Orphan Black - Stay alive for me von Kabuto (A Cophine Story) ================================================================================ Kapitel 5: ----------- Cosima war in ihren Aufzeichnungen versunken. Alles um sie herum hörte und fühlte sich an, als sei es meilenweit entfernt. Es schien fast so, als würde die Welt um sie herum verschwimmen und langsam verschwinden. Sie starrte auf die Probe unter ihrem Mikroskop, vergaß dabei die Welt um sich herum. Die Dunkelhaarige verschwand immer mehr in ihrer eigenen Blase, versank in ihren Gedanken. Immer wieder verglich sie diese Probe mit den anderen. Sie versuchte, die Unterschiede zu finden, die da sein müssten, sich aber nicht zeigten. Warum ist da nichts? Sie lehnte sich zurück in ihrem Stuhl und seufzte kurz auf. Ihr Kopf schmerzte, als würde jemand mit einem Presslufthammer immer und immer wieder ihre Schädeldecke bearbeiten. Cosima massierte sich die Schläfen, strich mit ihren Händen über ihre Haare, wie sie es oft machte, wenn sie nachdachte. „Ist alles in Ordnung mit dir?“ Scott beobachtete sie schon eine ganze Weile, traute sich jedoch nicht, sie anzusprechen. Cosima sah ihn an, wurde durch seine Frage aus ihren Gedanken gerissen. „Was? Oh, ja.“ Ihre Miene blieb ernst. „Ich liebe es nur, in Sackgassen zu stecken.“ Cosima seufzte erneut. "Ich verstehe einfach nicht, weshalb ich nichts finde.“ Weshalb ist da nicht das, was da sein müsste? Es ist zum Haare raufen!“ „Hast du mal über eine andere Vergleichsmethode nachgedacht? Nicht auf mikroskopischer Ebene, sondern auf molekularer.“ Scott richtete sich die Brille und grinste Cosima an. „Du meinst-“ „Genau. Sieh dir die DNA an. Vielleicht wirst du so ja fündig. Ist nur so eine Idee.“ Er zuckte schüchtern mit den Schultern, verlor dabei jedoch nicht sein Grinsen. Cosimas Blick erhellte sich, ihre Augen strahlten förmlich. Warum war sie nicht vorher auf die Idee gekommen? „Scottie, du bist ein Genie!“ Scott wurde rot und drehte sich leicht weg. „Ach Quatsch. Ich helfe eben nur gerne da, wo ich kann.“, winkte er schüchtern ab. Cosima sprang von ihrem Stuhl auf und ging auf ihn zu. Sie nahm ihn in den Arm und drückte ihn vor Freude. Scott war das sichtlich peinlich. Er wirkte überfordert mit der Situation. Seine Gesichtsfarbe wurde immer rötlicher. Cosima ließ wieder von ihm ab und sah ihn an. „Sorry. Ist mit mir durchgegangen.“, lächelte sie ihn entschuldigend an. „I-ist schon in Ordnung.“ Wieder richtete er sich die Brille, die von Cosimas plötzlicher Attacke komplett verrutscht war und nun schräg auf seiner Nase saß. „Wonach genau suchst du eigentlich?“ Cosima sah ihn an. Ein paar Informationen konnte sie ihm schon geben. Jedoch wollte sie ihn nach Möglichkeit komplett aus ihren Angelegenheiten, was ihre Forschung anging, raushalten. Nicht etwa, weil sie ihm nicht vertraute, sondern, weil sie ihm das nicht zumuten wollte. „Die Person der Probe A zeigte Symptome einer Atemwegserkrankung. Person B nicht. Und doch sind ihre Vergleichsproben identisch und zeigen keinerlei Unterschiede. Zumindest nicht auf mikroskopischer Ebene. Aber vermutlich bringt mich deine Idee doch endlich einen Schritt weiter.“ „Nun, sollte es tatsächlich so sein, was bekomme ich dafür?“ „Wie wäre es mit Sex. Mit dir selbst.“, zwinkerte Cosima frech zu ihm. „Oh, wow. Okay.“ Mit so einer Antwort hätte er nicht gerechnet. „Ist das dein Ernst?“ „Todernst. Aber ich wäre gewillt, dich auf ein Bier oder so einzuladen.“ „Das klingt doch ziemlich verlockend. Okay.“ Cosima nahm die Proben und verschwand in einem anderen Teil des Labors. Sie fügte auch noch von sich eine Vergleichsprobe hinzu. Cosima musste wissen, ob ihr ein ähnliches Schicksal drohte, wie Katja oder noch anderen. Scott konnte sie dahingehend wirklich nicht weiter einweihen. Es war ein Geheimnis, welches sie mit sich trug. Sie war anders. Einzigartig und doch auch irgendwie nicht. Gerade, als sie die Proben einlegte, schlich sich jemand von hinten an. „Hey, Cosima.“, ertönte eine sanfte Frauenstimme mit französischem Akzent. Cosima drehte sich um, ihre Augen groß vor kurzem Schreck. „Delphine, hi. Was uhm … was machst du hier?“ „Vermutlich das Gleiche wie du?“ Das bezweifelte Cosima dann doch irgendwie, sagte aber nichts weiter dazu. Sie lächelte die Französin verlegen an. „Ich habe übrigens eine Idee, wie du deine Schulden bei mir begleichen kannst.“ „Hast du?“ Cosima legte den Kopf leicht schräg und kicherte. „Auf den Vorschlag bin ich gespannt.“ Delphine grinste sie frech an und beugte sich langsam zu ihr herüber. Die beiden Frauen trennten nun nur noch wenige Zentimeter. Cosima wurde rot, als Delphine sich ihr so näherte und sie den Atem der Blonden auf ihrer Haut spüren konnte. Delphines Duft wirkte betörend auf Cosima. Er hing so leicht und dezent in der Luft und doch dominant genug, um ihr die Sinne zu vernebeln. „Ich habe gehört, es gibt hier in der Nähe ein schickes Restaurant. Wie wäre es mit heute Abend? Ich hole dich ab, so gegen acht?“, hauchte Delphine der Dunkelhaarigen ins Ohr. Cosima hatte Mühe, sich zu konzentrieren. Delphine so nah zu sein, damit hatte sie hier in dem Moment am wenigsten gerechnet. Sie räusperte sich und versuchte wieder einen klaren Gedanken zu fassen, was ihr sichtlich schwer fiel. War das gerade eine Aufforderung zu einem Date? „Heute Abend passt gut.“, lächelte sie verlegen und nickte. Langsam nahm ihr Gesicht wieder eine normale Farbe an. „Très bien. Ich freue mich.“ Delphine gab Cosima zum Abschied einen Kuss auf die Wange. „Bis heute Abend.“ Mit diesen Worten verließ die Französin den Raum, ohne sich noch einmal umzuschauen. Cosima stand verwirrt da. Sie konnte noch immer nicht fassen, was ihr eben passiert war. Ihr Herz schien einen Moment auszusetzen, als Delphine sie auf die Wange küsste. Ihre Lippen fühlten sich so weich an. Auf Cosimas Gesicht zeichnete sich langsam ein Grinsen ab, welches sie den ganzen Tag nicht mehr ablegen konnte. Als sie zurück zu Scott ging, wartend auf die Ergebnisse, sah er sie an und stutzte. „Cosima?“, fragte er schließlich nach. „Ist alles in Ordnung mit dir?“ Sie sah ihn an, ihr Grinsen wurde immer breiter. „Ich glaube, ich habe heute Abend ein Date, Scott.“ Cosima versuchte, ihr Grinsen abzulegen, doch es gelang ihr kein Stück. Den ganzen restlichen Tag über saß sie da und konnte nur noch lächeln. Die Vorlesungen und Themen flogen an ihr vorbei. Der anfängliche Stress und Ärger über ihre Proben waren auf einmal verschwunden. Die Welt um sie herum schien plötzlich zu strahlen und jeder wirkte glücklich auf sie. Zu Hause angekommen, legte sie ihre Tasche ab und machte sich einen Tee. „Ich habe ein Date.“, sagte sie leise zu sich und schüttelte lachend den Kopf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)