Von Enten und Eichhörnchen von oOSaeko (Komplizierter geht's (n)immer!) ================================================================================ Kapitel 1: Chapter One - Als ich dich traf ------------------------------------------ "Mom bitte. Komm schon. Jetzt lass mich doch nicht auf die Knie gehen und dich anbetteln" jammerte das junge Mädchen regelrecht, während ihre Mutter auf dem Sofa saß und demonstrativ in die Zeitung sah. Ihre Tochter sah sie mit einem beinahe schon verzweifelten Blick an, ehe sie sich neben ihre Mutter auf das Sofa fallen ließ und ihren Arm umklammerte. "Biiiiitte, Mom. Es ist doch schon so lange her, dass ich mit Mayu einfach mal einen schönen Tag gehabt hab. Seit wir umgezogen sind haben wir uns soooo lange nicht mehr gesehen und sie ist doch nur dieses Wochenende in Tokyo. Bitteeee." Die Mutter der Braunhaarigen konnte sich nun ein leises lachen nicht mehr verkneifen. Ihre Tochter war auch einfach zu hartnäckig, wenn es darum ging, ihren Willen durchzusetzen. Doch nachdem sie sich Gedanken darüber gemacht hatte, faltete sie die Zeitung zusammen und sah die Jüngere mit einem warmen Lächeln an, ehe sie nickte. "Nagut, dann habt ein schönes Wochenende, aber ich will, dass du auf dich aufpasst und ihr pünktlich zuhause seid" meinte sie mit erhobenen Zeigefinger. Immerhin wusste sie, wie temperamentvoll ihre Tochter sein konnte und auch, dass sie sich zu viel zu traute. Doch das strahlen in den Augen Uki's ließen sie nur heftig nicken, ehe sie ihrer Mutter um den Hals fiel. "Ja, das werd ich machen. Versprochen. Du bist die beste, weißt du das eigentlich?" sagte sie mit einem Lachen, ehe sie auf die Beine sprang und sogleich die Treppen hinauf in ihr Zimmer lief. Nun musste sie ihrer besten Freundin Bescheid sagen, dass das Wochenende bei ihr klar ging. Oben angekommen ließ sie sich also auf die Matratze fallen und griff nach ihrem Handy, welches auf dem Nachttisch lag. Sogleich wählte sie die Nummer ihrer besten Freundin und drehte sich auf den Rücken, auf ihrem Gesicht noch immer ein breites Grinsen, als sich die Blauhaarige mit einem "Hallo?" meldete. Sogleich richtete sich die Braunhaarige wieder auf, mit einem breiten Lächeln, welches Mayu jedoch nicht sehen konnte, und leise kichernd. "Ich komm dich morgen nach der Schule abholen~" säuselte sie schon regelrecht. Auf der anderen Seite der Leitung war es jedoch still, ehe ein lautes Kreischen durch den Lautsprecher drang und man regelrecht hören konnte, dass Uki's Freundin vom Bett gefallen war. "Also hat deine Mutter ja gesagt?! Man freu ich mich! Dann seh ich meine liebste Freundin endlich wieder!" freute sie sich tierisch und konnte nicht aufhören zu lachen, ebenso wie Uki. "Und ich weiß auch schon, was ich dir als erstes zeigen werde, Mayu. Du wirst ja sowas von Augen machen, wenn du das siehst" grinste sie, woraufhin die Blauhaarige still blieb und nachdachte. "Das kann ja dann sicher nur mit Baseball zu tun haben, hab ich recht?" fragte sie nun leise kichernd, woraufhin Uki einen Schmollmund zog und leise brabbelte. "Bin ich wirklich so durchschaubar?" murmelte sie, ehe Mayu dies bejahte. Doch darum wollte sie sich nun nicht kümmern. Uki würde nun endlich ihre beste Freundin nach knapp einem Jahr wieder sehen. Mit ihr durch Tokyo schlendern und ein ganzes Wochenende mit ihr verbringen, während sie ihr auch noch den großen Platz zeigen konnte, der zur berühmten Seido gehörte. Sicher würde die Blauhaarige Augen machen, wenn die Jüngere mit ihr am Arm an dieser vorbei ging. Immerhin war die Seido nicht gerade weit von ihrem Zuhause entfernt. Sich nun wieder auf das Bett legend schloss sie mit einem Lächeln auf den Lippen die Augen und sprach mit ihrer besten Freundin noch über Gott und die Welt, bis sie beide schließlich - jeweils am Telefon - einschliefen. Am nächsten Morgen wurde Uki schließlich wach, sah zu dem Telefon, welches nun in einem Monoton piepte und ihr so deutete, dass in der Leitung niemand mehr war. Mayu schien aufgelegt zu haben, oder ihre Mutter. Sie hätte Uki ja auch wecken können, doch wusste die Braunhaarige ja auch nicht, wann aufgelegt wurde. Leise seufzend erhob sie sich vom Bett, streckte sich ausgiebig und gähnte erst einmal, ehe sie sich durch die Haare fuhr und auf die Uhr sah. Kaum dies getan schaltete sich der Wecker ihres Handys auch schon ein und deutete ihr so, dass sie sich für die Schule fertig machen musste. Doch heute war ihr das egal. Heute würde sie nur ein paar Stunden haben, da der Lehrer krank war und nach der Schule sah sie endlich ihre Freundin wieder. Mit einem Lächeln sprang sie nun auf die Beine und huschte ins Bad, um sich zu duschen, die Zähne zu putzen und sich anzuziehen, ehe sie in die Küche herunter lief und ihren Eltern je einen Kuss auf die Wange drückte. "Morgeeeen" summte sie und nahm sich ein Glas aus dem Hängeschrank, welches sie nun mit Orangensaft füllte und sich an die Arbeitsplatte lehnte. Leicht verwirrt sah ihr Vater drein, sah zu seiner Frau und schließlich zu Uki, ehe er das Brot aus der Hand legte. "Du bist heute aber gut drauf. Hab ich etwas nicht mitbekommen?" wollte er wissen, da es nur selten war, dass seine Tochter wie ein Honigkuchenpferd strahlte. Doch Uki's Mutter war schneller und lachte leise, woraufhin ihr Ehemann den Blick auf sie richtete. "Mayu kommt nach Tokyo" sagte sie nur mit einem Lächeln und trank aus ihrer Kaffeetasse. "Das habe ich dir doch gestern noch gesagt, als du nach Hause gekommen bist. Mayu wird auch hier bei uns übernachten" sagte sie und bekam als Antwort nur ein leises Seufzen, bevor der Schwarzhaarige nickte. "Verstehe. Dann war ich gestern Abend wohl zu kaputt, um noch etwas genau mit zu bekommen. Aber bitte, seid leise. Ich hab am Wochenende Mitteldienst und möchte nicht durch euer Gegacker wach werden" bat er seine Tochter, welche mit einem breiten Grinsen nickte. "Tagsüber werden wir sowieso unterwegs sein und Abends sind wir ganz leise, wenn du heim kommst. Versprochen" sagte sie und schlang ihre Arme um die Schultern ihres Vaters, nachdem sie hinter diesen getreten war. "Aber du weißt doch auch, dass ich viel, viel, viel braver bin, als die Zwillinge, oder? Ihnen solltest du das vielleicht eher sagen, als mir" sagte sie und drückte ihm einen Kuss auf die Wange, bevor sie zur Tür lief und ihre Schuhe anzog. Die Jacke überziehend und die Tasche nehmend winkte sie in die Küche hinein. "Ich bin dann weg! Ich bin heut Nachmittag dann erst wieder da, wenn ich Mayu abgeholt hab" verabschiedete sich die Braunhaarige, ehe sie auch schon aus der Tür lief. Mit einem breiten Lächeln hielt sie den Blick gerade aus gerichtet. Nicht einmal der nervige Schulstoff heute, der in ihren Augen sowieso sinnlos war, sobald ein Lehrer krank war, konnte ihr die Laune verderben. In Gedanken ging sie bereits durch, was sie mit Mayu alles unternehmen würde. Zuerst natürlich abholen, damit sie sich am Bahnhof nicht verläuft. Dann würde Uki mit ihr in die Innenstadt fahren und erst einmal das Geld auf den Kopf hauen, um mit ihrer besten Freundin endlich mal wieder shoppen zu können und dann, und darauf freute sich Uki natürlich am meisten, würden die beiden zur Seido gehen. Sie wusste genau, dass heute ein Trainingsspiel war und so konnte sie Mayu neidisch machen, dass sie so nah an dieser Schule wohnte. Wobei sie auch genau wusste, dass die Blauhaarige ihre Einstellung zu Baseball nicht wirklich teilte. Ihr ging es da eher um die Jungs, welche mit ihren durchtrainierten Körpern die Schläger schwingen und nicht, um den Sport selbst, wie Uki. Doch das störte sie nicht. Immerhin war Mayu nicht so ein Mädchen, welches eine Schnute bis zum Boden zog, weil sie keine Lust darauf hatte. Deswegen waren sie wohl auch beste Freundinnen. Uki konnte sich nicht erinnern, dass eine der beiden etwas nicht wollte, was die andere wollte. "Das wird so toll" freute sie sich, sodass sie die Augen für einen Moment schloss und sich einmal um sich selbst drehte. Dies sollte sich als Fehler heraus stellen, wie sie merkte, als sie gegen etwas lief und beinahe hinterrücks zu Boden fiel, wenn eine Hand sie nicht am Handgelenk gepackt hätte. Die Augen zusammen gekniffen, da die Braunhaarige meinte gleich Bekanntschaft mit dem Boden zu machen, öffnete sie eines einen Spalt und sah zu Boden, ehe sie leicht irritiert einige Male blinzelte. Ihren Blick richtete sie schließlich gerade aus auf die Hand, welche sie fest hielt und schließlich in das Gesicht eines Brillenträgers. "Du solltest besser aufpassen, wo du hin läufst" meinte dieser mit einer hochgezogenen Augenbraue, während er Uki ansah. Schnell wandte sich sein Blick aber in ein freches Grinsen, ehe er sie auf die Beine zog und die Hände nun in die Hosentaschen schob. Sich etwas vorbeugend, um mit der Jüngeren auf Augenhöhe zu sein, sah er sie mit seinen bernsteinfarbenen Augen an, noch immer mit diesem Grinsen im Gesicht. "Wenn du so blind durch die Gegend rennst, dann kann es schnell passieren, dass aus dir eine platte Ente auf der Straße wird. Die sehen auch nie, wo sie hin watscheln" meinte er frech, woraufhin Uki ihn einige Sekunden schweigend anstarrte, bevor sie die Wangen etwas aufplusterte. Was fiel diesem Kerl eigentlich ein sie mit einer Ente zu vergleichen? Uki war definitiv alles andere als eine Ente. Leise schnaubend drehte sie den Kopf zur Seite, verschränkte die Arme und schloss die Augen. "Du hättest ja auch einfach auf die Seite gehen können. Es wäre ja nicht so, dass der ganze Gehweg dir allein gehört" murrte sie, weswegen der Braunhaarige lachen musste. "Vielleicht gehört er mir ja? Hast du schon mal nach einem Namen gesucht? Vielleicht steht ja irgendwo einer drauf" grinste er, nachdem er sich wieder aufgerichtet hatte. "Aber im Ernst, du solltest wirklich die Augen vorne haben. Andere Leute sind vielleicht nicht so freundlich zu dir, wie ich" fügte er nun mit einem schiefen Lächeln auf den Lippen hinzu, was Uki nur noch einmal zum schnauben brachte. "Selbst wenn könnte ich mich gut genug wehren, vielen Dank" meinte sie mit einem Hauch Sarkasmus in der Stimme, während sie aus dem Augenwinkel heraus zu ihm sah. "Die sollen mich nur blöd ansehen und die kriegen was zu spüren." "Ganz schön mutig für ein Mädchen, Respekt. Aber meist ist es besser die Klappe zu halten. Glaub mir" meinte der Brillenträger, ehe er an ihr vorbei ging. "Pass auf dich auf, Entchen. Es gibt sehr böse Erpel in dieser Gegend" lachte er leise und hob die Hand für einen Moment, während er weiter den Weg entlang schritt. Uki blieb an Ort und Stelle, die Wangen aufgebläht und ihm hinterher sehend. Was bildete sich dieser Fatzke denn eigentlich ein? Sie einfach als Ente zu betiteln und als kleines Mädchen zu behandeln. Durch ihren Vater konnte sie sehr gut auf sich selbst aufpassen und da brauchte sie auch keine dahergelaufenen Kerle. "...Dämlicher Kerl" brummte sie und setzte ihren Weg fort. Ihre Laune wollte sie sich nicht vermiesen lassen. Nicht einmal durch solche dummen Worte eines braunhaarigen Mannes, der sie nicht kannte und sie ihn nicht. Langsam verloren ihre Wangen die Luft, welche sich darin aufgestaut hatte und ihr Blick richtete sich zu Boden, während sich diese Augen wieder in ihr Gedächtnis drängten. Diese Bernsteinaugen. Sie musste zugeben, dass sie solche noch nie gesehen hatte und sie diese auch wirklich schön fand. "Wieso kann ich nicht solche Augen haben?" murmelte sie leise, schüttelte aber schnell den Kopf, nachdem ihr ein Schauer über den Rücken lief. "Nein, hinterher werde ich auch so ein arroganter Holzkopf. Dann lieber weiter Rehbraun" sagte sie mit erhobenen Haupt und betrat auch schon die Treppe, die zum Eingang der Schule führte. Kapitel 2: Chapter Two - Blinde Enten ------------------------------------- Der Unterricht zog sich. Immer wieder sah Uki auf die Uhr, spielte mit ihrem Bleistift, während der Geschichtslehrer aus einem der Bücher vorlas und durch die Reihen schlenderte. Ihren Kopf in die Handfläche gestützt sah sie aus dem Fenster, beobachtete die Vögel, welche in den Baumkronen verschwanden und sich um ihren Nachwuchs kümmerten, bevor ihr Blick wieder zur Uhr über der Tafel wanderte. Eine viertel Stunde noch, dann konnte sie gehen. Die Sachen zusammen packen und sich auf den schnellsten Wege zum Bahnhof machen, um ihre Freundin Mayu von dort abzuholen. Der Gedanke daran, dass ihre beste Freundin nach Tokyo kam ließ sie schmunzeln. Wie lang Uki sie schon nicht mehr gesehen hatte. Dann endlich, das ersehnte Klingeln der Schulglocke, welche der Braunhaarigen verriet, dass sie zusammen packen und aus dem Gebäude verschwinden konnte. Schnell packte sie ihre Stifte ein, welche quer über ihrem Tisch verteilt lagen. Den Block, welchen sie seit der Pause auf der Platte hatte verschwand in ihrer Tasche, bevor sie diese auch sogleich in beide Hände nahm und aus der Klasse stürmte. Das erste mal, dass sie wohl schneller als die anderen Mitschüler ihrer Klasse waren. Mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht lief sie den Gang entlang, die Treppen hinunter in die Aula und schließlich aus der großen Tür hinaus. Zwei Stufen auf einmal nehmend sprang sie regelrecht vom Schulgelände, ehe sie in den gerade gekommenen Bus stieg, um zum Bahnhof zu gelangen. "Mayu, ich komme. Du wirst so staunen, was ich dir alles zu zeigen habe" lächelte sie vor sich hin, während sie ihre Hand an eine der Schlaufen hatte, um sich fest zu halten. Leider war der Bus wie immer voll, sodass Uki das Gefühl hatte entweder zu ersticken oder jeden Augenblick zerquetscht zu werden. Doch zu ihrem Glück waren es nur ein paar Stationen, bis der Großteil ausstieg und sie sich sogar setzen konnte. Die Augen geschlossen und leise vor sich hin summend lächelte sie vor sich hin, während sie ihre Vorfreude nicht verstecken konnte.   "Mayu! Hier! Hier drüben!" rief die Braunhaarige, nachdem sie ihre Freundin aus dem Zug steigen sah. Die große Tasche in beiden Händen sah sich die Blauhaarige um und entdeckte kurze Zeit später auch schon ihre beste Freundin, ehe sie ihren Arm nach oben streckte und ihr heftig entgegen winkte. Leise lachend lief sie nun zu Uki, ließ die Tasche kurz vor ihr fallen und schlang ihre Arme um die etwas Kleinere, um sie nach so langer Zeit richtig begrüßen zu können. "Oh Uki, wie ich dich vermisst habe. Es ist so schön dich wieder zu sehen" lächelte sie voller Freude, ebenso wie die Braunhaarige, welche es ihrer Freundin gleich getan hat und sie aus vollem Herzen umarmte. "Und ich dich erst. Du glaubst ja gar nicht wie sehr ich mich freue, dass du nun hier in Tokyo bist, auch wenn nur für kurze Zeit. Was soll ich denn nur ohne meine beste Freundin tun?" lächelte sie ihre Freundin an und grinste schließlich ein wenig. "Ich hab dir so viel zu erzählen und zu zeigen. Und ich will alles wissen, was du getrieben hast, seit ich nicht mehr da bin. Das ist deine Pflicht" meinte sie mit erhobenen Finger, was Mayu zum lachen brachte. Doch schließlich nickte sie zustimmend, nahm ihre Tasche wieder in die Hand und lächelte ihre beste Freundin an. "Ich erzähle dir alles, wenn du mir auch alles erzählst. Und was du mir zu zeigen hast, darauf bin ich schon richtig gespannt. Am Telefon gestern hat sich das ja richtig spannend angehört" meinte sie und lief mit Uki Arm in Arm in Richtung Haltestelle, um den Bus nach Hause zu nehmen. "Oh das ist es auch, glaub mir. Du hast doch bestimmt im Fernsehen schon von der Seido gehört, nicht wahr?" fragte sie die Blauhaarige, während diese gerade aussah und merklich nachdachte. "Diese Baseballschule? Mhm und weiter?" fragte sie nun und sah ihre Freundin an, ehe sie die Augenbraue ein wenig nach oben schob. "Du hast dich wohl nicht dort eingeschmuggelt oder? Dein Vater ist doch gegen sowas" meinte sie nun, woraufhin Uki mit einem leisen Lachen den Kopf schüttelte. "Quatsch. Mich würden die doch sicherlich auch gar nicht nehmen, außerdem feuere ich dann lieber an, wenn ich mir meist das Training der Jungs ansehe" meinte sie mit einem Lächeln. "Aber wir wohnen nicht weit davon weg und ich will dir unbedingt zeigen mit was ich mir die Zeit vertreibe, seit ich hier bin" sagte sie, sich regelrecht an den Arm von Mayu klammernd, während diese lachte. "Oh Uki, du hast dich wirklich nicht verändert. Aber dann zeig mir mal, mit was du dir die Zeit vertreibst. Solange wir definitiv noch wo anders hingehen" sagte sie lächelnd, woraufhin Uki nickte. "Klar, hab ich dir ja versprochen, dass ich dir Tokyo ein wenig zeige. Aber ich denke, dass dir der Platz sicherlich auch zusagen wird, auch wenn du Baseball nicht so magst" versicherte die Braunhaarige ihr, bevor sie aus dem Fenster sah und nur darauf wartete wieder aussteigen zu können.   Nach kurzer Zeit waren sie auch angekommen, stiegen aus dem nun noch überfüllteren Bus und Uki zog ihre Freundin regelrecht hinter sich her. "Jetzt komm schon du lahme Schnecke. Ansonsten kann ich dir nicht das zeigen, was ich dir zeigen will. Jetzt ist genau die Zeit dafür" meinte sie, während sie über ihre Schulter nach hinten zu der Blauhaarigen sah, welche leise seufzend hinterher stolperte. "Ja ich komm ja schon. Hetz mich doch nicht so, Uki" meinte sie. Schließlich am Zaun angekommen deutete Uki auf die Mannschaft, grinste ihre Freundin an, während diese mit leicht offenen Mund und geröteten Wangen neben ihr stand und die Spieler beobachtete. "Wow... Die haben aber einen Körper" murmelte sie leise, was Uki zum kichern brachte. "Na, hab ich dir zu viel versprochen? Sie sind flink, gut in Baseball und sehen noch richtig gut aus, nicht wahr? Ein paar zumindest" meinte sie und richtete den Blick nun ebenso auf die Spieler, welche oben ohne über den Platz rannten, um ihre Ausdauer zu steigern. In Mitten des Feldes deren Coach. Mit einem Nicken bestätigte Mayu Ukis Worte und neigte den Kopf etwas zur Seite, während sie die laufenden Spieler beobachtete, doch wurde sie aus ihrer halben Trance gerissen, als sie eine Stimme bei ihnen vernahm.   "Na wenn das nicht die kleine Ente ist, die nicht aufpasst wo sie hin rennt" meinte der Braunhaarige, welcher heute morgen bereits in Uki gerannt war. Mit leicht gerunzelter Stirn machte die Braunhaarige die Quelle der Stimme aus und verengte die Augen sogleich wieder. "Und der unhöfliche Erpel, der alles besser wissen möchte" meinte sie und drehte den Kopf sogleich etwas zur Seite, als sie bemerkte, dass auch er kein Trikot trug. Die Augen geschlossen und die Arme vor der Brust verschränkt widmete sie ihm keinen Blick mehr, während Mayu die beiden nur perplex ansah. "Ente? Erpel? Uki, wer ist das?" wollte sie nun von ihrer Freundin wissen, bevor ihr Blick für einen Bruchteil der Sekunde über den muskulösen und leicht verschwitzen Körper des Braunhaarigen wanderte und sie ihn schließlich anlächelte. "Kami Mayu" stellte sie sich schließlich vor und reichte ihm die Hand, bevor sie ihre Tasche zu Boden sinken ließ. "Miyuki Kazuya, Catcher. Immerhin eine die Anstand besitzt" grinste der Catcher ein wenig und nahm durch die Lücken im Zaun die Hand der Blauhaarigen. Und wieder blähte die Braunhaarige ihre Wangen auf, ehe sie ihm einen finsteren Blick zu warf. "Wieso sollte man dir gegenüber den Anstand haben, wenn du ihn nicht einmal aufweisen kannst?" fragte sie und sah zu Mayu. Ihr schien der Bernsteinäugige ja zu gefallen, wie es schien. Wobei... Auch Uki musste zugeben, dass der Catcher eigentlich doch wirklich gut aussah. Doch zugeben und das noch ihm gegenüber? Fehlanzeige. "Vielleicht weil sich das für kleine Enten gehört?" fragte er leise lachen und widmete sich nun wieder Mayu, ehe er dessen Hand los ließ und sich mit dem Unterarm am Zaun abstützte. "Und du musst wohl die Freundin der kleinen Ente hier sein, nicht wahr?" wollte er nun von ihr wissen, ehe sie etwas nickte, den Rotschimmer auf ihren Wangen nicht mehr verbergen könnend. "Aber... wieso nennst du sie denn eine Ente?" wollte sie nun von ihm wissen und sah zu ihrer Freundin, welche nur abwinkte. "Der ist halt nicht mehr ganz dicht. Vielleicht kennt er ja nur Enten aus der Tierwelt und nennt jeden so, weil er sich nicht einmal das Wort Mensch merken kann" vermutete die Braunhaarige schnippisch, woraufhin der Catcher lachen musste. "Wirklich zu niedlich. Aber ich muss dich enttäuschen" meinte er und widmete sich wieder der Blauhaarigen. "Ich finde, dass Enten auch gerne blind durch die Gegend rennen. Und so wie ich die Kleine hier heute Morgen beinahe umgerannt habe passt diese Bezeichnung recht gut, wenn du mich fragst. Genauso blind am umherwatscheln." Das war ja wohl die Höhe, wie Uki fand. Ihre Wangen plusterten sich noch ein wenig mehr auf, ehe sie sich bei Mayu einharkte und dem Größeren die Zunge ausstreckte. "Geh du mal wieder herum hampeln und pass auf, dass du keinen Schläger in dein großes Mundwerk bekommst. Große Luken trifft man am ehesten" meinte sie frech, bevor sie Mayu mit sich zog. Diese blinzelte einige Male etwas verwirrt, bevor sie ihre Tasche gerade noch packen konnte und dem Catcher etwas winkte. Dieser blieb lachend am Zaun stehen und winkte ebenso, bevor er sich mit einem leisen "Und da sag einer, dass Mädchen nicht austeilen können", bevor er sich wieder in die Reihe eingliederte und weiter rannte.   "Uki, jetzt zieh doch nicht so" jammerte Mayu, nachdem sie den Platz einmal umrundet hatten und sie sich nun an die Wand lehnen konnte. Sich das Handgelenk reibend sah sie ihre noch immer beleidigte Freundin an, welche vor sich her murrte und die Arme verschränkte. "Was bildet sich dieser möchtegern Catcher denn eigentlich ein mich als eine Ente zu bezeichnen? Oder mich überhaupt als irgendetwas zu bezeichnen?" fragte sie eher sich selbst, als ihre Freundin, welche sie nur etwas verwirrt ansah. "Ich finde es niedlich, wenn er dir bereits einen Spitznamen gibt. Außerdem ist er doch süß und sieht gut aus" lachte sie leise, ehe sie einen schmollenden Blick von Uki erntete und sofort ruhig war, jedoch weiterhin ein Lächeln auf ihren Lippen hatten. "Ja was denn? Er sieht doch auch gut aus. Und wenn du mich fragst, dann seid ihr beide mindestens genauso frech wie der andere. Und hübsche Augen hat er auch." Nun verfiel die Blauhaarige auch noch ins Schwärmen, was Uki leise seufzen ließ. Sich neben ihr an die Wand lehnend schloss sie für einen Moment die Augen und schüttelte den Kopf. "....Ja die Augen sind wirklich hübsch. Das hab ich mir heute Morgen auch schon gedacht" murmelte sie leise und wieder kamen ihr die Augen des Catchers in den Sinn, welche sie zum Lächeln brachten. Doch kaum dies getan schüttelte sie heftig den Kopf, um wieder bei klarem Verstand zu sein. "Aber selbst wenn man als Kerl hübsche Augen hat, heißt das noch lange nicht, dass man sich erlauben kann was man will. Ich finde das einfach nur eine Frechheit mich eine Ente zu nennen. Als hätte ich irgendetwas, was ein kleines Entchen hat" murmelte sie, was Mayu wieder zum lachen brachte. "Nun, du kannst genauso viel quaken wie ein Entchen, wenn ich dir das als beste Freundin mal so sagen darf. Aber das ist eher ein positiver Vergleich" lächelte sie ihr entgegen, was Uki sie nur stumm ansehen ließ. Sie bezweifelte ja, dass dieser braunhaarige Idiot sie in irgendeiner freundlichen Art und Weise eine Ente getauft hatte. "Ach, was mach ich mir denn überhaupt Gedanken darum? Ich kenn diesen Kerl ja überhaupt nicht, also soll er einfach Ruhe geben" schmollte sie nun wieder. "Lass uns durch Tokyo gehen und ein wenig shoppen, um diesen Idioten wieder zu vergessen. Aber erst bringen wir deine Tasche nach Hause, damit du sie nicht herum schleppen musst" lächelte Uki ihrer besten Freundin nun entgegen und deutete durch den Park. "Da durch und wir sind schon da. Perfekt, nicht wahr? Ich kann mir die heißen Kerle jeder Zeit ansehen, wann ich will" lachte sie leise, was nun Mayu ein wenig zum schmollen brachte. "Was für eine Frechheit" sagte sie gespielt eingeschnappt, lachte aber sogleich wieder, bevor sie mit ihrer Freundin in Richtung nach Hause ging. Kapitel 3: Chapter Three - Shoppintour -------------------------------------- Lange hatte es nicht gedauert, genauso wie Uki es gesagt hatte. Noch immer konnte Mayu nicht glauben, dass ihre Beste Freundin so nah an einer Schule wohnte, in der es beinahe nur gut aussehende Kerle herum rannten. Ein wenig neidisch war die Blauhaarige da schon auf ihre Freundin, doch gönnte sie es ihr natürlich. "Gut, dann bringen wir die Taschen rein und ich begrüße deine Eltern erst einmal. Ich hab sie ja auch schon so lange nicht mehr gesehen" meinte Mayu mit einem Lächeln, was Uki zum lachen brachte. "Sie vermissen dich sicherlich beinahe genauso sehr, wie ich dich vermisst habe. Mama wird dir auch bestimmt gleich wieder mit tausend Fragen kommen, also sei schon einmal gewarnt" meinte sie und öffnete die Tür, nachdem sie den Schlüssel aus ihrer Tasche geholt hatte. "Mom! Dad! Wir sind da!" rief sie ins Haus hinein, welches bis dato noch stumm gewesen war. Doch sogleich konnte man schnelle Schritte hören, welche der Eingangstür näher kamen und Uki's Mutter sogleich zusehen war. Mit einem Lächeln auf den Lippen rieb sie sich die Hände trocken, bevor sie das Geschirrtuch weg legte und die beiden Damen erst einmal umarmte. "Schön, dass du hier bist, Mayu. Ich hoffe, dass Uki dich gleich heil hier her gebracht hat und nicht erst eine Stadtrundfahrt nach der langen Zugfahrt mit dir unternommen hat" lachte sie leise, was die Braunhaarige sogleich wieder etwas zum schmollen brachte. "Ich hab mit ihr nur den Weg durch den Park genommen. Was hältst du denn immer von mir?" wollte sie wissen, lächelte aber gleich wieder, als sie Mayu's leises Lachen hörte. "Es ist alles gut. Sie hat mir nur die Schule gezeigt, bevor wir hier her gekommen sind, um die Taschen abzulegen" sagte die Blauhaarige und lächelte ihrer Freundin entgegen. "Aber wir möchten auch gleich wieder los und in die Innenstadt, um etwas shoppen zu können." Mit einem Nicken hörte Uki's Mutter zu und überlegte kurz. "Ich muss gleich zur Arbeit. Wenn ihr wollt kann ich euch mit nehmen und in der Stadt absetzen. Dann könnt ihr euch hier noch etwas ausruhen und auch etwas essen, bevor euer langer Tag los geht" schlug die Ältere den beiden vor, was sie mit großen und glänzenden Augen sicherlich nicht ablehnen würden. Sogleich wurde die Mutter von Mayu und Uki in den Arm genommen und gedrückt. "Mom, du bist die Beste. Wie du immer an uns denkst ist einfach großartig" lachte sie leise, woraufhin die anderen beiden ebenfalls einstimmten. "Dann geht in die Küche, das Essen ist gleich fertig und den Rest packe ich deinem Vater und deinen Brüdern in den Kühlschrank, damit sie nachher auch noch etwas haben" meinte sie und löste die Umarmung der beiden Kinder, ehe sie in die Küche verschwand und den Tisch für die drei deckte. Das Essen verlief ruhig. Zumindest wie man ruhig in Uki's Familie definieren konnte. Natürlich hatte ihre Mutter viele Themen, die sie Mayu berichten wollte, doch war die Zeit dafür zu kurz, bis sie zur Arbeit musste. "Jetzt wird es aber Zeit" seufzte sie leise, lächelte den beiden Mädchen jedoch gleich wieder zu, bevor Uki den Tisch abräumte. "Du hast dich wieder viel zu sehr verquatscht, Mom" lachte die Braunhaarige, bevor sie die Teller sogleich in die Spülmaschine stellte und zu Mayu sah. "Aber du hast ja das ganze Wochenende, um Mayu alles zu erzählen. Und morgen hast du ja auch noch den ganzen Tag, wenn du nicht in die Arbeit musst. Zumindest den ganzen Tag, bis Mayu und ich wohin wollen." Leise seufzend und den Kopf etwas hängen lassend erhob sich nun auch Uki's Mutter vom Platz und nickte. "Ja, da hast du wohl recht. Außerdem solltet ihr beiden ja auch recht viel Zeit miteinander verbringen und euch nicht mein Gequassel antun" lachte sie leise und ging in den Flur, um sich ihre Schuhe anzuziehen. Die Mädchen würde sie in der Stadt absetzen, so wie sie es ausgemacht hatten, bevor sie selbst weiter in Richtung Krankenhaus fuhr. "Also ich höre es mir gerne an" kam es nun von der Blauhaarigen, welche ihrer Freundin, sowie dessen Mutter zulächelte und sich erhob. "Immerhin sind wir auch nicht aus der Welt und nicht nur meiner besten Freundin ist es erlaubt mich anzurufen" lächelte sie freundlich und tat es der Mutter gleich, bevor Uki den beiden folgte. "Da hat sie auch nun wieder recht. Immerhin bist du auch ihre Ersatzmutter und Mayu muss wissen was bei dir alles los ist. Das gehört sich doch auch so. Immerhin kennen wir uns schon, seit wir in die Windeln gemacht haben und seit dem hast du ja zwei Töchter" lachte die Braunaarige und verließ das Haus, ehe sie auf die anderen beiden wartete. Auf den Tag freute sie sich schon sehnlichst. Endlich wieder mit ihrer Freundin durch die Läden wandern und alles mögliche anprobieren. Lange ließen die beiden auch nicht auf sich warten, bevor Uki's Mutter das Auto aufschloss und alle einstiegen. "Na dann wollen wir euch doch mal absetzen. Aber passt mir bloß auf euch auf, verstanden?" predigte ihre Mutter den beiden sogleich wieder. "Auch wenn es jetzt belebt und hell ist kann es leicht noch Idioten geben, von denen ihr euch in Acht nehmen solltet." Tiefes Seufzen erntete sie nur von ihrer Tochter, bevor diese sie mit halb geöffneten Augen ansah. "Mooom, bitte. Wir passen schon auf uns auf, versprochen. Du weißt doch, wie laut wir schreien können. Aber es wird nichts passieren" versuchte sie ihre Mutter nun zu besänftigen, was wohl auch recht schnell klappte. "Wir werden auf uns aufpassen und ich schreib dir auch mal einen kleinen Zwischenbericht. Spätestens aber dann, wenn wir zuhause sind" versprach Uki ihrer Mutter, als sie sich abgurtete und ihr noch einen Kuss auf die Wange drückte. "Und du lass dich in der Arbeit nicht nerven. Ich weiß ja, wie einige der Patienten sein können." Die Tür nun öffnend stieg sie aus dem Wagen, warf ihrer Mutter noch einen Luftkuss zu und wartete, bis ihre Freundin ausgestiegen war. "Wer ich schon nicht. Und ihr lasst euch nicht von Fremden anquatschen. Wir sehen uns spätestens morgen Früh wieder und habt viel Spaß" verabschiedete sich die Mutter von den beiden jüngeren Mädchen, ehe sie auch schon Richtung Krankenhaus los fuhr. Winkend sahen die Zurückgebliebenen ihr hinterher, bevor Uki tief seufzte und die Schultern hängen ließ. "Mama ist einfach viel zu besorgt, was das angeht" meinte sie, woraufhin Mayu leise lachen musste. "Ich denke, dass Mütter so oft sind. Immerhin bist du auch ihre einzige Tochter und auch noch die Jüngste. Da ist es ja selbstverständlich, dass sie sich da mehr Sorgen macht, als bei deinen Brüdern" kam es von ihr, ehe sie sich bei ihrer Besten Freundin einharkte und diese anlächelte. "Aber jetzt lass uns keine weitere Zeit mehr verschwenden und uns endlich durch die Läden tummeln. Ich bin schon gespannt, wie sehr sich die Läden hier mit denen von Zuhause unterscheiden" lachte sie und zog ihre Freundin sogleich durch die belebten Straßen, während sie sich umsah. Doch lange konnte Uki nicht mehr an sich halten und folgte ihr bereitwillig und mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht. "Ich könnte dir einen tollen Laden zeigen. Der hat sowas von schöne Kleider und die sind gar nicht sonderlich teuer. Da vorne wäre er gleich" ließ Uki ihre Freundin wissen und deutete auf einen etwas kleineren, aber hübsch hergerichteten Laden. Mayu's Augen strahlten sofort und ein heftiges Nicken war ihre zustimmende Antwort, bevor sie auch schon schnurstracks auf den Laden zugingen und sich kurzerhand in diesem befanden. "Wow. Der sieht aber viel größer aus, als man von draußen meint" sagte die Blauhaarige, während sie sich umsah und Uki bereits an einem der Regale umherstöberte. "Ja nicht wahr? Auf die Größe kommt es eben nicht an" meinte sie mit einem Lächeln, woraufhin Mayu mit einem "Sagte die Frau" antwortete und leise lachen musste, ebenso wie nun ihre Freundin. "Oh, sieh dir das Kleid doch mal an, Uki. Das sieht vielleicht hübsch aus" meinte die Blauhaarige nach einer Weile und nahm sich ein lachsfarbenes Kleid vom Harken, welches sie nun ihrer Freundin präsentierte. Sich das Kleid vor den Körper haltend sah sie an sich herunter und wog sich leicht von links nach rechts, während Uki nun auf sie zu trat und das Kleid begutachtete. "Das sieht wirklich sehr hübsch aus. Los, probier es doch mal an. Dann sieht man besser, wie es an dir sitzt" lächelte sie und hielt ihr Kleid hoch, welches sie vor einigen Minuten über den Unterarm gelegt hatte. "Und ich werde das hier anprobieren. Mir gefällt das Violett so gut" sagte sie, woraufhin Mayu breit lächelte und nickte. Die Braunhaarige kurzerhand mit in Richtung Umkleide geschoben zog sie einen der Vorhänge zu und zog sich das Kleid über, was Uki ihr gleich tat. "Ach Gott. Also auf dem Harken sah es definitiv besser aus, als an mir" jammerte die Blauhaarige in der Nebenkabine nun, nachdem sie sich im Spiegel angesehen hatte. Doch Uki wollte nicht sonderlich glauben, dass dies so war. "Oh, Mayu. Das bildest du dir doch sicherlich nur ein" meinte sie und zog sich den Reißverschluss zu, welcher an der Seite befestigt war. Die Haare aus dem Weg geräumt trat sie aus der Kabine und lugte durch den Vorhang zu ihrer Freundin. "Ich weiß gar nicht was du hast. Das Kleid steht dir wunderbar" bestärkte sie ihre Beste Freundin nun, während diese Uki ein wenig skeptisch ansah. Leise jammernd sah sie an sich herunter und zupfte etwas unsicher an dem Stoff herum, was Uki zum lachen brachte. "Jetzt sei nicht so. Es steht dir wirklich wunderbar. Du kannst mir das schon glauben. Du weißt, dass ich ehrlich zu dir bin" meinte die Braunhaarige mit einem Lächeln und zog Mayu aus der Umkleidekabine heraus, um sie noch einmal im richtigen Licht begutachten zu können. "Es sitzt an den richtigen Stellen. Ist nicht zu lang, aber auch nicht zu kurz. Hat leichte Muster und sieht nicht langweilig aus. Damit könntest du ein paar Jungs sicherlich den Kopf verdrehen, ohne dass sie meinen würden, dass du leicht zu haben wärst, wie es bei vielen anderen der Fall wäre" sagte sie. Mayu hörte ihr zu, wog den Kopf leicht von einer Seite zur anderen und lächelte schließlich, nachdem sie sich die Worte ihrer Freundin durch den Kopf gehen hat lassen. "Ja, du hast wohl recht. Ich bin wohl einfach zu selbstkritisch an mir" lachte sie leise und zog sich wieder um, um das Kleid nehmen zu können. Nachdem Uki es Mayu gleich getan hatte überlegte sie noch einmal, ob sie das Kleid wirklich nehmen sollte, oder erst noch nach einem anderen Ausschau halten sollte. Es nun ansehend wog sie den Kopf von einer Seite zur anderen, ehe Mayu sich neben sie gesellte und kurz umarmte. "Nimm es. Nimm es. Nimm es" flüsterte sie ihr ins Ohr, als wäre sie ihre innere Stimme und musste leise lachen. Uki stimmte ebenso mit ein und sah zu der Blauhaarigen, bevor sie dieser leicht in die Seite piekte und nickte. "Gut, gut. Ich nehm es ja schon. Aber wenn ich was schöneres finde, dann wirst du mit mir zurück kommen, um es zurück zu geben" sagte sie und streckte der etwas Jüngeren die Zunge aus. "Hmm... Das sehen wir mal. Aber vielleicht findest du ja gar nichts schöneres" lachte sie und zog ihre Freundin zur Kasse, um die neu gewonnenen Kleidungsstücke zu bezahlen und in eine Tüte zu verstauen. Diese um ihr Handgelenk gehangen harkte sich Uki nun wieder bei der Blauhaarigen ein und verließ den Laden. "So, und wohin möchte meine liebste Freundin nun hin? Essen hatten wir Zuhause ja schon" sagte Uki und sah sich etwas um, während sie überlegte. Läden hatten sie noch mehr als genug vor sich, ebenso wie Stände, bei denen sie sich was zu Trinken holen konnten. "Lass uns einfach ein wenig durch die Straßen schlendern und dann sehen wir schon. Seien wir heute doch einfach mal spontan und machen, was wir gerade sehen" lachte Mayu und setzte sich mit der Braunhaarigen sogleich in Bewegung. Kapitel 4: Chapter Four - Ein Idiot kommt selten allein ------------------------------------------------------- Durch die belebten Straßen Tokyos zu wandern und das auch noch mit ihrer besten Freundin war wohl das wichtigste, was sie vermisst hatte. Mit Mayu einfach sie selbst sein, shoppen gehen und sehen, was es alles um sie herum gab, während sie die Zeit vergaßen. Genauso wie sie es heute taten. Als Uki realisierte, wie spät es schon geworden war, gingen die Straßenlaternen bereits ein und zogen somit die Aufmerksamkeit der Braunhaarigen auf sich. „Oh nanu. Waren wir wirklich so lange unterwegs? Es war gerade doch noch Nachmittag“ meinte die Braunhaarige zu ihrer Freundin, welche wohl ebenso überrascht über die verlorene Zeit war. Doch die Tüten an ihren Armen verrieten, dass die Zeit gar nicht so verloren war, sondern sie diese sichtlich genutzt hatten. Hier und dort ein Top, dort eine Hose und hier ein Kleid. Noch ein wenig Naschkram, welches sie unterwegs verputzt hatten und etwas zu Trinken, als der Durst beinahe schon unerträglich wurde. „Und ich habe mich noch gar nicht bei Mama gemeldet. Oh, ich hoffe, dass sie nicht böse ist. Aber sicherlich hat sie selbst noch einiges zu tun. Hoffe ich jedenfalls“ meinte sie nun und kaute auf ihrer Unterlippe herum, während die Blauhaarige neben ihr leise begann zu lachen. „Ach Uki nun mach dir doch mal keine Sorgen darum. Sicherlich ist sie uns nicht böse und außerdem hat sie sicherlich auch alle Hände voll mit den Patienten zu tun, meinst du nicht?“ versuchte sie ihre Freundin nun zu beruhigen und schlang auch sogleich ihre Arme um die Ältere.  Nun musste auch Uki leise lachen, weswegen sie sich beinahe schon nicht mehr auf den Beinen halten konnte, als Mayu sie so urplötzlich umarmte. „Ja ist ja gut. Du hast ja sicherlich Recht“ meinte sie, zückte aber dennoch ihr Handy, als sie wieder einen festen Stand hatte. „Aber Mama werde ich trotzdem schnell eine Nachricht senden, nicht, dass sie meint, dass ich sie vergessen habe“ meinte sie und tippte sogleich die Nachricht an ihre Mutter, während sie mit ihrer Freundin am Arm weiter durch die nun beleuchteten Straßen ging. „Und du meinst, dass sie es früh genug liest? Oder willst du es einfach nur geschrieben haben?“ fragte sie nun und neigte den Kopf ein wenig zur Seite, während Uki fast schon wie in Trance auf ihrem Handy herumtippte und Mayu wohl gar nicht zuhörte. Dies hatte jedoch auch zu folge, dass die Blauhaarige ganz auf ihre beste Freundin fixiert war und somit beide nicht darauf achteten, wo sie hinrannten.   Erst wieder zurück in die Realität geholt wurden die beiden, als Uki eine Stimme hörte, welche sie heute schon zweimal vernommen hatte. „Und da passt das Entchen wieder nicht auf, wo sie hinrennt. Du magst es wohl sehr in mich zu laufen“ lachte der Braunhaarige leise, welcher die Jüngere an den Oberarmen festhielt, als diese drohte nach hinten zu fallen. Mayu währenddessen hatte sich im Arm eines Grünhaarigen wiedergefunden, welcher sie mit leicht schief gelegten Kopf ansah. „Nanu. Ist alles in Ordnung mit dir?“ fragte er, bevor er sie angrinste und wieder von ihr abließ, nachdem sie wieder auf beiden Beinen stand. Die Tüten aufhebend, welche der Blauhaarigen auf den Boden gefallen waren, sah er zu seinem Freund. „Kennst du die beiden etwa?“ wollte er wissen, während er Mayu ihre Tüten wiedergab und diese sich mit einem freundlichen Lächeln bei ihm bedankte.  „Na was heißt kennen. Sie hier ist mir heute schon einmal über den Weg gerannt. Blind wie eine Ente, die über die Straße läuft. Und am Trainingsplatz war sie“ gab er seinem Kumpel zurück. Die Braunhaarige blinzelte einige Male, realisierte zuerst nicht, was gerade passiert war und hörte nur die beiden Jungs sprechen, ehe sie zu Mayu sah, welche lächelnd dastand. Als sie jedoch die Hände des Größeren an ihren Armen bemerkte blähte Uki die Wangen etwas auf und wandte sich aus seinem Griff, bevor sie die Arme verschränkte. „Sag mal, verfolgst du mich schon, ja? Und dieses Mal gleich mit Verstärkung oder wie?“ fragte sie sogleich ein wenig aufmüpfig, was irritierte Blicke der beiden Männer zu Folge hatte. Doch schnell hatte ihre beste Freundin sich an ihren Arm geheftet und zog leicht daran, während sie diese ansah. „Uki, jetzt sei nicht so“ flüsterte sie ihr entgegen, doch ließ die Braunhaarige sich davon nicht beirren. Doch, als der Kerl mit den Bernsteinaugen anfing zu lachen runzelte sie etwas die Stirn. Was war daran nun so witzig?   „Keine Sorge, ich verfolge dich nicht. Ich weiß ja nicht, was du dir in deinem Kopf alles zusammen reimst, aber es geht nicht immer um dich, wie du vielleicht meinst“ sagte er frech und grinste ihr entgegen, nachdem er den Zeigefinger auf Wangenhöhe hielt. Auch sein Kumpel, Kuramochi Youichi, musste nun anfangen zu lachen, ehe er eine Hand auf die Schultern von Miyuki Kazuya platzierte. „Ach, jetzt verstehe ich. Das ist also die junge Dame, welche du heute Morgen fast umgerannt hast, ja?“ wollte der Grünhaarige nun wissen, was Uki nun noch mehr zur Weißglut brachte. Erst betitelte der Braunhaarige sie als Ente, dann klopfte er noch dumme Sprüche und ignorierte sie schließlich. Das war doch wohl die Höhe. „Komm Mayu, wir gehen“ sagte sie also trotzig, die Augen geschlossen und den Kopf erhoben, während sie die Blauhaarige regelrecht hinter sich herzog. Bei dieser Aktion hatte die hinterhergezogene ein regelrechtes Deja vú, weswegen sie sich wie heute schon einmal einfach hinterher ziehen ließ.  „Hey, nun komm schon“ lachte der Braunhaarige nun wieder, als er das Gesicht der Jüngeren sah. Kurz einen Blick zu Yoichi erhaschend nickte dieser und beide Männer folgten den Frauen. Der Grünhaarige neben Mayu, während Miyuki neben Uki herlief. „Ok, du bist sauer wegen was weiß ich was. Wie wäre es denn, wenn wir euch beiden als Wiedergutmachung zum Essen einladen?“ fragte Kazuya nun, welcher von Uki nicht einmal eines Blickes gewürdigt wurde. Mayu hingegen lächelte wieder ein wenig breiter, als sie den Vorschlag hörte und zog etwas an Ukis Arm. „Das hört sich doch toll an, Uki. Komm schon. Vielleicht will er sich ja auch bei dir für die Ente entschuldigen?“ fragte sie so laut, dass nur ihre Freundin es hören konnte. „Hier in der Nähe gibt es ein Restaurant, welches sicherlich die besten Nudelspezialitäten in ganz Tokyo hat“ meldete sich Kuramochi nun zu Wort, um seinem Freund und Kameraden ein wenig unter die Arme zu greifen. „Aber auch Reis, wenn ihr das lieber wollt. Der hat so ziemlich alles“ fügte er hinzu. „Und er weiß es, immerhin hat er die Karte mindestens einmal durch gefuttert“ ergänzte Miyuki den Satz mit einem leisen Lachen und einem Grinsen, was nun dem Shortstop nicht sonderlich erfreute und der Braunhaarige sogleich einen leichten Tritt zu spüren bekam.   Tief seufzte Uki nun, als sie die Worte ihrer Freundin, sowie der beiden Kerle verfolgt hatte und ließ den Kopf ein wenig hängen. Ihre Mutter würde sowieso später kommen und das im Kühlschrank reichte noch für ihre Brüder und ihren Vater. Angst brauchte sie bei den beiden Idioten auch nicht zu haben, denn so wie die sich verhielten würde Uki sie locker zusammenstauchen können, besonders mit Mayu an ihrer Seite. „Fein, wenn ihr beiden Idioten uns dann endlich in Ruhe lässt“ murrte sie leise, die Arme verschränkt, während Mayu noch immer ihren Arm umklammerte. „Aber, wenn ich noch einmal höre, wie ich mit einer Ente oder einem anderen Tier verglichen werde, besonders von dir, dann trete ich dir sowas von in deinen Schritt, dass nicht einmal ein Schutz mehr etwas bringt“ sagte sie und funkelte den Catcher neben ihr finster an, welcher daraufhin beschwichtigend die Hände hob. „Schon gut. Keine Tiernamen mehr“ versprach er und deutete schließlich auf das Restaurant, welches Kuramochi angesprochen hatte, bevor sie auch schon auf dieses zuschritten.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)