Missys Kopfkissenbuch von Tamy-kitsune (Die wechselvoll leidenschaftliche Beziehung zwischen Master und Doctor) ================================================================================ Kapitel 3: Herzen im Gleichtakt ------------------------------- Nun … ich muss zugeben, es sollte sich etwas mit dem weiteren Leben haben. Ich verlor dieses schneller als mir lieb war – und DAS hatte ich nicht einmal sonderlich provoziert. Und das Ärgerliche daran: Diesen Umstand hatte ich wohl indirekt dir zu verdanken! Hättest du nicht auf Skaro dein Unwesen getrieben und dort unnötigerweise das Verhältnis der Kräfte verschoben, hätten sich Thals und Khaleds vermutlich selbst komplett ausgelöscht. Denn deine edlen Versuche, sie von der radioaktiven Vergiftung zu heilen, erreichte genau das Gegenteil, es machte sie noch kränker und wütender. Durch deine Anwesenheit hast du beiden Rassen neue Ideen in den Kopf gesetzt und gerade den Khaleds, die sich in ihrem jetzigen Zustand Daleks nannten und die ihre mutierten Körper hinter stählernen Umhüllungen versteckten, Lust darauf gemacht, die Gier geweckt, nach den Sternen zu greifen. Diese miesen Kreaturen gruben nicht nur das Wissen ihrer Vorfahren aus, sondern lockten auch unwissende Weltraumreisende in die Falle, um sich deren Technologie anzueignen. Sie steckten von nun an all ihre Energie in die Entwicklung der von Raumschiffen, ja, sie schafften es schließlich sogar mit ihren silbernen Flugscheiben das All zu erobern und die Mauern ihres eigenen Sonnensystems zu durchbrechen. Es gefiel mir, wie skrupellos und entschlossen sie über die ihre Nachbarn herfielen und dabei auch noch erstaunlich effektiv vorgingen. Hass auf deren Freiheiten und das Verlangen andere Lebewesen zu versklaven oder zu vernichten war die Luft, die die Daleks atmeten, die Energie, die sie immer mächtiger und gnadenloser werden ließ. Wo immer sie auch hinkamen, hinterließen sie verseuchte, sterbende oder gar zerstörte Welten. Ihr Schlachtruf „Exterminieren“ versetzte damals noch mächtige Imperien in Angst und Schrecken, machte zuvor furchtlose Krieger und Armeen hilflos gegenüber den lächerlich aussehenden Wesen, die eher die Gestalt von Gewürzstreuern hatten, die nun unerbittlich und grausam wie Heuschrecken über sie herfiel und ihnen alles nahmen, was sie besaßen. Das Universum konnte von Glück sagen, dass die Entwicklung der Daleks erst einmal nur linear verlief, aber das sollte sich leider viel zu schnell ändern … Ein junger, noch relativ unerfahrener Timelord, dessen Name ich nicht einmal mehr weiß, überschätzte seine Fähigkeiten und glaubte sich auf einer fast verlorenen Welt als Mittler zwischen den Daleks und den Einheimischen aufspielen zu müssen, um dem Hohen Rat gegenüber gut dazustehen und deren Lob zu erringen. Natürlich fiel er ihnen dadurch wie eine reife Frucht in die Greifarme und starb in Agonie, als sie ihn mit Gehirnsonden folterten, um seine Geheimnisse zu ergründen. Da musste ich einfach handeln, denn so wenig ich auch sonst von unserem Volk und seinen Regeln hielt, ich konnte jetzt nicht einfach untätig bleiben und einfach zusehen, wie diese elenden Kreaturen die Geheimnisse der Timelords und die Technologie Gallifreys an sich brachten und nach ihrem Geschmack pervertierten. Leider habe ich die Daleks ebenfalls unterschätzt und den edelmütigen Versuch zu retten, was zu retten war, mit meinem vorletzten Leben bezahlt … und das machte mich ziemlich wütend. Um meinen Zorn an jemandem auszulassen, der es wirklich verdient hatte, suchte ich deshalb wieder nach dir und musste mit Erstaunen feststellen, dass auch du regeneriert hattest. Das Faszinierende daran war, dass du durch diese Veränderung mit viel mehr Elan und Freude an deine Reisen gingst als vorher … ja, sogar keine Scheu mehr davor hattest, das Zeitgefüge nach deinem Geschmack durcheinander zu bringen und in so manchem Konflikt deutlich Stellung für eine Seite zu beziehen, was uns Timelords ja grundsätzlich untersagt war. Wolltest du mir etwa Konkurrenz machen? Aber nein ... Dafür warst du viel zu edelmütig, weichherzig und moralisch gestimmt … wenngleich auf der anderen Seite auch recht einfallsreich, wenn es darum ging, Rassen wie den Daleks oder Cybermen Einhalt zu gebieten. Du hast dich in der Zeit sogar mit den Eiskriegern des Mars herumgeschlagen, nur weil sie ihren Nachbarplaneten überfallen und zu ihrer neuen Heimat machen wollten. Selbst den Roboter-Yetis die von der „Großen Intelligenz“ gesteuert wurden, stelltest du dich todesmutig auf dem Dach der Welt und später in der Londoner U-Bahn entgegen. Bei diesen Aktionen hast du dich sogar ein paar Menschen offenbart, die als Soldaten eigentlich nur Handlanger ihrer Regierungen waren und eigentlich nicht hätten wissen dürfen, was und wer du bist. Und warum warst du so versessen dich einzumischen? Für wen tatest du das alles? Natürlich für die Bewohner des Planeten Erde, die dich selbst nicht immer gerade nett behandelten, wenn du ihresgleichen in die Quere kamst! Selbst Diktatoren wie der gerissene aber schurkische Salamander, der dir übel mitspielte, konnten deine Leidenschaft, dich für diese undankbaren Erdlinge einzusetzen, nicht mindern. In dieser Zeit fragte ich mich erneut, ob an dem Gerücht, dass du ein Mischling – nämlich das Kind einer Erdenfrau - seist, nicht doch mehr Wahres sein konnte, als wir alle dachten. Denn andere Völker und Rassen schienen dir eher egal zu sein, oder zumindest nicht so wichtig, wie die Kinder des Blauen Planeten, von denen du jetzt mindestens immer eines an deiner Seite hattest. Vor allem dieser einfältige und ungehobelte Bursche namens Jamie, für den alles mehr oder weniger Magie war, das über seinen Horizont ging, schien es dir angetan zu haben. Er stand dir ja doch erstaunlich nahe, obwohl er eigentlich nur den Intellekt einer Stubenfliege hatte. Ich frage mich bis heute, was für einen Narren du an dem Knaben gefressen hattest … War er vielleicht ein willigerer Gespiele als die kleinen Mädchen, mal schüchtern und zart, dann wieder kokett und wissbegierig, die ebenfalls immer wieder durch deine Tardis sprangen? Ich vertrieb meine eifersüchtigen Gedanken indem ich mich über die Botschaften amüsierte, die ich derweil aus der Kommunikation Gallifreys abfing. Der hohe Rat, steifer und konservativer denn je war nicht darüber erbaut, wie sehr du dich über die Regeln und Gebote hinwegsetztest und dabei noch nicht einmal Gewissensbisse bekamst. Aber das war ganz nach meinem Herzen, das war mein Theta wie er leibte und lebte! Deshalb stand ich dir auch einmal zur Seite, ohne dass du dir dessen bewusst wurdest. Als es ganz brenzlig wurde und sie dich fast aufgespürt hatten, zog ich dich kurzerhand aus dem Verkehr und verwischte alle Spuren deiner Tardis. Gut, dass ich zu diesem Zeitpunkt schon das geheimnisvolle Labyrinth entdeckt, das außerhalb des Gefüges unseres Universums lag, und mich zu seinem Meister aufgeschwungen hatte. Dort beschäftigte ich dich mit der Unmöglichkeit der Dinge, bis sich der Wirbel ein wenig gelegt hatte und deine Spuren verblasst waren. Ich muss zugeben, es machte Laune, dich endlich einmal wieder an meinen Fäden tanzen zu lassen. Da erkannte ich wieder den kleinen Jungen in dir, der in seiner gutherzigen Naivität erst einmal alles mit sich machen ließ, ehe ihm gewahr wurde, was eigentlich passierte. Auf der anderen Seite konnte ich dich so ein wenig von der Schuld abbezahlen lassen, die du mir gegenüber angehäuft hattest, und das genoss ich. Vielleicht war es jetzt sogar an der Zeit, mich dir zu offenbaren. Aber dazu kam es nicht mehr, denn du entzogst dich mir schneller als mir lieb war. Allerdings ärgerte ich mich nur einen Moment darüber, denn dann spürte ich tief in meinem Inneren, dass genau das den Funken uns wieder entfachen würde … Bei mir hatte es jedenfalls schon geklappt, denn ich beschloss, mich dir zu offenbaren, denn jetzt warst du endlich ein ebenbürtiger Gegner, ein Sparringspartner, mit dem es mehr Spaß denn je machen würde, sich zu messen. Deshalb entschied ich mich dich schon bald herauszufordern, und so deine Leidenschaft für mich vielleicht auf andere Weise als durch Vergebung wieder hervor zu kitzeln. Die Gelegenheit bekam ich aber erst, nachdem du dich bei deiner letzten Schandtat freiwillig den Timelords gestellt hattest, nur um unschuldige Leben aus einem Kriegsspiel zu retten. Der Rat griff natürlich ein und und ordnete die Zeitlinien wieder so an, wie sie sein sollten, aber er ließ dich auch nicht ungeschoren deiner Wege ziehen. Stattdessen wurdest du vor ein Tribunal gestellt. Die ausgewählten Richter hielten dir ohne Umschweife deine vielen Verbrechen vor und sprachen schließlich ein hartes, aber in ihren Augen gerechtes Urteil. Um dich zur Einsicht zu bringen, damit du noch einmal genau über deine Fehler nachdenken würdest, aber auch um dich zu bestrafen, verdammten sie dich nicht nur zu einer erzwungenen Regeneration, die deinen Charakter ändern sollte, sondern auch zum Exil auf deiner geliebten Erde. Weil sie gerade wieder einmal hinter mir her waren, konnte ich meinen Plan, dich zu konfrontieren und einem Wettkampf herauszufordern, erst einmal nicht in die Tat umsetzen und war gezwungen in einer Zeitverwerfung Schutz zu suchen. Es dauerte eine Weile bis ich mich da wieder von ihnen unbemerkt herauswagen konnte. Aber ich war guter Dinge, denn einen Vorteil hatte es, dass dich der Hohe Rat auf einem Planeten und einer Zeit festsetzte: Es war dir nicht mehr möglich, mir zu entwischen und davonzulaufen, wie du es ja immer gerne tatest und noch heute tust, wenn du die Gelegenheit dazu hast. Und ich will nicht lügen, es gab noch andere Gründe, die mich anstachelten mich dir zu offenbaren – in deiner dritten Inkarnation warst du ein wirklich stattlicher Mann – hochgewachsen, stark, selbstbewusst und dynamisch, vor Leben strotzend und Stolz, eine Beute, die es wert war, in einem wilden Kampf erobert zu werden … und das nicht nur auf der intimen Ebene... Ich nahm deshalb Kontakt mit dem Nestene-Bewusstsein auf und fand in ihm einen willigen weil nach Rache dürstenden Verbündeten. Immerhin hattest du ihm beziehungsweise einem seiner Ableger gerade erst eine böse Schlappe zugefügt und die heimliche Übernahme der Erde durch dessen Auton-Sklaven verhindert. Leider waren ein paar der Timelords zu aufmerksam, erkannten meine Absicht und schienen es passend zu finden, dass sich ein anderer die Hände mit mir schmutzig machte, damit ich meiner gerechten Strafe zugeführt werden konnte. Oder aber sie hatten erst einmal genug damit zu tun, anderen Abtrünnigen hinterher zu rennen. Jedenfalls tauchten sie einfach bei dir auf und verrieten dir, dass ich mich auf der Erde herumtrieb, so dass ich leider keine Gelegenheit mehr bekam, dich erst einmal genüsslich an der Nase herum zu führen und zu ärgern, bevor ich mich dir offenbaren würde. Aber sie rechneten offensichtlich nicht damit, dass du nur mit einem Herzen bei der Sache warst und nicht so wie du solltest, mit allen beiden – denn warum konnte ich dir eigentlich bei unserer ersten Begegnung so leicht entkommen? Ich las daraus nur eines: Um deinem Exil etwas Würze und Abwechslung zu verleihen, wolltest du ebenfalls mit mir spielen – deshalb kehrte ich immer wieder zurück. Es machte mir unheimlichen Spaß, dich immer wieder in die Irre zu führen und zu ärgern, bis du selbst fast deine Beherrschung verlorst, denn gerade in diesem Momenten spürte ich, wie unsere Beziehung wieder auflebte, auch wenn du es natürlich nicht wahr haben wolltest. Jedes unserer Treffen gab mir die Gelegenheit, dir wieder von Gesicht zu Gesicht gegenüber zu stehen und deine Stimme zu hören. Na, denkst du jetzt nicht auch an diese lustigen Zeiten zurück, in denen wir uns doch wieder näher kamen? Deshalb nahm ich auch die ständigen Schlappen und Niederlagen in Kauf, denn die Rechnung haben letztendlich immer meine Verbündeten bezahlt, niemals ich. Ich genoss nur die Tatsache, dir wieder nahe zu sein … Ja sicher, ich drohte dir zwar immer wieder, dich langsam und qualvoll umzubringen, aber das musste ich zu meinen Verbündeten und den eingeschüchterten Erdlingen ja sagen, um als Fiesling dazustehen, aber in Wirklichkeit hatte ich ganz andere Bilder im Kopf. Ich malte mir in dieser Zeit nicht nur einmal aus, wie es sein würde, dich nackt, gefesselt und auf Knien vor mir zu haben, oder mit klopfenden Herzen und nach einem wilden Kampf mit Schwert und Faust direkt unter mir. Leugne nicht, dass dir das bei jeder unserer Begegnungen immer deutlicher bewusst wurde! Gib zu, dass auch dich meine unverhohlene Leidenschaft für dich nicht ganz unberührt gelassen hat … das habe ich in deinen Augen lesen können, wenn wir uns mit Worten aber auch dem Schwert duellierten! Und dann kam jener Tag, der uns besonders nahe zueinander brachte. Um dich davon zu überzeugen, mir bei einem interessanten Experiment mit den Erdlingen zu helfen, setzte ich dich der immateriellen, außerirdischen Kreatur aus, die eingefangen ich in einer Maschine eingesperrt hatte. Sie ernährte sich von negativen Emotionen jedweder Spezies, davor waren selbst wir Timelords nicht gefeit. Sie trank aufgrund deiner mentalen Gegenwehr schließlich so heftig von dir, dass eines deiner Herzen aussetzte und das andere nahe daran war, es ihm gleichzutun. In diesem Augenblick aber konnte und wollte ich nicht zulassen, dass das geschieht oder dich eine Regeneration erneut veränderte. Ein Universum ohne den Doktor, ohne meinen Theta wie er jetzt war, würde dunkel und öde sein! Ich wusste natürlich, wie ich den physischen Muskel wieder zum Schlagen bringen konnte, atmete aber erst erleichtert auf, als du langsam wieder zu Bewusstsein kamst und das gleiche alte Feuer in deinen Augen leuchtete. Das Monster hatte dir also nicht schaden können! Wäre ich in diesem Moment im Labor alleine gewesen, hätte ich meine Schwäche dir gegenüber eingestanden, denn alles schrie nun danach, meine Lippen auf die deinen zu pressen, dich zu schmecken und zu liebkosen, dir dabei meine Liebe zugestehen, indem ich zärtliche Worte in dein Ohr flüsterte. So blieb mir nur ein langer und tiefer Blick voller Bedauern und Sorge, unterdrückter Leidenschaft und stiller Hoffnung. Würdest du jetzt bereit sein, zu verstehen, oder dich erneut verschließen? Ich jedenfalls genoss den Moment der Intimität … unter meiner – auf deiner Brust liegenden Hand - deine beiden Herzen zu spüren … ihr lebendiges Pochen. Die meinen nahmen deinen Rhythmus auf, als du mich ansahst – müde und erschöpft zwar … aber doch wieder mit mehr Wärme und Zuneigung in den Augen als während unserer vorhergehenden Treffen. Und da war der Hauch eines Zugeständnisses, das du dir selbst noch nicht so ganz erlauben wolltest. Ich hätte die Zeit endlos in die Länge ziehen können … aber das Universum und die Zeit wollten es anders. Mit jedem Ticken der Wanduhr schwand das Gefühl der Nähe und Zusammengehörigkeit, ohne dass wir es verhindern konnten … Wir kehrten schließlich wieder zu unserer üblichen Routine zurück. Mir verging die Lust an dir ohnehin, als die Kreatur kurz darauf Ärger machte und mich bei ihrem Ausbruchsversuch schmerzhaft daran erinnerte, warum ich dich eigentlich besser hassen sollte … Wir verloren uns für eine Weile aus den Augen. Ich hatte in der Folgezeit nämlich genug damit zu tun, mich mit der Celestial Intervention Agency herumzuschlagen, die der Hohe Rat auf mich angesetzt hatte, weil ich mir in deren Augen zu viele Regelbrüche erlaubt und zu sehr in das Gefüge eingegriffen hatte. Ich spielte – wie heißt es auf der Erde so schön – Fuchs und Hase mit ihnen und blieb den Timelords durch meinen messerscharfen Verstand und meine Risikobereitschaft immer einen Schritt voraus. Schließlich zog ich mich in meine heißgeliebte Zeitverwerfung zurück und beschloss, den Ärger auf dem schon tausend Mal abgeschrittenen Steinbrocken auszusitzen. Nur wer mich gut genug kannte, der würde mich finden. Und da gab es damals nur einen Einzigen, den ich den entscheidenden Hinweis bewusst hinterlassen hatte, auch wenn ich nicht damit rechnete, dass du jemals bei mir auftauchen würdest. Deshalb staunte ich nicht schlecht, als eines Tages deine Tardis überraschend neben der meinen materialisierte und du auf mich zukamst – unbewaffnet und mit ausgestreckten Armen – was aber nichts zu bedeuten hatte, wie ich bei unseren Begegnungen auf der Erde schon mehrfach schmerzhaft erfahren musste, weil du dein heiß geliebtes „venusisches Aikido“ eingesetzt hattest. Ich blieb allerdings misstrauisch und argwöhnte, dass du zum Erfüllungsgehilfen der Timelords geworden wärst, damit sie dir die Möglichkeit zurückgeben würden, wieder durch Raum und Zeit zu reisen. „Du willst mich ja doch nur verraten!“ schleuderte ich dir mit harschen Worten entgegen, als ich ans Ende meiner Rede angelangt war. Du hast bei dieser Anschuldigung energisch den Kopf geschüttelt. „Nein, Koschei, die Freiheit wieder zu Reisen und die Aufhebung meines Exils habe ich mir bereits auf andere Weise verdient“, erklärtest du mit eindringlich. „ Ich bin eher gekommen, um dich vor der Celestial Intervention Agency zu warnen, denn sie sind dir diesmal wirklich sehr dicht auf der Spur!“ Ich stutzte, denn da war noch etwas anderes in deinen Augen als die Hilfsbereitschaft eines alten Freundes. „Ach Theta, das sind sie immer!“, gab ich mit einem spöttischen Lächeln zurück und beschloss endlich den entscheidenden Vorstoß zu wagen und mich an ihn heran zu tasten. „Die meisten Timelords besitzen auch nicht unseren brillanten Verstand, deshalb denke ich, dass wir noch genug Zeit haben, um endlich einmal in Ruhe miteinander zu reden und ein paar Sachen zu klären, die zwischen uns stehen.“ „Warum nicht Koschei? Das einzige, was wir nicht getan haben, seit wir uns wieder begegnet sind, ist, miteinander zu reden“, gabst du mir mit einem Augenzwinkern zurück. „Du warst ja eher damit beschäftigt, großspurige Reden zu schwingen, und mir zu drohen?“ Ich lachte. „Und du hast genau so hochnäsig zurückgeschossen, außer wenn ich dich in Rage gemacht habe, mein Lieber!“ Ich lud dich in meine Tardis ein. Tatsächlich blieben wir ruhig und gelassen, selbst als wir vom harmlosen und oberflächlichen Small Talk zu ernsteren Themen fanden. Ich spürte, dass die Zeit deine Wunden vielleicht endlich geheilt hatte und du wieder bereit warst, mir eine Chance zu geben, dir näher zu kommen. Ich brauchte jetzt nur noch einen geeigneten Moment, um meine Entschuldigung anzubringen und die Brücke zu dem zu schlagen, was uns einst verbunden hatte. Allerdings musste ich bei deinen weiteren Erzählungen doch sehr an mich halten, nicht laut los zu lachen, als ich schließlich heraus fand, warum du eigentlich zu mir gekommen warst. Dich quälte ganz offensichtlich die Einsamkeit und das Gefühl, zurückgesetzt worden zu sein. Ja, was glaubst du wohl, warum Rassilon diese Gesetze erst ins Leben gerufen hat? Sterbliche wehen davon wie Blätter im Wind. Sie welken wie Sommerblumen schneller dahin als man glauben mag und haben im Vergleich zu uns nur das Leben einer Eintagsfliege. Deshalb suchen sie auch schneller nach Abwechslung und Erfüllung als wir. Genau so wie deine letzte Begleiterin Jo Grant, die sich bei eurem letzten Abenteuer einem jungen, idealistischen Wissenschaftler an den Hals geworfen und dich einfach für diesen verlassen hatte. Sie wollte ganz offensichtlich mit einem Mann, der dir nicht einmal besonders unähnlich war, ein erdgebundenes Leben zu führen, dass viel mehr Sinn für sie ergab, als das Herumvagabundieren durch Raum und Zeit. Nur, warum tat dir das jetzt auf einmal so weh? Immerhin war sie nicht die erste deiner menschlichen Begleiterinnen und Begleiter, die aus Liebe ihrer Wege gingen und dein Angebot, weiter mit dir zu kommen, in den Wind schlugen. Aber diesmal schien es dich regelrecht zu beschäftigen, dass das Mädchen klug genug war, sich früh genug abzusetzen, ehe sie die Leidtragende wurde – eine alte Frau an der Seite eines noch immer unverändert wirkenden Außerirdischen, die genau das verpasst hatte, was viele Erdlinge als das höchste Glück ansahen: Partner, Familie, Kinder … Hattest du etwa eines oder gar beide Herzen an sie verloren? Nein … nein, über diese Möglichkeit wollte ich gar nicht erst lange nachdenken, sondern lieber die Gunst der Stunde nutzen. Denn ich wusste, was du jetzt am meisten von mir brauchen würdest: Zuspruch und Trost! So heuchelte ich nicht ganz uneigennützig Verständnis für deine verwirrte Gefühlslage. Vorsichtig rückte ich näher an dich heran und nahm dich in den Arm, um dich mit sanften, ruhigen Worten zu trösten. Das hatten wir in den ersten Jahren an der Akademie meistens dann getan, wenn du wieder einmal am Boden zerstört warst, weil du eine Prüfung in den Sand gesetzt oder dir gehörigen Ärger mit einem der Lehrer eingefangen hattest. Ich genoss es, deine Nähe so vertraut zu spüren, wie in diesen alten Tagen und war erstaunt, wie zufrieden mich das machte … Und dann – ehe ich mich versah! - lag ich plötzlich in deinen Armen und spürte deinen Mund auf den meinen, deine Zunge teilte meine Lippen und stieß vor, so wolltest du von mir mehr als nur Trost einfordern. Ein Teil meines Geistes ermahnte mich zwar, mich sofort gegen den Übergriff zu wehren und dem ein Ende zu bereiten, weil das nur zu mehr Ärger führen würde, aber ich drängte die warnenden Stimmen einfach beiseite. Warum sollte ich diesem Moment bereuen, wenn ich mich doch bereits seit Äonen danach sehnte, dich auf diese Weise zu spüren? Mir einfach die Chance nehmen, dich hier und jetzt voller Lust zu lieben? Weshalb war es gefährlich, die letzte Grenze zu überschreiten, wenn du jetzt doch selbst so bereitwillig und fordernd zu mir kamst und ich dich nicht erst mit sanfter Gewalt dazu überreden musste? Wieso jetzt aufhören, wenn jede deiner Berührungen, jeder deiner Küsse warme und kalte Schauer durch meine Glieder jagte und meinen Körper in heftige Schwingungen versetzte, die sich schließlich in meinem Unterleib konzentrierten? Ich wollte mehr – nein, ich wollte alles! Ich ließ dich gewähren und gab mich einfach deiner wilden Entschlossenheit hin. Oh ja, das war nicht mehr der schüchterne und schwache Junge, den ich wie Wachs in meinem Händen formen konnte, den ich einst unter mich gezwungen und voller Wut genommen hatte. Du warst zum einem Mann geworden, der genau wusste, was er wollte. Sich voller Leidenschaft, nahm, wonach ihm verlangte und das war mir nicht einmal unangenehm, sondern im Gegenteil äußerst erregend. Ich spüre noch wie deine großen Hände über meine bloße Haut strichen, nachdem du mir die Anzugjacke aufgerissen und das Hemd halb über die Schultern gestreift hattest und liebte die tastenden, suchenden Finger, die sich unerbittlich dem Bund meiner Hose näherten und sich um die Härte meiner Lust schlossen. Jetzt schmolz ich mit willigem Stöhnen unter deinen Berührungen dahin … Aber so einfach wollte ich es dir dann doch nicht machen, mein Liebster! Ein Doktor mag zwar seinen Patienten überall und jederzeit untersuchen wollen, um ihm Gutes zu tun – aber auch der stellt Bedingungen, und eine davon war es, sich nicht auf dem harten, unbequemen Boden der Tardis herumzuwälzen oder das Mobiliar des Salons zu beschädigen, so nüchtern und langweilig es vielleicht auch sein mochte. Eine Spur aus achtlos hingeworfenen Kleidungsstücken hinterlassend, taumelten wir in enger Umarmung aus dem Kontroll- in meinem Ruheraum. Denn auch ich ließ es mir natürlich nicht nehmen, dich Stück für Stück aus deiner Kleidung zu schälen. Erst fiel dein lästiger Umhang, in dem ich mich immer verhedderte, dann deine Samtjacke. Danach rupfte ich die Verschnürungen und Knöpfe des geckenhaften Rüschenhemds auf, störte mich nicht daran, dass du gegen die grobe Behandlung protestiertest, weil es einfach viel zu viel von deinem gut ausgeprägten aber nicht zu muskulösem Oberkörper versteckte. Dabei behielt ich immer meine Handschuhe an, nicht aus Eitelkeit oder Scham, sondern eher weil ich wusste, dass das glatte Leder die Intensität unserer Gefühle noch erhöhen wurde, wenn ich dich streichelte und umfasste, deine Nippel reizte und … meine ganze schmutzige Phantasie an dir ausspielen würde. Kein anderes Geräusch störte uns … wir nahmen allein unser Keuchen und Stöhnen, die tief aus der Kehle kommenden Seufzer wahr, als wir – die Glieder fest ineinander verschlungen, auf meine breite Liege sanken und uns dort leidenschaftlich herum wälzten. In dem nun folgenden knisternd erotischen Ringkampf versuchte natürlich ein jeder von uns die Oberhand zu gewinnen, um den anderen zum Spielzeug seines Verlangens und seiner Lust zu machen. „Oh, Koschei wie anders ist es doch, dich so zu spüren …“ Deine Stimme dunkel, rau und samten wie flüssige Schokolade ging mir hinunter wie heißes Öl und ich wollte nur noch mehr davon hören. Deshalb schloss ich meine Finger fest um deine Härte und lachte sanft über dein unwilliges Grollen und das Bocken deiner Hüften, als ich die Hand auf und ab gleiten ließ. „Theta, verdammt, wie habe ich dich vermisst!“, gab ich genau so sehnsuchtsvoll zur Antwort und stöhnte, als ich deine Hand zwischen meinen Beinen spürte. Aber das reichte mir auf Dauer auch nicht. Deshalb schob ich mich ganz auf dich, umschlang mit Armen und Beinen deinen Körper, um dir noch näher zu sein als je zuvor. Ich rieb mich am Mittelpunkt deiner Leidenschaft, wollte dich ganz und gar spüren … und ja … ja … auch du drängtest mir mit deinen Hüften entgegen. Wir wurden so auf unsere Weise eins miteinander, verschmolzen immer mehr in der lustvollen Umarmung, die jeden von uns zu seinem Recht kommen ließ und keinen dem anderen und seiner Lust allein unterwarf. Eng aneinander geschmiegt rieben wir unsere Körper aneinander, spürten das pochende Verlangen und brachten uns so hemmungslos dem Gipfel näher. Vor Leidenschaft zitternd und stöhnend, kamen wir schließlich mit einem lauten gemeinsamen Schrei , während unsere Lebensessenz aus uns strömte und sich zwischen unseren Körpern vereinte … und ich war so glücklich wie nie zuvor in meinem Leben. Ich legte erschöpft meinen Kopf auf deine Brust und hörte, wie unsere Herzen das erste Mal seit langem wieder im im Gleichtakt schlugen. Auch würde diese Glückseligkeit doch niemals enden und ewig währen… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)