Der Pfad des blutroten Teufels von YukimuraRuki ================================================================================ Kapitel 6: Die Nacht in der es kein Zurück mehr gibt ---------------------------------------------------- In einer schummrigen Seitengasse am East End in London flatterte ein roter Mantel im Wind. Das Mondlicht schien nicht nur auf den Teufel hinunter, sondern auch auf den leblosen Körper, dessen Haut heruntergekratzt und nach innen gekehrt war. Nun lag das Fleisch der Leiche frei und hier und da hingen einer paar größere Adern heraus. Langsam und stetig tropfte frischer Lebenssaft daraus hervor, welcher im bleichen Licht des Mondes strahlte und glitzerte. Kaum zu glauben, das eben jene Flüssigkeit noch vor wenigen Minuten durch einen Menschen floss und ihm die Kraft verlieh sich eigenständig zu bewegen. Wäre man vor wenigen Minuten an dieser Stelle vorbei gegangen, hätte man nicht mehr gesehen, als zwei junge Männer die sich unterhielten. Dagegen wirkte derselbe Ort wie ein skurriles Szenario eines schlechten, amerikanischen Horrorfilms in dem zu viel Blut floss. ‚Der Pfad des blutroten Teufels‘ oder auch ‚die Hexe Medea‘ und auch alle anderen Titel, welche ihm bereits gegeben wurden, verwiesen alle auf die Wesen der Unterwelt und des Bösen. Mit diesen unheimlichen Wesen zusammen wurde die Farbe Rot in Verbindung gebracht. Dem Teufel folgt das Rot überall hin. Die rote Farbe formte den Teufel und der Teufel liebte diese Farbe. Deshalb hüllte er sich in das kräftigste Scharlachrot, welches er finden konnte. Rot hatte ihn noch nie im Stich gelassen und das leuchtende, frische Blut hatte ihn stets vor Begeisterung brennen lassen. Nur eines gefiel ihm gar nicht. Das getrocknete Blut, welches langsam seine Farbe in ein unreines rotbraun oder gar schwarz verwandelte. Der Teufel war der Meinung, dass diese Farbe jegliches Leben verloren hatte. Es befand sich nicht ein Funken Lebenskraft mehr darin. Die bloße Vorstellung, dass die leblose Hülle seines Geliebten jemals mit dieser toten Farbe bedeckt werden könnte, stimmte den Teufel verdrießlich. ‚Die Nummer Neun, Heinz‘ der vor wenigen Augenblicken vom Teufel niedergerungen wurde, hatte nicht dieselbe jämmerliche Figur geliefert und um sein Leben gewimmert wie die Nummer Sieben. Er war auch kein von Neugierde herbeigelockter Einfallspinsel wie die Nummer Acht gewesen. Er, die Nummer Neun war einfach nur ein ängstlicher, um sein Leben bangender junger Mann gewesen. Aus diesem Grund hatte sich der Teufel dazu entschlossen ihn nur mit einem Schlag zu töten, so dass Heinz nur noch in der Lage war, erschrocken nach Luft zu schnappen. Gnädig war der Teufel stets gewesen, jedenfalls seiner Meinung nach. Nun hielt er den Dickdarm von Heinz in seinen Händen und spielte fasziniert damit. Kurz darauf wanderte sein Blick zum Nachthimmel hinauf, an dem der Mond noch immer bleich hinunter schien. Vor ein paar Tagen war Vollmond gewesen, doch mittlerweile war die vollkommene Rundung wieder beschädigt. Langsam ballte er seine blutverschmierte Hand und drohte der Sichel. Heute Nacht war es nicht wie sonst. Der Teufel fühlte sich nicht vom Mord und dem Gedanken seinem Ziel nähergekommen zu sein, beruhigt. Jedes Mal, wenn er einen Körper kaputtschlug, zerbarst er und das prasselnde Geräusch von schweren Bluttropfen war zu vernehmen. Aus diesem Grund wurde der Teufel ständig vom noch warmen Blut seines Opfers getroffen. Seine Jacke wurde nicht nur vom unansehnlich werdenden rotbraunen Blut getränkt und dadurch zu seiner unerträglichen Last, sondern auch seine helle Hose und die weiße Haut wurden rot gesprenkelt. Die rechte Hand, mit der er das Innere der Leiche durchkämmte war von der klebrigen Flüssigkeit versiegelt. Es war genauso wie bei all den Morden zuvor gewesen. Nachdem seine Tat vollbracht war, kehrte er für gewöhnlich in sein Nest zurück, wusch sich das Blut von den Händen und verfiel erneut in einen pechschwarzen Schlaf. Nur Heute schien alles anders zu sein. Als sei der Teufel von irgendeiner Dummheit befallen, fühlte er, dass diese rote Farbe ihn Heimsuchte. Plötzlich fühlte er sich überhaupt nicht mehr wohl in diesem merkwürdig kräftigen Rot, so dass er von einem Impuls getrieben seine Jacke auszog und auf den Boden warf. Mit nur wenigen Handgriffen zückte der Teufel seine Duel Disk und rief eine kleine Seele aus seinem Gishiki Deck hervor. „Gishiki Ariel, etwas Wasser bitte.“ Das kleine Wesen, welches aussah wie kleine Zauberin, machte Gebrauch von ihrer Magie und half dem Teufel sein Gesicht reinzuwaschen. Ein anderes Wassermonster, wie seinen Elementarhelden Bubbleman rief er nicht. Für den Gebrauch der Elementarhelden war Yuuki Juudai bekannt und auch Haou, der für seine grausamen Taten in der Isekai bekannt war hatte die Helden gerufen. Doch der Teufel spürte, dass es wenig sinnvoll war diese Helden zu rufen um seine Sünden hinfort zu waschen. „Warum so plötzlich…?“, ging es dem Teufel durch den Kopf, der zum ersten Mal so eine Unruhe in seinem Herzen spürte. Er wunderte sich darüber und suchte mit den Augen nach irgendeiner plausiblen Erklärung. Schließlich, nachdem er einige Male herumgewirbelt war, konnte er die schmächtige Gestalt eines anderen Menschen erkennen. Zunächst war nur das klacken der Schuhe gegen den Asphalt zu hören gewesen, die weiter an Lautstärke gewannen und schlussendlich gänzlich verstummten. Auf dem Gesicht des Teufels breitete sich ein breites Grinsen aus. Vor ihm stand nun jemand, den er sehr gut kannte, doch dessen Miene wirkte überhaupt nicht erfreut. Dennoch gab diese Person ihm ein frischeres Gefühl. „Hey, Shou!“ „Warum…“, entgegnete die helle Stimme des anderen zunächst, und fuhr aufgebrachter fort, „Warum das alles, Aniki!?“ Die erhellte Stimmung war offenbar nicht von langer Dauer. Als Shou diese Worte ausgesprochen hatte wurde die Luft von Fäule befallen und es breitete sich eine verstimmte Atmosphäre aus. Der Teufel fühlte sich etwas gereizt. „Hey was ist denn mit dir los, Shou? Du siehst blass aus“, meinte Juudai noch immer mit aufgeweckter Stimme und wollte seinem alten Freund die rechte Hand reichen, die ihm gerade erst von dem kleinen Monster gewaschen wurde. Eben diese Hand wurde ihm von Shou weggeschlagen. Juudai durchfuhr ein penetranter Schmerz, doch dieser ging nicht von seiner Hand aus. Es war etwas, das viel mehr tief in seinem Herzen war und ihm sehr vertraut. Wie lange hatte er diese Pein nicht mehr gespürt? Vermutlich seit Johan gestorben war. „Warum tust du solche Dinge? Wieso tötest du als ‚Pfad des blutroten Teufels‘ all diese unschuldigen Menschen!?“, schrie ihm Shou entgegen, wobei seine Worte für Juudai klangen wie ein Fluch. Sie erfüllten Juudais Körper mit unglaublicher Qual, die ihn nicht verlassen wollte. Der Gesichtsausdruck seines alten Freundes war hasserfüllt und wollte sich nicht zum Guten verändern. Für Juudai war es bitter und er litt unter diesen stechenden Augen. Shou tat ihm weh. „Weißt du… ich habe immer zu dir aufgesehen. Ich habe dich so sehr gemocht! Aber… aber jetzt… Ich bin wohl ein Narr gewesen. Ist es Johan, der dich so sehr verändert hat, Aniki!?“, fuhr Shou ihn an und zückte nun seine eigene Duel Disk und aktivierte diese im mit derselben Bewegung. „Hör auf, Shou! Nimm deine deine Disk runter, ich bitte dich! Ich will dir nicht wehtun, verstehst du?“, entgegnete Juudai mit Nachdruck. Doch er war sich sicher, dass auch Shou ihn nicht daran hindern konnte sein Ziel zu erreichen. „Nein! Ich habe mit Edo gesprochen und selbst darüber nachgedacht. Er meinte, dass du mich vielleicht auch umbringen könntest und dass… Dass der ‚Pfad des blutroten Teufels‘ nicht mehr Aniki… nicht mehr Yuuki Juudai ist. Aber ich, ich wollte selbst mit dir reden! Weil ich ganz fest darauf vertraut habe, dass mein Aniki niemals grundlos andere Leute tötet!“ „Shou…“, brachte Juudai neinahe tonlos hervor. Er beobachtete den blassgewordenen Jungen vor sich, der wutentbrannt sein Deck in die Disk steckte. Juudai hingegen konnte sich nicht daran erinnern, dass der Teufel den Namen ‚Marufuji Shou‘ als ein potentielles Opfer niedergeschrieben zu haben. Der Braunhaarige schüttelte den Kopf. Shou gehörte nicht zur Beute des Teufels. Jedoch konnte wohl niemand dafür garantieren, dass sich der Teufel an seinen eigenen Plan hielt, sobald er in seinen unberechenbaren Irrsinn getrieben wurde. „Es ist Zeit für ein Duell zwischen uns, Aniki. So wie du es mir früher schon gesagt hast, als mein Bruder jeglichen Respekt vor anderen verlor und zum Hell Kaiser wurde. Weißt du noch was du mir damals gesagt hast!? Ich solle mit beiden Beinen auf den Boden stehen und mich ihm gegenüberstellen. Deshalb, Aniki… stelle ich mich nun dir entgegen. Bis du dich wieder daran erinnerst, wofür du früher gestanden hast: lass uns Spaß beim Duellieren haben!“, schrie ihm der Kleine entgegen. Ihre Blicke trafen sich. Ein goldgelbes Feuer, welches vom Glauben an Gerechtigkeit durchflutet war. Leere, rehbraune Augen hielten beinahe emotionslos dagegen. „Geh mir aus dem Weg, Shou.“ „Auf keinen Fall!“ „Ich bitte dich, Shou, verschwinde!“, bellte Juudai, wobei er sich den Kopf hielt als litt er unter monströsen Kopfschmerzen. Shou wich keinen Schritt zurück, sondern richtete seinen Blick fest auf Juudai. Es schien ihm so als konnte er spitze, weiße Zähne aufblitzen sehen. Vielleicht war dies ein spezielles Merkmal des Teufels. Der blauhaarige Shou war sich darüber bewusst, dass sein Geschrei wahrscheinlich der Auslöser dieses Anfalls war. Die Augen des Jungen weiten sich vor Horror, denn aus Juudais Rücken kamen deutlich und auffallend ein paar Flügel hervor. Es waren große, dämonische Flügel und er hatte sie bereits ein paar Mal in seinem Leben gesehen. Die Flügel des Teufels waren die Flügel des Monsters Yuberu. Shou spürte wie die feinen Härchen auf seinen Armen sich aufstellten. Er begann innerlich zu zittern, denn diese Gestalt vor ihm war so furchteinflößend, dass Shou sich am liebsten verkrochen hätte. Als Juudai die Hände von seinem Kopf nahm, blickten zwei heterochrome Augen entgegen. Eines war leuchtend orange, das Andere leicht grünlich und sie strahlten helles Licht aus. Shou schnappte stumm nach Luft. Auch diese Augen gehörten zu Yuberu. Nun konnte der Kleinere der beiden jungen Männer nichts anderes mehr tun, als ein paar Schritte nach Hinten zurück zu weichen. Eine solche Szene konnte man sonst nur in Horrorfilmen sehen, kurz bevor es das nächste Mordopfer gab. War Shou etwa wirklich das nächste Opfer? Der Junge kümmerte sich augenblicklich nicht um diesen Gedanken. Ihm war etwas anderes viel wichtiger, nämlich dass er nicht glauben konnte, dass Yuberu in seinem besten Freund weiterlebte. Shou wollte dies nicht akzeptieren. „Shou…“, wimmerte Juudai vor sich hin, während er sich langsam von seinem schlimmen Anfall erholte. Seine Worte klangen dünn und elend. Die Flügel des Teufels umschlangen seinen dünnen Körper und Juudai weinte. Er weinte wobei er Shous Namen sagte und weiter klagte: „Mein Kopf zerspringt, Shou. Es hämmert in meinem Kopf! Es macht mich verrückt, verdammt, es ist so grausam! Es ist als ob ich etwas zerstören muss! Aber Shou! Nicht du bist die Nummer Zehn, Elf oder Zwölf! Deshalb bitte ich dich noch einmal, verschwinde von hier! Niemand kann mich aufhalten! Ich kann den Teufel nicht aufhalten! Falls du dich mir weiter in den Weg stellst, Shou dann könnte es passieren, dass ich nicht mehr wiederstehen kann und dich doch umbringe! Und das will ich mit allen Mitteln verhindern!“ „Dann erkläre mir wieso! Warum tötest du so viele Menschen? Und wenn du die Chance hast mich zu töten, dann zögerst du?!“, Shou forderte sofort eine Antwort. „Um Johan wieder auferstehen zu lassen brauche ich Opfergaben“, entgegnete Juudai ohne Umschweife oder Reue in seiner Stimme. Der ihm gegenüber stand riss seine Augen auf vor Schreck. Es war also tatsächlich wahr. Juudais Lippen verzogen sich zu einem bitteren Lächeln: „Du dürftest es jetzt auch verstanden haben, oder, Shou? Ich bin schon lange nicht mehr bei rechtem Verstand.“ „Aber selbst wenn-…“ „Meine Güte, wer hätte das gedacht, dass du jemals so viel Einsicht zeigst. Ich gebe dir ganz Recht, du bist schon lange nicht mehr klar im Kopf“, wie aus dem Nichts unterbrach eine andere, klare Stimme den Anderen. Es war die Stimme einer ihnen bekannten Person, doch sie bereitete Juudai eher ein unbehagliches Gefühl. Ein junger Mann trat ihnen entgegen, der aufgegeben mit dem Kopf schüttelte. Edo Phoenix war eingetroffen und brachte noch jemanden mit sich. Es war ein junger Mann, der ungefähr im selben Alter war wie das neunte Opfer des Teufels und seine Gestalt ähnelte der, eines gewissen anderen Jungen. Es war derselbe junge Mann, der Edo vor kurzem aufgesucht hatte. Derjenige, der Johan Andersen bis aufs kleinste Haar glich, doch nicht Johan Andersen war. „Scheint so als wären wir nur ganz knapp zu spätgekommen. Das neunte Opfer hat seinen Erlöser wohl schon gefunden. Und wie man sehen kann, liegt seine Leiche auch schon über die ganze Straße verstreut“, brachte Edo trocken hervor, wobei seine saphirblauen Augen allerdings mit Verachtung auf die Szene niederblickten, „Egal wie oft ich das hier noch sehe, ich kann einfach nur darauf plädieren, dass du ganz schön miese Hobbies hast. Und noch dazu einen richtig gruseligen Geschmack was Kunst angeht, wenn du uns jedes Mal Nachbildungen der Hölle präsentierst…“ „E-…Edo!? Warum bist du hier?“, kam es etwas zittrig aus Shous Munde. „Das wollte ich dich gerade fragen. Wie kannst du es eigentlich wagen als Laie allein loszuziehen um den Aufenthaltsort eines Verrückten zu bestimmen!?“, entgegnete Edo einerseits beeindruckt und andererseits mit herablassenden Unterton. Dennoch war Shou sich sicher, dass Edo sich Sorgen um ihn gemacht hatte, denn nun da er zur Situation gekommen war, konnte er erleichtert ausatmen. „Leider sind wir zu spät. Der Neunte ist auch schon tot…“, bemerkte Hans, welcher neben Edo stand. Nein, hierbei handelte es sich nicht um Hans. Es war Johan, der sich den Körper des jungen Mannes geliehen hatte. Es war Johan, der entsetzt seinen Mund öffnete und voller Kummer seine Hände zusammenschlug. Juudai, dessen Augen scharf genug waren um jede noch so kleine Bewegung zu beobachten, nahm auch das Klagen wahr. Plötzlich verwandelte sich seine Miene und er brachte ein einziges Wort hervor: „Johan?“ Vor wenigen Momenten noch hatte er sich vor Schmerzen gekrümmt und war von Qualen heimgesucht worden, doch all diese Gefühle waren auf einmal wie in Luft aufgelöst. Augenblicklich machte Juudai den Eindruck eines verträumten, jungen Mädchens. Ein junges Fräulein, das die Gefahren der Welt noch nicht kannte. Juudai wirkte wie ein scheues Kitz, als er den Namen seines Geliebten in den Mund nahm. Johan aber betrachtete Juudai mit düsterer Miene. Er wusste um den schwachen, emotionalen Zustand, in welchem sich Juudais Geist befand. Dieses Trauma hatte Johan seit zwei Jahren mit angesehen, während er als Geist an Juudais Seite verweilte. Er hatte ihn im Schlaf beobachtet, der oft von grausamen Träumen heimgesucht wurde. Manche Tage waren so intensiv, dass Juudai immer und immer wieder dieselben Worte brüllte. ‚Lüge! Eine Lüge! Es muss eine Lüge sein!! Johan kann gar nicht tot sein!!‘ ‚Ich habe alles getan, was in meiner Macht stand!! Und trotz allem!? Was habe ich denn falsch gemacht!?‘ ‚Johan! Es ist alles meine Schuld… Johan…‘ Seit Jahren schon wiederholte Juudai diese Worte. Sie gehörten zu ihrer Zeit und wiederholten sich wie eine Schallplatte, die einen Sprung hatte. Immer, immer und immer wieder. Schon seit zehn Jahren ging das so. Die Ereignisse, welche sich in der Isekai zugetragen hatten, hatten in seiner Seele bereits ein emotionales Trauma eingraviert. Unsichtbare Narben, die niemals wieder verheilten. „Du bist Johan… aber dennoch… bist du es nicht. Johan ist immerhin schon vorausgegangen. Du musst Hans sein, nicht wahr?“, murmelte Juudai bedächtig, „Weshalb du bei Edo und den anderen bist, weiß ich allerdings nicht.“ „Genau der bin ich. Du hast vor mich als letzten umzubringen, stimmt‘s?“, entgegnete Johan. „Richtig. Ich seheschon, du bist Hans C. Walker. Du bist mein zwölftes Opfer und du wirst sterben nachdem ich dir das Herz herausreiße. Der Grund dafür ist ganz einfach, weil du Johan am ähnlichsten siehst.“, erläuterte Juudai ruhig. „Wow, das klingt echt unangemessen…“ „Vielleicht. Aber wieso auch nicht?“, sprach Juudai nüchtern, so als ob er aus seinem Wahnsinn wiedererwacht war. Sein Anfall klang langsam ab, wobei das Zittern nachließ. Vermutlich kam es durch die Gewissheit, dass er diesen Fremden mit Johan verwechselt hatte, dass die Heterochromie in seinen Augen wieder verschwand. Edo hingegen bewegte sich nun auf Shou zu und riss ihn vom Schlachtfeld mit Juudai fort. Shou ließ sich von dem anderen mitziehen und schließlich ließ er sich mit einem dumpfen Plumpsen auf den Boden fallen, als ob ihn alle Kraft entwichen war. Sein Blick fiel auf seinen besten Freund, dessen dunkelbraune Augen wieder die alte Frische ausdrückten. Diese Augen kannte Shou, diese waren es, die er immer an seinem Aniki geliebt hatte. Juudai holte tief Luft und atmete sie wieder ruhig aus, so als ob er sich sammeln musste. Vielleicht kam es auch daher, dass er sich immer noch nicht ganz von all der Aufregung erholt hatte. Wahrscheinlich hatte es mit seiner grotesken Verwandlung zutun, die ihm vermutlich ziemlich viel Kraft kostete. Johan fragte sich, was er wohl sagen sollte oder ob er überhaupt etwas sagen sollte. Während er das Für und Wider abwog, hüllte Johan sich in Schweigen. Vielleicht war es das Klügste, denn bei einem labilen Geist war es leicht gewisse Grenzen zu überschreiten. Das Leben von Hans wollte er auf keinen Fall aufs Spiel setzen. Stattdessen kam Edo ihm nun zuvor und wandte sich direkt an den Braunhaarigen: „Juudai, nun lass es endlich gut sein! Hör auf mit diesen sinnlosen Morden und denk mal darüber nach! Sieh dich an, wie töricht du doch bist! Glaubst du im Ernst, dass Johan sich so etwas gewünscht hat? Du solltest doch am besten wissen, dass Johan nicht zu der Sorte Mensch gehört, die sich über solche Opfergaben freuen!“ Johan, der während Edos Ansprache eigentlich hatte eingreifen wollen, ohrfeigte sich in Gedanken. Das war die Grenze, die er auf keinen Fall überschreiten wollte. „Töricht…sagst du?“ „Na ja, ist es denn nicht so? Egal von wessen Standpunkt aus du es betrachtest, du bist keinesfalls im Recht! Das dürfte doch auch dir klar sein! Ich habe zwar früher schon oft gesagt, dass du ein dummer Tölpel bist, aber dass du dermaßen geistesgestört wirst, hätte ich nie gedacht. Jetzt versuch doch mal ernsthaft darüber nachzudenken… Warum sollte ein Mensch wiederauferstehen, sobald du zwölf andere getötet hast!? Wie kannst du so einen Unsinn überhaupt glauben?!“ Juudai zeigte ein herablassendes Grinsen, wenige Menschen hat die Möglichkeit diese Charaktereigenschaft aus ihm heraus zu kitzeln, die er zweifelsohne in der Isekai bekommen hatte: „Das wird wohl daran liegen dass ich geistesgestört bin.“ „Edo!“, Johan wollte sich einmischen, stattdessen legte sich eine erdrückende Stille über die Situation. Juudai erschien ihm schwach, so wie er nun die Schultern herabhängen ließ. Im Augenblick war nicht mit Sicherheit abzusehen, wie sich ihre Lage verändern könnte. Ein schwacher Juudai ließ normalerweise mit sich reden, denn der Teufel ruhte. Nun kam es ganz darauf an wie die drei über ihre nächsten Schritte entschieden. Eine einzige Wahl konnte über ihr aller Leben entscheiden. Shou hatte zuvor eine falsche Wahl getroffen und konnte nur durch Edos und Johans Auftauchen gerettet werden. Johan vermutete, dass sie sich bereits auf dem Weg zum Klimax befanden. Direkt auf das Ende zu und er erwartete nicht, dass es sich um ein Gutes handelte. Wenn Edo nicht auf seine Ausdrucksweise achtete, dann käme wohl niemand von ihnen dreien wieder lebendig nach Hause. Johan trat einen Schritt nach vorn, um Edo etwas zuzuflüstern, doch dieser winkte ab: „Misch dich nicht ein. Ich werd‘ heute nicht eher ruhen, bevor ich diesem verträumten Bastard nicht eine runtergehauen hab. Nicht, dass es sonderlich viel nützen wird aber…“ Auf sein verärgertes Knurren folgte ein lautes Klatschen. Edo war ruhigen, aber schnellen Schrittes auf Juudai zugegangen und wuchtete ihm die Faust in eine seiner Wangen. Im ersten Moment verstand der Braunhaarige die Welt nicht mehr, denn ihm war nicht klar was geschehen war. Mit weit aufgerissenen Augen, wurde dem jungen Mann plötzlich bewusst, dass er physische Schmerzen hatte. Er hatte schon lange keine irdischen Schmerzen mehr verspürt. Wenn Juudai darüber nachdachte, dann hatte er so etwas das letzte Mal vor zehn Jahren gefühlt. Das ihn so etwas Einfaches vollkommen zu lähmen vermochte, lag daran, dass er diese Art von Kontakt und Empfindungen schon vor Jahren vergessen. In diesem Moment fühlte Juudai sich befreit und genoss diesen gewöhnlichen Schmerz. Ein sanftes, ruhiges Lächeln trat auf seine Lippen. „…Tut ganz schön weh. Aber ich denke das ist das, was ich im Moment gebraucht habe. Ich weiß, was du mir sagen möchtest, Edo. ‚Glaubst du denn nicht, dass die Hinterbliebenen der Opfer sich genauso fühlen wie du‘ oder ‚tu nicht so als wärst du in dieser Sache unschuldig‘ und anderes wird wohl dabei sein. Aber ich muss dir leider sagen, dass es mich nicht kümmert. Es ist zu spät, Edo, es macht keinen Sinn mehr von meinem Plan Abstand zu nehmen. Ich kann nicht mehr zurück, wie auch? Jetzt, wo ich schon so weit gekommen bin? Du solltest von jetzt an die Finger aus diesem Fall lassen, Edo. Niemand kann mich jetzt noch aufhalten“, erklärte Juudai mit einem unschuldigen Lächeln auf den Lippen. Johan, der diese Situation schweigend mitangesehen hatte, bedachte Juudai mit einem sorgevollen Blick. Mit jedem gesprochenem Wort, jeder Geste erkannte er, dass sie den Lauf der Dinge wohl kaum verändern können. Alles deutete auf eine Tragödie hin. Mit jedem Schritt, den Juudai tat, rückte ein glückliches Ende für ihre Seelen in weiter Ferne. Johan wusste es genau. Er spürte, dass er dem Lauf dieser Geschichte machtlos gegenüber stand. Aufgegeben und enttäuscht von sich selbst, schüttelte er schweigend den Kopf und seufzte. Johan Andersen konnte nicht anders, als Yuuki Juudai trotz aller Grausamkeit und Wahnsinn zu lieben. Doch musste er gab auch ganz klar zu, dass er diese sinnlosen Morde nicht guthieß und ihnen ein Ende bereiten wollte. Wie sehr er sich wünschte als Seele weiterhin neben Juudai zu leben, Monat um Monat und Jahr um Jahr. Die Möglichkeit zu haben Juudai dabei zu beobachten, wie er ein längeres, erfülltes Leben lebte und auch ihm dabei Glück und Freude zukommen ließ. Das wäre Johans größtes Glück. Doch anscheinend nicht für Juudai. Er war stur genug und sah stets nur ‚den lebenden Johan‘ bei sich. Diese Sturheit war schuld daran, dass die Gabe und Chance das Übernatürliche wahrzunehmen abschottete und sich dieser Kanal für die beiden womöglich für immer verschloss. Johan erinnerte sich an die endlosen Nächte, in denen Juudai sich immer und immer wieder dieselbe Frage stellte, während der Teufel schlief, war dies denn wirklich der Sinn daran zu lieben? Egal wie oft Juudai diese Frage aussprach, irgendwann hatte Johan aufgehört zu zählen und ebenso viele Male hatte er ihm geantwortet. Nein. Liebe war nicht dieser Schmerz. Es bedeutete den anderen so zu akzeptieren und mit ihm im Herzen zu leben. Aber egal, wie hart er darum kämpfte Juudai zu erreichen, er hörte ihm einfach nicht zu. Seine Stimme kam nie bei ihm an. „Edo, Shou… ich denke ich habe es jetzt eingesehen. Ich denke, die Notbremse dieser gefährlichen Konstruktion aus Zahnrädern ist schon lange außer Kraft getreten“, meinte Johan in bitterer Stimmlage, „Ab und zu kommt dieser bestialische Instinkt hervor, nicht Juudais, sondern der des Teufels, den Juudai nicht beherrschen kann. Ihr beiden müsstet es auch noch kennen… Das was damals in der Isekai geschehen ist. All das, was Juudai erkennen ließ, was seine größte Furcht ist und dass ihm mentale Schmerzen viel heftiger unter Druck setzen als alles andere. Diesem Druck hat er nie gut standgehalten und sogar seine Gestalt verändert. Die Geschehnisse in der Isekai war eine Verstrickung von vielen tragischen Ereignissen und wir alle haben zusammengearbeitet um die Lasten von Juudai zu nehmen, auch wenn er sich hauptsächlich selbst davon befreien musste… Das Problem ist, dass ihm niemand die neue Last ‚Johan ist tot‘ nehmen kann. Deshalb… Fürchte ich… Dass man Juudai nicht mehr aufhalten kann.“ Die beiden jungen Männer, die sich neben Johan befanden lauschten aufmerksam. Durch jedes weitere Wort wurden sie sich bewusster, dass er höchstwahrscheinlich Recht behalten wird. Besonders Shou quälte diese Erkenntnis. Plötzlich schoss ihm allerdings eine andere Sache durch den Kopf und er wandte sich an Johan, der noch immer in Gestalt von Hans bei ihnen war und begann ihn mit Fragen zu löchern: „Warte mal, wer ist eigentlich dieser Kerl hier, der fast so aussieht wie Johan? Vor allem was redet er hier über meinen Aniki und wieso spricht er so als ob er ihn und uns schon seit Jahren kennt? …Also, nicht dass ich mich nicht schon die ganze Zeit frage, aber…“ „Oh Mann, Shou, jetzt denk doch mal nach und beachte, wie er Japanisch spricht… Aber es scheint als ginge es dir besser, das ist immerhin etwas“, entgegnete Edo, der sich ein wenig die Stirn rieb. Shou aber fand Edos Kommentar überhaupt nicht lustig und beschwerte sich unheimlich über den plötzlichen Themawechsel. Was hatte denn seine Gesundheit mit diesem merkwürdigen Mann zutun, der so tat als kannten sie sich schon seit Ewigkeiten. Vor allem, wie konnte er wissen, dass Juudai einst Haou war und was in der Isekai geschehen war. Johan bedachte die Szene mit einem bitteren Lächeln, während sein Blick wieder zu Juudai glitt. Es schnellten Flügel aus seinem Rücken hervor und kurz darauf nahm er Abstand von ihnen dreien, während Johan in seine Richtung zeigte. „Ich glaube er möchte uns jetzt davonlaufen“, bemerkte der Blauhaarige. „Hey Shou, jetzt lass gut sein, ich kann doch nicht aus dem Nähkästchen plaudern, wenn er da uns zuhört.“ „Ah-… dann warte doch gefälligst mit so was, bis wir allein sind…“ „Ist mein kleines Geheimnis jetzt endlich durchgekaut, ihr beiden?“, wollte Johan wissen, der immer noch seine Augen auf Juudai gerichtet hatte, der sich in eine Sichere Höhe, auf das Dach eines Hauses begab und die Arme lässig hinter seinen Kopf verschränkte, wie ein unschuldiges Kindergartenkind und gelangweilt das Dach entlang spazierte. „Ich habe eigentlich erwartet, dass er schon viel früher das Weite sucht…“, brummte Edo missbilligend. Aus sicherer Entfernung betrachtete Juudai seine drei Freunde. Er erweckte eher den Anschein sich auf Bereitschaft zu halten und seine Bewegungen ließen darauf schließen, dass er sich ernsthaft langweilte. „Natürlich ‚laufe ich euch davon‘, so wie ihr mich hier stört! Außerdem möchte ich weder Shou noch Edo etwas antun, also ziehe ich mich hier zurück. Hans, ich werde dich morgen allein abholen“, meinte Juudai vom Dach eines Wohnhauses hinuntersehend. „Morgen?“, fragte Johan während in ihm eine neue Hoffnung keimte, „Wenn das bedeuten soll, dass du die Nummer Zehn und die Nummer Elf laufen lässt, dann ist mir deine Entscheidung willkommen!“ Ein helles Kichern kam aus seinem Munde: „Versteh mich bloß nicht falsch. Ich habe lediglich meinen Plan geändert. Es sieht immerhin nicht so aus, als ob ihr mir noch viel Zeit lasst, also muss ich jeden die beiden letzten noch heute Nacht aus dem Weg räumen. Und um ehrlich zu sein, ich bin nicht erpicht darauf mich mit Edo zu duellieren. Mich mit ihm zu messen lag mir noch nie sehr gut. Er hat mich früher schon gequält.“ Juudai sagte diese Worte leichtfertig vor sich hin, so als handelte es sich um alltäglichen Klatsch und Tratsch, welchen man jeden Tag auf der Straße hörte. Dabei handelte es sich eigentlich um seine weitere Vorgehensweise und genau das, kam für Edo überraschend. Auf der anderen Seite sagte das nur etwas über Juudais innere Vorbereitung aus. Er war bereit dazu diese Menschen zu töten und Juudai würde vermutlich erst in Erwägung von seinem Plan abzulassen, wenn sein über alles Geliebter ihm ins Gesicht schrie: ‚Du solltest lieber sterben!‘. Doch bis zu diesem Tag hin würde er wohl immer weiter und weiter gehen. Edo wechselte einige vielsagende Blicke mit Johan aus. Einer von ihnen sollte ihm sagen, dass ihm die alte Geschichte in Juudais zweitem Schuljahr an der Akademie wirklich leidtat. Die anderen aber entschuldigten sich bei Johan, denn ihre kleine Konversation hierdraußen, mitten in der Nacht hatte schlicht und ergreifend das Schicksal ihrer Zukunft bestimmt. Gleichzeitig breitete sich eine merkwürdige Seelenruhe in ihm aus. „Ah, ich habe von der Sache gehört. Du bist dafür verantwortlich, dass die Karten vollkommen leer wurden, richtig? Um wieder davon befreit zu werden, musstest du bis zum Jupitermond Io reisen, nicht wahr?“, entgegnete Johan ruhig. „Ja, genau die Geschichte meine ich“, sprach Juudai in ebenso besonnener Stimmlage, „Hans. Du siehst Johan tatsächlich zum Verwechseln ähnlich. Das mag ich wirklich sehr.“ Damit wandte Juudai ihnen den Rücken zu und war im Begriff zu verschwinden. „He-hey, warte!!“, schrie Edo ihm hinterher, wobei er im Begriff war ihm nachzulaufen. Bevor er sich in Bewegung setzen konnte, kam Juudai ihm zuvor indem er ein paar riesige Ungeheuer der Monstergruppe Übelschar auf ihn hetzte um sich ihm in den Weg zu stellen. Edo schnalzte grimmig mit der Zunge, Shou blieb wie angewurzelt stehen während Johan seine Augen nicht vom Teufel abließ und an dessen Lippen hängen blieb, die sich tonlos bewegten. Der einzige der in so einer Situation die Nerven dafür hatte, die Lippen des Teufels zu lesen, war nur Johan. Er verfolgte den ‚Pfad des blutroten Teufels‘ weiter mit den Augen, bis er in den pechschwarzen Nachthimmel verschwand, der nur von einsamen Sternen und einer fahlleuchtenden Sichel erhellt war. Der Teufel hatte ohne Zweifel ‚Ich werde dich töten‘ gemurmelt, Juudai allerdings sagte ‚Ich liebe dich, Johan‘ und war kurz darauf verschwunden. Die Nacht zog vorüber. Ein leuchtender neuer Morgen brach an und die Menschen in London gingen ihrer täglichen Arbeit nach. Durch die Medien aber ging immer und immer wieder eine Nachricht rum: in den Londoner Straßen wurde gegen Morgen zwei neue Leichen entdeckt. Sie wurden im selben Zustand gefunden, wie die vielen anderen. Einen Unterschied gab es jedoch. Laut den Fernsehberichten waren die beiden neuen Leichen nicht fein säuberlich von ihren Gliedmaßen getrennt worden, sondern es machte den Eindruck, als habe man sie durch einen Reißwolf gedreht. Die Identifikation der Toten stand ebenfals noch aus, denn an ihrem zerpflückten Fleisch hatten sich bereits eifrige Frühaufsteher, wie die Krähen und Raben der Stadt gelabt. Ob man es jemals möglich war die armen Opfer zu identifizieren. Edo biss sich hart auf die Lippen während er mit Shou und Johan am Frühstückstisch saß und die Nachrichten sah. Sie hätten Juudai aufhalten können. Vielleicht wäre es möglich gewesen ihn mit Gewalt zu stoppen. Auf der anderen Seite, hatte er am Vorabend erkannt über welch große Magie dieser Teufel verfügte. Gegen so eine Macht konnten sie nichts tun. Edo gab zu, dass ihm im Augenblick jeder als Gegner lieber war als Juudai. Sogar Saiou wäre ihm tausend Mal lieber gewesen. „Keine Sorge, Edo. Bald ist alles vorbei.“ „Aber um welchen Preis, Johan!? Um welchen Preis? Hans wird auch sterben, falls du es vergessen hast. Und zwar heute!“, entgegnete Edo. In seinen Augen war Zorn zu verzeichnen. Er hasste es, wenn er Verbrechen dieser Art machtlos gegenüber stand. Es gab im das Gefühl sich wieder in jener Nacht zu befinden, als er seinen Vater tot in dessen Büro gefunden hatte. „Ich weiß Edo. Wenn ich dafür garantieren könnte, dass Hans nicht passiert, dann würde ich es tun“, meinte Johan bedächtig. Shou war nicht in der Lage etwas zu sagen. Er konnte sich schwer damit abfinden, dass sein Aniki zu solchen Taten fähig war. Fortsetzung folgt Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)