unexpected change von Kittykate ================================================================================ Kapitel 2: Kapitel II --------------------- Nach einem gemeinsamen Abendessen zog sich Kaito mit seinem Gepäck ins Gästezimmer zurück. Herr Nakamori wollte nochmals rüber schauen und sich mit seinen Kollegen beratschlagen. Er war der Leiter der Sonderkommission Kid, hatte nichts mit Einbrüchen zu tun und dennoch war es ja auch sein Steckenpferd, denn der Meisterdieb brach auch ein und entwendete Juwelen, auch wenn er diese immer wieder zurück gab und das ganze wohl eine andere Hausnummer war. Aoko erschien in der offenstehenden Zimmertüre und reichte ihm eine Decke und ein Kissen. Besorgt sah sie ihn an. „Wenn du noch was brauchst...“ „Ich weiß!“, unterbrach er sie unwirsch und drehte sich zu dem Gästebett, welches auf unbestimmte Zeit nun ihm gehören würde. Es fühlte sich seltsam an bei seinen langjährigen Nachbarn einzuziehen. Zudem störte es ihn, dass Aoko sich um ihn sorgte. Sie war den ganzen Abend schon so bedrückt und er war der Grund dafür, auch wenn es dieses Mal nicht seine Schuld war. Sie hatte es doch nur gut gemeint, immerhin würde er in nächster Zeit hier zuhause sein und sollte wissen, dass er sich auch wie zuhause fühlen konnte. Aoko starrte seinen Rücken nieder, ballte ihre Hände zu Fäusten und straffte die Schultern. „Gut“, zischte sie. Sie wollte nur nett sein, ihm in dieser für ihn schweren Zeit beistehen, aber er wies sie rigoros ab. „Gute Nacht, Kaito“, sprach sie kühl und verließ das Zimmer. Mit einem lauten Knall fiel die Türe des Gästezimmers zu. Kaito stand im Zimmer. Drehte sich überrascht der Türe zu und runzelte die Stirn. Was hatte sie denn jetzt für ein Problem? Er seufzte. Mädchen soll mal jemand verstehen. Seine Augen gingen durch das Fenster zum Nachbarhaus. Seinem Haus. Hell beleuchtet und hinter jedem Fenster sah er die Kriminalisten von der Spurensicherung. Jedes Zimmer wurde auf Spuren abgesucht. Hinweise die es nicht geben würde. Er seufzte. Draußen war es dunkel. Ein Blick auf die Uhr und er wusste er müsste jetzt langsam ins Bett. Immerhin war morgen Schule. Er stellte seine Tasche auf das Bett, holte ein frisches Shirt heraus und zog sich das von diesem Tag über den Kopf. Wutschnaubend stand sie vor dem Zimmer ihres besten Freundes. Es war das schlimmste, was einem passieren konnte. Fremde Leute, die in das zuhause eindrangen, in der Privatsphäre schnüffelten, alles verwüsten was ihnen in die Quere kam und dann noch ungesehen entkommen konnten. Es wäre ihr Albtraum. Sie würde sich hilf- und schutzlos vorkommen, würde sich nie wieder zuhause wohl und sicher fühlen können. Ob es Kaito ebenso erging? Sie seufzte auf. Die Wut klang ab. Er musste sich ebenso mit den Gedanken abfinden, was er zuhause vorgefunden hatte. Sie sollte ihm mehr Verständnis entgegenbringen. Aoko blickte über ihre Schulter zurück auf die Holztüre. Sie hatte falsch reagiert und musste sich entschuldigen. Mit festem Blick drehte sie sich um und riss ohne zu klopfen die Türe auf. Schon trat sie entschlossen ein und setzte mit ihrer Entschuldigung an, als sie ihn sah und inne hielt. Kaito schlüpfte mit seiner Hand gerade in den Ärmel des Shirts, als die Türe aufgestoßen wurde. Erschrocken richtete er seinen Blick zur Türe und staunte über das ungestüme Auftreten seiner besten Freundin. Ihr schoss die Röte ins Gesicht, ihr Herzschlag begann sich schlagartig zu verdoppeln, sie spürte das Zittern in ihrem Körper aufsteigen, eine Nervosität und Unruhe in sich, die sie noch nie zuvor so extrem gespürt hatte. Unfähig einen klaren Gedanken zu fassen, vergaß sie was sie eigentlich vorhatte, und starrte auf den nackten Oberkörper ihres besten Freundes. Einen sehr attraktiven Oberkörper, muskulös, aber nicht übertrieben. Trainiert und athletisch und schön anzusehen. Die Hose hing ihm tief auf den Hüftknochen und bot ihr einen wunderbaren Blick über die gesamte Länge vom Hals bis unterhalb des Bauchnabels. Sein Herz begann zu rasen. Nicht das er sich für sein Aussehen schämen müsste, aber so unbekleidet ihr unerwarteterweise gegenüberstehen zu müssen war jetzt auch nicht etwas was er sich herbeisehnte. Die Röte auf ihrem Gesicht, das Starren ihrerseits, brachte ihn in Verlegenheit. Um sich selbst abzulenken, versuchte er diese Situation in vertrautes Fahrwasser zu leiten. Üblich provozierend neckte er: „Gefällt dir was du siehst?“ Wie aus einer Trance gerissen, richtete sie ihren Blick auf sein Gesicht, das ihr hämisch entgegen grinste und die so spottend gesprochenen Worte unterstrich. Seine Augenbrauen weit hochgezogen, die Augen voll Hohn, ein fieses Grinsen auf den Lippen. Erst jetzt bemerkte Aoko, dass er wohl dabei gewesen war, das Shirt zu wechseln, allerdings brach er sein Vorhaben nun komplett ab und stemmte herausfordernd seine Hand mit dem Shirt an die Hüfte. Sie starrte immer noch, reagierte nicht auf ihn. Er musste wohl noch einen Schritt weiter gehen, ehe die ganze Situation nur noch peinlich wurde. Provozierend drehte er sich ihr also ganz zu: „Soll ich dir ein Foto machen?“ Diese Aussage riss sie aus ihrer Starre, ließ sie knallrot anlaufen, vor Scham, dann wurde sie wütend und keifte ihn an. „Du blöder Idiot, bilde dir bloß nichts darauf ein. Nur weil du gut aussiehst, heißt das noch lange nicht, dass ich dich attraktiv finde“, fauchte sie vor sich hin. „Ich hab schon nackte Männer gesehen, die weit aus besser aussahen“, fügte sie hinzu. Rümpfte ihre Nase, verschränkte dabei ihre Arme vor der Brust und wandte ihren Blick ab. Sie fand, dass er gut aussah? Sein Herz klopfte schneller. Sie hatte nackte Männer gesehen? Das durfte nicht sein. Sie ärgerte ihn doch jetzt nur. Nein, sie hatte definitiv noch keinen Mann nackt gesehen. Er erwiderte ungerührt: „Hast du nicht!“ Mit wenigen Schritten stand er vor ihr. Beäugte sie kritisch, aber sie nahm keinerlei Notiz von ihm. Sie schrak aus ihren Gedanken. Warum war er ihr plötzlich so nah? „Glaubst du mir etwa nicht?“ Sie zwang ihre Augen in seine Augen zu schauen, was gar nicht so einfach war, denn er überragte sie um einen ganzen Kopf. Wann war er nur so groß geworden? Früher waren sie doch immer gleich groß gewesen? Früher... als sie in die Grundschule gingen, korrigierte sie sich selbst in Gedanken und schluckte. Worum ging es hier gerade? Ach ja, genau... „Ich bin schon lange nicht mehr das unschuldige kleine Mädchen“, sprach sie und blickte ihm fest in die Augen. „Du warst noch nie unschuldig“, grinste er. Schon bekam er einen Boxhieb in den Bauch und er krümmte sich leicht zusammen. „Siehst du?“, keifte er sie nun an. „Du wusstest schon immer dich zu verteidigen und konntest schon immer schlägern wie ein Junge. Du bist überhaupt kein Mädchen.“ Bevor er ihr noch mehr Beleidigungen an den Kopf werfen konnte, schnaubte sie. „Ich bin sehr wohl ein Mädchen!“ Schon drehte sie sich um und verließ das Zimmer so schnell wie sie es betreten hat, aber nicht ohne die Türe ein zweites Mal zuzuknallen. Wütend stapfte sie in ihr eigenes Zimmer, welches unmittelbar neben dem Gästezimmer lag. „Bakaito!“, schimpfte sie noch eine ganze Weile vor sich her. Kaito starrte ihr nach. Sein Kopf schien mit dieser Situation komplett überfordert zu sein. Das war zu viel für ihn nach so einem Tag. Er schlüpfte in sein Shirt und zog sich noch die Jeans aus. Gekleidet in einer Shorts und einem Shirt verdrückte er sich schnell ins Badezimmer, putzte sich die Zähne und verschwand ins Bett. Doch sofort einschlafen konnte er nicht. Ob der Geheimraum unentdeckt blieb? Ob sie überhaupt einen Verdacht in diese Richtung bekamen? Und was zum Teufel war das eben mit Aoko? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)