Wenn der Zug abfährt... von youjissi (...fährt die Liebe gleich mit) ================================================================================ Kapitel 2: Me. -------------- Kapitel II. ღ Zwei volle Monate waren vergangen, seitdem ich ihn getroffen hatte. Zwei Monate, seitdem sich meine Gedanken nur um ihn drehten. Und zwei Monate, seitdem ich ihn mehr als vermisste. Ich hatte in dieser Zeit viel nachgedacht.Warum waren wir so dämlich und hatten vergessen unsere Nummern auszutauschen? Warum hatte er mich nicht danach gefragt? Warum war er einfach verschwunden? Ich hatte mir eingebildet, er könnte mich ebenfalls lieben. Falls dies ginge. Falls es möglich war jemanden zu lieben, den man nur einen Tag, nicht mal 24 Stunden kannte. Ich konnte dieses Gefühl nicht beschreiben, mein Inneres es sehnte sich nach ihm. Nach seiner Nähe, nach seinen Berührungen. Mir war es nicht möglich ihn zu vergessen. Aber wollte ich dies auch? Ab und zu da kam mir der Gedanke, da fragte ich mich warum unbedingt mir dies alles passierte. Da verliebte ich mich mal, schon verlor ich wieder alles. War das Gerecht vom Universum? Hatte ich in meinem Leben so viel Schlimmes getan? Verdiente ich das? War dies Gerechtigkeit? ~0~ Der Bahnhof von Tokyo. Voll mit Menschen. Einige eilten und Einige nicht. Gepäck wurde getragen und wiederrum auch nicht. Kinder lachten und sollten aufpassen wohin sie liefen. Fahrkarten wurden gezogen und die Züge fuhren ab. Dieser Bahnhof schien immer voller Leben. Gehüllt von warmen Sonnenstrahlen, Düfte voller Kirschblüten von den Bäumen neben dem Bahnhof. Überall Geräusche, das Pfeifen der Züge, die Menschen jederzeit. Dieser Bahnhof war voller Leben. Mein Weg führte mich nicht oft hier her, eher im Gegenteil. Eigentlich mied ich diesen Ort, da ich Menschen Mengen nicht gerne sah. Aber komischerweise zog mich heute mein Weg hierher. Ich wusste nicht wieso ich hier war, was ich hier wollte, oder wieso ich nicht einfach wieder ging. Mein Herz schrie danach, dass ich hier bleiben sollte. Bloss nicht weggehen. Bloss nicht umkehren. Ich blieb. Mein Zeitgefühl war verschwunden, aber ich blieb dennoch. Auf einer Bank am Bahnsteig. Die Züge fuhren ein, Menschen stiegen ein und aus und die Züge fuhren wieder ab. Immer wieder, hintereinander. Immer weiter und weiter. Menschen eilten, küssten sich und sie stritten sich sogar, hier auf dem Bahnsteig. Ich sollte gehen, dachte ich jedesmal als ich kurz davor war aufzustehen und mich auf dem Weg nachhause zu begeben. Aber irgendetwas hielt mich hier. Irgendwas in mir wollte bleiben. Das Schicksal spielte mein Glück. Ich hätte nie gedacht, dass dieser Bahnsteig mein Leben um einiges verändern würde, nie gedacht, dass ich hier Liebe und Leid spüren würde. Nie gedacht, dass er hier sein würde. "Entschuldigung, ist hier noch frei?" Meine Augen rissen sich voller Entsetzen auf. Mein Herz schlug gegen meine Brust. Das war ein Moment wie sie im Buche steht, ein Moment wo das Schicksal Amor spielte. Diese Stimme.. ich kannte sie. Sehr gut sogar. Einmal habe ich sie gehört, ein Tag, in einer Nacht. Und ich würde sie immer wieder erkennen. Von tausenden weiteren Stimmen würde ich diese Stimme wieder ekennen. Diese Stimme hatte einfach etwas, was sich schlecht beschreiben lies. Dieses Raue in der Stimme, das Sanfte, alles. Alles würde ich an seiner Stimme wieder erkennen. Sasukes Stimme war eben besonders. Mein Kopf drehte sich langsam nach links. Zuerst sah ich nur diese Statur, die ich ebenfalls wieder erkennen würde. Ich sah sein schwarzes Tshirt. Seine Muskeln, seine Hände. Ich saß, er stand. Ich musste mein Kopf nur wenige Centimeter nach oben bewegen, da würde ich wissen ob er es wirklich war. Ob das Schicksal mir eine zweite Chance gab, oder ob mir meine Sehnsucht nur einen Streich gepielt hatte. Mein Kopf sah nach oben. Dann sah ich sie.. Diese wundervollen onyxschwarzen Augen, bei denen ich immer zu versinken drohte. Diese Augen die nur emotionslosigkeit entgegen spiegelten. Diese Augen, in die ich mich verliebt hatte. Er war es. Tätsachlich. Sasuke stand lebendig neben mir und lächelte mich an. Ein Gefühl der Erleichterung überströmte meinen Körper. Ein Gefühl der Liebe. Da war er. Ich hatte ihn endlich wieder gefunden. Der Zufall half mir dabei, ja. Aber dies war meine zweite Chance. Meine zweite Chance endlich glücklich zu werden. "Sasuke?" fragte ich ungläubig. Vielleicht war dies ja auch nur ein Traum. Möglich wäre es jedenfalls. "Sakura?" fragte er amüsiert. Er lächelte mich weiterhin an. Dieses Lächeln machte mich verrückt. Ich musste mich zurückhalten ihn sofort anzuspringen und zu umarmen. Auch wenn mein Herz sich danach sehnte ihn endlich zu küssen. Und wie es sich danach sehnte. "Sasuke, bist du es wirklich?" flüsterte ich noch laut genug, dass er mich hörte. Ich hatte noch immer die Angst, dass dies nicht die Realität war. "Was, erkennst du mich nicht mehr?" Er lächelte noch immer. Er setzte sich neben mich und sah mich amüsiert an. Ich frustete los und blies mir eine Strähne aus dem Gesicht. "Idiot." sagte ich gespielt beleidigt. Aufeinmal fing ich laut an zu lachen. Die Menschen im Bahnhof sahen mich verstört an, aber dies war mir egal. Da kam Sasuke einfach zum Bahnhof und ich traf ihn. Dabei suchte ich ihn so lange, und er kommt mir einfach zugestolpert. "Dass ich dich hier treffe, hätte ich nicht erwartet." sagte ich weiterhin lachend. Mein Herz klopfte noch immer und ich sah auf die Uhr. Es war gerade 13:43 Uhr. "Ich ebenfalls nicht, wie geht es dir Sakura?" fragte er mich sanft. Sein Lächeln verschwand dadurch nicht. "Ganz gut, und dir? Wir haben uns lange nicht gesehen, Sasuke." sagte ich und lächelte. Ich war in diesem Moment so glücklich wie schon lange nicht mehr. "Ebenfalls, war schade, dass wir uns nach der Party nicht mehr sahen." sagte Sasuke nun etwas leiser. Ja, er hatte Recht. Es war mehr als traurig. Es war schrecklich für mich. Konnte es sein, oder war er wirklich traurig deswegen? "Ja." flüsterte ich nun. Ich dachte nicht gerne an diese Zeit zurück. Ich hatte mich tagelang in meinem Zimmer eingeschlossen, hatte geweint und um mich geschrien. Ich hatte getrauert, dass ich meine erste Liebe verloren hatte. Es stimmte, Sasuke war jemals der Erste, in den ich mich verliebt hatte. Er war der Erste und sollte auch der Letzte sein. "Ich habe dich vermisst." sagte er vorsichtig. Dies erstaunte mich. Er hatte mich vermisst? Erstaunt drehte ich mein Gesicht in seine Richtung. Er lächelte mich nur unschuldig an. Ich glaubte es nicht. Der schönste Junge, der mir je über den Weg gelaufen war, vermisste mich. MICH, SAKURA. Das war unglaublich. "Wirklich?" fragte ich vorsichtshalber nach. Dabei fingen meine Wangen an zu glühen. "Ja." sagte er kälter als gewollt. Die lies mich auflächeln, mehr als vorhin. Mein Herz erfüllte sich. Ich fühlte ein starkes Kribbeln in meinem Bauch, ein starkes Klopfen auf meiner Brust und ein strakes Verlangen ihn auf der Stelle zu küssen. Er gab mir das Gefühl besonders zu sein. "Ich dich auch." sagte ich schüchtern. Verdammt, zu solchen wichtigen Momenten verlies mich der Mut. Das war unerträglich und passte überhaupt nicht in meine Situation. "Du siehst toll aus." sagte Sasuke cool und blickte zu den Gleisen. Er machte mir schon wieder ein Kompliment. Das freute mich so sehr. "Danke." flüsterte ich schüchtern. Verdammt, mir wurde jetzt bewusster denn je, dass ich diesen Jungen abgöttisch liebte. Dass ich mit ihm zusammen sein wollte, immer, jetzt und auch morgen. Ob mir dies wohl vergönnt wurde? Ich zweifelte daran. "Ich werde nun Studieren, meine Zukunft ist geplant. Und du, weisst du schon was du tun willst?" fragte er mich interessiert. "Ja, ich studiere Medizin. Ich fange nach den Sommerferien an." antwortete ich fröhlich. "Das hört sich toll an, ich würde mich freuen, wenn du meine Krankenschwester wärst." Sasuke grinste mich an. Dies lies mich ebenfalls grinsen. "Idiot." grinste ich und schüttelte mein Kopf. Sasuke daraufhin zog eine Schnute und tat nun beleidigt. "Och komm schon, Sasuke-chan." kicherte ich. Sasuke hingegen sah beleidigt weg. Dies amüsierte mich so sehr, dass ich wieder anfing zu lachen. Daraufhin sah Sasuke mich wieder an. Er sah mich nur an. Seine onyxfarbenden Augen blickten stumm in meine smaragdtgrünen Augen. Ich drohte in seinen wundervollen Augen zu versinken. Ich drohte in sein Inneres zu sehen und bildete mir ein, dass ich Liebe in seinen Augen entnehmen konnte. Seine Augen erinnerten mich an den Mond, an den Mond in der Nacht auf der Party. Der Mond wiederspiegelte Gefühle in mir, die mich an Sasukes Augen erinnerten. An seine wundervollen Augen. Wie sehr ich mir wünschte, ihn auf der Stelle küssen zu können. Aber ich wollte nicht zu aufdringlich wirken. Der Mut fehlte mir ebenfalls. Ob ich den Mut jedoch hätte oder nicht, der Moment ihn zu küssen kam nicht. Denn meine Augen sahen wir der Zug einfuhr, der hier öfter am Tag einfuhr. Der Zug hielt an und die Türen öffneten sich. Die Menschen stiegen aus und andere stiegen ein. Inmitten dieser kurzen Zeit, hatte ich wieder alles verloren. In dieser Zeit stand Sasuke auf, stieg ein und nahm mir alles was er mir in diesen 10 Minuten gegeben hatte. Er fragte mich, ob dies mein Zug sei und ich verfluchte mich, mein Leben und die verdammte Erde dafür, dass ich mit Nein geantwortet hatte. Ich hatte einfach nein gesagt, ohne zu überlegen. Hatte ihn gehen lassen, einsteigenlassen in diesen Zug und habe mit Tränen in den Augen zugesehen, wie der Zug abgefahren war. Hatte tatenlos zugesehen, wie meine zweite Chance auf die Liebe abgefahren war. Der Zug ist abgefahren und die Liebe gleich mit. Ich hasste es, dass ich ihn hatte gehen lassen. Ich hasste es, dass ich nein gesagt hatte. Und am Meisten hasste ich es, dass ich ihn wieder einmal nicht nach seiner Nummer gefragt hatte. Ich hasste mich in diesen Moment. ~0~ Weitere zwei Monate waren vergangen. Mein Leben nahm seinen Lauf und mein Alltag bestand aus einer Routine. Ich lebte weiter, ohne Sasuke wieder zu sehen. Doch ich habe ihn nie vergessen, nein. Das Treffen mit ihm hat mich psychisch so gekränkt, dass ich täglich mich dafür schämte, was ich tat. Jeden Tag. In meiner Mittagspause. Ich schämte mich, fühlte mich scheusslich und es ging mir schlecht. Mein Verlangen, meine Sehnsucht nahmen mein Leben vollkommen in seine Macht. Mein richtiger Wille verschwand und mein Alltag bestand darin, Stunden auf Sasuke zu warten. Ich verschwand mein halben Tag damit, ihn zu suchen. Indem ich eben dies tat. In dem ich täglich auf der Bank im Bahnhof saß und auf ihn wartete. Jeden Tag brachte mich mein Weg zu dieser einen Bank. Ich saß dort, aß etwas und beobachtete die Menschen. Die Züge die ein und aus fuhren. Immer und immer wieder. Ich sah Familien und Kinder. Tauben die auf den Gleisen nach Futter suchten. Ich sah gewissermaßen alles Mögliche. Alles Mögliche, nur ihn nicht. Er tauchte nicht auf. Ich wartete und wartete, aber er war nie da. Am Anfang enttäuschte es mich sehr, dass er nicht auftauchte. Aber mittlerweile kam ich damit zurecht. Ich wusste, wenn ich weiter warten würde, würde er irgendwann auftauchen. Irgendwann würde er kommen und mich fragen, ob der Platz neben mir noch frei war. Dann würden wir uns unterhalten und ich würde seine Nummer kriegen. Ich würde ihm schreiben, wir würden uns treffen und lieben. Ich würde ihn mein Herz ausschütten und nie wieder loslassen. Er würde zu meinem Leben werden. Zu meiner Herzhälfte. In diesen zwei Monaten in meinem Leben begriff ich, dass ich ewig auf ihn warten würde. Ich wusste, dass mein Warten mit Liebe belohnt wurde. Mit ihm belohnt. Ich wusste, ich würde jeden weiteren Tag hier her kommen, sitzen und auf ihn warten. Ich würde diesen Jungen wieder sehen. Und wenn ich ihn sehe, würde ich ihm meine Liebe gestehen. Und ich wusste, dass er bleiben würde, für immer. Sasuke, wo immer du auch bist, ich warte auf dich. Lass mich nicht zu lange warten, bitte. Komm zu mir, zu diesen Bahnhof. Beeil dich, das Warten tut weh. Komm, liebe mich. Ich werde solange auf dich warten, bis du ankommst. Bis ich bemerke, dass die Sonne schon längst aufgehört hat zu scheinen, bis ich bemerke, dass auch die Kirschblüten ihren Duft verloren hatten. Bis ich bemerke, dass du viel kostbarer für mich bist als die Sonne und die Kirschblüten. Als alles andere auf dieser Welt. Alles. ღ to be continued.. ღ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)