Glücksmomente von tournesol ================================================================================ Kapitel 3: Akai Ito ------------------- „Solltest du nicht bei Viktor-san sein?“ Yuuri sah von seinem Platz auf der Gartenveranda seines Elternhauses auf zu seiner längsten Freundin. „Yuuko-san!“ Sie warf ihm einen strafenden Blick zu, stemmte ihre Arm an die Hüfte. „Yuu-chan?“, verbesserte Yuuri sich kleinlaut. Yuuko nickte zufrieden und ließ sich neben ihm nieder. „Also… Was bringt dich dazu deinen Ehemann heute alleine zu lassen?“ Yuuko sah zu Yuuri hinunter, konnte nun beobachten wie seine Wangen eine rötliche Färbung annahmen. „Er ist nicht mein Ehemann…“, murmelte Yuuri. „Wenn man es genau nimmt.“ Eine Tatsache. Denn auch wenn Yuuri und Viktor als Folge zu Yuuris Gewinn einer Goldmedaille beim Grand Prix Finale ihre Ringe nun an der linken Hand trugen, konnten sie rechtlich keine eheliche Partnerschaft eingehen. Dennochhatten sie es sich nicht nehmen lassen, ihre Verbindung in dem örtlichen Tempel in Hasetsu segnen zu lassen. Dies war an diesem Nachmittag in der Anwesenheit von engen Freunden und ihren Familien geschehen. Wenn man darüber nachdachte wie viele Jahre er Viktor auf seinem Lebensweg nachgefolgt war, konnte Yuuri noch immer nicht fassen, dass eben dieser Viktor Nikiforov ihm vor wenigen Stunden hochfeierlich die Treue geschworen hatte. Yuuri legte seinen Kopf in den Nacken und betrachtete nachdenklich den Sternenhimmel über ihnen. Yuuko beobachtete ihn kurz, ließ sich dann neben ihrem Kindheitsfreund nieder. „Aber er hat zumindest einen Ring aus Gold und nicht aus Blumen bekommen!“, neckte Yuuko und stieß Yuuri mit der Schulter an. Aus den Augenwinkeln konnte sie voller Genugtuung erkennen, wie sich Yuuris Ohren ebenfalls verfärbten. „Wann reist ihr eigentlich wieder ab?“ Yuuri wandte seinen Blick zu ihr. „Wahrscheinlich am kommenden Wochenende.“ „Und dann geht’s auf Hochzeitsreise?“, grinste Yuuko. Yuuri lächelte schweigend. „Hmn~ Aber übertreib es nicht! Weder mit dem Alkohol oder… sonstigen Dingen!“ Sie pikste Yuuri mit ihrem Ellenbogen in die Seite. „Yuuko-san!!“, empörte sich Yuuri. Seine Gesichtsfarbe hatte nun ein dunkleres Rot angenommen. Für seinen Geschmack genoss Yuuko es gerade viel zu sehr ihn aufzuziehen. Er wandte seinen Blick ab, sagte vorerst lieber nichts mehr. „Yuuri?“, unterbrach sie nach einer gefühlten Ewigkeit die aufgekommene Stille. Er schaute zu ihr, sah sie fragend an. „Hmn?“ „Ich bin froh, dass du Viktor-san gefunden hast.“ „…?“ Er antwortete nicht, sah sie nur etwas irritiert an. „Immerhin ist er doch die Person, die du mehr als das Eiskunstlaufen liebst!“ Yuuri erinnerte sich plötzlich an ein Gespräch, dass sie vor Jahren geführt hatten. „Manchmal braucht es eben etwas länger, bis der rote Faden einen zusammenführt!“, überlegte Yuuko. Yuuri lachte auf. So dumm es auch klang. Yuuko hatte mal wieder Recht. Wie so oft. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)