Meeting the Asshole von ToTellStories ================================================================================ Kapitel 1: Meeting the Asshole ------------------------------ Harry hasste Mittwoch. Wieso? Weile die generelle Menschheit, an diesem Tag zum kotzen war. Warum? Weil den Schwarzhaarigen an diesem Tag, einfach alles aufregen könnte. Von den tussihaften Studentendamen, mit viel zu viel kurzen Röcken, die, mal unter uns gesagt, viel zu viel Freizeit besaßen. Bis hin zu den überfürsorglichen Müttern, die das Café nur dann betraten, um über andere Mütter zu lästern. Harry dachte über die anderen Wochentage nach. Montag ging noch. Da waren alle viel zu verpennt, um irgendwie klar denken zu können. Dienstag kamen immer alte Biker vorbei. Gestriegelt und verrückt ausgeschmückt mit ihren schwarzen Lederjacken, den langen Ziegenbärten und den kleinen Helmen. Diese waren schon ziemlich cool. Sowie man cool in ihrem Fall definieren konnte, dachte Harry und feixte in sich hinein. Aber Mittwoch, ging für ihn jedenfalls gar nicht! Es war die absolute Scheiße, das eingebuttert über ein Fließband mit schwarzen Dildos ging. Also nicht das beste Konzept, um diesen Tag zu überstehen. Dabei hatte man noch nicht mal, auf Harrys Arbeitszeit gekuckt. Von 6:30 Uhr bis 17:30 Uhr hatte er zu schuften. Mit gerade Mal höchstens einer eingeplanten 20-Minutütigen Pause. Hatte er schon erwähnt, dass er Mittwoch hasste? Bestimmt schon dutzende Male. Aber was konnte er schon ändern? Nichts. Also musste er die Arschbacken zusammen kneifen und widerwillig seine Arbeit verrichten. Dabei in jede Ecke des Cafes rennen. Jede Bitch Mutter bedienen, obwohl sie es nicht verdient hatte und dabei auch noch ein fucking Lächeln im Gesicht tragen. Gekonnt ließ er mal die schreienden Kinder weg, die ihm ihre Getränke auf den Sachen verteilten. Er weiß gar nicht genau, wie viele seiner Jeans, deswegen schon ruiniert wurden. Seufzend lehnte er sich gegen die hohe Theke und dachte über sein miserables Leben nach. Jetzt wurde er schon melancholisch! Fuck, er brauchte unbedingt Alkohol! Und zwar sofort! Harry schüttelte ergeben den Kopf. Verwarf den Aufschrei nach Alkohol aus seinen Gedanken, bevor er wirklich anfing zu bechern und dachte wieder über sein Leben nach. Seine letzte Freundin hatte ihn wegen einem Typ mit viel größerem Schwanz und besseren Körperbau verlassen. Sardonisch lächelte er. Der Typ hatte zwar einen größeren Schwanz und einen besseren Körperbau, war aber dumm wie Brot. Außerdem konnte er auch nichts dafür, dass er nur 1,70 groß war. Und die Schuld lag dabei nicht in seinen Genen, sondern bei Gott, der ihn halt hasste und Karma, als Schlampe hinter her schickte. „Kaffee, schwarz!“, grummelte ihm eine leiernde Stimme, aus seiner unspannenden Gedankenwelt. Ruckartig pflasterte Harry sich ein Lächeln ins Gesicht. Nickte höflich dem Kunden zu und begann an der Kaffeemaschine zu tüfteln, von der er immer noch nicht alle Funktionen kannte. Aus dem Augenwinkel betrachtete er den Mann. Er trug eine orange Hose mit weißem Hemd, dass mehr grau als weiß war. Oder war es sogar schon schwarz? Da überfragte man den Schwarzhaarigen. Schließlich war er kein Modespezialist. Harry schüttelte den Kopf. Schob den Deckel über den bescheuerten Kaffeebecher und stellte ihn auf die Theke. „2,80£, bitte!“, sagte Harry und verkniff sich einen Kommentar, als er über die Theke auf den Fußboden blickte. Munter strahlten ihn die nackten Zehen seines Kunden ihn an. Angewidert verzog der Schwarzhaarige den Mund und unterdrückte ein heftiges reizen seiner Speiseröhre. Harry hatte ja schon einiges im Café gesehen. Und wenn er einiges meinte, dann meinte er auch einiges. Und das da, zählte wohl auch dazu. Manchmal zweifelte er an dem Verstand der Menschheit und an seinem eigenen. Wieso wohl? Darauf musste er sich keine Antwort geben. Außerdem, wenn juckt es den, wenn er einen Knacks weg hatte?! Niemanden! Also musste er auch nicht so tun, als wäre er ein normaler, gesunder Mensch. Das akzeptierte er auch. Es änderte trotzdem nichts an der Tatsache, dass Menschen ihm im generellen Scheiß egal waren. Erneuert schüttelte Harry den Kopf und dachte über sein Arbeitsstelle, belustigt nach. Das einzige Gute an diesem Café, war die heiße Schokolade die er gratis bekam, wenn er arbeitete. Also musste er mit solcher Kundschaft, die den Verstand er Menschheit in Frage stellte, klarkommen. Außerdem sagte man sich, dass dies Café das Einzige wäre, das in der gesamten Innenstadt noch halbwegs, guten Kaffee verkaufte. Das sagte man sich jedenfalls. Das konnte Harry aber bestreiten. Der Kaffee schmeckte hier grottig. Mehr als nur grottig. Der Schwarzhaarige glaubte eher, dass es etwas mit den Koks- und Heroindealern, hinter dem Laden zu tun hatte. Wieso auch nicht? Die meisten Leute die den Laden betraten(, wenn sie nicht fucking Normalos waren), waren mit Kokos vollgepumpt. Oder Heroin. Woher er das wusste? Die hyperaktiven, Suizidgefährdeten Teenager, plapperten viel zu viel darüber. Da schnappte man schon manchmal einiges auf. Außerdem waren die geschwollen Augen, der schwankende Gang und das halb-lallende Sprechen auch ein guter Hinweis darauf. Seinem Boss was das Größtenteils egal. Hauptsache die Kasse klingelte und Harry lächelte weiter. „Letzte Woche waren es noch 2,70£!“, meldete sich der Mann ohne Schuhe wieder und wirkte empört. Oh lieber Gott, lass die Welt mit Fürzen untergehen, dachte der Schwarzhaarige. Harry lächelte aber kühl dem Mann entgegen. „Ja, in der Tat“, erwiderte er Stammesgemäß das Protokoll vom Café und musste sich eine Schimpftirade über die Erhebung des Preises, über sich ergehen lassen. Was konnte ER, denn schon dafür das der Preis angehoben wurde? Oder was sollte er dagegen machen? Sich auf den Boden schmeißen und heulen?! Oder kreischen wie beim Spießrutenlauf?! Menschen konnten ja echt dumm sein… Wie sein Boss. Dieser fand es gut den Preis anzuheben, ohne seinen Angestellten mehr Lohn dafür auch zu zuschreiben. Der Schwarzhaarige schnaubte. Scheiß fucking Boss. Scheiß fucking Café. Wieder seufzte Harry, schaute sich im um und sah, wie seine Kollegin Angel mit einem Mann mittleren Alters flirtete. Kokett warf sie die blonden, langen Locken über die Schulter und schenkte dem Mann mit mehr Glatze, als Haaren auf dem Kopf, ein lüsternes Lächeln. Als sie sich umwandte, prangte in ihrem runden Gesicht mit flacher Nase, ein Selbstzufriedenes Grinsen. Kein Wunder auch! Schließlich schaute der Mann angeregt ihr hinter her und machte daraus auch kein Geheimnis. Hinter der Kasse musste Harry innerlich kotzen. Angel war zwar nett und wenn er nett meinte, dann meinte er auch nur nett, nicht freundlich. Aber sie konnte in manchen Situationen zur obersten Zickenqueen werden, die den Planeten jemals gesehen hatte. Das nervte ihn gar nicht. Aber was ihn sehr störte war, das Angel mehr Sex als Arbeit im Kopf hatte. Und das war vielleicht ein Grund war, warum der Lohn von der Belegschaft nicht angehoben wurde. Harry unterdrückte wieder ein Lächeln. Angel hatte schon ihre Quriks und Macken. Aber im Großen und Ganzen, konnte er sie als gute Freundin bezeichnen. Und ja, vielleicht mochte er es auch sie zu demütigen, wenn sie eines ihrer verrückten Ziele nicht erreichte. Man, die heulte aber auch dann wie ein Kleinkind, dachte der Schwarzhaarige und grinste hämisch. Zurzeit war es ihr Ziel, so viele Männer wie möglich mit Glatze, Bierbauch und Kindern, flach zu legen. Sie wollte mit diesen Ergebnissen dann, einen neuen Online-Rekord für ihren Blog aufstellen. Den er total NICHT mit verfolgte! Er wandte sich wieder dem Mann zu, der jetzt irgendeinen Rotz über die Kirche erzählte. „Schauen SIE, wenn Sie ein Problem mit dem Preis haben, gehen Sie zu dem freundlichen, Aussehenden Mann, der dort hinten in der Ecke steht!“, unterbrach Harry ihn und deutete mit seinem Zeigefinger, auf einen großen, muskulösen Mann mit dunklem Teint. Der Schuhlose schluckte. Hart. Schüttelte den Kopf, schmiss das Geld auf die Theke und verschwand mit seinem verkackten Kaffee. „Vielen Dank und beehren Sie uns bald wieder!“, rief Harry grinsend hinter her. Rasch öffnete er die Kasse, schmiss das Geld achtlos hinein und begann die Theke erneuert mit einem stickenden Lappen abzuwischen. Für einen Moment wanderte sein Blick zu seinem Boss, Diablo. Harry musste wieder grinsen und nahm schnell die nächste Bestellung auf, die ihm entgegen gesagt wurde. Diablo wirkte auf alle wie ein Draufgänger. Aber wenn man ihn wirklich kannte, wusste man, dass er ein echtes Weichei war. Soweit wie man ihn als Weichei bezeichnen konnte mit so einer Masse an Muskeln, die an seinem Körper haftete. Erneuert seufzte Harry. Stellte einen Kaffee vor die Nase einer Frau mit roten Wimpern und nannte den Preis. Er hoffte das sein Tag, nicht allzu lange werde würde. Doch mit seinem bestückten Glück, würde seine Hoffnung, ihm in die Hosen scheißen. Einige Zeit später, um genau zu sein 20 Minuten, gammelte der Schwarzhaarige auf einem zerrissenen Barhocker, hinter der Kasse und zählte die Holzbretter an den Wänden. Das Café war wie leer gefegt und der Mittagsrush war vorbei. Viele seiner Kollegen nutzten die Möglichkeit, um eine Pause einzulegen oder wie Angel, sich von dem Glatzköpfigen, flach legen zu lassen. Und das höchst wahrscheinlich im Gebäude gegenüber, in der sich eine saubere Toilette befand. Die im Café hier waren nicht die saubersten und ließen von Zeit zu Zeit, ekligen Herpes entstehen. Oder Ausschlag. Deshalb sollte man diese auch nicht benutzen. Aber wer wurde von dieser Regel wieder ausgeschlossen? Harry! Dieser musste mehr als nur grummelnd hinnehmen, dass Jemand vernünftiges (was er überhaupt nicht war), das Café überwachen sollte. Genervt schnalzte der Schwarzhaarige mit der Zunge und erstellte gedanklich eine Liste mit Leuten, die er umbringen wollte. Obendrauf stand seine bekloppte Ex-Freundin. Danach kam Angel, wegen ihrem Kommentar, dass er einfach nur sexuell frustriert sei und sich flachlegen lassen sollte. Worauf sie einen Arschtritt-a-la-Harry kassierte und spektakulär einen Abgang nach unten machte. Darüber musste er wieder lachen. Tja, Niemand sollte ihn beleidigen oder ihn irgendwie reizen. Das wusste auch sein Boss. Liebevoll erinnerte sich Harry an ihre erste Begegnung. Diablo wollte ihm bei seinem Vorstellungsgespräch verklickern, dass er zu jung für diesen Job sei und keinen Mumm hätte, Leuten das Maul zu stopfen, wenn sie Großspurig wurden. Ein verzweifelter Harry, der zu diesem Zeitpunkt dringend Kohle brauchte, flippte bei diesen Worten aus. Packte den Schwanz von Diablo und drohte ihm diesen abzuschnippeln. Er war weder zu jung noch zu klein für den Job. Und das hatte Diablo auf schmerzlichste Weise zu spüren bekommen. Der willigte wiederum auch ganz schnell ein, so dass er den Job bekam. Plötzlich klingelte die Glocke an der Eingangstür. Harry schreckte aus seinen Gedanken, flog vom Hocker und landete polternd auf dem Boden. „Autsch! Scheiß Klingel! Kann Diablo die nicht mal abbauen?!“, grummelte Harry lautstark und stand mit seinem umgefallenen Hocker wieder auf. Als sein Blick wieder Richtung Theke ging, erblickte er feingliedrige, männliche Hände. Verwirrt starrte er auf diese. Kurz ratterte es in seinem Schädel, bis ihm wieder einfiel, dass die Glocke geläutet hatte und es wahrscheinlich einen neuen Kunden gab, der bedient werden sollte. Langsam wanderten seine Augen von den Händen nach oben. Nur um in das Gesicht eines gutaussehnenden Mannes zu blicken, der Schadenfroh grinste. Harry blinzelte. Trat reflexartig einen Schritt zurück und fühlte sich mit einer Präsenz konfrontiert, die er so noch nie wahrgenommen hatte. Ungewollt huschten die grünen Irden des Schwarzhaarigen, über den Körper des Mannes. Er besaß kohlenschwarzes Haar, welches sich zur rechten Seite nach unten wellte und im Nacken kurz geschnitten war. Seine hohen Wangenknochen, die gerade Nase und der starke Kiefer, schenkten dem Mann und dessen dunklen Augen, ein gefährliches so wie verführerisches Anlitz. Er war groß, größer als Harry, was diesen irritiert dreinblicken ließ. Außerdem strahlte der Fremde eine Arroganz aus, welche den Schwarzhaarigen hätte zum kotzen bringen können. Und nicht nur die Arroganz hätte ihn zum kotzen bringen können. Nein, sondern auch die gesamte Anziehung, die dieser Mann auf ihn ausübte. Schnell pflasterte Harry sich ein Lächeln ins Gesicht. „Was kann ich für Sie tun?“ Das Grinsen des Mannes wurde breiter und elegant lehnte er sich gegen die Theke. Er stützte sich mit Ellenbogen auf der Holzplatte ab, legte sein Gesicht in die linke Hand und starrte Harry bittersüß funkelnd an. Ihm hat bestimmt die Show mit der bescheidenen Eingangsglocke sehr gefallen, dachte der Schwarzhaarige und rollte gekonnt mit den Augen. Jedoch starrte der Typ ihn weiter an. Als wäre er ein verficktes Krokodil, welches frisch aus Afrika in einen bescheuerten Zoo, geliefert wurde. Leute wie diese, konnte er nicht ausstehen. Außerdem brauchte Harry heute nicht noch einen Typen, der ihn nervte. Es war Mittwoch, Gott verdammt nochmal! Der Tag, den er am meisten hasste! Nicht verdammt nochmal Donnerstag, wo die Arroganten Leute, die sich für etwas Besseres hielten den Laden betraten und diesen mit ihrem geschwollenen Geschwafel, Luft verpesteten. Karma spielte wohl gerade Gitarre! Warum? Weil er schon wieder Unglück erhielt, was ihn den Arsch versohlen könnte. „Was kann ich für Sie tun?“, fragte Harry aus zusammengebissenen Zähnen. „Was kannst du mir empfehlen?“, stellte ihm die samtige Stimme des Fremden, die Gegenfrage. Ein langsamer, kriechender Schauer rollte über Harrys Rücken hinunter. Hinterließ ein schwaches, mageres Gefühl der Anziehung, welches er prompt wegdrückte. Schnell versuchte der Schwarzhaarige, seinen Gedanken auf einen neunen Kurs zu bringen. Da fiel ihm ein, dass die Dreistigkeit dieses Typen, ihn jetzt schon mit DU anzusprechen, außerordentlich reizte. Eine seiner Augenbrauen, begann gefährlich zu zucken. Trotzdem versuchte der Schwarzhaarige weiter höflich zu Lächeln. Es funktionierte aber nicht! Er besaß nun mal einen knappen Geduldsfaden und ein ganzes schönes Temperament. Deshalb grummelte er in einem sarkastische Ton: „Einen Kaffee mit dampfender Scheiße und extra Pisse!“ Der Fremde hob elegant eine Augenbraue. Lächelte charmant und sagte: „Aber, aber! So spricht man doch nicht zu seinem Kunden!“ Harry versteifte sich und schaute sich rasch im Café um. Bis auf ein paar alte Damen, die sich über ihre Pudel unterhielten, interessierte sich niemand für die Beiden. Der Schwarzhaarige stieß einen erleichterten Atemzug aus. Wenn Diablo ihn erwischt hätte, dass zu einem Kunden zu sagen, wäre sein Lohn wohl etwas kürzer ausgegangen. Doch dieser Typ… Grimmig blickte Harry ihm in die dunklen Augen. Obwohl er nicht viel gesagt hatte, ging ihm seine ganze Art, so wie das prickelnde Gefühl das er in ihm hervorrief, jetzt schon auf den Sack. Harry verengte verärgert die Augen und sagte, bemüht um seine Fassung: „Okay! Du bestellst jetzt irgendetwas und ich mache es. Du bezahlst und schiebst dann deinen geilen Arsch aus dem Café!“ Der Fremde hob wieder eine Augenbraue und grinste, wie eine Katze die, die Maus gefangen hatte. „Ich habe also einen geilen Arsch?“, hinterfragte der Mann. Der Schwarzhaarige wurde rot. „Nein… Ich meine doch… Nein… ARGH!“ Beschämt knallte Harry seinen Kopf auf die Tischplatte. Stieß frustriert die Luft aus seinen Lungen und spürte ein dumpfes pochen, hinter seinen Schläfen auftreten. Dieser Kerl brachte ihn jetzt schon Mental an seine Grenzen. Sonst schaffte es bloß Angel, ihn zur Weißglut zu treiben. Aber selbst dafür, benötigte sie schon drei Tage. Der Typ gluckste amüsiert über Harrys Dilemma. Und erneuert, rollte eine ungewollte, wohlige Wärme über sein Rückgrat. Genervt hob der Schwarzhaarige seinen Kopf und starrte wütend den Mann an. Erneuert gluckste er. „Also Gut. Ich hätte gerne einen schwarzen Röstkaffee, mit Sahne und 3 Löffel Zucker“, erbarmte sich der Fremde. Harry nickte kurz. Erhob sich aus seiner Position über der Theke und drehte sich um, um die Kaffeemaschine zu bedienen. Der Schwarzhaarige hoffte wirklich, dass der Typ bald verschwand. Mehr konnte er heute nicht ertragen. Plötzlich spürte er, wie ihn ein Augenpaar auf Schritt und Tritt verfolgte. Frustriert stöhnte Harry auf. „Gaff wo anders hin!“, blaffte ihn Harry an. Das Grinsen, welches der Mann hinter dem Rücken des Schwarzhaarige erzeugte, grenzte an einen Schalk, der Futter fand. „Ich gaff doch nirgendwo hin!“, antwortete der Typ gespielt-beleidigt. Der Schwarzhaarige verengte scharf die Augen und glaubte dem Mann jedes, ausgesprochene Wort, nicht. „Okay… Auf was hast du dann gestarrt?“, fragte Harry sarkastisch nach. Schob achtlos einen Deckel auf den Plastikbecher des Kaffees und drehte sich wieder zu seinem Kunden um. „Auf deinen knackigen Hintern“, gab er wie aus der Pistole geschossen zurück. Das rot in Harrys Gesicht, klebte wie eine Briefmarke auf der Post zum Versenden und verschwand nicht. Mit einem dumpfen Knall landete der Kaffeebecher vor dem Fremden. „Wie schon bereits erwähnt. STARR. WO. ANDERS. HIN!“, blaffte ihm ein peinlich, berührter Schwarzhaariger an. „Warum denn? Mir persönlich gefällt dein Hintern. Er sieht… Wie soll ich sagen… Sehr wohl geformt und knackig aus. Für den muss man dir doch mal ein Kompliment aussprechen“, sagte er arrogant und ließ seine dunklen Augen, nochmals über Harrys Körper schweifen. Ein heißes, köstliches Gefühl, purzelte ungewollt aus Harry hinaus. Vernebelte für einen Moment seine Sinne und raubte ihm seinen ganzen Atem. Tief holte der Schwarzhaarige Luft und beschloss in diesen Moment, so wie er es gerne tat mit solchen Situationen, diesen Kommentar einfach zu ignorieren. „2,90£, bitte“, stieß er deswegen aus. „Aber ich bin doch gar nicht fertig mit bestellen!“, sprach ihn der Typ gespielt-empört an. Scheiß Pisser mit übergroßen, hormonalen Schwanzinstinkt! , dachte Harry, schnaufte und fragte säuerlich: „Was darf es sonst noch sein?“ Gewissenhaft überging er mal dabei, dass Protokoll der Kunde ist der König. Mal wieder. Welches Arschloch hatte sich das auch ausgedacht!, dachte der Schwarzhaarige verärgert. „Deine Nummer“, antwortete er direkt. Harry glaubte ich verhört zu haben. Er blinzelte. Wischte sich mit der Hand über die Augen und fragte ungläubig: „Meine Nummer?!“ Unglauben schwang in ihm und kroch ganz langsam, wie eine fette Spinne seine Speiseröhre empor. Warum war der Tag heute so beschissen! , fragte sich Harry in Gedanken und wollte nur noch in sein Bett. Außerdem hatte er keinen Nerv mehr für diesen Typen mit einem Ego bis zum Mond. Er wurde oft bestimmt in seiner Kindheit fallen gelassen, deswegen ist sein Ego so enorm. Bei dem Gedanken musste Harry grinsen. „Du bist der Erste der es sich wagt, so mit mir zu sprechen. Also… Will ich deine Nummer“, riss der Fremde ihn aus seiner Gedankenwelt mit Egos und Monden. Der Schwarzhaarige erkannte einen Befehl, wenn er ihn hörte und so klang die Frage. Verächtlich schnaubte der Schwarzhaarige. Er würde doch keinem quasi fremden, seine Nummer geben. Harry seufzte, schüttelte den Kopf und sagte: „Vergiss es!“ Prompt drehte sich der Schwarzhaarige um und verschwand hinter einer Tür, die in die Umkleideräume führte. Er sah Angel, durchgefickt und am Handy spielend, auf der Bank sitzen. „Blondi, übernimm mal vorne!“, sagte er ihr ihm vorüber gehen. Angel rollte mit den Augen. Stand auf und erwiderte: „Wichser!“ „Liebe dich auch Schlampe!“, rief er belustigt zurück und versteckte sich auf eine der ekligen Toiletten des Cafés. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)