Die Rache von Mondlichtkrieger ================================================================================ Kapitel 17: Unerwartetes Gespräch --------------------------------- Es dauerte einige Zeit bis Sasuke wieder aus dem Krankenhaus heraus durfte und all seine Verletzungen professionell behandelt waren. Sakura hatte recht behalten und all seine schlimmen Verletzungen geheilt, doch andere oder kleinere Wunden, mussten anders behandelt werden. Als er die warmen Sonnenstrahlen wieder auf der Haut spürte, sah er neben sich und erblickte Sakura, die zufrieden lächelte. "Lass uns nach Hause gehen", sagte er und griff nach ihrer Hand. Auch wenn es ungewöhnlich war, sich öffentlich zu ihr zu bekennen, obwohl sie ein Paar waren, erschien ihm merkwürdig. Immerhin hatte er jahrelang den Ruf gehabt, unnahbar zu sein und niemanden an sich heranzulassen. Sakura hatte es auf ihre eigene Art und Weise geschafft, sich einen Platz in seinem Herzen zu schnappen. Selbst wenn er versuchte, sie von dort zu vertreiben, sie suchte sich einen anderen Fleck und ließ sich dort nieder. "Ich habe hunger. Was hältst du davon, wenn wir erst etwas essen gehen?", fragte Sakura. Im selben Moment ertönte das Knurren ihres Magens. Dies sorgte dafür, dass Sasuke kurz grinsen musste. "Ja, meinetwegen", erwiderte er und atmete tief durch. Zusammen gingen sie zu einem kleinen Imbiss, suchten sich einen freien Tisch und bestellten sich etwas. Es dauerte nicht lange, da hatten sie die Getränke vor sich stehen und die Bedienung brachte kurz darauf das Essen. Sakura hatte sich eine Gemüsepfanne entschieden, mit gebratenem Reis und Sasuke sah auf seine gebratene Nudeln mit Hühnerfleisch. "Guten Appetit", sagte Sakura und griff nach den Essstäbchen.  Sasuke tat es ihr gleich und dann wurde es zwischen ihnen still. Niemand von ihnen sagte etwas. Nur wenn die Bedienung zu ihnen kam, um zu fragen, ob alles okay sei, antworteten sie. Ansonsten waren sie ins Essen vertieft. Nach einiger Zeit legte Sakura die Stäbchen auf den leeren Teller und wischte sich mit der Serviette den Mund sauber. "Wie soll es jetzt weitergehen?", fragte sie. Sasuke blinzelte perplex. "Was meinst du?" "Du weißt, was ich meine… Wegen deiner Familie… Konoha hat dir Unrecht getan." "Nicht direkt", erwiderte er. "Ich meine, Tobirama wollte den Hokage stürzen und das Dorf selbst übernehmen…" "Dennoch… Du solltest mit Tsunade reden, wie sie dich entschädigen will", platzte es aus ihr heraus. "Mich entschädigen?" "Ja, für deinen Verlust." "Deswegen doch nicht… Es gehört der Vergangenheit an…" Sasuke trank sein Glas leer und hob die Hand. Die Bedienung kam sofort zu ihnen. Er forderte die Rechnung und kurz darauf befand er sich außerhalb des Lokals. Sakura eilte hinter ihm her und hielt ihn am Unterarm fest. "Warte, Sasuke", sagte sie und wirkte völlig außer Atem. "Warte doch mal!" Nur widerwillig blieb er stehen und wandte sich zu ihr um. "Was denn?" "Du willst einfach alle so damit durchkommen lassen?", hakte sie nach.  "Es bringt nichts, die Vergangenheit verändern zu wollen, weil ich jetzt etwas einfordere, was nicht mehr notwendig ist." "Aber…", begann Sakura. Sasuke schüttelte den Kopf. "Nein, Sakura… Das Thema hatte ich vorhin schon mit Tsunade. Es ist vorerst alles geklärt. Ich werde nichts tun, weil es die Vergangenheit nicht verändern wird. Und ich möchte, dass du es sein lässt, mich umstimmen zu wollen. Ich habe meinen Bruder verloren, habe ihn selbst umgebracht und ich … weiß nicht, ob ich es bereuen soll oder nicht. Es fällt mir schwer, überhaupt einen klaren Gedanken zu fassen. Ich meine, wie würdest du dich an meiner Stelle fühlen? Wenn du erfährst, was für ein schreckliches Geheimnis die Familie verborgen hat, bei der du jahrelang dachtest, es wäre alles in Ordnung? Und dann kommt dieser eine Tag, dieser Schicksalsschlag, der alles verändert und dir den Boden unter den Füßen wegreißt… Dann… Dann trainierst du wie blöd, nur um deine Rache zu bekommen und zu hoffen, dass du dich dadurch besser fühlst…" Er sah auf seine Hände, bevor er weitersprach. "Und dann, wenn alles vorbei ist, merkst du, dass du dich kein bisschen besser fühlst… Du stellst dir Fragen, die nicht sein dürfen und merkst immer wieder, dass nichts die Vergangenheit ändern würde und selbst die mit einmal vorhandenen Schuldgefühle nicht besser werden." Sasuke hob den Blick von seinen Fingern und merkte, dass Sakura auf ihn zugegangen war und sich ihre Körper fast berührten. Sie legte die Hand erneut auf seinen Unterarm und sah ihn aus ihren grünen Augen an. "Ich weiß nicht einmal annähernd, wie du dich fühlen musst, aber ich bin für dich da. Du bist nicht allein und ich hoffe, du weißt, dass ich dich liebe und … immer lieben werde." "Sakura…", begann er leise und atmete ruhig durch. "Ich… Ich liebe dich auch." Auf Sakuras Lippen bildete sich ein sanftes Lächeln, ehe sie sich auf die Zehenspitzen stellte und sich ihm entgegenstreckte. Nur wenige Zentimeter trennten sie voneinander, ehe sie ein vertrautes Lachen hörten. "Und dann habe ich diesen perversen …", hörten sie Naruto lachen. Sakura sank zurück auf die Fußsohlen und seufzte. Sasuke sah in die Richtung, aus der die Stimme von Naruto kam. Neben ihm lief Hinata und hatte deutlich gerötete Wangen. Ob es daran lag, dass Naruto etwas erzählte, was ihr unangenehm und peinlich war, oder daran, dass sie neben ihm lief, wusste er nicht. "Oh, hallo!", rief Naruto aus, als er sie entdeckte. "H-Ha-Hallo", stammelte Hinata neben ihnen leise. "Hallo ihr beiden", erwiderte Sakura. Lediglich Sasuke hob einfach die Hand zum Gruß und wollte die Augen verdrehen. Doch er verkniff sich diese Geste, stattdessen versuchte er sich auf seine Atmung zu konzentrieren. Zu seiner Verwunderung war er nicht einmal annähernd so genervt wie sonst, wenn Naruto aufgedreht und laut war. "Wir sollten weitergehen", drang dessen Stimme zu ihm durch. "Wir haben noch einen Termin." Verwirrt blinzelte Sasuke und fragte sich, ob er etwas verpasst hatte, während er in seinen Überlegungen vertieft war. "Bis dann", sagten er und Sakura im Chor, als Naruto und Hinata weiter liefen. "Die beiden sind ein niedliches Paar", sagte Sakura und lehnte sich leicht zu Sasuke. "Aber… Wo waren wir stehen geblieben?" Sie wartete, bis Naruto und Hinata aus ihrem Sichtfeld verschwunden waren, stellte sich erneut auf die Zehenspitzen und hauchte Sasuke endlich einen Kuss auf den Mund. Dieser erwiderte ihn und schloss die Augen. Ein zufriedenes Seufzen entwich Sakura, als sie sich wieder richtig hinstellte. "Lass uns nach Hause gehen", lächelte sie und griff erneut nach Sasukes Hand. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)