Siren von Alexiel91 (Die Geschichte einer Prinzessin) ================================================================================ Kapitel 14: Alpträume --------------------- „Meine Freunde. Ich habe Angst zu kämpfen, doch ist es mein Herzenswunsch das wir für immer zusammenbleiben und fröhlich sein können. Ich habe bereits eine Familie verloren und möchte diesen Schmerz nicht noch einmal ertragen. Vielleicht bin ich nicht so wie Siren und werde auch niemals charakterlich so stark sein, wie sie es war. Ich bin auch keine Anführerin. Doch werde ich mein Bestes geben. Mein Wunsch ist es an eurer Seite zu sein. Also bitte ich euch mit mir zu kämpfen, gegen die Fürsten und den dunklen König.“ Cedric legte den Block ab und schaute seine Freunde an. Auch wenn er es für Elina vorgelesen hatte, spürte er in jedem Wort ihr Herz, es schien den anderen auch so zu ergehen. „Natürlich kämpfe ich mit dir!“ stand Pauline euphorisch auf, gefolgt von Catherine. „Ich werde dir zur Seite stehen!“ ein Zittern war in ihrer Stimme zu vernehmen. „Du kannst dich auf mich verlassen.“ Nickte auch Jake. „Mein Stab soll deine Waffe sein.“ Stand nun auch Thomas auf. „Ich folge dir, Elina.“ Stimmte Mik zu. Die Hand des Blonden suchte nochmals nach ihrer. „Solange du mich an deiner Seite wünscht, werden wir auch gemeinsam in den Kampf ziehen.“ Lächelte Cedric die Grünäugige an. „Also habt ihr entschieden, Prinzessin. Ihr habt sehr gute Freunde. Morgen früh werden wir alle Engel aus Wingstown auf dem Marktplatz versammeln. Ich werde ihnen alles erklären. Wenn die Dämonenscharen einen Krieg wollen, werden wir erneut kämpfen.“ Schloss der Älteste. Mik stand auf und zeigte ihm ein Gästezimmer. Elina schaute den Beiden nach. Ihr war unwohl. Sie merkte gar nicht, dass ihr Tränen liefen. Sofort war Cedric an ihrer Seite und hatte sie in seine Arme geschlossen. Die Stimmung war angespannt. Auf dem Marktplatz in Wingstown war ein Podest aufgebaut worden und viele Holzbänke standen in Reihen davor. „Wie viele Engel wohnen in Wingstown?“ lass Pauline die Schrift von Elina. „150 Einwohner.“ Kam die knappe Antwort. „Sind das viele?“ fragte die Grünäugige weiter. „Wingstown ist die größte Engelsstadt auf der Erde.“ Erklärte die Aschblonde weiter. Elina formte ein Oh. Sie wusste ja bereits das hier nicht viele Engel wohnten, aber dass sie trotzdem die größte Engelsstadt auf der Erde sein sollte, hätte sie nicht gedacht. Die meisten Engel waren noch recht jung, was daran lag das alle Wiedergeburten um Elinas Geburt waren. Daher machten sie etwa die Hälfte der Einwohner aus. Als alle saßen trat der Älteste auf das Podest. „Meine jungen Freunde. Ich möchte euch mitteilen das die Magie der jungen Prinzessin Elina erwacht ist. Leider ist sie noch nicht vollends ausgereift, doch die Dämonen sind bereits alarmiert. Ihr habt alle bemerkt das sie erst vorgestern versucht haben die Stadt anzugreifen. Ihr alle habt das Licht in euren Herzen pulsieren gespürt, es besteht kein Zweifel daran das Elina die zukünftige Königin sein wird. Sie hat euch und eure wundervollen Kinder beschützt.“ Er machte eine Pause, Raunen und Geflüster ging durch die Reihen der Anwesenden. „Sie hat den Heerführer, den Fürst des Neids, Konstantin den schwarzen Ritter gereinigt und seine Seele zurück in den Himmel gesendet, er wird als reines Wesen wiedergeboren werden. Sie ist unsere Königin, mächtiger als Siren es zuvor war.“ Alle Blicken lagen nun mit Erstaunen auf die junge Schwarzhaarige, die abermals versuchte sich hinter Cedric und Mikael zu verstecken. „Meine Freunde.“ Gewann Edward nun wieder die Aufmerksamkeit zurück. „Wir sind trotz allem in Gefahr, die Dämonenheere werden wieder angreifen. Wir müssen uns darauf gefasst machen.“ Mikael und Cedric traten nun zu dem Ältesten. Mikael ergriff das Wort. „Ich möchte euch bitten uns im Kampf beizustehen. Außerdem müssen wir unbedingt alle gemeinsam die Schutzschilde stärken um die Jüngsten und die die nicht Kämpfen können zu beschützen. Steht uns bitte zur Seite.“ Sprach der Dunkelblonde mit fester Stimme und sah in die Menge. „Elina.“ Drehte sich Cedric um und hielt ihr seine Hand hin. „Bitte komm.“ Fragend sah sie ihn an, doch wie von selbst legte sie ihre Hand in seine. Mit zärtlichem Druck zog er sie zu sich und Mik. Ängstlich schaute sie in die hoffnungsvollen Gesichter der Bewohner von Wingstown. Viele kannte sie, ihre Freunde, die freundlichen Verkäuferinnen, die Eltern ihrer Freundinnen, die Lehrer, die Köchin und der Gärtner des Kingsons Anwesens. „Bitte steht uns bei.“ Bat Mikael nochmal. Ohne Zögern standen die Freunde und auch deren Eltern auf und verbeugten sich. Elina räusperte sich, wieder wollte ihre Stimme versagen, hilfesuchend griff sie nach Cedrics Hand. Dieser drückte sogleich zu. „Bitte…“ ihre Stimme zitterte und klang kratzig, ihr war unwohl vor so vielen Leuten zu sprechen. Sie spürte den inneren Drang davon zu laufen und wie ihr Körper bebte, doch widerstand sie und blieb stehen. „Was würden die Helden in den Geschichten tun?“ hörte sie wieder Nanis Stimme in ihrem Kopf. „Sie würden das Richtige tun.“ War ihre Antwort im Traum gewesen. „Ich möchte das unsere Zukunft friedlich ist und wir für immer so zusammen sein können.“ Genau, dachte Elina in jenem Moment. Auch ihr Volk wollte sicherlich nicht mehr hinter einem Schutzschild eingesperrt bleiben, es wollte frei sein. Elina versuchte all ihren Mut zusammen zu nehmen und strafte ihre Schultern. „Bitte helft uns…“ sie musste eine Pause machen, schloss kurz ihre Augen um durchzuatmen, ihre Kehle schmerzte und war mit einem Mal furchtbar trocken. „Um endlich ohne Angst zu leben.“ Sprach sie aus, diese Angst war immer da gewesen, die Angst vor dem Grau und dem Schatten in allen Herzen. Vor diesen Kreaturen. „Und in Frieden zu Leben.“ In hellen Tagen, wo wieder Gleichgewicht von Licht und Schatten sein würde, ohne Angst vor dem Chaos zu haben zu müssen. Diese wenigen Worten aus Elinas Mund, bewegte die Menge, sie hatte unbewusst ihre magischen Fähigkeiten genutzt und zu ihren Herzen gesprochen. Die Engel wussten wie sie es meinte. „Königin…“ wisperten die Älteren, standen auf und verbeugten sich. Elina spürte nicht, dass ihre Flügel wieder sichtbar wurden und strahlten wie Diamanten. Die Bewohner von Wingstown wurden von dem Licht ihrer jungen Königin, im Herzen berührt und sie spürten das auch ihre alte Magie wieder erblühen würde. Die jungen Engel waren verzaubert und folgten dem Beispiel der Anderen. „Wir werden dir folgen!“ riefen einige sogar. Elina beschaute ehrfürchtig die Menge, welche wieder zu ihr aufsah. „Danke.“ War das einzige was sie sagen konnte. Ihre Mimik war immer noch zweifelnd, doch sie begann milde zu Lächeln. Vielleicht würden sie ja eine Chance haben. Die Hoffnung auf eine friedliche Zukunft war wieder geboren. Cedric drückte leicht ihre Hand. „Das hast du gut gemacht.“ Flüsterte er in ihr Ohr. Elina riss für einen Moment die Augen auf. Wieder trat der Älteste vor und tätschelte kurz die Schulter der Schwarzhaarigen. „Vielen Dank meine jungen und vor allem mutige Freunde. Ich möchte auch darum bitten, dass ihr euch vorbereitet. Ich werde die anderen Engelsstädte aufsuchen und die Kunde verbreiten das unsere Königin erwacht ist und wir endlich gegen den Schatten antreten werden!“ die Engel begannen zu jubeln. Nach einiger Zeit in der der Älteste gesprochen hatte gingen alle wieder nach Hause. Cedric lag in seinem Bett, es waren zwei lange Tage gewesen. Die Erschöpfung saß förmlich in seinen Knochen. Alles hatte sich verändert. Nur eines blieb, Elinas Gesicht erschien immer noch vor seinem inneren Auge. Wenn er schlief hatte er immer denn selben Traum. Er musste grinsen. Schon entschwand er in eben diese Traumwelt. Der Blonde erwachte, eine frische Brise wehte ihm um die Nase. Als er seine Augen aufschlug lag er unter einem blühenden Kirschbaum, rosa Kirschbluten wirbelten verspielt umher. „Cedric.“ Hörte er ihre Stimme. Langsam erhob er sich in eine sitzende Position und lehnte sich gegen den Baum. „Eli.“ Begrüßte er seine Königin. Dort stand sie, so wunderschön wie immer, ihre Haare wirbelten durch die leichte Brise, ebenso wie ihr langes weißes Kleid, sie war barfuß wie immer in seinen Träumen. Nun kam sie langsam auf ihn zu. Eine innere Unruhe breitete sich in ihm aus. „Ced.“ Flüsterte sie als sie sich zu den Blonden hinunter beugte und ihm hauchzart einen Kuss auf die Lippen gab. Erschrocken weiteten sich seinen Augen. „Eli?“ fragte er als sie sich auf seinen Schoss setzte. War das wirklich seine Elina? „Hey…“ murmelte sie und begann seinen Hals hinab zu küssen. „Was?“ fragte er und wieder fing sie seine Lippen ein, verführerisch begann sie ihre Hüfte auf seinem Schoss zu bewegen. „Das ist es doch was du dir wünscht.“ Grinste sie ihm entgegen. „Es ist ein Traum, also lass uns weiter machen…“ schnurrte die Schwarzhaarige in sein Ohr. Irgendwas stimmt hier nicht… überlegte Cedric und stieß das Mädchen von sich. „Ced. Du liebst mich doch! Nimm mich!“ rief sie gespielt empört und schaute ihm in die Augen. Sie waren rot. „Du bist nicht Eli!“ stand Cedric auf. „Du…“ Ein diabolisches Lächeln bildete sich auf ihren Lippen. Dann verwandelte sich ihre Gestalt. Wunderschön, weiblich, ein leichter blauer Stich im Haar. „Wer bist du?“ knurrte der Blonde. „Ahnst du es nicht? Ha… Kamael hätte es gewusst. Ich bin diejenige, die dich töten wird, Kleiner, oder du bleibst hier in diesem schönen Traum. Hier kannst du deine geliebte Elina haben.“ Garstig lachte die Schwarzhaarige auf, ihre feuerroten Augen blitzten vor Belustigung auf. Mit einer Bewegung ihres Armes erschien ein Abbild Elinas. Die Rotäugige zuckte die Schultern und nahm sie zu sich um sie zu umarmen. „Hhm ich hätte dich stärker eingeschätzt. Es war so einfach dich in einem Traum zu fangen. Aber egal. Huch ich habe meine Kinderstube vergessen. Ich bin Zafrina, die Fürstin der Wollust.“ Verneigte sich die Heerfüherin des dunklen Königs. Leicht streichelte sie Traumerscheinung von Elina, welche wie eine Puppe dastand. Cedric wurde schlecht. „Und nicht zu vergessen, Lizaniel, die Alptraumweberin der heutigen Nacht. Fürstin der Faulheit.“ Grinste sie weiterhin, Lizaniels Gesicht erschien am Himmel. Gut Cedric verstand langsam in was für eine gefährliche Situation er geraten war. Konnte er im Traum sterben? War das möglich? Er hatte keine Ahnung. Er war alleine, mit zwei der gefährlichsten magischen Kreaturen, die es überhaupt gab. Der Blonde wusste nicht wie er hier herauskommen sollte. „Du sollst nicht spielen. Was machst du da eigentlich?“ fragte Lizaniel. „Er ist hübsch. Vielleicht vernasche ihn erstmal?“ die Schwarzhaarige legte einen Finger überlegend an ihr Kinn, ihre Augen glühten wieder. Nebenbei fuhr sie über Elinas Brüste. Cedric wurde verdammt heiß und er begann die Fürstin anziehend zu finden, wie sie mit Elina dastand. Doch Elinas grüne Augen tauchten wieder in seinem Geist auf. „Hey… warum klappt es nicht?“ fragte wieder die Blonde, welche dem Spektakel aufmerksam gefolgt war. Cedric sollte ihr bereits zu Füßen liegen. „Ich weiß es nicht! Komm du sollst mir gehorchen!“ brüllte Zafrina und stieß die Elina-Puppe von sich, welche daraufhin verschwand. „Ha…“ Cedric schwitzte. „Gegen wahre, echte Gefühle scheinst du nichts machen zu können.“ Grinste der Blonde verschmitzt, wusste aber das er noch immer in Gefahr war. „Stimmt das?“ meinte Lizaniel, ihre violetten Augen wirkten amüsiert. „Mach dich nicht lustig, er… das liegt an dir Liza! Du hast was verkehrt gemacht! Niemand kann MIR wiederstehen!“ keifte die Schwarzhaarige wütend. „Im Notfall lassen wir Blondie einfach schlafen! Dann kann er auch nichts mehr machen. Wozu ihn zur Marionette machen. Er ist eh langweilig.“ Schlug die Traumweberin vor. „Nein er ist so süß. Ich will ihn besitzen.“ Wieder fing sie seine Augen ein, ihre Rubine blitzten gefährlich auf, Cedrics Körper bewegte sich wie von selbst. ´Nein ich will das nicht! Elina!´ schrie er im Inneren. „Oh er wehrt sich immer noch.“ Kicherte Lizaniel. „Ja aber das bringt nichts.“ Zafrina setzte ihr verführerisches Lächeln auf. Plötzlich ertönte eine Stimme, „Cedric.“ „Wer ist das?“ schrie Lizaniel. „Mach was Liza!“ brüllte Zafrina und wirbelte herum, der Zauber auf den Blonden war gelöst. Schnell entfernte sich von der Fürstin. „Wach auf Ced!“ erklang wieder die Stimme, es war Elina. „Elina!“ rief Cedric verzweifelt. „Aha die Königin also.“ Grinste Zafrina. „Nein wir müssen uns zurückziehen!“ rief Lizaniel. „Warum?“ fragte die Schwarzhaarige. „Weil da noch jemand ist, der den Traum auflöst.“ Schon waren die beiden verschwunden, es war mit Schmerzen verbunden. Urplötzlich durchbohrte es den Blonden wie ein Blitz, aufrecht saß er in seinem Bett. Mik saß neben ihm und Elina auf der anderen Seite des Bettes. Beide betrachteten ihn aus besorgten Augen. Verwirrt wandte Cedric seinen Bruder. Er merkte wie er schwitze. „Mik…“ stellte er unausgesprochen die Frage. „Eine Alptraumweberin, Elina war beunruhigt und hat nach dir geschaut. Dann holte sie mich.“ Cedric atmete angestrengt ein und aus, die Schweißtropfen fielen von seiner Stirn hinab auf die Decke. „Das war…“ er atmete noch einmal tief durch. „Das waren Zafrina und Lizaniel.“ Ließ er umgehend die Bombe platzen. Der Blonde zitterte am ganzen Leib. Instinktiv überwandte Elina die Entfernung und nahm ihn in den Arm, vorsichtig streichelte sie seinen Rücken, sie spürte wie heiße Tränen ihr Oberteil benetzten. Cedric war dankbar für die Nähe und vergrub sein Gesicht an ihrer Schulter. „Können wir uns vor Traumwebern schützen?“ fragte der Blonde zwischen mehreren Schluchzern. Mikael überlegte. „Ich werde die Ältesten anrufen und fragen. Leider kann ich das nicht beantworten.“ Sein Schutzschild schützte vor Dämonen die sie direkt angriffen, doch scheinbar nicht vor Mentalen Angriffen. Die Stimme des Älteren wirkte geknickt. Es war auch nur Glück gewesen das Elina so früh gespürt hatte, dass etwas nicht stimmte. Mikael ging davon aus, dass dies mit ihrer langsam erwachenden Magie zusammenhing und dass ihre seelische Verbindung zu seinem jüngeren Bruder bereits sehr eng war. „Wir müssen sehr gut auf einander achten, sonst sind wir verloren.“ Überlegte der Dunkelblonde laut. Kurz zuvor… Elina war nach ihrer Dusche aus dem Bad gekommen und ließ den Tag Revue passieren. Auch stellte sie fest, dass es ihr immer häufiger gelang zu Sprechen. Meistens brauchte sie seelischen Beistand aber es klappte. Sie würden alle in den Kampf gegen einen unbekannten Feind ziehen müssen. Sie mussten dafür lernen mit ihren Fähigkeiten umzugehen. Es würde hart werden und vermutlich würde es Tote geben. Konnte sie das aushalten? Was wenn Cedric stirbt? Ein Zittern überkam ihren zarten Körper. Schlagartig wurde ihr kalt. Das durfte einfach nicht passieren. Die Schwarzhaarige ließ sich auf ihr Bett fallen und schaute an die Decke ihres Zimmers. Das konnte doch alles nicht sein. Mit einem Mal durch bohrte sie ein Schmerz, in ihrem Kopf erklang ein Schreien. Kerzengrade saß die Grünäugige auf ihrem Bett und hielt sich den Kopf. „Ced…“ murmelte sie seinen Namen, der einzige Gedanke denn sie fassen konnte war der Blonde, war etwas geschehen? Wieder erklang sein Schrei in ihrem Kopf, reflexartig war die junge Frau auf den Beinen und sprintete aus ihrem Zimmer. In wenigen Sekunden war sie bei ihrem Freund und sah auf ihn hinab. Cedric stöhnte gequält im Schlaf auf, er schwitze sehr stark und schien gegen irgendwas zu kämpfen. Elina trat näher heran und griff ihm an die Schultern um ihn zu rütteln, jedoch ohne Erfolg. „Mik…“ überlegte sie und holte den Älteren, welcher bereits geschlafen hatte. „Cedric.“ Stand er am Bett und umfasste das Gesicht des jüngeren, um in seinen Geist einzudringen. Aus dem zerbrochenen Traum „Oh wie ärgerlich.“ Missgelaunt saß Zafrina im roten Sportwagen ihrer Mitstreiterin und trommelte wütend auf das Lenkrad vor ihr ein. Ihre Fäuste schmerzten bereits. Sie waren einige Kilometer von der Engelsstadt entfernt und parkten am Straßenrand. Es war sehr dunkel und der Wald wirkte wenig einladend. Lizaniel war noch in ihrem Traum. Die Schwarzhaarige überlegte, wieso der Plan schiefgelaufen ist. Ein Seufzen zog ihre Aufmerksamkeit auf die Andere. „Liza, was ist da passiert?“ fragte sie sogleich. Die Blonde rieb sich über die Augen. „Diese jungen Engel sind sehr stark. Die Königin war nicht alleine als sie meinen Alptraum gestört hat. Ihre Bindung zu dem blonden Engel ist sehr intensiv. Außerdem scheint Blondie stark verliebt in sie zu sein, deshalb konnte er dir widerstehen. Wie öde.“ Lizaniel entwich ein Gähnen. Zornig schnaubte die Schwarzhaarige. „Nicht mal Luther kann mir widerstehen, wieso dann er?“ fragte sie knirschend, normaler Weise spielte eine Verbindung keine Rolle bei ihren Zaubern. Die Blonde überlegte, ob Luther ihr wirklich nicht widerstehen konnte, oder war sie eher so etwas wie ein Spielzeug in seinen Händen. Niemanden war es möglich der Fürstin der Wollust zu entkommen, mit ihrer Magie schaffte sie es in jedem lebenden Wesen liebestolle Gefühle zu wecken, Lust und Verlangen, waren ihre Weggefährten. Doch wie stand es mit echter Liebe? Luther liebte nur eine Person, sich selbst. Auch Lizaniel unterlag Zafrinas Magie, schon so oft hatte diese Frau sie zu unvorstellbare Dinge gezwungen. Eines war ihr bewusst, sie liebte die Schwarzhaarige nicht, sie hasste sie aus vollem Herzen, mehr noch, verabscheute sie sie. Früher, es ist tausende Jahre her, in der Schule für junge Engel wurde ihnen erklärt welche die stärkste Magie war, von der alle Lebewesen ihre Kraft schöpften. Sie meinten es sei die Liebe. Damals hatte Lizaniel darüber gelacht. Da Liebe sehr schmerzvoll ist und eine überaus grausame Seite besaß, wie solle sie Kraft und Leben geben, wenn sie einen zerbrechen konnte? Das war albern. Man sah es tagtäglich an den Menschen, wie sie aus Liebe töteten und hassten. Es war erbärmlich, es war und ist für sie immer dasselbe. Vor allem löst es in Lizaniel eines aus: Langeweile. Ihre liebste Beschäftigung ist faul auf ihrem Bett zu liegen und ihren verworrenen Gedanken nach zu gehen. Also ging sie als gefallener Engel zu den Dämonen, sie wünschte sich nur eines: Ruhe und Entspannung. Als Engel musste sie immer ihren Pflichten folgen, Gutes tun um anderen zu gefallen und Freude spenden, niemals durfte sie an sich selbst denken und faul sein. Es war nervig. Sie fragte sich ob ihr jetziges Dasein besser war. Meistens wurde sie in Frieden gelassen. Doch nun da die Königin zurück war, ging alles von Vorne los. Heere kommandieren, den Wunsch des dunklen Herrschers folgen, Befehle von Luther entgegennehmen und alles tun was sie verlangten. „Liza?“ hörte sie direkt neben ihrem Ohr ihren Namen geflüstert von der erotischsten Stimme im Universum. Sie schaute zu ihrer linken und sah in die blutrotesten Seen die es gab. „Du hörst mir gar nicht zu. Woran denkst du?“ zuckersüß hauchte sie die Frage. „Zafrina. Du tust es schon wieder.“ Brummte die Blonde. „Meine Gedanken gehen dich einen Scheißdreck an.“ Zafrina zog einen Schmollmund und mit einem Satz war sie schon auf dem Schoß der anderen. „Wer wird den gleich. Ich weiß du kannst mir nicht wiederstehen. Du nicht.“ Ein siegreiches Grinsen bildete sich auf dem Gesicht der Schwarzhaarigen und ein Funken in ihren Augen ließ die Blonde schmelzen. „Und trotzdem werde ich dich nicht an meinen Gedanken teilhaben lassen.“ Lächelte Lizaniel und wusste das sie Recht hatte, auch wenn ihre Sinne nun verrücktspielten und sie unbedingt in den Armen Zafrinas liegen wollte, das eine war der Anderen nicht möglich. Ihr Kopf war ihr eigener. Dafür war sie stark genug. „Gut dann lass mich dir süße Höllenqualen schenken.“ Säuselte die Schwarzhaarige. „Oh ja… das wünsche ich mir.“ Flüsterte die Blonde berauscht und versank in einem lustvollen Kuss, während sie unsanft die Brüste der Wollust massierte. „Du weißt was mir gefällt.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)