Im Zeichen Gottes von Yami_Akio ================================================================================ Kapitel 1: ----------- IM ZEICHEN GOTTES Kapitel 1 Wunderschön! Ihr erster Gedanke. Einfach nur wunderschön! Alle Sorgen waren wie weggeblasen. Sie konnte sich einfach nicht davon losreißen, so bezaubernd war der Anblick, der sich vor ihr bot. Es begann alles an ihrem 16. Geburtstag. Akios Großvater kam extra aus Japan angeflogen, um ihr das Geschenk, das er für sie ausge-sucht hatte, persönlich vorbeizubringen. Alle waren schon seht gespannt. "Ein Buch?!", fragten sich alle verwundert, als Akio auspackte. Der alte Mann lachte nur. "Es ist kein gewöhnliches Buch", meinte er stolz. "Es verbirgt ungeheure Kräfte, die nur ein würdiger Besitzer anwenden darf." "Und weil du sie angeblich nicht gefunden hast, soll ich mir daran die Zähne ausbeißen, oder was?" Großvaters Gesicht verzog sich. Jeder kannte diese Art. Jeder wusste, was Akios Lieblingshobby war. Sie wusste schon immer, wie und wo sie einen Menschen ins Herz treffen konnte. Seit ihrer Geburt hatte sie das Bedürfnis, jeden, der sie kannte, in den Wahnsinn zu treiben ohne einen Funken Reue zu zeigen. Ob es in ihrer Natur lag oder, ob etwas sie dazu verleitet hatte, konnte nie genau festgestellt werden. Nach einiger Zeit jedoch hatte man sich so sehr daran gewöhnt, dass diese Frage nur noch Nebensache wurde. Seither verging kaum ein Tag ohne, dass sie entweder von der Polizei nach Hause gebracht wurde, mit allen möglichen Verletzungen von Prügeleien nach Hause kam oder von den Lehrern wegen schlechten Benehmens nach Hause geschickt wurde. Sehr begeistert sah Akio nicht gerade aus, als sie diesen Schatz in den Händen hielt. "Na zumindest würde es meinen Regal füllen." Das ist zu viel, dachte sich Großvater. Er war grundsätzlich der Einzige, der wirklich vorhatte, seine Enkelin vor dem Ruin zu beschützen, den sie erwarten würde, wenn sie weiterhin Satan höchstpersönlich darstellen wolle. Akio war der einzige Grund, warum ihr Großvater überhaupt durch die ganzen Länder und Kontinente reiste. Er wollte endlich ein Mittel finden, das sie wieder zu Vernunft bringen würde, doch immer wieder vergebens. Schließlich kam er eines Tages in eine kleine Stadt auf Kyushu in Japan. "Welch ein schöner Ort. So weit abgelegen von jeder Zivilisation", waren seine Gedanken. Er ging in einen kleinen Laden, um sich was zu essen zu besorgen. Als er jedoch wieder herauskam, stand direkt vor ihm ein Gebäude, das er davor noch nicht gesehen hatte. Es war ein ungewöhnlich kleines Haus und wirkte eher wie ein Schuppen auf dem mit großen goldenen Buchstaben "MAGIC" draufstand. Der alte Mann betrat nur vorsichtig den Laden als ihn eine kleine Person, die so alt wie die Erde zu sein schien entgegen kam. Er ging dem Rentner gerade mal bis zum Knie wirkte jedoch ziemlich erhaben. Großvater fühlte sich wieder wie ein kleiner Junge. "Ich weiß schon, wonach Sie suchen", sprach der kleine Kobold. "Sie wollen Ihrer Enkelin eine Lektion erteilen. Da habe ich genau das Richtige. Warten Sie einen Moment." Das hatte er in seinem ganzen Leben noch nicht erlebt, dachte er sich voller Ehrfurcht. Noch nie hatte er einen so magischen Ort betreten, noch nie hatte er solch eine Person getroffen, die auch noch genau wusste, wonach er suchte. Und noch nie hatte er das Gefühl gehabt, am Ziel zu sein. Er war absolut sprachlos. Das kleine Wesen kam nach wenigen Minuten aus der Tür, die hinter seinem Tresen stand, und trug ein Buch bei sich. Es war nicht besonders groß und äußerlich sah es nicht sehr besonders aus, aber der alte Mann wusste, was jetzt kommen würde. "Dieses Buch hat Zauberkräfte. Man muss nur den ersten Satz lesen, schon ist man in einer ganz anderen Welt. Aber Obacht! Wenn dieses Buch verloren geht, bleibt man auf ewig in dieser Welt gefangen." Großvater war natürlich dumm genug, um auf diese Tour rein zu fallen, aber kannte auch keinen Grund, warum er das Buch nicht hätte kaufen sollen. Geld spielte keine Rolle. Das Einzige, was er je wollte, war eine vernünftige kleine Enkelin zu besitzen. Er wollte sich das nicht mehr gefallen lassen, dass er sich diese Mühe machte, aber niemand ihn auch nur darauf ansprechen würde. Er überlegte sich eine kleine List. "Du könntest wenigstens mal hineinschauen. Es ist ein interessantes Buch über die gefährlichsten Streiche, die je ein Mensch durch-geführt hatte." Akio war aber nicht dumm. Sie wusste, wer wann log. Sie konnte es in den Augen sehen. "OK. Aber dann erkläre mir bitte vorher, warum auf dem Cover ,MAHO KAMI' draufsteht. Das heißt doch soviel wie. Der Zauber Gottes." "Natürlich. Dieses Buch habe ich auch aus dem Schwarzmarkt. Es hätte eigentlich gar nicht geschrieben werden dürfen. Was meinst du, was wohl los wäre, wenn die Polizei plötzlich wieder hier auftaucht und ein Buch mit der Aufschrift ,DIE BESTEN UND GEFÄHR-LICHSTEN STREICHE DER WELT' auffinden würden? Du kannst mir glauben! Ich hab das Buch schon durchgeblättert. Es ist wahr." Doch Akio blieb misstrauisch. "Du bist ein schlechter Lügner. Aber meinetwegen. Ich werde das Buch lesen und nach jeder fertigen Seite werde ich diese rausreißen und verbrennen." Der alte Mann machte in seiner Phantasie Freudensprünge. Sein Plan war aufgegangen. "Dann werde ich mich für eine Weile hinlegen und am Samstag wieder abfahren", rief er aus dem Wohnzimmer heraus und schloss die Tür hinter sich zu. Am nächsten Morgen war wieder Schule angesagt. Akios Gesichtszüge blieben gleich, nämlich vollkommen gleichgültig. Sie wusste, was sich wieder jeden morgen und jeden Mittag, sogar fast jede Pause wieder abspielen würde. Sie machte einen Schritt zur Seite als aus heiteren Himmel jemand versucht hatte sie zu treten. Dann kam ein weiterer Tritt den sie, ohne ihn wirklich zu beachten einfach, ausweichte. Ein heftiges Fluchen kam hinter ihr auf. Ein großer Junge stellte sich ihr in den Weg. "Halt! Dein Geld!" "Ich habe nichts dabei." Der Kopf des Jungen wurde knallrot. Er packte Akio am Kragen und hob sie fast zwei Meter über den Boden. "Lüg mich nicht an!" Ihr gefiel diese Pose überhaupt nicht, aber anmerken lies sie sich wieder nichts. Sie nahm sich nur die Gelegenheit zu nutze, das ihr Knie genau in der Höhe von dem Gesicht des Riesen war und schlug zu, sodass sie beinahe unsanft gelandet wäre als dieser sie losließ, um die schmerzende Stelle zu betasten und sich zu vergewissern, dass nichts gebrochen war. Akio fiel glücklicherweise auf den Füßen. Sie hob ihre Tasche hoch, die ihr bei dem Ruck nach oben runtergefallen war und ging an dem Jungen vorbei. Ihr Gesicht blieb unverändert, als sei nie etwas passiert. Hinter ihr kam wieder großes Fluchen auf. Im Schulgebäude drängten sich sofort viele Schüler um sie herum, um sie zu bestaunen und zu beglückwünschen, für den gewonnenen Kampf und ihren gestrigen Geburtstag, den sie immer alleine feierte. Sie machte sich nichts aus diesem Getümmel und ging lässig ihren Weg zum Klassenzimmer. Doch die Jungs waren nicht so leicht abzuschütteln. Sie redeten unwillkürlich weiter. "Ist dein Großvater wieder gekommen?" "Lebt der überhaupt noch?" "Was hat er diesmal mitgebracht?" Akio merkte, dass sie nicht eher ruhen würden, wenn sie nicht antworten würde. "Ja. - Natürlich. - Ein Buch. - Und jetzt verzieht euch!" Akios Autorität ließ die Jungen auseinanderfahren. Bis auf einen! "Akio Kami no Shoni! Solche Worte will ich nie wieder in meinem Klassenzimmer hören! Eine Stunde vor die Tür!" Es war Herr Uori. Eigentlich ein sehr attraktiver Mann, jedoch vollkommen unbeholfen was das Thema Frauen anginge. Wahr-scheinlich war dies auch der Grund, warum er sich an der "Flying Garden" - Knabenschule angemeldet hatte. Ganz Recht eine Knabenschule! Akio ließ den größten Streich, den je ein Mensch machen konnte wirken. Als Junge verkleidet in eine reine Knabenschule einzutreten. Natürlich wissen die Eltern nicht davon. Sie wollte sich den Aufstand ersparen, den sie fabrizieren würden, wenn sie das herausfinden würden. Dafür hatte sie genug "Freunde" zum ausnutzen. In irgendeiner Weise, konnte sie die Elternge-spräche aufschieben bis sie schließlich ganz vergessen wurden. Nur ihr Großvater wusste wirklich von ihrem Handeln und konnte deshalb Schwierigkeiten, die eigentlich Akios Eltern überwältigen sollten auf sich ziehen, sodass er selbst anfing zu lügen. Eigentlich konnte die Nervensäge sich glücklich schätzen, so einen alten Mann als Freund besitzen. Tief in ihrem Innern wusste sie das, nur wollte es einfach nicht weiter vordringen; oder konnte es nicht? Akio verstand es nicht. Obwohl sie niemanden ihr gegenüber Autorität wallten lassen, aber Herrn Uori konnte sie einfach nicht wiederstehen. Etwas in ihm hat sie fasziniert. Das konnte sie aber natürlich auch nicht zeigen. Sie ging einfach aus dem Klassenzimmer und setzte sich auf die Bank, die davor stand. Sie wollte schon die Augen schließen, um etwas zu dösen, als etwas neben ihr auf den Boden fiel. Sie hob es auf, aber was sie dann sah war ihr unerklärlich. "Das ist doch das Buch, das der Alte mir geschenkt hat. Ich könnte schwören, ich habe es zu Hause gelassen." Dann dachte sie, begriff sie. Ihre Miene wurde wieder völlig regungslos. "Wenn der Typ glaubt, mir damit einen Streich zu spielen, dann hat er sich geschnit-ten. Ich bin doch nicht blöd." Eine kleine Handbewegung reichte aus und das Buch viel mit hohem Bogen aus dem Fenster in den Schulpool. Akios Empfindungen waren gleich Null. Es war nur ein kleines unbedeutendes "Ups" zu entnehmen, als sei es so selbst-verständlich wie das Amen in der Kirche. Sie legte sich auf die Bank, stülpt sich ihre Kappe übers Gesicht und schlief ein. Kapitel 2: ----------- Kapitel 2 Nach einem langen Gespräch mit Herrn Uori durfte Akio endlich in die Sporthalle. Sport war eins der Fächer, wo sie sich wirklich bemüht. Ihr Gesichtsausdruck blieb jedoch gleichgültig. An diesem Tag war wieder ein Fußballspiel (wer hätte das gedacht). Die vorbeilaufenden Menschen staunten immer wieder nicht schlecht als sie an diesen Tagen am Sportplatz vorbei gingen. Akio wird gerade von der gegnerischen Mannschaft umzingelt. "Akio!! Zu mir ich steh frei!!" Doch sie denkt nicht dran. Sie schießt den Ball einfach durch die Beine und macht einen gekonnten Salto über die Köpfe der Gegner. Bis diese sich wieder fangen konnten, war sie schon Richtung Tor, schießt, der Torwart konnte den Ball abprallen lassen, der Ball schwebt in der Luft, Akio springt und.... schießt mit einem perfekten Fallrückzieher ein Tor in die obere rechte Seite. "Tooooor!!!" Alle waren sichtlich begeistert. Gewonnen hatte ihre Mannschaft. Man wollte den Stürmer gratulieren, aber diese ging von dannen, als sei nie etwas passiert. Die Spieler starrten ihr eine Weile hinterher. "Also, mir reicht es jetzt!" Cheer, einer aus der Klasse des verborgenen Talentes, platzte der Kragen. Ream meldete sich zu Wort. "Cheer hat recht! Wenn der Arsch sich nicht endlich mal ändert, steige ich aus! Der nimmt mir den ganzen Spaß am Spiel." Sehr viele waren der gleichen Ansicht. Der Kapitän versuchte sie zu beruhigen. "Macht doch mal für ne Minute den Mund zu! Ich weiß, was ihr meint, aber Akio ist ein wichtiger Mann für uns! Ich kann ihn nicht einfach so rauswerfen!" Der Aufstand wurde immer heftiger. "Entweder er geht oder wir tun's!" Die Spieler zogen von dannen und der Chef atmete aus. Damit hatte er jeden Tag zu kämpfen. Glücklicherweise kam die Mannschaft wieder zurück. Doch dieses Mal hatte selbst er genug. Wütend stürmte er in Akios Umkleidekabine. Akio beanspruchte seine eigene Kabine, da es schwer fallen würde sich als Mädchen vor den ganzen Jungs umzuziehen. Diese jedoch hatten wieder ihre eigenen Urteile und meinten, das verschlossene Mädchen (bzw. der verschlossene Junge^^) wolle nur zeigen, dass sie etwas besseres sei und die anderen es nicht würdig wären mit ihr eine Kabine zu teilen. Zum Glück war Akio bereits angezogen. So früh eine Erklärung abzugeben hatte sie nicht geplant. Soldier stellte sich direkt vor ihr hin, sodass sie auf ihn hochschauen musste. Er war gut 30cm größer als sie, wirkte jedoch gegen Ream oder Cheer wie ein Mickerling. Sein dunkelbraunes Haar hing ihm bis zum Kinn und seine dunklen Augen fraßen sich nur so in sein Gesicht hinein, sodass man die große Nase und den Schmollmund, die eigentlich ziemlich auffällig waren übersehen konnte. Der Rotschopf bemühte sich dieser Situation standzuhalten, denn eine solche Wut war sie es von ihrem Chef nicht gewohnt. "Es reicht mir langsam", brachte er es gleich auf den Punkt. "Entweder du passt dich unserem Spiel an oder du wirst aus dem Team geschlossen! Fußball ist ein Mannschaftssport! Wenn du das nicht begreifen willst, dann spiel Tennis oder sonst was anderes!" Eine lange Stille herrschte. Sie konnte mit ihrer Miene standhalten, doch er hielt das nicht lange aus. Schon wollte er nachgeben als Akio vor ihm das Wort ergreifen konnte. "Einverstanden." Soldier war erleichtert. Er konnte sein Team und seinen besten Mann behalten, dachte er sich, als sie weitersprach. "Ich werde aussteigen." Dem Kapitän traf der Schlag. Du darfst nicht gehen, bat er mehr in sich hinein als es laut auszusprechen, denn seine Kehle war wie zugeschnürt. Er wollte sie nicht verlieren. Akio war mehr als nur sein bester Mann, nein, er fühlte sich sogar zu ihr hingezogen, was er aber niemals zugeben würde. Homosexualität war nämlich in der Flying Garden ein einziges Tabuthema. Wer erwischt wurde, musste mit einer harten Strafe rechnen und wurde zum Psychiater geschickt, wenn nicht sogar im schlimmsten Fall von der Schule geworfen. Soldier aber wollte nicht weg. Er wollte an ihrer Seite sein. Sich mit ihr auf jeden Sieg freuen. Doch er wollte Akio auch nicht zwingen. Ihm blieb also nichts übrig als ihr schweigend hinterher zu schauen, wenn sie den Raum verlässt. "Was bildet er sich ein?", zerbrach der dreikäsehoch sich auf dem Nachhauseweg den Kopf. "Da schieße ich die perfekten Tore und so dankt man es mir. Diese Welt ist echt nicht für mich gemacht. Was hab ich bloß so schlimmes verbrochen, dass ich in diese Hölle geraten bin?" Zu Hause angekommen ging sie schnurstracks in ihr Zimmer. Kein "Hallo", kein "Bin wieder da", nichts. Sie legte ihre Sachen ab und begab sich in die Küche. Sie wusste, dass sie wieder alleine essen musste. Ihre Eltern waren beide in der Musikbranche und daher immer unterwegs. Daran gewöhnt hat Akio sich allemal, doch hat sie sich damit abgefunden? War das vielleicht der Grund, warum sie so verschlossen wirkt? Das konnte nicht sein. Ihr Großvater war doch bei ihr. Sie hatte genügend Freunde um sich herum, die ihr beistehen. Doch niemand schaffte es durch ihre Mauer zu dringen. Und wer es dennoch wagte, wurde bestraft. Ihre Türen blieben verschlossen. Auf dem Küchentisch war ein Zettel. Der Rotschopf las ihn nur flüchtig durch und warf ihn sogleich weg. Sie wusste schon, was dort draufstehen würde. "Liebe Akio. Wir können heute leider wieder nicht bei dir sein. Aber du weißt, dass unsere Arbeit wichtig für uns ist. Wir haben dir etwas Reis und Fleisch im Kühlschrank gelassen. Mach dir einen schönen Tag. Deine Eltern" "Schönen Tag.", entwich aus ihrem Mund, eher spöttisch als akzeptierend. "Und das Fleisch ist garantiert schon verdorben." Ihre Vermutung hatte sich bestätigt, denn als sie den Schrank öffnete sammelte sich der Schimmel auf das magere Fleisch, was ihre Eltern als Essen bezeichneten. So machte sie sich an den Herd und bereitete etwas eigenes zu. Schon so viele Gerichte hatte sie ausprobiert, so viele neue Gewürze entdeckt, doch niemanden konnte sie es zeigen. Niemand würde je von ihrem Essen probieren. Trotz dieser Gedanken, dieser Emotionen, ihr Gesicht blieb gleichgültig und ihre Augen leer. Nach dem Essen legte sie sich in ihr Zimmer. Sie hatte keine Freunde, keine Hobbys mit denen sich das Mädchen hätte beschäftigen können. Sie starrte nur auf die Decke, dachte an nichts. Ihre Blicke trafen immer und immer wieder nur diesen einen Punkt über ihr. Ein kleines Loch, dass nach einiger Zeit entstand, ohne dass auch nur einer den Grund verstand. Akio war die einzige, die es wusste. Und so sollte es auch bleiben. Ihr fiel das Buch wieder ein, dass sie erst gestern bekommen hatte. Ein Lachen war von ihr zu entnehmen. Etwas, was sie nur tat, wenn sie alleine war. Ein hämisches Lachen, dass mit einem bösen Grinsen beendet wurde. "Großvater hat sich aber diesmal etwas merkwürdiges einfallen lassen. Ein Buch mit Zauberkräften." Sie nahm das Buch und schlug die erste Seite auf. "Und dann soll ich ihm auch noch abkaufen, dass es ein illegales Buch ist, in dem gefährliche Streiche reingeschrieben wurden!... Aber ich werde es wie versprochen lesen", ein weiteres Grinsen, diesmal noch furchteinflössenderes Grinsen. "Und gleich danach verbrennen." Kapitel 3: ----------- Kapitel 3 Ihre Finger wollten schon die ersten Zeilen befühlen und ihre Augen formten schon die Wörter, doch plötzlich fing ihr Zimmer an sich zu bewegen. Ihr Schreibtisch lag da, wo sonst ihr Schrank stand und ihr Fenster stand direkt neben der Tür. Alles lag verkehrt. "Was? Was soll das?" Ein grelles Licht kam aus dem Buch und wie aus Reflex klappte sie das Buch zu. Das Licht dämmte sich und verschwand dann gänzlich. Erst jetzt fing Akio wieder an normal zu atmen. "Das war stark. Diesmal hast du dir ja was wirklich originelles einfallen lassen, alter Zausel." Akio stellte das Buch wieder ins Regal. "Das gönn ich mir doch lieber ein anderes Mal. Wenn ich vorbereitet bin." Sie machte noch einen kleinen Spaziergang durch den Wald und den Fluss entlang, um sich etwas zu beruhigen. Auch wenn sie es nicht wahrhaben wollte, so hatte sie doch einen Schreck davongetragen. An einer Lichtung angekommen, setzte sich das stille Energiebündel auf einen Felsen direkt vor der Gabelung des Flusses. Es war ein schöner Anblick, die Bäume im Frühherbst mit allen möglichen Rot- und Orangetönen, die in sich im tiefen Blau des Stromes wiederspiegeln. Ein herrlicher Anblick, den Akio nur mit gleichgültigem Gesichtsausdruck begutachten kann. "Das Meer." Akio starrte in den rot gefärbten Himmel. "Wann kann ich endlich ans Meer? Über die weiten Tiefen, die dieser Planet zu bieten hat? Diese unendliche Weite. Weit genug, um diese Hölle der Umbarmherzigkeit zu entfliehen." Sie streckt ihre Hand gen Wolken. "Befreit mich aus diesem Käfig. Ich will nur noch fort von hier. Gebt meiner Seele die Befriedigung, die sie braucht." Sie blieb noch eine ganze Weile so liegen, bis der Mond schon über ihr stand und sie kaum noch die Augen offen halten konnte. Wenn es nicht so kalt wäre, wäre sie sogar vielleicht hier geblieben, doch die Gänsehaut ließ sie wieder umkehren. Die beiden Musiker, die sich Eltern schimpften waren von den nächtlichen Ausflügen ihrer Tochter gewohnt und schenkten ihnen keine weitere Beachtung. Nur der Großvater war wirklich besorgt. "Wirst du denn nie erwachsen?! Wenn dir was passiert wäre! Hast du denn nicht nie Nachrichten gehört?! Erst letztens ist wieder ein kleines Mädchen umgebracht worden! Was hast du dir dabei nur gedacht?!" "Erstens, du solltest langsam mal erwachsen werden. Zweitens, ich bin stark genug, um auf mich selbst aufzupassen. Drittens, ich bin weder ein normales Mädchen, noch bin ich klein und viertens, geht es dich einen Scheiß an, was ich fühle und denke..." Diesmal fing sie sich eine ordentliche Ohrfeige ein. "Verdammtes Miststück, du kannst auch mit nichts zufrieden sein! Meinetwegen. Wenn du so darauf bestehst, kannst du diesmal woanders schlafen." Das ging den Eltern dach etwas zu weit. "Aber Vater. Das ist doch wohl etwas übertrieben, oder? Sie wird es sicher irgendwann lernen." "Nein, das wird sie sicher nicht, wenn ihr jede Tat durchgehen lässt. Akio schläft heute draußen. Außer sie bringt eine Entschuldigung zu Stande, was ich jedoch stark bezweifle." Der blonde Rotschopf und der alte Zausel starrten sich kurz an. Das jedoch genügte schon, dem Grauhaarigen einen eiskalten Schauer über dem Rücken zu spüren. Akios Augen waren zwar so strahlend wie das blau-grüne Meer, doch diese Augen waren vollkommen leblos, beängstigend. Dann ging Akio aus der Tür. Der alte Mann atmete auf. Er wusste, dass er zu weit ging, aber schließlich musste man dem Kind die Ressourcen zeigen auch, wenn er innerlich erhofft hatte, sie könnte unter diesen Umständen ihren Stolz brechen. Draußen hatte es in der Zwischenzeit angefangen zu regnen. Doch Akio machte keine Anstallten sich vor die Tür zu stellen und sich zu entschuldigen. Sie blieb seelenruhig auf einer Bank sitzen und starrte ins Leere. Ihre Gedanken in diesem Moment blieben verschlossen. "Verdammt, scheiß Wetter." Herr Uori hatte noch einzelne Elterngespräche zu führen, sodass er erst später bemerkte, was draußen abging. Sein war leider in der Werkstatt und an einen Regenschirm hatte er auch nicht gedacht. Armer Herr Uori(^^). Er rannte zur nächsten Bushaltestelle, doch vergebens. Direkt vor seiner Nase für der Letzte in der nächsten Stunde davon. "So ein Mist!!" Warten half ihm auch nicht, also ging er nörgelnd zu Fuß nach Hause. Am Park angekommen bemerkte er auf einer Bank unter einer Laterne eine durchnässte Person. Sofort rannte er zu dieser und entdeckte Akio. "Mein Gott, Junge", fing er besorgt an. "Was machst du denn hier draußen? Hast du dich ausgesperrt? Wo sind deine Eltern? Soll ich ihnen sagen, dass sie dich abholen sollen?" Akio wollte keine langen Erklärungen abhalten, nur in einem warmen Bett schlafen, also spann sie sich etwas zusammen. Sie stand auf und fing an zu erzählen. "Ich habe aus Versehen den Schlüssel daheim liegen gelassen und meine Eltern sind für einen Tag in ein Hotel gefahren, um sich von den Reportern auszuruhen. Und mein Großvater ist auch schon wieder abgereist." "Du Armer." Der Lehrer strich Akio sanft über das Gesicht, wobei ihr etwas warm wurde. "Du bist schon ganz durchnässt. Am Besten du bleibst heute Nacht bei mir." Der Gedanke bei ihrem Lehrer zu bleiben ließ sie rot werden, doch im Regen wollte sie auch nicht stehen. Schlimmer wäre, was passieren würde, wenn das rauskäme. Dann hätte sie gar keine Ruhe mehr und ihr Geheimnis würde zu früh herauskommen. Mehr Gedanken machte sie sich jedoch um Herrn Uori. Man könnte es missverstehen und er könnte im schlimmsten Fall sogar gefeuert werden. "Was ist nun?" Akio schaute ihn mit ihren ausdruckslosen Gesicht an. "Danke, aber ich komme alleine zurecht." Der schwarzhaarige gutaussehende Mann hatte aber seine eigenen Pläne. "Ich kann verstehen, wenn du Angst hast mit einem Lehrer gesehen zu werden. Ich könnte dich auch gerne zu einem deiner Klassenkameraden schicken. Wie wäre es denn mit diesem Soldier. Der kümmert sich doch immer so gerne um dich." Die kleine Halbstarke wusste, worauf er hinauswollte. Und beide wussten auch von Soldiers geheimen Wünschen. Jetzt hatte sie nur die Wahl zwischen ihren Kapitän, der die Gelegenheit nutzen würde, um sich an ihr zu laben oder ihrem Lehrer, dessen Gefühle ehrlich zu sein schienen und wahrscheinlich bereits verheiratet war, um sich die Sorge von Vergewaltigung zu ersparen. "Also gut, Herr Uori. Wenn Sie darauf bestehen, werde ich mit Ihnen kommen." Er lächelte höfflich zurück. "Ich bitte darum." Und beide waren auf dem Weg zu seinem Appartement. Trotz unbewegter Mimik (ich weiß, ich nerve^^) bekam Akio doch ein mulmiges Gefühl. Auf der einen Seite hoffte sie, ihr Lehrer würde nicht alleine zuhause wohnen und die Gerüchte seien aus Eifersucht entstanden, auf der anderen Seite hatte sie doch Gefühle für ihren Lehrer entwickelt, die sie jedoch niemals zugeben würde. Ihr Stolz war da doch größer als Gefühle für einen Menschen. Sie wollte ihre Autorität nicht durch Gefühle einschränken. Sie wusste nicht, worauf sie sich lieber vorbereiten würde als schon die Tür geöffnet wurde und lautes Geschrei aus der Wohnung zu entnehmen war. "Shiru! Du bist wieder da!!" Eine sehr attraktive Frau kam aus der Küche geschossen und schloss den verwunderten Mann in ihre Arme. "Ich dachte schon, du kommst gar nicht mehr!" "Ichigo, was machst du denn hier? Wolltest du nicht erst morgen kommen?" "Ich konnte es kaum erwarten dich zu sehen! Ich musste einfach so schnell wie möglich herkommen." Jetzt erst hatte sie Akio bemerkt, die wie eine Maschine dastand, unbeteiligt von dem, was um sie herum geschah, außer von dem, was man ihr aufgetragen hat. Die Frau schaute sie skeptisch an, als hätte sie Angst ihren derzeitigen Posten zu verlieren. Sie hatte wunderschönes schwarzes Haar und smaragdgrüne Augen, die den kleinen blonden Rotschopf eiskalt musterten und eine weiße Haut als hätte sie noch nie die Sonne gesehen. Und dünn war sie. Es fehlte nicht viel und man hätte ihre Knochen am Körper sehen können. "Wer ist das?" Herr Uori nutzte die Gelegenheit, um sich loszureisen und Akio vor sich zu stellen, wohl eher zum Schutz als sie vorzustellen. "Darf ich vorstellen? Akio Kami no Shoni. Einer meiner dreistesten Schüler. Er hat sich ausgesperrt und seine Eltern sind nicht zu Hause also wird er heute Nacht hier schlafen." Die junge Frau schaute sie noch skeptischer an, wie eine Fliege, die unbedingt zerquetscht werden muss. Dann ließ sie ein hämisches Grinsen erblicken. "Kami no Shoni, also. Dann muss das der Junge sein auf den du so scharf bist." Akio zuckte leicht zusammen. Herr Uori solle auf sie stehen? Das konnte sie nicht glauben. Gut, sein Verhältnis zu Frauen sollte ziemlich mies sein, aber das er schwul sein sollte konnte sich doch niemand wirklich denken. Und dass er ausgerechnet noch auf SIE stehen muss. Was würde dann erst passieren, wenn er erführe, was Akio wirklich ist. Ein so mitfühlender und entschlossener Mann, der sogar sie in die Schranken weisen kann. Das schlimmste war jedoch, dass dieser ebenfalls rot anlief und versuchte eine Ausrede zu stottern. "Du Ärmster, warum musste das ausgerechnet so ein Grünschnabel von einem Bengel sein." Auch wenn der Lügenbold das wieder zurechtbiegen konnte, so war es doch nicht gerngesehen, wenn ein Schüler einem Lehrer aus der Patsche hilft. Genauso wenig wollte sie aber dieser Frau diese Freude des errungenen Sieges erlauben. So nahm sie als einzigen Grund warum sie sich einmischte, dass sie sich selbst aus der Affäre ziehen musste. Sie schaute der Frau kess in die Augen, was diese überrascht hinnahm. "Vielleicht liegt das daran, dass Sie ihm nichts bieten können. Ich hingegen habe ausgesprochene Qualitäten und meine Kochkünste liegen wohl weit über Ihrem Niveau. Wissen Sie denn nicht, dass das Hühnchen nur 30 min auf 120°C erhitzt werden darf?" (bitte probiert das NICHT aus) Man roch nun etwas verbranntes aus der Küche und einzelne Rauchschwaden waren zu erkennen. Dei Frau rannte schnell in die Küche und drehte den Herd ab und legte die verbrannten Überreste des Huhns unters Waschbecken. Dann kam sie wieder an die Tür. Ichigo kochte vor Wut. So etwas war ihr noch nie untergekommen und so etwas wollte sie nicht auf ihr sitzen lassen. Schon gar nicht von einem kleinen Bengel, oder auch in diesem Fall von einer Göre. Herr Uori konnte anscheinend Gefühle nicht so gut verstecken, denn er war so erstaunt über Akios Konteraktion, dass er nur noch vor sich hin kicherte (oder wie man das nennen will^^'). Das Weibstück, deren Kopf nun mehr als wie nur eine Tomate aussah, raste nur so aus der Tür hinaus und knallte diese so heftig zu, dass ein Bild, dass eine Frau mit einem weißen Kleid darauf zeigte, den Halt verlor und zu Boden viel. Eine Weile blieb es ruhig in der Wohnung. "Das war ja heftig. Ich sollte dich öfters bei Frauenbesuch einladen." Nun Gut. Der Störenfried war weg. Jetzt wurde es für sie gefährlich. Wenn diese Ichigo recht hatte, durfte Akio kein Auge zumachen, diese Nacht. "Dann komm erst mal mit." Der Lehrer legte seine Hand auf ihre Schulter und schob sie sanft nach vorne ins nächste Zimmer, das nicht schwer zu erkennen, das Wohnzimmer sein musste. "Du kannst auf der Couch schlafen. Das müsste für heute reichen. Du kannst meinetwegen Fernsehen oder dich etwas umschauen, aber sei bitte leise." Erleichterung. Sie könnte so lange wach bleiben bis der Herr Lehrer eingeschlafen war. Und so laut wie dieser Boden hier knarrte, würde sie in Null Komma Nix bemerken, ob ihr jemand zu nahe kam. "Es ist spät. Ich geh dann schlafen." Akio hatte sich schon aufs Sofa gesetzt und Herr Uori war Bettsachen für sie holen gegangen. Als er zurückkam sagte er noch einmal. "Es tut mir leid, was Ichigo vorhin zu dir gesagt hat. Aber sie übertreibt gerne, wenn sie Schwierigkeiten richt." Er kam noch einmal auf sie zu und setzte sich mit auf die Couch, zu ihrer Beruhigung hielt er einen Meter Abstand. "Ich möchte ehrlich sein. Ganz so falsch lag Ichigo ja nicht. Ich hab viel von dir erzählt und was du in der Schule immer alles fabrizierst. Ich hab gesagt, dass du mich faszinierst, deine Art, diese Verschlossenheit, dieses ausdruckslose aber doch temperamentvolle Verhalten." Er stand auf. "Ich würde dich gerne näher kennen lernen. Aber als Mensch und auch nur, wenn du es auch willst." Dann war er endgültig in seinem Zimmer verschwunden. Akio blieb noch eine ganze Weile wach liegen und dachte über die Worte ihrer geheimen Autoritätsperson nach. Der Teil ist etwas sinnlos, aber ich wollte Akio nicht gleich sofort in die andere Welt schicken^^. sagt mir bescheid,wenn irgendwas unklar ist. Der Text ist in zwei stunden und das auch noch nach Mitternacht entstanden. *gähn* Kapitel 4: ----------- Kapitel 4 Als Uori aufwachte, war Akio bereits auf dem Heimweg. Sie hielt es dort nicht länger aus, sonst wäre sie ihrem Lehrer wahrscheinlich noch um den Hals gefallen. Irgendwas hatte er an sich, dass sie ihn so anziehend fand. Aber die Zeit war noch nicht gekommen alle Hüllen fallen zu lassen. Sie öffnete die Haustür. Stille. Eigentlich hatte sie wenigstens ihren Opa raustürmen erwartet, doch nichts. Sie ging Richtung Treppe, hörte dann ihre Familie, die zusammen am Frühstückstisch saßen und lachten. Der Rotschopf wusste nicht, was sie davon halten solle und ging rauf in ihr Zimmer, um sich noch etwas hinzulegen. Es war schon nach Mittag als sie schließlich von ihrem Magen aufgeweckt wurde. Sie ging in die Küche, um sich etwas für ihren sonntäglichen Ausflug vorzubereiten. Danach ging sie noch einmal in ihr Zimmer, um sich noch eine Jacke mitzunehmen, sie konnte ja nicht wissen, wie sich heute die Temperaturen ändern konnten. Sie bemerkte das Buch. "Ich denke, heute kann ich mit dem Buch anfangen. Das würde ein schönes Lagerfeuer bringen." Sie packte es ein und machte sich dann auf den Weg. Opa hatte sie bereits bemerkt und wollte ihr zuvorkommen. "Wo willst du hin? Hast du deine Lektion immer noch nicht gelernt? Soll ich dich etwa wieder draußen schlafen lassen? Hörst du mir überhaupt zu? Wann wirst du endlich erwachsen? Bleib stehen, wenn ich mit dir rede! Akio!" Doch da war sie schon draußen. Sie ließ die Tür noch ins Schloss fallen und machte sich dann auf den Weg zu dem einzigen geheimen ruhigen Ort, wo sich sogar Jäger nicht hintrauten. Der Platz war immer noch so schön wie gestern und dazu noch so angenehm ruhig. Sie aß etwas und holte schließlich das Buch aus der Tasche. "Dann wollen wir mal dein dunkles Geheimnis lüften." Sie schlug die erste Seite auf und fing langsam an zu lesen. "Rectus arius, monomum sarius" (fragt mich net, was das heißt^^') Ein starker Wind kam auf, Blätter wirbelten umher und der Fluss reckte sich nach oben. Akio wusste nicht wie ihr geschah. "Was... was geht hier ab?" Akio schaute sich verwundert um. Etwas ungewohntes passierte in ihr. Sie bekam Angst. "Was soll der Scheiß?! Großvater , ich finde das gar nicht witzig! Mit so billigen Tricks erreichst du gar nichts!" Sie bemerkte jedoch schnell, dass der alte Mann damit nichts hätte zu tun haben können, denn nur sie allein wusste, wie man an diesen Ort gelangen konnte. Ein heller Lichtschein kam aus dem Buch geschossen und Akio lies das Buch fallen, um sich die Augen zu schützen. Sie spürte förmlich, wie ihr das Blut in den Adern gefriert und wie sie etwas nach unten zog. Sie konnte sich nicht mehr halten. Der Weg nach unten wurde immer länger und dunkler. Sie musste durch ein Loch gefallen sein, denn über ihr erkannte sie noch den hellen Schein, der Nachmittagssonne. Es sollte aufhören. Ihr Herz raste, wollte nicht aufhören. Übelkeit überkam sie. "Was ist das nur für eine Magie? Was hast du mit mir angestellt, Großvater? Willst du mich auf diese Weise loswerden?" Dann schrie Akio laut auf. "ICH HASSE DICH GROSSVATER!!" Aus der Dunkelheit wurde ein farbiger Lichtstrahl. Unter ihr begann das Schwarze Tuch sich zu öffnen und sie fiel nur noch auf ein großes weites Meer zu. Ihre Augen weiteten sich. Mehr aus Staunen als aus der Tatsache, dass wenn sie unten aufkommen würde in tausend Stücke zerschellen würde. Dann schloss sie wieder die Augen. Es war zu Ende. Ihr dramatisches Leben konnte endlich beendet werden ohne, dass sie selbst eingreifen musst. Sie spürte förmlich wie sie auf einen harten Boden aufschlug, bemerkte die starken Kopfschmerzen, fühlte, wie ihr schwarz vor Augen wurde, doch tot war sie nicht. Sie blieb eine ganze Weile so liegen. Wartete bis die Schmerzen zurückgingen. Fing an wieder etwas zu sehen. Sie stand auf und ihre Augen streiften durch eine riesige farbenfrohe Wiese, die bis zum Horizont hinauszulaufen schien. Genau zu dieser Stelle wollte sie hin. Das Ende dieses Horizonts betrachten. So weit sie gehen konnte lief sie auf das Ende zu, die Kopfschmerzen wurden nach jedem Schritt schlimmer, doch was sich ihr dann bot, lies ihr den Glauben im Paradies gelandet zu sein. Sie spürte richtig, wie unbekannte Gefühle des Glücks in ihr hochkamen. Wie ihr Herz schneller zu schlagen anfing. Und selbst ihr Ausdruck im Gesicht hatte sich verändert. Sie schaute mit voller Staunen auf das wunderschöne, auch so schöne tiefblaue Meer. Die Bucht in einem atemberaubenden Smaragdgrün. Weißer Sand, hohe Palmen, tropische Pflanzen. Und eine so frische mit Salz erfüllte Luft. Akio konnte es nicht fassen. Diese Schönheit, als hätte sie es schon einmal erlebt, nur verloren und wiedergefunden. Sie sog die frische Luft mit einem Zug ein als hätte sie Angst, dieses Gefühl des Wohltuends verlieren zu können. Sie blieb noch eine ganze Weile so stehen. Konnte sich von diesem Anblick nicht lösen, wollte sich nicht entfernen. So ruhig und angenehm. Kein Stress, keine nervenden Mitschüler mit denen sie kämpfen musste. Doch die Ruhe wurde gestört. Von Schüssen, von Kanonenschüssen. "Was soll das?" Akio schaute sich um, konnte keine Kämpfe erkennen, schaute in alle Richtungen und noch mal aufs tiefblaue Meer. Etwas trieb darauf. Sie erkannte Segel, ein Schiff. Dann war da noch eins, ein kleineres Schiff. Sie bombardierten sich gegenseitig. "Das muss ich mir ansehen." Sie suchte einen Weg nach unten, lief die Klippe entlang, weiter nach unten. Als die Klippen nicht mehr so steil waren, nahm sie die Abkürzung und rannte auf schnellen Wege nach unten bis zum weißen Sandstrand. Die Schiffe kamen langsam näher, aber sie waren für Akio nicht nah genug. Sie lief weiter bis zum Ende der Küste, an die erdenklich weiteste Spitze dieser Insel auf die sie sich befand. Die Schiffe waren nur noch 2 Kilometer von ihr entfernt, die Schüsse wurden immer lauter und sie erkannte, warum es überhaupt zu diesen Kampf kommen konnte. "Piraten!" Die Piratenflagge schwang stolz auf dem Mast des großen Schiffes während die Männer sich wagemutig auf das kleinere Passagierschiff stürzten und alles mit sich nahmen, was einen gewissen Wert besaß (und das alles von dieser Entfernung sehen. Alle Achtung^^ ). Akio überkam weder Mitleid, den Passagieren gegenüber, noch Wut gegen die Piraten. Sie schaute einfach nur dem unglaublichen Schauspiel des ungleichen Kampfes zwischen Gut und Böse zu, wobei in diesem Fall das Böse triumphierte. Ein letzter lauter Knall und das kleine Schiff sank langsam gen Meeresboden zu. "Was ist das nur für eine Welt? Welche Zeit? Und warum hat Großvater mir das angetan? Wusste er, was hier auf mich lauert? Wollte er mich auf diese Weise loswerden? Was hat er sich dabei gedacht? Wieso bekomme ich keine Antwort?" Sie schloss die Augen. Ihr Gesichtsausdruck wandelte sich wieder in das übliche: missmutig und ausdruckslos. Ohne etwas wieder richtig Beachtung zu schenken ging sie den feinen Sandstrand entlang und suchte ein Dorf, in dem sie sich kurz ausruhen konnte, schließlich mussten dort, wo Menschen waren auch Zivilisation herrschen. Sie versuchte sich etwas zu beeilen, ihre Kopfschmerzen kamen nämlich zurück. Je weiter sie lief, umso mehr Fragen wanderten durch ihren Kopf. Sie konnte einfach nicht fassen, was ihr angetan wurde und schon gar nicht von ihrem Grovater. Ja, sie hat ihn bis zur Weißglut getrieben, aber so nachtragend war Großvater nun auch nicht. Sie erinnerte sich wieder an ihren Geburtstag. Schließlich hat ihr Großvater sie ja gewarnt, dass es ein magisches Buch ist und der Titel war nicht einfach nur so hergeholt. Dann glaubte Akio zu verstehen. Schließlich war der einzige Grund, warum sich Großvater überhaupt auf die Reisen machte, dass sie endlich aus ihrer Traumwelt aufwacht und sich anderen öffnet. Großvater wollte sicher nur ich Selbstwertgefühl aus ihr herausholen und mit diesem Buch sollte sie wohl ihren Traum ausleben und danach wiederum die Realität sehen können. Akio verstand den Wunsch ihres Großvaters...... und aus diesem Grund konnte sie ihm diesen gefallen nicht tun. Sie geht weiter. Am liebsten wäre es ihr sogar, wenn sie hier bleiben könnte, frei von allen Sorgen. Und wenn sich die Gelegenheit erübrigen würde, würde sie es sogar tun. Nach einem längeren Marsch durch den Sand, verschiedene Pflanzenarten und den aberkomischsten Tieren kam sie schließlich auf einen kleinen Pfad, der zu einer Stadt führen müsste. Das war ihr recht gut gesonnen, denn einen weiteren Waldweg hätte ihr Kopf garantiert nicht verkraftet. Sie lief etwa 2 Kilometer als ihre Knie dann doch weich wurden und sie zusammensackte. "Ich muss mich ausruhen.", dachte sie und legte sich neben einen Stein am Wegrand, wo sie, glaubte sie, etwas geschützt lag. Sie schlief ein ohne zu bemerken was über ihrem Kopf vor sich ging. "Wo ist das Vieh hin?!" "Sucht es, verdammt!" "Es kann nicht weit gekommen sein!" "Beeilung!" Fünfzehn Männer ritten mit Pferden durch den Wald. Stürmisch. Vorsichtig. Sie suchen etwas. Etwas, das sie auf keinen Fall verlieren dürfen. Etwas rennt durch die Büsche. Es hat ein türkises Fell, fast schon grün. Sein buschiger Schwanz hat einen hellblauen Unterton und seine Ohren sind fast so groß wie sein ganzer Kopf. Leise versucht es sich davonzuschleichen. Leise, nur keinen Mucks. Pferde sind empfindliche Wesen. Krack. Die Männer horchen auf. "Dort ist es!" "Schnappt es euch!" Das kleine Tier rennt, so weit und so schnell es seine Füße erlauben. Springt über umgestürzte Bäume, von einem Baum zum nächsten und leichtsinnigerweise auch auf dem Waldweg. Keine Chance, er muss in die Stadt. Dort können sie ihn nicht finden. Es rennt und rennt. Bemerkt einen großen Graben. Gut, die Menschen sind noch nicht in Sicht. Es springt. Dummerweise genau in die schlafende Akio. Das Tier schreckt hoch. Oh nein! Doch Akio schläft tief und fest. "Was ist das für ein Wesen?" Das Lebewesen schaute sich Akio genau an. "Es ist kein Tier, aber es kann auch kein Mensch sein. Und so einen Dämon kenn ich auch nicht." Die Reiter haben ihn derweil eingeholt. Es war so von dem Mädchen mit den blonden Haaren fasziniert, dass es seine Verfolgung komplett vergessen lies. Der Blaufell wurde unsanft am Nacken gepackt. "Haben wir dich, du kleines Mistvieh. Dachtest, du könntest einfach so unser Gold stehlen. Ihr Dämonen seid doch alle gleich." Einer der Männer, ein gutgebauter junger Mann dessen Gesicht leider von einem Helm verdeckt war, wurde etwas misstrauisch. Schließlich lassen sich kleine Dämonen nie so einfach fangen. Er schaute hinab zum Graben und war verzaubert von dem Anblick der ihm da bot. Er sah ein wunderschönes Gesicht eines 16jährigen Jungen, dessen Haar sich in das Gestrüpp der Blätter gewickelt hat, mit einem Körper wie von Mutter Natur geschaffen (erschießt mich^^ ). "Lukas. Seht. Der Junge hier muss den Dämon abgelenkt haben." Der junge Mann hob Akio hoch und sofort war die ganze Gruppe um ihn versammelt um das Kind zu betrachten. Das kleine Tier nahm die Chance, die sich ihm bot, und biss Lukas, dem Führer in die Hand. Der schrie vor Schmerz auf und ließ den Dämon fallen, was dieser wiederum zur Flucht nutzte. "Verdammter kleiner Bastard!" "Wir sollten den Jungen zum König bringen." Lukas sagte nörgelnd zu. Noch nie war ihm ein Dämon entwischt. Er hoffte, dass Akio es wenigstens Wert sei, sonst würde er seine ganze Wut an dem armen Kind auslassen. Alle Männer stiegen wieder auf ihre Pferde, Akio lag in den Armen des gutaussehenden Mannes und alle ritten Richtung Stadt zu dem erhabenen Schloss, das sich hinter der Lichtung befand. Waii O^o^O der vierte teil ging ja schnell hoffe ihr habt es bis jetzt genossen. jetzt ist es nähmlich soweit. ich bin im hauptteil angekommen. nein nein, nix verraten darf!! wie denn auch, ich weiß selbst noch nicht so wirklich wie es weitergehen soll. Ok, sagt mir dann wieder bescheid, wenn etwas unklar ist^^ Kapitel 5: Kapitel 5 -------------------- Kapitel 5 Das kleine Tierchen hatte sich derweil in den Wald verkrochen und rannte nun zu ihrem Versteck. Zum "Yasha no Kuni", zum Reich der Dämonen. Es stürmte ganz aufgebracht durch die Mengen der Straßen. Ja, ja. Selbst Dämonen konnten ein zivilisiertes Leben führen. Sogar sie hatten Häuser, Straßen, Märkte und einen Palast, in dem der Anführer wohnte, nur war in diesem Fall, ihrer Meinung nach, eine Höhle als Unterkunft besser geeignet, schließlich schütze dieses mehr vor Katastrophen und Menschen waren die einzigen wirklichen Feinde der Dämonen und diese würden es nie wagen einen Fuß in dieses Gebiet zu setzen. Trotz dieser Sicherheit schickten sie einige Kleindämonen los, um Informationen über die Menschen zu sammeln. Der Blaufell, wie sich nun herausstellt, war eines davon. Er rannte direkt in die Höhle, die unbewacht für jedes Wesen offen stand, dass an Hunger und Durst litt, zu einem Felsvorsprung auf dessen sich der riesige Fell eines Tigers spannte. Auf diesem wiederum saß ein großer und mächtiger Dämon. Seine Größe entsprach fast die des Tigers und sein ganzer Körper war mit ausgeprägten Muskeln überseht. Er hatte langes schwarzes Haar und eine sonnengebräunte Haut. Seine tiefschwarzen Augen musterten den verschrockenen Spion. "Sprich. Was gibt es zu berichten?", befahl er mit starken, aber doch sanften Ton. "Ein Wesen, dass ich noch nie zuvor gesehen habe, ist in unseren Wäldern aufgetaucht. Es hatte eine ganz komische blasse Haut und das Haar war blond und mit roten Linien fiziert. Die Menschen haben es in ihr Reich genommen." "Und du bist dir sicher, dass das nicht auch ein Mensch war?" Das Tierchen schüttelte den Kopf. "Nein, dafür hatte es zu seltsame Kleidung am Leibe und wie gesagt, das Haar entspricht niemandem aus unserer Welt." "So würde ich es doch gerne selbst sehen." Ein Pfiff durch seine Finger und schon waren drei Wächter in des Führers Nähe. "Schickt meinen Sohn los. Er möge mir dieses Wesen, von dem uns Nikko erzählt hat, herbringen.", dann wandte er sich an das Blaufell, dass anscheinend auf den Namen Nikko hörte (ne, net wirklich^^). "Und du mögest dies Wesen bitte bewachen. Sag bescheid, wenn sich etwas neues ergibt." "Wie ihr wünscht, mein Herr." Mit einer kleinen Verbeugung, verabschiedete sich Nikko und tapste fröhlich von dannen ('tschuldigung XD). Derweil schaute der Herrscher nachdenklich drein. "Ein Wesen, weder Mensch noch Dämon gleich.... Was mag das wohl sein, so frag ich mich." In der Zwischenzeit war im Schloss große Aufruhr. Die Bewohner haben von dem Zwischenfall gehört und wollten das arme Geschöpf, das am Wegrand abgesetzt wurde, begutachten. Keiner hatte sich zuviel versprochen. Ein engelsgleiches Geschöpf lag in den Armen des stolzen Ritters und schlief einen sanften Schlaf (helft mir, dass es aufhört^^''). Doch die Reiter blieben nicht stehen sondern ritten vor bis zum Tor des Palastes, wo sie schließlich abstiegen und ihre Pferde in den Stall gebracht wurden. Das Gesicht Lukas reichte den Wachen schon, um einen Schritt zur Seite zu machen und ihnen den Eintritt zu gewähren. Der König war bereits von der Nachricht, ein Engel sei in ihrer Welt erschienen, unterrichtet und war nicht weniger erstaunt, als das Gerücht in Realität umschlug. Vor ihm wurde auf ein Kissen ein Kind hingelegt, dessen Haare so ungewöhnlich blond und mit roten Strähnen fiziert waren, die Haut war so blass, schon fast weiß, der Körper, zierlich, aber nicht schwach. Ein Engel wie man es noch nie zuvor gesehen hatte. (ich weiß ich übertreibe) "Wo habt ihr dieses Geschöpf gefunden? Sprich, Lukas." "Am Wegrand, als wir einen Dämon verfolgten, das anscheinend an unsere Nahrung wollte." "Und warum schläft es? Habt Ihr es gezwungen?" "Nein, mein Herr! Es schlief bereits, als wir es fanden!" Als der König nicht weiter sprach, fragte Lukas vorsichtig, "Und was habt Ihr nun damit vor?" Der König überlegte kurz und nickte. "Wir warten bis er aufwacht. Vielleicht erfahren wir so mehr, wer er ist und wie wir ihm helfen können. Aber wir sollten vorsichtig sein, es könne auch ein Spion des anderen Königreiches oder ein entflohener Pirat sein." "Wie Ihr meint, mein König. Solange werden wir uns um ihn kümmern." "Meinetwegen, doch sagt bescheid, falls er erwacht." "Sehr wohl." Mit einer Verbeugung machten sich die Gefolgsleute auf zu ihren Gemächern. Die Obhut Akios wurde dem Ritter zugeteilt, der sie gefunden hatte. Er legte Akio auf sein Bett und betrachtete sie eine Weile. "Sollte ich ihn küssen? Mein Herz meint Ja, doch mein Verstand sträubt sich. Würde ich es seine Unschuld nehmen oder ist er wie eine schlafende Prinzessin, die nur durch einen Kuss geweckt werden kann? Es würde niemanden auffallen, also was hindert mich daran?" Bevor er auch zu ende denken konnte, zuckten ihre Augenlieder und der junge Mann sah in wunderschöne, aber eiskalte Meeresaugen. Schnurstracks saß Akio aufrecht und schaute den Mann, der immer noch seinen Helm aufhatte, ausdruckslos, aber doch wütend an. "Wo bin ich? Wer sind Sie?" Doch der Ritter war zu sehr von diesen Augen fasziniert als dass er hätte antworten können. Doch Akio forderte weiter, diesmal mit härterem Ton. "Antworte!!" Das brachte ihn nur noch mehr zum denken. Jemand, der mit so einem Ton redete, musste aus adeligen Hause sein. Oder er war einfach nur unhöflich. Aber es auf die Probe stellen wollte er es auch nicht, so sprach er mit ehrfürchtiger Stimme. "Ihr seid im Palast des Königs Zurui und gerade in meinem Gemach. Ich soll auf Euch achten und Euch zu meinem Herrn bringen, wenn Ihr aufgewacht seid." Akio verstand die Art nicht, wie dieser Typ redete, aber da sie wahrscheinlich im Mittelalter gelandet war und der Typ sie für einen Adligen hielt, spielte sie doch lieber mit. So schnell wollte sie ihren Kopf nicht an einem Galgen sehen. Sie legte wieder ihre Gleichgültigkeit auf und fragte mit monotoner Stimme weiter. "Und wer seid Ihr? Nehmt den Helm ab." Der junge Herr verstand nicht ganz, lies den Helm auf. "Mein Name ist Inazuma. Ich bin ein Gefolgsmann des Königs, aber mein Gesicht kann ich Euch nicht zeigen. Dafür habe ich zu viele Sünden begangen." Akio fragte nicht weiter. Und Interesse an seinen Geschichten hatte sie auch nicht. Sie stand auf und trat aus der Tür, wartend auf Inazuma, der immer noch am Bett stand und Akio unmerklich musterte. "Was ist nun? Ich sollte doch zu Eurem König gebracht werden", meinte Akio dann doch ungeduldig. Inazuma schrak auf und entschuldigte sich mehrmals, während sie den langen Korridor entlanggingen. Der Rotschopf spürte viele Blicke auf sich ruhen, sogar einiges Geschirr ist zu Bruch gegangen, als einige unvorsichtige Diener nicht auf den Weg achteten. Auf der einen Seite gefiel es ihr soviel Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, auf der anderen Seite jedoch war ihr das unangenehm, weil sie doch lieber im Hintergrund blieb. (Wiederspruch, Wiederspruch. Das kenn ich irgendwoher) In der Küche war heller Aufruhr. Der König wollte in einer halben Stunde speisen und die Knaben stritten sich, wer nun das Essen bringen durfte und das Wesen begutachten konnte, das einige zuvor beim Eintreten kurz erblickt hatten. Jeden horchte auf, als eine Dienerin ganz aufgebracht hereinstürmte und von ihrer Entdeckung erzählte. "Ich habe soeben den Engel vorbeigehen sehen! Es ist alles wahr! Und diesmal war er sogar wach! Seine Augen! Unbeschreiblich! So türkis wie das Meer! Und sein Gang, als ob er jeden Moment in die Lüfte steigen würde! Das muss ein Engel sein, etwas anderes ist einfach undenkbar." Nun ging das Geschnatter von vorne los. Sie bemerkten nicht einmal, wie der Koch einem kleinen Jungen das Essen auf die Arme lud und ihn in den Speisesaal schickte. Zwar hatte der Kleine das Gespräch mitverfolgt, aber er wusste wie sie übertrieben, also dachte er nicht weiter darüber nach. Auf dem Weg wurde er dann doch etwas neugierig. Wenn das ganze Dorf so über diesen Typen redete, musste doch etwas Wahres dran sein. Er beschloss, sich hinter einer Säule zu verstecken, wenn er fertig mit decken war. Akio wartete derweil schon in der Empfangshalle, während dieser Inazuma zum König eilte. Ihr Schädel brummte noch und es drehte sich alles, aber sie war standhaft. Jemanden ihre Schwäche zeigen war die größte Scham, die sie erleiden könnte. "Mann, das dauert! Haben die sich etwa verlaufen?" Sie wartete bereits 10 min. Für ihren Geschmack zu lange. Sie setzte sich in Bewegung und schaute sich ihre Umgebung etwas genauer an. Der Thronsaal war groß und sauber. Der Boden bestand zum größten Teil aus Mosaik, was Akio normalerweise nur von den Römern kannte, aber diese waren anders, gepflegter, deutlicher. Es war eine Art Stammbaum zu erkennen, aber um es deutlicher sehen zu können hätte Akio auf die Wand steigen müssen und es von oben betrachten. An den Wänden waren viele schöne Seidentüchern mit verschiedenen Farben, die sich jedoch prächtig an den mit Gold fizierten Säulen anpassen. Kerzen, die in allen möglichen Kerzenhaltern steckten, erhellten den Raum und ließen die Farben noch majestätischer erscheinen. Doch das, was Akios meiste Aufmerksamkeit erregte, war der Thron. Er war aus purem Gold und doppelt so groß wie sie selbst. Auf dem Rücken war ein mächtiger Drache abgebildet, der gerade Feuer spie und über diesem war eine Krone eingegossen, die drei Steine in sich trug: einen Smaragd auf der linken Seite, einen Rubin auf der Rechten und einen Diamanten in der Mitte. Der Sitz war aus rotem Samt und sah ziemlich bequem aus, dazu waren an den Seiten jeweils ein Löwe eingegossen, die ehrfürchtig ihre Köpfe nach oben streckten. Der Rotschopf hätte sich nur zu gerne auf diesen "Stuhl" gesetzt, aber sie wollte keine bösartigen Überraschungen riskieren, also ging sie weiter. Auf halben Wege blieb sie jedoch wieder stehen. Sie fühlte sich beobachtet. "Wer ist da? Zeig dich!!" Als nichts geschah, ging sie ohne weiteres weiter und kümmerte sich nicht mehr darum, so schien es. Der kleine Junge derweil war gerade mit den Speisen am Thronsaal angekommen und erkannte das fremdartige Wesen, dass dort etwas ungeduldig dastand. Fasziniert betrachtete er die Züge des Jünglings und dessen Haar. Doch noch mehr faszinierten ihn dessen Augen als Akio sich zur Tür drehte, so klar und kalt, aber doch mit einer gewissen Wärme. Die harte Stimme ließ ihn auffahren, aber doch wieder staunen. Der Junge wusste nicht, wieso, aber wusste eins: er wollte unbedingt mehr von diesen Fremden erfahren. Sorryyyyyyyyyyy!!! Hat länger gedauert als geplant, aba ich bin neuerdings so scheiße beschäftigt!! ich muss noch dies und das und jenes machen, ich komm zu gar nix mehr!!! *heul* naja^^, ich hoffe die geschichte gefällt euch noch^^. alla, sayonara ((O^o^O)) Kapitel 6: ----------- Kapitel 6 Der Junge Ritter, der sich mit dem Namen Inazuma vorgestellt hatte, suchte vergeblich nach dem König. Dieser schien wohl ausgeritten zu sein, um seinen Apetit etwas anzuregen. Inständig hoffte er, dieser würde schnell wiederkommen und der Fremde würde nicht vor langeweile doch noch verschwinden, aber das Schloss war viel zu gut bewacht und sie hatten doch aufgetragen, niemanden aus dem Palast ohne Erlaubnis des Königs zu lassen, redete er sich immer wieder ein und hatte keine andere Wahl als geduldig auf den König zu warten. In der Zwischenzeit hatte Akio den ganzen Thronsaal durchforscht. Sie begann sich zu langweilen. Der kleine Junge bemerkte das und ging zögernd mit dem Essen hinein, um in den Speißesaal zu gelangen. Bei Akio angekommen, verbeugte er sich schnell und fing an, leise zu sprechen. "Wilkommen. Wir hoffen, es ist bis jetzt alles zu Eurer Zufriedenheit. Sagt bescheid, falls Ihr etwas wünscht." Danach machte er sich sofort auf den Weg Richtung anderer Saal. Akio konnte den Jungen nur verblüfft angucken. War sie es doch gar nicht gewohnt, dass ein Kind höfflich zu einem Älteren war. Der Junge kam wieder aus dem Speißesaal und wollte schon wieder Richtung Küche laufen, als Akio ihn aufhielt. "Wie ist dein Name, Junge?" Der Kleine schreckte auf und drehte sich, verwundert über die Frage, die ihm der Fremde gestellt hatte, zu diesem um. "Bitte?" "Ich habe dich eben nach deinem Namen gefragt. Du streunst eh schon die ganze Zeit hier rum, also kann ich mich auch mit dir unterhalten, oder?" Akio dachte nicht daran höfflich zu sprechen. Schließlich war sie ja unfreiwillig hier. Auch wenn sie vielleicht erfahren könnte, wo sie wirklich war und eventuell, wie sie wieder nach Hause kommen könnte. Der Junge sah sie nur etwas verwirrt an. Jedoch, höfflich wie er war, behauptete er Tsuki zu heißen. "Tsuki...Und was machst du hier?" Ihr Ton wurde ruhiger, jedoch war er immernoch bestimmt. Tsuki, wie er sich selbst nannte, schien ein ruhiger aber doch intelligenter Junge zu sein. Er wusste, wann er reden sollte und wann nicht. Seinem Schweigen nach, ging sie davon aus, dass er unerlaubt hier war und das machte Akio stutzig. "Du darfst eigentlich gar nicht hier sein. Wieso bist du es doch?" Der kleine Küchenjunge zuckte merklich zusammen, wagte es nicht mal Akio anzusehen. Einen Wimpernschlag später kniete er vor Akio und bat um Vergebung. "Bitte, heiliger Engel! Verratet mich nicht! Ich wollte nur wissen, ob die Geschichten über Euch wahr sind!" H...heiliger Engel? Hatte sie da eben richtig gehört? Die Menschen hier dachten, sie sein ein ENGEL? Sie musste das eben gesagte nocheinmal verdauen, aber der Gedanke amüsierte sie ein wenig. "So, so. Ich verstehe..." Es verging wieder einige Zeit, die Akio damit verbrachte den Küchenjungen zu betrachten, wie er vor ihr niederkniete und um Vergebung bettelte. Er war schlank und hatte kinnlanges braunes Haar. Der Größe nach, schätzte sie auf 12 bis 13 Jahre. "Und was bekomme ich von dir, wenn ich schweige?" Wieder ging ein Zucken durch des Jungen Körpers, fragte sich was der Engel mit dieser Aussage wohl meinte. Angst spiegelte sich in seinen Augen wieder, aber auch nur in diesen. Ansonsten zeigte Tsuki beachtliche Selbstbeherrschung über seinen Körper, das musste Akio zugeben. "Alles was Ihr wünscht.", war seine einfache Antwort, die Akio nur zu Gute kam. "So soll es sein. Ich schweige und du wirst mir alles erzählen und zeigen, was es Wissenswertes über dieses Land gibt. Einverstanden?" Und wieder hatte Akio einen Grund sich zu amüsieren, denn der Gesichtsausdruck des Küchenjungen war einfach zu göttlich. Diese Verwirrtheit und die Erleichterung zugleich, gaben einen so wunderbaren Kontrast, das Akio leicht hämisch grinste. Tsuki konnte deshalb nur einmal nicken und gab dazu noch ein so schönes fröhliches Lächeln, dass Akio warm ums Herz geworden wäre, hätte sie eins besessen. "Was tust du hier, du kleines Stück dreck!?!?!?" Ein aufgebrachtes Schreien einer Frau lies beide zusammenfahren. Es war die Stimme einer Frau und als Akio den Blick hebte sah sie vor sich eine edle, schön anzusehende Königin. Sie hatte langes schwarzes Haar, die zu zwei Zöpfen geflochten, um den Kopf gewickelt und durch ihre Krone verdeckt wurden. Ihre Augen waren dunkelblau, schon fast schwarz und ihr feingliedriges Gesicht hatte keine einzige Falte. Vom aussehen her könnte man sie für 20 halten, aber Akio dachte da eher an 40, schließlich stehen solch reichen Frauen alle Möglichkeiten offen. Schützend stellte sich Akio sich vor Tsuki, was wieder diesen süßen Gesichtsausdruck entstehen lies. "Wagt es ja nicht ihn noch einmal so zu nennen. Ich habe ihn zu meinem persönlichen Diener erkoren. Dagegen könnt Ihr nichts machen." "Du wagst es? Was erlaubst du dir?! Wer bist du überhaupt, dass du so in diesem Ton mit mir sprechen kannst?!" Man hörte die Aufgebrachtheit der Königin und spürte die Angst des kleinen Tsuki der sich vor Schreck um Akio geklammert hatte. Innerlich etwas verwirrt, aber äußerlich weiterhin mit ausdrucksloser Miene sah sie nach hinten. Ein unbekanntes Gefühl kam in ihr hoch und es fühlte sich gut an. Ist das das Gefühl, jemanden beschützen zu wollen? Aber das macht sie doch nur für ihre eigenen Zwecke. Also wieso? Eine Stimme entriss sie aus ihren Gedanken. "Heiliger Engel!" Verwirrt blickte sie wieder nach vorne und sah einen älteren Herrn, genauso schick gekleidet wie die Dame, aber dch dezent gehalten. "Mein Gemahl?", fragte schließlich die Königin ihren Gatten leicht verwirrt. Dann setzte sie wieder ihren Blick auf Akio und erkannte es auch. Sofort wurden ihre Gesichtszüge weich und sie strahlte regelrecht Freude und Wärme aus. Nach Akios Geschmack wäre ihr diese Hexe von vorhin lieber gewesen. Der König selbst kümmerte sich wenig darum, wer sich alles in diesem Raum noch aufhielt. Er hatte nur Augen für das blonde Geschöpf. Schnell hatte er diese erreicht und reichte ihr ehrfürchtig die Hand. "Verzeiht, dass Ihr warten musstet. Ich bin überaus glücklich Euch die Hand schütteln zu dürfen." Aber Akio machte keine Anstallten ihre Hand zu erheben. Gelangweilt sah sie den König an. "Ich hätte mehr Stolz von einem König erwartet. Ich bin enttäuscht. Nun sagt mir endlich weshalb ich zu Euch gerufen wurde." Etwas erschüttert Blickte er auf den Jungen vor sich. Diese Kälte, dachte er sich, und das nur von einem halben Kind. Wie als wäre es im Norden aufgewachsen. Der König hatte sich wieder gefasst und sah Akio eindringlich an. "Die Männer, die Ihr hinter mir seht, waren diejenigen, die Euch zu mir gebracht hatten. Ich wollte mich selbst von diesem Anblick überzeugen, der mir beschrieben wurde und wollte erfahren, weshalb ihr mitten im Wald am Wegrand lagt und schlieft." Nach ihrem Blick zu urteilen, wollte der König schon mit einer Abfuhr rechnen, als sie doch schließlich anfing zu sprechen. "Meine Wenigkeit ist vom Himmel gefallen und hatte sich Dummerweise beim Aufschlag häftig den Kopf gestoßen. Danach habe ich einen Ort zum Ausruhen aufgesucht, bevor ich schließlich doch noch zusammenbrach. Beantwortet das Eure Frage, Hochheit?" Wahrhaftig ein Engel! Er war vom Himmel gefallen! Das war für alle der Beweis! Nun mischte sich auch die Königin ein. "Wehrter Engel. Bitte, nennt uns Euren Namen! Wie sollen wir Euch ansprechen?" Akio gefiel dieses Spiel nach einer Weile immer mehr. Doch sie wollte nicht ihren richtigen Namen preis geben. Schließlich war sie nicht umsonst die Lügenbaronin. Lange brauchte sie auch nicht um zu überlegen, bis ihr ein geeigneter Name einfiel (aber ich XD) Bewusst und zum Trotz wählte sie die Namen zweier Engel, dessen Anforderungen sie nie im Leben erfüllen könnte. "Mein Name ist Urim Berael. Wie Ihr richtig erkannt habt bin ich ein Engel. Ich bin der Engel der Wahrheit und des klaren Gewissens." Noch mehr Erstaunen. Zu einfälltig waren die Menschen in dieser Welt, musste Akio sich eingestehen. Sie schrecken nicht mal dafor zurück, diesen Irrsinn auch noch zu glauben! "Der Engel der Wahrheit! Dann haben wir die Bestätigung! Dieser Engel hier darf nicht lügen! Also ist alles wahr!" In diesem Moment dachte sich Akio nur, Wenn ich Gott wäre, würde ich mal aber schnell ein paar Blitze runterschicken oder einen häftigen Hagel. Wie heißt das so schön?: Ein Schlag auf dem Hinterkopf fördert das Denkvermögen. nya... sorry, dass das wieder solange gedauert hat und sorry, dass das ding wieder so kurz ist^^'' aber irgendwie find ich einfach keine zeit und keine gescheiten ideen um alles gut auszuformulieren aber ich werde mein bestes geben X3 kommt auf auf die Kommizahl an *ggg* ne, joke^^ ich bin froh, wenns überhaupt jemand liest XDD *alles durchknuddel* bleibt mir treu X3 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)