Verschlossen von Seigaku (Kurzgeschichten) ================================================================================ Zimmer.. -------- Seit Tagen schon schließt sie sich wieder in ihr Zimmer ein. Kommt auf kein bitten raus und spricht kein Wort. Die Verzweiflung steht ihr ins Gesicht geschrieben und doch zeigt sie keine Gefühlsregungen. Ihr Leben ist zur Routine geworden. Jeden morgen steht sie um halb sieben auf, geht duschen, zieht sich an und macht sich dann auf den Weg zur Schule. Dort sieht es auch nicht viel anders aus. Sie sitzt einfach nur da. Antwortet nicht, wenn sie etwas gefragt wird, zieht sich in den Pausen immer zurück. Nach der Schule geht sie nach Hause und schließt sich wieder in ihr Zimmer ein. Es geht Tage, Wochen, nein, sogar Monate so. Dann fängt es an schlimmer zu werden. Sie geht immer seltener zur Schule und isst so gut wie gar nichts mehr. Die Verzweiflung wird immer stärker und ihr Lebenswille immer schwächer. Sie versinkt immer tiefer in ihre Gedanken, hat kaum noch Bezug zur Realität. Und doch wird sie nicht aufgegeben. Familie und Freunde drängen sich in ihr Zimmer, nehmen sie mit zu verschiedenen Unternehmungen. Drängen sie zum Essen und Lachen, versuchen sie aufzumuntern. Dennoch merkt keiner von ihnen dass sie tiefer und tiefer in das dunkle Meer der Verzweiflung eintaucht. Nach einer Weile lässt sie niemanden mehr an sich ran. Sie greift immer öfter zum Messer. Ritzt sich die Arme auf, fällt in immer tiefere Depressionen. Traut niemanden mehr, nicht einmal mehr sich selbst. Sie hat jegliche Selbstachtung verloren, sowie jeden Bezug zur Welt außerhalb ihres Zimmers. Die Verzweiflung wird langsam zu Hass. Hass gegen das Leben, gegen sich selbst. Das Messer wird ihr bester Freund. Sie hat es immer bei sich, lässt es niemals allein. Freunde wenden sich ab, kennen sie nicht mehr. Familie gibt es für sie nicht mehr. Einsamkeit. Nur das umgibt sie. Verzweiflung gibt es nicht mehr, nur noch puren Hass. Doch was bringt er ihr? Trauer. Das ist die einzige Antwort die sie findet. Doch worum soll sie trauern? Lohnt es sich überhaupt? Zweifel breiten sich aus. Warum ist sie hier? Weshalb ist ihr Leben so dunkel? Sie hält es nicht für möglich, doch sinkt sie noch tiefer in das dunkle Meer. Sie weiß nicht mehr was wahr und was Fiktion ist. Wie besessen sitzt sie da. Ihr Blick ist fest auf das Messer in ihrer Hand gerichtet. Nur noch ein Gedanke ist in ihrem Kopf. Das Ende. Das Ende aller Probleme. Doch ist es Erlösung? Wird der Hass dann endlich verschwinden? Wird er wieder zur Verzweiflung und sich auflösen? Das weiß nur sie. Kein anderer wird es erfahren, denn sie schließt sich wieder ein, in ihr Zimmer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)