The Conversion von Fandalite ================================================================================ Kapitel 22: Flucht ------------------ Als ich mir wieder bewusst wurde ... Wieder zu mir kam - allerdings ohne wirklich zu wissen wie viel Zeit tatsächlich vergangen war , war ich nicht mehr in dieser Wohnung. Auch nicht mehr in dem umstellten Haus . Stattdessen starrte ich auf eine Straße .Regentropfen prasselten unaufhörlich auf die Windschutzscheibe und meine Hände klammerten sich verkrampft um ein Lenkrad... Autofahren... Meine Mama hatte pünktlich zu meinem achtzehnten Geburtstag regelrecht darauf bestanden, dass ich den Führerschein mache. Obwohl ich das eigentlich nicht wollte. Obwohl ich mich wie verrückt davor fürchtete und trotz im zweiten Anlauf bestandener Prüfung normalerweise schon beim Gedanken hinter dem Steuer zu sitzen schreckliche Unfallbilder meinen Kopf füllten und ich schweißnasse Hände bekam. Natürlich fuhr nicht ich selbst im Moment sondern Issrin aber das Gefühl auf einer unkontrollierbaren Kanonenkugel zu sitzen blieb.... Moment mal , Hände ! Meine Hände?! Nein nicht meine Hände... Es waren Frauenhände ja, aber sie steckten in schwarzen Handschuhen und sie waren nicht länger zierlich sondern groß und kräftig. Ich hatte auch immer noch den schwarzen GSG-9 Anzug und die schussichere Weste an die mir Issrin in Yaheens Wohnung übergestreift hatte aber jetzt war diese...diese Uniform mir nicht mal mehr ein bisschen zu groß sondern schmiegte sich passgenau an plötzlich viel zu muskulöse Arme und durchtrainierte Bauchmuskeln... Schlagartig fiel mir alles wieder ein , auch der letzte Morph den mein Yirk übernommen hatte. NEIN! Das war definitiv nicht mein Körper sondern der dieser Person , Akdors Wirtin. Ich steckte im Körper einer TOTEN Frau... Wie viel Zeit war überhaupt vergangen? Meine Mutter , meine Schwester! Was war mit ihnen passiert? Immerhin waren sie ganz allein und hatten nach wie vor keine Ahnung . Bei ihnen würden die Yirks als Allererstes nach mir suchen und sie würdem die Beiden bestimmt nicht einfach nett fragen was sie wussten... NEIN!!!!... vollkommen desorientiert und panisch schlug ich mental um mich. Griff nach der Kontrolle wie ich es in den letzten Monaten schon viele viele Male getan hatte. Issrin war gerade abgelenkt und konzentrierte sich vollkommen darauf den Wagen zu lenken.Völlig unerwartet wurde sie von meiner mentalen Keule getroffen und riss das Lenkrad herum . Regen, Nässe Glätte... FALSCHE SPUR! RRRRUUUMMMM! HUUUUUP, HUUUUUP! Nur haarscharf wich die Yirk einem engegenkommenden Fahrzeug aus und stieß mich grob zurück . < Rache ist nur einer meiner Gründe und ich habe einen Plan. Deine Familie ist kein Teil davon... Y a - N o o r, alles was Deinesgleichen als Ausbildung bezeichnet ist weniger von Wert als die erste Kolligation Neugeborener. Deine Fähigkeiten dieses Fahrzeug zu steuern und die Kenntnisse über die damit verbundenen Regeln sind absolut unzureichend! > < Verflucht Issrin, versuch nicht abzulenken! Du hast in meinem Haus gelebt, mit meiner Famile und egal was du sagst, ich weiß dass du gerne bei uns warst! Du magst Emily und ...-> Meine mentale Stimme schrie. Inzwischen war ich nämlich nicht mehr nur verzweifelt sondern knapp davor durchzudrehen. Issrin lachte rauh und für den Bruchteil einer Sekunde brach ein Echo ihrer eigenen Angst und Verzweiflung zu mir durch. < Visser Sechzehn führt jetzt offiziel die Invasion deines Landes an .Er sucht mich nach wie vor, genauso wie andere Yirks die sich ihm wiedersetzen und er wird nicht aufhören bis er mich findet. Noch denken seine Untergebenen ich bin in dir und mich zu finden hat höchste Priorität. Aber wenn der G a s h e m nicht zurückkehrt, sich nicht orten lässt und auch auf keinen ihrer Funksprüche mehr antwortet, werden sie annehmen, Yaheen hätte Akdor überrumpelt und seinen Wirt gestohlen. Sie werden alles abriegeln und eine großangelegte Suche starten. Wenn das passiert, werden sie nicht mehr nach dir suchen sondern nach i h r .> Vielsagend deutete Issrin auf mein Gesicht das im Moment nicht meines war. Die Yirk kämpfte schon lange in diesem Krieg und wusste wie es lief. Mir war klar dass es keinen Ausweg gab und dass wir nicht gewinnen konnten, nicht gegen hunderte von Yirks die uns tot sehen wollten. Aber trotzdem wehrte sich alles in mir dagegen. Issrins Gedankenstimme war zu einem heiseren Flüstern zusammengeschrumpft überlagert von Wut, Trauer und Reue. < Wenn du überleben willst, wirst du lernen müssen, solche Dinge zu tun. Wenigstens wirst du jeden Tag wissen dass sie noch am Leben sind.Damit haben deine meinen nächsten Verwandten etwas vorraus> Fragte ich spöttisch und versuchte so unbarmherzig zu klingen wie ich konnte obwohl da nur Trauer war und Hoffnungslosigkeit. Obwohl mir vollkommen klar war dass die Yirk augenblicklich wusste dass ich längst aufgegeben hatte und mich in meine eigene mentale Ecke verkroch. Weil ein unauslöschlicher Teil in mir trotz allem froh darüber war dass ich am Leben bleiben würde und weil es die Wahrheit war. Realistisch . Vernünftig... Ich hasste mich dafür. "Nein" . Tief atmete Issrin durch. Sie biss sich auf die Unterlippe und Tränen verschleierten kurz ihre Sicht. Mit einer knappen Bewegung wischte sie sie weg und meine Stimme... Die Stimme meines momentan gemorphten Körpers klang barsch. Ungewohnt tief und rauchig . "Es gibt keinen Trost . Für keinen von uns " Danach kam nichts mehr und wir schwiegen uns an . Schließlich schaltete Issrin das Autoradio ein. Ob sie es tat um sich selbst abzulenken oder über eventuell bereits aufgestellte Absperrungen auf dem Laufenden zu sein , konnte ich nicht sagen. Vermutlich war es von beidem ein bisschen was während wir durch den langsam schwächer werdenden Regen dahinfuhren. Wie gebannt konzentrierte ich mich auf die Anzeigen des Wagens versuchte meine Gedanken im vom ständigen Rauschen unterbrochenen Gedudel des schlecht eingestellten Senders zu ertränken aber schon nach fünf Minuten hielt ich es nicht mehr aus. Es ist schwer mit seinen eigenen Gedanken alleine zu sein wenn man gerade alles verloren hat was einem wichtig ist. Besonders wenn man es einfach nicht mehr gewohnt ist, allein mit seinen Gedanken zu sein... Fauchte Issrin mich an. Ich fühlte wie gehetzt sie war ihre nackte Todesangst und ihren Hass. Jedes einzelne Wort klang wieder genauso wie die meiste Zeit seit sie mich als ihre persönliche Geisel hielt aber nur für einen Moment , dann fasste sie sich wieder und sagte , zwar immer noch abweisend dafür aber um einiges ruhiger: < Der Plan w ä r e schlecht wenn Yaheen nicht einiges an Bargeld für einen Notfall in dieser Wohnung gelagert hätte.> <Über dreitausend in der hier gebnräuchlichen Landeswährung> Ich seufzte in Gedanken und konnte nicht verhindern dass ich zumindest ein bisschen weniger nervös war . Issrin seufzte ebenfalls ,allerdings eindeutig genervt . Mitten im Satz unterbrach Issrin sich selbst und legte mitten auf der Straße eine Vollbremsung hin. Glücklicherweise war unser Hintermann ein vorsichtiger Fahrer und weitgenug entfernt. Vor uns, am Straßenrand hingegen stand ein hochgewachsener blonder Typ in Anzug und Kravatte vor seinem ziemlich teuer aussehenden Mercedes der gerade noch damit beschäftigt gewesen war in sein Handy zu brüllen und nervös vor seinem Fahrzeug auf und ab zu gehen ,als hinge sein Leben davon ab , auf der Stelle weiterfahren zu können. Jetzt allerdings hielt er sein klobiges graues Nokia nur schweigend an sein Ohr gepresst und starrte uns fassungslos mit weit offenstehendem Mund an. schrie ich sie an. Doch die Yirk antwortete nicht. Stattdessen kurbelte sie nur das Fenster runter und legte den Rückwärtsgang ein. Ich fühlte wie meine Mundwinkel sich zu einem gewinnenden Lächeln nach oben zogen und wie tatsächlich so etwas wie Zufriedenheit und Erleichterung in Issrin aufkam als sie zu dem nach wie vor ziemlich verdutzen Mann sagte: "Sie sehen aus als könnten Sie dringend eine Mitfahrgelegenheit brauchen. Also, ich weiß ja nicht wo sie hinwollen, aber wenn ihr Ziel auf dem Weg zum Flughafen liegt, kann ich Sie gerne ein Stück mitnehmen" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)