The Evil Souls von Tsuya (Aber ihre Reise hat erst begonnen) ================================================================================ Kapitel 16: Reise ----------------- gomen..hat länger gedauert aber in kürze folgt dann auch gleich das nächste kap ^_^ beta dank geht an sara-san *knuddel* hab sonst nicht mehr zu sagen ^^ Kapitel 15 Mit einem Elan, der sich gewaschen hatte, wurde die dunkle Holztür aufgerissen und ein lautes Knarren erfüllte den, bis vor wenigen Momenten noch ruhigen, Raum. Eine dichte Nebelwolke umhüllte sofort den Körper der jungen Frau. Die dunklen, schweren Vorhänge waren zugezogen und ließen das Sonnenlicht nur spärlich in das Zimmer eindringen. Pain begann zu Husten, denn der beißende Rauch von Räucherstäbchen reizte ihren Rachen. Sie war diese Art von Qualm nicht gewöhnt. Blinzelnd musterte sie den Raum in dem ihre Freundin die Nacht verbracht hatte. Überall lagen die Überreste von Streichhölzern und Räucherstäbchen verstreut. Die Rauchschwaden umfingen jedes Detail, als ob sie es beschützen und niemanden durchlassen wollen. Das Zimmer war wie jedes andere im ersten Stock gleich eingerichtet. Ein wackeliger Tisch, dazu ein alter Sessel, knorriges altes Bett ein Kachelofen stand in der rechten Ecke und gegenüber stand ein großer Schrank, dessen Türen weit offen standen, er war jedoch leer. //Gott, die hat sich ja gestern die volle Portion gegeben. Dass die nicht erstickt ist.../ Wenige Sekunden später fegte sie den Vorhang beiseite riss das Fenster auf. Die frische Luft schoss ihr mit einer unglaublichen Geschwindigkeit ins Gesicht und erfüllte den stickigen Raum hinter ihr mit Sauerstoff. Der beißende Geruch wurde durchs Fenster gesogen und die kalte Morgenluft trat an dessen Stelle. Ein leises Murren ertönte und Pains Aufmerksamkeit wurde von dem berauschenden lebenserhaltenden Element abgelenkt. Die junge Frau wandte sich vom Fenster ab und schwebte förmlich Richtung Bett. Eine dunkelgrüne bezogene Wolldecke verhüllte eine zusammengekauerte Gestallt und thronte auf dem Eichenbett. Der ebenfalls dunkle Polster hatte sich auf den Boden geflüchtet. Sie wollte gerade mit einem umwerfenden Lächeln ihrem grünen Gegenüber die wärmespendende Quelle mit Schwung entreißen, als ihr plötzlich etwas Schwarzes ins Auge stach. //Was ist denn das?// Ein kleines, schwarzes, ziemlich mitgenommenes Buch lag an der Stelle, an der sich normalerweise ein Kissen befand. Aber normal war bei ihr ja sowieso nichts. Hellgraue Linien, verschlungen ineinander, zierten das Deckblatt und verliehen dem Buch einen mysteriösen Touch. //Kein Titel.....// Pein, neugierig wie sie war, konnte nicht widerstehen und griff nach dem kleinen Büchlein. //Mal sehen was sie da liest// Sie blätterte mit einer gekonnten Bewegung durch die Seiten (?). Das Papier war alt und abgenutzt. Risse und alles Mögliche konnte man auf den einzelnen Pergamentseiten erkennen. Doch bevor sie zu lesen beginnen konnte und somit mehr über die kleine Nachtlektüre erfahren konnte, wurde es ihr wie aus dem Nichts aus der Hand gerissen. "Was willst du hier?" Es vergingen einige Augenblicke bevor Pain in der Lage war zu antworten. Das Buch hatte eine gewisse Aufmerksamkeit auf sich gelenkt, so als ob man in einen Bann gezogen würde, und wollte die Braunhaarige nicht mehr davon lassen. Was war das nur für ein schwarzes Ding, das solche Gedanken in ihr auslöste? Sie wollte es wieder haben, noch einmal die zerfledderten Seiten zwischen ihren Fingern spüren, die verschnörkelten Buchstaben lesen und einfach in eine unbekannte Welt versinken. Erlöst von ihren Sorgen, Ängsten und Fragen. Frei, schwebend in einem Meer aus nichts. An nichts mehr denken zu müssen, einfach losgelöst und unendlich leicht. Sie wollte nur dieses kleine Buch in ihren Händen spüren, sonst nichts. Durch eine wedelnde Hand vor ihren Augen wurde sie aus ihren seligen Gedanken gerissne. Zurück in die furchtbare Realität, dien ur aus Qualen bestand. In die dunkle, nasse und düstere Welt in der es nichts gab, wofür man sich freuen konnte. "Hallo?", eine sehr bekannte Stimme durcheilte den Raum und kämpfte sich bis zu Pains Gehirn durch. "Was? Was hast du gesagt?" Die Braunhaarige hatte nicht bemerkt, dass unter dem grünen Berg aus Wolle Aleija hervor gekrochen war, ihr das Buch aus der Hand gerissen und sich nun vor ihr aufgebaut hatte. Drohen rote Augen ruhten auf ihr, die jederzeit bereit waren, sie in der Luft zu zerfetzten. "Was machst du hier?", fragte sie erneut und tippte ungeduldig mit dem Zeigefinger gegen ihren Oberschenkel. "Ich wollte dich eigentlich wecken", kam die kleinlaute Antwort. "sag mal", sie deutete auf das Buch "was ist das für ein Buch?" "Meins" Kühl und trocken, wie immer. Nach diesem äußerst kurzen Gespräch verkroch sich die Schwarzhaarige wieder unter der Decke. "Ich hab gesagt du sollst aufstehen!" Im selben Moment griffen Pains Hände nach dem grünen Teil uns zogen diese mit einem ruck weg. "Aufstehen Schlafmütze!" "Das hat aber lange gedauert!", war die Begrüßung Sayonas, die bereits im Saloon ihr Frühstück in sich hineinschaufelte. Bis auf die drei Frauen war der Raum wie leergefegt. Am hintersten Ende erhob sich eine kleine Bühne. Die vereinzelten Tische und Stühle hatten auch sicher bessere Zeiten gesehen, überall standen Splitter heraus oder Nägel von den vielen Reparaturen. Mottenzerfressene Tischtüchererfüllten nicht gerade den Zweck der Verschönerung und die Paar Kerzen waten alle bis zur Gänze abgebrannt und das Wachs war über die Tischdecken verteilt. Die Fenster waren verschmiert und man konnte kaum erkennen was sich auf der anderen Seite der Wand abspielte, die Vorhänge waren zerrissen und die so genannte Deckenbeleuchtung war nicht mehr vorhanden. Lediglich die Löcher in der Decke erinnerten an die ehemaligen Kronleuchter. "Tut mir leid, aber wir hatten eine kleine Meinungsverschiedenheit", entgegnete die Schwarzhaarige und gähnte dabei laut. Pain blieb stehen und musterte Aleija mit einem nicht ganz definierbaren Blick. "So was nennst du klein und Meinungsverschiedenheit?" Die Schamanin ließ sich von den beiden Freuen nicht störe, sollen sie sich halt die Schädel einschlagen und aß währenddessen weiter. Aleija ging auf die "Frage" Pains nicht weiter ein und nahm stattdessen neben Sayona platzt und fischte sich ein Stück Brot aus dem Weidenkörbchen. Kopfschüttelnd gesellte sich auch Pain nach einigen Momenten zu den beiden. "Und was machen wir jetzt?" "Hmm...sag ich euch, wenn ich fertig gegessen habe," entgegnete Sayona Aleija, die sie fragend ansah. "Du isst schon eint einer geschlagenen Stunde! Sag mal wie viel passt eigentlich in denen Magen hinein?!", giftete die Ältere zurück. "Wir haben nicht ewig Zeit! Schließlich haben wir unsere eigenen Pläne", meldete sich nun auch Aleija zu Wort, die die Hände vor der Brust verschränkt hatte und sich zurücklehnte. "Außerdem, wer bezahlt das alles?", fügte sie noch hinzu. Sayona hob die rechte Augenbraue und blickte von dem Frühstück auf. "Gott, seid ihr ungeduldig! Jetzt darf man nicht mal mehr sein wohlverdientes Frühstück genießen" "Warum hast du uns zum Friedhof bringen lassen? Wohl kaum wegen Pains Bruder. Wo wäre da der Sinn?", fragte die Schwarzhaarige und musterte ihr Gegenüber, welche satt das Teller von sich schob. "Ich hab schon gesagt, dass ich mich euch anschließen will" "Warum?" "Ihr bracht ja anscheinend meine Hilfe" "Wo ist der Haken? Was willst du dafür?" Pain beobachtet die beiden Frauen und sah immer von Aleija zu Sayona und wieder zurück. Komisch waren die beiden schon. Sicher, sie wollte natürlich auch wissen, was die Schamanin im Schilde führte und sie wartete schon auf ihre Bedingung, aber man musste ja nicht gleich so laut werden? Sayona seufzte. "Darf ich euch nicht helfen?" "Raaaah!!! Warum sagst du uns nicht was Sache ist? "Wollt ihr nun dass ich mitkomme oder nicht?" "Natürlich!" Beide Frauen blickten etwas erschrocken zu der Braunhaarigen. Pain hatten sie ja schon fast vergessen. "Na also" "Aber was willst du als Gegenleistung? Heutzutage gibt es kaum mehr Menschen, die selbstlos handeln" "Jetzt spucks' schon aua!" Aleija tippte ungeduldig mit dem Zeigefinger auf der Tischplatte herum und war sichtlich gereizt, dass sie bei nur einem falschen Wort, ihrem Gegenüber das Gesicht zerkratzten würde. "....ok, ich sag's ja" Gespannt richteten sich zwei Augenpaare auf die Schamanin, auf deren Gesicht auf einmal ein fieses Lächeln bildete. "Ihr bezahlt!", mit diesen Worten erhob sie sich und verschwand aus dem Saloon. In den beiden Köpfen ratterte es und plötzlich ertönte ein dumpfer Knall. "ich hab's ja gewusst", nuschelte Pain, deren Kopf gerade eine unsanfte Begegnung mit der Tischplatte hinter sich hatte. Sayona hatte es sich bereits auf den Stufen vor der Kneipe gemütlich gemacht und wartete auf ihre beiden neuen Gefährten. Das lief ja besser als sie dachte. Ihre Geister hatten sie über Nacht mit neuen Informationen zugedeckt und auch eine Reiseroute ausgearbeitet. So waren ja doch zu etwas nütze. Seufzend ließ sie den Kopf auf ihre Knie fallen und schloss die Augen. //Jetzt ist es nicht mehr lange hin// Im selben Moment wurde die alte knarrende Holztür aufgerissen und zwei, sichtlich angepisste, Gestalten traten ins Tageslicht. Ein leises Grummeln passierte die Runde, legte sich aber dann, als Sayona das Wort ergriff. "Habt ihr bezahlt?" Pain wäre der Jüngeren fast an die Gurgel gegangen, wurde aber von Aleija "glücklicherweise" zurückgehalten. "Nein, wir haben dem Wirt den Kopf abgebissen", schnauzte Pain und funkelte die Schamanin böse an. Diese reagierte nicht auf die sarkastische Antwort Pains und erhob sich stattdessen. Man muss eben auch das Ignorieren lernen. "Am besten wird es sein wenn ihr hier wartet. Ich werde unser Fortbewegungsmittel besorgen. Wie gesagt, mit dem Schiff würde es bis zu den Phönixinseln zu lange dauern, also habe ich mir etwas anderes einfallen lassen. Wenn alles nach Plan läuft bin ich in einer Stunde wieder hier, also wartet auf mich" Nach dieser Erklärung verschwand Sayona im dichten Nebel, der sich bereits seit Stunden über der Stadt befand und einfach nicht weichen wollte. Aleija und Sayona starrten dem immer kleiner werdenden Schatten hinterher und schüttelten dann zeitgleich die Köpfe. Diese Frau war eine Klasse für sich. Aus der konnte man ja nicht schlau werden. "Sag mal....was war denn das für ein Buch, das ich heute nicht lesen durfte?", kam es plötzlich von Pain, die die wirren Gedanken der Schwarzhaarigen somit kappte. "Geht dich nichts an" Pain hatte es sich in einer Art Hollywoodschaukel, auf der Veranda neben der Eingangstür zur Kneipe gemütlich gemacht, während Aleija immer noch auf den hölzernen Stufen saß und in die Leere starrte. Die Frühaufsteher starrten immer wieder versohlen zu den beiden Frauen und gingen dann schnellen Schrittes weiter. Sie waren unheimlich und womöglich sogar unrein! "Nun sei doch nicht so ungesprächig. Entweder hat es mit deiner Vergangenheit zu tun oder es ist etwas Verbotenes. Sag schon! Hab ich Recht=" Die Braunhaarige ließ nicht locker und hatte auch nicht vor aufzugeben, bevor sie nicht wusste was es mit diesem schwarzen, kleinen Buch auf sich hatte. Aleija ignorierte sie und beobachtete Vögel, die sich auf dem gegenüberliegenden Dach niederließen. "Hörst du mir überhaupt zu?" Keine Reaktion. Wütend erhob sich die Braunhaarige und stapfte über das knarrende Holz zu der Jüngeren und verpasste ihr einen Tritt ins Kreuz. Sekundenbruchteile später war die Schwarzhaarige dabei ihre so genannte Freundin zum Teufel zu schicken, was nicht so leise abging, wie es eigentlich hätte werden sollen. Hatte diese furchtbar hinterlistige Person etwa Todessehnsüchte? Zuerst riss sie sie aus ihren wohlverdienten Schlaf, dann begrabbelte sie ihr heißgeliebtes Buch und jetzt trat sie sie auch noch. "Sag mal hackst?! Was fällt dir ein mich einfach zu treten?" "Du hast mir ja nicht zugehört" "Aber das ist kein Grund einf..." "Doch!" Die beiden Frauen warfen sich gegenseitig tödliche Blicke zu und jeder normal sterbliche wäre bei diesen Wahnsinns Auras wahrscheinlich kurzerhand gegrillt worden. Schließlich ergab sich die Jüngere, da sie dem ausgereiften und jahrelang perfektioniertem Deathglare Pains nicht standhalten konnte und setzte sich. "Was?", kam es säuerlich von ihr. "Ich habe gefragt was das für ein schwarzes Buch war" "....warum willst du das wissen? Was ist an einem zerfledderten, alten Haufen Papier so interessant?" Pain stemmte die Hände in die Hüfte. "Wenn es so uninteressant ist, dann kannst du es mir ja sagen" "Ich habe dich etwas anderes gefragt" Die Angesprochene wanderte zurück zu ihrem Sitzplatz. Warum wollte sie es wissen? "Weil es keinen Titel hat? Weil du so ein großes Geheimnis daraus machst und weil ich mich so komisch gefühlt habe, als ich es berührt hatte" Aleija hatte verloren. //Hätte ich bloß nicht gefragt// Pains Augen richteten sich auf die junge Frau und sie wartete gespannt auf eine Antwort, obwohl sie damit rechnete, wieder keine zu bekommen. "Es ist ein Buch über..." Als ob sie eine Vorahnung gehabt hätte, konnte Aleija ihren Satz nicht zu ende bringen, stattdessen ertönte eine andere, ihr sehr bekannte und im Moment unerwünschte Stimme. "Ich fass es nicht. Das ist sicher nur ein Traum und ich wache gleich auf", So was gibt es nicht", so etwas und ähnliches murmelte die Braunhaarige vor sich hin, während Sayona Aleija ihren neuen, perfekt, ausgeklügelten Plan preisgab. Sie Schwarzhaarige verdrehte abermals die Augen und schenkte Pain nur einen flüchtigen Blick, ehe sie sich flehend an die Schamanin wandte. Die jedoch machte keine Anstalten, auch nur irgendwas gegen das Genörgel der älteren zu unternehmen. Sie fuhr einfach fort und ignorierte sie einfach. "Jetzt hör endlich auf!", entfuhr es Aleija und funkelte ihre Freundin böse an. "Bitte! Ich hab genug. Es ist kein Traum, verdammt und es ist real sonst wären wir jetzt nicht hier. Finde dich endlich damit ab und genieß die Aussicht!" Das hatte gesessen. Die Braunhaarige wusste im Moment nicht was sie erwidern sollte und drehte den Kopf Richtung Fenster und ließ noch ein "Püh!" von sich. //Mein Gott! Ist das gleich ein Grund mich so anzufahren? Man erlebt eben nicht jeden Tag so etwas// Ungläubig starrte sie aus dem Kutschenfenster und betrachtete den Regenwald, der sich unter ihnen über hunderte Klometer erstreckte. //Wo bin ich da nur hineingeraten?// "Also, ich finde das war eine geniale Idee"! , lobte sich Sayona selbst und klopfte sich auf ihre eigene Schulter. "Eigenlob stinkt", giftete Aleija. "Hey! Wenn ich nicht diesen genialen Plan gehabt hätte, was hättet ihr denn dann gemacht? Seid mir dankbar. Wärt ihr mit dem Schiff gereist? Als blinde Passagiere, oder wärt ihr zu Fuß zur Westküste gezogen? Da hättet ihr ja ne halbe Ewigkeit gebraucht!" Sicher, Sayona hatte Recht, aber trotzdem musste sie es ihnen nicht noch auch so unter die Nase reiben. Der Plan war nicht besonders einfallsreich und auffällig noch dazu. Die Schamanin hatte sich eine alte Kutsche geschnappt, ihre Geister gerufen und los ging die Fahrt. Die Geister trugen die Kutsche hoch in die Luft und schwebten Richtung Phönixinseln. //Eigentlich sollte ich viel aufgeregter sein. Schließlich werde ich meinen Bruder bald wieder sehen. Hoffentlich// Die Zeit kroch dahin und die Sonne wanderte langsam abwärts und zog die Nacht wie einen Schleier hinter sich her. Stille herrschte in der alten Kutsche, bis Pein schließlich das Wort ergriff und somit die beiden anderen aus ihren Gedanken riss. "Was ist jetzt mit dem Buch?" Aleija stöhnte auf. "Das Thema hatten wir ja schon..." "Aber du wolltest gerade ansetzten es mir zu sagen, aber DIESE! Liebe Person" ,sie deutete auf die Schamanin" ist ja leider dazwischengeplatzt" "Was für ein Buch?", kam es von der Schamanin, die jedoch ignoriert wurde. "Ws ist ein Buch über Schutzengel.." Sayona horchte auf. Das war ja sehr interessant. //N da wollen wir mal sehen was da noch so alles ans Licht kommt// Soweit sie wusste, gab es nur Bücher über solche Schutzengel, die vor schwarzer Magie nur so überquollen. Es ging immer nur um dasselbe Thema. "Wie werde ich meine Schutzengel los?". Sehr nützlich für Personen, die jemanden im Auge haben, den sie loswerden wollten, dieser aber so ein Wesen besaß. Kein einziges dieser Bücher beschrieb, wie man einen beschwören konnte. Denn zu so etwas gab es ja schließlich Schamanen. Das loswerden jedoch nicht. Sayona war es gleich komisch vorgekommen, dass die Schwarzhaarig einen solchen Schutzgeist besaß, aber warum wollte sich ihn den loswerden? "Über Schutzengel? So was gibt es?", ungläubig musterte sie Aleija. "Und weiter?" "Was weiter? Du wolltest wissen was es für ein Buch war und ich hab es dir gesagt" "Wofür brauchst du es denn?" Pein dachte gar nicht daran jetzt aufzuhören ihr Gegenüber mit Fragen zu löchern. Schließlich hatte sie die letzten Stunden darauf verzichtet. Die Schwarzhaarige war gerade so in "Plauderstimmung", wie sie es bezeichnete. "Wirst du schon noch sehen" und somit war das Gespräch beendet, zumindest für Aleijea. "Wir sind da!", kam es von Sayona, die förmlich and der Fensterscheibe klebte und in die Dunkelheit starrte. Wie konnte sie bei dieser Schwärze ur irgendetwas erkennen? Ungläubig ruhten zwei Augenpaare auf der jungen Frau, die mit weit geöffneten Augen die Umgebung bestaunte. Sie warne gerade mal einen halben Tag unterwegs gewesen und jetzt sollten sie schon da sein? Wie schnell waren diese Geister eigentlich? "Das ist jetzt nicht dein Ernst oder? So was ist ja unmöglich", kam es von der Schwarzhaarigen, die nun dichter zu Sayona rutschte, um sich selbst davon zu überzeugen. Und sie hatte recht, mehr oder weniger. In der Ferne konnte man ein paar dunkle Flecke erkennen. Das mussten die Inseln sein. !!Das sind e Phönixinseln! Ich hab mir die viel größer vorgestellt. Aber der Schein kann ja trügen// Zufrierend lächelnd lehnte sie sich zurück in die rot überzogene Bank und schloss die Augen. Sie konnte es gar nicht mehr erwarten aus der Kutsche zu kommen. Aleija ging es ähnlich. Sie konnte nicht glauben, dass sie bald die Umgebung betreten und sehen konnte, in der ihre Mutter geboren und aufgewachsen war. Vielleicht würde sie ihr dadurch etwas näher kommen und vielleicht sogar herausfinden, warum sie ihr diese verfluchte Kette vererbt hatte. Allein Sayona hatte ein ungutes Gefühl in der Magengegend und es kam garantiert nicht von der Höhe oder ähnlichem. Irgendwie spürte sie, dass es nicht so ablaufen würde, wie sie es gerne hätte. Sie wusste zwar, dass die fünf aufeinander treffen würden und sie ihrem Ziel nicht mehr weit entfernt war, aber dieses ungute Gefühl ließ sich nicht verdrängen geschweige denn ignorieren. Skeptisch musterte sie die schwarzen Umrisse, die langsam Gestallt annahmen und größer wurden. Die Kutsche landete in dem vom Morgentau noch feuchtem Gras und die hölzernen Räder hinterließen leichte Spuren, die jedoch nach einiger Zeit gar nicht mehr sichtbar waren, da sich das umgeknickte Gras wieder aufrichtete. Der Schutzzauber löste sich auf und mit ihm die beschworenen Geister. Langsam wurde die Tür der Kutsche geöffnet und die erste der drei Personen trat auf die Stufe und setzte schließlich ihren Fuß aufs Festland. Pain ging einige Schritte und hinterließ ihre Fußspuren. Ihre Augen waren weit geöffnet, so, als ob sie nichts übersehen wollte. Sie drehte sich einmal um die eigene Achse, streckte die Arme zur Seite wie Flügel und sah in den noch dunklen Himmel. Ein Lächeln lag auf ihren Lippen und sie schloss die Augen. Ein Gefühl der Geborgenheit durchströmte ihren Körper und hinterließ ein leichtes Kribbeln in ihrem Bauch. Dieses Schauspiel wurde von zwei skeptisch blickenden Augenpaaren beobachtet. "Was ist an dieser Insel so besonderes, dass sie sich so verhält?", fragte Sayona, ließ ihren Blick aber nicht von der mittlerweile herumtanzenden Pain. Sie bekam ein Schulterzucken als Antwort. "Vielleicht freut sie sich nur, endlich wieder festen Boden unter den Füßen zu haben?" Aleija glaubte ihre eigene Antwort zwar selbst nicht, aber sie war immerhin noch besser, als gar nichts zu sagen und als desinteressiert abgestempelt zu werden. Sayona gab sich mit dieser Antwort fürs Erste zufrieden und stieg nun selbst aus der Kutsche und blickte sich um. Besonders viel war ja noch nicht zu sehen. Man konnte zwar die Sonne leicht am Horizont erblicken, aber da sie mitten in einem kleinen Waldstück gelandete waren, verschluckten die großen Baumkronen die wenigen Sonnenstrahlen. Dicht hinter ihr verließ nun auch die Letzte der Gruppe die nun ehemalige Fahrgelegenheit und besah sich die nähere Umgebung. Schließlich konnte sie ihre Frage, die ihr schon auf der Zunge lag nicht mehr länger verdrängen und so platzte sie, wie auch erwartet, aus ihr heraus. "Warum sind wir mitten im Nirgendwo gelandet? Wäre es nicht für uns alle bequemer gewesen, direkt vor dem Schloss zu landen?" Aleija sah sich kurz um "Dann müssten wir nicht kilometerweit durch uns unbekannte und mir sehr suspekt erscheinende Wälder laufen, aus denen wir womöglich gar nicht mehr hinauskommen, weil sich keiner zurechtfindet oder eine Karte hat" Jetzt war es raus. Sayona hatte ihr still zugehört und nicht einmal mit der Wimper gezuckt. Aber anstatt irgendetwas zu erwidern, ihrem Gegenüber zu erläutern, dass alles nicht so war wie sie es gesagt hatte, drehte sie ihr den Rücken zu, sodass ihre Haare nur so durch die Luft flogen und wanderte zu Pain, die sich schon einige Meter von ihr entfernt hatte. //Was bildet die sich eigentlich ein?// Entrüstet und über sich selbst etwas enttäuscht, nicht gleich Kontra gegeben zu haben, stapfte sie Missmutig hinter der Jüngeren her und ließ die alte Kutsche hinter sich. Der kleine Weg der durch den gespenstischen Wald führte, war kaum zu erkennen, wurde wohl nicht sehr oft benutzt. Die Bäume ragten links und rechts von ihnen in den Himmel und ihre Krone bildete nein dichtes Blätterdach. Es wirkte so, als ob die alten knorrigen Bäume sie einschlossen. Die großen mysteriösen Schatten die wie Dämonen auf dem Waldboden geworfen wurden, rundeten das furchteinflößende Bild mit Grazie ab. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)