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Maskenball

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
So viele offene Fragen, keine Antworten und dann auch noch ein so kurzes Kapitel - Ich bin gemein, nicht wahr? Aber keine Sorge, das nächste Kapitel wird hoffentlich einige Fragen beantworten - vielleicht. Wenn nicht wieder ein Konzert dazwischen kommt, das versucht mich zu töten. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
I'm back - wuhu - short chapter because filler aber gut - besser als gar nichts, nicht wahr? Komplett anzeigen

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Violet

Er musste hier weg. Beinahe schon panisch schweiften die braunen Augen unruhig über die versammelten Menschen - es waren zu viele und auch wenn er absolut nicht beachtet wurde, war er sich sicher, dass sich genau das bald ändern würde und das wäre dann der Moment in dem er die Beherrschung verlieren würde und das war alles, was er nicht wollte, noch riskieren durfte. Die Maske schien längst unangenehm an seiner Haut zu kleben und es war reine Willenskraft die ihn bisher davon abgehalten hatte, sich diese aus dem Gesicht zu reißen. Ein leises Aufschluchzen verließ seine Lippen - nein, er konnte nicht mehr, das Korsett welches er heute morgen noch so bewundert gehabt hatte, erschien ihm jetzt zu eng, zu bedrückend, es schnürte ihm die Luft ab und mit einem letzten Blick auf die versammelte Menge drehte er sich um - und rannte. Die Maske fiel zuerst, gefolgt von seinen Schuhen, dem Haarschmuck, welcher seine viel zu kunstvolle Frisur zusammen gefasst hatte, dass ihm jetzt wieder braune Locken ins Gesicht fielen, ihm die Sicht noch weiter erschwert hätten, wäre er dieser nicht schon durch die Tränen beraubt, welche unaufhaltsam über seine Wangen liefen. Wieso musste er sich das jedes Mal antun? Er konnte nicht mehr, es war so ermüdend…Als er Schritte hinter sich hörte, wäre er beinahe gestolpert, schluchzte nur erneut auf, als er plötzlich gepackt wurde und zitternd sank er in den Armen des Anderen zusammen, welcher ihn eng an sich heran drückte und begann, ihm beruhigend über den Rücken zu streicheln. „Jasmine…“ Seine Fingernägel vergrub er unbewusst in Hizakis Oberarmen - wurde nur noch enger an seinen besten Freund gedrückt und vergrub das Gesicht richtig an dessen Schulter - wieso zwangen sie ihn immer wieder dazu, wenn sie doch wussten, dass es vollkommen sinnlos war? Kaum dass Jasmine mitbekam, dass er plötzlich hochgehoben wurde und eine leise Stimme beruhigend auf ihn einredete - Hizaki. Mit einem müden Lächeln schloss er die Augen - er wusste, wohin sie ihn bringen würden, wie jedes Mal. Er würde in sein Zimmer gebracht werden, ruhig gestellt und beim nächsten Ball würden sie es erneut versuchen, dabei war er schon längst an seine Grenzen gekommen, hatte aufgegeben - wenn er sterben sollte, dann würde es eben geschehen - was kümmerte es ihn denn noch länger?
 

Mit einem besorgten Blick beobachtete Kaya wie die Prinzessin zurück auf ihr Zimmer gebracht wurde, ließ die Finger vorsichtig durch das Fell des schwarzen Katers auf seinem Schoß gleiten und schloss die Augen. So lange versuchten sie es schon und nichts schien zu funktionieren - dabei war er sich doch sicher, dass es nur besser werden konnte, sobald der Fluch gelöst war…“Wieder nichts?“ Stumm schüttelte er den Kopf, als sein Liebster sich langsam an ihn schmiegte und seufzend vergrub Kaya das Gesicht an dessen Bauch, während er tief durchatmete. „Ich hab Angst, Satsuki…Er wird mit jedem Monat schwächer und es scheint, als würde er zusätzlich seinen Lebenswillen komplett verlieren.“ Sein Freund schwieg, begann ihm nur stumm den Nacken zu kraulen und für einen kurzen Moment ließ Kaya es zu, dass das Gefühl der Schwäche ihn überwältigte und als ihm die Tränen kamen, schlangen sich die Arme seines Liebsten nur enger um ihn. Es war so schwer, immer stark zu sein und Zuversicht zu geben, wenn man genau wusste, dass einem die Zeit davon lief. Denn Jasmine würde sterben, sollte es ihnen nicht gelingen, rechtzeitig dessen perfekten Prinzen zu finden. Erschwerend kam noch hinzu, dass Jasmine bei jedem Maskenball nach wenigen Minuten bereits panisch floh. So konnte es nicht weitergehen! Ihr Königreich würde sonst zerfallen und er hasste das Gefühl zu versagen. Nicht schon wieder. In all den Jahren, die er hier in dieser Welt verbracht hatte, war ihm das nur ein Mal passiert und es war das pure Grauen gewesen zusehen zu müssen, wie das Verderben Einzug erhalten hatte. Kaya erschauderte bei der Erinnerung, zuckte beinahe zusammen, als sich etwas beschützend um ihn legte und er brauchte ein paar Sekunden um zu verstehen, dass das Satsukis Flügel waren, welche dieser um ihn gelegt hatte und begann beruhigend zu summen. Seine Katze war aufs Bett geflüchtet, beobachtete von dort skeptisch, wie Satsukis Gesang es schaffte, Kaya langsam aber sicher wieder ruhiger werden zu lassen.
 

Hizaki ließ müde den Kopf sinken - nachdem sie Jasmine zurück in dessen Zimmer gebracht hatten, war dieser beinahe sofort wieder in Tiefschlaf gefallen und er wusste einfach nicht mehr weiter. Teru hatte es sich am Fußende der Prinzessin bequem gemacht und bewachte jetzt dessen Schlaf. Der Welpe verstand zwar nicht viel von der Situation, aber er mochte Jasmine - dieser hatte ihn schließlich per Hand aufgezogen, nachdem Terus Mutter ihn nach der Geburt verstoßen hatte. Seitdem wich der dem Anderen nicht mehr von der Seite und ja, vielleicht war er ein kleines bisschen eifersüchtig, da zumindest Teru es schaffte, Jasmine noch zum Lachen zu bringen - im Gegensatz zu ihnen, aber was hatten sie auch für eine große Chance gegen einen Hund? Gar keine. Eine Hand legte sich aufmunternd auf seine Schulter und im nächsten Moment hatte er den Anderen auch schon zu sich auf den Boden gezogen, dass er es sich auf dessen Schoß bequem machen konnte. „Yuji…Ich habe Angst. Was wenn Jasmine es nicht schafft? Er redet nicht mehr mit mir…Dabei konnten wir uns früher alles erzählen, wenn er wach ist, kuschelt er mit Teru oder ist so niedergeschlagen, dass es kaum Sinn hat, ihn anzusprechen, weil er mich sowieso nicht wahrnehmen würde…“
 

Hizaki schniefte leise, während er sich von Kamijo hin und her wiegen ließ, der leise, aufmunternd summte - allerdings ohne großen Erfolg zu haben, dafür war er einfach viel zu aufgewühlt. „Ich weiß einfach nicht mehr weiter, Yuji…“ Ein leises Schluchzen verließ Hizakis Lippen und er erwiderte den folgenden Kuss nur zögerlich, wenngleich sein Herz sich dabei schmerzhaft zusammen zog - wieso? Wieso musste er so viel Glück haben und jemanden finden, den er lieben konnte und der ihn ebenfalls liebte und Jasmine blieb all das verwehrt? Die Liebe, das Glück, die Zärtlichkeiten…Es tat so weh zu wissen, dass das alles war, was seinem besten Freund würde helfen können und was dieser vermutlich doch nie erfahren würde. Denn der Fluch wurde stärker, aggressiver, zerstörte was an Lebensfreude noch übrig war und im Endeffekt würde Jasmine nicht mehr sein, als eine leere Hülle, eine Puppe quasi, welche man ins Eck legte und sie verstauben ließ wenn man keine Lust mehr hatte, mit ihr zu spielen. „Oh Liebling…“ Widerstandslos ließ er sich dann auch hochheben und nach unten bringen, wobei er sich nur kurz müde in der Küche umsah - natürlich, das restliche Personal war damit beschäftigt, die Gäste zu unterhalten…Wenig später saßen sie sich mit einem Tee gegenüber und während Hizaki gedankenversunken mit dem Löffel kleine Kreise in der warmen Flüssigkeit zog, entging ihm völlig Kamijos besorgter Blick - was konnten sie nur tun, um Jasmine den Lebenswillen zurück zu geben und zu verhindern, dass der bei jedem Maskenball erneut zu Beginn floh?
 

Es war doch jedes Mal das Gleiche und es tat unwahrscheinlich weh. Kami ließ müde den Blick schweifen, wenigstens waren die Gäste mittlerweile auf dem Heimweg - auch wenn es jedes Mal weniger Menschen wurden, kamen doch immer noch genug zusammen um Jasmine Angst zu machen und genau das besorgte Kami. Auf dem Sterbebett hatte er seiner Schwester zwar versprochen, sich um ihren Sohn zu kümmern, als wäre es sein eigener, aber sie hatte ihm verschwiegen, dass sie verflucht worden war und der Fluch durch ihren Tod auf das Kind übergegangen war. Er hatte es durch Zufall herausgefunden - an Jasmines sechzehntem Geburtstag war dieser leblos in seinem Bett gefunden worden - komplett zu Kristall erstarrt. Es hatte drei Tage gedauert und Kaya beinahe alle seine Kräfte gekostet um ihn wieder zum Leben zu erwecken und ohne Satsukis Hilfe würde Jasmine wohl immer noch nicht mehr als eine Statue sein. Satsuki hatte Kaya gerade noch rechtzeitig das Leben gerettet und er wollte nicht daran denken, was passiert wäre, wenn der Engel noch länger weg gewesen wäre. Aber über den Fluch hatte er ihnen nichts sagen können - auch wenn er beinahe schon alle Königreiche der Menschen besucht hatte auf der Suche nach Informationen.
 

So ein Fluch schien niemandem mehr geläufig und alle Hexen, die darüber etwas wissen könnten, waren verschwunden, in eine Welt geflüchtet, welche niemand außer ihnen betreten konnte und von der Kaya nicht wusste, wo sich diese befand. Er war in der Menschenwelt aufgewachsen, hatte Glück gehabt, dass ihn überhaupt jemand aufgenommen hatte - und dessen Meister war gestorben, kaum dass Kayas Ausbildung beendet war. Sie wussten nicht, ob Kaya diesen getötet hatte oder er einfach zu alt gewesen war, aber niemand hatte Nachforschungen anstellen wollen. Dementsprechend hatten sie jetzt ein Problem. Entweder sie würden es schaffen, die wahre Liebe zu finden und damit verhindern können, dass Jasmine starb oder sie mussten eine Hexe finden - Satsuki konnte ihnen nicht helfen, wann immer dieser der Prinzessin zu nahe kam, verlor dieser eine Unmenge an Energie. Was umso besorgniserregender war, denn das hieß der Fluch konnte nur von einem Wesen ausgesprochen worden sein, dass abgrundtief böse war und gegen das ein Engel nicht mal den Hauch einer Chance hatte. Würden sie im Endeffekt einen Dämon brauchen um diesen Fluch zu lösen?
 

Kami erschauderte leicht - es fühlte sich an, als wäre ihm eine eiskalte Brise durch den ganzen Körper gefahren. Er kannte nur einen einzigen Dämon und er wollte diesen eigentlich nie im Leben wieder sehen. Mana war Sadist durch und durch - allein die Bezahlung für dessen Dienste verursachte ihm Gänsehaut und Kami schloss die Augen. Nein, diesen Weg würde er erst beschreiten, wenn sie keine andere Möglichkeiten mehr sehen würden. „Die Gäste sind alle auf dem Heimweg.“ Klahas Stimme erschreckte ihn so sehr, dass er einen heiseren Aufschrei von sich gab und ein kleines Stück zur Seite sprang. Beinahe panisch starrte Kami seinen Liebsten an, der seinerseits perplex zurück schaute und ihn dann einfach an sich zog und mit einem leise Laut atmete Kami tief durch, kuschelte sich mehr an sein Gegenüber und schloss die Augen. „Danke dass du dich darum gekümmert hast…“ Für gewöhnlich wäre das auch mit seine Aufgabe gewesen, aber ihm hatten die Nerven dafür gefehlt, nach dem es erneut gescheitert war…Er wollte doch nur, dass Jasmine glücklich werden konnte. So wie er. Klaha schwieg, reichte ihm nur die Hand und wortlos akzeptierte Kami diese und ließ sich aus dem düster gewordenen Ballsaal führen.
 

Alle Kerzen waren gelöscht worden, dass das Schloss in beinahe perfekter Dunkelheit lag und gerade hätte er sich nichts mehr ersehnt, als Licht, aber Klahas Griff war bestimmend genug, dass Kami sicher war, sein Liebster hatte einen Plan - und sei es nur um ihn für ein paar Stunden zu beruhigen - weswegen er sich führen ließ und versuchte, die ansteigende Panik nieder zu kämpfen. Alles war gut, Mana würde es niemals schaffen, dieses Schloss zu betreten, dafür hatte Kaya gesorgt, die Bannkreise welche dieser mit Satsukis Hilfe um das Gelände gezogen hatte, würde alles magische abhalten - sofern es auch nur irgendwie böse war. „Augen zu, Liebling.“ Mit einem schwachen Lächeln gehorchte Kami auch, wenngleich er so sehr in Gedanken versunken gewesen war, dass er absolut keine Ahnung hatte,wo sie sich befanden - allerdings gab er einen erschrockenen Laut von sich, als er plötzlich hochgehoben wurde und wenig später wieder sanft auf etwas abgesetzt wurde, was definitiv nicht der Boden war. Dafür war es zu warm…Verwirrt blinzelte er, kaum dass die Hand von seinen Augen genommen wurde und musste lächeln - Klaha hatte sie in den Schlossgarten geführt. In das kleine Heckenlabyrinth auf das er bestanden hatte und welches durchwachsen war von wilden Rosen, Efeu und anderen Blumen, deren Geruch schwer in der Luft hing und ihn sich leicht schwindlig fühlen ließ. „Ich liebe dich, habe ich dir das heute schon gesagt?“ Hier war sein absoluter Rückzugsort, wenn er nicht gefunden werden wollte und für gewöhnlich kam er nur hier her, wenn er keine Menschen mehr um sich herum ertragen konnte. Außer ihm war Klaha der Einzige, der wusste, wie man sich durch das Labyrinth bewegen musste, um nicht verletzt zu werden und gerade war Kami dafür auch unglaublich dankbar.
 

Vorsichtig lehnte er sich auf dem Stein etwas zurück, dass er schlussendlich auf dem Rücken lag, mit dem Kopf in Klahas Schoß, welcher fast automatisch begann ihm durch die Haare zu streichen und Kami gähnte leise auf - hier würde er sich hoffentlich entspannen können. Während Klaha ihn nur sanft weiter streichelte, erhob sich eine kleine Brise, welche die Büsche zum rascheln brachte und Kami streckte eine Hand in den Himmel - direkt dem Vollmond entgegen welcher genau in diesem Moment komplett aus der leichten Wolkendecke brach, welche davor noch geherrscht hatte und langsam richtete sich Kami wieder auf, den Blick sehnsuchtsvoll auf den Mond gerichtet. Erst als sich Klahas Hand sanft auf seine legte und er etwas zurück gezogen wurde, schien er sich aus seiner Starre lösen zu können, schenkte seinem Gemahl nur einen flehenden Blick, woraufhin Klaha den Kopf schüttelte. „Es ist zu gefährlich.“ Kami biss sich auf die Unterlippe, gab nur noch einen leisen, frustrierten Laut von sich, bevor er das Gesicht an Klahas Schulter vergrub. „Aber ich will wieder fliegen.“ Und dieser legte fast automatisch die Arme enger um den zierlichen Körper, drückte ihn nur noch mehr an sich heran. „Ich weiß.“ Und während sie weiter den Mond betrachteten lösten sich zwei weiße Schmetterlinge von den Rosen um tanzend in der Nacht zu verschwinden, dem Licht entgegen und doch nicht in der Lage es je zu erreichen.

Play Dead

I'll keep dancing through this

Beautiful delusional career

Faking every tear

Looking like a compromise suicide

Keeping all my dreams alive
 

Als Jasmine die Augen wieder aufschlug, wusste er zuerst gar nicht, was ihn geweckt hatte, bis die warme, nasse Zunge zurück kehrte, um ihm genüßlich durchs Gesicht zu lecken und er verzog leicht das Gesicht, versuchte zumindest den Welpen von sich zu schieben und musste leise lachen, als der sofort dazu überging, ihm die Hände abzulecken. „Teru!“ Zwar legte dieser kurz fragend den Kopf schief, bevor er schwanzwedelnd eine kleine Runde auf der Decke drehte, sein Herrchen mit treudoofen Augen ansah und einen leisen Laut von sich gab, der wohl ein Bellen werden sollte, aber leider nur absolut niedlich war und als Jasmine seufzend die Augen verdrehte und die Decke etwas von sich schob, dass er sich aufsetzen konnte, sprang der kleine Hund sofort schwanzwedelnd vom Bett, tippelte dann einfach schon voraus, weil er genau wusste, dass der Andere ihm folgen würde. Wenigstens hatte er so noch einen Grund um jeden Morgen aufzustehen.
 

Jasmine seufzte erneut leise auf, fuhr sich nur müde durch die Haare und gähnte herzhaft, während er Teru ins Bad folgte, dass er sich dort fertig machen konnte. Wenigstens blieb der Hund vor der Dusche sitzen, aber gut, der hatte schnell entdeckt, dass Wasser nicht sein Lieblingselement war…Nachdem er sich abgetrocknet hatte, war Jasmine zurück in sein Schlafzimmer gegangen, dass er sich anziehen konnte - auch wenn Kami ihm immer wieder vorhielt, dass er nicht umsonst eine Kammerzofe hatte - er hasste es, sich anziehen zu lassen, ließ das nur bei offiziellen Gelegenheiten zu und auch heute war er längst fertig und aus dem Zimmer gehuscht, als seine Zofe ihn wecken wollte - es hatte eben doch so seine Vorteile, als Prinz aufzuwachsen. Oder in seinem Fall als Prinzessin - er kannte jeden einzelnen Geheimgang im Schloss und genau durch so einen verschwand er mit Teru auf dem Arm auch nach draußen. Obwohl es längst fürs Zeit Frühstück gewesen wäre, verspürte er absolut keinen Hunger - und Teru wäre ihm sicherlich auch nicht böse, wenn sie zuerst Gassi gehen würden.
 

Mit einem leisen Summen verschwand die Prinzessin schließlich unbemerkt in den Stallungen - wo er freudig von den Pferden begrüßt wurde und schmunzelnd ein paar davon kurz streichelte, bevor er zu seiner Stute kam, welche ihn liebevoll anschnaubte. Während er ihr über die weichen Nüstern streichelte, seufzte Jasmine innerlich auf. Sicherlich, er durfte eigentlich das Schloss nicht verlassen und das Gelände erst recht nicht, aber es war einsam die ganze Zeit eingesperrt zu werden und wenn er sich mal gut fühlte, durfte er auch nicht viel weiter gehen als bis in den königlichen Garten. Aber heute hatte noch niemand eine Ahnung davon, dass er aufgestanden war, bis auf Teru. Und den Pferden. Und wenn er nur kurz…Es musste ja niemand erfahren, er würde schnell zurück kommen…Kopfschüttelnd hatte er sich dann auch abgewandt, dass er Satteldecke und Sattel holen konnte, während Teru aufgeregt mit dem Schwanz wedelnd zwischen seinen Beinen herum rannte - der freute sich auch, mal wieder an die frische Luft zu kommen und Jasmine schmunzelte nur, während er seiner Stute schließlich noch das Zaumzeug anlegte und ihr liebevoll den Hals tätschelte. „Na komm, es wird Zeit, dass wir uns mal einen kleinen Überblick über mein zukünftiges Königreich verschaffen, nicht?“
 

Auch wenn er wohl nie das Glück haben würde, so lange zu leben um es wirklich regieren zu können, träumen durfte man doch wohl noch mal, oder? Keine zehn Minuten später verließ er das Schloss mit einem einfachen Tarnzauber geschützt, welchen Kaya ihm nie hätte beibringen dürfen - zwar wirkte dieser Zauber nicht lange, aber bis er schließlich wieder sichtbar werden würde, wäre er längst weit weg. Und Jasmine konnte sich gar nicht erinnern, wann er sich das letzte Mal so frei gefühlt hatte, während das Schloss mehr und mehr hinter ihm verschwand. Seine Stute gab ein glückliches Wiehern von sich und Teru überschlug sich fast, im Eifer mit ihnen mitzuhalten. Alles in Allem? War die Entscheidung doch das Beste für sie gewesen und solange er sich nicht zu weit entfernen würde, würde es auch niemandem auffallen.
 

Zumindest war das der Plan gewesen - aber irgendwie schien er dann doch mehr und mehr vom Weg abgekommen zu sein - es hatte aber auch einfach viel zu gut getan, die Zügel schleifen zu lassen und in vollem Galopp über die Wiesen zu preschen - etwas, bei dem sein Vater sicherlich einen Herzinfarkt bekommen hätte, hätte er ihn so gesehen, aber Klaha war nicht hier und dafür war Jasmine mehr als dankbar. So sehr er ihn auch liebte - dieser konnte unglaublich anstrengend sein mit seinen altmodischen Wertvorstellungen - was auch immer Kami daran so anziehend fand, ihm hatte es sich nie erschlossen. Seufzend strich sich Jasmine eine Haarsträhne aus der Stirn, während er seiner Stute sanft den Hals tätschelte, sich nur neugierig umsah. Hier war er noch nie gewesen, erinnern konnte er sich nicht, dass ein Wald so nahe an ihrem Schloss existiert hätte, aber wer wusste auch, wie weit er sich davon längst entfernt hatte?
 

Jasmine musste lachen, als ihm bewusst wurde, dass das ganze Schloss wohl gerade in heller Aufruhr war - wenn er sowieso sterben würde, wieso ließen sie ihn denn keinen Spaß im Leben haben? „Was haltet ihr von einer kleinen Abkühlung, hm?“ Die Antwort bestand aus einem zustimmenden Schnauben und einem leisen Jaulen von Teru, was ihn nur erneut lachen ließ und während seine Stute den Weg zwischen die Bäume fast automatisch einschlug, dachte Jasmine nicht mal daran, sich noch mal umzudrehen - er würde bis spätestens heute Abend zurück sein und im Allerschlimmsten Fall würde er von Satsuki nach hause geschleift werden, also alles nicht mal halb so tragisch, wie seine Eltern ihm immer einzureden versuchten. Er konnte auf sich aufpassen - es gab noch ein paar Zauber, welche Kaya ihm gezeigt hatte, für den Fall der Fälle und er hatte sich so gut angestellt, dass Kaya versucht hatte, Klaha zu überreden, ihm die Magie noch etwas näher zu bringen, was jedoch abgelehnt worden war. Wieso auch immer.
 

Im Wald war es um einiges kühler als erwartet - aber nicht unangenehm und Jasmine strich sich erneut eine Haarsträhne aus der Stirn, so wie es aussah, würde er den Pferdeschwanz wieder neu machen müssen, aber nach dem wilden Ritt bisher auch kein Wunder. Teru lief freudig mit dem Schwanz wedelnd voran und er beschloss, diesen einfach den Weg suchen zu lassen - immerhin er würde ihn warnen, sollte hier eine Gefahr lauern. Alles was er jedoch fand, war ein See, an dessen Ufer Jasmine erstmal vom Pferd rutschte, seiner Stute sanft den Hals tätschelte und sie dann von Saumzeug und Sattel sowie Satteldecke befreite, dass sie erstmal in Ruhe trinken und etwas von dem saftigen Gras rupfen konnte, welches um den See herum wuchs. So wunderschön es auch war, genau so still war es auch - kein Vogel wagte es zu singen und doch verspürte Jasmine keine Angst - es mochte vielleicht ein besonderer Ort sein, ja, aber das hieß ja nicht, dass hier automatisch böse, dunkle Mächte am Werk sein mochten. Was Teru sogar noch zu bestätigen schien, denn der sprang hechelnd ins Unterholz - nur um kurz darauf mit einem Stock zurück zu kommen, der beinahe schon zu groß für den kleinen Hund wirkte und diesen vor Jasmines Füßen abzulegen. „Oh, Teru…“ Konnte er da Nein sagen oder davon ausgehen, dass er sich an einem für ihn gefährlichen Ort aufhielt? Während Jasmine mit Stöckchen werfen abgelenkt war und teilweise Teru noch etwas über die Lichtung jagte, bekam er nicht mit, dass die Wasseroberfläche, welche eben noch ruhig dagelegen hatte, wie ein Spiegel, zu brodeln begann und sich etwas aus der Tiefe zu lösen schien und Stück für Stück an die Oberfläche drängte.
 

Erst als er etwas Schwarzes aus dem Augenwinkel heraus erkennen konnte, drehte er sich um - und erstarrte. Direkt am Ufer, keine drei Schritte von seinem Pferd entfernt stand eine Frau - welche ihn regungslos musterte. Das lange, schwarze Kleid schien an ihrem Körper zu kleben und je länger Jasmine sein Gegenüber anstarrte, desto deutlicher wurde ihm, dass das keine Frau sein konnte. Oder? Zwar hatte auch Hizaki sehr viele weibliche Züge aber die Person, welche nach wie vor bewegungslos am Ufer stand, übertraf das noch mal um einiges. „Hallo, Jasmine~“ Die Stimme jedoch ließ ihn erschaudern, passte sie doch nicht ganz zur Erscheinung seines Gegenübers und er war so verwirrt, dass er nicht mal nachfragte, woher dieser seinen Namen kannte, nur vorsichtig einen Schritt in dessen Richtung machte, auch wenn sich Gänsehaut auf seinen ganzen Körper legte, als er das Lächeln auf den Zügen des Anderen erkannte - es wirkte so unecht, als hätte dieser nie in seinem Leben gelächelt und würde sich jetzt dazu zwingen, es zu tun um ihn nicht zu verschrecken. Es dauerte noch einige Sekunden, bis Jasmine seine Sprache wiedergefunden hatte, erst direkt vor dem Anderen stehen blieb und für einen kurzen Moment vergeblich versuchte eine Regung in den schwarzen Augen zu erkennen, welche ihn unverhohlen musterten. „Wer bist du?“ Dieses Mal jedoch war das Lächeln echt, da war er sich sicher, zuckte nur leicht zurück, als die Gestalt eine Hand nach ihm ausstreckte um die Fingerspitzen über seine Wange gleiten zu lassen. „Mein Name ist Mana.“
 

„WAS SOLL DAS HEISSEN - VERSCHWUNDEN?!“ Düster funkelte Kami die Zofe an, welche ihm soeben die schlechte Nachricht überbracht hatte, dass Jasmine nicht mehr in seinem Bett lag und jetzt zitternd auf dem Boden kauerte. Niemand hatte je damit rechnen können, dass in dieser zarten Seele von Kami auch noch etwas Anderes schlummern könnte und sogar Klaha hatte Mühe, die Königin ruhig zu halten. „Sucht ihn, verdammt noch mal! Hundestaffeln, Kaya, schickt Satsuki los, er muss gefunden werden, bevor es dunkel wird!“ So verschreckt wie die restlichen, anwesenden Diener waren, brauchte es ein paar Sekunden, bevor diese reagieren konnten und dann brach beinahe schon Hektik aus. Zitternd ließ Kami schließlich zu, dass Klaha ihn in den Arm nahm und eng an sich drückte - kaum, dass sie allein waren, erlaubte er es sich, den Tränen freien Lauf zu lassen und schluchzend klammerte er sich an an seinen Ehemann heran, während ihm ein Satz wieder und wieder durch den Kopf ging. Mana war da draußen. Und wenn dieser Jasmine in die Finger bekommen würde, dann würde er ihn nie wieder gehen lassen. Dabei hatte er es seiner Schwester doch auf dem Totenbett versprochen, auf ihren Sohn aufzupassen, als wäre es sein eigenes Kind - was bisher gut funktioniert hatte. Das war der einzige Vorteil daran gewesen, eine Zwillingsschwester zu haben - kaum jemand hatte es gemerkt, dass er ihren Platz eingenommen hatte. Und Jasmine würde es wohl nie erfahren, wenn sie ihn nicht finden konnten. Gerade machte er sich nur noch schreckliche Vorwürfe - wie hatte er nur zulassen können, dass Jasmine verschwinden konnte ohne ihn vor den Gefahren zu warnen, die dort draußen auf ihn lauern konnten?

Superstition

Eiskalt. Das war das Erste, was Jasmine durch den Kopf schoss, als Mana ihn berührte - dessen Hand fühlte sich an wie das Wasser in ihrem Schlossgarten - welches dank eines Zaubers von Kaya ungeachtet der Jahreszeit stetig kalt genug war, dass niemand freiwillig darin baden wollen würde. „Armer Junge…Es muss grausam sein, ständig von Liebe umgeben zu sein und gleichzeitig zu wissen, dass man sterben muss, weil es nie jemanden geben könnte, der sich für dein wahres Ich interessieren würde, weil jeder immer nur den Schein liebt, welcher dich umgibt, nicht wahr?“ Manas Worte schienen honigsüß, so schwer wie sie von dessen Lippen tropften und doch war jedes einzelne Wort pures Gift, welches ihn direkt ins Herz traf. Jasmine schüttelte nur unwillig den Kopf, während er einen Schritt zurück wich, fast automatisch schon Teru auf den Arm nahm und eng an sich heran drückte. „Du lügst!“ Wer war dieser Mann? Und vor allem - was wollte er von ihm? Kurz ließ Jasmine den Blick schweifen, aber sein Pferd war nirgendwo mehr zu sehen - war es geflüchtet? Aber wo waren Sattel und Zaumzeug hin? Alles was noch im Gras lag, war die Satteldecke und er bezweifelte, dass sein Pferd sich eigenhändig aufgezäumt hatte…Was ging hier nur vor sich? Vielleicht war es doch keine so gute Idee gewesen, das Schloss zu verlassen, ohne vorher jemandem Bescheid zu sagen? Ein leises Lachen ließ seine Aufmerksamkeit wieder auf Mana fallen und Jasmine erschauderte - wieso hatte er das Bedürfnis diese Kreatur in den Arm zu nehmen und eng an sich zu drücken, so wie er es gerade mit Teru machte? Denn dass sein Gegenüber kein Mensch war, hatte allein dessen kalte Haut verraten - selbst Satsuki hatte eine höhere Körpertemperatur und dabei war dessen Haut schon durchaus kühler als die eines normalen Menschen.
 

Vielleicht sollte er doch lieber schauen, dass er hier wegkommen würde? Allerdings kam Jasmine nicht mal dazu, einen Schritt zu machen, als Mana ihn erneut ansprach und er erschauderte leicht. Wieso hatte er nie auf seine Mutter gehört, dass es auch durchaus böse Kreaturen gab, welche einen einlullen wollten mit ihrer Schönheit und dann zuschlugen, wenn man es am Wenigsten erwartete? Mana gehörte definitiv dazu - wunderschön und tödlich. Wieso fiel ihm erst jetzt die Aura auf, welche sein Gegenüber umgab und wie erdrückend diese wirkte? „Nicht doch…Jetzt musst du auch keine Angst mehr vor mir haben…Arme, verwirrte Prinzessin. Du hast keine Ahnung, nicht wahr? Weißt du überhaupt, was für eine Last du für deine Eltern bist?“ Jasmine wollte protestieren, erstarrte jedoch völlig, als Mana plötzlich einen Spiegel in der Hand hielt - oder besser in beiden Händen. Der Spiegel war groß, rund und aus einem Material gefertigt, welches er nicht kannte, aber von Schatten umwoben - oder durchwoben war. So genau war dies nicht ersichtlich und während Jasmine noch versuchte, etwas darin zu erkennen, wurde sein Spiegelbild plötzlich unscharf und verschwamm, bis er statt seiner selbst seine Mutter erkennen konnte. Diese hatte sich eng an seinen Vater gekuschelt und doch war es mehr als offensichtlich, dass Kami weinte, so wie dessen Körper immer wieder erzitterte. „Es muss niemand erfahren. Wir können tun, als wäre nie etwas passiert und normal weiter leben, Kami. Niemand wird Verdacht schöpfen und jeder, der Bescheid weiß, wird zu absolutem Stillschweigen verpflichtet.“ Klahas Worte klangen irgendwie gedämpft, fast verzerrt aber sie kamen doch recht deutlich durch den Spiegel und Jasmine erschauderte - er hatte seinen Vater noch nie so reden hören. Um was ging es bei diesem Gespräch nur? Bist du dir sicher? Aber Jasmine…" Seiner Mutter wurde das Wort mit einem Kuss abgeschnitten und schlussendlich nickte Kami nur müde. "Wir schaffen das, nicht wahr?" Klaha lächelte beruhigend, bevor er selbst nickte, Kami langsam eine Haarsträhne aus der Stirn strich. "Wir schaffen das Liebling und niemand wird Verdacht schöpfen oder sich erinnern können."
 

Jasmine war zurück gestolpert, hatte Teru sogar losgelassen und der Welpe hatte sich jetzt zwischen ihm und Mana aufgebaut und versuchte diesen drohend anzuknurren - was leider eher putzig wirkte als wirklich gefährlich. „Was hast du nur getan, dass deine eigenen Eltern denken, sie wären besser dran, ohne dich?“ Mana lachte leise auf, während Jasmine immer noch völlig ungläubig in den Spiegel starrte - aber dort nichts mehr erkennen konnte, als sich selbst und nur langsam den Blick hob um Mana anzusehen und verstört den Kopf zu schütteln. „Das sind nicht meine Eltern, das können nicht meine Eltern gewesen sein, sie lieben mich!“ Ungewollt war seine Stimme lauter geworden, dass er sich vor sich selbst erschrak, als der Wald sie ihm wie ein Echo zurück um die Ohren warf. „Welchen Grund sollte ich denn haben um dir Lügen zu zeigen, meine süße Prinzessin?“ Mana schmunzelte nur, während er einfach an Teru vorbeiging und schließlich halb hinter Jasmine stehen blieb. „Du wirst sterben, wieso sollte ich da noch nachhelfen wo ich doch schon so viele Jahre geduldig gewartet habe? Da kommt es auf einen Augenblick auch nicht mehr an, obwohl ich zugeben muss, dass du wirklich verführerisch riechst~“ Zitternd wich Jasmine jetzt nach vorne aus, drehte sich fast sofort zu Mana um und gab dann einen erschrockenen Aufschrei von sich, als er plötzlich den Boden unter den Füßen verlor - und fiel. Der schmerzhafte Aufprall jedoch war um einiges weicher, als er gedacht hätte, das Wasser umfing ihn beinahe wie einen alten Freund und so gelähmt, wie er sich fühlte, konnte er nicht mal versuchen, dagegen anzukämpfen - er könnte unter Wasser atmen, sofern er sich an den Zauber erinnern könnte, welchen Kaya ihm beigebracht hatte, aber sein Kopf war wie leer gefegt, der Dämon hatte ihn zutiefst schockiert und sein Körper verlangte nach Luft. Jasmine gab ein Wimmern von sich - und riss vor Schreck die Augen auf, als sich weiche Lippen auf seine legten und er eng an Mana gepresst wurde, während sie tiefer und tiefer im Wasser versanken. Was hatte er sich nur dabei gedacht, das Schloss ohne Begleitschutz zu verlassen?
 

Kaya wäre beinahe schon aus dem Bett gefallen, hätte er sich nicht gerade noch abfangen können und völlig verschlafen blinzelte er seinen Freund an, gähnte erstmal herzhaft auf und fuhr sich leicht durch die Haare. „Wieso zum Henker trittst du mich?!“ Düster funkelte er Satsuki an, der jedoch nur mit den Schultern zuckte und langsam aufstand, wobei er sich ordentlich streckte und für einen kurzen Moment begutachtete Kaya die weiße Haut seines Liebsten, welche gestern noch unversehrt gewesen war. Aber er hatte sich einfach nicht beherrschen können. „Kami braucht uns und du weißt genau, dass jede andere Weckmethode bei dir in Sex endet.“ Kaya murrte nur leise auf, bevor er schmollend den Kopf schüttelte und dieses Mal über seine Katze stolperte, kaum, dass er das Bett verlassen hatte. Mit einem leisen Fluch fand er sich damit auch schon auf seinen vier Buchstaben wieder, murrte nur leise, während die Samtpfote ihn völlig verschlafen anstarrte - die hatte es gut, konnte wenigstens weiter schlafen. „Tut mir leid, Kleines…“ Kurz strich Kaya dem Tierchen über den weichen Kopf, bevor er sich aufrappelte, dass er unter die Dusche verschwinden konnte - er brauchte definitiv noch einen Kaffee, das war nicht sein Tag heute.
 

Als sie zehn Minuten später jedoch den Thronsaal betraten und sich von Kami erklären ließen, was passiert war, fühlte er sich auch so schlagartig hell wach - wie hatte das denn passieren können? Für gewöhnlich war Jasmine doch nur in seinem Zimmer allein und eigentlich wurden die Gänge überwacht? Vielleicht nicht sichtbar, aber sie waren nie so leer, wie es schien - dank seiner Magie - er hatte unsichtbare Augen im ganzen Schloss verteilt - die Schlafzimmer der Bewohner natürlich auslassend - und eigentlich hätte ihm absolut nichts entgehen dürfen, selbst im Tiefschlaf nicht. Aber jetzt war Jasmine verschwunden und keiner hatte auch nur den Hauch einer Ahnung, wohin oder wieso. Satsuki hatte sich bereit erklärt, sich sofort auf die Suche zu machen und war im Himmel verschwunden, kaum dass er seine Flügel wirklich ganz ausgebreitet gehabt hatte. Hundestaffeln waren ebenfalls bereits unterwegs, sowie fast alle der verfügbaren Wachleute - denn die Zeit drängte. Sollten sie Jasmine bis vor Einbruch der Dunkelheit nicht gefunden haben, stieg das Risiko mit jeder Stunde nur noch mehr und einzig Kami wusste, wie gefährlich es sein konnte, sich auf Dämonen einzulassen und was passieren könnte, sollte Jasmine wirklich auf Mana treffen.
 

Das durfte nicht wahr sein. Das durfte alles nicht wahr sein. Hizaki gab einen frustrierten Laut von sich, bevor er gegen den kleinen, hölzernen Nachttisch in seinem Zimmer trat und tief durchatmete. Seit fast einer Stunde lief er jetzt schon hier im Kreis - seit ihm gesagt worden war, dass Jasmine verschwunden war. Und dass die Königin nicht wünschte, dass er sich ebenfalls in Gefahr begeben würde. Nur um sicher zu gehen, dass er keinen Unsinn anstellte, hatte man sogar eine Wache vor seiner Tür positioniert und er war mittlerweile längst am Überlegen, ob er mit einem Mord davon kommen würde, sollte er behaupten, dass die Wache auf ihn grundlos losgegangen wäre. Vielleicht? Er hatte absolut keine Ahnung…Nur weil er Kamis Notfallplan war - und dessen Köder. So viel hatte er mitbekommen und war absolut nicht begeistert. Nie im Leben hätte Hizaki gedacht, je Jasmines Platz einzunehmen, noch dass er es wollen würde. Aber die Kaltblütigkeit, welche Kami an den Tag legte, schockierte ihn nahezu. Immerhin war er immer davon ausgegangen, dass dieser seinen Sohn lieben würde und jetzt war er sich da absolut nicht mehr sicher. Hieß, er sollte wohl besser auf eigene Faust versuchen, Jasmine wieder zu finden. Aber wie? Kamijo war mit den Hunden unterwegs, konnte ihn in diesem Punkt nicht unterstützen und seufzend ließ Hizaki den Kopf an die Wand sinken, das war zum Verzweifeln.
 

Wobei, eine Chance sollte er noch haben. Theoretisch gesehen. Wie erwartet wurde ihm der Weg versperrt, kaum dass er das Zimmer verlassen wollte und Hizaki seufzte leise - das musste einfach funktionieren, sonst würde das schlechte Gewissen ihn für den Rest seines Lebens auffressen. „Bitte, ich muss zu Kaya…Ich hab eine Idee, wie er es schaffen könnte Jasmine zu finden, selbst wenn er unter einem Zauber steht…“ Die Wache musterte ihn nur kurz skeptisch, nickte dann allerdings - alles was nötig war und machbar um Jasmine zu finden, war schließlich gut. Dementsprechend erleichtert war Hizaki auch, als er sich wenig später neben Kaya auf den Boden sinken lassen konnte - der Andere viel zu vertieft in seine Kugel um ihn wirklich wahrnehmen zu können und doch musste Kaya die Veränderung im Raum aufgefallen sein, zumindest blinzelte dieser wenig später etwas irritiert und Hizaki kuschelte sich erstmal enger an den Anderen, während er ihm leise seinen Plan erklärte.
 

Fünf Stunden - mehr Zeit hatte ihm Kaya nicht verschaffen können, aber er war ihm dafür schon dankbar genug, schließlich war das alles, was er brauchen würde. Zumindest hoffte Hizaki darauf…Aber so weit konnte Jasmine ja nicht gekommen sein und für den Fall, dass doch, war ja Satsuki unterwegs zu den näheren Dörfern und alles. Summend verließ er schließlich auch das Schloss - dank Kayas Zauber bemerkte ihn niemand und für jeden im Schloss würde es so aussehen, als ob er sich noch in seinem Zimmer befinden würde. Das war der Vorteil daran, eng mit einer Hexe befreundet zu sein - man bekam die perfekten Alibis. Der Nachteil jedoch war, dass der Zauber nach fünf Stunden seine Wirkung verlieren würde und dann mehr als offensichtlich wäre, dass er ebenfalls verschwunden war. Erschwerend hinzu kam, dass er leider zu Fuß alles absuchen musste - es wäre viel zu auffällig, wenn ein gesatteltes Pferd scheinbar reiterlos aus dem Tor traben würde, als Fußgänger fiel er weniger auf auch wenn sich Hizaki absolut nicht sicher war, wie so fünf Stunden ausreichen sollten. Jasmine konnte immerhin überall stecken. Und nachdem er eine Stunde fast nur querfeldein gelaufen war, musste Hizaki aufseufzen - so würde er Jasmine nie wieder finden und für einen Moment schloss er die Augen, dass er frustriert gegen den nächsten Baum schlagen konnte. Das durfte alles nicht wahr sein.
 

Jedoch riss ein helles Wiehern ihn aus seinen Gedanken und er schaute sich etwas verwirrt um, bevor er Jasmines Stute sah, welche auf ihn zugetrabt kam und mit einer raschen Bewegung hatte er sich auch die Zügel schnappen können um zu versuchen, das Pferd zu beruhigen, welches doch etwas verstört wirkte. „Sht…Ganz ruhig, ganz ruhig.“ Was war nur mit Jasmine passiert? Dieser würde seine Stute nie allein lassen…Was wenn dieser jetzt irgendwo verletzt lag? Da gab es wohl nur eine Möglichkeit und Hizaki klopfte dem Tier beruhigend den Hals, bevor er sich langsam in den Sattel schwang und tief durchatmete. „Komm, bring mich zu Jasmine.“ Zwar rollte die Stute bei der Erwähnung des Namens nur leicht mit den Augen, setzte sich dann aber auch brav in Bewegung und Hizaki ließ aufmerksam den Blick schweifen - hieß dass jetzt, dass Teru auch hier irgendwo war? Was wenn Jasmine irgendwo in einen Kampf geraten war? Nein, er durfte nicht so negativ denken, sie mussten ihn finden. ER musste ihn finden und zurück ins Schloss bringen. Und ihm blieben weniger als vier Stunden dafür übrig - aber gut, bisher hatte er jede noch so undenkbare Aufgabe erledigen können - sogar Kamijo um den Finger wickeln und dieser hatte bis sie sich getroffen hatten, ein einsames, aber viel zu enthaltsames, langweiliges Leben gehabt. Jetzt? War es doch um einiges besser und schmunzelnd ließ er das Pferd von Trab in Galopp wechseln - wenn selbst die Tiere Jasmine nicht mehr würden finden können, dann erst würde er beginnen sich Sorgen um Jasmine zu machen, denn erst dann würde er glauben, dass sein bester Freund sich nicht mehr auf dieser Welt befand.

Unfamiliar

Eine Art Schnurren war es, was ihn weckte und im Halbschlaf tastete Jasmine über das Bett um dem Kater sanft über den weichen Kopf zu kraulen. „Guten Morgen, Goma-chan.“ Jasmine musste schmunzeln - das Tierchen kuschelte sich zu gerne zu ihm ins Bett, wenn Kaya keine Zeit hatte und schlief dann meist einfach auf seinem Bauch wieder ein - sehr zum Leidwesen von Teru, welcher dann immer daneben lag und schmollte bis er wach wurde, aber was wollte er denn machen? Nur irgendwie war heute etwas anders auch wenn Jasmine gar nicht sagen konnte, was es war, bis er sich verschlafen umsah - das war nicht sein Zimmer. Aber wieso lag er dann in einem unglaublich weichen und bequemen Bett? „Pisuke.“ Die Stimme war leise, eher ein Knurren aber sie schaffte es, ihn zusammen zucken zu lassen und fast panisch ließ Jasmine den Blick schweifen - wo kam der Mann vor seinem Bett her und wieso glühten dessen Augen rot in der Dunkelheit? „Runter von ihm.“ Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass wohl die Katze auf seinem Bauch gemeint war, welche einen undefinierbaren Laut von sich gab und langsam aufstand - allerdings nur um sich ein paar Meter weiter erneut zusammen zu rollen und dort direkt weiter zu schlafen.
 

Täuschte er sich oder wurde es langsam heller im Zimmer? „Tut mir leid, er entwischt mir ständig und flüchtet sich an die unmöglichsten Orte zum Schlafen.“ Während sich Jasmine langsam aufsetzte, hatte sein Gegenüber sich nicht mal von der Stelle bewegt und vorsichtig schüttelte er den Kopf, schenkte dem Anderen nur ein schwaches Lächeln. „Schon in Ordnung, ich mag Katzen. Aber wer bist du und wo bin ich hier?“ Daraufhin folgte Stille - und als Jasmine sich verwirrt umsah, bemerkte er, dass er allein im Zimmer war, bis auf die Katze. Was zum Henker war das gewesen? Was war hier los? Hatte er Halluzinationen? War das ein Illusionszauber? Und im nächsten Moment wäre er beinahe schon aus dem Bett gesprungen, als es schlagartig heller im Raum wurde und er sich umsehen konnte - es schien fast so, als wäre das Bett alles, was sich hier befand - die Wände schienen aus dunkelrotem Marmor zu sein - aber als Jasmine vorsichtig eine Hand ausstreckte, wirkten sie rau und gleichzeitig warm. Wo war er nur hier gelandet? Als ein Tablett mit Essen vor ihm abgestellt wurde, sah er wieder zurück zu seinem Gegenüber, versuchte einzuschätzen ob er gefahrlos essen konnte oder nicht und gerade als er eine Hand nach einem - offensichtlich mit Wasser gefüllten - Glas ausstreckte, begann der Andere erneut zu sprechen und Jasmine hätte beinahe das Glas fallen lassen. „Mein Name ist Masashi und du befindest dich in der Hölle.“
 

Nachdem der erste Schock überwunden war, hatte er sich dann doch ganz gut mit Masashi unterhalten - dieser hatte ihm auch noch versichert, dass alles essbar war, was er ihm vorhin gebracht hatte, auch wenn es nicht danach aussah - und dementsprechend war er jetzt zumindest ruhiger und satt, wenngleich nicht weniger verwirrt, wieso er hier war. Und wieso Mana ausgerechnet ihn hier her gebracht hatte, nachdem dieser doch gesagt hatte, dass er so oder so noch länger würde warten können. Aber darauf hatte auch Masashi ihm keine Antwort geben können und seufzend ließ Jasmine den Kopf wieder auf die Schulter des Anderen sinken und gähnte leise auf. „Du hast nicht zufällig noch ein paar Klamotten für mich? Ich würde mich gerne umziehen.“ Auch wenn die Sachen die er trug nicht nass waren…Er hatte das unbestimmte Gefühl, dass diese nicht passend waren für den Ort, an welchem er sich aufhielt, auch wenn es nur Reitkleidung war und diese eigentlich im schlimmsten Fall nur hochgezogene Augenbrauen hervorrief. Womit er jedoch nicht gerechnet hatte, war dass Masashi ihn in einen anderen Raum führte - in welchem das schönste Kleid hing, dass er je gesehen hatte.
 

Ein lila, welches nicht wie von dieser Welt wirkte, was es vermutlich auch nicht war, aber ihn magisch anzuziehen schien und er sah ungläubig zu Masashi und wieder zurück, erst als der Andere ihm aufmunternd zunickte, traute er sich, sich dem Kleid zu nähern und den Stoff ehrfürchtig zu berühren. Er fühlte sich an wie Seide, aber er hatte das dumpfe Gefühl, gar nicht wissen zu wollen, aus welchem Material dieses Kleid bestand. Trotzdem war die Verlockung zu groß, Masashi zu fragen, als er sich jedoch umdrehte, war der Andere verschwunden und seufzend begann Jasmine sich auszuziehen - auch gut, dann konnte er sich zumindest wieder selbstständig anziehen. Wenngleich ihm erst bewusst wurde, dass das Kleid eine Korsage besaß - welche geschnürt werden musste. Verdammt. „Masashi?“ Allerdings zuckte Jasmine zusammen, als ein dumpfer Laut hinter ihm ertönte und er erstarrte, drehte sich nur langsam um - und sah kurz verwundert den Dämon an, welcher ihm Schuhe gebracht und diese gerade offensichtlich etwas verstört hatte fallen lassen. Erst in dem Moment wurde Jasmine bewusst, dass er halbnackt war - und seine Hose sich verabschiedet hatte, weil Masashis geschockter Blick ihn so sehr aus dem Konzept gebracht hatte, dass er vergessen hatte, sie festzuhalten. Und jetzt? War er komplett nackt. Und Masashi offenbar einem Herzanfall nahe.
 

Seufzend ließ Hizaki den Blick schweifen, während er Jasmines Stute sanft den Hals tätschelte - diese wirkte nur noch nervöser seit sie den Wald betreten hatten und es war ein Wunder, dass er noch nicht abgeworfen worden war. Aber dafür hatte er mittlerweile auch viel zu viel Übung. Je tiefer sie jedoch in den Wald kamen, desto dunkler schien es um ihn herum zu werden und Hizaki erschauderte leicht, sollte Jasmine wirklich hier sein, welchen Grund sollte er gehabt haben, sich so tief im Wald zu verlaufen, wenn er nichts mehr gesehen hatte? Ein leises Winseln ließ Hizaki zusammen zucken und er griff reflexartig nach seinen Dolchen - zuckte dann jedoch zusammen, als ein weißes Fellknäul aus dem Schatten neben dem Pferd auftauchte und er sprang beinahe schon aus dem Sattel, während er mit einer Hand die Zügel festhielt, mit der anderen Hand den völlig verstörten Hund vorsichtig hochhob und an sich drückte. „Teru…Was ist hier passiert?“ Der Kleine würde Jasmine doch niemals gehen lassen. Nicht freiwillig zumindest und so verängstigt wie der Welpe sich in seine Arme kuschelte…“JASMINE!“ Was hatte er auch erwartet? Statt einer Antwort gab dessen Stute nur ein panisches Wiehern von sich, versuchte sich loszureißen und Hizaki hatte wirklich Mühe diese fest und ruhig zu halten. Was auch immer in diesem Wald herrschte, es war abgrundtief böse - und es hatte Jasmine. Allein würde er kaum etwas ausrichten können und wenn Teru etwas zustoßen würde, würde Jasmine das sicherlich nicht gut heißen, also musste er zurück. Wie er es geschafft hatte mit dem wimmernden Welpen zurück in den Sattel zu kommen, wusste er nicht, nur dass das Pferd erst ruhiger wurde, als sie sich dem Schloss näherten - und die Wachen ihn anstarrten, als wäre er ein Geist.
 

Anstatt mit einer handfesten Standpauke, wieso er trotz Verbot verschwunden gewesen war, wurde Hizaki von Kamijo begrüßt, welcher ihm direkt um den Hals fiel und ihn eng an sich drückte. Jasmines Pferd und Teru wurden von Dienern versorgt und es war eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis Kami ihn zu sich zitieren würde, aber gerade schwankte sein Entschluss sich bei der Königin zurück zu melden mehr und mehr, je länger Kamijo ihn in seinen Armen hielt und als Hizaki schließlich die Umarmung zögerlich erwiderte, spürte er erst, wie sehr der Andere zitterte. „Kamijo…“ Weiter kam er gar nicht, wurde auch schon geküsst und hochgehoben, kuschelte sich automatisch mehr an seinen Freund. Dieser löste den Kuss erst, als ihm die Luft zum Atmen knapp wurde und es dauerte etwas, bis ihm bewusst wurde, dass er es jetzt war, der weinte. „Jag mir nie wieder so einen Schrecken ein, ich dachte schon, du bist auch verschwunden…“ Müde schüttelte Hizaki nur den Kopf, schenkte seinem Freund ein schwaches Lächeln und schmiegte sich dessen Hand entgegen, als Kamijo langsam begann ihm die Tränen weg zu streicheln. „Es tut mir leid, aber ich kann doch nicht untätig rumsitzen, während Jasmine vermisst wird…Aber der Wald ist so schrecklich unheimlich…“ Im nächsten Moment hätte er beinahe den Boden kennen gelernt, weil Kamijo ihn fast fallen gelassen hatte, murrte nur leise auf. Verdammt. Das konnte er jetzt auch nicht gebrauchen, ihm war sowieso schon schlecht und schwindlig - der Zauber hatte sich schließlich in dem Moment gelöst, als er die Schlossgründe erneut betreten gehabt hatte und er war viel zu angespannt gewesen um an Frühstück auch nur zu denken…“Wir müssen zu Kami, du musst uns zu diesem Wald bringen, Hizaki.“ Und er nickte nur stumm, kuschelte sich etwas enger an seinen Freund heran - der Tag würde definitiv noch schrecklich anstrengend werden. Aber solange sie Jasmine zurück bekommen würden, war es ihm durchaus Recht - solange sie Jasmine zurück bekommen würden, wäre ihm absolut alles recht.
 

Summend drehte sich eine weiße Gestalt im Kreis, strahlte ihren Verlobten nur verliebt an. „Versprichst du mir etwas?“ Die Bäume rauschten leise in der Ferne, während er sie zärtlich zurück in seine Arme zog um sie sanft zu küssen. „Alles was du willst.“ Seufzend schmiegte sie sich mehr an ihn, vergrub das Gesicht an seiner Schulter und atmete tief durch. „Egal was passiert, du wirst immer an meiner Seite sein, nicht wahr?“ Vorsichtig legte er die Arme um die schlanke Gestalt, drückte diese nur noch enger an sich heran, während er stumm ihrem Herzschlag lauschte. Für einen Moment herrschte Stille, nicht mal ein Grashalm schien sich bewegen zu wollen und es dauerte, bis er es schaffte, seine Augen wieder zu öffnen, um ihre Schönheit eingehend zu betrachten. Ohne ihn wäre sie längst nicht am Leben, dahin gerafft von einer Krankheit, welche so schrecklich war, dass es noch nicht mal einen Namen dafür gab. Zumindest die Menschen hatten keinen und innerlich musste er über ihre Eigenarten die Augen verdrehen - wieso mussten sie immer alles benennen, reichte es nicht, zu wissen, dass es existierte? Er hatte seinen Namen auch nur gewählt um der Menschheit nahe zu bringen, dass es gesünder wäre, sich nicht mit ihm anzulegen, weil er ihre schlimmsten Alpträume würde wahr machen können. „Ich verspreche es, Liebling.“ Als ob er ihr je etwas hätte abschlagen können - seit dem Tag, an welchem sie ihn beschworen hatte um ihr Leben zu retten, war er ihr verfallen.
 

Den sanften, braunen Augen, welche beinahe schon zu groß für ihr schmales Gesicht wirkten, ihren blassen Lippen, welche sich so zart gegen seine schmiegen konnten, dass er teilweise das Gefühl hatte, sie wäre ein Engel und ihrer bezaubernde Stimme, welche für ihn die schönsten Lieder singen konnte, ohne je müde zu werden. Wie könnte er sie auch je wieder gehen lassen? Während sie leichtfüßig über die Wasseroberfläche tänzelte, beobachtete er sie verträumt, längst nicht mehr verwundert darüber, wie sie es geschafft hatte, sich problemlos aus seiner Umarmung zu befreien - so war sie eben. Flatterhaft und ungestüm und doch kehrte sie jedes Mal an seine Seite zurück und er musste lächeln, als ein Schwarm Schmetterlinge aus einem am Seeufer wachsenden Rosenbusch stob um mit ihr zu tanzen, während das kühle Mondlicht ihre Konturen perfekt nachzufahren schien, dass es wirkte, als badete sie darin - seine liebste Königin - Herrscherin der Menschen und doch alles andere als menschlich. Wenn er diesen Anblick doch nur auf ewig einfangen könnte. Im gleichen Moment hob sie den Kopf, streckte eine Hand nach ihm aus, als solle er sie ergreifen um mit ihr tanzen zu können und während er dies tat, fragte er sich nur erneut, wie er sie an seiner Seite verdient hatte. Und als sie sich erneut küssten, drückte er sie so eng an sich heran, dass er ihren Herzschlag nur zu deutlich spüren konnte - was sollte er nur ohne sie tun, war doch sein komplettes Sein mittlerweile perfekt auf sie eingestimmt. Als hätte sie seine Unruhe gespürt, küsste sie ihn nur erneut, während ihre leisen Worte beinahe schon im aufkommenden Stum untergingen und trotzdem fühlte es sich an, als ob er seit Jahrhunderten endlich wieder glücklich wäre. „Ich liebe dich, Mana.“

Broken

Irgendwann hatte Masashi seine Sprache zum Glück wieder gefunden, ihm beim Anziehen geholfen und Jasmine war sich nicht sicher, ob dieser die Korsage absichtlich etwas lockerer gelassen hatte, als er es gewohnt war, die Schuhe waren ebenfalls sehr ungewohnt - ohne Absatz und so erschreckend bequem, als wären sie nur für ihn gemacht worden, aber das konnte unmöglich der Fall sein. Masashi hatte ihm auch geholfen, seine Haare hochzustecken und sie mit einer lila Rose geschmückt, was ihn zum erröten gebracht hatte - diese passte farblich ebenfalls so perfekt zum Kleid, wie die Stiefel und legte den Verdacht nahe, dass irgendjemand seine Lieblingsfarbe ausspioniert hatte, aber wie? Jasmine seufzte innerlich auf, während er sich von Masashi durch das Gebäude führen ließ, wieso in der Hölle ein so riesiges Schloss existierte, entzog sich seinem Verständnis und sein Begleiter schwieg zu diesem Thema. Genau genommen sprach Masashi kein Wort mehr mit ihm, seit er ihn nackt gesehen hatte und Jasmine wunderte sich doch langsam, ob er irgendeine Linie überschritten hatte - war es hier verboten, sich nackt zu zeigen? Vor einer riesigen, vergoldeten Tür blieben sie schließlich stehen - was auch immer sie hier wollten, es konnte nur besser werden und eventuell würde er jetzt Antworten erhalten, wieso hier alles so leer wirkte. Die dunklen Wände waren schmucklos, der hellgraue Marmorboden nur mit einem komplizierten, verwirrenden Muster verziert, welches sich mit schwarzen Steinen durch das ganze Schloss zu ziehen schien und für ihn so gar keinen Sinn ergeben mochte. Keine Statuen, keine Bilder, absolut kein Anzeichen von Leben und die Decke schien so hoch zu sein, dass er sie gar nicht sehen konnte…Jasmine seufzte leise auf, hatte so in Gedanken versunken gar nicht mitbekommen, dass Masashi ihn bereits in den Raum gebracht hatte und noch während ihm bewusst wurde, dass sie sich hier offensichtlich im Thronsaal befanden, kam ein weißes Fellknäul auf ihn zugestürmt und wuselte um seine Beine herum, während es ein leises Fiepen von sich gab. „Seth!“ Offenbar war das der Name des Kleinen, denn dieser trottete dann langsam auch zurück zum Thron und machte es sich dort schmollend auf Manas Schoß bequem, welcher begann den Fuchs hinter den Ohren zu kraulen.
 

Wie niedlich! Jasmine konnte nicht anders, als zu lachen, so wie der Fuchs schmollte, erinnerte er ihn sehr an Teru…Ob es dem Kleinen gut ging? „Vielen Dank, Masashi.“ Eine Handbewegung und Jasmine fühlte sich wie an unsichtbaren Fäden quer durch den Raum gezogen, bis er vor Manas Thron stehen blieb, nur kurz bemerkte, dass dieser sich umgezogen hatte, bevor er sich verbeugte, nur innerlich die Augen verdrehte - diese Machtdemonstration kam ihm irgendwie bekannt vor, das Problem hatte seine Mutter auch ab und an…Aber er schwieg, war trotzdem froh, als er spüren konnte, wie der Zauber sich löste und er sich wieder erheben konnte. Was ihn jedoch irritierte war, dass Mana ihm den Platz an seiner Seite anbot und vorsichtig nahm er Platz, streckte eine Hand in Richtung Fuchs aus und zuckte leise lachend zurück, als dieser kurz an seiner Hand schnupperte und dann begann darüber zu lecken. „Er scheint dich zu mögen.“ Jasmine lächelte nur, während er mit der freien Hand begann den Fuchs zu kraulen und nur einen überraschten Laut von sich gab, als der Fuchs schließlich auf seinen Schoß sprang und sich auf den Rücken drehte, um ihm den Bauch zu präsentieren. Ein kurzer Blick zu Mana, welcher ihn aber nur stumm anlächelte und Jasmine begann, die Finger in dem weichen Fell zu vergraben um den Fuchs zu kraulen, welcher nur noch ein glückliches Fiepen von sich gab und genüßlich die Augen schloss. So entgingen ihm die Blicke von Masashi und Mana völlig - genau wie die Tränen, welche sich in den Augen des Älteren sammelten. Er war völlig darin versunken den kleinen Fuchs zu kraulen und zu streicheln, der sich das nur zu gerne gefallen ließ.
 

Erst als mitten im Raum eine Gestalt erschien, zuckte Jasmine zusammen, starrte den Kerl an, welcher sofort auf die Knie sank und leise Worte in Manas Richtung murmelte. Allerdings war es Masashi, welcher dem Anderen bedeutete, aufzustehen und näher zu kommen, während Jasmine diesen aufmerksam ansah. Nur Seth gab ein unwilliges Fiepen von sich, räkelte sich etwas auf seinem Schoß und er begann ihn dann auch wieder zu kraulen, schmunzelte nur, als der Fuchs begann, seine Finger abzulecken, als er ihm über die Schnauze kraulte. „Wie ich sehe, habt ihr endlich die perfekte Braut für Euren Sohn gefunden, Mylord.“ Mana nickte nur kurz zustimmend, während Masashi einen entsetzten Blick zwischen seinem Diener und seinem Vater hin und her warf und Jasmine beinahe den Fuchs von seinem Schoß geschubst hätte. Moment, was ging hier denn ab? „Braut?“ Nahezu fassungslos stand Jasmine dann langsam auf, während er den Fuchs eng an sich drückte. Was dachte sich Mana dabei, ihn zu entführen und dann einfach zu erwarten, dass er seinen Sohn heiraten würde? Nicht, dass Masashi nicht gut aussehen würde, aber das kam so völlig unerwartet…Außerdem…Was hatte Mana denn davon, wenn er eh sterben würde? Das verwirrte ihn - und da war seine bevorzugte Vorgehensweise eben flüchten. Er kam bis zur Tür. „Willst du nicht wissen, wie deine Mutter gestorben ist?“ Dieses Mal sprang Seth automatisch aus seinen Armen und verkroch sich hinter Masashi, während Jasmine zusammen zuckte, als Mana erneut vor ihm auftauchte, nur sanft die Finger über seine Wange gleiten ließ. „Du siehst ihr so wahnsinnig ähnlich…“ Ein leises Aufschluchzen entkam ihm und er schüttelte nur müde den Kopf, sank beinahe schon in Manas Armen zusammen, während er gegen die Tränen ankämpfen musste. „Woher kennst du meine Mutter?“
 

Wo war sie? Seit er heute Morgen aufgestanden war, hatte er schon ein mieses Gefühl in der Magengegend gehabt, aber nicht benennen können und jetzt wurde er mit jeder Stunde, die verstrich panischer. Gestern war doch noch alles gut gewesen zwischen ihnen und es hatte kein Wort des Abschieds gegeben, was ihn nur noch mehr verwirrte. Alles hier schien leer zu sein, ihre Präsenz schien vollkommen aus dieser Welt verschwunden und doch wusste er nicht, wieso. Sie war doch gestern noch in seinen Armen eingeschlafen, nachdem sie sich geliebt hatten. „Chou…“ Er hatte alle seine Diener längst losgeschickt, zu versuchen, sie zu finden, aber bisher vergeblich. Selbst Seth hatte ihren Geruch nicht mehr wahrnehmen können, dabei hatte er einen Narren an ihr gefressen gehabt, kaum dass er sie kennen gelernt hatte…Müde schloss Mana für einen Moment die Augen, das durfte alles doch nicht wahr sein. Wieso war sie gegangen? Zwar bestand auch die Möglichkeit, dass sie getötet worden war, aber das hätte niemand gewagt, hieß es doch, den Zorn des Königs auf sich zu ziehen. Manas Augen blitzten dunkelrot auf und er gab ein Knurren von sich, gefolgt von einem Laut, der kaum mehr als menschlich bezeichnet werden konnte. Er würde sie finden und wenn er die Weiten des Himmels durchsuchen musste, sich mit jedem Engel anlegen, der existierte - solange er Chou nur wieder in seinen Armen würde halten können, es wäre ihm egal, was er selbst ertragen musste. Die Liebe seines Lebens…Wie konnte diese einfach spurlos von seiner Seite verschwunden sein? Langsam breitete er seine Schwingen aus, atmete tief durch - so wie es aussah, wurde es Zeit, dass er der Menschenwelt mal wieder einen Besuch abstatten würde.
 

Kaum dass er den kleinen See verlassen hatte, welcher ihm als Portal zwischen den Welten diente, konnte er ihren Geruch und ihre Aura problemlos wieder wahrnehmen und erschauderte leicht - hier war es einfacher, in seiner Menschengestalt auch wenn diese seine Kräfte deutlich abschwächte und er hatte sich bereits auf einen Kampf eingestellt - welchen Grund sollte sie auch gehabt haben, ihn zu verlassen? Es mochte ihm einfach keiner einfallen und so folgte er langsam ihrer Präsenz, wenigstens war es Nacht, dass er keine Angst haben musste, von irgendwelchen abergläubischen Bauern angegriffen zu werden . Mit jedem Schritt schien er ihr zumindest wieder näher zu kommen, runzelte nur leicht die Stirn, als er vor einem Schloss ankam - wieso sollten ihn Mauern aufhalten können? Schmunzelnd verschwand Mana im Burggraben, suchte sich problemlos den Weg zur nächsten, großen Wasserstelle und ließ kurz bewundernd den Blick schweifen, als er diese erreicht hatte. Er hätte nie gedacht, dass sich hier ein so hübscher See befinden würde…Das musste der Schlossgarten sein. Allerdings zuckte Mana zusammen, als er Schritte und Stimmen hörte, sprang nahezu aus dem Wasser um sich hinter einem der Kirschbäume zu verstecken - er konnte Magie im Schloss spüren, aber sie war schwach und kein Vergleich zu seinen Kräften - aber der wahre Grund, wieso er sich versteckt hatte, war die Tatsache, dass Chous Präsenz ihn fast schon zu überwältigen drohte - mit wem auch immer sie unterwegs war, sie waren auf den Weg in diesen Garten. Vielleicht würde er jetzt endlich eine Erklärung bekommen…Sie war immer noch so schön wie vergangene Nacht, als sie in sein Sichtfeld trat, nur wirkte das lilafarbene Kleid mit dem Korsett viel zu fremd an ihrem schlanken Körper, die Krone auf ihrem Kopf zu schwer und statt unbeschwert und leicht, waren ihre Schritte schleppend und langsam geworden, dabei waren kaum ein paar Stunden vergangen. Aber das Schlimmste war, dass sie sich bei einem anderen Mann eingehakt hatte, welcher sie mit einem sanften Lächeln auf den Lippen bedachte. Wie erstarrt musste Mana beobachten, wie dieser vor einem der weißen Rosenbüsche, welche den See einzäumten, auf die Knie sank, die folgenden Worte kamen ihm beinahe schon vor wie aus einer anderen Welt. Nein. Das durfte nicht wahr sein. ‚Chou…Ich liebe dich. Willst du mich heiraten?‘
 

Innerlich flehte er noch darum, dass sie ihn auslachen und flüchten würde, zurück in seine Arme, aber dem war nicht so und Mana musste ungläubig mitansehen, wie sie dem fremden Mann um den Hals fiel, um ihn sanft zu küssen - so wie sie ihn immer geküsst hatte. ‚Ja, ich will. Ich liebe dich doch auch schon so lange, Klaha.‘ Unbewusst entkam ihm ein leises Knurren, was Beide zusammen zucken ließ und mit einem Schnauben hatte er seine Deckung schließlich auch aufgegeben, trat nur langsam auf den im Fackelschein erhellten, weißen Kiesweg und musterte sie stumm. ‚So viel bedeute ich dir also? Wenn das dein Weg ist - wirst du ihn allein gehen müssen.‘ Mana schloss für einen Moment die Augen, lachte leise amüsiert auf, als der Mensch sich wirklich vor Chou stellte und mit einer Handbewegung hatte er diesen zur Seite und in die Dornenhecken vor der Schlossmauer geschubst, ließ die Fingerspitzen sanft über Chous Wange gleiten, drückte sie für einen Moment einfach nur eng an sich heran und schloss die Augen. ‚Pakt beendet.‘ Mana flüsterte nur noch, bevor er sie in einen verlangenden Kuss zog, diesen erst löste, als sie ohnmächtig zusammensank und sich zum Gehen wandte, ohne sich noch mal umzudrehen. Unter Klahas ungläubigen Blicken verschwand er im See, während Mana immer noch versuchte zu begreifen, wie sie ihm nur so grausam hatte das Herz brechen können. War er nicht mehr gut genug für sie gewesen? Aber sie war doch selbst kein Mensch, wieso sollte sie es dann mit einem Menschen besser haben? Es wollte absolut keinen Sinn ergeben und kaum, dass er sein Schloss betreten hatte, hatte er sich Seth gepackt, drückte diesen stumm an die Wand und vergrub die Fingernägel im weichen Fell des Fuchsmenschen. „Ruf sie zurück. Alle. Und dann lasst mich allein.“ Er musste nachdenken - sich ablenken. Ohne seine Hilfe würde Chou sterben, er hatte ihr die Krankheit genommen, mit seinem letzten Kuss hatte er sie ihr zurück gegeben. Es war nur eine Frage der Zeit, wann diese erneut ausbrechen würde. Denn dieses Mal würde ihr niemand helfen können.
 

Nachdem Mana ihm diese Erinnerung gezeigt hatte, war Jasmine zusammengebrochen, zu sehr hatte ihn die Tatsache verstört, dass nicht Kami seine Mutter war, auch wenn er dieser zum Verwechseln ähnlich sah. Sie mussten irgendwie verwandt sein, oder nicht? Wenigstens hatte Mana ihn aufgeklärt, dass Klaha wirklich sein richtiger Vater war…Stumm starrte Jasmine an die Decke - auch wenn er diese nicht erkennen konnte und kraulte geistesabwesend Seth, welcher es sich auf seinem Bauch bequem gemacht hatte. Eigentlich hatte er ja niemanden sehen wollen, aber als der Fuchs sich ins Zimmer geschlichen gehabt hatte, hatte er ihm einfach nicht böse sein, noch ihn wegschicken können. Dieser konnte schließlich absolut nichts dafür und so niedlich wie der Kleine war…Als es jedoch an der Tür klopfte, zuckte er heftig zusammen, murrte leise auf dabei und ließ eine Hand auf Seths Kopf liegen. Ob es was bringen würde, Nein zu sagen? Vermutlich nicht…Weswegen er einfach nur schwieg und die Augen schloss - wenn er sich schlafend stellen würde, vielleicht würde er dann Ruhe haben? Offensichtlich nicht - sonst hätte sich die Matratze nicht gesenkt und Seth kein Fiepen von sich gegeben. Langsam öffnete Jasmine die Augen wieder und sah sich direkt Masashi gegenüber, welcher ihm nur ein trauriges Lächeln schenkte. „Bitte sei nicht böse auf meinen Vater…“ Jasmine schüttelte nur stumm den Kopf, begann Seth erneut zu kraulen und schloss erschöpft die Augen. „Ich bin nicht böse, nur verwirrt. Weißt du, ich dachte die ganzen Jahre, dass Kami meine Mutter wäre und jetzt habe ich absolut keine Ahnung mehr, was ich von Kami halten soll oder von Klaha…Oder ob ich hier überhaupt noch weg möchte…Mana hat mich wenigstens nicht jahrelang belogen.“ Jasmine schniefte leise auf, ihm kamen die Tränen ohne dass er es verhindern konnte und während Seth vom Bett flüchtete, zog Masashi ihn in seine Arme und er ließ es zu, dass dieser versuchte ihn zu trösten, klammerte sich richtig an diesem fest - wie gut es tat, in den Armen einer Person zu liegen, bei der er sich sicher war, dass diese nicht nur auf Befehl an seiner Seite war, hätte er sich nie vorstellen können.
 

Eisige Stille hatte sich nach Hizakis Bericht im Thronsaal ausgebreitet, welche nach Kamis Worten jedoch nur noch kälter geworden zu sein schien. Ein leises Seufzen verließ die Lippen der Königin und Kami ließ den Blick über die Anwesenden schweifen, bevor er sich müde durch die Haare fuhr. „Wir müssen ins Wasser. Es gibt keine andere Möglichkeit mehr.“ Vor allem Kaya schien entsetzt - dieser hatte in den letzten Stunden vergeblich versucht, Jasmines Aufenthaltsort herauszufinden und war vollkommen erschöpft , aber was Kami verlangte, würde auch den Rest seiner Kräfte kosten und Satsuki war immer noch unterwegs. Dementsprechend würde es niemanden geben, der Kaya unterstützen konnte. Kamijo erschauderte nur leicht, allein die Vorstellung, was alles in unergründlichen Tiefen auf sie würde warten können…“Möchtest du es dir nicht noch mal überlegen?“ Klaha legte seinem Freund langsam eine Hand auf die Schulter, strich sanft darüber und zuckte zusammen, als Kami ihn nur böse anfunkelte. „Ist dir dein Kind so sehr egal?“ Klaha seufzte leise auf, bevor er den Kopf schüttelte, Kami nur aufmerksam musterte. „Du weißt genau, dass ich Jasmine liebe, Kami, aber das rechtfertigt es nicht, Kayas Leben aufs Spiel zu setzen. Gib ihm Zeit, sich auszuruhen - wenn er wirklich bei Mana ist…Was hast du dann noch zu verlieren?“ Dieses Mal war die Stimme der Königin so leise, dass kaum jemand sie wirklich verstehen konnte, Klaha drückte seinen Liebsten eng an sich heran, streichelte ihm liebevoll über den Rücken. „Alles.“ Und dieses Mal konnte Klaha gerade noch so zupacken, als Kami weinend zusammensank. Wieso musste sich dieses Drama wiederholen? Hatte es damals nicht gereicht, als Chou gestorben war? Während er seinen Ehemann beruhigend hin und her wiegte, schloss Klaha selbst für einen Moment die Augen, bevor er Kaya ein müdes Lächeln schenkte und diesen mit einer Handbewegung entließ.
 

Es wäre reine Paranoia und Selbstmord, diesen jetzt zu zwingen, seine Kräfte zu benutzen, um Kami einen Weg in die Hölle zu suchen und wenn Jasmine sowieso nicht mehr in dieser Welt war, würde es ein Ding der Unmöglichkeit sein, ihn ohne Manas Einwilligung zurück zu holen. Und dass dieser freudig zustimmen würde, bezweifelte er stark, war das doch wohl alles, was dieser je gewollt hatte - das perfekte Ebenbild von Chou, einsam, verzweifelt und verflucht, genau wie es auch damals Jasmines Mutter gewesen war - und im Gegensatz zu dieser würde Jasmine ihn nicht verlassen können. Denn dieser hatte absolut keine Ahnung wie er sich zwischen den Welten bewegen konnte und alle Zugänge ins Schloss waren damals von ihm selbst zerstört worden. Während Hizaki und Kamijo sich ebenfalls langsam zurück zogen, betrachtete Klaha die zusammengesunkene Gestalt in seinen Armen, strich Kami langsam und liebevoll über den Rücken. „Du weißt, dass ich dich liebe, egal welche Entscheidung du treffen wirst. Bitte versprich mir nur, dass du an meiner Seite bleiben wirst - ich ertrage es nicht mehr, dich noch mal zu verlieren.“ Auch wenn es damals nicht Kami gewesen war, welcher in seinen Armen gestorben war, sondern dessen Zwillingsschwester - der Schmerz um den Verlust hatte ihm mehr als effektiv das Herz gebrochen und hätte Kami es nicht geschafft, das tiefe Loch in seinem Herzen zu füllen, er wäre wohl wahnsinnig geworden oder an seinem Leid zerbrochen. Noch Mal würde ihm das sicherlich nicht passieren, denn dieses Mal war er vorbereitet - sollte Mana versuchen, sich Kami ebenfalls zu holen, würde es dessen Ende sein. Denn dieses Mal hatten sie einen Engel auf ihrer Seite, auch wenn Satsuki noch nicht zurück gekehrt war, Kaya würde nicht zulassen, dass dieser wieder aus seinem Leben verschwand und er war sich mehr als sicher, dass auch Hizaki alles tun würde um Jasmine zurück zu gewinnen. Im Schlimmsten Fall mussten Opfer gebracht werden - auf die eine oder andere Weise.

Breath

All these eyes that I face

Black and numb, cold, disgraced

Reveals me and laughs at me

Into these eyes I stare

An endless deep, I can't bear it anymore
 


 

Es war Vormittag, als Satsuki endlich zurück kam, wobei er mehr oder weniger durch das offene Fenster ins Schlafzimmer fiel, waren seine Flügel doch zu erschöpft davon zu schnell zu weite Strecken bewältigen zu müssen und auch wenn er darum kämpfte, wieder auf die Beine zu kommen, es war ihm absolut unmöglich, weil seine Beine zu sehr zitterten. Kein Schlaf und keine Pausen rächten sich jetzt bitterlich, hier wo er in Sicherheit war und absolut nichts würde passieren können, wollte sein Körper einfach nicht mehr mitspielen und hätte Kaya ihn nicht gefunden, hätte er wohl direkt auf dem Boden geschlafen, anstatt in einem weichen Bett. Lange hatte er trotzdem nicht schlafen können, da Kami ihn viel zu früh aus dem Schlaf gerissen hatte - nicht mal halb so zärtlich wie Kaya es sonst immer tat, aber gut, was hatte er auch erwartet? „SATSUKI!“ Senkrecht saß der Engel im Bett als er seinen Namen so laut zu hören bekam und blinzelte erstmal völlig verwirrt, bis er Kami erkannte und leise aufseufzen musste. „Es tut mir leid, aber ich habe keine einzige Spur von Jasmine gefunden.“ Automatisch duckte er sich etwas, wenn die Königin wütend war, sollte man besser nicht im Weg stehen. Allerdings passierte absolut nicht das, was er erwartet hatte - statt für seine Unfähigkeit bestraft zu werden, starrte Kami ihn einfach nur lange an - so lange, bis es Satsuki unheimlich wurde und er leicht erschauderte. „Wie gut sieht es um dein Wissen gegen Dämonenangriffe aus?“ Völlig verwirrt blinzelte der Engel erstmal, bevor er leise aufseufzte. „Ich habe bereits gegen den ein oder anderen Dämon gekämpft, meine Königin.“ Der unerbittliche Blick mit dem er bedacht wurde, sprach zwar eigentlich für sich, aber trotzdem ließ ihn Kamis Frage schließlich nur erneut erschaudern. „Hast du gewonnen?“ Satsuki nickte nur stumm, zuckte jedoch erneut zusammen, als die Königin, welche es sich bis dahin auf dem Bettrand bequem gemacht hatte, langsam aufstand und tief durchatmete. „Dann ruh dich aus. Wie es aussieht wirst du einen Dämon für mich töten müssen.“ Mit diesen Worten wandte sich Kami zum Gehen, einen völlig geschockten Engel zurück lassend, welcher sich nicht sicher war, ob er das gerade richtig verstanden hatte - wie in aller Welt sollte er es schaffen, einen Dämon in der Hölle zu töten?
 

Masashi seufzte leise auf, während er seine Position etwas änderte - es war doch etwas unbequem, eine Stunde lang an der Wand angelehnt zu stehen, aber er traute sich auch nicht, sich zu setzen, außerdem hatte Seth den größten Heuballen sowieso für sich beansprucht und döste dort vor sich hin und er wollte den Fuchs ungern wecken. „Wie machst du das?“ So völlig darin versunken, Masashis Einhornhengst zu striegeln, sah Jasmine fast verwirrt auf, als er angesprochen wurde, bevor er leise lachen musste und den Kopf fragend schief legte. „Was meinst du?“ Der Hengst gab ein unwilliges Schnauben von sich und Jasmine tätschelte ihm die Flanke, bevor er sich weiter darum kümmerte, dessen Fell von Schmutz zu befreien. „Na ja…Die Tiere lieben dich, sobald sie dich nur sehen…Pisuke, Seth…Und jetzt auch noch Cauchemar…Ich hab ihn mit der Flasche aufgezogen und er beißt mich heute noch wenn er einen schlechten Tag hat…“ Lachend strich sich Jasmine eine Haarsträhne hinters Ohr, zuckte mit den Schultern, während er sich weiter um den Rappen kümmerte. „Ich bin ich selbst, das ist alles…“ Im nächsten Moment keuchte Jasmine erschrocken auf, als er weiche Lippen auf seinen eigenen spürte, bevor er Masashi enger an sich zog, dass er den Kuss noch etwas vertiefen konnte. Als sie sich voneinander lösten, musste er sich etwas an der Box festhalten, weil ihm schwindlig war. „Entschuldige…“ Fast schon erschrocken starrte Masashi sein Gegenüber an - er hatte doch dagegen ankämpfen wollen. Aber leider - vergeblich, seine Gefühle waren stärker gewesen - und Jasmines Lippen sogar noch weicher, als erwartet, es hatte sich angefühlt, als wäre dieser sogar gegen ihn geschmolzen…
 

Womit er jedoch nicht gerechnet gehabt hatte, war die Tatsache, dass Jasmine nur den Kopf schüttelte und die Finger über seine Brust gleiten ließ. „Schon gut…Du hast absolut keine Ahnung, wie sehr ich es Leid bin, wie ein zerbrechliches Püppchen behandelt zu werden…Mit den einzigen Personen die mich umgeben kann ich nicht mal über Beziehungen reden, weil sie alle vergeben und glücklich sind und ich bin die empfindsame Prinzessin, die verflucht wurde und so oder so sterben wird…Meine Eltern versuchen mich auf jede erdenkliche Weise zu verheiraten - aber ich hab wahnsinnige Angst davor, in den Armen eines Mannes zu sterben, der mir absolut nichts bedeutet und deswegen fliehe ich jedes Mal.“ Mit so einem Geständnis hatte er ebenfalls nicht gerechnet, starrte sein Gegenüber nur kurz an - bevor er Jasmine an sich zog, dass er ihn nur wieder küssen konnte. „Du solltest meinem Vater vielleicht dankbar sein, dass er dich hierher gebracht hat.“ Mit einem schwachen Lächeln kuschelte dieser sich auch an ihn und Masashi musste selbst lächeln, ließ die Fingerspitzen sanft über Jasmines Wange gleiten. „Vielleicht sollte ich das wirklich.“ Als sie sich erneut küssten, gab der Hengst ein genervtes Schnauben von sich und lachend führte Masashi die Prinzessin aus der Box, hob diese auf die Arme, kaum, dass sie dafür genug Platz hatten. „Ich denke, dann wird es Zeit, dass wir alles nachholen, was du bisher verpasst hast, Schönheit~“ Dass Seth ihnen mit einem schwachen Lächeln nachsah, bekam keiner von Beiden mit und seufzend tätschelte der Fuchsmensch den Einhornhengst, welcher daraufhin begann an dessen Ärmel zu knabbern und zu kauen. „Ja, ich weiß, du magst Jasmine auch schon, nicht wahr? Dann bleibt zu hoffen, dass Masashi das jetzt nicht versaut.“ Dafür schnaubte der Hengst nur leicht, warf den Kopf etwas in den Nacken und Seth lachte amüsiert auf, bevor er Cauchemar liebevoll den Hals klopfte. „Ach, das wird schon. Vertrau ihm mal~ Und wenn Jasmine hier bleibt, findet sich vielleicht auch noch eine nette Stute für dich, hm? Dann kannst du dich auch mal wieder so richtig austoben~“
 

Masashi schmunzelte nur, bevor er sich langsam löste, Jasmine noch einen Kuss auf die Lippen drückte und dann Anstalten machte, das Bett verlassen zu wollen. Jedoch stoppte er, als Fingerspitzen über seinen nackten Rücken geisterten, drehte sich etwas, dass er Jasmines Hand in seine nehmen und ihm einen Kuss auf den Handrücken geben konnte. „Wo willst du hin?“ So verschlafen wie Jasmine klang, musste er leise auflachen, drückte dessen Hand sanft etwas. „Ich muss noch etwas mit meinem Vater besprechen, aber dann komm ich sofort zu dir zurück…“ Jasmine murrte leise, verstärkte den Griff um Masashis Hand und schüttelte den Kopf. „Du kannst auch gehen, wenn ich eingeschlafen bin.“ Und dieser seufzte leise auf, bevor er nachgab, dass er sich wieder zu Jasmine ins Bett kuscheln und ihn in seine Arme ziehen konnte. „Na gut, Prinzessin.“ Wie sollte er da auch Nein sagen können? Er hatte Jasmine schon davor nicht widerstehen können, der Sex war fantastisch gewesen auch wenn sein Rücken sich verdammt zerkratzt anfühlte und vorsichtig ließ er die Finger über Jasmines Hals gleiten, über den dort entstandenen Knutschfleck und hauchte ihm einen Kuss auf die Schläfe. Er hatte einfach nicht widerstehen können, zuzubeißen, es war so verlockend gewesen. Dessen blasse, nahezu porzellanartige Haut, welche so viel weicher war, als sie aussah…Wie hätte er sich da zurückhalten sollen, vor allem, nachdem Jasmine sich ihm freiwillig angeboten gehabt hatte…“Schlaf mein Engel. Keine Angst, dir wird hier absolut nichts geschehen.“ Denn auch wenn Jasmine es nicht wusste, das ganze Schloss war von Magie erfüllt und abgeschirmt, niemand würde hier eindringen können, ohne sofort getötet zu werden und auch Seth war sehr viel wehrhafter, als man denken mochte. Schmunzelnd beobachtete Masashi schließlich, wie Jasmine in seinen Armen langsam einschlief, konnte gar nicht aufhören, dessen Körper weiter sanft zu streicheln und jeden Zentimeter der weichen Haut zu liebkosen. Ob sein Vater ihm die Wahrheit darüber sagen würde, wieso er ihm Jasmine als Braut ausgesucht gehabt hatte? Tatsache war allerdings, dass er diesen nicht mehr würde gehen lassen - so seltsam es auch sein mochte, da sie sich kaum kannten - er bekam mehr und mehr das Bedürfnis, Jasmine beschützen zu müssen und vielleicht, nur vielleicht war er dabei, sich in die hübsche Prinzessin aus der Menschenwelt zu verlieben.
 

Wie erwartet fand er Mana schließlich im Thronsaal vor - es schien, als hätte sein Vater längst vergessen, dass er noch so viele andere Zimmer zur Verfügung hatte und kurzzeitig musste sich Masashi auch fragen, ob Mana sich überhaupt noch erlaubte zu schlafen? Aber er traute sich auch nicht nachzufragen, davon abgesehen würde ihm diese Frage vermutlich sowieso nicht beantwortet werden. Was ihn überraschte war dass Seth nicht wie sonst immer zugegen war - nirgendwo war eine Spur des kleinen Fuchs zu sehen, aber gut, vermutlich nutzte dieser seine momentane Freizeit um durch die Gegend zu streifen oder ein ausgiebiges Bad zu nehmen. Während er sich Mana weiter näherte, fiel ihm erst die kleine Säule auf, vor welcher dieser stand und beinahe gedankenverloren in die Schale mit Wasser starrte, welche auf der Säule thronte. Was diese wohl enthielt? Offensichtlich jedoch war er nicht leise genug gewesen, denn anstatt seinen Vater zu überraschen, brachte dieser ihn jetzt zum Zusammenzucken als er das Wort an ihn richtete ohne aufzusehen und ungewollt erschauderte er leicht - täuschte er sich, oder lag eine gewisse Kälte in Manas Worten? Aber was sollte diese verursacht haben? „Vater…“ Dieser sah jetzt doch langsam auf, während er Masashi mit einem langen Blick bedachte und zumindest der Anflug eines Lächelns war kurzzeitig sichtbar, bevor sich Mana abwandte um zurück zu seinem Thron zu gehen. „Was willst du?“ Masashi seufzte nur leise auf, bevor er seinem Vater folgte und dabei mit den Schultern zuckte. „Mit dir reden. Jasmine meinte, er wurde verflucht und wird sterben…Du kennst dich mit Flüchen besser aus, als jeder Dämon den ich kenne und vielleicht…“ Mittlerweile hatte sich Mana zwar zu seinem Sohn gedreht, aber vermutlich hätte jede Wand mehr Regung verraten im Moment als dessen Gesicht…“Nein. Entweder er findet die wahre Liebe oder er wird sterben. Ich kann nichts für ihn tun, Masashi.“ „Aber…!“
 

Masashi zuckte zurück, als sein Vater die Hand erhob, ließ nur den Kopf enttäuscht sinken und seufzte tief auf. „In Ordnung. Ich werde dich mit diesem Thema nicht weiter belästigen, Vater. Darf ich wenigstens fragen ob wir uns nach einem geeigneten Reittier für ihn umsehen dürfen oder hast du vor, ihn wieder zurück in die Menschenwelt zu schicken?“ Bei allen Reaktionen welche Masashi hätte vorhersehen können, war doch diese nicht miteingeschlossen - wann war das letzte Mal gewesen, dass er seinen Vater hatte lachen hören? „Wenn Jasmine nicht freiwillig zurück will - wieso sollte ich ihn dieser Folter aussetzen? Die Menschen sind grausam, Masashi, sie würden ihn nur erneut einsperren, in ein kleines Turmzimmer, wo er sich selbst überlassen wäre, von Soldaten bewacht, welche verhindern würden, dass er auch nur einen Schritt nach draußen wagt - Möchtest du ihn so einem Schicksal aussetzen?“ Fast schon entsetzt schüttelte Masashi den Kopf - zwar hatte Jasmine ihm einiges über sein Zuhause erzählt gehabt, aber ihm das verschwiegen. Wieso nur? „Dann werden wir uns morgen in die rastlosen Ebenen begeben.“ Damit wandte sich Masashi bereits wieder zum Gehen, stoppte nur an der Tür und wurde bei den Worten seines Vaters beinahe schon rot. „Hübscher Knutschfleck.“ Damit war er nahezu aus dem Thronsaal geflüchtet - dabei war ihm gar nicht aufgefallen, dass Jasmine ihn ebenfalls gebissen hatte…Seufzend war Masashi auch zu diesem zurück gekehrt, musste schmunzeln, als er sah, dass Jasmine immer noch schlief und hauchte ihm einen sanften Kuss auf die Stirn. Nein, wenn die Sache so stand, würde er es mit allen Mitteln zu verhindern wissen, dass Jasmine je wieder in die Menschenwelt zurück musste. Nicht wenn es ihm hier so viel besser ging.
 

Mit einem schwachen Lächeln auf den Lippen ließ Mana die Finger über den schwarzen, filigranen Schmetterling gleiten - dieser saß auf einem schmalen, schwarzen Band und war sein Verlobungsring für Chou gewesen. Er hatte diesen eigentlich vernichten wollen - aber nachdem dieser alles war, was ihm von Chou geblieben war, hatte er es doch nicht übers Herz gebracht, war sie doch die Einzige gewesen, die es geschafft hatte, ihn überhaupt etwas fühlen zu lassen. Die kurze Beziehung mit Juka war damit nicht zu vergleichen gewesen, auch wenn ihr Sohn daraus hervorgegangen war und so sehr er Seth auch liebte…Die Gefühle, welche er für Chou gehegt hatte waren so viel stärker gewesen. Sie hatte einen Großteil seines Herzens mit sich genommen und seine Seele hatte sich nie wirklich erholt gehabt, so sehr sich Seth auch bemühte - er war sich manchmal nicht sicher ob es überhaupt reichen würde, aber der Fuchsmensch blieb an seiner Seite und unterstützte ihn, egal wie sehr er ihm dabei weh tat. Und er war ihm so schrecklich dankbar, wenngleich er es wohl nie angemessen würde zeigen können. Als das Wasser im Spiegel sich zu kräuseln begann, zuckte er jedoch fast schon zusammen - beinahe hätte er vergessen gehabt, dass er Seth losgeschickt gehabt hatte um sich etwas umzusehen und kaum, dass der Schneefuchs ganz dem Wasser entstiegen war und sich dieses aus dem Fell geschüttelt hatte, zog Mana ihn bereits in seine Arme, nachdem er den Ring wieder hatte in den Schatten verschwinden lassen. „Das Schloss scheint in Aufruhr zu sein, die Menschen nicht weniger, ich konnte gerade so einigen Jägern entkommen…Also falls es dein Plan war, sie alle irre zu machen, ist es dir durchaus gelungen.“ Mana schmunzelte nur, bevor er dem Fuchsmensch einen Kuss auf die Lippen drückte und langsam den Kopf schüttelte. „Nur den König und seine geliebte Gemahlin. Aber du hast gute Arbeit geleistet, ich denke es ist an der Zeit für deine Belohnung, nicht wahr?“ Damit hatte er den Anderen auch schon hochgehoben, dass er ihn in Richtung seines Schlafzimmers tragen konnte. Kami musste bereits halb wahnsinnig vor Sorge sein, dabei war Jasmine nicht mal dessen leiblicher Sohn, sondern der seiner Zwillingsschwester…Er würde wohl nie verstehen, wie Klaha sich so einfach Kami hatte zuwenden können nach Chous Tod - aber er kannte ihre Geschichte nicht und wenn er ehrlich war, wollte er das auch gar nicht. Im Moment zählte nur noch Seth - und die Genugtuung, dass Kami litt. Vielleicht würde dieser jetzt ansatzweiße nachvollziehen können, wie er sich gefühlt gehabt hatte, nach dem Verrat seiner Geliebten.
 

Müde ließ Chou den Blick schweifen - es fühlte sich so ungewohnt an, zurück im Schloss zu sein. Aber Kami hatte ihr keine Wahl gelassen - sie wusste nicht, wie ihr Zwillingsbruder es geschafft gehabt hatte, sie zu finden, aber er hatte es und es musste ihn einiges an Kraft gekostet haben. Zwar konnten sie sich per Gedanken unterhalten, seit ihrer Geburt, aber sie waren noch nie so weit voneinander entfernt gewesen. Das Schlimmste war vielleicht gewesen, dass sie nicht mal Mana hatte Bescheid sagen dürfen - dieser wusste nicht, wo sie war, was sie getan hatte und was sie noch würde tun müssen um das Schicksal des Königreichs nicht zu besiegeln. Mit einem leisen Aufschluchzen sank sie an der Mauer entlang nach unten und vergrub das Gesicht in den Händen - ob Mana ihr das je würde verzeihen können? Jedoch gab sie einen erschrockenen Laut von sich, als sie plötzlich gepackt und hochgezogen wurde. „Hier bist du…Was denkst du dir denn dabei? Klaha hätte dich sehen können, dann wäre die ganze Planung für die Katz. Sind dir unsere Eltern so unwichtig?“ Damit wurde Chou auch schon hinter ihrem Zwillingsbruder hergezogen, stolperte mehr oder weniger und ließ den Kopf hängen. Wenn ihr Vater nur nicht krank geworden wäre und darauf bestanden hätte, dass sie einen Prinz heiraten und einen Sohn zeugen würde um die Erbfolge zu garantieren…Dann hätte sie bei Mana bleiben können. Zwar hatte Kami die Heiratskandidaten alle sorgfältig überprüft, aber auf ewig würde dieser seinen oder besser - ihren Auserwählten nicht täuschen können, spätestens in der Hochzeitsnacht nicht mehr - und eine Hochzeit würde so schnell wie möglich stattfinden müssen, wenn ihr Vater daran noch teilhaben sollte. „Aber ich kenn ich doch nicht mal…Außerdem will ich nicht heiraten, Kami…“
 

Mittlerweile waren sie im Zimmer der Prinzessin angekommen, wo Kami seine Schwester auch wieder los ließ und sich zu ihr umdrehte, dass er sie düster anfunkeln konnte. „Du wirst ihn heiraten, Chou. Dein Fluch ist aufgehoben, es gibt keinen Grund mehr, der dagegen sprechen sollte und Klaha ist der perfekte Ehemann für dich. Vielleicht kann er ja sogar darüber hinweg sehen, dass du keine Jungfrau mehr bist.“ Das war doch etwas zu viel gewesen und bevor sie darüber hatte nachdenken können, hatte Chou zugeschlagen, starrte ihren Bruder nur mit großen Augen an und stolperte ein paar Schritte zurück. „Du hast so Glück, dass ich dir die perfekte Ehe arrangiert habe, Schwesterherz…Wehe du ruinierst mir das. Hast du mich verstanden?“ So wütend wie Kami gerade wirkte, hatte sie ihn noch nie erlebt, weswegen Chou nur schniefend nickte, sich langsam auf ihr Bett fallen ließ und das Gesicht in den Händen vergrub. „Es ist nur zu unserem Besten, Chou. Glaub mir. Klaha weiß nicht, dass wir Zwillinge sind, er denkt, er hätte die ganze Zeit mit dir verbracht…Ruh dich etwas aus, heute Abend wird er dir einen Antrag machen und du wirst ihn annehmen, nicht wahr? Du willst doch, dass Vater stolz auf uns sein kann, oder nicht?“ Chou nickte nur müde, bevor sie sich sofort an Kami kuschelte, als dieser sich neben ihr aufs Bett sinken ließ, sich regelrecht schluchzend an ihrem Bruder festklammerte. „Ich hab Angst, Kami…“ Dieser seufzte nur leise auf, während er sie vorsichtig in seinen Armen hin und her wiegte. „Es wird alles gut werden - du musst nur daran glauben.“ Und mit einem schwachen Lächeln auf den Lippen ließ Chou den Kopf auf die Schulter ihres Bruders sinken, schniefte nur noch mal leise auf. „Ich hoffe, du hast Recht.“ Und gleichzeitig wanderten ihre Gedanken zurück zu ihrem Verlobten, welchen sie so überstürzt hatte verlassen müssen - Mana.
 

You broke me down

I'm lost. I'm found

Too late, to see

It's all about me
 

Shattered

Reveal the truth to me

Shattered

I'm just too blind to see

Shiver

Seth murrte nur leise auf, als sich eine weiche Schnauze in seine Seite bohrte und er blinzelte widerwillig, bevor er herzhaft aufgähnen musste und einen unwilligen Laut von sich gab. „Papa…Lass mich schlafen, es ist noch viel zu früh…“ Allerdings hörte das Stupsen nicht auf und Seth verdrehte die Augen, bevor er schlussendlich auch aufgab und sich entrollte, erstmal müde blinzelte und dem weißen Fuchs der ihn erwartungsvoll ansah mit der Pfote auf die Schnauze haute. Natürlich sanft genug um ihn nicht zu verletzen, aber trotzdem. „Kannst du nicht Mama nerven?“ Seth murrte nur erneut, bevor er sich schüttelte und dann aus seinem Schlafzimmer in Richtung Flur tappste - nur weil sie in Löchern lebten, musste das ja nicht unkomfortabel sein. Allerdings streckte er sich dann erstmal nur erneut, schnupperte kurz und zwängte sich dann nach draußen, erschauderte nur leicht, als seine Pfoten den weißen Untergrund berührten. Obwohl Schnee ihm kaum etwas ausmachen konnte, mochte er das Gefühl nicht wenn er noch im Halbschlaf war. „Deine Mutter ist seit Sonnenaufgang auf der Jagd mein Lieber.“ Erschrocken machte Seth erstmal einen Satz zur Seite, als sein Vater so völlig unvermittelt hinter ihm aufgetaucht war und er seufzte nur leise auf - wieso hatte er manchmal das Gefühl, dass hier etwas grundlegend falsch lief? So als ob sein Vater nie wirklich erwachsen geworden wäre und seine Mutter unterstützte ihn darin natürlich auch noch. „Jetzt schmoll nicht, wir sollten lieber schauen, dass wir ihr helfen können, Vorräte für den Winter anzulegen.“ Damit wurde er erneut angestupst, gab nur einen zustimmenden Laut von sich und folgte seinem Vater dann auch, wobei er nur erneut aufgähnen musste. Es war viel zu früh dafür, konnte er nicht weiterschlafen? Er brauchte doch seinen Schönheitsschlaf. Jedoch zuckte Seth zusammen, als K so unvermittelt stehen blieb und schnupperte kurz - oh. Ein Hase. Frühstück. Grinsend leckte er sich die Lippen und wenig später jagte er dem Hasen nach ohne daran zu denken, dass er bis gerade eben noch sauer auf seinen Vater gewesen war.
 

Als Seth die Augen öffnete, musste er erstmal die Tränen weg blinzeln, schluchzte nur leise auf und biss sich hart auf die Unterlippe. Er hasste diese Erinnerung, war sie doch das Letzte, was ihm von seinem Vater geblieben war. Wenig später waren sie von Menschen gejagt worden und hatten panisch versucht zu fliehen. Was mit seiner Mutter passiert war, wusste er nicht, sein Vater war gefangen genommen worden und er war beim Versuch über ein paar Eisschollen zu entkommen, ins Wasser gefallen. Damals war er noch der festen Überzeugung gewesen, dass sein Vater direkt hinter ihm gewesen war und erst sehr viel später war ihm bewusst geworden, dass er an diesem Tag seine Familie verloren hatte. Ein leises Murren ließ ihn sofort zusammenzucken und er sah Mana mit großen Augen an, als dieser sich regte, gab einen erschrockenen Laut von sich, als er an dessen Brust gezogen wurde und kuschelte sich sofort wieder ein, während er sich zwang tief durchzuatmen. „Tut mir leid…Ich wollte dich nicht wecken…“ Der Dämon jedoch schüttelte nur den Kopf, begann ihm sanft den Rücken zu kraulen und Seth gab einen leisen, genüßlichen Laut von sich, während er sich Stück für Stück mehr entspannte. „Der gleiche Alptraum wie immer?“ Seth nickte nur, schluchzte leise auf und ließ zu, dass Mana ihn nur wieder mehr in seine Arme zog und dazu überging ihn hinter den Ohren zu kraulen. Seit er in Manas Schloßgarten damals zu sich gekommen war, war dieser immer für ihn da gewesen - er hatte ihm ein neues Zuhause geboten, Schutz gegen andere Dämonen und Futter, wenn er dafür seine Augen und Ohren in der Menschenwelt spielen wollte. Natürlich dementsprechend beschützt und ausgerüstet. Nach mehreren Monaten hatte er zugestimmt gehabt - aber seine Angst vor Menschen war erst völlig verschwunden als Mana ihm Chou vorgestellt gehabt hatte - sie war so eine reine Seele gewesen, dass er vom ersten Moment an das Bedürfnis gehabt hatte, sie zu beschützen. Sie war die Einzige gewesen, welche seine Schwachstellen sofort gefunden gehabt hatte und hatte ihn jedes Mal so sanft gekrault, dass er sicher gewesen war, sie wäre ein Engel. Und jetzt? Schien sie zu ihnen zurück gekehrt zu sein in Gestalt von Jasmine und er war nicht sicher, was er davon halten sollte. Es blieb wohl nur zu hoffen, dass dieser sich niemals Manas Zorn einfangen würde, denn sonst würde niemand mehr etwas für ihn tun können. Mit einem müden Lächeln sah Seth schließlich auf, ließ zu, dass sein Gegenüber ihm die Tränen von der Wange strich. „Ich liebe dich, Mana.“ Und dieser lächelte nur, bevor er dem Fuchs einen Kuss auf die Stirn hauchte und ihn gleichzeitig enger an sich heran drückte. „Ich liebe dich auch, Seth.“
 


 

Etwas unsicher ließ Jasmine den Blick schweifen, sah nur kurz zurück zu Masashi und dann wieder auf die weiten Ebenen vor ihnen - wo sich hier Einhörner verstecken sollten, entzog sich seinem Verständnis, aber gut, der Andere würde schon wissen, was er tat. Und wieso sie hier waren. Auch wenn er der Graslandschaft bisher kaum etwas abgewinnen konnte - es wirkte trostlos, obwohl überall grün seinen Weg erkämpft hatte - es gab keine Bäume, keine Blumen, nicht mal einen Fluss - nur satte, dunkelgrüne Wiesen. „Vielleicht sollten wir wann anders wieder kommen?“ Masashi schmunzelte nur, bevor er Jasmine sanft in seine Arme zog, dass er ihn küssen konnte. „Nein, der Zeitpunkt ist perfekt. Wir müssen nur warten, bis sie sich an unsere Präsenz gewöhnt haben.“ Denn auch wenn sie nicht gejagt wurden, waren Einhörner grundsätzlich scheue Tiere welche den Kontakt zu Dämonen eher vermieden. Also hieß es - Geduld mitbringen und warten. Jasmine seufzte leise auf, bevor er dann nur mit den Schultern zuckte und noch mal den Blick schweifen ließ - woher die Einhörner hier kommen sollten - wo es absolut nichts gab, wo diese sich hätten verstecken können - war ihm immer noch schleierhaft aber er würde warten und sich überraschen lassen. „Hast du deswegen den Picknickkorb mitgenommen?“ Masashi zuckte nur leicht zusammen, bevor er verlegen den Blick abwandte und leise lachen musste. „Ok, erwischt.“ Jasmine schmunzelte nur, bevor er ihm noch einen Kuss auf die Lippen drückte und sich leicht streckte. „Du bist der Beste.“ Wenig später hatten sie es sich inmitten der Wiese bequem gemacht und Jasmine schloss kurz die Augen, während er sich an Masashis Brust lehnte und gedankenverloren begann Kreise auf dessen Oberschenkel zu ziehen. „Weißt du~ Selbst wenn uns kein Einhorn begegnet - ich hatte selten so einen schönen Tag wie heute, zuhause darf ich nicht mal das Schloss verlassen ohne ein Dutzend Wachen mitschleppen zu müssen...“ Mit einem leisen Laut schnappte er dann allerdings nach der rosenförmigen Frucht, welche Masashi ihm vor die Lippen hielt und blinzelte irritiert - den Geschmack kannte er doch irgendwoher. Nur woher? „Du ahnst nicht wie froh ich bin, dass wir uns getroffen haben.“ Auch wenn er in der Hölle war - hier hatte er so viel mehr Freiheiten als es in der Menschenwelt je möglich gewesen wäre. Da konnte er auch verdrängen, dass er wohl nicht ewig hier bleiben konnte - aber solange Kami ihn noch nicht suchen würde, würde er die Zeit genießen, die er für sich hatte - zusammen mit Masashi.
 

Irgendwann schien er wohl eingeschlafen zu sein, denn als er die Augen wieder öffnete, murrte Jasmine leise auf, irgendetwas stupste seine Schulter an…Und hörte auch nicht damit auf, egal wie sehr er versuchte, es von sich zu schieben. Jedoch blinzelte er dann verwirrt, als er angeschnaubt wurde und saß im nächsten Moment fast schon senkrecht auf der Decke - wo war Masashi? Allerdings war dieser sofort vergessen, als ihm bewusst wurde, was da so an ihm geknabbert gehabt hatte. Kein Einhorn - dafür ein Pegasus. Zwar ein noch recht junger offensichtlich aber eindeutig ein Pegasus. Vielleicht gerade ausgewachsen…Und er wurde soeben mit großen Augen skeptisch gemustert, was ihn leise lachen und vorsichtig eine Hand ausstrecken ließ. „Du bist aber ne Hübsche…Keine Angst, ich tu dir nichts.“ Aus dem Augenwinkel schien er so etwas wie einen Schatten wahrnehmen zu können, konzentrierte sich dann aber lieber wieder auf die junge Pegasusstute vor ihm, welche neugierig schnaubte und sich dann doch Stück für Stück näher traute. Kurz fiel sein Blick auf den Picknickkorb - aber er wusste nicht, was Pegasi gerne aßen und er kannte sich allgemein mit dem Essen in der Hölle nicht aus… Trotzdem schien die Kleine ihn zu mögen, denn sie kam neugierig näher und näher - zuckte jedoch erstmal zurück, als sie seine Hand berührte und ein leises Aufschnauben entkam dem Tier, während es nervös auf der Stelle tänzelte - völlig unschlüssig offensichtlich, was zu tun. Es dauerte noch einige Minuten mehr, bis Jasmine es geschafft gehabt hatte, die Stute davon zu überzeugen, dass er völlig harmlos war und sie sich bereitwillig streicheln ließ und schlussendlich folgte sie ihm sogar freiwillig als er sich auf den Rückweg machte - irgendwo auf dem halben Weg, war aus dem Schatten, welcher ihm ebenfalls gefolgt war eine Katze geworden - zwar aus Schatten, aber deutlich erkennbar und als sie am Schloß angekommen waren, verwandelte diese sich langsam zurück in Masashi und die Stute gab erstmal einen erschrockenen Laut von sich und scheute etwas, bis Jasmine ihr beruhigend den Hals tätschelte. „Du hättest ruhig was sagen können…“ Masashi seufzte nur, während er auf Abstand blieb, aufmerksam beobachtete und dann nur müde den Kopf schüttelte. „Völlig unmöglich. DU hast einen Draht zu Tieren, nicht ich und als ich die Stute aus der Ferne gesehen habe, dachte ich, es wäre einfacher zu verschwinden und abzuwarten. Und es scheint ja auch geklappt zu haben.“ Wenig später war die Stute im Stall - in einer der größeren Boxen, wo sie sich etwas unsicher umsah, aber schlussendlich zufrieden begann einen Heuballen zu verspeisen. Vielleicht würde das ja funktionieren mit Masashis Hengst?
 

Inzwischen hatte Kaya alle Bücher , welche sich auch nur irgendwie mit Magie befassten und in seinem Besitz waren, durchgelesen und war nur zu einem - durchaus sehr beunruhigendem - Schluss gekommen. Allerdings würde er sich leider nicht ewig verstecken können und schweren Herzens hatte er dann auch den Weg in den Thronsaal eingeschlagen - Kami würde ihn umbringen. Ganz sicher sogar. „SAG DAS NOCH MAL?!“ Kaya erschauderte leicht als die Königin sich von ihrem Thron erhob, aber er schaffte es irgendwie, nicht zurück zu weichen, musste nur schlucken und wünschte sich gerade Satsuki an seine Seite - aber dieser war nicht anwesend, zurück in den Himmel um trainieren zu können - weswegen er völlig auf sich gestellt war. „Es tut mir leid, aber ich fürchte, es gibt keinen Weg, Jasmine zu retten. Außer der Dämon, welcher ihn entführt hat, bringt die Prinzessin freiwillig zurück oder eröffnet uns einen Weg in sein Reich…“ Und sie wussten wohl alle, dass genau DAS nie passieren würde, wieso sollte Mana auch den Feind zu sich nach hause einladen? Niemand würde das tun, der bei klarem Verstand war. Absolut niemand. Kami schüttelte nur den Kopf, dann würde er jetzt wohl zu den äußersten Maßnahmen greifen müssen. „Anscheinend will er mir keine Wahl lassen.“ Mit einem dunklen Lachen ließ Kami den Kopf in den Nacken sinken, bevor er tief durchatmete und Kaya düster anfunkelte. „Ich werde dir eine Liste zukommen lassen und wenn du an deinem Leben hängst, rate ich dir, diese Dinge zu besorgen bis übermorgen.“ Denn übermorgen? War Vollmond und er würde im Vollbesitz seiner Kräfte sein müssen um Mana heraufzubeschwören - dank Chou kannte er das Ritual und die Zutaten. Und die Umstände, welche man beachten musste. Wenn Mana nicht wollte, dass er ihn besuchen kam, dann würde er ihn eben zwingen zu ihm zu kommen. Ganz egal, wie viel Kraft ihn das kosten würde. Nur um sicher zu gehen, würde er alle Anderen aussperren müssen - bis auf Klaha und Kaya. Gut, Satsuki würde er auch noch einweihen müssen - sobald dieser endlich wieder vom Training zurück gekommen war. So schwer konnte es nicht werden - durfte es nicht. Er würde Jasmine zurück bringen - und diesen verheiraten. Egal unter welchen Umständen. Er musste verhindern, dass dieser starb, war es ihm doch schon bei seiner Schwester unmöglich gewesen.
 

Hizaki erschauderte leicht, bevor er sich abwandte und mit Kamijo an seiner Seite den Rückzug antrat. Zurück in seinem Zimmer vergrub er das Gesicht an der Brust seines Freundes, versuchte tief durchzuatmen, was ein Ding der Unmöglichkeit schien, so sehr wie er zitterte und weinte. „Meinst du…Jasmine…lebt noch?“ Hizaki schluchzte leise auf, während er sich mehr an Kamijo festklammerte und versuchte an irgendetwas anderes zu denken, aber die Panik ließ sich leider viel zu schwer abschütteln. Was wenn seinem besten Freund irgendetwas passiert war, dass er jetzt nicht mehr würde zurück nach hause kommen können? Oder wollen? Konnten Dämonen Gedanken manipulieren? Bestimmt. Was wenn Jasmine gar nicht mehr zurück wollte oder konnte weil Mana ihn folterte? Oder versuchte ihn psychisch in den Wahnsinn zu treiben? Wenn er ihm einzureden versuchte, dass er sie alle würde umbringen müssen? Er hatte doch keine Ahnung, was Mana alles tun konnte und vor allem auch tun würde. Dass Kamijo leise auf ihn einzureden versuchte, bekam Hizaki kaum mit, ließ sich aber widerstandslos ins Bett bringen, wo er sich nur noch mehr an seinen Freund kuschelte und schlussendlich nur völlig erschöpft ins Leere starrte. Irgendetwas mussten sie doch tun können? Er hatte Jasmine doch versprochen, ihn nicht allein zu lassen. Fast wäre Hizaki zwar eingeschlafen, allerdings schreckte er dann doch hoch, als ihm ein Gedanke kam. Wenn Jasmine nicht zu ihm konnte…Dann musste er zu ihm. Zwar hatte Kaya gesagt, dass es keine Zugänge zu Manas Reich gab, aber vielleicht würde er in diesem merkwürdigen Wald einen Hinweis finden? Dass Kamijo ihn nur skeptisch ansah und versuchte davon abzubringen, war klar gewesen aber trotzdem ließ sich Hizaki nicht beirren und wenig später hatte Kamijo es geschafft, ihn aus dem Schloss zu schmuggeln, hatte sein eigenes Verschwinden damit erklärt, dass er noch einen wichtigen Auftrag zu erledigen hatte und die Wachen hatten ihn passieren lassen. Sollte Kami das heraus finden, würden sie wohl beide Hausarrest bekommen. Oder im schlimmsten Fall im Kerker landen. Mit einem müden Lächeln ließ Hizaki die Finger durch die Mähne des weißen Pferdes gleiten, lehnte sich etwas mehr an Kamijo heran und atmete tief durch - es würde funktionieren. Es musste einfach funktionieren. Während der Hengst durch die Nacht trabte, sandte Hizaki bereits ein Stoßgebet gen Himmel - ob sein bester Freund ihn überhaupt noch erkennen würde? Sie mussten Jasmine finden. Und hoffen, dass Mana diesen noch nicht ermordet hatte. Oder der Fluch sich ausgebreitet gehabt hatte. Denn dann wäre die Prinzessin wohl rettungslos verloren.

Gentle Pain

Stumm ließ Hizaki den Blick über den kleinen See schweifen, welcher ruhig wie ein Spiegel vor ihnen zu liegen schien. Wider Erwarten waren sie dieses Mal problemlos durch den Wald gekommen, ohne sich zu verirren oder dass ihr Pferd gescheut hätte. Was er zumindest als Erfolg sehen wollte. Nur dass er jetzt absolut keine Ahnung mehr hatte, was er tun sollte. Kamijo schwieg zwar, aber er spürte zu deutlich, dass dieser sich Sorgen um ihn machte und die Tatsache, dass er absolut nichts tun konnte, machte es nur noch schlimmer. „Hizaki…“ Leicht zuckte er zusammen, als er angesprochen wurde, sah Kamijo nahezu entsetzt an und schüttelte stumm den Kopf. „Nein. Ich werde nicht einfach so aufgeben.“ Sein Gegenüber seufzte leise, was ihn nur noch ein kleines Stück mehr zurück weichen ließ. „Aber was willst du tun, Hizaki? Du erkennst hier doch gar nichts…Du verlässt dich auf das, was ich dir gesagt habe und was deine magischen Fähigkeiten dir zeigen, aber theoretisch gesehen bist du so gut wie blind…“ Angesprochener lachte nur leise, müde auf, bevor er sich zu Boden sinken ließ und das Gesicht in den Händen vergrub. Wieso musste das auch die Wahrheit sein? Es war so dunkel in diesem Wald, das konnte auch nicht mehr normal sein. Dank dem Magieunterricht von Kaya konnte er seine Nachtsicht zwar etwas verbessern, aber das hieß nicht, dass er jetzt so gut sehen konnte wie am Tag und trotzdem…Irgendwo mussten sie doch einen Hinweis finden, wie Jasmine verschwunden war und wieso…“Ich kann nicht zurück, Yuji.“ Hizaki schluchzte leise auf, während er erneut einen Blick auf das Wasser warf - irgendwie wirkte es verdammt unheimlich. Ein schwarzer Spiegel, der absolut nicht gestört werden konnte. Ob das Wasser giftig war? Zumindest scheute der Hengst, wann immer sie versuchten ihn dazu zu bringen, sich dem Wasser etwas mehr zu nähern. Tief durchatmend strich sich Hizaki müde eine Haarsträhne aus der Stirn, während er sich an seinen Freund lehnte, welcher ihn mittlerweile vorsichtig umarmt hatte. Hätten sie nicht ein ganz normales Leben führen können? Wieso hatte Jasmine auch verflucht werden müssen? Vermutlich waren es nur Minuten, welche sie so verharrten, aber ihm kam es vor wie Stunden und als Kamijo ihn endlich dazu brachte, sich zu bewegen, klammerte er sich halt suchend an diesem fest, weil er viel zu sehr zitterte um eigenständig stehen zu können. „JASMINE!“
 

Dass das Wasser sich nach Hizakis Aufschrei zu kräuseln begann, bekamen Beide nicht mit, Kamijo war zu sehr damit beschäftigt, seinen Liebsten zu trösten, der weinend das Gesicht an seiner Brust versteckt gehabt hatte und erst ein leises Lachen lenkte seine Aufmerksamkeit zurück aufs Wasser - wo eine schwarz gekleidete Gestalt stand, welche sie aufmerksam zu mustern schien. „Sag nicht, du vermisst ihn etwa?“ Jetzt endlich schien das Wasser sich zu bewegen, allerdings starrte Kamijo völlig irritiert auf sein Gegenüber, während er Hizaki nur enger an sich heran drückte - wo war der hergekommen und wieso? „Wenn du zu ihm willst, dann komm.“ Hizaki hatte sich ebenfalls umgedreht, als er die Stimme gehört gehabt hatte, allerdings war dieser noch etwas damit beschäftigt, sich die Tränen abzuwischen, zuckte jedoch zusammen, als Jasmine erwähnt wurde und starrte mit großen Augen in die Dunkelheit - er erkannte zwar etwas Schwarzes vor sich, was auf dem Wasser zu schweben schien, aber für ihn hätte das auch ein Baumstamm sein können, war es ihm absolut unmöglich, irgendwelche Konturen ausmachen zu können ohne Licht und er verfluchte sich dafür, weder Fackeln mitgenommen, noch Kaya wegen Feuerzaubern gefragt zu haben. Denn Elementarmagie war noch nie seine Stärke gewesen. Trotzdem befreite er sich irgendwie aus Kamijos Armen, welcher fassungslos zusehen musste, wie sein Freund sich mehr und mehr dem Ufer näherte - im Gegensatz zu Hizaki konnte er das böse Grinsen auf dem Gesicht der schwarzen Gestalt sehen und gerade als diese Hizakis Hand genommen hatte, hatte er sich mit einem entsetzten Aufschrei auf seinen Freund gestürzt und danach wurde alles schwarz. Als Kamijo die Augen wieder aufschlug, musste er husten und drehte sich geschwächt auf die Seite, dass er etwas Wasser ausspucken konnte - was war bitte passiert und wo war er hier? Die Umgebung schien heller zu sein, sie waren nicht mehr im Wald und hörte er da leise Stimmen? Umständlich schaffte er es, sich etwas zu drehen, keuchte nur schmerzerfüllt auf als er sich gerade aufgesetzt gehabt hatte und ein stechender Schmerz durch seinen Kopf jagte. Allerdings blieb ihm nicht viel Zeit um sich richtig umzusehen, weil ein leises Lachen neben seinem Ohr seine Aufmerksamkeit einforderte und mit großen Augen starrte er den Mann an, welcher neben ihm kniete - war das nicht die Gestalt von der Wasseroberfläche gewesen? „Wie schön, dass du überlebt hast, obwohl ich dich nicht hier haben wollte - Willkommen in meinem Reich.“ Kamijo konnte nur ungläubig starren - er hatte Kami für verrückt gehalten, als dieser davon gesprochen hatte, dass sie durchs Wasser würden angreifen müssen, aber irgendwie schien es funktioniert zu haben und als ihm bewusst wurde, WER sein Gegenüber war, war er schneller auf den Beinen, als gedacht, stolperte erstmal und bekam daraufhin nur einen mitleidigen Blick. „Tut mir leid, aber die Hölle ist nicht ganz so angenehm für weißmagische Wesen, nicht? Wollen wir sehen, wie viel du erträgst, bis du dich vor Schmerzen schreiend auf dem Boden krümmst und mich anflehst, dich zu töten?“
 

„MANA!“ Seufzend verdrehte Angesprochener die Augen, als Seth zu ihm kam und die Arme vor der Brust verschränkte, den Luftelementar vollkommen ignorierend. „Du weißt, es ist gemein, unsere Gäste so zu verunsichern.“ Mana lachte nur freudlos auf, bevor er leicht das Gesicht verzog und Kamijo einen abwertenden Blick zuwarf. „Der ist definitiv kein Gast…Nur eine lästige Zwischenmahlzeit…“ Seth seufzte leise auf, schüttelte nur den Kopf, während er seinen Freund dann einfach eng an sich zog, dass er ihn küssen könnte. „Hör auf ihm Angst zu machen. Jasmine wird das kaum toll finden und du willst doch nicht, dass er unglücklich wird?“ Damit hatte sich der Fuchsmensch dann doch Kamijo zugewandt, schenkte diesem nur ein sanftes Lächeln. „Komm mit, ich bring dich zu deinem Begleiter - weißt du wie viel Glück du hattest, dass du überlebt hast? Wenn du den Halt verloren hättest, hättest du ertrinken können und wärst nie irgendwo gefunden worden…“ Völlig betäubt folgte Kamijo dem Anderen, hörte einfach nur zu - das war gerade viel zu viel auf ein Mal. Allerdings…War er in der Hölle gelandet, genau das, was Kami versucht hatte die ganze Zeit. Ob er diesen von hier aus irgendwie würde erreichen können? Dieser Gedanke verschwand allerdings sofort wieder, als Seth um eine Ecke bog und er dort Jasmine und Hizaki zusammen sitzen sah - über etwas, dass in der Menschenwelt wohl Kuchen und Tee hätte darstellen sollen, aber hier irgendwie fehl platziert wirkte. „Yuji!“ Und er konnte gar nicht so schnell schauen, wie Hizaki sich in seine Arme geworfen hatte, um ihn zu küssen, drückte diesen nur völlig verwirrt an sich heran. Wenigstens hatten sie Jasmine gefunden und diesem schien es gut zu gehen. Jetzt mussten sie nur noch einen Weg zurück finden. „Wie ich sehe, lebst du doch noch, das ist gut. Wir hatten uns schon Sorgen gemacht.“ Kamijo runzelte die Stirn, als hinter Jasmine ein junger Mann erschien, der ebenfalls in ihrem Alter zu sein schien, einen Arm um die Prinzessin legte und ihr einen sanften Kuss auf die Schläfe hauchte. Was ging hier bitte alles vor sich? Wenigstens musste er nicht nachfragen, da der Andere sich bereits mit einer leichten Verbeugung selbst vorstellte. „Mein Name ist Masashi, freut mich, dich kennen zu lernen.“ Von Hizaki ließ er sich dann auch zurück zu Jasmine bringen, wobei dieser es sich nicht nehmen ließ, ihn ebenfalls kurz in die Arme zu schließen, wenigstens schien es der Prinzessin hier sehr gut zu gehen und wenig später saßen sie sich alle mit Tee gegenüber - was ihn am Meisten überraschte, dass es in der Hölle Tee gab - und Jasmine erzählte ihnen, was passiert war, seit er hier gelandet war.
 

Nachdem er Kamijo zu Jasmine und Hizaki gebracht hatte, machte sich Seth auf die Suche nach Mana - er musste wissen, wieso dieser beinahe Kamijo getötet, aber Hizaki unbeschadet hier her gebracht hatte. Auch wenn die Chance, dass dieser mit ihm reden würde, sehr gering war. Allerdings schien es fast so, als ob Mana verschwunden wäre - dieser war weder im Thronsaal, noch in den zahlreichen anderen Räumlichkeiten welche dem Dämon zur Verfügung standen und Seth seufzte leise auf - war Mana zurück in die Menschenwelt um Kami noch mehr zu provozieren? Hoffentlich nicht, es reichte doch, dass sie Jasmine hier hatten. Und dieser sich mit Masashi ausgesprochen gut zu verstehen schien. Auch wenn er immer noch nicht verstehen konnte, wie Mana die Beiden verheiraten wollte - war es nicht das, worüber dieser sich erst aufgeregt gehabt hatte? Dass Jasmine in der Menschenwelt kein Mitspracherecht hatte? Oder übersah er etwas? Seth seufzte leise auf, während er für einen Moment die Ohren hängen ließ und die Augen schloss. Aber Manas Pläne musste man nie verstehen. Nachdem er jedoch im Schloss nicht fündig geworden war, beschloss Seth schließlich einen Blick in den Schlossgarten zu werfen - und war fast schon erstaunt, dass er dort tatsächlich Mana vorfand. Jedoch hatte dieser ihm den Rücken zugedreht und schien in die Ferne zu starren - über die Schlossmauern und den kleinen Wald der sie umgab hinaus, in eine Ebene, die er selbst nicht sehn konnte und Seth biss sich auf die Unterlippe - er wusste, was dieser abwesende Blick und die Flucht zu bedeuten hatte. Chou. Auch wenn Mana immer wieder beteuerte, mit ihr abgeschlossen zu haben, er glaubte es nicht, denn sonst würde dieser nicht immer noch so sehr leiden. Leichtfüßig war er dann allerdings erstmal zu seinem Freund auf den Ast gesprungen, war kurz davor gewesen, sich neben Mana einzurollen, als dieser ihn ansprach und so sehr zusammen zucken ließ, dass er fast vom Baum gefallen wäre, wenn Mana ihn nicht festgehalten gehabt hätte. „Ich denke, Kami hat einen verdammt großen Fehler begangen. Dadurch, dass er immer nur auf Jasmines Schutz bedacht war, hat er vergessen, seinen leiblichen Sohn zu schützen und wie es aussieht, wird ihm das jetzt zum Verhängnis.“ Seth erschauderte leicht, während er seinen Freund mit großen Augen ansah - und schlucken musste. Diesen Tonfall kannte er doch und der hatte meist nichts Gutes zu verkünden. Allerdings kam er nicht dazu, nachzufragen, weil Mana begonnen hatte, ihn hinter den Ohren zu kraulen und ihm dementsprechend satte Gänsehaut verpasste. „Mana…“ Dieser schüttelte nur den Kopf, bevor er Seth enger an sich heran zog, dass er sich mit ihm dann ins Schlafzimmer teleportieren konnte. „Nichts worüber du dir Gedanken machen musst.“
 

Aufmerksam musterte Kamijo sein Gegenüber, deutlich skeptisch Masashi gegenüber, welcher ihn nur unschuldig anlächelte, jedoch gar nicht einsah, den Arm, welchen dieser um Jasmine gelegt gehabt hatte, zurück zu ziehen. „Was ist das jetzt genau zwischen euch?“ Jasmine lachte nur leise auf, bevor er sich mehr an Masashi kuschelte und leicht mit den Schultern zuckte. „Ich denke die Frage ist überflüssig oder nicht?“ Damit hatte dieser Masashi auch schon liebevoll geküsst, was einen begeisterten Laut von Hizaki hervorrief und Kamijo nur leicht die Augen verdrehen ließ. „Dann kommst du nicht mit uns zurück?“ Der verständnislose Blick den er gerade bekommen hatte, hätte von Kami kommen können - nur dass er diesem dann erklärt hätte, dass er dessen Sohn nicht mehr zurück bringen konnte, weil dieser sich in der Hölle viel zu wohl fühlte. Wie hatte das denn passieren können? „Wieso sollte ich? Um mich wieder einsperren zu lassen? Ich sterbe, falls es euch allen entgangen sein soll, wieso darf ich dann nicht wenigstens die Zeit genießen, die mir noch bleibt?“ Daraufhin wusste auch Kamijo keine Antwort, weswegen dieser nur leise aufseufzte und murrend zuließ, dass Hizaki ihm eine Haarsträhne aus der Stirn strich. „Aber wenn du einen Weg findest, den Fluch abzuwenden…?“ Jasmine schenkte seinem besten Freund nur ein schwaches Lächeln, bevor er stumm den Kopf schüttelte und sich noch etwas mehr an Masashi kuschelte. „Nein. Selbst wenn ich es überleben würde…Es gibt da oben nichts mehr für mich. Außer Mauern. Und ich war mein Leben lang eingesperrt, dem Willen meiner Mutter unterworfen, reicht es denn nicht? Ich will endlich frei sein und selbst bestimmen, was für ein Leben ich führen möchte…Ob ich den Thron irgendwann übernehme oder nicht…“ Gegen Ende hin war Jasmines Stimme immer leiser geworden und Masashi hauchte diesem einen sanften Kuss auf die Wange, während er ihn nur noch enger an sich heran drückte. „Du weißt, dass ich dich sehr liebe, Hizaki, aber ich kann nicht mehr. Und wen hätte ich denn außer dir, Kamijo und Kaya? Satsuki eventuell noch, aber der ist meiner Mutter gegenüber viel zu loyal ergeben, mein Vater versteht mich einfach nicht und über die restlichen Diener müssen wir nicht reden, weil diese alle Angst vor meiner Mutter haben. Gut, Teru…Aber ich vertraue darauf, dass du dich gut um ihn kümmerst…“ An dieser Stelle jedoch wurde er von Masashi unterbrochen, welcher doch etwas verwirrt zwischen den Drei hin und her sah. „Wer ist Teru?“ Jasmine lächelte nur traurig, bevor er tief durchatmete und sich etwas auf die Unterlippe biss. Irgendwie hatte er den Kleinen doch etwas vergessen, seit er hier war. „Mein Hund…Er ist noch ein Welpe und mein Vater wollte, dass ich ihn zu einem Jagdhund ausbilde…“ Was sollte aus Teru werden wenn er nicht mehr da war? Er war für den Kleinen doch die einzige Bezugsperson…Oh verdammt. „Masashi…“ Dieser schenkte ihm nur ein schwaches Lächeln, murmelte ein leises „Sht. Ich kümmer mich drum, vertrau mir, ja?“
 

Im Schloss unterdessen war Klaha dabei, Kami zu beruhigen - oder besser es zu versuchen. Was leider so gut wie unmöglich schien, da dieser jeden Vorschlag von ihm einfach damit abtat, dass er hier bleiben und warten musste, falls Jasmine doch irgendwie nach hause finden würde, auch wenn sie Beide wussten, dass dem nicht so sein würde. Jasmine hatte keine Chance zurück zu kommen. Selbst wenn dieser fliehen könnte. „Ich bin die schlechteste Mutter aller Zeiten…“ Kami schluchzte trocken auf, während er sich widerstandslos an Klaha ziehen ließ, welcher ihm beruhigend über den Rücken zu streicheln begann. „Weißt du, Liebling, technisch gesehen bist du immer noch ein Mann.“ Mehr als ein freudloses Lachen kam nicht über Kamis Lippen, während er fast zusammen gesunken wäre, hätte Klaha ihn nicht gerade noch rechtzeitig auffangen und festhalten können. „Ich habe versagt…Was wird Chou von mir denken? Ich hab ihr doch versprochen, Jasmine zu beschützen, mit meinem Leben…“ Klaha schloss für einen Moment die Augen, bevor er seinen Ehemann dann einfach hochhob, dass er ihn ins Bett tragen konnte. „Noch ist doch nicht alles verloren, vielleicht bringt Mana ihn auch freiwillig zurück? Wir müssen abwarten und in spätestens zwei Tagen kannst du ihn notfalls auch zwingen…“ Kami nickte nur stumm, während er müde an die Decke starrte und sich eine Haarsträhne aus der Stirn strich. Wie hatte es überhaupt so weit kommen können? Er hatte gedacht, dass er das Richtige getan hatte, als er seiner Schwester einen Ehemann gesucht hatte, wer hätte ahnen können, dass er damit alles nur noch schlimmer machen würde? Wenigstens hatten ihre Eltern die Hochzeit noch erleben können, ihr Vater war gestorben, als Chou schwanger geworden war und ihre Mutter kurz nach Jasmines Geburt, was ihn allein zurück gelassen hatte. Seine Eltern zu verlieren war bereits ein schwerer Schlag gewesen, aber im gleichen Zeitraum auch noch seine Zwillingsschwester zu verlieren - den einzigen Menschen, der ihn immer bedingungslos verstanden und unterstützt gehabt hatte…Das war beinahe zu viel gewesen. Dass seine Schwester mit dem Mann den er liebte ein Kind zusammen hatte, hatte er sogar irgendwie verkraften können - getröstet hatte er sich mit bedeutungslosem Sex mit seinen Mätressen…Zwar war Chou die Ältere und Thronerbin gewesen, aber ihre Eltern hatten wohl sicher gehen wollen, dass ihm nicht langweilig werden würde und das war es wirklich nicht geworden. Zu keinem Zeitpunkt. Aber es war nie das Gleiche gewesen, er hatte sich immer nach Sex mit Klaha gesehnt und teilweise war er fast schon froh gewesen, als seine Schwester gestorben war…
 

Und hatte sich im nächsten Moment für diesen Gedanken wieder gehasst. Vermutlich hätte er nur fragen müssen und sie hätte den Platz im Ehebett mit Vorliebe eingetauscht, aber er war zu feige gewesen, das Land hatte einen Erben verlangt und auch wenn die Diener angewiesen waren, zu schweigen, man wusste nie was diese vielleicht durchsickern ließen. Also hatte er sich zurück gehalten und stumm gelitten. Und seiner Schwester hilflos beim Sterben zusehen müssen. Vielleicht hätte er auch die Thronfolge ändern können, zulassen, dass Jasmine nicht als Prinzessin sondern als Prinz aufwuchs, aber das Risiko war zu groß gewesen und spätestens als er den Platz seiner Schwester eingenommen gehabt hatte, war Kami bewusst gewesen, dass es kein Zurück mehr gab. Einer der Gründe, wieso er nie zu seinem Sohn hatte stehen können. Für das Volk und die meisten Diener war er einfach in Chous Rolle geschlüpft und diese hielten ihn für die verstorbene Königin, mit einer wunderschönen Tochter, welche dringend verheiratet werden musste. Der Fluch spielte dabei absolut keine Rolle, sie hatten es immer damit getarnt, dass Jasmine schließlich im heiratsfähigen Alter war…Kami vergrub das Gesicht in den Händen, gab nur ein ersticktes Keuchen von sich, als er plötzlich geküsst wurde und blinzelte Klaha doch etwas irritiert an, welcher ihm nur ein sanftes Lächeln und gleich danach noch einen Kuss schenkte. „Es wird alles gut, Liebling, versprochen.“ Kami nickte nur stumm, atmete tief durch und gab im nächsten Moment einen erschrockenen Laut von sich, als sein Liebster ihm einfach in den Hals gebissen hatte. „Hey~“ Klaha jedoch schmunzelte nur, während er bereits dazu überging, seinen Ehemann von dem Kleid zu befreien, dass dieser gerade trug. „Es wird Zeit, dass du dich mal wieder entspannen kannst - Jasmine kommt schon klar.“ Wieso sollte Mana diesem auch ein Haar krümmen wenn dieser doch exakt so aussah wie seine verstorbene, große Liebe? Kami seufzte nur leise, genüßlich auf, während er die Finger in Klahas Haaren vergrub und diesem schließlich ein fast schon böses Lächeln schenkte. „Du weißt, dass das nicht gut für deinen Rücken enden wird?“ Klaha jedoch zuckte nur mit den Schultern, was ihn leise lachen ließ und schließlich zog er seinen Liebsten einfach in einen verlangenden Kuss. Wenn er auch nur für einen kurzen Moment nicht mehr an die Situation mit Mana würde denken müssen, wäre er schon verdammt glücklich. Dass dieser bereits zwei Trumpfkarten in der Hand hielt, war glücklicherweise niemandem bewusst, denn sonst hätte Kami wohl sämtliche Streitmächte des Himmels angefordert um Mana endgültig zu vernichten.

Beyond

Yuki schmunzelte leicht, während er aufmerksam beobachtete, wie Masashi nur erneut begann unruhig im Kreis zu laufen und er fragte sich, ob der Prinz heute noch mal zur Ruhe kommen würde oder nicht. Dieser hatte sich früh verabschiedet um Jasmine mit Hizaki und Kamijo allein zu lassen und schien seitdem nicht mehr ganz bei sich zu sein. Zumindest wirkte er auf ihn unwahrscheinlich nervös. Aber bisher hatte er es vorgezogen in dem weichen Sessel zu verharren, welcher in Masashis Wohnzimmer stand und zu beobachten. Allerdings musste er zugeben, dass ihm doch langsam schwindlig wurde und seufzend hatte er Masashi dementsprechend einfach ein Bein gestellt, als dieser erneut an ihm vorbei wollte und fing diesen ab, als der Prinz ins Stolpern geriet. „Mylord…Ich möchte Euch natürlich nicht zu nahe treten, aber haltet Ihr das für eine schlaue Idee, Jasmine allein zu lassen?“ Sein Gegenüber brauchte einige Sekunden um sich zu fangen, was Yuki fast wieder zum grinsen gebracht hätte - manchmal war Masashi wirklich verdammt niedlich - zumindest für Dämonenverhältnisse. „Natürlich. Wieso nicht? Hizaki und er sind die besten Freunde…Was spricht dagegen?“ Jetzt musste Yuki doch leise aufseufzen und er löste sich aus dem Sessel, dass er direkt vor dem Anderen stehen bleiben und ihm kurz gegen die Stirn schnippen konnte. „Kamijo.“ Seufzend rieb sich Masashi die Stirn, bevor er leise murrte und tief durchatmete. „Dann traust du ihm also auch nicht.“ Yuki schüttelte nur langsam den Kopf, während er Masashi weiterhin musterte und schließlich die Arme vor der Brust verschränkte. „Kein Stück und ich bin mir sicher, dass er die erste Gelegenheit nutzen wird um zu fliehen und uns alle zu verraten…Wie kann dein Vater das zulassen, Masashi?“ Es war selten, dass er den Prinzen bei seinem richtigen Namen ansprach, aber nachdem sie hier unter sich waren, würde es niemanden stören. Angesprochener zuckte nur mit den Schultern, bevor er sich auf dem Sofa niederließ und tief durch atmete. „Vermutlich Seths Einfluss, mein Vater hätte jede Bedrohung sofort eliminiert. Aber ich will Jasmine auch nicht unglücklich machen und Hizaki würde durchdrehen, wenn seinem Freund etwas passiert.“ Jetzt musste Yuki wirklich grinsen, während er sich so beugte, dass er Masashi ins Ohr flüstern konnte. „Wer sagt, dass jemand was davon erfahren muss?“
 

Die nächsten zwei Tage verliefen allerdings ohne Zwischenfälle auch wenn mehr als deutlich war, dass weder Masashi noch Yuki Kamijo vertrauten - was sich allein dadurch zeigte, dass Yuki dauerpräsent war. Jasmine schien es ignorieren zu wollen und Hizaki versuchte es zu vermeiden, Kamijo allein zu lassen, um dessen Sicherheit nicht noch zusätzlich zu gefährden, aber es war wohl nur eine Frage der Zeit, bis genau das passieren würde. Seufzend beobachtete Masashi Jasmine und Hizaki - sein Freund hatte darauf bestanden, Hizaki seine Pegasusstute zu zeigen, welche mittlerweile den Namen Ailes trug und auch darauf zu hören schien - allerdings nur, wenn Jasmine nach ihr rief, jeden Anderen ignorierte sie komplett. Im Moment schien jedoch Kamijo am Meisten nervös zu sein, auch wenn er es nicht nachvollziehen konnte, dieser sollte sich lieber geehrt fühlen, noch nicht in einem Kerker des Palastes zu schmoren, sondern zusehen zu dürfen wie Jasmine versuchte seinen besten Freund zu einem kleinen Flug zu überreden. Hizaki schien nach wie vor skeptisch, auch wenn die Stute ihn längst ausgiebig beschnuppert und freudig geschnaubt hatte, aber er konnte es verstehen - ihm war bei dem Gedanken auch nicht wohl. Vermutlich lag es daran, dass Fliegen nicht zu seinen Lieblingsfortbewegungsmitteln zählte und Masashi seufzte nur leise auf, schenkte Yuki ein müdes Lächeln, welcher daraufhin nur nickte und zurück ins Schloss verschwand. Sobald Jasmine und Hizaki verschwunden waren, würde es Zeit werden, dass sie sich endlich mal vernünftig unterhalten würden. „Du schaust, als würde sie dich jeden Moment beißen wollen.“ Jasmine lachte leise auf, während er Hizaki nur angrinste und diesen schließlich einfach zu sich auf den Rücken des Pegasus zog und seinen besten Freund eng an sich drückte. „Keine Angst…Sie kann uns Beide tragen, ich hab schon versucht, Masashi zu einem Rundflug zu überreden aber der wollte ja nicht.“ Kurz schmollte Jasmine noch seinen Freund an, bevor er der Stute leise Anweisungen gab und diese trottete wie selbstverständlich zuerst zu Masashi um diesen sanft mit dem Kopf anzustupsen und dann, nachdem Jasmine ihr den Hals getätschelt hatte, begann sie in Richtung Schlossgarten davon zu traben, was Kamijo zum Zusammenzucken brachte. Und Masashi zum Grinsen, hatte der Andere wirklich gedacht, dass das ein kurzer Flug werden würde? Es dauerte nicht lange, bis sich der Pegasus mit seinen beiden Reitern in den Himmel erhoben hatte und ein zufriedenes Wiehern von sich gab, dem ein Laut Hizakis folgte, welchen man zwischen erschrocken und begeistert einordnen konnte - wenigstens einer hatte Spaß und summend hatte sich Masashi damit auch schon den Luftelementar am Oberarm gepackt und mit sich gezogen. „Es wird Zeit, dass wir uns ordentlich unterhalten.“
 

Kami schloss für einen Moment die Augen und zwang sich tief durch zu atmen, lächelte nur schwach, als Klaha ihn enger an sich zog. „Du weißt, du musst das nicht tun.“ Die Königin schüttelte müde den Kopf und er lehnte sich nur enger an seinen Liebsten. „Doch, Klaha. Ich muss. Ich habe es versprochen, Jasmine darf nichts passieren. Also ist es auch meine Pflicht ihn zurück zu bringen.“ Und Mana endgültig zu besiegen. Mit einem letzten Lächeln hatte Kami schließlich die Augen geschlossen, wartete bis Klaha zurück trat und begann mit den Beschwörungsformeln. Außer ihm selbst und seinem Ehemann waren nur noch Satsuki und Kaya anwesend - Kaya als Unterstützung für seine Zauberkräfte und Satsuki als Absicherung, sollte der Dämon irgendwelche Tricks versuchen. Das Pentagramm welches mit Blut auf den Boden des Thronsaals gemalt worden war, war perfekt, lückenlos und gefühlte dreißigtausendmal überprüft worden, aber trotzdem fühlte sich Kami unglaublich nervös - immerhin hatte er das noch nie gemacht und was Beschwörungen anging, war seine Schwester sowieso immer viel besser gewesen als er selbst. Weswegen er heftig zusammen zuckte, als sich wenig später eine schwarze Gestalt vor ihm aufbaute und ihn nur spöttisch anschnaubte. „Oh die verlorene Königin, welch mieser Tricks ihr euch doch bedient, Majestät.“ Und hätte er nicht genau darauf achten müssen, keinen Fehler zu machen, der dem Dämon einen Vorteil verschaffen würde, hätte er Mana direkt ins Gesicht geschlagen. „Schweig, Dämon.“ Kami knurrte leise auf, während er sich zwang, tief durchzuatmen - er war sicher, durch das Pentagramm war Mana nicht in der Lage sich frei zu bewegen. „Gib mir Jasmine zurück!“ Trotzdem zitterte seine Stimme und es fiel ihm schwer dem Dämon in die Augen zu sehen, genau wissend, dass seine Schwester dank diesem Geschöpf gestorben war. Fast automatisch zuckte er deswegen zurück, als Mana nur anfing zu lachen und die Arme vor der Brust verschränkte, während er ihn mit einem so düsteren Blick bedachte, dass es ein Wunder war, dass Kami nicht sofort tot umfiel. „Nein. Bei mir hat Jasmine wenigstens die Liebe gefunden, die er hier nie erlebt hätte. Willst du ihm genau so beim Sterben zusehen, wie Chou?“ Kami erschauderte nur leicht, bevor er jetzt doch einen Sprung in Richtung des Dämons machte, allerdings nur auf Schatten traf, welche sich hinter ihm wieder materialisierten und ihm Gänsehaut verpassten. „Wag es nicht, ihren Namen auszusprechen! Und gib mir Jasmine zurück!“ Es war fast nur noch ein Schluchzen und Klaha war gerade am Überlegen, was er tun konnte um seinen Liebsten zu beruhigen, als Mana erneut das Wort ergriff. „Was bekomm ich dafür, wenn ich ihn gehen lasse?“
 

Und genau das war die Frage, vor der sich Kami gefürchtet gehabt hatte, aber gehofft, dass sie nie gestellt werden würde. Konnte er das wirklich tun? Aber es ging um Jasmine und er hatte seiner Schwester doch versprochen, dass diesem nie etwas passieren würde. „Ich überlasse dir meinen Sohn…“ Kami ließ müde den Blick zu Boden sinken, während er sich zwang tief durchzuatmen - wie sollte er das Ayaka je erklären? Aber er musste Jasmine zurück holen, egal um welchen Preis - er wollte nicht, dass dieser den gleichen Fehler machte wie Chou. Dass er selbst daran Schuld war, dass die Geschichte drohte, sich zu wiederholen, übersah er gerade, zu groß die Panik dass er Jasmine verlieren würde - für immer. Mana schien nachzudenken, allerdings begann dieser dann zu lachen, was durch den ganzen Saal hallte und selbst Satsuki Gänsehaut verursachte - wie konnte jemand nur so grausam sein? „Du wirfst dein eigenes Kind also weg um den Bastard deiner Schwester zurück zu bekommen? Aber gut, was erwarte ich, nachdem du ihren Ehemann geheiratet hast…Wozu noch ein eigenes Kind aufziehen, wenn du ihr Leben komplett übernehmen kannst, nicht wahr? Außerdem ist er doch sowieso wertlos für dich ~ mit einer Affäre gezeugt, zu einer Zeit als du dem Mann deiner Schwester hinterher getrauert hast, der eigentlich auf ewig dein hätte bleiben sollen, nicht wahr? Wie schön für dich, dass sie schnell gestorben ist!“ Im nächsten Moment gab Mana nur noch ein Knurren von sich, während er Kami mit rot glühenden Augen ansah und dann zu dem Schwertgriff, welcher in seiner Brust steckte. „Oh du willst mein Blut? Das kannst du bekommen, aber Jasmine wird bei mir bleiben, auf ewig. Es wird Zeit, ihm die Wahrheit über seine Eltern zu erzählen!“ Damit hatte Mana mit einem düsteren Lachen bereits das Schwert aus seinem Körper gezogen und den Griff so hart gegen Kamis Brust gestoßen, dass dieser aus dem Bannkreis gestolpert war - mit Manas Blut im Gesicht. Bevor noch jemand hatte reagieren können, war Mana allerdings bereits verschwunden - zurück blieb nur eine Pfütze, welche sich aber Stück für Stück auszubreiten begann, bis sie das gesamte Pentagram verschlucken konnte. Wenig später war sie verschwunden, als wäre sie nie da gewesen und der Palastboden war blank, als hätte das Pentagram nie existiert und als wäre das alles nur ein böser Traum gewesen. Und fast hätte Kami daran glauben wollen, wenn nicht Manas getrocknetes Blut an ihm geklebt hätte.
 

Seth schnupperte unruhig, irgendetwas stimmte hier doch einfach nicht. Er lief bereits seit zehn Minuten im Kreis, seit er in seinem Körbchen wach geworden war und nicht in ihrem gemeinsamen Bett. Wo war sein Liebster denn nur hin? Für gewöhnlich sagte Mana ihm doch, wenn er weg ging. Aber das miese Gefühl dass etwas passiert war, verstärkte sich mit jeder Minute, außerdem wieso war er in seiner Fuchsgestalt und wieso konnte er sich nicht zurück verwandeln? Er hatte es schon versucht, aber völlig unmöglich. Hatte Mana ihn in diese Form gebannt? Müde hatte er schließlich aufgegeben, war in den Thronsaal geschlichen, er hatte darüber nachgedacht, es sich auf dem Thron bequem zu machen, zuckte dann jedoch zusammen, als ein lauter Knall ertönte und sich augenblicklich seine Fuchsgestalt zurück in die Menschengestalt verwandelte. Ein Mal blinzeln und er hatte Mana in den Armen, sank mit diesem auf den Boden und als er eine warme Flüssigkeit über seine Finger laufen spürte, war sein erster Reflex nach Masashi zu rufen. Panisch. Was war passiert? Wo kam Mana her und wieso war dieser verletzt? Irgendwie hatte er es geschafft, diesen ins Schlafzimmer zu tragen und dort auf dem Bett abzulegen, ihn von seinen Klamotten zu befreien, dass er sich die Verletzung genau ansehen konnte, aber zu wirklich viel war er einfach nicht in der Lage, er hatte keine Erfahrung was Heilzauber anging, nie welche anwenden müssen, weil es immer Mana gewesen war, der sich um ihn gekümmert gehabt hatte. Seth gab einen leisen, überforderten Laut von sich, während er sein Oberteil so fest auf die blutende Wunde presste, wie er es sich gerade zutraute, darauf hoffend, dass Masashi seinen Hilfeschrei gehört und die Heiler seines Vaters informiert gehabt hatte, dass dieser überhaupt jemanden informiert hatte, denn er wusste genau, sollte er jetzt von Manas Seite weichen, würde er ihm nie wieder in die Augen sehen können. „Bitte, bleib bei mir, bitte…Ich liebe dich!“ Seth schluchzte leise auf, bevor er zusammen zuckte, als er Schritte und Stimmen hören konnte, die sich schnell näherten - endlich. Womit er jedoch nicht gerechnet gehabt hatte, war dass Masashi einen völlig verwirrten Jasmine vor sich ins Zimmer schob, mit diesem erst direkt vor dem Bett stehen blieb und sich dann so flehend an die Prinzessin wandte, wie es noch keiner von ihnen je gehört gehabt hatte. „Bitte, hilf ihm.“
 

Im Schloss war so etwas wie Panik ausgebrochen, während Kami mit starrem Blick in Klahas Armen zusammengesunken war und stur auf die Stelle starrte, an welcher Mana verschwunden war. Nein. Das durfte nicht wahr sein. Das durfte so nicht enden…Aber er war so wahnsinnig müde. Die Zwangsbeschwörung hatte ihn so wahnsinnig viel Kraft gekostet, dass es ein Wunder war, dass er noch nicht ohnmächtig geworden war, andererseits war Mana nicht lang genug geblieben um ihm seine komplette Kraft zu rauben. Es hatte allerdings gereicht, dass er völlig weg getreten war - selbst als Klaha ihn in ihr Schlafzimmer gebracht gehabt hatte, dauerte es, bis Kami schließlich wieder reagierte - und dann erstmal heftig nach Luft schnappte und sich einrollte, während er nicht anders konnte als immer wieder aufzuschreien und auf das Bettzeug einzuschlagen. So lange, bis er kraftlos liegen geblieben war. Klaha hatte zugesehen, wortlos, hatte gewartet, bis es besser ging und dann seinen Ehemann nur wieder sanft in die Arme genommen. „Sht. Kami, ich verspreche dir, dass wir sie zurück holen können.“ Dieser jedoch schüttelte nur müde den Kopf, lachte freudlos auf. Das würde niemals funktionieren. Da war er sich mehr als sicher. Zusammen hatten sie sich dann richtig ins Bett gekuschelt und Klaha hatte begonnen zu singen. Zwar hatte Kami nicht schlafen können, aber er entspannt sich Stück für Stück mehr, bis er fast schlief - und dann aufschreckte, als es an der Tür klopfte. Ein Diener entschuldigte sich aber nachdem es hieß, er hätte Neuigkeiten, hatten sich Beide wieder aus dem Bett gequält. Keine fünf Minuten später befand sich das Königspaar erneut im Thronsaal und ließ sich Bericht erstatten. „Es tut mir leid, aber nachdem Eure Späher immer noch auf der Suche nach der Prinzessin und Eurem Sohn sind…Sie haben eine Leiche gefunden, nicht weit von einem See entfernt. In einem Waldstück vielleicht eine Stunde oder eineinhalb von hier entfernt.“ Als Kami dieses Mal in seinen Armen zusammen sank, war es einer sanften Ohnmacht zu verdanken und Klaha konnte den Boten nur noch fassungslos ansehen, während er das Gefühl bekam, nicht mehr atmen zu können - es durfte nicht wahr sein. Es durfte nicht Jasmine sein, wenn es dessen Leiche wäre, wie sollten sie regieren können? Er wusste einfach, dass Kami sich davon nie wieder erholen würde und während der Arzt verständigt wurde, kreisten in Klahas Kopf die Gedanken. Konnte Mana wirklich so grausam sein? War dessen Hass so groß geworden in den letzten Jahren?

Under Your Spell

Endlich wieder Freiheit. Seufzend streckte Satsuki seine Flügel langsam aus und war mehr als erleichtert, dass dieses Mal kein Schmerz mehr übrig zu sein schien, der ihn davon abhalten wollte, seine Schwingen zu belasten. Nachdem diese aber auch seit über einem Monat gebrochen gewesen waren, hatte er das Ende seiner Geduld erreicht gehabt - er war ein Engel und kein Mensch…Es war ein Wunder, dass er nicht wahnsinnig geworden war die letzten Tage, aber sein Retter hatte sich bisher auch gut um ihn gekümmert gehabt und mit einem wehmütigen Lächeln drehte er sich zu der Gestalt um, welche noch tief und friedlich schlief - es war besser wenn er verschwinden würde, bevor er aufwachen würde, er wollte sich das Drama ersparen, Dinge erklären zu müssen, die von Anfang an mehr als offensichtlich gewesen waren, seit Kaya ihn vor einer Horde Raubtiere beschützt und zu der kleinen Hütte am Waldesrand gebracht gehabt hatte. Er hätte nie bleiben können, auch wenn sie eine mehr als schöne Zeit zusammen gehabt hatten, von den gebrochenen Flügeln abgesehen, die lange gebraucht hatten um wirklich verheilen zu können. Aber was hatte er erwarten sollen nach einem Dämonenangriff? Zwar hatte er gewonnen, aber zu welchem Preis…Satsuki seufzte nur erneut auf, während er sich mit aller Macht versuchte von dem anderen Mann loszureißen, welcher immer noch friedlich schlief - er hätte sich nie darauf einlassen sollen, aber Kaya hatte einfach etwas an sich, dem er sich nicht hatte entziehen können. Kurz überlegte er nur erneut, ob er ihm einen Brief schreiben sollte - ein schwacher Dank, aber entschied sich schließlich dagegen, sie würden keine Zukunft haben. Und mit einem letzten Blick zurück hatte er die Hütte auch verlassen, alles was von ihm übrig blieb, war eine weiße Feder welche im fahlen Mondlicht zu leuchten schien.
 

Das nächste Mal dass sie sich sehen sollten, war Jahre später - und auf den ersten Blick hätte Satsuki den Anderen gar nicht mehr erkannt - Kaya schien so viel erwachsener geworden zu sein in der kurzen Zeitspanne, dass es ihm schwer fiel, die Augen von ihm zu lassen. Eigentlich hatte er unerkannt verschwinden wollen - was auf einem Ball eigentlich kein Problem hätte darstellen sollen - aber offenbar hatte Kaya ihn doch erkannt gehabt. Und war ihm gefolgt. Und er war so verwirrt gewesen, dass er statt das Gebäude zu verlassen auf einen der riesigen, ausladenden Balkone geflüchtet war - an sich wäre das kein Problem gewesen, seine Flügel hatten ihn noch nie im Stich gelassen, aber etwas hielt ihn davon ab - und es dauerte bis ihm bewusst wurde, WAS es genau war dass ihn zurück hielt - Kaya. Dessen Magie schien um einiges mächtiger geworden zu sein seit sie sich das letzte Mal gesehen gehabt hatten, denn jetzt schien es für diesen eine Kleinigkeit zu sein ihn an Ort und Stelle zu halten und als er es schließlich mit einiger Kraftaufwendung geschafft gehabt hatte, sich zu dem Anderen zu drehen - warf ihn dessen Lächeln vollkommen aus der Bahn. Satsuki musste schlucken, wisperte nur noch ein leises „Kaya…“ Und dann hatte sich der Zauber gelöst und sie waren einander in die Arme gefallen um sich verzweifelt zu küssen. Wie hatte er es nur so lange ausgehalten ohne den Anderen? Der Rest des Abends war wie in einem Nebel an ihm vorbei gezogen - sie hatten es geschafft, zumindest noch zusammen zu tanzen und etwas zu trinken, bevor sie es beide nicht mehr ausgehalten gehabt hatten - er war nie dazu gekommen, nachzufragen, wieso Kaya jetzt im Schloss lebte, dafür hatten sie eine mehr als schöne Nacht zusammen verbracht - zu schön um sich am nächsten Morgen einfach so davon zu schleichen und so hatten sie gemeinsam gefrühstückt und geredet. Satsuki hatte alles erfahren, was er hatte hören wollen auch wenn es schien, als ob Kaya wahnsinniges Glück gehabt hatte, schließlich am Hof des Königs zu enden. Aber nachdem dieser es geschafft gehabt hatte seine Kräfte richtig unter Kontrolle zu bekommen, war es nur eine Frage der Zeit gewesen, bis er schließlich die Aufmerksamkeit von Kami errungen gehabt hatte und dann war alles wie von selbst gelaufen.
 

Nach dem Frühstück hatten sie beschlossen, dass es so nicht weiter gehen konnte, Satsuki hatte versprochen, regelmäßig vorbei zu kommen aber schlussendlich war es komplett anders gekommen. Als Kaya ihm den Weg aus dem Schloss gezeigt hatte, waren sie dem Königspaar über den Weg gelaufen und natürlich war Kami begeistert gewesen, einen Engel persönlich kennen zu lernen. So waren sie ins Gespräch gekommen und im Endeffekt hatte er angeboten bekommen, dass er im Schloss bleiben konnte, dass er ein eigenes Zimmer bekommen würde und er dafür nur ewige Treue schwören musste. Er hatte zwei Monate Zeit bekommen um darüber nachzudenken und diese auch genutzt - um sich im Himmel die Erlaubnis zu holen, seine Kräfte einem Gestaltwandler anbieten zu dürfen. So war er an den Königshof gekommen und hatte schnell gemerkt, dass er kein eigenes Zimmer brauchte - entweder er verbrachte die Zeit im Kampftraining oder mit Kaya und abends war er meist so erschöpft, dass er bei dem Magier einschlief. Aber sie waren sich auch näher gekommen mit den Monaten - noch näher. Es war nicht nur Sex gewesen, irgendwann hatte Satsuki erkannt, was es war, dass ihn so an Kaya fesselte und ab da an waren sie in einer festen Beziehung gewesen und glücklich. Je mehr er sich im Schloss eingewöhnt gehabt hatte, desto mehr hatte er begonnen, sich auch um Jasmine zu kümmern und die Prinzessin näher kennen zu lernen, bis sie Freunde geworden waren. Und auch mit Hizaki und Kamijo begann er sich mehr und mehr besser zu verstehen, nur Klaha war jemand mit dem er nie zurecht zu kommen schien, aber sie tolerierten einander - auch wenn er nicht wusste, wie er mit diesem umzugehen hatte, wenn Kami nicht in der Nähe war, aber zum Glück waren diese Gelegenheiten sehr selten und er lernte sich im Schloss zu bewegen, als wäre er dort geboren worden und sich dort wohl zu fühlen. Und zum ersten Mal in all den Jahren welche er schon am Leben gewesen war, hatte er sich endlich zuhause gefühlt, als wäre er endlich angekommen.



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Kommentare zu dieser Fanfic (10)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  EndlessRain
2017-06-21T18:56:00+00:00 21.06.2017 20:56
Brainfuck … ernsthaft!
Das ist so so so … argh!
Das kannst du mir doch nicht wirklich antun? ;;
Komm schon, das kanns doch nicht gewesen sein Q______Q
*schnieft*
Von:  EndlessRain
2017-06-01T17:35:41+00:00 01.06.2017 19:35
Ein neues Kapittel *-* ♡
*total glücklich*

Das Yuki Masashi ein Bein stellt ist gemein, aber irgendwie stelle ich mir das doch verdammt lustig vor /D
Hach der kann so böse sein … u__u

Aber awww Pegasusstute *-*
Das stelle ich mir wieder mega niedlich vor, vor allen Dingen wenn sie Masashi anstubst <3
Und Jasmine und Hizaki auf ihr, hach ;w;

Oh Gott Kami T__________T"
fuuuu~
Argh!
Wer zur Hölle ist der Sohn von ihm? T___T
*will es unbedingt wissen*
Wobei ich sehr sehr sehr stark zu Kamijo tendiere <w<"
Und jetzt die undefinierbare Leiche? Q____Q
Das ist ganz sicher Kamijo << >>
u___u

gnihihihihi aber Seth das Fuchs *-*
Zu süß einfach T^T
Wie er da in seinem Körbchen liegt <3
Aber Mana tut mir auch leid Q______Q
und und und T______T
Diese FF macht mich fertig xD

Von: abgemeldet
2016-10-07T21:02:04+00:00 07.10.2016 23:02
Q~Q
Ich will wissen, wer der Sohn von Kami ist! >___<
Momentan tippe ich immer noch auf Hizaki <o<
Aber da bin ich mir auch nicht mehr so sicher xD

Ich will zwar nicht, dass die FF ein Ende findet, aber ich MUSS wissen, wie es ausgeht ;____;
Dämliche Zwickmühle u___û
Von: abgemeldet
2016-09-27T17:53:11+00:00 27.09.2016 19:53
Seth als kleines verschlafenes Fuchsi ist so ends niedlich Q^Q
-mag ihn flauschen- >w<

Nyam << >>
Das Kami Kaya so anschreit, ist nicht nett u____û
Und Hizaki … ja, ich glaube nicht, dass das funktioniert x.x
Wäre wohl auch ein kleines bisschen zu einfach >___<
Bin gespannt wies weiter geht ;O;
Von: abgemeldet
2016-09-09T12:49:23+00:00 09.09.2016 14:49
Hach~ ♡
Masashi und Jasmine sind so niedlich zusammen ;A;

Und gleichzeitig tut mir Mana so leid, weil er immer noch wegen Chou leidet
und Seth muss doch bestimmt auch drunter leiden, dass er Mana nicht so glücklich machen kann ;_____;
-schnief-

Wieso ist Kami in dem Kapitel eigentlich so gemein? ;O;
Das ist nicht nett u_u
Wenn Klaha die ganze Zeit aber mit Kami verbracht hat,
dann sollte er das doch jetzt wissen, nachdem Chou gestorben ist oder nicht?
Das er jetzt mit ihrem Zwilling zusammen ist?
Gemein ;A;

Das macht mich traurig Q~Q
Von: abgemeldet
2016-08-14T10:52:19+00:00 14.08.2016 12:52
Deine Art zu schreiben bringt mich zum weinen! Q~Q
Ein bisschen beneide ich dich auch darum >w<"

Du kennst meine Meinung ja |D
Es entlockt mir ganz viele Emotionen und verdammt,
ich will wissen wie es weiter geht! Das ist ja grausam Q___Q
Schreib bloß schnell weiter ;_____;
Von: abgemeldet
2016-08-12T14:19:37+00:00 12.08.2016 16:19
Du hast mich zum weinen gebracht! Q________Q
-schmoll-
-schnut-
Gemeinheit! >___<

Aber HA! ich hatte zumindest Recht, was die letzten zwei Abschnitte anging! >w<
-kratz-
Du musst weiter schreiben, mich so warten zu lassen ist nicht nett! >__<
Von: abgemeldet
2016-07-22T18:39:10+00:00 22.07.2016 20:39
Der Cliffhanger ist gemein! Q______Q
-schmoll-
Wie kannst du mir das antun?! Q__Q
Gemeinheit >____<
Ich muss doch wissen, wie es mit Jasmine weiter geht >______<
Von: abgemeldet
2016-07-19T19:45:00+00:00 19.07.2016 21:45
ICH WUSSTE DAS ES MANA IST! >O<
Lag ich mit meiner Vermutung also richtig |D
Ich hab das ungute Gefühl, dass Mana nicht nett zu Jasmine sein wird ;_____;
Aber jetzt einfach aufzuhören, ist gemein, immerhin muss ich doch wissen wie es weiter geht Q~Q
Von: abgemeldet
2016-07-18T17:10:17+00:00 18.07.2016 19:10
Was soll ich dazu noch schreiben?
Abgesehen davon, dass ich es liebe,
hast du es mit dem Prolog schon geschafft, mir Tränen zu entlocken Q~Q
Es ist wundervoll und so voller Gefühl <3
Ich kann es kaum erwarten, bis es weiter geht, immerhin muss ich doch wissen, was passiert Q____Q
-schnief-
Hach, ich liebe deine FF's einfach so sehr ;A; ♥


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