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Mitternachtsblume

von

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Begegnung

Ein heißer Juni Tag neigte sich dem Ende zu, als am Rande der schönen Stadt Birmingham ein Aufschrei durch das Hause Potter hallte. „JAMES POTTER! MACH DAS DING DA WEG!“

Die Stimme gehörte zu einer 19 Jährigen Rothaarigen, die wütend ins Wohnzimmer stürmte, in welchem sich Sirius und Remus vor Lachen auf dem Sofa kugelten. „Was los Lils? Hat James sich vor dir ausgezogen?“, fragte Sirius unschuldig und wischte sich Lachtränen aus den Augenwinkeln. In dem Moment betrat James Potter das Wohnzimmer und schnaubte abfällig. „Wenn ich mich ausgezogen hätte, hätte sie sicher nicht so geschrien. Liebling, es war nur eine Spinne.“, meinte er belustigt. „Jaaa, nur eine Spinne. Die ihr mit einem Schwellzauber belegt habt!“, meckerte sie und die drei Männer brachen erneut in Lachen aus. „Das sollte ein Scherz sein.“, meinte Sirius japsend und sah die junge Frau mit einem Hundeblick an. „Toller Scherz! Ich hab mich fast zu Tode erschrocken.“, murrte Lily und James erbarmte sich und zog sie an sich ran. „Verzeih.“, hauchte er leise und küsste sie leicht. „Und schon wird’s schmalzig…“, meinte Sirius und musste erneut lachen, als er von den beiden Liebenden einen strafenden Blick kassierte.

„Zur Strafe dürft ihr drei jetzt den Garten entgnomen!“

Die drei Herren seufzten und begaben sich aber in den großzügigen Garten.
 

Zwei Stunden später hatten sie es aufgegeben die Gnome verjagen zu wollen und Remus ließ sich ins Gras fallen. In weniger als 4 Tagen war Vollmond und schon jetzt fühlte er sich schlapp und krank. James und Sirius hatten angefangen sich gegenseitig zu jagen und waren dann irgendwann zum Quidditch übergangen.

Lily hatte das Schauspiel vom Küchenfenster aus beobachtet, als eine Eule auf dem Fensterbrett landete und sie anpickte, als die Rothaarige ihr keine Beachtung schenken wollte. „Autsch…“, meinte sie stirnrunzelnd und nahm dem Steinkauz die Rolle ab. Der Kauz spreizte die Flügel und flog wieder davon. Verwirrt und neugierig zugleich öffnete sie die Rolle und fiel aus allen Wolken.

„James!“, rief sie und kletterte behände aus dem niedrigen Fenster. Remus sah sie belustigt an. „Ach, aber Sirius darf nicht durchs Fenster klettern als Hund?“

Sie grinste. „Mein Haus, meine regeln.“, meinte sie leichthin, sah dann aber wieder ernst zu James, der elegant vor ihr landete und sie anlächelte. „Was los, Lilie?“

Lily verzog das Gesicht. „Meine Cousine kommt uns besuchen.“, meinte die Rothaarige leicht verärgert. James zog eine Augenbraue hoch. „Und?“, hakte er verwirrt nach. „Ist doch schön.“

„James, sie ist ein Muggel und weiß nichts von meinen… nennen wir es mal Fähigkeiten. Sie weiß nicht dass ich eine Hexe bin und so sollte es auch bleiben.“, meinte sie ernst und James Augenbrauen zogen sich nachdenklich zusammen, dann verstand er. „Nein.“, meinte er entsetzt. „Eine Woche ohne Magie. Das gilt für euch alle drei!“, ordnete sie an und Remus, sowie Sirius verzogen das Gesicht. „Wieso wir auch?“, fragte der Schwarzhaarige und stieg endgültig vom Besen ab. James grinste belustigt. „Hier lebt ja schon fast hier.“, meinte er schmunzelnd. „Und wenn dann teilt ihr gefälligst mein Los. Also nichts mit Eintritt durch den Kamin. Ihr werdet ganz manierlich an der Tür klingeln und den Zauberstab schön eingepackt lassen.“, meinte er halbstreng. Lily musste lachen. „Das klang verdammt zweideutig, Krone!“, erwiderte Remus und grinste dann. „Okay, dann bin ich gespannt. Wäre doch mal ein interessantes Experiment. Eine Woche ohne Zauberei.“, meinte er und grinste Sirius an. „Ich wette ihr schafft nicht mal zwei Tage.“

„Die Wette halte ich und sage, nicht mal einen Tag.“, warf Lily grinsend ein und die beiden Schwarzhaarigen Zauberer schmollten. „Okay, ich wette, wir packen die ganze Woche, oder Tatze?“

Sirius grinste breit. „Richtig, wir packen das.“, erwiderte er süffisant und Lily schüttelte den Kopf. „Niemals!“
 

Wenige Tage später eilte Lily eilig durch das Haus und legte auf alle magischen Gegenstände im Haus ein Tarnzauber, der die Dinge wie gewöhnliche Bücher, Figuren und Plastiken darstellte. Am Nachmittag hatte sich ihre Cousine angemeldet, und mittlerweile rief fast stündlich Lilys Mutter an, ob sie denn schon eingetroffen sei.

Sirius beobachtete sie belustigt, während er in einem Muggel-Motorrad Magazin blätterte. „Wie heißt deine Cousine eigentlich, Lils?“, fragte er schließlich, als sie gerade einen Tarnzauber auf ein Quidditchbild legte, welches nun eine langweilige unbewegte Landschaft zierte. „Hm?“, fragte sie müde und er schüttelte den Kopf. „Ihr Name.“, meinte er nachdrücklich. „Achso, Nio.“, erwiderte Lily und ließ sich auf den Sessel fallen. „Und wie reist sie an?“, fragte er weiter und sie sah ihn entgeistert an. „Keine Ahnung. Vermutlich mit einem Taxi.“ „Was ist ein Taxi?“, hakte er nach und sie biss sich auf die Zunge, um sich ein abfälliges ‚Reinblütler‘ zu verkneifen. „Ein Auto mit dem man von A nach B kommt, aber eben gegen Bezahlung.“, erklärte sie und seine Augen weiteten sich. „Also so was wie der Fahrende Ritter?“, hakte er nach und sie nickte leicht. „Ja, nur das ein Taxi nicht von Ort zu Ort springt, sondern tatsächlich fährt.“, meinte sie ruhig. James apparierte in dem Moment in der Küche und sie sprang auf, um ihren Mann beim Ausräumen der Einkäufe zu helfen.

Sirius blätterte weiter in seinem Magazin. Lily hatte nicht viel von ihrer Cousine erzählt. Nur dass sie aus Deutschland kam, gerne reiste und ein Jahr älter als sie war. Seinen Zauberstab hatte er bereits vorsorglich in dem kleinen Gästezimmer versteckt, welches mehr oder weniger ihm gehörte. James hatte recht. Er lebte ja fast hier.

Dementsprechend war Sirius auch gespannt auf Lilys Cousine. Viel hatten James und Sirius aus Lily nicht raus bekommen, abgesehen davon, dass sie eine Deutsche war, die einen guten Abschluss hatte und in England nun ein Studium beginnen würde. Für Sirius übersetzt hieß das: Eine Streberin, die kein Plan davon hatte, wie man sich amüsierte. Er seufzte und sah zu seinem Kumpel der Kopfschüttelnd den Raum betrat. „Sie ist noch nicht mal da, und es ist schon stressig genug. Wie soll ich das ohne Quidditch und Magie durchstehen, Tatze?“, jammerte er und ließ sich in den Sessel fallen. Sirius grinste. „Mit Alkohol und Schokofröschen. Komm, laut Lilys Aussagen erwarten wir hier eine uncoole junge Frau, die kein Plan davon hat, was Spaß bedeutet.“, meinte er lachend und boxte James gegen die Schulter. „Jungs, wieso schmeißt ihr nicht schon mal den Grill an?“, rief Lily aus der Küche und James verdrehte die Augen. „Ja, Lilie machen wir.“, meinte er und zog Sirius am Kragen packend mit raus in den Garten.

Nach etwa einer halben Stunde, als James und Sirius ohne Magie versuchten den Grill zum Brennen zu bringen, erbarmte sich Lily den beiden Jungs und zeigte ihnen, wie man mittels Grillanzünder ein Feuer zu entzünden. Lauter Motorenlärm unterbrach Lily in ihren Erklärungen. Sirius spitzte die Ohren. „Das klingt nach einer Harley!“, meinte er erstaunt und sah dabei zu wie ebenso eine vor dem Gartentor der Potters hielt.

Eine Frau stieg ab und nahm den Helm ab. „Hey Lily.“, meinte die Schwarzhaarige mit den eisblauen Augen und grinste die Rothaarige an, die vor lauter Schreck den Grillanzünder fallen ließ.

 

Sirius sah noch immer erstaunt Nio an, die es sich in einem der Gartenstühle bequem gemacht hatte. Sie war lebhaft, fröhlich und grinste ihn breit an. „Ich fass es nicht dass du die 1200km bis hierher mit dem Motorrad gefahren bist!“, meinte Lily noch immer erbost und Nio lachte schallend. „Du tust gerade so, als wenn das gefährlich gewesen wäre.“, meinte sie und sah erneut zu Sirius, dessen graue Augen das Motorrad musterten. „Kannst du fahren?“, fragte sie neckend und er sah sie verlegen an. „Leider nicht, aber ich will es lernen.“, erwiderte er leise und Nio grinste. „Willst mal mitfahren?“, hakte sie nach und Lily sah sie erbost an. „Du bist doch gerade erst angekommen.“, murmelte sie beleidigt und Nio grinste sie an. „Ach komm schon Lily, noch sind wir jung und spontan.“, erwiderte sie lachend und stand auf.

„Komm Sirius, kleine Spritztour gefällig?“, und warf ihm einen Helm zu, dann ging sie zu dem Motorrad.

Von Feuerzeugen und Benzin

Während Lily und James noch um Fassung rangen, beziehungsweise James sich vor lauter lachen den Bauch hielt, ignorierte Nio es einfach, und Sirius war viel zu fasziniert von dem Motorrad um noch irgendwas mitzubekommen. Nachdem ihm Nio schnell erklärt hatte, wo er sich festhalten müsste während der Fahrt, stiegen die beiden jungen Leute auf und die Schwarzhaarige startete den Motor. Dann brausten sie los und Nio beschleunigte rasch auf ein hohes Tempo um den Hügel hinauf zu jagen und damit aus der Stadt hinaus. Sirus fühlte sich freier, als er sich es je auf einem Besen gefühlt hatte und die Tatsache, dass er hinter einer hübschen Frau saß, machte ihn zusätzlich glücklich. Als Nio das Motorrad anhielt, standen sie auf einem kleinen Hügel und hatten einen fantastischen Blick über Birmingham.

„Krass, ich glaube ich mache doch den Führerschein dafür!“, meinte Sirius mit leuchteten Augen, als er den Helm abgesetzt hatte. Die junge Frau grinste ihn an. „Ja, ist das pure Gefühl von Freiheit. Deswegen bin ich auch den ganzen Weg von Deutschland bis hierher mit dem Motorrad gefahren. Ich wollte frei sein. Ein richtiger Roadtrip eben.“, erwiderte sie grinsend und zog eine Packung Zigaretten aus ihrer Jackeninnentasche. Während sie sich den Glimmstängel mit einem Feuerzeug anzündete, fummelte Sirius aus seiner Hosentasche ebenfalls eine Schachtel hervor. Dann tastete er geistesabwesend nach seinem Zauberstab, bis ihm einfiel, dass dieser ja in seinem Zimmer unter der Matratze lag. „Mist.“, murmelte er leise und Nio hielt ihm grinsend das Feuerzeug hin. „Brauchst du Feuer?“, fragte sie und er betrachtete das Ding in ihrer Hand. Was zur Hölle war das? Sirius hatte bemerkt, dass man damit Feuer machte. Aber wie funktionierte das? Da er nicht zugeben wollte, nicht zu wissen, wie man damit umging, schüttelte er rasch den Kopf. „Ich hab irgendwo noch Streichhölzer.“, meinte er ausweichend, tastete seine Hosentaschen ab und fand glücklicherweise tatsächlich eine Packung.  Schnell zündete er sich seine Kippe an und blies den blauen Rauch in die Luft. „Ich mag die Teile nicht.“, erklärte er auf ihren verwirrten Blick hin und deutete auf das Ding in Nios Hand. „Was? Aber Feuerzeuge sind viel praktischer als Streichhölzer.“, antwortete sie und er zuckte mit den Schultern. Aha, Feuerzeug hießen die Teile also. Bei Gelegenheit sollte er Lily mal danach fragen.

Sie rauchten schweigsam beide ihre Zigaretten und sahen dabei über die Stadt. „Schön hat es Lily hier. Nicht so wie früher in London.“, begann die Schwarzhaarige dann das Gespräch erneut und ihre Mundwinkel zuckten leicht nach oben.

Sirius betrachtet sie kurz von der Seite. „Echt? Ich finde London als Stadt nicht verkehrt.“ Vor allem, weil es einfach günstiger war die Winkelgasse, das Zaubereiministerium und das St. Mungo zu erreichen, ohne lästiges Apparieren. Allerdings verkniff er sich dies zu erwähnen.

„Hmmm, naja, London ist laut, groß und hat eine stickige Atmosphäre. Hier ist es noch nicht ganz so schlimm, wie da.“, redete sie weiter und drückte ihre Kippe aus. „Wollen wir zurück? Lily macht sonst ein Fass auf, weil ich einfach weg bin.“ Ein Grinsen schlich sich auf ihr Gesicht was wiederrum Sirius auch zum Grinsen brachte. „Wir sollten echt zurück, Lily denkt sonst, ich bagger dich an.“

„Sie erwähnte, dass du ein ziemlicher Schürzenjäger bist. Ich bin aber schon ein großes Mädchen und kann sehr gut auf mich  aufpassen.“, lachte sie und er verzog das Gesicht. „Ich bin kein Schürzenjäger.“, murmelte er leicht beleidigt, was Nio nur lauter lachen ließ. „Klar, und ich bin eine Fee mit blauen Flügeln!“, erwiderte sie grinsend und boxte ihn leicht gegen den Arm. „Komm lass uns zurück fahren.“ Sirius sah die junge Frau einen Moment verwirrt an. War das ihr ernst? Eine Fee mit blauen Flügeln. So was gab es doch gar nicht. Wie in Merlins Namen kamen die Muggel nur auf die Idee, dass es sowas gäbe? Schnell schüttelte er den Kopf. „Ja, lass uns zurück“, meinte er dann lächelnd.

Sie setzte ihren Helm auf und startete den Motor.
 

Lily und James hatten indessen im Garten das Grillzeug weggeräumt und warteten auf die Heimkehr der beiden. Ein leichtes Seufzen verließ die Lippen der Rothaarigen. Ihr Freund legte eine Hand auf ihre Schultern und lächelte sie liebevoll an. „Mach dir keine Sorgen. Sirius ist nicht mehr so schlimm, wie zu Schulzeiten. Er wird ihr auch nichts verraten.“, meinte er ruhig und Lily sah ihn skeptisch an. „Du weißt genau wie er ist.“, murmelte sie unruhig und horchte auf, als ein Motorrad um die Ecke bog. „Siehst du, da sind sie wieder. Mach dir nicht immer so viele Gedanken.“, erwiderte James und küsste sie leicht auf die Lippen. „Wirst schon sehen, die beiden kommen gut miteinander klar.“

Lily zog eine Augenbraue hoch. „Genau deswegen mache ich mir ja Sorgen!“, murrte sie.

Das Motorrad hielt vor dem Gartenzaun und die beiden Schwarzhaarigen sprangen runter. „Da sind wir wieder.“, rief Nio fröhlich und betrat den Garten lächelnd, bevor sie erschrocken stehen blieb und auf einen Busch starrte. Lily folgte ihrem Blick und auch die beiden Männer sahen hin. „Was ist denn?“, fragte Lily nach und legte den Kopf schief. Innerlich war sie nervös. Da war ein Gartengnom gewesen, sie hatte es gesehen. Was ist wenn ihre Cousine diesen gesehen hatte? Flog jetzt alles auf, wegen einem Gartengnom? Konnten Muggel diese eigentlich sehen?

Nio schüttelte den Kopf. „Ich dachte, da war was. War aber sicher nur eine streunende Katze.“, meinte sie dann lachend und Lily  lächelte erleichtert. Nein, ihre Cousine war niemand, der an solche Dinge wie Magie, Fabelwesen oder Übernatürliches glaubte.  „Mit Sicherheit. Hier gibt es sehr viele davon.“, rettete sie die Situation. „Komm, ich hab dir dein Zimmer schon vorbereitet. Du bist doch sicher müde, Nio, oder?“, hakte sie nach und zog die Schwarzhaarige eilig mit ins Haus.  An der Tür warf sie James und Sirius noch einen warnenden Blick zu, dann verschwand sie mit Nio im Haus.

Beide Jungs atmeten erleichtert aus. „Das war knapp… stell dir vor, sie hätte den Gnom gesehen.“, meinte James angespannt. Sein Bester nickte nur, versank aber in Gedanken. Er war sich fast sicher, dass diese Mädchen den Gnom gesehen und erkannt hatte. Oder waren Muggel wirklich so erfinderisch und konnten aus diesen Wesen gedanklich eine Katze machen? Ein leichtes Grinsen schlich sich in sein Gesicht. Das konnte ja spannend werden.

Gemeinsam machten sich die beiden daran den Garten aufzuräumen und wetterfest zu machen. Es war Regen angekündigt wurden.

„Sag mal James, was ist ein Feuerzeug?“, fragte er schließlich, während sie Gartenmöbel abdeckten. James sah ihn verständnislos an. „Was willst du von mir?“, fragte der Brillenträger und schob diese hoch. „Nio hat so ein Ding benutzt. Da kam Feuer raus.“, erklärte er achselzuckend, dann sah er nachdenklich zur Tür. „Lily weiß sicher was das ist, oder? Scheint ja so ein Muggelding zu sein.“, fügte er hinzu. Genau in diesem Moment trat die Rothaarige durch die Tür und sah Sirius verwirrt an. „Was ist ein Muggelding?“, hakte sie misstrauisch nach. „Was ist ein Feuerzeug?“, wiederholte James und Sirius synchron. Lily brach in schallendes Gelächter aus.

Die beiden Männer sahen sie beleidigt an. „Reinblütler.“, kicherte sie und hielt sich vor Lachen den Bauch. „Ein Feuerzeug ist, wie der Name schon sagt, zum Feuer machen da. Die Menschen benutzen es um sich ihre Kippen anzuzünden, oder zum Beispiel Kerzen.“, erklärte sie dann schmunzelnd. „Soweit war ich auch schon. Und wie funktioniert das?“, hakte der junge Black nach und sie zuckte mit den Schultern. „Ähnlich wie Feuersteine. Beim drehen an dem Rad, wird mit einem kleinen Zündstein ein Funken erzeugt, der das Benzin darin entzündet.“

Die beiden sahen sie erstaunt an. „Reicht das als Erklärung?“, fragte sie belustigt. Sirius nickte leicht, dann stockte er. „Eine Frage habe ich noch.“, meinte James dann aber und beide sahen den Mann an. „Was zur Hölle ist Benzin?“ Jetzt begann Sirius lautstark zu lachen. „Das weiß sogar ich! Damit fährt ein Auto oder Motorrad.“, meinte Tatze lachend und James verzog das Gesicht. „Pah, dafür weiß ich wenigstens wie man ein Telefon benutzt.“, erwiderte er und streckte ihm die Zunge raus.

Wackelpudding, die Erste!

Der nächste Morgen brach kalt und klar an. Lily stand bereits früh in der Küche, bereitete das Frühstück vor und summte dabei ein Liedchen vor sich hin. James saß verschlafen am Tisch und blätterte durch den Tagespropheten. Vor ihm stand eine Tasse dampfender Kaffee. Seine Brille saß schief auf seiner Nase.

Sirius betrat nicht minder wach als James den Raum und sah sich um. „Morgen.“, murmelte er leise und setzte sich an den Tisch. Lily lächelte leicht schief. „Morgen Sirius.“, meinte sie und stellte ihm ebenfalls einen Kaffee hin. „Danke.“, hauchte er und setzte sich etwas gerade hin. „Schläft deine Cousine noch?“, fragte er dann und schnupperte an seinem Kaffe, als hoffte er so wach zu werden. „Scheint wohl so, sie ist ja nicht hier.“, meinte Lily, und klang damit schärfer als beabsichtigt. James sah seine Freundin überrascht an. „Lils, alles okay?“, fragte er. Seine braunen Augen musterten sie. Sirius hatte allerding verstanden, worauf sie hinaus wollte. „Keine Sorge Lily. Ich lass die Finger von ihr, wenn du darum Angst hast.“, murmelte der Schwarzhaarige verletzt und starrte in den Kaffee, als könnte er in diesem versinken. Lily sah betreten zu Boden. „Entschuldige… das klang hart. Ich will einfach nicht, dass Nio mit in diesen ganzen Krieg hineingezogen wird, wo sie sich gegen uns Zauberer gar nicht wehren kann…“, hauchte sie leise und schlang ängstlich die Arme um sich. „Das hat nichts mit dir zu tun, Tatze… ich weiß, dass du nicht mehr Schürzenjäger aus der Schulzeit bist.“, sagte sie leicht lächelnd und Sirius sah zu ihr auf. Ein schwaches Lächeln auf den Lippen. „Ich weiß Lily. Dafür bist du viel zu gut.“

James lächelte beruhigt. Das Lily und sein bester Freund sich mal in die Haare bekamen, kam häufiger vor. Doch bei solch sensiblen Themen war er dann doch über den Ausgang meist ungewiss und hatte Angst, dass die beiden sich richtig verkrachen würden.

Er hörte ein leise knarzen und dann wie jemand die Treppe runterkam. Rasch ließ James die Zeitung verschwinden und Lily schenkte etwas Tee ein.

Eine sichtlich gutgelaunte und ausgeschlafene Nio betrat den Raum. Sie strahlte über das ganze Gesicht. „Du hast gut geschlafen oder?“, neckte Lily und Nio lachte leise. „Ja, euer Gästezimmer ist echt toll. Ihr seht dagegen unausgeschlafen aus.“, meinte sie fröhlich und die beiden Männer knurrten leicht. „Du bist doch nicht normal. Wie kann man um die Zeit schon so wach sein?“, hakte James nach und Sirius grinste verschmitzt. „Sie ist wie Remus. Immer wach, obwohl er noch so müde ist, dass er beinah gegen die Wände rennt.“, lachte der schwarzhaarige und Lily grinste leicht, während ihre Cousine eine Augenbraue hochzog. „Wer ist Remus?“, fragte sie neugierig. Während die Rothaarige den Tisch zu decken begann, erklärte sie: „Von Remus habe ich dir auch erzählt. Ich glaube, ich schrieb dir aber seinen Spitznamen Moony.“

Nio runzelte kurz die Stirn, dann schien es klick zu machen. „Ah ja, der arme Junge, der ständig krank geworden ist, nicht?“

Lily nickte. „Ja, genau.“

James und Sirius sahen die beiden Frauen etwas skeptisch an, beließen es dann aber bei diesen stummen Blicken und wanden sich stattdessen dem Essen zu.
 

Nach dem Frühstück beschloss Lily, dass es schön wäre, wenn Nio und sie in die Stadt gehen würden. Nio schloss sich diesem Plan freudestrahlend an. Die beiden Frauen verließen gemeinsam das Haus.

Die beiden männlichen Ex-Gryffindor nahmen das mit Freude an und kaum waren sie allein, apparierten die beiden zu Remus. Sie machten sich wirklich große Sorgen um ihren besten Freund, der in zwei Tagen sein kleines pelziges Problem hatte und deshalb jetzt schon gestresst und müde aussah. Dennoch begrüßte er seine Freunde voller Freude und schnell fanden sich die drei in einem Gespräch über die aktuellen Ereignisse wieder, bevor sich das Thema änderte und die drei in Erinnerungen versanken.
 

Nio hatte Lily in der Innenstadt von Birmingham in ein Café geschleppt und für sie beide einen riesigen Eisbecher bestellt. Sie plauderten angeregt über altes und neues und irgendwann hielt Nio es nicht mehr aus. Sie musste es jetzt fragen. „Sag mal, ist Sirius eigentlich vergeben?“

Lily sah sie mit großen Augen an. „Nein, ist er nicht.“, meinte sie leise und sah sie neugierig an. „Wieso?“ Nio zuckte mit den Schultern. „Ach, nur so.“, meinte sie lässig und sich durch das kurz Haar.

Lily verbiss sich ein Lachen. „Jaja, nur so. Ich glaub es auch… Sirius steht im Übrigen total auf grünen Wackelpudding.“, neckte sie ihre Cousine, deren Augen groß wurden.

„Wirklich?“, fragte sie und die Hexe kicherte heftig. Sie konnte beinah die Herzchen und Sternchen in Nios Augen sehen. „Uh, dann müssen wir einkaufen Lily! Ich will Wackelpudding kochen.“, meinte Nio mit leuchtenden Augen. Lily lächelt leicht.

„Wollen wir dann heute Abend ganz traditionell deutsch kochen?“, fragte die Rothaarige und Nio grinste breit. „Meinst du sowas wie Königsberge Klopse?“, erwiderte sie grinsend und winkte den Kellner ran, um zu zahlen. Dann sprang sie auf. „Na los, damit wir beide kochen können!“, meinte Nio enthusiastisch und sah sich dann um. „Ähm, wo geht’s hier zum nächsten Supermarkt?“, fragte sie dann orientierungslos und Lily musste lautstark lachen.

„Hier lang.“

Gemeinsam machten die beiden sich auf den Weg und wenige Minuten später standen die beiden vor einem Muggelladen. Lily war ewig nicht mehr in so einem Laden einkaufen. Innerlich grinste die Hexe leicht. Hatten James und Sirius so sehr abgefärbt? Sie musste sich echt zusammenreißen um nicht kopflos durch den Laden zu rennen. Im Gegensatz zu ihrer Cousine, die einfach durch die Regale schlenderte und über alles begeistert war, was sie fand.

Lily musste schmunzeln. Man hätte glauben können, dass Nio ebenfalls nie in so einem Supermarkt einkaufen ging. Sie suchten gemeinsam die Zutaten fürs Abendessen zusammen, wobei sich Lily an ihren ersten Besuch mit James, Remus und Sirius in einem solchen Laden erinnerte. Die drei Jungs waren total fasziniert gewesen, was die Muggel alles erfunden hatten, um ohne Magie leben zu können. Oder ohne Hauselfen. Lily hatte sich damals sosehr das Lachen verbeißen müssen, dass sie beinah geplatzt wäre.
 

Eine Stunde später waren die beiden Frauen auf dem Heimweg. Nio plapperte glücklich vor sich hin, während Lily innerlich fluchte, das sie nicht zaubern durfte. Die Einkaufstaschen schleppen war echt schwer. Sie war froh, als das Haus in Sicht kam und holte ihren Schlüssel raus, als die Tür von alleine aufflog. „Lily, da seid ihr ja endlich wieder!“, rief James glücklich und zog seine Freundin überschwänglich in die Arme. „Wo wart ihr denn solange? Remus ist in der Zwischenzeit vorbeigekommen!“, meinte er und strich Lily eine Strähne aus dem Gesicht. „Wir waren einkaufen. Heute kocht Nio uns mal was Deutsches zum Abendessen.“, erklärte sie und drückte James die Einkaufstüte in die Hand. Ganz der Gentleman nahm er auch Nio die Tüte ab. „Jaw, und danach gibt es Wackelpudding.“, fügte Nio glücklich hinzu und ein Jauchzen kam aus dem Wohnzimmer.

„Wackelpudding! Wie geil!“, rief eine Stimme. Lily und James grinsten sich an. „Pass auf, dass er nicht die ganze Portion alleine verdrückt, Kath!“, meinte Lily laut und James sah sie verwirrt an. „Kath?“

Lily sah ihn verständnislos an. „Jap, das ist mein richtiger Name.“, meinte die schwarzhaarige, streckt ihm die Zunge raus und spazierte an ihm vorbei ins Wohnzimmer.

„Kath? Passt irgendwie besser zu dir, als Nio!“, erwiderte Sirius, der in dem Türrahmen lehnte und sie musterte.

„Gefällt mir sehr, Kath.“

Sirius Schmeichelei ließ die Frau erröten und ihr Herz rasen. Schnell verschwand sie mit Lily in der Küche.

Der Zauberer grinste. //Gefällt mir sogar sehr.//, dachte er und sah auf die geschlossene Tür. Die Kleine wurde ihm immer symphatischer.

Wackelpudding, die Zweite!

Lautes Lachen drang aus der Küche zu den drei Männern, die ein normales Fußballspiel schauten (was sich als schwierig herausstellte, da keiner der drei dem Spiel etwas abgewinnen konnten, so ganz ohne Besen).

James sah neugierig zur Tür. „Was stellen die da drin nur an?“, fragte er und Lupin schmunzelte leicht. „Wer weiß. Ohne Zauberei zu kochen scheint lustig zu sein.“, meinte er leise und James gluckste. „Ja, aber nur wenn man es kann.“, erwiderte er.

Sirius begann zu lachen. „Nur gut das Lily kochen kann, sonst wärst du niemals satt, James.“

James wurde rot. „Ich kann kochen, nur Lily ist eben besser.“

Remus verbiss sich ein Lachen. „Ja, du kannst kochen. Dein Wackelpudding geht aber nur deswegen nicht schief, weil du eine Hauselfe hast, die dir hilft.“

Sirius musste bellend lachen.

„Ach… ihr seid doch nur neidisch…“, murmelte James vor sich hin.
 

Die beiden Damen in der Küche dagegen unterhielten sich über ganz andere Dinge. Zum Beispiel über Petunia. Kath wollte alles über die Hochzeit wissen und Lily erzählte ihr gerne, wie grässlich sie sich da gefühlt hatte. Petunia und Lily hatten schon lange ein angespanntes Verhältnis. Besser gesagt, seit sie nach Hogwarts gegangen war, hatte sich ihr Kontakt auf das minimalste beschränkt. Lily empfand das oft als schade, war aber seit sie Vernon Dursley kennengelernt hatte auch etwas froh darüber.

Während sie also das Essen kochten, amüsierten sich Kath und Lily also über Vernon und Petunia.

Als Lily dann begann den Tisch zu decken, setzte Kath den Wackelpudding auf. Langsam erwärmte sie die Gelatine und rührte dann den Waldmeistersaft rein. Vorsichtig rührte sie mit dem Holzlöffel in dem Topf umher. Dann hielt sie inne. „Verdammt!“, murmelte sie. „Der Wackelpudding muss doch mindestens 2 h in den Kühlschrank. Dann können wir den gar nicht als Nachtisch essen.“, fügte sie leicht enttäuscht hinzu. Lily lachte über die schmollende Kath und wollte eben vorschlagen sie mit einem Kühlzauber perfekt runter zu kühlen, als ihr einfiel, dass sie ja keine Magie verwenden konnte. „Wir können sie ja ins Gefrierfach stellen?“, schlug sie zögerlich vor. „Kann man das?“, hakte Kath nach. „Theoretisch müsste das gehen.“, meinte sie lieb. „Aber eben vorher etwas abkühlen lassen.“

Lily nickte zustimmend. „Okay, dann eben so.“, meinte sie leise und Kath füllte die Masse in eine Schale ab.

Noch immer zog sie einen leichten Schmollmund, sodass Lily irgendwann, als Kath nicht hinsah, den Zauberstab zog und etwas versteckt einen Kühlzauber sprach.

Der Wackelpudding wurde eisblau, dann klirrte es und die Schale zersprang. Erschrocken schrien beide Frauen auf und die grüne Masse zerlief auf den Boden zwischen den Scherben der Glasschüssel.

Lily ließ hastig den Zauberstab verschwinden und sah zu Kath. „Ich glaub der Wackelpudding war zu heiß für die Schale.“, lachte Kath laut auf und sah zu den Jungs, die in der Tür standen und verdutzt auf die wabbelige und flüssige Suppe auf dem Boden starrte.

Sirius schniefte gespielt. „Der arme Wackelpudding… starb, bevor ich ihn essen konnte…“

Kath begann herzhaft zu lachen. „Dann kochen wir halt neuen. Und diesmal nehmen wir keine Glasschüssel.“, kicherte sie und begann sich daran, das ganze aufzuwischen.

James sah zu Lily, die auf ihrer Unterlippe kaute. Er zog eine Augenbraue hoch.

„Ich hol mal den Besen und die Kehrschaufel.“, meinte sie und verließ die Küche, wobei sie sich an ihren Freunden vorbeiquetschte. James folgte ihr.

„Was ist passiert?“, fragte er leise und sie zuckte mit den Schultern. „Was soll passiert sein? Die Glasschüssel hat wohl den plötzlichen Abfall von Temperatur nicht vertragen.“, murmelte sie verlegen. Er sah sie mit großen Augen an. „Hast du etwa einen Kühlzauber verwendet?“, flüsterte er und sie nickte leicht. „Aber… eigentlich hätte die Schüssel davon nicht bersten dürfen.“, meinte sie stirnrunzelnd. Er zuckte mit den Schultern. „Vielleicht hast du es zu gut gemeint.“, meinte er leise und sie grinste schief. „Vielleicht.“

Lily ging zurück in die Küche, in welcher Sirius und Kath die größten Scherben bereits aufgesammelt hatten und nun mit Küchentüchern den größten Schaden zu beseitigten versuchten. Dabei scherzten die beiden miteinander und warfen sich gegenseitig leicht gelierte Masse zu. Sirius hatte ein wenig Grün in den Haaren. „Schneidet euch ja nicht.“, sagte sie. Kath grinste. „Ach, selbst wenn. Das heilt wieder.“, meinte sie noch immer leicht lachend.

„Da gibt es viel schlimmeres.“, fügte die Schwarzhaarige hinzu und stand auf. „Dann koch ich nochmal das Zeug, dann können wir heute um Mitternacht einen kleinen Snack zu uns nehmen.“

Sirius zog eine Augenbraue hoch. „Du bist ganz schön optimistisch.“, meinte er trocken und Remus lachte. „Ja, davon könnten wir uns alle eine Scheibe abschneiden.“

Kath wurde leicht rot und wand sich wieder dem Herd zu, um erneut zu kochen.

Ihr Herz raste und sie hatte ein wenig grünen Glibber im Gesicht, den sie verlegen abwischte.

Und das alles nur, wegen einer Schüssel Wackelpudding.



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von:  Hermine_Weasley
2017-03-02T02:11:59+00:00 02.03.2017 03:11
Schade das du nicht weiter geschrieben hast, aber auch schade das du keine Kommentare hast. Ich finde es echt süß geschrieben, ich würde gern noch viel mehr über das zusammenleben der 3 erfahren :)
Antwort von:  Mad_Hatter_Jin
03.03.2017 17:08
Hallihallo ~

Erstmal vielen lieben Dank für dein Kommentar :)
Ich freue mich, dass die Story dir gefällt :D
Ein neues Kapitel ist bereits in Arbeit. ;)

Lg Strife_Cloud
Antwort von:  Hermine_Weasley
03.03.2017 19:44
Oh ich freu mich :)


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