Eine Kirschblüte reist durch die Zeit von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 4: ----------- [center"]* Sakura schlug seufzend das Buch zu. Ihrer Einschätzung nach war eine Stunden vergangen. Diese Stunde hatte sie damit zugebracht, desinteressiert durch das Biologiebuch zu blättern, nur um etwas zu tun. Shigeku und Mayuri waren nämlich nicht sonderlich gesprächig. Mayuri saß neben ihr und polierte ihre Kunai, Shigeku stand wenige Schritte entfernt und taxierte sie mit ihren schwarzen Augen. Die Kunoichi sprachen nicht einmal untereinander viel. „Können wir durch den Garten spazieren?“, bat Sakura. Wenn das so weiterging wie bisher, würde sie noch eingehen vor Langeweile. Wann die Besprechung enden würde, war nicht abzusehen, Madara hatte nichts gesagt. Mayuri wechselte einen langen Blick mit Shigeku. Dann stand sie auf und nickte erst der anderen Kunoichi, dann Sakura zu. Also durfte sie sich wenigstens die Beine vertreten. Sakura schulterte ihren Rucksack. Von den beiden Kunoichi flankiert, machte sie sich auf, den Garten zu erkunden. Es musste einst ein prachtvoller und gut umsorgter Garten gewesen sein. Die Wege hatten heute ihre Form nahezu komplett verloren. Das Gras, hoch und wuchernd, streifte immer wieder Sakuras Beine. Sah man genau hin, entdeckte man etliche dekorative Steine, die entlang des Weges platziert waren. Sie hatten eine Route eingeschlagen, die zu einem winzigen Teehäuschen führte. So, wie es aussah, hatte da schon lange keiner mehr Tee getrunken, denn innen war es staubig. Auch um das Teehaus herum wucherten die Pflanzen, die damit begonnen hatten, die Wände des Gebäudes zu befallen. Sakura wusste nicht, wie lange sie im Garten spazierten. Irgendwann hatte sie keine Lust mehr und die Dreiergruppe kehrte zurück zu dem Punkt, an dem sie gestartet hatten. Sakura setzte sich und legte das Gesicht in die Hände. Trotz der alles andere als freundlichen Situation von vorhin wünschte Sakura sich, Madara wäre hier. Er war im Gegensatz zu Shigeku und Mayuri wenigstens zu einer Unterhaltung fähig. Innerlich schüttelte sie den Kopf. Sie hatte gerade genug Zeit, sich Gedanken zu machen, wie sie sich in dieser Zeit nützlich machen konnte. Also sollte sie das auch tun. Ein Schnarren aus der Ferne ließ Sakura irgendwann auffahren. Sie schaute den Engawa zu ihrer Linken entlang, sah Madara um die Ecke kommen und blühte ein wenig auf. „Komm mit“, ordnete er an, über den freudigen Ausdruck in ihrem Gesicht verwundert. „Und nimm deinen Rucksack mit.“ Sakura folgte ihm eilig in die Bibliothek. Sie ahnte bereits, weshalb er sie zu sich holte – ganz sicher war sie ein Gegenstand des ausführlichen Gesprächs hinter verschlossenen Türen gewesen. Kaum hatte Sakura einen Fuß in die Bibliothek gesetzt, erschauderte sie. Die vier anderen Männer saßen auf dem Boden. Alle Blicke waren auf sie gerichtet. Links von Izuna saß ein Mann mit Pferdeschwanz, links von ihm wiederum ein Mann mit großflächigen Narben im Gesicht. Neben dem Vernarbten saß im Schneidersitz ein sehr junger Mann, dessen Haar im Gegensatz zu den anderen Uchiha blond war. Es machte Sakura nervös, von ihnen angestiert zu werden. Ein jeder dieser Männer, so vermutete sie, hatte das Sharingan und konnte es nach Belieben aktivieren. Sakura bekam leichte Panik, als Madara die Shoji geräuschvoll schloss. Er trat zwischen seinen Bruder und den Mann mit Zopf und sagte: „Wärst du nicht, wäre unsere eigentliche Besprechung längst beendet gewesen.“ Er bestätigte damit ihre Vorahnung, aber das kümmerte sie nicht. Was kam jetzt auf sie zu? Was hatte man mit ihr vor? Was, wenn die Uchiha es mehrheitlich als zu gefährlich einstuften, sie leben zu lassen? Was, wenn man entschieden hatte, dass sie sterben musste? Nein, das konnte nicht sein. Madara hatte ihr schließlich die Wahl zwischen Leben und Tod gelassen. Sie kannte ihn nicht gut, aber sie glaubte nicht, dass er sie dieser Wahl nachträglich berauben würde.   „Das sind Hikaku, Susumo und Takao. Izuna kennst du bereits. Diese Männer haben neben mir an der Besprechung gestern teilgenommen, bevor du unerwartet dazugestoßen bist. Ich will ihnen dein Handy zeigen.“ „Mein Handy?“ „Ja. Es ist ein Beweis, dass du aus der Zukunft stammst. Gib es mir.“ Sakura holte ihr Handy hervor. Unsicher trat sie zu Madara und reichte es ihm. „Bitte seien Sie vorsichtig“, beschwor sie die Männer, als Madara das teure Gerät weiter an den Mann mit Pferdeschwanz gab. „Mit diesem Ding kann man sich in der Zukunft mit anderen Menschen in Verbindung setzen, auch wenn sie weit weg sind“, erklärte Madara den anderen Uchiha, die das Handy einer gründlichen Inspektion unterzogen. „Man kann damit auch Fotos machen. Fotos sind Abbilder der Realität, die dann im Inneren dieses Kastens festgehalten werden.“ Madara nahm das Handy von Izuna entgegen. „Man kann auf Fotos beliebig oft zugreifen, nicht wahr? Lass sie die Fotos sehen, die du mir gestern auch gezeigt hast.“ Sakura nickte und entsperrte ihr Handy mit dem Zeigefinger. „Hier.“ Sie gab Madara das Handy wieder. „Zum Ansehen des nächsten Fotos einfach nach links wischen.“ Waren die Gesichter der Männer vorher starr gewesen, gingen sie nun in Unglaube und Faszination auf. Sogar auf Izuna machten die Fotos Eindruck. Früher oder später musste er ihr einfach glauben, dass sie kein Feind war, nichts Böses im Schilde führte und tatsächlich in der Zeit zurückgereist war. „Wenn Sie wollen“, schlug Sakura langsam vor, „kann ich Ihnen jetzt zeigen, wie man Fotos macht.“ „Eine ausgezeichnete Idee!“, meinte Takao, der blonde Uchiha. Sakura ging in den Kameramodus über und suchte nach einem günstigen Motiv. Sie blieb bei Madara hängen und positionierte sich so, damit ein schönes Foto entstand. „Schauen Sie genau auf dieses kleine Loch. Und versuchen Sie, die Augen offen zu halten.“ Sie machte ein Foto und betrachtete es zufrieden. Etwas tat sich in ihrem Inneren. Madara war ein schöner Mann. Seine Gesichtszüge waren ebenso sanft wie maskulin, beherrscht von der Rauheit eines Kriegers und Clanführers. Da war es wieder, das Gefühl der Verbundenheit. Das Gefühl, diesen Mann vorher irgendwo gesehen zu haben, ihm nahe gewesen zu sein. „Wie sieht's aus, Haruno?“ Sakura verlor sich kurz in dem Abbild des Mannes, nahm sich zusammen und steifte das Gefühl mühevoll ab wie ein schweres Kleidungsstück. „Hier, bitte.“ „Das ist nicht schlecht getroffen“, bewertete Madara sein Abbild und gab das Handy an die anderen weiter. „Ein wenig dunkel, aber das lässt sich in diesem Raum nicht vermeiden.“ Außer natürlich, wenn sie die Blitzfunktion genutzt hätte. Sakura wollte aber kein Foto mit Blitz machen, ohne die anderen vorzuwarnen. Nicht, dass sie noch dachten, sie würde sie angreifen wollen. Eine solche Reaktion war ihnen allen zuzutrauen. „Interessant.“ Wenn sie sich den Namen richtig gemerkt hatte, dann war es Hikaku, der sprach. Er sah Sakura an. Auch ohne dass Hikaku sein Sharingan aktiviert hatte, war es, als würde er sie durchleuchten. An seinem Oberteil war ein Schmuckstück befestigt; die langen Elemente erinnerten Sakura an Teile eines Windspiels. Hikaku tippte gegen eine der Klangröhren, die hell erschallte. „Ich für meinen Teil glaube ihr. Die Beweise sind in meinen Augen überzeugend genug. Wie sehen es die anderen?“ Sakura war ihm außerordentlich dankbar und hoffte, dass die anderen ihr ebenfalls vertrauten. Nur mit Mühe gab Takao das Handy aus der Hand. „Ich glaube ihr auch.“ Izuna und Susumo hüllten sich in Schweigen. Von Izuna wusste Sakura, dass er ein großer Skeptiker war. Susumo schien es auch zu sein. Es waren drei gegen zwei. Madara, Hikaku und Takao glaubten ihr und das war viel Wert. Dennoch ärgerte Sakura das Misstrauen. Sie hatte allerdings nichts weiter bei sich, das sie überzeugen könnte.   „Wir haben in unserem Dorf also eine Frau aus dem einundzwanzigsten Jahrhundert. Sie führt einen wundersamen Gegenstand mit sich, mit dem man die Realität in unbewegte Bilder festhalten kann. Insgesamt sieben Menschen sind bisher eingeweiht. Wir werden nicht darum herumkommen, andere einzuweihen, aber der Kreis soll so klein bleiben wie nur möglich. Es darf aber nicht in die Welt dringen, dass wir eine solche Person in unserem Dorf beherbergen. Ich kann mir vorstellen, dass sich Menschen darum reißen würden, an Sakuras Wissen über die Zukunft heranzukommen, auch wenn es in ihrer Zeit keine Ninjas gibt.“ „Übrigens kann man damit Videos aufnehmen“, merkte Sakura an und hielt ihr Handy hoch. „Das sind dann bewegte Abbilder der Realität, wenn man es so will. Telefonieren, Fotos machen und Videos aufnehmen geht aber nur, solange das Handy geladen ist. Ich habe noch achtzig Prozent Akku. Das ist vorerst genug für, na ja, Was-auch-immer. Aber man muss so ein Handy einmal am Tag aufladen. Das geht mit Strom. In dieser Zeit ist er noch nicht verfügbar. Und Steckdosen sowieso nicht.“   Die marmornen Gesichter der Männer sagten ihr, dass sie nur Bahnhof verstanden. Es war Izuna, der das Schweigen brach. „Wir haben uns als Letztes darüber unterhalten, welche falsche Identität Sakura annehmen könnte.“ „Richtig“, fing Madara auf. „Wir wissen aber immer noch nicht, wie wir dich ins Dorfleben integrieren können.“ Madara verfiel wieder in Schweigen und die anderen Uchiha stimmten ein. Plötzlich zuckte Madaras Kinn und seine Augen weiteten sich, weil ihm ein Einfall gekommen war. „Kannst du gut mit Kindern?“ „Mit Kindern?“ Sakura legte die Stirn in Falten. „Ich habe einige Male auf die Nachbarskinder aufgepasst. Das war in Ordnung. Wie kommen Sie auf Kinder?“ „Wir haben im Dorf ein Findelheim. Dort leben Kinder, die keine Eltern haben und sich selbst versorgen müssen. Ein jeder im Dorf hilft, wie er kann. Meist kümmern sich Frauen um die Kinder vor Ort. Es sind viele Kinder, aber zu wenige, die sich um sie intensiv kümmern. Vielleicht wäre das etwas für dich, wenn du schon Erfahrung mit Kindern hast.“ Er bot ihr an, in einem Waisenhaus zu arbeiten. Ihr war bewusst, dass sie irgendetwas tun musste, solange sie hier festsaß. Aber ob sie für diese Aufgabe geeignet war? Sicher hatte sie ein wenig Erfahrung mit Kindern durch das Babysitting, aber in einem Waisenhaus zu arbeiten, war eventuell zu viel für sie. „Ich muss etwas machen. Ich will nützlich sein.“ Sakura sah Madara entschlossen an. „Ich werde es versuchen.“ „Gut.“ Madara sah in die Runde. „Ich erkläre die Besprechung hiermit für beendet. Haruno bringe ich zum Findelheim. Wer nach ihrer Herkunft fragt, macht ihnen vor, dass sie eine Frau aus dem Hogoromo-Clan ist, die aushilft.“ „Werden sie das glauben?“, warf Izuna ein. „Was ist mit ihrer sonderbaren Art zu reden? Man wird es sofort merken und Fragen stellen.“ Madara zuckte die Schultern. „Sie werden es tun müssen. Was deine Art zu reden betrifft, Haruno, so wirst du ihnen erzählen, dass du eine Sprachstörung hast.“ „E-Eine Sprachstörung?“, stammelte Sakura empört. „Das ist die beste Möglichkeit, um irgendwelche Fragen zu vermeiden. Oder siehst du das anders?“ Sakura schluckte ihren Ärger über diesen Vorschlag mühevoll herunter. Er hatte ja Recht. Der Einfall missfiel ihr, aber er hatte Recht. Schade, dass Madara nicht in ihre Zeit gelandet war, dann würde sie jetzt bestimmen, was er zu tun und zu lassen hatte. Nein. Nein, wo dachte sie hin, wahrscheinlich würde sich das Oberhaupt der Uchiha unter keinen Umständen der Zukunft beugen. Er würde in ihrer Zeit Chaos stiften, während sie versuchte, eben das zu vermeiden. „Einverstanden“, murmelte Sakura resigniert. Hikaku, Susumo und Takao standen auf und verließen den Raum. In den nächsten Minuten klärten Madara und Izuna Sakura über den Hagoromo-Clan auf, der ein enger Verbündeter der Uchiha war. Mit diesem Wissen ausgestattet, war Sakura in Madaras Augen bereit, das Anwesen des Clanoberhaupts zu verlassen und sich unter die Uchiha zu mischen. Die zwei Männer begleiteten sie zum Tor und wandten sich nach ihr um, als sie davor standen. „Bist du  bereit?“, fragte Madara sie, die Hand an dem massiven Holz, auf welchem sich das Wappen der Uchiha, ein Fächer, entbreitete. Izuna hatte die Arme vor der Brust verschränkt und beobachtete sie aus den Augenwinkeln. Sakuras Ärger war nunmehr gänzlich verraucht und an seiner Stelle war die Aufregung und Furcht vor dem getreten, das hinter diesem Tor lauerte. Sie kam sich vor wie jemand, der kurz davor stand, in die große weite Welt zu ziehen, die allerlei Gefahren beherbergte. Verunsichert bohrte sie mit ihrem Blick Löcher in das Tor, bis es gänzlich verschwunden war und der Fächer, die untere Hälfte weiß, die obere rot, vor dem pechschwarzen Hintergrund schwebte. „Willst du hier ewig stehen?“, bemängelte Izuna ihr Zögern. Sakura antwortete ihm nicht. Sie sammelte all ihren Mund zusammen und sah Madara entschlossen an. „Ja, ich bin bereit.“ Madara stieß das Tor auf, das ein langes Knarzen von sich gab, und vor Sakura breiteten sich niedrige, sonnenbeschienene Häuser aus. Über die Straßen spazierten Männer und Frauen, von denen einige kurz stehen blieben, um ihr Clanoberhaupt zu begrüßen und sich still über die junge Frau zu wundern, die an seiner Seite stand. Ein scheinbar vollkommen normales Dorf – wenn man das Sharingan und die Jutsus außer Acht ließ. „Komm.“ Madara ging vor und wie auch gestern bildete Izuna das Schlusslicht in ihrer kleinen Prozession. Es drehten sich so einige Köpfe nach ihnen um und Madara flüsterte Sakura zu, sie solle sich so authentisch es nur gehe verhalten. Sakura wusste nicht, was Madara unter authentisch verstand, also lächelte sie lediglich die Menschen, die ihnen neugierig begegneten, flüchtig an. „Du bist zu verkrampft“, stellte Madara verdrossen fest, als sie am nördlichen Ende des Dorfes angelangt waren. Vor ihnen erhob sich ein Gebäude, das ebenso niedrig war wie die meisten in diesem Dorf. Es war allerdings ein sehr großflächiger Bau, dem mannigfaltiger Kinderlärm entkam. Sakura knetete nervös die Hände, was Madara nicht entkam. „Du wirst das schaffen, Haruno.“ Sakura sah Madara mit großen Augen an, denn sie hätte nicht damit gerechnet, dass er ihr derart Mut zusprechen würde. Im nächsten Augenblick betraten Madara und Sakura ohne Izuna das Haus. Madara ging geradeaus, um die inoffizielle Leiterin des Findelheims ausfindig zu machen, und Sakura warf in jeden Raum, an dem sie vorbeigingen, einen kurzen Blick hinein. Es waren so viele kleine Kinder hier. Sie alle hatten keine Eltern mehr und es zerriss Sakura das Herz. Unbewusst verlangsamte sie ihren Schritt. Sakuras Eltern tauchten vor ihrem inneren Auge auf. Sie vermisste sie. Sie vermisste sie schrecklich und hatte Heimweh. Obwohl sie nicht das durchgemacht hatte, was die Kinder hier erlebt hatten, fühlte es sich an, als hätte sie ihre Eltern durch Fremdeinwirkung verloren. „Nicht trödeln“, rief Madara und bedeutete ihr mit einer Geste, ihm zu folgen. Es ging hier lebendig zu. Ein oder zwei Kinder zu hüten war das eine, sich um einen ganzen Hort von Kindern zu kümmern das andere. Ihre Zweifel ließ sich Sakura nicht deutlich anmerken und ging so gelassen es ihr nur möglich war hinter Madara her. Die Frau, die Madara suchte und schließlich auf dem Hof fand, hieß Uchiha Haruhi. Sie war eine großgewachsene und muskulöse Frau und wirkte mehr wie ein Krieger als eine, die den ganzen Tag mit Kindern zu tun hatte. Madara kam auf Haruhi zu und sie wandte sich nach ihm, als hätte sie sein Nahen bereits von weitem gespürt. „Du hast dich lange nicht mehr hier blicken lassen“, warf sie ihm lässig vor. Madaras Mundwinkel zuckten. „Du weißt doch, das Leben als Clanführer ist mit wichtigen und zeitfressenden Aufgaben verbunden.“ Madara und Haruhi unterhielten sich vertraut, wie zwei alte Kameraden. Immer wieder warf Haruhi Sakura einen kurzen, prüfenden Blick zu, fragte aber erst dann nach ihr, als sie und Madara ihren Plausch beendet hatten. Madara trat ganz nahe an Haruhi heran. Er drehte seinen Kopf zu ihrem Ohr, senkte die Stimme und sprach: „Dieses Mädchen ist aus der fernen Zukunft. Es ist ein Fakt, dass sie sechshundert Jahre in der Zeit zurückgereist ist. Ich will, dass sie sich vorerst in das Dorfleben integriert. Wenn jemand nach ihrem Namen fragt, so ist sie eine Hogoromo und hilft hier neuerdings aus.“ Haruhi hörte aufmerksam zu. „Ich verstehe“, sagte sie dann. „Ich werde dir alles irgendwann detailliert darlegen.“ Haruhi nickte. Sie zweifelte nicht an dem, was Madara ihr mitgeteilt hatte. Haruhi hatte noch nie an ihm gezweifelt. „Gut, ich werde schauen, wie ich sie einsetzen kann.“ Urplötzlich ließ sie ihre Haltung abfallen und peilte zwei Jungen an, die mit Kunai spielten. „Was habe ich euch zwei gesagt?!“, brüllte sie erbost. „Keine Kunai! Nicht in dem Alter!“ „Haruhi ist eine ehemalige Kunochi“, erklärte Madara. „Während einer Schlacht wurde sie lebensgefährlich verletzt. Sie hat sich zwar davon erholt, wie du siehst, aber sie hat sich seitdem vom Schlachtfeld komplett zurückgezogen und kümmert sich mit einigen anderen um die Kinder hier.“ Madara und Sakura beobachteten, wie Haruhi beiden Jungen die Wurfmesser aus den Händen riss und sie in übelster Manier schalt.   „Lassen Sie mich gleich allein hier?“, wollte Sakura wissen. „Ja. Ich bezweifle, dass du etwas anstellen wirst, und außerdem habe ich zu tun.“ Es war nur eine Frage der Zeit, wann die Uchiha wieder das Dorf verlassen würden, um zu kämpfen. „Dennoch die Warnung: Haruhi kann immer noch kämpfen und hat ein Gespür dafür, wenn man sie veräppeln will. Unterschätze sie nicht, nur weil sie sich nun um Kinder kümmert. Erledige alle Aufgaben mit Sorgfalt, dann wird das schon laufen.“ Sakura wollte nicht, dass Madara ging. Wahrscheinlich war es, weil sie Haruhi und all die Kinder nicht kannte. Zu Madara hatte sie, auch wenn sie erst seit gestern hier war, schon durch zahlreiche Gespräche eine Art Beziehung aufgebaut. „Ich hole dich heute Abend ab.“ Sakura wollte gerade etwas erwidern, da machte Madara auf dem Absatz kehrt und ging. Sakura streckte wie im Reflex den Arm nach ihm aus und öffnete ihren Mund, um seinen Namen zu sagen. „Ma…“ Gewaltsam presste sie die Lippen aufeinander und ließ ihren Arm sinken. Nein, Haruno. Sie wandte sich um und sah Haruhi, die auf sie zukam. Du bist nun auf dich alleine gestellt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)