Der Held von Aranor von Elnaro (Der König von Kalaß) ================================================================================ Teil 2: Kein Verständnis ------------------------ Wieder bei sich zu Hause in seinem gemietetem Zimmer in der Herberge angekommen, ärgert sich Nico keinen Wein mehr vorrätig zu haben, da sein Selbsthass wieder zuzunehmen beginnt. Er zieht das immer noch tränennasse Shirt aus und wirft es achtlos auf den Boden. Noch vor kurzem schwor er sich keine Menschen mehr zu betrügen, doch er ist viel zu gut darin, um es zu unterlassen. Anstatt diese Eigenschaft immer nur abzulehnen und sich selbst mit Alkohol zu betäuben, sollte er vielleicht einfach einmal beginnen sich so zu akzeptieren wie er ist. Was hilft es immer nur vor sich selbst davonzulaufen? Sogar dieses dumme Mädchen Janka ist bereit sich ihren Dämonen zu stellen, warum also nicht auch er? Vielleicht liegt es daran, dass sie einfältig ist und einen einfachen Charakter hat? Er fragt sich, ob es so etwas wie einen einfachen Charakter überhaupt gibt, denn laut seiner Erfahrung sind menschliche Gefühle immer kompliziert, wenn er vieles auch nicht nachvollziehen kann, das in den Köpfen der anderen vor sich geht. Manchmal glaubt er völlig anders zu sein als die Menschen um ihn herum, denn ihm fallen Lösungen ein, wenn andere bereits aufgeben. So war es schon bei der Infiltrierung des Sklavenrings. Nur mit viel Überzeugungskraft könnte er Hauptmann Horas damals von seiner Idee überzeugen, weil dieser keine Vorstellung davon hatte wie es funktionieren soll. Weiter in Gedanken schwelgend, fällt Nico Erias Frage nach seinem Traum wieder ein. Welchen Traum soll ein Mann wie er, der keine richtigen Wurzeln hat, denn schon haben? Er treibt lose durch Raum und Zeit, sucht sich irgendein Ziel, das er verbissen verfolgt und wenn er es erreicht hat, dann sucht er sich das nächste. Welchem großen Plan sollte er schon folgen? Er wird niemals aufhören nach Höherem zu streben, oder vielleicht doch? Wie weit kann er in seinem Leben kommen? Sein tiefster innerer Wunsch ist es die Welt zu befrieden und zu Einen und einen Platz zu finden, an den er gehört. „Das ist es!“ sagt er für sich selbst. Sein oberstes Ziel, sein größter Wunsch und somit sein Traum ist es einen Platz auf der Welt zu finden, an den er gehört, doch wie stellt man so etwas an? Die Suche nach seinen Wurzeln sollte ihm einen ersten Hinweis liefern und somit hat er den ersten Schritt schon unbewusst getan. Dieses Wissen befriedet ihn fürs Erste. Unerwartet gut gelaunt tritt er seinen Dienst an. Er weiß genau, dass er die Hilfe der Räuberprinzessin benötigt, um der Räuberbande ein für alle Mal das Handwerk zu legen. Da er Eria nicht in der "Roten Rose" antreffen wird, weil sie nicht jeden Tag in der Woche singt, besucht er sie am Abend in der Villa ihrer Familie am nördlichen Rande Aranors, also im gehobenen Viertel der Stadt. Es war nicht schwer herauszufinden wo sie wohnt, denn sie und ihre Familie sind stadtbekannt, ist Herzog Laminger doch der königliche Stadthalter von Aranor. Wie am Tag zuvor in Uniform gekleidet, wird er vom Wachpersonal in das Anwesen der Familie Laminger eingelassen, die noch viel reicher zu sein scheint, als er zunächst dachte. Das Grundstück und das Anwesen sind nicht einfach nur groß und edel, sie sind riesig, fast eines Königs würdig. Nico wundert sich nun doch ein wenig, dass er das Gelände ohne weiteres betreten darf. Entweder pflegt diese Familie die Nähe zum Militär, oder Eria wusste, dass er sie eines Tages hier besuchen würde und hat für ihn eine Genehmigung erteilt. Anders kann er es sich nicht erklären. In der Villa wird Nico zunächst von einem der vielen in schwarz und weiß gekleideten Diener empfangen. Vor ihm eröffnet sich der imposante Anblick einer riesigen Eingangshalle, deren Treppen mit geschwungenen Holzgeländern bis ins erste Obergeschoss reichen. Er war noch niemals im königlichen Schloss von Nalita, aber so würde er es sich vorstellen. Der junge Offizier wird in einen edel mit Stuck verzierten und mit Blüten und Ranken bemalten Wandreliefs geschmückten Empfangsraum zu seiner Rechten geleitet, wo er einen Moment lang warten soll. Der Stil der Villa entspricht überhaupt nicht dem in Aranor üblichen, sondern lehnt sich an den der Hauptstadt Nalita an. Gespannte Tücher sucht er hier vergebens, nur die dunklen, schweren Samtvorhänge an den Fenstern erinnern ihn ein wenig daran. Zu seiner Überraschung empfängt ihn nicht Eria, sondern die Herzogin Pazaia Laminger. Ihr weißes Haar trägt sie aufwendig hochgesteckt, so ähnlich wie ihre Tochter es zu tun pflegt. Ihr dunkelblaues Kleid aus schwerem Stoff ist sehr edel und mit elfenbeinfarbener Spitze verziert. „Herr Oberleutnant, ich möchte Sie in meinem Heim willkommen heißen. Mein Gatte Egat ist gerade auswärts unterwegs und wird nicht vor später Stunde zurückkehren. Leisten Sie mir doch zum Abendessen Gesellschaft.“ „Sehr gern Hoheit, habt herzlichen Dank.“ Die edle Dame führt ihren Gast in den Ostflügel. Durch eine Flügeltür eintretend, tut sich vor ihnen ein etwas düsterer Raum mit dunkler Holzvertäfelung und einer Kassettendecke auf. An einer langen Tafel wird gerade für drei Personen an den langen Seiten des Tisches eingedeckt. Die Herzogin bittet Nico ihr gegenüber Platz zu nehmen. Nachdem sich die beiden hingesetzt haben, fragt sie freundlich: „Sie sind der Mann von dem Eria seit Wochen unablässig spricht. Welche Absichten verfolgen Sie bei meiner Tochter?“ „Ich fühle mich geehrt, dass Sie bereits von mir gehört haben. Sie ist meine geschätzte Geschäftspartnerin, von der ich einige Informationen erhalte.“ antwortet er ebenso freundlich, im Versuch nicht zu verraten, dass er vermutet die Herzogin untersuche seine Heiratsfähigkeit. Sie wird stutzig und legt einen etwas forscheren Ton an den Tag als zu vor. „Welcher Natur sind denn diese Informationen?“ „Es geht um die Forschung des leider verstorbenen Herzogs Brena Laminger. Ich bin sehr interessiert an Geschichte.“ erklärt Nico in der Hoffnung Eria damit keine Probleme zu bereiten. „An Geschichte? Märchen trifft es besser. Doch nun wundert es mich nicht mehr, dass Eria von Ihnen schwärmt und das trotz Ihrer jungen Jahre, Herr Oberleutnant. Wo bleibt sie denn nur? Ich lasse nach ihr schicken.“ Gerade als die Herzogin einen Diener zu sich ruft, taucht ihre Tochter in der Tür auf, doch sie betritt den Raum nicht. Erst einen Moment später kommt sie herein. Als sie Nico an der Tafel sitzen sah, hatte sie in Eile ihren Dutt geöffnet, sodass ihr ihre, normalerweise glatten dunkelbraunen Haare, lockig auf die Schultern fallen. Als sie näher tritt, erkennt Nico sie kaum wieder. Nur ein paar Fältchen an den Augen verraten das Alter der ansonsten noch immer von jugendlicher Schönheit gesegneten Prinzessin. Ihr umbrafarbenes und ebenfalls mit elfenbeinfarbener Spitze verziertes Kleid ist deutlich aufwendiger, als die roten Seidenkleider, die sie in „Rosheas Rose“ trägt. Nach einer knappen Begrüßung setzt sie sich auf den Platz neben ihrer Mutter, der schon mit edlem Silberbesteck eingedeckt wurde. Der Plausch zwischen den Dreien ist etwas angespannt, jedoch aber belangloser Natur. Die größte Hürde zu Beginn hatte Nico gemeistert, was die Herzogin milde stimmte. Sie verabschiedet sich und lässt ihre Tochter mit dem jungen Offizier allein. „Was machst du denn hier?“ fragt Eria verwirrt, was ihn wundert. „Du hast mich doch eingelassen. Ich hatte vor zu berichten wie es gestern Nacht mit Janka lief.“ „Dich eingelassen? Wohl kaum. Mutter muss diese Anweisung gegeben haben. Ich hätte ihr nicht von dir erzählen dürfen“ reagiert sie empört, was Nico bei ihr noch nie erlebt hat. Sein fragender Blick lässt sie sich erklären: „Ich fühle mich nicht allzu wohl in diesem Umfeld. Sieh dir nur dieses Kleid an! Es ist grässlich. Deshalb halte ich mich auch so gern in ‚Rosheas Rose‘ auf. Aber nun bist du schon hier und kannst mir auch von Janka erzählen.“ Selbstbewusst beginnt er nachzuerzählen was passierte. „Ich werde sie nachher besuchen. Ich rechne fest mit ihrer Unterstützung. Es war sehr viel einfacher als gedacht sie für die Sache zu gewinnen. Ich hätte mich nicht so verrückt zu machen brauchen.“ „Gut gemacht. Und es scheint dir wieder besser zu gehen. Das freut mich sehr.“ schließt sie aus seiner optimistischen Erzählweise. Merkwürdigerweise baut ihn das nicht auf, sondern bringt ihn erneut ins Grübeln. Ins Leere starrend murmelt er: „Wie dumm dieses Mädchen ist, einem Fremden ohne weiteres zu vertrauen…?“ „Sie ist nicht dumm. Deiner Erzählung nach zu urteilen löst du ihr ureigenstes Problem. Wieso sollte sie deine Hand nicht ergreifen?“ fragt Eria verwundert, die sich selbst dadurch angegriffen fühlt. „Nimm auch du dich vor mir in Acht! Ich bin kein guter Mensch" erklärt er. Da ihm das für heute schon etwas zu viel war und dieses Gespräch seine Stimmung zu verhageln beginnt, steht er auf, um zu gehen. „Jetzt warte doch mal! Renn nicht immer gleich weg, wenn es unangenehm wird! Warum lässt du keinen an dich heran? Was ist nur los mit dir?“ schimpft sie, geht um den langen Tisch herum, setzt sich auf den Stuhl neben ihm und zieht ihn am Arm nach unten, damit auch er sich wieder hinsetzt. „Das geht dich nichts an.“ antwortet er wieder knapp, während er sich setzt, weshalb sie weiter schimpft: „Erzähl mir was neues. Dein Selbstmitleid nervt langsam, Nico. Ich war bei Mina und Kaede. Die beiden sagen du hättest auch mit ihnen nicht darüber gesprochen was in dir vorgeht.“ „Wieso mischst du dich in mein Leben ein, Eria?“ entgegnet er langsam ernsthaft wütend werdend, doch sie lässt sich nicht einschüchtern. „Weil du an dir selbst zerbrichst.“ „Und was hat das mit dir zu tun? Ich kann es nicht leiden in mein Innerstes blicken zu müssen, doch du willst mich dazu zwingen.“ erwidert er schroff, sie scharf anblickend, worauf sie nun leicht in sich zusammenfährt und sich verteidigt: „Ich werde mich wohl noch um einen Freund sorgen dürfen?“ „Einen Freund? Warum erkundigst du dich bei meinen Ex-Freundinnen nach mir? Warum trägst du die Haare heute offen, Eria? Ich glaube inzwischen dir geht es um mehr als eine einfache Freundschaft, aber mehr will ich von dir nicht. Ich wünschte dein Großvater wäre noch am Leben, dann gäbe es das Problem gar nicht.“ Nico hat ungewollt seine stimme erhoben. Um dieser, für ihn unangenehmen Situation zu entfliehen, steht er erneut auf und diesmal verlässt er den Raum und das beeindruckende Anwesen der Lamingers, ohne, dass Eria ihn zurückhalten würde. „Arroganter Arsch!“ ruft sie ihm entsetzt hinterher, was er noch gerade so vernehmen konnte, doch trotzdem bleibt sie mit gebrochenem Herzen zurück. Nico ärgert sich darüber ihr jetzt schon so vor den Kopf gestoßen zu haben, denn er braucht diese Frau noch, um dem Geheimnis der Inschrift in der Kalaßer Kathedrale auf den Grund zu gehen zu können. Allein stehen seine Chancen nicht allzu gut. Er läuft schnellen Schrittes direkt zur „Naschkatze“, die ein gutes Stück entfernt liegt, geradewegs zu dem Gör, das ihm schon am ersten Abend ihr Herz zu Füßen legte. Sie darf er nicht auch noch verprellen, deshalb versucht er sich wieder ein wenig zu beruhigen. Er hat ein Geschäft mit der Roten Rose abgeschlossen, deshalb wird sie ihm weiterhin helfen müssen, egal ob er privat mit ihr auskommt oder nicht. Das hilft ihm dabei wieder zu sich zu finden. An der Hafenspelunke angekommen, wird er schon von Janka und ihren selbsternannten Rittern erwartet. Sie springt von ihrem Stuhl auf, als sie ihn zur Tür herein kommen sieht und läuft direkt zu ihm. „Oh, da bist du ja endlich. Wir haben einen Platz für dich frei gehalten.“ Sie führt ihn an den Platz neben sich, wo sie sich zwischen die anderen Soldaten setzten, die in diesem Moment ehrfürchtig aufstehen. Die junge Frau erläutert etwas peinlich berührt: „Gut, ich brauche dich nicht vorzustellen, weil ich wohl die einzige hier war, die dich nicht kannte.“ Die sieben Soldaten salutieren vor ihrem Offizier, auch wenn nur zwei von ihnen, zumindest Teilweise, in Uniform sind. Da die Männer darauf hin still stehen bleiben, muss Nico Ihnen den Befehl dazu erteilen sich wieder zu setzten. „Rühr‘n, Kammeraden. Macht es euch bequem wie zuvor auch schon.“ Er sieht in die acht erwartungsvollen Gesichter, doch noch kann er nicht viel zu der Sache sagen, deshalb fragt er interessiert: „Wie ist die Sachlage? Gibt es schon so etwas wie einen Schlachtplan?“ Wie befohlen setzten sich die jungen Männer wieder und Janka beginnt zu erklären: „Also noch mal von vorn, damit auch unsere neuesten Mitglieder wissen was los ist.“ Dabei fixiert sie Nico und schaut dann aber noch zu einem anderen jungen Mann, der ihr gegenübersitzt. Dann spricht sie weiter: „Mein Stamm nennt sich Renid. Wir sind vor vielleicht zwei Jahren von den Krengers aus dem Gebiet Iesna vertrieben worden. Bevor wieder Fragen kommen, das liegt weit im Norden, wo es keine Königreiche mehr gibt. Mein Vater hat uns nach Süden zu dem König an den roten Bergen geführt, aber der hat uns davongejagt. Dann gingen wir weiter in den Süden, vorbei an der Stadt mit den riesigen Mauern, bis hier runter zu den Grenzen der Wüste. Auch an den Toren der Wüstenstadt hat Vater um Einlass gebeten, aber hier sind wir auch wieder weggeschickt worden. Weiter nach Süden wollen wir nicht gehen, deshalb haben wir unser Lager jetzt am Lanima. Soweit sollte es allen klar sein.“ Nico kneift die Augen zusammen, denn nichts davon war klar. Er war davon ausgegangen es handle sich um einen Räuberstamm, der Beute machen und diese wieder nach Norden zu ihren Familien schaffen will. „Verzeih, meine Unterbrechung, Janka. Du sagst dein ganzer Stamm sei hier. Heißt das in den Höhlen am See sind nicht nur Krieger stationiert, sondern es verstecken sich dort auch Frauen, Kinder und Alte?“ Sie lächelt den Offizier freundlich, aber auch fragend an. „Oh, ja selbstverständlich. Aber nach draußen gehen nur die Männer, die an der Befestigung bauen und auch am Damm. Leider in den letzten Monaten auch oft Rauben und Stehen… Ah, das tut mir so leid.“ Damit erscheint für den jungen Offizier nun alles in einem völlig anderen Licht. Die Familien sind gut verborgen, denn ihm sind nur die Männer begegnet, weshalb er darauf schloss, dass sie alle Räuber seien, die man nur mit Gewalt vertreiben könnte. Nun klingt es eher danach, dass diese Menschen einfach nur eine Zuflucht suchen, oder auch ein neues Zuhause. Möglicherweise haben sie diesen kriegerischen Eindruck auch in Deskend, Kalaß und Aranor hinterlassen, weshalb sie abgewiesen wurden. Barbas scheint kein besonders guter Diplomat zu sein, aber diese Schlussfolgerung ist wohl ein wenig verfrüht. „Bring mich zu deinem Vater! Wir finden schon eine Lösung.“ fordert Nico die junge Frau auf, die sich eine friedliche Lösung genau so sehr herbeisehnt wie er. „Herr Oberleutnant, alle Soldaten, die Janka bisher zu ihm mitnehmen wollte, wurden umgebracht.“ Wirft einer der jungen Männer am Tisch ein, den Nico nicht kennt. „Ich bin nicht irgendein Soldat. Kündige meinen Besuch bei deinem Vater für übermorgen Mittag an, Janka! Sag, dass der Held von Aranor kommen wird, um dem Stamm der Renid zu helfen.“ Nicos übersteigertes Selbstvertrauen tritt mal wieder überdeutlich an den Tag, was keinesfalls für Spott am Tisch sorgt, sondern allenfalls für Verwunderung für so viel Zuversicht. Die bisher eher kopflose Bewegung findet mit dem jungen Offizier den fähigen Anführer, der ihnen gefehlt hatte. Janka erklärt ihm weitere Einzelheiten, bevor sie einen konkreten Plan erstellen, der jeden der sich am Tisch befindlichen Männer mit einschließt. Nico informiert Hauptmann Ghidir über seinen Plan, der alle bisherigen Aktionen koordinierte. Gemeinsam beschließen sie das Königlich Rosheanische Militär in Bereitschaft zu versetzten, denn sollte der Oberleutnant scheitern, werden die Truppen die Stellung der Räuber mit Gewalt einnehmen müssen, um der Lage ein für allemal Herr zu werden. Auch wenn Nico es nur als allerletzten Ausweg betrachtet das Militär einzuschalten, so glaubt er ein Druckmittel gegen Barbas, den selbsternannten Räuberkönig, in der Hand haben zu müssen. Zudem versucht er ein Treffen mit Egat Laminger in die Wege zu leiten, der im Auftrag des Königs von Roshea die Interessen des Landes in Aranor vertritt. Leider bekommt er in der Kürze der Zeit nur einen Termin bei seinem Schreibgehilfen Cristan Hungland, der dem Offizier den Verlauf der Korrespondenz mit Barbas vorlegt. Herzog Laminger trat nie persönlich vor den Anführer des Nordstammes, sondern gab nur schriftliche Anweisung an Hauptmann Ghidir weiter. Da sich Nicos Aufgabenbereich bisher im Kern auf das taktische Vorgehen bei der Zerstörung der Dämme beschränkte, lagen ihm keine detaillierteren Aussagen zu dem Nordstamm vor. Durch die neuerliche Befragung Ghidirs und auch Hunglands kommt allerdings nichts neues ans Licht, das ihm Helfen könnte. Der Hauptmann lässt kein gutes Haar an Barbas. Grobschlächtig und gefährlich soll er sein und wenig zugänglich. Wie Nico es sich schon dachte, sind Worte nicht gerade die Stärke des Nordmanns, doch das lässt ihn nicht an seinem Plan zweifeln. Weder Hungland noch Ghidir wollen von Frauen und Kindern etwas gewusst haben. Somit wusste Nico schon mehr als diese beiden. Dabei sollte sich Hungland doch eigentlich auch um eine Nicht-militärische Lösung bemühen, anstatt alles auf Hauptmann Ghidirs Kommando abzuwälzen, der ebenfalls überfordert zu sein scheint. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)