I will never forget you von Yuna-hime ================================================================================ Kapitel 1: There are these Moments ... -------------------------------------- Es gibt da Momente in denen ist es okay. Es gibt Momente, da liegt man auf dem Küchenboden und weint. Man weint still mit der Frage warum man das verdient hat. Es gibt Moment da lächelt man und ist glücklich. Es gibt viele Momente, aber alle haben diesen Beigeschmack. Den 'Was wäre wenn' Beigeschmack. „Alles gut?“ Langsam, vielleicht zu langsam um meine nächsten Worte glaubhaft rüber zu bringen, hob ich den Kopf und sah Naruto an. „Ja, alles gut.“ So gut wie es eben heute sein könnte. „Soll ich dir Hinata schicken? Sie hilft dir bestimmt gerne beim Fertig machen.“ „Nein. Ich wäre lieber noch kurz allein.“ lehnte ich ab und stand von der weichen Couch auf. Die Blicke der anderen streiften mich als ich aus dem Wohnzimmer heraus durch die Küche lief. Aber wie in den letzten Tagen schon, ignorierte ich einfach diese Blicke und setzte meinen weg fort. Im Ankleidezimmer ließ ich die Tür zufallen und lehnte meine Stirn kurz gegen das dunkle Holz. Dieser Raum kostete mich viel Kraft. Seine Klamotten waren noch hier. Als wäre er noch hier. All diese Anzüge und Hemden, die Krawatten und Fliegen. Mir war als würde er gleich zur Tür rein kommen und mich fragen ob ich nochmal kurz sein Hemd über bügeln könnte oder welche Krawatte zu seinen Schuhen passen würde. All diese Dinge die mich schrecklich genervt haben, die ich aber trotzdem gerne für ihn gemacht habe. Ich versuchte auf den weg zu meinen Schränken auszublenden was er hinterlassen hatte. Aber das T-Shirt das da vor meinem Schrank lag, das konnte ich nicht ignorieren. Vorsichtig griff ich danach, bis ich den rauen Stoff an meinem Fingern fühlte und es langsam zu mir hoch nahm. Ein ersticktes Keuchen verließ meine Kehle als ich es gegen meine Nase presste und die Holzig herbe Note inhalierte die es versprühte. Der Duft war nicht so intensiv wie an ihm, aber es reichte für einen Moment in schmerzlicher Nostalgie, der trotzdem etwas heilendes hatte. „Ach Süße.“ erschrocken riss ich meinen Kopf vom T-Shirt los und blickte zu Tür. Meine beste Freundin, Sie stand in der Tür, sah mich an und ich konnte sehen das Sie selbst nicht wusste was Sie zu tun hatte. „Ich … “ begann Sie, ließ den Satz aber in der Luft hängen. Stattdessen schloss Sie nun die Tür und kam Zielsicher auf mich zu. Ohne zu Fragen öffnete Sie meinen Schrank und schob ein paar Kleiderbügel hin und her. „Hier.“ Sie drückte mir ein Kleid in die Hand und schloss den Schrank wieder. „Ino.“ Doch Sie schüttelte nur den Kopf, das glitzern in ihren Augen verriet wie tief auch sie getroffen war. „Wenn ich mehr nicht für dich tun kann, dann lass mich wenigstens das tun.“ Ich besah nochmal den schwarzen Stoff und drehte mich dann schließlich wortlos um, hängte das Kleid an den Schrankgriff und entledigte mich meiner Klamotten. Mit einem Ruck öffnete ich den Reißverschluss am Rücken und streifte die Ärmel vom Bügel. Als ich hinein geschlüpft war, nahm ich meine Haare zur Seite damit Ino den Reißverschluss hoch ziehen konnte. „Sasuke hat es mir aus Mailand mitgebracht.“ Zögerlich wandte ich meinen Kopf zu Ino herum. „Es ist wunderschön.“ „Ich war so traurig das ich nicht mitkonnte. Italien wollte ich schon immer sehen.“ Die Erinnerung wie ich bis zur Abflughalle am Schmollen war brachte mich fast schon zum Schmunzeln. Auch Ino schmunzelte kurz, Sie hat schließlich meine Schimpftiraden darüber ertragen müssen warum mein Freund genau dann nach Mailand fährt wenn ich Prüfungsphase hatte! „Ich erinnere mich, du warst mehr als Mopsig.“ Inos Blick wurde wieder trüb und bedrückte wendete Sie sich zu meinen Schuhen. Ich tat es ihr gleich, und starrte meinen Schuhschrank an. „Glaubst du die schwarzen sind zu hoch?“ Schnellen Schrittes ging ich zu meinem liebsten Paar Schuhen und holte sie heraus. „Nein, ich glaube Sie sind perfekt.“ Also schlüpfte ich auch noch in diese Schuhe und warf einen Blick in den Spiegel, aber nicht lange. Das wollte ich nicht von mir sehen. „Wir müssen langsam los Sakura.“ murmelte Ino und hielt mir ihre Hand hin. Langsam legte ich meine Hand in ihre und ließ mich aus dem Raum führen. In der Küche versammelt standen all meine engsten Freunde, und die von Sasuke. „Bei wem möchtest du mitfahren?“ Fürsorglich streichelte mir Ino über den Rücken. „Ist mir egal.“ Kurz tauschten die anderen ein paar Blicke, bis Naruto schließlich das Wort ergriff. „Dann fährst du bei mir mit.“ Schulterzuckend folgte ich dem blondem zur Haustür, mein Blick still geradeaus gerichtete während mein Herzschlag mit jeder Minute schwächer und gleichzeitig auch unerträglich schwer wurde. Ich weiß nicht ob das meine schlimmste Autofahrt sein wird, die ich jemals durchlebt habe. Aber viel konnte sie nicht mehr übertreffen. Naruto hatte geweint, kurz nachdem wir den Hof verlassen hatten war es aus ihm heraus gebrochen. Ich hatte mein bestes getan um ihn zu trösten und die richtigen Worte zu finden. Aber es fiel mir auch so unendlich schwer etwas zu sagen, das ihn nicht noch weiter in sein Tief gerissen hätte. Naruto war sein bester Freund gewesen, wie ein Bruder den er selbst nie hatte. Alles was passiert war, das nahm ihn mindestens genauso mit, nur konnte er scheinbar besser damit umgehen. Ich hatte am ersten Tag geweint, Stundenlang. Und danach war es als wäre alles in mir drin irgendwie tot oder betäubt gewesen. Weder hatte ich Hunger, noch Durst, ich wollte auch nicht aufstehen aber schlafen wollte ich auch nicht. Das ging die ganzen letzten drei Tage so. „Sakura, es tut mir so leid.“ eine Frau in meinem Alter reichte mir die Hand und umarmte mich. Keine Ahnung wer Sie war, wahrscheinlich eine von Sasukes Geschätspartnerinnen. Ich hab diese Frauen schon immer gehasst. Meist waren Sie verheiratet mit irgendwelchen alten Kerlen die Sie viel Spaß mit deren Kreditkarten haben ließen. Und wenn dann mal wieder ein Geschäftstreffen ihrer Männer mit Sasuke anstand, schwirrten Sie um ihn herum wie die Motten ums Licht. „Danke.“ murmelte ich und nickte ihr zu. Genau in dem Moment ließ sich mich los, schniefte dramatisch und ging weiter zu Sasukes Mutter, die rechts neben mir stand. Wie Stunden kam mir dieses Händeschütteln und Trauerbekunden vor. Die Leute waren wirklich zu hauf und aus aller Welt gekommen. Einige von ihnen trauerten wirklich um Sasuke, andere wahrscheinlich nur um das Geld was ihnen durch seinen Tot vermutlich flöten ging. „Wir sollten jetzt auch rein gehen.“ Es war schön gewesen einfach noch draußen stehen zu bleiben. Dann kam einem das ganze noch vor wie ein schlechter Traum, aus dem man jede Minute aufgeweckt werden würde. Vor ein paar Tagen hatte Sasuke das immer getan, wenn ich einen Alptraum hatte. Dann hat er mich mal mehr, mal weniger sanft geweckt und mich beruhigt. Die Tatsache das er das aber nicht mehr tun würde, nie wieder in meinem ganzen langem Leben, die traf mich wie ein schlag in den Magen. Itachi, der schon jetzt einige Stumme Tränen vergoss, packte mich sanft bei der Schulter und schob mich in Richtung Kirche. Erinnerungen an meine Hochzeit flammten hoch als ich durch den kleinen Flur in Richtung Hauptraum lief. Sasuke zu heiraten war das beste was mir in meinem Leben passiert es. Eins der wenigen Dinge an denen ich nie gezweifelt habe und die ich niemals bereuen würde. Bis zur letzten Bank war wirklich jeder Platz belegt, nur die erste Reihe war noch frei, das waren dann wohl unsere Plätze. Automatisch wanderte mein Blick zu dem Sarg der dort stand, er war geöffnet und ich konnte das Profil meines Mannes sehen. Es hätte mich beinahe zu stehenbleiben gezwungen, aber Itachi schob mich weiter. Jeder Schritt in seine Richtung, ließ meinen Albtraum zu Realität werden. Er würde mich nicht aufwecken, weil er selbst auch nie wieder wach werden wird. Fast schon Hilflos ließ ich mich auf der Bank nieder und krallte mich Augenblicklich in das Polster auf den harten Bänken. Überall standen Kerzen und Blumen, die meisten waren weiße Lilien. Mein Strauß stach etwas hervor, er war für die meisten wahrscheinlich auch alles andere als schön. Es war leicht welker roter Klatschmohn. Aber ich wusste das Sasuke diese Blumen liebte, er brachte Sie regelmäßig mit, oder schenkte mir einen Strauß voll. „Stehst du das irgendwie durch?“ flüsterte Sasukes Älterer Bruder in mein Ohr. Träge ließ ich meinem Kopf zu ihm wandern, schenkte ihm ein mildes Lächeln. „Stehst du das denn irgendwie durch Itachi?“ Schmerzlich biss er sich auf die Lippen und schüttelte den Kopf. Seufzend griff ich nach der Hand in seinem Schoss, drückte Sie leicht bis er meinen Druck erwiderte. „Sasuke hat dich bewundert Itachi. Auch wenn euer letztes Gespräch nicht gelaufen ist, wie ein letztes Gespräch hätte laufen sollen. Du warst sein Held.“ Ein beben ging durch Itachis Körper, es steckte mich an und so zitterte ich auch etwas mit ihm. Das ihn der Streit mit Sasuke belastete, das wusste ich. Das schlechte Gewissen nagte an ihm seit er die Nachricht vom Tot seines Bruders übermittelt bekam. Aber er wusste ja nicht was Sasuke zu mir gesagt hatte. „Bevor er das Hotelzimmer verlassen hat, hat er mir erzählt das er dich anrufen wollte um sich zu entschuldigen. Er wollte nicht mit dir streiten und hat dir schon verziehen in dem Moment wo ihr euer Streittelefonat beendet habt.“ „Danke.“ murmelte er nur erstickt und erhöhte den Druck um meine Hand. Als dir Orgel einsetzte und der Pastor den Mittelgang entlang stritt, da ging in mir alles nur noch wie im Zeitraffer vorbei. Die ganze Predigt nahm ich nicht wirklich wahr, trotzdem würde ich wohl noch in zwanzig Jahren jeden Wort wiedergeben können. Es kam mir vor als wäre es meine Pflicht diese Worte niemals zu vergessen. „Und nun noch ein paar Worte der Ehefrau.“ Verwirrt und erschrocken zugleich sah ich den Pastor an, der die Kanzel räumte um mir Platz zu machen. Aber das war nicht abgesprochen gewesen. „Meine Mutter wünscht es sich so sehr.“ flüsterte Itachi und brachte mich so zum handeln. Langsam stand ich auf. Wenn es Mikoto trösten würde, dann würde ich eben ein paar Worte sagen. Die Geräusche meiner Absätze halten durch die Halle, als ich die wenigen Stufen nach oben antrat. Doch an Sasukes Körper konnte ich nicht einfach vorbei gehen, es zog mich immer noch magisch zu ihm. Sachte hob ich meine Hand, strich mit den Fingerspitzen über den Kragen seines Anzugs. Selbst als Toter war er immer noch der schönste Mann den ich je kennenlernen durfte. Und es machte mich nicht nur traurig sonder auch ein wenig wütend das er hier lag, den in einem kleinen Egoistischem teil von mir hab ich immer gehofft das wir zusammen alt werden und ich dann als erste in seinen schützenden Armen sterben würde. Nur damit ich diesen Schmerz den ich jetzt fühle nicht hätte fühlen müssen. Es fiel mir so schwer meinen Blick von ihm los zu reißen und mit meiner Berührung zu stoppen, aber ich musste. Also zog ich langsam die Hand zurück und machte erst einen Schritt Rückwärts bevor ich weiter zur Kanzel gehen konnte. Jetzt stand ich da, die Kirche war still, hier und da war das weinen von Menschen zu vernehmen. Was sollte ich sagen? „Sasuke, war der beste Mensch den ich gekannt habe. Er war mehr als mein Mann, er war mein Seelenverwandter.“ Sasukes Mutter durchbohrte mich mit ihren traurigen Augen, die förmlich in Wasser schwammen. „Er hat mich auf eine Weise mit Glück und Zufriedenheit beschenkt die ich nie für möglich gehalten hätte.“ Wieder glitt mein Blick zu meinem toten Ehemann. „Wir waren in Paris als es passiert ist. Es kam mir vor wie ein normaler Montag. Eigentlich wollte ich ihn überreden mit mir in dieses Kunstmuseum am Stadtrand zu fahren. Sasuke hatte nicht viel für moderne Kunst übrig, aber ich bin mir sicher ich hätte ihn überreden können.“ Fahrig fuhr ich mir durch die Haare. „Es zerstört alles in mir das ich jetzt nicht mehr die Möglichkeit dazu habe.“ Seit drei Tagen, flossen das erste mal wieder ein paar Tränen und das nahm eine Last von meinen Schultern, von der ich dachte ich müsste Sie nun ewig tragen. „Noch eins zum Schluss. Sprichwörtlich heißt es ja man sieht erst was man an jemandem hatte wenn er weg ist. Aber das stimmt nicht. Denn das tragische ist, man weiß was man aneinander hat … man glaubt nur nicht daran das man den anderen jemals verlieren würde.“ Aber ich hab dich verloren, auch wenn ich mir wünschte es wäre nicht so. Es bricht mir das Herz, egal wann ich daran denke. Niemals wird es jemanden wie dich in meinem Leben geben. Dabei ist es egal wie viele Jahre verstreichen Wie gesagt es gibt Momente da ist alles okay. Es gibt Momente, da liegt man auf dem Küchenboden und weint. Man weint still mit der Frage warum man das verdient hat. Es gibt Moment da lächelt man und ist glücklich. Es gibt viele Momente, aber alle haben diesen Beigeschmack. Den 'Was wäre wenn' Beigeschmack. Und es gibt den Moment da liegt man im Bett und lächelt weil man weiß das man sich irgendwann, in einer anderen Zeit wieder sieht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)