Frei wie der Wind von Tuuli (Sabo x OC) ================================================================================ Kapitel 9: Bonuskapitel ----------------------- An Deck sah ich, dass das Meerwasser sich kräuselte und aus dem Wirbel erhob sich ein kleines blaues U-Boot. Ich wusste nicht, ob das nicht ein weiterer Angriff von Sankt Jalmacks Killern war, deshalb zog ich meinen Fächer aus dem Gürtel und machte mich kampfbereit. Zwei Menschen traten aus dem U-Boot und ich erkannte den Chirurgen des Todes Trafalgar Law und die Nomadenpiratin Day Yume. „Hey, du! Ist das das Schiff des Generalstabschefs der Revolutionsarmee?“, schrie die Nomadenpiratin. „Ja! Aber was wollt ihr von Sabo?“, fragte ich die beiden und Trafalgar Law antwortete: „Mit ihm reden.“ Ich ging ein Stück zurück und warf ihnen meine Feder entgegen. Sie wurde größer und landete sanft auf dem Deck des U-Bootes. „Einfach raufklettern. Ich lasse euch schon nicht fallen“, rief ich den beiden entgegen und Yume trat etwas unsicher auf das Flugobjekt. Law hingegen warf einen kleinen Stein neben mich und sagte: „Room! Shambles!“ Schon war er neben mir aufgetaucht. Ich ließ meine Feder schweben und setzte die Nomadenpiraten sanft an Deck ab. „Ihr könnt gerne mit Sabo reden, aber er ist im Moment im Behandlungszimmer, weil er sich verletzt hat“, erklärte ich und ich sah, dass der Chirurg des Todes bei dem Wort „Behandlungszimmer“ seine Ohren spitzte. Auch Yume hatte das bemerkt und verdrehte ihre Augen. „Ich hätte gesagt, wir warten in Sabos Kajüte auf ihn. Er wollte sowieso nachher noch mit mir“, - ich hielt kurz inne und überlegte meine nächsten Worte gut - „etwas besprechen.“ Die anderen Revolutionäre sahen mich zwar erstaunt an, aber vertrauten mir anscheinend genug, sodass ich die beiden Piraten in das Kapitänszimmer bringen konnte. Während Yume sich auf Sabos Schreibtischsessel niederließ, stellte sich Law einfach neben ihr hin. Die beiden schwiegen solange, bis Sabo endlich eintrat und verwundert fragte: „Tra? Was machst du hier?“ Stattdessen antwortete Yume: „Du bist Sabo-san? Ich möchte dir eine Frage stellen. Eine sehr wichtige Frage.“ „Okay“, murmelte Sabo und anscheinend hatte er genauso wenig Ahnung von dem, was hier gerade vor sich ging, wie ich. „Vor einiger Zeit ist eine 21-jährige Frau bei euch untergetaucht. Ich hätte gerne nähere Informationen über sie. Ihr Name ist… Day Ai.“ – „Ich bin nicht der Beste im Merken von Namen. Wie sieht oder sah sie denn aus?“, fragte der Generalstabschef. „Da ich sie nicht mehr gesehen habe, seit sie ein Kind war, kann ich dir das nicht so genau sagen. Sie hat blonde Locken wie ich, aber hellgrüne Augen. Damals war sie nur wenige Zentimeter kleiner als ich, aber ich weiß nicht, wie groß sie heute ist. Ach ja, und sie liebt Äpfel über alles.“ – „Ja, an die kann ich mich gut erinnern, weil ich sie beim Stehlen von Äpfeln aus der Vorratskammer erwischt habe. Sie hatte solche Angst vor mir, dass sie fast zu weinen begonnen hatte. Aber soweit ich weiß, hat sie die Truppe der Revolutionäre vor ein paar Monaten verlassen. Wieso, weiß ich leider nicht.“ – „Verstehe… Und… Wie ging es ihr, als du sie kennengelernt hast?“ – „Sie war eigentlich recht gut drauf, nur hatte sie vor fast allen Menschen Angst. Auch vor mir, wie ich vorher schon gesagt habe. Sie hat sich erst beruhigt, als sie merkte, dass ich auch einen Apfel essen hatte wollen. Von da an hat sie mir vertraut. Glaube ich zumindest.“ Da lächelte Yume plötzlich. „Ja, so war sie schon damals. Wenn jemand Äpfel genauso liebte wie sie, musste sie demjenigen einfach vertrauen.“ – „Wieso willst du das eigentlich alles wissen? Wenn ich fragen darf.“ Die Nomadenpiratin zögerte merklich in ihrer Antwort. Sie wandte den Kopf leicht zur Seite und sah Sabo nicht mehr an. Nachdem sie nach einigen Minuten immer noch nicht geantwortet hatte, sagte Trafalgar Law an ihrer Stelle: „Sie ist Yume-yas Schwester.“ Bei dem Klang der Stimme des Chirurgen des Todes lief mir ein kalter Schauer über den Rücken. Er war echt unheimlich. „Stabschef-ya, dürfte ich kurz mit deiner Freundin unter vier Augen reden?“ Yume, Sabo und ich sahen den Chirurgen des Todes fragend an und Sabo und ich antworteten fast gleichzeitig: „Wir sind nicht zusammen!“ Doch das schien ihn nicht zu kümmern. „Ist schon okay, Sabo.“, lachte ich den Revolutionär an und machte Law mit einer Handbewegung klar, dass er mir folgen sollte. Draußen angekommen fragte ich ihn: „Was willst du mit mir besprechen?“ „Ich würde gerne ein Experiment mit dir machen. Bist du dabei?“ – „Sitzt nicht deine Freundin da drinnen?“, fragte ich entsetzt und starrte Law an. Genervt stöhnte er auf: „Nicht diese Art von Experiment.“ „Okay… Um welche Art von Experiment geht es dann?“ „Kann es sein, dass deine Wunden schnell verheilen? Viel schneller als bei normalen Menschen?“, fragte er anstatt mir Details zu erklären. „Ja, aber wieso weißt du das? Das weiß doch nur Sabo und der hat es dir nicht erzählt, oder etwa doch?“ „Lass mich das Experiment durchführen, dann werde ich es dir erklären.“ – „Von mir aus, aber nicht hier mitten auf dem Flur, oder?“ „Bring‘ mich in das Behandlungszimmer eures Schiffsarztes. Ich bin selbst Arzt.“ Auf dem Weg ins Behandlungszimmer kam uns Emporio Ivankov entgegen und neckte: „Aha… Schleppst du schon den Zweiten mit ins Arztzimmer, my Sweetheart? Du weißt, wer das ist, oder? Be careful, my Sweetheart.“ „Halt die Klappe, Ivankov!“, knurrte Law ungehalten und schritt einfach am König der Transen vorbei. „Keine Sorge, Ivankov! Trafalgar Law will mir nur etwas zeigen“, beruhigte ich ihn und folgte Law in das Behandlungszimmer. Ich schloss die Tür und sah den Chirurgen des Todes erwartungsvoll an. „Room. Scan.“ Er machte eine kurze Handbewegung und schon bildete sich eine seltsame Kuppel um uns. Dann zog er sein Schwert und hielt es mit der Klinge nach unten vor sich, woraufhin ein Lichtstrahl durch die ganze Kuppel glitt. „Was machst du da?“, fragte ich Trafalgar Law. Doch dieser konzentrierte sich Vollendens auf seinen sogenannten „Scan“ und gab mir keine Antwort. Ich wartete, bis ich keinen Strahl mehr sehen konnte und stellte erneut die gleiche Frage. Plötzlich holte er mit dem Schwert aus und ehe ich mich versah, hielt er meinen linken Arm in seiner Hand. Schockiert starrte ich ihn an, nicht fähig mich zu bewegen. Er hielt mir plötzlich meinen abgeschnittenen Arm hin und sagte so, als ob das nichts Bedenkliches wäre: „Siehst du diese dünne Membran unter deiner Lederhaut hier im Querschnitt? Sie wirkt wie eine zusätzliche Schutzschicht. Ich habe vor langer Zeit von einem Volk gelesen, dessen Hautbestandteile ebenfalls eine solche Membran enthielten. Allerdings existiert dieses Volk laut jenem Buch bereits nicht mehr. Bist du eine Überlebende des Aerial-Stammes?“ Er versah mich mit einem für mich beängstigenden Blick und hielt dabei immer noch meinen Arm. Ich spürte seinen festen Griff um meinen Arm, als er weiter fragte: „Bist du… eine D.?“ „Was heißt, ich komme vom Aerial-Stamm? Wieso weißt du, dass ich eine D. bin? Und kann ich bitte meinen Arm wieder zurückhaben?“ Ohne ein weiteres Wort warf er mir meinen Arm zu und ich steckte ihn wieder zurück an seinen Platz, wo er zu meiner Überraschung auch gleich haften blieb. Wieder versah er mich mit diesem furchterregenden Todesblick. Seine kalten, berechnenden Augen ließen mich regelrecht frieren. Erst recht als er sagte: „Ich weiß nicht, was das heißt. Aber ich bin auch ein D.. Mein wahrer Name ist Trafalgar D. Water Law.“ Wieso sagte mir der berühmte Chirurg des Todes seinen wahren Namen? „Du hast recht. Ich heiße Arashi D. Tuuli“, sagte ich, als ich meinen ersten Schock verdaut hatte. Ich konnte ein leichtes Aufblitzen in seinen kalten, grauen Augen erkennen, wahrscheinlich, weil er sich bestätigt fühlte. „Danke!“, fügte ich noch hinzu, woraufhin er mich nur fragend ansah. „Ich habe nicht gewusst, wo ich herkomme. Oder wer meine Eltern waren“, erklärte ich und er nickte kurz, ging dann aber zur Tür und verschwand im Flur. Ich folgte ihm und sah, dass er gerade mit Yume aus Sabos Zimmer ging. „Eine Frage habe ich aber noch!“, rief ich den beiden zu. „Seid ihr wirklich zusammen?“ Law sah mich furchterregend an und ich hätte schwören können, dass er mich umgebracht hätte, wenn nicht in genau diesem Moment Sabo aus seiner Kajüte gekommen wäre. Yume hingegen lächelte mich an und nickte. Der Chirurg des Todes und die Nomadenpiraten waren also wirklich zusammen. Sabo stand jetzt neben mir und flüsterte: „Warte in meinem Zimmer. Ich begleite die beiden nur schnell zu ihrem Schiff und komme dann nach.“ Ich nickte und sagte: „Danke, Law!“ Er musterte mich kühl und antwortete: „So wie ich dich einschätze, wird der Sturm des D. noch lange nicht zur Ruhe kommen.“ Dann drehte er sich um und ging voraus, während Sabo und Yume ihm nach kurzem Zögern folgten. Ich öffnete die Tür neben mir, setzte mich auf Sabos Bett und wartete. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)