Weihnachtswoche von Tarima ================================================================================ Kapitel 1: Schlittschuhlaufen ----------------------------- „Pass auf“, reflexartig versuchte Mimi nach dem Arm ihrer Begleitung zu greifen, doch bekam ihn nicht zu fassen. Sie konnte es nicht wirklich glauben. Tai hatte sie gefragt, ob sie gemeinsam etwas unternehmen wollten und Mimi hatte freudig eingestimmt. Es war eine der wenigen Gelegenheiten, alleine mit Tai etwas zu unternehmen. Schon lange hatte die Brünette gemerkt, dass sich die Beziehung von ihr und Tai verändert hatte. Etwas war zwischen ihnen, aber sie konnte nicht sagen, was. Sie hatte gehofft, dass sie heute endlich darüber reden könnten. Mimi hatte daher vorgeschlagen, Schlittschuhlaufen zu gehen, in der Hoffnung, dass dies ein guter Ort dafür sei. Außerdem gehörte Schlittschuhlaufen für sie seit ihrer Kindheit zu Weihnachten dazu. An diesem Abend Anfang Dezember konnte man die Weihnachtsatmosphäre bereits spüren: eine dünne Schicht Schnee lag auf den die Eisbahn umgebenden Bäumen und der Duft von Punsch und Weihnachtsplätzchen lag in der Luft. Doch auf der Eisbahn war wenig vom Weihnachtszauber zu spüren. Stattdessen taumelte Tai auf dem Eis herum und Mimi musste ihn regelmäßig vor dem Hinfallen bewahren. Dabei waren sie gerade erst seit ein paar Minuten auf dem Eis. „Verdammt“, fluchte Tai laut, als er sein Gleichgewicht verlor und wenig grazil auf das Eis fiel. „Tai, kannst du eigentlich Schlittschuhlaufen?“, hakte Mimi nach als sie ihm ihre Hand reichte, um ihm aufzuhelfen. Tai brummelte ein „Nein“ während er sich von Mimi aufhelfen ließ. Mit Mimis Hilfe erreichte er unbeschadet die Bande. „Warum hast du denn nicht gesagt, dass du es nicht kannst?“, fragte Mimi „Du wolltest doch her und ich dachte, es wird schon nicht so schwer sein. Aber Kino wäre vielleicht besser gewesen“, murrte er mürrisch und zog sich in Richtung Ausgang, um festen Boden unter seinen Füßen zu haben. Verletzt über seinen Abgang schaute Mimi ihm hinterher und unterdrückte die Tränen. Kapitel 2: Glühwein ------------------- „Tai ist so ein Idiot!“ Gedanklich schickte sie ihm tausend Flüche entgegen. „Er hat es sicher nicht so gemeint“, gab Takeru zu bedenken und nippte an seinem heißen Glühwein. „Schlittschuhlaufen gehört eben mal ausnahmsweise nicht zu seinen Talenten.“ „Trotzdem“, murrte Mimi und verzog das Gesicht. „Er faselt was vonwegen nur ich wollte da hin und dann haut er einfach ab und lässt mich wie so eine dumme Kuh auf dem Eis stehen.“ Takeru lächelte müde, während sie ihren Glühwein in einem Zug leerte. Ihr Blick wurde verträumt. „Dabei hätte alles so romantisch sein können.“ Takeru grinste und rollte leicht mit den Augen, ehe er sie anstupste. „Ach, komm. Hier kann es doch auch romantisch sein. Noch einen Glühwein?“ „Gerne“, nickte Mimi zufrieden und reichte ihm ihre Tasse. Es war wirklich eine gute Idee gewesen, heute gemeinsam auf den Weihnachtsmarkt zu gehen. Sie wollte Tai wenigstens für einen Abend mal vergessen. Er spukte in letzter Zeit schließlich schon genug in ihrem Kopf rum. „Ich denke, ich bin ein wenig angetrunken“, meinte Takeru nach einer Stunde und fünf weiteren Tassen Glühwein. Mimi lachte. „Angetrunken nennst du das? Wie viele Finger zeige ich?“ Sie streckte ihm ihre Hand entgegen. Takeru klimperte mit den Augen und wankte kurz zurück. „Sieben?“ „Knapp daneben. Es sind zwei“, kicherte Mimi. Oh man, er vertrug wirklich gar nichts. „Was?“, fragte Takeru empört, schnappte sich ihre Hand und zog sie mit einem Ruck an sich. Diese plötzliche Nähe machte Mimi nervös. Wann genau war er denn so groß geworden? „Das sind wirklich nur zwei“, flüsterte er einsichtig und fuhr mit den Fingern über ihren Handrücken. Ehe sie sich versah, beugte er sich zu ihr runter und küsste sie. Oh mein Gott, was tat er da? Sie drückte ihn sanft von sich, als sie plötzlich jemanden neben sich bemerkte. Hikari. Kapitel 3: Streit ----------------- „Wollen wir uns etwa die ganze Zeit anschweigen?“, fragte er etwas gereizt und verschränkte die Arme vor der Brust. Eigentlich war er hergekommen, um mit seiner besten Freundin zu sprechen. Ihm hatte ihr Abgang nach dem Weihnachtsmarkt deutlich zu denken gegeben, besonders nachdem sie auf keine einzige Nachricht von ihm geantwortet hatte. Auch jetzt verhielt sie sich vollkommen untypisch, blickte starr aus dem Fenster und weigerte sich sichtbar, ihn anzusehen. Er hatte sich auf ihrem Bett niedergelassen und suchte nach den passenden Worten, die jedoch aufgrund seines Gedankenchaos einfach nicht entstehen wollte. Ja, er hatte Mist gebaut! Sogar gewaltigen, aber konnte sie nicht erkennen, dass es ihm erstens nichts bedeutete und zweitens der übermäßige Genuss von Glühwein die ganze Situation begünstigt hatte? „Man Hikari! Ich hasse es, wenn du mich anschweigst“, platzte aus ihm hervor. „Das hättest du dir früher überlegen sollen“, zischte sie, sah ihn aber immer noch nicht an. „Warum küsst du auch ausgerechnet Mimi? Stehst du etwa auch auf sie? Es reicht doch, dass ihr sämtliche Typen zu Füßen fallen, wenn sie mit den Augen klimpert.“ „Sag mal, bist du etwa eifersüchtig?“, hakte Takeru nach und konnte sich einen amüsierten Unterton nicht verkneifen. „So ein Quatsch…warum sollte ich eifersüchtig sein?“, stellte sie die Gegenfrage, doch Takeru zögerte nicht lange und ging prompt auf sie zu. Sie blickte ihn überrascht an, regte sich aber nicht. Takeru ging auf die Knie und lächelte sanft. „Ich kenne dich eben und ich weiß, dass du lügst, wenn deine Stimme hochgeht.“ „Ach wirklich?“, erwiderte sie schrill und presste ertappt die Lippen aufeinander. „Kari, es tut mir leid. Ich habe Mimi nur geküsst, weil ich betrunken war“, antwortete er sanft und fuhr zärtlich über ihren Oberschenkel. „Ich habe nur Augen für ein ganz besonderes Mädchen.“ Er lächelte, stand auf und küsste sie liebevoll. Kapitel 4: Schneesturm ---------------------- „Du hast echt Nerven!“, meckerte Mimi den Braunhaarigen an, während sie versuchte gegen den Schneesturm, der ihr erbarmungslos ins Gesicht wehte, anzukämpfen. „Warum musstest du ausgerechnet heute deine Weihnachtsgeschenke besorgen? Und warum zum Teufel musste ich mitkommen?“ Sie war immer noch sauer, dass er sie neulich auf dem Eis einfach stehen gelassen hatte. Doch als dann am Morgen sein Anruf kam, konnte sie einfach nicht nein sagen. „Kannst du jetzt mal aufhören zu meckern?“, blaffte Tai sie an, während er den Arm vor die Augen hielt, um vor lauter Schnee überhaupt noch etwas sehen zu können. Die ganze Stadt war inzwischen menschenleer. Nur sie streiften noch draußen herum, beladen mit Weihnachtsgeschenken. „Du bist echt unmöglich!“, sagte Mimi und versuchte, sich weiter nach vorn zu kämpfen. „Das sagt die Richtige“, entgegnete Tai spitz und schielte sie finster an. „Wer hat denn mit einem jüngeren rumgeknutscht? Dass du dich nicht schämst…“ Mimi klappte der Mund auf vor Empörung. „Woher weißt du das?“ Dabei lag die Antwort doch auf der Hand. „Kari, wem sonst? Hat’s wenigstens Spaß gemacht? Kann der kleine Takeru gut küssen?“ „Du müsstest dich mal hören… total lächerlich. Au!“ Mimi knickte um und wäre beinahe hingefallen, doch Tai hielt sie fest. „Komm mit!“, sagte er und zog sie hinter sich her in eine kleine Seitengasse, in der der Sturm nicht ganz so schlimm war. Er drückte sie gegen die Wand. „Tut mir leid, dass ich dich neulich stehen gelassen habe, das war blöd. Aber, dass du gleich mit Takeru rumknutschen musstest…“ „Das wollte ich doch gar nicht! Er hat mich geküsst und ich habe ihn sofort weggedrückt! Ich wollte die ganze Zeit über nur mit dir zusammen sein, aber…“ Doch weiter kam sie nicht, denn Tai beugte sich zu ihr hinunter und küsste sie. „Ich weiß“, flüsterte er. „Ich auch.“ Kapitel 5: Baumkuchen --------------------- Mimi konnte das Bild, das sich vor ihr bot, nicht in Worte fassen. Geschockt schweifte ihr Blick über die Küche. Als sie einen Anruf von einem verzweifelten Joe erhalten hatte, hatte sie mit vielem gerechnet. Nur nicht damit, dass die Küche aussah als hätte eine Bombe dort eingeschlagen. „Ich brauche deine Hilfe“, seufzte Joe frustriert und ließ den Kopf hängen. „Das sehe ich“, erwiderte Mimi trocken. „Was hattest du denn vor?“ „Ich wollte einen Baumkuchen für unser Weihnachtstreffen backen“, niedergeschlagen legte er seine Schürze ab und ließ sich auf den Küchenstuhl fallen. „Einen Baumkuchen?“, erkundigte sich Mimi, um sicherzugehen, ihn richtig verstanden zu haben. „Ja, den essen doch alle gerne.“ „Aber einen Baumkuchen zu backen ist unheimlich schwer“, erklärte sie sanft, um ihm die Frustration über sein Scheitern zu nehmen. „Deshalb habe ich dich angerufen. Du kannst doch so gut backen“, schaute Joe Mimi hoffnungsvoll an. „Puh, also einen Baumkuchen hab ich ehrlich gesagt noch nie gebacken“, gestand Mimi. Joes Gesicht nahm sogleich wieder einen verzweifelten Ausdruck an. „Aber das heißt ja nicht, dass ich es nicht probieren könnte“, lenkte die Brünette ein und griff nach Joes Schürze, die sie sich umband. Schnell schrieb sie noch eine SMS an Tai, dass sie erst später zu ihm kommen würde. Drei Stunden und zwei Versuche eines Baumkuchens, die im Mülleimer gelandet sind, später, war der dritte Anlauf endlich fertig. Gespannt schaute Joe Mimi über die Schulter, als sie den Kuchen auf den Tisch stellte, damit dieser dort abkühlen konnte. Nachdem Mimi sich verabschiedet hatte, konnte Joe seinen Blick nicht davon abwenden. Mimi meinte zwar, dass er erst abkühlen müsste, doch ein kleines Stück könnte er ja wohl probieren... War der gut! „Das macht dann 700 Yen“, verkündete die Kassiererin, als sie den Baumkuchen über das Band gezogen hatte und Joe lächelte zufrieden. Kapitel 6: Lieblicher Duft -------------------------- Gut gelaunt tänzelte er durch die Küche und hatte die Musik lautstark aufgedreht. Stolz blickte er auf sein vollbrachtes Werk und roch an den Köstlichkeiten, die er gerade ganz frisch aus dem Ofen geholt hatte. Er grinste, wenn er an seine besondere Geheimzutat dachte, die er extra für seine Spezialplätzchen besorgt hatte. Taichi hatte sie gerade zum Auskühlen auf die Arbeitsplatte gestellt, als es auch schon an der Tür klingelte. Geschwind eilte er hin und öffnete sie zügig. „Ich habe dich schon erwartet“, begrüßte er sie, während sie mürrisch dreinblickte und sich an ihm vorbeidrückte. „Was ist denn los?“, fragte er besorgt. „Der verdammte Baumkuchen ist los! Joe wollte unbedingt einen backen und hat mich an den Rand des Wahnsinns getrieben“, knurrte sie und zog sich die Schuhe aus. Sie wanderte durch sein kleines Apartment und rümpfte ihre feine Nase. „Hier riecht es ja unglaublich gut. Hast du etwa gebacken?“, fragte sie überrascht und ging zur Theke. „Ähm, ja…“, antwortete Taichi unsicher, da sie seine Spezialkekse bereits entdeckt hatte. „Oh, die sehen ja lecker aus“, lobte Mimi ihn und schnappte sich auch prompt einen. „Hey warte, die kannst du jetzt noch nicht essen!“ „Und warum nicht?“, hakte sie nach. „Die kommen gerade aus dem Ofen. Die sind noch heiß!“, antwortete er wenig überzeugend. Mimi verdrehte die Augen und biss ohne zu zögern ein Stückchen ab, während Taichi verheißungsvoll die Augen weitete. „Was ist denn jetzt? Hast du da irgendwas reingemacht?“ „Ähm…“ „Taichi!“ „Naja, irgendwie schon…“ „Was? Was hast du reingemacht? Hundekacke? Rattengift? Sperma?“ Mimi spuckte die Keksreste aus ihrem Mund und sah ihn entsetzt an. „Eigentlich nur eine Prise Hasch, aber deine Vorschläge kann man sicher auch umsetzen.“ „Dann freu dich schon mal auf deinen Geburtstagskuchen“, drohte sie ihm erbost, doch Taichi lachte nur beherzt. Diese Frau war einfach unglaublich. Kapitel 7: Weihnachtslieder --------------------------- „Frohe Weihnachten!“, begrüßten Mimi und Tai fröhlich Matt, der sogleich einen Schritt zur Seite ging, damit die beiden in seine Wohnung eintreten konnten. Jedes Jahr traf sich die Gruppe am ersten Weihnachtsfeiertag zu einer kleinen Weihnachtsfeier. Auf Matts Esstisch standen bereits einige Speisen, die die anderen mitgebracht hatten. Während Tai die Geschenke unter den Baum legte, brachte Mimi Tais Kekse in die Küche – die waren für später! Mimi fand, dass die Wohnung für Matts Verhältnisse wirklich sehr weihnachtlich dekoriert war. Neben dem schön geschmückten Baum gab es noch Lichterketten, die am großen Balkonfenster angebracht waren. Sie musste leicht schmunzeln als ihr auffiel, dass es die Lichterketten waren, die sie ihm im Vorjahr als Überraschung mitgebracht hatte, weil sie seine Wohnung als nicht weihnachtlich genug empfand. Beim Blick über das Buffet fiel ihr der Baumkuchen von Joe auf. Beim genaueren Hinsehen fiel ihr auf, dass das nicht der Kuchen war, den sie gebacken hatte! Dafür würde er später noch Rede und Antwort stehen!   An der ausgelassenen Stimmung merkte man, wie sehr sie es alle genossen, beisammen zu sitzen, miteinander zu erzählen und zu scherzen. Etwas, für das im Alltag meist die Zeit fehlte. „Wie wäre es, wenn wir ein paar Weihnachtslieder singen?“, warf Takeru plötzlich in den Raum und erntete dafür großen Beifall. „Moment, ich hole meine Gitarre.“ Matt, der inmitten der Freunde auf der Couch saß, wollte sich gerade rausschlängeln, als Mimi ihn plötzlich aufhielt. „Warte, ich kann leichter aufstehen“, lachte Mimi, die am Couchende neben Tai saß. Schnell machte sie sich auf den Weg in Matts Schlafzimmer, um das Instrument zu holen. Sie war oft genug hier gewesen, so dass sie genau wusste, wo sie die Gitarre finden würde. Sie griff schnell nach dieser und ging zurück zu den anderen. „Und was singen wir jetzt?“, fragte Tai skeptisch nach. Mimi reichte Matt seine Gitarre und Takeru machte Platz, damit sie sich neben ihn setzen konnte. „Lasst uns mal machen. Matt und ich haben was einstudiert“, grinste sie und zwinkerte Matt wissend zu. Dieser stimmte die ersten Töne an, während die anderen kurz aufjubelten und Mimi auf ihren Einsatz wartete.   „I don't want a lot for Christmas There is just one thing I need I don't care about the presents Underneath the Christmas tree.“   Ihre schöne Stimme klang durch den ganzen Raum und Tai bekam eine Gänsehaut. Doch nicht nur deswegen. Wie die zwei miteinander harmonierten, wenn sie gemeinsam Musik machten, passte ihm nicht. Sie waren völlig miteinander im Einklang, als wäre ihre Stimme für seine Musik geschaffen und umgekehrt.   „I just want you for my own More than you could ever know Make my wish come true, oh All I want for Christmas is you.“   Als der zweite Teil etwas schneller wurde, fingen alle an langsam in das Lied mit einzustimmen. Sogar Izzy sang mit. Tai runzelte skeptisch die Stirn, da er den Blick einfach nicht von den Beiden wenden konnte, die alle in ihren Bann zu ziehen schienen. Unauffällig stand er auf und entfernte sich von der Gruppe. Was sollte das? War er etwa eifersüchtig? „Ist doch lächerlich, Tai“, murrte er und stopfte sich eines seiner selbstgebackenen Plätzchen in den Mund. Plötzlich fiel ihm auf, dass schon ein ganzer Haufen davon fehlte. Hatte er etwa die Hälfte zu Hause vergessen oder hatte sich schon jemand darüber hergemacht? Die Frage beantwortete sich just in diesem Moment, als aus dem lieblichen Gesang von Mimi ein lautes Gebrüll wurde. Tai ging zurück und sah, wie Matt sein Gitarrensolo unterbrochen hatte und alle entgeistert Joe anstarrten. Aus voller Kehle schmetterte er plötzlich „Alle meine Entchen“, im Stil von „We will rock you“. Tai fasste sich an die Stirn und betrachtete sprachlos das Bild, das sich vor ihm bot. Er musste sich wirklich ziemlich zusammenreißen, doch er wollte seinen guten Freund Joe auch nicht auslachen, zumal sein geistiger Zustand durch seine grandiosen Haschkekse getrübt wurde. Daher biss sich Taichi fest auf die Unterlippe und blickte durch die kleine Runde, die immer noch völlig entgeistert Joe ansah, da er gerade einen lasziven Bauchtanz vollzog. Sein Blick blieb prompt bei seiner Schwester hängen, die sich an Takeru gekuschelt hatte und amüsiert das Szenario verfolgte. Er bekam plötzlich ein unsagbar schlechtes Gewissen. Warum war er auf Matt nur so eifersüchtig gewesen? Weil Mimi mit seinem jüngeren Bruder unter Alkoholeinfluss geknutscht hatte? Weil er die Frauen anzog wie ein Magnet, während er oftmals einfach auf der Stelle tappte? Dabei hatte er in Mimi doch die perfekte Frau gefunden, die er unbedingt halten wollte. Aber dieses giftgrüne Monster verfolgte ihn, gerade weil er in der Vergangenheit schon einmal hintergangen wurde. Auf einmal suchte er mit den Augen nach Mimi, die jedoch die kleine Runde verlassen hatte. „Warum stehst du hier so alleine rum? Du solltest auch mitsingen“, ertönte plötzlich ihre liebliche Stimme in seinem Ohr. Überrascht sah er sie an und vergrub seine Hände in seinen Hosentaschen. „Ich kann aber nicht singen. Matt ist da sicher der bessere Gesangspartner“, gab er verbittert zu. Doch Mimis Blick wurde auf einmal ganz weich und sie ergriff prompt seinen Arm. „Ich möchte aber mit dir singen. Und mit keinem anderen“, sagte sie aufrichtig. „Auch, wenn sich alles krumm und schief anhört?“ „Auch dann. Und gegen Joe bist du ein wahrhaftiges Goldkehlchen“, antwortete sie belustig und zog ihn zurück zu den anderen. Sie ergriff seine Hand und verschränkte ihre Finger mit seinen, als Taichi erkannte, dass er der Einzige für sie war.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)