Besser als alle anderen! von Moony ================================================================================ Kapitel 1: Nur wegen dem Skorpion... ------------------------------------ Nach atmen rigend ließ sich ein rotharriger Junge in den Sand fallen. Worauf hatte er sich da bloß eingelassen? Er war Seefahrer! Ein Pirate! Und nun lief er hier durch diese einsame Wüste. Als sein Atem sich beruhigt hatte, drehte er sich auf den Rücken und blieb regungslos liegen. Der Sand war beinahe noch wärmer, als die Sonne und der höllische Durst ließ ihn auch nicht los. Seine Wasservorräte waren zwar noch fast unberührt, aber wer weiß, was noch kommen könnte... Nach einer viertel Stunde hatte er sich auch schon wieder auf die Beine gezwungen. Fluchend schlurfte er eine Düne hoch. Dahinter waren ein paar kleine Felsen. Schatten! Endlich konnte er sich mal wieder im Schatten ausruhen. Trotz dieser Aussicht, lief er nicht schneller... Als er unter den Felsen war und sich gerade in den Schatten legen wollte, sah er etwas schwarzes nahebei liegen. Er schüttelte den Kopf und wollte damit seine Gedanken, nach zuschaun, was da lag, verneinen, doch schon stand er neben dem schwarzen Kneul. Verwundert hockte er sich hin. Eine Weile verharrte er so. Vor ihm lag ein Mann(AHHH!!!). Ganz blass und regungslos. Langsam kroch der rothaarige um den blassen herum, bis er neben einer leicht weggestreckten Hand saß. Sofort hob er sie an und schaute benahe fassungslos drauf: anscheind war das schwarze Kneul von einem Skorpion gestochen worden. Etwas verblüffte, wie der vor ihm liegende das geschafft hatte, machte er sich dran, das Gift noch einigermassen auszusaugen, da der Stich wohl erst vor kurzem stattgefunden hatte. Danach schleifte er mit etwas Mühe, den doch größeren in den Schatten. Er wusste, dass Skorpiongift tagelange Schmerzen und Krämpfe verursachen kann(jaja! das stimmt! >.<). Nachdem er seinen Mund nochmal vorsichtshalber ausgespühlt hatte, trank er ein, zwei Schlucke und wartete dann darauf, dass der gestochene aufwachte. Nach ein paar Minuten war er aber schon eingenickt... Als er wieder die Augen öffnete, war die Sonne schon am untergehn. Leicht erschrocken, darüber, wie lange er geschlafen hatte, da es eigentlich erst morgen gewesen war, setzte er sich ruckartig auf. Noch mehr erschreckte er, als sich neben ihm etwas regte. "Ah! Bist du endlich wach? wie geht's dir?" - "Red nich so'nen scheiß... ich bin schon ne ganze wei-..." Dann brach der immer noch blasse auch schon wieder ab. Anscheind quälten ihn die Folgen des Gifts. "Du weißt schon, das Skorpione giftig sind, oder?" - "Klar weiß ich das," keifte er wieder zurück und biss sich auf Lippe, um die Schmerzen besser ertragen zu können. Seufzend richtete der gesunde sich auf und kletterte auf den Fels, unter dem die beiden lagen. "Nichts zu sehn... aber eigentlich müsste die Stadt ganz in der Nähe sein," murmelte er vor sich her. Dann stieg er wieder vom Felsen, ging ein paar Schritte um den kranken herum und hockte sich in die Nähe seines Kopfes. "Ich bin Shanks, falls es dich interessiert..." sagte er und kramte seine Feldflasche raus. "Du solltest lieber etwas trinken..." schraubte die Flasche auf und hielt sie dem anderen an den Mund, der auch sofort ein paar Schlucke trank, aber sich schnell wieder löste. "Warum hilfst du mir, Rotschopf?" - "*drop* Hatte ich nicht eben gesagt, dass ich Shanks heiße?" erwiderte der 'Rotschopf' seufzend, zuckte einmal mit den Schultern und sprach denn weiter: "Weil ich niemanden einfach in der Wüste so liegen lassen würde... vielleicht auch, weil ich mir erhoffe, dass mir auch geholfen wird, wenn ich vergiftet daliegen würde. Is' daran was falsch?" endete er und hielt wieder die Flasche an den Mund. Dankbar wurden noch einmal getrunken. "Aber nicht jeder hat so eine Einstellung," fuhr der namenlose mit seiner Predigt fort "die meisten würden in einer Wüste einfach weitergehn. Wasser ist hier kostbar. Da sollte man nicht jedem daliegenden welches anbieten. Dich könnte man einfach ausräubern, -trickens oder -nehmen, bei deiner Gutmütigkeit, um es freundlich auszudrücken..." Shanks nahm die Flasche weg. "Also brauchst du meine Hilfe nicht?" Schnell winkte der immer noch blasse ab, aber wurde sofort wieder von einem Krampf befallen. Mit einem schmerzverzogenen Gesicht redete er leise weiter: "Mein Name ist Mihawk Falkenauge...," und drehte seinen Kopf zur Seite. Shanks lächelte. "Ich hab schonmal was von einem Falkenauge gehört. Ich sollte mich wohl in Acht nehmen, nicht, dass du mich am Ende wirklich noch ausräuberst." Darauf hatte er wohl nichts zu erwidern, aber vielleicht hatten ihn auch die Schmerzen in den Schlaf gerafft. "Es wäre wohl besser gewesen, wenn wir gestern Nacht weiter gegangen wären..." murmelte Shanks am morgen, wischte sich mit einem Tuch Schweiß von der Stirn und schaute sich wieder um. Falkenauge murrte nur. Zu Shanks Glück war er immer noch zu schwach, ihm zu wieder sprechen. Deshalb hiefte der 'Glückspilz' (*headshake* ich bin krank...) den kranken hoch und machte sich langsam oder so schnell wie es ging auf, in die Richtung der vermeintlichen Stadt. Nach ein paar Stunden kam Shanks ins Stolpern, fiel hin und blieb für einen kurzen Moment, halb unter Falkenauge begraben, am Rand einer Düne liegen. "Ich sag dir doch die ganze Zeit, dass du mich einfach liegen lassen sollst! So schafft es keiner von uns!" erhob Falkenauge keuchend schon die ganze letzte Stunde Einspruch. Shanks sah zwar ein, dass er eigentlich Recht hatte, aber ihn hier einfach bewusst liegen zu lassen, ging gegen seine Moral. "Is' schon okay... ich bin nur die Hitze nich' gewöhnt..." murmelte Shanks und stand langsam und mühsam zusammen mit Falkenauge auf, dem das wohl Schmerzen bereitet hatte, denn er biss sich schon wieder auf die Lippe, gab aber keinen Laut von sich. 'Wie soll ich das bloß schaffen... ihn und mich bis Mera(geiler Stadtname, wa?) zu bringen...' zweifelte Shanks am Ende des Tages an seinem Vorhaben. 'So stark bin ich auch nicht...' Er schaute rüber zu Falkenauge, der wieder erschöpft eingeschlafen war. Mehrmals am Tag hatten sie schon Pausen einlegen müssen, weil er eingenickt war und Shanks nicht sein ganzes Gewicht tragen konnte. Sein blasses Gesicht sah noch fahler aus, im Mondlicht, hatte aber auch etwas 'ungewöhnliches'. Bevor er weiter darüber nachdenken konnte, was er noch so in Falkenauges Gesicht sah(wie z.B. Curryreis! xD"), rückte er näher zu ihm, zog seinen Mantel aus und deckte ihn damit zu. Nachts war es ganz schön kalt und Falkenauge hatte angefangen zu zittern. Shanks stand auf und lief ein bisschen hin und her, damit ihm selbst nicht kalt würde. Seufzend ließ er sich nach einer Weile wieder neben den schlafenden in den Sand fallen, der noch etwas erwärmt vom Tag war. 'Oh je... wenigstens hab ich noch genug Wasser...' Er schüttelte die Feldfalsche ein wenig. 'Hoff' ich,' fügte er hinzu. Es war ganz still. Nichts, außer ihm und Mihawk, bewegte sich. Nicht, außer seinem und Mihawks Atem, war zu hören. ~KNURR~ Okay, Shanks Magen war auch zu hören. Er richtete sich wieder auf und beschloss ein bisschen weiter zulaufen und nach etwas essbarem zu suchen. Mit einem letzten prüfenden Blick, ob Falkenauge auch wirklich schlief, verschwand er hinter der nächsten Düne. Am nächsten Morgen stieg Falkenauge ein Gerucht von Geröstetem in die Nase; Shanks war anscheind erfolgreich gewesen. Mühsam drehte er sich zum Feuer um und bevor er noch etwas fragen konnte, redete Shanks schon drauf los: "Morgen! Ich war gestern Nacht ein bisschen auf Jagd und hab auch gleich noch einem alten Baum das Leben genommen, damit wir das hier" -er hielt ein stück Fleisch hoch- "nicht roh essen müssen. Wenn du noch ein paar Minuten warten kannst, bekommst du dein Frühstück gleich an's Bett!" Shanks lächelte und drehte ein wenig das Fleisch hin und her, über dem schmächtigen Feuer. ~~~ "Nur noch... ein paar... Meter..." keuchte Shanks und sackte zusammen. Falkenauge versuchte ihn aufzufangen, was missglückte und landete neben ihm. "Baka! Du hattest gesagt, dass du dir noch Wasser aufgehoben hättest! Warum hast du mir alles gegeben?" Falkenauge schaute ihn wütend an. Heute morgen hatte er wohl die letzten Schlucke Wasser getrunken, was Shanks damit begründet hatte, dass er immer noch Gift in sich habe und sowieso noch etwas übrig wäre. Sie waren nun fünf Tage unterwegs und die Stadt war nicht zu sehn. Falkenauge ging es wieder einigermassen gut. Zumindest konnte er alleine laufen und bekam wieder Farbe im Gesicht. Vielleicht war es auch ein Sonnenbrand, aber darüber machten sich die beiden eh keine Gedanken. Langsam richtete Shanks sich wieder auf. "Da is'... die Stadt... doch schon...," murmelte er. Falkenauge packte ihn an den Schultern und schüttelte ihn. "Shanks! Nun reiß dich aber zusammen! Hier ist weit und breit nichts als Sand!" - "Aber da..." er zeigte auf das trostlose Sandmeer und wurde dann abermals von Falkenauge unterbrochen: "Da ist nichts als Sand, verstanden?" Er stand auf und zog Shanks hoch. Der taumelte zur Seite, konnte sich aber noch fangen. "Aber...d-" - "NEIN! Du hast schon Halluz! Mein Gott!" Falkenauge zerrte Shanks weiter. "Ich dachte du wolltest mich retten," knurrte er. Shanks hatte darauf nichts zuerwidern. Er war immer noch damit beschäftigt sich auf den Beinen zu halten. In den letzten Tagen hatte er für diese Gegend viel zu wenig zu sich genommen, da er versucht hatte, Falkenauge aufzupeppeln. Er konnte ja nicht ahnen, dass es soviel Zeit kostete einen Verletzten mitzuschleppen, da er eigentlich schon gestern angekommen sein wollte. Okay, eigentlich hätte man es wissen müssen, aber er ist halt manchmal einfach zu naiv. ~~~ Shanks brach zusammen. Falkenauge ging weiter. Der sechste Tag. Die Stadt ganz nahe. 'Die Leute sehn doch, dass der umgekippt ist... warum kommen die nicht her?' Falkenauge sah ein paar Leute ganz inder Nähe vor einem Haus stehen. Sie starrten zu ihnen rüber. Er blieb stehen und schaute sich nach Shanks um. "Nun komm! Zehn, zwansig Meter wirst du jawohl noch schaffen..." Keine Reaktion. "Stell dich nich an! Nach sechs Tagen schaffst du das auch noch..." Immer noch keine Reaktion. "...Shanks?" Er ging zurück und drehte Shanks auf den Rücken. Während er ihm in die Wange stubbste, flüsterte er: "Shanks...? Du musstest hier doch irgendwas erledigen, oder? Die Leute da vorne werden sich nicht um uns kümmern. Ich hab dir ja gesagt, dass in so einer Gegend sich jeder selbst am nächsten ist. Steh auf und zeig mir, wer dir diesen Auftrag gegeben hat, ja?" Langsam öffnete Shanks die Augen und knurrte ganz leise: "Pah! Mit so'ner Einstellung kommst du auch nich weit..." Total am Ende stand er mit Falkenauges Hilfe wieder auf. "Wenn du nach diesem Grundsatz lebst, lass mich liegen..." Shanks schlurfte weiter, während Falkenauge leicht verblüfft stehn blieb. Sowas hatte Shanks die letzten sechs Tage nie gesagt. Er war irgendwie ausgewechselt. Vielleicht eine Einbildung wegen der Hitze, oder ihm schlug die Hitze immer noch auf's Gemüt. Schnell folgte er ihm. Kurz darauf kamen sie bei einer kleinen Bar am Stadtrand an. Bevor sie eintreten konnte, wurde die Tür auch schon von innen geöffnet und zwei Männer stürmten auf Shanks zu: "Shanks! Ich hab mir Sorgen gemacht! Warum hat das denn so lange gedauert? Du siehst ja schrecklich aus!" Ein Redeschwall ging auf die beiden ein, während sie ins innere des Hauses gezogen wurden. Am nächsten morgen war Falkenauge verschwunden. Zwei Tage später machte Shanks sich auf den Rückweg - diesesmal auf einem Kamel. Kapitel 2: Schade... keine Aspirin... ------------------------------------- Zaghaft öffneten sich eines der braunen Augen. Ein unbekanntest Zimmer. Die weiße Decke mit den kitschigen Verzierungen kannte er nicht. Schmerz verzog sein Gesicht, als er zur Seite schaun wollte, um vielleicht Aufschluss darüber zu erlangen, wo er war. Erst jetzt fiel ihm wieder ein, in was für einer schrecklichen Verfassung er war. Er kniff das Auge wieder zu. Die Sonne schien durch das Fenster direkt in sein Gesicht. Eigentlich schön warm. Bei diesem Gedanken wurde ihm auch schon wieder das Bewusstsein geraubt. Er war beinahe von oben bis unten bandagiert. Ein dicker Kopfverband verdeckte sein eines Auge. Sein Kopf pochte und schmerzte. Sein einer Arm war ebenfalls dick eingepackt. Er konnte sich nicht einmal daran erinnern, dass Falkenauge ihn dort erwischt hatte. Bekannter kam ihm der steife Verband um seinen ganzen Oberkörper vor, der auf der einen Seite erst knapp über der Hüfte endete, durch den es ihm noch schwerer fiel zu atmen. An seinen Beinen hatte er nichts. Zumindest spührte er nichts dergleichen. Aber spührte er seine Beine überhaupt? Seufzend dachte er über den Kampf nach, um vielleicht rauszufinden, ob noch etwas passiert war, was ihm gerade entfallen ist. Und schon verharrten seine Gedanken bei Mihawk. Wie war er hierher gekommen? Hatte Falkenauge vielleicht...? Schnell wurde der Gedanke abgeschoben. Dieser bittere Typ würde das niemals über sein erfrorenes Herz bringen. Das ging bestimmt gegen seine Moral und Ethik. Doch Shanks dachte an nichts anderes, als an diese kühlen Augen die im voller Eifer entgegen gefunkelt waren, als er Edge Schwert in die Rippen bekam. Ein weiterer Schmerz durchzog seinen Körper. Er verkrampfte sich und ächzte. Alles bereitete ihm große Qualen. Leicht geschockt über seinen tatsächlichen Zustand und die näher kommenden Schritte, fielen ihm wieder die Augen zu und schlummerte weiter. Gerade noch vernahm er, wie eine Mädchen Stimme etwas zu ihm sagen wollte, verstand es aber nicht mehr. "Morgen. Na? Bist du endlich aufgewacht?" Seufzend sah das Mädchen die Antwort. "Na dann nicht. Trotzdem muss ich deine Verbände wechseln. Sonst entzünden sich die Wunden noch." Sie sprach weiter auf ihn ein, was Shanks in seinen unruhigen Traum einbaute. "Und wenn du wieder aufwachst, musst du erstmal vernümpftig essen. Du fällst ja fast vom Fleisch!" Sagte sie mehr zu sich selbst und verschwand wieder aus dem Zimmer. Neben Shanks Kopf hatte sie ein Glas Wasser auf einem kleinen Tisch plaziert und eine Tablette dazu gelegt. Ein kleiner Zettel mit der Aufschrift 'Das wird dir gut tun!' lag auch dabei. ~~~ Ein paar Tage später, er wusste nicht genau, wie viele, wachte Shanks wieder auf. Eine noch größere Leere breitete sich in ihm aus, als bei seinem ersten Erwachen. Von dem Wasser im hingestellten Glas, war schon ein Teil verdunstet. Die Tablette lag allerdings nicht mehr am selben Platz. Der Zettel war vom Tisch geweht. Das Fenster stand offen. Die Vorhänge flatterten leicht im Wind und hinter den weißen Spitzen sah Shanks matt und verschwommen einen schwarzen Schimmer, der sich langsam anfing zu bewegen. Zumindest dachte er dies zu sehn. Angespannt starrte er hinüber. "Wie geht es dir? Ich dachte schon du stirbst mir einfach weg ohne dich zu bedanken." Immer noch verschwommen, stand der Schatten auf. Diese tiefe Stimme kannte Shanks. Es war Mihawk. Er konnte es gar nicht glauben. Mihawk hatte über ihn gewacht, ihn hier her gebracht. Er wollte ihm etwas sagen, seinen Worten gleich folge leisten. Doch kein Ton, kein noch so leiser Laut kam aus seinem Mund. Erschrocken und verängstigt schaut Shanks zu dem nun auf der Bettkante sitzenden. Wieso konnte er gerade jetzt nichts sagen? Er war von seinem Ende noch nicht viel weiter entfernt, als vor ein paar Tagen. Immer noch vollkommen erschöpft, trotz des langen Schlafes. Und nun das. Seine Nerven lagen blank. Falkenauge verstand nicht ganz, als er aus weitaufgerissenen Augen angeschaut wurde, die sich langsam mit Tränen füllten. Er lebte doch und war gerettet! Was wollte er bitte mehr? Nach drei druchgeschlafenen Tagen musste man doch wieder fit sein. Aber schon lief die erste Träne die bleiche Wange hinab. Unwillkürlich aber vorsichtig wische der Gefühlsbolzen (xP") die salzige Flüssigkeit weg. Mit einer ungewohnt sanften Stimme, die ihn selbst erschreckte, redete er auf Shanks ein: "Es ist alles in Ordnung. Du bist in Sicherheit und in ein paar Tagen wieder fit." - 'Eher in ein paar Wochen, aber ich will ihm ja Mut machen... will ich das wirklich?' - "Edge wollte nicht gegen mich kämpfen, also sind wir beide immer noch keinen Schritt unserem Ziel näher gekommen. Wir sollen uns erst auskurieren und vernümpftige Schwerter kaufen, hat er gemeint." Bei diesen Worten fiel Falkenauge wieder ein, dass er immer noch Edge' Schwert hatte. Sein Blick wanderte zu dem am Sessel lehnenden Prachtstück. Es gab ihm Antrieb sich vom Geschehenen nicht unterkriegen und entmutigen zu lassen. Gerade überlegte er, was er noch freundliches sagen könnte, als ein leises Ächzen vernehmbar wurde. Mit aller Mühe krächtzte der kleine Rotschopf ein paar Worte: "Halt... den Mund... oder... sag' die Wahrheit..." Shanks fing an stark zu Husten. Irritiert schaute Mihawk ihn nur aus großen Augen an. Er hatte sich wirklich in dieser halben Portion geirrt. Er war keineswegs schwächlich oder zimperlich. Bei ihrem Kampf schaute er schon nicht schlecht, als ihm diese gewaltige Kraft entgegen kam, aber diese kühlen Worte, trafen ihn noch schwerer. Oder bildete er sich nur ein, dass diese Worte 'kühl' waren? Vielleicht lag es ja auch am Fieber und an der Heiserkeit. Eigentlich sah das rote Haufen Elend vor ihm irgendwie wohlwollend aus, als könne er niemandem etwas anhaben. Vielleicht 1,70 m, dürr und meist am Lächeln. Und nun das. Da versuchte er, was ihm sonst gewaltig gegen den Strich geht, jemandem freundlich zuzureden und dann das. Umso länger er drüber nachdachte, um so mehr Wut stieg in ihm auf. Doch der wütende Anflug verflog, denn als er wieder zu Shanks schaute, bot sich ihm kein schöner Anblick. Dass mehrere Wunden stark bluteten, wusste er ja, aber auch, dass sie die Blutung schon görßten Teils gestoppt hatten. Keuchend saß er da, ab und an nochmals hustend, und hielt sich den einen Unterarm vor den Mund, auf dem Blutspitzer waren. Zuerst dachte Mihawk, dass das nur eine der Wunden wären, irgendwelche kleinen Kratzer, aber schnell bemerkte er, es sei ein Irrglaube. Abermals hustete Shanks. Er hustete Blut aus. Hatte er etwa seine Lunge getroffen? Hatte Shanks wegen ihm innere Blutungen? Damit kannte sich Falkenauge nicht so gut aus und spekulierte deshalb gedanklich drauf los; irgendetwas davon wirds schon sein. "Shanks...," setzte er an, aber schon fiel ihm nichts mehr ein. Ihm zu sagen, er sei schwer krank, war schwachsinnig und großartigeres fiel ihm nicht ein. Erschöpft ließ Sanks sich zurück in die Kissen fallen. Sein ganzer Hals tat weh, in seinem Rachen kratze es fürchterlich, seine Seite schmerzte von Mihawks Stich, was durch das Husten noch mehr gereizt worden war. Ein wenig nach Luft ringen, lag er schwitzend da, hatte sein eines Auge zu gekniffen. Tief einatmen konnte er nicht; das ließ der Verband nicht zu und die Qualen waren einfach zu groß. Falkenauge beschlich unbewusst das schlechte Gewissen. Erst als er sich dabei erwischte, wie er mitleidig abermals über Shanks Wange strich, merkte er, dass sich etwas verändert hatte. Vor ihm lag sein Gegner, machte er sich wieder gedanklich klar. Sein Gegner. Jemand, der seinen Traum träumte. Irgendwer, der sich seinen, Mihawks Traum erfüllen wollte. Sein Rivale und Feind. Er begrüßte das Eintreten des Mädchens, was sich um ihn und Shanks meist kümmerte. Oft hatte sie Stunden lang neben dem kleinen gesessen und war auch schon einige Male dabei eingenickt. Nun konnte er sich kurz von seinen komischen Gedankengängen ablenken. Freudig aber leise trat sie neben Shanks Kopf und strich ihm sanft über die Stirn. Leise redete sie auf ihn ein. Falkenauge sah nur ungerne, wie sich bei den Bemühungen des Mädchens Shanks' Gesichtsausdruck ein wenig zum positiven änderte. Kaum sichtbar lächelte er. "Es ist bestimmt unangenehm, aber nimm dies hier lieber." Sie nahm ein neues Gals von einem mitgebrachten Tablett und eine kleine Tablette. "Ein bisschen musst du dich wohl aufsetzen. Tut mir leid." Verkündete sie und promt wurde es getan. Zwar war der Schimmer des Lächelns wieder gewichen, aber artig tat der verletzte, was ihm aufgetragen wurde. Sie brach die Tablette in kleine Stücke und ließ Shanks nach und nach einen Krümmel nach dem anderen mit einem oder zwei Schlucken Wasser trinken. "Was gibst du ihm?" - "Das ist eine Arznei, die die Wunden schneller heilen lässt und beruhigend und Schmerz lindernd wirkt," wurde Mihawk knapp erklärt. Genau so, wie er es mochte. Trotzdem misstraute er dem Mittel ein wenig. In seinem Lebensverhältnis kurierte man sich mit viel Schlaf und gutem Essen wieder aus. Seufzend schlurfte er wieder zum Sessel rüber. "Du kannst dich gerne ein wenig umsehn, in Rouge Town. Du musst hier nicht die ganze Zeit tatenlos rumhocken. Du sollst dich bloß nicht überansträngen. Schließlich gehts dir auch nicht so viel besser als ihm," sie warf einen kurzen Blick auf Shanks und schaute dann wieder zu Falkenauge, "du bist bloß generell in besserer Verfassung gewesen und scheinst zäher im Nehmen zu sein." Sie füllte eine Schale mit kaltem Wasser und holte einen Lappen aus einem kleinen Schrank, gegen über dem Fenster. Sie tränkte ihn und legte ihn behutsam auf Shanks mittlerweile glühende Stirn. Leiser fügte sie noch etwas hinzu, als sie den Raum wieder verließ, da sie noch zu arbeiten hatte: "Und du wurdest nicht an lebensbedrohlichen Stellen getroffen." Die Tür fiel ins Schloß. Wie konnte dieses Mädchen das bitte beurteilen? Leicht empört tastete Falkenauge seine Wunden ab. Er spührte fast keinen Schmerz. "Du bist generell härter im Nehmen und in besserer Verfassung," ahmte er sie leicht gehässig nach. Er hatte ja nicht angefangen! Kurz stand er regunslos da. Doch, er hatte ja angefangen, aber Shanks hätte sich ja nicht einmischen brauchen. Er zuckte leicht mit den Schultern und verließ dann den Raum um sich wirklich ein wenig von seinen Gedanken abzulenken. ~~~ Auf dem Flur war ein Knarzen zu hören. Es war schon dunkel. Der Mond stand hoch am Himmel. Leise rauschte das Meer auf den weißen, felsigen Strand. Falkenauge lauschte, doch das Geräusch wiederholte sich nicht. Also wandte er sich wieder den Fragen des Hausbesitzers zu, dem Vater des freundlichen Mädchens. "Also willst du mal zur Grande Line? Hab ich das richtig verstanden?" Der Alte begann zu lachen und fing sich einen empörten Blick Mihawks ein. "Ja, ich werde zur Grande Line fahren. Und niemand wird mich aufhalten. Soch zu erst werde ich Edge besiegen!" Gerade wollte der Alte weiter fragen, als sich die Tür langsam und leise wie aus dem nichts aufschob. Falkenauge stand auf und wollte schauen, ob es nur der Wind gewesen war. "Shanks...," verwirrt sah er den kleinen Rothaarigen am Türrahmen lehnen. Er hatte sich wieder einigermaßen erholt. Wenn er sich noch ein paar Tage schonen würde, wäre er wieder fit genug. Bei dem Namen sprangen der Sohn und die Tochter der Familie auf und wollte sich selbst davon überzeugen. Sie hatten das Gefühl, dass Shanks die anderen Hausbewohner mied und am liebsten vor sich hin vegitierte, da er bisher nie zu den anderen in die Stube gekommen war. Lächelnd trat Shanks einen Schritt in den Raum. "Ich wollte mich herzlichst bedanken, für eure äußerst freundliche und gute Bewirtung. Leider kann ich mich nicht wirklich revangieren..." er legte eine kleine Pause ein, um jeden genau zu betrachen, "deshalb nehmt das hier als meinen Dank an. Ich werde mich wieder auf meinen Weg machen. Ich hab schon genug Zeit verloren." Mit diesen Worten trat er an den Tisch und legte einen schweren, klirrenden Beutel darauf ab. Er machte auf der Hacke kehrt und rauschte, noch einmal kurz zu Mihawk nickend, davon. Und bevor dieser noch etwas sagen konnte, war der immer noch Verletzte auch schon aus dem Haus und Falkenauge konnte ihn nicht mehr finden. Shanks war in die Nacht verschwunden. Mihawk blieb zurück und ging tags darauf ebenfalls seines Weges, irgendwie verändert. Kapitel 4: Ein bisschen Geld könnte nicht schaden... ---------------------------------------------------- Shanks stand vor einem Schaufenster und schaute sich ein Schwert an. Verglichen mit seinem eigenen, war es tausendmal besser. Er hatte das Schwert seines Vater um, was schon 40 Jahre lang die verschiedensten Qualen erlitten hatte. Es war überseht mit Kerben, der Girff wackelte leicht und an der Scheide fehlte ein Stück. Notbedürftig war es an Shanks Gürtel befestigt. Seufzend schmiss er einmal seinen Geldbeutel hoch. Nur ein sehr leises Geräusch war zu hören, als er ihn wieder auffing. "Das kann ich mir niemals leisten..." murmelte er und machte sich wieder auf zum Hafen von Rouge Town. Bei seiner kleinen Nussschale angekommen, wollte er auch gleich ablegen. Er hatte schon am morgen eingekauft. Leider war sein Ziel nicht die Grandline, sondern eine Insel im Norden. Sehnsüchtig schaute er eine halbe Stunde später zur Insel zurück und in die Richtung, in die all die anderen Piraten fuhren. Er war auch in einer Piratenbande, aber sein Captain hatte ihn darum gebeten etwas für ihn zu erledigen. Ganz glaubte er ihm nicht, dass sie ihn hier in Rouge Town wieder einsammeln würden, aber ihm blieb ja nichts anderes überig, als zu gehorchen und zu vertrauen. Während sein kleines Bott immer weiter schipperte, träumte er vor sich her. Drei Jahre war nun die Hinrichtung Gold Rogers her. Er konnte sich noch ganz genau an diesen Tag erinnern. Er stand unter den Massen, den Strohhut weit ins Gesicht gezogen, und hörte sich voller Begeisterung die letzten Worte seines Vorbildes an. Wie viele andere auch. Stolz verkündete er einer auf seiner Rehling gelandeten Möwe: "Irgendwann werd ich auch a-" ~KRACKS~ Shanks sprang auf und schaute erschrocken zum nahen, großen Schiff, dessen Mast langsam umkippte. Mit weit aufgerissenen Augen sah er, wie ein Junge, nur ein, zwei Jahre älter als er selbst, an Bord dieses Schiffes nahezu alles lebende abschlachtete. Das der gefällte Mast genau in seine Richtung fiel, merkte er mit noch größerem Schrecken gerade noch rechtzeitig genug, um ein kleines Stück zu Seite zu Rudern. Leider schwappte eine Welle in sein Schiff. Fluchend machte er sich sofort dran, das Wasser auszuschöpfen. Doch wieder war sein Blick auf den Jungen gerichtet, der nun mit dem Captain des anderen Schiffs stritt. Es war Falkenauge, Mihawk Falkenauge, der vor einem Jahr ohne ein Wort verschwunden war, nachdem Shanks ihn gerettet hatte. Okay, später lief es darauf hinaus, das Falkenauge ihn gerettet hatte, aber was soll's? Langsam stieg Wut in ihm auf. Einfach verschwunden! Grummelnd machte er sich dran zum anderen Schiff rüber zu rudern. Das Gekeife Mihawks wurde immer lauter und schließlich hielt sich Shanks schon ein Ohr zu, als er fast neben dem leider noch ein Stück größer gewordenen Schwertkämpfer stand. Vorerst stand er stumm da und versuchte das Gesicht des 'Mitstreiters' einzuordnen. Als dieser ihn ebenfalls ansah, weiteten sich seine Augen langsam. Vor ihm stand der amtierende beste Schwertkämpfer der Welt! Er fasste es nicht. Der, den er seit Jahren suchte! Der, den er seit er klein war und mit dem Schwertkämpfen angefangen hatte, schlagen wollte! Sein Lebensinhalt! Als Mihawk merkte, dass der Beste schwieg, folgte er langsam dessen Blick. Leicht verstört fiel er letzlich auf den rothaarigen, der genauso verwundert den Blick erwiderte. "Was machst du denn hier?" - "Und du? Du hättest beinahe meine Nussschale versänkt!" Ungehalten keifte Shanks drauf los: "Wieso bist du einfach so abgehauen! Du hättest dich wenigstens bedanken könn'! Und dann das! Wär ich nich' schnell weggerudert wä-" - "Wärst du tot? Das dachte ich schon damals von dir! Ich hab mich bei dir bedankt, aber du hast tief und fest geschlafen! Ich habe deine Augen nicht aufbekommen." Falkenauge wollte es sich nicht länger anhören, was ihm da vorgeworfen wurde. Er hatte Manieren! Natürlich hat er sich entschuldigt und war dem Rotschopf auch dankbar, aber sowas zeigte er nunmal nicht. Er sollte sich damit abfinden. Doch Shanks wetterte weiter. Hinterher wunderte er sich, warum er diesem Idioten, der sich von einem Skorpion stechen ließ, so sinnlose Vorwürfe machte. Gerade als er noch beleidigt dem schwarz haargien an den Kopf werfen wollte, dass er sich wegen dem 'Rotschopf' diskriminiert fühlte, wurde er unsanft unterbrochen. An seiner Kehle blitzte eine Klinge. Shanks schluckte einmal hart und schaute dann das Schwert entlang zu seinem Besitzer. Es war der Beste, Edge. Diesen Spitznamen hatte er im Laufe der Jahre bekommen. Den Titel, der so heiß begehrt von den beiden jungen war, nannte er schon seit bald 15 Jahren sein Eigen. Ohne länger zu zögern hatte Shanks sein Schwert gezogen und schlug die Klinge weg, die leider ein wenig stabieler war, als die eigene und... ~klirr~ ... Shanks Schwert zerfiel in zwei Teile. Die drei starrten gebannt auf die am Boden liegende Klinge und wechselten einige Momente später zum Heft. Shanks fing verlegen an zu lachen und kratze sich am Hinterkopf. "Einmal hat's mir wenigstens noch'n Hals gerettet!" Stille Verstummt schaute er die beiden an, die immer noch vollkommen verblüfft, über diese peinliche Situation, dastanden. "Einfach nich' drüber nachdenken," scherzelte Shanks, während ihm es mittlerweile unter den Blicken der größeren doch unangenehm wurde. Schnell huschte er rüber zu einem mehr oder minder Toten, fragte noch freundlich und schnappte sich dann dessen Schwert. Genauso schnell hüpfte er zurück und nahm die Position von eben ein, indem er 'sein neues' Schwert gegen die Klinge Egde's legte. Verwirrt schüttelten Edge und Mihawk den Kopf. "Das ist nicht dein Ernst, oder?" Kam es wie aus einem Mund und Edge fuhr fort: "Und du willst mich schlagen?" Shanks nickte lediglich und lächelte. Was ihm schnell wieder verging, denn Mihawk fing plötzlich an zu lachen. Das überstieg selbst Shanks eiserne Nerven, auch wenn er dieses Lachen zum ersten Mal und gerne hörte; Hochrot fauchte er Falkenauge an, was ihm einfiele und hieb mit dem Schwert auf ihn ein, der überrascht nur knapp ausweichen konnte. Dem zweiten Hieb parrierte er auch schon, mit einem auch nicht viel besseren Schwert, als jenes, was eben diese Situation geschaffen hatte. Hätte er genug Geld gehabt, hätte er sich das alles ersparen können. Seufzend zog Shanks das Schwert zurück, band die Schwertscheide an den Gürtel und steckte das Schwert weg. Dann wandte er sich wieder Edge zu. Doch bevor er etwas sagen konnte, war schon wieder eine Klinge an seiner Kehle. Dieses Mal führte sein Blick ihn zu Falkenauges Augen. "Er gehört mir...," zischte er gefährlich leise. "Aber ich will nich' gegen 'nen Verletzten kämpfen!" - "Denkst du ich? Ich war zu erst hier!" - "Aber ich bin doch so selten ma' irgendwo, wo man ihn antreffen kann!" - "Schlechtes Argument! Wer zu erst kommt, malt zu erst!" - "Nu' komm' nich' Bauernweisheiten!" - "Äh, dürfte ich auch was dazu sa-" - "NEIN!" Wenn sich Shanks und Falkenauge mal einig waren, dann darin, dass Edge sich da nicht einzumischen hatte. Oder hatter er das doch? Sofort entschuldigten sich die beiden und lachten nun zusammen verlegen. Zufrieden unterbreitete Edge seinen Vorschlag: "Ihr kämpft erstmal gegeneinander und der Gewinner hat dann die Ehre gegen mich anzutreten. Das intelligentere wäre natürlich, wenn ihr euch beide erstmal ein vernümpftige-" Erschrocken wischte Edge dich Blutspritzer aus dem Gesicht. Ein schneidendes Geschräusch hatte die Luft zerrissen; Mihawk hatte bei dem Vorschlag ohne zu zögern sein altes Schwert gezogen und nach Shanks geschlagen, der zu langsam reagiert hatte und nun erstarrt da stand. Mit einer klaffenden Wunde in der linken Seite. Kühl schaute Falkenauge leicht abwertend auf Shanks herab. 'Wie... wie konnte er... hat der Kerl gar kein Ehrgefühl?' Er konnte es nicht fassen. Wutentbrannt zog er abermals sein Schwert und baute das gleich in den ersten Angriff aus. Wild um sich schlagend, aber gezielt, trieb er den immer noch eiskalten in Richtung Rehling. Noch ein Hieb und Falkenauge müsste springen, vernümpftig parriren oder zur Seite ausweichen. Es traten die letzten beiden Fälle ein. Shanks traf mit dem Schlag lediglich das Geländer, was sauber durchgeschnitten durch die Wucht ins Meer fiel. Falkenauge stoppte unwillkürlich. So eine Wucht hatte er nicht erwartet. Hatte dieser kleine Kerl vor ihm doch mehr drauf, als er gedacht hatte? Steckte mehr als nur naive Freundlichkeit und tolpatschiges Verhalten in ihm? Dieses zögern kostete ihn den Vorteil, das Shanks für einen Moment keine Deckung hatte. Blitzschnell wirbelten die roten Haare rum und Mihawk hatte einen Schnitt im rechten Arm. Gerade noch rechtzeitig, um nicht den ganzen Arm zu verlieren, hatte er sin Schwert gegen das andere gedonnert. Einen kurzen Moment verharrten sie die Schwerter aneinander wetzend. Zorn funkelte Mihawk entgegen. Ein Schauer. Kalt lief es ihm über den Rücken. Ein Schritt. Er wich zurück. Er hatte für einen kurzem Moment Angst gespührt! Verwirrt, als er die Tatsache erkannte, sprang er zur Seite. Edge schaute sich das alles sehr genau an. Ihm missfiel es, das Falkenauge einfach losgeschlagen hatte. Das war wirklich unehrenhaft für einen, der Bester sein wollte. Doch was ihm nun geboten wurde, lies es ihn schnell vergessen. Diese beiden jungen Männer lieferten sich einen Kapf, welcher alle übertraf, die er in den letzten fünf Jahren gesehen hatte. Er staunte auch nicht minder als Mihawk über die Wucht, die hinter Shanks Schlägen steckte. Viel schmächtiger und bald einen Kopf kleiner als sein Gegner, trotzdem zwang er ihn zum weichen. Ihn diesem Jungen steckte wirklich mehr, als er gedachte hatte. Mental stelle er sich schon mal darauf ein, mit diesem gleich zu kämpfen, als er eine Regung bei Falkenauge bemerkte, für den es ja erst wie eine Niederlage ausgesehen hatte. Shanks Sprang hinterher, holte aus und wurde mit vollem Krafteinsatz abgewehrt. Es entzündete sich ein Feuer in Mihawks Augen. Dadurch ließ er sich aber nicht einschüchtern. Kurz darauf war ein erbitterter Kampf entstanden Edge schaute immer noch interessiert zu. Aus diesen beiden könnte noch etwas werden. Es wäre ihm eine Ehre, würde einer von ihnen seinen Titel übernehmen, aber nur weil sie sich selbst beinahe zerfezten, musste es ja nicht heißen, dass sie ihm gewappnet waren. Obwohl er schonmal anfing sich aufzuwärmen. Denn allein durch die Wucht der Schläge, durch dessen Luftdruck, ging einiges zu Bruch, wenn es nicht schon vorher zerstört worden war. Sie vergasen alle um sich rum, bis Shanks seinen Fuß auf Mihawks Burst hatte, sich noch vorne lehnte und ihm die Schwertspitze leicht in den Hals stach. Falkenauge unterlag. "Na los, stich zu. Eine Schmach so weiter zu leben, von einem niemand besiegt." Die gelben Augen schauten direkt in die dunkel braunen. Es lag dem überlegenen überhaupt nicht, seinen Gegner umzubringen. Er wollte nur geklärt haben, wer zu erst gegen Edge kämpfen drufte. Er verlagerte sein Gewicht mehr auf den anderen Fuß, mit dem er auf dem Holzboden des Schiffes stand. "Willst du mir nicht mal die letzte Ehre erweisen? Lass mich ehrenvoll sterben," meinte Falkenauge, der mit dieser undeutlichen Reaktion nichts anzufangen wusste. Shanks wälzte den Gedanken kurz hin und her, ob er nun auf ihn hören sollte oder ihm noch eine Chance geben sollte. So würde er nicht gegen Edge gewinnen können. Er spührte langsam, wo er nach und nach wieder zu klarem Bewusstsein kam, wie ihm die Knochen schmerzten und die offenen Wunden im Pulsschlag pochten. Immer noch mehr unbewusst zog der das Schwert ein wenig vom eben berührten Hals weg. Nicht sofort, aber schnell reagierte Falkenauge darauf. Dies war seine Chance. Er wusste nicht, warum Shanks gezögert hatte und Shanks zweifelte selbst an sich, denn eigentlich verweigerte er als verbissener Schwertkämpfer niemals den letzten Wunsch seines Gegners. Diese einmalige Situation sollte ihm zum Verhängnis werden. Schon stand ihm der, der eben um den Tod gebeten hatte, in voller Größe gegenüber und setzte gezielt zum Schlag an. Edge traute seinen Augen nicht. Verblüfft sah er mit an, wie Falkenauge sein Schwert aus Shanks unteren Rippen zog. Gerade noch fieberte er mit und studierte schon die Technik des Rotschopfes. Nun lief dessen Blut langsam Mihawks Schwert entlang und färbte das schon verdreckte, aber ehemals weiße Hemd, rot. Der Moment schien ewig zu dauern, bis Shanks aus seiner kurzen Ohnmacht erwachte und mit einem bisher unbekannten Blick für dessen Gegner, diesen anvisierte. Was hatte er nun? Woher diese Kraft? Sichtlich verunsichert, darüber, dass der kleine noch stand und nun wieder zum Schlag ausholte, wich er lediglich zurück. Er musste den Verstand verloren haben. Shanks wusste nicht mehr, was er tat. Für ihn gab es nichts mehr. Nur ein Ziel, was erreicht werden musste. Schnell ging das Gefühl auch wieder auf Falkenauge über. Edge entschloss sich dazwischen zu gehen. Zwei solche Talente sollten sich nicht vor seinen Augen abmetzeln. Gerade griff er nach seinem Schwert, als er feststellen musste, dass es nicht an seinem Platz war. Verwundert schaute er an sich herrab und suchte auf dem Boden um sich herum. Langsam beschlich ihn ein Gedanke und ebenso langsam schaute er nun zu Falkenauge. Der hatte doch tatsächlich sein Schwert! Wann hatte er sich das denn geholt? Keinen Schritt war er von der Stelle gewichen, aber das in der Hand des erschöpften Mannes, war wirklich sein Schwert. Wieder vom Weg, den das Schwert sich bahnte, angezogen, verfolgte er weiter das Geschehen. Aber nichts geschah mehr. Der Kampf hatte ein Ende gefunden. Stille trat ein. In der Zeit, wo Edge sein Schwert gesucht hatte, war es passiert; Shanks schnappte nach Luft. Er hatte tapfer weiter kämpfte, aber die tiefe Wunde setzte ihm schwer zu. Falkenauge hatte den geschwächten weiter attackiert, der nur noch halbherzig abwehren konnte. Der letzte Schlag. Brennende Luft. Ein Knacken. Blut. Stille. Klirren von Edge Schwert. Letztes Keuchen. Ein dumpfer Aufprall. Abermals Stille. Shanks lag am Boden. Ohne Zögern wendete sich Falkenauge an Edge, da ihn der Gedanke beschlich, seine Kräfte würden gleich zu ende gehen. "Ich habe gewonnen! Also kämpfe mit mir," grummelte er und zischelte noch leise Shanks zu "das hast du nun davon! Es hätte schneller gehen können, Dickschädel." Einen kurzen Blick warf er noch zu dem am Boden japsenden, da Edge ihn sich genau anschaute, als ob er einschätzen wolle, wie lange er noch zu Leben hatte. Ungewohnter Weise beschlich Mihawk ein Anflug von Mitleid. Fast widerwillig riss er seinen Blick los und schaute entschlossen Edge an. Doch dieser gedachte nun keines Wegs mehr gegen ihn zu kämpfen. Er ging ein paar langsam Schritte in Richtung des schwer atmenden Kneuls. Er blieb stehn. Schaute auf zu Falkenauge. "Wenn du meinst, dass ich nun mit der kämpfe, hast du dich geschnitten. Es tut mir leid, aber wegen so einem unreifen Jungen wie dir, verschwende ich nicht meine kostbare Kraft und wertvolle Zeit. Du und dein Fr-" - "Es war dein Vorschlag! Halte dich an dein Wort!" - "Du und dein Freund haben mir gezeigt, dass ich noch Gegner haben werde, bei denen selbst ich mich anstregen muss. Aber bevor es soweit ist, ruht euch aus. Ich kämpfe nicht gegen Invalide." Mit diesen Worten drehte sich Edge wieder von Falkenauge ab, der sprachlos dastand. Allmählich hatte sich eine kleine Blutlarche unter Shanks gebildet, der auf den Buch gefallen und dabei ebenfalls hart mit dem Kopf aufgeschlagen war. Besorgt hockte sich Edge hin. Unbegreiflich für Mihawk. Sein Vorbild kniete vor dem eben besiegten Rivalen und kümmerte sich kein Stück um ihn, den Sieger! Kurz nach Beendigung dieses Gedankengangs, stand Edge auch schon wieder und drehte sich wieder zu Mihawk. "Kümmer dich um ihn," sagte er kalt und ging dann in Richtung Achterdeck, wo sein kleines Segelschiff an der Rehling befestigt war. Fassungslos starrte Falkenauge ihm hinter her. Und nun haute er auch noch ab! Doch er entschloss sich zu spät, Einspruch zu erheben; Edge hatte sein Boot abgebunden und war runter gesprungen. Der Wind war genau richtig und Sekunden später war das kleine Segelschiff schon ein gutes Stück entfernt. Ungestüm stürmte Falkenauge am roten Haufen vorbei, der schon regungslos schien, an die Rehling. Doch seine Rufe erreichten Edge nicht mehr. Fluchend schlug er mit der Faust auf das Geländer. Sein Stolz war verletzt und nun hatte er auch noch einen Splitter in der Hand. Als er ein paar mal tief ein- und ausgeatmet hatte, fiel ihm erst auf, dass ihm ebenfalls der ganze Leib weh tat. Mit einem schmerzverzogenen Gesicht dachte er daran, wie es dann wohl erst dem kleinen ging. Erstaunt über sich selbst und besorgt um Shanks zu gleich, ging er zum sich ausbreitenden Blutfleck. Warum spührte er gerade für diesen schäbigen Kerl Mitleid. Niemand tat ihm leid, den er besiegt hatte. Sie hatten sein Mitleid nicht verdient. Doch er sah so kläglich aus und aus irgendeinem Grund hatte er auch eigentlich vollkommen bewusst den Gnadenstoß stecken gelassen. Er beugte sich zu ihm runter. Horchte nach dem Atem. Langsam richtete er sich auf, starr auf Shanks Kopf, der ebenfalls blutete, schauend. Er konnte ihn nicht atmen hören. Sein Brustkorb bewegte sich auch nicht. Kurz, doch für Falkenauge eine Ewigkeit, stand er da und wusste nicht, was er machen sollte. Wenn er sowieso tot war, konnte er sich doch einen Dreck um diesen Nervkeks (entschuldigt...) kümmern, und wenn er es nicht war, dann würde er es doch eh bald sein. Er konnte diese Verletzungen einfach nicht - er unterbrach seine Gedanken. Die Erinnerung an den eisernen Willen und das unfassbare Funkeln in den Augen des Rotschopfs bereitete ihm eine Gänsehaut. Bevor er sich weiter den Kopf zerbrechen konnte, hatte er sich Shanks schon auf die Arme geladen und ging langsam und vorsichtig in Richtung seines kleinen Schiffes. Was meinte Shanks noch am Anfang? 'Einfach nicht drüber nachdenken...' ' Und das war auch wirklich das letzte was Falkenauge dachte. Er ruderte, nun selber keuchend, zurück zum Hafen, wo er auch gleich von ein paar Fischern empfangen wurde. Sie wollten ihm vorsichtig Shanks abnehmen und lotzten ihn schon in Richtung eines kleinen Hauses nahe des Hafens, doch Mihawk hielt das Federgewicht fest an sich. Er verlor seine Gedanken nicht mehr daran, was er veranstalltete. Er schob alles auf den hohen Blutverlust und sah sogar darüber hinweg, dass Shanks sich ganz leicht, wie es ihm eben in dieser Verfassung möglich war, an ihn krallte. Um ihn stand es ja noch schlimmer. Er kam in einem geräumigen Zimmer an, in dem eine Ecke mit einem Bett und einem kleinen Tisch ausgestattet war. Ein zwei Stühle standen auch im Zimmer herum. Irgendwas erzählten sie ihm, die Fischer, doch er achtete nicht darauf. Er konnte es gar nicht mehr richtig wahrnehmen. Für seine Verhältnisse legte er Shanks sanft auf das Bett und viel kurz darauf auch schon in den ebenfalls vorhandenen Sessel in der nächsten Ecke. Er bekam noch mit, wie sie sich daran machten ihn und den anderen zu verarzten. Den Frauen wich das Blut aus dem Gesicht, als sie all die tiefen Fleischwunden sahen. Noch bleicher wären sie wohl geworden, wenn sie gewusst hätte, dass sie sich diese gegenseitig zugefügt hatten. Doch viele Gedanken ließ sein angeschlagener Körper nicht zu. Noch gerade spührte er, wie sich zarte Frauen Hände mit Hilfe von kräftigen Händen eines Mannes, um seine Wunden sorgten. Shanks eben angelegte Verbände färbten sich schon sachte rot. Um Mihawk wurde alles dunkel. Kapitel 5: Wegen des Alters --------------------------- Neugierig lehnte sich ein Mann in einem schwarzen Mantel über die Rehling eines Ausweichbootes was am Strand angelegt hatte und spähte nach einem näher kommenden kleinen Boot. Nachdenklich kratzte er sich am Kopf. Die Nußschale tuckerte auf ein anderes in der Bucht liegendes Schiff zu, was er vorher gar nicht bemerkt hatte. Die Flagge von dem Großen kannte er nur zu gut und sein Herz fing unwillkürlich heftiger an zu Pochen. Vor fünf Jahren wäre er auf einem Schiff mit einer solchen Flagge fast ums Leben gekommen. Verwundert sprang er in den Sand und tapste barfuß rüber. Die Hand flach über die Augen gehalten, um nicht von der Sonne geblendet zu werden, stand er vor dem großen Dreimaster und schaute es prüfend an. Schon ein prachtvolles Exemplar, doch sein eigens Schiff war noch wesentlich größer, überlegte er und ein breites Grinsen schlich sich auf sein Gesicht. Ebenfalls neugierig versuchte der Näherkommende den am Strand zu erkennen. Wollte ihm da schon wieder jemand in den Weg kommen und ihn von seinem Traum der Beste zu werden, abhalten? Der könnte was erleben. Langsam kam er dem Strand näher und legte an. Der Kerl im schwarzen Mantel hatte ihn anscheinend nicht bemerkt. Diese Vermutung lag Meilen weit daneben, wie er schnell feststellen musste. Denn als er sich ebenfalls den Dreimaster genauer anschaute, wusste er, warum er nun unwichtig wurde. Er seh ohne Zweifel die Flagge von Edge, dem er vor Jahren begegnet war, am höchtsen Mast wehen. Es war weit und breit bekannt, das Edge eine riesige Piraten Bande hatte, doch nur selten fand man sie, wenn sie nicht gerade Marineschiffe ausbeuteten. Als er wieder seinen Blick senkte und eigentlich den schwarzen Mantel erwartete, war dieser verschwunden. Kurz blinzelte er und, als wäre es eine Halluzination gewesen, war der Mann auch schon wieder zu sehn. Allerdings wieder sichtlich wenig an ihm interessiert, da er stur den Strand entlang ging. Schulterzuckend beschloss also Mihawk auch für sich, dass es nicht weiter wichtig war, wer da lang stiefelte und stieg aus dem Boot, um nach seinem eigentlich Ziel Ausschau zu halten, da Edge anscheinend nicht an Bord war. Er sprang aus seinem Boot, was eher einem Floß ähnelte und ging auf den nahen Wald zu, in dem er kruze Zeit später nicht mehr zu sehn war. Der Mann im schwarzen Mantel wusste hingegen genau, mit wem er es zu tun hatte und wollte jeglicher Disskusion aus dem Weg gehen. Seufzend gelangte er wieder bei seinem kleinen Schiff an und legte sich abermals seufzend hinein, um ein Nickerchen unter freiem Himmel zu halten. Gerade war er eingenickt, als die Sonne plötzlich nicht mehr durch den Strohhut auf sein Gesicht schien. Widerwillig zog er den Hut vom Kopf, um zu sehn wer ihn störte und stand mit einem Satz jäh auf den Beinen. Mit weiten Augen schaute er zum zweiten Mal in seinem Leben in Edge', dem weltbesten Schwertkämpfer, Augen. Er schien keinen Tag gealtert zu sein, aber ihn, der sich in den letzten Jahren sehr verändert hatte, nicht wieder zuerkennen. Hastig schaute er sich um und fand sich umringt von Edge Leuten. Was wollten sie? Er hatte doch nichts getan! Lediglich hier gelegen und geschlafen! Schnell verebbte der Anflug von leiser Panik in Shanks. "Lang nicht gesehen, Edge" sagte er, unbedacht auf seine Worte, die er deshalb schnell wieder bereute, weil er verraten hatte, dass er Edge schon einmal getroffen hatte. Er ließ sich nichts anmerken und hatte ruhig seine Hand auf dem Heft seines Schwertes liegen, wie er es gewohnt war. Genauso ruhig schaute er sich die finsteren Gesichter der Reihe nach an, die ihn da umgaben, bis Edge' höhnisches Gelächter ertönte: "Du meinst also, du kennst mich, Brusche? Na das wüsst ich aber!" - "Im Alter wird man senil." gab Shanks knapp zurück. "Du hast also noch weitere so anmassende Scherze auf Lager?" lachte Edge weiter. Unbekümmert ließ der Rotschopf einen Schwall von abfälligen Bemerkungen über sich ergehen. "Du hast dich ganz schön verändert, Edge. Vor ein paar Jahren hattest du noch Anstand und hast dich nicht in Selbstlob gesult." Edge verstumme, als er Shanks so reden hörte. Er hatte diesen Jungen wohl doch schon mal gesehen. So unbekümmert wie möglich nahm er den jungen Mann genauer unter die Lupe, bis ihm nach langem Schweigen ein Licht aufging. "Du bist doch nich etwa..." setzte es fast tonlos an. "Oh, ich glaub' schon, dass ich's bin!" Grinsend fühlte sich nun Shanks endlich ernst genommen. "Du bist - genau! Du bist Zabain!" Edge schlug hart auf Shanks Schulter, als wolle er damit seine Aussage bestätigen und für richtig erklären. Murrend musste ihm der Rothaarige wiedersprechen: "Nein, ich bin nich' Zabain. Aber mein' Namen wirst du wohl nich' kenn'." Seufzend stieg Shanks wieder barfuß auf den Strand. "Zabain musste vor einigen Monaten wegen dieser Klinge das zeitliche segnen." Wohlwollend klopfte er auf das Heft seines Schwertes und sah vergnügt in das entsetzte Gesicht seines gegenüber. Zabain war ein Unteroffizier Edge', was es noch unglaublicher machte, dass er Shanks mit ihm verwechselt hatte. Zabain hatte zwar ebenfalls rote Haare, aber ansonsten glichen sie sich keinen Deut. Der Unteroffizier war hochgewachsen, die Haare lang und in einen Zopf gebunden, meist mit einem blauen kurzärmligen Hemd bekleidet und dazu noch mindestens doppelt so breit wie Shanks. Langsam sah man Wut in Edge' Gesicht ansteigen; es fehlte nur noch ein Pfeifen und man hätte ihn für einen Teekessel halten können. Ohne ein weiteres Wort zuverlieren, obwohl er wohl nichts lieber getan hätte, als zu schrein, befahlt er seinen Männern mit einem Handdeut auf das Schiff zurück zu kehren. Noch ein Grund, warum Shanks seine Worte und sich selbst verfluchte. Er wollte heute endlich die Entscheidung zwischen sich und Edge. Kaum hatte er diese Gedanken beendet, hastete er auch schon zur letzten Strickleiter. Schnell war er oben angelangt und fand ein äußert sauberes und gepflegtes Deck vor. Einen Moment lang bewunderte er nun das Deck in seiner vollen Pracht, was er vom Strand aus nich sehen konnte. Allerdings konnte er nicht lange vor sich hinträumen, da ihn schon die Stimme des Schiffbesitzers aus seinen Gedanken riss. "Was willst du noch von mir?" keifte er, "Du hast mir die Nachricht überbracht, also kannst du verschwinden. Aber wenn du dies nicht augenblicklich tust, kann ich für dein Leben nicht garanti-" - "Für mein Leben garantiert nur mein Schwert und nich' das Urteil eines senilen Sacks." Zornrot stand Edge' gedemütigt da, von den Blicken seiner Mannschaft noch mehr gekränkt. "Na gut, Junge," begann er leise, "du willst es ja nicht anders." Er zog sein Schwert und wartete anscheind, dass Shanks kuschte, wo er doch nun unwillkürlich den besten Schwertkämpfer der Welt vor sich hatte. 'Ihm tut der Titel wirklich nich' mehr gut,' dachte Shanks sich, darüber seufzend, dass sein großes Vorbild so vor die Hunde gegangen war. Einen kurzen Moment später, nur einen Augenblick, kreutzen sich Edge' und Shanks' Klinge. Endlich hatte Shanks es geschafft! Der lang ersehnte Kampf stand endlich bevor. Wie in den Augen eines kleines Kindes vor Weihnachten, funkelte es nun in seinen Augen, doch anscheinend wusste Edge immer noch nicht, wen er vor sich hatte. Schlagartig wurde Shanks bewusst, dass er sich getäuscht hatte: Vor sich hatte er nicht den ehrwürdigen Edge, sondern einen hinterhältigen Betrüger. Stocksteif stand dieser Typ da und bewegte sich keinen Centimeter. Er zuckte nicht einmal mit der Wimper. Ihnen schien es, als würden sie ewig so verharren, als ein wütendes Gepolter losging. Falkenauge war zu ihnen gestoßen und forderte wie damals sein Recht ein. "Halt dich gefälligst an die Regeln! Ich bin schon viel länger auf der Suche nach diesem senilen Sack, als du! Hau bloß ab, oder du bist dran, bevor du nur einen Streich machen kannst!" Laut verkündete er seine Drohung über das ganze Deck, doch schien unwirklich und Jahre entfernt, als das Geräusch von Shanks' Schwert zuhören war, was er wieder in die Scheide gesteckt hatte. Langsam, so kam es Mihawk vor, drehte sich der Mann in dem schwarzen Mantel zu ihm um und erst jetzt wurde ihm schlagartig klar, wen er da gerade so angeraunzt hatte. Fünf lange Jahre hatte er diesen kleinen Kerl nicht gesehen und nun plötzlich stand er mit genau dem Lächeln vor ihm, wie schon beim letzten Treffen mit Edge. "Lang' nich' gesehen," durchbrach Shanks Stimme die eingetretene Stille und lächelte weiter in Falkenauges Richtung. "Ich hoffe du kommst nich' wieder auf solche dumm'n Ideen, das wir ausfechten müss'n, wer als erstes gegen ihn antret'n darf. Hast ja geseh'n, dass es reine Zeitverschwendung is'." Seine Stimme klang freundlich und gelassen, vollkommen gegensätzlich zu der vor fünf Jahren. Verlangend wartete er auf eine Antwort, doch Mihawk schaute ihn nur verdutzt an. Wenn er jemanden hier erwartet hatte, dann auf keinen Fall ihn. "Und wie willst du sonst rausfinden, wer gegen ihn kämpft?" Etwas besseres fiel dem Perplexen in diesem Moment nicht ein. Laut stöhnte Shanks auf und schaute genervt weiterhin Falkenauge an. "Nun sag', was du willst. 'Türlich, gegen ihn kämpfen, aber willst du nun erst, oder bleibst du da noch lange so stehn?" Ungeduldig fing er an mit dem Fuß auf- und aubzuwippen. Leise zählte er von zehn runter und beschloß dann, da der Schwarzhaarige immer noch nicht reagierte, ihn einfach zu ignorieren. Wieder einen kurzem Moment später, als Mihawk endlich wieder ganz bei Sinnen war, hatten Shanks und Edge schon mit ihrem Duell angefangen. Trotz des Alters, war dieser Betrüger noch auf Trabb und bot nur wenig Angriffsfläche. Diesesmal lag es wohl an Falkenauge zuzuschauen und sich mental auf seinen zukünftigen Gegner einzustellen, dachte er. Einzugreifen missfiel ihm aus einem unerfindlichen Grund. Er schaute allerdings nicht schlecht, als der Rotschopf ins Schlingern kam und Edge dies rabiat ausnutze. Hatte er nicht ihm immer vorgehalten, wie unehrenhaft er gehandelt hatte? Shanks schaute nach unten, über was er da gestolper war und bemerkte, dass es ein straff gezogenes Seil war und sah auch noch die zwie Männer, die es hielten, als er schon einen harten Schlag am Kopf zugesetzt bekam. Kurz wurde alles schwarz um ihn und er landete am Boden. Er spürte, wie der vermeintliche Edge ihm wie damals der Echte die Klinge an den Hals hielt und nur darauf wartete zu zustechen, wenn er die Augen wieder öffnete. Kurz dachte er, diesen Gefallen würde er ihm nicht tun, aber das war feige. Dann besann er sich und bemerkte, dass er sein Schwert ja noch in der Hand hielt. Ohne Vorwarnung drehte sich Shanks auf den Rücken und schlug mit voller Wucht Edge das Schwert aus der Hand. Darüber selbst überascht, lag er wiederum kurz bewegungslos am Boden. Ein fataler Fehler, wie sich schnell herrausstelle. Die ganze Mannschaft war ein reiner Haufen von Banditen, Mördern und Dieben, mussten die beiden einst hoffnungsvollen Männer feststellen. Shanks war wieder auf die Beine gekommen, sah kurz seine Umgebung etwas verschwommen, war dann aber wieder ganz da. Um sich herum scharrten sich einige von Edge Leuten, die verhindern wollten, dass ihr Betrug aufflog. Der rote Kopf fuhr rum und suchte das Deck nach dem Verräter ab, der auch noch nahe bei stand. "Hey! Was soll das? Das is' dein Kampf, also bring' ihn auch zu ende!" Diese Worten schienen noch eine Regung in dem alten Mann zu wecken, doch nicht die, die Shanks erwartet hatte. Er sah wie sich dessen Hand hob, sie wieder niedersank und sich dann umgeben von mordlüsternen Grimassen. Dieser Dreckskerl hatte doch tatsächlich vor, ihn druch seine Mannschaft zu erledigen! Ein wilder Kampf entbrannte und lief wohl nicht ganz zur Zufriedenheit des Befehlshabers, da Shanks sich gut gegen die vielen Männer schlug. Einer nach dem anderen musste genau wie sein Captain aufgeben. Falkenauge schaute interessiert zu, als er bemerkte, das sich langsam auch ihm Crewmitglieder näherten, um ihn zu überwältigen. "So nicht," sagte er mit fester Stimme und fing ebenso wie Shanks an, sich gegen die Mannen zuverteidigen. Gerade hatte er ein paar niedergestreckt, als ein schmerzerfüllter Schrei in seine Ohren drang. Er wusste sofort zu wem er gehörte, denn er hatte ihn selbst einmal fast bis dahin gebracht. Shanks hing in der Luft; seine Arme hingen schlaff herunter und das eine Bein schien in die falsche Richtung zu zeigen. Ein massiger, übermenschlich großer Körper hielt ihn in der Luft, die Hand um seine Brust geschlossen, die er nach belieben mal fester und mal weniger zusammendrückte, um belustigt das entstellte Gesicht zubetrachten, was immer bleicher wurde. Einen kurzen Blick warf Mihawk zu dem Mann, den er immer noch für Edge hielt, der selbst fassunglos da stand und anscheind die Kontrolle über das Geschehen verloren hatte, wenn er sie jemals gehabt hätte. Dieser Riese schlug sich nun durch die Crewmitglieder in seine Richtung durch. Den Rotschopf hinter sich herschleifend. Im nächsten Moment hatte er den Entschluss gefasst und raste in schnellen, festen Schritten auf den Unmenschen zu, der wie gelähmt dastand, überascht von der plötzlichen Gegenwehr. Ein gezielter Stich, ein Hieb und zu Boden sank der schwere Leib. Edge stand bewungslos da und bevor Falkenauge die Lage überhaupt einschätzen konnte, hatte der geglaubte Schwertmeister sich sein Schwert ins Herz gerammt und kippte über die Rehling ins Meer, wo auch gleich ein gieriger Fisch die Leiche mit unter Wassen zu ziehen schien. Doch Mihawk hatte seine Gedanken schon längst wieder anderem zugewand. Über das, was gerade geschehen war, konnte er noch genug nachdenken, wenn er Shanks hier weggebracht hatte. Er hastete zu ihm rüber und lauscht, wie vor fünf Jahren, nach seinem Atem - diesesmal war er schwach zu hören und sein Burstkorb hob sich unregelmäßig. Ebenso wie damals, lud er ihn sich auf und brachte ihn vom Schiff zu Shanks eigenem kleinen Boot, in dem er ihm ein bedürftiges Lager errichtete und sein gebrochenes Bein schiente. Wie er feststellte, war ein Knochen am Fuß gebrochen, was wesentlich schneller heilen würde, als ein ganzes Bein. Ein wenig erleichtert atmete er auf und ließ irgendwann von Shanks ab, damit er sich selbst ausruhen konnte. ~~~ Die Sonne luckte gerade hinterm Horizont hervor, als Shanks zaghaft ein Auge öffnete. Er fühlte sich schlapp und gebrechlich. Kraftlos lag er da und wusste mal wieder nicht, wie er wieder in sein Boot gekommen war. Sachte richtete er sich auf, wobei er einen Schmerz an der untersten Rippe spürte, die wohl mal wieder angebrochen war. 'Warum krieg ich's eigentlich wenn dann gleich total ab?' fragte er sich selbst und schaute sich um. Neben dem Boot lag Falkenauge, der wohlig vor sich hin döste. Ganz friedlich lag er da, sah vollkommen unschuldig aus, doch Shanks durchfuhr ein Schmerz. Nicht etwa, von einer seiner Wunden ausgehen - nein, er spürte ein Stechen im Herzen. Kurz überlegte er, wie er reagieren sollte, was nun zu tun sei, als auch schon Falkenauge seine Augen langsam öffnete und herzhaft gähnte. Er brauchte ein Weile um zu kapieren, wer da nun vor ihm saß. Er sah das Profil von Shanks, sachte von der Sonne beschienen. Lächelnd beobachtete er den Sonnenaufgang. Mihawk setzte sich ebenfalls auf und beanspruchte somit wieder die Aufmerksamkeit der Verletzten. "Na, was sagst du dazu?" fragte Shanks, ohne ihn anzuschaun. "Was meinst du?" Shanks schaute doch auf. Leicht irritiert sah er Mihawk in die Augen. "Na, die Sache mit diesem ... 'Edge'." - "Wie mit diesem 'Edge'." Abermals stöhnte Shanks genervt auf. "Bist du blind oder was is' los? Sag' mir nich', du hast's nich' gerallt." Falkenauge kam sich dumm vor. Was meinte der Kleine denn nun schon wieder? "Ich versteh nicht ga-" Er brach vorzeitig ab, da der Rotschopf ihn nun ernst musterte. "Glaubst du etwas ernsthaft, dass Edge sich so verhalten würde?" Wieder stand Falkenauge im Regen. Was meinte er? Kurz wälzte er alle möglichen Gedanken, Theorien und Geschehnisse im Kopf rum, bis auch ihm endlich ein Licht aufging. "Ach, du meinst das war gar ni-" - "Mann, Blitzmerker!" Die beiden schauten sich weiterhin in die Augen, bis Shanks irgendwann aufstand. "Du solltest liegen bleiben." - "Du solltest mal deine Augen offenhalten." Kurz und knapp murrend ging Shanks in Richtung Inselmitte. Langsam riss Mihawk der Gedulsfaden. Er hatte ihn nun schon zum zweiten Mal versorgt oder versorgen lassen und trotzdem behandelte dieser Idiot ihn wie einen Dummkopf? Das ging zu weit. Er hatte viel Geduld gezeigt und ihn sogar zu erst gegen Edge kämpfen lassen - Moment! Es war ja gar nicht der Edge gewesen und seit wann wusste der Rotschopf, dass er es nicht gewesen war? Hastig sprang er auf und folgte dem Kleineren. "Sag mal, hast du mich deshalb gefragt, ob ich gegenihn zuerst kämpfen wollte?" - "Hm?" - "Du weißt schon, du hattest gefragt, ob ich zu erst wolle!" - "Ach, ja. Deshalb auch." - "Kannst du mal im Klartext reden?" - "Du bist doch kein Freund von lang'n Reden." - "Ich will es aber wissen: Wie lange wusstest du, dass es nicht Edge war und was soll dieses 'deshalb auch' heißen? Gibt es noch andere Gründe?" Shanks blieb stehen, mit dem Rücken zu Mihawk, der ebenfalls in einer kleinen Entfernung zum Stehen kam. "Er hat mich nich' erkannt und ich wollt' mir eine sinnlose Klopperei erspar'n, wo ich das Ergebnis doch schon kannte." - "Wie meinst du das denn nun schon wieder?" - "Es hätt' kein' Sinn gehabt, sich mit die zu streiten, wenn's nich Edge war. Aber einer musst' diesen Abschaum ja erledig'n oder? Bevor ich mich da ohne Grund wieder zum Krüpel schlag'n lasse, hätt' ich's dich machen lass'n." Der rote Kopf fuhr zu ihm rum und schaute ihn kühl an. "Das heißt, du hättest mich die Drecksarbeit erledigen lassen?" - 'Und das heißt, dass er meint, er sei schwächer als ich?' Shanks nickte nur unwillkürlich und drehte sich wieder zum gehen, was ihm sichtlich schwer fiel. Verwirrt stand Falkenauge da: Was macht der Kerl eigentlich immer, dass er ihn so heilos im Dunkeln stehen ließ? Langsamen Schrittes folgte er ihm, bis sie nach einer geraumen Zeit auf der anderen Seite der Insel ankamen. Kurz hielt Falkenauge inne: da war ja schon wieder dieses Schiff von diesem vermahledeiten Betrüger! Schnell berichtigte er sich: es war es nicht. Am Mast wehte eine andere Flagge. Ein Totenkopf mit drei Narben über der linken Augenhöhle, dahinter zwei gekreuzte Säbel. Geradewegs tapse Shanks auf das Schiff zu. Langsam regte sich etwas an Bord und ein Mann winkte johlend zum Rotschopf und rief die anderen Männer, die anscheind noch schliefen. Mihawk betrachtete den großen Dreimaster und begriff erst nicht. Wem gehörte bitte dieses Schiff mit dieser absurden Flagge? Dann hörte er einen bloden Lockenkopf feixen: "Captain! Da bist du ja endlich wieder! Wir haben uns schon gefragt, ob du auf dem Schiff Biervorräte gefunden hast!" Lachend stiegen einige von Bord. Ein großer Typ mit langen schwarzen Haaren begutachtete Shanks Fuß und schaute ihn leich vorwurfsvoll an. Doch der Verletzte lachte bloß mit den anderen und schickte die meisten kurzerhand wieder zurück auf's Deck. Mit dem einen großen Mann an der Seite kam er zurück zu Falkenage gehumpelt, der immer noch staunend da stand, auch wenn er sich nichts anmerken ließ. "So wie du, hab ich mir in den letzt'n Jahr'n 'nen Namen gemacht, Falkenauge." Leicht verwundert schaute nun Shanks' Matrose Mihawk prüfend an und grinste dann weiter vor sich hin. Da niemand etwas sagte, sprach Shanks weiter: "Hab's endlich geschafft mich von diesen Versagern loszueis'n und hab'ne eig'ne Bande gegründet, aber das brauch' ich dir ja nich' sagen: is' ja offensichtlich." Lachte er und deutete auf seinen Matrosen. "Mein Vize, Ben Beckman. Komm' in seiner Nähe bloß nich' auf falsche Gedanken, sonst has't bald Blei im Kopf." Scherzte Shanks vor sich her. Falkenauge hatte sein all-a-round-ich-bin-ein-Gefühlsbolzen-Gesicht aufgesetzt und starrte kühl in Shanks Augen, der sich davon nicht beirren ließ. "Tja, mehr wollt' ich hier auch nich'. Hatt' ja gehofft, dass ich wirklich Edge treff', aber was soll's. Pech gehabt. Seh'n uns also beim nächsten Mal." Shanks hob eine Hand zum Abschied und stapfte weiter lachend mit Ben, der gerade die Miene verzog, weil Shanks ihn wohl auf den Arm genommen hatte, zurück zum Schiff. Kurze Zeit später, hatte die Piraten Bande abgelegt. Shanks saß allein in seine Kajüte und dachte über das Geschehen nach und über Mihawk. Falkenauge ging wieder zurück zu seinem Floß ähnlichem Schiff und verfluchte sich selbst, da er zwar von 'Shanks' Piratenbande' gehört hatte, aber niemals daran gedacht hatte, dess es sein Shanks sein könnte. Aber er hatte anscheind von ihm gehört. Nachdenklich stieg er auf sein Floß und schipperte wieder zurück in die Richtung, aus der er Tags zuvor gekommen war. Kapitel 6: Wie an einem frischen Wintermorgen --------------------------------------------- Er streckte sich gähnte laut. Lustlos quälte er sich aus dem Bett. Irgendjemand krackelte auf der Straße rum. Eins stand fest: sollte dieser jemand ihm begegnen, war es seine letzte Begegnung. Knurrend schnappte er sich Mantel, Hut und Schwert und tapste immer noch lustlos die Treppe hinunter. Sein Zimmer war leider an der Straßen abgewandten Seite und deshalb musste er erst einmal auf die Straße selbst, um zu sehen, was los war. Draußen war es eisig kalt und Schnee lag am Wegrand. Es fröstelte Shanks und er schlung den Mantel fester um seinen Körper, was nicht viel brachte, da seine Hose nur bis knapp unter die Knie reichte und der schwarze Mantel auch nicht sonderlich dick war. Es war nichts mehr zu hören. Anscheinend hatte der Schreihals es sich anders überlegt oder jemand war ihm zuvor gekommen und hatte ihm ein Ende bereitet. Normalerweise hätte ein solcher Gedanke Shanks kein Lächeln auf die Lippen getrieben, aber wer ihn aus seinem lang verdienten Schlaf riss, konnte ruhig ein wenig leiden. Nur gut, dass er ihm wirklich nicht begegnet war. Langsam kam er dem Hafen näher, wo auch schon der Grund für das Geschrei zu sehen war. Laut seufzte Shanks auf und ging gerade wegs auf den Angekommenen zu. Sein kalter Blick, ließ es Shanks noch kälter werden, wenn es überhaupt noch ging. In diesem Moment war ihm so gut wie gar nichts recht und Falkenauge gehörte eindeutig zu diesen Dingen. "Na, alter Freund, was treibt dich in diese kalt'n Gewässer? Man hat dich ja nich' lange genug nich' geseh'n." Stumm knurrend wandte sich Mihawk zu Shanks und beäugte ihn ausgibig ohne ein Wort zu sagen. "Schweigsam wie eh und je. Eins muss man dir lass'n: du bleibst dein' Ansichten treu. Aber anscheind nich' deinem alten Schwert. Das Teil auf deinem Rücke sieht mir arg nach 'nem neu'n aus." Scherzelte Shanks mal wieder rum und trat nahe zu Falkenauge, der immer noch kühl auf ihn herrab schaute. Abermals seufzte Shanks und wandte sich wieder von Mihawk ab. "Lust auf'n Bier? Hier draußen friert man sich ja sonst was ab." sagte er bibbernd und maschierte in Richtung einer nahen Taverne, gefolgt von Falkenauge, der immer noch kein Wort gesagt hatte. In der Taverne saßen lediglich ein paar düstere Typen und wenige besoffene Piraten lallten laut vor sich hind erzählten, was sie alles tolles gemacht hatten, aber nicht stimmte. Diese Leute missachtend setzte sich Shanks in eine Ecke und wartete, dass Falkenauge sich zu ihm setzte, was auch bald geschah. Ein unfreundlicher und übermüdeter Wirt trat zu ihnen und Shanks bestellte zwei Bier. Er konnte die Laune des Wirts gut nachempfinden. Er würde jetzt auch lieber in seinem warmen Bett liegen und bis in die späten Morgenstunden weiter schlafen, aber nun saß er nun mal hier. Als er so den Gang des Wirts verfolgte, fiel ihm irgendwann auf, dass Mihawks Augen starr auf ihn gerichtet waren. Lächelnd wandte er sich diesem zu und wartete darauf endlich ein Wort von ihm zu hören. Doch darauf wartete er lange. Der Wirt hatte schon die Biere gebracht und Shanks hatte seine Krug schon halb geleert, als Falkenauge endlich den Mund aufmachte. "Du hast nachts wohl nichts besseres zu tun, als am Hafen rum zustreunern und Leute abzufangen, um dich mit ihnen zu besaufen." Der Rotschopf blinzelte ein paar Mal und schaute nun ihn stumm an. "Und du hast schlechte Laune, wie immer, was?" Er setzte den Bierkrug an und leerte ihn auf ex. "Na wenn dir meine Gesellschaft so zu wider is', werde ich ma' wieder geh'n." Sagte er und tat es. Er stand auf, ging zu Theke und bezahlte den Wirt. Keinen weiteren Blick auf Falkenauge verschwendend verließ er die Taverne und schlug eine Richtung ein, jedoch nicht die, in der seine Herberge lag. Vielleicht lag es daran, dass er übermüdet war, vielleicht aber auch an dem Bier, was heute abend bestimmt nicht sein erstes gewesen war. Noch wärmte der Alkohol ihn ein wenig von innen, doch schon bald wurde ihm wieder kalt, als er da so auf einer recht hohen Klippe langspazierte und der Wind kalt um seinen Kopf wehte. Der Mond schien kühl auf ihn herab und verdarb ihm die letzte Lust auch nur noch einen Schritt zu gehen. Er ließ sich auf einen nahen Stein plumpsen und schaute stumpfsinnig in den Himmel, wo die meisten Sterne von dünnen, nebligen Wolken bedeckt waren. Dann hörte er nahe Schritte. Er scherte sich nicht drum, hier konnte ja jeder lang gehen wann und wie er wollte. Erst als sie neben ihm verstummten und ein mondbleiches Gesicht den selben verdeckte, bemerkte Shanks, dass Falkenauge ihm gefolgt war. Er richtete sich langsam auf und schaute immer noch verdutzt in Mihawks Gesicht, der sich neben ihn auf den Stein setzte. 'Was will der denn nun noch?' dachte Shanks entnervt, denn so eine depressive Gesellschaft war nicht nach seinem Geschmack. Diesesmal würde er nichts sagen. Konnte er doch selbst den Mund auf machen und die peinliche entstehende Stille durchbrechen. Leicht eingeschnappt drehte Shanks sich von Mihawk weg und bibberte weiter vor sich hin, was ihn in diesem Moment reichlich wenig störte: Es ging ums Prinzip! Falkenauge hingegen fand Shanks verhalten irgendwie belustigend. Ihn so eingeschnappt zu sehen, war selten und er wirkte wie so oft sehr kindisch, obwohl er doch schon Mitte oder vielleicht sogar Ende zwanzig war. Natürlich fiel ihm auch auf, das Shanks fror. Lange beobachtete er das zitternde rote Haar, was größten Teils von seinem Strohhut bedeckt wurde. Irgendwann wanderte auch sein Blick zum Himmel, wo immer noch nur wenige Sterne zu sehen waren, dafür aber der Mond hell durch die Wolken schien. Unbemerkt von Shanks war Mihawk näher an ihn ran gerückt. Sachte legte dieser nun seine eine Mantelhäfte um den Frierenden und seine Hand auf dessen Schulter. Shanks war leicht zusammen gezuckt und starrte in Richtung Nirvana. Was machte Falkenauge da? Okay, ihm war schon kalt und er begrüßte den warmen Mantel, aber - ging das nicht auch ohne seine Hand da auf der Schulter? Ihm lief ein Schauer über den Rücken, als er Falkenauges Atem ganz nah an seinem Ohr spürte. Der große Mann saß nun dicht an ihm und drückte ihn sanft an sich. Eine leichte Röte stieg Shanks ins Gesicht. Warum? Warum fing es in seinem Bauch an zukribbeln? Und warum fühlte es sich so gut an, so an ihm zu lehnen? Er dachte sich, er sei eingeschlafen. Das konnte nicht Falkenauge sein. Pah, der würde sowas doch niemals machen, dieser Gefühlsbolzen. Aber gegen dieses Gefühl in ihm konnte er nichts mehr machen. Schon bei ihrem ersten Treffen, hatte er es ganz tief in sich gespürt, aber es war damals noch so schwach, als hätte es gar nicht existiert. Er hörte sein Herz laut pochen und hatte Angst, dass Falkenauge es hören könnte. Ja, Falkenauge. Was dachte er sich bloß dabei? Wahrscheinlich wollte er sich nur nicht weiter anschaun, wie er fror. Mehr nicht. Doch da irrte sich Shanks. Es hatte Mihawk große Überwindung gekostet. Und nun wusste er nicht weiter. Innerlich verfluchte er sich, dass er es überhaupt gemacht hatte und verstand nicht einmal, warum er Shanks immer noch an sich hielt. Tonlos seufzte er und suchte auf dem leise rauschenden Meer eine Antwort auf seine Frage. Leider fand er sie nicht. Nicht dort. Er bemerkte, wie Shanks seinen Kopf langsam gedreht hatte, da er mit dem Strohhut seine Schulter streifte. Der Kleine schaute verlegen zu ihm auf und sah genauso ratlos aus, wie er wohl selsbt aussah. Der Augenblick schien (schon wieder) eine Ewigkeit zu dauern. Falkenauge hielt dieser Spannung nicht mehr aus. Sachte senkte er seinen Kopf und schaute dabei in Shanks Augen. Er konnte seine Augen nicht von ihm lassen. Shanks spürte seinen Atem warm auf dem Gesicht. Er wusste nicht, was er machen sollte und noch weniger wie er reagieren sollte, auf das, was Mihawk da offensichtlich vor hatte. Oder ob er das überhaupt wollte! Er saß im Arm des bekannten Falkenauges, seinem größten Rivalen und dieser versuchte offensichtlich ihn zu küssen! Sie waren beide Männer! Was sollte das? Kurz bevor Falkenauge nahe genug gewesen war, um seine Lippen zuberühren, wandte Shanks seinen Kopf jäh zur anderen Seite. Einen Moment verharrte Mihawk mit der Nase in Shanks Haaren. Das war zu viel. Er konnte selbst nich begreifen was hier ab ging und nun machte ihn auch noch der Geruch von den roten Haaren verrückt. Sein zweiter Arm, der bisher auf den Fels gestützt war, schlang sich um Shanks, der wieder leicht zusammen zuckte. War seine Geste ihm nicht offensichtlich genug gewesen? Einige Minuten vergingen. Keiner von ihnen wagte es sich zu rühren. Shanks lag wohlig warm in Falkenauges starken Armen. Mihawk selbst, hatte seinen Kopf auf der Schulter des Rotschopfs plaziert und dachte gar nicht daran ihn loszulassen. Sie hatten sich wieder beruhigt. Beiden kam ihr Verhalten kindisch vor und so langsam verschwand die Anspannung. Sie konnten sich die Situation zwar nicht erklären, aber so wie es jetzt grade war, war nichts daran auszusetzen. Irgendwann ergriff Shanks dann doch mal wieder das Wort. Er wusste nicht, warum er ihn das fragte, aber es schien ihm wichtig. "Sag mal..." - "Ja?" Bei Falkenauges tiefer, leicht rauer Stimme, lief abermals ein Schauer über seinen Rücken. "Du heißt doch nich' wirklich Falkenauge, oder?" Einen weiteren Moment trat Stille ein. Falkenauge hob seinen Kopf von Shanks Schulter und schaute ihn fragend an. "Wie kommst du denn jetzt darauf?" Unbekümmert erwiederte der Kleinen seinen Blick. "Keine Mutter der Welt würd' sein Kind Falkenauge nenn'..." sagte er stumpf. Mihawk wusste immer noch nicht, was er von der Frage halten sollte. "Ich heiße doch Mihawk, oder was meinst du?" Er blinzelte und verstand Shanks egdränge nicht. "Ach komm, Mihawk..." sagte er und schaute ihn vorwurfsvoll an. Wieder blinzelte und langsam ging ihm ein Licht auf. "Also... ähm... ja, hast recht. Aber, warum willst du das wissen?" So einfach würde er nicht nachgeben, dachte er sich und ein leises Grinsend schlich sich auf sein Gesicht. "Ich..." - 'Ja, warum will ich das eigentlich wissen?' - "Ich... ich will - lach nich' - etwas haben, was - hör' auf so zu grins'n - was haben, was son - pah!" Schmollend drehte er seinen Kopf wieder weg, den er zu Falkenauge geneigt hatte. Erst wusste Mihawk nicht, was er davon halten sollte. Er hatte leise gekichert und grinste breit. Es sah so niedlich aus, wie Shanks ihn gerade angeschaut hatte. Leise fing er an zu lachen, da der Rotschopf beleidigt nicht weniger niedlich aussah. Grimmig drehte sich dieser um und warf ihm tödliche Blicke zu. Als Mihawk nur noch lauter anfing zu lachen stürzte sich Shanks auf ihn: "Ich kitzel dich so lang', bis du mir dein' richtig'n Namen verrätst!" Mit einem leisen Aufschrei fiel Falkenauge hinten über und landete im angefrorenen Gras und Shanks auf ihm. Der Kleine setzte sich auf die Beine seines Unterliegenden und versuchte seine Drohung in die Tat umzusetzen, was ihm aber redlich missglückte. Nach einem kurzen aber erbitterten Kampf lachte Falkenauge aus vollem Herzen und hielt Shanks Hände fest. Der wiederum versuchte sich immer noch aus seinem Griff zu befreien, was aber genauso wenig funktionierte, wie seine Kitzelattacke. Langsam übernahm Mihawk die Führung. Plötzlich zog er Shanks Arme auseinander, worauf dieser nach vorne kippte. Mit einer schnellen Bewegung wurde er auf den Rücken gedreht und Mihawk platzierte sich nun seiner seits auf den Beinen des wild um sich schlagenden. Er drückte Shanks Hände über seinem Kopf auf den Boden und kam seinem Gesicht gefählich nahe. Sein Lachen verstummte und wich einem überlegenen und leicht hinterhältigem Grinsen. "Du willst also meinen 'richtigen' Namen wissen? Hab ich das richtig verstanden?" Shanks schluckte und nickte mit dem Kopf; dies war ihm sichtlich unangenehm. Eigentlich wollte er sich doch an ihm rächen und nicht von ihm 'flach gelegt' werden. "Hm, dass kann ich dir aber erst sagen, wenn du mir verraten hast, warum ich das tun sollte." - "Bist doch selbst Schuld, dass ich's dir nich' gesagt hab'." kam es kleinlaut zurück. Falkenauge richtete sich wieder ein Stück auf und betrachtete ihn von oben herab. "Na komm, sag's schon! Oder ich lass dich am kalten Boden anfrieren!" stichelte er weiter. Stimmt, der Boden war gefroren. Hätte Mihawk nichts gesagt, wäre Shanks das wohl erst auf gefallen, wenn er wirklich angefroren wäre. Doch nun, wo er sich dessen wieder bewusst wurde, fing er pormpt wieder an zu bibbern. Verlegen schaute er zur Seite und sah seinen Hut ein Stück von sich entfernt im Gras liegen. Seine Gedanken schweiften kurz ab, um die wieder peinliche Situation zu verdrängen. Doch schnell holte er sie wieder zurück, schaute aber trotzdem weiter hin zu dem Hut. "Ich möcht' etwas von dir hab'n, was sonst niemand hat." Falkenauge hatte es fast nicht verstanden, so leise und zaghaft hatte Shans es gesagt und er wollte gerade noch mal nachfragen, als es schon aus seinem Mund kam: "Ich heiße Dulacre, Mihawk Dulacre." Am liebsten hätte er sich die Hände auf den Mund geschlagen, doch mit denen hielt er ja immer noch Shanks fest. Wieder trat ein kurzer Moment des Schweigend ein. Dann schaute Shanks zögernd auf. Seine Lippen waren schon leicht bläulich angelaufen und er stotterte. "Danke, Dulacre." Nun bereute Mihawk es nicht mehr, ihm das gesagt zu haben. Er verstand immer noch nicht, waurm das so wichtig für Shanks gewesen war, auch wenn er es ihm ja gesagt hatte, aber sein Herz schlug ihm bis zum Hals, als er den wohlgehüteten Namen aus seinem Mund hörte. Eben so schnell, wie er Shanks auf den Rücken gedreht hatte, zog er ihn nun hoch und legte wieder behutsam seinen Mantel um seine Schultern und hielt ihn sanft an sich. Kurz ließ er ihn los, holte den Strohhut und bevor er ihm diesen aufsetzte, hauchte er ihm einen Kuss auf die Stirn. Shanks versteckte sein wieder leicht rot angelaufenes Gesicht unter dem Hutrand und schaute zu Boden. Falkenauge ergriff wieder das Wort: "Du hast noch etwas von mir." Fragend schaute Shanks wieder auf. Was jetzt noch fehlte in dieser -so dachte er- schwuchtelig angetouchden Stimmung, war eine so schnulzige Liebeserklärung, wie die, zu der Falkenauge gerade ansetzten könnte. Das, was er allerdings sagte, bevor Shanks sich wieder einmal Gedanken über eine mögliche Reaktion machen konnte, versetzte ihm einen Schlag. "Du hast meinen Traum." Kurz hielt der Rotschopf den Atem an, ging einen Schritt zurück und all die Gefühle, die eben noch in ihm gefährlich aufbrodelten, waren mit einem Mal verpufft. Schroff und kühl kam es aus seinem Mund: "Den haben viele, Mihawk." Und schon waren sie wieder dort angelangt, wo sie schon so oft aufgehört hatten. Shanks Augen funkelten durch ein unergründliches Licht, da die Sterne und der Mond nun vollkommen hinter dichten Wolken verschwunden waren. Sie starrten sich gegenseitig an und die nächsten Worte hätte alles zerstört. Sie würden alles zerstören. Und das taten sie auch. "Aber du bist mein einziger Rivale -" fing Falkenauge an, wurde aber von einem müden 'Gute Nacht' unterbrochen. Shanks hob wie üblich die Hand zum Abschied und verschwand hinter einem einsetzenden Schleier von Nieselregen. Mihawk blieb eine Weile regungslos stehen und wütend wie er war legte er früh am nächsten morgen ab - konnte der doch sehn, wohin ihn was-auch-immer brachte. Kapitel 7: Mal ein ganz normaler Tag - Shanks --------------------------------------------- "Hisst die Segel," schallte eine laute Männerstimme über ein nicht gerade großes Schiff. Sofort wurde der Befehl aufgeführt. Die Mannschaft gehorchte seinem Käpitain, auch wenn sie noch nicht lange existierte. Lachend schmiss sich der junge Käpt'n in eine Hängematte und genoss die kühle Meeresbrise. Sie wollten heute abend, wenn es dunkel geworden war, an Land gehen und ihre Vorräte aufstocken. Lange wurde disskutiert, ob sie es nicht lieber im Hellen machen sollten, da die Marine anwesend auf der kleinen Insel war und ihnen ja nachts noch leichter Fallen stellen konnte, doch der kleine Käpt'n wusste sich durchzusetzen und auch was seinen Männern gefiel. "Wenn wir heute nacht vor Anker gehn, besaufen wir uns noch mal so richtig in der kleinen Taverne am Strand," grinste er vor einigen Stunden in die Runde. Dafür waren natürlich alle zu haben und wiedersprachen nicht mehr. Und wie gesagt, kam es dann natürlich, denn auch wenn der kleine Pirat nicht so wirkte, konnte er planen und alles so hinbiegen, wie es ihm gefiel, wie er ja schon am Vormittag bewiesen hatte.(repeat! >.<) Leise rauschte das Schiff in den Hafen ein. Die Marine hatte nichts erwartend keine Nachtwache aufgestellt und die Soldaten hatten sich schlafen gelegt. Ein Teil der Mannschaft machte sich auf die Suche nach essbarem, die andere nach Schießpulver oder ähnlichem. Der Rest wartete vorerst auf dem Schiff. "Zum Glück war der alte Farmer mal Pirat," scherzte Ben und klopfte an die Haustür des Alten. Einen kleinen Spalt wurde sie geöffnet und ein graues Auge musterte von oben bis unten. Dann schob sie ein breit grinsender weißhaariger Mann auf und hieß die drei willkommen. Ben war mit Lucky Lou und einem anderen gekommen. "Ich hab mir schon gedacht, dass ihr das seit. Ich hab euch heute Mittag in der Süd-Bucht gesehen," raunte er und zerrte ein paar Kisten und Fässer aus einem Wandschrank. Die drei jungen Männer halfen ihm und wurden auch noch beauftragt ein paar Säcke von draußen zu holen. So viel wie das war, konnten sie gut eine Weile auf See bleiben. Überaus dankbar machten sie sich daran die Sachen zum Schiff zu tragen. Mit ein paar mehr Leuten holten sie dann den Rest. Yasopp hatte in der Zeit einen alten Bekannten wieder getroffen und war mit ihm und paar gefolgten der Piratenbande zu seinem Schiff gegangen, was etwas abseits stand. Dort erlangten sie so aller Hand Klimmbimm, den man wahrscheinlich niemals brauchen würde, aber vielleicht konnte man damit etwas Stimmung machen. Wilde Pläne schmident, wie man mal wieder Shanks reinlegen könnte, betrachtete er sein Erbeutetes. Das Tragen des Schießpulvers und der Kanonenkugeln überließ er den anderen. So fanden sich alle nach geraumer Zeit wieder beim Schiff ein. Außer dem Käpt'n. "Hat wer gesehen, wo er hin ist," nörgelte Ben, der schon so einen Verdacht hatte, der er ohne sie schon mal in die Kneipe vorgegangen war. Und zu dessen Glück lag er falsch. Denn just in diesem Moment trat Shanks hinter ihn und grinste lediglich, ohne auch nur den Ansetz einer Erklärung zumachen. Ben schüttelte den Kopf und forderte dann endlich die anderen dazu auf, zur kleinen Taverne zu gehn. Johlend machte sich die Mannschaft auf den Weg. ~~~ Am nächsten Morgen war die Stimmung gedämpft. Alle lagen mit einem Kater auf dem Deck verstreut. Als die Sonne schon am aufgehen war, hatten sie wieder auf ihr Schiff zurück gefunden und waren wieder zur Süd-Bucht geschippert. Glaubten sie. Vorsichtig blinzelte Shanks gen Himmel. Murrend richtete er sich auf und spührte sofort einen stechend Schmerz. Irgendwann würde er das Trinken aufgeben, schwor er sich zum abertausensden Mal. Er ging zur Rehling und atmete tief druch, schaute sich um und beschloss an Land zu gehn. Leise tapste er zu Ben und nuschelte ihm ins Ohr, dass er in ein oder zwei Stunden wieder da sei. Dann sprang er auf den Strand. Kurz betrachtete er sich das Schiff, das ganzschön weit auf den Strand aufgelaufen war, aber hatte dann doch keine Lust sich über die abgescharbte Farbe zu ägern. Nachdem er eine halbe Stunde gen Süden gelaufen war und vor sich den westlichen Hafen von gestern abend bemerkte, fiel ihm auf, dass sie in der Nord-Bucht lagen und nicht in der Süd, aber das musste ihn nun auch nicht stören. Leise vor sich her pfeiffend ging er weiter Richtung Stadt. Dort angekommen blieb er irgendwann vor einem kleinen Laden stehen. Im Schaufenster waren Schwerter ausgestellt. Lächelnd trat er ein und eine kleine Glocke oberhalbt der Tür ertönte. Sofort wurde der Beistzer hellhörig und begrüßte ihn freundlich: "Guten Morgen! Sie wollen bestimmt ihr Schwert abholen, stimmt's? Ich habe mich noch gestern abend dran gemacht und habe es gerade fertig." Strahlend holte der ältere Mann ein eingewickeltes Bündel aus dem Nebenraum und reichte es dem Rothaarigen. Dieser wickelte das Heft frei und zog die Klinge ein wenig aus der Scheide. "Super! So gut sah's schon lang' nich' mehr aus," verkündete er glücklich. Nach ein wenig Fachgesimpel wurde dann gut bezahlt und er ging wieder seines Weges, der ihn wieder zurück zu seinem Schiff führte. Kapitel 8: Nachwort ------------------- zur ganzen FF(1.vor Beendinung): Ich finde Dulacre und Shanks sind so ein süßes Paar! Da konnte ich einfach nicht darauf verzichten eine FF zu schreiben. Wenn ich hier irgendwem die Vorstellung zuerstöre, tut es mir leid, aber dann solltet ihr einfach nicht die FF's von anderen Leuten lesen, oder? ^_~ Nyoa, ich find sie bisher so mittelmässig. Passt überhaupt nicht zu mir. Ich schreibe am liebsten verdorbene Parodien. Davon habe ich auch genug noch aufem Rechner! Und wenn ich sie überarbeitet habe, werdet ihr davor nicht mehr sicher sein! xD Oder blutige und unverständliche Fantasy-Stories... Aber in letzter Zeit hab ich so'nen komischen Hang... Mal sehn, ob ich all die Kapitel hinbekomme, die ich wollte. Zu erst sollte die FF maximal 2-3 DinA4 seiten ham. Dachte das könnte knapp werden und also ich dann so anfing, hatte ich 4 angesetzt. Aber das reicht mir irgendwie auch nicht... nur 4 Begegnungen? ó_Ô also dachte ich so an 5... Steigerung, wa? xD Hm, ich denke ma, es werden so viele, wie ich Bock auf die Story hab, is ja klar, ne? Weil ich eigentlich eine andere begonnen hatte.... *drop* aber ich laber zu viel! diesen scheiß liest sich doch keiner durch! ^^" zum 1. Kapitel: ich kann den stil da an machen stellen nicht leiden... is komisch geworden... und viel länger als geplant... und viel zu ernst... also wird das nun fast n drama und... wenn ich mal wieder zu gute laune hab, verarsch ich die beiden n bissal... wird aber wohl selten vorkommen... *dropsel* irgendwie gefällt mir der 1. teil ... geplant war zwar ein treffen auf'nem tunier oder sowat für schwertkämpfer da halt... aber dann habe ich eine sendung über nen spinnen und skorpion melker gesehn... also: Die Idee stammt von einer Repotage auf VOX über Spinnen- und Skorpionzüchter in der Wüste. zum 2. Kapitel: hab die ersten absätze gleich hinter das erste kapitel gesetzt, sie dann aber doch abgetrennt und darauß dann gleich das 2. kapitel gemacht... nyoa... und nu habe ich gerade um 1 uhr nachts... okai... mittlerweile 2 uhr nachts das kapitel beendet... o___O *psycholach* (hallo san-chan! *wink* xD") da ich gerade erst die comms zum ersten kapitel gelesen hatte... *dropsel* nyoa... ich finde es besser als das 1. kapitel... die stelle mit den elypsen find ich ganz gut.. hat nen effekt... aber ich verfluche mich auch dafür, weil mir um diese uhrzeit keine gescheiten ausdrücke eingefallen sein... *kopfschief leg* hey! in 12 stunden hab ich klavier unterricht! *dummlach*... also: Ich meine, ich hätte mich gesteigert(, aber perfekt bin ich nicht!) und Dulacres Gefühlslage gefällt mir richtig gut. Shanks hab ich irgendwie 'klein gemacht'... *eindös* zum 3. Kapitel: hm, is schon ne weile her, das ich es geschrieben habe... mir is gerade erst aufgefallen, dass ich ich drei für vier gehalten habe... das 'nachwort' von 4 is also n bissal falsch, hab's im glauben des dritten geschrieben, aber egal. am 3 kapitel gefällt mir der schluss nich... ich krieg mihawk nie so hin wie ich will... und leider mutiert die geschichte mehr zur sicht falkies... sollte doch eigentlich aus shanks sein... aber wenn der nur dumm rum liegt und 'tot spielt'...! >___< hm... ansonsten find ich's ganz gut! ma wieder n gressalicha style und ne schreckliche zusammenhangslosigkeit und furchtalüches geschwafel... zum 4. Kapitel: erstmal wundere ich mich gerade, dass ich es geschafft habe, das hier her zubekommen... steht gerade in "stormy day's", aber das wird ganz schnell korrigiert! ^^" also, mal wieder nich besser als die anderen... -_-" wer hätt's gedacht. heute hab ich mich endlich mal um 2... es is schon wieder nach 0 uhr... gestern habe ich endlich das 4. kapitel beendigt. es is mal wieder vollgepackt mit sinnlosen formulierungen und irgendwie -wer hätt's gedacht- gefällts mir nicht. anderer seits find ich's auch ganz gut, aber leider konnt ich nich all meine gedanken einbringen... egal, nu isses fertig! ^^ muss die story ja auch mal voran bringen, wo ich mir doch nur noch zwei weitere kapitel gebe... -_-" obwohl... ehrlich gesagt, gings diesesmal trotzdem nich viel weiter ... *drop* nyoa... nu habt ihr's und ich hoffe es sind nich mehr all zu viele fehler drin... hab mir mal die alten teile durchgelesen und so einiges dran verbessert. wenn's mal nich mitten in der nacht is, lad ich mal die überarbeiteten formen hoch... zum 5. Kapitel: ging ma richtig schnell wa? hab gerade erst das 4. in der nacht geschrieben und nächsten mittag -3 stunden nach dem ich aufgestanden bin, also so gegen 16 uhr- gleich das nächste! ich will endlich das ende schreiben! nun wird's ja erst richtig lustig! xD mehr oder minder nun ma... wenn ich da so an den armen shanks denke... *seufzal* nyoa... falky benimmt sich hier zwar a bissal sehr seltsam, aber er gefällt mir besser, als im letzten kapitel. shanks hingegen wird immer abstruser... o_O" es gibt da so'nen inoffiziellen spruch, dass haustiere irgendwann wie ihre besitzer werden... ob das bei storycharan so ähnlich is? ^^" ich hoffe ma nich... nyoa... dieses mal hab ich das kapitel noch gar nicht überlesen, also könnten massig fehler drin sein. verzeit bitte, aber eigentlich müsstet ihr's ja von mir gewohnt sein! xD nyoa... muss auch mal das schlafliche segnen... (spiele eigentlich noch a bissal rpg's...) hoffe ihr seid nun schon mächtig gespannt auf's letzte kapitel! ^^ hab schon genau vorstellungen. sag ntrl noch nichts. mal sehn ob ich darein all meine gedanken krieg, was ich ja in den anderen nich geschafft hab... ._." zur Shanks-Story: wie gesacht: eigentlich war das mal das dritte kapitel. nu halt nicht mehr. es hat keinen großartigen sinn, aber ich fand's irgendwie doch zu schade zum löschen. so keine handlung is doch auch mal was schönes! ^.~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)