Das vergessene Reich der Inuyokai von KritzelFuchsKurai ================================================================================ Kapitel 18: „Rubinrote Lippen“ ------------------------------ „Rubinrote Lippen“ „Wie lange willst du denn noch am Fenster sitzen?“ ,brummte der weißhaarige Yokai, der heute, anders als sonnst, in einem schwarzen, schmucklosem Yutaka gekleidet war. Und sich gerade mit einer Decke bewaffnet auf den Weg zu Rin machte, die wie gebannt die untergehenden Sonne anblickte und ausschau hielt. „Bis ich sie sehe! Gestern hätte sie ihn fast erwischt!“ Ein genervter Laut ertönte aus seiner Kehle während er den wärmenden Stoff über die Schultern Rin‘s legte, die dies allerdings kaum bemerkte. Suchend blickte sie über die Mauer bis sie aufgeregt aufqietschte und zu dem anderen Ende des Balkons rannte. „Los Kagome!!!!“ ,rief sie so laut sie konnte und riss ihre Hände in die Höhe, so das die gerade angelegte Decke wieder runter rutschte. Abermals ertönte ein genervtes Seufzten von ihrem Ziehvater, der sich nach der Decke bückte. Als Sesshomaru an die Seite Rin‘s trat sah er das Selbe wie sie. Kagome und Inuyasha, wie sie durch das Geäst rannten und versuchten sich gegenseitig mit Steinen abzuwerfen. Er trainierte anscheinend gezielt ihre Wurfkraft sowie Schnelligkeit. Es war nun der fünfte Tag an dem er sich mit ihr beschäftigte und zugegeben, sie wurde schon besser und schien die Sache ernst zu nehmen. Seine Augen etwas mehr ansträngend sah er, wie sie gerade einem Angriff Inuyasha‘s auswich, einen Hacken schlug und sich dabei mit dem nächsten Stein bewaffnete. Diesen warf sie gezielt und verpasste dem Hanyou damit eine blutige Wange. Sesshomaru vergrub die Hände in seinen Ärmeln und lehnte sich neben Rin, die damit beschäftigt war ihre Freundin anzufeuern, an das Geländer. Sein Gold wanderte wieder zu Kagome, welche gerade unter einen umgefallenen Baumstamm rutsche und diesen so als Deckung nutzte. Beim aufstehen schien ihr allerdings ihr Knöchel zu schmerzen, sodass sie strauchelte und zu Boden ging, sich dort aber abrollte. Dennoch hatte dies zur Folge, dass sie den Hanyou verloren hatte. Es wunderte ihn, dass ihr Köper dem ganzen stand hielt, so dürr wie sie war. Doch auch das schien der Vergangenheit anzugehören. Laut dem Bericht seines Bruders aß sie nun ihre Portionen und achtete darauf keine Mahlzeit mehr ausfallen zu lassen. „Heut waren es hundert Schuss, trotz blutiger Finger“ ,ertönte es hinter ihnen. Doch drehte der Yokai sich nicht zu der Stimme um, da er schon am Gang erkannt hatte, dass Kikyo dazugekommen war. Das braunhaarige Mädchen allerdings war viel zu sehr damit beschäftigt am Geländer auf und ab zu tigern. Das sanfte Lächeln der Miko verschwand als ihr Blick von dem Mädchen zu Sesshomaru wanderte. „Hundert Schuss Sesshomaru, Ausdauertraining in der Früh bevor sie zu mir kommt, mir mit den Verletzten hilft und am Abend, gleich nach dem Inuyasha mit den Männern fertig ist, weiter trainiert…Wie sehr soll sie dir ihren Willen noch beweisen, damit sie am offiziellen Training teilnehmen darf?“ „Du schießt allein in der Dämmerung dreihundert Schuss, Miko. Verteile kein Lob für Dinge die nicht von Bedeutung sind. Außerdem ist dieses Training…Zeitverschwendung…“ Die Miko wollte gerade etwas sagen, doch wandte er sich wieder zu Kagome, die versuchte Inuyasha wieder ausfindig zu machen. „Sieh hin…“ befall er und Kikyo gehorchte nach kurzem zögernd. Der Hanyou war in die Baumkronen gehüpft und umrundete das Mädchen. Mit einem Stein, den er in ein Gebüsch warf, lenkte er sie ab und stürzte sich dan auf sie. „Jetzt...“ ,brummte er und stieß sich dann von dem Holzgerüst ab. Die Miko ging näher an das Geländer und sah wie der Hanyou vor Kagome zögerte und dann den Angriff gänzlich abbrach. Er versetzte ihr nur einen kleinen Schlag auf den Hinterkopf mit Tessaigers Schwertscheide, gefolgt von einer Predigt. Verwirrt zog Kikyo die Stirn kraus. „Ich verstehe nicht was du mir zeigen willst? Es ist gerade mal der fünfte Tag an dem sie trainieren.“ Nun trat Rin an die Seite Kikyo‘s und blickte ebenso zu dem Yokai. „Genau Vater...fünf Tage erst und sie macht jeden Tag fortschritte!“ „Kikyo, wie war dein Training?“ ,fragte er plötzlich, was die Miko zögern ließ. Nach kurzem nachdenken senkte sie leicht ihr Haupt, was Rin verwirrt blinzeln ließ. „ Kikyo? Was…“ „Rin…kein Lehrer fasst seinen Auszubildenden mit Samthandschuhen an… Der Schlag meines Bruders hätte sitzen müssen.“ Er wandte sich wieder an Kikyo, die sich auf die Lippen biss. „Hundert Schuss sind nichts… Kikyo, auf dem Schlachtfeld gehen mehr davon daneben als das sie treffen. Sie wäre draußen binnen Sekunden tot.“ „Wenn ihr Schuss daneben geht trifft eben meiner!“ ,konterte sie und legte sich dabei eine Hand auf die Brust. „Ich bin die Nachhut! Ich bin dafür da ihr den Rücken freizuhalten.“ Ein leises Lachen ertönte. „Falsch…du bist dafür da allen den Rücken freizuhalten, nicht nur diesem Mädchen.“ Hart schluckend senkte die Schwarzhaarige ihren Blick wieder. „Ihr schickt sie mit euren dummen Befürwortungen nur in den Tod. Und das nur weil sie sich das in den Kopf gesetzt hat, da sie als Frau nicht mehr zu gebrauchen ist! “ Beide, Kikyo sowie auch Rin schauten geschockt zu dem Yokai, nicht fähig etwas zu sagen. Plötzlich ertönte unter dem Balkon die Stimme Kagome’s. „Hey, ihr da oben! Alles okay bei euch?“ Der Yokai strafte seine Haltung und deutete dann Rin wieder in ihr Gemach zu gehen. Diese gehorchte stumm und mit gesenktem Haupt. Als das Kranke Mädchen im Raum verschwunden war folgte er ihr. Laut ausatmend wandte sich die Priesterin der Stimme zu und lehnte sich über das Geländer. „Ja, alles gut. Und, wie lief es heute?“ ,fragte sie mit einem Lächeln und das Gesicht Kagomes erhellte sich. „Super! Schau, ich hab ihn fast erwischt“ ,freute sie sich und stupste dem Hanyou gegen die verletzte Wange. „Aua!!! Das tut weh!“ fluchte der Weißhaarige, sich aus Kagomes Stupsattacken windend. „Tihi, morgen erwisch ich dich“ ,kicherte sie dem vorangehenden halb Dämon, der gerade seine Arme hinter dem Kopf verschränkte, zu. Schmunzelnd schaute die Miko von ihrem maulenden Gefährten zu Kagome. Doch auf den zweiten Blick war die Freude aus Kagome’s Gesicht verschwunden. Traurig schaute sie dem Hanyou nach. „Alles gut bei dir? Tut dir dein Fuß noch weh?“ Etwas erschrocken huschte der Kopf Kagomes zu der Älteren. „Nein, nein. Alles gut. Ich werde mich nun säubern und komme dann auch hoch. Bist du dann noch da?“ Innerlich wusste Kikyo, dass etwas nicht stimmte. Doch wollte sie das Mädchen nach so einem Tag nicht weiter bedrängen. Sachte den Kopfschüttelnd antwortete sie: „Nein, ich werde nur noch die Medizin anrühren, dann werde ich mich schlafen legen. Das Buch, um das du gebeten hast, lass ich dir hier liegen.“ Das Mädchen nickte und hob ihre Hand zum Abschied. „Okay, Danke. Schlaf gut und bis Morgen.“ Kagome sah nur noch den Zopf der Miko wie er ihr beim gehen nach schwang, dann war sie fort. So wie das Lächeln Kagomes. „Inuyasha!“ ,rief sie und der Hanyou drehte sich an der Tür stoppend, mit fragendem Blick zu ihr. „Vorhin im Wald, da hast du mich nicht mit voller Kraft angegriffen… Warum?“ Ertappt zuckte er zusammen und drehte dem Mädchen seinen Rücken zu. „I…ich bin ausgerutscht. Darum… Also dann gute Nacht“ ,antwortete er Knapp und verschwand schnell im inneren des Hauses, nachdem er seine Hand zum Abschied gehoben hatte. Das Abbild Kikyo‘s blieb allein, mit gesenktem Kopf, zurück. „Lügner…“ ,hauchte sie ehe sie ebenfalls in der Bastion verschwand und in ihre Räume ging. Mit einem Klack schloss sich die Tür hinter ihr ehe sie müde zu ihrem Futon trottete und sich dort bäuchlings in die Kissen warf. Ihr Gesicht in das mit Federn gefüllte Kissen drückend fing sie an zu Fluchen. „Inuyasha, du Idiot!!! Weichei!! Hundebaby!!! Waaaa….“ Nach Luft schnappend drehte sie sich keuchend auf den Rücken und blickte an die Decke. „Ist es...weil ich Kikyo so ähnlich sehe...oder weil ich eine Frau bin…“ Müde schloss sie kurz ihre Augen. Sie war Sauer auf den Hanyou. So machte das ganze Training keinen Sinn! Doch wie sollte sie ihm das sagen? „Bitte schlag mich?“ Kaum hatte sie es ausgesprochen musste sie schmunzeln. Wie sich das anhörte, doch sagen musste sie etwas. Sesshomaru sah ihnen jeden Tag zu. Dem Yokai war vielleicht nicht mal bewusst, dass sie es mitbekam aber sie wusste es. Ihr ganzer Körper stand jedes Mal unter Strom wenn sie sein Gold auf sich spürte. Ob er nur darauf wartete das sie alles hin warf? Ruckartig sprang Kagomr aus ihrem Futon und ballte ihre Hände zu Fäusten. „Allein um dir zu beweisen was ich kann werde ich nicht aufgeben, du eingebildeter Hund!“ ,knurrte sie und blickte über sich an die Decke. In dem Raum über ihr hatte sich gerade besagter Yokai verschluckt, da er ihre Worte gehört hatte. „Vater? Alles okay?“ ,erkundigte sich Rin erschrocken, von ihrem Buch aufschauend. Doch der Yokai winkte nur ab und räusperte sich. Rin, die sich darauf hin Schulter zuckend wieder ihrem Buch zuwandte, bekam nicht mit wie er seinen Blick, böse funkelnd, gen Boden wendete. „Freches Weibsbild…“ ,zischte er, was seine Ziehtochter abermals auf schauen ließ, da sie zwar gehört hatte das er etwas gesagt hatte, aber es nicht ganz verstanden. Doch die Frage blieb ihr im Hals stecken als sie sah das sein Blick am Boden haftete. Genauso wie damals nachdem Kagome weckgelaufen war. „Ist etwas mit Kagome?!“ ,fragte sie sofort panisch und begann sich aus den zick Schichten Decken zu schälen. Etwas verwirrt über ihre Frage, sowie Reaktion, zog er seine Stirn kraus und deute ihr liegen zu bleiben. „ Nichts ist mit ihr…außer das ihr der gebührende Anstand fehlt“ ,schnaufte er, sich wieder mit geschlossenen Augen an die Wand lehnend. Sichtlich verwirrt sackte Rin in ihre Kissen zurück. Das gebührende Verhalten fehlte ihr? Ihre Augen wanderten wieder zu der Stelle zu der ihr Ziehvater zuvor geschaut hatte. Was hatte er den nur? Plötzlich kam ihr ein Gedanke, der sie kichern ließ „Aber Vater, ist es denn nicht auch unanständig zu lauschen?“ Kaum sichtbar zuckte Sesshomaru zusammen, behielt seine Maske aber aufrecht und brummte: „Leg dich endlich zur Ruhe…“ Weiter darüber schmunzelnd, dass er tatsächlich Kagome belauscht hatte schaute sie zu der Tür. Im Augenwinkel sah sie, wie Sesshomaru plötzlich seine Augen öffnete und sich ebenso zu der Tür drehte. Bedeutete das, dass sie kommt? Kaum hatte das kranke Mädchen ihren Gedanken zu Ende gedacht klopfte es an der Tür und die Stimme ihrer Freundin ertönte. Mit geweiteten Augen schnellte der Kopf Rin‘s zu ihrem Vater, doch dieser stand gerade auf und verschwand raus auf den Balkon. Er ging ihr also weiter aus dem Weg. Seufzend schaute sie zu der Tür und rief dann: „Komm rein, ich bin noch wach.“ Sofort öffnete sich die Tür und Kagome trat mit einem Lächeln auf den Lippen in den Raum. Anders als sonst hatte sie die Harre, wohl noch von dem Training, zu einem Knoten gebunden aus dem sich zwei Strähnen gelöst hatten und auf ihren Schultern ruhten. „Hallo, In-Chan wie geht es dir heute?“ ,erkundigte sie sich, während sie sich zu Rin setzte und deren Stirn betastete. Frustriert über das Ergebnis schnaufte Kagome: „Du glühst ja! Hast du deine Medizin schon genommen? Schmunzelnd kicherte Rin: „Ja habe ich, sowie es Kikyo angeordnet hat.“ Kagome nickte und begann sich suchend umzublicken. „Gut, dann solltest du nun etwas schlafen und schwitzen…schwitzen ist…ah“ Sie stoppte als ihr das gesuchte Objekt, eine weitere Decke für Rin, vor die Nase gehalten wurde. Sie kannte die große Hand, deren gelenke magentafrabene Streifen zierten. Er war heute also geblieben und nicht gegangen sowie die Tage zuvor. Schluckend griff sie nach dem Stoff und blickte rauf zu dem Yokai. „Da..anke“ ,hauchte sie und für eine Zeit lang schauten sie sich in die Augen bis er den bemalten Stoff mit einem „ Hn…“ los ließ und dann zu seinem Platz an der Wand ging. „Ich…ähm...“ ,stotterte sie und schien vergessen zu haben was sie mit der Decke vor hatte. Erst die Stimme Rin’s, die plötzlich ertönte, ließ sie hochschrecken. „Waaa…bitte nicht noch eine“ ,jammerte diese, während sie sich mit geschlossenen Augen in den Pelz sacken ließ, der sonst die Schulter des Daiyokais zierte. Aus ihrer Starre erwachend rutschte Kagome wieder zu Rin. „Oh doch, du musst schwitzen!“ Das Gejammer des Mädchens ignorierend bedeckte sie dieses sanft und strich ihr über das Haar. „Und nun schlaf damit du bei Kräften bleibst.“ Wie auf Kommando gähnte ihre Freundin und nuschelte: „O...kay…duuu Kagome, heute hättest du ihn fast gehabt. Morgen erwischt du ihn, da bin ich mir sicher.“ Erstaunt und zugleich frustriert darüber, dass sie schon wieder draußen war schnaufte Kagome: „Du sollst doch am Abend drinnen bleiben. Es ist so schon viel zu kalt für dich.“ Rin wollte gerade antworten da ertönte die kalte Stimme Sesshomaru’s. „Sie hört nicht mal auf mich warum sollte sie da auf euch hören…“ Beide blickten zu dem Weißhaarigen, der sein Gold verschlossen hielt. Erst die Stimme Rin‘s ließ ihn seine Lieder aufschlagen. „Wenn Kagome am normalen Tagestraining teilnehmen dürfte müsste ich nicht Abends raus…verehrter Vater...“ Ohne auf dessen Antwort zu warten drehte sich Rin um, zog sich die Decken bis zur Nasenspitze und binnen Sekunden hörte man sie leichtes Schnarchen. Erstaunt darüber blickte Kagome zu dem schlafenden Bündel. „Sie…ist eingeschlafen? So schnell?“ ,stellte sie fest und wusste nicht ganz mit der Situation umzugehen. „Ja…ihre Taktik um das letzte Wort zu haben“ ,brummte es hinter ihr, was Kagome leicht zusammenzucken ließ. Sie waren nun allein und das Kommentar Rin‘s stand noch immer im Raum. Doch schien der Yokai darauf nicht eingehen zu wollen, da er es Rin gleich tat und seine Augen schloss. Frustriert seufzte sie und stand auf. „Kikyo ließ mir ein Buch da, wisst ihr wo es liegt?“ ,fragte Kagome mit bedeckter Stimme und gesenktem Haupt. Sesshomaru antwortete ihr mit einer Handbewegung zu einer zusammen gerollten Decke, die etwas abseits von seiner Rechten lag. Die Decke wieder erkennend lächelte sie sacht, ehe sie zu den Sachen ging und das dicke Werk mit der Aufschrift „Kräuter und deren Wirkung“ auf dem Stoff sah. Sponsor werden und Werbung komplett deaktivieren Sie lehnte sich, ebenso wie es der Yokai tat, an die Wand, bedeckte ihre Beine mit der Decke und begann zu lesen. Sie versuchte es zumindest. Der Platz den sie sich ausgesucht hatte war kaum beleuchtet. Die Lampen um Rin waren gelöscht und die Einzige die noch vor sich hin flackerte stand zu der Link von Sesshomaru. Sich einredend, dass es schon irgendwie ging, versuchte sie angestrengt die Zeilen zu lesen bis die Stimme Sesshomaru‘s sie hochfahren ließ. „Rückt näher, dann seht ihr auch was.“ Etwas verwirrt schaute sie zu ihm auf, doch hielt dieser seine Augen geschlossen. Erst als eine weile vergangen war und Kagome sich noch immer nicht bewegt hatte öffnete er seine Lieder. „Wenn es die Angst ist das ich euch fresse dich euch fernhält, seid beruhigt. Ich habe heute gut gespeist… Doch sollte euch meine Anwesenheit so stören muss ich euch enttäuschen. Heute werde ich nicht gehen.“ Sein Blick lag dabei auf Rin, deren Lunge heute lauter pfiff als die Tage zuvor. Kagome verfolgte seinen Blick und verstand warum der Yokai nicht gegangen war. Er sorgte sich um seine Tochter. Wieder auf ihr Buch blickend seufzte sie ehe sie näher rutschte und nun die Zeilen vor sich sah. „Es stört mich nicht das…ihr da seit. Nur bin ich unsicher über unseren Verbleib.“ Ihren worten lauschend streckte er ein Bein aus während er das andere angewinkelt ließ „Unseren Verbleib? Ich sagte nein und ihr tatet was euch beliebt. Währt ihr mir wirklich unterstellt wäre das eine Befehlsmissachtung und ich hätte euch rausgeschmissen. „Erschrocken fuhr sie zusammen und stotterte: „Aber ich...“ Ein Blick von ihm reichte und sie schwieg, wissentlich das er recht hatte. „Allerdings seit ihr mir nicht unterstellt. Also bin ich machtlos“ ,fügte er hinzu und wandte sich wieder von der überforderten Kagome ab. Einige Zeit konnte man nur das Atmen Rin‘s hören ehe Kagome ihre Stimme wieder fand. „Ist...ist es so schwer für euch zu verstehen, dass ich nur helfen will? Weder hübsch den Fächer zu schwingen noch geschickt die Kote z zupfen rettet Leben.“ Ohne sich ihr zuzuwenden lauschte er ihren Worten. „Ich will etwas bewegen…und jene büßen lassen, die meine Heimat zu Grunde gerichtet haben!“ Ein leises Lachen ertönte von dem Yokai. „Ihr trainiert also so hart um eurer Drohung gerecht zu werden?“ Erst Verstand Kagome nicht, dann erinnerte sie sich daran ihm bei ihrer ersten Begegnung mit dem Tod gedroht zu haben. „Leere Worte eines verzweifelten, schwachen Menschen. Als ob ich euch töten könnte…“ Ihren Blick hebend lächelte sie ihn warm an. „Auch wenn es mir vielleicht irgendwann körperlich möglich wäre könnte ich es…hier nicht.“ Sie legte sich ihre Hand aufs Herz. „Euch verletzen, ja. Allein für eure Arroganz und…euer Selbstmitleid könnte ich euch täglich schlagen. Aber töten…niemals…“ Ihre Kritik an ihm ignorierend schloss er nachdenklich seine Augen ehe er sie einen Spalt breit öffnete. „Weil ihr glaubt mich zu lieben?“ ,fragte er ohne Scheu, was das Mädchen zusammenzucken ließ. Doch ihr Lächeln verschwand nicht, es wurde sogar noch wärmer als sie ihm direkt in die Augen blickte und „Vielleicht ja…ich bin mir da zur Zeit selbst nicht sicher“ kicherte ehe sie sich mit hochroten Wangen ihrem Buch zuwendete. Dabei spürte sie den Blick Sesshomaru‘s auf sich. Sein Kopf versuchte wie wild diese Frau zu verstehen, doch taten sich allein durch ihre Antwort nur noch mehr Fragen auf. Diese würde er ihr aber nicht stellen können. Unbewusst musterte er sie. Ihre Wangen waren von dem Geäst der Wälder zerkratzt, ebenso ihre Finger von der Sehne des Bogens zerschnitten. Dennoch blätterte sie elegant von Seite zu Seite und studierte dort die Zeilen. Nach einer Weile schien sie ihn sogar komplett ausgeblendet zu haben, da sich ihre Haltung entspannte und sie immer mehr gegen die Wand rutschte. Sich von ihr abwendend blickte er zu Rin, die mittlerweile auf dem Rücken lag und gelegentlich hustete. Plötzlich spürte er ein zusätzliches Gewicht an seiner Schulter und das Poltern eines Buches ertönte. Mit einem tiefen Seufzten blicke er an seiner Rechten hinab, an der nun eine friedlich schlafende Kagome lehnte. Er wollte sie gerade wecken, da hallten die Worte Kikyo‘s in seinem Kopf wieder. Morgens Schießtraining, dann half sie tagsüber bei der Pflege der Verletzten und am Abend trainierte sie mit dem Hanyou. All das seit Tagen und dennoch kam sie jeden Abend hierher um Rin zu sehen. Meist fand er sie am Boden schlafend wenn er nach seiner Ziehtochter schaute. Es grenzte an ein Wunder, dass sie noch nicht zusammengebrochen war. „Menschen müssen immer übertreiben“ ,brummte er während er, sowie in den letzten Nächten, zur Decke griff und damit Kagome zudeckte. Sollte sie eben heute seine Schulter statt den Boden bekommen. Er wollte sowieso nicht fort, dachte er und schloss ebenso seine Augen. Als er seine Arme verschränken wollte spürte er einen fast vergessen Gegenstand, ihr Tagebuch. Seine Augen wieder öffnend griff er in seinen Yutaka und holte das kleine, lederner Buch hervor. Er hatte so viele Fragen. Ob er darin wirklich die Antworten finden würde die er wollte? Das Gold des Yokais wanderte zu dem Mädchen, dass friedlich an ihn gelehnt schlief. Ihr Haarknoten hatte sich mittlerweile gelöst so das ihr ihre Haare in wild gelockten Strähnen über die Schulter vielen. Kurz zuckten seine Mundwinkel. Selbst ihr Haar hatte seinen eigenen Willen. Wieder auf das Buch schauend öffnete er es und strich mit seinem Finger ihren Namen nach, der krakelig in der Ecke des Blattes stand. Eine Augenbraue hebend blätterte er weiter und las die folgenden Seiten mit mühe, die darüber berichteten wie sie von der Familie Higurashi aufgenommen wurde…Sie ihre leiblichen Eltern vermisste, aber nicht wusste was geschehen war…Sie die Sache mit dem weißen Hund nicht Verstand und einfach nur nach Hause wollte. Es verging eine Weile von dem Datum ihrer ersten Einträge bis hin zu dem nächsten, wo sie von dem strengen Erziehungsmaßnahmen ihres Stiefvaters berichtete, der sie stetig auf die Ankunft des Sohns des großen Tögas, der die Liebe ihm Herzen trug, vorbereitete. „Inuyasha…“ ,flüsterte er ehe Sesshomaru weiter blätterte und ihm eine Zeichnung entgegen flog. Eine Malerei wie er sie von Omai-Anwärterin kannte. Eine ganz andere Person als diese, die an ihm gellend schlief, lächelte ihm gekünstelt entgegen. Sie sah zwar wunderschön aus doch wirkte sie wie eine Puppe auf ihn. Die Lippen rubinrot bemalt, die Haut porzellanähnlich gepudert und ihr Liedstrich war ähnlich dem seinen. Eine Frau der er, in anderen Zeiten, sicher den Hof gemacht hätte. Er legte das Bild zur Seite und las die nächsten Zeilen schmunzelnd. „Für dieses fürchterliche Bild saß ich drei Stunden alleine beim herrichten still und beim malen gefühlte 1000 Jahre. Während ich die anderen Kinder draußen spielen hörte…“ Er wusste wovon sie sprach. Seine Mutter tat ihm oft das Selbe an. Mit dem unterschied das die Kinder vom Hof verschwanden mit denen er heimlich gespielt hatte. Er blätterte weiter und war froh darüber, dass ihre Handschrift um einiges besser wurde und somit leserlicher. Sie schien den Drang nach Freiheit einige Zeit niedergerungen zu haben und sich voll ihrer zu gedichteten Bestimmung ergeben zu haben. „Das Licht des Dorfes nennen sie mich. Sobald ich Inuyasha Sama eine gute Frau bin werde ich das Dorf wieder im alten Glanz erstrahlen lassen. Hunger und Krankheit wird es nicht mehr geben und Mutter wird wieder genesen...“ Las er leise vor und hob dabei eine Augenbraue. „Inuyasha Sama...wirklich?“ ,brummte er mit einem Seitenblick zu ihr, doch merkte Kagome davon nichts. Sie wirkte auf diesen Seiten sehr überzeugt von ihrer Bestimmung, nur wann hatte sich das geändert? Er überflog die Seiten wo es um ihre Übungen ging, da er das Selbe in seiner Kindheit machen musste. Bei einer Passage die ihm ins Auge stach blieb er stehen, da dick drunter stand, dass alles sinnlos wäre was sie tat. „Morgen sollen unsere Truppen zurückkehren, die die Grenzen unseres Dorfes bewachen und ich als Hoffnung des Dorfes soll sie mit meinem Gesang willkommen heißen…Oh Götter steht mir bei…“ Der nächste Eintrag folgte noch am selben Tag, stellte er fest und las diesen fast schon gehetzt mit den Gedanken: „Wann Kagome, wann wurdest du zu der die du nun bist?“ Tagebuch: Viele unserer Männer waren schwer verletzt und der Hauptmann der Truppe namens Akari berichtete über viele Tote und das er nicht wüsste wie lange sie das Dorf noch schützen könnten. Mein Vater nahm all das nicht ernst. Er meinte, dass der rechtmäßige Herrscher kommen würde sobald ich in einem heiratsfähigem Alter wäre. Doch Akari antwortete darauf nur: „Hübsch den Fächer zu schwingen und geschickt die Seiten einer Kote zu zupfen rettet keine Leben!“ In diesem Moment wurde mir bewusst, dass er recht hatte…Alles was ich tat war sinnlos... Wieder schnellte sein Kopf zu Kagome. Er war es also der der sie verändert hatte. Nicht Sesshomaru sondern dieser Akari. Er wollte gerade weiterblättern da regte sich das Mädchen an seiner Schulter und öffnete blinzelnd ihre Augen. Als sie realisierte wo sie da geschlafen hatte wich sie blitzschnell von dem Yokai. Mit hochroten Wangen stotterte sie: „V...Verzeiht, ich muss eingedöst sein. Das war keine Absicht.“ Doch Sesshomaru antwortete nicht sondern klappte nur das Buch zu und fixierte ihr Braun mit seinem Gold. „Erzählt mir von Akari…“ Kapitel 18 Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)