Das vergessene Reich der Inuyokai von KritzelFuchsKurai ================================================================================ Kapitel 15: „Lies es und du wirst verstehen“ -------------------------------------------- „Ein aufgewecktes, junges Mädchen“ ,kicherte Aiko mit vorgehaltener Hand ehe sie sich dem von Kagome zerwühlten Klamottenhaufen zu wandte um die Stoffe wieder ordentlich zusammen zu legen. Kikyo, die eine ganze Weile einfach nur auf die Stelle blickte wo ihr Ebenbild bis vor kurzem gestanden hatte seufzte. „Du vergisst naiv. Glaubst du er wird ihr was tun?“ ,fragte sie an Aiko gewandt während sie sich dazu kniete und ihr half die Unordnung zu beseitigen. „Er hat ihr gestern nichts getan also denke ich, dass er nicht mehr vor hat ihr was zu tun.“ Abrupt stoppte Kikyo in ihrem tun und schaute fassungslos zu der Frau auf. „Gestern?! War er etwa da?“ Die Magd nickte. „Ja, er verlangte plötzlich nach einer Decke, vermutlich für Rin. Darum gab ich ihm die hübscheste und dickste die ich finden konnte. Wir wissen ja beide, das Rin sein heiligstes ist.“ Wissend was sie meinte lächelte die Miko schief. „Ich glaube manchmal wird es Rin auch zu viel, dennoch erträgt sie es stumm.“ Kichernd richtete sich Ako auf und fing an die Yutaka, die ihr Kikyo reichte, in den Schrank zu schlichten. „Naja, Vaterliebe hin oder her aber sie gleich mit drei Decken zu wärmen finde ich etwas übertrieben. Sie jammert ja schon wegen der vielen Kissen, das arme Mädchen“ ,plapperte die Magd weiter vor sich hin während Kikyo in Gedanken verfiel. Eine dritte Decke fand auch sie übertrieben. Vielleicht ging es Rin ja nicht gut grübelte sie und wollte zum nächsten Yutaka greifen, griff jedoch ins leere. „Das war der Letzte, danke das ihr mir geholfen habt Kikyo Sama.“ Diese nickte nur und dachte nach. Warum hatte er nicht nach ihr rufen lassen, er verfiel doch sonst auch bei jedem bisschen in Panik. „Jedenfalls hat das junge Fräulein wohl die Decke nicht angenommen. Als ich, nachdem Kagome gegangen war, in ihr Zimmer geschaut hatte schlief sie selig doch die Decke lag feinsäuberlich zusammengelegt auf dem Futon von Kagome.“ Kikyo stutzte. „Kikyo- sama?“ ,fragte ihr Gegenüber besorgt doch die Miko war in Gedanken und dachte an vorhin als sie ihr Ebenbild und Inuyasha auf den Balkon gesehen hatte. „Nur aus Neugierde, welche Farbe hatte diese Decke?“ Aiko blinzelte überrascht ehe sie antwortete. „Ich glaube die Grundfarbe war ein Blau doch da sie bunt bestickt war kann ich es nicht genau sagen, wieso fragt ihr?“ Kurz entglitten Kikyo die Gesichtszüge ehe sie beruhigt lächelte. Es war exakt die Decke die Kagome vorhin um sich gewickelt hatte. Ob Sesshomaru sie extra für sie holen hatte lassen? Vielleicht hatten seine feinen Ohren ja mit bekommen, dass Kagome früher zu ihm aufgeschaut hatte. Sie beschloss diese Erkenntnis für sich zu behalten und winkte ab. „Nicht so wichtig, ich werde nun zu Rin gehen. Könntest du Frühstück für sie bringen?“ Aiko nickte. „Natürlich, wollt ihr auch etwas zu euch nehmen?“ Kikyo verneinte und verlies dann den Raum um ihrer gewohnte Routine nachzugehen. Doch bevor sie in den Gang einbog, der sie zu Rin führen würde, drehte sie sich in die Richtung in die Kagome davongestürmt war und hoffte inständig, dass Sesshomaru sich beruhigt hatte und nicht all zu sehr auf den Gehfühlen des Mädchens rumtrampeln würde. „Sie hat lange auf dich gewartet weißer Hund, also sei nett zu ihr“ ,flüsterte sie und wünsche ihrem Ebenbild alles Glück der Welt. * Das Geräusch von Schritten, begleitet von lautem Atmen ertönte in einem der vielen Gänge, die Kagome sonst ignorierte. Wissend das sie, wenn sie sie erkunden würde, sich sicher verlaufen würde. Doch heute würde sie jeden einzelnen Ablaufen bis sie diesen feigen Yokai gefunden hatte und wenn nötig an seinen Harren zu Rin schleifen. Sie hatte sich zwar voller Euphorie dazu entschieden ihn zu bitten ihm auf den Kampffeld zu unterstützen zu dürfen. Jedoch wurde diese mit jedem Schritt weniger. Immerhin wusste sie ebenso wie Sesshomaru um ihre mangelhaften Kampferfahrung. Warum also sollte er sie in seiner Armee haben wollen, beziehungsweise sie dafür trainieren zu lassen. Inuyasha hatte viel an der Mauer zu tun und trainierte schon die wenigen die da waren. Alles Männer die schon mal im Kampf gestanden hatten, was hätte sie als unerfahrene Frau dazwischen verloren. Mit jedem Gedankengang wurde sie langsamer und lies zunehmend ihre Schultern hängen. Ihr Wunsch rückte wieder in den Hintergrund und der das Sesshomaru wieder, wie zuvor, nicht von Rin‘s Seite wich setzte sich durch. Denn sie spürte wie ihre Freundin darunter litt. Plötzlich stand sie zwischen zwei Gängen zwischen denen sie hin und her schaute. Genervt schnaufte sie: „Warum muss dieses Anwesen auch wie ein Labyrinth aufgebaut sein! Hmmm, ich versuche einfach den Rechten.“ Sie nahm sich eine Fackel von der Wand und blickte mutig in die Dunkelheit vor sich. „Wer die wohl alle anzündete?“ fragte sie sich unterm gehen und blickte sich um. In diesem Teil der Bastion schien einiges wieder repariert worden zu sein. Selbst die Fahnen des Landes sahen so aus als ob sie gerade erst erneuert worden waren. Bei einem großen Bild, welches an einer der steinernen Wänden hing, blieb sie stehen und staunte. „Der große Ino no Tashio und seine Familie.“ Ihr Blick wanderte von Töga zu Sesshomaru und stoppte bei einer weißhaarigen Frau deren blutrote Lippen zu einem zufriedenen Lächeln geformt waren. Als Kagome näher trat viel ihr auf das Töga einen Arm um seinen Sohn gelegt hatte. „Es gab also auch gute Zeiten…“ ,wisperte sie mit einem zarten Lächeln im Gesicht und legte ihre Hand vorsichtig auf die gemalte Hand Tögas. Plötzlich spürte sie einen kalten Hauch, wie von einem offenen Fenster, auf ihrer Haut. Verwundert blickte sie sich um. Der Gang war fensterlos, das einzige Licht spendete die Fackel in ihrer Hand, deren Flamme wild flackerte. Plötzlich erstarrte sie. Aus dem Dunkel des Korridors drang ein seltsames Geräusch an ihr Ohr. Erst klang es wie leises, kaum hörbares Flüstern doch dann meinte sie Worte aus der Dunkelheit zu vernehmen. „Die Hand Töga sammas wurde damals auf Wunsch der ehrenwerten Inu no Kami dazu retuschiert.“ Erschrocken drehte sie sich in Richtung der Stimme doch alles schien verlassen, keine Menschenseele war zu sehen. „Das Bild entstand allein auf ihren Wunsch“ ertönte es plötzlich wieder. Doch diesmal war die Stimme ganz nah. Kagome schauderte, sie meinte eine Präsenz hinter sich zu spüren. Wie ein Blick der auf ihr lag. Ruckartig drehte sie sich um die eigene Achse und was sie sah lies ihr Blut zu Eis gefrieren. Hellblaue, fast schon weiße Augen starrten ihr entgegen. „Ahhhhh!!!!“, schrie sie auf. Erschrocken stolperte sie nach hinten gegen das Bild. Um die Augen bildete sich langsam ein halbdurchsichtiger Körper, welcher von einem blütenweißen Yutaka bedeckt war. Nur die Ärmel hatten ein zartes Rosa. Die Haare der Gestalt fielen ihr in langen, schneeweißen Strähnen über die Schultern. Der Pony wirkte ungeschnitten und musste der Frau die Sicht erschweren. Kagome schluckte. Die geisterhafte Frau starrte sie ohne zu blinzeln an. „Verzeiht, ich wollte euch nicht erschrecken. Ich bin es noch nicht gewohnt wieder in Erscheinung treten zu können.“ Die Augen der Frau waren zwar auf Kagome gerichtet doch hatte diese das Gefühl, dass sie durch sie einfach hindurch blickte. „Ähhh, schon gut. Ich ähhh…“ ,stotterte Kagome und versuchte den Abstand zu dieser geisterhaften Erscheinung zu vergrößern. Plötzlich kam die Frau in weiß näher und schaute zu dem Bild ,sowie es Kagome zuvor getan hatte. „Seit ihr vertraut mit der tragischen Geschichte jener Personen? Lang ist es her das ich sie gesehen habe, selbst das Bild konnte ich lange nicht betrachten und da meine Augen leider noch etwas schwach sind erkenne ich auch jetzt wenig. Sag Mädchen, wärst du so nett und würdest sie mir beschreiben?“ ,fragte sie ohne einen Funken Emotion in Stimme. „Ähm...ich ähm“ ,brachte Kagome gerade so raus und schaute ebenso wie die Person neben ihr zu der Herrscherfamilie auf. Sie räusperte sich und straffte ihre Haltung. „Natürlich, sehr gerne. Links außen sieht man die Mondgöttin Oder auch, Ino no Kami genannt, ihre Lippen sind zu einem zufriedenen Lächeln geformt. Ich weiß allerdings nicht viel über sie, nur das sie die Maido besitzt und somit über die lebenden sowie die Toten wacht. Sie war es auch diejenige die Töga einen Erben schenkte. Töga selbst steht Stolz in der Mitte, seine Haltung ist majestätisch und seine Größe überragt die der Götin sowie die seines Sprosses.“ Kagome schluckte und schaute zu diesem, der sie aus kalten, emotionslos gemalten Augen anschaute. Ihr Herzschlag verschnellerte sich abrupt so das sie ihre Stimme erst einmal wieder finden musste. „Nach eurer Reaktion nach müsst ihr das Mädchen Kagome sein“ ,ertönte es von der Weißhaarigen die noch immer zu dem Bild schaute. Erstaunt darüber, dass diese Frau sie zu kennen schien schaute sie zu dieser und stotterte. „Was, woher?“ Die weißen Lippen formten sich zu einen Lächeln während sie die Hand hob und auf Sesshomaru‘s Abbild legte. „Ich bin Auge und Ohr dieser Bastion. Ich weiß alles was hier geschieht. Ich habe euch von dem Tag an wo ihr an meiner Mauer für meinen verstorbenen Herren gebetet habt beobachtet. Ich kenne eure Geschichte und das Band das ihr zu Sesshomaru -samma geknüpft habt.“ Nicht fähig ein Wort zu sagen starrte sie die geisterhafte Frau an, deren Lächeln verblasste. „An dem Tag an dem dieses Bild entsannt übergab die Herrin, Sesshomaru in die Obhut seines Vaters da er nun alt genug war. Damit, sollte dem Taisho etwas zustoßen, er an dessen stelle treten könnte. Doch der Herr wusste das sein Sohn als Nachfolger ungeeignet war. Keiner glaubte an ihn. Nicht einmal er selbst.“ Kagome lauschte den Worten der Frau traurig während sie betrübt zu Sesshomaru aufschaute. „Zu wissen nur aus diesem Grund geboren worden zu sein und dann mitzubekommen, dass ihn keiner für fähig hielt muss hart gewesen sein. Kein Wunder das sein Herz kalt wie Eis geworden ist.“ Weiße, durchsichtige Augen blickten zu Kagome, die traurig zu Sesshomaru blickte. „Auch ich gehöre zu denen die ihm nicht vertrauen, genauso wenig traue ich denen die ihm folgen.“ Erschrocken schaute das schwarzhaarige Mädchen auf und konnte dem Schlag der Frau gerade so ausweichen. Gerade als ihr Gegenüber erneut angreifen wollte grollte eine wohl bekannte Stimme durch den Gang und der Geist erstarrte. „Chyo! Ich erinnere mich nicht daran dich erweckt geschweige den gerufen zuhaben. Was machst du hier?“ Ohne auf Kagome zu achten stellte er sich vor sie und fixierte die weißen Augen Chyo’s. Kagome erstarrte, hatte er sie gerade Chyo genannt? „Aber…die Bastion heißt doch genauso. Chyo, die Festung der Ewigkeit…“ ,plapperte Kagome plötzlich begeistert los und trat an die Seite des Yokais. Sesshomaru nickte und war etwas verwundert das sie ihm gegenüber keine Angst zeigte, sogar an seine Seite trat. „Sie ist der Schutzgeist dieser Mauern. Die Reparaturen meines Bruders müssen sie geweckt haben.“ „Willkommen Zuhause junger Herr“ ,begrüßte Chyo in kühl, dennoch mit der Haltung eines untergebenen. „Spar dir dein Getue, ich weiß wie Loyal du gegenüber meinem Vater bist aber das gibt dir nicht das Recht jenen etwas zu tun die es mir gegenüber sind. Sie ist nicht diejenige die dich zurückgelassen hat sondern ich. Also sollte dein Zorn nur mir gelten.“ Beide Frauen schauten ihn verwundert an, schützte er das Mädchen gerade? Ein schiefes Lächeln bildete sich in Chyo‘s Gesicht. „Verzeiht, mein jetziger Zustand erlaubt es mir noch nicht euch gegenüber zutreten aber ihr solltet auf euer Gefolge achten. Nicht das es sich in einem meiner Gänge verirrt. Ich verabschiede mich nun. Bitte ruft nicht nach mir junger Herr. Da das Blut Tögas durch eure Adern fließt wäre ich gezwungen zu gehorchen.“ „Ich hatte es nicht vor, nun verschwinde! Und wage es ja nicht Hand an mein Gefolge zu legen!" ,herrschte er sie an. Die Fackel in Kagome‘s Hand erlosch als sich die Gestalt ohne ein weiteres Wort ins nichts verschwand. „Oh nein!" ,fluchte sie und schaute zu dem Holz in ihrer Hand. „Habt ihr etwa Angst im Dunkeln?" ,höhnte er, sich zu ihr drehend. „Sehr lustig, es ist weniger Angst als das ich kaum was sehe. Sich nicht zu verlaufen war schon schwer, doch nun im Dunkeln steigt die Wahrscheinlichkeit das ich hier in den Gängen mein Ende finden werde…immens" ,schimpfte sie so als ob sie mit dem Hanyou reden würde. Doch als sie aufschaute erinnerten Sesshomaru‘s kühle Augen sie daran wer dort vor ihr Stand und sie gerade sogar geschützt hatte. Sofort versteifte sie sich wieder und wich seinen, in der Dunkelheit leuchtenden, Augen aus.„Auch mit Licht war es töricht hierher zu kommen. Folgt einfach dieser Wand und ihr kommt zurück." Sesshomaru schritt an ihr vorbei in die entgegengesetzte Richtung, doch die Stimme Kagomes hielt ihn auf. „W...wollt ihr mich nicht begleiten? Rin wartet auf euch...ich..." Sie konnte ihn nur schemenhaft erkennen doch seine Augen verrieten, dass er ihr halb zu gewannt war. „Als ob sie auf einen Mörder warten würde. Jedoch eure Anwesenheit scheint ihr wichtiger zu sein, also geht und verschont mich mit euren traurigen Versuchen mich umzustimmen." Seine Stimme klang zwar gefasst dennoch konnte Kagome deutlich die Eifersucht heraus hören.Fassungslos starrte sie ihn an, war das wirklich sein Ernst? Denn Eifersüchtigen mimen während seine Tochter im sterben lag. „Ihr enttäuscht mich...ich hatte viel erwartet aber nicht das…" ,flüsterte sie, enttäuscht zu Boden schauend. „Oh, verzeiht das ich nicht der Ritter bin auf den ihr gewartet habt sondern das Monster bin, dass eure Eltern getötet hat" ,spottete er und wandte sich ihr wieder gänzlich zu.„Was wollt ihr damit sagen?" ,zischte sie und fixierte sein Gold. Da war es wieder, ihr Feuer in den Augen, welches ihm wütend entgegenfunkelte. Mit langsamen Schritten ging er auf sie zu. „Was ich damit sagen will ist, dass nicht nur mein Bruder ein gutes gehör hat, auch ich habe alles gehört." Das wilde Hämmern von Kagome‘s Herz drang an seine Ohren, ebenso ihre Schritte die sie machte um den Abstand den er verringerte wieder zu erweitern. Doch ihre Flucht würde gleich enden. Wie so oft heute fand sich Kagome an einer Wand wieder. Innerlich fluchte sie, schaute ihn dennoch mutig an. „Und nun? Wen ihr glaubt ich sei dieser Liebelei zu euch immer noch verfallen dann täuscht ihr euch!"Kurz vor ihr blieb er stehen und lächelte sie abschätzig an. „Da bin ich ja beruhigt, ich dachte schon ich müsste euch eurer kleines, schwaches Menschenherz brechen, jedoch…" ,er beugte sich zu ihr und lehnte sich mit seiner Rechten über ihren Kopf gegen die Wand während seine Linke ihr Kinn umfasste. „…Wäre ich nicht abgeneigt eine Nacht mit euch zu verbringen. Natürlich ohne romantischen Hintergrund versteht sich, denn für mehr ist mein Interesse an euch zu gering" ,raunte er ihr entgegen und musterte sie abwartend. Er konnte sehen wie ihre Mundwinkel kurz zuckten ehe ihr Gesicht wieder ausdruckslos wurde. Hatte sie nun begriffen das sie nichts über ihn wusste? Plötzlich spürte er ihre Hand auf seiner Brust, kein Metall war dazwischen da er in der Festung seine Panzerung kaum trug. So konnte er spüren wie ihre Hand federleicht zu seinem Hals hin strich. Der Yokai konnte sich kaum ein zufriedenes Lächeln verkneifen. Frauen waren so leicht gestrickt, dennoch wunderte es ihn etwas das sie trotz ihres Hintergrundes auf sein nicht ernstgemeintes Angebot einstieg. Er wollte sie gerade abweisen da spürte er kaltes, scharfes Metall auf seiner Haut."DU bist nicht der Yokai auf den ich gewartet habe, du bist die Version von ihm der ich die Kehle durchschneiden würde wenn sie versuchen würde Hand an mich zu legen!" Sie hob ihren Blick und schaute ihm direkt in die Augen als sie ihn von sich stieß. Das kleine Messer, dass ihr Kikyo zur Selbstverteidigung gab, noch immer fest in den Händen haltend. „Das Mädchen von dem du behauptest, dass es wie eine Tochter für dich sei liegt im sterben.Jede Sekunde könnte ihre Letze sein, jedes Lächeln von ihr könnte ihr Letztes sein und was machst du? Badest in Selbstmitleid, bist eifersüchtig und versteckst dich wie ein ausgeschimpftes Kind!"Aus seiner Kehle ertönte ein bedrohliches knurren, nicht nur das sie ihn nun mit DU anredete… sondern ihn offen beleidigte hatte. Ihm gerade noch ein Messer an die Kehle gedrückt, was sein Stolz, sein Tier zum rasen brachte. „Rede nicht von Dingen die du nicht verstehst, Weib!" ,keifte er ihr entgegen. Als Antwort bekam er ein freudloses Lachen. „Oh doch, ich weiß wovon ich rede! Glaubst du ich habe die letzten Tage mit meiner Familie genossen? Auch wenn es nicht meine leibliche war, war es dennoch meine Familie. Doch statt sie zu würdigen beschimpfte ich Vater für seine Strenge im Geiste. Verachtete meine Mutter, weil sie zu lies, dass er mich bei ungehorsam mit den Stock prügelte. Lies Sota meinen Neid auf seine Freiheit spüren. Nun sind sie alle fort. Vater, der es nur gut meinte. Mutter, die meine Tränen trocknete und meine Ausflüge aus dem Haus deckte. Sota, der mich trotz meiner schroffen Art ihm gegenüber offenherzig One-Chan nannte und am ende sein Leben für mich lies...Sie sind alle fort. Nie habe ich ihnen Danken können und nun Sesshomaru...sag mir was ich nicht weiß!" ,spie sie ihm entgegen, mit allem Mut den sie besaß.Kagome erwartete eine Reaktion von ihm doch blieb er einfach stumm, was sie resigniert zu Boden schauen lies. „Ich sehe du verstehst noch immer nicht...du hast noch Zeit und nutzt sie einfach nicht, was mich rasend vor Wut macht...Wir beide teilen ein ähnliches Schicksal…. Das war der Grund mich zu dem weißen Hund hingezogen zu fühlen. Doch dies zu verstehen wäre von deinem eingefrorenen Herz wohl zu viel verlangt. Solltest du allerdings verstehen wollen warum ich einst an dich geglaubt habe, lies mein Tagebuch. Es müsste in deinem Besitz sein, da du in meinem Haus warst. Wenn du es gelesen hast und endlich aufhörst in deinem Selbstmitleid zu baden erlaube ich dir über meine Gefühle zu spotten. Doch gerade bist du für mich nichts weiter als ein Fremder der mir nichts bedeutet."Die Worte Kagome‘s trafen ihn als ob sie ihm ein Eimer mit kaltem Wasser übergeschüttet hätte. Seine Sicht wurde klar. Sein Benehmen war beschämend, auch Kagome gegenüber. Er wusste schon lange das sie keiner dieser Frauen war die unbehelligt durchs Leben hüpften.Er war es der über sie ohne Wissen gerichtet hatte, nicht sie. Er redete von Dingen von denen er keine Ahnung hatte, nicht Kagome. Sie war, im Gegensatz zu ihm, an ihren Schicksalsschlägen gereift und zu der Frau geworden die mutig einem Yokai die Stirn bot. Während er sich aus Angst die Ablehnung in Rin‘s Augen zu sehen versteckte und dabei kostbare Zeit verstreichen lies. Sein Entschluss stand nun fest…das Versteckspiel musste ein Ende haben. „Mach was du willst aber ich werde nun zu dem letzten Menschen gehen der mir geblieben ist." Ihre Schritte sagten ihm, dass sie sich von ihm entfernte. Doch blieb sie stehen als seine Stimme ertönte. „Lasst mich euch führen...am Ende verlauft ihr euch wirklich. „Fassungslos schaute sie zu ihm. Hatten ihre Worte ihn wirklich erreicht? Hatte er es endlich verstanden? Sie konnte spüren wie er an ihr vorbei schritt und voran ging. „Ich werde nicht warten…" ertönte es zwar kühl von ihm doch verlangsamte er sein Gang so das sie ihm folgen konnte. Das Mädchen, dass den Sinneswandel des Yokai‘s noch nicht verarbeitet hatte, konnte nur nicken ehe sie dem Geräusch und den silbrigen schein seiner Haare folgte.Stumm, ohne ein Wort miteinander zu wechseln verließen sie gemeinsam die dunklen Korridore. Beide gingen ihren eigenen Gedanken nach. Sesshomaru überlegte Kagome zu offenbaren, dass auch ihre Chance noch nicht vertan war, da ihr Bruder ja noch lebte. Doch könnte das bedeuten, dass sie Rin verlassen würde und das würde dem kranken Mädchen sicher das Herz brechen. So schob er es auf einen unbestimmten Zeitpunkt auf. Kagome hingegen hoffte inständig das er es nun verstanden hatte und nun auf sein gehabe verzichtete.Beiden traten nun endlich aus den Schatten ins Licht, was durch die Offene Tür fiel die raus zu dem Platz führen würde. Kagome die stehen blieb um sich blinzelnd an das Licht gewöhnte konnte nun deutlich den Rücken Sesshomaru‘s erkennen. Von hier an wusste sie wo es zu Rin ging also benötigte sie sein Geleit nicht mehr. Ob er sich nun wieder in der hintersten Ecke der Bastion verstecken würde? „Ab hier finde ich mich zurecht...Danke für die Hilfe" ,wollte sie sich verabschieden doch ging er einfach weiter. „Unser Ziel ist das Selbe" ,entgegnete er ihr kühl was für sie die Erlaubnis war ihm weiter zu folgen. Ein zufriedenes Lächeln zierte nun ihr Gesicht. Ihre Worte hatten ihn wirklich erreicht. So schritt sie ihm mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck nach. Als ein lautes Grollen, gefolgt von verzweifelten Wimmern, ertönte stoppten beide und schauten Synchron zu dem Ursprung des Geräusches. Es schien vom Platz zu kommen. Ehe Sesshomaru etwas sagen konnte eilte Kagome zu der Tür zurück, die ins Freie führte. „Das war Ah-Uhn, ich werde nach ihm sehen. Sagt Rin das ich später nach komme" ,rief sie ihm zu und verschwand durch die Tür. Doch statt zu Rin zu gehen ging er Kagome nach, die gerade einem der Männer die Zügel von Ah- Uhn entriss. Was hatte sie den nun vor? Bemüht das sich wild windende Tier zu halten fragte sie den Mann, dem sie die Zügel entrissen hatte, was los sei. „Er will sich einfach nicht beruhigen. Dank der Hilfe von Inuyasha konnten wir ihn fixieren doch bis er die Verankerungen raus reißt ist es nur noch eine Frage der Zeit. Er versucht immer wieder ins innere der Bastion einzudringen doch der Schaden wäre immens wenn es ihm gelänge." Kagome sowie auch Sesshomaru wussten sofort was mit dem Tier los war. Auch er wollte zu Rin…."Ich verstehe….." ,lächelte sie matt und schaute zu dem Drachen der an den Zügeln zog. Sein Sattel war mit Seilen versehen worden die jeweils um Haken gebunden waren, die tief im Boden steckten. Sie ging zu dem Kopf der sie damals beschnupperte und ihren verletzten Knöchel abgeleckte und versuchte diesen zu umfassen. „Ganz ruhig…ich bin es, Kagome. Hey mein Freund, beruhige dich" ,flüsterte sie beruhigend und schaffte es das er sich ihr zu wandte und sich von ihr den Kopf streicheln lies. „Du möchtest zu deiner Herrin, hab ich recht mein Freund? So ein treues Tier bist du…“ ,sprach sie zu dem Tier und bekam ein Wimmern als Antwort. „Löst die Fesseln" ,ertönte es neben ihr kühl. Erstaunt schaute sie neben sich. Kagome war so beschäftigt damit gewesen Ah-Uhn zu beruhigen, dass sie nicht mit bekommen hatte wie Sesshomaru dazu gekommen war und über den anderen Kopf des Drachens strich.Als die Seile gelöst waren richtete sich das Tier auf und schüttelte sich kräftig. Als er allerdings losstürmen wollte griff Sesshomaru ebenso nach den Zügeln Ah-Uhns und hielt in so auf. „Beruhig dich!" ,knurrte er bedrohlich und das Tier erstarrte. Nach kurzem Blickwechsel mit dem Daiyokai lies der Drache sich auf sein Hintern fallen und lies beide Köpfe hängen. Sesshomaru überlies die Zügel wieder Kagome und blickte diese an. „Entweder bist du Dümmer als gedacht Frau oder nicht mehr fähig furcht zu empfinden. Dieser Drache könnte dich binnen Sekunden töten und dennoch eilst du zu ihm während er tobt…"Sie erwiderte seinen Blick, erst verwirrt, doch dann schaute sie wieder zu Ah-Uhn, dessen Kopf sie sanft streichelte. „Er hätte sich auch gegen das anbinden wehren können und hat es nicht getan. Er will niemanden verletzen. Er möchte einfach nur zu Rin, hab ich recht?" Zum Ende hin sprach sie an Ah-Uhn gewannt. Dieser brummte als Antwort und richtete seinen Blick nach oben zu Rin’s Zimmer. Ein trauriges Jaulen erklang aus seiner Kehle ehe er seine Köpfe wieder senkte. Der Yokai schämte sich immer mehr. Selbst ein Tier hatte begriffen das die Zeit die sie noch hatten ablief während er wieder nur an sich gedacht hatte. Selbst von Ah-Uhn hatte er heute eine Lektion erteilt bekommen die nicht ohne seinen Dank bleiben sollte. So wandte er sich an Kagome. „Warte hier" ,befahl er und entfernte sich dann einige Schritte ehe er zu dem Balkon sprang der zu dem Zimmer des Kranken Mädchens gehörte. Ah-Uhn so wie Kagome schauten ihm abwartend nach. „Was hat er den nun vor?" Ein Schnaufen ertönte neben ihr, was sie nicken lies. „Ja, ich verstehe ihn auch nicht“ ‚antwortete sie ihm während Sesshomaru geschickt die Tür von außen öffnete und im Zimmer verschwand. Wie vom Blitz getroffen zuckte sie zusammen und erstarrte. „Darum war die Tür heute morgen offen…er muss Nachts bei uns gewesen sein. „Oh nein…ich hab ihm Unrecht getan“ ,wisperte sie und schämte sich nun für ihre harten Worte ihm gegenüber. Hin und her überlegend wie sie sich entschuldigen könnte fiel ihr die zweite Decke wieder ein die heute morgen über ihr gelegen hatte. „Das wird doch nicht…“ Ihr wurde heiß und kalt zu gleich. Doch ihr Gefühlschaos wurde mit Rin‘s fröhlicher Stimme, die nach ihr rief, unterbrochen. Sofort schaute Kagome zu ihrer Freundin die, dick eingepackt, in den Armen von Sesshomaru lag und erwiderte ihren Gruß. Kaum war der Yokai mit Rin im Arm gelandet, sprang Ah -Uhn auf und wedelte wild mit seinem Schwanz so das er kaum noch zu halten war. Als Sesshomaru mit ihrer Freundin im Arm, die selig lächelte, auf sie zu kam lies sie die Zügeln los. „Geh zu ihr, los!" Wie von Sinnen stürmte der Drache los bremste aber kurz vor den Beiden. Sofort drückten sich beide Köpfe Ah-Uhns an Rin, die fröhlich Lachte während sie von beiden Köpfen abgeleckt wurde. Stumm beobachte Kagome das treiben. Sesshomaru und Rin waren wieder vereint, Ah-Un war wieder Glücklich. Zufrieden mit dem Tag schaute sie zu dem nun strahlend blauen Himmel. Keine graue Wolke war mehr zu sehen. Alle waren sie nun Glücklich. Nur ihr kleiner, geheimer Wunsch blieb unerfüllt und würde es wohl auch bleiben. "Vielleicht haben wir beide noch eine Chance…" ertönte es neben ihr. Abermals fragte sie sich wann Sesshomaru zu ihr getreten war. Wieder zu Rin und Ah-Uhn schauend wie er Fröhlich mit dem Mädchen auf dem Rücken rum hüpfte antwortete sie ihm: „Nein...ihr habt eine Chance. Meine hab ich vertan… Nutzt sie, nicht nur die Zeit mit Rin auch die mit eurem Halbbruder." Seine Mundwinkel zuckten kurz als sie ihn wieder siezte. War das ihre Art ihm sein törichtes Verhalten von vorhin zu verzeihen? Sein Blick wanderte zu Rin, bei der er sich innerlich entschuldigte. Es war an der Zeit Kagome zu Danken. Er konnte ihr das Wissen über ihren Bruder nicht mehr verheimlichen auch wenn es hieße, dass sie Rin verlasen würde. Auch er empfand keine Freude darüber. Sie war interessant. So anders als die Menschen denen er bisher begegnet war. Gerne hätte er sie weiter beobachtet. Doch würde ihm das Buch bleiben, was er beschlossen hatte zu Lesen da er nicht weiter unwissend sein wollte.„Das Selbe gilt für Euch und euren Stiefbruder." Verwirrte schaute sie zu ihm.„W…wie meint ihr das?" Kurz schloss er seine Augen und atmete durch ehe er sie direkt anblickte während er seine Hand auf Tensaiga legte. Verwirrt schaute sie zu seiner Hand und dann mit geweiteten Augen zu ihm. Heiser flüsterte sie: „Er…er lebt?" Er nickte stumm und das nächste was zu hören war, war ein lautes Klatschen. Kagome, die mit gesenktem Haupt ihre Hand noch in der Luft hatte. Ihr Gegenüber blickte mit geröteter Wange auf sie hinab. Er wusste, dass er es nicht anders verdient hatte. Sein Stolz hatte hier gerade keine Bedeutung.„Ein Wort und ich bringe...euch zu ihm" ,bot er ihr an, doch sie drehte ihm einfach den Rücken zu und verschwand in der Bastion. kapitel 15 Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)