Genieße den Augenblick von Eona_ ================================================================================ Kapitel 21: Kapitel 21 ---------------------- Ich lehnte gegen die Mauer des Gebäudes, langsam sammelten sich die anderen Kursteilnehmer, nur noch ein paar Wenige und die Tanzlehrerin fehlten. "Buh!", machte es neben mir und ich zuckte leicht vor Schreck zusammen und drehte mich um. "Dimitry... Was soll das? Sag mir doch normal Hallo.", sagte ich zu meinen Tanzpartner und lächelte. Wir tanzten schon lange zusammen und waren deswegen gut aufeinander eingestellt. Nur bei den Momentanen Tanz hatte er Schwierigkeiten mit mir. er konnte es zwar, aber ich machte viele Fehler. "Wo ist deine Mutter?" "Sie muss heute arbeiten, ich bin hier her gelaufen. Wie gehts Mary?" Dimitry war schon Anfang 20 und war, seit ich ihn kannte, mit seiner Traumfrau Mary zusammen. Er lächelte mich leicht verlegen an, was selten bei ihn war, denn eigentlich wirkte er meist eher kühl, außer wenn es um seine Freundin ging. "Wir sind jetzt verlobt...", gestand er mir und band sich seine langen Haare zusammen, als die Lehrerin endlich eintraf. "Echt? Verlobt? Gratuliere!", sagte ich begeistert und folgte den Anderen rein ins Gebäude. Unser kurzes Gebräch wurde Unterbrochen, als wir in die Umkleideräume gingen um uns unsere Trainingssachen an zu ziehen. "Adaliz?" Ich zog mir gerade mein Bauchfreies Top und meine kurzen Shorts an als die Tanzlehrerin zu mir kam. "Ja?" "Hast du Zuhause geübt? Letzte Woche war nicht deine beste Stunde." Ich seufzte still. Nein geübt hatte ich nicht, ich hatte andere Sorgen gehabt verdammt! "Nein... Aber heute streng ich mich mehr an." "Adaliz! Du hast viel Talent, aber du musst dich mehr anstrengen! Bei den Standardtänzen bist du die BESTE, aber bei den lateinamerikanischen bewegst du dich wie ein Stock!" In Gedanken rollte ich mit den Augen, aber äußerlich nickte ich nur während ich meine Haare zu einen Dutt zusammenband. Herr Gott, wenn ich alle Tänze schon könnte würde ich doch sicher nicht mehr zur Tanzschule gehen, sondern schon bei Turnieren kräftig mitmischen! "Wie ich bereits sagte, heute wirds besser.", meinte ich nur knapp und ging in die Halle, wo Dimitry schon auf mich wartete. "Na, musstest du dir wegen letztes Mal einen Text anhören?" "Natürlich... Siehst du, das passiert wenn man bei einer Sache die Beste ist, schon erwarten alle das man alles kann. Nächstes Mal verhau ich die Standardtänze so sehr, das mein Rumba richtig gut daneben aussieht." Mein Tanzpartner schmunzelte und schüttelte den Kopf. "Wärm dich lieber auf, bevor du auf noch mehr seltsame Ideen kommst." Ich lauschte unserer rhythmischen Aufwärmmusik und machte meine Dehnübungen, auch wenn ich durch den Spaziergang eigentlich schon völlig Einsatzbereit war. Ich überlegte kurz Dimitry noch mal auf seine Verlobung anzusprechen, verwarf allerdings diesen Gedanken als ich den strengen Blick der Lehrerin sah. Ich hätte bei den Standardtänzen wirklich schlechter sein sollen, jetzt war ich auf ihren Schirm. Ich hatte zwar früher mal Ballett gelernt und war dadurch ziemlich gelenkig, aber trotzdem hatte ich einfach nicht diesen Rhythmus für die lateinamerikanischen Tänze. Die Aufwärmung war vorbei und ich gesellte mich wieder zu meinen Partner. Die Lehrerin stellte sich vor uns und musterte ihre Schüler streng. "Also, wir gehen nochmal den Ablauf durch. Es ist eigentlich ganz einfach!" Ja, das sagte sie immer... "Gehen wir erst die Reihenfolge der Herren durch. Also, die Herren beginnen mit Schritt mit rechts, nach rechts. Dann Schritt mit links nach vorne und dann den Fuß voll belasten. Als nächstes den RECHTEN Fuß voll belasten, den linken entlasten. Einen Schritt mit links seitwärts nach links machen. Nun 2 Schläge warten. Hüfte bewegt sich aber. Dann den Rechten Fuß rückwärts setzen und voll belasten. Als nächstes den Vorderen linken Fuß voll belasten. Und zum Schluss den Rechten Fuß seitwärts nach rechts setzen. 2 Schläge warten. Hüfte bewegt sich. Und dann beginnt ihr wieder von vorn. Und immer auf den Rhythmus achten meine Herren!", ermahnte sie alle, während alle männlichen Tänzer versuchten die genannten Schritte zu tanzen. "Nun zu den Damen..." Oh Gott... Ich schluckte und machte mich bereit genau ihren Anweisungen zu folgen. "Es ist eigentlich das gleiche wie bei den Herren, nur Spiegelverkehrt. Hört genau zu und macht es mir nach." Sie drehte sich mit den Rücken zu uns, sodass sie in den Spiegel sah, der die ganze Wand beanspruchte. "Wir beginnen mit Schritt links, nach links. Mit Schritt rechts nach hinten und dann den Fuß voll belasten. Dann den linken Fuß voll belasten, den anderen dafür entlasten. Alle mitmachen meine Damen! Einen Schritt mit rechts seitwärts nach rechts machen. Nun 2 Schläge warten, dabei die Hüfte laufen lassen. Nicht die Hüfte vergessen Adaliz! Als nächstes den linken Fuß vorwärts setzen und voll belasten. Dann folgt den hinteren rechten Fuß voll belasten. Und natürlich den linken Fuß seitwärts nach links setzen. 2 Schläge warten. Hüfte bewegt sich! Dann geht das alles wieder von vorn los. Ist doch gar nicht so schwer, oder meine Damen?" Jetzt stands fest, Rumba war meine Hölle und diese Frau schaufelte mit voller Begeisterung mein Grab. "So, versuchen sie erstmal allein sich diese Schritte an zu eignen und dann, wenn sie sich dabei sicher sind, versuchen sie es zusammen. Und immer im Rhythmus bleiben!" In Gedanken sprach ich die Schrittfolge nach und bewegte mich dazu, das schwere war dabei nicht aus den Takt zu kommen und Synchron mit der Musik zu sein. "Adaliz! Beweg die Hüften! Beim Rumba tanzt der ganze Körper! Alles bewegt sich, nichts hält still. Alles ist eine flüssige Bewegung die im völligen Einklang ist mit dir, der Musik und deinen Partner. Ich will Leidenschaft sehen!" Ich weiß nicht was sie wollte, das Leiden schafft mich doch sichtlich. Ich war doch keine Bauchtänzerin verdammt nochmal! "Meine Damen und Herren, das was sie hier üben sind die GRUNDSCHRITTE. Das ist noch nicht mal Ansatzweise der ganze Tanz! Also bitte ich will Ergebnisse sehen!", rief sie durch den ganzen Saal und ich seufzte. Sie stellte das immer so leicht dar. Ich schloss die Augen, konzentrierte mich auf die Musik und die Schritte und ließ mich von der Musik tragen, ohne weiter auf meine Umgebung zu achten. Tanz war nicht das Abkämpfen von einer festen Schrittfolge, Tanzen war ein Ausdruck von Freiheit Mit einen Punkt hatte die Lehrerin Recht: Ich musste im Einklang sein mit mir und der Musik. Ich machte meinen Kopf völlig frei und Bewegte mich nur noch zu der Musik. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)