More Than A Feeling von Zaje (28 Gefühle) ================================================================================ Kapitel 3: Angst / Panik ------------------------ Kalter Schweiß stand ihr auf der Stirn. Sie wollte schreien, wusste aber, dass das ihren Tod bedeuten würde. Sie hörte die schlurfenden Schritte ganz in ihrer Nähe, das schwere Schnauben und die Stimme, die immer wieder ihren Namen rief. Ihr Herz raste und sie hatte Angst, dass er es hören würde. Sie presste sich die Hand auf den Mund aus Angst ihr Atem könnte ihr Versteck preisgeben. Heiße Tränen liefen über ihre Wangen und sie wusste, dass ihr Leben auf dem Spiel stand. Vor wenigen Monaten noch hatte sie sich noch gesehen, wie sie ein lange und glückliches Leben führen würde. Niemals hätte sie gedacht, dass sie mit dieser einen Unterschrift in einen Psychozirkus aufgenommen worden war. Sie hatte damals ihr Todesurteil unterschrieben, wie ihr jetzt klar wurde. Wenn sie doch nur die Zeit zurückdrehen könnte… Das Knacken eines Zweiges ließ sie zusammenfahren. Er kam näher. Wusste vielleicht sogar schon wo sie sich versteckte. Sie hätte heute Morgen nicht so viel Parfum auflegen sollen. Diesem Mistkerl traute sie sogar einen ziemlich ausgeprägten Geruchssinn zu. Sie hielt die Luft an und wartete mit laut klopfendem Herzen darauf was als nächstes passierte. Sie wagte es nicht sich auch nur einen Millimeter zu bewegen. Die Sekunden, die verstrichen, fühlten sich wie Minuten an. Nichts passierte. »Hey, hier drüben liegt ihr Schal!«, rief plötzlich eine Stimme in die Stille des Waldes hinein. Wie automatisch griff sie um ihren Hals - ihr war gar nicht aufgefallen, dass sie ihren Schal nicht mehr trug. Vermutlich hatte er sich in einem der Äste verfangen. Die Schritte entfernten sich wieder und für einen kurzen Moment traute sie sich wieder frei zu atmen. Doch ihr war bewusst, dass sie hier weg musste. Und zwar schnell. Vorsichtig sah sie um den Baum herum und entdeckte zwei ihrer Verfolger in einiger Entfernung. Der dritte, der sie beinahe erwischt hatte, stieß jetzt zu ihnen und sie untersuchten den Schal, als würde er ihnen den Weg weisen. Kurzzeitig war sie froh, dass die drei keine Hunde dabei hatten. »Komm raus, komm raus. Wo bist du? Wir wollen doch nur reden!« Ja natürlich und sie war der Kaiser von China. Sie hätte auf ihre Mutter hören sollen, als diese gesagt hatte, dass sie sich nicht gleich in das erstbeste Jobangebot stürzen sollte. Aber jetzt war es ohnehin zu spät. Sie hoffte nur, dass es für sie nicht auch schon zu spät war. Vorsichtig wandte sie sich wieder um und kroch auf allen Vieren am Boden herum, peinlich darauf bedacht ja kein Geräusch zu machen. Die drei Männer waren schnell, wenn sie wollten, das wusste sie. Als sie es wieder wagte sich aufzurichten, warf sie noch einmal einen kurzen Blick über die Schulter. Die drei waren immer noch in ein Gespräch vertieft und überlegten wohl fieberhaft wo sie nach ihr suchen sollten. Immerhin hatte ihnen der Schal nicht gerade weitergeholfen. Welch Wunder. Sie schluckte einmal schwer, wandte sich ab und lief so schnell sie konnte von den Männern weg. Ihre Angst trieb sie immer weiter an und inzwischen waren sie bestimmt wieder hinter ihr her. Doch sie wagte es nicht sich noch einmal umzudrehen. Sie musste es nur bis zu dem Zaun schaffen und darüber klettern, dann hätte sie sie abgehängt. Das Filmset war leider riesig, doch den Großteil hatte sie zum Glück schon hinter sich gelassen. »Bleib stehen!«, hörte sie eine tiefe Stimme hinter sich brüllen und bildete sich ein, einen Schuss zu hören. Ihr Herz raste, das Adrenalin strömte nur so durch ihren Körper und die Angst stand ihr ins Gesicht geschrieben. Sie wollte schreien, doch kein ton drang aus ihrer Kehle. Sie sah den Zaun und für einen kurzen Moment wähnte sie sich in Sicherheit. Für einen kurzen Moment zu lange. Einer der Männer hatte sie eingeholt und riss sie an den Haaren zurück. »Hier geblieben, Miststück.« Ein Keuchen entwich ihr, was gar nicht so sehr am Schmerz lag, fiel mehr am Schreck, den er ihr eingejagt hatte. Sie hatte wirklich gedacht, sie wäre gleich in Freiheit. Die anderen beiden hatten sie nun eingeholt und standen über ihr. Sie war auf die Knie gesunken und wimmerte. Heiße Tränen liefen ihr über die Wangen. Vorsichtig hob sie den Kopf und sah die Waffe in seiner Hand - also hatte sie sich den Schuss doch nicht eingebildet. Das alles glich beinahe einer Hetzjagd. »Bitte«, flehte sie und sah alle drei abwechselnd an. Diese Sadisten. Ihr Herz begann wieder wie wild gegen ihre Brust zu trommeln und sie war sich sicher, dass man es im Umkreis von einem Kilometer hören konnte. Überall brach der Angstschweiß hervor und am liebsten würde sie wieder aufstehen und laufen. Doch ihre Beine waren wie festgefroren - bewegungsunfähig. Sie musste auf ein Wunder hoffen. Doch irgendwie hatte sie das Gefühl, dass darauf lange hoffen konnte… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)