The Deal von SeKaYa ================================================================================ Kapitel 1: Remaking the Deal ---------------------------- Filius hielt sich davon ab, auf den Rändern seines Notizpergaments herum zu kritzeln. Dieses Treffen war so langweilig und nutzlos wie er angenommen hatte. Ein kurzer Blick in die Runde zeigte, dass die anderen Hauslehrer ihm zustimmten. Nicht, dass der Auror, der ihnen einen Vortrag hielt, es bemerken würde. Wahrscheinlich konnten das nicht einmal die anderen Lehrer, aber Filius kannte seine Hauslehrerkollegen.   Dieses Schuljahr schien sich genauso unangenehm zu entwickeln wie das letzte, wenn nicht sogar noch schlimmer, was bereits eine Leistung war: Immerhin war im letzten Jahr ein Basilisk durch die Gänge gestreift.   Dieses Jahr hatten sie es mit einem entflohenen Häftling zu tun, der mit seinem Ausbruch aus Askaban nicht nur das Unmögliche geschafft hatte, sondern auch das Gelände von Hogwarts wie seine Westentasche kannte. Sofern er nicht inzwischen wahnsinnig geworden war.   Sirius Black war einst mit einer der berühmt-berüchtigtsten Gruppen von Unruhestiftern über das Gelände gestreift. Nur die Weasley-Zwillinge konnten ihnen im Wissen um die Schule das Wasser reichen. Und wenn Filius ehrlich war, dann bevorzugte er die rothaarigen Landplagen: Ihre Streiche waren wenigstens gerechter unter den Häusern verteilt.   Filius lehnte sich in seinem Sitz zurück und versuchte, sich auf den Auror zu konzentrieren. Die Lehrer waren dieses Jahr zu einer nie da gewesenen Anzahl von Konferenzen zurückgekehrt und ihre Zeit, um die nötigen Schulvorbereitungen zu treffen, schwand dahin. Diejenigen, die es am meisten betraf, waren die Hauslehrer, hauptsächlich deshalb, weil sie in diesen Mauern mehr Arbeit zu tun hatten. Es gab so viel, das man über die Sommerferien erledigen sollte.   Als der Auror die Dementoren zum zwanzigsten Mal erwähnte, machte Filius einen weiteren Strich auf seinem Pergament und warf Pomona und Minerva einen Blick zu. Sie waren diejenigen, die er sehen konnte, ohne sich umdrehen zu müssen. Pomona wechselte immer wieder die Griffstärke um ihren Federkiel. Jedes Mal, wenn ihr Griff sich verstärkte, kam die Feder dem Bruchpunkt näher und näher. Minerva schien sich auf den Mann in Rot zu konzentrieren, der ihnen den Vortrag hielt, aber Filius konnte sehen, dass ihre Augen nach innen fokussiert waren, nicht nach außen. Ihre Feder bewegte sich nicht ganz synchron genug zur Stimme des Sprechers, um sich Notizen zu machen.   Er wusste, dass sein Pergament bedeckt war mit Vermerken dazu, was er noch erledigen musste, um für seine Adler bereit zu sein. Er hatte auch den Stundenplan für die Siebtklässler ausgearbeitet, der momentan unter dem Pergament versteckt war, das Filius benutzte, um sein Tun vor neugierigen Augen zu schützen. Gleich würde er sich um die Sechstklässler kümmern. Er sah, wie der Auror in die Runde blickte, um herauszufinden, ob sie ihn ernst nahmen. Filius verkniff sich das Seufzen, das er ausstoßen wollte. 'Albus hat bereits das Meiste hiervon abgedeckt. Und er hat die Gründe und die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen besser erläutert. Er war wenigstens bereit zu sagen, dass all das war, weil sie Sorge hatten, dass Black es auf Potter abgesehen haben könnte. Dieser Auror redet nur um den heißen Brei herum.'   Das Seufzen zurückhaltend begriff Filius, was er in diesem Moment wirklich brauchte: das Versprechen eines Drinks, Keksen und eines guten Lachers. Er warf erneut einen kurzen Blick zu seinen Kollegen und ging sogar so weit, sich leicht umzudrehen, um Severus aus dem Augenwinkel anzusehen. Selbst der Hauslehrer von Slytherin schenkte dem Auror nicht seine volle Aufmerksamkeit. Darauf bedacht, nicht selbst die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, riss Filius eine kleine Ecke seines obersten Pergaments ab. Auf das Zettelchen schrieb er oben "F = die Schale". Mit einem Zauber, den er von Severus gelernt hatte, ließ er den kleinen Zettel mitten auf Pomonas Pergament erscheinen.   Pomona blinzelte, als der kleine Zettel mitten auf ihren Gewächshausplänen auftauchte. Ein kurzer Blick bestätigte ihr, von wem er war und worum es ging. Sie sah zurück zu dem Auroren, der nun seine zweite Stunde damit verbrachte, Dinge zu wiederholen, die er bereits in der ersten Viertelstunde gesagt hatte. Sie hatte viel Erfahrung darin, festzustellen, wenn sie nicht die Aufmerksamkeit ihrer Schüler hatte, und auch darin, herauszufinden, ob sie zuhörten oder nicht. Pomona ging sicher, dass sie die Anzeichen ihrer Ablenkung gut verbarg, und unglücklicherweise hatte der Auror keine Ahnung, wonach er schauen musste. 'Ich hoffe, dass er, wenn er es wüsste, inzwischen aufgehört hätte.'   Sie sah in die Runde und bemerkte die glasigen Augen ihrer Kollegen, die ihr Bestes gaben, um den Anschein zu erwecken, dass ihre ungeteilte Aufmerksamkeit dem Mann galt, der einen Schweigezauber benötigte. Sie blickte zurück auf das Pergament und schrieb "PS = Snacks" unter Filius' Eintrag. Sie lehnte sich vor, um ihren Federkiel in das Tintenfläschchen zu tippen, das sie sich mit Minerva teilte, und schob dabei das Pergament so zurecht, dass ihre Freundin es bemerken würde. Es war eine Bewegung, die sie oft bei den Schülern gesehen hatte. Wenn Albus derjenige gewesen wäre, der den Vortrag hielt, hätte sie es nicht gewagt, aber im Moment kümmerte es sie kaum, ob der Auror es bemerkte.   Minerva zuckte leicht zusammen, als Pomona ihren Arm anstieß, während sie ihre Feder ins Fläschchen tunkte. Sie warf einen schnellen Blick auf die Kräuterkundelehrerin um herauszufinden, was los war.   Pomonas Blick flackerte kurz zu dem kleinen Pergament, das nun unter Minervas Arm lag.   Minerva zog das Blatt ein wenig zu sich und überflog es kurz. Sie machte ein paar mehr Notizen auf ihrem Pergament, bevor sie auf das Zettelchen schrieb. Mit einem kurzen Blick auf die andere Raumseite zu Severus überlegte sie, wie sie ihm die Nachricht zukommen lassen konnte.   Er fixierte den Auroren und der böse Blick, den er ihm sandte, hätte das Leben des Sprechers beenden sollen. Minerva erinnerte sich daran, dass Severus für das Treffen aus seiner Zutateninventur gerissen worden war. Ein Teil von ihr hoffte, dass der Auror zum Mittagessen blieb. Sollte dem so sein, machte sie sich eine mentale Notiz, auf keinen Fall das Gleiche wie er zu essen, nur für den Fall, dass die Hauselfen die gesamte Mahlzeit und nicht nur seinen Teller präparierten.   Sie verengte ihre Augen ein wenig und beschwor den Spion, ihr Starren zu bemerken und herüberzusehen. Sobald er es tat, sah sie bedeutungsvoll auf den Pergamentfetzen neben ihrem Tintenfass. Als er seine Augen wieder nach vorne richtete, tat sie es ihm gleich. Bei einem kurzen Blick nach unten stellte sie fest, dass der Zettel verschwunden war.   Severus war gerade fertig damit, zu entscheiden, was er dem weitschweifenden und wichtigtuerischen Auroren, der eineinhalb Stunden zu viel geredet hatte, einflößen sollte, da spürte er, wie er von Blicken durchbohrt wurde. Ein kurzes Umsehen verriet ihm, dass Minerva der Ursprung war. Er bemerkte das winzige Stück Pergament, auf das sie ihn hinwies. Er sah wieder nach vorne zum Redner, hoffend, dass sie seinem Beispiel folgte. Er wollte in dem Augenblick keine Aufmerksamkeit auf sich ziehen.   Severus hielt seinen Zauberstab locker und rief vorsichtig das Pergament zu sich. Der Zauber war eine seiner eigenen Kreationen: Er teleportierte das Pergament von einem Ort zum anderen. Ein wundervolles Werkzeug für einen Spion: Der Zauber ließ ihn Pläne anschauen, ohne auch nur in der Nähe zu sein, wenn sie geschmiedet wurden. Alles, was er tun musste, war sich die verworfenen Notizen anzusehen, die die anderen verstreuten. Normalerweise konnte er dadurch mehr erfahren als vom fertigen Plan. Das Pergament erschien in Severus' Fingern. Als er es auf den Tisch schob, musste er sich ein Grinsen verkneifen. Er schrieb ein schnelles "SS – das Heilmittel" unter Minervas "M – Getränke" und sandte den Zettel zurück zu Filius, da dieser in einer Position war, aus der er den anderen seine Zustimmung mitteilen konnte.   Filius unterdrückte gerade noch ein Zusammenzucken, als sein Pergamentschnippsel wieder unter seiner Hand erschien. Er überflog es und lehnte sich mit einem Lächeln in seinem Sitz zurück. Er bemerkte, dass Minerva und Pomona ihn ansahen und sich nun ebenfalls entspannten. Ein Seitenblick zeigte, dass Severus das nicht tat. Andererseits, der Mann war gut genug, um sich nicht derartig zu offenbaren. Filius sah zum Schulleiter, der vorne saß. 'Weiß er überhaupt, was wir gemacht haben? Passt er überhaupt wirklich auf?' Von hier hinten konnte er es nicht feststellen.   Plötzlich erschien eine Hauselfe im Raum und erschreckte den Auroren. "Tiffy möchte wissen, wo das Mittagessen serviert werden soll, Direktor, Sir."   Albus sah auf die Elfe hinunter und zwinkerte. "Es ist bereits Mittag? Dann sollten wir uns in die Große Halle begeben. Auror Stanley, würden Sie uns Gesellschaft leisten?"   Der Mann, der sie gelangweilt hatte, nickte zustimmend. "Ich würde mich freuen, hier zu Mittag zu essen. Es gibt noch ein paar Punkte, von denen ich glaube, dass sie angesprochen werden müssen. Also können wir vielleicht das Treffen nachher fortsetzen."   Severus' Augen verengten sich ein wenig, bevor er durch die Tür verschwand. Er ging hinunter in seine Kerker, um in seinem Vorrat nachzusehen. Bereits kurz darauf hielt er das kleine Fläschchen, das er gesucht hatte, in Händen. "Tiffy."   Die kleine Hauselfe erschien und ihre hervorstehenden blauen Augen weiteten sich ein wenig, als sie den Zaubertrankmeister sah. "Professor Snape, Sir. Hat Tiffy etwas falsch gemacht?"   "Nein, Tiffy, du hast es genau richtig gemacht. Ich habe nur eine weitere Bitte an dich." Er grinste finster, als er das verschmitzte Lächeln der Hauselfe sah. Er reichte ihr die kleine Phiole. "Verteile einen Tropfen auf der Innenseite vom Glas des Auroren und verstreich einen weiteren über seinem Besteck. Stelle sicher, dass niemand sonst etwas abbekommt."   Tiffys Augen leuchteten auf. "Auf der Stelle, Professor Snape, Sir." Mit einem Plop verschwand sie – weitere Anweisungen waren nicht notwendig.   Severus eilte in die Große Halle. Er machte sich keine Sorgen, dass jemand beweisen könnte, was er getan hatte. Es gab keine Portraits in seinen Räumen und Tiffy würde Albus nichts sagen, selbst wenn er sie befragte. Er klopfte auf seine Tasche um sicherzugehen, dass die Kopfschmerztränke, die er ebenfalls eingesteckt hatte, da waren.   Er betrat die Halle durch die Seitentür und setzte sich auf seinen Platz neben Minerva. Als er einen der Tränke neben ihren Teller stellte, grinste er ihr zu. "Ich habe bemerkt, dass du angefangen hast, deine Stirn zu reiben. Also dachte ich mir, dass du das vielleicht gebrauchen kannst."   Minerva betrachtete die angebotene Phiole. Sie sah auf und schnitt dem dunkeläugigen Mann eine Grimasse, die ein maskiertes Lächeln war, bevor sie den Trank runterkippte. "Danke. Glaubst du wirklich, dass wir zurück müssen?"   Severus sah hinüber zu Albus. "Ich bin mir sicher, dass wir das müssen."   Er beobachtete, wie Albus das Signal zum Servieren gab. Während Severus zu essen begann, überlegte er, mit welchem Vorratsschrank er zuerst anfangen würde.   Es war nicht lange nach Wiederaufnahme der Besprechung, als Auror Stanley aus der Tür stürzte, um die nächste Toilette aufzusuchen. Als er zurückkam, warf Poppy nur einen einzigen Blick auf ihn und zerrte ihn hoch in den Krankenflügel. Albus löste die Versammlung auf, damit sie den Rest des Tages dazu nutzen konnten, die noch notwendigen Arbeiten zu erledigen.   Severus, Filius, Minerva und Pomona tauschten ein paar Blicke. Sie würden sich heute Abend treffen, zur üblichen Zeit.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)