Karma is a Bitch von blackNunSadako ================================================================================ Epilog: Epilog (Quartett) -------------------------       Zwei Wochen nach den Ereignissen auf Dressrosa       `Der Lichtblick, den wir in unserer Zukunft sehen´     ~Vizen Sicht~     Killer   Eustass Kid und Trafalgar Law, zwei vollkommen unterschiedliche Persönlichkeiten. Feuriges Temperament, welches lediglich durch eine kühle Flasche Rum gelöscht werden konnte, stieß auf die kühne Geduld, die nur auf eine nervliche Herausforderung gewartet zu haben schien.   Beide waren sie Kapitäne, besaßen ihre eigenen Crews und trugen eine große Verantwortung. Zudem war einer von ihnen sturer als der andere, was dazu führte, dass sie oftmals aneinander gerieten und sie, zum Leidwesen aller anderen, ihren Streit nicht selten über beide Schiffe hinweg austrugen. Sodass manch einer, des lauten Gebrülles Kids wegen, nachts keinen Schlaf fand.   ..Und doch hingen sie aneinander, wie zwei sich anziehende Pole eines Magneten. Die Spannung schien jederzeit aufrechterhalten.   Zwischen ihnen bestand wohl eine Art Chemie, die ein Außenstehender, so wie meine Wenigkeit es war, mit bloßem Auge nicht erkennen konnte.     Es gab Tage, da glaubte ich, meinen besten Freund nicht wiederzuerkennen, da sein übliches Verhaltensmuster, welches ich über die Jahre beobachten konnte, sich etwas geändert hatte und dieses sehr befremdlich auf mich wirkte.   Vor nicht allzu langer Zeit hatte er mir einen `guten Morgen´ gewünscht und war früher aufgestanden, um mir dann bei dem Frühstück in der Kombüse zu helfen. Ein anderes Mal verzichtete er freiwillig auf einen Trinkabend, um dem Kapitän der Heart-Piraten bei seinen Studien Gesellschaft zu leisten. Dies waren nur einige wenige Beispiele, von den vielen anderen, die mir zwischenzeitlich aufgefallen waren.   Persönlich stand ich dem Ganzen jedoch neutral gegenüber.   Kid blieb eben Kid, ob er nun, wie früher, besoffen von sich selbst und seinem `Astralkörper´ schwärmte oder, wie heute, mit seinem `perfekten´ Chirurgen und dessen Fingerfertigkeit prahlte.   ..Und wie er dies tut.. ziemlich oft sogar, wie ich ernüchternd feststellen muss...     Nun, jedenfalls hatte sich sonst nicht viel verändert.   Die Kid-Piraten und die Heart-Piraten harmonisierten miteinander und unsere Allianz schien niemals zu enden.   ..An diesen Zustand könnte ich mich gewiss gewöhnen...       ###       Bepo   Mein Käpt'n war nur noch mit dem blöden roten Teufel zusammen!   Wie alter, roter Kaugummi klebte der andere Kapitän an meinem besten Freund und das regte mich tierisch auf. Er hatte deswegen kaum noch Zeit für mich.   Anstatt zweimal, bürstete Law mein Fell nur noch einmal täglich und nachts schlief er oft nicht in seiner Kajüte, deshalb ging ich des öfteren zu Shachi und Peng ins Zimmer, um nicht ganz so allein zu sein.   ..Schnief..   ..Ich kann mich doch gar nicht bei ihm Entschuldigen, wenn er nicht da ist...   Manchmal fragte ich mich, ob ich ein böser Bär war, weil ich den rothaarigen Kapitän nicht mochte. Ja, er hatte Law geholfen, dafür hatte ich mich auch bei ihm mit einer langen, pfotengeschriebenen Danksagungs-Schriftrolle bedankt.   ..Aber mögen tue ich ihn trotzdem nicht, weil er mich immer so hämisch angrinst, wenn er an mir vorbeiläuft..   ..Das macht der rote Dämon doch extra!..     Naja, wenigstens konnte ich das herzliche Lächeln meines besten Freundes sehen. Sogar viel öfter, als früher und das machte mich unheimlich glücklich. Besonders in den frühen Morgenstunden oder wenn mein Käpt'n sich abends heimlich aus seiner Kajüte schlich.. Da kam er jedes Mal mit einem ehrlichen Lächeln wieder zurück.   Ich wusste zwar nicht, was er genau auf dem anderen Schiff tat, wahrscheinlich ging er mit dem anderen Kapitän Spazieren oder schaute sich die Sterne an, aber ich freute mich für ihn.   Zudem hatte er mir, als Wiedergutmachung, erlaubt, meinen Futter-Bunker in unseren großen Lagerraum umzuräumen, dort konnte ich noch viel mehr Schokolade unterbringen, als in dem viel zu kleinen Geheimraum unter dem Bett meines Käpt'ns.     Law wirkte viel entspannter und ruhiger als vorher. Zum Schlafen nahm er nicht mehr diese merkwürdigen Tabletten, aß genügend und sah auch reichlich gesünder aus. Ab und an schien er sich zwar das Knie angestoßen zu haben und humpelte deswegen manchmal etwas, aber sonst ging es ihm allem Anschein nach gut.   Auch die Stimmung in unserer Crew hatte sich verändert. Die morgendliche, schlechte Luft, die häufig bei uns herrschte, war weg. Stattdessen waren alle ausgelassen und genossen täglich den Anbruch eines neuen Tages.   ..Die Kid-Piraten sind lustig, die mag ich..   ..Nur die rothaarige Spaßbremse nicht..   ..Doch solange es allen gut geht, fühle ich mich pudelwohl...           ~Kapitän Sicht~           Eustass Kid   ..Trafalgar Law is'n selbstverliebter Besserwisser, der einen übertriebenen Plüsch-Fetisch hat..   ..Ich mein' , selbst sein Vize ist ein wandelnder Plüschball, das sagt' doch schon alles...   ..Der Doc steht total drauf, Sachen zu zerschnippeln und hat dabei immer 'ne echt grausige Fratze auf..   ..Doch beim Kochen is' er die totale Niete, da kann er nich' mal 'ne Paprika richtig schneiden, ohne dass er sich dabei fast selbst den halben Finger absäbelt..   ..Ein Kontroll-Freak is' der Kerl auch und hat 'nen Sauberkeits-Fimmel noch dazu..   ..Zudem zwingt der Sadist seine Crew dazu, selbst im Sommer diese dicken Kartoffelsäcke zu tragen, damit er ihnen beim Leiden zusehen kann, während der feine Herr selbst oben ohne 'rumläuft...   ..Der Plüsch-Doc wohnt in einer Sardinendose, die permanent nach Frische und Hygiene muffelt, ganz anders als meine, nach gutem Alkohol duftende, Bar..   ..Trafalgar schläft zu wenig und kippt sich stattdessen das ekelhafte, braune Gesöff hinter die Binde.. darum sind seine Augenringen auch so groß, dass ich dabei immer an 'nen riesigen Waschbären denken muss..   ...   ..Law ist eben ein Kaliber, das man in keiner Schusswaffe der gesamten Grand Line finden kann...     Meine Gedanken schüttelte ich ab, die mir durch den Kopf gingen, während ich Trafalgar offen anglotzte. Dabei trug ich ein dreckiges Grinsen auf meinen roten Lippen, das ich ihm deutlich präsentierte.   Der Chirurg sprang in diesem Augenblick, von seinem Schiff, auf das meinige. Die dunkle Aura, die er mit sich 'rumschleppte, konnte ich regelrecht riechen und den fixierenden Blick seiner silbernen Augen auf meiner Haut spüren.   Grinsend meine Augenlider schließend, lehnte ich mich mit dem Rücken weiter an die Reling meines Schiffes, an der ich mich mit beiden meiner Ellenbogen abstütze.   Meinen Kopf drehte ich in Richtung des Himmels und genoss dann die leicht salzige Meeresluft, die mir um die Nase wehte..   ..Bis ich die mir nur allzu bekannten Schritte hörte, die sich mir näherten und meine Mundwinkel sich deswegen weiter nach oben zogen, dabei blieben meine Augen weiterhin geschlossen.   ..3.. 2.. 1..-   "Eustass-ya.", hörte ich seine vor Gift strotzende Stimme, die mir meinen Namen regelrecht vor meine Stiefel spuckte, vergeblich versuchte er sie ruhig und beherrscht klingen zu lassen. "Wie ich sehe, genießt du das Wetter, wie schön für dich.", erklangen seine abfälligen Worte, noch bevor er mich überhaupt erreicht hatte, was mich dazu brachte, noch schmutziger zu Grinsen. "Natürlich möchte ich den scheiternden Versuch, deine blasse Haut zu bräunen, keinesfalls stören. Dennoch habe ich eine Frage an dich: Hast du nicht etwas überaus wichtiges vergessen?"   ..Hab' ich das..?   "Geb' mir 'ne Minute, vielleicht fällt's mir dann wieder ein.", entgegnete ich ihm, gähnte laut auf und hielt mir dabei eine Hand an meinen Mund. Ehe ich locker mit den Schultern zuckte. "Nope, nich' dass ich wüsste."   Trafalgar stand nun vor mir, das ungeduldige Tippen seiner Schuhe auf den Dielen meines Decks waren deutlich hörbar. Seinen, auf mich gerichteten, tödlichen Blick konnte ich mir, trotz geschlossener Augen, deutlich vorstellen.   "Ist dem so? Nun, dann werde ich mich etwas deutlicher ausdrücken, damit selbst jemand, mit einem Intelligenzquotienten wie dem deinigen, es versteht: Seit einer Stunde habe ich auf dich gewartet. Vergeblich, wie du sehen kannst.", nahm seine Stimme einen scharfen Ton an, während ich weiter selig vor mich hin grinste und die warme Brise genoss, die mir um die Nase blies. "Da dein Gedächtnis dem einer Fliege gleicht, helfe ich dir nur zu gern auf die Sprünge: Wir. waren. verabredet."   ..Echt..?   "Waren wir das, Trafalgar..?", runzelte ich nun gespielt meine Stirn, das Schmunzeln nicht von meinen Lippen weichend, woraufhin er ein kaum hörbares: `Und für solch einen Idioten habe ich am Herd gestanden.´ in seinen dunklen Kinnbart murmelte.   ..Als ob ich das nicht wüsste...   "Du hast gekocht, Traf..? ..Wie steh'n da meine Überlebenschancen, wenn ich das ess'?", lachte ich rau auf, ohne ihn dabei anzusehen, und kippte damit bewusst das Benzin ins Feuer, das dieses entfachte. Doch sollte ich nicht Eustass Captain Kid heißen, wenn ich nicht noch eins drauf setzen musste. "Du, als oberste Krankenschwester, kannst mir doch sicher sagen, wie lang' ich dann in deiner Horror-Klinik verbring'n muss, nich'?"     Jawohl, ich wusste ganz genau, was jetzt geschah und wie Trafalgar darauf reagierte. Spätestens, als seine Finger grob nach meinem Mantel griffen und er sein erzürnt-leise gesprochenes `Shambles´ über seine Lippen brachte, war mir bewusst, dass die Kanone soeben ihre Ladung abgefeuert hatte.   ..Warum ich meine Griffel nicht von der Gefahr lassen kann..?   ..Weil der Chirurg rattenscharf aussieht, wenn er wütend is' und ich es kann, deswegen!..       --       `Der Küchenchef des Todes´, wie ich ihn freundlicherweise taufte, hatte mich auf den Stuhl an seinem Küchentisch verfrachtet, auf dem der Kochtopf mit dem fraglichen Inhalt stand.   Er hielt mir mahnend-auffordernd den Löffel vor die Nase, seinen fixierenden Blick nicht von mir ablassend, und wartete ungeduldig darauf, dass ich ihn nahm.   "Auf meinem Schiff werden keine Lebensmittel verschwendet, Eustass-ya.", klang seine Stimme düster und bestimmend, während ich mich einmal ausgiebig streckte und meinen Arm dann locker-lässig über der Lehne des Stuhles baumeln ließ, was ihn fast zum Überkochen brachte. "Nun gut, dann stelle ich dich vor die Wahl; Entweder du isst es, oder..."   ..Oh, shit! Bloß nicht sein `oder´!..   Weiter musste der Doc nicht sprechen, da ich im nächsten Moment den Löffel mit meinen Kräften anzog, diesen dann blitzschnell in die Plörre tauchte und ihn anschließend genauso eilig zwischen meine roten Lippen schob.   Das sadistische Schmunzeln, das sich daraufhin auf den Zügen des zufriedenen Plüschträgers breit machte, war aus jedem seiner folgenden Worte 'rauszuhören. Meine Gesichtsfarbe nahm währenddessen einen noch blasseren Ton an, weil ich das abstoßende Zeugs nicht 'runterbekam.   "Das Schlucken nicht vergessen, Eustass~.", belächelte der Penner meine Notlage und stützte sich dabei mit einer Handfläche auf dem Tisch ab, um sich daraufhin langsam zu meinem, vor Ekel verzogenen, Gesicht 'runterzubeugen. "Andererseits kann ich verstehen, dass du dir den unvergleichbaren und exzellenten Geschmack meiner, nur für dich zubereiteten, Köstlichkeit auf deiner Zunge zergehen lassen möchtest.. Deswegen werde ich Gnade walten lassen und geduldig darauf warten, bis du jeden einzelnen Löffel davon aufgegessen hast."   Die Drohung saß. Sie brachte mich dazu, die fast rohen Gemüsestücke, mit einem tiefen Atemzug durch meine Nase, hastig 'runterzuwürgen, während ich meinen Körper gleichzeitig davon abhielt, sich nicht dabei deutlich zu schütteln oder ihm seine Köstlichkeit direkt in seine Visage zu spucken.   "So ist es gut, lass' dir ruhig Zeit.", sprach der miese Sadist in einem beruhigend-flüsternden Ton, wie zu einem Köter, und genauso fühlte ich mich auch. Dann ließ er sich geschmeidig auf den Holzstuhl gegenüber dem meinen nieder, um mich von dort aus genauestens zu beobachten. "Keine Sorge, Eustass.. Ich bin schließlich ein Mediziner, welcher etwas von seinem Fach versteht."   ..Heißt im Klartext: Wenn ich droh' abzukratzen, wird er mir den Abtritt nich' gönnen und mich immer wieder auf's Neue dieser Folter aussetzen..   ..Eustass Kid, du bist ein echter Glückspilz..     Leise seufzend fuhr ich mir mit einer Hand durch meine rote Haarpracht und beugte mich schließlich meinem Schicksal, das ich mir selbst ausgesucht hatte.   "Es schmeckt gar nich' so übel.", zog ich einen meiner Mundwinkel nach oben und griff dann mit meinen Fingern nach dem Löffel, den ich dann in den Topf gleiten ließ. "Du wirst besser, Traf."   Daraufhin legte sich ein freundliches Lächeln auf Trafalgars Lippen, der sein Kinn auf dem Handrücken seiner gefalteten Hände bettete und mich weiterhin stumm anschaute, während ich genauso schweigend den Inhalt des Behälters restlos leerte.   ..Manche Dinge werden sich zwischen uns eben nie ändern...         ##~Szenen-Wechsel~##           Trafalgar Law   ..Eustass Kid ist ein cholerischer Sturschädel..   ..Seine Lieblingsbeschäftigung ist das Feiern, Toben und Prahlen.. In seinen Augen ist er die Nummer eins in allem und überzeugt davon, dass er, wenn er am lautesten brüllt, auch Recht hat...   ..Zwei Stunden verbringt Eustass morgens im Badezimmer, damit seine Haare ebenso wie eine glatte Eins stehen und sein Lippenstift sich perfekt an seine Lippen schmiegt..   ..Als Narzissten würde ich ihn beschreiben, jedoch bezweifle ich, dass er mit diesem Wort etwas anfangen kann.. Zudem wäre es ihm vollkommen gleich, weil seine eigene Meinung die ist, welche für ihn zählt..   ..Allein aus dem Gefühl heraus handelt er, stürzt sich Hals über Kopf in gefährliche Situationen.. Und lacht dabei schmutziger, als der klebende Dielenboden seiner Bar..   ..Seine Crew besteht aus einer Ansammlung von Wrestlern aller Schwergewichtsklassen, welche einen recht eigensinnigen Modestil besitzen, der einen jeden Jahrmarkts-Besitzer im Neid erblassen lässt..   ..Nicht einmal einen Schiffsarzt hat er an Bord, sodass ich für seine Leichtsinnigkeit aufkommen, und ihn oftmals wieder zusammenflicken, muss...     ..Eustass hat einen überaus unruhigen Schlaf und einen dauerhaft erhöhten Blutdruck, den ich rund um die Uhr überwachen muss..   ..Zudem ist seine Patientenakte die umfangreichste, welche sich in meinem Besitz befindet und umfasst mittlerweile um die fünf gefüllten Ordner..   ..Ob ich mich von Kid benutzen lasse..? ..Manchmal frage ich mich, wer von uns wen `benutzt´...       Ein nicht sehbares Schmunzeln legte sich, wegen meines Gedankens, auf meine Lippen. Mit meinem Rücken lehnte ich locker an der metallischen Tür meines Operationsraumes und zog nun, mit einer geübten Handbewegung, meine gepunktete Plüschmütze über meine Stirn.   In dem Schatten meiner Kopfbedeckung verborgen, blickten meine Augen interessiert zu dem großen Operationstisch, welcher sich in der Mitte der Räumlichkeit befand.   Ein offener Werkzeugkasten stand auf diesem, in welchen die geschickten Finger meines persönlichen Mechanikers im Sekundentakt griffen. Mit seinem Rücken lag er auf dem Boden unter dem Tisch, neben ihm sein Mantel und über seinen Augen trug er seine Fliegerbrille.   Hochkonzentriert widmete Eustass sich der Aufgabe, um die ich ihn nicht einmal bitten musste. Und reparierte die defekte Hebelschaltung der Gerätschaft, die er durch Zufall einige Minuten zuvor, bei einer Routineuntersuchung, aus den Augenwinkeln bemerkt hatte.   Dabei fluchte er in regelmäßigen Abständen und sein dauerhaftes Knurren war ebenfalls deutlich zu hören.   Seine Kräfte setzte er bewusst nicht ein, wollte mir mit seinem handwerklichen Akt vermutlich imponieren.. und hatte vollsten Erfolg damit, da ich ihm seine Hilfe hoch anrechnete.   Des weiteren schien er sehr wohl zu wissen, dass ich ihm in diesem Augenblick bei seiner Tätigkeit zusah, legte es geradezu auf meine Aufmerksamkeit an und genoss diese sichtlich.   ..Persönlich bin ich der Meinung, dass er nicht nur mit seinem Geschick angeben möchte, sondern er diese Tätigkeit eher als eine Art Wiedergutmachung, für die kostenlosen Behandlungen, ansieht..   ..Eustass Kid ist jemand, der seine Rechnungen immerzu begleicht und diesen, seinigen Charakterzug weiß ich sehr wohl zu schätzen...       --       "Ha! Das war 'n Kinderspiel!", erhob Eustass sich aus seiner knienden Position, grinste mich breit an und ließ den Schraubenschlüssel zwischen seinen Fingern rotieren. Bevor er sich langsam die Fliegerbrille, mit seinem Daumen, von seinen Augen schob. "Jetzt kannst'e dein nächstes Opferlamm zerschnippeln, ohne dass du Muffensausen haben musst, dass es dir dabei flöten geht."   Den nicht vorhandenen Staub von seiner gefleckten Hose abklopfend, ließ er das Werkzeug anschließend in den Werkzeugkasten gleiten und ging dann sicheren Schrittes auf mich zu.   "Bewunder' mich ruhig, soviel du willst. Tu dir bloß kein' Zwang an, Trafalgar.", stellte er sich mit einem überheblich-selbstgefälligen Grinsen direkt vor mich und plusterte stolz seine Brust auf, dabei zeigte er mit seinem Daumen auf sich selbst. "Du kannst auch vor mir auf die Knie fallen, wenn du das willst. Dagegen hätt' ich auch nix einzuwenden."   Ein stummes Auflachen brachte ich ihm entgegen, schüttelte dabei meinen Kopf und schob meinen gepunkteten Hut, mit einer lockeren Fingerbewegung, ein Stück weit nach oben, damit ich ihm direkt in die Augen sehen konnte.   "Der Boden meines OP's mag zwar klinisch rein sein, jedoch muss ich dein freundliches Angebot tragischerweise ablehnen.", sprach ich ihm schmunzelnd zu, ihm meine Dankbarkeit in Form eines sanften Nickens entgegenbringend, bevor ich mich umdrehte, um nach der Klinke der Tür zu greifen. "Da fällt mir ein, dass ich dich nochmals um einen persönlichen Gefallen bitten muss, Eustass-ya~."     Durch meine wispernd-summende Betonung seines Namens, erlangte ich seine volle Aufmerksamkeit. Wie von mir erwartet, kam ich nicht dazu, die Tür zu öffnen, da Eustass dies verhinderte, indem er, noch im selben Augenblick, seine Handfläche grob gegen das Metall derselbigen schlug.   Gleichzeitig drückte er seinen muskulösen Oberkörper gegen meinen Rücken, wodurch er mich zwischen sich und der Tür fixierte. Als ich seine dunkel geraunten Worte an meinem Ohr vernahm, zeichnete sich ein amüsiertes Schmunzeln auf meinen Lippen ab.   "So, so, du brauchst mich also, Traf..?", hauchte mir seine düstere Stimme zu, dabei wanderte seine freie Hand langsam die linke Seite meines bedeckten Oberkörpers hinab, "Sag' mir.. wie sehr du mich brauchst."   Leicht lehnte ich mich nach hinten, in die warme Berührung seiner freien Brustmuskeln, legte meinen Hinterkopf an seinem rechten Schulterblatt ab und sah mit meinen amüsiert-funkelnden Augen, von unten herauf, in die flammend-bernsteinfarbenen seinigen.   "Wie sehr ich dich `brauche´ möchtest du wissen?", fragte ich ihn, meine Mundwinkel weiter nach oben ziehen, während ich meine Hand locker hob, um daraufhin meine Finger zu verkrampfen. Kurz darauf baute sich langsam meine bläulich-schimmernde Kuppel um uns auf.   "Nun, das Gestell meines Bettes scheint höchstwahrscheinlich ebenfalls eine Reparatur nötig zu haben. Darum würde ich dich bitten, mir in mein Schlafzimmer zu folgen.. Dort werde ich dir deine Frage sicherlich beantworten können."     ..Als ob du die Antwort nicht längst wüsstest, Eustass-ya..   ..Jedoch werde ich diese mit Vergnügen abermals in dein Gedächtnis rufen..   ..Schließlich bist du doch etwas vergesslich, nicht?..     "..Shambles.."       ~*~       Einen Monat nach den Ereignissen auf Dressrosa       `Der Schatten, den unser sorgenfreies Leben wirft´     ~Vizen Sicht~     Killer   Es war früher Morgen, als ich die Zeitungsmöwe, vom Krähennest aus, erblickte. Ich genoss momentan die letzten, ruhigen Minuten der Nachtwache, welche ich am letzten Abend zugeteilt bekommen hatte. Und winkte daraufhin den Vogel zu mir, um die morgendliche Zeitung von ebendiesem zu erhalten.   Nachdem ich die zusammengerollten Schriftblätter in den Händen hielt, steckte ich dem Tier die geforderten Berry in seinen Brustbeutel, woraufhin es wieder wegflog.   Die Schlagzeilen des Tages, welche auf der vordersten Seite der Zeitung abgebildet waren, sprachen, wie so oft, ausschließlich über unsere hoch geschätzte Weltregierung, deren neuen Gesetze und den blau-weiß uniformierten Hütern von ebendiesen.   ..Weitere, sinnlose Nichtigkeiten, mit denen die Regierung versucht, die Freiheit eines jeden einzelnen zu rauben.., dachte ich mir lautlos seufzend und überflog die erste Seite lediglich flüchtig, ehe ich zur nächsten umblätterte.   Auf dieser war die Crew des Strohhuts abgebildet, welche, laut unglaubwürdiger Zeugenaussagen, `Unruhe stifteten´. Zudem hatte ihr Schiffsarzt ein Heilmittel für eine Volkskrankheit entwickelt, sodass er die Bewohner einer ganzen Insel von dieser erlöste.   Nun, alleinig der erstere Abschnitt stand dort geschrieben, ihre ehrenhaften Taten wurden wissentlich vor der Bevölkerung geheim gehalten.   ..Piraten sind schließlich herzlose und skrupellose Gesetzesbrecher, nicht wahr..?   Lediglich ein Kopfschütteln hatte ich für die Artikel der Lügen-Presse übrig. Manchmal fragte ich mich, ob die Weltregierung wirklich glaubte, dass sie die Leute mit ihren erfundenen Geschichten täuschen konnte.. Leider verschlossen dennoch viele, naive Menschen bewusst ihre Augen vor der Wahrheit und ließen sich die Meinungen anderer gewollt in ihren Mund legen.   Erneut blätterte ich weiter, fand einen uninteressanten Bericht nach dem anderen und wollte die Suche, nach einer, mich unterhaltenden Schlagzeile bereits aufgeben.. Allerdings stieß ich dann auf etwas, was mich mehr als nur amüsierte. Die letzte Seite, um es genauer ausdrücken, war ein wahrlich vergnüglicher Anblick für meine interessierten Augen, welche sich hinter meiner Maske verbargen.     Mehrere Fotos waren dort abgedruckt worden.. von gewissen Personen, die mir nur allzu bekannt vorkamen.   Die Überschrift, welche sich in kursiv-fettgedruckter Schrift genau in der Mitte des oberen Blattes befand, lautete: `Allianz der Kid-Piraten und der Heart-Piraten – Das Bündnis des sadistisch Teuflischen´   Wegen dem einfallslosen Titel musste ich unwillkürlich schmunzeln. Daraufhin schweiften meine Augen über die beiden Bilder, welche direkt unter der Überschrift zu finden waren.   Links wurde Kid, mit dem hämischsten Grinsen auf seinen Gesichtszügen und dem bedrohlichsten Ausdruck in seinen Augen, gezeigt. Mein bester Freund setzte, zu dem Zeitpunkt, als das Foto aufgenommen wurde, seine Teufelskräfte ein, sodass er in einer Angriffshaltung zu sehen war, in welcher er eine große Kanonenkugel abstieß. Dabei hatte er seinen rechten Arm ausgestreckt, seine Hand hielt er offen in Richtung der metallischen Kugel, die seinen Körper nicht erreichen konnte.   Rechts war der Chirurg mit der Plüschmütze abgebildet. Dieser trug ebenfalls eine dämonisch-sadistische Mimik, bei welcher seine Lippen unheilvoll schmunzelten. Seine, von der Mütze halb bedeckten, Augen blitzten dabei dunkel auf. In seiner Hand hielt er ein würfelförmiges Herz, welches er sich wohl zuvor, mit Hilfe seiner Kräfte, bemächtigt hatte.   Unter den beiden Kapitänen konnte man, wie zu erwarten, ihre Vizen sehen. Ich musste zugeben, dass sie diesmal ein wahrlich gut getroffenes Bild, von meiner Wenigkeit, wählten.. In einer springend-liegenden Angriffsposition, bei welcher ich, in Begleitung meiner rotierenden Sicheln, durch die Luft getragen wurde.   Bepo hingegen sah in meinen Augen nicht sonderlich bedrohlich aus. Allem Anschein nach hatte er, kurz vor der Aufnahme des Fotos, einen Schokoladenriegel gegessen. Die braune Süßigkeit, welche verteilt um seine Schnauze und seine Pfoten klebte, konnte man jedoch, dank der schwarz-weiß Darstellung, leicht mit einer andersfarbigen Flüssigkeit verwechseln.   Gewiss war der Irrtum von der Presse bewusst eingefädelt worden. Wahrscheinlich konnten sie kein anderes Bild auftreiben und wollten den Vizen der Heart-Piraten nicht als liebenswerten und schokoladensüchtigen Bären abbilden, welcher sicherlich einige Sympathiepunkte der Bevölkerung gewonnen hätte.     Unter dem meinigen Foto gab es etwas, was mich ein wenig verwunderte. Unerwarteterweise befanden sich dort nicht, wie von mir erwartet, die Bilder von Heat und Wire. Sondern das Penguins, welcher, mit seinen beiden entsicherten Revolvern, direkt in die Kamera zielte.   Anscheinend hatten sie die Mitglieder verwechselt, sodass nun beide Kid-Piraten unter Bepo abgedruckt waren.. Vielleicht hatte das Ganze aber auch eine gänzlich andere Begründung.   ..Sie werden den Kappenträger und mich doch nicht etwa zusammen gesehen haben..?   Einen meiner Mundwinkel schmunzelnd nach oben ziehend, faltete ich langsam die Zeitung zusammen und sprang dann, mit einem geübten Sprung, von dem Krähennest herunter. Daraufhin begab ich mich auf den Weg zu meinem besten Freund, welchem ich die Neuigkeiten zeigen wollte, die er gewiss ebenso belustigend fand, wie ich selbst.       ###       Bepo   Law war, seit gestern Abend, in seinem Studierzimmer und verbot es uns, in die Nähe von diesem zu kommen. Unschlüssig stand ich, mit dem Frühstückstablett in meinen Pfoten, in dem langen, verdunkelten Gang, der zu dem Zimmer führte, und blickte ratlos auf die Tür, die ich aus der Ferne sehen konnte.   Meinen Kopf neigte ich nachdenklich hin und her, während mir der bittere Geruch der dampfenden Kaffeetasse, die auf dem Tablett stand, um meine empfindliche Nase wehte. Weswegen ich sie sofort angeekelt rümpfte.   Bis heute verstand ich nicht, was mein Kapitän an dem schauderhaften Getränk mochte. Es roch furchtbar und brachte mich dazu, mich zu schütteln. Doch hatte ich zurzeit ein ganz anderes Problem, das mir Sorgen bereitet.   ..Ich darf mich seinem Studierzimmer nicht nähern.., erinnerte ich mich an seinen Befehl und warf dabei einen Blick auf den Teller mit Reisbällchen, ..Aber Law muss doch etwas essen..   ..Wie soll ich ihm sein Frühstück bringen, wenn ich nicht zu ihm gehen kann..?     "Hey, Plüsch-Teddy, bist'e im Stehen eingepennt, oder was?", hörte ich hinter mir die hämische Lache meines schlimmsten Feindes und drehte mich deswegen ruckartig um, damit ich ihm einen bissigen Blick zuwerfen konnte. Der Dämon kam gehässig grinsend auf mich zu, blieb dann vor mir stehen und wuschelte mir obendrein noch grob durch das Fell meines Kopfes. "Kein Grund gleich die Krallen auszufahren. Ich weiß doch, dass du mich zum Fressen gern hast, Kleiner."   ..K-Kleiner..?   Knurrend schüttelte ich seine Hand ab. Das Tablett, das ich weiterhin mit beiden Pfoten hielt, wollte ich ihm in seine blöde Clowns-Fratze pfeffern, doch war das Essen für Law gedacht, deswegen konnte ich es nicht tun. Daraufhin schnappte sich der rothaarige Kapitän, wie selbstverständlich, eines der Reisbällchen und steckte es sich in seinen Mund, was mich noch wütender machte.   "Das ist für meinen Käpt'n!", rief ich ihm aufgebracht entgegen und streckte dabei meine Arme über meinen Kopf, um Laws Frühstück vor den Klauen des Teufels zu retten. Doch lachte dieser mich wieder nur aus, sah mich dann musternd an und zog seine Mundwinkel weiter nach oben.   "Und warum bringst'e es ihm dann nich'?", fragte er mich, während er nochmals in den Reisball biss, "Sag' bloß, du traust dich nich' allein durch den dunklen Gang zu geh'n. Hast'e etwa Angst, Bärchen?"   "Nein!", verteidigte ich mich lautstark und senkte dann meinen Kopf in Richtung des Bodens, ehe ich leise vor mich hin murmelte, "Der Käpt'n hat es verboten, sich seinem Zimmer zu nähern, tut mir leid."   ..Warum entschuldige ich mich überhaupt bei dem blöden Dämon?!..   ..Menno.. Es ist mir einfach rausgerutscht...     Als ich jedoch, statt eines spottenden Lachens, den mich zutiefst verwirrenden, ruhigen Unterton in der Stimme des anderen Kapitäns vernahm, sah ich ihn überrascht blinzelnd an.   "Kein Problem, Kleiner, überlass' das mir.", wirkte sein Blick befremdlich freundlich, während er seine Hand hob und seinen Zeigefinger, in einer anlockenden Geste, krümmte. "Ich bin sowieso auf dem Weg zu ihm, da kann ich's auch mitnehmen."   Es waren seine letzten Worte, bevor er mir den Rücken kehrte und an mir vorbeistiefelte. Festen Schrittes lief der rothaarige Kapitän den Flur entlang, direkt auf die Tür des Studierzimmers zu, dabei schwebte das metallische Tablett, in der Luft, hinter ihm her.   "Bedanken kannst'e dich später bei mir!", winkte er mir noch über seine Schulter ab, ohne sich umzudrehen, und verschwand schließlich in dem Schatten des spärlich beleuchteten Ganges.     Minutenlang stand ich regungslos dort. Meine Augen schauten in die Leere der Dunkelheit, während meine Schnauze weit offen stand.   Solange, bis Shachi mir freundschaftlich gegen die Schulter boxte und mich aus meiner Abwesenheit holte.   "Du siehst aus, als ob du 'nen Geist gesehen hättest, Bepo.", begrüßte er mich lächelnd und folgte dann, mit seinem Blick, den entgleisten meinen, der ins Nichts starrte.   Ich jedoch, brachte nur einige stotternde Worte hervor, dabei griff ich hastig, mit einer meiner weißen Pfoten, in die Tasche meines orangenen Anzugs.   "E-Er ist besessen.", flüsterte ich leise, während ich mir den Schokoladenriegel in meine Schnauze steckte, "Oder ist er vielleicht krank?"   ..Nun mache ich mir ernsthafte Sorgen um den roten Teufel..   ..Er ist freundlich zu mir gewesen..   ..Das ist unheimlich.. und macht mir Angst...           ~Kapitän Sicht~           Eustass Kid   Grinsend steckte ich die zusammengerollte Zeitung in die Innentasche meines Mantels und hob dann meine lockere Faust, um an dem Horror-Zimmer des Plüsch-Docs anzuklopfen.   ..Jop, `anklopfen´, da hast'e schon richtig gehört..   ..Selbst ein Eustass Kid weiß, wann er die Privatsphäre eines anderen respektieren muss und deswegen-   ..Ha, ist nur 'n Scherz! ..Der eigentliche Grund is', dass ich nich' unbedingt scharf drauf bin, dass mir irgend so'n gemischtes Experiment um die Ohren fliegt, sobald ich die Tür aufreiß'..   ..Einmal hat mir echt gereicht...     Kurz nach dem Klopfen hörte ich, von der anderen Seite der Tür, ein: "Du kannst eintreten, Eustass-ya." Weswegen ich meine Mundwinkel nach oben zog und dann nach der Türklinke griff. Anschließend schritt ich in die Räumlichkeit, die, gegen meine Erwartungen, mit der hellen Morgensonne durchflutet wurde.   ..Da hat Trafalgar doch glatt mal die Rollos seiner Bullaugen hochgezogen.. Sachen gibt's...   Law stand vor einem langen Tisch, auf dem sich mehrere Reagenzgläser mit verschiedenfarbigem Inhalt befanden, und starrte diese nachdenklich an. Als ich selbstsicheren Schrittes auf ihn zuging, drehte er sich kurz zu mir um und formte seine Lippen zu einem leichten Schmunzeln.   "Guten Morgen, Eustass.", begrüßte er mich mit neutraler Stimme, nahm dann die Tasse von dem Tablett, das neben uns schwebte, und richtete seinen Blick dann wieder auf seine Hexenküche. "Mit deinem Besuch habe ich in der Tat nicht gerechnet. Kann ich denn etwas für dich tun?"   Nachdem ich das metallische Tablett, mit meinen Kräften, auf einen der unbenutzten Tische abgestellt hatte, zog ich einen der Drehstühle an, die hier 'rumstanden. Und setzte mich dann auf diesen, rechts neben den stehenden Trafalgar.   "Nope.", antwortete ich ihm und musterte dabei die bunten Reagenzgläser, "Ich wollt' dir nur dein Frühstück bring'n."   ..Und dich sehen.. aber das muss ich dir ja nich' unbedingt auf die Nase binden...   "Wirklich? Wie nett von dir.", trank er gelassen einen Schluck seines Bohnen-Gesöffs und warf mir einen amüsierten Blick über seine Schulter zu. "Übrigens kommt mir dein Erscheinen sehr gelegen.. Du bist nicht zufällig durstig, Eustass?"   Leise seufzte ich auf, sah ihn skeptisch an und schweifte mit meinen Augen einen Moment lang über seine zerstreute Morgen-Erscheinung. Trafalgar trug seine Plüschmütze nicht, weswegen seine schwarzen Haare wild in alle Richtungen standen. Was mich wiederum dazu brachte, meine Mundwinkel nach oben zu ziehen, während ich locker mit meinen Schultern zuckte.   "Ich weiß nich'.. Vielleicht bin ich das ja.", grinste ich ihn an und griff dabei nach einem der länglichen Reagenzgläser. Eine leuchtend-bläuliche Flüssigkeit befand sich darin, die ich kurz musterte.. Bevor ich das Gefäß, ohne Zögern, an meine Lippen ansetzte.   Nachdem ich die Mixtur getrunken hatte, stellte ich das leere Behältnis wieder zurück in seine Halterung und schüttelte mich innerlich, wegen dem süßlich-säuerlichen Geschmack, der mir die Kehle hinabrannte.   Es war nicht das erste Mal, dass ich das Versuchskarnickel für Trafalgar spielte. Ich wusste nicht, was für eine Überraschung er diesmal für mich zusammengemischt hatte, interessierte mich auch nicht die Bohne dafür und hatte vollstes Vertrauen in seine medizinischen Fähigkeiten.   ..Wenn er mich hätte vergiften wollen, hätt' er das doch schon längst getan...   "Womit kann ich diesmal rechnen, Doc? ..Oder soll ich mich überraschen lass'n?", fragte ich ihn belustigt und verschränkte meine Arme hinter meinem Kopf, während ich mich lässig nach hinten lehnte, in die Lehne des Drehstuhls, ihn dabei anschauend.   Wie zu erwarten war, speiste er mich knapp, mit einem wissenden Schmunzeln und einem gemurmelten: `Das wirst du früh genug merken, habe nur Geduld.´, ab.   Mir sollte es egal sein. Das `schlimmste´, was ich bisher durch seine Spaß-Mischungen erlebt hatte, waren das Verlangen nach stundenlangem Sex, den ich mir von ihm holte, oder der Heißhunger auf Schnapspralinen.   ..Ha! Killer ist damals extra, mit unserem Zusatzboot, zur nächsten Insel geschippert, um mir einen Vorrat davon zu besorgen.., erinnerte ich mich grinsend an meinen besten Freund, dem ich zu der Zeit die Hölle heiß gemacht hatte, ..Trafalgar hat mir dann, als Wiedergutmachung, einzeln die Pralinen zwischen meine roten Lippen geschoben, ohne sich drüber zu beschweren...     Selbst nach mehreren Minuten spürte ich keine Veränderung, weswegen ich dem Chirurgen, der selig vor sich hin schmunzelte, einen prüfend-skeptischen Blick zuwarf.   "Wirkt das Zeug überhaupt?", entgegnete ich ihm seufzend, ihm meine Ungeduld deutlich zeigend, "Ich merk' nix."   Trafalgar schaute mich einen Moment schweigend an. Einen seiner Mundwinkel zog er dabei weiter nach oben, bevor er mit seiner linken Hand nach einem runden Reagenzglas griff, um mir anschließend dasselbe vor die Nase zu halten.   "Wahrscheinlich ein Fehlschlag von mir.", sprach er leise, doch traute ich dem verdächtigen Unterton seiner Stimme nicht über den Weg, "Probier' doch dieses hier, ja?"   Mit einem abfälligen Knurren nahm ich das Gefäß entgegen, das eine dunkelrote Suppe beherbergte. Auch dieses trank ich dann ohne Zögern und wartete im Anschluss ungeduldig auf eine Wirkung.   Der Chirurg lehnte sich nun, mit seinem Rücken, an den Schreibtisch. Seine Tasse hielt er weiterhin in seiner Hand und genoss in Seelenruhe das widerliche Getränk, dabei beobachtete er mich interessiert.   ..Waren Laws Augen schon immer so intensiv-silbern funkelnd..?, ging mir plötzlich der Gedanke durch den Kopf, während ich seinen Blick ungläubig blinzelnd erwiderte, ..Bild' ich mir das bloß ein?..   "Eustass-ya~", wisperten seine Lippen meinen Namen, auf die ich jetzt starrte, zeitgleich stellten sich meine Nackenhaare auf. "Soll ich dir verraten, welche Zutaten ich für dieses Mittel verwendet habe..?"     Als Trafalgar seine Tasse, wie in Zeitlupe, abstellte und dann beide seiner Hände, links und rechts, auf meinen Schultern ablegte, schluckte ich schwer. Gleichzeitig beugte er sich schmunzelnd zu mir herunter.   Jeder Zentimeter, den sein Gesicht sich dem meinen näherte, kam mir vor, wie eine Ewigkeit. Viel zu lange dauerte mir das Ganze, sodass ich nun selbst die Initiative ergriff.   "Interessiert mich nich'!", beantwortete ich knurrend seine Frage, stand zeitgleich ruckartig auf und umgriff mit meiner rechten Hand seinen Nacken. Ich war einen Kopf größer als er, weswegen ich ihm nun, von oben herab, tief in seine silbernen Augen schaute, während er seine Hände weiterhin auf meinen freien Schulterblättern ruhen ließ. Mit meiner linken Hand umfasste ich gleichzeitig besitzergreifend sein Kinn.   Raunend ertönte daraufhin meine Stimme, während ich mit meinem Daumen langsam über Laws Lippen fuhr. Meine Worte waren unmissverständlich. "Traf, du gehörst mir. Hast du verstanden?"   Auf seine Antwort wartete ich nicht, sondern handelte. Bestimmend zog ich seinen Kopf, mit meiner Hand in seinem Nacken, näher an den meinen heran und überbrückte damit die letzten Zentimeter, die uns voneinander trennten.   Meine rauen Lippen fingen im nächsten Augenblick die schmunzelnden seinigen auf, dabei strich ich ihm, mit den Fingern meiner anderen Hand, über seinen kurzen Kinnbart. Was Trafalgar sehr zu gefallen schien.   Wild und leidenschaftlich bewegten sich unsere Lippen gegeneinander, wollten nicht von dem Paar des anderen ablassen und kosteten den bitter-süßlichen Geschmack aus, den unser Kuss heraufbeschwor. Zeitgleich spürte ich das elektrisierende Gefühl, das die dominierende Berührung in mir auslöste.   Laws Finger krallten sich in meine Schultern, so als ob er sich an mir hatte festhalten wollen, um mich nicht wieder gehen zu lassen.   Eine Antwort, auf meine befehlerischen Worte, brauchte ich nicht zu hören.. Law ließ sie mich deutlich fühlen.   Nachdem er seine Lippen einen Spalt weit geöffnet hatte, spielte meine Zunge mit dem Piercing der seinigen. Rhythmisch kreisten sie aneinander, wirkten zügellos und unkontrolliert.. Doch wurden sie nach einigen Momenten immer und immer langsamer.   Der stürmische Kuss schien von Sekunde zu Sekunde inniger und intimer zu werden, die Atmosphäre zwischen uns stand in Flammen.   Beinahe so, als ob dies unser letzter, geteilter Augenblick war, tanzten unsere Zungen miteinander, begleitet von unstillbarer Gier und Leidenschaft. Auch Law schien dieses Gefühl zu verspüren, seine hungrigen Lippen teilten es mir mit.   Jeden einzelnen Moment kosteten wir voneinander aus, während ich meinen kraftvollen Herzschlag in meiner Brust fühlte, rasend schoss mir das Blut durch meine Adern. Kurz darauf löste ich mich atemlos von Trafalgars Lippen und lehnte dann meine Stirn gegen die seinige.     "Erdbeere.", flüsterte ich leise und zog meine Mundwinkel nach oben, "War bloß Lebensmittelfarbe mit Erdbeeren drin."   Das wissende Schmunzeln, das sich auf den Zügen des Chirurgen breit machte, bestätigte mir meine Vermutung: Im zweiten Gefäß befand sich lediglich ein Gemisch aus Wasser und Erdbeeren, mit dem er mich austricksen wollte.   ..Nicht mit mir, mein Lieber.. Schließlich trage ich nicht umsonst ein so hohes Kopfgeld..   ..Bleibt die Frage, was der Effekt des ersten Zaubertranks gewesen ist..   ..Pah, was soll mich das jucken?   Das merkwürdige Gefühl, in meiner Bauchgegend, wollte nicht verschwinden, doch ignorierte ich es vorerst, da ich mich nicht von diesem beeinflussen ließ.   Im nächsten Moment klingelte meine Mini-Teleschnecke, die ich in meiner Manteltasche bei mir trug. Weswegen ich Law einen letzten, rauen Kuss auf seine Lippen drückte, ehe ich mich von ihm wegdrehte und nach der kleinen Schnecke griff, deren Gesicht von einer blau-weißen Maske verdeckt wurde.   Als ich den Hörer abnahm, um meinen besten Freund zu fragen, warum zum Teufel er mich stören musste, ging ich einige Schritte auf die Tür des Zimmers zu, dem Chirurgen meinen Rücken kehrend. In einer meiner offenen Hände saß die Schnecke, in der anderen hielt ich den Hörer.   "Killer, was zum-", wollte ich meinen Vizen anschnauzen. Doch spürte ich zeitgleich plötzlich das brennende Ziehen in meiner linken Brustgegend, das mich dazu brachte, mein Gesicht schmerzvoll-knurrend zu verziehen.   Meine Augen schweiften daraufhin langsam an mir 'runter, dabei drückte ich den Hörer der Schnecke in meiner krampfenden Hand. Keine Sekunde später spürte ich Trafalgars Atem an meinem Ohrläppchen und sah zur selben Zeit seine Hand, die, hinter meinem Rücken, durch meine Brust hindurch griff.   "..Mes..", hauchte Law mir mit dunkler Stimme in mein Ohr, dabei sah ich meine eigene, würfelförmige Pumpe, wie in Zeitlupe, in Richtung des Bodens fliegen. "Tut mir leid, Eustass, jedoch gehört dein Herz nun mir."     Bevor der pulsierende Würfel auf dem metallischen Untergrund aufkommen konnte, tauschte der Chirurg ihn durch eines der Gläser aus, das er in seiner Hand hielt. Nachdem das leere Behältnis klirrend auf dem Boden zersprungen war, hörte ich Killers Stimme, durch die Teleschnecke.   "Kid?!?", konnte mein Vize seine Besorgnis, wegen dem deutlichen Scheppern, das er auch gehört haben musste, nicht verbergen, dabei neigte die maskierte Schnecke fragend ihren Kopf.   Einen kurzen Moment verharrte ich regungslos auf der Stelle.. Bevor ich meine Beine wieder in Bewegung setzte.   "Sorry, bin kurz abgelenkt worden.", antwortete ich Killer und formte meine Lippen zu einem Grinsen, während ich festen Schrittes weiter auf die Tür zuging. "Was gibt's?"     Ohne mich umzudrehen, schritt ich dann auf den dunklen Flur. Meine Augen waren stur geradeaus gerichtet, das viereckige Loch, in meiner linken Brustseite, verdeckte ich beim Gehen hinter meinem Mantel.   "Käpt'n, ein Anruf für dich.", berichtete mir mein Vize, dabei entfernte ich mich immer weiter von dem Zimmer, dessen Tür ich hinter mir zufallen hören konnte.   Der letzte Gedanke, bevor ich mein eigenes Schiff betrat, galt dem irren Chirurgen.. und der Erkenntnis, dass ich ab jetzt wohl öfters mit einem Muskelshirt 'rumlaufen musste.           ###           Trafalgar Law   ..Eines muss ich zugeben: Eustass stehen dunkelblaue Haare besser, als ich es anfänglich vermutet habe..   ..Wann er es wohl bemerken wird..?, fragte ich mich amüsiert und schaute auf die geschlossene Tür, durch die der andere Kapitän soeben verschwunden war, ..Glücklicherweise wird die Wirkung nur eine knappe Stunde anhalten, bis seine Mähne wieder seine gewöhnliche Farbe annimmt...     Schnell verschwand das Schmunzeln jedoch wieder von meinen Lippen, als meine Augen zu seinem Herz schweiften, welches ich in meiner rechten Hand hielt.   Ich wusste selbst nicht, was über mich gekommen war. Mein Körper hatte sich wie von selbst bewegt, so als ob er verhindern wollte, dass Eustass durch diese Tür ging.   ..Dies ist höchst seltsam.., seufzte ich leise und drehte mich zu meinen Experimenten um, an denen ich nun das Interesse verloren hatte, ..Was ist nur mit mir los?..   Aus dem Regal, welches sich neben dem Tisch befand, holte ich anschließend eine kleine Schatztruhe heraus, in welche ich das würfelförmige Organ legte.   Kurz betrachtete ich mir noch das kräftig schlagende Herz, bevor ich den Deckel der Truhe herunterklappte und diese im Anschluss daran verschloss. Den kleinen, goldenen Schlüssel derselbigen befestigte ich dann an dem roten Band meines Katanas, das an der Wand, zwischen Tisch und Regal, lehnte.   Nachdem ich die vergoldete Schatztruhe wieder im obersten Fach verstaut hatte, atmete ich tief seufzend aus und ließ mich dann auf dem Drehstuhl nieder, auf dem Eustass noch vor wenigen Minuten saß. Mit einer Hand umgriff ich die Schwertscheide meines Katanas und hielt diese fest zwischen meinen Fingern, dabei blickten meine Augen geistesabwesend zu Boden.   ..Habe ich sein Herz genommen, um mir, auf eine makabere Art und Weise, Sicherheit zu verschaffen..?   ..Bin ich wirklich schon so tief gesunken, dass ich meinen Emotionen die Entscheidung, über mein Handeln, überlasse..?   ..Ab welchem Zeitpunkt bin ich so vernunftwidrig geworden?   Krampfend hielt ich nun mein Schwert und biss mir dabei in meine Unterlippe. Ich brauchte dringend Zeit, um nachzudenken.   Selbstsicher stand ich daraufhin auf, schulterte mein Katana und lief dann zögerlosen Schrittes auf die Tür meines Studierzimmers zu.   ..Ein paar Stunden.. Nur einen kurzen Moment möchte ich für mich..   ..Danach werde ich die Antworten haben, welche ich benötige, um wieder bei klarem Verstand zu sein...     Schließlich machte ich mich auf den Weg zu meiner Kajüte. Bepo bemerkte meinen Stimmungswandel sofort, er war wohl bewusst in der Nähe geblieben und schien auf mich gewartet zu haben. Auf den Fluren kam er mir rennend entgegen und begleitete mich anschließend stumm zu der Kapitäns-Kajüte.   ..Seine Gesellschaft ist die einzige, welche mich in keinster Weise stört...   Meinen Männern gab ich den Befehl, ihren gewohnten Tätigkeiten nachzugehen, bevor ich mich in meine Gemächer zurückzog, um ein wenig Abstand von allem zu gewinnen.   Leise seufzend schloss ich die Tür meiner Kajüte hinter mir und schritt dann auf das weiße Sofa zu, auf welches ich mich letztlich setzte.   Mein treuer Vize ließ sich auf dem Platz neben mir nieder und legte seinen Kopf auf meinem Schoß ab, während ich mich locker gegen die Rückenstütze des Möbelstückes lehnte.   Bepos Augen waren, ebenso wie die meinigen, auf das große Bullauge meines Zimmers gerichtet, durch welches wir die endlosen Gewässer der Neuen Welt sehen konnten.   Zeitgleich wurde ich mir der Ruhe bewusst, welche meinen langjährigen Begleiter und mich umgab.   Meinem ersten Crewmitglied fuhr ich abwesend mit meinen Fingern durch sein Fell, während sich meine Lippen zu einem angehauchten Schmunzeln verzogen.   ..Es ist wahrlich lange her, seit ich zuletzt vollkommen allein mit ihm gewesen bin...   Die wohltuende Stille löste ein Gefühl der Zufriedenheit und Erholung in mir aus. Dies half mir, über gewisse Dinge nachzudenken, die mich seit einiger Zeit beschäftigten.   ..Nun, wo ich frei bin, kann ich tun, was immer ich möchte.., rief ich mir die Tatsache in mein Gedächtnis und beobachtete gedankenversunken die langsamen Wellen, welche vor dem Fenster gegen die Außenhülle meiner Death schlugen. ..Ich frage mich, welches mein nächstes Ziel sein wird...     Eustass und ich hatten bisher nicht über dieses Thema gesprochen. Bewusst umgingen wir ebendieses, aus welchem Grund wir dies taten, blieb mir bis heute schleierhaft.   Beinahe wirkte es, wie eine unaussprechliche Thematik, die sich keiner von uns wagte anzusprechen. Gewiss segelten wir nicht ohne durchdachtes Konzept, ebenso wenig waren wir in der Zwischenzeit untätig geblieben.   Viele neue Medikamente und erfolgreiche Behandlungsmethoden hatte ich zwischenzeitlich erforscht. Eustass wiederum entwickelte wirksamere Waffen und rüstete dabei unsere beiden Schiffe auf.   Für alles waren wir vorbereitet, segelten durch die Neue Welt ohne nennenswerte Zwischenfälle und machten uns dort einen Namen.. Doch sollte es dies wirklich gewesen sein?   Wie selbstverständlich standen unsere Crews Seite an Seite, überwanden jede Gefahr und trotzten den Stürmen, welche die raue See für uns bereit hielt.   Als eine Allianz besaßen wir Vorzüge, die wir zu nutzen wussten und die mir gewiss nicht missfielen. Jedoch blieb ein Teil von mir skeptisch und misstraute dem anhaltenden Frieden.   ..Ob ich mich je daran gewöhnen werde..?, fragte ich mich selbst, zog meine Mundwinkel nach oben und streichelte dabei mit einer Hand sanft über den Kopf meines schweigenden Vizen. ..Es hat sich viel verändert, seit damals...   ..Einen wahrlich langen Weg haben Bepo und ich hinter uns gebracht..   Unweigerlich flackerten Erinnerungen der letzten Jahre in meinen Gedanken auf. Ich dachte zurück an die Zeit, als mein bester Freund und ich los segelten, um aus dem Gefängnis Don Flamingos auszubrechen.   Dachte ebenso zurück an den Moment, als Penguin-ya und Shachi-ya zu uns stießen, bevor wir über die Grand Line fuhren..   ..Zurück an das Auktionshaus, wo wir den Kid-Piraten begegnet waren.. Und sie unser Leben, von diesem Moment an, auf den Kopf stellten.   Eine turbulente Zeit folgte, die gewiss niemand von uns hatte kommen sehen und sicherlich niemals vergessen werden sollte. Allerdings war das Glück auf unserer Seite, sodass wir, durch die bestrittenen Kämpfe und die gewonnene Erfahrung, unsere heutige Stärke erlangten.   Rückblickend fand ich es überaus töricht von mir zu glauben, dass ich diese Schlacht, ohne Eustass Hilfe, gewinnen konnte. Im Nachhinein war ich froh darüber, dass er mir zu jener Zeit zur Seite stand.   "Wir werden es schaffen, Law.", hörte ich in Gedanken seine Stimme, welche mir seinerzeit Mut gab, dabei sah ich vor meinem inneren Auge seine grinsenden, roten Lippen, "Mach' dir nich' immer so viele unnötige Sorgen. Ich bleibe bei dir und werde dich beschützen."     Lautlos seufzte ich auf und hielt dann die streichende Bewegung meiner Finger an, sodass meine Hand nun locker auf dem Kopf meines Vizens liegen blieb. Daraufhin sprach ich den selbigen an, meine abwesenden Augen ruhten weiterhin auf dem Bullauge.   "Waren meine bisherigen Entscheidungen fehlerhaft, Bepo?", fragte ich ihn in einem nachdenklichen Ton, der seine Aufmerksamkeit weckte.   Mein tierischer Vize warf mir einen verwirrten Blick zu, während er seinen Kopf leicht zur Seite neigte, um mich direkt anzusehen, und griff dann mit seinen Pfoten nach meiner Hand. Seine dunklen Knopfaugen wirkten warm und verständnisvoll, seine Stimme ausdrücklich und freundlich.   "Mein Käpt'n trifft immer die richtigen Entscheidungen. Wir alle vertrauen ihm unser Leben an, denn er ist ein herzensguter Mensch.", sprach er leise, die Ehrlichkeit hinter seinen Worten hörbar. Doch ließ er einen kurzen Moment später meine Hand wieder hektisch los, als er sich dem unerlaubten Kontakt bewusst wurde. "Entsch-"   Woraufhin ich nun meine Hand auf seine Pfote legte, weiterhin aus dem Fenster schauend, bevor sich ein sanftes Lächeln auf meine Gesichtszüge legte.   "Wäre es in Ordnung, wenn wir die Allianz mit den Kid-Piraten noch ein wenig länger aufrecht halten?", fragte ich leise zu mir selbst redend, dabei strich ich langsam mit meinem Daumen über den Rücken seiner Pfote. "Darf ich mir solch eine egoistische Entscheidung erlauben?"   Bepo schwieg daraufhin, sowie ich es tat. Ein zufriedenes und befürwortendes Lächeln trug er dabei auf seinen Lefzen.   Vielleicht gab es keine richtige Antwort auf diese Frage.   Jedoch wusste ich, dass mein ruhelos schlagendes Herz sie mir beantwortete, als meine Gedanken zu dem rothaarigen Sturkopf schweiften und ich letztlich gedanklich in seinen bernsteinfarbenen Augen unterging.       --       Am späten Abend machte ich mich auf den Weg zu Eustass' Kajüte. Mit einer leeren Rumflasche, die üblicherweise auf seinem Nachttisch stand, wechselte ich die Plätze, sodass ich ohne Probleme in sein Zimmer gelangen konnte.   Der rothaarige Kapitän lag bereits in seinem Bett, als ich neben diesem auftauchte. Mit seinem Rücken lehnte er gegen das hölzerne Kopfende, einen seiner Arme hatte er hinter seinem Kopf verschränkt, sein Blick ruhte in Richtung der Decke.   Eustass schien in einem halb-wachen Zustand zu sein und seit längerem auf mich gewartet zu haben.   "Das wurde auch Zeit.", sprach er mir dann in einem leise knurrenden Ton zu und streckte dann seinen linken Arm in meine Richtung aus, in einer unmissverständlichen Geste. Ohne mich anzusehen, ließ er seine Stimme daraufhin nochmals, in einem dunkleren und müde-raunenden Klang, ertönen. "Komm' zu mir."   Ich folgte seiner Aufforderung, zog mir langsam meinen Hut vom Kopf und legte diesen auf dem Nachttisch ab. Das selbige tat ich dann mit meinem schwarz-gelben Pullover und streifte ihn mir von meinem tätowierten Oberkörper.   Meinen restlichen Kleidungsstücken entledigte ich mich ebenfalls, bis auf meiner schwarzen Boxershorts. An eine ihrer oberen Ecken war mein gelber Jollyroger abgezeichnet.   Schließlich legte ich mich zu ihm. Mit dem Rücken lag ich auf der weichen Matratze, mit meinem Nacken auf seinem kräftigen Arm.   Augenblicklich zog er mich näher an sich heran und schloss daraufhin seine Augen, weswegen ich es ihm gleich tat.   Eustass' Körper strahlte eine permanente Wärme aus, welche ich auf meiner Haut spürte, während ich seinen Geruch, nach herben Alkohol und einem Hauch von Metall, einatmete.   Daraufhin legte Kid leise murrend sein Kinn in meiner Halsbeuge ab und vergrub sein Gesicht schweigend in meinen schwarzen Haaren.   Anschließend verteilte er raue, doch zugleich müde-sanfte Küsse an meinem Hals. Seine glühenden Lippen brannten sich auf jede Stelle meiner Haut, welche er erreichen konnte.   Es war ein überaus ruhiger und angenehmer Augenblick, den wir teilten. Worte waren vollkommen überflüssig und irrelevant, sowie es die Zeit war, welche nichtig erschien.     Irgendwann durchbrach Eustass' flüsternde Stimme die Stille. Nichts weiter, als ein leise gehauchtes Atmen brachte er hervor. Doch befanden sich seine Lippen nun an den goldenen Ohrringen meines Ohrläppchens, weswegen ich sein Wispern deutlich hören konnte.   Seine gedämmt-geraunten Worte waren nur für mich allein bestimmt, brachten mir zeitgleich eine Gänsehaut und beschleunigten augenblicklich meinen Herzschlag.   "Selbst während wir uns streiten will ich nicht ohne dich sein, Traf. Ich brauche dich an meiner Seite."   Kids schläfrig-flüsternde Stimme wurde durch die Ruhe der Nacht getragen, verblieb in der Dunkelheit seiner Kajüte und hüllte meine ermüdeten Sinne in einen warmen Schleier, welcher sich, wie eine Decke, über mich legte.   Letztlich zeichnete sich ein Schmunzeln auf meinen Lippen ab. Einen Moment später wurde ich von meiner Müdigkeit eingenommen und schlief daraufhin friedlich ein.   Eustass' Arm hielt mich in dieser Nacht besonders nahe bei sich und drückte mich an seine kräftige Brust, wie einen Schatz, welchen er um jeden Preis behüten und beschützen wollte.   Wir schufen in diesem Moment eine neue Erinnerung, welche wir zu den vielen anderen zählen konnten, die wir gemeinsam über die Zeit gesammelt hatten.   Was auch immer auf uns zukommen vermochte, es war uns vollkommen gleichgültig. Niemand konnte sich uns in den Weg stellen, solange wir diesen, unseren Weg Seite an Seite bestritten.     ..Wenn es eines gibt, was ich an der Seite von Eustass Captain Kid gelernt habe, dann ist es, für den Augenblick zu leben, ohne etwas zu bereuen und den Mut zu haben, für seine Ziele zu kämpfen..   ..Ein Morgen wird es immerzu geben, welchem wir voller Stolz, als Piratenkapitäne, entgegenblicken werden..   ..Was dieser bringt, bleibt ungewiss..   ..Jedoch liegt unsere Zukunft einzig und allein in unseren eigenen Händen...       Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)