärst du der Erste der verletzt wird.“, meinte Zorro kühl und ließ den Oberarm des jungen Kochs los. Sanji wusste, dass er recht hatte, aber trotzdem wollte er es nicht wahrhaben. Wenn er doch nur mit ihm trainiert hätte... Er hatte es ihm oft genug angeboten, aber er hatte immer abgesagt. Normalerweise brauchte man als Koch auch niemanden zusammenschlagen... Der Blonde sah auf den Boden und nickte zaghaft, sah dann seinen besten Freund an, welcher siegessicher grinste. „Mach dir keinen Kopf, wenn das jemand hinkriegt, dann Kid und ich!“, meinte er, worauf Kid meinte, dass er darauf wetten könnte. Sanji lächelte ihn an und meinte, dass sie ihn anrufen sollten, wenn sie ihn gefunden hätten, worauf die beiden aus dem Baratie stürmten. Sanji sah aus dem Fenster den beiden nach und seufzte. Er hatte das Gefühl, dass er daran nicht unschuldig war, obwohl es unmöglich war, dass er damit etwas zu tun hatte. „Law!“, rief Kid dem Schwarzhaarigen zu als er und Zorro ihn endlich eingeholt hatten. Da dieser aber nicht stehen blieb, rief er erneut nach ihm. Anstelle des Studenten hatte sich nun Vergo herum gedreht und sah die beiden jungen Männer an, wie diese schwer atmend, einige Meter entfernt von ihm, stehen blieben. „Law!“, brüllte der Rothaarige erneut, worauf Vergo das Wort ergriff. „Kümmre dich darum. Mir geht dieses Gebell auf die Nerven.“, erklärte er und ging auf ihn zu, packte ihn grob an der Schulter und schubste ihn zu den beiden hin. Law zischte wütend, fasste sich dann wieder und sah die beiden fragend an. „Law!“, brüllte Kid schon wieder. „Ich habe dich gehört. Was wollt ihr?“, fragte er genervt und sah die beiden böse an. „Bist du in Ordnung? Wir haben gesehen, dass er dich geschlagen hat!“, mischte sich nun der Grünhaarige ein, worauf Law seufzte. „Ja, mag sein. Aber das ist in Ordnung. Ich bin in Ordnung und ihr geht jetzt bitte wieder.“, erklärte er kühl und die beiden spürten, dass dieser sich gefühlt Welten von ihnen entfernt hatte. „Gar nichts ist in Ordnung! Er hat dich geschlagen! Hallo, spinnst du? Du kommst mit uns mit!“, brüllte Kid nun und fing sich einen wütenden Blick ein. „Ich habe gesagt, dass ihr gehen sollt! Jetzt lasst mich in Ruhe! Alles ist in bester Ordnung!“, schimpfte Law, ehe er sich umdrehte und zu Vergo sah. „Wir können.“, fügte er dann hinzu, worauf sie wieder gingen und die beiden dort stehen ließen. Fassungslos sahen die beiden ihnen hinterher, ehe sie sich gegenseitig besorgte Blicke zu warfen. Was für eine Beziehung hatte der Student zu diesem Mann? Warum störte es ihn nicht, dass dieser ihn schlug? Und wieso ging er bereitwillig mit ihm mit? „Scheiße.“, meinte Kid und sah seinen Kumpel an, der einfach nur nickte. „Irgendetwas stimmt da nicht.“, meinte er dann, worauf Zorro den Kopf schüttelte und ihn an der Schulter griff. Kid wäre am liebsten losgestürmt um den Schwarzhaarigen, notfalls mit Gewalt, von dem Mann wegzubringen, allerdings wusste er, genauso wie Zorro, dass dies keinen Sinn hätte... „Hoffentlich passiert ihm nichts.“, sprach Kid und wendete sich zum Gehen, was Zorro ihm gleichtat. Sie mussten Sanji irgendwie beibringen, dass der Schwarzhaarige mit dem Mann, der ihn geschlagen hatte, freiwillig mitging und keine Hilfe wollte... Zorro hatte sich bereit erklärt bei Sanji zu bleiben, nachdem dieser ihn vehement und unablässig darum gebeten hatte. Er konnte sich zwar nicht erklären, wieso Sanji einfach nicht locker lassen wollte, aber nachdem dieser so aufgewühlt war, als sie ihm erzählt hatten, dass der Schwarzhaarige keine Hilfe wollte, hatte er sich sicherheitshalber doch bereit erklärt. Was auch immer zurzeit um den Blonden geschah, sorgte ihn und so hielt er es dann auch für eine gute Idee... Immerhin war Sanji sein bester Freund und auch wenn sie sich häufig stritten oder prügelten, so würde er dennoch auf ihn aufpassen. Am späten Abend hatte die Gruppe sich dann getrennt und so war jeder wieder seiner Wege gezogen. Usopp und Kaku wollten noch ein wenig Zeit in der Kneipe verbringen und auch Kid wäre liebend gerne mitgegangen, aber als Zorro ihn fragte, was mit der Uni wäre, hatte er nur laut gestöhnt und sich entschieden doch nach Hause zu gehen. Natürlich hatte er darauf geschworen, dass er, wenn er den Schwarzhaarigen morgen traf, dass er diesem dann ordentlich die Visiten lesen würde! Sie alle hofften, dass es ihm gut ging, obwohl sie rein gar nichts über ihn wussten. Kapitel 15: Kapitel 15 ---------------------- Ohne irgendeine Art von Wehr zu zeigen und ohne etwas zu sagen, war Law dem Schwarzhaarigen einfach gefolgt. Obwohl er gut darauf verzichten konnte, dass Doflamingo ihn geschickt hatte, um ihn zu holen, so war er im Moment einfach nur froh, dass es ihn traf und der Blonde somit verschont blieb. Er hatte Angst gehabt, dass Vergo wegen ihm kam und ihm auflauern könnte... Aus irgendeinem Grund konnte er den blonden Koch gut leiden und er wollte nicht, dass ihm das gleiche Schicksal ereilte, wie jene andere zuvor, die es gewagt hatten, ihm zu Nahe zu kommen. Zwar hatte er ihn gewarnt, sich von ihm fernzuhalten, allerdings war dies nun hinfällig. Doflamingo hatte es bemerkt und somit war es vergebens, ihn jetzt noch vor seinem Blick schützen zu wollen. Er zischte wütend, als Vergo ihn am Eingang ihrer Villa grob am Oberarm gegriffen hatte und sein Schritttempo verstärkte, ihn somit hinter sich herzog. Als er ihn die Treppen zu Doffys Zimmer hochzog, stolperte er einige Male, war aber aufgrund der Stärke, die der Schwarzhaarige auf ihn ausübte, dazu gezwungen sich schneller wieder aufzufangen, als möglich, was dazu führte, dass er sich noch einige Male am Treppengelände stoß. Als sie am oberen Ende der Treppe kam beschimpfte der junge Medizinstudent Vergo, was diesen allerdings nur grinsen ließ und ihn dann noch schneller hinter sich herzog, als er weiterging. Und als er endlich anhielt, um vor einer Tür stehen zu bleiben, wusste Law nicht, ob es angebracht wäre, jetzt durchzuatmen. Der Schwarzhaarige klopfte an die Tür und als er die Stimme von Doflamingo vernahm, öffnete er die Tür, schleuderte erst Law in den Raum und ging dann selbst hinein. Law hatte es gerade noch so geschafft, sich aufzufangen, um nicht vor Doflamingo auf dem Boden zu liegen. Niemals würde er freiwillig für ihn kriechen, das gönnte er ihm einfach nicht, dafür war er zu stolz! Er klopfte sich seinen Mantel ab und stellte sich dann vor den Schreibtisch des Sonnenbrillenträgers, verschränkte die Arme vor der Brust und zog seine Augen zu Schlitzen zusammen, um ihn aus eben jenen böse anzufunkeln, was diesen allerdings komplett entging, da er seinen Blick bisher nicht von seinem Papierkram gehoben hatte. Das Zimmer, oder eher das Arbeitszimmer Doflamingos, war in einem warmen orangenfarbenen Licht getaucht, da dieser die Vorhänge zugezogen hatte – wobei es mittlerweile eh fast dunkel war und somit kein Licht hätte einfallen können – und er nur eine kleine Schreibtischlampe angestellt hatte. Die Bücherregale an den Wänden und die Regale, in denen er unterschiedliche Akten verstaut hatte, gingen durch das spärliche Licht beinahe komplett unter, genauso wie die einzelnen Gemälde an der Wand und der Zimmerpflanzen, die er aufgestellt hatte, um seinem Arbeitszimmer eine persönliche Note zu verleihen. Das Licht der Lampe sorgte dafür, dass lediglich der Schreibtisch und dessen nähere Umgebung vernünftig beleuchtet wurden, was dafür sorgte, dass das Gesicht Doflamingos in Schatten gehüllt war, da dieser seinen Blick noch immer auf einige Unterlagen geheftet hatte. Dieser Mann wusste, wie man sich in Szene setzte, soviel stand fest. Law beobachtete den Blonden, sah wie sich das Licht der Lampe und die schwache Kontur seiner selbst sich in dessen Sonnenbrillengläser widerspiegelten. Er spürte, wie ihm die Galle hochkam und ihm vom Anblick dieses Mannes mehr und mehr schlecht wurde. Am liebsten hätte er sich auf der Stelle übergeben, allerdings zwang er sich dazu, es nicht zu tun, indem er hart schluckte. Die Anspannung kroch ihm sein Rückgrat hoch, da er wusste, dass ihn nichts Angenehmes erwarten würde. Immer wenn er ihn zu sich rief, lief es darauf hinaus, dass er verletzt wurde oder gar schlimmeres. Und als er sich gedanklich bereits auf das schlimmste einstellte, hatte Doflamingo seinen Kopf erhoben, griff nach einem goldenen Kugelschreiber und unterzeichnete die Unterlagen vor sich zischend. Law hatte das Gefühl, dass der Blonde seine Bewegungen absichtlich quälend langsam durchführte, allerdings wusste er, dass es lediglich das Adrenalin in seinem Körper war, dass ihm seine Wahrnehmung trübte. Somit beobachtete er, wie die Mundwinkel des Blonden sich langsam hochzogen, als er das Papierstück hochhob und mit der unteren Kante auf dem Tisch klopfte, um die Papiere ordentlich aufeinander zu stapeln. Und als dieser die Papiere dann zusammenheftete, hatte Law darauf schwören können, dass sein Gesicht, das eines Teufels war, obwohl er wusste, dass es lediglich die Schatten waren, die auf ihm tanzten. Er fühlte sich einfach unwohl und dass er dann auch noch so lange vor ausgerechnet diesem Mann stand, ohne dass dieser ihn irgendwelche Beachtung schenkte, machte ihn zunehmend nervöser. Wieso war er nur so? Konnte er nicht einfach so sein, wie alle anderen auch? Law spürte, wie sich der Muskel an seinem Mundwinkel beinahe wie von selbst hochzog, als er sich diese Frage stellte. Natürlich konnte er nicht so sein wie jeder anderer. Er war der Einzige, der ihm regelmäßig aufzeigte, wie unbedeutend er war und dass er derjenige war, der am längeren Hebel saß. Doflamingo hob die Unterlagen noch einmal an, nickte zufrieden und legte diese dann an die Seite des großen Schreibtischs. Nun hatte er seine Arbeit erledigt und nun hob er auch endlich seinen Kopf an, um den Schwarzhaarigen anzusehen. Allerdings konnte man aufgrund dessen Sonnenbrille nie wissen, wo dieser hinsah, welchen Blick er hatte und noch weniger konnte man erraten, was dieser dachte. Als er seinen Kopf zu Tür wendete, um Vergo anzusehen, blitzten die Gläser seiner Sonnenbrille gefährlich auf, was für Law den Start seiner Tortur darstellte. „Und? Hat er sich benommen?“, fragte Doflamingo Vergo, worauf dieser laut seufzte. „Nein... genauso respektlos wie eh und je...“, erklärte er ohne irgendeine Regung in seiner Miene zuzulassen. „Er ist so unerzogen! Vergo, sag' mir! Was habe ich falsch gemacht in seiner Erziehung?“, sprach er theatralisch, was dem Schwarzhaarigen ein leichtes Grinsen entlockte. Law hasste es, wenn er über ihn sprach, als wäre er gar nicht da. Damit zeigte er ihm nur, wie wertlos er war und dass er keinerlei Respekt vor ihm hatte. Wütend presste Law seine Lippen aufeinander und sah in das amüsierte Gesicht Doflamingos. Das Ganze war einfach nur eine Farce und dafür hasste er ihn noch mehr, obwohl dies wahrscheinlich gar nicht mehr möglich war... Grinsend stieß sich der Sonnenbrillenträger etwas mit dem Stuhl vom Tisch ab, um sein Bein auf den Oberschenkel des anderen zu legen. „Also Law.“, sprach er ruhig und blickte nun wieder zum jungen Medizinstudenten, der ihn keine Sekunde aus den Augen gelassen hatte. „Er bedeutet dir nichts? So so.“, erklärte er nachdenklich, allerdings antwortete Law ihm nicht, da er wusste, dass er keine Antwort erwartete. „Schämst du dich gar nicht, mir dreist ins Gesicht zu lügen? Du weißt doch, welche Konsequenzen das mit sich führt!“, sprach er nun verärgert, stand langsam auf und ging um den Tisch herum, um ungefähr zwei Armlängen vor ihm stehen zu bleiben. Law zischte nur, was dem Blonden ein amüsiertes Grinsen auf die Lippen zauberte. Dann kam er ihm noch ein Stück näher, worauf Law seinen Kopf senkte und den Boden ansah. Dieser war ihm eindeutig lieber, als das Gesicht des Blonden; doch es dauerte nur Sekunden, bis dieser sein Kinn umfasste, seinen Kopf anhob und ihn dazu zwang ihn anzusehen. Als er das süffisante Grinsen des Blonden sah, spürte er, wie ihm ein Schauer über den Rücken lief und sich langsam, aber sicher Angst in ihm breit machte. „Du bist wirklich unerzogen. Wenn jemand mit dir spricht, schaust du ihn auch an...“, erklärte er mit enttäuschtem Ton, ließ sein Kinn los und sah ihn von oben herab an, ehe er seinen Arm ausstreckte, um nach der Mütze des Schwarzhaarigen zu greifen. Langsam zog er sie ihm vom Kopf, während er seine Mimik beobachtete, wie dieser ihn nun wieder einen wütenden Blick zuwarf. „Wo sind deine Manieren? Wenn man mit jemanden spricht, nimmt man seine Kopfbedeckung ab...“, erklärte er amüsiert, warf die Mütze dann in die Ecke des Raumes. Laws Blick war seiner Mütze gefolgt, ehe er wieder das Gesicht des Blonden musterte, der nun gespielt betrübt dreinschaute und sacht seinen Kopf schüttelte. „Ich glaube ich muss dich züchtigen...“, erklärte er, was Law einige Schritte rückwärts laufen ließ. Ein Zittern fuhr dem jungen Studenten durch die Glieder, da er genau wusste, was er meinte. Und auch Vergo wusste, was der Blonde mit „züchtigen“ meinte und begann zu grinsen, ehe er sich auf den Weg machte, um den Raum zu verlassen. „Warte, Vergo.“, sprach Doflamingo, worauf dieser im Türrahmen stehen blieb und sich noch einmal zu ihm herumdrehte. „Ich glaube ich brauche deine Hilfe... Heute war er ja besonders unartig.“, erklärte er grinsend, worauf Angesprochener einen Moment überlegte, dann aber grinsend wieder in den Raum trat und die Tür hinter sich schloss. Law riss die Augen erschrocken auf und schüttelte unwillentlich den Kopf. Er kannte es ja, wenn der Blonde es sich erlaubte, ihn auf seine Art zu „erziehen“, aber noch nie war er soweit gegangen, sich jemanden dazu zu rufen. Fassungslos blickte er den Blonden an, sah dann zu Vergo und musste hart schlucken, als er sah, wie beide ihn angrinsten. „Doffy! Das kannst du nicht... das darfst du nicht!“, sprach Law, seine Stimme deutlich abgehackt und in Angst getränkt. „Fufufu. Sag mir nicht, was ich darf und was nicht, wenn du dich selbst nicht an die Regeln hältst!“, erklärte er lachend und ging auf ihn zu, worauf Law noch einige Schritte rückwärts ging, bis er mit dem Rücken an eines der Bücherregale kam und somit keinen weiteren Abstand mehr gewinnen konnte. Als der Blonde seine Hand ausstreckte, da er nach Law greifen wollte, hatte dieser reflexartig nach ihm ausgeschlagen, hatte dessen Hand von sich weggeschleudert, was den Blonden dann aufstöhnen ließ. „Du benimmst dich wie eine streunende Katze, die aus Todesangst wild um sich schlägt...das ist albern.“, erklärte er und ging einen Schritt näher an ihn heran. Law war so perplex, dass er es zuließ, dass der Blonde seine Hände auf seine Schultern legte, was diesen dann lächeln ließ. „Du weißt doch wie es läuft... Also sei jetzt artig und benimm dich.“, meinte er dann, musste grinsen als er in die vor Angst flatternden Iriden des Schwarzhaarigen sah. Er schluckte einige Male, ehe er sich etwas fassen konnte und Doflamingo bittend ansah. „Bitte, Doffy... ich will das nicht...“, seine Stimme war zittrig und sein Blick suchte den Doflamingos, welcher allerdings nur grinste und dann einen Moment später, eine Hand hob und sie sanft um die Wange des Schwarzhaarigen legte. Er streichelte mit seinem Daumen über diese und seine Gesichtszüge wurden sanft. „Pshht.“, sagte er dann nur, während er mit seiner anderen Hand nach dem Reißverschluss des Mantels fischte, diesen umgriff und langsam herunterzog. Law spürte, wie er nicht mehr in der Lage war, sein Zittern zu kontrollieren, als der Blonde seine andere Hand von seinem Gesicht nahm und in die Hocke ging, um dann dessen Mantel komplett zu öffnen. „Ich will das nicht...“, sprach er wieder und bildete mit seinen Händen Fäusten. Doflamingo ignorierte einfach das Flehen Laws, richtete sich auf und zog ihm dann sanft den Mantel von den Schultern, ließ diesen auf den Boden fallen, ehe er sich etwas zu ihm beugte. Als Law spürte, wie der Blonde seine Hände unter dessen T-Shirt gleiten ließ, um an dessen Hosenbund zu gelangen, hatte Law nur noch den Gedanken, dass er dort weg musste. Instinktiv, ohne darüber nachzudenken hob Law seine Arme und schubste dann den Älteren von sich, um so vor ihm zu fliehen. Erschrocken von dem plötzlichen Umschwung in Laws Haltung, war Doflamingo einige Schritte zurück getaumelt, allerdings fasste er sich schnell genug wieder, um den Schwarzhaarigen am Handgelenk zu greifen, als dieser versuchte, an ihm vorbei wegzulaufen. Ruckartig zog er den Schwarzhaarigen zu sich und sah ihn enttäuscht an, ehe er einmal aufseufzte und seinen Kopf zu Vergo drehte. Law spürte, wie sein Herz in seiner Brust raste und das zirkulierende Blut, das ihm durch den Körper schoss, so laut in seinen Ohren rauschte, dass ihm diese Situation beinahe unwirklich vorkam. Aber darauf zu hoffen, dass es nicht real wäre, wäre das Dümmste, was er tun konnte und so versuchte er sich von dem Blonden wegzureißen. Er war es ja gewohnt, dass der Blonde ihn nahm, wann, wo und wie er es wollte, aber dass sie sich zu zweit an ihm vergreifen würden, ließ ihn in Panik verfallen. Auf gar keinen Fall wollte er, dass die beiden ihren Spaß an ihm hätten und ihm somit sein letztes bisschen Würde nahmen! „Vergo. Komm, sei so gut und hilf mir mal.“, sprach Doflamingo ruhig, störte sich überhaupt nicht an den Versuchen des Jüngeren, wie dieser sich von ihm losreißen wollte. „Natürlich.“, antwortete Vergo dann und musste grinsen, da ihm das kleine Schauspiel des Jüngeren tatsächlich amüsierte. Er hatte lediglich dagestanden und die Showeinlage genossen, während der Anblick des verängstigten jungen Mannes bereits Blut in tiefere Gefilde gepumpt hatte. „Hört auf!“, kam es dann beinahe schreiend von Law, als er sah, wie Vergo grinsend auf ihn zukam. Reflexartig schlug er aus, in der Hoffnung den Schwarzhaarigen zu treffen, allerdings hatte dieser blitzartig reagiert und hatte nun das Handgelenk des anderen Arm fest in Griff. Während Law panisch immer wieder von Doflamingo zu Vergo und Vergo zu Doflamingo sah, spürte er, wie fest die beiden seine Handgelenke fest umgriffen hatten. Ein schmerzverzerrtes Krächzen ging ihm über die Kehle, als die beiden ihren Griff verstärkten und grinsten. Sie hatten ihn nun bedeutend in seiner Mobilität eingeschränkt und er wusste, dass er nun keine Chance hatte, sich von den beiden zu befreien. Er musste würgen, als er sah, wie Vergo sich gierig über die Lippen leckte. „So Law. Du hast jetzt die Wahl... Wenn du dich benimmst, bemühe ich mich, unnötigen Schaden zu vermeiden, wenn du hier weiter den Aufsässigen markierst, kann ich für nichts mehr garantieren.“, sprach Doflamingo ernst, worauf Law die Gesichtszüge entglitten. Er hatte Recht. Er wusste doch von Anfang an, worauf es hinaus laufen würde und dass er keinerlei Chance hatte, dem zu entfliehen. Aber er würde so etwas niemals kampflos hinnehmen! Auf gar keinen Fall sollte er glauben, dass es ihm gefiel oder nichts ausmachte! Aber jetzt vor diesem Ultimatum zu stehen, ließ ihm keine andere Wahl, sein Verhalten zu überdenken. Langsam senkte er seinen Kopf, sah auf den Boden und konnte nicht aufhören schwer zu atmen. Bereits das, was er an Wehr gezeigt hatte, hatte ihn vollkommen aus der Puste gebracht und wenn er jetzt noch weiter kämpfen würde, würde er es sicherlich bereuen... Widerwillig entspannte er seine Muskeln, versuchte sie soweit zu lockern, wie irgendwie möglich. Er wollte aus dieser Sache so unbeschadet wie möglich rauskommen und dann möglichst schnell seinem Alltag fortsetzen... Als Doflamingo spürte, dass sich die Gegenwehr seines Lieblings nun in Rauch aufgelöst hatte, nickte er Vergo zu, worauf sie beide seine Handgelenke losließen. „Du bist also doch ein guter Junge...“, erklärte Doflamingo freudig, legte ihm eine Hand auf den Kopf und wuschelte ihm so durch die Haare, wie man es bei einem Kind tat, dass etwas Tolles erreicht hatte. Laws Atmung ging immer noch stoßartig, aber als der Blonde sein T-Shirt umgriff, hatte er die Luft angehalten und ließ es zu, dass dieser es ihm über den Kopf streifte und es dann achtlos auf den Boden warf. Währenddessen hatte sich auch Vergo endlich dazu entschlossen, seinen Mantel auszuziehen und ließ ihn einfach hinter sich auf den Boden fallen. Law fühlte sich von Doflamingo verraten und wütend biss er sich auf seine Unterlippe, als der Blonde sich dann an dem Reißverschluss seiner Hosen zu schaffen machte. Langsam zog er ihm die Hose von den Hüften, griff dann noch nach seiner Unterwäsche, um sie zeitgleich von seinen Beinen zu streifen. Er ließ es geschehen, dass der Blonde ihn gerade auszog und ihm sein letztes bisschen an Distanz nahm, dafür sorgte, dass er hilflos wurde. Und als er endlich komplett entkleidet vor den beiden stand, verfluchte er sich innerlich für seine Schwäche. Als er das gierige Grinsen der beiden sah, lief ihm ein Schauer über den Rücken, was dazu führte, dass er seinen Kopf senkte. Und obwohl er auf den Boden sehen wollte, so blieb sein Blick an der deutlich sichtbaren Beule in Vergos Schritt hängen. Erschrocken riss er seine Augen auf und taumelte einige Schritte zurück, kam erneut zur Besinnung. Das war es nicht wert! Sich von zwei Männern nehmen zu lassen und wenn einer von ihnen auch noch Vergo war... nein! Bevor er irgendeine weitere Aktion vornehmen konnte, hatte Doflamingo ihn mit einem Räuspern daran erinnert, dass er hier keinerlei Wünsche zu äußern hätte. Und als der Blonde den Namen Vergos aussprach und dieser dann auf ihn zukam, spürte Law, wie sich Tränen der Abscheu in seinen Augen bildeten. Bevor er ihm hätte ausweichen können, hatte Vergo seine Handgelenke umschlossen und drückte so stark zu, dass Law sofort wusste, dass er ihm nicht nur die Blutzufuhr abschnitt, sondern auch, dass sich nun deutlich sichtbare Hämatome bilden würden. Aufgrund des Schmerzes entkam ihm ein jammernder Laut, allerdings störte sich Vergo nicht daran und zog diesen hinter sich her, um ihn letztendlich, nachdem er seine Hände losgelassen hatte, mit einem gekonnten Dreh auf den Tisch zu bugsieren. Doflamingo war sofort hinterher geeilt und hatte den Jüngeren an den Hüften gepackt und noch ein Stück auf den Tisch gezogen, so dass dieser letztendlich mit seiner gesamten oberen Körperhälfte auf ihr lag. Da der Tisch nicht nur groß war, sondern auch sehr hoch, konnte Law den Boden nur knapp mit seinen Zehenspitzen berühren, was ihn die Vermutung in den Sinn trieb, dass der Blonde sich den nicht nur für die Arbeit hatte bauen lassen, sondern auch für diese Zwecke... Vergo war währenddessen um den Tisch gelaufen und als Law sich aufrichten wollte, hatte er ihn mit einem harten Schlag wieder in eine liegende Position gezwungen. Law musste schnauben, als ihm dieser Schlag seine gesamte Luft aus den Lungen presste und so versuchte er nun verzweifelt zu Luft zu kommen, während der Schwarzhaarige seine Hände auf seine Schultern legte, um diesen zu fixieren. Doflamingo lachte laut auf, als er den Hintern des Jüngeren sah, wie dieser sich ihm nun durch die aufgezwungene Position entgegenstreckte. Immer noch lachend holte er aus, um den Schwarzhaarigen mit der flachen Hand auf eine Pobacke zu schlagen. „Kinder die nicht artig sind, werden übers Knie gelegt...“, meinte er nur grinsend, holte erneut aus, um ihm somit den Hintern zu versohlen. Der stechend scharfe Schmerz, den die Hände des Blonden hinterließen, ließen ihn mehrmals ungewollt aufschreien. Er fühlte sich wie Abschaum, wie Dreck und jedes Mal, wenn der Schmerz zeitgleich mit dem klatschenden Geräusch durch seinen Körper fuhr, fühlte er sich noch elendiger. Als Doflamingo dann nach einigen Schlägen aufhörte, lobte er seine prallen Pobacken und strich andächtig über diese, worauf Law seine Stirn nun endgültig auf den Tisch fallen ließ und er diese auf die Tischplatte drückte, was nun auch endlich Vergo dazu veranlasste, seine Schultern loszulassen. Der Blonde streichelte sanft über den Hintern des Jüngeren und wartete darauf, dass dieser nicht mehr nach Luft rang und sich sein Körper etwas beruhigte. Sanft glitten die Finger Doflamingos über den Rücken des Schwarzhaarigen, führten kreisende Bewegungen auf ihm durch, bis er an dessen Schulterblättern, beinahe andächtig, eine Pause einlegte und Law dann spürte, wie dessen Handfläche dort zum stehen kamen und ihn sanft auf den Tisch drückte. Als er spürte, wie sich der Druck der Hand erhöhte, wusste er, dass der Blonde sich über ihn beugte und erst dessen heißer Atem in seiner Halsbeuge, ließ ihn erahnen, dass er ihm etwas mitzuteilen hätte. „Zur Strafe für dein aufsässiges Verhalten und dafür dass du mich angelogen hast, werde ich dafür sorgen, dass du so schnell nicht mehr wegläufst...“, säuselte er ihm ins Ohr, was dafür sorgte, dass ihm ein Schauer über den Rücken lief. Dieser Schauer verstärkte sich noch weiter, als er spürte, wie Doflamingo nun seine Hände an dessen Seite gelegt hatte und sich ein Stück gegen ihn drückte. Selbst durch den Stoff seiner Kleidung, konnte Law an seinem entblößten Hinterteil spüren, dass der Blonde bereits hart war und nur darauf wartete, dass er seinen Spaß bekäme. Ruckartig löste Law seine Stirn vom Tisch und warf dem Blonden über seine Schulter einen wütenden Blick zu. Der Blick Laws führte aber nur dazu, dass er sich lasziv über seine Lippen leckte und als er sich dann erneut zu ihm herunterbeugte, und begann an dessen Schulter zu saugen und zu lecken, hatte Law sich aus Reflex an die Tischkante gekrallt und die Zähne zusammengebissen, ehe er seine Stirn wieder auf die Tischplatte drückte. Erst sanft knabberte Doflamingo an der Haut des Schwarzhaarigen, bis er sich dazu entschied, ihm letztendlich seine Zähne so fest er konnte in sein Fleisch zu drücken, bis die Haut nachgab und Blut aus der Wunde floss. Law stöhnte leise vor Schmerzen auf, krallte sich noch fester an die Holzplatte, als der Blonde auf seine andere Schulter überging und ihn dort ebenfalls blutig biss. Die Bisse des Älteren taten unheimlich weh, aber er war noch nicht bereit ihm die Geräusche zu geben, die er sich so sehnlichst wünschte und somit biss er die Zähne zusammen, um das Ganze tapfer und still zu ertragen. Der Blonde wollte aber, dass er winselte. Dass er merkte, wie schwach er war. Dass er alles mit sich machen lassen musste, ohne sich wehren zu können. Genießend leckte er von dem Jüngeren immer wieder das Blut auf und genoss dessen Geschmack. Während er seine Zähne in dem Fleisch von Law vergrub, hörte er aber nie auf, dessen Seiten zu streicheln, da ihn das noch zusätzlich erregte. Es widerte Law an, wie dieser ihn biss, sein Blut aufleckte und er auch noch spüren musste, wie der vor Erregung stoßartig kommende heiße Atem seinen Körper streifte. Er kniff seine Augen zusammen und hoffte, dass es bald vorbei wäre. Erst als Doflamingo die Schultern und die Halsbeugen soweit wie möglich mit seinen Zähnen aufgerissen hatte, hörte er endlich auf und zog sich von dem Jüngeren zurück, der erleichtert aufatmete, als die Schwere des fremden Körpers auf ihm nachließ. Fragend hob Doflamingo seinen Kopf und sah Vergo an, welcher bisher noch immer nichts getan hatte. „Was ist los? Willst du nicht einsteigen?“, fragte er den Schwarzhaarigen, der begann zu grinsen. „Ich warte auf den richtigen Moment.“, erklärte er grinsend, was Doflamingo auflachen ließ. Er hatte eine leise Ahnung von dem, was er den „richtigen Moment“ taufte. Und ohne Vergo weitere Aufmerksamkeit zu schenken, begann er nun streichelnd mit seinen Händen über die Hüften des Jüngeren zu gleiten, ehe er dessen Pobacken leicht massierte. Er spürte, wie die Enge in seiner Hose ihn langsam wahnsinnig machte und hatte keine andere Wahl mehr, als seine volle Härte hervorzuholen. Er atmete erleichtert auf, als sich sein Penis nun endlich aufrichten konnte und nicht mehr zurückgehalten wurde. Andächtig fuhr er dann mit einem Finger über den Hintern Laws, drückte ihn zwischen dessen Pobacke und stupste dann die Rosette an. Als er spürte wie der Muskelring Laws sich zusammenzog, drückte er seinen Finger mit Gewalt in dessen Inneres und musste lachen, als er sah, wie sich der gesamte Körper Laws anspannte. Law wusste, dass der Blonde sich nun holen würde, wonach er die ganze Zeit gelechzt hatte, aber er konnte nicht anders, als sich zu wundern, was jetzt nun in ihn gefallen war, als er seinen Finger jäh aus ihm zog. „Ich habe ja gesagt, dass du so schnell nicht mehr wegläufst, nicht wahr? Na dann...“, erklärte er amüsiert und zog die Oberschenkel des Jüngeren auseinander, um somit die Pobacken soweit es möglich war zu spreizen. Erschrocken richtete Law sich auf und blickte den Blonden fassungslos an. Wollte er etwa ohne Vorbereitung in ihn eindringen? Bittend schüttelte er den Kopf, ehe er „Doffy“ hauchte, um diesen zu Vernunft zu bringen. Allerdings schüttelte dieser nur den Kopf und drückte die Eichel seines Penis' an den Eingang, was Law dazu veranlasste sich wieder auf den Tisch fallen zu lassen und sich so fest wie er nur konnte, an die Tischplatte zu krallen und die Zähne zusammenzubeißen. Doflamingo legte seine Hände dann an die Pobacken des Jüngeren, um ihn so noch weiter zu spreizen und drückte sich fest gegen den Muskelring, um seine Härte in das Innere des Jüngen zu drücken. „Meine Güte bist du eng, Law... Fufufu.“, lachte er und als er die Spitze seines Penis' langsam in den Anus des Jüngeren drückte, sog dieser scharf Luft durch seine Nasenflügel in seine Lungen. Doflamingo seufzte genervt auf, ehe er sich dazu entschied, sich wieder zurückzuziehen und Vergo sagte, dass er ihm das Gleitgel aus der Schreibtischschublade geben müsste, was dieser dann auch grinsend tat. Er verteilte das Gel großzügig auf seinem Glied und nahm dann noch etwas davon auf seine Fingerspitzen, um es an dem Eingang des Jüngeren zu verteilen. Law zuckte, als er seinen Finger in ihn hineindrückte, um auch dort etwas von dem Gel zu verteilen. Und als er der Ansicht war, dass es ausreichte, warf er das Gleitgel achtlos auf den Boden und positionierte sich erneut, um in den Jüngeren einzudringen. Da Vergo bereits merkte, dass dies kein einfaches Unterfangen werden würde, hatte er sich dazu entschlossen, seine Hände um die blutenden Schultern des Jüngeren zu legen, um Doflamingo genug halt zu verschaffen. Law kniff die Augen zusammen und hoffte, dass er sich ablenken könnte, indem er gedanklich den Unterrichtsstoff aus seinen Vorlesungen wiederholte, aber als der Blonde es schaffte, sich mit einem harten Stoß in ihn zu drücken, musste er schreien. Er schrie laut auf und der Schmerz trieb ihm die Tränen in die Augen, welche sogleich begannen, an seinen Wangen hinunter zu laufen. Keuchend versuchte Law nach Luft zu schnappen, was ihm aber nicht gelingen wollte. Und als er beinahe hyperventilierte, begann der Eindringling herzhaft zu lachen. Es war einfach herzallerliebst, wie sein Liebling sich quälte! Erst als Law nach einigen Sekunden, zwar zitternd, etwas ruhiger wurde, sprach er ihn an. „Komm schon Law... Ich bin noch nicht mal ganz drin...“, lachte er dann, was auch Vergo dazu brachte zu lachen. Es war zutiefst erniedrigend, wie diese beide ihn wie ein Tier behandelten, keinerlei Rücksicht nahmen und auch noch genossen, wie sehr er litt. Law schnaubte wütend, ehe er sich erneut an die Tischplatte drückte. Selbst der Tod wäre ihm in diesem Moment lieber, als sich von diesen beiden malträtieren zu lassen... Ein markerschütternder Schrei ging von Law aus, der einige Sekunden durch den Raum hallte, als Doflamingo sich dann mit einem weiteren harten Stoß komplett in ihm versenkt hatte. Und während er vor Schmerzen stöhnte und winselte, hatte Doflamingo endlich seine Hände von seinem Hintern genommen und strich ihm nun sanft über den Rücken, versuchte ihn zu beruhigen. „Ganz ruhig Law. Ein- und ausatmen, so wie ich es dir beigebracht habe.“, erklärte er in einem sanften Ton und und legte seine Handflächen auf dessen Schulterblätter. So sehr er es auch genoss, wenn dieser schrie und Schmerzen litt, so sehr liebte er ihn auch und wollte keineswegs, dass er unter seinen Stößen zerbrach. Nur ein wenig, aber nicht so, dass er dann nicht mehr zu gebrauchen wäre. Die Sanftheit in Doflamingos Stimme, sorgte auch dafür, dass Vergo seinen Griff zwar etwas lockerte, aber nicht losließ. Grinsend streichelte der Blonde Law über seine Schulterblätter, ehe er seine Arme um dessen Brustkorb schlang und sich soweit wie möglich auf ihn zu lehnen. „Pshht.“, hauchte er ihm mehrmals ins Ohr, zog seine Arme unter seinem Brustkorb weg und streichelte ihm sanft über dessen Oberarme. Erst als der Jüngere deutlich weniger nach Luft rang, war er in seine vorherige Position zurückgekehrt. Und erst als er nur noch das wehleidige Schluchzen vernahm, legte er seine Hände um dessen Hüften. Es war schwer so lange auszuhalten und zu warten, während die wohlige Wärme und die Enge des Jüngeren ihn beinahe den Verstand raubten. Er hätte am liebsten sofort zugestoßen, aber da Law lernen musste, sich zu benehmen, konnte er es nicht riskieren, dass dieser einfach ohnmächtig wurde. Er sollte bei vollem Bewusstsein sein und alles wahrnehmen, aber vor Allem spüren, um so seine Lektion zu lernen. Als der Blonde merkte, dass der Jüngere nun ruhig atmete, sah er noch einmal zu Vergo und deutete ihm mit einem Nicken an, dass er jetzt bereit wäre, was dieser ebenfalls nickend zur Kenntnis nahm. Law wusste, dass der Blonde wollte, dass er alles wahrnahm und doch konnte er nichts dagegen unternehmen. Während Doflamingo seinen erigierten Penis langsam aus dem After des Jüngeren zog, hatte Vergo entschieden, dass es jetzt an der Zeit wäre, einzusteigen. Er öffnete seine Hose und sein gierig pulsierendes Glied richtete sich sofort auf, als es endlich seine Freiheit bekam. Er sah noch einmal zu Doflamingo und als dieser ihn angrinste, krallte er eine Hand in den Haarschopf von Law, um seinen Kopf anzuheben. Als Law dann das erregt zuckende Glied des Schwarzhaarigen vor sich sah, riss er seine Augen erschrocken auf, welche sich sofort mit Tränen füllten. „Nein...“, hauchte er und sah den Schwarzhaarigen flehend an, welcher aber dann nur stärker an seinen Haaren zog. Da Vergo seine Vorbereitungen nun getroffen hatte, hatte Doflamingo sich nun dazu entschieden, sich mit einem heftigen Stoß erneut komplett in dem Jüngeren zu versenken, was diesen aufschreien ließ. Doch sein Schrei erstickte sehr schnell wieder, als nun auch Vergo bereit für seinen Spaß war und den zum Schreien geöffneten Mund des Jüngeren dazu nutzte, sein Glied in dessen Mund zu schieben. Law war von dem Schmerz komplett vereinnahmt und doch registrierte er sofort das Fleisch des Schwarzhaarigen, welches sich unliebsam in seinen Mund drückte. Er wusste nicht, was er nun tun sollte. Am liebsten würde er zubeißen, aber das würde sicherlich nicht gut für ihn enden. Mit tränenverhangenen Blick sah er den Schwarzhaarigen bettelnd an,welcher ihm mit seiner anderen Hand – da die andere immer noch den Kopf des Jüngeren fixierte - sanft über eine Wange fuhr und dann dessen Haare von der Stirn strich, ehe er ihn angrinste. Law hasste es, dass sie ihn so demütigten und doch hatte er keine andere Wahl, als es hinzunehmen, nicht nur um sein eigenes Leben zu schützen. Er musste würgen, als der Schwarzhaarige sein Glied noch ein Stück weiter in seinen Mund schob und dieses an seinen Rachen stoß, aber versuchte sich zu beherrschen, da er die Konsequenzen nicht erleben wollte, die es mit sich brachte, wenn er ihn auf sein Glied kotzte... Die plötzliche Fülle in seinem Mund sorgte dafür, dass sich Speichel auf seiner Zunge bildete und da er diesen nicht hinunterschlucken konnte, spürte er, wie ihm dieser an seinem Mundwinkel hinunterlief. Doch ehe er sich für sein ungewolltes Sabbern schämen konnte, hatte Doflamingo erneut zugestoßen, was seinen Körper vordrückte. Die Bewegung seines eigenen Körpers durch die heftigen Stöße Doflamingos in sein Hinterteil, sorgte dafür, dass er auch dem Schwarzhaarigen ungewollt die höchsten Freuden bescherte. Die ersten Stöße hatten unendlich wehgetan und er hatte das Gefühl, dass er bestimmt ohnmächtig werden würde, wenn er nicht aufhörte, aber dann nach einigen weiteren merkte er, dass der Penis des Blonden nun weniger schmerzhaft in ihn eindrang. Er wusste, dass er bluten musste, was somit als natürliches Gleitmittel dafür sorgte, dass der Blonde noch heftiger und schneller zustoßen konnte, was somit auch dem Schwarzhaarigen nicht missfiel, da er davon ebenfalls profitierte. Er schloss seine Augen, öffnete sie aber wieder, als er die Stimme von Vergo vernahm, die auf sich aufmerksam machen wollte. „Ich will dass du ihn mit deinen Lippen umschließt und deine Zunge benutzt.“, erklärte er unter Stöhnen. Scharf sog Law erneut Luft durch seine Nasenlöcher ein, ehe er seine Lippen zögernd um das Glied von Vergo legte. Er spürte, wie die feinen Äderchen auf dessen Härte gierig pulsierten und von ihm umgarnt werden wollte, was Law vor Ekel erneut Tränen in die Augen trieb. Angewidert schloss er seine Augen und kam dann der Aufforderung Vergos nach, indem er zögerlich seine Zunge an dessen Glied entlang fahren ließ. Die Stöße Doflamingos sorgten dafür, dass er das Glied Vergos immer wieder von neuem in seiner Gänze in seinen Mund aufnahm, was es schwer machte zu atmen. Für die beiden war es ein himmlischer Höhenflug, aber für Law war es einfach nur widerlich. Widerlich wie diese hemmungslos stöhnten und es genossen, ihm seine Würde zu nehmen. Denn obwohl der Schmerz dafür sorgte, dass ihm schwindlig wurde und sein gesamter Körper zitterte, so war das, was am meisten wehtat gar nicht sichtbar... Ihm liefen einige Tränen über die Wangen, er wusste nicht ob es Wut, Ekel oder Selbsthass war. Er hasste das Gefühl, wenn Doflamingos Körper auf seinen traf, wie diese Bewegungen, von denen er wünschte, dass sie einfach nur stoppten, ihn durch schmatzende Laute daran erinnerten, wie armselig er war. Das eklige Gefühl, wie eine Mischung aus Blut und Samen bereits jetzt seinen Hintern und seine Beine hinunterlief, teilweise eintrocknete und ihn frieren ließen. Wie der Blonde sich wie ein wildes Tier immer wieder in sein Inneres drückte, obwohl er wissen musste, was er für einen Schaden anrichtete... Er hasste das Fleisch in seinem Mund, das er widerwillig sanft mit seiner Zunge umspielte und wie dieses ihm beinahe die Luft abschnürte. Wie die Stoße und der Druck der Eichel an seinem Rachen ihn immer wieder würgen ließen, er sich zurückhalten musste, obwohl er sich am liebsten einfach übergeben würde. Hasste das unterdrückte, aber genießerische Stöhnen des Schwarzhaarigen, der seinen Unterleib immer wieder nach vorne drückte, um die wohlige Wärme seines Mundes nicht missen zu müssen; selbst dann nicht, wenn der Blonde sich zum erneuten Stoßen zurückzog. Er hasste das Gefühl, wie ihm immer wieder Speichel zwischen seinen Lippen hinaus floss und was dieses für ein Geräusch verursachte, wenn seine Lippen gezwungenermaßen an dem Glied entlangfuhren. Konnte es nicht einfach vorbei sein? Der Schmerz betäubte seine Sinne, er wusste nicht, wieso er es verdient hatte, so behandelt zu werden. Wieso er ausgerechnet bei diesem Mann gelandet war und dieser ihn nicht mehr freigab. Manchmal fragte er sich, ob er wirklich so wertlos war, dass er das ertragen musste... Ob seine einzige Chance auf Freiheit im Tod lag... Aber dann erinnerte er sich daran, dass es nur dieses eine Leben hatte und dass er kämpfen musste. Dass er kämpfen musste, wenn er dem entfliehen wollte und es solange ertragen musste. Selbst wenn er wertlos war und man ihm seine Würde nahm, so würde er aber niemals seinen Stolz ablegen und immer weiter machen. Als die Stöße des Blonden immer härter und schneller wurden und auch sein animalisches Stöhnen immer haltloser wurde, wusste er, dass es nicht mehr lange dauern würde. Dass er bald seinem Höhepunkt entgegenkam und seine Folter bald enden würde. Da auch der Schwarzhaarige nun sein Stöhnen nicht mehr zurückhielt und dessen Glied in seinem Mund sich immer heißer anfühlte, wusste er, dass er es bald geschafft hatte. Und trotzdem fühlte es sich furchtbar an... Er spürte, wie der Blonde sein Glied beinahe komplett aus ihm zog, nur um es sofort wieder gänzlich in ihm zu versenken und als dieser sich zitternd an ihn drückte, ein lautes Stöhnen von sich gab, wusste er, dass er seinen Samen nun in sich hatte. Es war ein widerliches Gefühl... und als der Schwarzhaarige auf einmal seinen Rücken durchbog, entlud er sich im Mund des Jüngeren. Law wollte es nicht schlucken, aber da Vergo sich auch nach einigen Sekunden nicht zurückzog, sein erschlafftes Glied auf seiner Zunge liegen ließ, war er dazu gezwungen, dessen Sperma herunter zu schlucken, da er kaum Luft bekam. Er hasste diesen bitteren Geschmack... er schmeckte nach Niederlage. Schwer atmend zog sich der Schwarzhaarige dann aus ihm zurück und blieb einen Moment einfach nur stehen, ehe er einige Schritte zurücktaumelte und sich auf den Stuhl Doflamingos fallen ließ. Er genoss den Moment. Doflamingo zog sich langsam aus dem Jüngeren zurück, brachte unter Stöhnen noch ein amüsiertes Lachen hervor, als er sein Kunstwerk betrachtete. So schnell würde er sicherlich nicht mehr weglaufen... Und als der Blonde sich dann keuchend auf ihn legte, legte Law seine Arme so vor sich, dass er sein Gesicht in seine Unterarme drücken konnte. Obwohl er sich immer wieder vornahm, dass er es einfach an sich abprallen lassen würde, so konnte er einfach nicht. Es war beschämend so schwach zu sein... „Ist dein loses Mundwerk doch zu was gut...“, erklärte Vergo, noch immer die Nachwirkungen des Orgasmus' genießend vom Stuhl aus. Aber als Law einfach begann leise zu schluchzen, stutzte er für einen Moment. Anscheinend hatte Doflamingo recht und das war tatsächlich die beste Erziehungsmethode... Lachend lehnte er sich zurück. Obwohl der Blonde auf ihm lag, so nahm Law in diesem Moment dessen Schwere gar nicht war. Auch dessen Atem an seinem Nacken spürte er nicht. Das Einzige, was er spürte, war die Schande, dass er so schwach war, dass er jetzt auch noch vor diesen beiden weinte und ihnen somit ihren Sieg vollends zusagte. Er wollte seine Tränen zurückhalten, aber er konnte nicht... Doflamingo wusste, wie der Schwarzhaarige sich fühlte. Es kam schon einige Male vor, dass er sich so benahm, nachdem sie sich geliebt hatten. Allerdings war dies eine nötige Lektion. Grinsend strich er ihm durch die Haare, ehe er von ihm hinunterstieg. Nachdem er sein Gemächt wieder gut verpackt hatte, lief er zu einem Kleiderständer der neben der Tür stand. Von dort nahm er einen pinken Federmantel herunter und ging zurück zum Tisch, legte diesen über den Jüngeren und machte dann Vergo, durch eine Kopfbewegung deutlich, dass sie jetzt gehen würden. Daraufhin hatte auch Vergo wieder seine Hose zugezogen und hob noch, beim Vorbeigehen, seinen Mantel vom Boden auf. Der Blonde öffnete dann die Tür, ließ den Schwarzhaarigen vorlaufen und blickte noch einmal in den Raum hinein. Er seufzte schwer, da seine Unterlagen vom Tisch gefallen waren und einige nun versaut waren. Er hasste extra Arbeit, aber dieses Mal würde er es hinnehmen. „Wenn du fertig bist mit heulen, komm in mein Schlafzimmer. Ich helfe dir dann beim Baden. Fufufu.“, erklärte er und lachte herzhaft, als der Körper auf dem Tisch zuckte und dann wieder aufschluchzte. Er wusste, dass Law kräftemäßig nicht mehr in der Lage war, sich selbst zu waschen, geschweige denn zu laufen, aber er wusste, dass dieser immer Baden wollte, wenn sie Sex gehabt hatten, also würde er schon kommen... Damit verließen die beiden den Raum und ließen den Schwarzhaarigen zurück... Er fühlte sich leer, benutzt und unendlich schmutzig. Und obwohl er nicht wusste, was er tun sollte, so wusste er aber eines ganz genau. Er würde niemals zulassen, dass Doflamingo den Mann in die Finger bekam, dessen Antlitz jetzt vor seinem geistigen Auge aufleuchtete. Und egal, was sie mit ihm tun würden, er würde ihn beschützen... Sanji und dessen Freunde konnten nicht einmal in ihren kühnsten Träumen erahnen, was der junge Medizinstudent durchlitt... Sie hatten sich darauf geeinigt, sich nicht unnötig den Kopf zu zerbrechen und das Beste zu hoffen. Und obwohl Sanji wusste, dass die anderen Recht hatten, so hatte er das Gefühl, dass der Schwarzhaarige in Schwierigkeiten war... und dass der Albtraum erst beginnen würde. Dass er nicht schlafen konnte, lag somit nicht an seinem besten Freund, der auf dem Sofa schnarchte und auch nicht an Raizel, die in der Küche herumlungerte und wahrscheinlich die Tapete zerkratzte... Es war das Gefühl, dass er in Etwas hineingeraten war, von dem er sich besser ferngehalten hätte... Kapitel 16: Kapitel 16 ---------------------- Der rothaarige Student saß in seiner Vorlesung, konnte sich aber nicht auf die Worte seines Professors konzentrieren, obwohl diese so laut durch den Raum hallten, dass es eigentlich unmöglich wäre, seinen eigenen Gedanken zu folgen. Immer noch machte er sich Gedanken über das, was im Baratie geschehen war. Seit vier Tagen hatten sie nichts mehr von dem jungen Medizinstudenten gehört und auch in der Uni hatte er ihn nicht gesehen. Und obwohl Kid ihn nie sonderlich mochte, so musste er sich jetzt eingestehen, dass er sich Sorgen machte. Law gehörte nicht zu der Sorte Mensch, die wegen Kleinigkeiten zu Hause blieb. Er war sehr ehrgeizig und diszipliniert und gerade, weil er bisher nie oder kaum gefehlt hatte, machte er sich Sorgen. Allerdings lag das auch daran, dass er sich selbst Vorwürfe machte. Vielleicht hätten sie ihn mit Gewalt aufhalten sollen? Wer weiß, was diesem zugestoßen war und das obwohl sie es hätten vermeiden können?Allerdings war er nicht der Einzige, der sich solche Gedanken machte. Denn obwohl er nie viel Kontakt mit Sanji hatte, so schrieb ihm dieser nun täglich, bat ihn darum, die Augen nach dem Schwarzhaarigen offen zu halten. Und gerade, weil der Blonde sich ebenfalls schuldig fühlte, fühlte er sich noch schlechter. Vielleicht hätten sie ihn doch mitnehmen sollen? Vielleicht hätte er den Schwarzhaarigen zu Vernunft bringen können? Immer noch brannte ihm die Frage auf der Zunge, was Law mit diesem Mann zu schaffen hatte, dass er anscheinend freiwillig mit ihm mitging. Und das auch noch, obwohl er ihn geschlagen hatte. Und wieso ließ sich der für gewöhnlich so stolze und arrogante Musterstudent schlagen? Wieso hatte er sich nicht gewehrt? „Ahhhrg! Scheiße! Ich versteh es nicht!“, brüllte er auf einmal laut, um seiner Wut Luft zu machen und war dabei aufgestanden. Natürlich waren die Blicke der anderen im Hörsaal sofort auf ihn gefallen, huschten aber nur Sekunden später, wieder nach vorne auf ihren heißgeliebten Professor, der vor Wut zu brodeln schien. Dieser war bis gerade eben noch darin vertieft gewesen, etwas in seiner Geheimschrift an die Tafel zu kritzeln und als der Rothaarige seinem Ärger Luft machte, hatte dieser sich erschrocken und war erst mit der Kreide über das Geschriebene gerutscht, bis sie letztendlich durchbrach und auf den Boden fiel. Als Kid dann die unangenehme Stille wahrnahm, in der nicht mal eine Zikade es gewagt hätte zu zirpen, wurde er nervös und sah auf seinen Professor herunter, der nun den Rest der Kreide in der Hand zerdrückte und ohne sich umzudrehen, wusste wer so unverschämt war, ihn zu stören. „KID! RAUS!“, brüllte er und ließ die restlichen Krümel der Kreide zu Boden fallen. „Ja, Professor Akainu...“, murmelte er in dem gewohnt monotonen Ton, mit dem man seine Lehrer in der Schulzeit begrüßt hatte. Und als Kid seine Sachen zusammenpackte, hatte Professor Akainu sich eine neue Kreise geschnappt und seinen Code munter weitergeschrieben. Der Rothaarige hatte darauf geachtet, sich möglichst still an den anderen vorbei zu schlängeln und bemühte sich, auch den Weg zur Tür so leise wie möglich hinter sich zu bringen, ehe er diese letztendlich langsam aufmachte und mit den Worten „Psst!“, hinter sich schloss. Vielleicht sollte er demnächst gleich einen Sitz am äußeren Rand nehmen... Grummelnd lehnte er sich an die Wand vor dem Hörsaal. Die Vorlesung lief gerade mal eine halbe Stunde, also musste er sich jetzt eine ganze Stunde lang die Zeit vertreiben. Er verschränkte die Arme vor der Brust und überlegte, was er nun mit seiner unfreiwilligen Freizeit anfangen sollte, bis ihm der Gedanke kam, dass er doch dem Koch in der Kantine einen Besuch abstatten könnte. Allerdings war dieser seit Tagen schlecht gelaunt und vielleicht würde es dessen Zustand verschlechtern, wenn er jetzt dort auftauchte... Er seufzte laut und holte dann sein Handy aus seiner Hosentasche, um seine Kontakte zu durchsuchen. Nachdem er eine Weile in diesen gescrollt hatte, seufzte er erneut genervt, da alle die er kannte, jetzt entweder arbeiten oder anderweitig beschäftigt waren. Als er den Bildschirm seines Handys ausmachte, hörte er, wie die Glastür zu dem Flur sich öffnete und wie jemand sich nun langsam näherte. Während er seinen Kopf anhob, um einen Blick zu erhaschen, ob es vielleicht jemand wäre, den er kannte, ließ er sein Handy wieder in seine Hosentasche gleiten. Als sich der Unbekannte als bekannt entpuppte, fiel Kid die Kinnlade herunter und ungläubig sah er diese Person an, wie diese nun langsam den Flur in seine Richtung entlang schritt. Doch ehe er überhaupt irgendetwas denken konnte, war er wie fremdgesteuert auf diese Person zugegangen. „Law!“, rief er, während er sich immer weiter näherte. Langsam hob der Angesprochene den Kopf und sah den Rothaarigen an. Er wirkte nicht begeistert davon, ausgerechnet ihn dort zu treffen und hatte seine Schritte angehalten, als er diesen erkannte. Als Kid merkte, wie dieser sich gerade umdrehen wollte, um einfach wieder zu verschwinden, war er einfach los gerannt. Er musste ihn jetzt einfach anhalten, mit ihm reden und sich davon überzeugen, dass dieser in Ordnung war! Der Rothaarige hatte sich Sorgen gemacht, dass er ebenfalls einfach losrennen würde, allerdings tat er dies nicht und behielt sein langsames Schritttempo einfach bei, was es ihm ermöglichte ihn schnell einzuholen. Es wunderte ihn zwar, da der Schwarzhaarige ihn sicher hätte abhängen können, allerdings war er in diesem Moment einfach zu fixiert auf dessen Wohlergehen. Und als er ihn endlich eingeholt hatte, blieb er stehen und begutachtete den Rücken, des sich immer noch Fortbewegenden. Von außen betrachtet wirkte er wie immer, allerdings war es unmöglich dies genau zu bestimmen, da dieser wieder einen Mantel trug, der sowieso den Großteil seines Körpers abdeckte. Ganz davon abgesehen, dass er nur dessen Rücken sah und nicht sein Gesicht. Als Kid dann erneut Laws Namen fragend aussprach, blieb er dann endlich stehen, machte aber keine Anstalten sich zu ihm herumzudrehen. Kid überwand noch die letzte Distanz bis er dann eine halbe Armlänge neben ihm zum Stehen kam. Dass dieser sich nicht die Mühe machte, ihn anzusehen, war er bereits gewohnt, also war es nichts, worüber er sich Sorgen machte. Allerdings wäre es seine Art gewesen, ihm irgendeinen Spruch an den Kopf zu werfen, ob nun wegen des draußen Stehens und dem offensichtlichen Rausflug aus dem Hörsaal oder aber wegen seiner typischen ungehaltenen Art. Die Tatsache, dass er ihn ignorierte, war zwar nichts Neues für ihn, dennoch hätte er sich längst zu ihm umdrehen müssen und ihn darauf hinweisen sollen, dass er kein Benehmen hätte. Der Rothaarige wartete noch einige Sekunden ab, ehe seine Geduld nicht mehr ausreichte. „Hey...“, sprach er dann vorsichtig und versuchte einen Blick auf sein Gesicht zu erhaschen, was dieser allerdings damit quittierte, dass er zur Seite sah und hörbar verärgert zischte. „Falls du es nicht bemerkt hast... Ich rede mit dir!“, schimpfte der Rothaarige nun deutlich lauter. Es ärgerte ihn, dass er sich solche Sorgen gemacht hatte und sich selbst die Schuld dafür gab, dass der Schwarzhaarige nicht aufgetaucht war. Immerhin schien dieser soweit putzmunter zu sein und ignorierte ihn genauso wie gewohnt! Allerdings fühlte er sich dennoch verpflichtet, sich davon zu überzeugen, dass dieser in Ordnung war. „Ich mag zwar wie ein grobschlächtiger Einfaltspinsel auf dich wirken, aber ich habe mir wirklich Sorgen gemacht! Vier Tage warst du nicht mehr an der Uni und keiner wusste, wie es dir geht! Geschweige denn, dass irgendjemand eine Ahnung hätte, wo oder wie man dich kontaktieren könnte!“, erklärte er, entlockte dem Schwarzhaarigen allerdings nur ein Seufzen. Anstatt das er irgendetwas sagte, entschied der Schwarzhaarige sich nun dafür, weiter zu laufen. Als Kid bemerkte, wie dieser erneut das Weite suchen wollte, griff er nach seinem Handgelenk und zog ihn zu sich. Sicherlich würde er ihn jetzt nicht einfach wieder gehen lassen! Dass der angehende Mediziner nicht damit gerechnet hatte, dass Kid ihn aufhalten würde, merkte er daran, dass dieser keinerlei Gegenwehr an den Tag legte und so regelrecht zu ihm zurückflog, stolpernd zu ihm kam und beinahe in die Knie ging. Kid, der das Handgelenk des Schwarzhaarigen immer noch fest im Griff hatte, musste leicht schmunzeln, als dieser seinen Halt verlor und nun, in deutlich verkrümmter Haltung, von ihm abhängig war, wenn er nicht fallen wollte. Triumphierend half er dem Schwarzhaarigen wieder festen Halt zu finden. Und als er dann endlich Law von Angesicht zu Angesicht gegenüberstand musste er hart schlucken. Der Schwarzhaarige sah immer müde aus, allerdings hatten dessen Augenschatten eine völlig neue Dimension erreicht. Sie wirkten beinahe tiefschwarz und auch die geröteten Augen des Schwarzhaarigen sorgten nur dafür, zu unterstreichen, wie ausgelaugt er sein musste. Er sah aus, als wäre er in den wenigen Tage um Jahre gealtert. Müde, abgekämpft und am Ende. Seine sonst so gebräunte Haut wirkte einfach nur fahl und seine Haare hingen ihm wild ins Gesicht. Wahrscheinlich wollte er damit sein Gesicht ein wenig verdecken, vertuschen, dass er so müde war. Kid spürte, wie simultan zu seiner Beobachtung des Gesichts des Schwarzhaarigen, seine eigenen Gesichtszüge sich in erschrockene und gleichermaßen fassungslose wandelten. Erst als sein Gegenüber seine Augen wütend zu Schlitzen zusammenzog und schnaubte, wurde ihm klar, dass dieser so nicht gesehen werden wollte. Allerdings sprach dies nur dafür, dass in den letzten vier Tagen irgendetwas geschehen sein musste und somit die Sorgen nicht unbegründet waren... Kid musterte das Gesicht des Schwarzhaarigen noch einen Moment, während er gedanklich darüber nachdachte, ob dieser noch andere Verletzungen haben könnte und was diesem zugestoßen sein könnte, als Law dann einen Arm anhob, um sich eine Strähne aus dem Auge zu wischen. Wie in Trance hatte Kid dann nach dem Handgelenk gegriffen, als er mehr aus dem Augenwinkel heraus, wahrnahm, dass dieses blau wirkte. Wütend versuchte Law seinen Arm von dem Rothaarigen wegzuziehen, allerdings hatte Kid das Gefühl, dass dieser schwächer war als gewöhnlich und somit gelang es ihm, dessen Arm fest zu fixieren. „Lass los!“, schimpfte der Schwarzhaarige nun endlich, stieß dabei allerdings auf taube Ohren. Gemächlich zog der Rothaarige den Ärmel hoch, ignorierte die lausigen Wehrversuche des Schwarzhaarigen und begutachtete dessen blaue Handgelenke, seufzte dann und ließ ihn dann einfach wieder los. Sofort hatte Law seine Hände in seine Manteltaschen gleiten lassen und funkelte den Rothaarigen böse an. „Was ist passiert?“, fragte Kid ihn leise, eine Mischung aus Wut und Sorge lag in seinen Gesichtszügen. Der Schwarzhaarige machte allerdings keine Anstalten ihm irgendetwas zu offenbaren. „WAS IST PASSIERT?“, fragte er nun deutlich lauter und mit zorniger Stimme. „Das geht dich nichts an.“, erklärte Law dann nicht weniger wütend. Seine Stimme klang leise, war brüchig und zeugte noch einmal davon, dass ihm nichts Gutes widerfahren sein konnte. „Wo ist dieser Typ? Ich mach' ihn fertig!“, brüllte der Rothaarige nun, zog seine Augen nun ebenfalls wütend zu Schlitzen zusammen. Er war der festen Ansicht, dass dieser Mann schuld daran war, dass der sonst so freche Student auf einmal so wirkte, als sei er ein komplett anderer Mensch. „Eustass-ya! Halt dich aus meinen Angelegenheiten raus! Das geht dich gar nichts an!“, schimpfte Law nun, versuchte seiner Stimme den nötigen Nachdruck zu verleihen, was ihm allerdings nicht wirklich gelingen wollte. „Leck mich, Trafalgar! Ich mach was ich will! Als ob ich das so stehen lasse! Wir haben uns alle Sorgen gemacht!“, brüllte er ihn nun an, allerdings zischte dieser nur wütend, rollte mit den Augen und verdeutlichte ihm, dass ihm das egal wäre. „Du bist so egoistisch, weißt du das? Du könntest wenigstens etwas Feingefühl beweisen! Vor Allem Sanji hat sich Sorgen gemacht!“, schimpfte er weiter auf ihn ein. Als die Gesichtszüge des Schwarzhaarigen für einen Moment weich wurden, wusste er, dass er einen wunden Punkt getroffen haben musste. Er würde das Ganze sicherlich nicht einfach so im Raum stehen lassen! „Der blonde Koch ist seit Tagen niedergeschlagen und gibt sich die Schuld für dein Verschwinden! Wenn du nur einen kleinen Funken Anstand in dir hast... dann gehst du zu ihm und erklärst dich!“, immer noch war seine Stimme laut, aber wirkte bereits weniger zornig. Der Schwarzhaarige ging einen Schritt rückwärts und schloss die Augen, ehe er ihn ansprach. „Wie geht es ihm? Ist er unversehrt?“, fragte er dann, öffnete seine Augen wieder und sah den Rothaarigen an. „Als ob ich dir das sage! Geh selbst zu ihm oder ruf ihn an!“, erklärte er und grinste verschmitzt, da er das Gefühl bekam, auf dem richtigen Weg zu sein. „Ich kann nicht...“, kam es leise vom Schwarzhaarigen, der nun seinen Kopf gesenkt hatte und den Boden ansah. „Du kannst nicht? Trafalgar, red' keinen Scheiß! Du kannst doch sonst auch alles! Beweis' gefälligst dass du Eier in der Hose hast!“, ohne Nachzudenken war er auf den Schwarzhaarigen zugeschritten, als er das sagte und schlug ihn mit der Faust auf die Schulter, um ihn einen Stoß zu verpassen. Und als dieser dem nicht standhielt, sondern taumelte und fiel, kratzte er sich verlegen am Hinterkopf, ehe er ihm eine Hand hinhielt. Er war sich sicher, dass er gar nicht so fest zugeschlagen hatte und dass der Schwarzhaarige, mit einer Träne im Augenwinkel, nun scharf Luft einsog, so als hätte er Schmerzen, wurde ihm bewusst, dass er weitaus mehr Verletzungen haben musste, als er auf den ersten Blick erkennen konnte. Seufzend zog er die Hand zurück, lief hinter diesen und zog ihn, indem er ihm je unter einer Achsel gegriffen hatte, wieder auf die Füße. „Wenn du mir nicht sagen willst, was passiert ist, ist es in Ordnung. Ich frage nicht weiter nach... aber sei ehrlich zu dem blonden Kringel. Vorausgesetzt er bedeutet dir irgendetwas.“, zischte er beinahe beleidigt und ließ ihn los, nachdem er sich sicher war, dass er wieder festen Stand hatte. Kid lief wieder um den Schwarzhaarigen herum und sah nun in dessen nachdenkliches Gesicht. Es dauerte einen Moment, dann blickte er den Flur auf und ab, wollte wohl sicher stellen, dass niemand da wäre. „Eustass-ya... sei so gut und richte ihm aus, dass ich zu ihm kommen werde. Nicht heute und auch nicht morgen... aber ich werde kommen. Sag' ihm das!“, erklärte der Schwarzhaariger mit fester Stimme, was den Rothaarigen stutzen ließ. Seiner Meinung nach sollte er sofort zu ihm gehen, andererseits konnte er auch verstehen, dass er nicht wollte, dass der Blonde ihn so sah. Kid grinste und verschränkte dann die Arme vor seiner Brust, ehe er ihm zunickte. „Na gut. Ich werde es ihm ausrichten. Aber jetzt sagst du mir, was du hier willst.“, meinte er dann ernst und musterte denn Schwarzhaarigen, der ihn nur verwundert ansah. „Was meinst du?“, fragte er dann letztendlich, konnte nicht verheimlichen, dass er keinerlei Ahnung hatte, was dieser meinte. „Du hast mich schon verstanden. Sieh dich doch an. Egal was war, du bist sicherlich nicht in der Lage zur Vorlesung zu gehen... du solltest nach Hause und dich auskurieren.“, meinte er dann nachdenklich und sah den Schwarzhaarigen besorgt an, allerdings grinste dieser ihn nur frech an. „Sicher nicht. Ich habe genug Stoff verpasst und darf nicht noch länger fehlen.“, meinte er dann grinsend, worauf Kid seine Arme rechtwinklig anzog und seine Handflächen nach außen zeigte. „Wenn du meinst... Streber.“, erklärte er und grinste ihn nun ebenfalls an. „Aber mal ehrlich... warst du wenigstens bei einem Arzt? Du siehst echt scheiße aus... ich meine du siehst immer beschissen aus, aber heute ist es echt extrem...“, sprach der Rothaarige grübelnd und beobachtete das Grinsen seines Gegenübers. „Du kannst dir nicht einmal Sorgen machen, ohne einen Seitenhieb zu verpassen, oder? Aber keine Sorge. Es geht mir schon besser und ich kann auf mich aufpassen. Wenn du mich jetzt entschuldigst... ich möchte noch den Rest meiner Vorlesung mitbekommen.“, erklärte er kühl, wendete sich aber erst zum Gehen, als der Rothaarige widerwillig nickte. Ohne zu Zögern oder noch irgendwelche Worte zu verlieren, war der Schwarzhaarige einfach losgezogen und ließ Kid somit alleine im Flur stehen. Erst als dieser in den Hörsaal ging, entspannte er sich deutlich wieder und seufzte. „Du kannst auf dich aufpassen? Ja klar...“, sprach er seine Gedanken dann laut aus. Dieser Typ würde selbst dann noch erhobenen Hauptes wandeln, wenn man ihm sämtliche Gliedmaßen abtrennte... „Arrogantes Arschloch!“, schimpfte er dann noch dem längst Verschwundenen hinterher, ehe er sich auf den Weg in die Kantine machte. Wenn er den Schwarzhaarigen schon getroffen hatte und er die Möglichkeit dazu hatte, dann würde er dem Koch natürlich auch sofort Bescheid geben... Da es immer noch früh war, war die Kantine entsprechend leer, lediglich das Geklimper von Kochtöpfen aus der Küche deutete daraufhin, dass irgendjemand hier wäre. Er blieb einen Moment vor der Ausgabe stehen, ehe er sich nachdenklich mit einer Hand durch seine Haare strich. Jetzt wo er hier war, war er sich nicht mehr so sicher, wie er dem Blonden erklären sollte, dass er ihn getroffen hatte. Allerdings fing er sich schnell wieder, da er der Meinung war, dass Zögern nicht zu seinen Qualitäten gehörte und somit schritt er einfach in den Arbeitsbereich. An der Tür klopfte er noch, während er sich umsah. Seltsam, noch hatte er den Blonden nicht gesehen, nur die fette Hexe von der Ausgabe... „Hey, alte Hexe!“, sprach er grinsend und lehnte sich an den Türrahmen an, wollte somit verdeutlichen, wer hier der Stärkere war. Ohne sich umzudrehen hatte Kali bereits nach einem Kochtopfdeckel gegriffen und warf diesen nun wie einen Frisbee auf den Rothaarigen, der diesen gar nicht kommen sah. Nur mit Mühe hatte er es geschafft diesem auszuweichen und sah die alte Schabracke nun mit aufgerissenen Augen an. „Sach' mal, spinnst du?! Das hätte ins Auge gehen können!“, brüllte er Kali an, die sich nun zu ihm herumdrehte und ihn wütend anfunkelte. „Das hatte ich auch gehofft... das Glück ist wohl wirklich mit den Dummen... Was willst du hier?“, erklärte sie gereizt und machte sich auf den Weg, noch einige Töpfe mehr aus den Schränken zu ziehen. „Ich suche den blonden Kringel.“, erklärte er dann ruhig und beobachtete die alte Schachtel dabei, wie sie hastig von einem Schrank zum anderen lief. Er hatte sich schnell wieder gefasst und wollte nicht auf die Provokation der alten Trulla eingehen, da er besseres zu tun hätte, als sich mit ir zu zoffen. „Der ist nicht da.“, erklärte sie nur stumpf und zog dann einen großen Wok hervor. „Wie er ist nicht da? Sanji ist nie krank.“, meinte er dann nachdenklich, worauf die Alte genervt seufzte. „Hab ich das gesagt? Die jungen Leute hören nicht mehr zu... er wollte etwas mit Herrn Donquixote besprechen. Er wusste nicht, wie lange es dauern würde...“, erklärte sie gequält, da sie die Arbeit nun alleine zu verrichten hatte, sah dann Kid aber grinsend an. „Du bist also ein Freund von ihm?“, fragte sie und Kid spürte, dass sie einen Hintergedanken hatte. Kali ließ den Rothaarigen allerdings nicht zu Wort kommen, griff nach einer Schürze und reichte sie dem rothaarigen Muskelprotz, der daraufhin seinen Kopf schräg legte und sie skeptisch ansah. „Na los, los. Zeig mal wie nützlich du bist. Wasch' dir die Hände und helf' mir!“, bestimmte sie, sorgte dafür, dass Kid sie mit offenen Mund fassungslos ansah. War das gerade ihr ernst? Doch ehe er irgendetwas einwerfen konnte, zeigte sie mit ihrem Kochlöffel auf ihn. „Flott jetzt! Oder willst du dass ich dir Beine mache?“ „Nein, M'am...“ ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Und so begann Kid's steile Karriere als Fünf-Sterne Koch... seine würzigen Speisen wurden in der ganzen Welt bekannt, seine Techniken, die vor Leidenschaft brodelten, sagten einem jeden Koch etwas und flößten ihnen den nötigen Respekt ein. Wenn es pikant und deliziös sein sollte, so war der rothaarige Chefkoch der richtige Mann...! Neben seiner eigenen Restaurantkette, die nebenbei bemerkt, sehr gute Umsatzzahlen aufwies, hatte er es geschafft, sich auch in den Medien einen Namen zu machen! Seine leidenschaftlichen Kochduelle mit dem blonden Chefkoch Sanji liefen nur auf den besten Sendern! …......... Oh. Falsche Story... 'tschuldigung. Ich meinte.... Fortsetzung folgt... Kapitel 17: Kapitel 17 ---------------------- Sanji hatte sich dazu entschlossen, die letzte Informationsquelle zu nutzen, die ihm eventuell irgendetwas über den Zustand oder den Verbleib des Schwarzhaarigen mitteilen könnte. Donquixote Doflamingo sagte selbst, dass Law wie ein Sohn für ihn wäre und er selbst hatte doch auch mitbekommen, dass die beiden sich sehr nahe sein mussten. Da er die beiden versehentlich belauscht hatte, um den Schwarzhaarigen abzufangen, konnte er das zumindest sicher sagen, auch wenn er das Geschehen damals wohl falsch interpretiert hatte... Vier tagelang hatte er nichts mehr von ihm gehört. Er hatte ihn nicht gesehen und war auch nicht in der Lage ihn irgendwie zu erreichen. Und nachdem was vor dem Baratie geschehen war, plagten ihn bereits die wildesten Phantasien darüber, was diesem zugestoßen sein könnte oder was der Unbekannte ihm angetan haben könnte. Natürlich hatte auch er immer im Hinterkopf gehabt, dass er ihm freiwillig gefolgt war, was ebenfalls für offene Fragen sorgte... Selbstverständlich war es ihm nicht gelungen auch nur eine einzige Frage über den Schwarzhaarigen zu beantworten. Es würde nur in wilden Spekulationen enden und die Tatsache, dass der Schwarzhaarige ihn absichtlich auf Distanz hielt, deutete nur darauf, dass er nicht herum schnüffeln sollte und erst recht keine Geschichten spinnen sollte. Er musste die Dinge so nehmen, wie sie gegeben waren und darauf hoffen, dass der Schwarzhaarige sich ihm von selbst öffnete. Allerdings war dies nicht möglich, solange er verschwunden war! Selbst Zorro hatte er gebeten, irgendetwas zu tun, aber dieser hatte nur abgewunken. Er hätte zwar eine Suchmeldung rausgeben können, aber die Umstände entsprachen nicht den Voraussetzungen, um eben dies tun zu können und somit hätte er sich ordentlich Ärger mit seinen Vorgesetzten eingehandelt. Dass der Grünhaarige seinen Posten nicht für einen ihn Fremden riskieren wollte, konnte er auch nachvollziehen, aber trotzdem ärgerte es ihn. Und obwohl er ihm nicht die Hilfe bieten konnte, die er sich gewünscht hatte, so hatte der Grünhaarige sich alle Mühe gegeben, um auf den Blonden aufzupassen, damit dieser sich nicht in Vorwürfen ertränkte. Sanji wusste natürlich auch selbst, dass diese Selbstvorwürfe unsinnig waren, aber dennoch hatte er das Gefühl, dass er nicht unschuldig an der Sache war, so als ob er einen Stein ins Rollen gebracht hätte. Das dies aber nicht stimmen konnte, wusste er eigentlich auch, aber das Einreden seines Kumpels hatten ihm dann doch etwas von der Last genommen. Immerhin gab es wichtigeres als sich selbst die Schuld in die Schuhe zu schieben. Wenn man unzufrieden mit der Lage war, dann musste man es selbst in die Hand nehmen. Leider hatte Kid ihm nicht helfen können, aber vielleicht würde sein Chef, der den jungen Medizinstudenten wohl näher zu kennen schien, ihm eine Auskunft geben können! Er musste nur dran bleiben, dann würde er die Spur verfolgen können und ihn wiedertreffen. Der Blonde war ziemlich froh darüber gewesen, dass Kali ihn hatte gehen lassen. Normalerweise hätte sie ja auch darauf drängen können, dass er das nach der Schicht erledigte, aber freundlicherweise hatte sie ihm sofort zugesagt, nachdem er gefragt hatte. Hatte gemeint, dass diese deprimierende Aura um ihn, ihr schon seit einigen Tagen auf die Nerven ginge und es auch in ihrem Interesse wäre, dass dieser seine Sorgen bald los würde. Er musste sich mittlerweile eingestehen, dass die Alte gar nicht so schlimm war, wie er zu Beginn gedacht hatte; sie konnte auch nett sein, auch wenn sie das meistens vermied. Und um die Sache möglichst schnell hinter sich zu bringen, war er strammen Schrittes über das Gelände gelaufen, um in das Gebäude zu gelangen, indem sein Arbeitgeber sein Büro hatte. Allerdings wusste er nun nicht, wie er ihn darauf ansprechen sollte und zögerte einen Moment vor dem Sekretariat, welches auch den Vorraum zu dessen Büro darstellte. Immerhin war dieser immer noch sein Arbeitgeber und ob es eine so gute Idee wäre, diesen mit privaten Belangen zu löchern, war sicherlich fraglich. Allerdings war dieser eigentlich immer sehr freundlich, hatte ihm sogar das Du angeboten bzw. aufgezwungen und wirkte generell wie ein Gutmensch, obwohl er manchmal etwas seltsam war. Sanji schüttelte den Kopf, wollte so die Sorgen von sich werfen. Nein. Sein Chef war ein toller Mensch, der sich um seine Mitarbeiter und Mitmenschen kümmerte, sicherlich würde er ihm zur Seite stehen! Also waren die Sorgen absoluter Schwachsinn, worauf er seinen Mut zusammenraufte und an die Tür klopfte. Als er eine weibliche Stimme vernahm, zögerte er eine Sekunde, da diese eine andere war, als die der bekannten Blauhaarigen. Allerdings fing er sich schnell wieder und öffnete die Tür, um einzutreten. Nachdem er diese vorsichtig hinter sich schloss, sah er zu dem Schreibtisch rüber und erkannte dort eine wahrlich schöne Sekretärin. Eine Frau mit perfekten Maßen – er hatte einen Blick dafür! -, die langes blondes Haar hatte und ein sehr enges körperbetontes Kleid trug, das komplett in schwarz gehalten war. Die Brille mit der dunklen Fassung betonte ihr makelloses Gesicht noch zusätzlich. Wahrlich, ein Bild von einer Frau. Es war zwar nicht so, dass er sich zu ihr hingezogen fühlte, aber dennoch musste er anerkennen, dass sie eine Schönheit war; was anscheinend auch sein Blick verraten hatte. Denn bevor er etwas sagen konnte, hatte diese sich die Brille mit ihrer Handfläche gerichtet und sprach ihn, mit äußerst dominanten Tonfall, an. „Das ist sexuelle Belästigung.“, erklärte sie und sah den Blonden böse an, welcher vor Verwunderung den Mund geöffnet hatte. „Aber ich habe doch gar-“, begann er, wurde aber sofort unterbrochen. „Sexuelle Belästigung.“, erklärte sie erneut, worauf Sanji seine Augenbrauen fragend zusammenzog. „Mit Ihnen reden ist auch sex-“, wollte er seine Frage formulieren, wurde aber erneut unterbrochen. „Das ist sexuelle Belästigung. Wenn Sie hier etwas zu erledigen haben, benehmen Sie sich entsprechend!“, erklärte sie, sah ihn immer noch böse an. „Entschuldigung.“, erklärte Sanji nur knapp, war sich nicht sicher, wofür er sich entschuldigte und senkte seinen Kopf, begutachtete den Boden, um nicht wieder ermahnt zu werden. „Ich bin Herr Donquixotes Sekretärin Kalifa bzw. bin ich die Vertretung hier, da die Hauptkraft krank ist. Was kann ich für Sie tun?“, fragte sie, senkte ihren Kopf aber und ließ ihre Augen über einige Dokumente wandern. „Ich würde gerne mit Herrn Donquixote sprechen, es ist sehr wichtig.“, erklärte er knapp. „Haben Sie einen Termin bei ihm?“, fragte sie, hob ihren Blick immer noch nicht, sondern begann in den Papieren zu blättern. „Nein, habe ich nicht. Aber es ist wichtig!“, erklärte Sanji nun deutlich lauter, worauf sie sich eine Haarsträhne hinter ihr Ohr klemmte und ihn mit einer hochgezogener Augenbraue ansah, obwohl dieser das nicht sehen konnte, da er sich immer noch nicht traute seinen Blick zu heben. „Dann können Sie ihn auch nicht sprechen. So einfach ist das.“, erklärte sie, worauf Sanji sich nun doch dazu entschied, den Kopf anzuheben und sie anzusehen, auch wenn diese sich dann belästigt fühlen könnte. „Hören Sie! Es ist wirklich wichtig!“, Sanji brüllte diese Worte beinahe, konnte nicht glauben, dass die Blonde ihn einfach abspeisen wollte. Doch anstatt sich angegriffen zu fühlen, seufzte sie nur kurz. „Wenn das so ist... wollen Sie einen Termin ausmachen? Heute Nachmittag könnte ich Sie dazwischen schieben.“, erklärte sie, behielt ihre Contenance aber und sah ihn fragend an. Wütend stapfte Sanji auf den Tisch zu und schlug seine Faust auf den Tisch und beugte sich leicht über den Schreibtisch der Sekretärin, sah ihr tief in die Augen. „Können oder wollen Sie mich nicht verstehen? Es ist W. I. C. H. T. I. G.! Wichtig, verdammt noch mal!“, brüllte er die Sekretärin an. Er war so wütend darüber, dass diese ihn nicht zu seinem Chef lassen wollte, dass er die Beherrschung verlor. Erschrocken sah die Sekretärin ihn an, räusperte sich dann und rückte ihre Brille zurecht, obwohl diese überhaupt nicht verrutscht war. Doch bevor sie etwas erwidern konnte, öffnete sich die Tür zum Büro Donquixotes. „Was ist denn hier los?“, sprach der großgewachsene Mann, der in den Raum trat und sah sich grinsend um, ehe sein Blick auf Sanji zum Erliegen kam. „Herr Donquixote, dieser Mann will sie unbedingt sprechen.“, erklärte Kalifa nun, lächelte den Blonden freundlich an, was diesen stutzen ließ. Sanji wusste zwar nicht, was dieser plötzliche Sinneswandel Kalifas sollte, allerdings würde er sich nicht darüber beschweren. Langsam hob er seine Faust vom Tisch hoch, ehe er sich wieder gerade hinstellte und sich zu seinem Chef drehte. Doch bevor er sein Begehren erklären konnte, lachte dieser und Sanji wartete ab, bis dieser fertig zu sein schien. „Hören Sie Herr Donquixote. Ich muss dringend mit Ihnen sprechen!“, erklärte Sanji, worauf seinem Arbeitgeber über beide Ohren grinste. Ehe er antwortete, wirkte es so, als würde er über etwas nachdenken... „Aber natürlich Sanji! Komm doch gleich mit in mein Büro! Für die Belange meiner Mitarbeiter habe ich immer ein offenes Ohr!“, erklärte er dann endlich und lachte wieder, drehte sich dann herum und verschwand in seinem Büro. Sanji blieb noch einen Moment lang stehen, bis er sich dazu entschied ihm zu folgen. Davon abgesehen, dass das Duzen ihn irritierte, war dessen Lache wirklich beunruhigend... Doch ehe er sich Gedanken machen konnte, ob diese Lache nun ein Fluch oder ein Segen war, entschied er sich, diesen ablenkenden Gedanken jetzt schnell beiseite zu schieben und ihm in dessen Büro zu folgen. Nachdem Sanji die Tür hinter sich geschlossen hatte, war er in die Mitte des Raums getreten und beobachtete seinen Arbeitgeber, wie dieser sich bequem in seinen Bürostuhl warf und dann ein Bein über das andere legte. Er lehnte seinen Ellenbogen an die Armlehne des Stuhls und beugte sich etwas vor, um dann seinen Kopf in seiner Handfläche zu betten. Grinsend sah er den jungen Koch an, der mit sich haderte. Obwohl er sich vorgenommen hatte, sich keine Gedanken zu machen, so überlegte er nun, ob er seinem Chef gerade die Zeit stahl und ob dieser vielleicht einen wichtigen Termin hätte, zu dem er nun wegen ihm zu spät käme... Doch als er das Grinsen von Herrn Donquixote sah, legte er seine Bedenken ab. Da dieser beinahe amüsiert zu sein schien, wäre es schier unmöglich, dass dieser unter Zeitdruck stehen würde. Also entschied er sich noch einige Schritte näher zu treten und positionierte sich hinter einen der Sessel und räusperte sich leise. Aber sein Räuspern wurde einfach von seinem Chef übergangen, welcher die Wartezeit anscheinend zu lang geworden war. „Also. Was kann ich für dich tun?“, fragte er freundlich und mit sympathischem Lächeln, was Sanji dazu brachte, ebenfalls leicht zu lächeln. „Herr Donquixote... erinnern Sie sich an unser letztes Gespräch? Dort erwähnten Sie, dass Sie Law kennen würden...“, begann er und musterte die Mimik des Blonden und erkannte, wie dessen Mundwinkeln sich hochzogen und anstatt eines netten Lächelns, nun ein fast boshaftes Grinsen auf seinen Lippen lag. „Aber natürlich kenne ich Law! Wäre doch seltsam wenn nicht, immerhin wohnt er bei mir. Fufufu~“, erklärte er lachend, was dafür sorgte, dass Sanji die Kinnlade herunterfiel. Ungläubig sah er seinen Chef an, welcher immer noch so seltsam grinste, ehe er sich dazu entschied, dass er sich besser fassen sollte. „Das wusste ich nicht... Aber... Also ich bin gekommen, weil ich Sie fragen wollte, wie es ihm geht. Ich habe ihn einige Tage nicht mehr gesehen und kam nicht umher, mir Sorgen zu machen.“, erklärte Sanji, wobei seine Stimme anfangs unsicher war, aber gegen Ende hoffnungsvoll klang. Dass der Schwarzhaarige bei ihm wohnte, war somit ein Wink des Schicksals und nun verstand er auch, was Doflamingo meinte, dass er wie ein Sohn für ihn wäre. Er wusste zwar, dass er da nie von alleine drauf gekommen wäre, allerdings ärgerte er sich etwas, dass er seinen Chef nicht schon viel eher angesprochen hatte. „Ach was! Law geht es prächtig, er brauchte nur ein paar Tage für sich! Fufufu~“, wieder lachte er so seltsam, dass es Sanji einen Schauer über den Rücken laufen ließ, obwohl es dafür gar keinen Grund geben dürfte... Er überlegte einen Moment und als er sich gefangen hatte, sprach er seinen Arbeitgeber erneut an. „Wirklich? Da bin ich aber erleichtert! Wissen Sie, vor ein paar Tagen hat ein Fremder Law angegriffen und ich dachte, es wäre etwas Schlimmes passiert! Zum Glück nicht!“, erklärte er erleichtert und konnte nicht verhindern, dass sein Gesicht eine Mischung aus Freude und Erleichterung ausstrahlte. „Ist das so? Nein, wie fürchterlich! Weißt du, Law erzählt nicht gern von sich, aber das war schon immer so... War schon immer ein verschlossener Junge...“, erklärte Doflamingo mit einem Grinsen auf dem Gesicht, konnte sich ein Kichern kaum verkneifen. Sanji fragte sich zwar, was diese seltsame Reaktion sollte, allerdings tat er es damit ab, dass sein Chef anscheinend gut gelaunt war. „Law ist eben ein ganz besonderer Junge... und deshalb passe ich immer gut auf ihn auf! Deshalb wüsste ich gerne von dir, wie du zu ihm stehst? Seid ihr Freunde? Er erzählt ja nichts!“, fragte Doflamingo, lehnte sich zurück in die Stuhllehne und faltete seine Hände ineinander, ehe er den Blonden erwartungsvoll ansah. „Freunde?“, fragte Sanji noch einmal nach, überlegte einen Moment und sah seinen Chef dann ernst an. „Wissen Sie... soweit würde ich nicht gehen... obwohl... ich weiß es nicht. Also ich mag ihn sehr gerne, aber er blockt ab, was es natürlich schwer macht. Dabei glaube ich, dass wir uns echt gut verstehen würden!“, erklärte er grübelnd, wusste nicht so recht, wie er auf die Frage des Chefs eingehen sollte. Nur von dem, was der Blonde ihm erzählt hatte, konnte er ja davon ausgehen, dass er auf einem guten Wege war und der Schwarzhaarige sich vielleicht bald öffnen würde... „Das würdet ihr ganz bestimmt! Fufufu~. Keine Sorge, Law blockt zwar ab, aber wenn du dich ran hältst, dann werdet ihr bestimmt gute Freunde!“, erklärte Doflamingo dann, betonte das „Freunde“ aber so, als hätte er einen Hintergedanken. Obwohl es vom Wortlaut her ein Mutzuspruch zu sein schien, so hatte Sanji dennoch das Gefühl, als wollte sein Chef ihm irgendetwas ganz anderes damit sagen, auch wenn er nicht darauf kam, was es sein könnte. Am besten wäre es wohl, seine Worte einfach so zu nehmen, wie sie am wahrscheinlichsten waren: in positiver Absicht. „Meinen Sie? Das freut mich aber zu hören!“, erklärte Sanji und rieb sich verlegen den Nacken, hoffte er doch, den Schwarzhaarigen endlich näher kennenzulernen. „Natürlich... Also? Kann ich dir sonst noch irgendwo bei helfen?“, fragte er freundlich, doch bevor Sanji reagieren konnte, klopfte es an der Tür. „Ach herrje, wie schade. Ich habe wohl noch einen Termin... na gut. Dann bitte ich dich, jetzt zu gehen. Wenn du Probleme hast, kannst du jederzeit zu mir kommen! Fufufu~“, lachte der Blonde, lächelte Sanji dann an, welcher die Geste nickend erwiderte. „Vielen Dank, Herr Donquixote. Sie haben mir wirklich geholfen!“, meinte Sanji fröhlich und lächelte seinen Chef an, der ihn wieder nur angrinste. „Ich empfehle mich.“, setzte Sanji dann fort, ging zur Tür und als seine Hand auf der Türklinke lag, lachte sein Chef wieder. Verwundert über dessen Lachen, zog er seine Augenbrauen zusammen, zuckte aber kurz darauf mit den Schultern. Sein Chef war zwar freundlich, aber trotzdem ein komischer Kauz... Allerdings würde er sich sicherlich noch an seine Marotten gewöhnen... Als er die Tür öffnete und hinaus treten wollte, wurde seine Sicht von einem Berg von Mann versperrt, der sich gefährlich vor ihm aufgebaut hatte. Der Mann, der seine Augen mit einer dunklen Sonnenbrille verdeckte, wirkte nicht so, als wäre gut Kirschen essen mit ihm... Dieser Vergleich kam ihm allerdings nur, da dieser eine Kirsche an der Wange kleben hatte, die allerdings, laut der Gesetze der Schwerkraft, zu Boden fallen müsste! Sanji benötigte einige Sekunden, um zu realisieren, dass dieser Mann kein Unbekannter war. Es war der Mann, der Law vor dem Baratie aufgelauert hatte! Erschrocken riss er seine Augen auf, öffnete seinen Mund und wollte irgendetwas sagen, wusste aber nicht so recht was. Als Sanji sich dann hastig herumdrehte, um Doflamingo zu erzählen, dass dieser Mann derjenige gewesen war, der Law attackiert hatte, griff ihm der Schwarzhaarige an der Schulter und schob ihn unsanft aus dem Türrahmen, um sich dann in den selbigen zu stellen. „Doffy, ich bin zurück. Law ist in seinen Vorlesungen...“, erklärte er kühl, beachtete den Blonden hinter sich gar nicht, der ihn nun ungläubig musterte. Perplex und überrascht von dem plötzlichen Auftauchen, stand Sanji einfach nur dort und wusste nicht, was er denken oder gar sagen sollte. „Ach ja? Sehr schön. Dann besprechen wir jetzt die anderen Dinge... Vergo?“, mit einem Kopfzeig deutete Doflamingo auf den Blonden, der nun ungläubig von seinem Arbeitgeber zu dem Fremden sah. Vergo widerum nickte nur verstehend, drehte sich dann zu Sanji um, um diesen dann mit einem Schubs von der Tür zu entfernen. Völlig überrumpelt von dieser Geste, taumelte Sanji einige Schritte nach hinten, konnte aber sein Gleichgewicht nicht wiederfinden und landete auf seinen Hosenboden. Als wäre der plötzliche Sturz eine Art Weckruf, riss Sanji seinen Kopf hastig hoch und rief seinem Chef noch etwas zu. „Das ist der Frem-!“, weiter kam er nicht, da Vergo ihm die Tür vor der Nase zuschlug. Sanji blieb noch einige Sekunden auf dem Boden sitzen. Er war entsetzt, denn er hatte das üble Gefühl, dass sein Arbeitgeber diesen „Vergo“ anscheinend gut kannte und dieser sicherlich kein Fremder für ihn war! Es klang sogar beinahe so, als hätte dieser „Vergo“ den Auftrag gehabt, den Schwarzhaarigen zu beschatten oder zumindest darauf zu achten, dass dieser in seine Vorlesungen ging... was auch gleichbedeutend damit war, dass der Schwarzhaarige wieder an der Universität sein musste! Das war zwar eine gute Nachricht, allerdings wurde diese davon überschattet, dass Sanji sich keinen Reim darauf machen konnte, in welcher Beziehung sein Arbeitgeber zu diesem „Vergo“ stand... So langsam beschlich ihn das Gefühl, dass es keine gute Idee gewesen war, seinen Chef auf Law anzusprechen. Er hatte das Gefühl, dass die Drei anscheinend in irgendeiner Beziehung zueinander standen, die er als Außenstehender nicht verstehen konnte... Nur so konnte er sich erklären, dass Law freiwillig mit einem Mann mitging, der ihn schlug... Wahrscheinlich war dann auch sein Chef kein unbeschriebenes Blatt... Er stöhnte genervt und stand schneller auf als er sollte, was er daran festmachte, dass sein Körper ihm dies sofort mit einem leichten Schwindel dankte. Allerdings fasste der Blonde sich schnell wieder, da ihm bereits der Schwindel reichte, den die verwirrenden Fakten zu der Beziehung dieser Drei mit sich brachte... Er verstand das Ganze einfach nicht. Irgendetwas war faul daran und wahrscheinlich hatte sein moosgrüner Freund recht gehabt, als er ihn darum bat, sich von Donquixote Doflamingo fernzuhalten... Andererseits war es noch viel zu früh, um sich in irgendwelche Schlussfolgerungen zu stürzen. Am besten wäre es wohl, den Schwarzhaarigen darauf anzusprechen... Nur wie sollte er das anstellen? Sicherlich wäre es keine gute Idee ihn einfach zu überrumpeln und ihn zu fragen, was er mit diesen beiden am Hut hatte... Besonders nicht, da dieser ihn ausdrücklich gebeten hatte, sich von Vergo fernzuhalten... Wieder seufzte der Blonde. Das Einzige, das er nun tun könnte, war seiner gewohnten Arbeit nachzugehen und sich später den Kopf weiter zu zerbrechen. Gerade als er sich selbst bestätigend zunickte, hörte er die Stimme der Sekretärin, die ihn wohl die ganze Zeit über beobachtet hatte, aber nichts gesagt hatte. „Brauchen Sie noch etwas?“, fragte sie ihn ruhig, konnte aber einen verwunderten Blick nicht zurückhalten. Immerhin kam es nicht so oft vor, dass ein blonder Mann mit gekringelten Augenbrauen einfach im Raum stand und einige Minuten über irgendetwas sinnierte und das obwohl er offensichtlich einen Rauswurf kassiert hatte... Jeder andere würde wütend davon stürmen oder aber versuchen, wieder in den Raum zu gelangen, aus dem er geflogen war... „Nein, schon gut. Ich gehe jetzt. Schönen Tag noch.“, erklärte er und hob noch seine Hand, um sich von der hübschen Sekretärin zu verabschieden, welche diese Geste nur trocken mit „sexuelle Belästigung“ kommentierte. „Was tust du da?“, fragte Kali den Rothaarigen, der offensichtlich Schwierigkeiten damit hatte, den Arbeitsauftrag seiner neuen Chefin zu deren Zufriedenheit zu erfüllen. Kid hatte es sich auf einem Hocker bequem gemacht und verrichtete die niedere Tätigkeit des Kartoffelschälens. „Du sollst die Kartoffeln schälen, keine Skulpturen daraus schnitzen!“, schimpfte sie mit ihm, schlug ihm, während sie das sagte, ihren Kochlöffel auf den Kopf. „Hör mal, du alte Hexe! Sei lieber froh, dass ich dir helfe, ich könnte auch einfach gehen!“, brüllte er, rieb sich dann mit seinem Unterarm über seinen Kopf oder eher über die schmerzende Stelle, versuchend sich nicht mit den dreckigen Händen durch die Haare zu fahren. „Wie bitte?“, fragte sie gefährlich, zog ihre Augen zu Schlitzen zusammen und verschränkte ihre Arme vor der Brust. Und aus irgendeinem Grund konnte der Rothaarige nicht anders, als sich von der Alten eingeschüchtert zu fühlen. „Ich gelobe Besserung, M'am...“, gab er leise von sich und versuchte die Kartoffel nun ordentlicher zu schälen. Seine Anstrengung wurde deutlich, da er seine Zunge leicht herausstreckte und die Kartoffel so ansah, als würde sein Leben davon abhängen, es ordentlich zu machen. Als er das Messer ansetzte, schreckte er aufgrund einer bekannten Stimme auf und rutschte so ab, dass er sich die Klinge quer über den Daumen zog. „Scheiße!“, brüllte er und sprang auf, schmiss das Messer in den Topf zu den geschälten Kartoffeln. Sanji war bereits wieder in die Küche gekommen und hatte laut darauf hingewiesen, dass er wieder da wäre. Dies war auch der Grund des plötzlichen Erschreckens des Rothaarigen, welcher nun mit seiner einen Hand die blutende von sich hielt und sich dann hastig zu dem Blonden umdrehte. Doch anstatt dass er etwas sagte, fluchte er nur vor sich hin, was Sanji dazu brachte, seinen Blick durch die Küche huschen zu lassen, bis er nachdenklich eine Augenbraue hochzog. Es sah beinahe so aus, als würde der rothaarige Schürzenträger gerade Kartoffeln schälen... Verwundert legte der Blonde seinen Kopf schief und sah den Rothaarigen an, der immer noch fluchte. „Kid... Da vorne ist ein Waschbecken...“, meinte Sanji dann kühl und musste grinsen, als der Rothaarige seinen Blick von seiner Wunde hochschnellen ließ, das Waschbecken ansah und dann auf dieses zulief. „Wie schön, dass du wieder da bist!“, meldete sich nun auch Kali zu Wort und reichte dem Blonden eine Schürze, welche er sich sofort umband. „Ja... aber was macht Kid hier?“, fragte er sie, ignorierte das Fluchen, das vom Wachsbecken zu ihm reichte. „Der wollte mit dir reden und als er sah, dass ich arme, schwache Frau ganz alleine hier war, wollte er mir sofort helfen.“, erklärte sie nickend, worauf sie einen skeptischen Blick seitens Sanji kassierte. „Glaube ich zwar nicht so ganz, aber gut...“, sprach Sanji dann, ging zu einem der Schränke und holte eine Packung Pflaster hervor. Danach stellte er sich neben den fluchenden Rothaarigen, blickte auf dessen Wunde und gab ihm dann ein passendes Pflaster, nachdem dieser sich die Hände mit Papiertüchern abgetrocknet hatte. „Schätze das Kartoffelschälen musst du noch üben...“, meinte Sanji nur trocken, brachte die Packung Pflaster zurück an ihren Platz und begab sich dann zu Kids Arbeitsplatz und fischte das Messer aus dem Topf, um es neben diesen zu legen. „Also? Was war so wichtig, dass du dafür sogar Kartoffeln schälst?“, fragte Sanji den Rothaarigen spöttisch. Wehleidig rieb der Rothaarige sich über sein Pflaster, ehe er den blonden Koch böse anfunkelte. „Sehr witzig... Du wolltest doch dass ich die Augen nach Trafalgar aufhalte und heute habe ich ihn getroffen!“, erklärte er zischend. Als ob er freiwillig solche Küchenarbeiten erledigen würde! Sofort weiteten sich die Augen Sanjis, da er sich darüber freute, dass Law wieder da war. „Und? Hast du mit ihm gesprochen? Geht es ihm gut?“, hakte er sofort nach, wollte möglichst viele Informationen aus dem Rothaarigen herausquetschen. „Na ja, gut gehen kann man ja ziemlich breit fächern... ich sag' mal so... Er sah genauso beschissen aus, wie sein Charakter!“, erklärte er und begann dann zu lachen, da er stolz war auf diesen Vergleich. „Sehr witzig Kid... Law ist gar kein schlechter Typ, ihr habt euch einfach auf dem falschen Fuß kennengelernt!“, meinte Sanji, worauf Kid abwinkte. „Ja, ja, weiß ich doch. So schlimm ist es dann auch nicht mit uns, wobei ich ihm ziemlich häufig die Fresse polieren wollen würde... Ich meine, du musst ihn mal erleben! Also so etwas arrogantes... ignorantes... und eingebildetes gibt es ja wohl nur selten!“ „Kiiid...“, kam es dann langgezogen vom Blonden, da er diese Ausweitung des Problems nicht hervorrufen wollte und es ihm bereits auf die Nerven ging. „Ja, Mann! Meine Güte... ist aber wirklich so! Auf jeden Fall... na ja, er sah schon ziemlich schlecht aus. Sah mehr wie ein Fall für 'ne Krankenstation aus, als für 'ne Vorlesung... Sicher ist nur, dass irgendetwas passiert ist! Und dass er ein Streber ist und bleibt...“, erklärte er dann, verschränkte seine Arme vor der Brust und nickte sich selbst bestätigend zu. Grübelnd schloss Sanji die Augen. Also ging es dem Schwarzhaarigen nicht so prächtig wie Doflamingo behauptet hatte... vielleicht sollte er Law einen Besuch abstatten? Nicht nur, dass er sich Sorgen um den Schwarzhaarigen machte, hinzu kam auch noch, dass einige Fragen aus dem Gespräch mit ihm im Baratie noch immer nicht beantwortet waren. Als sie miteinander sprachen, hatte Law peinlichst genau darauf geachtet nicht zu viele Informationen preiszugeben und die Tatsache, dass dieser nun in schlechter Verfassung wieder aufkreuzte, gefiel ihm überhaupt nicht... „Hallo? Sanji? Bist du noch da?“, unterbrach der Rothaarige den Gedankengang des Blonden und als dieser seine Augen öffnete, sah er die Hand von Kid vor seinen Augen herumwedeln. „Ja, bin noch da. Ich habe überlegt, dass ich ihn aufsuchen sollte.“, erklärte Sanji dann, worauf der Rothaarige mit dem Kopf schüttelte. „Lass es lieber. Ich hab mit ihm gesprochen und ich glaube nicht, dass er dich jetzt sehen möchte. Er sagte, dass ich dir etwas ausrichten sollte. Er meinte, dass er dich in ein paar Tagen aufsuchen würde...“, erklärte Kid, sah nachdenklich aus, da er versuchte den genauen Wortlaut zu rekonstruieren, es ihm aber nicht gelingen wollte. „Du weißt wie anstrengend Trafalgar sein kann, also mach' nichts womit du ihn verärgern würdest. Davon abgesehen, glaube ich, dass er sich bald erholen wird. Also mach' dir keinen Kopf. Wir reden vom Alleskönner Trafalgar!“, erklärte Kid dann noch, konnte einen Hauch von Missgunst am Ende des Satzes nicht verbergen. Sanji überlegte einen Moment, bis er nickte. Er hatte recht. Es war schon schwierig genug an den Schwarzhaarigen ran zu kommen, da sollte er versuchen, diesen nicht noch zu verärgern. „Na gut. Hast wohl recht. Ich hoffe es geht ihm bald besser und dass er sich dann tatsächlich bei mir meldet.“ „Mit Sicherheit. Ach ja... bevor ich es vergesse... Zorro und ich wollten heute Abend ins Baratie kommen...“, meinte der Rothaarige grinsend, worauf Sanji ihn fragend ansah. „Und?“ „Dachte ich sage Bescheid, bevor du wieder jemanden datest... oder Ähnliches.“, erklärte er dann grinsend, kassierte ein genervtes Kopfschütteln von seinem Gegenüber. „Du bist ja heute wirklich ein Spaßvogel... hast du 'nen Clown gefrühstückt?“, fragte Sanji dann, worauf der Rothaarige begann zu lachen. „Alter...! Dass du so altmodische Sprüche nutzt... Aus welchem Jahrhundert stammst du?!“, lachte der Rothaarige, amüsierte sich prächtig. „...“, da fiel dem Blonden glatt nichts mehr ein... „Also... Ich muss dann wieder los. In einer halben Stunde beginnt die nächste Vorlesung und ich treffe mich vorher noch mit ein paar Kumpeln...“, erklärte Kid und sah vorsichtig von Sanji zu Kali, die das Gerede der beiden einfach ignoriert hatte und die Kartoffeln anstelle Kids geschält hatte. „In Ordnung, abtreten. Jetzt wo Sanji da ist, brauche ich so einen Lappen wie dich sowieso nicht mehr...“, erklärte Kali grinsend und warf dann eine geschälte Kartoffel in den Topf. „Oh! Tut mir echt leid, dass ich keine Hilfe war! Du dumme alte Hex-“, er unterbrach sich selbst, als er das Räuspern der Alten vernahm, um dann in korrigierter Fassung noch einmal von vorne begann. „Es tut mir leid, M'am. Sollte ich je wieder unter ihren Fittichen arbeiten dürfen, so werde ich mich noch viel mehr bemühen. Danke, M'am...“, er konnte sich einfach nicht erklären, was es war, dass er solch einen Respekt vor der Alten hatte... Und als er den verwunderten, aber auch leicht amüsierten Blick des Blonden sah, zischte er wütend, knotete sich die Schürze auf und warf sie auf den Blonden. „Bis später dann!“, zischte er und stapfte aus der Küche. Sanji nahm die Schürze und hängte sie wieder auf den Ständer, ehe er auf Kali blickte, die seelenruhig die Kartoffeln schälte und dabei ein Liedchen summte. Anscheinend hatte er etwas verpasst... Allerdings hatte er auch etwas verpasst, von dem er genau wusste, was es war! Die Arbeit machte sich immerhin nicht von selbst und deshalb würde er jetzt ranklotzen müssen! Wie es weitergehen sollte, würde er sich nach der Schicht überlegen. Kapitel 18: Kapitel 18 ---------------------- „Zorro? Komm mal her.“, raunte die Stimme des Vorgesetzten von Zorro aus dem Nebenraum. Der Grünhaarige war gerade dabei einige Unterlagen zu sortieren und horchte auf, als er die Stimme Smokers vernahm. „Was ist denn? Ich mache gerade die Dokumente zur letzten Streife fertig!“, rief er ihm dann zu, war wenig begeistert davon, dass sein Vorgesetzter ihn bei der verhassten Arbeit störte. Dokumente durchgehen, sortieren und letztendlich dann in die zugehörigen Ordner verfrachten, damit diese dann auch digitalisiert werden konnten... Sie bräuchten so langsam wirklich eine Tippse, die sich um solche Arbeiten kümmerte! Das lag ihm überhaupt nicht, viel lieber würde er jetzt durch die Straßen ziehen und für Ordnung sorgen! „Jetzt komm halt her!“, rief Smoker ihm erneut zu und Zorro hörte noch, wie dessen Bürostuhl gefährlich quietschte. „Ist ja gut!“, erwiderte er dann, heftete noch ein Dokument in einen Ordner, um dann endlich aufzustehen und in den Nebenraum zu gehen. Im Türrahmen blieb er dann stehen und sah Smoker an, welcher anscheinend einige Dokumente am Computer durchging. Und als dieser dann eine Bilddatei öffnete, zog er seine Augenbrauen fragend zusammen und entschied sich dann näher zu kommen. Überrascht begutachtete er das Bild, welches eine konfiszierte Tüte Kokain zeigte. Anscheinend handelte es sich um ein Beweisstück einer Razzia, aber erstaunlicher als der Inhalt der Tüte war für ihn die Tüte selbst. „Und? Erkennst du es?“, fragte Smoker dann und drehte seinen Kopf über seine Schulter, um seinen Kollegen ernst anzusehen. „Allerdings...“, entkam es Zorro nur flüchtig, wusste nicht, was er sagen sollte. „Als du vor ein paar Tagen mit diesem Zettel angekommen bist und mich gefragt hast, ob ich dieses Bildchen kenne, konnte ich aus dem Stehgreif keine Antwort geben... Aber ich wusste, dass ich es irgendwo schon einmal gesehen habe und habe entsprechend recherchiert. Und tatsächlich haben wir während verschiedener Razzia öfter mal Drogen konfisziert, die eben dieses Bildchen auf der Tüte hatten.“, erklärte Smoker und wendete sich dann wieder dem Computer zu. „Also gehört dieses Symbol zu einer Drogenmafia?“, fragte er nach, beugte sich etwas über die Schulter seines Vorgesetzten und begutachtete das Bild genauer. Das gedruckte Bild auf der Tüte war zu hundert Prozent das Bild auf dem Zettel gewesen, den er aus Sanjis Wohnung mitgenommen hatte. Eigentlich wollte der Blonde ja nicht, dass er den Zettel anfasste, aber als dieser nach dem Besuch im Baratie so aufgebracht war und er einige Tage bei ihm übernachtet hatte, hatte er seine Prinzipien gebrochen und den Zettel kurzerhand eingesteckt. Das Einzige, was er aus dem Blonden heraus bekommen hatte, war, dass dieser Zettel wohl urplötzlich an seiner Haustür gehangen hätte und er dessen Bedeutung nicht kennen würde. Warum er daraus so ein Geheimnis machte und er den Zettel letztendlich stibitzen musste, wollte ihm nicht in den Kopf. Aber da der Blonde bisher nichts gesagt hatte, schien es zumindest so, dass er ihn nicht vermissen würde... „Ich weiß es nicht. Die Bilddateien mit dem Symbol beziehen sich nur auf verschiedene Razzia, das stimmt so weit. Allerdings kann ich von hier aus nicht auf alle Fälle zu greifen. Es könnte also sein, dass es sich um eine Drogenmafia handelt oder aber, dass das Ganze noch weiter gestrickt ist... und ich glaube, dass zweiteres der Wahrheit entspricht...“, erklärte Smoker weiter, schloss die Bilddatei und öffnete eine andere. Verwundert sah Zorro sich die nächste Bilddatei an, konnte allerdings nichts damit anfangen. Es sah so aus, als wäre ein Behälter auf diesem abgebildet, allerdings war sämtliche Beschriftung so verwischt, dass er nicht ausmachen konnte, was es darstellen sollte. Smoker sah seinen Kollegen grinsend an, da ihm nicht entgangen war, wie verwundert dieser dreinblickte und absolut keine Ahnung hatte, was dieses Bild ihm sagen sollte. „Das, mein Lieber, ist eine Transportbox. Die Schrift ist zwar verwischt, aber schau mal da oben in der Ecke... es ist zwar beinahe weggewischt, aber wenn ich mich nicht komplett irre, ist es das,was ich denke.“, erklärte er, vergrößerte das Bild etwas und deutete auf den kreisähnlichen Schriftzug. „Ich glaube du irrst nicht...“, meinte Zorro und sah das Symbol fassungslos an. „Aber was ist das denn jetzt?“, fragte er dann nach, worauf Smoker seufzte und das Bild schloss, um ein anderes zu öffnen. „Ich zeig dir den Inhalt...“, sagte er und öffnete die nächste Bilddatei. „Ein Organ?!“, entkam es den Grünhaarigen ungewollt laut. „Genau. Es ist eine Niere... Allerdings wurde sie stümperhaft entfernt... du kannst dir also sicher sein, dass es aus dem Organhandel stammt und der ursprüngliche Besitzer sie lieber behalten hätte.“, meinte Smoker und verschränkte die Arme vor der Brust. Zorro beschlich ein ganz ungutes Gefühl bei der Sache. Er glaubte nicht, dass sein Freund irgendetwas mit dieser Gruppe zu tun hatte, sondern dass er es irgendwie geschafft hatte, in dessen Missgunst zu gelangen. „Scheiße...“, stöhnte der Grünhaarige und richtete sich nun endlich wieder auf, worauf Smoker sich auf dem Bürostuhl zu ihm hin drehte und ihn ernst ansah. „Ich möchte dir noch eine Geschichte erzählen. Vor ein paar Jahren hatte ich einen Fall, der viele Fragen aufwarf. Zu dieser Zeit warst du wahrscheinlich noch in der Ausbildung, darum kannst du darüber nichts wissen...“, begann Smoker und deutete Zorro an, dass er sich setzen sollte. Da er aber keinen Stuhl oder ähnliches ausmachen konnte, schob er ein paar Papiere auf dem Tisch zur Seite und setzte sich kurzerhand auf diesen. „Gut. Wie du weißt, bin ich fest entschlossen, diesem Doflamingo etwas nachzuweisen. Und das liegt nicht daran, dass ich ihn nicht leiden könnte... also klar, ich kann dieses schmierigen Typen nicht ausstehen, aber das hat noch einen anderen Grund. Dieser Grund hängt mit eben diesem Fall zusammen...“, erklärte er und sah in das neugierige Gesicht seines Kollegen. Zorro wusste, dass sein Vorgesetzter nur selten von früheren Fällen sprach und dass er damit von selbst anfing, bedeutete, dass es äußerst wichtig war. „Bei einer Razzia war es uns gelungen nicht nur Waren zu konfiszieren, die auch dieses Symbol trugen, sondern hatten auch das große Glück einen der Gauner zu schnappen, die die Waren in Umlauf brachten. Genauer genommen war es sogar der Kopf einer Bande, die gerade in den Drogenhandel einsteigen wollte. Ein junger entschlossener Mann, der vom großen Geld träumte... Mein früherer Kollege hatte ein Händchen dafür, Antworten aus Leuten zu bekommen, die nicht singen wollten... ganz legal war das natürlich nicht und deswegen arbeitet er auch nicht mehr hier. Jedenfalls haben wir aus diesem Typen sehr interessante Informationen herausbekommen... zum Beispiel, von wem er die Ware bezogen hatte.“, Smoker machte eine kurze Pause und sah seinen Kollegen erwartungsvoll an, wartete darauf, ob dieser den richtigen Einfall hätte. „Doflamingo?“, fragte Zorro letztendlich und sah Smoker überrascht an, der nur nickte. „Richtig. Natürlich haben wir ihn sofort geladen, aber dieser Typ hat nichts preisgegeben, was ihn irgendwie verdächtig gemacht hätte. Als wir ihm sagten, dass wir die Information aus einer verlässlichen Quelle hätten, hatte er nur gelacht... Wir wussten zwar, dass die Informationen verlässlich waren, aber dadurch, dass wir diese nicht legal erhalten hatten, war es schwierig diese auch als Beweis zu nutzen. Somit stand Aussage gegen Aussage und die Beweise waren nichtig. Entsprechend mussten wir unseren Singvogel dazu bringen, seine Aussage zu wiederholen, was sich allerdings als schwieriger herausstellte als anfangs gedacht... Zu Beginn hatte er sich geweigert, aber die Aussicht, dass er straffrei davon käme, hatte ihn sehr einsichtig gemacht, auch wenn er niemals straffrei aus der Sache gekommen wäre... Nun... Es vergingen dann einige Tage nachdem wir Doflamingo hatten laufen lassen und natürlich behielten wir auch den Gauner bei uns... aber als es endlich soweit war, dass wir seine Aussage aufnehmen hätten können, war der Gauner komplett verändert...“, Smoker seufzte und lehnte sich in die Lehne seines Stuhls, um seine Arme hinter seinen Kopf zu verschränken. Nachdenklich blickte er an die Decke, ehe er nach einigen Sekunden endlich weitersprach. „Er war verrückt geworden.“ Fragend sah Zorro seinen Kollegen an, der immer noch die Decke nachdenklich musterte. „Bis heute verstehe ich nicht, wieso. Von einen Tag auf den anderen, war er komplett durchgedreht. Er schwafelte nur noch seltsames Zeug, hatte Halluzinationen und war nicht mehr vernehmungsfähig. Das war ein ordentlicher Schlag in die Magengrube, das kannst du dir wohl denken... Wirklich seltsam, denn am Vortag hatte der Arzt unseres medizinisches Dienstes uns bestätigt, dass er vernehmungsfähig sei und wir keinerlei Probleme erwarten bräuchten...“, erklärte er und sah dann seinen Kollegen an, welcher nun versuchte das Gesagte zu verarbeiten. „Damit war die Sache dann auch gelaufen. Wir bekamen keine Aussage und konnten Doflamingo nichts nachweisen... Und das obwohl wir genau wussten, dass er damit etwas zu tun hatte! Seitdem versuche ich natürlich mein Möglichstes ihm irgendetwas nachzuweisen. Es gefällt mir nicht, dass er offensichtlich Dreck am stecken hat und unser Rechtssystem es unmöglich macht ihn zu packen!“, grummelnd stand der Weißhaarige nun auf und kramte in seiner Brusttasche nach einer Zigarre. „Scheiß Rauchverbot in geschlossenen Räumen... ich geh mal an die Luft!“, sagte Smoker dann und stapfte an den Grünhaarigen vorbei, der ihn nachdenklich nachsah. Bisher hatte Zorro sich nie Gedanken darüber gemacht, wieso sein Chef so versessen darauf war, dem Universitätsleiter und Wohltäter der Stadt etwas nachzuweisen. Er wusste lediglich, dass er das nicht grundlos tun würde und so wie er diesen Doflamingo kennengelernt hatte, war er mehr als nur suspekt. Nach vorne hin spielte er den Guten, aber es war offensichtlich, dass er zu den Bösen gehörte! Zorro musste grinsen, als er bemerkte, wie kindisch dieser Vergleich war. Gut und Böse... so etwas gab es doch überhaupt nicht mehr und nur naive Menschen unterteilten in diesen Kategorien. Niemand war vollends gut oder böse, es gab auch immer ein Dazwischen! Und apropos „dazwischen“, sein bester Freund schien tatsächlich irgendwo zwischen geraten zu sein, wo er nicht hingehörte! Vielleicht war es übertrieben, aber der Grünhaarige hatte das Gefühl, dass Sorge nun angebracht wäre und die Tatsache, dass er heute Abend mit Kid ins Baratie wollte, wäre die Gelegenheit, den Blonden darauf anzusprechen. Er würde ihm natürlich nicht sagen, dass wahrscheinlich ein Verbrechersyndikat hinter ihm her war, aber er würde ihm sagen, dass er sehr vorsichtig sein sollte und er sich sofort bei ihm melden müsste, wenn etwas seltsam wirkte... Insgeheim hatte Sanji darauf gehofft, dass der Schwarzhaarige wie sonst üblich zur Mittagszeit in der Kantine sein würde. Allerdings hatte er diesen nicht entdecken können, was ihn dann etwas traurig gestimmt hatte. Aber da Kid ihm gesagt hatte, dass der Schwarzhaarige ihn aufsuchen würde, war er bereits weniger besorgt. Wahrscheinlich wäre es wirklich das Beste, einfach abzuwarten und zu hoffen, dass alles in Ordnung war. Seufzend band er sich die Schürze ab und hängte sie wieder an ihren Platz, ehe er Kali ansah, welche anscheinend den Speiseplan dieser Woche studierte. „Für heute sind wir fertig. Du kannst eigentlich schon Feierabend machen, aber nimm auf dem Weg nach draußen den Müll mit.“, meinte Kali als sie ihren Blick kurz vom Plan erhoben hatte. „Gut, mach ich. Dann bis morgen!“, antwortete Sanji und griff zeitgleich nach den Müllsäcken, um sich dann mit diesen aus dem Staub zu machen. „Ja, bis morgen.“, kam es dann noch knapp von Kali, ehe sie den Plan aus der Hand legte und sich ebenfalls die Schürze abband. Nachdenklich schlenderte der Blonde dann zum Hinterhof, um dort den Müll zu entsorgen. In letzter Zeit war wirklich viel passiert und er musste sich eingestehen, dass er mittlerweile selbst nicht mehr wusste, wo ihm der Kopf stand. Er hatte viele verschiedene Erlebnisse und Begegnungen gehabt von denen der Großteil ihm arge Kopfschmerzen bereitete. Angefangen mit den Transen, von denen er das Gefühl hatte, sie hätten ein Trauma hinterlassen, bis zu dem schändlichen Übergriff der Fremden in der einen Nacht, der sicherlich hätte tödlich enden können... In den letzten Tagen beschlich ihn häufiger das Gefühl, dass das alles nur zustande kam, weil er unbedingt diesen Trafalgar Law, den gutaussehenden Medizinstudenten, näher kennenlernen wollte. Ob das wirklich so stimmte konnte er natürlich nicht gewiss sagen, aber da der Schwarzhaarige immer dabei war oder aber Ziel der Begierde, war das eine Vermutung, die nicht allzu weit hergeholt zu sein schien. Und obwohl er die letzten Tage dazu genutzt hatte, all die verschiedenen Erlebnisse zu reflektieren, so musste er eine Sache akzeptieren. Der Gedanke an den Schwarzhaarigen sorgte regelmäßig dafür, dass seine Wangen begannen rot zu schimmern. Und da er kein Idiot war und sehr wohl wusste, was in ihn gefahren war, so hatte er sich dazu entschieden es besser zu verleumden und darauf zu hoffen, dass es Einbildung wäre. Sicher war für ihn nur eine Sache: Er würde sich mit Trafalgar Law anfreunden, ob dieser wollte oder nicht! Mit einem lauten Rumpeln hatte er die Müllsäcke in den Container geworfen und rieb dann seine Hände so, als wollte er Schmutz von ihnen fegen, da die Arbeit getan war. Leider war die Arbeit für heute aber immer noch nicht getan und so machte er sich strammen Schrittes auf den Weg nach Hause. „Raizel?!“, rief der Blonde fragend, als er auf das Grundstück seiner Wohnung kam, um so seine neugewonne Freundin heranzulocken. Mittlerweile hatte er sich daran gewöhnt, ein Haustier – oder so wie er es lieber nannte, einen Begleiter – zu haben und sich darum zu kümmern. Bisher mochte er Tiere am liebsten filetiert und medium rare, aber nicht als Anhängsel, dass man sich in der Wohnung hielt. Zumindest hatte sich diese Einstellung mit dem Fund von Raizel etwas geändert. Allerdings gefiel ihm der Gedanke nicht, dass das Tier den ganzen Tag alleine zu Hause wäre und so hatte er sie immer mit nach draußen genommen, wenn er zur Arbeit ging. Raizel wiederum, der das Streunen wohl im Blut lag, freute das sogar und so kam es, dass sie ihm regelmäßig Geschenke mitbrachte... Und wenn man vom Teufel sprach. Nur Momente später raschelte es aus einer der Hecken und Raizel kam hervorgesprungen. Sanji guckte etwas unbegeistert, da sie erneut eine Maus erledigt hatte und diese ihm wohl schenken würde. Stolz und mit erhobenen Köpfchen sowie Schwänzchen stolzierte sie das letzte Stück zu ihm hin, ehe er ihm die Maus vor die Füße legte und ihn erwartungsvoll ansah. Der Blonde verzog das Gesicht etwas leidig – da er die Mäuseleiche hinterher entsorgen durfte! - aber versuchte dann freudig zu lächeln, ehe er sich zu ihr runter beugte und ihr den Kopf tätschelte, was ihr ein zufriedenes Maunzen entlockte. Das neue Geschenk würde er dann entsorgen, wenn er sich auf den Weg zum Baratie machte, es jetzt zu tun, fände er äußerst gemein, da Raizel sich ja augenscheinlich Mühe gab. Und da Raizel nun aufgetaucht war, konnte er auch endlich in die Wohnung gehen. Nachdem er die Tür aufgeschlossen hatte, war Raizel auch schnurstracks die Treppen nach oben gelaufen und wartete wohl nun auf ihn. Doch bevor er ihr folgen würde, wollte er noch sehen, ob er Post bekommen hatte und so ging er die vier Briefkästen durch, dessen Schlitze von außen angebracht waren, ehe er seinen Namen auf dem richtigen fand. Da er selten Post erwartete und somit auch nur selten danach sah, musste er jedes Mal aufs Neue erst einmal seinen Briefkasten aufspüren. Und als er diesen geöffnet hatte staunte er nicht schlecht, da ausnahmsweise sogar einige Briefe drin waren. Achselzuckend packte er sich den Stapel Briefe, wovon einige bestimmt nur Werbebriefe waren, die ihm versicherten, dass er den Jackpot geknackt hätte, und ging mit diesem ebenfalls nach oben zu seiner Wohnung. Raizel, die auf ihn gewartet hatte, war in Windeseile in der Wohnung verschwunden, nachdem er sie aufgeschlossen hatte, was für ihn das Zeichen war, dass er es ihr gleichtun sollte. Mit dem Stapel Briefen in der Hand ging er in die Küche und legte sie dort auf den Tisch ab, um sich erst einmal wichtigeren Dingen zu widmen. Nach ungefähr einer halben Stunde hatte Sanji die Katze versorgt, sich frisch gemacht, seine Sachen für das Baratie fertig gemacht und sogar noch die Waschmaschine angemacht. Und jetzt konnte er endlich Feierabend machen, wenn auch nur vorübergehend. Doch zuerst würde er sich noch schnell um die Post kümmern, die sicherlich schnell durchgegangen wäre. Er kramte ein Messer aus einer der Schubladen in der Küche hervor und ließ sich dann mit diesem auf den Stuhl fallen. Ohne vorher durchzugehen, was für Briefe denn gekommen waren, nahm er sich einfach den obersten Brief herunter und arbeitete sich so der Reihe nach durch. „Garantiegewinn... Sofortrente... Sie haben ein Auto gewonnen... wechseln Sie noch heute zu unserer Versicherung...“, fasste er seine bisherige Post zusammen und entschied sich natürlich dafür, sie einfach zu entsorgen. Als er dann nach einiger Zeit endlich den letzten Brief in der Hand hatte, musste er stutzen. Davon abgesehen, dass nirgendwo ein Absender notiert war, war der Brief ziemlich leicht. Er hatte das Gefühl, dass da überhaupt nichts drin wäre und wollte ihn eigentlich schon entsorgen, als er sich dann, mehr aus Jucks und Donnerei, dafür entschied, ihn doch zu öffnen. Verdutzt hob er eine Augenbraue als er auf den ersten Blick keinen Inhalt entdeckte. Aber als er den Brief herum drehte und etwas schüttelte, kam ihm dann eine Überraschung entgegen. Eine pinke Feder glitt nun langsam auf den Tisch und blieb dort liegen. Nachdenklich begutachtete er die Feder und nach einigen Sekunden verstand er, was das bedeuten sollte und ihm kam ein schrecklicher Gedanke... Kapitel 19: Kapitel 19 ---------------------- Um sich auszupowern hatten sich Zorro und Kid wie sonst auch zum Training im Fitnesscenter getroffen. Die beiden trafen sich meistens alle zwei Tage hier, um etwas für ihre Gesundheit als auch für ihr gutes Aussehen zu tun, denn von nichts kam auch nichts. „Hey, Zorro! Tu mir mal noch ein paar Gewichte drauf!“, rief Kid seinem Kumpel zu, der gerade seine Hanteln auf den Boden abgelegt hatte, da er sein Bizepstraining abgeschlossen hatte. Der Rothaarige saß auf der Brustpresse und war schon ins Schwitzen geraten, allerdings wollte er sein Brustmuskeltraining zum Abschluss noch etwas verstärken. Zorro zuckte nur leicht mit den Schultern, ehe er sich sein Handtuch von der Bank nahm, sich den Schweiß von der Stirn wischte und es sich letztendlich um den Nacken gelegt hatte. Wortlos stand er dann auf, stapfte auf seinen Kumpel zu und nickte nur kurz, worauf der Rothaarige sein Training einstellte, damit Zorro das Gewicht erhöhen konnte. Als der Grünhaarige seine Arbeit verrichtet hatte, setzte er sich auf wieder auf die Bank und grinste Kid schelmisch an, der irritiert die Augenbrauen zusammenzog. Als er dann die Gewichte hob, musste er schnauben und sah dann seinen Kumpel böse an „Ey! Wie viel hast du drauf gepackt?!“, meckerte der Rothaarige, worauf Zorro nur unschuldig die Hände hob. „Nicht so viel, ehrlich! Komm, zieh durch!“, sagte er dann, versuchte seinen Kumpel zu animieren, der aber nur die Augen rollte, ehe er die Zähne zusammenbiss, um es zu probieren. Egal was es jetzt an Gewicht war, er würde das trotzdem packen! Immerhin war er Kid! Und schnaubend zog er die Gewichte an und unter Stöhnen schaffte er noch zehn Wiederholungen, ehe er die Griffe losließ und nach Luft rang. Zorro pfiff anerkennend ehe er aufstand, Kids Handtuch nahm und auf ihn zu lief. Grinsend warf er Kid das Handtuch entgegen, welcher es dankend annahm und sich damit den Schweiß aus dem Gesicht wischte. „Nicht schlecht! Hab ehrlich gesagt nicht gedacht, dass du das packst!“, lachte Zorro und grinste seinen Kumpel an, der es ihm ebenfalls gleichtat und grinste. „Jetzt sag' schon! Wie viel?“, fragte Kid den Grünhaarigen, welcher ihn spitzbübig ansah, ehe er ihm antwortete. „15 mehr.“, erklärte er nur knapp und wartete auf eine Reaktion seines Kumpels, die nicht lange auf sich warten ließ. „So viel? Krass... anscheinend bin ich noch viel härter als ich dachte!“, lachte Kid dann triumphierend, was auch den Grünhaarigen zum lachen brachte. Also an Selbstbewusstsein mangelte es dem Rothaarigen auf jeden Fall nicht! Nachdem Kid sich ebenfalls sein Handtuch um den Nacken gelegt hatte, stand er auf und lief auf die Bank zu, um sich auf diese zu setzen. Zorro tat es ihm gleich und setzte sich neben ihn, beugte sich aber vor, indem er seine Unterarme auf seine Oberschenkel stemmte. Kid musterte seinen Kumpel, welcher nachdenklich den Boden studierte und fragte sich, ob er ihn ansprechen sollte. Seit sie ihr Training begonnen hatten, hatte er gemerkt, dass etwas mit ihm nicht stimmte. Zorro hatte seine Übungen viel hektischer und rabiater durchgeführt als er es sonst tat und das obwohl er doch wusste, wie er es machen musste, wenn er Erfolge erzielen wollte... Somit war Kid sofort klar gewesen, dass irgendetwas passiert sein musste und er sich abreagieren wollte, um sich von irgendetwas abzulenken. Erst als Zorro sich etwas abreagiert hatte, sah er zumindest nicht mehr so aus, als würde er ihm den Kopf abbeißen, wenn er ihn ansprach, was er dann auch für kleine Späße ausgenutzt hatte, um die Atmosphäre zu lockern. Und da es nun zumindest so wirkte, als hätte er sich ausreichend beruhigt und dass er wieder ansprechbar wäre, entschied sich Kid dazu, seinen Gedanken laut auszusprechen. „Ist irgendetwas passiert?“, fragte er Zorro vorsichtig, der nun seinen Blick hob und ihn fragend ansah. „Wie kommst du darauf?“, gab Zorro eine Gegenfrage zur Antwort, was Kid aufseufzen ließ. „Wie ich darauf komme? Nun ja, es ist ja nicht zu übersehen. Du wirkst so... gehetzt, aber auch besorgt wie gleichermaßen wütend. Also muss ja irgendetwas sein. Widerrede bringt nichts, ich bin nicht blöd.“, erklärte Kid und sah seinen Kumpel ernst an, welcher nur leidig grinste. Zorro blickte einen Moment an die Decke, überlegte augenscheinlich und seufzte dann, ehe er den Rothaarigen wieder ansah. „Du hast Recht. Es hat mit der Arbeit zu tun, darum darf ich nicht zu viel erzählen...“, er stoppte und überlegte noch einen Moment, während er das fragende Gesicht Kids begutachtete. Dann entschied er sich dafür, weiterzusprechen. „Hör mal Kid. Du weißt doch noch, dass Sanji sich mit diesem Schwarzhaarigen getroffen hat, nicht wahr?“, fragte er und pausierte kurz, bis er ein Nicken von Kid erhielt, welcher aber nicht recht wusste, was das jetzt sollte. „Seit dem habe ich das Gefühl, dass Sanji in irgendetwas rein geraten ist... nein, das wäre falsch ausgedrückt... Ich sage mal so, ich bekam das Gefühl, dass etwas nicht stimmte, als ich ihn den Nachmittag vor dem Treffen besucht hatte. Das Treffen mit den Schwarzhaarigen verstärkte diesen Verdacht... ich weiß nicht, ob es mit diesem Law zu tun hat, aber irgendetwas passiert gerade. Ich spüre das!“, erklärte Zorro und sah den Rothaarigen an, welcher nun die Augen schloss und das Gesagte verarbeitete. „Ich glaube nicht, dass es mit Trafalgar zu tun hat. Zumindest will ich das nicht glauben oder kann es nicht glauben. Nicht nachdem ich ihn heute in so schlechter Verfassung wiedergesehen habe... ich weiß nur, dass irgendetwas nicht in Ordnung ist...“, erwiderte Kid und Zorro erkannte, dass er angestrengt über etwas nachdachte. „Ich sage auch nicht, dass Law was damit zu tun hat. Aber seit dem Treffen ist irgendetwas in Gange... ich habe danach ja auch bei Sanji übernachtet und habe da einen Hinweis gefunden, der mir versichert, dass er in Gefahr ist... oder sein könnte. Ich weiß es nicht.“ „Hm... du sagtest dein Anliegen hat mit der Arbeit zu tun und dass du bei Sanji Hinweise gefunden hast... ich schätze, deine Sorge kommt nicht von irgendwoher, auch wenn ich nichts Genaues weiß...“, erklärte Kid nachdenklich und wusste nicht so recht, was er sagen sollte. Das Einzige, das er wusste, war, dass sein Kumpel nicht die Sorte Mensch war, die sich wegen Kleinigkeiten den Kopf zerbrachen. „Genau! Deshalb möchte ich dich um einen Gefallen bitten!“ „Einen Gefallen? Was für ein Gefallen?“, fragte Kid nach und sah seinen Kumpel fragend an, welcher ihn bittend musterte. „Ich kann ja nicht immer auf Sanji aufpassen... und daher wollte ich dich fragen, ob du in der Uni ab und an bei ihm vorbei schneien könntest? So in den Pausen oder so. Nur schauen, ob es ihm gut geht und keiner in seiner Nähe ist, der verdächtig wirkt...“, fragte der Grünhaarige, blickte immer noch so bittend drein, was dem Rothaarigen ein Schmunzeln entlockte. „Na gut. Ist ja nicht so, dass ich einen Umweg in Kauf nehmen müsste...“, erklärte sich Kid dann bereit der Bitte nachzugehen, obwohl er das für etwas übertrieben hielt. „Danke, Mann! Es ist auch nur eine reine Vorsichtsmaßnahme, vielleicht ist auch alles in Ordnung und das flaue Gefühl kommt von was anderem!“, meinte Zorro dann und lachte halbherzig, worauf Kid ihm die Hand auf die Schulter schlug. „Flauer Magen ist das Stichwort, mein Freund! Ich hab Kohldampf!“, erklärte er lachend, worauf Zorro ihn angrinste und nickte. „Dann wollen wir mal unter die Dusche und dann ab zum Baratie, nicht wahr?“, gab Zorro den Plan wieder, welcher eifrig von Kid abgenickt wurde. Auf dem Weg zum Baratie hatten Kid und Zorro noch ein wenig herumgealbert, ehe sie sich den Kopf darüber zerbrachen, was sie denn essen wollten. Das Problem beim Baratie war, dass die Auswahl sehr groß war und eine Speise besser als die andere schmeckte. Und um etwas Zeit zu sparen, war es sinnig sich bereits im Vorhinein Gedanken darüber zu machen, besonders da die Speisekarte einen regelrecht mit seiner Auswahl erschlug. Allerdings hatten die beiden sich sehr schnell für das Tagesmenü entschieden und falls dieses kein Fleisch beinhaltete, dann würden sie Sanji einfach darum bitten, ihnen etwas mit Fleisch zu bringen. Gerade als sie ihre Entscheidung getroffen hatten, merkten die beiden, dass das Baratie bereits in Sichtnähe war, was Zorro noch ein Seufzen entlockte. Denn das Essen dort würde er auch dafür nutzen den Koch darauf hinzuweisen, dass er auf sich aufpassen sollte. Aber um ihn nicht in Panik zu versetzen, wäre es nun einmal das Klügste, einige Details auszusparen, wodurch diese Bitte wahrscheinlich total bescheuert wirken würde. Kid, welcher das grübelnde Gesicht des Grünhaarigen bemerkte entschied sich dafür ihm eine Hand auf die Schulter zu legen, um ihm so zu zeigen, dass alles gut wäre. Das, was Zorro durch den Kopf ging konnte er nicht einmal erahnen. Er wusste lediglich, dass dieser Sorgen hatte und dass diese mit Sanji zu tun hätten. Allerdings gehörte Kid zu der Sorte Mensch, die keine Fragen stellte, sondern einfach auf Antworten wartete. Und wenn Zorro sich entschieden hatte, das was ihn bedrückte, geheim zu halten dann war es halt so. Er konnte ihn lediglich stützen und versuchen ihm zu helfen, wenn er es denn konnte. Für Kid war ebenso klar, dass bedrückt sein keinem helfen würde und so grinste er ihn an, um ihn zu zeigen, dass er da war. Zorro blickte ihn erstaunt an, entschied sich dann aber das Grinsen zu erwidern, was für Kid bedeutete, dass dieser ihn verstanden hatte. Während Zorro die Eingangstür des Baratie hinter sich schloss und sich kurz umsah, war Kid bereits in das Restaurant gegangen, da er einen freien Tisch bemerkt hatte, welcher in der Nähe der Schwingtüren war. Als Zorro seinen ungestümen Kumpel entdeckte, warf er der Schwingtür noch einen Blick zu, ehe er auf seinen Kumpel zu lief und sich ihm gegenüber an den Tisch setzte. Der Rothaarige sah sich ungeduldig um, um zu erkennen, ob ein Kellner in der Nähe war, aber als er auf den ersten Blick keinen erkannte, begann er ungeduldig an der sorgsam gefalteten Serviette vor sich herum zu zupfen. „Ich hab' Hunger...“, moserte der Rothaarige, worauf Zorro kurz auflachte. „Ich auch!“, kam es dann von ihm zurück. Da das Baratie bereits relativ gut gefüllt war – nur noch wenige Tische waren frei -, hatte Zorro die Ahnung, dass die Köche bzw. Kellner gerade sehr beschäftigt waren und somit nicht mitbekommen hatten, dass bereits weitere Kundschaft da war. Denn wenn er sich genau umsah, konnte er erkennen, dass nur einzelne Gäste bereits bedient worden waren und dass der Großteil noch wartete. Gerade als er aufstehen wollte, um auf sich aufmerksam zu machen, kam Patty aus der Küche geeilt, ließ die Schwingtüren hinter sich schnell auf und zu fliegen. Ein kurzer Blick Pattys reichte und Zorro wusste, dass dieser ihn gesehen hatte. Es dauerte auch nicht lange, da stand dieser bei ihnen am Tisch und nahm deren Bestellungen entgegen; zweimal das Tagesmenü, welches glücklicherweise Fleisch enthielt. Während Patty sich die Bestellung notierte, entschied Zorro ihn zu bitten, dass er Sanji holen sollte. „Hey Patty! Kannst du der Kringelbraue sagen, dass ich was mit ihm besprechen muss?“, fragte Zorro den stämmigen Mann, der ihn nur ernst ansah. „Ich sag ihm Bescheid, aber wie du siehst, müssen wir erst die Bestellungen abarbeiten... sonst brennt uns hier die Bude!“, erklärte er, hatte seinen Satz kaum beendet, da war er bereits wieder verschwunden. Genervt schnalzte Zorro mit der Zunge. Das hätte er sich auch denken können, immerhin arbeitete der Blonde hier und war nicht zum Vergnügen da... Nach einer halben Stunde hatte Patty ihnen das Essen gebracht, war aber daraufhin schnell wieder verschwunden und hatte ihnen lediglich einen guten Appetit gewünscht. Da Zorro wusste, dass es dauern würde, entschied er sich dafür, dass er besser nicht ungeduldig werden sollte, was für ihn bedeutete, seine Mahlzeit zu vertilgen. Dies war natürlich auch für Kid das Startzeichen. Erst als Kid und Zorro aufgegessen hatten, merkte Zorro, dass es bereits deutlich leerer geworden war und kaum hatte er diesen Gedanken beendet, hörte er bereits die Schwingtüren hinter sich sausen. Als der Grünhaarige sich umdrehte war er erleichtert darüber, dass tatsächlich der Blonde heraustrat und sich zu ihnen an den Tisch gesellte. „Also Marimo. Was gibt es?“, fragte der Blonde den Grünhaarigen, der bevor er etwas sagte den Teller vor sich wegschob und seinen Ellenbogen so an die Tischkante lehnte. „Hör mal Kringel. Ich muss etwas mit dir besprechen. Es ist wichtig...“, nachdenklich blickte er zu Kid, welcher von seiner Cola trank, diese dann abstellte und verstehend nickte. „Kein Ding. Soll ich gehen?“, fragte Kid, worauf Sanji mit dem Kopf schüttelte. „Ach was. Zorro und ich können eben raus gehen, ich wollte mir eh eine rauchen gehen...“, erklärte er und sah Zorro an, welcher leicht lächelte. „Und wehe es ist nicht wichtig! Nur damit du es weißt, ich bin nicht zum Spaß hier, ich arbeite hier!“, setzte er noch mit Nachdruck an, worauf Zorro aufstand. Der ernste Gesichtsausdruck seines grünhaarigen Kumpels sorgte dafür, dass er seine Augenbrauen verwirrt zusammenzog und ihn musterte. Nur eine Sekunde später nickte der Blonde und führte seinen Kumpel durch die Küche auf den Hinterhof. „Und jetzt raus mit der Sprache!“, meinte der Blonde, zündete sich dann seine Zigarette an und genehmigte sich einen tiefen Zug aus dieser. „Ich weiß nicht, wie ich anfangen soll... es ist so. Ich möchte, dass du in nächster Zeit vorsichtig bist...“, erklärte Zorro, war gedanklich noch darüber am grübeln, wie er sein Anliegen in Worte fassen sollte. Doch bevor Zorro ansetzen konnte, seufzte der Blonde und sah ihn leicht verärgert an. „Ich soll vorsichtig sein? Denkst du etwa ich laufe hinter Gefahren her? Ich bin immer vorsichtig!“, meckerte der Blonde, worauf Zorro kurz an seiner Lippe knabberte, ehe er sich dazu entschloss weiterzureden. „Nein, das denke ich nicht. Es ist nur so... ich habe das Gefühl... nein, ich weiß, dass etwas in Gange ist... ich glaube du bist in Gefahr. Du weißt, dass ich dir nicht zu viel verraten darf, aber... du erinnerst dich bestimmt noch an diesen Zettel, der plötzlich bei dir auftauchte... der mit dem Symbol... Ich glaube du hast die Missgunst von jemanden entfacht und darum...“, Zorro stoppte kurz als er in das aufgerissene, sichtbare Auge seines Kumpels sah. Sanji grinste leidig, ehe er zittrig an seiner Zigarette zog und den Qualm ausblies. Die Tatsache, dass sein Freund ihn nun vor diesem Symbol warnte... dass er ihm sagte, dass er in Gefahr wäre, bestätigte nur seine letzten Gedanken. Dass sein Kumpel nichts von der Feder wusste, war ihm klar, allerdings war gerade diese ausschlaggebend. Aus irgendeinen Grund, wollte also jemand, dass er so endete, wie die Toten aus den letzten Mordfällen. Seufzend sah er seinen Kumpel dann wieder an, welcher versuchte ihn mit einem ebenfalls leidigen Lächeln zu beruhigen. „Bitte achte auf dein Umfeld. Wenn jemand verdächtig wirkt, sag' es mir. Sanji, ich mache keinen Spaß... du bist in Gefahr... jemand hat es auf dich abgesehen!“, beendete Zorro nun seinen letzten Satz, welchen er unterbrochen hatte. „Weißt du Mooskopf... ich habe nicht erwartet, dass du so hellhörig bist... denn ich glaube auch, dass irgendetwas los ist... ich weiß aber nicht was. Ich weiß nicht wieso oder wer. Ich weiß rein gar nichts. Plötzlich taucht dieses Symbol auf und irgendwie verändert sich alles... ich kann es nicht beschreiben... Aber ich werde die Augen aufhalten.“, erklärte der Blonde und sah seinen Kumpel nachdenklich an. „Gut. Und lass mich sofort wissen, wenn irgendetwas seltsam ist... ich würde dich ja am liebsten unter Polizeischutz stellen... aber solange nichts geschehen ist, bin ich machtlos... mir sind die Hände gebunden. Allerdings habe ich auch mit meinen Chef gesprochen und er stimmt mir ebenfalls zu, dass-“ „Du meinst Smoker?“, unterbrach Sanji seinen Kumpel, der nur nickte und dann seinen Satz fortführte. „...- irgendetwas nicht in Ordnung ist. Wir ermitteln dahingehend... also wenn irgendetwas sein sollte, egal wie bedeutungslos es wirkt, lass es mich wissen...“, erklärte er und sah seinen Kumpel besorgt an, welcher nun seine Zigarette auf den Boden warf und austrat. „Danke, Zorro... wie gesagt, ich halte die Augen offen und melde mich, wenn mir etwas auffällt...“ „Und wenn noch irgendetwas kommen sollte, dann sag' es mir. Verheimliche es mir nicht, es ist wichtig!“, sprach Zorro eindringlich auf den Blonden ein, welcher sichtlich nachdachte. „Keine Sorge... bis her kam nichts weiter. Und wenn was kommt, dann sage ich es dir natürlich...“,erklärte Sanji und lächelte seinen Kumpel an. „Aber ich muss jetzt auch wieder an die Arbeit... also. Mach's gut!“, sprach er und hob noch die Hand, ehe er einfach an Zorro vorbeiging und wieder in die Küche lief. Zorro sah ihn etwas verdutzt nach, bis er ein leises „Mach es besser...“, von sich gab. Sanji konnte sich nicht erklären warum, aber irgendetwas in ihm hatte ihn davor gestoppt seinem Kumpel die Wahrheit zu sagen. Er war sich zwar im Klaren, dass er es hätte sagen müssen, zu seinem eigenen Schutz, aber etwas strebte vehement dagegen. Vielleicht wollte er seinen Kumpel nicht beunruhigen, vielleicht wollte er sich damit selbst gut zu reden... er wusste es nicht. Aber er glaubte, dass es eine Mischung aus beidem war. Nur eines wusste er genau. Er brauchte etwas Zeit für sich, um darüber nachzudenken. Darüber nachzudenken, was er getan hatte, wer ihm etwas wollte... oder ob das alles vielleicht nur Hirngespinste waren, auf die jetzt sogar sein Freund reinfiel. Seufzend machte er sich wieder an die Arbeit. Die sturmgrauen Augen huschten über den dunklen Flur, blieben an der einzigen Tür hängen, welche durch einen Spalt etwas Licht in diesen gab. Leise setzte er einen Schritt vor den anderen, wollte nicht, dass jemand ihn bemerkte und schlich sich so über den Flur. Die Angst, dass die Person hinter der Tür ihn bemerken könnte, war allgegenwärtig und sorgte dafür, dass er beinahe paranoid immer wieder stehen blieb, um zu horchen. Als er aber die Stimme der Person aus dem Raum vernahm, welche nach wie vor ruhig sprach, wurde ihm bewusst, dass dieser nichts ahnte. Und somit presste er sich an die Wand und lauschte durch den offenen Spalt in den Raum, wo seine Zielperson gerade mit jemanden zu telefonieren schien. „Und Vergo, noch etwas...“, erklärte Doflamingo und sah auf seinen Schreibtisch. Vor ihm lag eine Mappe ausgebreitet, die die Unterlagen eines Bewerbers enthielt. Allerdings handelte es sich bei dem Bewerber um eine blonden jungen Mann, welchen er bereits eingestellt hatte. „Wenn du diesem Auftrag beendet hast, dann kommst du hierher...“, erklärte Doflamingo weiter und streichelte über das Foto des blonden Mannes, ehe er begann zu grinsen. „Genau. Ein Auftrag... die Zielperson heißt Sanji. Sanji Vinsmoke...“, grinsend klappte er die Mappe zu und legte sie auf einen Stapel weiterer Mappen, die es im Bewerbungsverlauf nicht in die zweite Runde geschafft hatten. „Ich will auf Nummer sicher gehen.... ich will, dass du ihn ausschaltest, sobald du wieder hier bist... wann wird das ungefähr sein?“, erneut zierte ein Grinsen sein Gesicht, während er der Stimme aus dem Hörer aufmerksam zuhörte. „Gut... sehr schön... dann bin ich diese Pest in drei Tagen los...“, Doflamingo lachte herzhaft in den Hörer, ehe er wieder bereit war, dem Gespräch zu folgen... Mit aufgerissenen Augen stand der Schwarzhaarige im Flur und wusste nicht, was er nun tun sollte. Zitternd drückte er seinen Körper gegen die Wand. Allerdings zitterte er nicht aus Angst, sondern aus Wut. Doflamingo hatte ihm versprochen, dass er den Blonden in Ruhe lassen würde, wenn er sich fügen würde... und er hatte sich gefügt! Er hätte zwar wissen müssen, dass aus dem Mund des Blonden nur faule Worte kommen würden, aber dennoch hatte er gehofft, dass er dieses Mal die Wahrheit sprach... Doch bevor er sich selbst Vorwürfe machen konnte oder einen Plan aushecken konnte, hörte er die Stimme Doflamingos, die seinen Namen rief. „Law? Ich weiß, dass du vor der Tür stehst. Komm rein.“, kam es fordernd aus dem Raum, worauf nur eine Sekunde später die Tür aufschlug und Law durch die Türschwelle trat. „Warum bist du denn so bleich, Law-chan? Bist du krank?“, fragte Doflamingo mit einem Grinsen auf dem Gesicht, worauf Law wütend zischte. „Ich habe das Gespräch mitbekommen...“, begann der Schwarzhaarige, wurde aber von dem Blonden unterbrochen. „Ich weiß... Aber das erklärt nicht, warum du so blass bist...“, merkte der Blonde an und stand von seinem Schreibtisch auf, lief auf den Schwarzhaarigen zu. Grinsend blieb er vor ihm stehen und legte ihm seine Hand auf den Kopf, wuschelte so durch seine Haare. „Ich... fühl mich nicht so gut...“, erklärte der Schwarzhaarige. Für den Moment durfte er sich nicht anmerken lassen, dass er sich um den Blonden sorgte. Er musste so tun, als würde es ihn nicht interessieren, obwohl es das natürlich tat. Irgendwie hatte er den Blonden in sein Herz geschlossen... „Dir geht es nicht gut? Na wenn das so ist...“, lachend legte Doflamingo einen Arm in die Kniekehle des Schwarzhaarigen und an dessen Rücken, um diesen hochzuheben. „Dann wird es dir gleich besser gehen... ich verwöhne dich...“, erklärte er und lachte erneut als er die starr aufgerissenen Augen Laws erkannte. Doch Law fasste sich schnell wieder, schloss seine Augen und lehnte seinen Kopf an den Oberkörper des Blonden. „Danke Doffy...“, sprach Law leise, was dem Blonden erneut ein Lachen entlockte. Der Schwarzhaarige wusste, dass wenn er den Koch retten wollte, dass er nun aufpassen musste und Doflamingo gefallen musste. Er musste einen Plan schmieden und den Koch irgendwie vor den Augen Doflamingos schützen. Kapitel 20: Kapitel 20 ---------------------- Sanji konnte ein herzhaftes Gähnen nicht mehr unterdrücken, als er endlich auf das Grundstück seiner Wohnung kam. Heute Abend war es im Baratie sehr voll gewesen, wodurch es lange gedauert hatte bis sie endlich Feierabend machen konnten. Nun war es bereits nach Mitternacht und das Einzige, was der Blonde jetzt noch wollte, war sich in sein Bett zu werfen. Als er dann stehen blieb, um in seiner Hosentasche nach dem Haustürschlüssel zu fischen, hörte er ein Motorengeräusch von einem Fahrzeug, welches anscheinend die Straße, in der er wohnte, entlang fahren wollte. Da dies nichts Ungewöhnliches war, störte er sich nicht weiter daran und zog dann seinen Schlüssel hervor. Mit dem Schlüssel in der Hand ging er dann zur Haustür und zischte kurz, da er das Schloss kaum sah und er somit etwas hantieren müsste, um das Schlüsselloch zu treffen. Doch ehe er dies tat, streckte er sich noch einmal und gähnte erneut laut, stoppte aber abrupt als das Motorengeräusch immer lauter wurde und dann stoppte. Er wusste, dass jemand auf das Grundstück gefahren war und somit drehte er sich verdutzt um, als die Scheinwerfer hinter ihm, die Wand und natürlich auch ihn selbst erleuchteten. Sanji blieb einfach stehen und beobachtete das gerade angehaltene Motorrad und die Person, die den Motor ausschaltete und dann vom Motorrad herunterstieg. Fragend zog er eine Augenbraue hoch und überlegte, welcher der anderen Mieter um diese Uhrzeit noch Besuch erwartete. Irritiert sah er an den Fenstern der Hauswand entlang und merkte, dass nirgends mehr Licht brannte. Vielleicht wohnte diese Person ja hier und er hatte es nur nicht bemerkt. Er zuckte mit den Schultern, wollte gerade seinem Tun, das Öffnen der Türe, weiter nachgehen, als er aus dem Augenwinkel sah, wie die fremde Person seinen Helm abstreifte. Und als er erkannte, dass die Person in Motorradkluft gar keine fremde Person war, drehte er sich sofort um und sah ihn mit geöffnetem Mund an, ehe er einige Schritte auf ihn zutrat, um ihn anzusprechen. „Law!“, entkam es dem Blonden, in seiner Stimme klang Verwunderung mit. Doch anstatt eine Antwort zu geben, kam der Schwarzhaarige nur leicht lächelnd auf ihn zu, legte seine Hand auf die Schulter des Blonden und sah ihn dann ernst an. „Wir müssen reden.“, erklärte er sich nur kurz, worauf Sanji ihn erst etwas verwirrt ansah, sich dann fasste und dann nickte. Der Blonde drehte sich einfach herum, ging auf die Haustür zu und schaffte es, den Schlüssel direkt beim ersten Versuch im Schlüsselloch zu versenken. Er öffnete die Tür, hielt sie auf und winkte den Schwarzhaarigen zu sich, welcher sich noch einmal umsah, ehe er seiner Einladung nachkam und vor ihm in das Treppenhaus ging. Schweigend beobachtete Law den Blonden dabei, wie dieser die Haustür wieder schloss und eine Hand auf das Treppengelände legte, einen Moment zögerte aber dann die Treppen vorsichtig hochstieg, da er auf das Einschalten des Lichtes verzichtete. Erst folgten nur die Augen des Schwarzhaarigen der Gestalt vor sich, dann aber setzte er sich in Bewegung und folgte ihm bis an seine Tür, die er ebenfalls problemlos öffnete. Als erstes schaltete er das Licht im Flur ein und bat dann den Schwarzhaarigen einzutreten, was dieser auch wortlos tat. Law ging einige Schritte in den Flur hinein und sah sich etwas um, lächelte leicht als er das Katzenspielzeug vor sich auf dem Boden entdeckte. Er sah auf, als er hörte, wie der Blonde die Tür hinter sich schloss und ihn dann grübelnd ansah. Dann ging er einfach an dem Schwarzhaarigen vorbei, steuerte auf die Küche zu und betrat diese, nachdem er das Licht eingeschaltet hatte. Law blieb noch einen Moment im Flur stehen, ehe er sich dazu entschied dem Blonden zu folgen und sich ebenfalls in die Küche zu begeben. Er blieb im Türrahmen stehen und musterte den Blonden, der gerade etwas zu trinken vorzubereiten schien. Der Blonde wendete sich nicht von seinem Tun ab und forderte den Schwarzhaarigen dazu auf sich zu setzen, was dieser dann auch tat. Interessiert huschten die sturmgrauen Iriden durch die Küche des Blonden, ein weiteres Lächeln lag auf seinem Lippen, als er in einer Ecke die Schälchen Katzenfutter entdeckte. Angeheitert zog er seine Augenbrauen hoch, da er nicht damit gerechnet hätte, dass der Blonde das Tier aufnehmen würde. Allerdings wich das Lächeln schnell wieder einem ernsten Ausdruck. Er war nicht gekommen, um sich zu amüsieren, er musste etwas erledigen und egal ob der Blonde es wollte oder nicht, er war Teil seines Plans. Leidig lächelnd sah Law den Blonden an, der sich nun endlich umdrehte und mit zwei Tassen, augenscheinlich mit Tee gefüllt, da die Etiketten der Beutel an den Seiten hinunterbaumelten, auf ihn zu ging. Sanji stellte dem Schwarzhaarigen eine hin und setzte sich dann mit seiner auf den Stuhl gegenüber. Aus irgendeinem Grund hatte er Angst vor dem, was nun kommen könnte, wodurch er lieber in die Flüssigkeit seines Getränkes starrte, welche sich mittlerweile komplett gefärbt hatte, da der Teebeutel sein Aroma beinahe komplett abgegeben hatte. Der Blonde wusste nicht, was er sagen sollte und so wartete er auf ein paar Worte des Schwarzhaarigen, welcher allerdings ebenfalls den Blick gesenkt hatte und seufzend in seinen Tee stierte. Nach einigen Sekunden umgriff der Schwarzhaarige dann die Tasse so, als wollte er seine Hände an ihr wärmen. Er schloss einen Moment die Augen und hob dann seinen Kopf an, sah den Blonden ernst an, welcher noch immer seinen Tee begutachtete. Dass der Schwarzhaarige um diese Zeit bei ihm aufkreuzte, sorgte für ein starkes Unbehagen und tatsächlich hätte er es lieber, wäre er gar nicht aufgetaucht, da dies nur etwas Schlechtes bedeuten konnte. „Sanji?“, fragte der Schwarzhaarige und sah den Blonden an, wartete darauf, dass dieser ihn ansah. Unsicher hob Angesprochener den Kopf, riss seine Augen erschrocken auf, als er das Gesicht des Schwarzhaarigen nun im Licht erblickte. „Law! Was ist passiert? Du siehst fürchterlich aus!“, kam es sofort vom Blonden, allerdings bekam er nur ein sanftes Lächeln als Antwort. „Das ist jetzt nicht wichtig. Ich bin nicht gekommen, damit du dir Sorgen um mich machst. Im Gegenteil... ich... es tut mir leid.“, erklärte Law und Sanji sah ihn nur verwirrt an. „Was tut dir leid?“, fragte der Blonde, als Law keine Anstalten machte weiter zu reden. Auf die Frage hin seufzte der Schwarzhaarige nur, dann wurde sein Blick wieder ernst. „Es ist meine Schuld, dass du jetzt in Gefahr bist. Es war nie meine Absicht, dass du ins Visier von Doflamingo gerätst... ich... ich muss dich fortbringen.“, erklärte er und blickte in das aufgerissene Auge seines Gegenübers. Sanji brauchte einen Moment, verarbeitete die Worte des Schwarzhaarigen und stellte seine Tasse dann vor sich ab. „Was meinst du? Doflamingo...? Fortbringen...? Wovon redest du?“, Sanjis Stimme war leise, da er nicht wusste, was er denken sollte. „Doflamingo... ist der Leiter der Universität... dein Arbeitgeber... mein Ziehvater... der Mann, dem ein Großteil der Gebäude hier gehören... der Mann, der der Stadt Unmengen an Geld gespendet hat... aber er ist noch mehr. Er ist Untergrund-Broker, skrupelloser Mörder und Manipulateur der ersten Klasse. Doflamingo ist wahnsinnig und will dich dafür, dass du dich an sein Eigentum ran gemacht hast, tot sehen...“, er stoppte, musterte den Blonden und wartete auf eine Reaktion seinerseits, die aber nicht lange auf sich warten ließ. „Mich? Tot sehen? Wieso? Ich habe ihm nichts getan! Sein Eigentum? Ich war da niemals dran!“, kam es hektisch von dem Blonden, was Law ein leidiges Seufzen entfahren ließ. „Ich bin sein Eigentum.“, erklärte er nur knapp und lächelte den Blonden gequält an, welcher seine Augen verwundert zu Schlitzen zusammenzog und seinen Mund fragend öffnete. „Was? Du? Ich verstehe nicht... wie kann ein Mensch ein Eigentum sein? Das geht doch gar nicht!“ „Ich sagte doch, dass er wahnsinnig ist... als ich sagte, du sollst dich von mir fernhalten, habe ich das nicht gesagt, weil ich dich nicht mochte... Ich wollte verhindern, was nun geschieht... aber das ist mir nicht gelungen. Sanji! Er will dich umbringen und das werde ich nicht zulassen!“, sagte er mit fester Stimme, so dass Sanji wusste, dass es ihm ernst war. Der Blonde wusste nicht, was er nun sagen oder erwidern sollte, er sah den Schwarzhaarigen einfach nur an, worauf dieser weitersprach. „Hör mir zu... Ich habe Doffy belauscht und weiß, dass er bereits Vergo auf dich angesetzt hat... Das bedeutet, du kannst hier nicht bleiben. Wir müssen verschwinden und das sofort. Ich bin gekommen, um dich abzuholen...“ Die sturmgrauen Augen des Schwarzhaarigen suchten den Blick des Blonden. Als ihre Blicke sich trafen, wusste Sanji, dass das kein Spaß war. „Wann?“, hauchte der Blonde leise und eine Spur Verzweiflung klang mit. „Jetzt. Pack nur das Nötigste ein...“, erklärte der Schwarzhaarige, stemmte seine Hände auf den Tisch und erhob sich dann vom Stuhl. „Das ist kein Spaß. Entweder du kommst mit oder du stirbst. Und ich lasse dich nicht sterben... und wenn ich Gewalt anwenden muss!“, die Augen des Schwarzhaarigen sprachen Bände. Sanji blieb noch einen Moment sitzen, sah den Schwarzhaarigen an, welcher nun durch die Küche lief und sich an die Arbeitsplatte anlehnte. „Ich bin mit meinem Motorrad hier... deshalb nimm nur das Allernötigste mit...“, er verschränkte die Arme vor der Brust und sah den Blonden an, der nun wie in Trance aufstand und ins Schlafzimmer ging, um einige Sachen zu packen. Nach einigen Minuten entschied Law sich dazu, dem Blonden zu folgen. Er stellte sich in den Türrahmen des Schlafzimmers und beobachtete den Blonden, wie dieser einige Klamotten in einen Rucksack packte. Aus reiner Neugierde ließ er seinen Blick dann durch das Zimmer schweifen bis sein Blick auf dem Bett des Blonden hängen blieb. Die schwarze Katze aus dem Vorfall lag gemütlich eingekullert in der Bettdecke, was ihm ein Lächeln entlockte. Sicherlich wäre es eine gute Idee, den Blonden darauf hinzuweisen, dass sich jemand um sie kümmern sollte. „Sanji... was ist mit der Katze?“, fragte er und beobachtete, wie der Blonde dann seinen Kopf zum Bett bewegte und Raizel begutachtete. Er seufzte, überlegte einen Moment und zückte dann sein Handy. „Ich werde Zorro sagen, dass er sich kümmern soll... nach dem er hier geschlafen hatte, habe ich ihm einen Ersatzschlüssel zur Wohnung gegeben...“, erklärte der Blonde und tippte eine Nachricht für den Grünhaarigen ab. Da dieser wahrscheinlich schon schlief, müsste er jetzt nicht mit einem Bombardement an Fragen rechnen. „Noch etwas... lass dein Handy hier.“, erklärte Law nur knapp, ging dann zurück in die Küche und genehmigte sich einen Schluck von dem Tee. Sanji hatte indes das Handy wieder in seine Hosentasche gleiten lassen, nachdem er es ausgeschaltet hatte. Obwohl er den Schwarzhaarigen gehört hatte, so hatte er dessen Worte nicht verstanden. In diesem Moment war sein Geist überflutet mit Sorgen und Ängsten, wodurch er den Inhalt der Worte nicht verstanden hatte. In diesem Moment tat er nur Eines, funktionieren. Es dauerte einige Minuten bis der Blonde in die Küche kam und den Schwarzhaarigen ansah, kein Wort sprach, ihn einfach nur musterte. „Bist du so weit?“, fragte Law, stellte dann seine Tasse auf die Spüle und sah ihn ernst an. Erst nickte der Blonde zögerlich, dann schüttelte er den Kopf und lief schnurstracks auf den Schwarzhaarigen zu. Verwirrt sah dieser den Blonden an, wie dieser neben ihm stehen blieb, sich bückte und eine Schranktür öffnete, um aus dieser eine Dose Katzenfutter zu holen. Mit der Dose in der Hand nahm er einen Dosenöffner und schraubte die Dose so leise wie möglich auf, um Raizel nicht aus dem Schlaf zu reißen und hierher zu locken. Law beobachtete den Blonden dabei, wie dieser das Futter in das Schälchen gab, noch etwas Wasser in eine andere Schale gab und dazu stellte. Als er dann die Dose entsorgt hatte, sah er den Schwarzhaarigen an und nickte einmal bestimmend. Ein Lächeln zierte das Gesicht des Schwarzhaarigen und ein Nicken markierte den Aufbruch. Als die beiden die Wohnung verließen, Law ging vor und Sanji hinterher, und die Treppe nach unten gingen, blieb Law ein Stockwerk weiter unten abrupt stehen, was dazu führte, dass Sanji ihm hinten rein lief. Allerdings beschwerte sich dieser nicht und beobachtete die Tür eines weiteren Mieters. Und als hätte der Mieter darauf gelauert, öffnete sich die Tür und der Kopf einer älteren Dame ragte heraus. „Sanji?“, fragte die alte Frau, was Sanji ein Schmunzeln entlockte. Er ging an Law vorbei, nahm die letzten Stufen der Treppe und stellte sich zu der Frau. „Hallo Tsuru... warum sind Sie denn noch wach?“, fragte er freundlich lächelnd. „Ich habe noch eine Dokumentation über Kraniche gesehen... ist das dein Freund?“, fragte sie und deutete mit einem Kopfzeig auf den Schwarzhaarigen, der die alte Frau skeptisch musterte. „Uhm... ja, kann man so sagen...“, erklärte er und bemerkte,wie Tsuru ihn musterte, einen Schritt aus der Tür tat, ihn leicht herumdrehte und dann den Rucksack musterte. „Wollt ihr durchbrennen?“, fragte sie und lachte herzhaft, was Sanji ein Schmunzeln entlockte. Da Law keinerlei Lust hatte jetzt noch in ein längeres Gespräch mit der alten Dame zu geraten, ging er nun ebenfalls auf diese zu. „Hören Sie, werte Dame. Mein Vater möchte nicht, dass wir uns lieben... deshalb müssen wir so schnell wie möglich verschwinden!“, erklärte er, packte den schockiert dreinblickenden Blonden am Arm und zog ihn mit sich die letzten Treppen herunter. Tsuru kniff die Augen verwirrt zusammen, fasste sich dann schnell wieder und winkte ihnen hinterher. „In Ordnung! Deinen Putzdienst übernehme ich dann, Sanji! Viel Glück euch beiden!“, erklärte sie und lachte freundlich, ehe sie wieder in ihre Wohnung ging. „Ach herrje... das erinnert mich an meine Jugend...“, murmelte sie, als sie Tür schloss. Während Law bereits zu seinem Motorrad gegangen war, vor diesem stehen blieb, hatte Sanji noch einmal herumgedreht und begutachtete noch einmal sein Haus. Er hatte keine Ahnung, was ihn jetzt erwartete. Wo der Schwarzhaarige ihn hinbringen würde... ob er ihm überhaupt so blind vertrauen sollte... Aber auch wenn er Angst hatte, so hatte er das Gefühl, dass er sich treiben lassen sollte und sein Schicksal in die Hände des jungen Medizinstudenten geben müsste. Seufzend drehte er sich dann herum und ging auf den Schwarzhaarigen zu, lächelte ihn an, was dieser auch erwiderte. Der Schwarzhaarige hielt ihm dann einen Helm hin, den er zögerlich annahm und sich auf den Kopf setzte. Als sie beide ihre Helme auf hatten, schwang Law sein Bein über das Vehikel und setzte sich so, wartete auf den Blonden. Zögernd stellte sich der Blonde neben das Motorrad, sah den Besitzer leicht verzweifelt an. „Ich pass auf dich auf.“, erklärte Law, allerdings klang seine Stimme durch den Helm gedämpft. Sanji nickte zaghaft, schwang sich dann ebenfalls auf das Motorrad und saß dann hinter diesem. Da Sanji nicht wusste, ob er seine Arme um ihn legen dürfte, zögerte er, wurde aber von Law bestimmend daran erinnert, dass er sich festhalten müsste, indem dieser sich etwas umdrehte, seine Hand ergriff und sie um sich legte. „Du musst dich schon festhalten. Keine Sorge, dir passiert nichts!“, erklärte er. Sanji war froh, dass sein Helm dafür sorgte, dass der Schwarzhaarige seine roten Wangen nicht sehen konnte. Und als Law den Motor startete hielt er sich mit einer Hand am Sitz fest und mit der anderen umklammerte er den Schwarzhaarigen, krallte sich so in seine Kleidung. Er wusste, dass es jetzt kein zurück mehr geben würde. Als sie die Straße herunterbogen, drückte Sanji sich noch etwas fester an den Schwarzhaarigen. Er meinte er hätte ihn „Tut mir leid“, sagen hören, allerdings wusste er es durch die lauten Motorengeräusche nicht genau. Und obwohl Sanji Angst hatte, nicht wusste, was eigentlich geschah... Wo es hingehen mag... Ob er je wieder zurück könnte... Oder ob das Ganze nur ein Traum war... so hatte er das Gefühl, dass der Rücken an den er sich drückte, zu seinem Fels in der Brandung gehörte. Dass der Schwarzhaarige ihm Halt geben würde... ihn nicht in Stich lassen würde. Kapitel 21: Kapitel 21 ---------------------- Wie lange sie wohl schon unterwegs waren? Sanji wusste es nicht. Er hatte weder auf die Zeit geachtet, als sie sich auf den Weg gemacht hatten, noch hatte es ihn gekümmert, während der Fahrt nach der Uhrzeit zu sehen. So wie der Wind an ihm vorbei brauste, so musste auch die Zeit vergangen sein. Und so wie die Zeit verging, so verging auch seine Angst und seine Sorge. Für ihn zählte nur noch, dass er Halt hatte. Halt, den der Schwarzhaarige ihm gewährte. Er war so nah an ihn heran gerutscht, wie es möglich war. Er wollte jemanden spüren, wollte den Schwarzhaarigen aber auch nicht behindern. Der Blonde wusste, dass er sich nicht wohl fühlen sollte, nicht in so einer Situation. Eine Situation, die er nicht verstand, die ihm Angst machen sollte, die ihm einfach fremd war. Die Fremde sorgte schon immer für Unbehagen, bei jedem, aber wieso fühlte er sich so sicher? Vorsichtig blinzelte er, öffnete seine Augen, brauchte einen Moment, um sich an die ungewohnte Helligkeit zu gewöhnen. Die Sonne ging also schon auf... Er fuhr mit einem ihm eigentlich fremden Mann dem Sonnenaufgang entgegen. Ein leichtes Lächeln legte sich auf seine Lippen. Er war müde und irgendwie wirkte es surreal, wie ein Traum. Träumte er vielleicht? Wenn es keiner wäre, wäre es in Ordnung. Wenn es einer war, dann sollte er nicht enden. Er schloss seine Augen und genoss die ungewohnte Nähe zu dem Schwarzhaarigen. Seine Müdigkeit sorgte dafür, dass er an der Schwelle vom Wachzustand zum Schlaf war. Langsam driftete sein Geist ab, sorgte dafür, dass seine Muskeln sich lockerten. Als sie plötzlich zum Stehen kamen, war er abrupt wieder hellwach geworden, blinzelte noch etwas müde und richtete sich etwas auf. Er hatte gar nicht bemerkt, dass sie langsamer geworden waren... Der Schwarzhaarige stellte den Motor ab und zog sich den Helm runter, sah den Koch mit verwuschelter schwarzer Mähne an. Sein Blick besorgt, aber dennoch fest, so als könnte ihn nichts erschüttern. „Hey...“, sprach der Schwarzhaarige und lächelte den Koch leicht an, der sich dann ebenfalls den Helm abzog. Schnell strich der Blonde sich seine Haare wieder zurecht und sah sich dann um, ehe er ein leises „Hey...“, erwiderte. Sie waren irgendwo im Nirgendwo. Anscheinend waren sie einer Landstraße gefolgt, befanden sich nun weit entfernt von der Stadt. Häuser oder irgendetwas, was auf Bewohner hinwies, gab es hier nicht. Weit und breit nur trockene Felder und in der Ferne vereinzelt ein paar Bäume. „Wo sind wir hier?“, fragte der Blonde dann und sah den Schwarzhaarigen skeptisch an, der sich eine Strähne aus den Augen fischte. „Ich weiß es nicht... aber es sind noch einige Kilometer bis in den nächsten Ort...“, erklärte der Schwarzhaarige und sah ihn besorgt an. „Wieso halten wir dann hier?“, fragte der Blonde verdutzt. „Weil ich mir Sorgen gemacht habe. Ich habe gespürt, dass dein Griff immer lockerer wurde...“, erklärte der Schwarzhaarige und blickte den Blonden an, der etwas verdutzt dreinschaute. „Wäre nicht so prickelnd, würdest du schlafend vom Bike herunterfallen...“, setzte er dann an und kam vom Motorrad herunter. „Du solltest dir etwas die Beine vertreten... wenn ich mich recht entsinne müssten wir in zwei Stunden an einer Raststelle ankommen...“, schlug der Schwarzhaarige vor und beobachtete dann, wie der Blonde ebenfalls vom Motorrad herunterkam. „Gute Idee...“, meinte der Blonde noch, ging sofort einige Schritte über das Feld, blieb aber dann stehen und sah zu dem Schwarzhaarigen. Der Anblick des Schwarzhaarigen, welcher durch das warme Sonnenlicht der auf dem Horizont sitzenden Sonne bestrahlt wurde, zauberte ihm ein Lächeln aufs Gesicht, sowie einen leichten Rotschimmer. Er räusperte sich kurz, um sich so wieder an den Ernst der Lage zu erinnern, ehe er sich ausgiebig streckte. Er hatte so viele Fragen, aber er hatte das Gefühl, dass er nicht fragen sollte. Nicht jetzt. Er sollte dem Schwarzhaarigen einfach vertrauen... das war es, dass sein Bauchgefühl ihm mitteilte. Normalerweise hörte er auf seinen Verstand und nicht auf sein Herz, doch dieses Mal sagte sogar sein Verstand, dass es richtig wäre, instinktiv zu handeln, ohne groß darüber nachzudenken. Und wenn alles in ihm dem Schwarzhaarigen vertraute, dann bräuchte er sicherlich keine Bedenken haben. Er würde ihn einfach später bitten, ihm zu erzählen, was er geplant hätte. Grinsend drehte er sich wieder herum, fischte sich eine Zigarette aus seiner Hosentasche und steckte sie sich an. Während er gymnastische Verrenkungen beim Laufen machte, sah der Schwarzhaarige ihm hinterher und musste seufzen. Dass es so laufen würde, hatte er nicht gedacht, nie gewollt. Hätte er gewusst, dass es so kommen würde, dann hätte er einen anderen Weg eingeschlagen, fern von dem blonden Mann, der ihm ein Lächelns in Gesicht zauberte, sobald er an ihn dachte. Nur gehörte Law nie zu den Träumern, er wusste, dass die Realität grausam und unabänderbar war. Somit gab es jetzt nur noch einen Weg. Flucht vor und aus seinem bisherigen Leben, um einen ihn eigentlich fremden Mann zu schützen. Er verstand nicht, was es war, warum er wollte, dass es ihm gut ging. Bisher hatte es ihn nie sonderlich interessiert, wenn Menschen aus seiner Umgebung verschwanden, weil sie Doflamingo ein Dorn im Auge waren. Wieso es jetzt anders war, war unerklärlich für ihn. Law streckte seine Arme in die Luft und schwang sie langsam wieder herunter zu seinem Körper, wollte so die Gedanken abschweifen. Es hatte keinen Sinn darüber nachzudenken, wenn er genau wusste, dass sie weg mussten. Möglichst viel Distanz zwischen sich und der Gefahr bringen, um dann weitere Schritte zu überdenken... „Und?“, fragte der Schwarzhaarige, als der Blonde nach einigen Minuten zu ihm zurückkehrte. „Besser. Danke... Also...?“, kam es vom Blonden zurück, der das leichte Lächeln seines Gegenübers mit einem Schmunzeln wahrnahm. Es freute ihn, dass wenn sie schon bei einer Nacht- und Nebelaktion verschwanden, dieses nicht mit betrübten Gemütern taten. Natürlich waren sie das, allerdings schien es so, als hätten sie eine Abmachung unausgesprochen akzeptiert. „Wenn es schon so endet, dann lass es uns lächelnd tun!“, dachte Sanji und musterte den Schwarzhaarigen der nun nachdenklich in die Ferne sah, ihn aber nach wenigen Sekunden lächelnd ansah. „Wir fahren weiter, was sonst? Ich könnte einen Kaffee vertragen...“, erklärte Law, was dem Blonden kurz auflachen ließ, da es ihm genauso erging. „Zwei Stunden bis zur Raststelle sagtest du...?“, fragte er nach. „Eine Stunde, wenn ich aufs Gas gehe... hältst du das aus?“, erklärte er grinsend, was Sanji erst einmal erstaunt dreinblicken ließ, ihn dann aber das Grinsen erwidern ließ. „Worauf warten wir?“, fragte der Blonde, schnappte sich den Helm und zog ihn sich über. „Sehr schön...“, erklärte Law mit einem erwartungsvollen Unterton, als hätte er nur darauf gelauert, die Straßen entlang zu brettern. Blinzelnd öffnete Doflamingo seine Augen, entschloss sich aber aufgrund eines Lichtstrahls, welcher ihn durch das Fenster blendete, sie wieder zu schließen. Er fühlte sich müde und abgekämpft. Das war ungewöhnlich für ihn, wurde er doch sonst immer schnell wach und fühlte sich gut, wenn er am Abend vor dem Zubettgehen noch seinen Spaß hatte. Grinsend tastete er neben sich, wollte den Mann, der ihm die höchsten Freuden bescherte, näher zu sich ziehen, als sein Grinsen abrupt zum Erliegen kam. Denn er tastete ins Leere, keine Spur von seinem Liebling. Sofort richtete er sich auf und sah auf die verlassene Betthälfte, ließ seinen Blick einmal quer durch den Raum huschen, ehe er seine Augen wütend zu Schlitzen zusammenzog. Was fiel dem Schwarzhaarigen ein? Er wusste doch, dass er niemals vor ihm aufstehen durfte und auch wenn er zur Toilette müsste, hätte er erst zu fragen! Also was war in ihn gefahren? Der blonde Mann setzte sich an die Bettkante, fuhr sich einmal durch sein kurzes Haar, um dann nach der Sonnenbrille auf seinem Nachttisch zu greifen und sie sich aufzusetzen. Als er sich aufsetzen wollte, spürte er, wie seine Gliedmaßen sich so schwer wie Blei anfühlten, ihn zurück auf die Bettkante zwangen. Ein Schwindel durchzog ihn und er fragte sich, ob er am Vortag zu viel Alkohol getrunken hätte. Er schüttelte kaum merkbar den Kopf, denn er war sich sicher, dass es nicht daran gelegen haben könnte. Darüber nachdenkend, was es sonst gewesen sein könnte, ließ seinen Blick auf die Wanduhr wandern und stellte erstaunt fest, dass es bereits nach Mittag war. Wie konnte das sein? Er hatte noch nie solange durchgeschlafen! Gedanklich zählte er an den Zeigern ab, wie lange er genau geschlafen hätte. Sein Gesicht verzog sich und einige Wutadern pochten auf seiner Stirn. Über 14 Stunden hatte er geschlafen? Irgendetwas stimmte nicht. Seine Schwäche ignorierend stand der Blonde auf und verließ zügig sein Schlafzimmer. Es hatte einige Zeit gedauert, bis sich Doflamingo ein Bild von dem machen konnte, was am Vorabend geschehen sein musste. Sein kleiner Liebling musste ihm bei ihrem Liebesspiel irgendetwas verabreicht haben. Allerdings konnte er sich nicht erinnern, ob er irgendetwas Verdächtiges tat oder nicht. Andererseits wäre er noch enttäuschter, hätte sein Liebling sich so dämlich angestellt, dass er es bemerken würde. Seufzend lehnte er sich tiefer in das Polster seines Schreibtischstuhls. Er verharrte einige Sekunden so, ehe er sich ungewohnt schnell vorbeugte und die Unterlagen auf seinem Schreibtisch ansah. Anscheinend hatte der Schwarzhaarige doch etwas dagegen, dass er dem Koch eine Absage erteilen wollte... Eigentlich hätte er sich das auch denken können... Law hatte zwar nichts getan oder gesagt, um sich zu verraten, aber er hätte eher in Aktion treten müssen. Und das so, dass der Schwarzhaarige nichts bemerkt hätte. Doflamingo zischte kurz, ehe er einmal tief ein- und ausatmete. Sein Grinsen kehrte sofort zurück und seine langen Finger griffen nach der Bewerbungsmappe, ganz oben auf dem Stapel der Absagen. Er lachte, als er sie aufschlug und das Bild des Blonden sah. Wenn der Blonde dachte, er könnte seinem Schicksal entfliehen, dann würde er ihn noch in diesem Glauben lassen. Wenn auch nicht für lange. Nein. Zu erst hatte er noch eine andere Idee... Der Blonde stahl ihm seinen Liebling? Dann würde er ihm auch etwas nehmen, dass er liebte. ….. Alles zu seiner Zeit. ….. Ein wahnsinniges Lachen hallte durch die Korridore der Villa, die Doflamingo, heimlicher Herrscher der Stadt, sein trautes Heim nannte. Er wollte dieses Spiel eigentlich nicht spielen, aber es würde dennoch ein amüsantes werden. Gegen Kurzweil war doch nichts auszusetzen... besonders dann nicht, wenn man wie ein Marionettenspieler alle Spielfiguren mit seinen Fäden in der Hand hatte... Kapitel 22: Kapitel 22 ---------------------- Als die beiden endlich an einer Raststelle angekommen waren, hatte Law zu aller erst den Tank seines Motorrads voll getankt. Da er nicht wusste, wie lange sie unterwegs sein würden, wollte er auf Nummer sicher gehen, bevor sie irgendwo im Nirgendwo liegen blieben. Denn mittlerweile waren sie so weit rausgefahren, dass außer der Landstraße, die wohl geradewegs in den nächsten Ort führen würde, überhaupt nichts mehr zu sehen war. Bis auf einzelne verdorrte Bäume in der Ferne, gab es hier nur heißen Asphalt und sandige Felder, die schon viel mehr an eine Steppe erinnerten. Wieso man ausgerechnet hier eine Tankstelle mit Café baute, war ihm wirklich ein Rätsel. Wobei man eigentlich mehr von einem maroden Betonklotz mit Zapfsäulen sprechen müsste, als von einer „Tankstelle“. Man erkannte sofort, dass sich seit Jahren keiner mehr um den Putz gekümmert hatte... Allerdings würde er sich sicherlich nicht beklagen, da ihm diese zerfallende Tankstelle doch sehr gelegen kam. Nachdem der Schwarzhaarige sein Bike hinter das Gebäude gefahren hatte, war er mit Sanji in die Tankstelle hineingegangen, welcher einige Meter abseits eine Zigarette geraucht hatte. Davon abgesehen, dass er die Tankauffüllung zahlen wollte, brauchten sie wirklich einen Kaffee. Und obwohl das Äußere des Gebäudes auf etwas anderes schließen ließ, so musste er zugeben, dass das Innere dennoch sehr gemütlich wirkte. Der Tankwart lehnte am Tresen vor dem einige Süßigkeiten auf einem Regal lagen und las eine Tageszeitung. Es wirkte nicht so, als hätte er bemerkt, dass Kundschaft eingetreten war und somit schenkte er den beiden Gästen keine Beachtung, welche sich neugierig umsahen. „Sanji? Du kannst dich schon an einen Tisch setzen, ich hol uns was.“, erklärte Law und fischte sein Portemonnaie aus der Innentasche seiner Jacke. Allerdings bekam der Schwarzhaarige nur ein leichtes Nicken und ein unterdrücktes Gähnen zur Antwort, was ihn Schmunzeln ließ. Doch ohne darauf einzugehen, hatte Law sich dann abgewendet und ging auf den Tresen zu. Der Blonde wiederum tat wie ihm geheißen und setzte sich auf eine Sitzbank, die um einen freundlich dekorierten Tisch stand. Die Servietten waren bei Weitem nicht so schön gefaltet wie im Baratie, dennoch konnte man ihnen, sowie dem selbst zusammengesteckten Blumenschmuck entnehmen, dass der Tankwart – oder wer auch immer sich darum kümmerte - sich Mühe gegeben hatte. Er streckte sich und gähnte dann herzhaft, ehe er sein Handy aus seiner Hosentasche zog und bemerkte, dass er gar keinen Empfang hatte. Um den Akku zu schonen entschied er sich, es sicherheitshalber auszuschalten. Hoffentlich würde der Moosschädel tun, worum er ihn gebeten hatte. Denn er hatte wirklich keine Lust darauf, dass Raizel in seiner Wohnung einging, nur weil er überstürzt abreisen musste... Der Blonde drückte sich in die Lehne der Sitzbank und ließ seinen Blick umher schweifen, bis er an dem Schwarzhaarigen hängen blieb, der mit dem Tankwart sprach. Ein Seufzen entglitt dem Blonden. Er wusste nicht, was er denken sollte. Auf der einen Seite wirkte das überstürzte Abreisen aufregend und wie ein Abenteuer, aber auf der anderen Seite war immer noch die Gewissheit, dass dies nicht zum Spaß geschah. Während er über die Situation nachdachte, war sein Blick auf den Hintern des Schwarzhaarigen gefallen und als ihm bewusst wurde, was er da nachdenklich begutachtete, schreckte er aus seinen Gedanken hoch und sah sich, mit geröteten Wangen, wild im Raum um. Als ihm wieder einfiel, dass hier niemand war, war die Erleichterung ihm sichtlich ins Gesicht geschrieben. Nicht auszudenken, was Fremde von ihm denken würden, starrte er gedankenversunken den Hintern eines anderen Mannes an! … Obwohl er zugeben musste, dass dieser Hintern geradewegs dazu einlud. So wie er etwas vorgestreckt in den Raum ragte, da der Schwarzhaarige sich mit seinen Ellenbogen an den Tresen gestützt hatte, war es ja beinahe unmöglich nicht zu bemerken, welch perfekte Form er zu haben schien und... Sanji schlug sich mit beiden Handflächen auf die Wangen. Was dachte er denn da? Demotiviert ließ er seinen Kopf auf den Tisch fallen, was ein lautes Knallen von sich gab. Dass der Schwarzhaarige sich umgedreht hatte und den Blonden nun verwundert ansah, bemerkte er natürlich nicht. Laut seufzend drehte er seinen Kopf zur Seite, so dass sein Gesicht, verdeckt von blonden Strähnen, in die Richtung des Tresens sah. Schmollend spitzte er seine Lippen und sah dem Schwarzhaarigen zu, wie dieser mit zwei Tassen Kaffee auf den Tisch zukam. Law blieb noch einen Moment stehen, nachdem er den Kaffee abgestellt hatte und schmunzelte den seltsam klingenden Lauten des Blonden. Es klang beinahe wie ein Jammern, allerdings sprach der Blonde die Worte so undeutlich, dass er es nicht genau bestimmen konnte. „Ist alles in Ordnung?“, fragte der Schwarzhaarige und entschied sich nun doch endlich sich an den Tisch zu setzen. Da Angesprochener nach wie vor seltsam klingende Laute von sich gab, zog der Schwarzhaarige fragend eine Augenbraue hoch. Was hatte der Blonde denn auf einmal? Nachdenklich strich der Schwarzhaarige sich über seinen Kinnbart, ehe er sich dazu entschied erneut aufzustehen und sich vor dem schmollenden Gesicht zu platzieren. Neugierig ergriff er einige Strähnen und legte somit das Gesicht frei, was den Blonden erschrocken hochschnellen ließ. Amüsiert über das zutiefst bestürzte Gesicht des Blonden, setzte der Schwarzhaarige sich wieder an den Tisch und sprach den Blonden erneut an, nachdem er sich geräuspert hatte. „Also... bist du okay?“, fragte er den Blonden, was dieser mit einem heftigen Nicken und aufgerissenen Augen bestätigte. „Na gut... hier. Bitte.“, erklärte Law dann, schob den Blonden dann seinen Kaffee zu. Sanji begutachtete den Kaffee einen Moment, blickte dann noch einmal in das immer noch skeptisch dreinblickende Gesicht des Schwarzhaarigen und nahm diesen dann dankend an. „Damit wäre der erste Punkt unserer Agenda abgearbeitet... Allerdings sind die nächsten Punkte weniger entspannt.“, erklärte er und sah in das leidig verzogene Gesicht des Blonden. „Was ist los?“, fragte er und merkte, dass der Blonde peinlich berührt zu sein schien. „Nichts, nichts... nur... na ja... ich mag keinen schwarzen Kaffee...“, stotterte der Blonde und rieb sich den Nacken, was den Schwarzhaarigen kurz auflachen ließ. Doch ohne etwas dazu zu sagen, stand der Schwarzhaarige dann auf, ging zum Tresen zu und kam nur Momente später wieder zurück. Sanji musste grinsen, als er sah, dass der Schwarzhaarige ihm Milch und Zucker gebracht hatte. „Entschuldigung. Ich hätte es mir ja denken können; die Wenigsten trinken ihren Kaffee schwarz.“, erklärte Law und beobachtete den Blonden, wie dieser sich die Milch krallte und so viel es ging in seine Tasse goss. Wahrscheinlich würde er noch nachgießen müssen... und je nach Sorte noch süßen müssen. Sanji beendete diesen Gedanken aber sofort wieder, als er erneut das Räsupern des Schwarzhaarigen vernahm. „Also... wie ich bereits erwähnte... werden die nächsten Punkte in unserer Agenda weniger entspannt...“, wiederholte er und sah in die blauen Augen des Blonden, um zu sehen, ob dieser ihm wirklich seine gesamte Aufmerksamkeit schenkte. Sanji allerdings schloss seine Augen für einen Moment, atmete tief ein und aus und sah den Schwarzhaarigen dann ernst an. „Law... bevor du mir sagst, was du geplant hast... muss ich erst wissen, was überhaupt los ist. Ich meine... von einem Moment zum nächsten stehst du vor meiner Haustür und drängst mich dazu mit dir mitzukommen. Ich weiß, dass es irgendetwas Ernstes sein muss, aber ich bitte dich. Erzähl mir was los ist!“, stellte Sanji die Frage, die ihm schon seit einiger Zeit beschäftigte. Es war so viel geschehen, er wusste einfach nicht, was geschah und vor Allem, wieso er damit etwas zu tun haben sollte. Er hatte doch nichts getan, außer sein Leben zu leben! Es wirkte so als würde der Schwarzhaarige gedanklich abwägen, ob er es ihm sagen sollte oder nicht und als er die Augen schloss, beschlich Sanji das Gefühl, dass er schweigen wollte. „Nein, Law! Du redest jetzt mit mir! Ich mag dich zwar gerne, aber ich kann dir nicht ins Unbekannte folgen, ohne zu wissen, was geschieht! Du hast jetzt die Wahl. Entweder du erzählst es mir, oder ich gehe wieder!“, schimpfte der Blonde. Diese ganze Heimlichtuerei ging ihm mittlerweile gehörig auf den Zeiger. Sanji sah den Schwarzhaarigen böse an, als dieser ihn nur ein verschmitztes Lächeln schenkte. Es dauerte nur Sekunden, da atmete auch Law einmal ein und aus und Sanji nickte zufrieden mit dem Kopf, da er glaubte, ihn erreicht zu haben. „Sanji... ich möchte dir nichts verheimlichen. Ich warte lediglich auf den richtigen Zeitpunkt... aber du hast Recht... Dieser wird wohl nie kommen und es wäre nur fair, dir zu sagen was um deine Person los ist... Wenn ich genauer darüber nachdenke, ist es schon ganz schön naiv von dir, auf die Bitte eines Fremden einzugehen und diesem blind zu vertrauen...“, erklärte Law nachdenklich und sah in das lächelnde Gesicht des Blonden, was ihn stutzen ließ. „Ich habe nicht das Gefühl, dass du fremd bist... Im Gegenteil. Ich glaube ich kann dir vertrauen und das tu ich auch. Aber dennoch will ich wissen, was hier geschieht.“, erwiderte er dann mit einem bestimmten Unterton, was den Schwarzhaarigen kurz schmunzeln ließ. Aus irgendeinen Grund machte ihn diese Worte glücklich... „Damit das Ganze für dich Sinn ergibt, muss ich dir erst etwas Einblick in mein Leben verschaffen. Ich wurde als Kind von Doflamingo adoptiert und lebe seitdem bei ihm... nachdem ich alles verloren hatte, war er da und hat mir geholfen so etwas wie eine Existenz aufzubauen. Zumindest dachte ich das, bis ich verstand was vor sich ging. Für Doflamingo bin ich lediglich ein Objekt, sein Eigentum... ich möchte dir dazu nicht mehr verraten als nötig, aber das ist der springende Punkt. Ich gehöre ihm und er mag es nicht, wenn jemand anderes als er selbst sich mir nähert. Viele meiner früheren Freunde sind verschwunden... Er hatte mich immer getröstet und mir erklärt, dass ich nur ihn bräuchte... aber umso älter ich wurde, umso bewusster wurde mir, dass er an dem Verschwinden schuld war. Irgendwann habe ich mich damit abgefunden und vermied es vehement neue Freundschaften zu schließen. Da ich Doffy hatte, war es auch nicht ganz so schlimm... jedenfalls... Das Problem ist, dass niemand ungestraft davon kommt, der sich an seinem Eigentum vergreift.“, der Schwarzhaarige stoppte seine Erklärung und sah in das nachdenkliche Gesicht des Blonden. Er versuchte die Puzzle-teile zusammenzusetzen, aber sein Blick verriet dem Schwarzhaarigen, dass ihm dies nicht ganz gelingen wollte. Er seufzte kurz und gönnte sich einen Schluck seines Kaffees, ehe er seine Rede fortführte. „Dieses Zeichen, was dir über den Weg gelaufen ist, ist das Zeichen von Doflamingo. Doflamingo ist ein Untergrundbroker und ist für seine Skrupellosigkeit bekannt. Sein Pseudonym lautet „Joker“ und bisher ist es noch keinem gelungen, ihm zu entfliehen, wenn er einen Groll auf ihn hatte... und da ich herausgefunden hatte, dass du auf seiner Liste stehst, hatte ich keine andere Wahl als dich so gesehen zu überfallen... Er hatte dich schon observieren lassen und als ich mitbekam, dass er den Auftrag dich zu töten an Vergo weitergegeben hatte, habe ich sofort gehandelt... ich konnte nicht zulassen, dass er dich umbringt...“, der letzte Satz des Schwarzhaarigen war mit Trauer getränkt und somit wusste der Blonde sofort, dass es sich hier um kein Spiel handelte, sondern um bitteren Ernst. Er atmete tief ein, ließ seinen Kopf in den Nacken fallen und schloss seine Augen. Einige Sekunden verharrte er so, ehe dem Schwarzhaarigen ein leicht gequältes Lächeln schenkte. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte er immer noch gehofft, dass das alles nur Spaß sein könnte. Aber die Realität war wie immer bitter und gnadenlos. Es vergingen einige Momente des Schweigens, in denen beide ihren Gedanken nachgingen und ab und zu von ihrem Kaffee nippten. „Danke Law. Jetzt weiß ich zumindest, woran ich bin...“, brach Sanji das Schweigen und sah den Schwarzhaarigen an, welcher den Kopf senkte. „Es tut mir leid, Sanji. Das ist alles meine Schuld.“, erklärte Law und konnte ein Seufzen nicht unterdrücken. „Wieso entschuldigst du dich? Du hast mir doch das Leben gerettet! Wenn ich dort geblieben wäre, hätte dieser Vergo mich bestimmt kalt gemacht...“, widersprach Sanji dem Schwarzhaarigen. Law hatte aber nicht das Bedürfnis, darauf weiter einzugehen. Denn er wusste, dass er sich von ihm hätte fernhalten sollen. Die Tatsache, dass er trotz besseren Wissen, den Blonden gewähren ließ, machte ihn zum Schuldigen und somit war das Einzige, was Sanji zur Antwort erhielt, ein erneutes Seufzen. Der Blonde wusste nicht, wie er darauf reagieren sollte. Allerdings hatte er genug von dem ewigen deprimierten Geseufze und Schweigen. Er entschied sich dafür, dass Thema zu wechseln. „Da das geklärt wäre... wie sehen die nächsten Punkte auf unserer Tagesordnung aus?“, fragte er den Schwarzhaarigen, der die Arme verschränkte und sich in die Lehne der Sitzbank drückte. „Ich hatte geplant, das nächste Motel anzusteuern, damit wir uns dort ausruhen können. Wenn wir ungefähr vier Stunden der Straße folgen, müssten wir ankommen. Dort bleiben wir dann über Nacht und dort werde ich dir dann die nächsten Schritte erklären.“, kam es von dem Schwarzhaarigen. Sanji bemerkte, dass der Schwarzhaarige sich immer wieder nervös über die Lippen leckte oder versuchte einzelne Haarsträhnen hinter sein Ohr zu schieben. Anscheinend verheimlichte er ihm etwas... allerdings wusste er, dass er ihm vertrauen konnte. Und mit Sicherheit würde er ihm in diesem Motel den Rest erklären. „Einverstanden!“, antworte Sanji dann lächelnd und widmete sich seinem Kaffee. Der Schwarzhaarige blickte den Blonden erstaunt an, entschied sich dann aber dafür, dem Blonden im Stillen für sein Verständnis zu danken... Law war dankbar, denn dass der Blonde ihm vertraute und folgte, war nicht selbstverständlich und ganz besonders nicht, da sein Plan einen Haken hatte. Sein Plan war nämlich noch gar nicht existent... das Einzige, was er in Ruhe überdenken konnte, war in die nächste Stadt zu fahren, in der Hoffnung einige alte Bekannte wiederzutreffen... somit war dies das erste Mal, dass er unüberlegt und überstürzt handelte. Allerdings hatte er keine andere Wahl, sonst wäre es zu spät gewesen... Seufzend griff der Schwarzhaarige nach seinem Kaffee und tat es dem Blonden gleich, indem er aus diesem trank. Die nächste Zeit würde anstrengend werden. „OOOOOOIIIIIIII!“, brüllte der grünhaarige Polizist vor der Haustür seines besten Freundes. Allerdings tat er dies nicht zum ersten Mal. Nachdem er eine halbe Ewigkeit angeschellt hatte, hatte er sich dazu entschieden, den Blonden zu rufen. Bisher allerdings ohne Erfolg. „HEEEY!“, brüllte er dann, ehe er eine kurze Verschnaufpause einlegte. Er hatte die Nachricht seines Kumpels erhalten und hätte eigentlich den Schlüssel nutzen können, um in die Wohnung zu gelangen. Allerdings war Sanji noch nie mir nichts, dir nichts verschwunden und so glaubte Zorro, dass sein Kumpel ihn lediglich verarschen wollte. Als ob er einen „spontanen Kurzurlaub“ machen würde! Gerade als er erneut zum Brüllen ausholte, öffnete sich das Fenster eines der Nachbarwohnungen. Erstaunt sah Zorro die alte Dame an, die ihn kopfschüttelnd musterte. „Junger Mann...“, begann sie zornig und sah Zorro böse an, welcher sich verlegen den Nacken rieb. „Sorry, meine Werte... aber ich versuche meinen Kumpel heraus zu locken... also müssen sie sich noch etwas gedulden!“, erklärte er und grinste die alte Frau verschmitzt an. „Also wenn Ihr Kumpel „Sanji“ heißt, dann stehen Sie aber noch lange hier...“, erklärte sie mit einem Seufzen und schüttelte erneut den Kopf. Verdutzt sah Zorro zu der alten Frau hoch, was diese die Augen rollen ließ. „Hören Sie! Ich bin Tsuru und Sanji ist gestern abgereist. Also... wenn Sie etwas von ihm wollen, werden Sie sich gedulden müssen!“, erklärte sie mit einer hochgezogenen Augenbraue und versuchte die Mimik des Grünhaarigen einzuschätzen. „Sanji ist nicht da?“, schlussfolgerte Zorro, worauf Tsuru erneut mit den Augen rollte. „Das habe ich Ihnen gerade versucht zu erklären.“, meinte sie genervt und sah den Grünhaarigen an, wie dieser nachdenklich die Augen schloss. Sie beobachtete den Fremden, der sich über sein Kinn strich und sich dann die Hände in die Hüften stemmte und Luft holte. „SAAAAAANJIIIIIII!!!!“, brüllte er, worauf Tsuru sich kurz bückte und nur Sekunden später mit einem Schlappen in der Hand wieder hochkam. Zielgenau warf sie dem grünen Volltrottel ihren Schlappen ins Gesicht, was diesen wütend zischen ließ. „Was soll das?“, schimpfte er und sah wütend in ein Gesicht, das nicht weniger wütend schien. „Er ist gestern Hals über Kopf mit seinem schwarzhaarigen Freund abgehauen! Und jetzt verschwinden Sie oder ich rufe die Polizei!“, schimpfte Tsuru, sah den Grünhaarigen allerdings nur verwirrt an, als dieser begann triumphierend zu grinsen. Voller Stolz kramte er seine Polizeimarke aus seiner Hosentasche und zeigte sie der alten Frau grinsend. „Das wird nicht nötig sein! Denn die Polizei ist schon vor Ort!“, erklärte er stolz, steckte die Marke zurück und kramte dann den Wohnungsschlüssel zur Sanjis Wohnung raus. Er streckte seinen Hals noch einmal zu Tsuru, welche sich die Schläfen rieb, als hätte sie Kopfschmerzen. „Danke Oma! Ich bin übrigens Zorro und kümmere mich ab jetzt um Sanjis Haustier!“, erklärte er grinsend und verschwand in dem Hausflur, was Tsuru den Kopf verzweifelt senken ließ. Also wenn das die Beschützer der Bevölkerung war... dann waren sie hoffnungslos verloren... Als Zorro die Treppen hochstieg, musste er grinsen. Er wusste sofort, wer der Schwarzhaarige war, was allerdings auch nicht schwer zu erraten war, da die Schwarzhaarigen im Freundeskreis eher rar gesät waren... Ein Kurzurlaub mit dem Schwarzhaarigen? Also das musste er Jeff und natürlich auch allen anderen erzählen! Kichernd schloss er die Haustür zur Sanjis Wohnung auf, um der ihm aufgetragenen Aufgabe nachzugehen. Dass der Blonde mit einem Mann verschwand, bestätigte doch nur den Gedanken, den er und einige andere schon lange hatten: Manche fühlten sich eben am anderen Ufer wohler! Er musste lachen, als er die Haustür hinter sich schloss, da er es liebte, wenn er Recht hatte... Und das würde er ihm noch so was von unter die Nase reiben! Kapitel 23: Kapitel 23 ---------------------- Nachdem Zorro die Tür vorsichtig hinter sich schloss, horchte er erst einmal in die Wohnung herein,um auf diese Art festzustellen, ob er Raizel ausmachen könnte. Da Raizel allerdings keinen Laut von sich gab, entschied er sich dazu nach ihr zu suchen. Vorsichtig setzte er einen Fuß vor den anderen, um möglichst unerkannt in die Küche zu schleichen. Er konnte von sich nicht behaupten, dass er Tiere sonderlich mochte und am liebsten wäre es ihm, der Katze nur schnell etwas Futter raus zu stellen und zu verschwinden. Als er in der Küche ankam, sahen ihn bereits zwei graue neugierige Augen vom Küchentisch aus an und der Grünhaarige konnte nicht anders als genervt aufzustöhnen. Ein erwartungsvolles Maunzen kam von Raizel, was Zorro dazu veranlasste sich zu räuspern. „Hey Katze! Der blöde Koch schickt mich, um dich zu füttern.“, erklärte er eher beiläufig, während er an den Futternäpfen vorbei ging und sich dann dazu aufmachte die einzelnen Küchenschränke zu öffnen, um ausfindig zu machen, wo der Blonde das Katzenfutter untergebracht hatte. „Ah-ha!“, entkam es ihm, als er bereits beim zweiten Schrank Glück hatte und das Futter entdeckte. Als er sich bückte, um eine Dose hervorzuholen, schnellte er erschrocken wieder hoch, da er spürte, wie sich die Katze an seinem Bein schmeichelte. Wütend zischte er, bemerkte aber zu spät, dass er Raizel versehentlich einen Tritt verpasst hatte und diese ihn nun fauchend begutachtete. Um in Deckung gehen zu können, entschied sich Zorro vorsichtig ein paar Schritte zurückzugehen. Er hatte bereits das Gefühl, dass das sicherlich nicht gut für ihn ausgehen würde. Gerade als er seine Hände hob, da er sie sich schützend vor sein Gesicht halten wollte, hatte Raizel bereits Anlauf genommen und war mit einem Sprung auf seinem Kopf gelandet. Da der Grünhaarige zu langsam reagierte, musste er die Krallen Reizels um seinen Kopf schmerzhaft spüren. Ein Schreien entkam ihm als er versuchte, die Katze von seinem Kopf zu entfernen. Raizel hingegen hatte nicht die Absicht sich so schnell von ihm zu lösen und so stimmte sie mit einem schrillen Mauen in das Gebrüll des Grünhaarigen ein. Die Sicht durch den Torso der Katze verdeckt, stolperte er einige Schritte nach hinten, bis er gegen einen der Küchenstühle lief und dadurch zu Boden ging. Es dauerte einige Sekunden, bis Raizel sich endlich von ihm löste und als sie dann auf seinem Schoß saß, legte sie ihren Kopf schief, da sie nicht verstand, was die jämmerlichen Geräusche des Grünhaarigen sollten, da er sich das doch selbst eingebrockt hatte. Keiner Schuld bewusst schmeichelte sie sich an dem Bauch von Zorro, während dieser mit einer Hand über die blutenden Kratzspuren an seinem Hinterkopf entlangfuhr. Grummelnd begutachtete er das Blut an seinen Fingern und sah die Katze wütend an, die nun von ihm heruntersprang und sich brav neben ihren Futternapf setzte, um geduldig auf ihr Futter zu warten. Langsam und stöhnend hievte er sich wieder hoch und begab sich zur Spüle, um sich die Hände zu waschen. Als er dies erledigt hatte, widmete er sich seinem vorherigen Tun und bückte sich erneut, um die Dose Katzenfutter aus dem Schrank zu holen. Um zu Vermeiden, dass die Katze erneut aufschreckte, bemühte er sich darum, den Schrank möglichst leise zu schließen; für heute hatte er genug Krallen zu spüren bekommen. Am liebsten hätte er Raizel ja angebrüllt, allerdings war seine Einsicht groß genug, um zu verstehen, dass er eine nicht unbedeutende Mitschuld an dem „Unfall“ trug. Als er der Katze den Napf gefüllt hatte, hockte er sich zu ihr und beobachtete diese beim Fressen. Nachdenklich begutachtete er das Tier, ehe er sich dazu entschied, ihr den Kopf zu tätscheln. „Sanji ist für ein paar Tage weggefahren. Ich weiß nicht, wann er wieder kommt, aber ich hoffe bald. Wobei ich gestehen muss, dass mich dieser Umstand auch erfreut.“, erklärte er und musste leicht lächeln. Raizel hob entgegen des Drucks von Zorros Hand ihren Kopf und sah ihn fragend an. „Weißt du? Sanji ist ein Idiot. Er denkt ich merke nicht, dass er in Schwierigkeiten steckt, aber so blöd bin ich nicht. Dass er jetzt mit dem Schwarzhaarigen weg ist, erleichtert mich. Für den Moment ist er somit aus der Gefahrenzone... Ich weiß zwar nicht, was ich von dem Schwarzhaarigen denken soll, aber ich denke Sanji ist intelligent genug, zu wissen, wem er vertrauen kann und wem nicht. Sein plötzlicher „Kurzurlaub“ kommt mir somit sehr gelegen. Das erleichtert unsere Ermittlungen...“, sprach er und blickte das Tier ernst an. „Dieser Idiot ist in irgendetwas hineingeraten. Sein Verschwinden hilft uns somit ungemein. Und wenn er wieder nach Hause kommt, dann werde ich den Fall gelöst haben und keiner wird ihm mehr etwas tun.“, erklärte er weiter und musste schmunzeln, ehe er seinen Gedanken fortführte. „Allerdings wird er sich zu rechtfertigen haben. Denn ich werde allen erzählen, dass unser Weiberheld nun Männern hinterherjagt!“, erklärte er und konnte sich nicht mehr zurückhalten und prustete los. Raizel hingegen sah ihn nur verwundert an. Nicht dass es sie sonderlich interessieren würde, welche Beziehungen ihr Herrchen hatte. Hauptsache ihm ging es gut und sie konnte hier bleiben! Nachdem Raizel sich ihren Wanst vollgeschlagen hatte, hatte sie sich wieder zurückgezogen. Zorro sah dem Tier noch zu wie es unter dem Bett im Schlafzimmer verschwand, ehe er sich auf den Weg zur Wohnungstür machte. Er würde die Zeit in der Sanji weg war dafür nutzen, um alles wieder in Ordnung zu bringen. Dass er nun nicht hier war, machte einiges leichter. Doch bevor er zum Baratie gehen würde, würde er erst einmal Smoker kontaktieren und ihn um seine Hilfe bei dem Fall bitten. Der Grünhaarige hatte das Gefühl, dass sie es schaffen könnten. Dieses Mal würden sie den Fall sicherlich lösen können, immerhin wartete dieser bereits seit Jahren darauf! Sorgenfrei würde es sicherlich besser funktionieren... und wenn er wieder da war, dann wäre alles wieder gut. „Vergo?“, fragte der Blonde in den Hörer seines Telefons und konnte, als dieser es bestätigte, ein Lachen nicht zurückhalten. „Hör zu. Das Zielobjekt ist mit Law getürmt. Aber das macht erst einmal nichts. Den Plan ihn aus den Weg zu räumen werden wir vorerst verschieben.“, erklärte er ruhig und wartete auf eine Antwort seines Gesprächspartners. Als dieser sich nach dem weiteren Vorgehen erkundigte, lachte er erneut auf. „Der Blonde nimmt mir etwas, was ich liebe? Dann nehme ich ihm etwas, was er liebt! Vergo! Erinnerst du dich an das Restaurant von dem du Law abgeholt hast?“, fragte er und als Vergo dies bestätigte, begann er zu grinsen. „Sehr gut. Ich will, dass es brennt, hörst du? Verletzte und Tote kann es gerne geben. Solltest du Spuren hinterlassen, kümmere ich mich darum... aber das wirst du nicht. Ich weiß, dass ich mich auf dich verlassen kann.“, meinte er bestimmt und wartete darauf, dass Vergo seinen Auftrag bestätigte. Unerwarteterweise fragte der Schwarzhaarige ihn, wie sie nun mit Law und dem Blonden verbleiben würden, aber auf diese Frage bekam er erneut nur ein Lachen. „Fufufu. Darum kümmern wir uns später. Wenn du deinen jetzigen Auftrag erledigt hast, komm' hier her. Ich muss erst etwas mit dir besprechen. Beziehungsweise muss ich dir noch etwas geben, ohne das es schwierig wird, den nächsten Auftrag zu erfüllen.“, beendete er die Erklärung der nächsten Vorgehensweise und wartete erneut auf eine Bestätigung, die er auch prompt bekam. „Gut. Ich erwartete einen tollen Bericht im Fernsehen, also gib dir Mühe.“, sprach er noch, ehe er das Telefonat beendete. „Eine zündende Idee... fufufufu~“, lachte er und lehnte sich in seinen Stuhl. Aber das wäre nur der Anfang. Seinen geliebten Schwarzhaarigen zu Vernunft zu bringen, wäre sicherlich nicht von Erfolg gekrönt... Allerdings war er sich sicher, dass er ihn bestimmt über den Blonden erreichen würde. Der Blonde würde zum Werkzeug werden, um seinen Liebling wieder nach Hause zu locken. Aber alles mit seiner Zeit. Er wollte ihnen einen Vorsprung lassen. Sie in Sicherheit wiegen. Sie glauben lassen, dass sie ihm entfliehen könnten. Denn naiv wie sie waren, wussten sie nicht, dass es kein Entkommen gab. Seine Augen und seine Ohren waren überall. Seine Leute lauerten in jeder Gasse. Sicherlich würde dies ein spaßiges Spiel werden, in dem er noch viel zu Lachen hatte. Die Vorstellung, was er ihnen alles antun würde, ließ sein Blut in Wallung geraten. Erneut ertönte das geisteskranke Lachen Doflamingos. Sie waren doch nur dumme Bauern auf seinem Spielfeld, welche er nach Belieben steuern konnte. Oh wie naiv sie doch waren... „Bist du wahnsinnig?!“, hallte die Stimme des Kantinendrachen durch die Kantine der Universität. „Was? Was hab' ich jetzt wieder falsch gemacht?!“, kam es nicht weniger laut vom Ausgeschimpften zurück. „Spinnst du? Das ist Salz verdammt!! Jetzt können wir alles wegschmeißen!“, schimpfte Dadan und stapfte auf den Rothaarigen zu, um ihm mit einem ordentlichen Wumms ihren Kochlöffel über den Kopf zu ziehen. Ein jämmerliches Quieken entkam dem Rotschopf, ehe er sich wütend zu ihr drehte und ihr das Glas mit Salz hinhielt. „Das ist doch kein Salz du olle Schrulle! Siehst du? Weiß! Zucker ist weiß!“, erklärte er sich und sah Dadan mit wütend zusammengezogen Augenbrauen an. „Was?! Salz ist auch weiß!“, schimpfte sie und riss ihm das Glas aus der Hand, drehte es leicht und zeigte ihm die Aufschrift, auf der offensichtlich „Salz“ geschrieben stand. Anscheinend hatte er diese nicht gesehen, da er sie mit seiner eigenen Handfläche abgedeckt hatte. Da das Glas noch voll war, konnte man die Aufschrift auch nicht von der anderen Seite erkennen. Fragend zog Kid dann eine Augenbraue hoch und ein leises, nicht weniger beschämtes „Oh.“, ging über seine Lippen. Er überlegte einen Moment und erklärte dann, dass das Salz, das er immer kaufte, gelblich aussah, worauf Dadan ihm erneut ihren Kochflöffel auf den Kopf schlug. „Das liegt an der Qualität. Gutes Salz ist weiß, billigeres eben nicht. Und jetzt sieh zu, dass du das in Ordnung bringst!“, schimpfte sie weiter, worauf Kid genervt stöhnte. „Yes, M'am.“, kam es noch kleinlaut von ihm, ehe er sich an die Arbeit machte und seinen Gedanken hinterher hing. Eigentlich war er doch nur vorbeigekommen, um zu sehen, was Sanji denn so trieb... Dass dieser gar nicht anwesend war und sich nicht einmal abgemeldet hatte, das konnte er ja nicht wissen. Noch weniger konnte er erahnen, dass Dadan ihn einfach als Küchenhilfe einspannen würde... Und dass es so hektisch ablaufen würde, damit hatte er auch nicht gerechnet. Immerhin müssten sie möglichst bald fertig werden, wenn sie denn die Speisen zur rechten Zeit austeilen wollten... auch wenn ihm nicht in den Sinn wollte, wieso er sich hier als Küchenhilfe betätigte... Aber was ihn am meisten verwunderte, war, dass der Blonde nicht auf seine Nachrichten antwortete und dass dieser sich nicht einmal auf der Arbeit abgemeldet hatte. Irgendetwas schien da eindeutig faul zu sein! Das war doch nicht seine Art. Er war immer sehr diszipliniert und achtete penibel darauf, dass alles seinen gewohnten Gang ging. Heute Abend würde er sich erst einmal im Baratie erkundigen. Zorro würde wahrscheinlich auch auftauchen und dann könnte er ihm gleich berichten, dass er seiner neu zugeteilten Aufgabe als Bodyguard, aufgrund fehlender Schutzperson, nicht nachgehen konnte. Vielleicht wusste der Grünhaarige auch mehr als er. Auf jeden Fall wäre es in jedem Fall das Sinnigste, sich im Baratie zu treffen. Kapitel 24: Kapitel 24 ---------------------- „Smoker?“, fragte Zorro durch die zu einem Spalt geöffnete Tür in das Büro, in dem er diesen erwartete. Als er ein genervtes Grummeln vernahm, trat er über die Türschwelle und schloss die Tür leise hinter sich. Er verfolgte die Tippgeräusche auf der Tastatur und gelang somit in den Nebenraum, in dem Smoker etwas in ein Dokument eingab. „Was gibt’s?“, fragte er, ohne sich zu seinem Kollegen umzudrehen und hörte auch nicht auf, seiner Arbeit nachzugehen. „Ich würde gerne etwas mit dir besprechen...“, begann Zorro und setzte sich auf einen weiteren Schreibtischstuhl, um dort darauf zu warten, dass Smoker seine Arbeit beendete. Smoker grummelte etwas unverständliches, aber Zorro wusste, dass er sich für ihn Zeit nehmen würde. Es dauerte auch nur einige Minuten, da hatte Smoker sein Dokument gespeichert und drehte sich mit dem Stuhl zu Zorro, der ihn anscheinend beobachtet hatte. Der Grünhaarige knabberte nervös an seiner Unterlippe. Das, was er sich vorgenommen hatte, war bei weitem nicht so leicht getan, wie gesagt. Als er dann bemerkte, dass sein Vorgesetzter ihn mit einer hochgezogenen Augenbraue musterte, räusperte er sich kurz, bevor er sein Anliegen vorbrachte. „Ich habe dir doch erzählt, dass mein Kumpel Sanji anscheinend in Schwierigkeiten steckt...“, begann er und beobachtete die Mimik von Smoker, die aber nicht durchscheinen ließ, was dieser dachte. „Ist etwas vorgefallen?“, fragte er dann und beugte sich etwas vor, um seinen Kollegen ernst anzusehen. Zorro schüttelte nur den Kopf, worauf Smoker ihn fragend ansah. „Nein. Also es ist erst einmal nichts weiter geschehen. Allerdings ist Sanji jetzt mit einem Freund weggefahren und da er nun aus der Gefahrenzone ist... da dachte, ich-“, weiter kam der Grünhaarige nicht, da ihm Smoker ins Wort fiel. „Da dachtest du, dass du Ermittlungen auf eigene Faust durchführen könntest?“, fragte Smoker und besah sich Zorro genau, welcher begann seine Hände nervös ineinander zu verknoten und den Blick auf diese gesenkt hatte. Allerdings fasste sich Zorro schnell wieder und sah seinen Vorgesetzten bestimmt an und nickte. Da Smoker dieser Geste mit einem Grinsen entgegenkam, konnte er nicht anders, als sich seine Verwirrung ansehen zu lassen. „Nun... ich habe darauf gewartet, dass du von selbst zu mir kommst, um die Ermittlungen voranzutreiben. Aber hör mir gut zu. Offiziell gibt es keine Erlaubnis gegen Doflamingo zu ermitteln. Dem Gesetz nach ist seine Weste noch reinweiß. Sollten wir es nicht schaffen, verdeckt zu bleiben, können wir davon ausgehen, dass wir Ärger bekommen.“, erklärte er und begutachtete den Grünhaarigen, der ihn verstehend ansah. Er hatte von Anfang gewusst, dass dieses Vorhaben nicht ohne Risiken verbunden sein würde. „Wenn etwas schief läuft, sind wir beide unsere Jobs los. Wenn wir nicht sogar noch ein Disziplinarverfahren und eine Anzeige riskieren... Aber ich bin gewillt dieses Risiko einzugehen, da ich weiß, dass er nicht unschuldig ist. Wie steht es mir dir?“, fragte Smoker ihn dann, worauf Zorro seine Augen für einen Moment schloss und ihn dann siegessicher ansah. „Ich schulde dem blonden Kochlöffel noch etwas dafür, dass er mir immer aus der Patsche hilft. Ich will, dass er ohne Sorgen leben kann. Davon abgesehen ist mein Gerechtigkeitssinn ebenfalls sehr ausgeprägt... Und die Tatsache, dass ein Verbrecher ungestraft seinen Missetaten nachgehen kann, missfällt mir absolut. Also... du kannst auf mich zählen!“, erklärte er, worauf die beiden sich angrinsten. Somit war die Sache geklärt. Sie würden verdeckte Ermittlungen gegen den Wohltäter der Stadt durchführen. Und um die Sicherheit der Bevölkerung zu sichern, mussten sie ihre Jobs riskieren, wenn nicht sogar ihre Leben. Dennoch wäre dies nur ein kleines Opfer, wenn es letztendlich der Allgemeinheit und ihrem Frieden diente. Sanji war sich nicht sicher, wie lange sie nun dieser Straße folgten. Nachdem sie ihren Kaffee ausgetrunken hatten, hatten sie sich sofort wieder auf den Weg gemacht. Sicherlich fuhren sie bereits eine Stunde, aber vielleicht auch mehr. Der Blonde hatte Schwierigkeiten die Zeit korrekt einzuschätzen. Mittlerweile hatte er die Müdigkeit zwar bezwungen, allerdings war er komplett in Gedanken versunken. Der Schwarzhaarige hatte ihm zwar nicht erzählt, in welcher Beziehung er genau mit diesem Doflamingo stand, aber für ihn stand fest, dass er einiges durchlebt haben musste. Doflamingo wirkte zwar wie ein Gutmensch, aber dadurch, dass Zorro ihn öfter vor ihm gewarnt hatte und dass nun auch der Schwarzhaarige nichts Gutes über ihn preisgab, ließ die Vermutung in ihm wachsen, dass er vor ihm auf der Hut sein sollte. Auch dass er versehentlich ein paar Informationen über sich und Law preisgegeben hatte, besorgte ihn. Denn seine Naivität war somit Schuld daran, dass dieser Mann Dinge wusste, die er lieber nicht erfahren hätte. Vielleicht war er sogar Schuld daran, dass sie so plötzlich abreisen mussten... Dennoch wollte ihm nicht in den Sinn kommen, wie sein Arbeitgeber es schaffte so gut zu schauspielern, wenn er doch ein skrupelloser Mörder war, der alles tat, um seine Ziele zu erreichen. Dass sie nun auf der Flucht waren, deutete doch nur darauf, dass er nicht paranoid war, sondern tatsächlich in Gefahr war... Er seufzte und verstärkte seinen Druck um die Hüfte des Schwarzhaarigen noch etwas. Dankbarkeit. Das war es, was überwog. Der eigentlich fremde Mann, der sein Interesse geweckt hatte, aber gar nicht so fremd, sondern mehr vertraut wirkte, hatte ihm das Leben gerettet... Der Mann, der sein Leben aufs Spiel setzte. Und das für ihn. Einen jungen Mann, der ihm einfach auf die Pelle rückte und nicht locker ließ. Solange, bis er sein Ziel erreicht hatte. Vielleicht war es doch noch etwas ganz anderes, was ihn anzog. Ein stärkeres Gefühl, als einfaches Interesse. Aber jetzt war nicht der Zeitpunkt sich darüber Gedanken zu machen. Der Schwarzhaarige fuhr deutlich langsamer und hielt letztendlich am Straßenrand, stellte den Motor aus. Law zog sich den Helm ab und hielt ihn auf seinem Schoß fest, bevor er sich leicht zu dem Blonden wendete und ihn anlächelte. Dieser sah ihn allerdings nur verwirrt an, weil er nicht wusste, wieso sie nun anhielten. Doch bevor der Schwarzhaarige sich äußern konnte, entschied er sich dazu, seinen Helm ebenfalls abzulegen. Er erwiderte das ihm geschenkte Lächeln und öffnete dann seinen Mund, um seine gedachte Frage laut auszusprechen. „Wieso halten wir?“, fragte er verdutzt und der Schwarzhaarige lächelte ihn an. „Ich dachte, du würdest dir gerne eine rauchen.“, erklärte er, hörte aber nicht auf ihn anzulächeln. Sanji wiederholte diese Worte gedanklich noch einmal, ehe er zögerlich nickte und sich vom Bike herunter hievte. Aus irgendeinem Grund, hatte er das Gefühl, dass das Lächeln, dass er ihm schenkte, ein trauriges war... „Sehr zuvorkommend von dir. Dankeschön...“, sprach er leise und wendete sich schnell von ihm ab. Der Anblick des Schwarzhaarigen zauberte ihn erneut eine Röte ins Gesicht, von der er nicht wollte, dass er sie bemerkte. Grinsend stand der Schwarzhaarige ebenfalls vom Bike und streckte sich etwas, während er den Blonden dabei beobachtete, wie er sich eine Zigarette anzündete und sich einige Schritte vom Bike entfernte. Sanji inhalierte den Qualm tief in seine Lungen, behielt ihn dort einen Moment lang, ehe er ihn wieder entließ. Als er plötzlich spürte, wie sich zwei Arme von hinten um seinen Bauch legten und ein Körper sich an seinen Rücken drückte, erstarrte er. Er spürte den Atem des Schwarzhaarigen an seiner Ohrmuschel und musste wahrnehmen, wie ihm erneut eine Röte ins Gesicht schoss. Er hörte den Schwarzhaarigen „Es tut mir leid“, flüstern, ehe er die Wärme seines Kinns an seiner Schulter spürte. Der Blonde wusste nicht, wie er darauf reagieren sollte. Die plötzliche Nähe lähmte ihn, machte ihn aber auch gleichermaßen glücklich. Vorsichtig lehnte er seinen Kopf gegen den des Schwarzhaarigen, wartete darauf, dass dieser ihn schnell wegzog. Aber nichts dergleichen geschah. Sie verharrten einen Moment lang so, dann spürte der Blonde, wie sich der Druck der Arme um seinen Bauch verstärkte und der Schwarzhaarige begann leicht zu zittern. Erschrocken warf Sanji seine Zigarette weg und legte seine Hände um die des Schwarzhaarigen. „Hey... was ist los?“, fragte er leise, konnte aber die Sorge um den Schwarzhaarigen nicht verbergen. „Ich habe dich angelogen.“, erklärte er und wollte die Umarmung lösen, wurde aber von dem festen Griff des Blonden daran gehindert. Er ließ ihn nicht von sich gehen, wollte ihn nahe bei sich haben, aber er sprach kein Wort. „Sanji. Ich habe dich angelogen.“, wiederholte Law, schwieg einen Moment und wartete auf eine Reaktion seitens des Blonden. Sanji wiederum seufzte kurz und drückte seinen Kopf noch fester an den des Schwarzhaarigen. „Es ist mir egal.“, sprach er letztendlich, wollte einfach nur diese angenehme Nähe genießen. „Es ist dir egal? Willst du nicht fragen, wie oder womit ich dich belogen habe?“, nuschelte Law in die Halsbeuge des Blonden, der erneut seufzte. „Nein. Ich weiß, dass es bescheuert klingt... aber... selbst wenn du mich belügst, ich würde dir trotzdem folgen.“, erklärte Sanji und erzitterte aufgrund des warmen Atems der seine Haut streifte. Er spürte, wie sich ein Lächeln auf den Lippen des Schwarzhaarigen legte und musste ebenfalls lächeln. „Danke, Sanji... Danke.“, sprach er und wartete einen Moment, ehe er noch etwas anfügte. „Ich werde dir später alles erklären. Versprochen.“, meinte er und zog sich endgültig aus der Umarmung zurück. Sanji blieb noch eine Weile so stehen und starrte in die Ferne. Er hörte, wie der Schwarzhaarige zum Motorrad zurückkehrte, allerdings entschied er sich dafür, sich noch eine Zigarette anzuzünden. Er brauchte jetzt etwas Ruhe, musste seine Nerven von der plötzlichen Nähe wieder beruhigen. Er fragte sich, was diese Umarmung zu bedeuten hatte, aber er hoffte, dass es ebenfalls aus mehr als „Interesse“ entsprang. Aus irgendeinen Grund, wünschte sich irgendetwas tief in ihm, dass sie für immer zusammen sein könnten. Obwohl sie sich fremd waren, waren sie sich unglaublich nahe. Nachdem er seine Zigarette auf geraucht hatte und diese auf dem Asphalt ausgetreten hatte, entschied er sich zurück zum Schwarzhaarigen zu kehren. Dieser hatte wohl eine Karte gelesen und zurück in seiner Jackentasche verschwinden lassen. „Wie lange sind wir noch unterwegs?“, fragte Sanji den Schwarzhaarigen, der sich den Helm überziehen wollte, aber dann in der Bewegung innehielt. „Dauert nicht mehr allzu lange. Vielleicht eine und eine halbe Stunde, vielleicht auch zwei.“, erklärte er und schenkte dem Blonden erneut ein Lächeln, was er auch erwiderte. „Sag mal... du sagtest, wir wollen in einem Motel übernachten... ich habe aber nicht genug Geld dabei...“, grübelte Sanji und sah den Schwarzhaarigen ernst an, welcher wieder nur lächelte. „Keine Sorge. Ich hab genug Geld dabei... wenigstens hatte ich dazu noch genug Zeit...“, den letzten Satz sprach er so leise, dass Sanji ihn nicht verstand. Als dieser ihn fragend ansah, schüttelte er nur den Kopf und zog sich den Helm über. Der Blonde hatte im Gefühl, dass er nicht nachhaken sollte und setzte sich ebenfalls den Helm auf. Nachdem er sich wieder auf das Motorrad geschwungen hatte, drückte er sich wieder so nah an den Schwarzhaarigen wie er konnte, um dessen Nähe zu spüren. Law zuckte kurz auf, entspannte sich aber schnell wieder und startete den Motor. Wenigstens brauchte er sich keine Gedanken darüber zu machen, ob der Blonde ihn nicht leiden könnte. Das machte das Ganze dann etwas erträglicher. Denn was er nicht verriet, war, dass auch er Angst hatte. Noch nie hatte er sich gegen Doflamingo gestellt. Hatte sich damit abgefunden, dass er nur ihn hatte. Aber das Auftauchen des Blonden in seinem Leben, warf alles durcheinander. Er musste sich eingestehen, dass er den Blonden wirklich sehr gern hatte, warum sonst würde er sein Leben für seines riskieren? So etwas hatte er noch nie zuvor getan und immer nur still ertragen, wenn jemand aus seinem Leben verschwand... Aber dieses Mal nicht. Dieses Mal würde er beschützen, was ihm wichtig war. Würde darauf achten, dass die Bestie namens Doflamingo nicht seinen Willen bekam. Würde dafür sorgen, dass der blonde Koch und auch er selbst in Sicherheit gelangen würden, fernab von seinem Herren. Es würde schon werden. Irgendwie. Der Motor brummte laut auf, als Law ihn anschmiss und dann mit Sanji auf dem Bike die Straße entlang bretterte. Aber zu aller erst würde er ihm die Wahrheit sagen. Heute noch. Er konnte es nicht länger ertragen, ihn in dem Wissen zu lassen, dass alles durchgeplant wäre. Er musste wissen, worauf er sich eingelassen hatte, das schuldete er ihm. Kapitel 25: Kapitel 25 ---------------------- Dem Stand der Sonne nach zu urteilen, hatte Sanji den Gedanken, dass es wohl bereits Nachmittag wäre. Allerdings musste er sich eingestehen, dass er eigentlich keinerlei Ahnung davon hatte und somit blieb ihm erneut nur das Abschätzen. Der Blonde blickte über die Schulter des Schwarzhaarigen und pure Erleichterung spiegelte sich in seinem Gesicht wider. In der Ferne konnte er bereits eine Leuchtreklame erkennen, die das Wort „Mol“ trug. Da die Buchstaben ziemlich weit auseinander standen, ging er davon aus, dass die Lampen der anderen Buchstaben ausgefallen waren. Neben dieser Sache hatte er aber noch einen weiteren Gedanken. Es war Nachmittag, es war noch nicht dunkel, aber die knallpinke Schrift war dennoch schon vom Weiten zu erkennen. Wieso ausgerechnet pink? Er seufzte. Hoffentlich trafen sie dort auf keine Transen, denn darauf hatte er nun wirklich keine Lust... Während das Motel in der Ferne immer näher kam, beobachtete Sanji die vorbeirauschende Landschaft. Erneut. Irgendwo im Nirgendwo. Allerdings hatte er zwischendurch einige Straßenschilder gesehen, die darauf hinwiesen, dass der nächste Ort nicht mehr allzu weit entfernt sein würde. Andererseits hing dies vom subjektiven Empfinden ab, da der nächste Ort immer noch mindestens 150 km entfernt lag. Normalerweise war das eine erträgliche Strecke, aber so langsam tat ihm wirklich der Hintern weh. Wie der Schwarzhaarige so lange ohne Murren ausharren konnte, obwohl er sich durchgängig auf das Fahren konzentrieren musste, war ihm ein Rätsel. Er selbst hätte schon längst mehrere Pausen eingesetzt, um sich zu strecken. Als sie dem Gebäude noch näher kamen, bemerkte Sanji, dass das Motel zwar groß, aber dennoch heruntergekommen wirkte. Beim Einfahren auf den Parkplatz bemerkte Sanji zu aller erst, dass dort einige Besucher zu sein schienen. Mehrere Motorräder und auch Autos standen verteilt auf dem Parkplatz. Gerade die Menge der Bikes sorgte für ein Unbehagen in seiner Magengegend, da er sofort das Bild einer Motorradbande vor Augen hatte. Hoffentlich war dem nicht so, denn er hatte wirklich keine Lust auf noch mehr Ärger. Der Schwarzhaarige fuhr langsam über den Parkplatz, bis er sich dafür entschied, etwas abseits der anderen Fahrzeuge zu parken. Der Motor brummte nur noch leise und nur Sekunden später verstummte er. Für Sanji war dies das Zeichen dafür, sich den Helm abzuziehen und vom Motorrad zu steigen. Sofort machte er einige gymnastische Übungen, um wieder Bewegung in die müden Knochen zu bringen. Law, der sich währenddessen ebenfalls den Helm abgezogen hatte, beobachtete den Blonden amüsiert bei seinen Verrenkungen. Grinsend erhob er sich dann auch vom Bike und lief auf den Blonden zu, der ihm ein freudiges Grinsen entgegenwarf. Endlich hatten sie einen Zwischenstopp eingelegt! Nie hätte er gedacht, dass Motorradfahren so anstrengend sein würde! Bestimmt legte der Schwarzhaarige ihm eine Hand auf die Schulter und nickte in Richtung des Eingangs, um Sanji zu verdeutlichen, dass sie hineingehen sollten. Der Blonde nickte zur Bestätigung und lief dann dem Schwarzhaarigen nach, welcher sich bereits in Bewegung gesetzt hatte. Während sie über den Parkplatz liefen, wanderte Sanjis Blick immer mal wieder von einigen Bikes zum Gebäude selbst. Hochpolierte Karren im Kontrast zum herabfallenden Putz, der unzählige dunkle Flecken hatte, da das Gebäude den Witterungen schutzlos ausgeliefert war. Im Großen und Ganzen wirkte dieses Motel, genauso wie die Tankstelle, einfach nur verrottet. Er hoffte dennoch, dass wenigstens die Betten in diesem zweistöckigen Betonklotz bequem waren. Denn er war wirklich müde und brauchte etwas Ruhe. Wobei er auch etwas zum Essen nicht abgeneigt wäre. Das Innere des Gebäudes wirkte, im Gegensatz zum Äußeren, doch sehr einladend. Beim Eintreten durch die Eingangstür, fiel der Blick als Erstes auf den Tresen, hinter dem einige Schlüsselleisten hingen. Über den Schlüsseln standen Nummern, die anscheinend für die Zimmer standen. Als Sanji sich die Anzahl der Schlüssel ansah, wurde ihm direkt bewusst, dass dieses Motel gut besucht zu sein schien. Der Blonde blieb einen Moment im Raum stehen, sah dann runter zu seinen Füßen und begutachtete den Teppich, der für diese Absteige deutlich zu teuer aussah. Indes war der Schwarzhaarige bereits zum Tresen gegangen und klingelte einige Male mit einer Glocke, da der Besitzer des Motels anscheinend nicht in der Nähe war. Seufzend drehte sich Law dann zum Blonden und lehnte sich mit verschränkten Armen vor den Tresen. Sanji lächelte ihn kurz an, ehe er seinen Blick wieder neugierig durch den Raum schweifen ließ. Die Tapeten sahen wirklich altmodisch aus. Sie waren gelb, vielleicht auch okkafarben und trugen altmodische braune Ornamente, die an die Siebziger erinnerten. An den Wänden hingen hier und da einige eingerahmte Fotos, allerdings waren diese ebenfalls sehr vergilbt. Der offene Raum hatte je zur rechten und zur linken Seite einen Durchgang, die anscheinend auf Flure führten, die, laut eines alten Schildes an der Seite, zum Einen zu den Zimmern und zum Anderen zum Restaurant und zur Bar führten. An der Decke hing ein altmodischer Deckenventilator, allerdings deuteten einige Spinnengeweben darauf hin, dass dieser schon ewig nicht mehr genutzt wurde. Genauso wie der Ventilator war auch die Lampe, die etwas in den Raum hineinragte, voller Spinnengeweben. Mit der Sauberkeit nahm man es hier wohl nicht ganz so genau. Und dennoch. Irgendwie wirkte es einladend und machte einen heimischen Eindruck. Auch die warme Beleuchtung trug seinen Teil bei und so fühlte sich der Blonde gleich viel entspannter. Aber als der Schwarzhaarige genervt nach der Glocke griff und mehrmals fordernd mit ihr läutete, war die Entspannung wieder dahin. Gerade als er ihn darauf hinweisen wollte, es mit der Ruhe angehen zu lassen, hörte er eine grelle Stimme, die ihnen zurief, dass sie sich gedulden sollten. Sanji zuckte daraufhin nur mit den Schultern, verzog aber angewidert das Gesicht, als die fremde Stimme ihnen erklärte, dass er gerade sein Geschäft erledigte. Das wollte er nun wirklich nicht wissen... Der Schwarzhaarige verzog allerdings nur verärgert sein Gesicht und zischte kurz, ehe er leidig seufzte und sich erneut an den Tresen lehnte. Der Blick des Schwarzhaarigen fiel dabei auf einen Glasbehälter, indem einige Lutscher für Kinder aufbewahrt wurden. Schulterzuckend griff er in den Behälter und fischte sich einen Lutscher heraus, steckte sich diesen in dem Mund, nachdem er ihn von seinem Papier befreit hatte. Er drehte den Lutscher einige Male in seinem Mund, zog ihn dann heraus und deutete auf den Blonden. „Willst du auch einen? Schmecken sogar noch.“,erklärte er eher beiläufig, worauf Sanji ihn etwas verdutzt ansah. Genüsslich leckte sich der Schwarzhaarige über die Lippen, ehe er den Lutscher wieder in seinem Mund verschwinden ließ. Sanji beobachtete diese Geste wortlos und drehte sich dann schnell um, da er schon wieder diese peinliche Röte in seinem Gesicht spürte. „Dann nicht.“, erklärte Law noch, drehte sich wieder herum und betätigte die Glocke noch einige Male, worauf Sanji genervt seufzte. „Meine Güte! Nicht mal in Ruhe Kacken kann man hier!“, erklärte die Stimme, die aus dem Flur hallte. In der Ferne hörte man noch die Toilettenspülung, dann näherten sich einige Schritte und Sanji sah gespannt in den rechten Flur, aus dem die Geräusche zu kommen schienen. Als dann ein älterer Herr mit Bart und Haaren, die wie eine Blume aussahen, aus dem Flur trat und abwechselnd vom Blonden zum Schwarzhaarigen sah, wusste Sanji nicht, was er denken sollte. Verärgert ging er einige Schritte zum Blonden hin, zog seine Augen zu Schlitzen zu und sprach ihn an. „Was?“, fragte er einfach nur, worauf Sanji seine Arme hob und wild mit seinen Händen wedelte. „Nichts!“, erklärte er sofort, worauf der Alte aber nur stöhnte. „Und was wollt ihr dann hier?“, fragte er genervt, ging einige Schritte zum Schwarzhaarigen und musterte diesen, wie dieser unberührt einfach weiter an seinem Lutscher lutschte. Dann zog er sich den Lutscher aus dem Mund und zeigte mit ihm auf den älteren Herrn. „Wir wollen ein Zimmer buchen.“, erklärte er knapp und beobachtete den Alten dabei, wie mit starrendem Blick an ihm vorbei, hinter den Tresen verschwand. Schweigend sah er die beiden an und gerade als Sanji hilfesuchend den Schwarzhaarigen ansah,sprach er endlich. „Eure Namen?“, fragte er, sah dabei den Blonden an, der nun mit wütend zuckendem Augenlid zum Tresen sah. „San-“, begann er, konnte aber seinen Namen nicht aussprechen, da der Schwarzhaarige ihm ins Wort fiel. „Romeo und Julia.“, erklärte er dann bestimmt und grinste den Motelbesitzer an, der nur mit den Schultern zuckte. „Einzel- oder Doppelzimmer?“, fragte er dann, was der Schwarzhaarige dann mit „Doppelzimmer“, beantwortete. Während Sanji den Schwarzhaarigen fassungslos, mit immer noch geöffnetem Mund, ansah, kümmerte Law sich um die restlichen Formalitäten. Okay. Es war wirklich blöd von ihm,seinen echten Namen nennen zu wollen... Aber Romeo und Julia? Wer hier welche Rolle hatte, war ja wohl klar! Und dass er hier zur Frau gemacht wurde, passte ihm gar nicht! Wütend blies er seine Wangen auf und begutachtete den Schwarzhaarigen beleidigt, der nun mit einem Schlüssel grinsend auf ihn zutrat. Als er die aufgeblasenen Wangen des Blonden sah, entkam ihm ein kurzes Kichern, streckte aber dann seine Hand aus und drückte die Wangen des Blonden zusammen, der die angesammelte Luft somit entweichen ließ. „Was ist denn los, Julia?“, fragte er hämisch, worauf Sanji beinahe vor Wut kochte. Als er über die Schulter des Schwarzhaarigen dann den Besitzer des Motels sah, der sie skeptisch beobachtete, fing er sich wieder und lächelte ihn an. „Nichts, mein Schatz.“, erklärte er dann gespielt verliebt, worauf Law triumphierend mit dem Kopf nickte. Somit waren die Rollen ganz klar eingeteilt. Immer noch eingeschnappt folgte der Blonde dem Schwarzhaarigen, der in den linken Flur verschwand, um ihr Zimmer aufzusuchen. Als dieser vor der Raumnummer 010 stehen blieb und den Schlüssel ins Schloss verfrachtete, um die Tür zu öffnen, folgte Sanji dem Schwarzhaarigen zischend in den Raum. Nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte, funkelte er den Schwarzhaarigen böse an, der ihn unschuldig ansah. „Romeo und Julia? Was soll das denn bitte?“, fragte er aufbrausend, worauf Law ihn verdutzt ansah. „Wieso? Willst du nicht meine Julia sein?“, fragte er mit gespielt enttäuschtem Ton, worauf Sanji kurz innehielt und sich dann dafür entschied, gar nichts zu sagen. Lachend warf der Schwarzhaarige sich auf das große Bett und sah den Blonden dann grinsend an, welcher ungläubig das Bett musterte. Er konnte nicht fassen, dass es sich um ein Ehebett handelte... Aber er würde jetzt keinen Stunk machen. Und so entschied er sich, um das Bett herum zu laufen und sich in die andere Hälfte des Bettes zu werfen. Er grummelte noch etwas unverständliches, worauf Law erneut lachte. Einen Moment blieb es dann still, ehe Law sich aufsetzte und den Blonden begutachtete, der seine Arme hinter seinen Kopf verschränkt hatte und es sich bereits bequem gemacht hatte. Das Lächeln wich von seinen Lippen und er sah ihn ernst an, worauf Sanji sich dann aufsetzte. Der Blonde wusste, dass ihm etwas auf dem Herzen lag, was er unbedingt loswerden wollte. Es dauerte auch nicht lange, da seufzte Law schwer. „Wir müssen reden.“, erklärte er dann leise, was Sanji nickend zur Kenntnis nahm. „Das glaube ich auch.“ „Ich weiß gar nicht so recht, wo ich anfangen soll...“, überlegte Law laut und ließ seinen Blick durch den Raum gleiten. Doch Sanji wusste sehr wohl, was er wissen wollte. Denn etwas beschäftigte ihn schon eine ganze Weile. Er wollte es zwar nicht wahr haben und das, was der Schwarzhaarige ihm erzählt hatte deutete auch etwas ganz anderes an... Aber seitdem er Law mit Doflamingo zwischen den Gebäuden gehört hatte, blieb die ganze Zeit ein Gedanke. „Sind Doflamingo und du ein Paar?“, stellte er seine Frage dann laut, worauf der Schwarzhaarige ihn verwirrt ansah. „Wie kommst du denn darauf?“, stellte er seine Gegenfrage, was den Blonden aufseufzen ließ. „Nun ja... ich habe euch beiden in der Uni bei einem Gespräch belauscht... es klang sehr intim... deshalb bin ich dann auch geflüchtet.“, erklärte er und kratzte sich verlegen den Nacken. Es war ja nun wirklich nicht die feine englische Art, Leute zu belauschen. Der Schwarzhaarige seufzte und hievte sich dann komplett auf das Bett, saß dem Blonden nun im Schneidersitz gegenüber. „Wir sind kein Paar. Wir waren nie eins und werden es nie sein. Das, was du da gehört hast, das... war was Anderes.“, erklärte er und versuchte den Blick des Blonden zu meiden. „Ihr seid kein Paar, aber schläft miteinander?“, fragte Sanji fassungslos, worauf Law die Augen aufriss. „Ich habe doch gesagt, dass es was anderes ist! Ich habe dir doch erklärt, dass er mich als Eigentum ansieht!“, beinahe brüllend gingen dem Schwarzhaarigen diese Worte über die Lippen. Es gefiel ihm ganz und gar nicht, dass der Blonde dachte, dass er Doflamingo lieben würde! Ganz im Gegenteil! Erschrocken riss Sanji die Augen auf und sein Blick wurde schlagartig traurig. „Heißt das... ihr tut es gegen deinen Willen?“, leise hauchte er diese Frage, senkte seinen Blick und konnte den Schwarzhaarigen nicht ansehen. Allein, dass er diese Frage aussprach war äußerst taktlos... Aber er wollte diese Gewissheit. Aus irgendeinen Grund wollte er nicht, dass der Schwarzhaarige jemand anderen liebte... „Ja.“, mehr sagte der Schwarzhaarige dazu nicht, worauf Sanji seinen Blick wieder hob. „Es tut mir leid...“, erklärte Sanji dann leise, worauf Law den Kopf schüttelte. „Nein. Mir tut es leid. Ich bin froh, dass dieses Missverständnis nicht mehr zwischen uns steht.“, sanft lächelte er den Blonden an, der versuchte das Lächeln zu erwidern, auch wenn ihm dies nicht so gut gelang. Denn nun erinnerte er sich ungewollt an das, was vor einiger Zeit in der Gasse geschehen war. Wie hilflos er sich gefühlt hatte, als die fremden Männer ihn gegen seinen Willen auszogen. Wie sehr er sich wo anders hin gewünscht hatte und nicht glauben konnte, was dort geschah. Wenn Law nicht gekommen wäre, dann hätten sie ihn vergewaltigt und er hätte nichts unternehmen können. Er wusste nicht, was er getan hätte, wäre es tatsächlich dazu gekommen. Und zu wissen, dass Law dieses Gefühl der Hilflosigkeit und Scham zu kennen schien, betrübte ihn immens. Wenn es ihm nur ansatzweise so schlecht damit ging, wie er dachte, so quälte es ihn nun, dass er seine Frage laut ausgesprochen hatte... Der Schwarzhaarige hob seinen Arm und ließ seine Hand langsam zu Sanjis Gesicht wandern, ehe er ihm sanft über die Wange strich. Er konnte den betrübten Blick nicht wirklich deuten, dachte aber, dass dem Blonden seine Erklärung wohl nicht ausreichte. „Ich liebe ihn nicht. Ich liebe jemand anderen, zumindest glaube ich das. Ich brauche noch etwas Zeit, um es genau zu bestimmen... Aber das ist es nicht, was ich mit dir besprechen wollte.“, erklärte er, hörte währenddessen aber nicht auf, Sanji über die Wange zu streicheln. Als dessen Wangen eine leichte Röte verzeichneten, zog er seine Hand räuspernd zurück. „Es geht darum, dass ich dich belogen habe.“, sprach er und sah den Blonden ernst an, welcher langsam aus seiner Gedankenwelt zurück driftete. „Ich habe dir gesagt, ich hätte einen Plan... Aber das stimmt nicht. Es ging alles so schnell, ich hatte keine Zeit groß nachzudenken. Unsere Flucht besteht aus Spontanität. Das Einzige, was ich geplant habe, ist es, ein paar alte Freunde in der nächsten Stadt wiederzutreffen, damit wir vorerst dort unterkommen können... Ich weiß nicht, wohin unsere Reise uns bringen wird...“ Sanji lauschte den Worten des Schwarzhaarigen aufmerksam, warf sich dann zurück in die Kissen und sah ihn aus liegender Position aus an. Nachdenklich ließ er seinen Blick dann zur Decke schweifen, musterte die alte Holzverkleidung und einige Spinnengeweben, ehe er den Schwarzhaarigen wieder ansah. „Und?“, fragte er ihn letztendlich, worauf Law eine Augenbraue fragend hochzog. „Wie... „Und“...?“ „Ja... Und?“ „Das kann doch nicht das Einzige sein, was du zu sagen hast! Ich habe dich hier in die Pampa verschleppt, weit von deinem Zuhause weg! Ich weiß nicht, wie es weitergeht!“, Law konnte einen leichten Anflug von Wut nicht verbergen. „Doch. Mehr habe ich dazu nicht zu sagen. Ich hatte die Wahl zwischen dort bleiben und sterben oder mit dir gehen und leben. Ich habe mich dafür entschieden mit dir zu gehen... Das Ganze ist zwar unglaublich schnell passiert und ich hätte gerne noch ein paar Dinge abgeklärt... aber so ist es mir lieber, als tot zu sein. Verstehst du, worauf ich hinaus will? Ich hatte während unserer langen Fahrt lange Zeit nachzudenken... Glaube niemals, dass ich die Entscheidung zu leben, bereuen werde!“, Sanji sprach diese Worte mit solch einem Nachdruck und solch einer Überzeugung aus, dass die grauen Augen des Schwarzhaarigen ihn lange Zeit noch fassungslos musterten. „Es tut mir leid... Du hast Recht.“, sprach Law dann leise und lächelte. „Natürlich. Klar ist es jetzt blöd gelaufen. Ich habe mich nicht mehr bei der Arbeit abmelden können und auch sonst weiß niemand Bescheid. Aber wir kriegen das irgendwie hin. Wir finden einen Weg. Gemeinsam.“, erklärte der Blonde und lächelte. Der Schwarzhaarige war erstaunt über so viel Zuversicht. „Hey... es war mein Job dich aufzubauen und nicht andersherum...“, moserte Law dann und versuchte beleidigt zu klingen, worauf Sanji lachte. „Es kann immer nur in eine Richtung gehen. Ich werde immer weitergehen, weder stehen bleiben, noch mich umdrehen. Und wenn ich das nicht alleine tun muss, dann bin ich sogar glücklich.“, erklärte Sanji lächelnd und schloss seine Augen. Nun spürte der Schwarzhaarige eine unbekannte, aber dennoch wohlige Wärme in sich. Es fühlte sich gut an, jemanden so wichtig zu sein. Jemanden zu haben, der einen bedingungslos vertraute. „Sanji?“, hauchte der Schwarzhaarige, worauf Angesprochener sein sichtbares Auge öffnete und ihn ansah. „Ich werde dich nicht enttäuschen. Ich werde auf dich aufpassen.“, erklärte er ernst, worauf Sanji ihn leicht anlächelte. „Gut. Ich vertraue dir.“ Kapitel 26: Kapitel 26 ---------------------- Anzüglich grinsend lehnte sich der Blonde in den Türrahmen, verschränkte die Arme und beobachtete den Schwarzhaarigen, welcher nachdenklich auf einen Hocker saß und sich im Spiegel betrachtete ohne sich zu sehen. Als der Blonde spürte, dass der Schwarzhaarige gar nicht bemerkt hatte, dass er dort stand und ihn begutachtete, wurde sein Blick ernster und er stieß sich vom Türrahmen ab, um sich langsam an den in Gedanken versunkenen Blonden an zu schleichen. Erst als er seine Arme vorsichtig um ihn legte, schreckte er hoch und brauchte einen Moment, um zu realisieren, wer dort war. „Marco!“, rief er leicht empört, da er es nicht mochte, wenn man ihn so überfiel. Grinsend strich Marco dem Schwarzhaarigen über die Brust, ehe er von ihm abließ und sich dann einen weiteren Hocker schnappte, um sich auf diesen zu setzen. „Mensch, was ist denn los, Ace?“, fragte er ihn, faltete seine Hände, die zuvor locker auf seinem Schoß lagen, ineinander und sah ihn ernst an. „Was meinst du?“, fragte Ace dann verdutzt, strich sich eher beiläufig eine einzelne Strähne aus dem Gesicht. Der Blonde konnte nicht anders als genervt aufzustöhnen. Er schüttelte kurz ungläubig den Kopf, ehe er ihn erneut ansprach. „In letzter Zeit bist du immer mal wieder in Gedanken versunken. Ich habe bisher nichts gesagt... aber wenn du nun schon deine Umgebung nicht mehr wahrnimmst, mache ich mir Sorgen.“ Ace stutzte einen Augenblick und ließ seinen Blick dann über das Gesicht des Blonden wandern. Er überlegte einen Moment, ehe er sich seine Worte gedanklich parat gelegt hatte und dem Blonden erklären konnte, was in seinem Kopf vor sich ging. „Ach, ich mache mir einfach Sorgen um Trafalgar... er fehlt jetzt schon einige Zeit... er hat sich nicht abgemeldet und ich weiß nicht, wie man ihn erreichen kann... Irgendwie ist es nicht seine Art, seine Pflichten... bzw. seine Arbeit einfach zu vernachlässigen...“, erklärte er nachdenklich und hob fragend eine Augenbraue, als er in das verwirrte Gesicht des Blonden sah. „Du hast nicht bemerkt, dass er fehlt, oder?“, fragte Ace den Blonden, welcher sich verlegen den Nacken kratzte. „Na ja. Ich habe eben nur Augen für dich...“, erklärte er dann grinsend, worauf Ace lächelte. „Schon gut... Ivankov konnte mir leider keine Informationen geben... und... jedenfalls habe ich darüber nachgedacht, ob wir nicht Vater-“, weiter kam er nicht, da der Blonde ihm ins Wort fiel. „Bist du dir sicher? Ich meine, er fehlt erst seit ein paar Tagen und du willst direkt Vater um Hilfe bitten? Vater hat sicherlich Besseres zu tun, als-“ „Heeewhaw!“, wurde der Blonde von einer in Lack gekleideten Person unterbrochen. Sie hatten gar nicht bemerkt, dass Ivankov sich in den Raum begeben hatte. „Whitebeard war euer Vater, nicht? Sicher, dass er euch helfen würde, nachdem ihr ihn verlassen habt?“, fragte Ivankov und Marco spürte, wie ihm ein Schauer über den Rücken lief, da er nun das Gesicht Ivankovs zu nah an seinem eigenen wahrnahm. Grinsend trat dieser dann einen Schritt zurück und stemmte seine Hände in seine Hüften, blickte erwartungsvoll von Marco zu Ace. „Sicherlich würde er uns helfen. Es ist ja nicht so, dass wir abgehauen wären. Vater hat uns doch seinen Segen gegeben!“, erklärte Ace. Marco hingegen verschränkte seine Arme und nickte bestätigend. Nur weil sie nicht mehr direkt für ihren Vater arbeiteten, hieß das doch nicht, dass sie nicht mehr Teil der Familie waren! Und eine Familie war nun einmal füreinander da! Grübelnd verzog Ivankov sein Gesicht und drückte seinen Oberkörper von rechts nach links, wippte somit mit diesen. „Dann bittet Whitebeard um Hilfe.“, sprach er dann, schenkte beiden einen sorgenvollen Blick. „Was? Sag mal, weißt du überhaupt worum es ging?“, fragte Marco dann leicht verärgert, da ihm das Ganze überzogen vorkam. Allerdings ließ Ace ihm keine Zeit, darauf einzugehen, da er direkt eine Frage in den Raum warf. „Iva-chan? Weißt du, was mit Trafalgar ist?“, fragte Ace dann neugierig, worauf Ivankov seufzte. „Hört mir zu. Trafalgar hat sich nicht abgemeldet und ich habe keine Ahnung, wieso er fehlt. Aber das Fehlen ist nicht das Problem... nun eigentlich schon. Wie erkläre ich das jetzt?“, überlegte er laut und schloss seine Augen für einen Moment. Schulterzuckend sahen sich Ace und Marco an, da sie nicht wussten, worum es ging. „Normalerweise meldet er sich immer ab, egal was sein sollte. Dieses Mal nicht. Und da ich etwas über seine familiären Verhältnisse weiß, denke ich, dass sein Ziehvater etwas damit zu tun haben könnte. Also er hat mir nichts darüber erzählt..., aber einmal habe ich ihm Bon-chan nachgeschickt, um zu sehen, wo er wohnt. Dass das letzten Endes in die Hose ging, brauche ich ja nicht zu erwähnen. Jedenfalls fanden wir so heraus, wer sein Ziehvater ist... Und aus verlässlichen Quellen weiß ich, dass dieser Mann nicht ohne ist. Und auch wenn er nie etwas sagte, kann ich mir denken, wo seine Hämatome herkamen...“, er seufzte und stoppte dann seine Ausführung. Sicherlich sollte er nicht solche Gerüchte in die Welt setzen und erst Recht nicht an seine Mitarbeiter weiter tragen... Aber er befürchtete, dass sein Chirurg nicht aus einer Laune heraus fehlte oder wegen Krankheit. Und wenn doch, dann hätte er sich abgemeldet. Ace dachte nach und auch Marco schien gedanklich einen Pfad zu folgen, bis es gleichzeitig aus ihnen herausbrach. „Wer ist der Ziehvater?“, kam es wie aus einer Kanone geschossen und als Ivankov den Namen des Ziehvaters nannte, entkamen ihnen, ebenfalls zeitgleich, ein leises „Scheiße“. Ivankov zog seine Augenbrauen zusammen, machte mit diesem Blick deutlich, dass er eine Antwort forderte. „Nun ja... Vater hat schon lange ein Problem mit ihm. Seine illegalen Geschäfte bedeuten für uns nur Ärger. Er liefert Waffen an verfeindete Gangs, was uns zeitweise wirklich vor Herausforderungen stellte. Und nicht nur das. Einige seiner Leute, haben welche von unseren verletzt und manche sind sogar in Kämpfen gestorben. Vater duldet es nicht, wenn man seine Kinder verletzt. Er überlegt schon lange, wie er es angehen soll, aber dieser Drahtzieher ist äußerst geschickt und hat das Gesetz auf seiner Seite!“, erklärte Marco und hievte sich von dem Hocker, ging einige Schritte im Raum umher, ehe er stehenblieb und zuerst Ivankov, der nachdenklich dreinblickte und dann Ace, dessen Blick ihm gefolgt war, ansah. „Anscheinend hat dein Bauchgefühl dich nicht enttäuscht, mein Flämmchen. Ich werde Vater kontaktieren und ihm erzählen, was uns sorgt.“, meinte er bestimmt und sah in das lächelnde Gesicht des Schwarzhaarigen. Als er seinen Plan geschildert hatte, sprang dieser auf, warf dabei den Hocker um, und warf sich in die Arme des Blondhaarigen. „Danke Marco!“, rief er freudig aus und rieb sein Gesicht an den Blonden, welcher nun wieder anzüglich grinste. „Dafür schuldest du mir was...“, erklärte er mit verträumten Blick, was den Schwarzhaarigen eine sanfte Röte ins Gesicht zauberte. „Ich verlass mich auf dich, Marco!“, erklärte Ivankov und stolperte enttäuscht aus dem Raum. Er mochte es nicht, wenn sich nicht die Gelegenheit bot, eine dramatische Bühnenshow abzulegen und so ging er seufzend in sein Büro. ... Aber die Tatsache, dass Whitebeard, oder besser gesagt Edward Newgate, sowieso schon Probleme mit diesem Broker namens Doflamingo hatte, erleichterte die Situation ungemein. Er und auch der Rest der Belegschaft hatten sich bereits an den schwarzhaarigen Studenten gewöhnt und wollten nicht, dass diesem etwas zugestoßen war. Und wenn der Alte herausfinden könnte, warum er nicht zur Arbeit kam, dann würde es ihm schon besser gehen. Denn ob Trafalgar wollte oder nicht, er war nun ein fester Bestandteil... ein Familienmitglied Okama Queendoms! Sanji und Law saßen noch eine Weile schweigend auf dem Bett und gingen ihren eigenen Gedanken nach, ehe Sanji sich dazu entschied aufzustehen. Er brauchte etwas Bewegung und so tigerte er planlos durch das Zimmer, bis ihn das genervte Stöhnen des Schwarzhaarigen dazu brachte anzuhalten. „Könntest du das sein lassen? Es macht mich nervös, wenn du hier planlos durch den Raum rennst...“, erklärte der Schwarzhaarige und musste kurz auflachen, als der Blonde abrupt abbremste und sich entschuldigte, während er sich verbeugte. Ohne weiter darauf einzugehen, beobachtete er dann, wie der Blonde sich an die Bettkante setzte und anscheinend nachdachte. „Wenn dir langweilig ist, kannst du ja in die Bar gehen...“, schlug Law nach einiger Zeit vor, worauf Sanji sich mit seinem Oberkörper zu ihm drehte. „Kommst du mit?“, fragte er dann erwartungsvoll, konnte sich aber die Antwort schon denken, als der Schwarzhaarige sich die Schuhe auszog und sich auf das Bett legte. „Nein danke, ich will mich ausruhen.“, meinte er, worauf Sanji etwas geknickt dreinblickte, sich aber Sekunden später wieder fing. „Und was ist mit Essen?“, fragte er ihn, worauf der Schwarzhaarige seine Augen schloss. „Ich bin zu müde zum Essen. Ich hol das morgen früh nach. Wenn du magst kannst du mein Portemonnaie mitnehmen oder anschreiben lassen, so dass ich morgen bezahle. Wie du willst...“, mit immer noch geschlossenen Augen deutete der Schwarzhaarige auf sein Nachttischchen, auf dem sein Geldbeutel lag. Sanji seufzte, ehe er sich vom Bett erhob. Der Blonde hatte gehofft, dass er mitkommen würde, aber er konnte verstehen, dass er lieber schlafen wollte. Immerhin hatte er sich die ganze Zeit aufs Fahren konzentrieren müssen, während er auf dem Rücksitz mehr oder weniger vor sich hin gedöst hatte... Aber er brauchte jetzt etwas Bewegung, etwas zu Essen und vielleicht auch etwas Unterhaltung. Und so entschied er sich, dass er eben alleine gehen würde. „Ich lasse anschreiben. Danke und schlaf gut!“, erklärte er noch, bekam aber keine Antwort mehr. Er runzelte die Stirn und beobachtete den jungen Studenten. Anscheinend war dieser so müde, dass er sofort eingeschlafen war, was ihn zuerst ein Lächeln entlockte, ihn aber dann Stutzen ließ. Selbst in Schlaf wirkte er noch verspannt und wirkte verärgert... Seufzend begutachte er den Körper und schüttelte dann den Kopf. Law hatte sich auf die Decke gelegt und nicht unter diese und so gab er sich alle Mühe so leise es ging, um das Bett zu gehen und die Decke unter ihm wegzuziehen. Obwohl es sehr ungeschickt aussah, gelang es ihm, ihn nicht dabei zu wecken und deckte ihn zu. Ein Lächeln legte sich auf sein Gesicht als er den jungen Studenten beobachtete. Seine Mund war leicht geöffnet und seine Lippen luden ihn ein. Er spürte wie sein Körper sich vor Aufregung anspannte und ehe er überhaupt verstehen konnte, was er tat, hatte er sich bereits zu ihm heruntergebeugt und dessen Lippen mit seinen eigenen versiegelt. Erschrocken machte er einen Satz vom Bett weg, als ihm bewusst wurde, was er da getan hatte. Blitzschnell löschte er das Licht und segelte aus dem Zimmer. Zum Glück hatte der Schwarzhaarige geschlafen, sonst hätte er sich auch noch rechtfertigen müssen! Aber... Was war denn bloß los mit ihm? Er brauchte jetzt erst einmal einen Drink. Der Schwarzhaarige musste grinsen, als der Blonde so hastig aus dem Zimmer gesegelt war. Er war wach geworden, als er ihn zugedeckt hatte, aber er war zu bequem gewesen, einen Laut von sich zu geben, geschweige denn die Augen zu öffnen. Er leckte sich über die Lippen, genoss den übrig gebliebenen Geschmack des Kochs und lächelte. Ihm gefiel, worauf dies hinauszulaufen schien. Doch ehe er sich darüber Gedanken machen konnte, war er wieder eingeschlafen. Dieses Mal mit einem deutlich entspannteren Gesichtsausdruck. Kapitel 27: Kapitel 27 ---------------------- Sein Gesicht war puterrot als er über den Flur Richtung Empfang stapfte. Er verstand nicht, was bloß in ihn gefahren war. Wieso hatte er das getan? Nebst Verwirrung schwirrte aber auch noch ein weiteres Gefühl in seinem Kopf umher. Der blonde Koch wusste nur nicht, wie er dieses Gefühl einordnen sollte. Würde er sagen, dass es sich schlecht anfühlte, so müsste er sich eingestehen, dass er sich selbst belügen würde. Dieses Gefühl ließ seinen Magen kribbeln und bescherte ihm... Freude? Er wusste nicht, wie er es nennen sollte. Er wusste auch nicht, ob er das, was er getan hatte, bereuen sollte oder nicht. Aber seltsam war es allemal... Zum Glück hatte der Schwarzhaarige tief und fest geschlafen. Die Röte aus seinem Gesicht verschwand schlagartig und nun spiegelte es Wehmut wider. Wie erschöpft Law sein musste, dass er so schnell einschlief und nicht wach zu bekommen war. Ein tiefes Seufzen ging über seine Lippen, als er am Empfangstresen vorbei in den Flur in die andere Richtung ging. Denn sicher war eines, er war nicht unschuldig daran. Nachdem er einige Türen zu seiner rechten und linken hinter sich ließ und auch den Raum passierte, aus dem Crocus zuvor gekommen war - die Toilette-, wusste er, dass er sich der Bar, oder was auch immer es sein sollte, näherte. Lautes Gegröle und Gelächter wartete hinter der Tür am Ende des Gangs auf ihn. Und nun fiel ihm auch wieder ein, dass auf dem Parkplatz viele Bikes gestanden hatten. Wahrscheinlich feierte eine Art Motorradgang hier. Obwohl ihn dieser Gedanke etwas verstimmte, entschied er sich dafür, dennoch hineinzugehen. Solange er niemanden krumm käme, würden sie ihm sicherlich nichts tun. Langsam öffnete er die Tür mit herunter gedrückter Klinke, um seinen Kopf durch einen Spalt hinein spähen zu lassen. Sein sichtbares Auge observierte den Raum und nach einigen Sekunden schob er sich komplett in den Raum, ehe er die Tür leise hinter sich schloss. Es war wirklich ausgesprochen voll, die Besucher lachten, aßen und tranken miteinander, wodurch ihm niemand Beachtung geschenkt hatte. Die Aufmachung der Bar erinnerte ihn stark an die Kneipe in die Zorro so gerne ging. Wahrscheinlich lag dies an den Buntglasfenstern und der Einrichtung. Alte Holzdielen, ein Tresen aus Holz und runde Stehtische an denen Barhöcker verteilt standen. Hinter dem Tresen befand sich an der Wand ein großes Regal, ebenfalls aus Holz, welches mit verschiedensten Schnapssorten voll gestellt war. Das Einzige, was sofort auffiel und gegensätzlich zur bekannten Kneipe war, waren die Besucher. In den Ecken drängelten sie sich dicht an dicht um die Tische. Wahrscheinlich wurde dort Karten gespielt und die Zuschauer wetteten auf die möglichen Gewinner. An den Stehtischen saßen ebenfalls einige und waren in Gespräche vertieft. Und am Tresen, sowie auch an weiteren Tischen lagen bereits einige Schnapsleichen, die zu tief ins Glas geguckt hatten. Ein buntes Durcheinander an Geräuschen aus Lachen, Gegröle, Geschwätz und Geschnarche. Als er sich ein Bild von den Besuchern gemacht hatte, sah er am Tresen einen einzelnen freien Barhocker. Neben diesen saß ein Mann mit rotem Haar, lehnte sich über den Tresen und schien sich angeregt mit einer Bedienung zu unterhalten. Dieser Mann trug ein locker sitzendes, aufgeknöpftes Hemd und eine bunte Hose. Generell wirkte hier niemand wie ein Gangmitglied. Nur vereinzelt trugen einige Lederjacken mit Nieten... Das hieß jetzt nicht, dass die Leute normal wirkten... Im Gegenteil. Sein Blick blieb an einem äußerst beleibten Mann hängen, der sich eine Fleischkeule nach der nächsten in den Rachen schob. Er trug Längsstreifen in Grün und Gelb und eine seltsam aussehende Brille... Der Mann neben ihm trug ein Stirnband auf dem Yasopp stand, was ihn stutzen ließ. War das sein Name oder eine Marke? Beides wäre ziemlich seltsam... Er schüttelte den Kopf, als er merkte, dass er nun schon eine gefühlte Ewigkeit im Gang stand. Mittlerweile schauten ihn auch schon einige an, was ihm verdeutlichte, dass sein Verhalten doch irgendwie komisch wirkte. Also nahm er seinen Mut zusammen und lief auf den freien Barhocker zu und setzte sich auf diesen. Vorsichtig sah er nach rechts und links, hoffte, dass sich niemand von ihm gestört fühlte. Da sich weder der Rothaarige noch der Mann zu seiner Linken, der lange schwarze Haare zu einem Zopf gebunden trug, zu ihm herumdrehte, atmete er erleichtert auf. Doch gerade als er sich sicher fühlte, setzte sich der zuvor am Tresen vorgebeugte Körper des Rothaarigen sich wieder in eine aufrechte Position und schlang seinen Arm um seine Schulter. Erschrocken riss Sanji die Augen auf und wusste nicht, wie ihm geschah. „Da bist du ja wieder! Genug frische Luft geschnappt?“, fragte der Rothaarige ohne seinen Kopf zum Blonden zu drehen, da sein Blick immer noch auf die Frau hinter dem Tresen haftete. „Was ist denn los? Du bist ja komplette verspannt!“, meinte der Rothaarige lachend, ehe er seinen Kopf herumdrehte und in das perplexe Gesicht des Blonden stierte. Der Rothaarige riss die Augen erschrocken auf und zog seinen Arm zurück. „Entschuldige! Ich habe dich verwechselt!“, erklärte er und wedelte mit seiner Hand wild vor seinem Gesicht herum. Sanji rührte sich immer noch nicht, obwohl sein Gesicht nun nicht mehr wie eingefroren wirkte, sondern eine Mischung aus Verwirrung und angestrengtem Nachdenken widerspiegelte. „Dieser Mann kommt mir doch bekannt vor...“, dachte Sanji. Und anscheinend dachte der Rothaarige dies ebenfalls, da er ihn nun mit ernstem Gesichtsausdruck musterte. Es dauerte nicht lange, da blieb sein Blick an der Augenbraue des Blonden hängen und er begann zu grinsen. „Sanji!“, entkam es ihm dann, worauf der Blonde ihn verdutzt ansah. Also kannten sie sich doch... Nur woher und wer war das noch gleich? „Erinnerst du dich nicht? Ich bin's, Shanks!“, rief er freudig und grinste ihn an. In Sanjis Kopf ratterten alle Zahnräder, aber es dauerte nicht lang, da öffnete er seinen Mund erstaunt. Er erinnerte sich! Als er klein war und seine Eltern noch lebten, hatte der Rothaarige im Haus nebenan gewohnt. Er hatte einen Sohn gehabt, der Luffy hieß... Bevor seine Eltern verunglückten und er bei seinem Onkel unterkam, hatte er viel mit ihm gespielt. Auch noch eine Weile später hielt er den Kontakt zu Luffy, doch wie das Leben so spielte, hatten sie sich dann doch vergessen. Beziehungsweise hatten sie einfach keine Zeit mehr füreinander und lebten weiter. Und nun ja... Der Rothaarige hatte öfter auf ihn aufgepasst, wenn seine Eltern arbeiten waren... „Doch! Klar, erinnere ich mich! Was tust du hier?“, fragte Sanji ihn erstaunt, konnte einfach nicht fassen, ihn hier zu treffen. „Das Gleiche könnte ich ja wohl dich fragen! Aber Mensch, was bist du groß geworden!“, erklärte Shanks lachend, drehte sich aber dann von ihm weg. Er hob seine Hand zur Bedienung und zeigte ihr den Zeigefinger und den Mittelfinger, worauf sie nickte, sich umdrehte und zwei Gläser heraussuchte. Daraufhin drehte Shanks sich wieder zum Blonden und schüttelte fassungslos den Kopf, ohne dabei aufzuhören zu grinsen. „Das ist doch sicherlich schon acht oder neun Jahre her, dass du zu deinem Onkel gezogen bist!“ „Im Juli sind es sogar schon zehn.“, erklärte der Blonde, wollte noch etwas anfügen, ließ es aber, als die Bedienung ihnen zwei Longdrinks hinstellte. Er bedankte sich und sah dann Shanks nachdenklich an. Dass das Schicksal ihn dazu brachte, alte Bekannte wieder zu treffen, war irgendwie amüsant, was ihn auch ein Lächeln entlockte. „Erzähl doch! Wie ist es dir ergangen! Anfangs hatte Luffy mir immer erzählt, wie es dir geht und was du machst, aber das wurde mit der Zeit immer weniger...“ „Ja, leider. Irgendwie haben wir den Kontakt einschlafen lassen. Jedenfalls... mir geht es soweit gut. Ich arbeite bei meinem Onkel im Restaurant-“, er unterbrach sich und schüttelte geknickt den Kopf, ehe er fortfuhr. „Ich arbeitete bei meinem Onkel im Restaurant und bin nun auf...“, er überlegte einen Moment, ehe ihm ein passendes Wort einfiel. „...Reisen mit einem Freund.“, beendete er den Satz. Shanks sah ihn fragend an, da die Mimik des Blonden sich von einem Moment zum anderen schlagartig gewechselt hatte. Wahrscheinlich war irgendetwas vorgefallen, aber ihn dazu auszufragen, wäre jetzt unpassend. Der Rothaarige brauchte einen Moment, ehe er ihn lächelnd annickte, sein Glas ergriff und es ihm hinhielt. Sanji nickte nun ebenfalls und sein Glas, um anzustoßen. „Wie geht es denn Luffy? Und dir?“, fragte Sanji dann neugierig, nachdem er sein Glas von seinen Lippen gezogen und auf den Tisch gestellt hatte. „Ach ja... kann nicht klagen! Luffy ist jetzt mit der Schule fertig und bis seine Ausbildung beginnt, machen wir eine Art Roadtrip. Genießen das Leben und haben Spaß... weißt schon. Eben das, worauf es im Leben ankommt!“, meinte er und begann zu lachen. Sanji grinste. Genau so hatte er den Rothaarigen in Erinnerung... ein ewiger Spaßvogel, der gerne mal eine Schnapsdrossel mimte. „Das freut mich zu hören.“, meinte der Blonde und setzte sofort an. „Moment mal. „Ihr“ macht einen Roadtrip? Heißt das, Luffy ist auch hier?“, fragte er erstaunt. „Na klar! Der ging sich nur die Beine vertreten. Kennst ihn doch. Schon immer so 'nen Bewegungsdrang gehabt. Schätze der kommt gleich wieder...“, erklärte Shanks nachdenklich und drehte dann plötzlich seinen Kopf zur Tür, welche mit Schwung aufgemacht wurde. „Wenn man vom Teufel spricht!“, lachte er und rief Luffy zu sich. Sanjis Blick war dem von Shanks gefolgt und beobachtete nun einen schwarzhaarigen jungen Mann, der grinsend auf sie zukam. Er trug eine rote Weste, kurze Jeansshorts und offene Sandalen. Sein Stil war ähnlich wie der von Shanks, leger und praktisch. Was ihm dann auch noch auffiel, war, dass der junge Mann einen Strohhut umgebunden auf den Schulterblättern liegen hatte, welcher, wenn seine Erinnerung ihn nicht täuschte, zuvor dem Rothaarigen gehört hatte. Grinsend begutachtete er den jungen Mann, der ihn kurz nachdenklich musterte, ehe sein Blick an seiner Augenbraue hängen blieb. „Sanji?!“, rief Luffy dann fragend und rannte den Rest auf ihn zu. Bevor Sanji irgendwie reagieren konnte, hatte der Schwarzhaarige sich ihm bereits in die Arme geworfen. Zögerlich erwiderte er die Umarmung, ehe sie in ein festes Drücken überging. „Luffy...“, meinte Sanji mit leiser Stimme und rieb ihm noch einmal kräftig über den Rücken, ehe er ihn wieder auf den Boden ließ. „Wer hätte gedacht, dass wir uns ausgerechnet hier wiedertreffen?“, fragte der Blonde dann grinsend. „Shishishi!“, lachte der Schwarzhaarige und hievte seinen Allerwertesten mit voller Kraft auf den Hocker links von Sanji, was den zuvor darauf Sitzenden herunterschleuderte. Der Schwarzhaarige fing sich gerade noch auf und sah den Übeltäter böse an, ehe er den Kopf amüsiert schüttelte. Luffy sah ihn mit einem breiten Lächeln an, was den Schwarzhaarigen dazu brachte, ihm durch die Haare zu wuscheln. „Du Querkopf...“, meinte er amüsiert und stellte sich dann einige Schritte weiter weg zu seinen Kollegen, um seine Unterhaltung fortzusetzen. Sicherlich hatten sie sich jetzt einiges zu erzählen. Immerhin hatten sie ewig keinen Kontakt gehabt. Aber wahre Freundschaft vergeht nun einmal nie. Der Blonde hatte für den Moment alle seine Sorgen vergessen und lachte herzhaft. Die Entscheidung sich einen Drink zu gönnen, war seit langem mal wieder eine richtige Entscheidung gewesen! Kapitel 28: Kapitel 28 ---------------------- Sie saßen schon eine ganze Weile am Tresen, tranken zusammen und lachten. Sie hatten sich viel zu erzählen. Luffy erzählte von seiner Schulzeit und Sanji erzählte ihm von seiner Zeit im Baratie. Es war offensichtlich, dass viel geschehen war. Während Sanji und Shanks sich ein alkoholhaltiges Getränk nach dem anderen gönnten, hielt Luffy sich stark zurück und bestellte nach einiger Zeit sogar nur noch Limonade. Es war wirklich viel Zeit verstrichen, aber dennoch fühlte der Blonde sich wohl bei den beiden. Irgendwie erweckten sie in ihm das Gefühl, dass sie eine Familie wären. Es verging noch einige Zeit, die mit Plaudereien und Gelächter gefüllt waren, als die Themen dann etwas ernster wurden. Der Blonde musste grinsen als er die geröteten Wangen des Rothaarigen und dessen geschwollene Augen sah. Shanks hatte eindeutig zu tief ins Glas geguckt und auch sein dämliches Glucksen zwischen seinen Sätzen deutete darauf hin. Allerdings war er nach wie vor geistig auf der Höhe. Ein Zeichen dafür, dass er gerne mal mehr trank, als gut für ihn war. Luffy bemerkte dies auch, allerdings störte er sich nicht daran. Dem blonden Koch war schon eine ganze Weile die Narbe unter Luffys linkem Auge aufgefallen. Allerdings wusste er nicht, wie oder ob er es ansprechen sollte, bis seine Neugierde dann doch zu stark wurde. „Wie bist du denn zu der Narbe im Gesicht gekommen?“, fragte er Luffy dann gerade heraus, was diesen dazu brachte sich peinlich berührt seinen Nacken zu kratzen. Shanks grölte laut vor Lachen, klopfte seinem Schützling auf die Schulter und entschied sich dafür, die Geschichte selbst zu erzählen. „Die hat er sich selbst zugefügt! Du glaubst gar nicht, wie böse ich auf ihn war! Vor Allem durfte ich die Sauerei wegmachen und ihn verarzten! Er wollte mir damit beweisen, dass er Schmerzen wie ein Mann tragen kann!“, erklärte Shanks und begann zu lachen, was Luffy beleidigt die Lippen spitzen ließ. „So witzig war das gar nicht! Wegen mir hat er einen Arm verloren und ich wollte ihm beweisen, dass ich stark genug bin, auf mich selbst aufzupassen...“, erklärte Luffy beleidigt und warf dem Rothaarigen einen wütenden Blick zu. „Und ich habe dir gesagt, ein Arm ist ein Arm! Mein Gott! Ich hab zwei davon!“, wieder lachte er laut, was Sanji stutzen ließ. Der Blonde hatte gar nicht darauf geachtet, aber nachdem Luffy es erwähnte, schaute er doch einmal genauer hin. Er staunte nicht schlecht, als er merkte, dass der andere Ärmel nur locker da hing und anscheinend wirklich kein Arm darin steckte. Erschrocken sah er in das lachende Gesicht des Rothaarigen und als er Sanjis Sorge bemerkte, hörte er auf zu lachen. „Vor ein paar Jahren spielte Luffy auf der Straße, obwohl ich ihm dies immer wieder verbot... Er malte gerade einen Totenkopf mit Kreide auf diese, als ein Laster angefahren kam. Der Fahrer war übermüdet und hatte ihn nicht rechtzeitig gesehen. Allerdings habe ich schnell genug reagieren können... Ich habe mich schon längst daran gewöhnt, nur einen Arm zu haben. Und was ist ein Arm schon im Vergleich zu einem Leben? Ein Leben, dass meinem geliebten Sohn gehört!“, grinsend hob er den Arm und gab Luffy eine Kopfnuss. „Der Junge ist mir wichtiger als alles andere!“, erklärte er dann und lachte. Luffy hielt sich die Stelle an der er gerade die Kopfnuss kassiert hatte und schwieg. Dennoch zierte ein leichtes Lächeln und eine Röte sein Gesicht, was Sanji vermuten ließ, dass dieser gerade an etwas zurück dachte. „Du bist einer toller Vater!“,meinte Sanji und lächelte sanft. Dieses Geschehen schien ihre Beziehung nur noch vertieft zu haben und wenn Shanks sich nicht für seinen Verlust bedauerte, dann würde er das auch nicht tun. Der Blick des Blonden ging in einen träumenden über, als er daran dachte, dass sein Onkel bestimmt genauso gehandelt hätte. Es fühlte sich gut an, wenn man wusste, dass man geliebt wurde. „Aber genug von den alten Kamellen!“, wieder lachte der Rothaarige, trank dann seinen Glas mit einem Schluck leer und schlug es auf den Tresen. Die Bedienung verdrehte die Augen, aber brachte ihm dennoch ein neues Getränk. Anscheinend war er öfter hier und die hübsche Dame hinter dem Tresen, schien sich weder an ihm, noch an seinem deutlich zunehmenden Gelächter zu stören. „Du bist ja auch schon in dem gewissen Alter! Hast du denn eine Freundin?!“, fragte der Rothaarige und sah den Blonden grinsend, mit freudiger Erwartung auf eine Antwort, an. Sanji schaute ihn erschrocken an, überlegte einen Moment und schüttelte dann mit geröteten Wangen den Kopf. Eine Freundin hatte er nicht. Schon lange nicht mehr gehabt, aber es fehlte auch einfach die Zeit. „Ach was! Sicherlich gibt es irgendwo 'ne Schnecke, die dir gefällt!“, erklärte er lachend, was Luffy dann die Augen verdrehen ließ. Wenn er zu viel trank, fragte er manchmal die unmöglichsten Dinge... Sanji überlegte einen Moment... Verträumt strich er mit seinem Zeigefinger über seine Lippe. Natürlich gab es jemanden, der ihm gefiel... vielleicht. Also wahrscheinlich. Oder auch nicht. Als Shanks bemerkte, dass der Blonde in Gedanken abdriftete, die ihn zu verwirren schienen, klopfte er mit der flachen Handfläche auf den Tisch. „Zumindest hat Luffy da eine gefunden! Na ja mehr oder weniger! Ist 'ne komplizierte Sache...“, Shanks stoppte einen Moment, hob verdutzt eine Augenbraue, als er bemerkte, dass Luffy ihn geschockt ansah und wohl verdeutlichen wollte, dass er das nicht zu erwähnen hätte. Allerdings grinste der Rothaarige nur und als Sanji ihn dann interessiert ansah, erzählte er, zum Ärger Luffys, munter weiter. „Es gibt da diese Schulschönheit! Die läuft ihm schon ewig lange hinterher! Also so etwas Schönes siehst du nur selten! Hübscher als jedes Model! Jeder Mann verzehrt sich nach ihr! Wenn ich ein paar Jahre jünger wäre, dann... egal, das tut nicht zur Sache. Jedenfalls hat sie sich ausgerechnet in den da verliebt!“, er deutete mit seinem Zeigefinger auf Luffy, der genervt drein sah, aber keine Anstalten unternahm, ihn zu unterbrechen. Wahrscheinlich wusste er bereits, dass das vergebene Liebesmüh wäre. „Aber und jetzt kommt der Hammer! Er ist ein Idiot und will nicht! Stell dir vor! Andererseits verstehe ich ihn schon! Denn dann gibt es noch eine andere Schnickse, die auch echt Hammer aussieht! Nima... Amini? Häh? Wie hieß die doch gleich?“, grübelnd rieb sich der Rothaarige sein Kinn. „Nami!“, schimpfte Luffy und entlockte dem Rothaarigen ein triumphierendes Grinsen. Natürlich wusste er, wie sie hieß, er wollte ihn nur aufziehen... Sanji hörte den beiden belustigt zu. Aber so wie er es verstand, schien es nicht so, als würde sich da in absehbarer Zeit etwas entwickeln... Andererseits konnte man ja nie wissen, wo die Wege einen hinführten. Etwas in Gedanken nahm er die letzten Schlücke seines Getränks. Ihm war schon etwas schwindelig und heiß, was verständlich war. Immerhin hatte er heute kaum etwas gegessen und anstatt sich um sein Wohlbefinden zu kümmern, kippte er einen Drink nach den anderen in sich hinein... Wobei das vielleicht doch etwas zu seinem Wohlbefinden beitrug? Er grinste, schreckte aber hoch, als er bemerkte, dass sowohl Shanks als auch Luffy ihn interessiert ansahen. Verwundert kam ein leisen „Ja, bitte?“, aus seinem Munde, was beide die Augen verdrehen ließ. „Sag ich doch! Sanji ist sehr wohl verknallt! Nun erzähl doch!“, lachte der Rothaarige und als Sanji einen Moment nachdachte, wurde er erneut Rot. Er überlegte einen Moment, ehe er sich dafür entschied, ihm doch eine Antwort zu geben. „Na gut... es gibt da jemanden, den ich mag... aber ich weiß nicht, ob es richtig ist... und wie er...-“, erschrocken unterbrach er sich selbst. Sein Plan war es nicht durchscheinen zu lassen, dass es sich um einen anderen Mann hielt. Er hatte Angst, dass die beiden ihn verurteilen würden, aber ihre Gesichter deuteten auf nichts hin. Verunsichert blickte er von Luffy zu Shanks und nach dem eine Weile keine weiteren Worte mehr fielen, schaute Shanks etwas irritiert. „...wie er? Wie er was?“, fragte er verdutzt. „Ähm...“, Sanji stotterte verunsichert einige Silben, worauf hin sich Luffy und Shanks nachdenklich ansahen. Bis ihnen irgendwann der Groschen fiel und beide mitleidig den Kopf schüttelten. „Ist doch egal ob Mann oder Frau!“, erklärte Luffy laut und setzte dann erneut an. „Liebe hat doch nichts mit dem Geschlecht zu tun!“ „Richtig! Luffy ist zwar etwas jünger als du, aber anscheinend schon reifer. Also Sanji. Hör mal zu. Da ist nichts Verwerfliches dran! Außerdem treffe ich mich auch mit Männern... und Frauen...“, der Rothaarige stutzte kurz und seufzte dann. „Also raus mit der Sprache!“, meinte er dann, was Sanji rot werden ließ. Es war ihm peinlich, dass er sich so angestellt hatte, obwohl den beiden das absolut egal zu sein schien. Sie würden ihn nicht verurteilen, das wurde ihm bewusst. Er schluckte den Kloß, der sich in seinem Hals gebildet hatte, herunter und fühlte sich so, als hätte man ihm eine Last von den Schultern genommen. Er lächelte leicht, nahm noch einen weiteren Schluck aus seinem Glas, welches die Bedienung in weiser Voraussicht bereits nachgefüllt hatte, und begann zu erzählen. „Na ja... Es gibt da so 'nen Kerl... ich reise zufälligerweise auch mit ihm zusammen. Und immer wenn ich ihn sehe, überkommen mich die seltsamsten Gedanken... ich will ihn dann berühren oder starre verträumt auf ihn... bisher hat er mich nur angelächelt und sich nichts dabei gedacht... aber vorhin... da konnte ich mich nicht zügeln! Er schlief so tief und fest, da habe ich ihn geküsst!“, als er diese Worte aussprach schlug er sich mit beiden Händen über den Mund, wollte sich so dazu bringen, nicht weiter zu erzählen. Wahrscheinlich war der Alkohol schuld daran, dass er das einfach so erzählt hatte... Anders konnte er sich sein Verhalten nicht erklären. Eine unangenehme Röte zierte sein Gesicht, was dazu führte, dass sowohl Luffy als auch Shanks begannen zu lachen. „Sanji? Weißt du... das nennt man „verliebt sein“. Du bist in den Mann verliebt!“, erklärte Shanks und begann erneut zu grölen. „Ver-ver-verliebt?! Aber ich liebe Frauen, keine Männer! Was? Ich? Wieso?“, Sanji stammelte erneut und wusste gar nicht, was er sagen sollte. Bis dato hatte er noch jeder Frau nachgepfiffen! Das musste also etwas anderes sein! „Oh Mann, Sanji, bist du blöd.“, erklärte Luffy und schüttelte mitleidig den Kopf. Wie verblendet musste man sein, um nicht einmal sich selbst zu verstehen. Nun schüttelte auch Shanks mitleidig den Kopf, worauf Sanji schwer schluckte. „Glaubt ihr wirklich? Dass... dass ich mich in einen Mann verliebt habe? In einen MANN?!“, fragte Sanji ungläubig nach, eine Art Verzweiflung spiegelte sich in seinem Gesicht wieder, was Shanks zum Lachen brachte. „Gott. Wie alt bist du und wo lebst du eigentlich? Also es ist ja wohl mehr als offensichtlich, was da vor sich geht...“, erklärte Shanks und gluckste. Sanji hatte es die Sprache verschlagen. Er wirkte verträumt während er seinen Gedanken nachhing. Bis er nach einer Weile aufseufzte und hilfesuchend erst Luffy und dann Shanks ansah. „Ja und was mach' ich jetzt? Geht das wieder weg?“, fragte er unverhohlen, worauf die Angesprochenen sich beide mit der flachen Hand über ihre Gesichter fuhren. „Das ist doch keine Krankheit! Das geht nicht einfach wieder weg!“, meinte Luffy und musste erneut mitleidig den Kopf schütteln. „Also am besten du schaust mal, wie dein Begehrter auf dich reagiert. Besser du schaffst klare Verhältnisse!“, erklärte der Rothaarige, lachte und genehmigte sich einen weiteren Schluck. Sanji dachte über die Worte von Shanks nach. Sofort überrollte ihn eine Hitze und ihm wurde schlecht. Seine anfängliche Röte wandelte sich in eine Blässe, was natürlich nicht unbemerkt blieb. „Ich glaube du hast genug getrunken.“, meinte Luffy und stellte das beinahe ausgetrunkene Glas weg. „Sieht so aus, als müsstest du gleich kotzen...“, setzte er dann an und hob eine Augenbraue. Sanji legte sich die Hand auf den Mund. Der Schwarzhaarige hatte Recht. So langsam setzte die Wirkung des Alkohols ein, was auf leerem Magen schon hätte eher eintreffen müssen. „Hier.“, meinte Luffy und überreichte dem Blonden einen Zettel. Ihm war zwar übel, aber erbrechen musste er wohl erst einmal nicht. Er nahm die Hand vom Mund und griff nach dem Zettel. „Meine Handynummer. Kannst mich gerne anschreiben, wenn was ist. Wir bleiben Freunde.“, erklärte Luffy dann, was Sanji lächeln ließ. „Na klar, immer.“, kurz nachdem Sanji dies sagte, zückte er sein Handy und speicherte die Nummer von Luffy ein. Und damit dieser seine Nummer auch hatte, schickte er ihm einfach einen lachenden Smiley. Wer hätte gedacht, dass man sich so wiedersähe? Immer noch konnte der Blonde es nicht fassen. „Wir bleiben in Kontakt! Dieses Mal wirklich!“, erklärte Sanji und kletterte vom Barhocker herunter, ließ währenddessen sein Handy wieder in seiner Hosentasche verschwinden. „Auf jeden Fall! Und jetzt geh ausnüchtern, du hast echt 'ne Fahne!“, lachte Luffy. Auch Shanks lachte noch einmal und hob die Hand zum Abschied. Sanji wusste, dass er die beiden vorerst nicht wiedersehen würde, aber es störte ihn nicht. Dieses Treffen war bereits mehr, als er sich je zu erträumen gewagt hätte. Schwankend verließ der Blonde die Bar und stolperte über den Flur, bis er nach regelmäßigem Abstützen an den Wänden, endlich vor seinem Zimmer ankam. Liebe hieß dieses Gefühl also? Seltsam, aber doch auch nachvollziehbar. Seufzend drehte er den Schlüssel im Schloss und betrat das Zimmer. Der Schwarzhaarige schien seelenruhig zu schlafen und nachdem er sich im Bad notdürftig gewaschen hatte, legte er sich zu ihm. Liebe? Kapitel 29: Kapitel 29 ---------------------- Der blonde Koch lag auf der anderen Hälfte des Bettes. Er lag seitlich, stütze seinen Kopf auf dem Handrücken seines angewinkelten Armes. Lag einfach da. Und beobachtete den Schwarzhaarigen beim Schlafen. Die Nachttischlampe spendete zwar nicht allzu viel Licht, aber es reichte, um zu erkennen, dass die Atmung des neben ihn Liegenden rhythmisch und ruhig von dannen ging. Sein Oberkörper hob und senkte sich langsam. Sanji hatte zwar leichten Schwindel und ihm war auch nicht ganz wohl, aber schlafen wollte er noch nicht. Denn der Anblick des schwarzhaarigen Studenten beruhigte ihn und er musste auch zugeben, dass die Tatsache, dass er neben ihn lag, ihn freudig stimmte. Vielleicht war es wirklich Liebe, was er da empfand. Er rückte vorsichtig ein Stück näher heran und betrachtete den Schlafenden weiter. Obwohl er sich bemüht hatte, sich möglichst leise auf dem Bett zu bewegen, knarzte das Lattenrost dennoch recht laut, was ihn aufschrecken ließ. Er hatte Angst, dass es Law geweckt haben könnte und als dieser sich herumdrehte und leise murmelte, erschrak er sich etwas. Da er aber seine Augen geschlossen hatte und anscheinend immer noch schlief, fiel ihm ein Stein vom Herzen. Und als er den Gesichtsausdruck Laws sah, der tatsächlich entspannt war, musste er lächeln. Irgendwie war es schon seltsam den jungen Studenten mal nicht wütend oder genervt zu sehen. Generell war es seltsam, dass er mit ihm in einem Bett schlief und nun dessen Gesichtszüge studierte... Solch eine Wendung war das Letzte, was er erwartet hätte. Nach einiger Zeit setzte Sanji sich erneut um, da es sich anfühlte, als würde sein Arm jeden Moment einschlafen. Er stöhnte auf, als dieser beim Umsetzen tatsächlich einschlief. Sekunden später hielt er sich die Hand vor den Mund. Denn das Ächzen war lauter als geplant und er wünschte er wäre ruhig geblieben, als er sah, wie der Schwarzhaarige seine Augen langsam öffnete und ihn schlaftrunken ansah. Er blinzelte einige Male, da ihn das Licht der Nachttischlampe blendete, setzte sich dann aber auf und streckte sich. Verwundert sah er dann den Blonden an, welcher ihn lediglich beobachtete aber nichts sagte. Ohne ein Wort von sich zu geben, beugte Law sich leicht vor, um die Armbanduhr auf seinem Nachttisch zu erblicken. Da das Licht der einen Lampe nicht reichte, schaltete er seine Lampe auch ein. Verdutzt musterte er die Zeiger der Uhr und drehte seinen Oberkörper dann zum Blonden, um diesen verwundert anzusehen. „Es ist mitten in der Nacht... Wieso schläfst du nicht?“, fragte er dann den Blonden, der ihn verlegen ansah. „Ich wollte dich nicht wecken, bitte entschuldige.“, erklärte der Blonde mit gesenktem Blick. „Nicht schlimm. Ich habe einen sehr leichten Schlaf...“, meinte der Schwarzhaarige und löschte dann das Licht wieder, ehe er sich wieder in eine liegende Position brachte. Er verschränkte die Arme hinter seinen Hinterkopf, ließ sich dann so in die Kissen fallen. Nachdenklich blickte er auf den Koch, welcher ihn immer noch nur musterte. „Willst du nicht schlafen?“, fragte er ihn dann, worauf der Blonde aufzuckte und aus seinen Gedanken zurückkehrte. „Doch. Gleich.“, meinte er nur verlegen, kratzte sich den Nacken und setzte sich dann so um, dass er mit seinem Rücken an der Lehne lehnte. Nickend schloss Law die Augen, öffnete sie dann einen Moment später wieder. „Du hast 'ne Fahne.“, stellte er fest und sah den Blonden belustigt an. „So schlimm?“, fragte er ihn, worauf der Schwarzhaarige nickte. „Schlaf dich lieber aus... wir fahren in der Früh weiter. Ich will nicht, dass du mir vom Bike fällst.“, erklärte er, was den Blonden ein Nicken entlockte, worauf er sich bequem hinlegte und das Licht löschte. Sanji wälzte sich hin und her. Irgendwie wollte sich keine ansatzweise bequeme Pose finden. Ein genervtes Schnauben entkam ihn, als er letztendlich auf dem Rücken liegen blieb und ins Dunkle an die Decke sah. „Kannst du nicht schlafen?“, fragte der Schwarzhaarige unverblümt, was Sanji bejahte. Er fühlte sich unruhig und aufgewühlt. „Soll ich das Bett verlassen?“, fragte Law ihn dann, worauf Sanji einen verwunderten Laut von sich gab. „Manche Leute haben Probleme damit in fremden Betten zu schlafen. Und erst recht, wenn sie sich das Bett mit einem Fremden teilen...“, erklärte er ruhig, worauf Sanji zischte. „Red' keinen Quatsch. Du bist mir nicht fremd. Im Gegenteil. Ich mag dich sehr gerne.“, erklärte der Blonde dann, was dem Schwarzhaarigen ein leises Lachen entlockte. „Danke. Aber nur weil du mich magst, heißt das nicht, dass du mit mir in einem Bett schlafen kannst.“ „Wieso schläfst du nicht?“, fragte der Blonde ihn, anstatt auf seine Erklärung einzugehen. „Ich hab geschlafen. Und jetzt bin ich wach.“ „Sehr witzig. Wieso schläfst du dann nicht noch etwas mehr? So wie du aussiehst, hast du das bitter nötig.“, triezte Sanji den Schwarzhaarigen, worauf dieser lachte. „Ich habe es mir angewöhnt nur wenig zu schlafen.“, erklärte er dann, ließ erneut das Bett knarzen, als er sich an den Bettrand setzte. Gerade als er aufstehen wollte, setzte Sanji sich ebenfalls auf. „Bleib hier! Bitte...“, bat er den Schwarzhaarigen der kicherte. „Du magst mich wohl sehr, was?“, erklärte er lachend und hievte sich dann wieder ins Bett und unter die Decke. „Wäre das denn schlimm?“, fragte er beschämt, worauf Law erneut auflachte. „Nein. Im Gegenteil. Ich mag dich auch sehr gerne.“, erklärte er und machte es sich wieder bequem. Sanji schwieg einen Moment bis er seine Stimme leise erhob. „Darf ich mich näher zu dir legen?“, fragte er ganz kleinlaut. Im Schutz der Dunkelheit konnte der Schwarzhaarige zum Glück nicht sehen, wie rot sein Gesicht war. „Bitte?“, fragte Law nach, was Sanjis Herz schneller schlagen ließ. „Nichts...“, gab er dann etwas lauter von sich, konnte aber einen Unterton von Enttäuschung nicht verbergen. Beschämt legte er sich auf die Seite, und starrte ins Dunkle an die Wand. Manchmal da könnte er sich wirklich ohrfeigen... Sanji spürte, wie Law sich seufzend auf der Matratze bewegte, doch bevor er sich Gedanken darüber machen konnte, ob der Schwarzhaarige böse auf ihn war, spürte er eine Hand die sich in seine Hüfte drückte. Ehe er verstand, was geschah, hatte der Schwarzhaarige ihn mit einem Ruck zu sich gezogen und legte einen Arm um ihn. „Ist schon in Ordnung.“, meinte Law nur knapp. Dass er sich so plötzlich in so unmittelbarer Nähe zum Schwarzhaarigen befand, ließ den Puls des Blonden in die Höhe schnellen. Er verstand nicht, was hier gerade geschah und die Tatsache, dass der Schwarzhaarige seine Hand in die seine legte, ließ ihn erzittern. Natürlich blieb das nicht unbemerkt vom Schwarzhaarigen, aber als dieser seine Hand wegziehen wollte und Sanji diese fest im Griff behielt, grinste er. Der Blonde hatte keine Angst, er war nur aufgeregt. „Magst du es, wenn ich so nahe bei dir liege? Deine Hand halte?“, fragte der junge Student völlig ungeniert, was den Blonden schlucken ließ. Seine Aufregung hinderte ihn daran, Wörter zu bilden und so nickte er lediglich. Aber er wusste, dass sie sich so nahe waren, dass Law es mitbekommen würde. Nervosität durchzog den jungen Koch, als Law einfach schwieg und einige Zeit lang gar nichts sagte. Irgendwann brach er die Stille dann wieder. „Magst du meine Körperwärme?“ „Ja...“, kam es leise vom Blonden zurück, was den Studenten lächeln ließ, auch wenn er das nicht sehen konnte. „Magst du meinen Atem, der deinen Nacken streift?“ „Ja...“ „Magst du es, wenn ich dich berühre?“ „Ja...“ „Magst du mich mehr als einen Freund?“, fragte er dann und grinste, als dem Blonden der Atem stockte. Wie konnte er nur solche Fragen stellen? Das war ihm peinlich und außerdem hatte er Angst davor, was er antworten würde, wenn er ihm diese Frage bejahte... „Sanji?“, kam es nun fordernd vom Schwarzhaarigen, was den Blonden leicht erzittern ließ. Ihm steckte ein Kloß im Hals und ein Kribbeln machte sich in ihm breit. Vor Aufregung schoss ihm Adrenalin durch den Körper und er wusste nicht, was er sagen sollte... also schwieg er. „Wovor hast du Angst?“, fragte er den Blonden. Erschrocken weitete er die Augen und spürte, wie sich Tränen in seinen Augen bildeten, die brannten. Es dauerte nicht lange bis die Tränen aus seinen Augenwinkeln kullerten und er schweigend weinte. Er schluchzte nicht, gab keinen Laut von sich, aber die Tränen liefen. Law seufzte und zog den Blonden noch näher an sich. Er ließ seine Hand los und strich dem Blonden durch die Haare. „Hattest du Angst, ich verstoße dich?“, fragte der Schwarzhaarige, während er durch die Haare des Blonden streichelte und dieser ein Nicken als Antwort preis gab. „Du brauchst keine Angst haben. Ich bleibe bei dir und beschütze dich. Vertrau mir einfach, okay?“ Der Blonde nickte heftig, worauf ihm der Schwarzhaarige über die Wange strich. „Und jetzt schlaf.“, erklärte Law bestimmt, kuschelte sich an den Blonden. Es dauerte noch ein wenig, da waren sie beide eingeschlafen. Kapitel 30: Kapitel 30 ---------------------- Der Tag war lang gewesen und irgendwie hatte der grünhaarige Polizist nicht das Gefühl irgendetwas erreicht zu haben. Er hatte Dokumente gewälzt und auch die digitalen Archive durchforstet. Allerdings hatte er nichts gefunden, was hilfreich sein könnte. Lediglich dass der verrückt gewordene Informant von einen Moment zum nächsten nicht mehr zu gebrauchen war, kam ihm nach wie vor komisch vor. Er vermutete, dass einer derer, die damals mit dem Fall betraut waren, nicht ganz koscher gewesen sein konnte und sicherlich an zwei Fronten gekämpft hatte. Oder es immer noch tat... Es war zum verrückt werden. Alles was er hatte, waren Vermutungen! Kein Wunder, dass Smoker bisher nichts erreicht hatte. Es gab keine stichfesten Beweise, keine noch so kleine Spur, die helfen konnte, Donquixote Doflamingo dorthin zu bringen, wo er hingehörte... Ins Gefängnis. Natürlich nach einem fairen Prozess... aber dass sich das Ganze als so kompliziert erweisen würde... Er unterbrach seinen Gedankengang mit einem lauten, genervten Seufzer. Der Grünhaarige mochte es nicht, wenn seine Gedanken sich um unlösbare Fragestellungen drehten. Das verursachte nur Kopfschmerzen. Dies war auch der Grund gewesen, dass er sich dazu entschieden hatte, aufgestauten Frust abzubauen. Er hatte den ganzen Dienst damit verbracht gehabt, sich über die Fälle zu informieren. Zum Glück hatte Smoker am Dienstplan gewerkelt, so dass er nicht auf Streife musste und somit Zeit dafür gehabt hatte. Aber nach über neun Stunden am Schreibtisch ohne nennenswerte Fortschritte, hatte er sich im Fitnesscenter ausgepowert gehabt. Er hatte die Laufbänder genutzt und war solange gerannt, bis er das Gefühl hatte, er würde zusammenbrechen. Und dann nach einiger Zeit, hatte er noch einige Klimmzüge gemacht. Er trainierte gerne und das sah man ihm auch an. Nicht nur aus ästhetischer Sicht war das gut, sondern auch für den Dienst. Fitness schadete da nämlich nie. Momentan befand er sich auf dem Weg zum Baratie. Kid hatte ihm eine Nachricht geschickt, ob er Lust hätte dort essen zu gehen. Und selbstverständlich sagte er dem nicht ab. Sich mit einem guten Kumpel zu treffen und den Abend gemütlich ausklingen zu lassen, um den Frust von der Arbeit zu vergessen, war immer eine gute Idee. Generell hatte der Rothaarige ein glückliches Händchen dafür, ihn anzuschreiben, wenn er schlecht gelaunt war und jemanden zum Ablenken brauchte. Sanji war da eher zurückhaltender... Na gut. Dieser arbeitete auch beinahe rund um die Uhr und dass er da keine Zeit für etwas anderes fand, war eigentlich logisch. Er war deshalb auch nicht böse. Immerhin hatte er genug Menschen um sich, denen er sich anvertrauen konnte. Das Einzige was ihn ärgerte, war, dass der blonde Koch nicht nur in Treffen oder Partys zurückhaltend war, sondern auch darin, sich jemanden anzuvertrauen. Dies Volltrottel staute alle Sorgen und allen Ärger auf und erzählte nie etwas, was anderen das Gefühl geben könnte, er wäre mit einer Situation überfordert. Hätte dieser Idiot gleich das Maul aufgemacht, wäre er nie in diese unangenehme Situation geraten! ... Wenigstens war der Blonde erst einmal aus der Schusslinie, was es leichter machte zu agieren. Wäre er da, würden sie sich wahrscheinlich eh nur streiten, da er nicht wollte, dass der Grünhaarige in seinen Angelegenheiten herum schnüffelte. Glück im Unglück nannte man das. Zorro stand gerade an einer Ampel, wartete darauf dass diese auf Grün springen würde, als er merkte, wie ein Regentropfen auf seiner Stirn landete. Diesem folgte kurz darauf ein weiterer, der vorbei an seinem Kragen auf seinem Nacken landete. Er zuckte ob des kühlen Nass' zusammen und verdrehte dann genervt die Augen. Er hatte wirklich keine Lust auf Regen, aber wenigstens war er nur noch eine Straße vom Baratie entfernt. Da es nur etwas tröpfelte, würde er sicherlich noch trocken dort ankommen. Aber als die Ampel auf Grün schaltete, nahmen die Wolken dies als Startschuss dafür, sich nun zu ergießen. „Ach Scheiße!“, brüllte der Grünhaarige und rannte los. In Slalom kämpfte er sich durch die Leute, die, ihre Regenschirme aufspannend, ebenfalls die Straße überqueren wollten. Schnaufend stoppte er unter dem Vordach der Eingangstür des Baraties nachdem er die Treppenstufen doppelt genommen hatte. Er drehte sich um, blickte wütend auf den Asphalt und dann zum Himmel. Das war der Nachteil, wenn es schönes Wetter gab... eine hohe Wahrscheinlichkeit auf plötzlichen und heftigen Regenguss. Zum Kotzen war das. Sein Blick streifte noch einmal durch die Straße, als er angelehnt an einer Mauer, eine Person sah, die einen langen Mantel trug und sich dessen Kapuze tief ins Gesicht gezogen hatte. Die Tatsache, dass er dort stand störte ihn weniger, als die Erkenntnis, dass dieser Typ bei dem herrlichen Wetter, dass sie heute gehabt hatten, in einem dicken Wintermantel durch die Gegend rannte. Wahrscheinlich wartete der Fremde auf jemanden, was ja nichts ungewöhnliches wäre. Er zuckte mit den Schultern und schüttelte den Kopf, ehe er sich dazu entschied endlich das Restaurant zu betreten. Kid wartete sicherlich auch schon auf ihn, also wieso sollte er sich um die Verabredungen fremder Personen scheren? Als er die Schwingtüren des Eingangs hinter sich gelassen hatte, fiel ihm als erstes auf, dass das Restaurant sehr gut besucht war. Verwunderlich war das nicht, immerhin war es bereits früher Abend und das Baratie war immer gut besucht, was es seinem sehr guten Ruf verdankte. Er blieb einen Moment stehen, sah sich im Lokal um, ehe er an einen Tisch seinen Kumpel entdeckte. Dieser hatte einen Tisch etwas abseits in der Nähe der Wand gewählt. Kid schaffte es immer einen Tisch freizuhalten, allerdings fragte er sich, ob das nicht eher daran lag, dass Fremde die ihn nicht kannten, sich meistens eingeschüchtert fühlten und reißaus nahmen. Bei den Gedanken daran musste er grinsen, entschied sich aber dafür, zu dem Wartenden zu gehen. „Da bist du ja!“, stellte Kid fest und grinste ihn an. „Ja, ich hab mich beeilt, hat aber trotzdem länger gedauert. Und? Gibt's was Neues?“, fragte er, während er einen Stuhl zurückschob und sich dann an den Tisch setzte. Angesprochener überlegte kurz, ehe er den Grünhaarigen freudig angrinste. „Ich habe alle Klausuren bestanden! Das heißt ich habe jetzt wieder mehr Zeit!“, erklärte er stolz. „Hey, Glückwunsch! Dann hat sich ja das Aussetzen von Partys gelohnt!“, erwiderte Zorro lachend, worauf Kid grinsend nickte. „Allerdings!“, er stoppte kurz, lehnte seine Ellenbogen auf den Tisch, um sich etwas vorzubeugen, und fragte, ob es denn bei ihm etwas Neues gäbe. „Leider nicht. Also überhaupt nichts. Ich hänge in den Ermittlungen fest und komme nicht voran. Aber daran will ich jetzt gar nicht denken. Ich will mich von dem Frust davon ablenken!“, erklärte er lachend und griff sich die Getränkekarte. „Stoßen wir erst einmal auf dein Bestehen an!“, meinte er, was Kid natürlich sofort bejahte. Es dauerte auch nicht lange, bis Kid einen der Köche sah, vollbeladen mit Tellern, wie dieser aus der Küche kam. Bei dem Koch handelte es sich um Patty und als Kid ihm grinsend winkte, nickte dieser kurz und brachte erst einmal die anderen Bestellungen zu den Gästen. Danach war er sofort zu den beiden hingegangen und guckte die beiden fragend an. „Ist Sanji nicht bei euch?“, fragte er die beiden, die sich verdutzt ansahen und dann Patty ansah. „Hat er sich nicht abgemeldet? Er ist weggefahren.“, erklärte Zorro und sah Patty skeptisch an, welcher sich grübelnd über das Kinn strich. „Nein, er hat sich nicht abgemeldet... ist ja ungewöhnlich...“, mit diesen Worten stoppte er damit sich über sein Kinn zu streichen und sah die beiden dann lächelnd an. „Was kann ich euch denn bringen?“, fragte er, worauf Zorro ihm die Karte hinhielt und auf zwei Longdrinks deutete. Patty sagte nichts, nickte nur und verschwand dann wieder. „Zorro?“, sprach Kid seinen Kumpel an, welcher gerade die Karte wieder zusammenlegte und zurück in ihren Ständer legte. Und als dieser ihn ansah, sprach Kid weiter. „Wieso hat er sich nicht von der Arbeit abgemeldet?“ „Keine Ahnung. Das ist untypisch für ihn...“, meinte Zorro und senkte den Kopf. Er sah auf die Tischdecke und überlegte kurz, bis er dann aufseufzte und Kid ernst ansah. „Da geht was nicht mit rechten Dingen zu... ich bekam zwar die Nachricht von ihm, dass ich mich um sein Haustier kümmern solle, aber seitdem habe ich nichts mehr von ihm gehört. Irgendetwas muss-“, Zorro fuhr erschrocken hoch, als jemand ihnen die Getränke lautstark auf den Tisch knallte. Auch Kid hatte sich erschrocken und beide rissen ihren Kopf herum, sahen in das wütende Gesicht des Inhabers des Baraties. „Wo ist Sanji?!“, fragte er mit zorniger Stimme, was sowohl Kid als auch Zorro schlucken ließ. Mit Sanjis Onkel war nicht zu spaßen, so viel stand fest. „Auch auf die Gefahr hin, dass Sie uns nicht glauben... wir wissen es nicht.“, erklärte Zorro versucht ruhig. Jeff verschränkte die Arme und sah den Grünhaarigen ernst an. „Er hat nicht einmal dir was gesagt?“, fragte er und sah Zorro nachdenklich an, welcher enttäuscht seufzte. „Nein, hat er nicht. Ich bin zwar sein bester Freund, aber sobald es um etwas Ernsteres geht, ist er zu stolz, um um Hilfe zu bitten...“, Zorros Stimme klang gekränkt, aber auch wütend, was dem Onkel ein Nicken entlockte. Als Zorro merkte, dass dieser auf seiner Unterlippe kaute und gedankenversunken auf den Tisch starrte, setzte er erneut an. „Er hat mir lediglich gesagt, dass er verreise und ich mich um sein Tier kümmern solle. Die Nachricht bekam ich spät Abends... Und als ich am nächsten Tag dort hin ging und die Nachbarin mir erzählte, dass Sanji mit einem jungen Mann verschwunden wäre, habe ich gedacht ich lasse ihn in Ruhe...“, sowohl Zorro als auch Jeff seufzten auf. Kid hingegen schien seinen eigenen Gedanken nachzugehen. „Dass er sich einen Kurzurlaub gönnt ist ja nicht schlimm... aber dass er einfach abhaut, ohne irgendwem Bescheid zu sagen... das ist schon seltsam...“, meinte Jeff, hob die Getränke der beiden erneut an und stellte je eines vor Kid und vor Zorro. „Das geht auf's Haus. Sag mir aber Bescheid, wenn du irgendetwas Neues erfährst... Und sollte er sich bei dir melden... sag' ihm, dass er Ärger kriegt! Und zwar gehörigen! Immerhin bin ich immer noch sein Onkel und Ziehvater!“ „Selbstverständlich, Jeff!“, gab Zorro zum Besten, worauf Jeff sich umdrehte und zurück in die Küche ging. Zorro und Kid saßen bereits über eine Stunde und genehmigten sich einen Drink nach dem anderen, als Zorro das Gefühl bekam, dass es seltsam riechen würde. Er lehnte sich mit einem Arm über den Stuhl und sah sich um, aber anscheinend war noch niemanden etwas aufgefallen. „Riechst du das?“, fragte er dann Kid, der ihn verdutzt ansah. „Was denn?“, fragte er ihn, worauf Zorro nur den Kopf schüttelte. „Schon gut. Habe ich mir wohl eingebildet.“, er streckte seine Arme über den Kopf, gähnte kurz und stand dann auf. „Ich geh mal eben auf Toilette.“ „Klar. Ich bestell uns solange noch was!“ „Gerne!“, meinte Zorro grinsend, schob den Stuhl etwas näher an den Tisch und begab sich auf die Toilette. Zorro wusch sich gerade am Waschbecken seine Hände, als ihm erneut dieser seltsame Geruch auffiel. Dieses Mal war der Geruch bereits stärker und nun war er sich sicher, dass das keine Einbildung wäre... Nachdem er sich die Hände abgetrocknet hatte und die Toilette verließ, hörte er bereits wie einige Gäste sich wohl lautstark über diesen penetranten Geruch beklagten. Anscheinend fiel es jetzt auch schon anderen auf, worauf er sich entschied, am besten einmal in der Küche nachzufragen, was das sein könnte. Als er durch das Restaurant ging blickte er kurz aus dem Fenster und blieb stehen, als er merkte, dass die Person, die an der Mauer gelehnt hatte, immer noch dort stand. Er dachte darüber nach, dass das sehr suspekt wäre. Immerhin stand dieser Mann schon über eine Stunde dort... Gerade als er dem Gedanken folgen wollte, dass der Mann vielleicht versetzt worden war und dass er lieber in die Küche gehen sollte, sah er, wie der besagte Mann etwas aus seiner Jackentasche zog. Aus dem Augenwinkel heraus, sah es wie ein Handy aus und eigentlich wollte er gar nicht noch einmal hinsehen, aber wie aus einem Reflex tat er es doch. Erschrocken weiteten sich seine Augen und panisch sah er zu seinem Kumpel herüber, der ihn aber nur verwundert ansah. Für den Grünhaarigen fühlte es sich so an, als würde die Zeit stillstehen und sein Herz einen Satz machen. Er öffnete seinen Mund, wollte etwas rufen. Dann ein ohrenbetäubender Knall. Gefolgt von einem weiteren. Dann Geschreie. Eine Druckwelle schleuderte den Körper des Grünhaarigen einige Meter weit, ließ seinen Körper dann schmerzhaft über den Boden rollen, bis er durch irgendetwas zum Stoppen kam, da sein Rücken dort gegen stoß. Hitze. Unsagbare Hitze. Sie brannte auf der Haut, hinterließ das Gefühl von offenem Fleisch. Und Rauch. So viel Rauch. Er brannte in den Augen, schmerzte in der Lunge beim Atmen. Ein stechender Schmerz durchfuhr ihn. Er hatte sich wahrscheinlich den Kopf aufgeschlagen. Er wollte sich aufrichten, sich umsehen, aber dicke Rauchwolken versperrten die Sicht. Er spürte einen augenblicklichen Schwindel. Sein Körper rang ihn nieder und dann... Dann war es schwarz. „Auftrag ausgeführt. Keine Probleme bei der Durchführung.“ „Sehr gut... Du weißt, was du jetzt zu tun hast?“ „Natürlich.“ „Ich schicke dir die Koordinaten.“ „Verstanden.“ „Ich zähl auf dich... Fufufufu~“ -beep-beep-beep- Kapitel 31: Kapitel 31 ---------------------- „Hilf-“, abgehackte Hilfeschreie. Stimmen, die keine Kraft mehr hatten. Fremde Stimmen. Darunter aber auch eine bekannte... Diese schrie nicht um Hilfe. Fluchend stöhnte sie. Der Grünhaarige spürte, wie er langsam aus der Bewusstlosigkeit zurückkehrte. Schwer hustend fiel es ihm schwer, zu verstehen, was geschehen war. Sirenen. Anscheinend war bereits Hilfe da. Mit Sicherheit Polizei und Feuerwehr... Das war gut... Unter Stöhnen setzte er sich auf, lehnte sich sofort zurück. Schwer atmend, keuchend versuchte er Luft zu holen. Aber nur Rauch nahm Einzug in seine Lungen. Seine Augen hielt er geschlossen. Seine Lider fühlten sich so schwer an. Pochende Schmerzen an seinem Hinterkopf ließen ihn erneut aufstöhnen. Dann war sie da wieder. Erneut hörte er die bekannte Stimme. Aus einem Reflex öffnete er die Augen. Sah nur grelles Licht. Feuer... Es brannte also... Langsam beugte er sich vor, kniete sich hin. Horchte einen Moment auf, dann war sie da wieder. Es musste Kid sein... Wankend richtete er sich auf, musste erneut husten. Er brauchte Sauerstoff... er würde sich vergiften... Schlecht. Ihm war schlecht. Er unterdrückte den Brechreiz, ging schwankend los. Die Hitze brannte in den Augen, also kniff er sie zusammen, versuchte sich umzusehen. Mehrere Brandherde... Loderndes Feuer, lautes Zischen und Knistern. Unwirklich. Nicht real. Das konnte nicht wahr sein. Musste ein Traum sein. Dann wieder die Stimme. Ein Schrei, der auf starke Schmerzen deutete. Plötzlich. Und erwartet. Zorros Geist wurde klar. Adrenalin schoss ihm durch den Körper. Als wäre er aus einem Schlaf erwacht, humpelte er los. Folgte der Stimme. Kämpfte sich durch die Überreste von Tischen und Stühlen. Wich den Flammen aus. Er stockte, als er auf etwas trat. Geistesabwesend sah er herunter, musste sich erbrechen. Er war auf die zerfetzte Hand einer vor sich am Boden liegenden, toten Frau getreten. Haut war kaum mehr übrig. Offenes Fleisch. Die Hand gehörte zu einem Arm, der nur noch an einzelnen Fasern hing. Blut verteilte sich von ihr über den Boden. Es stank. Erneut erbrach er sich, wischte sich dann über den Mund. Er schluckte und hob seinen Kopf erneut. Tränen hangen in seinen Augenwinkeln, vom Rauch und auch vom Erbrechen. Wieder hustete er, brauchte einen Moment, um sich zu beruhigen. Dann wieder die Stimme. Mit flatternden Iriden huschte sein Blick umher, bis sein Blick auf einen Körper hingen blieb. An die Wand gelehnt, sich seinen Arm haltend. Wie in Trance lief er auf ihn zu. Ging vor ihm in die Knie. Begutachtete seinen Freund. Erneut musste er husten, zog so die Aufmerksamkeit an sich. Der Rothaarige hob seinen Kopf und sah seinen Kumpel an. Ein freudloses Lächeln zierte seine Lippen. Seine Augen müde, deuteten auf die einbrechende Bewusstlosigkeit hin. Der Blick Zorros wanderte über den Körper seines Freundes, er blutete aus verschiedenen Wunden. Dann blieb sein Blick an dessen linken Arm hängen. Erkannte selbst durch die aufgelegte rechte Hand, welchen Schaden sie hatte. Ein offener gebrochener Knochen ragte aus dem Fleisch des Oberarms. Abgerissenes Fleisch hing in Fetzen herunter. Zitternd legte Zorro eine Hand vor seinen Mund, schluckte. Der Arm hing einfach nur da. Sein Blick wanderte von dem offenen Fleisch und dem sprudelnden Blut zur Schulter. Ein Stück Holz hatte das Fleisch durchbohrt. Hatte wahrscheinlich alle Sehnen und Nerven durchtrennt. Es sah so aus, als wäre er zusätzlich ausgekugelt. Mit geweiteten Augen blickte er in das Gesicht seines Freundes, welcher immer noch lächelte, aber dann seine Augen schloss. Seine zittrigen Hände streckten sich wie von selbst zu seinem Freund, er keuchte. Seine Lippe zitterte unkontrollierbar, er konnte nichts sagen. Wusste nicht, was er tun sollte. Langsam glitt die Hand des rechten Arms herunter, legte sich auf den Oberschenkeln des Rothaarigen zu Ruhe. Ohne Nachzudenken, ergriff Zorro die Hand, zog sie sich über seine Schulter und drehte sich um. Ein schmerzerfülltes Stöhnen kam ihm über die Lippen, als er sich erhob und seinen Freund mit sich hochzog. Dann, mit festen Blick nach vorn, ging er los. Kämpfte sich den Weg an den Flammen hindurch. Das sein Körper dies nicht schaffen durfte interessierte ihn nicht. In diesem Moment schmerzte ihn nichts, denn er trug eine Last auf seinen Schultern. Eine Bürde, so schwer zu tragen, dass sein Körper alles andere ausblendete. Das Leben seines Freundes war wichtiger als alles andere. Er hatte es geschafft sich und seinen Freund wieder zurück zu seinem Startpunkt zu hieven, als seine Beine einknickten. Er wollte aufstehen, aber seine Beine weigerten sich. Husten beugte er sich vor und der Körper seines Freundes drückte ihn noch weiter herunter. Seine Stirn berührte den Boden. Nass. Er war nass. Warmes Blut benetzte den Boden. Seine Sicht verschwamm, aber er durfte nicht ohnmächtig werden. Er zwang seinen Körper mit letzter Kraft sich erneut zu erheben. Und plötzlich fiel es ihm leichter. Den Kopf hebend, erkannte er jemanden. Einen Mann im Anzug, der ihm zunickte und seinen Freund ergriff. Der Fremde nahm ihm seinen Freund ab, sagte er käme gleich wieder und verschwand. Hustend kniete er immer noch da. Es verging einige Zeit, aber niemand kam. Als er sah, wie ein Brandherd sich vor sich ausbreitete, stand er auf. Seine Beine zitterten. Er fühlte sich so schwach. So müde. Er hustete, schleppte sich dennoch voran. Wie automatisch steuerte er den Weg an, der zur Küche führen müsste. Hinter ihm stürzte ein Teil der Decke zu Boden. Staub wedelte herauf, kam ihm in seine Augen. Er rieb sie sich und humpelte vorwärts. Das Knistern des Feuerns. Die Geräusche des sich ausbreitenden Feuers, wie es rücksichtslos alles niederbrannte. Die langsam verstummenden Schreie. Und auch die Sirenen. Es tat in den Ohren weh. Sein Kopf schmerzte so, ihm war schwindelig. Ohne wahrzunehmen, wo er sich hinbewegte, stand er bereits in der Küche. Die Ausgangstür stand weit offen. Vielleicht hatten sich einige noch nach draußen retten können? Sauerstoff. Er brauchte Sauerstoff. Seine Lunge brannte bei jedem Atemzug. Und mit jedem Atemzug musste er seinen Brechreiz zurück halten. Er schlürfte durch einige Töpfe und Pfannen. An der Kochzeile angekommen, knickten seine Beine ein. Er hielt sich fest. Das Metall war so heiß... er spürte, wie seine Haut verbrannte. Und doch. Aus irgendeinen Grund, tat es nicht weh. Sein Körper fühlte sich beinahe wie taub an. Er richtete seinen Blick zur Ausgangstür. Er müsste nur die Küche durchqueren, dann wäre er draußen. Nur wenige Meter trennten ihn vom Sauerstoff... Er schlürfte weiter voran, nutzte das heiße Metall, welches ihn verbrannte als Stütze. Bis er auf etwas trat. Dann eine Stimme. Seine Wahrnehmung war verzerrt und es fühlte sich wie Minuten an, bis er endlich auf den Boden sehen konnte. Wieder eine Hand... Seine Iriden flatterten und ihm stiegen Tränen in die Augen. Er zog seinen Fuß so schnell er konnte von der Hand. Und plötzlich griff diese nach seinem Bein. Mit anscheinend letzter Kraft, krallten sich die Finger der Hand in sein Hosenbein, ließen ihn nicht los. Unter verstreuten Kochutensilien, den Töpfen, den Pfannen und Gerümpel lag ein Mann. Eingeklemmt unter einen umgestürtzen Schrank. Zorros Blick wanderte zum Kopf des Mannes, auf dem ein Kochhut saß. Es war Jeff. Es war Sanjis Onkel... Sofort kniete er sich zu ihm, versuchte ihn zu befreien. Aber er hatte keine Kraft. Der Schrank der auf ihm lag... der Schrank, den er für gewöhnlich mühelos heben konnte... er war zu schwer... Er biss sich auf seine Unterlippe, Blut rann aus der Wunde über sein Kinn. Er konnte Jeff auf gar keinen Fall hier lassen. Das könnte er sich niemals verzeihen. Er drehte seinen Oberkörper herum, sah sich um, ob er etwas finden könnte, um den Schrank von ihm zu stemmen. Er fand nichts. Aber sein Blick blieb wo anders hängen. Starrte unentwegt auf den Gasherd. Und bevor er sich Gedanken machen konnte, ob er in die Luft fliegen könnte... Da knallte es. Ein ohrenbetäubender Knall. Glas, Splitter, Holz, Steine, Fliesen... ein Bombardement an tödlichen Geschossen flog auf sie zu. Er wollte seinen Kopf noch herumdrehen, schaffte es aber nicht mehr rechtzeitig. Ein drückender Schmerz durchzog seine linke Gesichtshälfte. Sorgte dafür, dass er nur noch mit einem Auge sehen konnte. Spürte, wie heißes Blut aus einer Wunde schoss... Automatisch drehte er sich weiter, brach dann über Jeff zusammen. Lag auf dessen Brust und dann erneuter Schmerz. Die Decke über ihnen stürzte ein und erdrückte sie. Ein leises Stöhnen entwich ihm, das letzte was er sah, war die Ausgangstür. Ein Lächeln legte sich über seine Lippen. Dann wieder schwarz. Kapitel 32: Kapitel 32 ---------------------- >>Aus noch unerklärlichen Gründen steht das stadtbekannte Restaurant, das Baratie, in Flammen. Polizei und Feuerwehr arbeiten daran, möglichst viele Menschen aus dem Feuer zu retten. Das Gebäude ist einsturzgefährdet, was es den Einsatzkräften zusätzlich erschwert. Wir schalten nun-« Lachend schaltete er den Fernseher aus. Vergo hatte gute Arbeit geleistet... Langsam erhob er sich aus seinem Sessel, begab sich zu seiner Minibar und schenkte sich aus einer Karaffe Whiskey in ein Glas ein. Er schwenkte die braune Flüssigkeit im Licht, ehe er das Glas an seine Lippen anlegte und den Inhalt mit einen Schluck leerte. Er liebte es, wenn er seinen Willen bekam. „Seht zu, dass die Reporter verschwinden!“ „Wir haben noch jemanden geborgen!“ „Wir müssen mit dem Löschen beginnen!“ „Schnell! Er verblutet!“ Ein Wirrwarr an Stimmen sorgte dafür, dass der weißhaarige Polizist Schwierigkeiten hatte, klar zu denken. Die Polizeieinheiten waren unter seinem Kommando ausgerückt. Doch tun konnten sie nicht wirklich etwas. Lediglich Schaulustige weghalten und auch die Reporter aus der Gefahrenzone schieben, war das Einzige was sie tun konnten. Die Personen die die Feuerwehr nach und nach aus dem Feuer holten, sorgten dafür, dass sich ein dicker Kloß in seinem Hals bildete. Er verstand nicht, wie ein Gebäude von einem Moment auf den nächsten so in Flammen aufgehen konnte. Das deutete daraufhin, dass das Feuer gelegt war. Sabotage... „Ihr müsst ihn rausholen!“, brüllte eine ihm bekannte Stimme. Sofort blickte Smoker sich um und sah einen rothaarigen jungen Mann auf einer Liege. Er protestierte, weigerte sich in den Krankenwagen geschoben zu werden. Es dauerte nur einen Moment, da hatte Smoker ihn erkannt und war auf ihn zugelaufen. Kreidebleich und blutverschmiert richtete sich der Rothaarige auf, rief den Namen des Polizisten, wurde dann wieder gewaltsam auf die Liege gedrückt. „Hol ihn raus! Smoker! Hol ihn da raus!“, brüllte er den Weißhaarigen an, worauf er ihn fragend ansah. Doch keine Sekunde später wurde auch er kreidebleich. Er ahnte, wen er meinte und als dieser „Zorro ist doch noch da drin!“, schrie, riss er seinen Kopf erschrocken um und sah auf das Gebäude aus dessen zerborstenen Fenstern bereits Flammen loderten. „Bringt ihn ins Krankenhaus...“, erklärte Smoker fahl und ging näher auf das Gebäude zu. Die Feuerwehr hatte bereits mit den Löscharbeiten begonnen. Erst wenn sie das Feuer weiter eingedämmt hätten, könnten sie erneut hineingehen. Allerdings nur unter höchster Vorsicht. Sollte sich die Stabilität des Gebäudes weiter verschlechtern, würden auch die Rettungskräfte nichts mehr tun können. Der Weißhaarige zog sich eine Zigarre aus seiner Innentasche und zündete sie sich an. Er ignorierte das Schreien von Kid, welcher ihn anflehte, seinen Kumpel da raus zu holen. Die Lichter der Einsatzwagen... das orangene und blaue Leuchten blendete ihn. Er blickte nach oben. Es war bereits dunkel und einige Sterne leuchteten am Firmament. Der aufsteigende Rauch verdeckte den Großteil des Himmels und seufzend blickte er auf das Gebäude. Anscheinend hatte die Feuerwehr es geschafft und das Feuer bereits etwas eingedämmt, denn auf einmal rannte eine Gruppe von zehn Mann in das Gebäude. Sie waren mit feuerfesten Anzügen bekleidet, sahen beinahe wie Astronauten aus. Aber das Einzige, was ihn interessierte, war, dass sie seinen Kollegen da raus holten. Er wanderte etwas über den Platz, bis er sich an einen Streifenwagen anlehnte. Das konnte einfach nicht wahr sein. Schwermütig seufzte er und beobachtete die Feuerwehrmänner bei ihren Löscharbeiten. Es fühlte sich furchtbar an, so hilflos zu sein und sich auf andere verlassen zu müssen... Es dauerte einige Minuten, da kamen bereits die ersten Männer aus dem Gebäude wieder. Einige trugen Schwerverletzte heraus, legten sie abseits des Gebäudes auf den Boden zu den Notärzten, welche sich sofort an die Arbeit machten. Kaum hatten sie sie abgelegt, begaben sie sich wieder in das Gebäude. Weitere Minuten später, es fühlte sich wie Stunden an, kamen sie wieder heraus. Zwei Männer trugen jemanden an dessen Armen und Beinen aus dem Gebäude. Zwei weitere folgten mit noch jemanden. Smokers Augen weiteten sich, als er wusste, wen er dort sah. Sofort rannte er zu ihm und zu den Notärzten. Diese hatten sich sofort die Wunden angesehen, nachdem die Rettungskräfte ihn abgelegt hatten. Der andere Mann wurde auch sofort in Augenschein genommen. Dem Weißhaarigen fiel die Zigarre aus dem Mundwinkel. Würgend hielt er sich die Hand vor den Mund, als er sich genauer ansah, wie sein Kollege aussah. Eine große Glasscherbe steckte in seiner linken Gesichtshälfte, hatte wahrscheinlich das Auge durchtrennt. Sein Gesicht war blutverschmiert und doch erkannte er, dass sich um den Einschnitt herum, die Haut sich blau verfärbt hatte. Arme und Beine waren zerschnitten und teilweise bis aufs Fleisch verbrannt, ein Bein sah verdreht aus. Dass es nicht gebrochen war, wäre unmöglich. Schluckend kniete er sich herunter, fing sich einige böse Blicke von den Notärzten ein. Allerdings hatten diese keine Zeit mit ihm zu schimpfen, waren sie doch versucht, die Blutungen zu stillen. Vorsichtig strich der Weißhaarige Zorro durch seine blutverkrusteten grünen Haare. Ein Lächeln legte sich auf seine zitternden Lippen. Er hoffte, dass er das überleben würde. Erschrocken ging er ein Stück mit dem Oberkörper weg und ließ den Kopf Zorros los, als dieser begann zu husten. Das Husten sorgte dafür, dass aus der Wunde im Gesicht, neben dem Glassplitter, Blut herausfloss. Dann öffnete er sein rechtes Auge und sah den Weißhaarigen eindringlich an. Erschrocken sah er zu den Notärzten, welche aber gerade zu beschäftigt waren, dem Grünhaarigen Medikamente zu geben. Langsam hob Zorro seinen rechten Arm, deutete mit dem Zeigefinger an, dass Smoker ihn näher kommen sollte, worauf dieser sich zu ihm herunterbeugte, sein Ohr dicht an dessen Lippen. Abgehackt und röchelnd nannte er ihm einen Namen, worauf der Gesichtsausdruck des Weißhaarigen sich sofort änderte. Er erhob sich, sah seinen Kollegen an und nickte. „Dafür wird er büßen!“, meinte er, worauf Zorro leicht lächelnd die Augen schloss. Kaum war er von dem Grünhaarigen weggegangen, hatten sie ihn auf eine Liege verfrachtet und in einen Krankenwagen geschoben. Mit vor Wut zugekniffenen Augen sah er sich die zweite Person an, welche sie zeitgleich mit Zorro rausgetragen hatten. Es handelte sich um den Besitzer des Baratie, dem Onkel von Zorros bestem Freund... „Dadurch dass der andere auf ihm lag, wurde das Schlimmste verhindert... aber sein Bein... das werden wir amputieren müssen...“, erklärte der Notarzt, als er sah, wie Smoker den Mann ansah. Sein Blick sprach Bände und verriet doch nichts. Der Notarzt spürte, dass er diesen Mann kannte, deshalb gewährte er ihm diese Informationen, ohne Nachzufragen. „In welches Krankenhaus werden die Verletzten gebracht?“, fragte er den Notarzt, welcher ihm erklärte, dass die Verletzten in das nächstgelegene Klinikum gebracht würden, da keine Zeit zu verlieren wäre. Nickend drehte er sich um und ging näher auf das Gebäude zu. Er stand schulterbreit da, hatte die Arme verschränkt und beobachtete die Flammen. Seine Leute befragten die Schaulustigen und sahen sich um, ob sie jemand Verdächtigen ausfindig machen könnten. Aber Smoker wusste, dass das im Sande verlaufen würde. Dieser Mann hinterließ keine Spuren. Niemals. Er wendete sich ab und setzte sich an das Steuer eines Streifenwagens, als die Rettungskräfte herauskamen, um das Bergen von Verletzten abzubrechen. Das Gebäude fiel langsam in sich zusammen und wer noch lebte, müsste nun jämmerlich verbrennen oder zerquetscht werden... Ein Massaker, das man nicht verzeihen konnte. Zischend gab Smoker den Stand der Dinge an das Hauptquartier weiter. Das würde eine sehr lange Nacht werden. Er ignorierte weitere Funksprüche und legte einfach auf, ehe er aus dem Wagen trat und auf die Rettungskräfte zuging. Es waren noch einige im Gebäude, denen sie nicht mehr helfen konnten... Fluchend sah er zum Gebäude, welches just in diesem Moment in sich zusammenfiel. Schutt und Asche wirbelten herum und auch Funken verbreiteten sich. Er hatte das Gefühl, er hätte Schreie gehört und schluckte schwer. Damit würde er nicht ungeschoren davon kommen. Als Sanji seine Augen öffnete, musste er merken, dass der Schwarzhaarige nicht mehr neben ihm im Bett lag. Aus dem kleinen Badezimmer hörte er das Fließen von Wasser, was ihm verdeutlichte, dass Law sich wohl gerade wusch. Stöhnend erhob er sich und hielt sich den Kopf. Anscheinend hatte er mehr getrunken als er sollte, da sich ein unangenehmes Dröhnen bemerkbar machte. Gerade als er sich vom Bett erhob, kam Law aus dem Badezimmer und schenkte ihm ein Lächeln. Er ließ die Tür geöffnet, was Sanji dazu veranlasste an dem Schwarzhaarigen vorbei ins Bad zu gehen. „Guten Morgen.“, erklärte Sanji, was Law mit einem Nicken beantwortete. „Ich bin bereits fertig und werde jetzt unsere Rechnungen zahlen... Wenn du fertig bist, komm bitte nach draußen. Wir fahren dann so schnell es geht weiter.“, erklärte er nüchtern, ging auf seine Seite des Bettes zu und legte sich seine Armbanduhr um. „In Ordnung.“, erwiderte Sanji daraufhin gähnend, ging dann ins Badezimmer. Seufzend blickte Law auf das Ziffernblatt. Eigentlich hätte Sanji noch gerne etwas gefrühstückt, aber da es schon fast Mittag war, wusste er, dass dafür keine Zeit war. Immerhin waren sie nicht auf einer Urlaubsreise... Als Sanji nach draußen ging, konnte er den Schwarzhaarigen nirgends entdecken. Wahrscheinlich erledigte dieser etwas und würde bald auftauchen. Er streckte sich ausgiebig und entschied sich dafür eine Zigarette zu rauchen. Als er sich die besagte Zigarette anzündete, fiel sein Blick auf die Motorräder, die wie bereits am Vortag, ordentlich in Reih und Glied aufgestellt waren. Er nickte sich selbst zu, als er sein Handy aus seiner Hosentasche zog. Er hatte seinen Kindheitsfreund solange nicht gesehen und jetzt wortlos zu verschwinden, kam ihm einfach nicht richtig vor. Somit schrieb der Blonde ihm eine Nachricht, dass er bereits wieder unterwegs wäre und wünschte ihm alles Gute. Gerade als er die Nachricht abgeschickt hatte und er sein Handy wieder einstecken wollte, sah er wie der junge Medizinstudent ihn von Weitem ansah. Beinahe fassungslos wirkte er. Sanjis Verwunderung darüber stand ihm ins Gesicht geschrieben und als er auf ihn zugehen wollte, war der Student los gerannt. Wütend und mit weit aufgerissenen Augen riss ihm der Schwarzhaarige das Handy aus der Hand, sah es einen Moment fassungslos an, ehe er ausholte und es wegwarf. Das Display zersplitterte und Sanji Blick verriet, dass er nicht wusste, was los war. „Wieso?! Ich habe gesagt, dass du es nicht mitnehmen sollst!“, brüllte der Schwarzhaarige ihn aufgebracht an, was Sanji vor aufschrecken ließ. „Ich... ich... entschuldige...“, Sanji stammelte und wusste nicht, wieso Law sich so aufregte. Er sah so aus, als würde er jeden Moment explodieren! „Entschuldigen hilft nicht! Verdammt nochmal!“, wütend stapfte er auf das Handy zu und trat mehrmals darauf. Der Blonde war sichtlich schockiert, wusste nicht, was das sollte. Der Schwarzhaarige drehte sich um und funkelte ihn böse an. Er verstand nicht, was an einem Handy so schlimm wäre... „Du verdammter Idiot! Los! Wir fahren jetzt!“, brüllte Law ihn an, kam auf ihn zu, um ihm am Ärmel zu packen und hinter sich zu seinem Motorrad zu schleifen. Wortlos, aber immer noch rasend vor Wut, setzte Law sich seinen Helm auf, als die beiden sich aufs Motorrad gesetzt hatten. „Hoffentlich ist es nicht zu spät...“, zischte er und gab sofort Gas. Sanji legte zögerlich seinen Arm um die Taille des Schwarzhaarigen, traute sich nicht irgendetwas zu sagen. Er wusste nur, dass er ordentlichen Mist angestellt haben musste. Kapitel 33: Kapitel 33 ---------------------- Es roch modrig und das flackernde Licht, welches die Treppenstufen nur spärlich beleuchtete, hätten jedem ein mulmiges Gefühl eingebracht. Die Steinwände waren feucht und leuchteten im Licht, stickig war es und man musste aufpassen, dass man nicht abrutschte, da die Treppe hinunter kein Gelände zum Festhalten hatte. Düster war es und gedämpfte Stimmen hallten an dem Stein immer wieder auf. Aber er hatte keine Angst. Lächelnd stieg er die Treppen hinab. Er hatte keinen Grund dazu, denn dies war lange sein Zuhause gewesen. Und als er endlich unten angekommen war, klopfte er an eine alte Holztür, welche einen verschlossenen Sichtschlitz hatte. „Das Passwort?“, fragte eine Stimme hinter der Tür, welche ihm mehr als nur bekannt vorkam. Vor einigen Monaten hatte er mit dieser Person jeden Abend durch gefeiert und sich ein Bier nach dem anderen gekippt. Ein gesunder Lebensstil war das zwar nicht, aber er hatte Spaß gehabt und das war das Einzige, was für ihn gezählt hatte. Natürlich lief es jetzt anders. Er lachte kurz auf, ehe er eine Gegenfrage stellte. „Vista?“, fragte er und beobachtete, wie die Person hinter der Tür die Holzklappe zur Seite schob, um durch den Sichtschlitz zu schauen. „Marco?!, kam es erstaunt von der anderen Seite der Tür, die Klappe flog regelrecht zu und der Blonde musste grinsen, als er hörte, wie sein Freund die Schlösser öffnete, ehe er die Tür aufriss. Marco wollte die Hand zum Gruß heben, doch ehe er auch nur zucken konnte, war Vista, ein großer, muskulöser Mann in adretter Kleidung und einem Schnauzer, auf ihn zugerannt und hatte ihn in die Arme geschlossen. Der Blonde spürte, wie seine Füße vom Boden abhoben und er musste lachen, als sein Freund ihn hin und her wiegte. Nach einer gefühlten Ewigkeit räusperte sich der Blonde, worauf Vista ihn sofort herunterließ. Anerkennend klopfte er ihm auf die Schulter und bat ihn dann mit einem Wink herein. Als Marco in das Kellergewölbe eintrat musste er grinsen. Es sah genauso aus, wie er es in Erinnerung hatte. Whitebeards Versteck und Zuhause vieler verlorener Kinder. In dem großen offenen Raum standen viele Fässer verstreut herum und fungierten als Tische. Um diese herum gestellt waren Holzkartons oder auch umgedrehte Eimer. Eigentlich wurde alles verwendet, was irgendwie zum Sitzen taugte. Auf den Fässern waren Kerzen verteilt und obwohl es nur wenig Licht gab, fühlte es sich an, als würde es hier drin strahlen. Sein Blick schweifte durch den Raum, blieb an einigen Wenigen hängen, welche bequem an Tischen saßen und quatschten. Alles vertraute Gesichter. Und als Vista die Tür hinter sich schloss, sahen die Gesichter in seine Richtung, sprühten augenscheinlich vor Freude. Grinsend hob Marco die Hand zum Gruß, worauf einige ihre Maß erhoben und ihm zuprosteten. Nickend drehte er sich zu Vista um, welcher freudig den Kopf schüttelte. Er war fassungslos, aber glücklich darüber Marco wiederzusehen. Marco allerdings erwiderte das Lächeln nur kurz, ehe er ihn ernst ansah. „Ich muss mit Vater sprechen.“, erklärte er nüchtern, worauf Vista nickte. Er freute sich zwar darüber, dass sein Freund da war, aber er wusste, dass dieses mulmige Gefühl nicht von ungefähr kam. Marco lebte mit seinem Freund nun in einer anderen Welt und wollte sich vom Untergrund fernhalten. Dass dieser nun hier aufkreuzte, deutete nur daraufhin, dass etwas geschehen sein musste. Seufzend ging Vista los, deutete dem Blonden mit einem Kopfnicken an, dass er ihm folgen sollte. Ohne zu Zögern tat er dies auch. Sie durchquerten den weitläufigen Raum, bis sie an einem mit Vorhängen verschleierten, anliegenden Zimmer ankam. Vista nickte ihm zu, was Marco verdeutlichte, dass ihr Vater dort drin war. Lächelnd erwiderte er das Nicken, worauf Vista sich weg bewegte, hin zu seinen Kollegen, welche tratschend Bier tranken. „Vater?“, fragte Marco und als er ein leises aufstöhnen vernahm, schob er den Vorhang zur Seite. In diesem Raum war es noch dunkler als in dem Anderen, nur zwei kleine Kerzen leuchteten in einer Ecke, was darauf schließen ließ, dass der Anführer dieser Gruppe wohl geschlafen hatte. Räuspernd trat Marco dann ein, stellte sich einige Meter entfernt hin und begutachtete den riesigen Mann mit sichelförmigen weißen Bart. Der Name „Whitebeard“ kam eben nicht von ungefähr. Der große Körper ruhte auf einem großen Sessel und hustete schwach, als er sich aufrichtete. „Wer weckt mich?“, fragte der Mann mit lauter, vibrierender Stimme, die jedem, der ihn nicht kannte, Angst eingejagt hätte. „Marco der Phönix.“, erklärte Marco lächelnd, worauf der riesige Körper sich aufrichtete und sich ungläubig vorbeugte. Er lachte laut schallend, ehe er den Blonden ansah. „Mein Sohn! Was tust du denn hier!? Wie geht es dir? Und Ace? Geht es euch gut? Gurararara!“, er lachte und Marco wusste sofort, wie sehr sich sein Vater über seine Anwesenheit freute. „Hallo Vater! Uns geht es es sehr gut. Wir sind glücklich zusammen. Und das verdanken wir dir!“, erklärte Marco, worauf das laute Lachen Whitebeards erneut ertönte. „Freut mich, dass es euch gut geht! Nun, erzähl! Was treibt dich zu mir? Was ist geschehen?“, fragte Whitebeard dann ernst. Marcos Mundwinkel zuckte kurz. Es war eben unmöglich, seinem Vater etwas vorzumachen! „Um ehrlich zu sein, haben wir ein Problem...“, Marco überlegte, wie er die Situation zusammenfassen sollte und verstrickte sich in dem Gedanken, ob das Ganze nicht vielleicht doch übertrieben war. „Marco!“, dröhnte die Stimme Whitebeards, holte den Blonden aus seinen Gedanken zurück in die Realität. „Egal wie banal es ist... Raus mit der Sprache! Ich bin dein Vater! Als mein Sohn, solltest du keine Geheimnisse vor mir haben!“, erklärte er ernst und als Marco ihn wissend anlächelte, schallte sein Lachen erneut durch den Raum. „Du weißt ja, wo Ace und ich arbeiten... Nun ist es so, dass einer der anderen Tänzer plötzlich verschwunden ist. Er hat sich nicht abgemeldet und ist auch nicht erreichbar... Normalerweise ist das kein Grund zur Sorge, aber wie sich herausstellte, ist dieser Tänzer der Adoptivsohn eines deiner Feinde... Normalerweise würde ich dich niemals um so etwas bitten! Aber Ace mag diesen anderen Tänzer sehr gerne und macht sich unheimliche Sorgen!“, Marco erklärte seinem Vater die Geschichte so kurz wie möglich. Nachdenklich zwirbelte dieser eine Spitze seines Bart zwischen Daumen und Zeigefinger. Brummend dachte dieser nach, ehe er seinen Sohn ernst ansah. „Wer ist der Ziehvater?“, fragte er den Blonden interessiert, was diesen bedrückt seufzen ließ. „Donquixote Doflamingo.“, er verschränkte seine Arme ineinander und beobachtete, wie die Gesichtszüge des weißbärtigen Riesen wütende wurden. „Donquixote Doflamingo, sagst du?!“, seine Stimme war laut und vibrierte, Ärger schwang mit. Doch ehe Marco etwas äußern konnte, schlug der Große mit der Faust auf die Lehne des Sessels. „Dieses Schwein! Er hat den Blackbeards Waffen zum Testen gegeben! In einem Aufeinandertreffen unserer Gruppen, sind vier meiner Söhne gestorben! Hätten diese nicht neue Waffen gehabt, dessen Wirkung und Nutzen uns völlig unbekannt waren, wäre das nie passiert!“, er brummte wütend, worauf Marco seine Arme aus der Verschränkung löste und langsam in seine Hosentaschen gleiten ließ. Er schüttelte bedrückt den Kopf, trauerte still um seine Brüder. „Wir planen sowieso gegen Doflamingo vorzugehen. Allerdings haben wir ein Problem. Meine Späher sind im letzten Kampf umgekommen... ohne zu wissen, was dieser tut, können wir ihn nicht überfallen. Die Chance auf einen fairen Kampf hat er sich schon längst verspielt!“, wütend schlug er erneut auf die Lehne, aber kurz darauf lehnte er sich seufzend zurück. „Vielleicht könnten Ace und ich die Spionage-“ „Nein! Auf gar keinen Fall! Ich habt euren Platz gefunden, denke nicht daran, diesen zu verspielen!“ Marco schloss seine Augen und senkte den Kopf. Eigentlich hatte er ja Recht. Und er wollte auch sein neues Leben nicht gefährden. Er war glücklich mit Ace und wollte, dass das auch so bliebe. „Ich...“, begann Whitebeard und verdrehte die Augen. „Ich frage einen alten Freund von mir. Soweit ich weiß, befindet er sich in der Nähe und hätte genau die richtigen Leute dafür...“, er seufzte schwer. Er hatte gar keine Lust diesen Mann, um Hilfe zu bitten. Denn das Erste, was dieser tun wollen würde, wäre ein unvergessliches Besäufnis zu starten... Erneut seufzte er. Er wusste, dass er Abstriche machen musste... und wenn er diesem ein bestimmtes Angebot machte, dann würde er nicht zögern und auf der Stelle herkommen. Whitebeard kramte in seiner Hosentasche und holte ein, im Vergleich zu seinen Händen, winziges Handy hervor. Skeptisch begutachtete er dieses, ehe er es seufzend dem Blonden zuwarf. Er wusste nicht wieso er ein Handy hatte, wenn er es sowieso nicht bedienen konnte, da seine Hände einfach zu groß waren. „Ruf den roten Saufkopf an und sag ihm ich habe mehr Alkohol hier, als er trinken kann... Und dass er kommen müsse, wenn er nicht wolle, dass ich es weggieße...“, er stöhnte genervt auf und schlug ein Bein über das andere. Marco hob eine Augenbraue und grinste ob des genervten Gesichtsausdruck seines Vaters. Dieser rieb sich angestrengt seine Schläfen, als hätte er arge Kopfschmerzen. Sie waren zwar Freunde oder eher Verbündete, aber wenn dieser zu tief ins Glas geschaut hatte, wurde er unerträglich und ging einen extrem auf die Nerven. Davon abgesehen, dass er und auch seine Leute so viel tranken, dass diese es teilweise nicht mehr bei sich behalten konnten... Ganz geschweige denn von der Zeit, die sie jammernd hier verbrachten, um ihren Kater auszuschlafen... „Mach ich... aber sieh zu, dass du dann auch genug da hast!“, Marco lachte und wählte die Nummer des rothaarigen Saufkopfes. Kapitel 34: Kapitel 34 ---------------------- Er hatte das Gefühl, dass sie willkürlich durch die Gegend fuhren. Wann immer sich eine Gelegenheit zum Abbiegen bot, wurde diese auch genutzt. Mittlerweile waren sie schon mindestens drei Stunden unterwegs. Und obwohl er dem Schwarzhaarigen so nah war, hatte er das Gefühl, endlos weit entfernt von ihm zu sein. Er wusste, dass er böse auf ihn war, nur wusste er nicht wieso. Anscheinend sorgte das Handy für Schwierigkeiten, die er nicht abschätzen konnte. Der Blonde schloss nachdenklich seine Augen, ehe er seufzte. Durch den Helm und auch durch die Motorengeräusche, konnte der Schwarzhaarige dies natürlich nicht hören. Vielleicht hätte er sich mehr mit der Technik auseinander setzen sollen. Er bereute nun, dass er sich nie dafür interessiert hatte und er das Handy lediglich als kleines Gimmick gesehen hatte, welches das Leben leichter machen konnte. Wenn man es denn wollte. Er selbst nutzte es nur zum SMS schreiben und telefonieren. Ansonsten lag es einfach nur herum. Erstaunt sah Sanji sich um, als er merkte, dass der Schwarzhaarige in einen Feldweg abbog und sich einem kleinen Wäldchen näherte. Er überlegte noch, ob man das Wäldchen durchqueren konnte, als er merkte, dass der Motor leiser wurde und sie langsamer fuhren. Der Weg war holprig und je näher sie dem Wäldchen kamen, umso höher wurde das Gras. Gerade als er darüber staunte, dass das Gras oder was immer es war, bereits seine Knie streifte, ging Law noch weiter vom Gas und nur Sekunden später hatte dieser angehalten. Der Schwarzhaarige streifte sich den Helm vom Kopf und legte ihn über den Lenker, worauf Sanji langsam die Hand von seiner Taille nahm. Fragend begutachtete er den Schwarzhaarigen, wie dieser nun vollends vom Bike aufstand und ihm einen fordernden Blick zu warf. Wie auf einen stummen Befehl hin, stieg Sanji ohne Widerworte ebenfalls vom Bike herunter, konnte seinen verwunderten Gesichtsausdruck aber nicht verbergen, als er ebenfalls den Helm herunternahm. Das Gras und auch das andere Grün gingen ihm bis zur Hüfte und ohne Nachzudenken, ließ er eine Hand durch dieses streifen. „Wir machen da vorne eine Pause.“, erklärte Law und deutete auf das Wäldchen hin, welches nur noch wenige Meter entfernt war. Geistesabwesend nickte Sanji, worauf Law das Motorrad einen Stück weiter in noch höheres Gras abstellte. Er achtete darauf, dass dieses im Grün nicht mehr zu sehen war und als er sich sicher war, dass man es nicht so einfach entdecken konnte, kam er erneut auf Sanji zu, deutete ihm mit einem Nicken zu, dass er ihm folgen sollte. Sie waren eine Weile durch das Laub des Waldes gestapft, ehe Law sich dann auf einen Baumstumpf setzte und Sanji eindringlich ansah. „Du hast keine Ahnung, warum ich so wütend war, oder?“, fragte er den Blonden verdutzt, welcher sich die Baumkronen ansah, die sich sanft im Wind wiegten und durch dessen Blätter immer mal wieder Lichtstrahlen zwischen die Bäume gelangten. Als der Schwarzhaarige diese Frage stellte, fixierte er seinen Blick auf das leicht lächelnde Gesicht Laws. „Nein...“, hauchte er leise und sah bedrückt auf den Boden. „Hätte ich mir denken können. Siehst auch nicht so aus, als würdest du viel von Technik halten...“, Law lachte kurz auf, ehe er dem Blonden kopfschüttelnd einen mitleidigen Blick zuwarf. „Na ja... ich kann mit dem ganzen Schnickschnack nichts anfangen... Die meiste Zeit verbringe ich eh in der Küche und lediglich den Fernseher nutze ich regelmäßig. Ich habe zwar eine Mikrowelle, aber die nutze ich gar nicht... ich koche sowieso immer frisch... also...“, Sanji stoppte seine Ausführung, als er merkte, dass der Schwarzhaarige ihn immer noch mitleidig ansah. „Was soll dieser Blick?!“, fragte er angesäuert, worauf Law begann zu lachen. Es dauerte einen Moment, bis er sich erholte, eher er ihn lächelnd ansah, den Mund öffnete, um Sanji endlich eine Antwort zu geben. „Du bist wirklich speziell... selbst alte Leute nutzen die Technik mehr als du! Aber ich will dich nicht dumm sterben lassen.“, er grinste, was dem Blonden einen neugierigen Blick entlockte. Würde er ihm jetzt endlich sagen, warum er so wütend war? „Ich war davon ausgegangen, dass du wüsstest, was so ein Handy kann. Aber gut. Auch ich irre mich ab und zu. Wahrscheinlich nutzt du dein Handy nicht einmal im vollen Ausmaß... Darum erkläre ich dir jetzt etwas so, dass auch du es verstehst. Diese Dinger sind vernetzt und somit immer auffindbar. Ein Handy kann jederzeit durch GPS-Tracking geortet werden. Man kann das zwar ausstellen, aber wenn jemand sich in dein Gerät hackt, ist es möglich die Einstellungen anzupassen...“, Law überlegte, ob er es verständlich genug erklärt hatte, hob dann eine Augenbraue, als er sah, wie der Blonde seine Augenbrauen zusammenzog. „Moment mal! Heißt das, wenn man es darauf anlegt, kann man durch ein Handy auch herausfinden, wo eine Person sich aufhält?“, fragte er erschrocken, was den Schwarzhaarigen erneut den Kopf schütteln ließ. Er hatte noch nie erlebt, dass jemand so ahnungslos sein könnte bzw. so ignorant, was die derzeitige Technik anging. „Ich habe so etwas mal in einem Krimi im Fernsehen gesehen, aber ich dachte das wäre in Echt gar nicht möglich!“, erklärte er dann erstaunt und eine peinlich Röte legte sich auf seine Wangen. „Mal ernsthaft... Sanji... Du bist jung. Du solltest dich wirklich mehr für so etwas interessieren. Sonst verlierst du sämtlichen Anschluss...“, meinte Law und sah ihn eindringlich an. Sanji wusste nicht, was er dazu sagen sollte. Der Schwarzhaarige hatte ja nicht Unrecht... Er hatte zwar seine langjährigen Freunde, die sich ebenfalls wenig mit so etwas beschäftigten, aber wenn andere in seinem Alter über so etwas sprachen, verstand er nie etwas. Das Einzige wofür er sich wirklich interessierte, war das Kochen. Und das hatte ihn immer ausreichend erfüllt. Schuldbewusst sah er auf seine Füße und kratzte sich am Hinterkopf. Er sollte sich wirklich mehr mit solchen Dingen beschäftigen, wer weiß, was noch alles möglich war... „Tut mir leid. Ich habe es echt verbockt...“, entschuldigend sah er den Schwarzhaarigen an, welcher ihn angrinste. „Ist schon gut... Wir müssen jetzt halt noch mehr aufpassen als ohnehin schon. Aber das schaffen wir. Und wenn wir Glück haben ist Doflamingo uns noch nicht auf der Spur... wobei ich darauf nicht wetten würde...“ „Bist du deshalb kreuz und quer durch die Gegend gefahren?“ „Sicher ist sicher. Schaden tut es jedenfalls nicht.“ „Und wie geht es jetzt weiter?“ Die Frage von Sanji ließ den Schwarzhaarigen aufseufzen. Er erhob sich von dem Baumstumpf und streckte sich etwas, ehe er auf seine Armbanduhr sah. „Es ist bereits Mittag. Ich würde sagen in einer Stunde fahren wir weiter. Im nächsten Ort wohnen ein paar alte Bekannte, die ich um Hilfe bitten möchte...“, erneut seufzte er, ehe er sich mit angestrengtem Blick mit einer Hand durch seine Haare fuhr. Sanjis fragender Blick ließ ihn humorlos lachen. „Eigentlich hatte ich nicht vor, alte Bekanntschaften um Hilfe zu bitten. Deshalb hatte ich auch eine ganz andere Strecke im Sinn... aber der Ort in dem die beiden wohnen, ist eher abgelegen und Doffy dürfte nicht wissen, dass ich dort Bekannte habe...“ „Doffy?“, fragte Sanji verdutzt und schenkte dem Schwarzhaarigen einen Blick, der deutlich machte, dass er ihm das zu erläutern hätte. Er war sich sicher, dass Law den Namen nicht zum ersten Mal nutzte und irgendwie klang es einfach falsch. So als würde er ihn wertschätzen, aber das hatte keinerlei Sinn, wenn er bedachte, was der Schwarzhaarige ihm erzählt hatte. Verwirrt sah Law den Blonden an, ehe er schmunzelte. Das Schmunzeln deutete aber nicht auf Freude, sondern auf Hass hin. „Ob ich will oder nicht... Ich wohne fast mein ganzes Leben bei ihm. Als ich klein war, sagte Doflamingo, dass ich ihn Doffy nennen sollte... was ich auch tat. Ich bezweifele, dass ich das je wieder los werde.“, freudlos lachte er, was dem Blonden ein bedrücktes Seufzen entlockte. „Wie dem auch sei. Bis wir meine Bekannten erreichen, fahren wir sicherlich noch zwei Stunden, wenn nicht noch mehr. Und auch wenn es mir nicht passt... das ist die einzig sichere Route, die wir nehmen können. Alles weitere überlegen wir uns dort.“ „Bist du dir sicher, dass er uns dort nicht finden wird?“, ungläubig sah er den Schwarzhaarigen an, der den Kopf schüttelte. „Natürlich nicht. Ich gehe zwar davon aus, dass Doffy nicht weiß, dass ich dort Bekannte habe... aber sicher sein kann ich mir nicht. Aber da dieser Ort in einer komplett anderen Richtung liegt, als unsere bisherige Strecke, gehe ich davon aus, dass er uns dort nicht erwarten wird.“, er stöhnte genervt auf. Dass es schwer werden würde, vor Doflamingo zu fliehen, war absehbar, aber die jetzigen Schwierigkeiten machten das Ganze keinen Deut leichter. Er konnte nur hoffen, dass Vergo ihnen nicht schon auf der Spur war. Zumindest war er sich sicher, dass Doflamingo Vergo schicken würde, da er sich selbst nie die Finger schmutzig machte. … Erneut waren sie lange Zeit unterwegs gewesen. Es dämmerte bereits, als Sanji seinen Blick über die Schulter des Schwarzhaarigen hob, als er in der Ferne einen Ort entdeckte. Der Größe nach zu urteilen, handelte es sich wohl um einen Vorort einer Stadt oder aber einem Dorf. Zweiteres erschien ihm, aufgrund der bebauten Felder an denen sie vorbeifuhren, aber wahrscheinlicher. Es wurde aber auch langsam Zeit, dass sie irgendwo ankamen, wo man rasten konnten. Seine Glieder und allen voran sein Hintern taten so weh, wie lange nicht mehr! Es dauerte nicht lange, da waren sie am Ortseingangsschild, welches Sanji aber versäumte zu lesen, da Law nicht daran dachte, die Geschwindigkeit zu verringern, vorbeigefahren. Viele Einfamilienhäuser standen in Reih und Glied, allesamt hatten sie einen gepflegten Vorgarten. Da es nicht so wirkte, als wäre hier viel los, musste Sanji innerlich lachen, als ihm der Gedanke kam, dass die Nachbarn mit Sicherheit einen Wettkampf darin sahen, wer den schönsten Garten hätte. Während sie weiterfuhren, nun endlich auch mit verringerter Geschwindigkeit, bestaunte Sanji die Aufmachung des Orts. Es hielt sich wohl tatsächlich um ein Dorf. Bisher hatte er nur wenige Leute gesehen, die noch draußen waren. Lediglich ein paar Einzelne mit Hund oder Ältere mit Gehhilfen. Wahrscheinlich war der nächste größere Ort schon etwas weiter entfernt... Gerade als Sanji die Straßenlaternen begutachtete, die eine nach der anderen eingingen, war Law in eine Straße für Anlieger gefahren. Auf der linken und rechten Seite der Straße, welche augenscheinlich eine Spielstraße zu sein schien, befanden sich nun nebst Einfamilienhäusern nun auch einige Mehrfamilienwohnungen. Durch die mit Gardinen verhangenen Fenster erkannte er, dass nur in wenigen Wohnungen Licht brannte. Wahrscheinlich nahmen die meisten Leute reißaus aus dem Dorf, da es hier nichts zu geben schien. Nur einen kleinen Tante Emma Laden und einen Kiosk hatte der Blonde unterwegs ausmachen können, was wohl darauf schließen lassen könnte, das die meisten Einwohner sowieso zu pendeln hätten, wenn sie einkaufen oder arbeiten wollten. Der Blonde blickte erstaunt auf, als er merkte, dass sie vor einer Mehrfamilienwohnung hielten und Law längst den Motor ausgeschaltet hatte. Durch das Visier des Schwarzhaarigen erkannte er, dass dieser ihn mit hochgezogener Augenbraue ansah, was den Blonden dann dazu veranlasste, schnell vom Bike abzusteigen. Der Schwarzhaarige tat es ihm gleich und stellte sein Motorrad dann endgültig ab, ehe er seinen Helm herunterzog. Während Sanji seinen Helm ebenfalls abzog, streckte sich der Schwarzhaarige ausgiebig. „Hier wohnen Bekannte von mir.“, Law deutete auf den Balkon des ersten Stockwerks, in dem zwar kein Licht brannte, man aber erkennen konnte, dass dort anscheinend das Flackern eines Fernsehers den Raum erhellte. Sanji nickte als er dem Handzeig des Schwarzhaarigen mit den Augen gefolgt war. „Ich möchte nur ungern mit der Tür ins Haus fallen... Du wartest hier, während ich nach oben gehe und mit ihnen spreche.“, erneut nickte Sanji, was Law ein Lächeln entlockte. Bevor er etwas dazu sagen konnte, hatte Sanji sich eine Zigarette angesteckt und streckte sich nun ebenfalls sehr ausgiebig. „Vergiss mich hier aber nicht.“, mahnte der Blonde dann, worauf Law grinste. „Wie könnte ich?“, meinte er dann lachend und ging über den gepflasterten Weg, der zur Wohnung führte, zur Haustür. Der Schwarzhaarige hatte geklingelt und wartete nun auf den Summer bzw. auf die Sprechanlage. Es dauerte allerdings einige Zeit und erst beim zweiten Klingeln hörte er das Knacken der Anlage. „Wer ist da?“, fragte die Stimme genervt, wirkte aber auch etwas verschlafen. Law musste ungewollt grinsen, als er seinen Namen nannte und der Summer ihm dann verdeutlichte, dass er eintreten sollte. Kapitel 35: Kapitel 35 ---------------------- „Hallo?“, tönte eine bekannte Stimme durch das Treppenhaus während Law die Treppen hinauf stieg. Schweigend stieg er sie weiter hinauf, als die Stimme kurz darauf erneut ertönte und genervt fragte, wer denn da wäre. Die Stimme vom Summer klang zwar nach der sich vorstellenden Person, aber es war unmöglich, dass diese wirklich hier war. Es musste sich also entweder um einen dummen Zufall handeln oder um einen Klingelstreich. Beides brauchte er um diese Uhrzeit nicht mehr, da sowohl er als auch sein Mitbewohner morgen in der Früh zur Arbeit mussten. Als den Schwarzhaarigen nur noch wenige Stufen von der Wohnung trennten, kam die ersuchte Person bereits über die Türschwelle. Ungläubig rieb diese sich die Augen und starrte Law aus großen Augen an, als dieser nun lächelnd die letzte Stufe nahm. „Was machst du denn hier?“, fragte der Rothaarige, die Stimme voller Unglauben. „Ich brauche eure Hilfe.“, kam es von dem Schwarzhaarigen. Unsicher blickte der Rothaarige von rechts nach links, ehe er ihm mit einem Kopfzeig verdeutlichte, dass er reinkommen sollte. Vorsichtig und möglichst leise schloss der Rothaarige die Tür hinter sich und dem Besucher. Ohne ein Wort zu sagen, ging er an Law vorbei durch den Flur in ein anderes Zimmer. Law hingegen nahm das wortlose Angebot an und lief ihm nach, musste unwillkürlich grinsen, als er eine weitere Person auf dem Sofa liegend erkannte. Es dauerte nur den Bruchteil einer Sekunde bis diese sich aufrichtete und sich ebenfalls ungläubig die Augen rieb. Erst jetzt erkannte Law, dass beide bereits in Pyjamas gekleidet waren und wahrscheinlich gleich zu Bett wollten. Als er dem Rothaarigen mit seinen Augen folgte, wie dieser sich zu der anderen Person auf das Sofa setzte, fiel sein Blick auf eine kleine Wanduhr. Es war bereits nach Neun. „Shachi. Penguin.“, sagte er bestimmt, blickte vom Rothaarigen zum Schwarzhaarigen. „Es ist mir unangenehm. Aber ich brauche Hilfe.“, er wollte noch weiter ausführen, als Penguin ihn kopfschüttelnd unterbrach. Er war sich sicher, dass er noch nicht geschlafen hatte, wieso also träumte er schon? „Was tust du hier? Ich meine... was zur Hölle?! Wieso bist du hier?“, fragte der Schwarzhaarige ihn worauf Law grinste. Er konnte es ihm nicht verübeln. Das letzte Mal hatten sie sich vor drei Jahren gesehen und hatten daraufhin keinerlei Kontakt mehr zu einander. Was auch besser war. Bevor Law irgendetwas erwidern konnte, mischte sich der Rothaarige ein. „Bist du endlich abgehauen?“, fragte er ihn, worauf Law leise auflachte. „Ja... Ja, so kann man es sagen. Ich habe es endlich durchgezogen und bin weg von ihm. Ich will auch gar nicht hier bleiben. Ich brauche einen Platz, wo ich übernachten kann. Nicht hier bei euch. Ich will euch da raushalten. Allein die Tatsache, dass ich euch aufsuchen muss, missfällt mir sehr...“, erklärte er, woraufhin Shachi und Penguin sich fragend ansahen. „Das wäre ja auch wohl das Mindeste. Mit dem Psychopathen wollen wir wirklich nichts zu tun haben... Wie lange willst du denn bleiben?“, fragte der Rothaarige vorsichtig. „Nicht lange. Ich will morgen schon wieder weiter. Habt ihr eine Idee wo ich hin könnte?“, er sah in zwei nachdenkende Gesichter. Aber es dauerte nur Sekunden bis beide grinsten und sich dann ansahen. Mit einem Nicken ergriff der Schwarzhaarige das Wort. „Wenn du in die Richtung gehst, die in die Stadt führt, ist auf der rechten Seite ein Feldweg. Wenn du dem folgst, müsstest du hinter dichtem Gewächs eine Holzhütte erkennen. Sie hatte einem Landwirt gehört, aber der ist vor Kurzem gestorben. Die Hütte ist komplett ausgestattet, da er häufig nach Streits mit seiner Frau einfach dort übernachten ging... Die Frau meinte, es interessiere sie nicht, was mit der Hütte sei, da sie genug andere Dinge im Kopf habe... Also wenn du Glück hast, hat sie die Bude noch nicht leergeräumt.“ Zufrieden nickte der Schwarzhaarige. Ob möbliert oder nicht, interessierte ihn nicht wirklich, ein Dach über dem Kopf zu haben war ihm das Wichtigste. „Ich danke euch!“, erklärte er und hatte sich schon herumgedreht, um das Zimmer und danach die Wohnung wieder zu verlassen. „Ey!“, meinte Shachi dann mit verärgerter Stimme, worauf Law ihn verdutzt ansah. „Du kommst hier hin, bittest um Hilfe und willst direkt wieder abhauen? Du hast doch den Arsch offen! Setz dich wenigstens für einen Moment und erzähl uns von dir! Drei Jahre hast du die nicht gemeldet!“, wütend sah Shachi den Schwarzhaarigen an und deutete mit der offenen Handfläche der ausgestreckten Hand auf einen Sessel. Law musste grinsen, aber nahm die Einladung an. „Hast ja Recht. Entschuldige. Meine Manieren haben sich seit früher nicht gebessert.“, meinte er während er sich setzte und die Beine übereinander schlug. Zufrieden lächelten ihn die beiden Freunde aus Kindertagen an. Das dauerte aber lange... Sanji hatte sich mittlerweile die dritte Zigarette angesteckt und konnte nicht anders als hin und wieder sehnsüchtig zur Haustür der Wohnung zu sehen. Eigentlich war er ja eher der geduldige Typ, aber gerade hatte er vergessen, wie Geduld funktionierte. Gelangweilt lief er neben dem abgestellten Motorrad auf und ab. Nach einigem Hin und Her blieb er stehen und lehnte sich an das Motorrad. Sachte strich er mit seiner freien Hand über den Sitz und dachte über die lange Fahrt nach. Ohne darüber nachzudenken, steckte er die Zigarette zwischen seine Lippen und schwang sich auf das Bike. Er rutschte auf dem Sitz etwas herum, bis es ihm bequem war und umgriff die Lenker des Bikes. Wie anstrengend es sein musste, die ganze Zeit zu fahren... Auch als Beifahrer war es nicht gerade angenehm stundenlang durch die Gegend zu fahren, aber als Fahrer musste es ja noch viel anstrengender sein. Ob ihm nicht die Arme taub wurden? Er seufzte. Nie hätte er gedacht, dass ein unüberlegtes Wort zur falschen Person solche Konsequenzen mit sich ziehen könnte... „Willst du mal fahren?“, rang eine bekannte Stimme an sein Ohr. Peinlich berührt kletterte er sofort vom Bike herunter und ging einige Schritte von diesem weg. „Nein, nein!“, winkte er ab. „Ich kann es dir ja mal zeigen...“, meinte Law ruhig, worauf Sanji erneut abwinkte. „Es gibt gerade wichtigeres... Wie lange bist du wieder da? Und hast du etwas erreicht?“, erwartungsvoll blickte er den Schwarzhaarigen an, welcher auf das Bike zu ging und nach seinem Helm griff. „Bin gerade runtergekommen. Komm. Wir fahren weiter. Ich habe einen Geheimtipp erhalten.“, meinte er amüsiert und setzte sich den Helm auf, worauf Sanji seine Zigarette auf den Boden warf, austrat und es ihm gleich tat. Law ließ bereits den Motor an während Sanji es sich hinter ihm, soweit es ging, bequem machte. Hoffentlich würden sie nicht allzu lange fahren. Er fühlte sich bereits ganz steif vom langen Sitzen. Zu seinem Überraschen dauerte es nicht lange, da hatte Law eine Kurve in einen Feldweg genommen. Rechts und Links von ihnen wuchs Mais, hochgewachsen. Wahrscheinlich stand die Ernte kurz bevor. Er staunte als Law langsamer wurde und kurz darauf zum Stehen kam, den Helm abzog und ihm mit einem Nicken verdeutlichte, dass er absteigen sollte. Dieser Bitte kam er sofort nach und sah sich verdutzt um. Rund herum war nur Mais zu sehen und vor ihnen dichtes Gebüsch. Wollte er die Nacht unterm freien Himmel verbringen? Sicherlich nicht die schönste Art zu übernachten, aber beschweren würde er sich sicherlich auch nicht. Der Blonde streckte sich etwas und sah den Schwarzhaarigen an, welcher ebenfalls herunterstieg und den Helm abnahm. „Unsere Suite befindet sich hinter den Büschen.“, erklärte er, worauf Sanji noch einmal genauer hinsah. Tatsächlich erkannte er nun ein Dach, das seitlich hinter einem der Büsche zu erkennen war. „Hilfst du mir?“, fragte der Schwarzhaarige und machte sich schon daran, dass Bike vorwärts zu schieben. Ohne zu zögern griff der Blonde sofort nach dem Lenker und legte eine Hand auf den Sitz, um besseren Halt zu haben. Erst jetzt merkte er, dass das Bike ziemlich schwer war. Sie stellten sicher, dass man das Motorrad nicht vom Weg her erkennen konnte und kämpften sich noch durch einige Zweige, ehe sie das Gebüsch hinter sich lassen konnten. Sanji schaute etwas verdutzt auf die kleine Hütte. Wieso stand hier überhaupt eine? „Früher war hier mal ein Wald. Der wurde aber vor ein paar Jahren gerodet, um Platz für Felder zu machen. Die Hütte gehörte dem damaligen Förster, ging dann aber mit Kauf des Grundstücks an einen Landwirt über. Der wiederum ist vor Kurzem gestorben und die Witwe hat kein Interesse an der Hütte. Wir können hier übernachten.“, erklärte der Schwarzhaarige, der anscheinend den fragenden Blick des Blonden gesehen hatte. „Okay.“, erwiderte er nur kurz und sah sich etwas um. Wenn man nicht wüsste, dass hier eine Hütte stand, dann würde man diese hier niemals erwarten. Dicht umwuchert war sie von außerhalb gar nicht zu erkennen. Von Weitem würde man also nur das Gebüsch und die einzelnen Bäume erkennen, aber wahrscheinlich würde man sie einfach für eine Pflanzinsel halten, um den Tieren aus den Feldern etwas Schutz zu gewährleisten, wenn geerntet würde. Als der Blonde hochschaute, erkannte er, dass es bereits dunkel wurde. Einzelne Sterne schmückten das Firmament, doch bevor er überhaupt an irgendetwas denken konnte, hörte er bereits, wie der Schwarzhaarige nach ihm rief. Dieser stand bereits am Eingang und hatte die Tür der Hütte schon aufgemacht, linste hinein und sah ihn dann lächelnd an. Schnellen Schrittes stieß Sanji zu ihm und begab sich mit ihm in das Innere der Hütte. Man konnte kaum etwas erkennen, da es bereits zu dunkel war und so hörte er nur, wie der Schwarzhaarige vom Tisch einen Kerzenständer nahm und mit diesem auf den Blonden zuging. Sofort zückte dieser sein Feuerzeug und zündete die Kerzen an. Das spärliche Licht der Kerzen reichte aus, um zu erkennen, dass direkt gegenüber des Eingangs an der Wand ein großes Bett stand und neben diesem ein Nachtisch, auf dem ein weiterer Kerzenständer stand. Der Blonde ging auf diesen zu und zündete auch diese Kerzen an. Man konnte zwar nicht behaupten, dass es nun sonderlich hell war, aber es reichte aus, um die Ausstattung der Hütte zu erkennen. Unter einem kleinen Fenster stand eine Kommode auf der eine Öllampe stand, welche der Blonde direkt ansteuerte und ebenfalls anzündete. Nun flutete ein gemütliches und warmes Licht den Raum und wäre die Situation nicht so ernst, so hätte Sanji es als „romantisch“ eingestuft. Er steckte das Feuerzeug nun weg und setzte sich auf das Bett, sah sich im Raum um. In einer Ecke stand ein runder Tisch auf dem ein hübsch verzierter Tischläufer lag. Er sah aus wie selbst gehäkelt und da fiel ihm ein, dass die Hütte ja einem verheirateten Mann gehört hatte. An der Wand über dem Tisch hing das Bild einer Frau mittleren Alters. Anscheinend die Witwe... Sein Blick schweifte weiter und kam an einer anderen Ecke zum Stehen, in der Law in einem Schrank wühlte. Mit hochgezogener Augenbraue beobachtete er den Schwarzhaarigen, der sich kurz darauf grinsend umdrehte und dem Blonden eine Flasche Whiskey präsentierte. Diesen stellte er auf den Tisch und begab sich sogleich wieder zu dem Schrank, holte zwei passende Gläser heraus. „Wein wäre zwar schöner gewesen, aber man kann wohl nicht alles haben!“, meinte der Schwarzhaarige, schlug die Schranktür zu und stellte dann die Gläser auf den Tisch. Sanji musste lachen. „Um am besten dann noch einen Châteu Mouton, oder was?“, grinsend lehnte er sich zurück und sah in das fragende Gesicht des Schwarzhaarigen. „Das ist ein sehr teurer und edler Wein... Den haben wir kürzlich ins Programm im Baratie aufgenommen und der wird sich bestimmt-“, er unterbrach sich selbst, seufzte kurz und setzte dann wieder an: „Ist ja auch egal.“, beendete er dann seinen Satz knapp. War die Stimme anfangs noch voller Freude und Euphorie, wandelte sich diese schnell in eine nicht einschätzbare, negative... Mitleidig sah der Schwarzhaarige ihn an, schenkte dann den Whiskey in die zwei Gläser und reichte dem Blonden eines der Gläser, während er es sich ebenfalls auf dem Bett bequem machte. Sanji nippte einmal an dem Whiskey und verzog sein Gesicht. Das war wirklich hartes Zeug, sein Mund brannte und nach einem weiteren Nippen stellte er das Glas auf dem Nachttisch ab. Law hingegen hatte das Glas geleert und verzog keine Miene. Ob er so hartes Zeug gewohnt war? Der Schwarzhaarige zog die ausgestreckten Beine an und machte es sich im Schneidersitz bequem, ließ die Hand mit dem Glas locker auf seinem Oberschenkel liegen. „Es tut mir leid. Wirklich.“, erklärte der Schwarzhaarige und schenkte dem Blonden erneut einen mitleidigen Blick. „Ich denke ich habe dir gesagt, was ich von diesem ewigen Entschuldigen halte.“, meinte er leicht angesäuert. „Und spar dir diesen mitleidigen Blick.“ Der Schwarzhaarige seufzte und sah den Blonden kopfschüttelnd an. „Ich habe das Gefühl, dass dir immer noch nicht bewusst ist, wo du reingeraten bist.“, meinte Law dann ruhig und sah den Blonden nachdenklich an. „Du wirst nicht mehr nach Hause zurückkehren können. Du wirst deine Freunde nicht mehr wiedersehen. Das Baratie wirst du nicht mehr wiedersehen. Dein altes Leben existiert nicht mehr!“ Sanji sagte nichts und griff eher beiläufig nach dem Whisky, trank dieses Mal einen großen Schluck davon. Er stellte den Rest zurück und lehnte sich zurück. „Und das ist nicht alles. Wenn Doflamingo uns erwischt, ist es Aus. Sollte er uns kriegen, werden wir darum betteln, sterben zu dürfen. Er ist ein Meister der Folter und der Manipulation!“ Sanji schloss die Augen und atmete tief ein und aus. Was wollte der Schwarzhaarige denn von ihm hören? Sollte er rumheulen und sich selbst bemitleiden? Und was dann? Er öffnete die Augen und sah den Schwarzhaarigen ernst an, welcher gerade den Mund öffnete, um wieder anzusetzen. „Jetzt hörst du mir mal zu!“, meinte der Blonde dann bestimmt, unterbrach Law bevor er angefangen hatte zu sprechen. Dieser sah ihn mit runter gezogenen Augenbrauen an. „Ich weiß nicht, was du von mir erwartest! Soll ich rumflennen wie ein kleines Mädchen? Was würde das ändern? Ich will mich nicht selbst bemitleiden und das solltest du auch nicht! Ich habe keine Ahnung, warum du mir immer und immer wieder erklärst, dass ich nicht mehr zurück kann! Denkst du ich verstehe die Situation nicht? Ich habe sehr wohl verstanden was Sache ist! Es ist wie es ist, also hör auf dir die Schuld zu geben und dich zu entschuldigen! Es ändert gar nichts, wenn du dich in Schuldgefühlen und Selbstmitleid ertränkst!“, seine Stimme wurde ungewollt laut, aber das war nun nicht mehr zu ändern. Nachdenklich sahen die sturmgrauen Augen in die blauen des Blonden, die Selbstbewusstsein und Stärke ausstrahlten. „Wenn du dir bewusst bist, was unsere Situation bedeutet, bin ich zufrieden.“, nachdem er dies sagte, stand er auf und ging zum Tisch, um die Whiskeyflasche zu holen. Außerdem griff er nach einen Stuhl und stellte diesen als Tischchen neben das Bett, ehe er sich samt Flasche wieder nieder ließ. Er seufzte. „Versprich mir nur eines.“, kam es dann vom Blonden, worauf der Schwarzhaarige ihn verdutzt ansah. „Lass mich nicht in Stich.“ Der Schwarzhaarige schraubte die Flasche auf, verzichtete darauf den Inhalt in sein Glas zu schütten und trank gleich aus dieser. Dann stellte er Glas und Flasche auf den Stuhl und machte es sich auf dem Bett bequem. Ein amüsiertes Kichern ging ihm über die Lippen. „Eines hast du wohl immer noch nicht geschnallt.“, meinte er dann und lachte. Sanji sah ihn verwundert an, wusste nicht worauf er hinaus wollte. „Schau nicht so dämlich aus der Wäsche.“, meinte der Schwarzhaarige dann und hörte auf zu lachen. Sanji hingegen legte seinen Kopf leicht schräg und wusste nicht, ob er jetzt beleidigt sein sollte oder nicht. „Wenn ich dich in Stich lassen wollte, hätte ich diesen Weg nie gewählt. Manchmal frage ich mich, ob du so blöd bist oder nur so tust...“, meinte er und sah den Blonden grinsend an, welcher ihn nun böse ansah. „Was soll das denn bitte heißen?“ „Dass wir einander mögen sollte eigentlich klar sein. Aber denkst du, ich wäre diesen Schritt für jeden X-beliebigen gegangen? Mit Sicherheit nicht. Ich dachte du wärst aufgeklärt genug, zu kapieren, dass da eventuell mehr hinter stecken könnte... Aber na ja...“, er beendete seinen Satz mit absichtlich provokanten Unterton, um zu sehen, wie sein Gegenüber nun reagierte. Sanji schoss eine leichte Röte ins Gesicht. Er wusste nicht, ob er es so meinte oder ob er bereits zu viel Alkohol intus hatte und so wanderte sein Blick auf die Whiskeyflasche, was dem Schwarzhaarigen nicht entging. „Denkst du ich bin betrunken? Glaub mir, das bin ich nicht.“, meinte Law dann amüsiert und begutachtete das puterrote Gesicht des Blonden. „Oh Mann... bist du echt so schwer von Begriff?“, fragte er ihn und setzte sich wieder auf. Verwirrt sah der Blonde ihn an. Natürlich ahnte er, was er meinte. Ach was, „ahnen“! Er wusste es nur zu gut. Aber war es nicht peinlich? Er wusste nicht, was er sagen oder denken sollte. Momentan brach so viel auf einmal auf ihn ein, dass er sich wünschte, er könnte das Denken einfach komplett sein lassen! Der Schwarzhaarige verdrehte leicht die Augen, grinste dann und beugte sich zu dem Blonden hin. Sachte strich er ihn über sein Kinn, ehe er es fest umgriff, um den Blonden näher zu sich zu ziehen. Bevor Sanji realisierte, was da gerade geschah, lagen die Lippen des Schwarzhaarigen bereits auf seinen eigenen. Erschrocken riss er die Augen auf, aber nur Sekunden später schloss er diese wieder, entspannte sich und seufzte beinahe erleichtert in den Kuss hinein. Er spürte, wie die Lippen des Schwarzhaarigen ein leichtes Lächeln formten, ehe sie wieder neutrale Züge annahmen und der Schwarzhaarige fast schon gierig mit seiner Zunge über seine Unterlippe fuhr. Es war ihm egal, ob es nun richtig oder falsch war, weshalb er seine Lippen leicht öffnete und dem sehr willkommenen Besucher den ersehnten Eintritt gewährte. Seine Hand legte er um die Taille des Schwarzhaarigen, zog sich näher an diesen. Er wollte es, wollte ihn. Den mysteriösen, schwarzhaarigen Studenten, der ihn von Anfang an den Kopf verdreht hatte. Wozu sollte er es noch leugnen? Egal wie sehr er sich zu belügen versuchte, er wusste es doch selbst am besten! Nun legte er auch seinen anderen Arm um den Schwarzhaarigen, achtete darauf, dass ihre Lippen sich nicht lösten und nur einen Moment später spürte er die Arme des Schwarzhaarigen ebenfalls um sich, was sie in einer innigen Umarmung miteinander verschmelzen ließ. Die Zunge des Schwarzhaarigen streichelte seinen Gaumen, strich über seine Zunge und forderte so den Blonden zum Tanz auf, welcher der Aufforderung anfangs zögerlich, dann sehr bestimmt Folge leistete. Beide Seiten forderten und beide Seiten gaben. Harmonisch aber dennoch wild. Der Tanz dauerte an und Sanji überkam eine leichte Gänsehaut, als er spürte, wie die kühle Hand des Schwarzhaarigen unter sein Shirt wanderte und ihm leicht über die Seiten streichelte. Ein Zittern ging ihm durch die Glieder. Heiß und Kalt. Aber allen voran, die Begierde. Dieses Wollen. Es war unerträglich... Sanji beendete den Kuss und sah den Schwarzhaarigen schnell atmend an, der ihn ebenfalls intensiv ansah. „Ich will dich.“, hauchte der Blonde Lust verschleiert, worauf der Schwarzhaarige verlangend grinste. Law zog ihn näher an sich und drückte ihn dann in die Matratze, indem er seine Hände sanft auf seinen Schultern bettete. Er beugte sich über ihn, legte seine Lippen erneut auf die des Blonden, ehe er sich auf ihn setzte und ihn mit einem leichten Reiben zeigte, dass er sich nun auf seinen Schritt gesetzt hatte. Ein leises Keuchen entfloh dem Blonden, als er den Druck auf seinem Gemächt spürte. Er hatte gar nicht bemerkt, dass er bereits hart war und das rhythmische Reiben des Schwarzhaarigen erinnerte ihn unsanft daran. Wellen der Erregung gingen durch seinen Körper und ein genüsslichen Stöhnen entkam ihn, worauf der Schwarzhaarige sich lasziv über die Lippen leckte. Law beugte sich zu ihm herunter, strich ihm sanft die Haare aus dem Gesicht und blickte zum ersten Mal in das ganze Gesicht des Blonden. Er konnte sich nicht erklären, wieso er die eine Hälfte seines Gesichts mit Haaren verdeckte, da er absolut nichts zu verstecken hatte. Unsicher schauten ihn die meeresblauen Iriden an, was aber sein Verlangen noch weiter stärkte. Der Schwarzhaarige strich ihm sanft über die Wange, intensivierte den Blick in seine Augen, ehe er seine Lippen erneut auf die des Blonden legte. Sanji wusste nicht so recht, was er denken sollte. Er hatte noch nie Interesse an einen anderen Mann gehabt, geschweige denn je daran gedacht mit einem zu schlafen. Er war unsicher und wusste nicht, ob es richtig war. Aber auf der anderen Seite wollte er es aber unbedingt. Wollte dem Schwarzhaarigen so nah wie möglich sein. Laws Lippen waren so weich, beinahe zärtlich. Feminin wäre das passende Wort. Und er wollte mehr davon. Zaghaft leckte er dem Schwarzhaarigen über die Lippen, worauf dieser sofort einging. Erneut ließen sie ihre Zungen umeinander tanzen, genossen die Hitze des jeweils anderen. Als Law ihm das Shirt leicht hochzog und seine Fingerspitzen flüchtig über dessen Seiten streichen ließ, seufzte er wohlig in den Kuss hinein. Es erregte ihn, wenn er ihn berührte. Und er wollte noch so viel mehr davon haben. Vergessen war die Unsicherheit darüber, ob es richtig war oder nicht. Ihm war so heiß und diese erdrückende Hitze raubte ihm den Verstand. Er atmete schwer und einzelne Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn. Gerade als er dachte, dass diese Hitze ihn umbringen würde, beendete Law den Kuss und zog ihm das Shirt aus. Er zog es ihm behutsam über den Kopf, achtete darauf, ihn bei diesem Tun immer mal wieder zärtlich zu streicheln. Als er ihm von dem lästigen Kleidungsstück befreit hatte, warf er es achtlos auf den Boden und zog sich schnell sein eigenes Shirt aus. Gierig blickte der Blonde auf den nun nackten Oberkörper des Schwarzen, hob langsam eine Hand und strich über das Tattoo. Das Tattoo machte den Schwarzhaarigen nur noch attraktiver, falls das überhaupt möglich war. Law ließ den Blonden einen Moment lang gewähren, ergriff aber dann seine Hand und legte sie neben seinen Körper ab. Er rutschte ein Stück nach hinten, achte darauf den Schritt des Blonden durch diese Bewegung zu stimulieren, worauf dieser auch leicht aufstöhnte. Beschämt von diesem Geräusch dass aus seinem Mund kam, sah der Blonde zur Seite. Allerdings machte dies den Schwarzhaarigen nur noch geiler. Law beugte sich erneut zu dem Blonden herunter, knabberte leicht an dessen Ohrläppchen, ehe er begann dessen Hals zu küssen. Abwechselnd küsste und saugte er an seinem Hals und nach einiger Zeit leckte er über den hinterlassenen blauen Fleck. Seine Zunge wanderte noch weiter, glitt sanft über das Schlüsselbein des Blonden. Übersäte ihn mit Küssen. Als der Schwarzhaarige Sanjis Seiten streichelte, während er sanft an seiner Haut knabberte, überkam dem Blonden erneut eine Welle der Erregung. Es fühlte sich so gut an, er wollte, dass es niemals aufhörte. Genüsslich seufzte der Blonde, was Law als Startschuss dafür anerkannte, weiter zu ziehen. Küssend begaben sich seine Lippen zur Brust des Blonden, dabei hörte er nicht auf dessen Seite zu streicheln. Die Berührungen waren flüchtig, aber dafür umso effektiver, was er an dem schnellen Atmen des Blonden merkte. Vorsichtig blickte Law in das Gesicht des Blonden, welcher seine Augen geschlossen hielt, um so jede Berührung und jeden Kuss noch intensiver zu spüren. Law musste leicht grinsen, als er dem Blonden in die Brustwarze biss, da dieser kurz ein schmerzerfüllten Laut von sich gab. Allerdings machte er das sofort wieder gut, indem er sanft über dessen Brustwarze leckte und begann daran zu saugen. Immer wieder ließ er seine Zunge um die sich härtende Brustwarze spielen und nahm nun seine andere Hand, welche er zuvor zum Abstützen genutzt hatte, dazu, um die andere Brustwarze zwischen seinen Fingerspitzen zu zwirbeln. Während er ihn liebkoste, stöhnte der Blonde immer wieder auf. Er war so erregt, dass sein Glied nun unangenehm gegen seine Hose drückte, pochend, mehr wollend. Als Law merkte, dass nun beide Brustwarzen rot und glänzend hart hervor standen, beendete er die Bearbeitung dieser und ließ seine Lippen erneut auf Wanderschaft gehen. Der Blonde schmeckte gut und er wollte am liebsten nie aufhören ihn zu schmecken. Sanft strich er über die Seiten des Blonden, küsste und leckte dessen Bauch, achtete aber darauf nicht zu weit nach unten zu geraten. Er genoss es, wie der Blonde sich unter ihm wand, so voller Begierde nach mehr. Er genoss es auch, wie dieser nach einige Zeit seinen Rücken durchbog, versuchend ihn so um mehr zu bitten. Aber so schnell würde er es nicht zu Ende bringen. Dafür genoss er es zu sehr. Er leckte dessen Bauchnabel kurz und übersäte ihn dann erneut mit Küssen. Saugte an der Haut, genoss den Geschmack. Es tat ihm beinahe leid, wie sehr der Blonde stöhnte, obwohl er ihm noch lange keinen Höhepunkt gönnen wollte. Ein wehleidiges Keuchen entkam dem Blonden, als der Schwarzhaarige seine Lippen wieder in Richtung Brust wandern ließ. Er öffnete den Mund, seine Lippen zitterten vor Verlangen und es fiel ihm schwer ein Wort der Klage über die Lippen zu bringen. Allerdings würde kein Wort über diese kommen, denn der Schwarzhaarige war wieder etwas hochgerutscht, um den Blonden erneut in einen leidenschaftlichen Zungenkuss zu hineinzuziehen. Nur beiläufig spürte der Blonde, wie der Schwarzhaarige begann an seiner Hose herumzunesteln. Aber als er spürte, wie sein Glied nun endlich Freiraum bekam, stöhnte er in den Kuss hinein. Er spürte, wie der Schwarzhaarige belustigt grinste, aber nur einen Moment später wieder begann seine Zunge mit seiner eigenen zu um tanzen. Insgeheim fragte sich Sanji, ob der Schwarzhaarige auch so hart war, wie er selbst. Denn sein pochendes Glied ließ ihn langsam den Verstand verlieren, so fühlte es sich zumindest an. Noch nie zuvor, hatte er den Höhepunkt so herbeigesehnt, aber sich gleichzeitig gewünscht, dass es niemals aufhören würde. Jäh unterbrach der Schwarzhaarige den Kuss, erhob sich und zog dem Blonden seine Hose und Unterwäsche herunter. Es wirkte ungestüm und Sanji hoffte, er würde nun einen Schritt weitergehen. Der Schwarzhaarige zog sich ebenfalls komplett aus, worauf Sanji seine Augen vorsichtig öffnete. Oh ja... Er war auch hart... Und sein Penis wirkte riesig. Allerdings traute Sanji sich nicht, zulange zu schauen und so ließ er seinen Blick woanders hinwandern. Sein Gesicht war stark gerötet und es war ihm peinlich so unverblümt auf den Penis eines anderen Mann zu schauen. Law hingegen störte sich nicht an der Scham des Blonden. Er hatte sich schon gedacht, dass der Blonde noch nie mit einem Mann intim wurde. Da war dieses Verhalten mehr als gerechtfertigt. Ob er mit Frauen intim wurde interessierte ihn recht wenig. Ihn interessierte nur das Objekt der Begierde vor ihm. Vorsichtig drückte er die Beine des Blonden auseinander und kniete sich nun vor dessen Schritt. Er leckte einmal kurz über den Schaft und über die Eichel des Blonden, was diesem ein erstauntes Keuchen entlockte. Erschrocken sah er den Schwarzhaarigen an, welcher bereits amüsiert grinsend auf diese Reaktion gewartet hatte. Dass er ihn so erschrocken ansah, war ihm so peinlich, dass er sofort zur Seite blickte, aber der Schwarzhaarige fand dieses Benehmen äußerst erregend. Der Gedanke dass er den Blonden entjungfern würde, ließ ihn noch schneller atmen. Er begutachtete den verschwitzten Körper vor sich, strich erneut sanft über dessen Haut, ehe er sich seinem Tun erneut zu wendete. Sanft strich er über den Hoden des Blonden, grinste ob des erschrockenen Zuckens des Blonden. Erneut beugte er sich über ihn, legte seine Lippen auf die des Blonden. Doch diesen Kuss beendete er nach einigen Sekunden wieder, um so mit seinen Lippen über die Wange des Blonden an dessen Ohrmuschel zu gelangen. „Du brauchst dich nicht zu schämen. Entspann dich.“, säuselte er ihm ins Ohr, begann gleich darauf wieder an seinem Ohrläppchen zu knabbern. Während er dies tat, begann er die Hoden des Blonden zu massieren und ließ ihm so die süßesten Geräusche von sich geben. Er konnte nicht behaupten, dass er sich schämte. Andererseits wusste er es nicht genau. Es fühlte sich gut an, er wollte mehr, aber es war so anders. So etwas völlig Neues. Etwas, das er nicht kannte, aber kennenlernen wollte. Es war verwirrend, aber auch wahnsinnig schön. So schön, dass er kaum ein klaren Gedanken fassen konnte und keine Kontrolle über seine Körper hatte. Ein kühler Hauch zog über seinen Oberkörper als der Schwarzhaarige sich erneut seinen unteren Gefilden zuwendete. Es fühlte sich so wahnsinnig gut an, wie Law seine Lenden streichelte und sein heiß pochenden Glied mit seiner Zunge umspielte. So heiß, dass er ungehemmt zu stöhnen begann. Es sollte niemals aufhören. Law genoss es, dass heiße, pulsierende Glied des Blonden zu schmecken. Aber auch sein Verlangen wurde immer stärker. Sein Penis war so hart, er hätte schwören können, er könnte jemanden damit erschlagen. Auch er wollte endlich mehr. Wollte sich in dem Blonden verlieren. Aber er wollte, dass es unvergesslich würde. Das bereits der Gedanke an diese Nacht, sein Blut in Wallung bringen würde. Er musste sich also noch etwas zurückhalten. Erste Lusttropfen bahnten sich ihren Weg aus dem Blonden, was für ihn das Zeichen war, weiterzugehen. Er ließ seine Zunge über den Hoden an den After des Blonden gleiten. Umgriff dessen Kniekehlen, um ihn etwas anzuheben und so noch besseren Zugang zu diesen zu haben. Er spürte wie der Blonde erzitterte, als begann mit seiner Zunge über dessen Eingang zu wandern. Er nutzte so viel Speichel wie möglich, um dann in den Eingang einzudringen. Er spürte, wie sich der Muskelring des Blonden sofort zusammenzog. Immer wieder leckte er über die Rosette des Blonden, um diesen noch weiter zu erregen. Sanft schob er dann seine Zunge soweit es ging in das Innere des Blonden, spürte aber, dass er ihn so nicht ausreichend weiten könnte. Er war so eng, wie man es von einer Jungfrau erwartete... Langsam zog er seine Zunge aus ihm heraus, ließ dessen Beine dann sanft auf die Matratze gleiten, um sich dann erneut über ihn zu bücken und ihn zu küssen. Der Blonde stöhnte so laut, dass es ihn noch weiter erregte. Und trotz des Stöhnens ließ er erneut seine Lippe auf die des Blonden herab, küsste ihn verlangend. Ließ seine Zunge gierig in dessen Mund wandern, während er den zurückgelassenen Speicher am After dazu nutzte, seine Fingerspitze vorsichtig in dessen Inneres zu drücken. Er blickte in die von Lust verschleierten Seelenspiegel des Blonden, während er sein Stöhnen und auch sein eigenes in dem Kuss versiegelte. Law drückte seinen Finger soweit es ging in das Innere des Blonden, ließ ihn einen Moment in dem heißen Inneren und begann dann ihn vorsichtig zu fingern. Er wollte ihm nicht wehtun und er hatte das Gefühl, dass er das bis jetzt auch nicht tat. Als sein Finger leichter hinein und herausrutschte, nahm er auch seinen Mittelfinger dazu. Allerdings schien das den Blonden schon zu schmerzen, da er kurz aufkeuchte und die Augen zukniff. Sanft legte der Schwarzhaarige seine andere Hand auf die Stirn des Blonden, strich über diese. Er hatte den Kuss gelöst, begutachtete den Blonden, wie dieser nach einiger Zeit begann zu lächeln. Anscheinend hatte er sich an den Schmerz gewöhnt, worauf Law begann erneut seine Finger vorsichtig in ihm hin und her zu bewegen. Es dauerte einige Zeit, bis er diese Bewegung mühelos durchführen konnte, da der Muskelring des Blonden es ihm etwas erschwerte. Doch das nun leichtere Ein- und Ausführen ermutigte ihn dazu, nun seine Finger vorsichtig zu spreizen. Erst wenig, mit der Zeit immer mehr. Er wollte ihn gut vorbereiten. Allerdings wusste er, dass ihm das nur bis zu einem gewissen Grad gelingen würde. Das erste Mal tat nun einmal weh, da gab es keinen Weg dran vorbei. Nach einiger Zeit schien der Blonde die Bewegung in sich aber zu genießen, da er nun noch lustvoller stöhnte als er es zuvor schon tat. Mittlerweile bewegte der Blonde sich mit dem Rhythmus von Laws Finger, um ihn so noch tiefer in sich aufnehmen zu können. Gerade als der Blonde dachte, er würde gleich kommen, zog Law seine Finger aus ihm heraus und sah in das etwas enttäuscht dreinblickende Gesicht des Blonden. Es schien ihm wohl sehr gut zu gefallen. Allerdings wollte auch Law sich nun etwas gutes tun, worauf hin er sich nun zwischen den Beinen des Blonden hinkniete. Er brauchte nichts zu sagen oder anzudeuten, denn Sanji verstand ihn auch so. Er setzte sich auf, um sich herum zu drehen, kniete nun mit allen Vieren vor ihm, präsentierte ihm sein Hinterteil und streckte es sogar etwas heraus, lud so den Schwarzhaarigen ein. Dieser streckte sich nun über den Blonden und legte einen Arm so um ihn, dass er über dessen Brust streicheln konnte. Vorsichtig drückte er sein Gemächt an den Blonden, wollte noch nicht in ihn eindringen, sondern ihm durch ein leichtes Reiben verdeutlichen, was nun kommen würde. Sanji spürte den heißen Atem des Schwarzhaarigen an seinem Nacken, was ihm einen Schauer über die Glieder laufen ließ. Er hatte etwas Angst, dass es wehtun könnte, aber er wollte Law unbedingt in sich spüren. „Ich bemühe mich, dass es nicht allzu sehr wehtut.“, meinte Law, umgriff dann dessen Hüfte, was Sanji nachdenklich dreinblicken ließ. Nicht allzu sehr? Hieß das, es würde wehtun? Doch diesen Gedanken konnte er nicht weiter verfolgen, als er spürte, wie der Schwarzhaarige die Spitze seines Glieds an seinen Eingang presste. Er schnappte nach Luft und biss die Zähne zusammen. Diese Entscheidung bereute er nicht. Ihm stiegen die Tränen in die Augen, während Law sich langsam weiter in ihm versenkte und im gleichen Moment, in dem Law sich komplett in ihn hineingedrückt hatte, entkam ihm ein jammernder Laut. Er hatte nicht gedacht, dass es so wehtun könnte. Es brannte und schmerzte so dermaßen, dass er scharf die Luft in sich hineinsog. Er zitterte und seine Glieder fühlten sich unnatürlich schwach an. Und als hätte der Schwarzhaarige gespürt, was in ihm vorging, legte er vorsichtig einen Arm um ihn, gab ihn so die Stütze die er brauchte. Wortlos verharrten sie einen Moment so, bis Law merkte, dass Sanji wieder gleichmäßig zu atmen begann und seine Glieder weniger stark zitterten. Bestimmt umgriff er das halb erschlaffte Glied des Blonden, welches bereits nach wenigen Pumpstößen wieder zur vorherigen Größe heranwuchs. Erst als der Schwarzhaarige das lustvolle Stöhnen des Blonden hörte, begann er damit sich vorsichtig zu bewegen. Langsam zog er es ein Stück heraus und drückte sich wieder in ihn. Dieser Vorgang ließ ihn selbst aufstöhnen. Er hatte sich solange zurückgehalten, dass er das Gefühl bekam, er würde jeden Moment kommen, allerdings war dem nicht so. Das lange Abwarten ließ ihn bereits selbst Sperma verlieren, wodurch er sich schon nach kurzer Zeit gut in dem Blonden bewegen konnte. Dieser schien den Schmerz vergessen zu haben und drückte sich nun stärker an ihn, was für ihn bedeutete, dass er endlich loslegen konnte. Von Lust vereinnahmt zog er sein steifes Glied aus ihm zur Hälfte heraus, nur um es dann heftig wieder in den Blonden hineinzustoßen. Sein eigenes Stöhnen war so laut, dass er das anfängliche Jammern des Blonden gar nicht wahrnahm. Allerdings verstummte dieses auch nach einigen Stößen wieder und wechselte sich erneut zu einem lustvollen Stöhnen. Law musste zugeben, dass das Geräusch der aufeinander treffenden Körper und auch das schmatzende Geräusch beim Hineinstoßen, ihm die Sinne vernebelten. Es fühlte sich wunderbar an, sich in dem heißen Inneren des Blonden zu befinden. Und nach einigen Stößen, spürte er bzw. hörte er, dass er diesen einen speziellen Punkt in dem Blonden getroffen hatte. „AHH~“, beinahe schreiend entwich ihm dieser stöhnende Laut. Egal wie der Schwarzhaarige das angestellt hatte, er sollte es wieder tun! Und er tat es wieder. Es fühlte sich wie ein Blitz an, der sich durch seinen Körper zog. Ihm den Verstand raubte, ihn Sternchen sehen ließ! Und wieder. Er konnte und wollte sein hemmungsloses Stöhnen keinen Einhalt gebieten. Immer wieder, immer heftiger traf es ihn. Und auch das Stöhnen des Schwarzhaarigen ließ ihn einen Zustand der Ekstase geraten. „Ahhh~ Stärker!“, beinahe bettelnd stöhnte der Blonde diese Worte, was der Schwarzhaarige sofort tat. Die Stöße waren hart und rhythmisch, ließen ihn in eine Phantasiewelt reisen. Er sah Sterne, nein. Er war im Himmel! Er wusste nicht wie ihm geschah, als er spürte, wie er sich dem Orgasmus näherte. Es benötigte nur einen weiteren Stoß, da hatte er seinen Höhepunkt erreicht, ergoss sich quer über das Bett, bespritzte sogar sich selbst und die Hand, die immer noch sein Glied sanft mit dem Daumen streichelte. Er hatte so laut geschrien, dass er gar nicht mitbekam, wie der Schwarzhaarige bei dem letzten Stoß aufhörte sich in ihm zu bewegen und nun keuchend über ihm hang. Schwer atmend zog Law sein erschlafftes Glied aus dem Blonden, ließ sich seitlich auf das Bett fallen und zog den Blonden mit sich. Der heiße Atem der stoßartig seine Brust streifte, ließ ihn wohlig die Augen schließen. Immer noch nach Luft ringend drückte sich der Blonde an Law, genoss dessen Hitze und Nähe. Es war einfach unbeschreiblich. Nach einiger Zeit richtete sich der Blonde auf und sah den Schwarzhaarigen an, der ihn anlächelte. Als er dieses Lächeln erwiderte, richtete sich auch der Schwarzhaarige auf. Sie sprachen nicht. Sie verstanden sich auch so. Außerdem gab es gerade keine Worte, die es beschreiben könnten. Sie hatten sich wieder angekleidet und das Laken des Betts abgezogen, da sie sich darauf geeinigt hatten zu Bett zu gehen. Sanji lag bereits zugedeckt im Bett und beobachtete den Schwarzhaarigen, wie dieser die Lichter löschte, ehe er sich dann zu ihm ins Bett legte. Eine Weile lagen sie schweigend nebeneinander, schienen ihren Gedanken zu folgen, bis Sanji sich dazu entschloss, die Stille doch noch einmal zu brechen. „Law?“, fragte er vorsichtig, da er nicht wusste, ob er schon schlief oder nicht. „Ja?“ „Ich liebe dich.“ Law lachte etwas, ehe er sich so hinlegte, dass er sein Gesicht erkennen konnte. Es war zwar dunkel, aber vom Mond schien gerade noch soviel Licht ins Zimmer, dass er dessen Konturen erkennen konnte. Liebevoll strich er ihm über die Wange und erwiderte dann ein: „Ich liebe dich auch“. Nach einiger Zeit vernahm Sanji, dass die Atmung des Schwarzhaarigen sehr ruhig geworden war, da dieser eingeschlafen war. Er selbst war auch todmüde, musste aber immer noch über das vorhin geschehene nachdenken. Er konnte es nicht wirklich fassen. Er dachte er würde träumen, aber das tat er nicht. Leicht lächelnd stand er auf und streckte sich kurz. Er musste Wasser lassen und würde sich kurz draußen erleichtern. Danach würde er sicherlich auch endlich zur Ruhe kommen und einschlafen können. Immerhin brauchte er Schlaf. Wer weiß, wie lange sie morgen unterwegs sein würden? Er hatte bereits seine Hose geöffnet und hielt seinen Penis in der Hand, als er das Gefühl hatte, dass er nicht allein war. Er fühlte sich paranoid als er eine wackelnde Hecke beobachtete, während er immer noch sein Glied in der Hand hatte. Er lauschte dem Rasseln der Blätter und als ein Hase hervorkam, ihn erstaunt ansah und reißaus nahm, musste Sanji grinsen. Nun konnte er in Ruhe pinkeln. Wie dämlich er doch war, sich so von einem Langohr verunsichern zu lassen. Immer noch amüsiert über seine Blödheit, zielte er dann auf einen Baumstamm und erleichterte sich. Er staunte nicht schlecht, als der Strahl seines Urins irgendwie nicht enden wollte. Anscheinend hatte er zu viel getrunken, anders konnte er es sich nicht erklären... Als er dann endlich fertig war, schüttelte er seinen Penis noch ab, um ihn in seiner Hose zu verstauen. Allerdings unterbrach er diesen Vorgang, als er ein sausendes Geräusch hörte. Er wollte noch zur Seite sehen, da spürte er wie etwas Hartes ihm am Kopf traf und auf den Boden schleuderte. Er konnte nicht mehr auf sich aufmerksam machen, da er das Bewusstsein verlor. Alles war schwarz. Kapitel 36: Kapitel 36 ---------------------- Unschlüssig stand Smoker vor dem Eingang des Krankenhauses, in welches, laut Angabe eines Sanitäters, die Verletzten des Vorfalls des Baraties gebracht worden waren. Da das Feuer selbst nach Stunden nicht gelöscht werden konnte und somit die Spurenermittlung auch nichts weiter tun konnte als abzuwarten, hatte ein Vorgesetzter ihn irgendwann in den Feierabend entlassen. Allerdings war ihm nicht nach Feierabend. Er hatte lange dort gestanden und zugesehen, wie sie Schwerverletzte und komplett zur Unkenntlichkeit verbrannte Leichen aus dem Baratie raus geholt hatten. Und wahrscheinlich waren sie nun wieder dabei, die restlichen Gäste herauszuholen. Das war ein Anblick, der ihn sicherlich noch einige Tage, wenn nicht Wochen, verfolgen würde. Dennoch kam er nicht drum herum, sich um seinen Kollegen zu sorgen und sich zu erkundigen, wie es diesem ging. Er hatte furchtbar ausgesehen... Ein Martinshorn holte ihn aus den Gedanken und das Leuchten des blauen Lichts, ließ ihn die Augen zu kneifen. Immer noch kamen in regelmäßigen Abständen Krankenwagen an und brachten Verletzte. Mittlerweile dämmerte es bereits und er entschloss sich dazu, nun endlich in das Krankenhaus zu gehen. Er war kaum im Gebäude, da fiel ihm bereits der Empfang auf, zu dem er sich sofort hinbegab und hoffte, dass die Angestellte ihm die gewünschten Informationen geben würde. „Guten Morgen... Ich heiße Smoker und möchte gerne zu einen „Lorenor Zorro“.“, erklärte er sich, worauf die Dame im Empfang ihn skeptisch ansah. „Es tut mir leid. Ich habe die Anweisung bekommen, keine Polizisten zu den Verletzten zu lassen, da sie nicht vernehmungsfähig sind.“, erläuterte sie freundlich, worauf Smoker an sich heruntersah und bemerkte, dass er seine Dienstkleidung noch trug. Was nicht verwunderlich war, da er nicht dazu gekommen war, sich umzuziehen. „Ich bin nicht im Dienst. Zorro ist mein Kollege, aber auch mein Freund.“, erklärte er ruhig und beobachtete, wie die Empfangsdame die Lippen verzog. „Nur Familienangehörige oder der Ehepartner dürfen zu ihm durch...“, ihr Blick deutete darauf, dass es ihr leid tat, dass er ihn nicht durchlassen durfte. „Hören Sie. Sagen Sie mir einfach wo ich hin muss, den Rest erledige ich selbst.“, seine Stimme war erzürnt und ließ die Frau kurz zusammenzucken, allerdings fing sie sich schnell wieder. „Es tut mir leid. Das kann ich nicht machen.“, gab sie leise zurück, worauf der Weißhaarige sichtlich wütend wurde. Gerade als er nochmal etwas lauter und nachdrücklicher werden wollte, hörte er wie ihn jemand ansprach. „Hallo? Sind Sie Smoker?“, fragte ein Gott in Weiß, worauf Angesprochener sich nun komplett zu ihm umdrehte und ihn ansah. „Ja, bin ich.“ „Mein Name ist Peter Doyle. Ich bin der behandelnde Arzt von Lorenor Zorro. Ich kam leider nicht umher, Ihren Worten zu lauschen.“, erklärte sich der etwas dickliche Mann. Smoker begutachtete den Arzt ausgiebig. Dunkles Haar, welches wild in alle Richtungen abstand und braune Augen, die von dunklen Augenringen umrahmt wurden, die deutlich machten, dass er einige Überstunden gemacht hatte. Ein Stethoskop hing um seinen Hals und an seiner rechten Brust hing ein Namensschild. „Oberarzt Dr. Doyle“, stand auf dem Schild. Er war ungefähr einen Kopf kleiner als er selbst und die Knöpfe seines Kittels wurden gefährlich vom Stoff gezogen, da dieser nur knapp um den Wohlstandsbauch passte. Allerdings war er nicht allzu dick. Es hielt sich in Grenzen, der Überschuss verteilte sich gut, nur ein Kittel in einer Nummer Größer hätte auch nicht geschadet... Mit einer hochgezogenen Augenbraue betrachtete er den Arzt noch einige Sekunden stillschweigend, bis sein Verstand endlich die Wörter des Mannes verarbeitet hatte. „Ich will zu ihm.“, brachte er nur knapp hervor, worauf der Arzt nickte und ihm sagte, dass er ihm folgen sollte. Sie waren nicht lange gelaufen, da standen sie bereits vor einem Aufzug und erst als sie diesen betraten, sprachen sie miteinander. „Zorro hat immer wieder Ihren Namen genannt. Zwischenzeitlich hatte er einige klare Momente und sagte, dass er mit Ihnen sprechen müsste...“, erklärte Doyle und rieb sich den Nacken. „Wissen Sie... Ich wollte eigentlich schon nach Hause fahren, aber als ich Ihr Gespräch mitbekommen habe, konnte ich nicht einfach heim. Es wirkte sehr wichtig. Und anscheinend sind Sie ein enger Vertrauter von Zorro.“, erklärte er mit beinahe fragenden Unterton. „Ja, ich bin ein enger Vertrauter. Er ist mir direkt unterstellt und wir sind auch sehr gute Freunde. Er hat keine Familie und verheiratet ist er auch nicht. Er hat nur mich und einige andere Freunde...“, Smoker fuhr sich angestrengt durch sein weißes Haar, da er mehr gesagt hatte, als er wollte. „Ich verstehe. Sie können zwar nicht mit ihm reden, da er noch unter Narkose ist, aber Sie können ihn gerne sehen. Wenn wir dort sind, erläutere ich Ihnen den Gesundheitszustand.“ In den gespiegelten Wänden des Aufzugs konnte Doyle erkennen, dass Smoker genickt hatte, was er dann ebenfalls tat. Als der Fahrstuhl im gewünschten Stockwerk ankam und sich die Türen öffneten, war Dr. Doyle heraus geeilt, dich gefolgt von Smoker. Der Arzt führte ihn durch eine Tür, die nur für das Personal gedacht war und lief mit ihm durch einige Flure, auf denen reges Treiben herrschte. Krankenschwestern und Pfleger liefen hektisch umher, konnten so schnell wie die Patienten Hilfe brauchten gar nicht helfen. „Wir sind auf der Intensivstation.“, erklärte Doyle. Smoker brummte nur. Das ständige Piepen und das Aufleuchten irgendwelcher Lämpchen hatten ihm bereits verraten, wo er sich befand. Immer wieder hatte Smoker sich nach rechts und links umgesehen, hatte durch die Fenster in die verschiedenen Räume gesehen, aber nur fremde Gesichter erkannt. Doch nach einigen Schritten hielten sie und Smoker sah skeptisch zu Doyle herunter. Dieser nickte ihm zu, als wollte er ihm sagen, er müsste stark sein. Den skeptischen Blick nicht aufgebend, nickte er ihm ebenfalls zu und betrat mit dem Arzt den Raum. Doyle hatte sich direkt vor das Bettende gestellt und nahm sich die angeklemmte Akte des Patienten herunter, ehe er diese aufschlug. Smokers Blick folgte Doyle und so hatte er sich ebenfalls vor die Bettkante gestellt. Jetzt fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Diese vermummte Person da im Bett war Zorro! Lediglich einzelne grüne Haarsträhnen die aus dem Kopfverband hingen, machten deutlich um wen es sich hier handelte. Und obwohl er verarztet war, war durch den Verband immer noch Blut zu erkennen. Er krallte sich an die Stange der Bettkante und seine Iriden zitterten stark. Dieser Anblick gefiel ihm gar nicht. „Das Glas hat sich geradewegs durch das Auge hindurch gebohrt. Nach einiger mehrstündigen OP ist es mir und meinem Team gelungen, die Scherbe und auch ihre Fragmente zu entfernen. Allerdings gibt es keine Garantie darauf, ob nicht doch noch einige Splitter übrig geblieben sind. Das Auge haben wir komplett entfernt, da es nicht mehr zu retten war. Da die Scherbe sich mit enormer Wucht durch den Wangen- und Stirnknochen gebohrt hatte, mussten wir ebenfalls einige Knochensplitter entfernen. Da wir nicht mit Sicherheit sagen können, ob sein Hirn unbeschädigt geblieben ist, werden wir die Knochenbrüche im Gesicht erst dann behandeln, wenn wir sicherstellen können, dass kein Schaden im Gehirn vorhanden ist. Außerdem-“, Doyle stoppte, als er plötzlich eine Handfläche vor seinen Gesicht sah, die ihm verdeutlichte, dass er stoppen sollte. „Was ist, wenn sein Hirn beschädigt wurde?“, fragte Smoker mit zittriger Stimme, worauf Doyle seufzte. „Das können wir nicht mit Sicherheit sagen. Es könnte zu Lähmungen führen oder zu Ausfällen der kognitiven Fähigkeiten. Mit ganz viel Pech, muss er neu sprechen lernen... Aber das steht komplett in den Sternen und die Wahrscheinlichkeit ist zu diesem Zeitpunkt eher gering.“ Smoker nickte nur schwach und sah den vor sich liegenden Körper eindringlich an. Doch dieser blieb einfach liegen und rührte sich nicht. „Bis auf einige Prellungen, Blutergüsse und Fleischwunden, die wir alle behandelt haben, ist der restliche Körper aber relativ unversehrt geblieben. Zurzeit erhält er eine Bluttransfusion und einige Medikamente, die davor sorgen, dass sein Zustand sich schnell stabilisiert und er möglichst wenig Schmerzen hat.“ Wenigstens eine gute Nachricht. Seufzend blickte Smoker auf die Wanduhr über der Tür. Es war 5 Uhr morgens... Der suchende Blick fiel Doyle auf, woraufhin auch er auf die Uhr sah. „Sie könnten morgen... Entschuldigung, heute im Laufe des Nachmittags nochmal vorbeischauen, wenn Sie mögen.“, erklärte er und betrachtete den Weißhaarigen, der angestrengt die Augen schloss und sich dann seine Nasenwurzel rieb. Nickend drehte er sich dann zu dem Arzt herum, lächelte leicht. Doch im Bruchteil einer Sekunde, verschwand dieses Lächeln wieder, als er im gegenüberliegenden Bett jemand erkannte und entsprechend erstaunt dreinblickte. Das ausgerechnet beide auf ein Zimmer kommen würden, sprach von unglaublichen Glück, dachte er sich und lief einfach an Doyle vorbei, stellte sich neben das Bett des anderen Patienten. „Eustass Kid...“, sprach er leise und betrachtete den schlafenden Körper vor sich. Doyle war ihm ebenfalls gefolgt und betrachtete den Weißhaarigen nun fragend. „Kennen Sie ihn?“, fragte er dann vorsichtig, worauf Smoker nickte. „Auch er ist ein guter Freund...“, gedanklich fügte er noch ein „geworden“ an. „Er wird Behinderungen beibehalten... Den Arm... den konnten wir nicht retten und-“ „Stopp.“, gab Smoker laut von sich und unterbrach die Erklärung Doyles. Er wollte nichts mehr davon hören. Er wollte nicht hören, wie sich ihr Leben nun verändern würde. Nicht nur das von Kid, sondern auch das von Zorro. Auch sein Leben und das ihrer Freunde würde sich nun verändern. Und das alles nur wegen einer Person, die sich jetzt wahrscheinlich an ihrem Leid ergötzte. Er könnte kotzen... Wutentbrannt stürmte er einfach aus dem Zimmer und ließ den Arzt dort stehen. Er hatte nichts mehr zu sagen und wollte auch nichts mehr hören. Es war nun endgültig Zeit Taten sprechen zu lassen. Und wenn die Polizei ihm nicht helfen wollte, dann würde er andere Wege gehen. Kapitel 37: Kapitel 37 ---------------------- Schallendes Gelächter drang aus den dunklen Kellergewölben bis nach oben. Im Versteck der Whitebeards ging es genauso fröhlich zu wie eh und je. Das Einzige, was auf eine Änderung hinwies, waren zahlreiche Bikes, die draußen überall verteilt standen. Shanks und seine Leute hatten sich dort wie gebeten eingefunden. Und natürlich erhielten sie die Gastfreundlichkeit, die Whitebeard jeden Freund anbot. Es gab Alkohol und Speisen in Massen. Die Feier und dessen Stimmung war noch laut bis nach draußen wahrzunehmen. Marco stand noch etwas unschlüssig auf den letzten Stufen, ehe er sich dafür entschied, die Feierlichkeiten zu betreten. Erneut wurde er von Vista in eine feste Umarmung gezogen die er nicht minder stark erwiderte, aber nach kurzer Zeit wieder löste. Er musste dringend mit Whitebeard sprechen, da er erneut an Informationen gekommen war, die er unter normalen Umständen nicht erhalten hätte. Zwei Tage nach dem Feuer im Restaurant Baratie, war ein weißhaariger Cop aufgetaucht und stellte allerhand Fragen. Nicht nur dass dieser von Law wusste, den sie nun schon seit einiger Zeit bei der Arbeit vermissten, er hatte ihm auch eine Antwort darauf gegeben, wo dieser steckte. Zumindest hatte er ihn wissen lassen, dass dieser zurzeit mit einem blonden Mann weggefahren war. Und anscheinend hatte dieser blonde Mann namens Sanji eine Verbindung zu Doflamingo, die ihm allerdings nicht ganz ersichtlich zu sein schien. Der weißhaarige Cop, der sich als Smoker vorgestellt hatte, hatte ihm erläutert, dass der Brand, von dem man auch im Fernsehen viel mitbekam, anscheinend von Doflamingo bzw. von einem seiner Lakaien gelegt wurde, um diesen blonden Mann zu schaden. Marco war verwundert gewesen, dass der Cop ihm allerlei Infos zukommen ließ, da es absolut keinen Sinn ergab, wieso er sie ihm mitteilte. Allerdings schien der Cop zu wissen, dass er eine Verbindung zu Whitebeard hatte. Und genau dies war der Grund seines Erscheinen gewesen. Er wollte, dass Marco für ihn den Kontakt zu Whitebeard herstellte. Wenn er die Lage richtig eingeschätzt hatte, war der Cop auf dem rechtlichen Weg in eine Sackgasse gelangt und der einzige Weg, gegen Doflamingo vorzugehen, schien nun die Hilfe von Whitebeard und seinen Leuten in Anspruch zu nehmen. Der Mann war auf jeden Fall sehr gut informiert, da er sogar von den letzten Bandenstreitigkeiten und dessen Ausgänge Bescheid wusste... „Vater!“, gab Marco laut von sich, als er entgegen der Bitte von Vista und den anderen einfach nach hinten zu Whitebeard durchlief. Dieser war gerade in ein Gespräch mit Shanks versunken, welcher im Schneidersitz vor dem großen Mann im Sessel saß. Erstaunt sah Whitebeard auf und blickte auf Marco, auch Shanks hatte sich umgedreht und sah den Blonden etwas verärgert an. Immerhin hatten sie doch Whitebeards und seinen Leuten genau zu verstehen gegeben, dass sie nicht in die Verhandlungen reinplatzen sollten. „Marco? Was tust du hier? Ich bin gerade in Verhandlungen...“, erklärte Whitebeard und sah den Blonden nachdenklich an, den diese Information gar nicht zu interessieren schien. „Ich habe neue Informationen zu Doflamingo.“, erklärte er knapp und beobachtete, wie Shanks und Whitebeard sich ansahen, ehe Wihtebeard ihn dazu aufforderte weiterzusprechen. „Doflamingo hat das Baratie in Brand setzen lassen, um einen blonden Mann namens Sanji Vinsmoke zu schaden. Dieser Mann ist anscheinend auch gerade mit Trafalgar Law auf der Flucht.“, bevor er seine Erklärung ausweiten konnte, hatte Shanks ihn unterbrochen. „Sanji? Was hat Sanji mit der Sache zu tun?“, fragte er erstaunt. Er erinnerte sich nun daran, dass Sanji ihm von diesem Restaurant erzählt hatte, aber was hatte er mit Doflamingo zu schaffen? „Welche Verbindung dieser Sanji mit Doflamingo hat ist mir leider ein Rätsel. Das Trafalgar Law der Ziehsohn von Doflamingo ist, ist ja schon bekannt... Diese Informationen hat mir ein Cop namens Smoker zukommen lassen... Er erbittet unsere Hilfe, um gegen Doflamingo angehen zu können.“, erklärte er weiter, ignorierte das erstaunte Gesicht des Rothaarigen, welches offenlegte, dass er die Puzzleteile einfach nicht zusammen legen konnte. „Smoker? Gurararara!“, Whitebeard lachte laut auf, fasste sich aber schnell wieder. „Wo ist Smoker denn jetzt? Es muss Jahre her sein!“, grinsend sah er auf den Blonden herab, welcher ihn nachdenklich ansah, ehe er ihm die Frage beantwortete. „Er meinte er hätte noch im Krankenhaus zu tun und würde mich später aufsuchen. Er möchte dich treffen, Vater.“, erklärte er, worauf Whitebeard nickte. „Er soll kommen. Bei jeden anderen hätte ich es mir überlegt. Aber Smoker... den kenne ich noch von da, wo er noch ganz grün hinter den Ohren war! Gurarara!“, wieder lachte er auf, aber dieses Mal dauerte es länger bis sein Gelächter verstummte, da er sich anscheinend an etwas zurück erinnerte. Als dieser aufhörte zu lachen, ergriff Shanks das Wort. „Ich kenne Sanji. Und ich habe ihn erst vor kurzem getroffen. Genau genommen an dem Abend an dem das Feuer im Baratie gelegt wurde. Er erzählte, dass er mit einem Freund unterwegs wäre... Aber was hat Sanji mit Doflamingo zu schaffen?“, fragte er die zuvor gestellte Frage erneut, dieses Mal mit deutlich mehr Nachdruck. Marco indes schüttelte nur den Kopf. Er selbst kannte diesen Sanji gar nicht, lediglich Trafalgar Law kannte er von der Arbeit. Und wenn Ace sich nicht so über dessen Fehlen beklagt hätte, wäre er niemals hier aufgetaucht. Whitebeard dachte einen Moment über die Worte von Shanks nach, ehe er mit seiner Faust auf die Sessellehne schlug. „Damit ist es entschieden. Shanks und seine Leute werden uns bei dem Vorgehen gehen Doflamingo unterstützen.“, erklärte er laut, worauf Shanks nur seufzte. Der Rothaarige hatte nicht gedacht, dass das Ganze sich in eine persönliche Sache wandeln würde und entsprechend wenig für ihn dabei heraussprang. „Ich schlage vor, dass du bereits heute Leute schickst, die das Anwesen von Doflamingo observieren.“, erklärte Whitebeard, worauf Shanks nickte. „Ich werde gleich ein paar Leute losschicken.“, bestätigte er so den Vorschlag. „Und Marco? Du bringst mir Smoker her!“, erklärte Whitebeard noch, worauf Marco lächelnd nickte und sich im gleichen Moment umdrehte, um zu gehen. „Zorro?“, kam es fragend von dem Weißhaarigen als dieser möglichst leise in das Krankenzimmer eintrat. Ein leises „Hm.“, kam zur Antwort von diesen, worauf er vorsichtig die Tür hinter sich schloss und sich dann auf einen Stuhl neben dessen Bett niederließ. Bis jetzt war noch nicht klar, welche Schäden er genommen hatte, ob sein Gehirn wirklich nichts abbekommen hatte. Der Sprache schien er noch mächtig zu sein, obwohl dieser nur wenige Wörter sehr abgehakt von sich gab. Anscheinend konnte er aber Gesagtes noch verarbeiten. Was dem Weißhaarigen Sorge bereitete, war, dass dieser sich nicht bewegen konnte. Er hoffte, dass sich dies wieder legen würde. Am gestrigen Tage hatte er sich noch einmal alles zum Gesundheitszustand des Grünhaarigen sagen lassen. Abgesehen von dem gebrochenen Bein, welches sich gut behandeln ließ, da der Bruch sehr sauber war, hatte er noch einige andere Verletzungen, die laut Dr. Doyle eigentlich keine Probleme machen sollten und gut verheilen sollten. Dr. Doyle hatte Stunden damit zugebracht ihn und auch andere Patienten zusammenzuflicken, weshalb er ihm beim ersten Treffen nur von der Kopfverletzung erzählt hatte. Er selbst war froh darum gewesen, da noch mehr Informationen noch mehr Alkohol benötigt hätten, um zum Einschlafen vergessen werden zu können. Problematisch war nach wie vor die Kopfverletzung. Genau wie Kid und alle anderen die bei dem Brand waren, hatte er eine Rauchvergiftung, allerdings war diese nur leicht, was eigentlich unmöglich sein sollte. Dahingehend hatte er verdammt viel Glück gehabt, da er anders als Kid keinen Sauerstoff bekam. Wobei Glück wirklich das falsche Wort dafür war. Er seufzte, ehe er anfing mit ihm zu sprechen, dabei darauf achtete, möglichst langsam zu reden und entsprechende Pausen einzulegen. „Ich habe einen von Whitebeards Leuten um Hilfe gebeten. Wie ich es erwartet habe, wird unser Rechtssystem uns nicht helfen können. Ich hoffe spätestens heute Nachmittag von ihnen zu hören. Aber Whitebeard wird mich anhören. Das weiß ich.“, zuversichtlich sprach er diese Worte, achtete aber bei seinen Worten stets darauf, sie langsam und verständlich auszusprechen. Zorro hingegen schien die Wörter noch zu verarbeiten, weshalb er eine längere Pause ansetzte. „Halt... mich... Laufenden...“, krächzte der Grünhaarige dann nach einiger Zeit, was der Weißhaarige dann mit einem „Natürlich“, bestätigte. „Kid?“, fragte Zorro dann, worauf Smoker seinen Kopf zum Bett des Rothaarigen drehte. Er seufzte ehe er ihm eine Antwort gab. „Immer noch im künstlichen Koma. Dr. Doyle sagte, sie würden ihn morgen aufwecken.“, erklärte er langsam worauf, ein leises geröcheltes „Gut.“, von Zorro kam. „Hör mir zu. Ich werde jetzt wieder gehen, ich hab noch einiges zu tun.“, erklärte Smoker dann, nachdem er eine Weile schweigend neben Zorro gesessen hatte. „Warte.“, röchelte Zorro, worauf Smoker, welcher schon aufgestanden war und gehen wollte, sich erneut zu ihm hindrehte. „Sanjis... Haustier... Raizel“, röchelte er leise, worauf Smoker lächelte. Dass dieser selbst in dieser Situation nicht vergessen hatte, dass er seinem Kumpel versprochen hatte, sich um das Tier zu kümmern. „Ich kümmere mich darum.“, erklärte Smoker dann lächelnd, worauf Zorro ein leises und abgehaktes „Danke.“, von sich gab. Smoker entschied sich dazu der Wohnung des Blonden einen Besuch abzustatten. Seit dem Brand im Baratie hatte keiner mehr nach dem Tier gesehen und somit läge die Vermutung nahe, dass das Tier bereits einiges zerstört haben musste. Als er dann vor dem Grundstück stand, seufzte er besiegt. Wieso war ihm jetzt erst eingefallen, dass er keinen Schlüssel hatte? Er stand einige Zeit überlegend vor der Tür als jemand aus einer der Nachbarwohnungen das Fenster öffnete und eine ältere Frau sich aus dem Fenster lehnte. Bei der Frau handelte es sich um Tsuru, die den starrenden Blick des Weißhaarigen standhielt und nach einiger Zeit sogar etwas sagte. „Suchen Sie jemand bestimmtes?“, fragte sie freundlich, worauf Smokers böser Blick langsam freundlicher wurde. „Suchen kann man es nicht nennen. Ein Freund bat mich, nach dem Tier von Herrn Vinsmoke zu sehen, allerdings habe ich keinen Schlüssel.“, erklärte er den Sachverhalt ruhig, worauf die Alte ihn nachdenklich musterte. „Meinen Sie die Katze?“, fragte sie, worauf Smoker nickte und die Alte vom Fenster verschwand. Es dauerte nur einige Sekunden, da trat sie wieder ans Fenster und hob einen schwarzen Fellknäuel hoch, der ihn nur müde ansah. „Ich war so frei...“, erklärte sie peinlich berührt, worauf Smoker die Augenbrauen skeptisch zusammenzog. „Wie?“, fragte er verwundert, worauf die alte Dame das Tier wieder runterließ und frech grinste. „Das ist ein Geheimnis...“, erklärte sie und lachte dann. Smoker grinste Tsuru wissend an, da er sich genauestens vorstellen konnte, wie sie zu dem Tier kam. Legal war das zwar nicht, aber in diesem Fall würde er ein Auge zudrücken. „Würden Sie sich eine Weile um das Tier kümmern?“, fragte er dann unverblümt, worauf Tsuru lächelte. „Natürlich! Es ist schön einen Mitbewohner bzw. eine Mitbewohnerin zu haben. Wie heißt das Tier denn?“, fragte sie ihn, worauf er einen Moment überlegte. „Wenn ich mich nicht irre, heißt sie Raizel... aber nehmen sie es nicht für bare Münze!“, erklärte er und rieb sich verlegen den Nacken. Er hoffte, dass er den Namen richtig verstanden und sich richtig gemerkt hatte. „Ein ungewöhnlicher Name... aber ein schöner. Danke.“, erklärte sie nachdenklich und sah zu dem Tier herunter, welches Smoker natürlich nicht sehen konnte. „Vielen Dank für Ihre Hilfe. Ich habe noch einiges zu tun und muss wieder los. Einen schönen Tag noch.“, verabschiedete er sich höflich, worauf Tsuru ihm ein „Wiedersehen“, mit auf den Weg gab und das Fenster wieder schloss. Da nun das erledigt war, machte Smoker sich auf den Weg zu der Bar, wo er Marco getroffen hatte. Zum Präsidium musste er nicht, weil seine Vorgesetzten ihn nach dem letzten Streit für ein paar Tage freigestellt hatten. Eigentlich hätte er sich auch denken können, dass er nicht darum bitten sollte, Ermittlungen über Doflamingo anzustellen. Sicherlich kam das seiner Akte nicht zu Gute, aber seinem Ziel, welches er nun mit Whitebeard erreichen wollte. Dieses dreckige Schwein durfte nicht wieder unschuldig aus dieser Sache rauskommen. Dafür würde er sorgen. Kapitel 38: Kapitel 38 ---------------------- Trafalgar Law, der schwarzhaarige Medizinstudent, blinzelte mehrmals, da die Sonne ihn unangenehm durch das kleine Fenster der Hütte blendete. Noch schlaftrunken tastete er die Betthälfte neben sich ab, war sofort hellwach als er bemerkte, dass diese leer zu sein schien. Schwungvoll setzte er sich auf, blickte nervös durch den Raum, musste aber feststellen, dass er alleine war. Da er dachte, dass Sanji vielleicht nach draußen gegangen war, um sich zu erleichtern, stand er auf und verließ die Hütte, um nach ihn zu sehen. Er sah sich um und lief noch einmal um die Hütte herum, stellte dann aber fest, dass dieser nicht da war. Böses ahnend ging er zurück in die Hütte und bemerkte, dass auf dem Bett, ziemlich unscheinbar in einer Falte der Bettdecke etwas lag. Adrenalin flutete seinen Körper und seine Iriden flatterten aufgeregt, als er sich dem Gegenstand näherte und sofort erkannte, dass dort ein Handy lag. Das Display des Handys war gesprungen und er wusste sofort, dass es sich bei dem Handy um das Handy des Blonden handelte. Mit zittriger Hand griff er nach diesem und entsperrte den Bildschirm. Das erste was er sah, war, dass mehrere Nachrichten angekommen waren. Sofort öffnete er den Messenger und starrte auf die letzte angekommene Nachricht, die einen unbekannten Absender hatte. Seine Hand zitterte unkontrolliert als er die Nachricht öffnete und die darin verborgenen Zeilen las. Ihm wurde augenblicklich so schlecht, dass er sich die flache Hand vor den Mund schlug, da er das Gefühl hatte jeden Moment erbrechen zu müssen. Nachdem er die Nachricht gelesen hatte, ließ er das Handy aus seinen Fingern zurück auf das Bett gleiten, richtete seinen Blick nach oben und starrte apathisch an die gegenüberliegende Wand. Er hatte versagt. „Mein lieber Law ♥ Es ist wirklich schade, dass du dumm genug warst, zu glauben, dass du damit durchkommen würdest. Ich bin mir sicher, dass ich dir sowas nicht beigebracht habe! Ich bin enttäuscht :( Aber wenn du schon Verstecken spielen willst, dann werden die Regeln die meine sein... Ich gebe dir einen Hinweis. Zuhause wirst du mich und mein neues Spielzeug nicht finden. Beeil dich bevor es kaputt geht! Viel Glück ♥“ Law ging die Nachricht gedanklich noch einmal durch, ließ sich dann missmutig auf seine Knie fallen. Wie konnte er je glauben, dass er den Blonden vor ihm schützen könnte? Wie konnte er so dumm sein, wenn er es doch besser wusste? Er hätte es besser wissen müssen... In seinem Kopf tummelten sich tausende Gedanken auf einmal, er wusste nicht, was er tun sollte. Einige Zeit saß er dort, dachte über alles mögliche nach. Darüber wie er und Sanji geflüchtet waren, darüber wie er sich erhofft hatte einen zeitlichen Vorsprung zu haben, darüber dass er geglaubt hatte, einmal nützlich sein zu können. Helfen zu können. Und auch darüber, dass er geglaubt hatte, mit Sanji ein neues Leben aufbauen zu können. Er grinste zynisch, lachte dann einmal auf, ehe er sich an der Bettkante hochzog und sich dann verzweifelt an die Stirn fasste als hätte er Kopfschmerzen. Allerdings ließ er seine Hand nur Sekunden später wieder neben seinem Körper hängen. Fassungslos über sein eigenes Versagen schüttelte er den Kopf und ballte dann seine Fäuste. „Scheiße!“, brüllte er so laut, dass draußen aus dem Gestrüpp und aus den Bäumen Vögel flüchteten. Er hatte es vermasselt! Aber das hieß nicht, dass er den Blonden nun in Stich lassen konnte. Erst Recht nicht, da er wusste bzw. ahnte, was Doflamingo nun mit diesen vorhatte. Wütend verzogen sich seine Augen zu Schlitzen. Er packte das Handy in seine Hosentasche, da er das Gefühl hatte, dass es ihm noch von Nutzen sein könnte und beinahe flüchtend verließ er die Hütte und rannte zu seinem Motorrad. Er musste ihn finden. Wenn Doflamingo ihm das Angebot machte zu spielen, dann würde er mitspielen. Aber auch er plante nach seinen eigenen Regeln zu spielen. Von Fairplay war schon lange keine Rede mehr. Grinsend, sich dem Sieg gewiss, saß Doflamingo in seinem Arbeitszimmer und wartete vorfreudig auf das heiß ersehnte Klingeln seines Handys. Vergo hatte sich zuletzt gemeldet, als er die beiden Flüchtlinge aufgespürt hatte. Hatte verlauten lassen, dass er sich nun auf den Weg zum Treffpunkt gemacht hatte und sich erneut melden würde, wenn er diesen erreicht hätte. Und sobald er diesen erreicht hätte, würde auch Doflamingo sich auf den Weg machen. Um das Spiel spannender zu gestalten, hatte er geplant, die Räumlichkeiten zu wechseln. Am Stadtrand befand sich ein altes Gewerbegebiet, aber dieses war nicht sein Ziel. In einer Besprechung für Bebauungspläne der Stadt, war ihm auf der Karte ein Ort aufgefallen, der von der eingetragenen Größe nicht industriell genutzt worden sein konnte. Als er diesen Ort aufgesucht hatte, hatte er eine Weile suchen müssen, hatte aber dann einen maroden Brunnen entdeckt, der gar nicht ins Bild passen wollte. Als er diesen hinabstieg, hatte er einen Eingang zu einem Luftschutzbunker entdeckt, den vor Jahrzehnten wohl einige Adlige genutzt hatten. Dieser Fund war nun bereits wieder fünf Jahre her. Und in weiser Voraussicht hatte er diesen bereits für seine Bedürfnisse umfunktioniert. Außer Vergo wusste auch niemand von diesem geheimen Plätzchen und somit würde es für Law nicht leicht werden, diesen aufzuspüren. Allerdings empfand er sich als herzensguten und gerechten Mann, weshalb er die Karte, die ihn damals dorthin führte nicht vernichtete, sondern akkurat gefaltet in die erste Schublade seines Schreibtisches gelegt hatte. Natürlich hatte er darauf geachtet, dass sämtliche andere Kopien verschwunden waren. Aber ganz chancenlos wollte er seinen Liebling auch nicht lassen. Und wenn er erst einmal dorthin gefunden hätte, so könnte er gleich in sein anderes Spiel einsteigen. Das Spiel, in dem er immer durch seine Dominanz gewann. Ungeduldig blickte er auf die Uhr. Es war schon fast Mittag und wahrscheinlich würde es nicht lange dauern, bis Vergo ihn endlich kontaktierte. Und als hätte er hellsehen können, klingelte sein Handy nun auch endlich. „Ich bin am Treffpunkt angekommen.“, ließ Vergo verlauten, worauf Doflamingo lachte. Es dauerte nicht lange, da hatte er auch wieder aufgehört zu lachen und antwortete Vergo. „Ich komme dahin. Ich bin in ungefähr einer halben Stunde da.“ „Okay, bis gleich.“, beendete Vergo das Telefonat, worauf Doflamingo sich sein Handy einsteckte und schnellen Schrittes sein Arbeitszimmer verließ, im Gehen aber noch seinen Mantel vom Kleiderständer nahm und sich über die Schultern warf. Seinem Dienstpersonal sagte er, dass er für einige Tage wegen eines Kongresses weg müsste und diese hier nach dem rechten sehen sollten. Grinsend stieg er dann in eine vorgefahrene Limousine und ließ sich dann zum Treffpunkt bringen. „Er ist weggefahren.“, erklärte eine Stimme nüchtern. „Das seh' ich selbst.“, meckerte eine andere, genervt wirkende Stimme. Shanks hatte zwei seiner Leute, Yasopp und Ben Beckman, darauf angesetzt Doflamingo, sein Grundstück und seine Villa zu observieren. Diese hatten sich ein gutes Stück entfernt in Tarnkleidung in einige Hecken der gegenüberliegenden Straßenseite gelegt und hatten mit Fernröhren getan, worum sie gebeten wurden. „Er ist bestimmt nicht lange weg... oder?“, fragte Yasopp den anderen, blickte vom Fernrohr auf und sah seinen Kollegen an, der es ihm gleichtat. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass er nur mal eben weggefahren ist. Vielleicht hat er einen Termin?“, sprach Ben seine gedachte Frage aus. „Und jetzt? Sollen wir es wagen?“, fragte Yasopp nachdenklich, worauf Ben den Kopf schüttelte. „Wir kontaktieren erst einmal Shanks.“ Smoker hatte sich wie geplant bereits wieder zum Newkama Queendom begeben. Seine ruppige Art und sein böser Blick sorgten dafür, dass die Transen immer reißaus nahmen, sobald dieser in dessen Nähe kam. Er wiederum konnte sich jedes Mal nur knapp ein amüsiertes Grinsen verkneifen, wenn diese fluchtartig in einen anderen Raum verschwanden. Das machte es ihm zumindest leichter, wobei er dennoch der Ansicht war, dass er gar nicht so Schrecken erregend aussehen würde. Vorsichtig lugte er dann in den Raum, in dem er das erste Mal Marco angetroffen hatte. Zu seinem Pech saß in diesem aber nur ein schwarzhaariger, junger Mann, der sich im Spiegel betrachtete. Im Spiegelbild erkannte er, dass der junge Mann Sommersprossen im Gesicht hatte und irgendwie frech aussah. Soweit er das beurteilen konnte. „Ich suche Marco.“, erklärte er dann mit lauter Stimme, worauf der Schwarzhaarige sich zu ihm herumdrehte und ihn nachdenklich betrachtete. Soweit er wusste, hatte Marco eigentlich frei und müsste sich nicht mit Kunden herumschlagen. Auch dass dieser Kunde dreist genug war, sich in den Personalteil zu schleichen missfiel ihm. „Marco arbeitet erst heute Abend wieder.“, erklärte er nüchtern, konnte aber einen Blick nicht vertuschen, der Smoker dahin wünschte, wo der Pfeffer wuchs. Genervt stöhnte Smoker auf und hielt dem wütenden Blick stand, ehe er erneut ansetzte. „Darum geht es nicht. Ist was privates.“, erklärte er nur und konnte sich ein Zischen nicht verkneifen, was dem Schwarzhaarigen natürlich nicht entging. „Er ist bereits vergeben.“, zischte der Schwarzhaarige zur Antwort, worauf Smoker ihn verwirrt ansah. „Und? Was soll diese Information?“, fragte er dann, worauf der Schwarzhaarige aufstand und versuchte sich vor dem Weißhaarigen aufzubauen, was aber wenig bedrohlich wirkte, da dieser fast einen Kopf kleiner war. „Er ist MEIN Freund!“, schimpfte er, worauf Smoker noch verwirrter dreinblickte. „Das... freut mich?“, fragte er dann unsicher und kratzte sich verlegen den Nacken. Anscheinend hatte dieser Giftzwerg irgendetwas falsch verstanden. Dieser Gedanke verstärkte sich, als dieser mahnend seinen Zeigefinger hob. „Finger weg von ihm!“, schimpfte er, worauf Smoker seufzte. „Du kannst ihn gerne behalten. Deshalb bin ich nicht hier.“, meinte er dann nüchtern und drückte sich dann an den Schwarzhaarigen vorbei, setzte sich auf einen Hocker vor dem Spiegel. „Was willst du dann hier?“, fragte der Schwarzhaarige dann, verschränkte die Arme und bließ beleidigt seine Wangen auf. „Er soll ein Treffen für mich organisieren.“ Die Worte des Weißhaarigen ließen ihn einen Moment stutzen, aber nur Sekunden später fiel ihm ein, dass Marco ihm von einem Polizisten erzählt hatte, der anscheinend Whitebeards Hilfe benötigte. „Du bist dieser Cop der mit Vater reden will?“, fragte er dann unverhohlen, worauf Smoker eine Augenbraue hob. „Du kennst Whitebeard?“, stellte er eine Gegenfrage, ärgerte sich aber darüber, da er nicht geplant hatte, den Namen Whitebeards zu nennen. „Na sicher. Er ist mein Vater.“, erklärte Gefragter dann stolz. Smoker erinnerte sich daran, dass Whitebeard die Gewohnheit pflegte, seine Leute als seine Kinder zu betrachten und entsprechend zu behandeln. „Ich bin Ace.“, erklärte der Schwarzhaarige dann, was Smoker aus seinen Gedanken riss. „Wo ist Marco denn?“, fragte Smoker, der kein Interesse daran hatte sich vorzustellen. „Unhöflich.“, stellte Ace dann mit hochgezogener Augenbraue laut fest und seufzte dann. „Wer ist unhöflich?“, fragte eine bekannte Stimme, die sich als Marco zugehörig entpuppte als dieser hinter Ace auftauchte und ihm eine Hand auf die Schulter legte. Doch Ace brauchte nichts sagen, da diesem beim Anblick des Besuchs ein „Oh“, entfuhr. „Vater hat zugestimmt. Wenn du willst, kann ich dich direkt zu ihm bringen.“, meinte Marco dann, worauf Smoker sich sofort vom Hocker erhob und auf ihn zuging. „Besser jetzt als gleich.“, erklärte Smoker und drückte sich erneut an dem Schwarzhaarigen vorbei, der ihn böse anfunkelte. „Ich komm mit.“, erklärte Ace mit wütend zu Schlitzen verzogenen Augen, worauf Marco nur mit den Schultern zuckte. Er hatte nichts dagegen wenn Ace mitkäme, aber irgendwie hatte er das Gefühl, dass er etwas verpasst hatte. Kapitel 39: Kapitel 39 ---------------------- „Er ist weggefahren?“, fragte Shanks ungläubig und wartete auf eine erneute Bestätigung von seinem Gesprächspartner. „Ja. Sollen wir ihn aufspüren?“, fragte Ben dann und hörte wie Shanks leise etwas murmelte und sich anscheinend mit jemanden besprach, ehe er endlich antworte. „Hat er was mitgenommen?“, stellte dieser dann eine Gegenfrage, welche Ben verneinte. „Dann wird er sicher bald wieder kommen. Wir dürfen nicht vergessen, dass er auch im Stadtrat tätig ist und der Dekan einer Universität ist. Wahrscheinlich wird er nicht lange weg sein. Sonst hätte er ein paar Sachen gepackt. Nutzt lieber die Gelegenheit und sondiert sämtliche Ein- und Ausgänge aus. Außerdem möchte ich, dass ihr seinen Telefonanschluss anzapft, damit wir mithören können, wenn er wieder telefoniert...“, erklärte Shanks und setzte kurz darauf wieder an. „Passt auf, dass ihr nicht erwischt werdet.“ „In Ordnung. Sieh es als erledigt an. Wir melden uns später.“ „Und?“, fragte Yasopp neugierig. „Wir sollen hierbleiben und weiter spionieren. Dass er gerade nicht da ist, verschafft uns einen Vorteil. Wir werden uns einen Plan vom Haus machen und den Telefonanschluss anzapfen.“ „Aber was ist, wenn er länger weg bleibt?“, grübelte Yasopp laut, worauf Ben den Kopf schüttelte. „Er hat nichts mitgenommen. Außerdem trug er einen Anzug. Wahrscheinlich hat er nur was zu erledigen und kommt abends schon wieder...“, meinte Ben dann, da er sich nicht vorstellen konnte, dass Doflamingo so unvorbereitet abreisen würde. Weder Yasopp und Ben noch Shanks und Whitebeard sowie dessen Leute konnten auch nur erahnen, welches Spiel Doflamingo hier spielte. Sie wussten nichts von der Verbindung von Doflamingo zu dem Schwarzhaarigen und dem regen Interesse an dem blonden Koch seitens des Geschäftsmannes. Für sie ging es hier um etwas ganz anderes. Hauptgrund war nach wie vor, die Geschäfte Doflamingos im Untergrund zu boykottieren und sich somit einen Vorteil gegen andere Banden zu verschaffen. Viel zu viele waren in aussichtslosen Kämpfen gefallen, die sie ohne den blonden Sonnenbrillenträger gewonnen hätten. „Weggefahren?“, brummte Whitebeard fragend und überlegte einen Moment, ehe er in Shanks fragendes Augenpaar blickte. „Ich würde es nicht als unüblich ansehen. Es hätte mich eher gewundert, wenn er nur zu Hause rumsitzen würde...“, dachte er dann laut, worauf Shanks nickte. „Wenn er etwas ahnen würde, hätte er sicherlich Wachposten aufgestellt. Aber das hat er nicht getan. Also-“, Shanks unterbrach seine Erklärung, als der Vorhang zum Hinterzimmer erneut ungefragt zur Seite geschoben wurde. „Vater.“, kam es von Marco, welcher sich wieder einmal ohne Ankündigung in dessen Raum begeben hatte. Shanks schüttelte nur den Kopf. Anscheinend war es hier Gang und Gebe, einfach so in Besprechungen zu platzen. Whitebeard hingegen nickte seinem Sohn nur zu, worauf dieser das Wort ergriff. „Ich habe Smoker mitgebracht. Er möchte sofort mit dir reden.“, erklärte er nur, worauf Whitebeard lachte. „Lass ihn rein.“, mit diesen Worten drehte sich Marco wieder herum, ließ den Vorhang zu fallen, kam aber nur Sekunden später mit dem Weißhaarigen im Schlepptau wieder. Smoker funkelte den großen Mann finster an, ehe er sich eine Zigarre aus der Tasche zog und sich diese anzündete. Doch bevor Whitebeard oder Shanks etwas sagen konnte, drückte sich hinter dem Weißhaarigen noch Ace in den Raum und strahlte seinen Vater an. „Ace!“, kam es freudig von Whitebeard, worauf Ace sich sofort neben ihn stellte und ihn freudig begrüßte. Smoker hingegen knurrte wütend, da er sich in diesem Moment mehr als nur übergangen fühlte. Er räusperte sich einmal laut, worauf ihm die Anwesenden wieder ihre vollste Aufmerksamkeit schenkten. „Ich brauche eure Hilfe.“, erklärte der Weißhaarige nur knapp, worauf Shanks eine Augenbraue skeptisch hochzog und ihn ungläubig ansah. „Was du nicht sagst. Soweit sind wir auch schon.“, meinte er dann mit ironischem Unterton, worauf Whitebeard eine Hand hob. Er kannte die verschrobene Art des Weißhaarigen und keine Worte dieser Welt würden irgendetwas ändern. „Das Justizsystem verweigert dir die Hilfe. Doflamingo sei ein unschuldiges Lämmchen. Aber du weißt mehr und willst ihn zu Fall bringen. Soweit ist mir deine Situation klar. Aber was ich nicht verstehe...“, Whitebeard pausierte einen Moment und sah sich den Weißhaarigen genau an, ehe er fortführte. „Was ist es, dass dich dazu bringt, mich um Hilfe zu bitten? Welche Verbindung hast du zu Doflamingo? Was ist es wert, seine Prinzipien über den Haufen zu werfen? Deine Prinzipien?“, fragte er und blickte tief in die Augen des Weißhaarigen, welcher nach einiger Zeit den Rauch der Zigarre aus seiner Lunge entließ. „Er ist zu weit gegangen. Prinzipien Hin oder Her. Er verletzt meine Leute. Tötet Menschen. Lacht mich höhnisch aus. Es reicht mir. Das Rechtssystem sieht keinen Anlass etwas zu tun... Aber da draußen sterben Leute!“, erklärte er aufgebrachter als er wollte. Einige Sekunden herrschte Stille im Raum, ehe er erneut sprach. „Anfangs hielt ich es für meine Pflicht ihn hinter Gitter zu bringen. Es ging um Gerechtigkeit. Und er ist ein Mörder. Seit Wochen finden wir Tote in den Hintergassen, die allesamt eine rosa Feder bei sich tragen... Aber nach dem letzten Vorfall geht es mir nicht mehr allein darum, ihn zu stellen. Es geht hier um Rache.“ Ein anerkennendes Pfeifen entwich Marco. Er hatte nicht geglaubt – und auch kein anderer hier im Raum- dass es um so ein instinktives und banales Gefühl wie Rache ging. Das Pfeifen des Blondhaarigen führte dazu, dass Smoker nur wütend zischte, aber kein weiteres Wort mehr sprach. Für ihn war seine Ausführung beendet. Erneut herrschte einige Zeit Stille im Raum bis Whitebeard sich räusperte. „Wir sondieren ihn aus. Wir werden jegliche Informationen, die wir haben oder noch erhalten an dich weiterleiten. Im Gegenzug erwarte ich, dass du uns ebenfalls alles sagst, was du weißt.“ Smoker nickte nur, schien aber gedanklich die Wörter Whitebeards noch einmal durchzugehen. Und kaum hatte er den Gedanken überhaupt richtig überdacht, rutschte er ihm heraus und er sprach ihn laut aus. „Wieso seid ihr so erpicht darauf, Doflamingo zu schnappen? Wieso ausgerechnet jetzt? Sein Handel im Untergrund stört euch doch nicht erst seit gestern... Es ist seltsam, dass ihr ausgerechnet jetzt Schritte einleitet, besonders weil ihr sowieso schon ausgedünnt seid...“, grübelte Smoker laut. Es war zwar nur eine Frage der Zeit, bis Whitebeard in Aktion treten würde, aber dass er das ausgerechnet jetzt tat, was ihm in die Karten spielte, wirkte dann doch etwas surreal. Whitebeard lachte lauthals auf und während er laut lachte, legte er seine Hand auf den Kopf von Ace, der immer noch neben ihm stand und sich dann verlegen den Nacken kratzte. Kurz darauf zog Whitebeard seine Hand wieder weg und hörte auf zu lachen, um seinen Sohn ein Lächeln zu schenken, was auch Marco lächeln ließ. Shanks und Smoker hingegen sahen sich nur verwirrt an, ehe ihr Blick wieder auf Whitebeard fiel und ihm durch eben diesen Blick andeuteten, dass sie eine Antwort haben wollten. „Einer meiner geliebten Söhne vermisst einen Freund. Ace macht sich Sorgen um... wie hieß er noch gleich?“, fragend sah er seinen Sohn an, der ihm seine Frage sofort beantwortete. „Trafalgar Law!“ Mit Erstaunen blickte Smoker den Schwarzhaarigen mit Sommersprossen an. Irgendwoher kannte er den Namen doch... Es dauerte nur Sekunden, da fiel es ihm wieder ein. „Dieser Stripper?“, fragte er dann unverhohlen, worauf Ace ihn böse anfunkelte. „Ja... „Dieser Stripper“ ist ein Arbeitskollege und ich mag ihn sehr gerne. Mir war von Anfang an aufgefallen, dass mit ihm etwas nicht stimmte...“, erklärte Ace, worauf Smoker ihn skeptisch ansah. „Was hat Law mit der Sache zu tun? Irgendwie wirkt das Ganze gerade suspekt auf mich. Mein Arbeitskollege, der zurzeit im Krankenhaus ist, hat mir von seinem besten Freund erzählt, der anscheinend irgendwie in das Missfallen von Doflamingo geraten ist... Er berichtete von seltsamen Vorfällen und das jetzt das Baratie verbrannt ist, hat auch mit diesem Freund zu tun... Da dieser Freund aber mit Trafalgar Law verreist und somit aus der Schusslinie ist, wollten wir die Ermittlungen vorantreiben...“, er pausierte einen Moment. Irgendein Teil fehlte in seinem Puzzle und es wurmte ihn, dass er es nicht fand. „Was hat dieser Law damit zu tun?“, fragte er dann nachdenklich. „Trafalgar ist der Ziehsohn von Doflamingo.“, erklärte Whitebeard dann und begutachtete den Weißhaarigen, der erstaunt die Augen aufriss. Wieso wusste er nichts davon? Doflamingo hat einen Sohn? Seit wann? „Soweit ich weiß, gibt es keine Dokumente, die das belegen. Er ist also nicht adoptiert im eigentlichen Sinne. Und ob er im Standesamt gemeldet ist, ist auch fraglich. Ich könnte mir aber vorstellen, dass er keine Papiere hat.“, erklärte Whitebeard, da ihm die sichtliche Verwirrung Smokers aufgefallen war. „Wer ist der Freund deines Arbeitskollegen?“, meldete sich nun Shanks zu Wort, der dem Gespräch genauestens gefolgt war. Fragend zog Smoker seinen Kopf zu ihm herum, hatte aber nicht vor, ihm Informationen zu verschweigen. „Sanji. Sanji Vinsmoke.“, erklärte er dann nüchtern, ehe er erneut von seiner Zigarre zog und den Rauch langsam ausblies. „Das Ganze gefällt mir ganz und gar nicht. Wann ist das Baratie verbrannt? Wieso erfahre ich jetzt erst davon?“, wütend stapfte er an den Anwesenden vorbei zum Vorhang, zog diesen einen Stück zur Seite, ehe er sich suchend umsah. „Luffy! Komm mal hierher! Kein Aber!“, rief er dann, als er die Person fand, die er gesucht hatte und dessen Lippen bereits ein „Aber“ formten. Gerufener moserte noch laut durch den Raum, begab sich dann aber widerwillig zu ihnen und gesellte sich dann zu Shanks, welcher wieder seinen vorherigen Platz eingenommen hatte. Die Blicke der Anwesenden hafteten nun fragend auf dem Rothaarigen, der aber nicht plante, eine Erklärung abzugeben. „Luffy hör mir zu. Sanji steckt tief in der Scheiße.“, erklärte er seinem Ziehsohn,welcher ihn ungläubig ansah. „In wie weit? Was meinst du?“, fragte Luffy nach, ließ seinen Blick dann durch den Raum gleiten und nickte allen Anwesenden kurz zu. „Du erinnerst dich doch daran, dass er mit seinem Lover abgehauen ist, oder?“, diese Frage beantwortete Luffy mit einem Nicken. „Das schien nicht ganz zu stimmen. Ich will dich nicht zu sehr in die Sache reinziehen... aber ich brauche die Nummer von Sanji. Hast du noch einmal mit ihm geschrieben?“, fragte er dann, worauf Luffy sein Handy zückte und seine Kontakte durchging. „Nah. Geschrieben haben wir noch nicht. Zuletzt eben in dem Motel. Soll ich ihn anschreiben? Online ist er ja.“, meinte Luffy und sah in das fragende Gesicht des Rothaarigen. Dieser überlegte einen Moment, bis er dem Vorschlag von Luffy zustimmte, worauf dieser sich in die Ecke des Raumes setzte und munter darauf lostippte. „Woher kennst du Sanji?“, fragte Smoker dann, worauf Shanks seufzte. „Ist 'ne lange Geschichte. Aber mein Junge und er sind befreundet. Wir waren weiter außerhalb in einem Motel untergekommen, da sind wir ihm zufällig begegnet. Er berichtete von einem Schwarzhaarigen, der ihm begleiten würde.“, erklärte er, worauf allen Anwesenden ein Seufzen entging. „Scheint so, als würden dieser Sanji und Law irgendetwas mit Doflamingo zu schaffen haben... Das mag Fakt sein, hilft uns aber in keinster Weise weiter.“, meldete sich nun auch Marco zu Wort. „Vielleicht sind Sanji und dieser Traffy ja vor ihm geflüchtet?“, warf Luffy in den Raum, ohne von seinem Handy aufzusehen. Alle Blicke wanderten nun zu dem Schwarzhaarigen, der nun auch aufschaute. „Was?“, fragte er dann genervt, wusste nicht wieso ihn jetzt alle anglotzten. „Manchmal bist du überraschend helle in der Birne.“, meinte Shanks lachend und nickte den anderen im Raum zu. „Das klingt tatsächlich nachvollziehbar... nein... Das ergibt sogar Sinn. Meinem Arbeitskollegen kam es ebenfalls komisch vor, dass Sanji einfach ohne ein Wort verreist sein wollte. Das ist eher untypisch für ihn.“, erklärte Smoker. „Das bedeutet aber, dass Sanji von der Gefahr wusste, die von Doflamingo ausging... aber wieso hat er nichts gesagt?“, führte Smoker seinen Gedanken fort. „Na weil Sanji eben Sanji ist. Er ist nicht die Sorte Mensch, der anderen von seinem Kummer erzählt.“, erklärte Luffy nun, worauf die Blicke wieder auf ihn fielen. „Er antwortet übrigens nicht. Er hat die Nachrichten aber gelesen.“, ließ Luffy dann noch verlauten. „Gib mir seine Nummer.“, erklärte Smoker, worauf Luffy ihn einen Moment skeptisch ansah, ihm diese aber doch gab. „Ich ruf ihn an.“ Smoker hielt sein Handy eine Weile lose von sich; es klingelte durch, aber es schien niemand rangehen zu wollen. Gerade als er Auflegen wollte, hörte er wie der Gesprächspartner abnahm und sofort nahm er das Handy an sein Ohr. „Hallo? Hier ist Smoker! Sanji! Wo bist du?“, fragte er hektisch, hatte in Betracht gezogen, dass Sanji sofort wieder auflegen könnte. „Sanji ist nicht da.“, erklärte die Stimme am Hörer stumpf, aber hörbar außer Atem. „Trafalgar? Wo seid ihr?“, fragte er skeptisch nach, doch als nach einigen Sekunden keine Antwort kam, sprach er weiter. „Trafalgar, hör zu. Wir wissen, dass ihr vor Doflamingo flüchtet! WO zum Teufel seid ihr?“ „Tsk. Wenn ihr schon wisst, dass wir vor ihm fliehen, wieso wisst ihr dann nicht, dass er Sanji hat?“, die Antwort wirkte monoton, so als würde es ihn gar nichts angehen. Aber dennoch meinte Smoker Wut aus ihr interpretieren zu können. „Wie?“, horchte Smoker noch einmal nach. „Er ist weg. Ich bin auf den Weg zurück... Du stiehlst mir meine Zeit!“, knurrte Law auf der anderen Seite des Hörers. Kaum hatte er dies ausgesprochen, hörte Smoker noch, wie der Motor eines fahrbaren Untersatz', wahrscheinlich ein Motorrad, welcher leise im Hintergrund gebrummt, hatte wieder angelassen wurde. Dann endete das Telefonat auch wieder. Erstaunte Gesichtszüge zierten die Anwesenden. „Was hat er gesagt?“, fragte Whitebeard dann mit lauter Stimme. „Doflamingo hat Sanji.“, erklärte er dann mit ernstem Gesichtsausdruck. „Vergo...“, richtete der blonde Hüne das Wort an den Schwarzhaarigen, welcher sich Sanji über die Schulter geworfen hatte. Sie liefen querfeldein über eine große Wiese, die zwischen einigen alten Industrieanlagen vor sich her wucherte. Allerdings steuerten sie ein bestimmtes Ziel an und schwiegen nun schon eine Weile. Sanji schien gut genug von Vergo bearbeitet worden zu sein, so dass dieser vorerst nicht aufwachen würde. Vergo verstand es eben, seinen Job richtig zu machen. Fragend drehte Vergo dann nach einigen Metern seinen Kopf zu Doflamingo, dessen Gesichtsausdruck er nicht ganz deuten konnte. Doflamingo schielte auf den Blonden mit einer Mischung aus Amüsement und Skepsis, ehe er den Schwarzhaarigen mit hochgezogener Augenbraue erneut ansah. „Ist das dein Ernst?“, fragte er und musste seufzen, als Angesprochener nur verwirrt den Kopf schräg legte. Daraufhin schlug Doflamingo dem blonden Koch auf den beinahe entblößten Hintern. „Hättest du ihn nicht wenigstens wieder anziehen können? Also wirklich... wie sieht das denn aus...“, erklärte er , konnte aber einen amüsierten Unterton nicht unterdrücken. „Bist du nicht zufrieden mit der Durchführung des Jobs?“, fragte Vergo ihn, ließ sich aber keine Sekunde von ihm beirren und lief einfach weiter. „Ich bin sogar sehr zufrieden.“, erklärte er und lachte kurz auf. Nachdem sie erneut einige Meter weiter gelaufen waren, stoppten sie. Ein beinahe komplett zerfallener Brunnen war der Eingang zu ihrem neuen Versteck. Durch das hohe Gras war dieser auch nicht zu sehen, was es möglichen Verfolgern zusätzlich erschweren würde, es zu finden. Schweigend stiegen die beiden die Leiter herab und verschwanden ins Dunkle. Kapitel 40: Kapitel 40 ---------------------- Es war so finster... Als stünde er in der Finsternis. Wo war er? Sein Blick huschte aufgeregt von links nach rechts, doch nichts war zu erkennen. Nur schwarz. Beklemmend. Er hatte Angst. Was war das hier? Es fühlte sich an, als stünde er bereits eine Ewigkeit hier. Hier im Nichts. Er fühlte sich taub. Sein Körper fühlte sich fremd an. Wieso war hier keiner? Sein Herzschlag beschleunigte sich und er spürte, wie ihm schlecht wurde. Langsam bildeten sich Schweißperlen auf seiner Stirn. Seine Brust fühlte sich wie zugeschnürt an. Wieso war hier keiner? Wieso half ihm keiner? Kein Ton, kein Licht. Kein gar nichts. Er selbst auch nur flüchtig. Keuchend ging er auf die Knie. Wieso war er so allein? Seine aus Finsternis und Panik geweiteten Iriden suchten in der Finsternis nach etwas. Irgendetwas. Aber wieso war da Nichts? „Ach Sanji... Du bist und bleibst ein Vollidiot.“, hörte er eine bekannte Stimme. Erschrocken und auch erleichtert hob er seinen Kopf an, sah sich um. Zu sehen war nichts. „Komm schon. Steh auf. Ist ja peinlich.“, lachte die vertraute Stimme. Angetrieben von diesen Worten stand er auf und horchte ins Dunkle. „Siehst du. Geht doch.“ Angezogen von ihrer Vertrautheit drehte er sich herum und in einem Bruchteil einer Sekunde war es hell. So hell, dass er seine Augen mit seinem Arm verdecken musste. Es dauerte einige Zeit, da erkannte er, dass er mitten auf einer Straße stand. Irritiert sah er sich um. Wo war er hier? Und wieso kam ihm dieser Ort so vertraut vor? Als er das Lachen zweier Kinderstimmen hörte lief er instinktiv auf die Quelle des Geräusches hin, stoppte abrupt, als er erkannte, wer da vor ihm stand. Vor ihm mit dem Rücken zu ihm stehend stand ein kleiner blonder Junge, der sich hektisch über die Augen rieb und vor diesem stand mit Stolz herausgestreckter Brust ein grünhaariger Junge. Er kannte diese Kinder. Er kannte diesen Ort. Es schien sich um eine Szene aus seiner Kindheit zu handeln. Er erinnerte sich daran. Zorro und er hatten Kämpfen gespielt und in einem ungünstigen Moment hatte Zorro ihm in die Magengrube geboxt, worauf er plärrend auf die Knie gegangen war. Das war sicher schon Ewigkeiten her. Wie alt war er da? Er wusste es nicht mehr. Aber hieß das, dass er träumte? Wieso träumte er davon? Und wieso schien er dies bewusst zu erleben? Das wirkte sehr seltsam auf ihn... Bevor er sich weitere Gedanken machen konnte, wechselte die Szene und das letzte, was er noch mitbekam, war das fröhliche Gelächter der beiden Kinder. Alles um ihn herum schien in einem Strudel zu verschwinden, welcher zeitgleich einen neuen Ort preisgab. Er brauchte nicht lange nachdenken wo er war. Er wusste sofort, dass er sich im Baratie befand. Er lächelte, als er eine große Aufschrift auf einem Tuch erkannte, welche über die Schwingtüren gehängt worden. Stümperhaft verteilt hingen dort noch einige Luftschlangen und Luftballons, welche den lieben Worten zu Gratulation noch einen zusätzlichen kitschigen Hauch verliehen. Das war der Tag seines Abschlusses gewesen. Der Tag an dem er sich offiziell Koch schimpfen durfte. Immer noch mit einem Lächeln auf dem Gesicht lief er auf die besagten Schwingtüren zu. Zu seinem Erstaunen konnte er diese nicht öffnen, da seine Hand einfach durch das Holz hindurch zu gleiten schien. Nachdenklich betrachtete er seine Hand, ehe er sich dazu entschloss durch diese nicht existente Tür zu gehen. Das Schauspiel vor seinen Augen kannte er nur zu gut. Das war auch noch nicht allzu lange her. Vielleicht drei Jahre? In diesem Moment hatte er gar nicht das Bedürfnis genauer darüber nachzudenken. Er musste wieder lächeln. Sein Onkel, an dessen Rechten und Linken die übrigen Köche des Baraties grinsend standen, hatte mit den Tränen zu kämpfen. Er war so stolz. Nicht nur als Ausbilder, sondern auch als Vater. Es dauerte nicht lange, da lief ihm Rotz und Wasser aus Augen und Nase und heulend wie ein Kleinkind, ging er auf sein früheres Ich zu und überreichte ihm ein kleines Päckchen. Er wusste, dass es die goldene Uhr war, auf die Jeff lange für ihn hin gespart hatte. Die Szene war so rührend, dass ihm selbst einige Tränen entflohen. Plötzlich riss er die Augen auf und fand sich im Hier und Jetzt wieder. „Ein Traum?“, murmelte er während er sich aufsetzte und sich den Schlaf aus den Augen rieb. Im Bruchteil einer Sekunde wurde ihm bewusst, dass er hier nicht sein sollte. Panisch drehte er seinen Kopf von links nach rechts, versuchte auszumachen wo er sich befand. Das schnelle Kopf Herumreiße bereute er aber schlagartig, als er ein dumpfes Stechen an seiner Schläfe wahrnahm und diese reflexartig mit seiner Hand bedeckte. Erst jetzt bemerkte er, dass er sich auf einem riesigen Bett befand, welches ein Laken aus Seide trug. Akkurat gefaltet am Bettrand befanden sich auch einige Kissen und Decken, die ebenfalls in diesem edlen Stoff gewickelt waren. Alles in Pink. Allerdings schenkte er diesem Detail keine weitere Aufmerksamkeit und sah sich in dem Raum um. An der Decke war eine ziemlich helle LED-Lampe angebracht, welche den Raum mit einem unangenehm weißen Licht flutete. An den Wänden befanden sich einige Kommoden und in der Mitte des Raumes stand ein runder Tisch, um den einige Stühle verteilt standen. An der gegenüberliegenden Wand befand sich ein großer Fernseher, der in die Wand gelassen wurde. Verwirrt sah er sich weiter um, während er langsam aus dem Bett kletterte. Er musste zugeben, dass er noch nie solch ein riesiges Bett gesehen hatte. Gab es so etwas wie Familienbetten? Schnell schüttelte er diesen Gedanken wieder ab, als er mit den Füßen auf den Boden ankam und spürte, dass er auf einem flauschigen Teppich stand. Irritiert sah er an sich herunter und merkte erst jetzt, dass ihm jemand die Schuhe ausgezogen haben musste. Vorsichtig tapste er ein paar Schritte voran und stoppte als er eine Tür entdeckte. Er sah sich noch einmal um und als er immer noch niemanden entdecken konnte, öffnete er die Tür langsam. Missmutig schloss er die Tür wieder als er nur ein Badezimmer vorfand. Der ganze Raum wirkte wie frisch renoviert, Dekorationsgegenstände waren nirgends zu finden und auch Bilder hingen keine. Es war lediglich ein großer Raum ohne Fenster, bestückt mit einigen Möbeln. Und beim genaueren betrachten erkannte er nun auch endlich eine weitere Tür. Schnellen Schrittes lief er an dem Tisch vorbei zu der großen Tür. Eine Stahltür. Eine riesige, solide Stahltür. Enttäuscht schnalzte er mit der Zunge. Es wäre ja auch zu schön gewesen... Dennoch rüttelte er daran, nur um dann missmutig zu seufzen, da die Tür verschlossen war. Hätte ihn auch gewundert, wenn nicht. Aber wie kam er hier her? Und was war mit Law? Das letzte woran er sich erinnerte, war, dass er nur kurz aufgestanden war, um sich zu erleichtern. Und nun war er hier. Hatte Doflamingo ihn erwischt? Aber wieso fühlte er sich bis auf die Kopfschmerzen eigentlich ganz fit? Wieso ihn hierher verschleppen und körperlich unversehrt lassen? Und überhaupt. Wo war Law? Hatte er ihn auch mitgenommen? Ging es ihm gut? Hatte er ihn in einen anderen Raum gesperrt? Er zog einen Stuhl vom Tisch weg und setzte sich auf diesen. Wieder ließ er seinen Blick durch das Zimmer gleiten. Obwohl die Wände fein säuberlich weiß gestrichen waren, erkannte man dennoch gut, dass es sich um einfachen Beton handelte. Unter der Farbe war keine Tapete zu erkennen... insgesamt wirkte es kalt und ähnelte eher... tja... was ähnelte es eigentlich? „Einem Gefängnis.“, schoss es ihm dann durch den Kopf. Freudlos lächelte er, da ihm diese Beschreibung tatsächlich passend vorkam. Einige Zeit lang saß er am Tisch, hatte sich hin und wieder umgesetzt. Er konnte sich einfach keinen Reim darauf machen, was das Ganze sollte. Wenn Doflamingo ihn entführt hatte, wieso hatte er ihn dann einfach in diesen Raum gesperrt und sich bisher nicht gezeigt? Was hatte er denn nun mit ihm vor? Seufzend streckte er sich. Mit Sicherheit war schon eine Stunde vergangen und immer noch war er hier alleine. Wenn er nicht durch die jetzige Situation verrückt würde, dann durch die Stille im Raum. Es war wieder einiges an Zeit verstrichen. In der Zwischenzeit war er bereits einmal auf die Toilette gegangen und musste dabei feststellen, dass es sich um ein stinknormales Badezimmer gehandelt hatte. Toilette, Waschbecken und Badewanne. Ebenfalls komplett in weiß gehalten, wodurch es irgendwie steril wirkte. Aber da auch das Bad kein Fenster oder Ähnliches beinhaltet hatte, wodurch er hätte fliehen können, hatte er diesem auch keine weitere Beachtung geschenkt. Ungeduldig klopfte er mit seinen Fingern auf dem Tisch. Was sollte das Ganze? Es war erneut eine weitere halbe Stunde vergangen, zumindest fühlte es sich so an. Und bis jetzt war er immer noch alleine hier. Er stöhnte genervt auf und stand dann auf, wanderte etwas durch das Zimmer. Er fragte sich, wie spät es wohl wäre. Oder welche Tageszeit sie gerade hätten. Morgen, Mittag oder Nacht? Er hatte wirklich keine Ahnung. Und es fühlte sich bereits wie eine Ewigkeit an, in der er hier alleine war. Sollte das eine Art Folter sein? Wenn ja, so wirkte sie gut. Es war nervenaufreibend alleine hier zu sein, ohne zu wissen, wie er hier herkam. Warum er hier war. Was ihn erwartete. Oder was mit Law geschehen war. Mittlerweile musste es schon wieder eine Stunde später sein und Sanji hatte es sich erneut am Tisch bequem gemacht. Er wollte hier raus, aber er wusste nicht wie. Zwischendurch hatte er die Wände abgeklopft und an diesen gehorcht, nur um herauszufinden, was er eh schon wusste. Beton. Und da der Hall nur so dumpf war, wahrscheinlich sehr dickes. Missmutig starrte er an die Stahltür, nur um dann aufzuschrecken. Ein Klicken und das Drehen einer Vorrichtung, wahrscheinlich ein Zahnrad, holten ihn aus seinen Gedanken, worauf er sofort aufstand und sich in eine verteidigende Position brachte. Alles in ihm war in Alarmbereitschaft. Er beobachtete die Tür, wie diese sich nach einigem weiteren Klicken langsam aber stetig öffnete. Und genau so wie er es erwartet hatte, schob sich der Körper von Doflamingo durch die zum Schlitz geöffnete Tür, welche sofort wieder zufiel. Erneutes Klicken deutete daraufhin, dass sie von außen verschlossen wurde. Irritiert starrte Sanji nun in das grinsende Gesicht von Doflamingo, welcher mit ausgeweiteten Armen auf ihn zukam, was ihn einige Schritte zurückweichen ließ. „Herzlich Willkommen!“, verlautete Doflamingo, worauf Sanji ihn skeptisch musterte. Lachend blieb Doflamingo stehen und ließ seine Arme wieder locker neben seinen Körper fallen. „Was soll das hier?!“, entkam es Sanji laut, worauf Doflamingo sein Lachen einstellte und ihn erneut angrinste. „Wonach sieht es denn aus?“, fragte er amüsiert, allerdings erhielt er keine Antwort darauf. Einige Sekunden sahen sie sich an. Zumindest dachte Sanji das, da es durch die verspiegelte Sonnenbrille Doflamingos unmöglich war, zu wissen wo dieser hinsah. „Warum denn so angespannt?“, fragte er den blonden Koch, welcher sofort einen Satz zur Seite machte, als er auf das Bett zulief und sich dann auf dieses setzte. „Du scheinst dich gar nicht darüber zu freuen, mich zu sehen. Obwohl wir doch schon beim „Du“ waren.“, meinte Doflamingo und wirkte sichtlich enttäuscht. Was sollte das? Wozu dieses Schmierentheater? Was dachte Doflamingo sich dabei? Sanji fand einfach keine Antwort auf seine Fragen. Wieder schwiegen sie eine Weile, bis Sanji sich etwas lockerte ­ nach wie vor weit entfernt von entspannt ­ und ihn ungläubig ansah. Kaum merklich schüttelte er den Kopf, war völlig überfordert mit der Situation. „Wie geht es dir denn?“, fragte Doflamingo, worauf Sanjis Unterlippe unkontrolliert zitterte. Er wusste nicht, wie lange er sich noch zurückhalten konnte ehe er ihn anschreien würde. Oder eher anspringen und angreifen würde. „Ich war ziemlich verwundert, als Dadan mir Bescheid gab, dass du nicht zur Arbeit erschienen bist. Und dann war auch noch Law spurlos verschwunden... es hätte ja wer weiß was passiert sein können und-“ „Was soll das?! Wieso weiter diese Rolle spielen?! Ich weiß doch schon längst, was hier gespielt wird!“, brüllte Sanji, worauf Doflamingo begann finster zu lachen, aber nur kurz darauf aufhörte und aufstand. „Umso besser. Dieses ganze Gespiele geht mir auf die Nerven. Wobei es ab und an ganz amüsant ist.“ Sanji beobachtete die Bewegungen seines Feindes genau. Dieser zog sich seinen pinken Mantel aus und warf ihn achtlos auf das Bett, streckte sich kurz und steuerte dann das andere Ende des Raumes an. Er lehnte sich lässig an die Wand und verschränkte dabei die Arme. Sanji hatte dabei darauf geachtet, das ein gewisser Abstand zwischen ihm und Doflamingo bestand und war immer ein Stück zurückgewichen als dieser drohte zu nahe zu kommen. „Dann will ich Klartext reden. Du bist mir ein Dorn im Auge. Ich denke soweit bist du auch schon gekommen, da du nicht vollkommen beschränkt wirkst. Als ich dich eingestellt hatte, habe ich nicht gewusst, was für ein dreckiges Stück Abschaum du bist.“ Wütend verzog Sanji seine Augen zu Schlitzen und wollte gerade etwas erwidern, als Doflamingo ihm den Zeigefinger entgegenstreckte und diesen abweisend hin und her winkte. „Du willst Antworten? Die sollst du haben.“, erklärte er dann und verschränkte erneut die Arme ineinander. „Seit klein an forme ich ihn nach meinem Willen. Nach meinen Bedürfnissen. Bilde ihn aus. Trainiere ihn. In ein paar Jahren hätte er sein Studium abgeschlossen. Wäre Arzt unter meinen Fittichen gewesen. Hätte meine Geschäfte noch weiter vorangetrieben und unterstützt. Jahrelang.“, er stoppte und setzte erneut an. „JAHRELANG.“, wiederholte er dann wütend und sprach dann wieder ruhig weiter: „Gab es keinerlei Probleme. Alles lief wie geschmiert. Aber dann kommst du kleine Ratte daher. Stellst ihm nach. Verdrehst ihm den Kopf! Manipulierst ihn so, dass er vor mir abhaut!“ Sanji sah den erneut Grinsenden ungläubig an. Es war offensichtlich dass er über Law sprach, aber dass er seinen eigenen Worten zu glauben schien, war einfach nur unglaublich gestört. „Ich habe nichts dergleichen getan. Der Einzige, der hier manipuliert bist du. Glaubst du den Unfug wirklich, den du da faselst?“, fragte Sanji und blickte ihn irritiert an, da er etwas in seiner Hosentasche zu suchen schien. Kurz darauf spielte er mit einem USB-Stick herum, hörte dabei aber niemals auf zu grinsen. „So eine bescheuerte Frage. Aber ich habe ja gesagt, dass ich dir Antworten geben werde und ich halte immer mein Wort.“, erklärte er und drehte sich zum Fernseher um, in den er den USB-Stick steckte. Ohne weiter mit dem Fernseher zu agieren, drehte er sich erneut zu Sanji um, wirkte dabei ziemlich wütend. „Natürlich glaube ich diesen „Unfug“. Was denkst du denn? Du hast doch keinerlei Ahnung, von dem was Law für mich ist. Er ist mein wertvollster Besitz und das weiß er auch. Aber du hast ihn verwirrt! Hast ihn mit deiner Präsenz vergiftet!“, erklärte Doflamingo wütend. Einige Zornesadern hatten sich auf seiner Stirn gebildet, die sich aber kurz darauf mit einem erneut auftauchenden Grinsen verflüchtigt hatten. „Dabei geht es nicht einmal um Law. Auch wenn das jetzt so wirken mag. Es ging und geht immer nur um mich. Ich kann es nicht ausstehen, wenn Menschen wie du auf dem gleichen Boden laufen wie ich. Du bist eine unverschämte Drecksgöre. Hast keinerlei Respekt vor denen, die über dir stehen. Kennst deinen Platz einfach nicht. Niemand geht an mein Eigentum. Stiehlt mir mein Eigentum. Aber das wirst du noch lernen. Den mangelnden Respekt werde ich dir noch eintrichtern... Ich habe Gleiches mit Gleichem vergolten...“, grinsend blickte er in das irritiert dreinschauende Gesicht von Sanji. „Aber ich bin ein herzensguter Mann, musst du wissen. Und deshalb habe ich dir ein Geschenk mitgebracht.“, als er diese Worte gesprochen hatte, hatte er den Fernseher eingeschaltet und öffnete eine Videoplaylist von dem USB-Stick. Als er das erste Video eingeschaltet hatte, lief er auf den Tisch zu und setzte sich bequem an diesen, schlug ein Bein über das andere und beobachtete den Blonden, wie dieser näher zum Fernseher lief. Dabei ging es Sanji erstrangig darum, erneut Abstand zwischen sich und Doflamingo zu bringen und nicht die Videos zu sehen. Angespannt musterte er den Blonden, bis ein gewisser gefallener Name aus dem Video Sanjis Aufmerksamkeit auf den Fernseher lenkte. Es dauerte keine Sekunde, da hatte Sanji Doflamingo den Rücken zugekehrt und betrachtete das abgespielte Videomaterial erst ungläubig, dann entsetzt. Er konnte nicht glauben, was er dort zu sehen bekam. Anscheinend Aufnahmen aus den Nachrichten... aber das, was er dort sah... das konnte doch nicht wahr sein, oder? „...trotz des schnellen Erscheinens von Rettungskräften und Feuerwehr, gab es eine Vielzahl von Opfern. Die Polizei und die Spurenermittlung arbeiten bis zum jetzigen Zeitpunkt daran, die Identitäten einiger Opfer herauszufinden. Durch die extreme Einsturzgefahr des Restaurants „Baratie“-“ Sanjis Unterlippe zitterte unkontrolliert. Sein Körper war von Adrenalin geflutet. Er konnte nicht glauben, was er dort sah. Es wirkte unwirklich. Seine ganze Existenz wirkte unwirklich. „-war es den Rettungskräften nicht möglich, schneller zu agieren. Obwohl die Löscharbeiten sofort beim Eintreffen der Löschfahrzeuge begonnen hatten, war das Feuer kaum zu bändigen. Das Baratie ist komplett verbrannt. Bei dem Brand gab es 36 Todesopfer, weitere 29 Personen wurden schwer verletzt und befinden sich immer noch in medizinischer Intensivbetreuung. Unter den Schwerverletzten befindet sich ebenfalls der Eigentümer des Baraties. Aufgrund der schweren Verletzungen, ist es der Polizei noch nicht möglich gewesen, Befragungen durchzuführen...“ Ein entsetztes Quieken entkam den Blonden. Jeff... und auch all die anderen Köche waren verletzt worden? Wie konnte das passieren? Das Baratie hatte doch die modernsten Brandschutzmaßnahmen und- … Wie ging es Jeff? Und all den anderen Köchen? Er konnte kaum einen klaren Gedanken fassen. „Augenzeugen berichteten von einem extrem lauten Knall, gefolgt von einem hellen Lichtblitz. Es hätte nur Sekunden gedauert, da wäre das komplette Gebäude in Brand gestanden. Die Spurensicherung konnte bisher noch keine Erklärung für den Ausbruch des Feuers finden. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren.“ Das Video endete und Sanji war immer noch nicht in der Lage zu begreifen, was da geschehen war. Wie es geschehen konnte. Er war so perplex, die Worte Doflamingos hatte er bereits vergessen. Dass dies ein Geschenk Doflamingos war, erkannte er erst, als das nächste Video anlief. Ein blonder Mann im Anzug stand vor dem Rathaus der Stadt an einem Podest und hielt eine Rede. Sofort fiel es Sanji wie Schuppen von den Augen. Wütend mit zu Schlitzen verzogenen Augen starrte er den Mann im Bildschirm an, hatte in diesem Moment vergessen, dass dieser Mann gerade gemütlich hinter ihm saß und unentwegt grinste. „...Am heutigen Tage gedenken wir den Opfern und den Verletzten des Brands. Mein tiefstes Mitgefühl geht vor Allem an die Hinterbliebenen. Es ist unerklärlich, wie diese Katastrophe zustande gekommen ist... Wir alle hoffen auf eine baldige Erklärung... Ich bete für Kraft und Stärke für alle Verletzten und Hinterbliebenen... Ich habe bereits einen Hilfsfond eröffnet, in dem auch ich eine große Summe eingezahlt habe. Denn das Mindeste, was wir nun tun können, ist den Opfern einen angemessenen Abschied zu ermöglichen. Meine Gedanken sind bei allen Leidtragenden und ich bete dafür, dass diese trotz dieser Katastrophe die Hoffnung nie verlieren werden...“ Das Video endete und Sanji starrte immer noch auf den Bildschirm. Das war doch nur ein schlechter Scherz? So etwas konnte Doflamingo doch nicht tun... Es waren unschuldige Zivilisten! Menschen, die rein gar nichts mit dieser Sache zu tun hatten! Er hatte Menschen aus dem Leben gerissen und tat dann auch noch so, als wäre er der Samariter? Wie konnte er nur? Sanji wurde aus seinen Gedanken gerissen, als sich Doflamingo hinter ihm laut räusperte. „Und? So ein Geschenk bekommt man nicht alle Tage!“, erklärte er höchst erfreut und grinste. Erst jetzt wurde Sanji wieder klar, dass das Schwein, welches hinter dieser Tat steckte, genau hinter ihm saß und sich freudiges ins Fäustchen lachte. Wutentbrannt drehte er sich um und sah in das gehässige Grinsen des Sonnenbrillenträgers, unfähig seine Emotionen zu sortieren. Kapitel 41: Kapitel 41 ---------------------- Kapitel 41 Das konnte doch nicht real sein. Würde der Mann vor ihm wirklich so weit gehen? Andererseits konnte man ihm alles zutrauen. Aber wieso er? Was hatte er ihm getan? Dass er sich Law angenähert hatte, konnte doch nicht der Grund sein. Oder war der Sonnenbrillenträger wirklich so versessen nach ihm? Seine Hände zitterten unkontrolliert vor Fassungslosigkeit und Wut. Gleichzeitig fühlte er sich wie betäubt und wusste nicht mehr, wo er gedanklich ansetzen sollte. Das alles wirkte einfach zu surreal. Noch nie hatte er solch einen Psychopathen vor sich gehabt. „Zum Schießen.“, sprach der blonde Sonnenbrillenträger, immer noch weit grinsend und riss Sanji somit aus seinen Gedanken. Irritiert sah er seinen Gegenüber an, der dann fortführte. „Dein Gesicht ist zum Schießen! Schade dass ich keinen Spiegel habe, aber das solltest du sehen.“, erklärte er amüsiert, grinste den Blonden nach wie vor an. Langsam fasste Sanji sich wieder, seine Augen fixierten nun seinen Gegenüber und versuchten aus dessen Gesicht zu lesen. Wenn der Brand tatsächlich der Realität entsprach, wie ging es dann Jeff und den anderen? „Falls es dich interessiert... die Köche leben noch. Liegen vermummt im Krankenhaus. Auch dein grünhaariger Kumpel hat nicht ins Gras gebissen.“, erklärte Doflamingo, allerdings brauchte Sanji einen Moment, um die Informationen zu verarbeiten. Einige Sekunden starrte er in das grinsende Gesicht Doflamingos, ehe er verstand, dass sie lebten. Er war etwas erleichtert, aber immer noch nicht weniger wütend. „Aber was nicht ist, kann ja noch werden.“, erklärte Doflamingo mit einem ernsteren Gesichtsausdruck. „Was willst du?“, fragte Sanji mit zittriger Stimme, räusperte sich dann und wiederholte seine Frage noch einmal deutlich lauter, deutlich aggressiver. Fragend hob Doflamingo eine Augenbraue hoch, hob seinen Kopf und sah die Decke nachdenklich einen Moment an während er sich nachdenklich sein Kinn rieb, ehe er den Blonden erneut angrinste. „Ich weiß es nicht.“, meinte er dann amüsiert, sein Grinsen noch breiter. Verwirrt blickte Sanji nach rechts und links, ehe er den Geisteskranken erneut ansah. Das konnte doch nicht sein Ernst sein. „Wie?“, fragte Sanji nach, konnte mit dem Gesagten Doflamingos rein gar nichts anfangen. „Bist du taub? Ich habe keine Ahnung.“, erklärte Doflamingo mit Nachdruck in der Stimme, nach wie vor grinsend. Irritiert zog Sanji seine Augen zusammen, starrte den Blonden einen Moment an, ehe er verstand, dass dieser ihn nach Strich und Faden verarschte. Das war wohl eines seiner Spiele. „Was willst du?!“, Sanji brüllte beinahe, wusste langsam wirklich nicht mehr, wie er seine Wut kontrollieren sollte. Doflamingo hingegen schien mehr als nur amüsiert zu sein, ein leises Kichern entwich ihm, ehe er sich bequem gegen die Stuhllehne lehnte und den Blonden anzuschauen schien. Sanji spürte wie er immer wütender wurde, unfähig weiter einen klaren Gedanken zu fassen. Aus einem Impuls heraus machte er einen Satz auf Doflamingo zu, riss ihm wutentbrannt die Sonnenbrille vom Kopf und holte aus, um den Blonden eine Faust zu verpassen, die sich gewaschen hätte. Sichtlich erbost sahen Doflamingos blaue Augen den Blonden an, gefühlt stand in diesem Moment die Zeit still, und ohne seinen Blick von ihm zu nehmen, griff er nach dem Handgelenk des Blonden, stoppte so dessen Faustschlag noch lange bevor dieser ihn hätte treffen können. Doflamingo räusperte sich kurz, grinste dann erneut und erhob sich vom Stuhl. Dadurch dass er Sanjis Handgelenk nach wie vor fest im Griff hatte, zog er diesen ein Stück mit sich. Schockiert sah Sanji nun hoch zu dem Blonden. Bisher war ihm nie aufgefallen, wie riesig dieser war und schlagartig wurde ihm bewusst, dass er die Fassung verloren hatte und ihn angegriffen hatte. Panisch beobachtete er das Grinsen Doflamingos und als er spürte, wie dieser sein Handgelenk langsam losließ, ließ er seinen Arm langsam wieder herunter. Noch bevor er auch nur im Ansatz realisieren konnte, was hier vor sich ging, holte Doflamingo aus und schlug ihn mit der flachen Hand auf die Wange, gab ihm eine Ohrfeige, die sich gewaschen hatte. Der Aufschlag riss ihn von den Füßen und er spürte wie die Kraft des Schlags ihn zur Seite schleuderte und er zu Boden ging. „Scheiße.“, fluchte er innerlich, da ihm nun schmerzlich bewusst wurde, wie unfair die Kräfteverteilung zu sein schien. Er brauchte einen Moment, um sich vom Boden zu erheben, nahm aber dann reflexartig einen Schritt zur Seite, wollte möglichst mehr Abstand zwischen sich und Doflamingo bringen. Sich die brennende Wange haltend, sah er den Blonden an, der bisher keine Anstalten machte, sich ihm weiter zu nähern. Stattdessen grinste er ihn wie gewohnt an und hob nach einiger Zeit fragend eine Augenbraue. „Was denn? Du gibst schon auf? Ich dachte da käme noch was!“, lachend setzte er sich wieder auf den Stuhl nachdem er seine Sonnenbrille aufgehoben hatte und legte diese vorsichtig auf den Tisch ab. „Du bist wirklich seltsam.“,meinte Doflamingo und beobachtete den Blonden, wie dieser seine Hand nun von der Wange nahm und beide Hände in seine Hosentaschen verschwinden ließ. „Ich bin seltsam? Du bist ja wohl der seltsame hier.“, wütend starrte er Doflamingo an, welcher ein Bein auf das andere legte. Obwohl es nicht zur Situation passte, fühlte er sich mittlerweile etwas sicherer. „Also? Was willst du von mir? Warum bin ich hier?“ Doflamingo schien einen Moment zu überlegen, ehe er ihm eine Antwort gab. „Ich habe tatsächlich länger darüber nachdenken müssen, was ich mit dir mache. Dich einfach umbringen wäre zu leicht, wobei es eine Option war, mit der ich mich gut anfreunden konnte. Allerdings will ich auch, dass Law wieder zu mir kommt. Und ich befürchte dein Tod würde ihn ziemlich sauer machen. Also habe ich mir was anderes überlegt.“, er stoppte seine Aufführung und betrachtete den blonden Koch eine Weile lang, ehe er sich selbst zufrieden zunickte. „Du wirst mein Haustier.“, erklärte er dann, worauf Sanji ihn fragend ansah. „Dein Haustier? Spinnst du? Ich bin ein Mensch, kein Hund.“, erklärte Sanji sichtlich verwirrt, worauf Doflamingo ihn amüsiert ansah. „Ach herrje. Ich glaube ich habe einiges zu tun, um dich richtig zu erziehen. Jedenfalls... lass mich weiter erklären. Ich glaube Law wird sich auch darüber freuen, wenn ich euch beide im Haus habe. Ich bin ja nun wirklich kein Unmensch! Ich habe dich hierher gebracht, damit du lernst, wie es ist, unter mir zu sein. Und glaube mir, auf allen Vieren läufst du auch bald. Aber ich will nichts vorwegnehmen. Das ganze Spiel hier hat Regeln. Selbstverständlich erstelle ich diese Regeln. Aber es wäre ja langweilig, diese vorwegzunehmen, also werde ich dir immer erst dann die Regel verraten, wenn du sie gebrochen hast.“, Doflamingo setzte sich um und verschränkte seine Arme zufrieden grinsend hinter seinem Kopf. „Was ist, wenn ich nicht mitspielen will?“, fragte Sanji den Blonden, welcher seufzte. „Die Frage stellt sich doch überhaupt nicht. Für etwas intelligenter habe ich dich schon gehalten... Nun gut. Du befindest dich noch in der Schonfrist, daher darfst du noch Fragen stellen. Aber ich möchte noch mehr erklären. Dieses Spiel läuft nämlich nicht nur hier. Während wir hier „spielerische Erziehung“ durchführen, spielt auch Law mit. Denn er hat den Rätselspaß. Ich habe einen Hinweis für ihn versteckt, damit er dich finden kann. Je später er dich findet, umso mehr steigt unser Spiellevel an. Je stärker es ansteigt, umso höriger wirst du werden.“, während Doflamingo ihm sein Spiel erklärte, lauschte Sanji den Worten des Blonden gespannt. Er war momentan nicht in der Lage hier wegzukommen und wollte nicht riskieren, erneut geschlagen zu werden. Er hatte gar keine andere Wahl als ihm zuzuhören und sich zu überlegen, was er aus dem Gesagten machen konnte. „Allerdings ist das noch längst nicht alles! Wir und Law bilden nur zwei Spieleinheiten! Denn es scheint so, als wollten noch einige andere Partien mitspielen... Diese werden natürlich vor andere Schwierigkeiten gestellt. Aber das brauchst du nicht zu wissen, da es dich nicht betrifft. Dein Ziel wird es sein, den Spaß hier zu überstehen und zu hoffen, dass man dich findet. Beziehungsweise, dass Law dich findet. Selbstverständlich habe ich das Ganze so eingerichtet, dass nur Law eine Chance hat dich zu finden. Allerdings habe ich es so eingefädelt, dass er frühestens nach vier Tagen hier eintreffen kann, denn der erste Hinweis ist ein Fake. Sobald er hier eintrifft, startet die nächste Runde!“, freudig grinsend stand Doflamingo nun auf, ging zum Bett und zog sich seinen Federmantel über. „Mach es dir also bequem, so schnell kommst du hier nicht weg.“ Sanji starrte den Blonden einfach nur an. Ein Spiel sollte das Ganze werden? Was ging nur im Kopf Doflamingos vor? Er versuchte seine Gedanken zu sortieren, scheiterte aber kläglich daran. „Ich werde uns etwas zu essen holen. In zwei Stunden geht es los. Du kannst fernsehen oder schlafen. Baden oder sonst was. Ist mir egal, was du machst. Du kannst auch versuchen, auszubrechen, aber das wird dir sowieso nicht gelingen, also spare dir die Mühe.“, erklärte Doflamingo grinsend und bewegte sich auf die Stahltür zu. Sanji beobachtete den Blonden genau, allerdings schien dieser sich keine Blöße zu geben. Und als Doflamingo den Raum verlassen hatte, klickte die Türvorrichtung von außen auch wieder, signalisierte ihm, dass er immer noch gefangen war. In was für ein Schlamassel war er hier nur reingeraten? Nach einigen weiteren kläglichen Versuchen aus dem Rau zu entfliehen, hatte Sanji sich tatsächlich dafür entschieden baden zu gehen. Immerhin war seine letzte Dusche schon einige Zeit her gewesen und er fühte sich wirklich schmutzig. Durchgehend hatte er Angst, dass der Federmantelträger hinein kommen würde, allerdings war dem nicht so gewesen. Das begrüßte er natürlich, da er keine Lust hatte ihm nackt gegenüber zu stehen. Er hatte auch so keine Chance gegen ihn und nackt würde er sich noch um einiges schwächer vorkommen. Als er sein Bad beendet hatte und sich wieder eingekleidet hatte, setzte er sich auf das Bett. Seufzend sah er sich in dem Zimmer um, machte sich Gedanken darüber, ob es wirklich keinen Weg nach draußen gäbe. Da er aber wirklich jede kleinste Ecke des Raumen abgesucht hatte und nichts gefunden hatte, was ihm eine Flucht ermöglicht hätte, lehnte er sich zurück und ließ seinen Körper auf dem weichen Bett nieder. Für den Moment würde er sich wohl mit dieser Situation arrangieren müssen. Das Klicken der Türeinrichtung ließ ihn seine Augen aufreißen. Anscheinend war er eingeschlafen, allerdings hatte er keine Zeit wach zu werden. Sofort setzte er sich auf, unterdrückte den Schwindel so gut es ging und beobachtete wie die Tür sich öffnete und Doflamingo sich ins Zimmer begab, während die Tür hinter diesem zufiel und erneut dieses verfluchte Klicken zu hören war. Misstrauisch begutachtete er den Blonden, der einige Tüten bei sich trug und diese auf den Tisch legte. Grinsend sah er zu ihm herüber, während er die Tüte auspackte und somit offenbarte, dass es sich um Essen zu handeln schien. Aus einer anderen Tüte holte er Besteck und Geschirr raus, blickte noch einmal zu Sanji, nickte zu sich selbst und deckte dann den Tisch. Immer noch wie erstarrt beobachtete Sanji jede Bewegung des Blonden, wunderte sich darüber, dass keine Feindseligkeit von ihm auszugehen schien. Sanji hob etwas irritiert eine Augenbraue, als der Sonnenbrillenträger plötzlich anfing zu summen und das Essen auf dem Geschirr verteilte. Er verteilte Nudeln, Braten, Soße sowie Gemüse auf die Teller, gab dann noch Pudding in zwei Schälchen ehr er die Tüten zusammenknüllte und auf das weiße Schränkchen an der Wand ablegte. Danach setzte er sich so an den Tisch, dass er mit der Front zu Sanji gerichtet war. Einige Sekunden saß er da, ehe er eine Augenbraue hob und sich räusperte. „Das Essen wird kalt.“, erklärte er nüchtern, aber Sanji machte keine Anstalten sich vom Fleck zu bewegen. Doflamingo seufzte enttäuscht und Sanji beobachtete, wie die Augenbrauen, die sich zuvor noch fragend gehoben hatte, nun unter der Sonnenbrille verschwanden. Er schien wütend zu sein. „Setz dich hin.“, sprach Doflamingo mit bestimmenden Ton und Sanji zuckte, da er spürte, dass das keine Bitte sondern ein Befehl war. Langsam lief er auf den Tisch zu und setzte sich gegenüber an den gedeckten Platz. Sein Blick schweifte einmal über das Essen, welches wirklich gut aussah, aber er hatte nicht vor, davon zu essen. Der Blonde hätte ja wer weiß was untergemischt haben können. Erneute nickte der Blonde scheinbar sich selbst zu, ehe er begann zu essen. Sanji spürte allerdings, dass dieser ihn durchgehend zu beobachten schien und nachdem er seine Gabel einige Male in seinem Mund verschwinden ließ, legte er diese neben seinen Teller ab. „Ich habe das Essen nicht vergiftet, falls du das denkst. Also iss.“, erklärte er während er sich etwas vorbeugte und jeden einzelnen seiner Muskeln zu observieren schien. „Und das soll ich glauben?“, fragte er misstrauisch. „Das verletzt mich.“ „Schön.“ „Sanji...“ Doflamingo sprach seinen Namen mit einen Unterton, der ihm Angst einjagte. Er neigte dazu zu vergessen, in welcher Situation er hier sich befand und um diese wieder zu deeskalieren, seufzte er laut, ehe er ein genervtes „Ist ja gut.“ von sich gab, das Besteck in die Hände nahm und zögerlich begann zu essen. Er beobachtete, den Blonden wie dieser lächelte und dann selbst wieder anfing zu essen. Beide schwiegen während sie ihre Teller leerten, lediglich Blicke wurden ausgetauscht. Und als sie aufgegessen hatte, beide ihr Besteck auf den Teller ablegten, beobachtete Sanji jede Bewegung des Blonden. Das essen schmeckte gut, es schien nicht vergiftet zu sein, aber was sollte das? Wieso brachte er ihm essen? Sanji massierte sich die Schläfen, sein Schädel brummte. „Kopfschmerzen?“, fragte Doflamingo den Blonden und konnte sich ein amüsiertes Grinsen nicht verkneifen. „Etwas...“, erwiderte Sanji und fragte sich, warum der Blonde so amüsiert zu sein schien, als hätte er einen Witz gehört. „Soll ich dir sagen warum? Vergo hat dir ordentlich eins Rüber gezogen, würde mich nicht wundern, wenn du eine Gehirnerschütterung hast!“, meinte er belustigt, worauf Sanji nur ein leises „Achso“ von sich gab. „Ich habe schon öfter gesagt, dass ich kein Unmensch bin. Wenn du Schmerztabletten brauchst, sag‘ Bescheid.“ Sanji blickte Doflamingo irritiert an. Wieder kochte die Wut in ihm hoch. „Ich verstehe es einfach nicht.“, erklärte er besiegt. Das alles ergab einfach überhaupt keinen Sinn. Doflamingo lachte kurz auf, streckte sich und erhob sich vom Tisch. Zufrieden überblickte er den Tisch, da alles restlos aufgegessen war und begann das Geschirr zu stapeln. Er entknüllte die Tüten wieder und packte das Geschirr in diese, um es später wieder mitnehmen zu können. Sanji saß erschöpft am Tisch und beobachtete den Blonden dabei, wie er aufräumte. Erneut nickte dieser und setzte sich nach getaner Arbeit wieder an den Tisch. Einige Minuten saßen sie schweigend da, gingen ihren Gedanken nach, bis Doflamingo die Stille unterbrach. „Ich hatte nicht erwartet, dass du so ein schlechter Spieler bist.“, erklärte Doflamingo bitter, was Sanjis Aufmerksamkeit sofort auf ihn lenkte. „Wir spielen gerade mal etwas über eine Stunde und du hast bereits fünfmal die Regeln gebrochen...“ „Was meinst du?“ „Du hast nicht beim Tisch decken geholfen, du bist nicht zu Tisch gekommen, als ich serviert habe, du hast keinen guten Appetit gewünscht, du hast dich nicht bedankt und auch nicht beim abräumen geholfen.“ Sanji sah den Blonden fragend an. „Das ist nicht nur ungehorsam sondern auch extrem unhöflich. Und ich habe dir gesagt, dass ich dich bestrafen werde, wenn du dich nicht an die Regeln hälst.“ „Die ich aber gar nicht kenne!“, brüllte Sanji wütend. „Das ist doch wohl gar nicht nötig! Ich erwarte Höflichkeit, Respekt, Gehorsam und Benehmen! Das solltest du wirklich beherrschen... auch ohne die Regeln zu kennen!“, sprach er und stand auf, lief um den Tisch herum. Bevor Sanji reagieren konnte, hatte Doflamingo ihn am Oberarm gegriffen und vom Stuhl gezogen. Ohne ihn loszulassen, schlug er ihm mit voller Wucht mit der Faust ins Gesicht. Hätte Doflamingo ihn nicht festgehalten, wäre er sicher bis zu Wand geschleudert worden. Der Schmerz kam so urplötzlich, ließ ihn Sternchen sehen und bevor er auch nur wieder geradeaus sehen konnte, hatte Doflamingo ihn zu Boden geworfen und trat ihm in die Rippen, welche unter seinen Füßen laut knackten. Ein weiteres Mal trat er zu, dieses Mal auf den Oberarm, noch einmal in den Oberschenkel. Sanji stöhnte vor Schmerz auf, was den Blonden zu stoppen schien. Einige Sekunden sah er zu Sanji runter, ehe er ihn am Kragen griff und wieder auf die Beine zog. Sanji hatte das Gefühl ohnmächtig zu werden, war aber wieder hellwach, als Doflamingo ihn in die Arme schloss. Sanji spürte den heißen Atem Doflamingos in seinem Nacken, seine Haare stellten sich auf und ihm überkam Panik. Er zitterte. Er hatte Angst vor dem blonden Hünen, welcher ihn nun etwas ins Ohr flüsterte. „Das war nur ein Vorgeschmack.“, hauchte er ihm ins Ohr, worauf Sanji schluckte. Er konnte nichts erwidern, selbst wenn er es gewollt hatte. Die Leichtigkeit mit der Doflamingo ihn überbewältigt hatte, schockierte ihn. Als dieser ihn hochhub und dann behutsam aufs Bett legte, weiteten seine Augen sich noch weiter vor Schreck. Grinsend strich Doflamingo ihm die Haare aus dem Gesicht, bückte sich vor und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Panik spiegelte sich in den Augen des Blonden wider, welche Doflamingo sehr amüsierte. Er strich ihm noch einmal zart mit dem Handrücken über die Wange, ließ von ihm ab und ging zu den Tüten, in die er das Geschirr gelegt hatte. Schweigend griff er nach diesen und trug sie in der linken Hand, während er mit der rechten in seiner Hosentasche wühlte. Er legte eine Schablone Schmerztabletten auf den Tisch und lächelte den Blonden an, welcher noch immer nichts sagen konnte. Das einzige was über seine Lippen ging, war sein heißer Atem, der unregelmäßig und schnell kam. „Bis später.“, verabschiedete sich Doflamingo und verließ den Raum wieder. Es dauerte nicht lange, da schluchzte Sanji. Er weinte nicht vor Schmerz, obwohl die dunkelblauen Flächen auf seiner Haut dies vermuten ließen, sondern aus Angst und aus Wut. Kapitel 42: Kapitel 42 ---------------------- Kapitel 42 Sanji lag eine ganze Weile einfach nur da und verfluchte sich für seine Schwäche. Wie konnte er sich so einfach überwältigen lassen? Dieser gewaltige Unterschied der Stärke... Doflamingo war sicherlich über zwei Meter groß, aber dass er so stark war, empfand er als unmöglich. Ein Schlag hatte ausgereicht, um ihn komplett zu betäuben. Die weiteren Schläge hatte er nicht einmal mehr wahrgenommen. Umso mehr spürte er sie aber nun. Sein linker Oberarm war dick geschwollen, genauso wie sein linker Oberschenkel und seine Rippen... Hätte Doflamingo es gewollt, hätte er ihm den Rumpf eintreten können und das wäre es dann gewesen. Langsam hob er seinen rechten Arm und strich mit der Hand über die dicke Schwellung, die sich unter seinem Oberteil versteckte. Er zischte vor Schmerz, tastete aber dennoch vorsichtig seinen Brustkorb ab. Eins, zwei, Drei... Drei Rippen waren gebrochen, die er zumindest ertasten konnte. Durch die Schwellung war es unmöglich zu sagen, ob es nur diese Drei waren oder nicht. Da seine Atmung nicht beeinträchtigt schien, vermutete er, dass seine Lunge unversehrt geblieben war. Er seufzte. Seit wann war er so ein Weichei? Seine Tränen waren bereits getrocknet, aber dass er ihnen überhaupt so einen freien Lauf gelassen hatte, beschämte ihn. Wieder seufzte er. Einige Minuten lag er noch auf dem Bett, ehe er sich dazu entschied, sich aufzusetzen. Ein wütendes Hissen entkam ihn, als er spürte, wie der Schmerz sich durch seinen Körper zog. Die Tatsache, dass Arm und Bein nicht gebrochen schienen, ließ ihn vermuten, dass es nicht Doflamingos Absicht war, ihm etwas zu brechen. Es dauerte eine Weile bis er endlich an der Bettkante gesessen hatte, um sich mühselig hoch zu hieben. Langsam humpelte er ins Bad und immer mal wieder stöhnte er auf, da sein Bein stark schmerzte. Mit Müh‘ und Not hatte er sich erleichtert und etwas aus dem Wasserhahn getrunken, ehe er sich zurück ins Bett legte. Was sollte er auch sonst tun? Die Möglichkeit der Flucht war nicht gegeben. Er hoffte nur, dass irgendwer sein Verschwinden bemerkt hatte und die Polizei oder sonst wen alarmiert hatte, um ihn ausfindig zu machen. Er hatte zwar gesagt, dass er kurzfristig in den Urlaub fahren würde, aber er bezweifelte, dass irgendwer ihm diese Geschichte abgenommen hatte. Doflamingos Worten nach schien Law nicht in seiner Gewalt zu sein, was ihn wenigstens etwas beruhigte. Auch wenn dieser nicht wusste, wo er sich befand, so würde er sicher Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um ihn aus Doflamingos Fängen zu befreien. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis man ihn fand. Er durfte also nicht die Hoffnung aufgeben und sich durchbeißen müssen, egal wie schwer es werden würde. Und trotz der Schmerzen, war er der Ansicht, dass er Doflamingo nicht geben dürfte, was er wollte. Gehorsam. Er gehörte ihm nicht, er hatte seinen eigenen Kopf und so schnell würde er sich nicht umdisziplinieren lassen. Zumindest hoffte er, dass er so stark sein könnte. Die Schmerztabletten hatte er nicht angerührt, obwohl er mehrmals darüber nachgedacht hatte. Allerdings wollte er Doflamingo nicht das Gefühl geben, dass er schon gewonnen hätte. Davon abgesehen, ergab das alles überhaupt keinen Sinn. Je mehr er darüber nachdachte, um so unlogischer erschien es. Er entschied sich also dafür, es sein zu lassen darüber nachzudenken, was in dem Kopf des Blonden vor sich ging. Sanji war eingeschlafen und hatte einen traumlosen Schlaf, zumindest erinnerte er sich nicht daran, geträumt zu haben, als er mit den Augen blinzelte und erneut wieder nur das sterile Weiß des Raums vorfand, als er an die Decke schaute. Er hatte keine Vorstellung davon wie lange er geschlafen hatte und eigentlich interessierte es ihn auch nicht. „Guten Morgen, Schlafmütze! Naja, guten Abend wohl eher!“, erklärte Doflamingo lachend, wodurch Sanji sich sofort aufsetzte und den Blonden anstarrte. Wann war er denn wieder gekommen? Und wieso hatte er ihn schlafen lassen? Und es war bereits Abends? Wie lange war er denn nun hier? „Und? Geht’s dir besser? Du hast so im Schlaf gejammert, man hätte meinen können, man hätte dir sonst was getan...“ Doflamingos dämliches Grinsen war zum Kotzen. „Sehr witzig.“, antwortete Sanji sarkastisch. „Ist ja gut. Nicht beleidigt sein!“, erneut lachte er. „Ich habe ein bisschen was mitgebracht.“, erklärte Doflamingo dann und hielt eine Tüte hoch, die aus einer Apotheke zu sein schien. „Konnte ja nicht ahnen, dass du so zerbrechlich bist. Das ist mir bei Law nie passiert.“, meinte er schmunzelnd und stand auf. Sanji merkte, dass er seinen Federmantel über den Stuhl gehängt hatte und anhand einer Zeitschrift, die sichtbar wurde, als er vom Tisch zu ihm zulief, ließ ihn vermuten, dass der Sonnenbrillenträger bereits eine Weile hier gewesen zu sein schien. Als Doflamingo nun an der Bettkante stand, ruschte Sanji sofort weiter von ihm weg, versuchte ihn dabei mit seinen Blicken zu töten. „Stell dich nicht so an. Dass ich überhaupt so nett bin und dich verarzten will. Komm her oder ich zwing dich.“, erklärte Doflamingo leicht genervt, worauf Sanji nur ein „Bring mich dazu“, erwiderte. „Oh? Hast du deinen Mut wieder gefunden? Amüsant.“, erklärte er grinsend, schwang sich aufs Bett und setzte sich auf Sanjis Beine. Sanji hatte versucht wegzurutschen, aber seine Verletzungen verlangsamten ihn deutlich. „Argh!“, stöhnte Sanji auf, als Doflamingos Gewicht auf seinen verletzten Oberschenkel drückte. Das ließ den Sonnebrillenträger aber nur eine Augenbraue hochziehen und seine Mundwinkel belustigt hochziehen. „Heulsuse.“, erklärte Doflamingo nur, legte die Tüte neben sich und streckte seine Hände aus, um das Hemd des Blonden aufzuknöpfen. Das ließ sich dieser natürlich nicht gefallen und versuchte Doflamingo von sich zu stoßen, was diesen nur seufzen ließ. „Musst du mir so auf die Nerven gehen?! Ich tu dir gerade einen Gefallen und wenn du nicht willst, dass ich dir Hier und Gleich etwas breche, dieses mal dann nicht versehentlich, hälst du jetzt still.“ Die Art mit der Doflamingo diese Worte sprach, sorgte dafür, dass Sanji sofort wusste, dass er nicht scherzte, worauf er den Widerstand einstellte. Während Doflamingo ihm das Hemd aufknöpfte und ihn dieses dann von den Armen streifte, beobachtete Sanji jeden Muskel, jede Bewegung des Blonden genauestens. „Ordentlich...“, seufzte Doflamingo nur, während er sich die Schwellung ansah. Als Sanji seine Seite abgetastet hatte, war er besonders vorsichtig gewesen, aber diese Vorsicht legte Doflamingo nicht an den Tag. Achtlos der Schmerzen, die Sanji stöhnend verdeutlichte, tastete er den Brustkorb ab. Drückte ungeachtet der Schwellung stark zu, um die Rippen genau zu ertasten. „Ziemlich saubere Brüche. Da hast du ja noch einmal Glück gehabt.“, erklärte Doflamingo, während er eine Salbe großzügig auf die Schwellung verteilte. „Glück? Du tickst doch nicht ganz sauber.“ „Ja, „Glück“. Ich meine ich habe mich extra zurückgehalten. Ich weiß ja, dass du ein Weichling bist, aber dass du so schnell zerbrichst, habe ich nicht ahnen können. Du hattest Glück, dass ich dir nicht den gesamten Brustkorb zerschmettert habe.“ „Und soll ich mich jetzt bedanken? Danke, dass du mir nur ein paar Rippen gebrochen hast.“ „Gerngeschehen.“, erklärte Doflamingo und ignorierte die Ironie in Sanjis Worten gekonnt. „Allerdings...“, er unterbrach sich und und griff nach einem Verband, um diesen möglichst fest umzulegen, bevor er fortführte. „Ist das jetzt eine Ausnahme. Ich habe dir ja gesagt, dass ich dich brechen werde. Nur für echte Brüche ist es noch zu früh.“, sprach er ernst während er den Verband um Sanjis Brustkorb fixierte. Sanji erwiderte nichts und beobachtete den Blonden dabei, wie dieser seinen Oberarm begutachtete. Als er diesen dann losließ und von Sanji herunter ging, sich neben das Bett stellte, - dieses Mal die andere Seite - schien es so, als würde er ihn fragend ansehen. Irritiert sah Sanji Doflamingo an, wollte gerade ein „Was“ mit seinen Lippen formen, als ihm klar wurde, was der blonde Hüne von ihm wollte. „Nein“, sprach Sanji deutlich. Mit Sicherheit würde er sich jetzt nicht die Hose ausziehen. „Müssen wir das jetzt noch einmal durchspielen?“, fragte Doflamingo deutlich verärgert. „Ich will mir nur den Oberschenkel ansehen.“, erklärte er, worauf Sanji deutlich mit dem Kopf schüttelte. „Na gut. Ich hoffe, du weißt, dass du mich damit verärgerst?“ „Ist mir doch egal.“ „Okay. Mal sehen wie lange.“, erwiderte Doflamingo amüsiert und setzte sich wieder an den Tisch, blätterte in seiner Zeitschrift. Keiner von beiden sprach ein Wort. Lediglich das Blättern in der Zeitschrift Doflamingos unterbrach die Stille zwischendurch. Nach einiger Zeit hielt Sanji dies aber nicht mehr aus. „Warum?“, fragte Sanji, bekam aber lange keine Antwort, da Doflamingo zu lesen schien. „Warum was? Sprich ganze Sätze“, erklärte Doflamingo genervt und schlug die Zeitung zu als er den Artikeln beendet hatte. „Warum verletzt du mich und verarztest mich dann?“ Doflamingo schwieg einen Moment, drehte sich dann auf dem Stuhl, um den jungen Koch anzusehen. „Was ist das für eine Frage? Das habe ich dir doch schon erklärt.“ „Die Erklärung ergibt aber keinen Sinn.“ „Ich denke aber doch. Ich sagte doch, dass du eine Weile hier sein wirst. Welchen Sinn hätte es, dich direkt am ersten Tag kaputt zu machen?“, erklärte Doflamingo, worauf Sanji nur zischte. Für ihn schien es anscheinend Sinn zu haben. Wieso auch immer. Er selbst war genauso verwirrt wie zuvor. „Schau nicht so fragend. Ich habe dir doch erklärt, dass du mein Haustier sein wirst. Und es passt. Du scheinst keinen Deut intelligenter zu sein als ein Hund. Keine Ahnung was Law an dir findet.“ Sanji erwiderte nichts. Was sollte er auch er sagen? Doflamingo ließ nicht besonders gut mit sich reden, so viel hatte er schon mitbekommen. „Aber was anderes. Ich denke es wird Zeit, mein Haustier zu dressieren!“, erklärte Doflamingo und erhob sich von seinem Stuhl. Fragend sah Sanji den blonden Hünen an, wie dieser einfach nur grinsend da stand. Dieser schien sich ein paar Gedanken zu machen. „Vom ganzen Sitzen und lesen ist mein Nacken ganz steif. Massier mich.“ „Ist das dein Ernst?“, fragte Sanji mit zu Schlitzen zusammengezogenen Augen. „Sicher.“, gab Doflamingo nüchtern von sich, beobachtete den Blonden, der keine Anstalten machte zu ihm zu kommen, ehe er sich zu ihm aufs Bett bequemte und sich im Schneidersitz vor ihn setzte. „Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich dich anfasse, oder?“, fragte Sanji, bewegte sich aber kein Stück von der Stelle. So bescheuert es auch war, Sanji fühlte sich mittlerweile deutlich wohler in dieser Situation. Doflamingo drehte seinen Kopf über seine Schulter und sah den Blonden einen Moment an, ehe er seufzte. „Wieso willst du, dass ich dir wehtue? Bist du ein Masochist?“, fragte Doflamingo, worauf Sanji nur ein trockenes „Ha ha“ erwiderte. Da Sanji noch immer keine Andeutungen machte, sich auch nur einen Millimeter von der Stelle zu bewegen, stöhnte Doflamingo genervt auf. Er gab ihm extra leichte Aufgaben und selbst dazu war der blonde Koch nicht fähig. „Gut. Ich bin äußerst sadistisch veranlagt. Denke wir beiden passen zusammen!“, erklärte Doflamingo lachend, drehte sich dann auf dem Bett herum und saß dann grinsend im Schneidersitz vor Sanji. Er schien einen Moment darüber nachzudenken, was er nun tun sollte. Fasste sich aber recht schnell, zumindest vermutete Sanji das, da der Blonde erneut dämlich grinste. „Du willst mich also nicht anfassen? Bist du dir sicher?“ „Natürlich. Wieso sollte ich dich anfassen wollen?“ „Deine Entscheidung. Beschwer dich hinterher nicht.“, erklärte Doflamingo, blieb noch einen Moment sitzen, ehe einen Sprung nach vorne machte und sich auf die Beine des Blonden setzte, der ihn nur fassungslos ansah. „Ich habe keine Probleme damit dich anzufassen.“, erklärte Doflamingo ruhig, griff nach Sanjis Händen als dieser ihn von sich stoßen wollte. Die Handgelenke fest im Griff lehnte er sich über ihn, drückte seine Arme in die weiche Matratze. Sanji wurde blass. „Hör auf mit dem Scheiß!“, brüllte er und versuchte den Blonden irgendwie von sich zu stoßen. Aufgrund des Gewichts gelang ihm das aber nicht. Sanji wurde noch blasser, als das Gesicht des Blonden nur einige Zentimeter von seinem eigenen Gesicht entfernt war. Ein geschockter Laut entkam ihm, als Doflamingo seine Lippen auf seine eigenen legte. Sanji sah wie seine vor Schreck aufgerissenen Augen sich in der Sonnenbrille Doflamingos spiegelten. Erneut versuchte er sich von dem Riesen zu befreien, was diesen dazu veranlasste, seine Handgelenke so stark zu drücken, dass er vor Schmerz keuchte. Diese Gelegenheit nutze er sofort, seine Zunge in die Mundhöhle des Blonden zu drücken. Als Sanji versuchte, seinen Kiefer zu schließen, um den Blonden hoffentlich die Zunge abzubeißen, hatte dieser bereits seine Zunge zurück gezogen. Er unterbrach den Kuss und grinste dreckig in das erschrockene Gesicht des Blonden. Dieser spürte, wie Doflamingo seine Arme über seinen Kopf zog, nun beide Handgelenke mit nur einer Hand fest im Griff hatte. Immer noch grinsend legte er erneut seine Lippen auf die des Blonden. Vor Aufregung ging Sanjis Atmung stoßartig. Was fiel Doflamingo nur ein? Doch ehe er sich weitere Gedanken machen konnte, hatte dieser erneut seine Zunge in seinen Mundraum gedrückt, nahm dieses Mal seine andere Hand zur Hilfe, um den Kiefer Sanjis fest zu fixieren. Der schockierte Ausdruck in seinen Augen mischte sich mit Ekel und dieses Spiegelbild gefiel ihm überhaupt nicht. Allerdings immer noch mehr, als sehen zu müssen, welchen Blick Doflamingo wohl hatte. Dieser ließ es sich nicht nehmen, den Mundraum des Blonden ausgiebig zu erkunden und schlussendlich die Zunge des Blonden anzutippen, die durchgehend versucht hatte zu fliehen. Sanji spürte, dass ihm die Luft ausging wodurch auch sein Zappeln langsam aber sicher schwächer wurde. Langsam drückten sich einzelne Tränen aus seinen Augenlidern, da er das Gefühl hatte zu ersticken. Doch ehe es dazu kam, hatte Doflamingo von ihm abgelassen, war so schnell von ihm runter gegangen, wie er ihn unter sich begraben hatte und kletterte vom Bett, setzte sich wieder an den Tisch. Schwer atmend setzte sich Sanji auf und wusste gar nicht was er denken sollte. Schock und Ekel spiegelten sich immer noch in seinen Augen. Und ohne weiter darüber nachzudenken, rannte er ins Bad, hatte den Schmerz in seinem Bein komplett ausgeblendet und übergab sich in die Toilettenschüssel. Neben seinem eigenen Röcheln hörte er das amüsierte Lachen Doflamingos. Kapitel 43: Kapitel 43 ---------------------- Kapitel 43 Es war bereits später Abend als Law mit seinem Motorrad wieder im Ort war und sich auf den Weg zum Anwesen Doflamingos machte. Er hatte gehofft, dass dieser sich einfach in seiner Villa verschanzen würde, allerdings wäre dies auch zu einfach gewesen. Die Frage war nur wo er sich versteckt hielt und ob er Sanji bei sich hatte oder ob er diesen noch ganz woanders untergerbacht hatte. Law schaltete die Scheinwerfer seines Motorrads aus, als er in die Straße fuhr, in der sein Ziehvater lebte. Sollte Doflamingo wirklich das Anwesen verlassen haben, so müsse er davon ausgehen, dass die Bewachung nicht allzu stark war. Und da er dort wohnte, sollte er eigentlich ohne Schwierigkeiten an den Wachleuten vorbei kommen. Vorausgesetzt Vergo war nicht da. Allerdings ging er davon aus, dass Doflamingo diesen mit sich genommen hatte. Wenn Vergo, seine rechte Hand, nicht einen speziellen Auftrag hatte, so war immer an der Seite Doflamingos. Es dauerte nicht lange bis Law die Einfahrt bzw. das große verschlossene Tor vor dieser erreicht hatte. Er stellte sein Motorrad vor diesem ab und lief einige Meter zum Eingangstor, wo er einfach an der Klingelanlage schellte. Um sicher zu gehen, dass die Bediensteten ihn erkennen konnten, grinste er schelmisch in die Kamera. Es dauerte auch nicht lange bis das Tor sich mit einem leisen Summen öffnete und sich ebenso wieder hinter ihm schloss. Unbeirrt und stetig ging er auf die Tür zu, die bereits von einer Bediensteten geöffnet wurde und grüßend den Kopf senkte. Law schenkte ihr ein freundliches Lächeln und ging dann einfach an ihr vorbei ins Innere. Einen Moment blieb er stehen und überlegte, wo er hingehen sollte. Doh ehe er sch dafür entschied einen Raum aufzusuchen, wandte er sich der Bediensteten zu, die die Tür bereits wieder hinter sich verschlossen hatte. „Wo ist Doflamingo?“, fragte er sie unverhohlen. „Doflamingo hat das Anwesen verlassen und wird wegen eines Kongresses längere Zeit nicht wiederkehren“, erklärte die junge Dame ihm, worauf er lächelte. Er hätte sich auch denken können, dass dieser mit irgendeiner Ausrede verschwinden würde. „Und wo ist dieser Kongress?“, hakte Law nach. „Das weiß ich leider nicht, Sir. Er sagte nur, dass er länger weg wäre und wir uns um das Anwesen kümmern sollen.“ Law nickte ihr zu, um zu verdetutlichen, dass ihm die Erklärung genügte. Ohne ein weiteres Wort mit ihr zu wechseln, begab er sich die Treppe rauf und machte sich auf den Weg in Doflamingos Arbeitszimmer. Wenn dieser ihm irgendwelche Hinweise hinterlassen hatte, dann würde er diese dort finden. Yassop sah Ben mit hochgezogener Augenbraue an. „War das nicht dieser Law?“ „Da gehe ich doch stark von aus. Ich werde Shanks informieren“, erklärte Ben und zückte sein Handy. Law hatte sich zielstrebig zum Schreibtisch begeben und hatte sich auf den Chefsessel Dolamingos gesetzt. Er ging sämtliche Dokumente auf dem Tisch durch, warf jene ohne nützlichen Inhalt auf den Boden, um Platz zu schaffen. Die Dokumente auf dem Tisch selbst hatten keine nützlichen Hinweise, weshalb er anfing, die Schubladen durchzugehen. Bereits in der ersten Schublade fand er eine Blaupause sowie eine Karte eines Gewerbegebiets. Würde Doflamingo es ihm wirklich so einfach machen? Er wusste von einem Bauprojekt im Gewerbegebiet der Stadt. Für gewöhnliche Leute erschien es wie eine ganz normale Firma, die Metalle verarbeitete, allerdings wusste er von den geheimen Laborräumen unterhalb des Gebäudes, in denen Doflamingos Männer verschiedene Chemikalien mit bekannten Drogen streckten. Diese wurden zu Preisen verkauft, die deutlich unter den Schwarzmarktpreisen lagen. Augrund de Streckens war der Gewinn enorm. Obwohl immer mal wieder Konsumenten an dem chemischen Gemisch verstarben, war die Nachfrage bisher aber nicht abgebrochen. Bisher war die Polizei nicht auf das Labor aufmerksam geworden und auch er war noch nie dort gewesen, da es ihn nicht interessierte, welche Geschäfte Doflamingo betrieb. Natürlich war er gut informiert über sämtliche Geschäfte, die der Blonde betrieb, allerdings hatte er es nie für nötig gehalten, tiefer in die Materie einzudringen als notwendig. Er wusste über den illegalen Organhandel, über die Waffengeschäfte, über Verbindungen mit der Mafia und auch über die Auftragsmorde, die Doflamingos Leute durchführten. Er wusste auch, dass besonders der soziale Abschaum, der sich unter Doflamingos Leuten befand, das Morden als berauschenden Zeitvertreib empfand. Diese töteten auch Zivilisten, häufig grundlos oder weil ihnen das Gesicht dieser nicht gefiel. Doflamingo hatte allerdings kein Problem damit. Im Gegenteil. Er wollte sogar, dass es für die Öffentlichkeit erkennbar gemacht wurde, wer diese unschuldigen Passanten aus dem Leben gerissen hatte. Irgendwann war das Ganze in einem kranken Spiel ausgeartet, bei dem die Mitglieder Wetten abschlossen. Tagsüber suchten sie sich ihre Opfer aus, manchen schickten sie eine Feder als Warnung, nur um den Opfern zusätzlichen psychologischen Schaden zuzufügen. Doflamingo gefiel dieses Spiel natürlich und belohnte sogar denjenigen, der zum Ende des Monats die meisten Opfer zählen konnte. Law seufzte. Er selbst hatte immer nur beobachtet, nie einen Finger gerührt, es geschehen lassen. Hatte sich in seiner eigenen Gedankenwelt isoliert. Er schüttelte den Kopf, um sich wieder auf seine Aufgabe zu konzentrieren und seinen zuvor begonnen Gedankengang weiterzuführen. Wer in den illegalen Geschäften verstrickt war und wer nicht, das hatte ihn nie interessiert. Hätte er gewusst, wie das Ganze ablaufen würde, dann hätte er sich mehr darum gekümmert. Er seufzte und und verstaute die Unterlagen in seiner Manteltasche. Sollte Doflamingo wirklich dort sein, dann wäre es nun an der Zeit Vorbereitungen zu treffen, um sich ihm entgegenzustellen. Ohne auf die Bediensteten zu achten, begab er sich auf direktem Wege wieder heraus. Es wäre wohl am besten erstmal den Ort auf der Karte auszukundschaften und sich ein besseres Bild von der Umgebung zu machen. Er schenkte seiner Umgebung keine Aufmerksamkeit und wollte direkt zu seinem Motorrad zurückkehren, weshalb er erst merkte, dass dort jemand war als er angesprochen wurde. „Hey! Bist du Trafalgar?“, fragte eine ihm unbekannte Stimme, worauf der Schwarzhaarige sich sofort in eine abwehrende Haltung begab und sich zum Ursprung der Stimme umdrehte. Ein Mann mit wilden Dreadlocks, gebändigt mit einem Stirnband, das die Worte „Yassop“ trug, stand zwei Armbreiten von ihm entfernt und schien der Ursprung der Stimme gewesen zu sein. Hinter ihm ein Mann, mit schwarzem Haar, das sorgfältig zum Zopf gebunden war, der seine flache Handfläche auf seiner Stirn liegen hatte, als könnte er nicht fassen, was hier gerade geschah. Law hatte zwar nicht das Gefühl, das von den beiden Gefahr auszugehen schien, zückte dennoch in einer flüssigen Bewegung ein Skalpell aus seiner Manteltasche. Seine Augen verzogen sich zu Schlitzen und adrenalinberauscht streckte er seinen Arm aus, um mit seinem Skalpell auf die Unbekannten zu zeigen und ihnen zu verdeutlichen, dass er angreifen würde, würden sie eine falsche Bewegung machen. Die Klinge des Skalpell blitzte gefährlich auf, worauf Yassop und Ben einen Schritt Abstand nahmen. „Ruhig, Kleiner! Wir wollen dir nicht schaden!“, erklärte Yassop dann, der einen ungläubigen Blick von Ben bekam. Als hätten diese Worte einen Art Codewort enthalten, nahm Law einen Satz nach vorn, schnitt dem Fremden über dessen Wange, eher er erneut Abstand nahm. Bewegungen so elegant wie die einer Katze. Beinahe geräuschlos, fließend und unglaublich gefährlich. Erschrocken zog Yassop seine Hand an seine Wange, tastete in eine tiefe Wunde, dessen Blut sich warm über seine Wange verteilte und bereits auf seinen Schlüsselbein hinabtropfte. Sein Gegenüber hatte ohne Warnung angegriffen, ihn völlig überrascht und dies so schnell, dass er nicht mehr hatte reagieren können. Sichtlich genervt, stöhnte nun Ben auf, zog Yassop an der Schulter zurück, der bereits nach seiner Pistole greifen wollte und ergriff das Wort. „Trafalgar Law. Wir kommen im Auftrag von Whitebeard, um Doflamingo zu fassen“, erklärte er gefasst. Dennoch spürte man an dessen Körperhaltung, wie genervt er vom unsensiblen Verhalten seines Kollegen war. Unfassbar wie dieser den Schwarzhaarigen mit flapsigen Ton von der Seite angequatscht hatte, obwohl diesem sichtlich nicht zum Kirschen essen war. Trafalgars Arm senkte sich nun etwas und mit ihm das Skalpell, das er immer noch fest im Griff hatte. „Whitebeard?“, fragte Law nun etwas irritiert, da er nicht so recht wusste, was dieser mit Doflamingo zu schaffen hatte. „Smoker hat sich mit Whitebeard und uns bzw. mit Shanks zusammengetan. Wir planen Doflamingo engültig auszuschalten“, erklärte Ben, mit sachlicher aber dennoch beruhigender Stimme. „Smoker? Smoker ist doch ein Bulle? Der, der mich angerufen hatte? Moment...“, sprach Law und wurde zum Ende des Satzes leiser. Natürlich. Sanji war doch mit diesem Zorro befreundet, der wiederum mit Smoker bei der Polizei arbeitete. Und Smoker war öfter zu Besuch bei Doflamingo gewesen als er zählen konnte. Aber wieso arbeitete die Polizei nun mit Whitebeard zusammen? Irgendetwas passte nicht zusammen. Die Polizei würde doch nicht mit irgendwelchen Gangs zusammenarbeiten. „In Ordnung...“, kam es zustimmend von Law, der nun das Skalpell in seinem Mantel wieder verschwinden ließ. „Klärt mich auf. Was wird hier gespielt?“ Yassop sah grimmig zu seinen Kollegen und dann zu Law, verschränkte die Arme beleidigt vor der Brust. Sein Zutun war nicht gefragt und er hisste sauer. „Zu aller Erst. Wir sind auf deiner Seite. Wir haben den Auftrag, dich zu uns zu holen und alles weitere vor Ort zu besprechen.“ „Ich soll euch einfach so folgen?“, fragte Law sarkastisch nach. „Ja... jetzt wo du es sagst, klingt das etwas bedrohlich. Aber ich versichere dir, dass dir dort nichts geschehen wird. Wir arbeiten an einem Plan Doflamingo endgültig zu stürzen und einen jungen Mann aus seiner Gewalt zu befreien“, erklärte Ben ausführlich, worauf Law nachzudenken schien. Aus dem Telefonat mit diesem Smoker war ihm bereits bewusst, dass dieser auf der Suche nach Sanji zu sein schien. Es wirkte auch nachvollziehbar. Immerhin war Smokers Kollege Zorro und dieser war Sanjis bester Freund. Dass Zorro nicht glauben würde, dass Sanji spontan Urlaub machen würde, hätte er sich eigentlich denken können. Er seufzte. „In Ordnung. Bringt mich zu Whitebeard.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)