Ame no Naka no shugo tenshi - Schutzengel im Regen [Sesshomaru x Kagome] von Kibo-kamichan ================================================================================ Kapitel 6: Das Trauma --------------------- Wir sprangen wie so oft durch den Brunnen. Wie ich es doch vermisst hatte, nachdem ich drei Jahre in dieser Zeit festhing. Schon einen ganzen Monat taten wir dies. Erst hatte ich ja geglaubt, ich müsste mit meiner Zeit abschließen, doch dem war nicht so und das machte mich wirklich glücklich, auch wenn gestern dieser Unfall passiert war. Ich konnte und wollte einfach nicht auf die Wunder dieser Welt verzichten. Das Licht erfasste uns und ließ uns passieren. Auf der anderen Seite sprang Inu Yasha mit mir auf dem Arm geschickt nach oben und setzte mich schon ab. Überrascht sprang mich schon Shippo an, der anscheinend auf mich gewartet hatte. »Kagome, Kagome!«, krächzte er kindlich und presste sich an meine Brust. Ich kicherte und erwiderte seine Umarmung. So süß! »Ich hab dich vermisst! Wir dachten schon, der Brunnen geht nicht mehr!« »Ach Shippo, ich hatte nur fiel um die Ohren.« »Du siehst blass aus, geht es dir gut?«, fragte Sango schon neben mir, die eins ihrer Kinder auf dem Arm trug. »Oh… naja, es hat stark geregnet, vielleicht habe ich mir etwas eingefangen…« »Kein Problem, Kagome! Wenn du krank wirst, braue ich dir meine Spezialmedizin!«, verkündete Inu Yasha lauthals, was mir das Essen hochkommen ließ. Dieser Gedanke daran, dass er wieder Lebertran aus frischen Innereien herstellte, war einfach… uhrgs! Das würde ich nicht überleben. Noch ein Grund, wieso ich ständig Medikamente in meinem Rucksack hatte. Sicher war sicher, damit er mich nicht mit seiner Liebe überschüttete. »Passt schon, ich habe noch einige Medikamente.« »Kagome, es würde nicht schaden, auch von meiner Medizin zu nehmen!«, versuchte er es weiter, doch ich schüttelte nur angewidert das Gesicht. Das konnte er nicht verlangen. Nein! »Schon gut!«, hob ich beschwichtigend die Hände, bevor ich die Kekse hervorholte. »Ich habe übrigens etwas Selbstgebackenes mitgebracht!« Das half. Ich war überglücklich, als Inu Yashas Ohren zuckten und seine Augen meinen Rucksack fixierten. Es war ihm endlich eingefallen, dass ich etwas hatte und er vergaß seine Idee, mich mit seiner Liebe zu vergiften. »Muss ich sie teilen?« Ich stierte wütend zu Inu Yasha, während Shippo mich mit diesen Welpenaugen ansah. »Natürlich. Ich habe genug gebacken und ehrlich? Du wirst nur fett, wenn du zu viele isst!« Er erstarrte und sah an sich herab, berührte seinen Bauch und schnaubte. »Ich bin nicht fett. Wenn hier einer zu viel Speck hat, dann bist du das!« »Sitz.« Rummmmss~ Ich sendete Todesblicke zu dem Mann, dessen Gesicht in der Erde steckte. »Ich glaube, du brauchst keine.« Wütend schritt ich mit Shippo auf dem Arm und meinen Freunden zu meinen Flanken davon, die Jauler ignorierend. Er war so kindisch. Wie konnte er mich nur fett nennen? Alles saß am richtigen Flecken und sowieso, es lief nichts zwischen uns. Woher wollte er es also wissen, wenn er mir nie an die Wäsche ging, im Gegensatz zu Sangou und Mirouku, die ständig etwas am Laufen hatten. Ich vermisste die damaligen Zeiten, wo ich mit Sangou zusammen abhing. Heute ging das gar nicht, weil… ich sollte nicht drüber nachdenken… Seufzend zurrte ich meinen Rucksack noch ein wenig fester, als wir schon das Dorf betraten. »KAGOME!«, schrie eine junge Frau. Sie trug wie immer einen wunderschönen Kimono, der so prunkvoll war, dass er fast schon zu schade für ein Dorf war. »KAGOME!« Ich hob die Hand und winkte Rin zu. Sie wurde langsam immer größer und so wie ich das hörte, käme sie schon bald ins heiratsfähige Alter. Dieser Ausdruck. Er beschrieb, dass ein Kind heiraten durfte. Wenn ich dabei bedachte, ab wann ich gesetzlich heiraten durfte und wann ich erwachsen war… unglaublich. »Hallo Rin, wie geht es dir?«, fragte ich sie, als sie mir schon in die Arme sprang und Shippo auf ihre Schulter. Die kleine Maid freute sich und lachte, wie auch ich es tat. Sie war ein richtiger Sonnenschein. »Warum freust du dich so?« »Mir geht’s gut und… ich freu mich so, weil mir Meister Sesshomaru gerade einen neuen Kimono geschenkt hat! Ist er nicht schön?«, fragte sie aufgeregt und drehte sich vor mir duzende Male im Kreis, bis ihr fast schwindelig wurde. »Rin. Lass das.« Eine dunkle Stimme war ertönt und ließ mich kurz frösteln, als Rin mitten in der Bewegung aufhörte, sich gerade hinstellte und wie eine eins stand. »Ja!« »Rin, Meister Sesshomaru muss sich noch für dich schämen, wenn du so rumalberst«, erklärte Jaken und hatte wie immer eine große Klappe. »Du bist einfach ein verzogenes Gör!« Rumms~ Ich hatte gar nicht so schnell schauen können, wie Sesshomaru geschickt Jaken seinen Stab abnahm und ihn mit der Spitze voran auf Jakens Kopf schlug. Er war so schnell, dass wohl kaum einer wusste, was gerade geschehen war, doch ich hatte es gesehen. »Jaken, Meister Sesshomaru mag nicht, wenn du so redest!«, erklärte Rin und ging vor Jaken in die Hocke. »Eines Tages bringt er dich noch um…« »Autsch, autsch, autsch!«, jammerte der Kröterich am Boden und rieb sich die dicke Beule. »Warum tut ihr mir das nur an…« Er wimmerte, was für eine Heulsuse. Langsam wunderte ich mich echt, mit was für Gestalten sich Sesshomaru die ganze Zeit abgegeben hatte. Er war Mister Eisklotz persönlich, Rin war wie eine warme Sonne und Jaken? Wie konnte man ihn beschreiben? Ich beobachtete, wie er aufstand, seinen Stab holte und wild durch die Gegend fuchtelte. Er war sehr aufbrausend, doch wie – mein Blick ging herab, als jemand an meiner Kleidung zupfte. Shippo. »Kagome, bekommt Rin auch Kekse?« »Hn?« Ich grinste und setzte den Rucksack schnell ab, bevor ich die Beutel hervorholte und Shippo und Rin einen reichte. »Hier bitte ihr zwei. Lasst sie euch schmecken«, verkündete ich und sah schon zu, wie sie sich bedingten. Sesshomaru schien gerade wieder ansetzen zu wollen, der Muffel, da drückte ich ihm einfach einen hübsch verzierten Beutel mit Keksen in die Hand. »Probiere doch auch ein paar!« Er sah mich entgeistert an, bevor er zu Rin schielte und dann wieder zu mir. Ob er gerade überlegte, ob er es wagen sollte? »Wenn du sie nicht willst, bekommt Inu Yasha mehr, aber ich dachte, du willst ihm doch bestimmt nicht deine Kekse abgeben oder?« Das wirkte. Er öffnete die Schleife und zog einen Keks heraus, den er sich langsam zu Gemüte führte. »Mit Zimt?« Es erinnerte mich ein wenig an den Detektiv, der auch diese Frage gestellt hatte. Ich nickte aufgeregt. »Ja, mit Zimt. Wie findest du sie?« »Sie sind gelungen«, verkündete er fast schon sehr leise, während er sich noch einen rausfischte. Ich hatte ein kleines Déjà-vu, aber das bildete ich mir bestimmt ein. Vielleicht waren Herr Tanaka und Sesshomaru auch miteinander verwandt, wer konnte das schon wissen, wie viele Kinder er noch in die Welt setzen würde. Zumindest war Herr Tanaka viel größer als Sesshomaru. Ich lächelte noch kurz, als ich Inu Yasha hinter mir schnaufen hörte. »Ist das dein Ernst? Er bekommt Kekse und ich nicht? Sesshomaru, gib mir die Kekse! Du stehst doch gar nicht auf Menschenkram.« »Hn.« Sesshomaru schloss den Beutel Kekse und Inu Yasha ging freudestrahlend zu seinem Halbbruder, als dieser den Beutel Kekse einfach hinter seinem Brustpanzer verschwinden ließ. »Ich gebe dir doch nicht mein Eigentum ab«, hauchte Sesshomaru eiskalt und sah seinen Bruder herablassend an. »Wenn dir deine Frau nichts gibt, wird das seine Gründe haben. Du hast wirklich nachgelassen.« Inu Yasha wurde knallrot und legte seine Hand ans Schwert: »Ich bin nicht fett! Das ist nur… nur… ähhh… nur… ähhh… « »Winterspeck?« »Genau! Wie Kagome sagt, es ist Winterspeck!« »Ganz schön früh, aber ein Hanyou braucht das wohl. Ich, Sesshomaru, friere nie.« Inu Yasha schnaubte und zückte schon sein Schwert, als ein lauter Donner ertönte. Ich zuckte leicht zusammen, Gänsehaut bildete sich auf meinem ganzen Körper, als ich die schwarzen Wolken hinter Sesshomaru erblickte. »Jungs, ich will ja nichts sagen, aber ihr solltet euren Streit auf drinnen verschieben…« »Die Wolke stinkt nach einem Youkai«, brummte Inu Yasha, während sich Sesshomaru schon zu Rin und Shippo wandte. »Ihr bleibt bei der Miko, verstanden?« »Ja Meister!«, verlautete noch Rin und kam schon zu mir, wie auch Shippo, der sich ängstlich an mich drückte. »Ich vertraue dir Rin an. Wenn ihr etwas geschieht, wird es das letzte sein, was du je getan hast.« Schluckend zog ich die Kinder dichter an mich heran, als auch schon Sesshomaru und Inu Yasha losstürmten. Der Streit schien erst einmal beigelegt. Sangou hatte mir einiges von den beiden Hundedämonen erzählt, die zumindest in letzter Zeit oftmals zusammen kämpften. Ihr Vater wäre bestimmt stolz auf sie, auch wenn sie sich immer noch gerne an die Gurgel gingen, als wären sie die Kinder. Ob ich später es ansprechen sollte, dass Rin viel erwachsener als die beiden war? Wobei… würde ich das überleben? »Bleibt bei mir, ja?«, fragte ich die beiden und sie nickten. Rin schmiegte sich noch dichter an mich heran, als wir schon zu unseren Helden aufsahen. Da waren sie und schienen kein Bisschen weichen zu wollen, während die Wolken auf sie zupreschten. Immer schneller kamen sie, Blitze zuckten und – ich erstarrte, als ein greller Blitz vor uns einschlug – der Dämon direkt vor mir erschien. Panik durchzuckte mich, wie der Blitz den Boden, doch konnte ich mich nicht bewegen. Mein Herz raste, mein Atem ging stoßweise, während ein hochgewachsener Donnerdämon vor mir stand und mich breit angrinste. »Wen haben wir denn da? Den Schwachpunkt!«, grinste er hämisch und streckte seine Hand zu mir aus, doch ich konnte mich einfach nicht bewegen. Seit wann hatte ich solche Angst? In seiner Hand erschien ein grelles Licht und da war ich. Regen prasselte auf uns herab und ich sah, wie das Auto auf mich zukam. Auch da hatte ich wie angewurzelt gestanden, mich nicht überwinden können und jetzt schon gar nicht. Gleich wäre es vorbei und diesmal würde keiner kommen. Inu Yasha und Sesshomaru waren zu weit weg. »Kagome…«, wimmerten die Kinder und zerrten an mir, doch ich starrte nur auf den Lichtball, der mein Ende bedeutete. Wie hatte ich nur glauben können, dass es in dieser Zeit ungefährlicher war, als in der Zukunft? Hatte Herr Tanaka recht gehabt, dass ich nicht damit abgeschlossen hatte? Mein Herz setzte aus, als der Lichtball auf einmal riesig wurde und drohte, uns drei einzuschließen. Mirouku und Sangou waren zumindest bei ihren Kindern und schützten sie, doch ich? Ich hatte versagt. Zitternd erwartete ich das Ende, als mich warme Arme packten und davon rissen. Der Druck auf meine Lungen war so immens, dass alle Luft entwich und mein Körper sich verkrampfte, bis die Welt mit einem Ruck stehen blieb. Verängstigt blickte ich auf, direkt in Sesshomarus Gesicht, der uns drei im letzten Moment gerettet hatte. »Danke.« Sesshomaru sah mich wütend an, bevor er sich umdrehte und Inu Yasha schon da war. Er erschlug den Donnerdämon mit Leichtigkeit, dem ich bis eben noch ausgeliefert war. Die Wolken verzogen sich, der Regen hörte auf, doch Sesshomarus Blick änderte sich nicht. Wütend sah er mich an, während Inu Yasha schon angelaufen kam, doch Sesshomaru hob die Hand, bedeutete seinem Bruder, stehen zu bleiben. »Miko, was sollte das?« »Ich…«, fing ich an und zitterte am ganzen Leib, als ich spürte, wie mir Tränen über die Wangen liefen. »hatte Angst…« Sesshomaru knurrte laut, so laut, dass sogar Rin sich ängstlich vor mich stellte. »Feiglinge wie du, gehören nicht aufs Schlachtfeld. Wo ist die todesmutige Miko geblieben?« Seine Stimme war schneidend und eiskalt. Stimmt, wo war sie geblieben? »Sie ist… nicht mehr da«, flüsterte ich schuldbewusst und streichelte Rin und Shippo kurz. Sie hätten wegen mir sterben können. »Wegen dir, wäre Rin fast gestorben.« »Ich weiß… es tut mir leid…« »Lass Kagome in Ruhe, dann hatte sie halt Angst!« »Schweig. Sieh sie dir an du Dummkopf. Nicht einmal jetzt, kann sie sich bewegen, bebt und wimmert.« »Sie hat eine Erkältung!«, mischte sich Inu Yasha wieder ein, doch Sesshomaru begriff das, was ich verbergen versuchte. »Sie stinkt nach Angst. Benutz deine Nase. Miko, was hast du zu deiner Verteidigung zu sagen?« »Ich…«, begann ich und vermochte nicht einmal meine Tränen zu trocknen. »habe Angst zu sterben. Ich… kann das nicht mehr…« Jetzt war es raus und ich spürte, wie Inu Yasha die Luft einzog. Sesshomaru hingegen schien nicht wirklich überrascht und trat auf mich zu, brüstete sich und legte seinen Kopf schief. »Du gehörst nicht in diese Welt.« »W…w…was?«, fragte ich, als er die Hand vor mein Gesicht hielt und sie zu leuchten begann und ich… noch mehr zu zittern begann. Warum hatte ich jetzt vor ihm auch noch Angst? Meine Lippen bebten, während er es noch heller strahlen ließ. »Lass sie in Ruhe, Sesshomaru! Sie gehört hier her!« »Hn. Inu Yasha, sie war drei Jahre fort«, verlautete er und packte mich am Arm. »Es ist besser für sie.« »Besser? Was redest du da?« »Sie steht nur im Weg.« Ich schluckte, als uns auf einmal ein Lichtball umfing und wir in rasender Geschwindigkeit beim Brunnen landeten. Mein ganzer Körper zitterte, während ich vor ihm stand, unsicher, was er vorhatte. »S…s…sesshomaru…« »Es ist was passiert.« Ich sah auf und nickte leicht. »Ja… ist es… ich bin in meiner Welt fast gestorben«, gab ich leise zu und spürte, wie er mit einer Kralle eine Träne fing. »Aber das… interessiert dich bestimmt nicht.« »Hn. Schließe damit ab. Dies ist eine kriegerische Zeit. Kein Spielplatz.« Ich sah auf und wollte gerade etwas erwidern, als er weitersprach. »Bedenke, was das Beste für dich ist. Wenn du wiederkommst, werde ich dich testen, wenn du versagst, dann…«, sprach er noch, bevor er mich plötzlich in den Brunnenstieß und ich schreiend hindurch fiel. Das Licht umfing mich und riss mich in die andere Zeit, wo ich fast schon unsanft im Brunneninneren landete. Ich schnaubte. Was sollte das? Schnell rieb ich die Tränen weg. Der Schock hatte mich befreit und so kletterte ich ein paar Treppensprossen hoch, bevor ich wieder sprang, doch – ich landete auf dem Boden – der Weg öffnete sich nicht. Ich erstarrte und sah auf den Erdboden, der meinen Weg blockierte. Wieso ging es nicht? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)