The Boy And The Bear von PInku (Meto's und Ruana's alltägliches Leben) ================================================================================ Kapitel 3: The Boy, The Bear And The Story ------------------------------------------ Glücklich und rundum zufrieden setzte Meto sich in sein neues Auto. Das alte hatte nun letzten endes seinen Geist aufgegeben und er war sowieso der Meinung gewesen, ein neues zu brauchen. Das es sofort ein großer, schwarzer Retro-VW-Bus werden musste, damit hatte er allerdings nicht gerechnet. Doch dieses große Ungetüm hatte es ihm angetan, er sah vor seinem inneren Auge all die Veränderungen, die er vornehmen wollte um diesen Bus zu einem zweiten Wohnzimmer umzubauen! Mit einem Bett für sich und einem für Ruana, was der Bär zwar nie nutzen würde, aber es wäre eine nett gemeinte Geste! Der Drummer atmete nochmals aus und holte Ruana aus dem Rucksack, zeigte ihm das Auto von innen. „Roro!“ „Ist das nicht ein wenig groß Meto? Wir sind nur zu zweit und dafür sind hier ein paar Sitze zuviel..“ „Rorororo“ „Verstehe, du willst den Wagen also umbauen? Warum? Findest du es zuhause nicht mehr schön? Gehst du mir aus dem Weg?... Oder ist es wegen dieser Frau?!“ „Ro. Rorororo“ „Ein eigenes Bett ganz für mich alleine ya? Ok, das finde ich in Ordnung.“ Meto nickte lächlend und nahm den Bären auf seinen Schoss, als er losfuhr. Manchmal tat er das, Ruana einfach an sich nehmen. Wie eine Freundschaft, in der man den Körperkontakt pflegte, kleine Momente mit großer Wirkung! Sie fuhren zusammen ein wenig herum, um ihren neuen Wagen auszukosten. Schweigend, mit Musik aus dem Radio, meto war entspannt. Es war ein guter Moment dachte er sich, ein guter Moment nochmal nachzufragen! „Rororuana?“ „Meto?“ „Rorororo?“ „Du weißt das du mich immer alles fragen darf, ich antworte dir immer ehrlich darauf!“ Allein das war eine blanke Lüge! „Rororororo? Rorororororo… Rorororo? Rororo.“ Ruana schwieg. Meto nickte und setzte Ruana wieder auf den Beifahrersitz. War klar, das Ruana wieder dicht machte wenn Meto über die Vergangenheit Dinge fragte. Ruana hatte ihm nicht viel veraten, nachdem er aufgewacht war. Er kannte sein Alter und seinen Namen. Zumindest glaubte er das, Ruana hatte ihm diese Informationen gegeben und wie vor ein paar Minuten bereits bewiesen konnte dieses Bärchen ein blanker Lügner sein, allglatt und glitschig. Allerdings hatte es Meto zu diesem Zeitpunkt noch nicht gewusst und dem kleinen Stofftier einfach vertraut. Schwerer Fehler! Nun herrschte wieder Schweigen, diesmal war es bedrückend und unangenehm. Kein Vergleich zu vorher! Meto war genervt, aber Ruana blieb stur. Er musste ebenfalls stur bleiben, sonst würde er nie mehr erfahren. Schließlich ließ sich der Pelzträger herab zu sprechen. „Metooooo…. Können wir nicht über etwas anderes reden?“ „Roro.“ Ein klares, unhörbares Nein von Meto. Bleib stark Yunge, du musst dich anstrengen! Ruana darf nicht schonwieder davon kommen! „Du willst also das ich dir über die Vergangenheit erzähle?“ „Roro.“ Diesmal ein klares, unhörbares Ya. Zu mehr wollte Meto sich nicht herab lassen. Bloß keine ausweichenden Themen mehr! „Und wenn du glücklicher wärst wenn ich es dir nicht erzähle?“ Meto fuhr an den Rand der Straße, bremste Augenblicklich und sah Ruana eindringlich an, ohne ein weiteres Wort zu sagen. Seine Hand umklammerte das Lenkrad viel fester als nötig. Meto fixierte Ruana förmlich und dieser konnte durch seine Unfähigkeit sich zu bewegen auch nicht fliehen. Natürlich merkte der Teddy schnell, das Meto ihn diesmal nicht davon kommen lassen würde, also begann er mit einer Frage. „Meto? Egal was ich dir yetzt erzähle, hast du mich danach noch lieb?“ Blinzeln, kurze Verwirrung. Damit hatte der Drummer nicht gerechnet! „Roro!“ Diese Frage erschien Meto so unnötig, er würde Ruana immer lieb haben. Das musste er nicht versprechen, das wusste er einfach! Das Bärchen begann weiter zu reden: „Ich kann dir nicht alles erzählen, weil ich nicht alles weiß. Das Leben als Kuscheltier ist hart, man wird irgendwann weggegeben wenn die Kinder einen nicht mehr lieben. Gefühllosen Kuscheltieren ist das egal, mir nicht. Ich fühle.“ Eine dramatische Pause. Trotz des ernsten Themas ließ Ruana es sich nicht nehmen, einen gewissen theatralischen Auftritt hinzulegen, allein erzeugt durch eine Stimme in Metos Kopf. „Ich wurde zurück gelassen, in einem Haus. Meine Familie ist ausgezogen und hat ihren Müll dort hinterlassen. Keine Ahnung wie die hießen, ich habe es bereits vergessen. Damals fehlte mir mein linkes Auge bereits, ich war kaputt und Müll. Das Haus indem ich einst wohnte lag verlassen und es war eine Mutprobe unter Schülern, dort hinein zu klettern. Nachts fanden dort allerlei Dinge statt, vom Drogen- und Waffenhandel bishin zu etwaigen Yakuza-Morden. Die Yakuza hatte dieses leere, alte und gruselige Haus als perfekten Ort befunden, ihre Geschäfte zu erledigen. Ich war noch ein gefühlloser, leerer Teddy, nichts als Stoff und Watte.“ Formulieren konnte Ruana schon immer gut. Es klang wie ein Buch, was er vorlas, doch Meto spürte die Wahrheit darin! Meto sollte sich öfter von ihm erzählen lassen, ob Wahrheit oder nicht! „Nun kam es dazu, dass die Yakuza einen yungen Mann in mein Zimmer brachten und ihn folterten. Du weißt ya wie sowas abläuft, soviel Fern wie du siehst. Sie waren wirklich ganz übel zu ihm, haben ihm nicht wie üblich die Finger abgehackt, sie haben ihn misshandelt, geschändet und gefoltert. Der yunge Mann hat um Gnade gefleht, aber sie haben sich nur einen Spaß daraus gemacht. Es ist nicht schön daran zurück zu denken, deswegen überspringe ich diesen Teil lieber. … Die Kerle waren irgendwann fertig mit ihm und haben ihn totgeschlagen. Er lag unbeweglich herum, voller Wunden und… und…“ Ruana brach dramatisch ab. Ok, das fand Meto nun doch etwas übertrieben, aber er unterbrach sein Bärchen nicht. Ruana würde sonst nie wieder weiter reden, das wusste er. Dann endlich hatte die Drama-Queen wieder gefangen. „Er sah scheußlich aus, lag direkt in meinem Sichtfeld! Zum ersten mal in meinem Leben spürte ich etwas. Ich spürte Hass auf diese Kerle, Mitleid für diesen Kerl und eine gewisse Zuneigung zu diesem. Wir waren allein, sehr lange. Bis der kleine Mann eines Tages wieder aufwachte. Ich weiß wirklich nicht, wie du das überlebt hast Meto! Ich habe nach dir gerufen und du… du hast dich zu mir gedreht und mich angesehen! Du hast mich verstanden! Da wusste ich, das es meine ehrenvolle Aufgabe sein wird, auf dich aufzupassen!“ Wieder eine Pause, diesmal nur kurz. „Du hast mir einen Knopf gegeben und mich wieder repariert, so wie ich versucht habe deine Wunden zu heilen, indem ich dir ein Freund war. Ich habe dein Alter geschätzt und dir gesagt das du Meto heißt, weil mir der Name so gut gefällt. Dann habe ich mir noch einen cool klingenden Namen gegeben und wir waren ein Team! Wir sind ein Team, du und ich. Meto und Ruana! Einer kann nicht ohne den anderen, unzertrennlich!“ Meto nickte langsam. Namen ausgedacht… Rührend. Ruana war wirklich fürsorglich! „Rororo?“ „Über den Rest weiß ich nichts. Keine Ahnung wer du warst bevor wir uns getroffen haben, aber spielt das noch eine Rolle? Offensichtlich vermisst dich niemand! Wir leben seit über 10 Yahren so zusammen Meto, das ist es doch was zählt oder nicht? Außerdem kannst du mittlerweile wieder Ruana sagen, das ist doch klasse oder nicht?“ „Außerordentlich attraktiv, das stimmt Ruana! Du Mistkerl!“, dachte Meto sich, ließ es aber ungesagt. „Wir zwei haben eine Verbindung. Ich bin deine Stimme und du bist mein beweglicher Körper! Deine Stimme ist auf mich übergegangen, du wusstest das ich auf dich aufpasse und das tue ich! Ich lasse niemanden an dich heran, damit dir niemand weh tut! Und damit du nicht weg gehst Meto! Ich hab dich doch so lieb!“ Nun klang Ruana verzweifelt. Meto seufzte und nahm seinen Teddy auf den Schoß, kraulte ihn hinter den Ohren. Das war süß, das war wirklich unglaublich süß. Ruana sprach selten über seine Gefühle für Meto und wenn er es tat nur durch die unschöne Blume der Anschuldigungen und Beleidigungen. Nun hatte er ehrlich geantwortet und noch dazu sein kleines Stoffherz ausgeschüttet. Der Drummer war dankbar und irgendwie erleichtert. Er kam seiner alten Identität damit nur ein kleines Stück weiter und das Ruana sich sowohl Namen als auch Alter ausgedacht hatte konnte Meto gerade so verschmerzen. Aber das Bärchen war aufrichtig gewesen und es klang so, als wäre es tatsächlich besser, es nicht zu wissen. Eine klischeebehaftete Vergangenheit und eine Geschichte eines einsamen Yakuza-Kämpfers, darauf konnte Meto dankend verzichten. Meto startete den Motor und streichelte während der Fahrt immer wieder Ruanas Kopf. „Meto-kun?“ „Ro?“ „Gehen wir zuhause baden?“ „Rororo!“ „Ich weiß das ich nicht baden muss, aber ich habe Lust dazu! Zusammen baden gehen ist dochs chön oder nicht? Außerdem fahren wir morgen zu einem Interview, ich muss gut riechen!“ Meto lächelte und nickte stumm. Ruana hatte Recht, zusammen baden gehen machte wirklich Spaß! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)