The twins of destiny von Haruka89 ((Erwachen und Finden) Schaut bitte in meinem Weblog nach, WICHTIG!!!) ================================================================================ Kapitel 6: Ereignisreiche Weihnachtsferien ------------------------------------------ The twins of destiny I (Erwachen und Finden) Nummer 6! Freut euch!!! Das nächste Kapitel gibt es dann hoffentlich in 4 Wochen. 1. Danke an alle Reviewer (auch wenn zum letzten Kapitel gaaaaaaaaaaaaaanz viele geschrieben haben *stimmevorsarkasmustrieft*) 2. Mir gehört hier nix, außer der kranken Idee, die da in meinem nicht vorhanden Verstand entstanden ist, und ich mache auch kein Geld mit, auch wenn's schön wär. 3. Es wird betagelesen(mittlerweile) und zwar von Angelvoice. (ein riesiges DANKE!!!) Nun ja, wenn ich irgendwann mal die überarbeiteten Kapitel sollte auf jeden Fall. 4. Warne ich jetzt vor Shonen-ai und Shoujo-ai und vor dem ganzen anderen Kram (Kann mir mal einer sagen, vor was man überhaupt warnen muss?) 5. Pairings: Ron&Hermine; Seamus&Dean; Lavender&Parvati (es kommen auf jeden Fall noch mehr!) Viel Spaß! Kapitel 6 Ereignisreiche Weihnachtsferien Mittlerweile mussten die Schüler nur noch zwei Wochen aushalten, bis die lang ersehnten Weihnachtsferien sie von den Bergen an Hausaufgaben erlösten. Nun ja, wohl eher vom Unterricht, denn es bekannt, dass Lehrer die Ferien nutzten, um den Schülern noch mehr Hausaufgaben aufzugeben. Aber die unterrichtsfreie Zeit war nicht der einzige Grund, warum die Schüler voller Erwartung waren. Denn Weihnachten stand natürlich auch vor der Tür und das hieß Geschenke, Festessen und, was wahrscheinlich am wichtigsten war, Familie. Passend zur festlichen Stimmung hatte sich das Wetter entschieden, den Regen in Schnee umzuwandeln und damit das ganze Schloss zu erfreuen. Immer wieder konnte man Kinder draußen toben sehen und lachen hören. Schneeballschlachten wurden geschlagen, Schneemänner gebaut - beziehungsweise das Äquivalent der Zaubererwelt zur Muggelform - und natürlich überlegt, was man den Liebsten schenken könnte. Dieses Jahr würden im Gegensatz zum Vorherigen, in dem die meisten Viert- bis Siebtklässler und einige Jüngere wegen dem Ball geblieben sind, nur sehr wenige Schüler im Schloss bleiben, denn zu solchen Zeiten wollte man soviel Zeit wie möglich mit seiner Familie verbringen. Auch Hermine und Ron würden dieses Weihnachten nach Hause fahren. Harry hatte sie überredet. Er selbst würde in der Schule bleiben, hatte er doch so gut wie keine Familie. Zwar hatte er sich mit seiner Tante vertragen und mit ihr auch regen Briefkontakt gehalten, so wussten trotzdem weder seine Freunde noch sein Onkel oder Cousin etwas davon. Die Einladungen seiner Freunde hatte er höflich abgelehnt, da er nur gestört hätte, selbst wenn seine Freunde dies abstreiten würden. Die jüngeren Bewohner des Schlosses, die bleiben würden, bestanden zu einem großen Teil aus denen, die in diesem Krieg bereits ihre Familie - oder Teile davon - verloren hatten und erstmal etwas Abstand nehmen wollten oder es einfach nicht ertragen könnten nach Hause zu kommen und zu wissen, dass etwas fehlen würde, das sonst immer da war. Viele von ihnen hatten einen Ort, an dem sie bleiben konnten: die Großeltern oder andere Verwandte, Paten, Freunde der Familie oder ähnliches. Trotzdem gab es noch einige Wenige, die nicht wirklich wussten, was mit ihnen passieren würde. Harry wusste um diese Fakten - und fühlte sich nur noch schuldiger! "Warum müssen die Lehrer uns eigentlich immer so viele Hausaufgaben aufgeben? Wie soll man denn da hinterher kommen?", beschwerte sich Ron zum wiederholten Male bei seinen zwei Freunden über die in Hogwarts residierenden und Sklaventreibenden Lehrer. "Oh Ron! Du weißt doch, dass wir dieses Jahr die ZAGs haben. Was hast du denn erwartet? Und wenn du deine Hausaufgaben nicht immer auf den letzten Moment verschieben würdest, hättest du keine Probleme!", belehrt Hermine ihren Freund. Zwar verbringen die beiden als Paar einiges an Zeit, aber Hermine scheint es trotzdem noch zu schaffen, neben dem eigentlichen Schulkram noch andere Bücher zu lesen, die eigentlich rein gar nichts mit dem Unterrichtsstoff zu tun hatten. "Es ist aber nicht jeder so gut wie du in der Schule und kann einen zehn Fuß langen Aufsatz in zwei Stunden schreiben! Stimmt doch, Harry, oder?" Als Ron seinen schwarzhaarigen Freund um Hilfe bitten wollte, kam keine Antwort. "Harry?" Erst da bemerkten die zwei Gryffindors, dass der Dritte in ihrem Bunde anscheinend nicht ganz anwesend war. "Harry!" "Was?", schreckte besagter Gryffindor auf. Er hatte über etwas nachgedacht, das ihm neulich aufgefallen war, aber leider zu keiner Lösung gekommen. "Harry, wo bist du in letzter Zeit bloß immer mit deinen Gedanken? Du weißt doch, dass du mit uns über alles reden kannst, oder?", fragte Hermine voller Sorge. Ihr Mitvertrauensschüler war sonst nicht so abwesend. Was konnte bloß sein? "Es ist nichts, Hermine. Ich hab' nur grad überlegt, ob ich noch zu morgen was machen muss, das ist alles!", versuchte Harry die Braunhaarige zu beruhigen. Der Blick, den sie ihm zu warf, sagte eindeutig: Das kaufe ich dir nicht ab! Trotzdem ging Harry nicht weiter darauf ein. Seine Sorgen waren nicht wichtig. "Und? Was musst du noch machen?", erkundigte sich der Rothaarige, ohne den Blickaustausch zu registrieren. Er wollte erstmal nur in dem Gemeinschaftsraum und sich von den Unterrichtsstrapazen des heutigen Tages erholen. Er hatte wirklich keine Ahnung, wie seine Freunde den ganzen Stress aushielten. Harry schien sich in eine zweite Hermine zu verwandeln, auch wenn er nicht mal halb so viel Zeit in der Bibliothek zu verbringen schien, wie seine Freundin. "Ja, ich hab noch zwei Aufsätze zu schreiben. Ich geh dann mal am besten jetzt, bevor ich es doch noch vergesse. Bis später!" Und schon war Harry hinter einer Ecke verschwunden. "Hermine?" "Ja?" "Du scheinst einen schlechten Einfluss auf unseren Freund zu haben!" "Was heißt hier ,schlechter Einfluss'? Aber du scheinst Recht zu haben. Ich wüsste zu gern, woran das liegt!" "Das ist eine sehr gute Frage! Aber ich habe nicht die leiseste Ahnung!" Immer noch verwirrt über Harrys Verhalten, entschieden sich die Verbliebenen, zum Gryffindorturm zu gehen. Sie würden Harry ja doch nicht mehr einholen. Was weder Ron noch Hermine wussten, war die Tatsache, dass sie ihren Freund tatsächlich nicht mehr hätten einholen können. Denn, obwohl er gesagt hatte, dass er seine Hausaufgaben erledigen würde, hatte er nicht vor in die Bibliothek zu gehen. Er hatte auch nicht die Wahrheit über die zwei Aufsätze gesagt. In Wirklichkeit brauchte er nur eine Ausrede, um sich abseilen zu können. Die Hausaufgaben hatte er bereits alle beendet, zumindest die, die sie bereits aufhatten. Nein, er hatte was Anderes zu tun. Sein Stärkungstrank verlor langsam seine Wirkung. Sein Körper hatte sich an den Trank gewöhnt. Es war nicht so, dass er abhängig war, das war nicht wirklich möglich mit diesem Trank. Aber um den gleichen Effekt zu haben, müsste er eine größere Menge zu sich nehmen. Bei bestimmten Muggelmedikamenten verringerte sich die Wirkung mit der Zeit, weil sich entweder der Körper darauf einstellte oder sich die zu bekämpfende Krankheit darauf einstellte. Bei diesem Trank war es ähnlich. Er war für Menschen mit völliger Erschöpfung gedacht. Die Energie des Menschen wurde auf die mittlere Höhe gesteigert.[1] Der Trank hatte aber auch den Effekt, dieses Energielevel für mehrere Tage zu halten, bevor er wieder absank. Seine seelischen Probleme addiert mit seinen Schlafproblemen sorgten für einen sehr großen Verschleiß, weil seine physischen Kräfte noch zusätzlich von seinen psychischen Problemen gefressen wurden, anstatt nur durch den Schlafmangel, wodurch sich die Energie nicht so lange wie gedacht gehalten wurde. Dadurch sind aus diesen Tagen etwas weniger als ein ganzer Tag geworden. Das bedeutete, dass Harry entweder mehr von dem Trank brauchen würde oder sich einen stärkeren Trank suchen müsste. Wahrscheinlich würde auch ein Trank mit anderer Rezeptur reichen, aber er wusste nicht, wie viele von diesen Tränken seinen Ansprüchen entsprechen würden. Am besten wäre es wohl, wenn er vorläufig bei seinem derzeitigen Trank bleiben würde, während er nach einem Anderen suchen würde. Zuerst würde er sich aber noch ein Weilchen hinlegen... Die folgenden zwei Wochen vergingen für die Schüler wie im Flug. Die weihnachtliche Stimmung war mit jedem Tag gestiegen und die Erwartung nahm ebenso zu. Es gab nur eines, was die Freude der Schüler trüben konnte: der Unterricht und alles, was dazu gehörte! Wenn die Jugendlichen nicht gerade mit Schulischem beschäftigt waren, was meistens der Fall war, wurde über die kommenden Ferien geschwärmt. Manche würden mit ihrer Familie verreisen, andere die Großeltern besuchen und bei einigen würde es eine große Familienfeier geben. Der Krieg, der draußen in der Welt herrschte, wurde verdrängt und vergessen. Gerade die Jüngeren wussten noch nicht wirklich, was das außerhalb des Schlosses zu bedeuten hatte. Der Rest versuchte nicht darüber nachzudenken, dass jederzeit ihre Angehörigen Todessern zum Opfer fallen konnten. Ein kleiner Teil brauchte sich aber auch keine großen Sorgen zu machen, da ihre Verwandten zu dem Verein dazugehörten oder ihn einfach still unterstützten. Einige Schüler hießen auch gut, was in ihrer Welt passierte; ob aus Erziehungsgründen oder aus eigener Überzeugung, war dabei ohne belang. Dann kam der Tag, an dem die Schüler nach Hause fahren würden. Noch im Schloss verabschiedeten sich die Verreisenden von ihren Freunden. Auch Harry, Ron und Hermine mussten Abschied nehmen. "Warum wolltest du denn nicht zu einem von uns? Wir hätten uns gefreut!" Hermine hatte immer noch nicht akzeptieren wollen, dass Harry Weihnachten ohne seine Freunde in einem alten Schloss verbringen wollte. "Hermine, ich habe mich entschieden, hier zu bleiben! Das musst du akzeptieren. Außerdem bin ich hier nicht alleine, es bleiben noch gut zwanzig andere Schüler hier, da kann mir schlecht langweilig werden. Ihr fahrt jetzt schön brav nach Hause und macht keinen Unsinn! Es reicht, wenn Fred und George das machen. Und versprecht mir, das ihr feiert und viel Zeit mit eurer Familie verbringt, okay?", sagte Harry. Er hatte nicht gelogen, es würden ungefähr zwanzig Schüler da bleiben und ihm würde nicht langweilig werden. Er wollte die unterrichtsfreie Zeit für Recherchen zu seinen seltsamen Träume nutzen. "Versprochen. Aber du feierst auch, nur damit das klar ist! Ich wünsche dir schöne Ferien und ein schöneres Weihnachtsfest", erwiderte Hermine, während sie ihn umarmte. Ron hielt sich aus dem Disput seiner Freunde raus, schließlich kannte er seine Freundin und wollte nicht enden wie Harry. Als die Braunhaarige sich endgültig von dem Schwarzhaarigen verabschiedet hatte, tat er es ihr nach:"Mach's gut, Alter! Wir sehen uns nach den Ferien wieder!" "Ja, bis nach den Ferien!" Harrys Freunde schnappten sich ihr Gepäck und gingen zum Ausgang des Gryffindotturms. Bevor sie ganz verschwunden waren, drehten sich Hermine und Ron noch mal zu dem Bleibenden um und winkten ihm lächelnd zu. Mit ihnen machten sich auch die anderen Schüler auf den Weg zum Schulzug, beziehungsweise zu den pferdelosen Kutschen, die sie zum Bahnhof, und somit zum Hogwarts-Express, bringen würden. Wenige Stunden später war Harry in der Bibliothek zu finden. Gleich heute war ein Hogsmeade-Wochenende angesagt, damit die verbliebenen Jugendlichen noch ihre letzten Weihnachtseinkäufe erledigen konnten. Harry hatte ja nicht viele Leute, denen er etwas schenken konnte. Da wären Ron und Hermine, Sirius, vielleicht seine Tante(auch wenn es da mit Onkel Vernon kompliziert werden könnte) und dann noch ein paar Kleinigkeiten für die restlichen Weasleys. Und er hatte schon beim letzten Besuch in das Zaubererdorf die Geschenke geholt. Weil er jetzt Zeit hatte und kaum Schüler noch im Schloss waren, machte er sich auf die Suche nach den Antworten auf seine Fragen und Lösungen für seine Probleme. Diese Suche würde wahrscheinlich viel Zeit kosten, denn Madam Pince wollte er nicht fragen und deshalb war er auf sich allein gestellt. Bis jetzt hatte seine Suche nicht viel ergeben. Er wusste nicht wonach er bei seinen Träumen suchen sollte. Was Tränke anging, es gab viele Stärkungs- und Energietränke, aber viele davon machten schon nach kurzer Zeit bei regelmäßiger Einnahme abhängig. Seine Träume hatten für ihn oberste Priorität. Deswegen hatte er sein Trankproblem erstmal Problem sein lassen und überlegte nun krampfhaft, was er bei seinen Träumen übersehen haben könnte. Ihm wollte nichts einfallen! Resignierend stand er auf und räumte die Bücher weg, die er sowieso nicht mehr brauchen konnte. Am besten wäre es, wenn er sich etwas entspannen würde. Sein Kopf würde dann hoffentlich wieder klar sein, auch wenn er nicht daran glaubte. Der einzige Ort an dem er wirklich ungestört wäre, wäre sein Raum. Er war auch gerade auf dem Weg dahin, als er an einem Fenster mit Aussicht auf das Quidditchfeld vorbeilief. Draußen schien die Sonne, es war kaum ein Wölkchen am Himmel und es herrschte aller Wahrscheinlichkeit nach klirrende Kälte. Bei diesem Anblick kam ihm eine andere Idee, wie er seinen Kopf leer kriegen würde. Er fragte sich wirklich, warum ihm das nicht früher eingefallen war. Sofort machte Harry eine Kehrtwende und bewegte sich auf den Gemeinschaftsraum der Löwen zu. Durch mehrere Abkürzungen erreichte er auch schon nach kürzester Zeit sein neues Ziel. Er sagte der Fetten Dame das Passwort und betrat den Turm, den er seit 4½ Jahren sein zu Hause nannte. Wie erwartet, war der Gemeinschaftsraum leer. Der Gryffindor durchquerte den leeren Raum und lief die Treppen zu den Jungenschlafsälen hoch. In dem Schlafsaal der Fünftklässler angekommen schritt er sofort auf sein Bett zu, vor dem seine Truhe stand, in der sich sein Feuerblitz befand. Genau diesen schnappte er sich jetzt und rannte mit seinem Besen in der Hand aus dem Turm und durch Schloss aufs Quidditchfeld. Er wusste schon gar nicht mehr, wann er das letzte Mal einfach nur so geflogen war, nicht wegen Quidditchtraining, sondern aus Spaß. Es musste eine Ewigkeit her sein. Er konnte sich noch ganz genau an das Gefühl erinnern, als er das erste Mal geflogen war. Es war einfach unglaublich. Er fühlte sich so frei wie nie! Es gab nur ihn, seinen Besen und den Wind, der ihn ab einer bestimmten Höhe fast vom Besen holte. Es war, als hätte er seine ganze Welt hinter sich gelassen, seine ganze beschissene Vergangenheit, diese Berühmtheit, um die er nicht gebeten hatte, und die Erwartungen, die alle in ihn setzten, Gott wusste, warum. Zum ersten Mal in seinem Leben wusste er, dass er nicht wertlos war, egal was seine Familie immer sagte. Er KONNTE fliegen! Es gab etwas, das er konnte! Und das konnte ihm keiner nehmen oder ausreden. Wie groß war seine Enttäuschung danach, als er hatte erkennen müssen, dass sein Talent fürs Fliegen nur von seinem Vater kam und nichts mit ihm zu tun hatte. Da hatte er geglaubt, er könne etwas, weil er einfach er war und dann lag es doch nur an seinem Vater, und er bestätigte damit auch noch die Erwartungen, die die Welt in ihn setzte und steigerte sie dadurch um ein Weiteres. Nur eines hielt ihn zu diesem Zeitpunkt ab, aus Frust alles hinzuschmeißen: er war der jüngste Sucher seit einem Jahrhundert. Das bedeutete, dass er besser war als sein Vater! Aber das schien die Leute dazu aufzufordern, noch mehr von ihm zu fordern. Er war nicht dumm. Und auch zu Beginn seines ersten Schuljahres war er nicht dumm gewesen. Ein Leben, wie er es zehn Jahre bei den Dursleys gelebt hatte, ließ nicht zu, dass man eine Naivität entwickelte, wie sie Kinder in dem Alter normalerweise hatten. Er hatte nie eine wirkliche Kindheit gehabt und das hatte ihm ein Bild von der Welt gegeben, das man eigentlich erst später erhalten sollte. Das war der Grund, warum er schon früh einsehen musste, dass er für die Hexen und Zauberer dieser Welt(zumindest in Britannien) immer nur Harry Potter, der Junge, der lebte, sein würde. Die Freunde und Feinde seiner Eltern und jeder andere, der sie etwas besser kannte, als nur vom Hören und von oberflächlichen Begegnungen, sahen in ihm ein Abbild seines Vaters. Snape war das beste Beispiel dafür. Und für seine Verwandten war er sowieso nur eine Missgeburt. Wie er Hagrid bei ihrem ersten Treffen gesagt hatte, er war einfach nur Harry, und niemand sonst! Nur die Leute sahen das nicht und es gab leider nur wenige Ausnahmen. Bei Hermine war er sich sicher, dass es ihr um ihn ging, nicht um seine Berühmtheit. Hagrid gehörte auch zu diesen Ausnahmen, auch wenn er sich da nicht zu hundert Prozent sicher war. Tja, das mit Sirius und Ron war so eine Sache. Ron hatte sich nur mit ihm anfreunden wollen, weil er Harry Potter war, das stand fest. Seine Eifersuchtsattacke letztes Jahr hatte Harry etwas unsicher in dieser Sache gemacht. Sirius schien ihn als Harry zu sehen, aber es gab Momente, in denen verglich er ihn mit James Potter, und das implizierte natürlich, dass der Animagus in ihm seinen Vater sah. Und selbst wenn es nur manchmal war, tat es irgendwo weh. Bevor er noch weiter in seinen trüben Gedanken versinken konnte, stieg er auf seinen Besen und stieß sich vom Boden ab. Sobald er in der Luft war, stellte sich dieses Gefühl von Freiheit ein, das er so liebte. Alle Sorgen, die er hatte waren auf einmal unwichtig. Die Gedanken von eben lösten sich auf, wie Morgennebel im Sonnenschein. Er flog erstmal nur ein paar Runden und genoss den Wind der ihm in Gesicht wehte und mit seinem Haar spielte. Sein Umhang flatterte hinter ihm her. Die eisigen Temperaturen bemerkte er kaum. Er war viel zu sehr damit beschäftigt, sich wie ein kleines Kind auf seinem Besen auszutoben. Er flog Loopings, Sturzflüge, Slaloms, durch die Ringe, steil in die Höhe oder einfach nur so schnell er konnte quer übers Feld. Es ging ihm einfach nur darum, sich abzulenken. Er flog mit einer Geschwindigkeit, als würde er der Wirklichkeit entfliehen wollen. Solange er nicht anhielt, konnte ihn die Realität nicht einholen. Er musste nur schnell genug sein. Während er flog, gelang es ihm kurzzeitig zu vergessen, dass in der Welt ein Krieg herrschte, an dem er unfreiwillig beteiligt war. Voldemort war einfach nur ein böser Albtraum, die Todesser hatten nie existiert und es gab niemanden, der Massaker veranstaltete. Als er letztendlich völlig erschöpft und außer Atem landete, war er wieder ruhiger. Sein Kopf noch immer leer und er hoffte, dass er diesen Zustand würde halten können, bis er sich in seinem Schlafsaal in sein Bett gekuschelt hatte und tief schlief. Eine gute Viertelstunde später öffnete er die Tür zu seinem Schlafsaal. In diesen Ferien war er der Einzige aus diesem Zimmer, der hier geblieben war. Demnach konnte er auch keinen stören. Er schälte sich nur noch aus seinen nassen Sachen und legte sich in sein Bett, nachdem er einen starken maximal einmal wöchentlich einzunehmenden Schlaftrank geschluckt hatte. Zum ersten Mal seit Monaten schlief er mehr als vier Stunden ohne einen Albtraum und konnte so seine Kraftreserven auf natürlichen Weg wieder aufstocken. Es gab nichts, was seinen Schlaf störte und so schlief er bis in die Nacht hinein... Ein Geräusch ließ ihn aufschrecken. Es klang, als wäre jemand gegen ein kleines Steinchen getreten. Sich hektisch umblickend fragte er sich wo er war und was er hier tat. Er konnte nichts in der Dunkelheit erkennen, aber trotzdem wusste er instinktiv, dass es nicht die angenehme Dunkelheit war, die einen beschützte. Nach einer Weile hatten sich seine Augen an die Finsternis gewöhnt und er konnte schwache Konturen in ihr ausmachen. Es war dennoch nicht genug, um erkennen zu können, wo er sich befand. Langsam zog sich die Dunkelheit zurück, bis die Umgebung die Helligkeit einer sternenklaren Nacht erhielt. Auch jetzt konnte er nur sehen, dass er sich anscheinend in einem Viertel einer Stadt aufhielt, in dem noch alte Gebäude standen. Zögernd ging er die mit Kopfstein gepflasterte Gasse entlang und erreichte schließlich den Ort, an dem sie in eine weitere kleine Straße mündete. Mit der Zeit konnte er auch erkennen, wo er war. In der Winkelgasse in London. Während er die Gasse entlang schritt, vermehrte sich das Licht in seiner Umgebung wie zu einem Sonnenaufgang. Und mit dem Licht kamen in Umhänge gehüllte Gestalten. Gestalten mit Masken! Sie verstreuten sich in den Straßen, verbargen sich an Ecken, in Nischen und an Wänden und schließlich verschwanden sie aus seinem Blickfeld. Er ging in der Gegend umher und versuchte die Todesser zu entdecken, aber wie es schien waren sie mit starken Tarnzaubern geschützt. Die Sonne ging weiterhin auf. Ihre Strahlen erreichten bald die oberen Ränder der Dächer. Als würde mit den Strahlen auch das Leben in der Winkelgasse einziehen, füllten sich die Wege mit Hexen, Zauberern und ihren Kindern, damit sie noch letzte Besorgungen für den nächsten Morgen erledigen konnten und vielleicht auch noch das ein oder andere Geschenk mitnahmen. Die Menschen waren fröhlich, ausgelassen und glücklich. Die Kinder umschwirrten ihre Eltern, um vielleicht zu erfahren, was für sie unterm Baum liegen würde, baten ihre Eltern darum einige Weihnachtsleckereien zu bekommen oder bestaunten einfach die weihnachtliche Dekoration in ihrer Nähe. Die Eltern taten alles, um ihre Kinder im Blick zu halten. Die Situation wirkte so friedlich. Als gäbe es keinen Dunklen Lord, der diesen Frieden ohne zu zögern zerschlagen würde. Und in Harry weckten diese Bilder eine Sehnsucht in ihm, die er meistens tief in sich verbarg. Es gab in seinem bisherigen Leben niemanden, der mit ihm am Heiligabend - und dass es Heiligabend war, sah er an den Schildern überall - noch einmal durch die Straßen ging, um noch ein paar Kleinigkeiten zu holen. Es gab auch keinen, der ihm irgendwelche Geschenke zu Weihnachten gemacht hatte. Seine Verwunderung darüber in seinem ersten Schuljahr hatte schon einen Sinn. Warum hätte er auch Geschenke erwarten sollen, wenn sich bisher auch niemand die Mühe gemacht hatte, ihm etwas zu schenken, sei es nun zu Weihnachten, zum Geburtstag oder anderen Anlässen. Eine Familie, DAS wäre mal ein schönes Weihnachtsgeschenk. Aber leider ließ sich dieser Wunsch nicht so leicht erfüllen. Und mit der Sehnsucht kam die Traurigkeit. Sie hatte aber nicht die Gelegenheit sich auszubreiten, denn er verschloss sie sofort wieder tief in seinem Herzen; in der Hoffnung, sie vorläufig nicht wieder zu sehen. Als die Sonne ihren Höchststand erreichte, herrschte in den Geschäften Hochbetrieb. Die Straßen waren überfüllt und überall wurde gedrängelt. Die Leute wollten so schnell wie möglich wieder nach Hause, um alles vorbereiten zu können. Das war der Moment in dem das Chaos losbrach. Plötzlich tauchten an allen möglichen Stellen maskierte mit schwarzen Umhängen bekleidete Zauberer auf. Sie schmissen mit Flüchen nur so um sich und trafen in diesem Gedränge auch immer. Die Menschen fielen reihenweise. Die Zauberer, die alleine hier waren, versuchten zu apparieren, aber etwas hinderte sie daran. Es war, als prallten sie von einer Mauer ab. Eine Mauer, die verhinderte, dass jemand eindrang, die nicht eindringen sollte. Wenn die Todesser diesen Anti-Apparations-Schild gelegt hatten, gäbe es keine Chance, dass in näherer Zukunft Hilfe eintreffen würde. Vor allem, wenn niemand Bescheid wusste. Innerhalb weniger Minuten waren alle Unschuldigen auf einem Platz zusammengetrieben worden. Die Ministeriumszauberer, die bereits vor Ort waren, weil sie während dem Angriff einkaufen waren, waren schnell ausgeschaltet oder mit zu den anderen Gefangenen gebracht worden, falls sie sich gewehrt haben. Einige Todesser wurden abkommandiert, damit sie die Ausgänge bewachten. Niemand wollte unerwünschten Besuch. Die Restlichen, was immerhin eine Zahl von mindestens fünfhundert hauptsächlich männlichen Personen war, kümmerten sich um die Gefangenen. Natürlich waren nicht alle Anhänger Voldemorts an diesem Massaker beteiligt. Es war eine große Aktion, die viele Männer benötigte, aber Voldemort war bestimmt clever genug, um nicht alle seine Männer zu verpulvern, wenn immer Gefahr bestand, dass etwas schief lief und dieser Angriff einfach nur einen Sinn hatte. Er sollte den Menschen Angst machen, ihnen sagen, dass der Dunkle Lord wieder da war. Aber eigentlich war dieser Angriff nicht mal wichtig genug, damit sich seine Lordschaft persönlich aus seinem Schloss bequemen würde. Harry war noch immer an der Stelle, an der er gestanden hatte, als die ganze Sache losging, und hatte nur zugesehen. Was sollte er auch anderes machen, wenn er doch nicht mal bemerkt wurde und keinerlei Einfluss auf seine Umwelt hatte. Als sich die Todesser ihren Opfern zuwandten, drehte er sich weg. Er wollte nicht sehen müssen, was nun passieren würde. Aber leider konnte er noch sehr gut hören und die passenden Bilder dazu bildeten sich mit einer erschreckenden Einfachheit vor seinem inneren Auge. Wie auch schon in Askaban folterten sie die Menschen aufs Grausamste. Nur konnten sie diesmal sogar ganze Familien quälen, was einen ganz besonderen Reiz für sie hatte. Sich vor den Augen des Vaters oder Ehemanns an den Kindern oder der Frau vergreifen, beziehungsweise bei entsprechender Neigung vor seiner Frau an dem Mann. Die Eltern zwingen ihre Kinder - oder umgekehrt - zu foltern und dann schmerzvoll zu töten. Ein besonders, nun ja, einfallsreicher Todesser brachte einen Zauberer dazu, seine ungefähr zehnjährige Tochter zu vergewaltigen, zu häuten und in kleine Stücke zu zerfetzen. Die Mutter des Mädchens musste ähnliches mit ihrem Mann tun und bekam danach ihren vierzehnjährigen Sohn gegen sich gehetzt, der sich schließlich selbst in mehrere Teile zerlegte. Andere Todesser verlegten sich darauf, einfach mit ihren Opfern zu spielen. Zeigten ihnen ihre größten Ängste, verwandelte ihre Herzenswünsche in ihre schlimmsten Albträume und zeigten ihnen Illusionen, in denen sie auf die verschiedensten Arten starben. Mit die häufigsten Methoden waren verbluten, ertrinken, lebendig begraben, steinigen, vierteilen, zerfetzen, köpfen, verbrennen, aufschlitzen, in Scheiben schneiden und vieles mehr. Ein Szenario war schlimmer als das andere und die Foltermeister erwiesen sich als sehr einfallsreich. Die meisten Gefangenen, die diese Art der Fürsorge erhielten, starben aus Angst, weil ihnen irgendwann das Herz stehen blieb, obwohl sie körperlich völlig gesund waren. Die Restlichen verloren ihren Verstand. Und dann gab es noch diejenigen, die die Ideen ihrer Freunde ausführten. Nun ja, zumindest, nachdem sie genug am lebenden Objekt geübt hatten, was ein Mensch so aushielt. In dieser Gruppe gehörte der Cruciatus-Fluch zu den Kinderspielereien. Im großen Ganzen taten sie es denen nach, die so gefallen an Folterstunden für die ganze Familie gefunden hatten, nur dass sie sich auf Einzelpersonen beschränkten. Harry, der das alles mit ansehen musste, war schon nach den ersten Minuten auf seine Knie gesunken, mit dem Oberkörper vorn übergebeugt und den Händen auf den Ohren, damit er nicht die Schreie hören musste. Ihm liefen zahllose Tränen über seine Wangen und immer häufiger entrang sich seiner Kehle ein Schluchzen. Seine Seele würde zerbrechen, wenn er so was noch öfter würde beobachten müssen. Es sollte nicht sein, dass ein fünfzehnjähriges Kind solche Bilder sah und damit die Verantwortung einer Welt auf die Schultern geladen bekam. Irgendwann würde unter der Last zusammenbrechen. Seine Gedanken drehten sich aber weniger um seinen seelischen Zustand als vielmehr die Bilder, die er nicht verdrängen konnte. Er fragte sich, wie jemand solche Dinge tun konnte und, was noch schlimmer war, auch noch Freude daran hatte, wie andere litten und um Gnade oder Erlösung flehten. Wie konnte jemand so grausam, brutal und kaltblütig sein, Menschen aufs Äußerste zu foltern und umzubringen zu können, ohne dabei auch nur die geringsten Gewissensbisse zu haben oder nur ein winziges Bisschen Reue zu empfinden. Solch eine Menschenverachtung war kaum vorzustellen und doch war sie im Laufe der Geschichte wiederholt aufgetreten. Die Christenverfolgungen, die vielen Religionskriege, die Hexenverbrennungen, die Judenverfolgungen - im Mittelalter und zu Hitlers Zeiten -, der Rassismus überall, der Ausländerhass, die Versklavungen. Es gab unzählige Beispiele, mehr aus der Muggelwelt, aber die Zaubererwelt hatte seine eigenen Vorfälle. Auch wenn die Zauberer weniger auf Hautfarbe, Herkunft oder solche anderen Kleinigkeiten achteten, war auch hier der Rassismus verbreitet. Aber hier wurde auf Blut geachtet, auf Blut und auf Geld, wie in allen anderen Gesellschaften. Die magischen Völker, wie die Kobolde und Hauselfen, Werwölfe oder andere dunkle, aber menschenähnliche, Kreaturen waren auch nicht überall gerne gesehen. Harry hoffte nur, dass er nie so werden würde, wie diese Monster. Er wollte niemals so selbstherrlich werden, dass er sich das Recht herausnahm zu entscheiden, wer leben durfte und wer nicht. Denn nichts anderes Taten die Todesser. Sie nahmen sich das Recht über Leben und Tod zu entscheiden. Nach Stunden, die ihm wie eine Ewigkeit vorkamen, waren die Maskierten endlich mit ihrer Arbeit fertig und zogen sich zurück. Sobald sie verschwunden waren, brach der Bannkreis zusammen und die Auroren und Ministeriumszauberer konnten zu den Opfern. Während die neu dazugekommenen Zauberer und Hexen sich um die Opfer kümmerten, wurde es um Harry herum immer dunkler. Er wurde von der Dunkelheit geradezu verschluckt. Aber er wollte nicht in diese Dunkelheit! Er konnte sich nicht mehr wehren, nicht nach dem, was er gerade erleben musste. Also gab er auf. Er murmelte nur noch "Ich will nicht! Halt mich fest!" an eine unbestimmte Person, bevor er endgültig im Dunkeln verschwand... ...und aus dem Schlaf schreckte. Seine Atmung ging schnell und unregelmäßig und er selbst war durchgeschwitzt. Seine Tränen auf seinen Wangen waren noch nicht getrocknet. Noch immer war der Dunkelhaarige in seinem Traum gefangen, der seinen Erfahrungen nach ein Blick in die Zukunft war. Sein Inneres war erstarrt und noch nicht wieder aufgetaut. Was er eben gesehen hatte, war das Schlimmste, was er in seinem gesamten Leben gesehen hatte. "Harry?", erklang eine ihm bekannte, besorgt klingende Stimme. Harrys Kopf schnappte hoch, als er die Stimme vernahm. In seinen Augen war eine erschreckende Leere zu erkennen, bis sich in ihnen Leid und Schmerz ausbreiteten. Nur schleichend erlangte er wieder die Kontrolle über seine Gefühle und seine Augen schlossen das Fenster zu seiner Seele. "Hey, Kleiner, geht's dir gut?", fragte die Stimme. Diesmal konnte Harry sie zuordnen. Sie gehörte seinem Paten. Nur... "Sirius, was machst du hier?", wollte nun der Jüngere wissen. Und, vor allem, wie kam er hierher? Es war schließlich nicht so, das Sirius einfach so durch die Gegend laufen konnte, er wurde immerhin als Verbrecher gesucht. "Ach, freust du dich gar nicht, mich zu sehen? Und dabei bin ich doch extra für dich hergekommen!", regte sich der Animagus gespielt auf. Ihm war klar, was sein Patenkind ihn fragen wollte. Aber innerlich war er besorgt. Als er den Schlafsaal der Fünftklässler betrat, schien Harry in einem Albtraum gefangen zu sein. Er hörte ihn etwas murmeln, konnte aber leider nicht verstehen, was. Dann nahm er die Hand des Schlafenden und er wachte auf. Der Ausdruck in den Augen von Harry war... ihm liefen bei diesem Ausdruck kalte Schauer über den Rücken. Harry beschränkte sich darauf, seinen Paten zu umarmen. Sirius erwiderte die Umarmung, konnte die Aufgewühltheit in der Seele des Jüngeren spüren, auch wenn der sich alle Mühe gab, sie zu verbergen. Nach einer Weile lösten sie sich voneinander. "Okay, sagst du mir jetzt, was du geträumt hast, oder soll ich raten?", forderte der Ältere sein Gegenüber auf. "Es ist unwichtig, was ich geträumt habe. Es war ein ganz normaler Albtraum, nichts weiter", antwortete der Gefragte. In Gedanken ergänzte er noch:,Ein Albtraum, der mir zeigt, was in wenigen Tagen passieren wird.' "In Ordnung. Und jetzt sagst du mir die Wahrheit!" Sirius glaubte Harrys Worten offensichtlich nicht. Aber die Wahrheit konnte Harry ihm nicht erzählen. "Das habe ich doch. Ich hatte einen Albtraum. Wieso glaubst du mir nicht?" Wie konnte Sirius nur gemerkt haben, dass er ihm nicht die ganze Wahrheit gesagt hatte. Sonst konnte ihn doch auch niemand durchschauen. Vielleicht... vielleicht konnte er ihn durchschauen, weil er ihn, HARRY, sah, und nicht nur eine Kopie seines besten Freundes. "Sicher, du hast mir die Wahrheit gesagt, aber ich will sie komplett!", ließ Sirius nicht locker. "Du willst also die ganze Wahrheit, ja?", fragte Harry nach. Die Antwort war ein Nicken. "Dann kannst du sie haben. Die Wahrheit ist nämlich, dass es seit dem 24. Juni kaum eine Nacht gab, in der ich ohne Albträume schlafen konnte. Die Verbindung, die ich anscheinend zu Voldemort habe, sendet mir zwar keine Visionen mehr, aber das, was mich erreicht, reicht völlig aus um mir nachts den Schlaf zu rauben. Wenn ich dann aus einem dieser Träume aufwache, kann ich nicht mehr einschlafen, was bedeutet, dass ich froh sein kann, wenn ich mal mehr als vier Stunden Schlaf pro Nacht kriege. Und es trägt auch nicht gerade zu meinem Seelenfrieden bei, wenn seine Opfer mir die Schuld an ihrem Tod geben." Zum Ende hin hatte Harry angefangen zu schreien. Es würde ihn wegen einem Stillezauber keiner außerhalb dieses Raumes hören. Als er dann geendet hatte, kamen wieder die Tränen. Da stand er vor seinem Paten, den Blick zu Boden gerichtet und mit hängenden Schultern, und versuchte so seine Tränen zu verstecken. Sirius stand vor ihm und wusste nicht genau, was er zu dem Ausbruch der Anderen sagen sollte. Er wusste zwar, dass der Jüngere eine angeschlagene Psyche hatte, aber er hatte nicht gewusst, dass sie bereits in ihre Einzelteile auseinander gebrochen war. Denn danach sah es aus. Warum musste er auch gesucht werden? Wäre das nicht der Fall, hätte er dem Anderen schon viel früher helfen können. Jetzt stellte sich nur noch die Frage, ob das wirklich alles war. Er hatte das Gefühl, dass da noch mehr war, und er konnte sich bis jetzt immer auf sein Gefühl verlassen. Aber nun würde er erstmal die Scherben, aus denen die Seele seines Patenkindes bestand, wieder zusammensetzen müssen. Wieder nahm Sirius Harry in die Arme. Der reagierte aber erst nach ein paar Minuten. Die erste Reaktion seitens des Jugendlichen war, dass er sich in den Umhang des Älteren verkrallte und sein Gesicht an dessen Brust vergrub. Und damit kamen die Tränen. Kurz darauf konnte Sirius etwas Nasses an seiner Brust spüren. In dem Moment begriff er, dass Harry weinte. Dann konnte er auch die unterdrückten Schluchzer hören. Die Geräusche hallten noch lange in dem Zimmer. Viele Minuten später verklangen auch die letzten Schluchzer des Jungen. Plötzlich gaben die Beine des Kleineren nach und er hätte unliebsame Bekanntschaft mit dem Fußboden gemacht, hätte dessen Pate ihn nicht festgehalten. Sirius nahm den schlafenden, viel zu leichten Jungen auf die Arme und schritt zum Bett. Dort beugte er sich hinunter, um seine Last auf das Bett zu legen. Als er sich wieder aufrichten wollte, hielt ihn etwas fest. Er schaute an sich runter und sah, dass Harry sich, obwohl er schlief, immer noch in seinen Umhang gekrallt hatte und nicht gewillt schien, ihn in näherer Zukunft gehen zu lassen. Seufzend ergab sich der Animagus seinem Schicksal und legte sich zu seinem Patensohn unter die Decke. Er beobachtete den Schlaf des Anderen noch eine Weile, bevor er ihm ins Land der Träume folgte. Er fühlte einen Körper neben sich. Er war warm und gab ihm Geborgenheit. Er kuschelte sich noch tiefer in die Arme, die ihn umgaben. Wer auch immer da neben ihm lag, er fühlte sich wohl in seiner Gegenwart. Er hatte gerade einen so schönen Traum gehabt, aber die Erinnerung daran entglitt ihm, egal wie sehr er sich an sie klammerte. Warum konnte er nicht immer in diesem Traum bleiben? Mit dem Verschwinden der Erinnerungen an seinen Traum kam die Erinnerung an die letzte Nacht wieder zurück, auch wenn er sich wünschte er hätte den Albtraum vergessen. Das Wissen, dass Sirius vor einigen Stunden hier gewesen sein musste, war auch wieder präsent. Die Erkenntnis, dass Sirius derjenige sein müsste, der ihn im Arm hielt, erreichte seinen schläfrigen Verstand. Sein Bewusstsein drang immer mehr an die Oberfläche, glitt aus dem Dämmerzustand, in dem es sich die letzten Minuten befunden hatte. Umso klarer sein Verstand wurde, umso mehr Details kamen zum Vorschein. Details, auf die er hätte verzichten können. Die Übelkeit, die sich gestern aufgrund seiner Erstarrung nicht einstellen wollte, kam jetzt mit aller Macht. Vorsichtig, um seinen Paten neben ihm nicht zu wecken, wühlte er sich aus der Decke hervor und stand vom Bett auf. Sobald er auf den Füßen war, rannte er zu dem Waschraum der Fünftklässlerjungen, wo sich die Toiletten befanden. Keine Minute später waren aus einer der Kabinen würgende Geräusche zu hören, als Harry sich über einer der Kloschüsseln übergab. Immer wieder sah er Bilder von der Winkelgasse vor seinem inneren Auge und er konnte sich nicht davor verschließen. Immer wieder sah er, wie sie die Kinder vergewaltigten oder die Familien sich gegenseitig umbrachten. Die körperlichen Qualen, die die Todesser ihnen auferlegten mit ihren Folterflüchen. Er sah die Augen der der Opfer, den Ausdruck, den sie hatten, wenn die Angst zu groß wurde und sie daran zerbrochen. Oder diesen Blick, wenn sie endlich erlöst wurden. Heute war der Montag vor Heiligabend, der dieses Jahr auf den 4. Advent fiel. In sechs Tagen wäre der Angriff. Und er würde es nicht ändern können, nicht ändern DÜRFEN! Es dauerte eine Weile, bis sich sein Magen wieder beruhigt hatte. Trotzdem blieb er dort sitzen, mit dem Rücken an die Wand gelehnt und dem Kopf nach hinten gebogen, sodass sein Blick an die Decke ging. Diesmal kamen keine Tränen. Vielleicht hatte er keine mehr oder er hatte sie bereits gestern in Sirius Armen geweint. Auf einmal konnte er Schritte hören, die ihn aus seinen Gedanken rissen. Das musste Sirius sein, es war niemand anderes hier. Natürlich hatte Harry Recht. Als Sirius aufwachte, fragte er sich erst, wo er war, bevor ihm einfiel, dass er die letzte nach im Bett seines Patensohnes verbracht hatte. Dann fiel ihm auf, dass besagter Patensohn nicht mehr im Bett lag. Sofort ergriff Sorge von ihm Besitz. Er wusste nicht mehr genau, wie er Harry einschätzen sollte. Nicht, wenn er nicht alles wusste, und er war sich ziemlich sicher, dass Harry ihm noch etwas verschwiegen hatte. Wie sollte man jemanden einschätzen, wenn man nicht alles von ihm wusste. Auf einmal nahm er die Würgegeräusche aus den Waschräumen war. Das konnte nur Harry sein. Nur, was war passiert, dass sich der Junge übergeben musste? Um das herauszufinden, ging er zum Ursprungs-Ort. Dort angekommen entdeckte er den Gryffindor in einer der Kabinen neben der Kloschüssel am Boden sitzend. Sein Gesicht zeigte Erschöpfung. "Was ist los, Kleiner?", erkundigte sich der Ältere besorgt. Als Harry die Besorgnis in Sirius Stimme und Gesicht registrierte, traf er eine Entscheidung, die er hoffentlich nicht bereuen würde. "Sirius, versprichst du mir, nichts, was du gleich hörst, weiterzuerzählen? An niemanden auch nicht an Dumbledore?!", sprach Harry scheinbar ohne Zusammenhang. "Ich verspreche es!" "Ich habe dir nicht alles über meine Träume gesagt. Ungefähr zwei Wochen vor Halloween hatte ich einen Traum, der sich in den folgenden Nächten wiederholte. In diesem Traum habe ich gesehen, was in Askaban passiert ist. Als der Traum dann Wirklichkeit wurde, hatte ich einen Logenplatz in der ersten Reihe. Der Traum, den ich letzte Nacht hatte, hat mir wieder die Zukunft gezeigt", erklärte Harry mit emotionsloser Stimme, während sein Blick ins Leere ging. "Du meinst...? Oh, Gott! Aber wieso...? Und du hast niemandem...?", stotterte der Ex-Häftling entsetzt. "Wer hätte mir denn geglaubt? Gerade Fudge hätte alles daran gesetzt mich in St. Mungos einliefern zu lassen. Und selbst wenn es jemand geglaubt hätte, hätten sie nur noch mehr Leute hingeschickt, die dann auch draufgegangen wären. Den Angriff hat nicht irgendwer ausgeführt, das waren Todesser, Sirius, hunderte von Todessern, die von Voldemort selbst angeführt worden sind! Außerdem wusste ich doch selbst nicht, ob ich dem glauben konnte!", versuchte Harry seine Handlung zu rechtfertigen, auch wenn er wusste, dass er das eigentlich nicht tun musste. Sirius akzeptierte die Antwort, er hatte schließlich keine andere Wahl. Aber da gab es noch eine Sache, die ihn interessierte:"Was hast du diesmal geträumt?" Sobald er die Frage beendet hatte, bereute er sie auch wieder. Dieser von Schmerz durchzogene Blick, den sein Patensohn ihm zuwarf, sagte alles was er wissen musste. Er war sicher, dass Harry ihm nichts Genaues erzählen würde, damit er nicht so leiden musste, wie er selbst es gerade tat. "Das werde ich dir nicht erzählen. Tut mir Leid! Aber du würdest es verhindern wollen und leider ist das ein Ereignis, das passieren muss. Es reicht, wenn ich mir deswegen Vorwürfe mache." Bei diesen Worten glitzerten die Augen des Jüngeren verdächtig. Dennoch unterdrückte er seine Tränen. Einige Zeit herrschte Schweigen. Dann brach Harry die Stille:"Wie lange bleibst du?" "Ich musste Dumbledore Bericht erstatten und er hat mir angeboten, Weihnachtsferien zu machen. Ich bleibe bis Neujahr hier", antwortete Sirius. "Das ist ja toll!", rief der Kleinere und umarmte seinen Paten. Wenig später saßen sie zusammen auf Harrys Bett und unterhielten sich über die zeit, in der sie sich nicht gesehen hatten. Harry erzählte Sirius auch davon, dass er sich mit seiner Tante ausgesprochen hatte. Es dauerte eine Viertelstunde, bis Sirius sich wieder gefangen hatte. Harry hatte sich richtig geärgert, dass er keinen Fotoapparat hatte, mit dem er den völlig perplexen Gesichtsausdruck des Animagus hätte fotografieren können. Sirius erklärte Harry auch, wie er die Tage im Schloss verbringen konnte, ohne Gefahr zu laufen, erkannt zu werden. Es waren außer Harry vielleicht noch zwanzig Schüler geblieben. Solange Sirius außerhalb des Schlafsaals nur in seiner Hundegestalt durch die Gegend lief, könnte nichts passieren. Außerdem hatte sowohl Sirius als auch Harry Erfahrung darin, sich unbemerkt durchs Schloss zu bewegen. Die Nächte würde Sirius in Harrys Schlafsaal verbringen, der derzeitig nur Harry beherbergte. Irgendwann im Laufe ihres Gesprächs machte sich dann der Magen der Jüngeren lautstark bemerkbar und forderte somit sein Recht. Sein Gegenüber konnte sich einbreites Grinsen nicht verkneifen. Auch konnte sich Sirius seinen Kommentar nicht verkneifen:"Sieht ganz so aus, als würden wir demnächst der Küche einen Besuch abstatten." Harry antwortete darauf nur mit einer ausgestreckten Zunge. Dann entschied er sich doch noch etwas dazu zu sagen:"Im Gegensatz zu dir hab ich auch meinen gesamten Mageninhalt im Klo gelassen!" Bei diesen Worten klang er leicht beleidigt, aber beide wussten, dass es nur Spaß war. Als der Gryffindor dann schwungvoll von seinem Bett aufstand, wurde ihm leicht schwindelig und er musste sich am Bettpfosten festhalten, um nicht umzukippen. Er schüttelte den Kopf und schloss die Augen, um den Schwindel zu vertreiben, aber das gelang ihm nur bedingt. "Harry? Alles in Ordnung?", fragte Sirius besorgt. Er hatte vorhin schon die Erschöpfung im Gesicht seines Patenkindes gesehen. "Jaja, gib mir nur die Phiole mit dem orangen Trank", erwiderte der Gefragte. Nachdem er einige Schlücke von seinem Trank genommen hatte, verschwand die Schwäche, die sich in seinen Körper eingeschlichen hatte. "Was war das für ein Trank?" "Nur ein Stärkungstrank", antwortete Harry, "anzuwenden bei völliger Erschöpfung. Ist eigentlich Stoff der siebten Klasse, solltest du also kennen." "Und woher kennst du ihn?", erkundigte sich der Ältere. "Also hör mal! Du bist doch derjenige, der mit Snape zur Schule ging! Da solltest du ihn doch auch kennen", entrüstete sich Harry. Während sich die beiden unterhielten, zog sich Harry um, damit sie endlich in die Küche gehen konnten, denn sein Magen forderte noch immer Nahrung. Sirius meinte dann:"Das erklärt aber nicht, warum du ihn kannst. Soweit ich weiß, warst die letzten Jahre nämlich nicht mehr als Durchschnitt in Zaubertränke und dieser Trank erfordert etwas mehr Geschick als durchschnittliches Können." "Jetzt rate mal, was ich gemacht habe, nachdem ich nicht mehr schlafen konnte. Ich hab' nicht einfach nur dumm herumgesessen, sondern gelernt. Ist jetzt immerhin mein ZAG-Jahr und ich habe nicht vor, das zu versauen. Außerdem meint ein Psychopath da draußen immer noch, ich müsse unbedingt auf seiner Abschussliste an erster Stelle stehen. Leider habe ich nicht vor, mich in naher Zukunft umbringen zu lassen!", erläuterte der Grünäugige. Nachdem einige Minuten Stille herrschte, sagte Harry:"Lass uns gehen, ich habe Hunger!" Die nächsten Tage vergingen für Harry wie im Flug. Es waren die besten Weihnachtsferien, die er je erlebt hatte, auch wenn Ron und Hermine bei ihren Familien waren, denn Harrys Familie war bei ihm. Harry machte in der Zeit kurz vor Weihnachten seine Hausaufgaben, die über die Ferien von Seiten der Professoren immer etwas ausführlicher und Zeitaufreibender ausfielen. In manchen Dingen half Sirius ihm etwas, sagte ihm, in welchen Büchern er für etwas nachsuchen sollte oder wie er etwas schreiben sollte. Besonders in Verwandlungen konnte er auch mit fachlichem Wissen aufwarten. Die Tatsache, dass der Animagus es bereits in seinem fünften Schuljahr und ohne die Hilfe eines Lehrers geschafft hatte, sich vollständig und ohne Komplikationen zu verwandeln, trug ihren Teil dazu bei, da er in diesem Fach ein besonderes Verständnis entwickelt hatte. Während dieser Tage kam der Gryffindor kaum aus seinem Schlafsaal raus. Er und sein Pate aßen meistens dort und fast nur, um sich Bücher aus der Bibliothek oder Essen aus der Küche zu holen, verlies er sein Zimmer. Ihm machte es nicht viel aus, seine Zeit nur mit Sirius zu verbringen. Die ersten Tage der Ferien hatte er in der großen Halle gegessen. Er konnte es kaum ertragen, zusammen mit den Dagebliebenen zu essen, geschweige denn ihnen in die Gesichter zu sehen. Die meisten von ihnen hatten in Askaban Familienmitglieder gesehen und seine anscheinend seherischen Fähigkeiten schufen automatisch die Verbindung zwischen den visuellen Ähnlichkeiten der Kinder und der Auroren. Vor seinen Augen erschienen deswegen, anstatt der Gesichter der Schüler, immer wieder die gequälten Gesichter der Opfer. Sirius war nicht begeistert davon, wie Harry seinen Problemen scheinbar aus dem Weg ging, indem er sich in die Arbeit stürzte. Aber er konnte jede Nacht sehen, wie Harry aus einem Albtraum schreckte und wie verstört er danach immer wieder war. Während Voldemorts erstem Aufstieg war er nach seinem Schulabschluss aktiv am Kampf gegen ihn beteiligt gewesen und konnte sich deshalb durchaus vorstellen, was Harry in seinen Träumen sah. In den zwölf Jahren, die er in Askaban verbracht hatte, hatte er auch die Momente wieder erlebt, wenn er an einem Ort ankam, an dem Todesser gewütet hatten, und zum ersten Mal sah, was diese Menschen wieder angerichtet hatten. Er hatte sich regelmäßig die Seele aus dem Leib gekotzt, wenn er mal wieder von einem Ort des fröhlichen Niedermetzelns nach Hause kam. Es waren keine Bilder, die ein Kind sehen sollte, egal wie erwachsen es schien. Aber er wusste auch, dass Harry sich irgendwann mit allem würde auseinandersetzen müssen. Er durfte es nicht einfach in sich hineinfressen, denn sonst würde er irgendwann daran endgültig zerbrechen. Leider konnte man niemanden zwingen, zu reden. Harry musste von alleine anfangen, sonst hätte es gar keinen Sinn. So blieb ihm nur übrig, dem Jungen, soweit es ging, Trost zu spenden und für ihn da zu sein. Aber es gab noch etwas, was Sirius auffiel. Sein Patensohn schien von Tag zu Tag nervöser zu werden. Am Tag vor Heiligabend stieg die Nervosität so hoch, dass Harry ständig etwas fallen ließ und seine Hände fast ununterbrochen zitterten. Das alles sorgte dafür, dass sich in Sirius eine böse Vorahnung breit machte... "...und das war, als deine Mutter sich als Rumtreiber versucht hat. So war nie sehr begeistert davon, wie wir Snape behandelt haben und das war als Rache gedacht. Sie hat in der Nacht seinen Zauberstab verhext, damit er jeden Fluch, den er auf Snape hetzte, zu James zurückschickte. Wie du siehst, wollte er Snape in eine Fledermaus verwandeln. Tja, Lily hatte anscheinend extra den Fotoapparat dabei, denn mitten in der Verwandlung holte sie ihn heraus und knipste mehrere Fotos. Die meisten hat sie als Muggelfotos entwickeln lassen, aber von allen haben wir Kopien bekommen" erzählte Sirius. Sie saßen nebeneinander auf Harrys Bett und schauten sich Harrys Fotoalbum an, in dem bereits die neuen Fotos klebten. Der Animagus erzählte zu den Bildern die entsprechenden Geschichten, zum Beispiel aus der Schulzeit. "Und dieses Foto wurde gemacht, als... Harry? Hey, Harry, was ist denn? Harry?!", unterbrach der Erzähler seine Geschichte, als er bemerkte, dass sein Patenkind nicht mehr zuhörte. Er blickte dem Jüngeren in die Augen und bekam erstmal einen riesigen Schreck. Was er sah, war... nun ja, auf jeden Fall alles andere als beruhigend und bestärkte die Sorgen um den Betroffenen nur noch um ein weiteres. Harrys Blick ging ins Leere, als würde er etwas sehen können, das für alle anderen unsichtbar war. Er reagierte auf keine äußeren Reize mehr, zeigte nicht mal die kleinsten Anzeichen dafür, dass er noch etwas von seiner Umwelt bemerkte. Er war einfach vollkommen abwesend. Und dann schoss Sirius ein Gedanke durch den Kopf, eine Vermutung, die sich bereits seit einigen Stunden in seinem Geist festigte. Erst vor einigen Tagen hatte Harry ihm von seinen Visionen berichtet. Dabei hatte er auch erwähnt, dass er beim Eintreten des Ereignisses noch einmal mit ansehen musste, wie sich seine Träume erfüllten. Es schien ganz so, als würde jetzt die Zukunft Gegenwart werden... Es dauerte mehrere Stunden bis Harry wieder zu sich kam. Sirius hatte dafür gesorgt, dass er im Bett lag, damit er nicht stundenlang in einer Position sitzen musste. Der Animagus hatte sich dann auch dazu gelegt, um da zu sein, für den Fall, dass irgendetwas mit seinem Schützling nicht in Ordnung war. Als der Gryffindor wieder wahrnahm, wo er war, bemerkte er, dass er zitterte vor Kälte. Während er abwesend war, kühlte sein Körper aus. Das nächste, das er registrierte, war der Körper der neben ihm lag. Da er in den letzten Tagen häufig neben seinem Paten aufgewacht war, nahm er an, dass es auch diesmal so war. Sein Bettnachbar schlief anscheinend. Sobald er wusste, dass er sich wieder sicher in seinem Schlafsaal befand, ließ er sich zurück in die Kissen sinken. Verzweifelt schloss er die Augen. Die Bilder ließen ihn noch immer nicht los. Dieses Mal war er erst kurz vor Beginn vor Ort erschienen, wodurch sich alles etwas verkürzt hatte. Aber es sah so aus, dass er in einen tranceähnlichen Zustand versetzt wurde, was vielleicht mit der Länge zu tun hatte. Das letzte Mal haben sich die Todesser keine zwei Stunden ausgetobt, weil es ja in erster Linie darum ging, die Gefängnisinsassen zu befreien. Während ihm andauernd diese Schreckensszenen durch den Kopf gingen, bildeten sich hinter seinen geschlossenen Lidern Tränen, die sich kurz darauf ihren Weg über seine Wangen bahnten. Er hatte während dem Angriff einige Schüler von Hogwarts, die er vom Sehen her kannte, erkannt. Sie würden nach den Ferien nicht in das Schloss zurückkehren. Inzwischen regte sich auch Sirius wieder. Er hatte die Bewegungen neben sich gespürt und war langsam aus seinem Dämmerzustand erwacht. Vorsichtig richtete er sich auf und entdeckte sofort, dass Harry mittlerweile wohl wieder in dieser Welt war. Auch die Tränen, die dieser vergoss, blieben ihm nicht verborgen. Aus einem Impuls heraus nahm der Ältere sein derzeitig völlig aufgelöstes Patenkind in seine Arme. Harry erschrak zuerst, als er die Arme um sich spürte, und blickte panisch in das Gesicht der ihn umarmenden Person, entspannte sich aber gleich wieder und schmiegte sich Trost suchend an den Körper von seinem Paten. Er verbarg sein Gesicht an der Schulter des älteren Mannes, damit der seine Schwäche nicht sah, die Hoffnungslosigkeit, die sich zurzeit in seinen Augen widerspiegeln müsste. Er hatte doch erst vor wenigen Tagen einen Gefühlsausbruch, bei dem er geheult hatte wie eine Heulboje. Sirius musste ihn doch für einen Schwächling halten, wenn er jetzt schon wieder anfing zu flennen. Doch trotz aller Bemühungen bekam er seine Gefühle nicht in den Griff und seine Tränen flossen weiter. Sirius musste geahnt haben, was für Gedanken den Jüngeren beschäftigten, denn plötzlich meinte er leise:"Schhhhhh, ganz ruhig. Es ist in Ordnung. Du darfst weinen. Niemand kann immer stark sein. Und in deinem Alter sollte man es auch nicht sein müssen." Weiterhin beruhigende Worte in Harrys Ohren murmelnd hielt Sirius den weinenden Jungen ganz fest, der schließlich begann, hemmungslos zu schluchzen. Es schien, als würden all die aufgestauten Gefühle nun zum Vorschein kommen. Eigentlich würde man meinen, dass sich eine solche Masse an Empfindungen über viele Jahre ansammeln würde. Aber in diesem Fall waren es hauptsächlich die Gefühle, die sich in den letzten Monaten verdrängen ließen. Sein Zusammenbruch in den Sommerferien hatte auch nicht alles aufgearbeitet, es wurde höchstens an der Oberfläche gekratzt. Das meiste war so tief in ihm vergraben, dass es einen tiefen, seelischen Angriff brauchen würde, der auch traf, um sie zu befreien. Auch nachdem sich Harry endgültig gefasst hatte, löste er sich noch nicht von Sirius, wollte noch das Gefühl von Familie genießen, das er sonst nicht erhielt. "Entschuldige!", sagte der Jugendliche leise. Es war ihm trotz allem noch etwas peinlich, so seine Fassung verloren zu haben. "Wofür entschuldigst du dich denn? Als Voldemort das erste Mal an Macht gewann, sind ganz andere Leute in Tränen ausgebrochen, wenn sie an einen Ort kamen, wo die Todesser gewütet haben. Du siehst scheinbar, was sie tun. Deine Reaktion ist nur verständlich. Außerdem kann ich dir aus sicherer Quelle verraten, dass nicht mal Snape das so einfach verkraftet hat. Wenn du ihn gut genug kennst, erkennst du die Zeichen, wenn ihn etwas trifft. Bei ihm lag es zwar wahrscheinlich daran, dass er für Dumbledore spioniert hat und er deswegen auch daran beteiligt gewesen war, aber du kannst dir versichert sein, dass sicherlich auch er sich irgendwann in seinem stillen Kämmerlein ausgeheult hat - genau wie alle anderen auch!" Sirius meinte ernst, was er da sagte. Auch er hatte sich manchmal einfach im Eck verkrochen, selbst wenn die Bilder, die er zu Gesicht bekam, meistens mehr auf seinen Magen als auf sein Gemüt wirkten. Harry ging nicht näher auf das Gesagte ein. Wenn er ehrlich mit sich selbst war, musste er zugeben, dass es gut war, mal eine Schulter zum anlehnen zu haben. Leider war das wegen Sirius derzeitigen ,Job' nicht immer möglich. Die nächste Zeit verging in angenehmem Schweigen. Irgendwann löste sich der Jüngere von dem Anderen und stand vom Bett auf. Als er sich wieder auf das Bett setzte, hielt er sein Fotoalbum in seinen Händen. Der Animagus hatte es vom Bett geräumt, damit es nicht aus Versehen zu Schaden kommt. Aber woher wusste der Jugendliche, wo er das Buch deponiert hatte? Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Harry ihn bat, weiter zu erzählen. Er kam der Bitte nach. Den Rest des Tages verbrachten sie damit, alte Geschichten aus einer Zeit, die schon lange vergangen war, zu erzählen - beziehungsweise ihnen zuzuhören. Der nächste Tag versprach, anstrengend zu werden... Auf einen Heiligabend folgte natürlich ein erster Weihnachtstag, an dem die Geschenke verteilt wurden. Es war jedes Jahr so und doch gab es dieses Jahr etwas, das es von den anderen unterschied. In der Zaubererwelt war die Post keine Sache, die an Wochentage gebunden war, denn die Postboten waren Eulen, die ihre Fracht immer vom Absender direkt zum Adressaten brachten. Aus diesem Grund war es nichts merkwürdiges, wenn an einem Feiertag Eulen mit der Post kamen. Aber Zeitungen waren durchaus an solche Dinge gebunden, denn auch in einer Zeitungsredaktion wurde an Feiertagen dicht gemacht, wie in vielen anderen Betrieben; Krankenhäuser und ähnliches hatten natürlich nie geschlossen. So war die Verwunderung groß, als am Weihnachtsmorgen auf einmal Eulen mit dem Tagespropheten in die Große Halle segelten. Harry, der an diesem Morgen in der Halle essen würde - und sich bemühte, so selten wie möglich in die Gesichter der Anwesenden zu sehen - damit es nicht so auffällig war, dass man ihn in den Ferien kaum zu Gesicht bekam, ahnte, warum es heute ausnahmsweise einen Tagespropheten gab. Er würde keine Zeitung erhalten, weil er sie nicht abonniert hatte. Die Überschrift leuchtete einem von der Titelseite ins Gesicht:"Massaker an Heiligabend - Die Todesser schlugen wieder zu!!!" In großen Lettern geschrieben konnte man diese Worte bereits teilweise lesen, als die Zeitungen noch von den Eulen transportiert wurden. Ungeachtet der Aufregung über das, was die Zeitung zu berichte hatte, aß Harry ruhig, eigentlich schon wie mechanisch, weiter. Er wusste sowieso bereits, was er lesen würde und die Bilder, die es zweifellos geben würde, kannte er auch zu genüge. Das einzige, was ihn interessierte, war die Liste der Opfer. Bei diesem Angriff waren mit Sicherheit auch Schüler von Hogwarts umgekommen. Aber gleichzeitig hatte er Angst, dass er Namen lesen würde, die er kannte. Er wusste nicht, ob er auch das verkraften konnte. Sobald er fertig mit dem Essen war, stand er auf, um die Große Halle zu verlassen. In all der Aufregung würde es nicht auffallen, wenn er verschwand. Während der schwarzhaarige Gryffindor die Halle entlang schritt, warf er einen schnellen Blick an den Slytherintisch, dorthin, wo Malfoy saß. Über den Ausdruck in den Augen des Slytherins war er mehr als überrascht und er brauchte einiges an Selbstbeherrschung, um nicht wie angewurzelt stehen zu bleiben, solange er den Blonden anstarrte. Unterdessen hatte er die Halle hinter sich gelassen und konnte sich in Ruhe Gedanken machen. Dieser Blick, den Malfoy auf die Zeitung, wahrscheinlich auf ein Foto, gerichtet hatte, drückte dessen Entsetzen aus. Harry hatte Recht gehabt mit dem, was er vor einigen Wochen an den Jungen gerichtet hatte. Der Blonde hatte keine Ahnung, was es bedeutete, wenn ein Krieg tobte. Und Bilder wie diese würde es in der nächsten Zeit wahrscheinlich immer wieder geben. Er konnte nur hoffen, dass er nicht jedes Mal Träume davon bekam. Und wenn der Krieg dann endgültig ausgebrochen war, würde es fast nur noch Gemetzel geben, in denen die Kämpfer der einen Seite gegen Kämpfer der anderen Seite kämpfen würden. Massaker wie dieses würde es nur noch sehr selten geben, da sich dann auch die Todesser auf den Krieg mit dem Feind würden konzentrieren müssen. Als Harry das Portrait der Fetten Dame erreichte, murmelte er schnell das Passwort und schlüpfte hinein, sobald er durch die Öffnung passte. Er rannte die Treppen zum Jungenschlafsaal der Fünftklässler hoch und stürmte in das Zimmer. Die Tür schlug mit einem lauten Knall zu, der Sirius aufschrecken ließ, der in einem Buch gelesen hatte, solange sein Patenkind in der Großen Halle war. Was er sah, verwirrte ihn. Der Gryffindor war eigentlich relativ ruhig und gelassen zum Frühstück gegangen. Umso seltsamer war es, dass der Junge jetzt mit einem Ausdruck bitterer Hoffnungslosigkeit und Resignation den Raum betrat und nun an der Tür lehnte, als hätte er nicht mehr genug Kraft, selbstständig zu stehen. Der Animagus lag immer noch wie erstarrt in dem Bett, das er derzeitig in Anspruch nahm, und sah zu, wie Harry an der Tür entlang zu Boden sank. Der Jüngere zog seine Knie an seinen Oberkörper, schlang seine Arme um seine Beine und legte seine Stirn oben auf, während er mit seinem Rücken immer noch an der Tür saß. Das Erschreckendste an seiner Erscheinung, war aber nicht die Haltung, sondern der leere Blick, der sich in seinen Augen widerspiegelte. Würde der Jugendliche weinen, wäre es nur natürlich, egal, was in der Halle anscheinend passiert war, aber diese Leere wirkte beinahe schon bedrohlich. Der Ältere sprang vom Bett auf und lief zu seinem Patensohn. Er kniete sich neben den Sitzenden und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Als keine Reaktion erfolgte, begann er, sich ernste Sorgen zu machen. Was war nur mit dem Jungen los? Gerade als Sirius sich entschieden hatte, den erstarrten Jugendlichen ins Bett zu tragen, blinzelte eben dieser mit den Augen. Er schüttelte seinen Kopf, wie um sich auf seine Sicht konzentrieren zu können, die anscheinend nicht ganz klar war. Dann bemerkte er die Hand auf seiner Schulter und folgte ihr mit seinen Blicken zu ihrem Besitzer - Sirius. "Was war denn los, Harry? Was ist in der Großen Halle passiert?", erkundigte sich Sirius. Er versuchte gar nicht erst, der Anderen zu fragen, wie es ihm ging. Er würde sowieso keine richtige Antwort erhalten. "Die Zeitung ist gekommen", antwortete Harry, als würde der Satz alles erklären. Nur tat er das nicht! "Ja, und? Die Zeitung kommt doch immer morgens!" Darauf warf Harry Sirius nur einen bedeutungsvollen Blick zu. Da machte es klick bei dem Animagus: "Aber nicht an Feiertagen!" Der Gryffindor nickte nur. "Du meinst gestern...?!?" Wieder nur ein Nicken. Und Sirius wusste alles, was er zu wissen brauchte. Die nächste Zeit schwiegen die beiden Schwarzhaarigen. Der Ältere hielt sein Patenkind einfach nur im Arm, während der Jüngere sich an seinen Paten lehnte. Der Fünfzehnjährige hatte nur selten Gelegenheit, sich anzulehnen und schwach zu sein, und es konnte ihm nur gut tun, wenn er zur Abwechslung mal nicht den starken Helden spielen musste, den fast alle Welt in ihm sah. So nutzte er seine Chance und ließ sich festhalten. Während sie so standen, bildeten sich in Harry dunkle Gedanken, die er nicht vertreiben konnte. Diese Gedanken tauchten immer wieder in seinem Bewusstsein auf, zwar konnte er sie früher verdrängen, aber die Nähe zu seinem Paten machte dies unmöglich. Sirius kämpfte mit im Krieg gegen Voldemort, die Wahrscheinlichkeit, dass er ihn auch überlebte, war nicht besonders hoch. Erst recht nicht, wenn auch noch die Zaubererwelt und die Muggelwelt glaubte, dass er ein Verbrecher, ein Massenmörder, war und ihn suchen ließ. Und da lag das Problem. Harry wusste nicht, was er tun würde, wenn sein Pate sterben sollte und er damit seinen letzten wirklichen Halt verlieren würde. Aber eines wusste er sicher: Wenn er Sirius jetzt verlieren würde, würde er daran endgültig zerbrechen. Und wenn Voldemort das auch wusste, gäbe es für ihn einen leichten Weg, seinen Feind von seinem ersten Platz auf der Abschussliste zu streichen. Warum musste Voldemort auch unbedingt seine Vernichtung zur obersten Priorität erklären?! Egal wie es ausgehen würde, man konnte nur hoffen, dass der Krieg so schnell wie möglich endete. Selbst wenn es bedeuten würde, dass das Schlangengesicht die Macht über die Welt erlangte! Ein plötzliches Klopfen riss beide aus ihren Gedanken und sie lösten sich voneinander. Zuerst sahen sie auf die Tür, bis es erneut klopfte. Da erst bemerkten sie, dass das Klopfen von einem Fenster kam und blickten in die entsprechende Richtung. Dort, vor dem Fenster, erkannten sie eine Eule, die anscheinend um Einlass gebeten hatte. Der Bewohner dieses Schlafsaals ging zum Fenster und öffnete es, worauf der Besucher sofort zu dem ehemaligen Gefängnisinsassen flog. Der Animagus entfernte den Brief, der an das Bein der Eule gebunden war und las ihn. Die Eule flog auch gleich wieder hinaus, da sie ihren Auftrag beendet hatte und wohl nicht mehr auf eine Antwort warten musste. Als Sirius sich den Brief durchgelesen hatte, meinte er zu Harry:"Ich muss zu Dumbledore. Es scheint wichtig zu sein." Harry nickte. "Wir haben uns nicht mehr gesehen, seit ich runter gegangen bin!" Mehr sagte der Jüngere nicht. Danach verließ er ohne ein weiteres Wort den Raum und guckte, ob der Gemeinschaftsraum leer war. Nachdem der Gryffindor nicht mehr hoch gekommen war, verwandelte sich der Verbliebene in einen schwarzen Hund und folgte seinem Patenkind. Im Gemeinschaftsraum konnte er den Jungen in einem der Sessel am Kamin sitzen sehen. Dann schritt der Hund auf das Portrait zu und schlüpfte hinaus, sobald es sich geöffnet hatte, um zu Dumbledores Büro zu laufen. Harry starrte auch dann noch in die Flammen, als sich der Eingang zum Gryffindorturm schon längst wieder geschlossen hatte... Ende Kapitel 6 [1] Also würde vollkommen ausgeruhter und gesättigter Mensch, der fit und gesund ist, einen Höchstwert von 100 haben, wäre der Mittelwert 50. Ein Mensch, der unter den gleichen Vorraussetzungen einen Höchstwert von 90 haben würde, hätte einen Mittelwert von 45. So, wieder Ende! Tut mir echt Sorry, dass Harry in diesem Kapitel so... schwach erscheint, aber er kann ja nicht immer stark sein. Und Sirius hat sich einfach mal soeben hier eingeschlichen. Die Fußnoten füge ich nächste Woche ein, ich habe sie grade nicht bei. Ich bedanke mich dann auch noch mal ganz herzlich bei meinen Reviewern und hoffe, dass sie sich dieses Mal wieder melden. So, hab nichts mehr zu sagen. Tschüssi, Haruka Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)