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May Our Fates...

Unsere Schicksale sind verbunden
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Halli hallo ihr Lieben ^^
Ich wage mich hier also an ganz neue Fandom Gebiete heran. Ich war ja die letzten Jahre tatsächlich sehr brav was das weiterspinnen von Plots an geht. Aber nun da ich Noragami und Noragami aragato gesehen und die Manga Kapitel wieder und wieder gelesen habe, kann ich einfach nicht anders als das hier zu schreiben. Vorallem seit Kapitel 80 sitze ich auf heißen Kohlen was den Weiterverkauf der Story an geht.

Hierzu muss ich sagen Änderungen und oder Abweichungen sind geplant oder eventuell auch nicht geplant weil ich ein Gedächtnis wie EIN Sieb habe und alle, die mich näher kennen wissen, dass ich selbst nach dem 5. Oder 6. Durchlauf immer noch Handlungsstränge vergesse. Ich hoffe dies bricht mir hier nicht zu sehr das Genick 😅

Wie immer gilt Spoiler Alarm!
Wer sich also nicht bis Kapitel 83 spoilern lassen möchte hat hier nichts verloren und ich bitte euch höflichst diese FF zu verlassen. Es sei denn dies ist euch egal. Nundenn. Den Leuten, die nur auf dem Anime Stand sind möchte ich allerdings auch noch ein paar Wörtchen mitgeben: Ich setze mitten im Geschehen an. Von diesem Handlungsstränge ist in Staffel 2 also Aragato nochnichteinmal ansatzweise zu denken. Hier herrscht also nicht nur Spoiler sondern auch akute Verwirrung Gefahr.

Was gibt es noch zu sagen? Achja NATÜRLICH bin ich Canon AF und shippe #yatori
Bedeutet: Leute die dieses Pair auf den Tod nicht ausstehen können bitte ich ebenfalls höflichst zu gehen.

Ich möchte Außerdem darauf hinweisen, dass ich den Manga nur auf Englisch lese und den Anime auf Japanisch mit ENGLISCHEN Untertiteln gesehen habe. Aaalso ja. Das mit den deutschen Begriffen könnte bei mir zum Problem werden. Warum ich die FF dann auf deutsch schreibe? Weil ich der Englischen Grammatik nicht so Herr bin, dass ich ein Buch schreiben könnte und weil ich finde, dass es viel zu wenig deutsche Yatori FFs gibt.

Ich weiß nicht wieviele Kapitel das hier haben wird. So wie ich es zum jetzigen Zeitpunkt (nach 2 Kapiteln) einschätze nicht viele. Aber das habe ich bei meinen anderen Storys auch schon behauptet und am Ende hatten sie alle entweder über 20 Kapitel und/oder eine Fortsetzung.

Also dann ich denke und hoffe damit ist nun alles gesagt.

Entschädigt mein 400 Wörter langes Gelaber.
Viel Spaß mit der folgenden Fanfic wünscht Ihnen
Dassy
Die folgende Fanfiction ist nicht für Leser unter 16 Jahren geeignet.

Achso, ja und weil ich gerne einem Kapitel einem Song zuordnen gibt es für das erste von Sia- Breathe me

Wer den link in yt kopieren möchte - > https://youtu.be/SFGvmrJ5rjM Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Song: breathe into me (acoustic) - RED

https://youtu.be/JmgBEZqN74I Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Song: Monster- Meg&Dia

https://youtu.be/M0GRhK3W0_Y Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Song Echo Jason Walker Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Song Lost and alone from ashes to new (acoustic) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Song
My arms Ledger Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Dicke Fette TRIGGER WARNUNG! Falls die ganzen roten Wörter in der Storybeschreibung noch nicht ausreichen...


Song: From Ashes to new- Let Go Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Song: Until the day I die- Story of the year
_______________________________________ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Song: kiss me- Jason Walker Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
*Butsudan: Eine Art Hausaltar, an dem die Japaner ihre verstorbenen Familienmitglieder ehren

*Maki: Traditionelle Sushirolle

Song: Your call secondhand serenade
____________________________________ Komplett anzeigen

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... Separate


 

Hiyori saß auf ihrem Bett und hatte die Beine an ihren Körper gezogen und hielt diese Mit ihren Händen fest umschlungen.

"Ich werde meinen Vater besiegen [...] Ich weiß dass es funktionieren wird, weil ich weiß, dass du mich niemals vergessen wirst, Hiyori", halten Yatos Worte in ihrem Gedächtnis wieder.

"Du liegst falsch, wenn Du mein Notizbuch gelesen hast, musst Du wissen dass ich Dich schoneinmal komplett vergessen habe!"
 

Doch Yato schenkt ihr zu diesem Zeitpunkt nur ein liebevolles Lächeln, während er sich zu ihr hinunter beugte und ihr den Schrein, den sie für ihn gemacht hatte in die Hände drückte."Wir werden uns wiedersehen.", hauchte er ihr schließlich ins Ohr, seine Lippen so nahe, dass Hiyori sie an ihrer Ohrmuschel spüren konnte. Und dann... Dann war er weg. Und Hiyori wurde mit diesen Erinnerungen alleine gelassen, sowie mit der Bürde, die ihre Familie soeben zu bestreiten hatte und der Tatsache, dass sie nicht in ihre Spirit Form wechseln und aus ihren Körper heraus konnte.
 

Sie konnte nicht verhindern, dass ihr Tränen die Wangen hinunter rannen. Das war in diesem Moment einfach alles zu viel für sie. Sie konnte ja eben nichteinmal ihr eigenes Leben auf die Reihe bringen. War es vielleicht besser wenn sie sich tatsächlich von seiner Welt trennte? War es besser für sie wenn sich ihre Wege trennen würden. Sie würde ihn sicherlich mit der Zeit vergessen.
 

-Wenn ich ihn vergessen würde, wäre es so als wären wir uns niemals begegnet-
 

Vater hatte also endlich das bekommen, was er sich so lange ersehnt hatte. Yukine, ein gesegnetes Werkzeug. Willens stark und anscheinend unzerstörbar. Sein Name war nun Hagusa und Vater wollte ihm helfen seine Familie wieder zu sehen. Zumindest war es das, was er sagte.
 

Als Kazuma Yato mitteilte, was er mit seinen eigenen Augen gesehen und eigenen Ohren gehört hatte, war der Gott zunächst am Boden zerstört. Yukine hatte sich seinem Vater angeschlossen und das obwohl er bereits zum Ayakashi mutiert war. Und warum? Weil er, Yato solch ein nichts nutzer Gott, solch ein nichts nutzer Meister ihm gegenüber war und Kazuma ihm vorgezogen hatte. Hätte der Junge doch nur gewusst, dass er dies tat um ihn zu schützen. Die Seele des Kleinen war doch bereits von Mizuchi gezeichnet worden. Er hatte den riss in seinem Kanji doch deutlich erkannt.

Doch Yukine hatte sich zu diesem Zeitpunkt bereits die Fragen aller Fragen gestellt. Wie war er gestorben? Was war sein vorheriges Leben? Und so war er bereits psychisch angeknackst als er Yato mit Kazuma auf fand. Anscheinend wurde alles was sie bereits gemeinsam durch gemacht hatten wie aus dem Gedächtnis des Jungen gelöscht. Es schien ihm egal zu sein, dass Yato ihn erst vor kurzem aus dieser Box befreit hatte auch wenn er kurz nach diesem Ereignis nur so vor Dankbarkeit strotzte.
 

Yato hatte solche Schuldgefühle. Er wollte Yukine doch niemals weh tun. Ganz im Gegenteil! Er wollte doch alles in seiner Macht stehende tun um den Jungen zu beschützen. Ihn von seiner Vergangenheit fern zu halten und ihn in Sicherheit zu wiegen. Er war doch sein gesegnetes Werkzeug, verdammt! Yukine war viel mehr als bloß ein Werkzeug.
 

                   Er war Familie.
 


 


 


 

Nora indessen war am Boden zerstört.

Es war nicht IHR Name, den Vater jetzt rief. Es war SEINER! Wurde sie tatsächlich von dem hintergangen, dem sie ihr gesamtes Afterlife gewidmet hatte, der der immer und überall die Fäden gezogen hatte, für den sie zum Nora geworden war? Dabei hatte sie doch alles für ihn getan! Und sie war sich so sicher, dass er ihr diesen Gefallen erwidern würde. Er war doch ihr VATER! Nein...  Das war er nicht. Und sie war kein Mädchen. Sie war tot. Und sie würde tot bleiben.
 

Sie wusste nichteinmal wieso genau sie in ihrer Ayakashi- Fisch- Form auf dieses Mädchen los ging.
 

Hiyori.
 

Warum?

Sie schien ihr Herz aus zu schütten und doch griff sie sie an. Sie hasste dieses Mädchen für ihre naive Ehrlichkeit und doch bewunderte sie sie dafür.
 

Neid.
 

Ja, das war es, das war das Richtige Wort.

Es war Neid.
 

Sie hatte doch immer ihr bestes gegeben, hatte so viele Namen angenommen. Dennoch schien sie zu niemandem zu gehören. Niemand nannte sie eine 'Familie' so wie diese Hiyori eine hatte und sogar Yato und Yukine zu dieser zählte. Wieso dürfte SIE das normale Mädchen sein, während Nora nur eines war:
 

                  Eine Fälschung.
 

Dies alles warf sie Hiyori an den Kopf, während sie sich ihr in ihrer hässlichsten Form präsentierte. Die Form, die sie selbst sonst immer so gut es ging zu verstecken versuchte. Ihr wahres selbst. Der Ayakashi in ihr.

Dabei warf sie immer wieder Wasser auf die Hauswand zu. Ebenso auf das Fenster, das zu dem Raum führte in dem Hiyoris kranke Großmutter sich befand.

"Stopp!", schrie das Braunhaarige Mädchen sie an. "Nicht den Raum, hör auf!", als sich plötzlich ein schwarzer Schatten zwischen die beiden weiblichen Personen schob.

Hiyori erkannte ihn sofort. Es war der Shinigami, der die letzten Wochen um ihre Großmutter herum geschlichen war.

Sofort stürzte sie zurück ins Haus, als sie sah, dass er im Schlafzimmer ihrer Oma verschwand.

Sie bekam nichteinmal mit, dass Nora sich zurück ins Wasser verzog als sie ihr noch schnell ein:"Bleib du einfach hier!", zu rief.
 

Sie sprintete nach oben und bewaffnete sich mit einem Tablett, das sie soeben auf die schwarze Gestalt werfen wollte, die sich ihrer Oma genähert hatte.

"Aber Hiyori, was glaubst du was du deinem Großvater antust?", lies die Stimme ihrer geliebten Oma sie stocken.
 

Perplex sah sie zu ihr und der Gestalt hinüber und hörte geschockt zu, als ihre Oma ihr erklärte, dass sie schon länger im Verdacht hatte, dass der Schatten ihr Ehemann war.

Welch Eine Ironie, dass er doch eben genau durch das Fenster geflogen kam über welches er ihr einst einen Heiratsantrag gemacht hatte

.

Sie zog es nun doch tatsächlich in Betracht mit ihm zu gehen. "Es tut mir leid, dass ich mich vor dir gefürchtet habe.", sagte sie, mit liebevoller Stimme, an ihren Mann gewidmet, der für Hiyori weiterhin nur als ein schwarzer Schatten erschien.
 

"Aber", mischte sich das Mädchen erneut ein, "Furcht ist doch nur etwas natürliches.", versuchte sie ihrer Großmutter einzubleuen, ihre Stimme bebte, als sie weiter sprach, "Denn wenn du...",

Sie unterbrach sich selbst mit einem Schluchtzen, "Wenn du mit ihm gehst, wirst du nichts mehr tun können, du wirst niemanden jemals wieder sehen!"

Sie hatte Angst, solche Angst sie zu verlieren. Nicht schonwieder. Es sollte nicht schonwieder jemand gehen, den sie liebte.
 

    Jemand, den sie so sehr liebte.
 

"Das stimmt", vernahm sie die Stimme ihrer Großmutter und musste fest stellen, dass die schwarze Gestalt bereits seine Hand nach ihr ausgestreckt hatte. "Aber ich denke am liebsten würde ich mit der Person zusammen sein, die ich am Meisten liebe."
 

                         Liebe
 

Bei den Worten der alten Frau weiteten sich Hiyoris mit Tränen gefüllte Augen.
 

                         Yato...
 

schoss es ihr sofort in den Kopf. "Oh", machte ihre Großmutter dann, als hätte sie soeben ihre Gedanken lesen können , "Hast du auch sojemanden, Hiyori? Ich hätte ihn gerne kennen gelernt... Es tut mir leid aber gerade in Zeiten wie diesen, solltest du ehrlich zu dir selbst sein."

Sie streckte ihre Hand der des Schattens entgegen.

"Geh mit ihm.", gab sie ihrer Enkelin mit auf den Weg. Dies waren ihre letzten Worte, die sie ihrer Verwandten mit heiserer Stimme zu hauchte, bevor ihre Hand sich mit der ihres Mannes umschloss.

Und nun war es tatsächlich sichtbar.

Ein junger, gut aussehender Mann lächelte eine junge Frau an und sie hielten sich gegenseitig an den Händen. Sie sahen glücklich aus. Glücklich endlich wieder beisammen sein zu dürfen.
 

"Warte!", schrie Hiyori ihnen hinterher, doch es brachte nichts. Die geisterhaften Gestalten verließen den Raum. Hiyori blieb nur der leblose Körper ihrer Großmutter, an den sie sich vergebens zu klammern begann.
 

Nicht schonwieder, nein. Nein.
 

Hiyoris Familie war in heller Aufruhr. Jeder wuselte irgendwo herum. Nur sie nicht. Sie saß auf ihrem Bett und starrte einfach bloß ins Leere. Sie war gegangen. Ihre Oma war nun fort.

Sie sollte mit Yato zusammen sein? War es das, was ihre Oma ihr, zumindest indirekt, geraten hatte? War es so? Aber wie sollte das gehen?

Es schien Hoffnungslos. Tenjin hatte doch nach allem immer noch Recht behalten. Sie sollte ihre Verbindung zu ihm trennen und sich ihrem eigenen Leben, einem Normalen Leben widmen.

Sie schluckte einmal schwer.

Sie würde sich doch sowieso nicht daran erinnern können ihn oder Yukine jemals gekannt zu haben. Doch wollte sie das wirklich? Sie konnte sich zumindest an das Gefühl erinnern, wie es war ihn zu vergessen. Als würde etwas wirklich wichtiges in ihrem Leben fehlen.

Sie seufzte abermals.

Das Mädchen war sich ihrer Gefühle gegenüber dem Gott schon lange bewusst. Aber es gab keinen Weg für die Beiden jemals zusammen zu sein. Nicht in dieser Welt. Selbst wenn sie sterben würde und er sie zu seinem Shinki machen würde. Sie würde sich niemals an ihre gemeinsame Zeit in ihrem vorherigen Leben erinnern dürfen oder sie endete so wie...
 

"Yukine hat sich Vater angeschlossen." Die Stimme, die sie plötzlich hörte ließ sie zusammen zucken. Nora stand ohne jegliche Vorwarnung in ihrem Zimmer. Sie sicherte sich nicht einmal darum wie sie hier rein gekommen war, viel zu schockiert war sie von dem, was sie eben gehört hatte."Und dafür hat Vater mich fallen lassen."

Hiyori wusste nicht was sie daraufhin sagen sollte. Erst Yatos verschwinden, dann der Tod ihrer Oma und nun das?
 

Nora stand einfach in einer Ecke des Zimmers, den Kopf gesenkt, sodass ihre Haare ihr Gesicht verbargen."Es war meine Aufgabe Zweifel in ihm zu sahen.", gab sie zu.

"Deshalb der Kuss?", fiel es Hiyori plötzlich wieder ein. "Damit angefangen, ja.", Nora's Stimme begann zu beben. "Ich war es, die ihn dazu brachte über seinen eigenen Tod nach zu denken, Ich war es, die ihn auf die Färthe von Yato und Kazuma führte und Ich war es, die ihn Vater schlussendlich auf dem Präsentierteller serviert hat!", schrie sie mit immer bebenderer Stimme wie aus dem Nichts. "Warte, Yato und Kazuma?", fragte Hiyori perplex. Dies waren eindeutig zu viele Informationen für sie. Ihre Großmutter ist gerade erst gestorben, verdammt nochmal.
 

"Ts", machte Nora verächtlich und drehte sich ein Stück von dem Mädchen weg, "Nichteinmal darüber weißt du bescheid. Erbärmlich"

Hiyori saß nun kerzengerade in ihrem Bett und sah das schwarzhaarige Mädchen eindringlich an auch wenn diese ihren Blick nicht erwiderte.
 

"Warum bist du hier, Nora?", wollte sie wissen. "Was weiß ich. Ich habe mich ausgestoßen gefühlt. Und ich habe dich schon immer beneidet."

Der Halb ayakashi runzelte bei diesen Worten die Stirn. "Du hast alles, was ich jemals wollte. Eine Familie. Einen Platz, wo du hingehörst. Ich hingegen wurde von den Leuten von denen ich dachte sie wären meine Familie Verstoßen. Von Vater und von Yato..." Ein kleines bitterest Lachen entfloh ihren Lippen, "Dich hat Yato auch verlassen. Also ja, vielleicht bin ich deshalb hier. Wir wurden beide von dem Gott verlassen, dem wir am Meisten vertraut haben. Ich wusste nicht wohin ich sonst sollte."
 

"Yato hat mich nicht verlassen!", schrie Hiyori verzweifelt und erneut bildeten sich Tränen in ihren Augen, die noch immer gerötet waren aufgrund der Tränen, die sie für ihr Familienmitglied vergossen hatte.

"Er will Vater töten!", schrie der Shinki zurück.

"Das weiß ich!"

"Und was glaubst du was passiert, wenn er das tut?", schrie Nora ein letztes Mal, bevor die Mädchen sich anschwiegen. "Er wird zurück kommen.", sagte Hiyori entschlossen, mit einem Blick auf den kaputten Schrein, der auf ihrem Schreibtisch lag. "Er wird zurück kehren.",fuhr sie dann fort, "Sowohl zu mir als auch zu dir."

"Ts", machte Nora verächtlich und wandte Hiyori abermals den Rücken zu. "Du bist tatsächlich so naiv, wie Du aus siehst. Er hat mir meinen Namen genommen, ich bezweifle, dass er mich zurück haben will."

"Das hat er doch nur getan, um nicht länger das Werkzeug seines Vaters zu sein.", versuchte die. Schülerin den Shinki zu beschwichtigen. "Ich...", setzte Nora an während sie sich Richtung Fenster wandte, "Ich muss nachdenken" und damit sprang sie einfach aus dem Fenster und ließ Hiyori erneut mit ihren Gedanken alleine, während der kühle Abendwind ihr durch das Fenster entgegen strömte.
 

Yato durchsuchte mit seinem neuen Shinki, Kazune den Platz an dem Sein Vater zuletzt mit dem blonden Jungen gesehen wurde. "Yukine", rief er aus, "YUKINE!" Und seine Stimme klang dabei immer verzweifelter.

Das war seine Schuld, alles seine Schuld!

"Gibt es noch einen anderen Platz an den er ihn gebracht haben könnte?", hakte Kazune nach.

Platz?

Ein Ort?

Ein... HAUS?

"Oh nein", entfuhr es Yato, "Er wird ihn doch nicht...",

Sofort wirbelte er herum und hetzte los, "... An diesen Ort gebracht haben?"

... Divide


 

Kofuku, Tenjin, Ookuninushi, Takemikazuchhi und Ebisu waren sich einig. Sie wollten Yukine aufhalten, nein vielmehr als das. Sie wollten ihn retten. Ihnen war dabei sehr wohl bewusst, dass sie den Sorcerer, sprich Yatos Vater, dabei töten mussten. So sehr dies Take nicht zu stören schien, machte diese Tatsache Kofuku UND Ebisu die Hölle heiß. Noch dazu kam, dass sie auf Unterstützung von Amaterasu und dem Himmel wohl nicht zählen konnten. Für sie existierte der Sorcerer nicht weiter und Amaterazu hatte anscheinend mehrere Kriegesgötter um sich geschaart, wie Ookuninushi in Erfahrung gebracht hatte. Wollte sie sich auf die jagt begeben? Nach etwas... Oder Jemandem? Es soll ja schon häufiger vor gekommen sein, dass sie ungewollte oder verstoßene Götter von ihrer Liste gestrichen haben soll.

Gemeinsam kamen sie zu dem Schluss dass es wohl Yato sein musste, den die Sonne der Götterschaft als erstes außer Gefecht setzen wollte.
 

Sie mussten es Yato gleich tun und ihre eigenen Shinki aus dem Spiel lassen. Denn es ging nun nicht mehr nur darum den Sorcerer zu töten sondern auch darum ihre Shinki zu beschützen.
 

Ebisu hatte es schwer keinem seiner Shinki etwas von ihrem geheimen Vorhaben erzählen zu können. Er wollte auch ungerne einen weiteren Shinki unter sich aufnehmen nur um diesen dann in den Tod stürzen zu lassen.
 

Trauer übermannte ihn als er seinen Toten Fisch zuhause vor fand. Er wollte ihn in Gärten vergraben und dachte dabei gerade darüber nach was seine vorherigen Inkarnation wohl an seiner Stelle getan hätten. Gerade als er so sein Loch Schippe, stieß seine Schaufel auf einen harten Wiederstand.

Nanu?

Verhärtete Erde war das nicht.

Es war eine Kiste wie er mit weiterem Graben fest stellen musste.

Etwa wieder eine Box, die einen verstoßenen Shinki beherbergte? Aber was hatte diese dann in SEINEM Garten, an seinem Schrein zu suchen?
 

Vorsichtig öffnete der Junge die mit Schmutz besähte, Metallene Box und fand einen Zettel sowie einen weiteren Gegenstand darin vor.
 

Der schwarzhaarige junge faltet den vergilbten, eingerissen Zettel vorsi htig auseinander, so als würde er  bei seiner Berührung zu Staub zerfallen. Und er begann zu lesen.
 

'An die Inkarnation nach mir, die das hier zu lesen bekommt.

Hallo ich. Dies, was du nun in deinen Händen hältst ist nicht bloß ein einfaches Schmuckstück. Es ist eines der drei verbotenen Schätze. Ich möchte hier gar nicht erst ins Detail gehen, wie ich es in die Finger bekommen habe. Es war jedenfalls keine Absicht. Ich hatte mich eigentlich bereits auf die Suche des Koto no ha gemacht, als mir dieser Gegenstand in die Hände fiel. Auch wenn er harmlos aus sieht, ist seine Macht nicht zu unterschätzen. Deshalb habe ich ihn hier vergraben, meiner Shinki zuliebe. '
 

Ebisu hielt nun das Schmuckstück in die Höhe. Er hielt es an einer langen, silbernen Kette. Am Ende dieser Kette baumelt etwas, das aus sah wie eine kleine Taschenuhr.

Sie war, genau wie die Kette, an der sie befestigt war silbern, wurde jedoch von goldenen Schnörkeln verziert. Als Ebisu allerdings auf den kleinen Knopf drückte, der eine Taschenuhr normalerweise öffnen ließ, zeigte sich ihm keine kleine Uhr, sondern ein Kompass. Er zeigte noch nicht einmal nach Norden.
 

'Was du nun in den Händen hältst, meine Liebe nachfolgende Inkarnation, ist der Kiryoku. Ein Kompass, der nicht nach Norden zeigt, dir jedoch das beschert, was du in diesem Moment am meisten begehrst.

Seine Macht wirkt auf viele zerstörerisch. Achte darauf, dass keiner der Shinki ihn jemals in die Hände bekommt.

Nutze ihn weise.

Ebisu'
 

Er konnte gar nicht glauben, was er soeben in seinen Händen hielt. Er wusste nicht genau was genau dieser Kompass bewirkte, aber er wusste, dass es unter dem Gesetz von Amaterasu genau drei Gegenstände gab, die strengstens verboten gehörten. Der Koto- no- ha, den der Sorcerer in diesem Moment besaß und ohne jegliche Rücksicht auf Verluste nutzte. Dann gab es den bisher Unentdeckten Ki- Kanji und den Kiryoku, welchen der kleine Ebisu soeben in den Händen hielt.
 

   Dies würde ihnen weiter helfen!
 

Als ihn diese Erkenntnis traf, ließ der den Kompass wie paralysiert wieder zurück in die Truhe fallen. Schnell sammelte er alles ein, klappte die Truhe notgedrungen zu und nahm die unter seinen kleinen Arm, bevor er aufgeregt los rannte. Er musste sofort die anderen wieder zusammen Trommeln.
 

Es war bereits mitten in der Nacht als Hiyori erneut eine Gestalt am Fenster aus machen konnte. An Schlafen war für sie gerade sowieso nicht zu denken. Also setzte sie sich aufrecht im Bett hin, als sie die Silhouette der Person erkennen konnte.
 

Es war Nora, die nun erneut zu ihr ins Zimmer stieg. "Konntest du nachdenken?", wollte Hiyori von dem Mädchen wissen, naiv wie sie nunmal war.
 

Nora starrte eine Weile ins Leere, so wie es schien, bevor sie wieder zu sprechen begann:"Alle scheinen so selbststüchtig. Jeder kämpft für seine eigenen Prinzipien und es schert niemanden, wie es den Anderen dabei geht." Bei diesem Gedanken dachte sie vorallem an Vater, der sie so achtlos hatte fallen lassen. Was hätte er mit Yukine überhaupt vor?

Nora atmete tief durch, bevor sie Hiyori an sah, die wie vorhin auch schon, sehr gebrochen aus sah, als sie da so in ihrem Bett saß. "Nur du nicht.", sagte sie dann ehrlich an letztere gewandt. "Du machst dir immer erst um andere Sorgen, bevor du an dein eigenes Wohl denkst.",schie sie sie zu lesen, "So wie jetzt auch."
 

Echuldbewusst sah Hiyori in ihren Schoß und zog das Muster ihrer Bettdecke mit Ihrem Finger nach.
 

"Du machst dir Sorgen um Yato und Yukine, nicht wahr?", wollte das Shinki Mädchen wissen, als Hiyori ihr keine weitere Reaktion zeigte,fuhr sie fort:"Ich kann dich zu ihnen bringen."
 

Hiyori runzelte die Stirn und sah das Mädchen nun an. Wollte sie ihr tatsächlich helfen?
 

Hiyori versuchte es. Sie versuchte es erneut aus ihrem Körper hinaus zu treten. Schmerzerfüllt zog sie ihre Bräuchen beisammen und kniff ihre Augen zu. Wie konnte etwas, das ihre Seele betraf nur solche körperlichen Schmerzen verursachen?
 

Kurz zuckte sie erschrocken zusammen als der Schmerz ein wenig nach ließ. Sie wirbelte herum und sah ihren eigenen, schlafenden Körper auf ihrem Bett liegen. Ihr Blick wanderte nach unten und somit besah sie sich ihren Katzenschwanz, das Verbindungsstück zwischen ihr und ihrem Körper. Er sah noch immer übel zugerichtet aus. Allerdings nicht ganz so schlimm, wie sie es in Erinnerung hatte.

Als sie Nora an sah, bemerkte sie, dass diese ebenso auf ihren Schwanz starrte. Sie sammelte sich allerdings schnell wieder.
 

"Ich weiß wo Vater Yukine hin bringen wird.", erklärte sie dem halb Ayakashi ruhig, "Und ich bin mir sicher, dass wir Yato und Kazuma dort ebenfalls antreffen werden."
 

Hiyori trat einen Schritt auf das Madchen zu. "Sie werden dich brauchen.", versicherte sie ihr, als sie zu Hiyori hoch sah. Ihre dunkle, lila e Iris spiegelte nichts als pure Ehrlichkeit wieder.

Könnte es wirklich sein, dass sie Hiyori vertraute? Nach all der Manipulation, der Vater sie unterzogen hatte? Diegleiche Manipulation, die er warscheinlich auf auf Yukine anwenden wird...
 

Gemeinsam verschwanden die beiden Mädchen aus Hiyori Schlafzimmerfenster. Hinein, in die dunkle, kalte Winternacht.
 

Die Füße des kleinen Ebisu traten schnellen Schrittes voran. Der Schnee, der bereits auf den Boden gefallen war, drang mit einem Knirschen beiseite, unter dem Gewicht der Schuhe, deren Schnürsenkel im Wind umher flatterten. Er wolkte nicht in seinen Hausschuhen nach draußen laufen, also hatte er sich seine Straßenschuhe über gestreift. Allerdings durfte er keinem seiner Shi nki verraten, was er nun vor hatte, weswegen ihm keiner die Schnürsenkel gebunden hatte.
 

Die Truhe trug er dabei, während er rannte, unter seinem Arm. Er hielt sie fest als wäre der Inhalt sein Leben. Als er schließlich bei dem vereinbarten Treffpunkt, zwischen ihm und den anderen Göttern, eintraf, standen die vier Gestalten bereits da.
 

Schwungvoll hielt Ebisu sich selbst an, ohne seine Geschwindigkeit vorher zu drosseln. Deshalb raste er auch direkt in Kofuku hinein, die mit ihm gemeinsam zu Boden ging.
 

Der Junge allerdings rappelte sich schnell wieder auf und musste erstenmal nach Luft ringen, nach seinem Halbmarathon, den er gerade zurückgelegt hatte.

Kofuku hatte nun also die Truhe in der Hand, als sie auf stand.
 

"Oh Ebisu!", rief sie aus als sie bemerkte, dass sie den Gegenstand in den Händen hielt, "Ist das der Grund warum du uns her beordert hast?"
 

Neugierig öffnete die Armutsgöttin die mit Eisen verzierte Truhe und fand dort den Zettel und den Kompass vor. "Ooh", lies die Pinkhaarige entzückt von sich, "Das funkelt!"
 

"Zeug mal her!", verlangte Take und riss ihr den Zettel aus der Hand, den sie heraus genommen hatte, um den Kompass besser begutachten zu können.
 

Als Takemikazuchi den Zettel las, wurde sein Gesicht Kreide bleich und seine Augen schienen immer größer.
 

"Du gibst mir das lieber", kam es von Tenjin an Kofuku gewandt, "Wer weiß was das in deinen Händen ausrichtet."
 

"Hey!", rief die Göttin empört, als der alte Mann ihr die Truhe aus den Händen nahm. Beleidigt verschränkt sie die Arme vor ihrer Brust. Nie vertraute ihr jemand. Nie durfte sie mal Spaß haben.
 

In diesem Moment bemerkte Tenjin erst, was sich in der Truhe befand. Wie gebannt starrte er das silberne Objekt an, das sich dort drinnen verbarg.

Ein neugieriger Ookuninushi schob sich von hinten über Tenjin Schulter, um einen besseren Blick auf das Objekt zu erhaschen, welches sich in der Box befand.
 

"Heilige Scheiße", entführt es ihm, als er das Objekt erkannte.

"D- das ist...", stammelte Take, der den Zettel in seinen zitternden Händen zerknüllte und keinen anständigen Satz mehr heraus bekam.
 

Als Tenjin sich wieder gefasst hatte, drehte er sich langsam ganz langsam zu Ebisu herum und sah eindringlich auf den Jungen hinunter, bevor er zu sprechen begann:
 

             "Wo hast du den Her?"

... Cauterize

Ein roter Schaal wehte mit dem eiskalten Wind, während leichte Schneeflocken sanft vom Himmel rieselten und sich auf seinem pechschwarzen Haar nieder ließen.

Sie schmolzen bei der Berührung mit dem Gott nicht. Eben dieser Gott schlich nun wie eine Katze an seine Beute heran. Er hatte eine Ahnung wohin sein Vater Yukine bringen wollte. Und er konnte dies nicht gut heißen.
 

Und doch wusste Yato nicht so ganz, was er gegen seinen Vater ausrichten sollte, wenn er nun einen seiner liebsten Schätze in Gewahrsam hatte.
 

                           Schatz
 

War sein Regalia das für ihn gewesen? Warum hatte er ihn dann so sehr verletzt, verdammt? Er wollte die Zuwendung und Liebe einer Familie, eines Vaters. 'Ts, welch' Ironie.
 

                           Vater
 

Als das mochte sein Schöpfer sich vielleicht ausgeben, aber das war er nie gewesen.
 

Hagusa folgte dem Mann, der ihm soeben einen neuen Namen gegeben hatte. Das Kanji prankte nun an seinem Oberarm. Unbewusst fasste der blonde Junge sich an sein linkes Schlüsselbein.
 

Yuki
 

Schnee
 

Sein alter Nami war noch immer klar und deutlich dort sichtbar, wo es von Yato platziert wurde.

Wieso hatte dieser nichtsnutze Gott ihn nicht einfach frei gelassen?
 

Hagusa knirscht mit den Zähnen und hallte die Hände zu Fäusten während er seinem neuen Meister, seinem neuen VATER stumm folgte.
 

Yato hatte ihn doch sowieso nicht mehr haben wollen! Er hatte sich so sehr angestrengt ihm würdig zu werden, ihn als sein Hafuri zu beschützen und zu Führen. Doch er hatte ihn verraten. Nicht nur das.

Er hatte ihm nie mitgeteilt, dass er überhaupt soetwas wie eine Vergangenheit besessen hatte.

Wieso sollte man ihm soetwas wichtiges verschweigen? Er wollte noch nur wieder zurück zu seiner Familie, die ihn liebte und ihm Aufmerksamkeit schenkte.
 

"Wir sind da.", tat ihm Fujisaki dann plötzlich kund, als er ohne Vorwarnung stehen blieb.

Er deutete auf ein kleines, herunter gekommen aussehendes Haus, am Rande der Straße.
 

Hagusa wagte es kaum einen Schritt auf dieses zu zu gehen, doch Vater legte behutsam seine Hand auf seine Schulter. Als Der Blonde zu ihm auf sah lächelte dieser ihn aufmunternd an. "Na los", forderte er ihn auf.
 

Hagusas Augen strahlten vor Aufregung und die Schneeflocken spiegelte sich in ihnen wieder.
 

"Yukine!"
 

Auf seinen Namen reagieren, drehte der Junge sich aus Reflex um. Nur um mit Schrecken fest zu stellen, dass der, der nun hinter ihm stand, der war, den er im Moment am wenigsten sehen wollte.
 

Wieso hatte er überhaupt auf diesen Namen reagiert? Sein Name war nun Hagusa!
 

"Yukine!", rief Yato erneut aus, nur um dann mit ruhiger und eindringlicher Stimme erneut zu sagen, "Tu's nicht."
 

Vollkommen außer Atem stand der Gott in seinem neuen, roten Gewand vor seinem ehemaligen Hafuri und dem Mann, der ihn geschaffen hatte.
 

"Warum nicht?", wollte Hagusa wissen und ging einen Schritt auf Yato zu, "Warum darf ich nicht sehen, wie es meiner Familie geht, warum darf ich nicht wissen wie ich gestorben bin?!"
 

"Gestorben?", hörte Yato Kazune fragen. "Lass dich nicht von ihm beirren.", riet er seinem neuen Gotteswerkzeug. Ein Shinki, das von Gottes Geheimnis gezeichnet wurde reichte fürs erste.
 

"Ich zeige ihm nur, was er verdient hat zu sehen, Yaboku.", wurde der Schwarzhaarige dann von seinem Vater aufmerksam gemacht. Ein gehässiges Grinsen zierte das Gesicht von diesem.

"BULLSHIT!", brüllte Yato ihn am, "Yukine, du darfst ihm nicht vertrauen!"
 

"So wie ich dir vertraut habe?", die bittere und eiskalte Stimme des Jungen ließ den Gott auf der Stelle zu einem Eisblock gefrieren.

"Yukine", versuchte er es noch einmal eindringlich, "Bitte, komm nach Hause."
 

"DAS ist mein Zuhause!", schrie der Junge und rannte ohne weitere Vorwarnung auf das Haus zu.

Er presste sein Gesicht an die Fensterscheibe und jeder der Anwesenden erstarrte.

Auch der blonde Shinki.
 

Nora und das Phantom Mädchen hüpfen von Hausdach zu Hausdach, als wäre dies ein Kinderspiel.

Da Hiyori dem Shinki nur folgte, konnte sie ihr Gesicht nicht sehen, während sie voran sprang und der Braunhaarige den Weg zeigte.

Jetzt wo sie gerade so darüber nachdachte, hatte Nora ihr Gesicht beinahe den ganzen Abend vor ihr verborgen gehalten.

Abgesehen von dem kurzen Augenblick vorhin.
 

Es steckte so viel Trauer in diesen großen Kinderaugen.
 

Ein Kind.
 

Nein, das war Nora schon lange nicht mehr. Vielleicht war sie es einst gewesen. Auch wenn Ihr Körper nicht alterte, hatte ihr Geist dies gewiss getan. So viele Morde, wie sie mit Yato begangen hatte, nur um diesem einen Mann würdig zu werden.
 

Reue, Trauer, Wut.
 

Das waren die Emotionen gewesen, die hiyori in den Augen des Mädchens hatte aus machen können.
 

"Was wirst du tun, wenn wir sie eingeholt haben?", wollte Hiyori neugierig wissen.

"Ich werde diesen Mistkerl die Kehle raus reißen!", schrie sie.

Dies ließ Hiyori kurz stocken.
 

Rache.

Rache dafür, zurück gelassen zu werden.
 

"Nora!", rief Hiyori 8hr hinterher, was das dunkelhaarige Mädchen dazu brachte stehen zu bleiben. Ohne Vorwarnung nahm Hiyori sie in die Arme, was sie dazu brachte ihre Augen vor Erstaunen weit auf zu reißen. "Rache ist nicht gut", versuchte Hiyori ihr einzuflüstern, "Sie zerreißt dich und macht dich blind.", sie drückte das Mädchen noch fester an sich, als wolle sie es vor allem Unheil beschützen, "Aber es ist in Ordnung Traurig zu sein. Ich bin da, hörst du?"

Nora schluchtste kurz auf und klammerte sich unwillentlich an Hiyoris linken Arm, der sie Umschlag. Sie spürte, wie ihr heiße Flüssigkeit die Wangen runter lief. Durch die Kälte, die draußen herrschte, hinterließ diese direkt eisige Spuren auf ihrer Haut.
 

Noch nie hatte sie jemand so in den Arm genommen, noch nie hatte sie jemand getröstet, wenn sie traurig war. Sie wusste in diesem Moment nicht ob sie weinte, weil sie froh war, dass sich jemand um sie sorgte oder weil sie so unergründlich traurig über das Geschehene war.
 

Vermutlich beides.
 

"Du bist nicht alleine.", hauchte Hiyori ihr zu, als sie bemerkte, wie der Griff des Mädchens sich verstärkt hatte. Sanft schob sie Nora ein Stück von sich, um ihr ins Gesicht zu sehen. Hiyori schenkte ihr ein sanftes Lächeln und wischte ihre Tränen mit beiden Daumen weg, während sie ihr mit festem Blick entgegen sah. "Auch du wirst deinen Platz finden.", sprach sie ihr gut zu.
 

Doch plötzlich schien Nora sich nicht schnell genug auf Hiyoris Mütterliche Umarmung wenden zu können und sie drehte ihr wieder den Rücken zu.

"Jetzt weiß ich, was Yato in dir sieht.", gestand sie ihr, während sie mit dem Rücken zu ihr stand und ihr Blick zu Boden glitt, bevor sie dann, ohne Vorwarnung, wieder von Hausdach zu Hausdach hüpfte.

"H-hey!", rief Hiyori aus und stolperte ihr hinterher, "Was meinst du damit? Nora!"
 

'Dieses Mädchen', dachte sich der Shinki nur, während sie erneut voraus sprang. Doch es war ein kleines Lächeln auf ihren Lippen zu erkennen.
 

Hagusa konnte nicht glauben, was er da in diesem Fenster zu Gesicht bekam. Er konnte einen etwas ältlichen Mann erkennen, der auf dem Sofa vor dem Fernseher saß. Vielleicht hatte ihn die Zeit altern lassen, vielleicht war es aber auch die Psyche. Der Raum, in welchem sich der Mann befand, bestand beinahe nur aus leeren Gasflaschen und Bierdosen. Alles in allem war es nicht gerade das sauberste Haus, was Hagusa jemals gesehen hatte. Bei dem Anblick würde ihm unwohl zumute. Was sollte das? Wo war seine Familie?
 

Er stolperte ein paar Schritte zurück, als Blitze der Erinnerung durch sein Gedächtnis zuckten.
 


 


 

Ein blonder Junge saß in dem Haus und spielte mit seinen wenigen Spielsachen, die er besaß. Ein ebenso blondes Mädchen mit Topfhaarschnitt und Pony im Gesicht saß währenddessen auf dem dreckigen Sofa und hielt sich die Ohren zu. Der Grund, warum sie ihre Ohren zu hielt war ein Erwachsene Pärchen, das sich lauthals stritt. Worum genau es ging, konnte keiner der Kinder wirklich sagen. Es war ein dummer Streit unter Erwachsenen, wie er nunmal passierte. In diesem Haushalt jedoch, passierte es leider allzu häufig. Warscheinlich hatte die Frau gerade die Lieblings- Kaffeetasse des Mannes fallen gelassen.

Der Junge versuchte sich weiter auf sein Spielzeugauto zu konzentrieren. Er musste gerade 9 oder 10 Jahre alt sein. Seine Schwester schien ein paar Jahre älter. Vermutlich 12. Plötzlich ertönte ein lautes Klatschen und sowie der Junge als auch das Mädchen zuckten bei diesem Geräusch hart zusammen.

Der Junge drehte sich nicht um, aber seine Schwester sah geschockt auf die Stelle, an der ihre Eltern standen. Sofort sprang sie auf. "Nein!", schrie sie und wollte zu etwas laufen, das auf dem Boden lag, da klatschte es erneut.
 

Nun brachte der Blonde es doch zustande sich um zu drehen. Was er sah ließ ihn das Blut in den Adern gefrieren. Sowohl seine Mutter als auch seine Schwester lagen auf dem Boden. Beide hatten rote Striemen auf den Wangen. Ihr Vater hatte sie geschlagen. Seine Mutter sogar so hart, dass sie mit dem Kopf auf den Küchentisch geprallt war und nun das Blut an ihrer Schläfe hinunter lief.

"Ist schon gut, Yui", sagte die Frau an das Mädchen Gewand, was ihr aufhellen wollte.
 

Yui. Das war der Name seiner Schwester.
 

Als sein Vater nun auch auf ihn zu Schritt rückte er sich sofort reflexartig.

"Aber, Junge", ertönte die strenge Stimme seines Vaters, "Als Mann musst du durchgreifen können! ", brüllte er ihn an. Es gab nicht, wie erwartet, einen Klatschen mitten ins Gesicht. Stattdessen wurde der Blonde von dem Mann am Schlawittchen gepackt und in eine Ecke geworfen.

Esbpolterte, klittre und knirscht verdächtig als der Junge aufprallte." Yuma!", schrie seine Mutter nun voller Schmerz. Weniger um ihres Schmerzen willen sondern mehr um seines.
 

Yuma. Das war sein Name.

Sein Name war einst Yuma.
 

Als er die Arme hob, bemerkte er erst, dass er ebenfalls blutete. Sein Vater hatte ihn auf einen Haufen leerer Flaschen geschmissen, die durch seinen Sturz zerbrochen waren. Dessen Scherben bohrten sich nun unweigerlich in das Fleisch seiner beiden Unterarme.
 

Als Yuma dies sah, schrie er auf. Weniger vor Schmerz. Viel mehr weil er sich erschrocken hatte, wie heftig die Glasscherben in deinen Armen aus sahen.
 

Das war das erste Mal, dass ihr Vater sie misshandelt hatte.
 

"Mama, Yuma muss ins Krankenhaus und du auch.", versuchte seine Schwester ein wenig Verstand in ihre Mutter einzureden. Sie hockte im Badezimmer, hatte ihren Sohn auf die Toilette gesetzt und die Glasscherben, die sie finden konnte aus seinen Armen entfernt. Nun bandagierte sie beide seine Arme sorgfältig ein. "Nein.", antwortete sie ihrer Tochter schließlich, bevor sie sich um ihre eigene Kopfplatzwunde kümmerte.

"Es würde nur jemand eurem Vater die Schuld geben und uns von ihm trennen."

"Aber es ist doch seine Schuld!", rief Yui verzweifelt aus. Es schien als hätte dieses 12- Jährige Mädchen mehr Verstand als die Erwachsene Frau in diesem Raum.
 

Yuma verstand es noch nicht ganz. Das Einzige was er wusste war, dass seine Arme höllisch brannten und seine Schwester und seine Mutter litten.
 

Ein paar Jahre später

Yuma war nun bereits 13 Jahre alt und seine Schwester 15.
 

Auch wenn Yuma in der Schule körperlich anwesend war, so schwebte sein Geist in ganz anderen Sphären. Der Lehrer versuchte gerade Unterrichtsmaterial in die Schüler hinein zu prügeln. Yuma sah auf seine rampobierten Hände. Gestern erst hatte sein Vater ihn schonwieder in Glasscheiben geschubst. Deshalb waren seine Hände erneut verbunden. Es schmerzte so sehr, dass er nichteinmal mehr den Stift halten konnte, um mit zu schreiben.
 

Dies war die letzte Stunde und als die Glocke endlich läutete und den Unterricht somit beendete, ließ Yuma sich als Einziger Zeit, um aus dem Gebäude zu gehen.
 

Er freute sich selten auf Zuhause,waren die Übergriffe seines Vaters doch inzwischen zur Gewohnheit geworden. Aber in der Schule bleiben war für ihn auch unmöglich.

Wie zur Bestätigung dieses Gedankenganges schmiss einer seiner vorbei laufenden Klassenkameraden seine Schulbücher von seinem Tisch, während ein Anderer ihn ein ganzes Stück nach Vorne schubst, sodass er erst gegen die gegenüberliegende Wand prallte und schließlich auf dem Boden landete. Sich mit seinen Handflächen ab zu stützen war in diesem Moment sicher keine gute Idee gewesen. Aber das bemerkte Yuma allerdings auch erst als es zu spät war.
 

Schmerzverzerrt zog er die Augen zusammen und biss sich auf die Unterlippe. Nein, er heulte jetzt nicht vor seinen Klassenkameraden drauf los! "Schönes Wochenende!", riefen diese ihm noch zu, als wäre nichts gewesen, doch bevor sie aus dem Klassenraum traten, warf ein sie noch ein verächtliches "Freak" hinterher. Dann verblassen sie langsam aus seinem Blickfeld und seine Augen füllten sich mit Tränen.
 

Auf dem Rückweg, nach Hause huschte ihm ein kleines Kätzchen über den Weg. Freudig beugte der Junge sich zu der Katze nach unten. "Mietzi", freute er sich, als die Streunerin schnurrend zu ihm angetrabt kam. Die beiden kannten sich bereits. Manchmal stellte Yuma ihr heimlich Futter auf die Terrasse, wenn sein Vater dies nicht bemerkte.
 

Die kleine Streunerin war genauso einsam wie er sich fühlte und das war es, was sie zu so guten Freunden machte. Er hockte sich nieder und erzählte dem kleinen Kätzchen von seinem Tag, während sie ihn an- miauzte und an- schnurrte.
 

Doch irgendwann musste auch Yuma wieder zurück nach Hause. Wenn er zu spät kam würde sein Vater ihn nur wieder in der dunklen Kiste, im Garten einsperren. Und davor fürchtete er sich tatsächlich am Meisten.
 

Als er die knorrigen, morschen Stufen zu dem verranzten Haus hinauf trat, von dem die Fassade bereits ab blätterte, konnte er bereits wieder hören, wie seine Eltern sich an schrien.

Irgendwelche Rechnungen, die sein Vater malwieder nicht bezahlt hatte. Mit welchem Geld denn auch. Seinen Job hatte er vor gut einem Jahr verloren und das, was seine Mutter einbrachte Verspielte und Vertrag sein Vater rasch.
 

Doch als Yuma die Tür auf machte und in das Haus trat, musste er mit Erschrecken fest stellen, dass fertig gepackte Koffer im Flur standen.

Wollte seine Mutter diesen Nichts Utz endlich raus kicken?

Doch er kam noch ich einmal dazu zu fragen. Denn seine Mutter huschte an ihm vorbei, schnappte sich die Koffer mit der einen Hand und zog Yui mit der Anderen hinter sich her.
 

Yuis Blick spiegelte Panik wieder, als sie den Verletzten Blick ihres Bruders sah. Sie streckte noch ihre Hand nach ihm aus, als wolle sie nach ihm greifen, ihn mit sich ziehen, doch ihre Mutter schlug die Tür hinter ihnen zu und ließ Yuma alleine mit seinem Vater zurück.
 

"Das ist deine Schul- hicks-d", hörte er bereits eine bedrohliche Stimme hinter sich. "Dad, nein!", brüllte der Junge los, als sein Vater ihn packte. Denn er wusste genau, was nun folgen würde.
 

Er zerrte ihn raus, in den Garten, auch wenn dort bereits eine Eiseskälte herrschte, mit hinter zu der großen Truhe. Diese war eigentlich für Gartengeräte wie Harken gedacht, doch sein Vater besaß soetwas nicht. Dies war nun seine ganz eigene, persönliche, kleine Hölle.

Unter Schreien und Protest wurde Yuma von seinem Vater in die Kiste gezwängt. Sie wurde von außen zu geschlossen.

"Nein!", schrie Yuma verzweifelt, "Dad!"

Doch es kam keine Reaktion.
 

Ein Jahr zog ins Land. Der Junge hatte keine Freude mehr am Leben, falls diese überhaupt jemals für ihn existiert hatte. Als er eines Tages nach Hause kam, stürmte er mit einem kleinen Lächeln im Gesicht auf die Veranda.
 

Es war Mietzis Fütterungszeit.
 

Doch als er die Tür, nach draußen, öffnete, blieb ihm der Atem weg. Mietzis lag regungslos auf dem kalten Boden, im Garten. Sein Vater stand über dem kleinen Kätzchen und hielt eine Axt in der Hand. Mit dieser Axt hatte er der kleinen Katze den Kopf abgeschlagen, der nun unnatürlich verdreht neben dem Körper lag. Dunkelrote Blut tränkte das viel zu trockene Gras und Yuma fiel kraftlos auf die Knie.
 

"Ich habe dir doch gesagt, du sollst keine Streuner füttern.", sagte sein Vater mit dunkler Stimme und sah ihn dabei böse an.

Schreiend und schluchtsend rannte Yuma zurück ins Haus. Er hörte, wie schwere Fußstapfen ihm folgten.
 

Er musste nun schnell flüchten, er wollte weg.
 

Er MUSSTE weg.
 

Einfach verschwinden.

Er schloss sich im Badezimmer ein und setzte sich in die leere Badewanne, die Beine fest an den Körper gezogen. Tränen rannten über sein Gesicht. Nun war ihm die einzige Freundin genommen worden, die er jemals hatte, seine Mutter und seine Schwester hatten ihn achtlos verlassen und ihn mit diesem- diesem MONSTER alleine gelassen.
 

Er fühlte sich so alleine. Er wollte nicht mehr, nein, er Konnte nicht mehr.

Das ständige Hämmern der Fäuste seines Vaters, die gegen die Badezimmertür trommelt en, machte ihn vollkommen wahnsinnig.

Es setzte ihn unter Druck etwas unternehmen zu müssen.
 

Ruckartig sprang er aus der Badewanne und öffnete den Schrank über den Waschbecken. Dort hatte sein Vater seine Rasier klingen verstaut. Das wusste er weil er selbst schoneinmal versucht hatte sich seine drei kleinen Stoppeln stolz von seinem Kinn zu rasieren. Doch es hatte nur darin geendet, dass er sich selbst noch mehr Wunden zugefügte, wie er eh schon besessen hatte.
 

Dieses Mal aber schnappte er sich die klingen und setzte sich zurück in die Badewanne.

Er lockere die Bandagen um seine Handgelenke ein wenig und setzte die Klinge mit dem Verlauf seiner Unterarmvenen an.

Er schloss die Augen und atmete tief durch, während sein Vater weiterhin wie ein Irrer gegen die Tür trommelt, als wolle er sie nieder rennen.
 

'Tu es!', flüsterte eine kleine Stimme in seinem Kopf. 'Dann bist du endlich frei.'
 

Frei
 

Ja, das klang gut. Er wollte endlich frei sein.
 

... Battered

Das unaufhörliche Hämmern an der Tür dröhnte im Kopf des Jungen.
 

Wollte er dies Wirklich tun? Wollte er tatsächlich sein eigenes Leben achtlos wegschmeißen? Er war doch noch so jung. Er wollte doch noch... So vieles erleben. Er wollte AUFWACHSEN, einen Job, weg von seinem Vater, herausfinden was ein normales Leben zu bieten hatte.
 

Erschrocken warf er die Klingen beiseite, als er realisierte was er in Begriff war zu tun.
 

Nein, er durfte nicht. Er musste hier raus. Und da sein Vater die Tür versperrt, gab es nur einen Weg aus dem engen Badezimmer.

Durch das Fenster.
 

Sofort stieg er auf die Toiletten Rille um besser an das Fenster heran zu kommen. Als es offen war, Kletterte er auf das Sims. In diesem Moment stürmte auch schon sein Dad mit einer leeren Bierfalsche in das Bad. Bedrohlich kam er auf den blonden Jungen zu und klatschte die Glasflasche dabei warnendbl in seine Handfläche.

Yumabquetschte sich, so schnell er konnte, durch die kleine Öffnung und landete Purzelbaum schlagen im Garten.
 

Dass er nun im Garten war, bedeutete, dass er erneut an der Toten Mietzi vorbei musste.

Der sowieso schon leere Magen des Jungen drehte sich bei den Anblick um. Er bedeckt Nase und Mund mit seinen Händen, um den deftig süßen Geruch der Verwesung nicht einatmen zu müssen.
 

Seine Füße trugen ihn, so schnell er konnte aus dem Garten, in die Nachbarschaft. So genau überlegte der Junge es sich gar nicht wo er eigentlich hin wore, er wore einfach nur aus dieser Hölle verschwinden.

Er hätte es in Erwegung ziehen können Unterschlupf bei den Nachbarn zu suchen, doch auch dort würde sein Vater ihn ohne Probleme finden.
 

Er bemerkte gar nicht, dass er, während er rannte, der Straße immer näher kam.
 

Er drehte sich um, um nachvollziehen zu können, wie weit sein Verfolger ihm bereits auf dem Fersen war.

Mit Erschrecken musste der Junge fest stellen, dass sein Vater ihm bereits zu nahe war. Er hielt die Leere Glasflasche in die Luft und fuchtelte wütend damit herum.
 

"Das ist doch der Namida-Junge.", hörte er eine ältere Nachberin schockiert schreien. "Lassen sie den armen Jungen in Frieden!"

"Der ist mein Sohn, mit dem kann ich machen was ich will!", brüllte sein Vater zurück, als ein weiterer Nachbar laut:"Ich rufe die Polizei!", schrie.
 

Doch in diesem Moment hatte sein Vater die Flasche bereits in Hihem Bogen geworfen. "Jetzt bleib' endlich stehen, du Balg!", brüllte er ihn an, als das Glas bereits an seinem Schädel zerbarst.
 

Das letzte, was Yuma hörte waren ängstliche Schreie, das dumpfe Geräusch, als die Flasche seinen Kopf traf und das laute Hupen eines Autos, das ganz in seiner Nähe gewesen sein musste.
 

Alles, was danach kam, war nur noch Schmerz.
 

Schmerz und Dunkelheit.
 


 

Hilfe, es war so dunkel.
 

"Dein Name sei Yuki!"
 

Was war das?
 

"Dein Werkzeug Setsu!"
 

Eine Stimme?
 

"Komm: Sekki!"
 

"Yukine!", schrie Yato voller Sorge aus. Er konnte sich nicht vorstellen, was der Junge gerade für Psychische Schmerzen durchleben musste.
 

Auch wenn für den Jungen dieser Rückblick ewig lange schien, waren es für die restlichen Angehörigen nur einige Sekunden gewesen.
 

In Yukine tat sich indessen etwas. Er spürte so gut wie nichts mehr. Er war von innen komplett taub. Keine Trauer, keine Reue, keine Rachesucht.
 

Und dennoch gab er einen Markerschütternden Schrei von sich, was Yato nur noch besorgter drein blicken ließ.

Fujisake hingegen verzog keine Miene.
 

Aus Yukines Rücken schossen plötzlich riesige, schwarze, mit Federn bestückte, Schwingen und als er sich umdrehte, sah er seinen ehemaligen Meister aus riesigen, Vogelarten Augen an, während seine Fingernägel wie Meter lange Krallen noch unten hingen.
 

"Haha!", lachte Fujisake freudig und grinste seien Sohn gehässig an, "Na, gefällt dir mein Meisterwerk?"
 

"Du bist krank!", schrie Yato ihn an.
 

In diesem Moment trafen auch Nora und Hiyori ein. Sie hielten sich jedoch vorerst hinter einen Schornstein bedeckt, auch wenn Hiyori am aller liebsten direkt auf ihre Jungs zu gerannt wäre.
 

"Ist das etwa-", sie stockte kurz, "Yukine?"
 

"Es ist in Ordnung, Hagusa.", erklang nun wieder Vaters Stimme. "Ja, Vater.", erwiderte der Junge monoton und verwandelte sich augenblicklich von einem Ayakashi zurück in einen normalen Jungen.
 

Hiyori zog hinter ihrem Schornstein tief die Luft ein, sodass Nora ihr die Hand vor den Mund halten musste.
 

"Er muss ihn mit dem Koto no ha benannt haben", flüsterte Nora ihr zu, "Er ist jetzt so wie ich."
 

"Komm, Yaekki!", rief Fujisake plötzlich aus. Hagusa verwandelte sich erneut. Doch er verwandelte sich nicht, so wie Nora in eine Art Mönchstab. Das helle, bläulich Licht verwandelte sich in einen langen aber handlichen, goldenen Speer.
 

"Ein Speer?", fragte Hiyori, mehr zu sich selbst.
 

"Also dann", sprach Fujisake, "Vater gegen Sohn."

Er grinste Yato gehassig an, während er das Bein seines Wurfarmes nach Hinten stellte und sich startbereit machte, Yato dabei erwartungsvoll angfunkelnd.
 

"Du Bastard!", schrie der ehemalige Kriegsgott drauf los, "Ich bring dich um!"
 

"Versuche es doch, Yaboku. Falls du dabei nicht selbst drauf gehst."
 

Yato spannte seinen Bogen, sprich Kazune, während Hiyori hinter ihrem Schornstein hervor lugte.
 

"Was machst du senn da?", zischte Nora ihr zu.

"Das was ich am Besten kann.", erwiderte Hiyori entschlossen und sprang von ihrem Dach hinunter.
 

Ihren Blick hatte sie fest auf die zwei kämpfenden Partien gelegt, während sie hinunter segelte und mit beiden Beinen fest auf dem Boden landete.
 

Yato ließ schockiert von seinem Bogen ab, den er gespannt hatte und auch Vater sah nicht schlecht aus der Wäsche als er das Madchen sah.
 

"Hiyori!", rief Yato geschockt aus, als er die Brunette erblickte, die sich zwischen die Beiden gestellt hatte.
 

"Nicht!", rief sie als auch Nora zu ihr nach unten kam. Hiyori hatte ihre Hände zu beiden Seiten ausgestreckt und die Augen fest verschlossen.
 

"Yukine-kun!", rief sie aus, die Augen noch immer geschlossen. "Ich kann mir gar nicht vor stellen was du gerade durch machst oder wieso du dich überhaupt dazu entschieden hast dich GEGEN Yato zu stellen," rief sie aus, während der Rest der Anwesenden Inne hielt. "Hiyori", flüsterte Yato und ließ seinen gespannten Bogen sinken. Der Blick des dunkelhaarige Gottes, sank auf den Schwaz des Mädchens. Dieser war von den vorangegangenen Ereignissen immer noch sehr Demoliert und er wusste, würde sie sich nun wieder seinetwegen in Gefahr begeben und würde dieses Band durchtrennt werden, müsste sie sterben. "Hiyori Was machst du hier?!", brüllte er das Mädchen an, seine zitternden Stimme voller Angst und Sorge.

Doch hiyori ließ sich nicht von Yatos Geschrei beirren. Sie stand weiterhin zwischen den Beiden Parteien und versuchte zu dem Jungen durch zu dringen, der dort irgendwo in diesem Speer sein musste.

"Aber Yukine", fuhr sie fort, "Ich weiß du kannst mich hören, Yato hat immer bloß das Beste für dich gewollt!"
 

"Du dummes, natives Kind!", schrie Fujisaki sie an, während er seinen Speer auf sie los feuern wollte.
 

"Er möchte uns doch alle bloß beschützen!", schrie Hiyori unbeirrt weiter, ein verzweifelter Versuch zu dem Jungen durch zu dringen.

Voller Angst, dass der Speer sie treffen würde schloss sie die Augen, doch der erwartete Schmerz kam nicht. Sie öffnete ihre Augen wieder und konnte ihren Augen kaum trauen.

Nora hatte den Speer abgefangen.

Wütend funkelte sie ihren ehemaligen Meister an. "Mizuchi!", rief Fujisaki erstaunt aus, "Was soll das, Kind?", wollte er dann mit etwas weichere Stimme wissen.
 

"Nach weiter, Hiyori!", rief das Shinki Mädchen ihr zu, "Ich bin sicher, dass du ihn erreichen kannst!"

'So wie du mich erreicht hast', dachte sie sich dazu. Ihr Gefühl von Neid gegenüber der Schülerin hätte sich in Bewunderung umgewandelt. Seit ihrem Gespräch, seitdem sie ihre Entschlossenheit sah, seit der Umarmung auf dem Dach. Ihr linker Mundwinkel zog sich leicht nach oben. Ja, sie wusste nun definitiv, warum Yato an diesem Mädchen so einen Narren gefressen hatte.
 

Ebisu hielt den Kompass fest in seiner Hand, während seine kleinen Füße ihn voran trugen. Das silberne Schmuckstück leuchtete hell auf, als der Glücksgott ihn mit der Intention Yukine zu finden, in seine kleinen Hände genommen hatte. Nun schien es so, als würde der Kiryoku ihn nach vorne ziehen. Seine Verbündeten folgten ihm neugierig.

"Hey, ich sehe sie!", rief Kofuku fröhlich aus, als sie Yato von weitem erkannte. "Oh, warte mal, das pinke Schwätzchen kenne ich doch", bemerkte sie dann, "Hiyoriiiiiin!"
 

"Kofuku?", fragte Hiyori perplex und sah sich kurz um,"Und die Anderen auch?"

"Hau lieber hier ab, Hiyori!", rief Yato aus, doch das Mädchen ignorierte ihn einfach. Tief sog sie die kalte Winterluft ein und schloss erneut die Augen.
 

"Yukine!", rief sie aus Leibeskräften, "Komm endlich zu dir, Yukine! Du bist uns allen so wichtig, sind wir denn nicht wie eine Familie!?"
 

Dieses eine kleine Wort, schien in dem Shinki etwas zu bewegen.
 

Familie
 

Es war so offensichtlich.
 

Er brauchte keine Familie mehr suchen. Er brauchte der Vergangenheit nicht länger nach zu jagen. Er musste sich nicht nach einer unglücklichen Vergangenheit sehnen, in welcher er sowieso nie Glück gehabt hätte. Vielmehr hätte er das wertschätzen sollen, was er nun hatte. Sie hatten ihm sogar einen neuen Geburtstag gegeben und sie alle, die nun hier versammelt waren, sorgten sich um ihn. Ihnen allen bedeutete er etwas.
 

In diesem Moment schien in ihm etwas zu brechen.
 

Aber nicht nur er, auch alle anderen Anwesenden hielten inne. Diesen kleinen Moment der Schwäche nutzte Fujisaki aus, um Nora das Ende des Speeres zu entreißen und ihn erneut zu schwingen.

Dieses Mal allerdings mit der Intention das Geistermädchen zu treffen. Haarscharf schoss er seine Waffe an Nora's Kopf vorbei. Allerdings auch nur, weil sie ihn im letzten Moment einen Stück beiseite zog.
 

Auf Hiyori allerdings, raste er weiter zu. Kurzerhand reagierte Nora und versuchte die Schülerin im Letzten Moment weg zu schubsen, doch sie erreichte nur, dass ihr Oberkörper verschont blieb.

Der Speer durchbohrte Hiyoris unterkörper, stiff im Vorbeisausen Nora's Schulter und brach hinten durch Hiyoris Schwanz hindurch.
 

"Nein, nicht Hiyori!", rief Yukine panisch aus und versuchte sich im letzten Moment zurück zu ziehen.
 

Doch dies führte nur dazu, dass er Risse bekam, da er sich gegen seinen Meister wehrte.
 

"Hiyori!", rief Kofuku aus und sie und Tenjin liefen auf das verletzte Mädchen zu.

Nora rappelte sich indessen schnell wieder auf und hielt sich ihre verletzte Schulter mit Schmerzverzogenem Gesicht.
 

"Hey, Nora!", rief Take aus," ich mache dich hiermit wieder zu meinem Shinki! "

Kurz nickte sie. Sie erhielt ihren alten Namen aus seinem Hause zurück und verwandelte sich bei Seinem Ruf in eine schwarze Klinge mit Silbergriff.
 

Mit einem Kampfesschrei stürzte er auf Fujisaki drauf los, während dieser versuchte ihm mit seinem Speer ab zu wehren, dich er konnte Hagusas panische Rufe deutlich vernehmen. "Hör auf! Ich will das nicht mehr, hör auf!"

Er würde zerbrechen, wenn er sich weiter so wehrt.
 

Auch Ebisu stürzte mit dem leuchtenden Kompass auf den Gegner los.
 

Yato ließ sich einfach nur auf die Knie sinken.
 

Sie waren hier, sie waren allesamt gekommen. War es von Anfang an der falsche Ansatz gewesen die Sache alleine durchziehen zu wollen?
 

Schnell warf er einen Blick auf Hiyori, die in Kofukus Armen lag. Sie schien noch bei Bewusstsein zu sein.

'Ya-to', formten ihre Lippen, doch er hörte seinen Namen nicht. Mit schmerzerfülltem Blick und Wut in seinem Herzen sichtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf seinen Vater. Entschlossen spannte er seinen Bogen erneut, bevor er den Pfeil ab schoss. Er traf Fujisaki genau zwischen seinen Brauhen. Zur selben Zeit traf ihn Takes Schwertieb und er wurde von dem Licht, welches aus Ebisus Kompass strömte geblendet.
 

Mit einem Knall landete Fujisaki auf dem Boden und ließ den Speer fallen.

"Nein", jammerte der am Boden liegende flüsternd, "Ich habe doch so viele Jahrhunderte ausgehalten... Das kann nicht sein, Mutter, das kann nicht sein."

Doch dies murmelte er mehr zu sich selbst. Er hob seine Hand und sah, dass seine Haut zu bröckeln begann.
 

War seine Zeit nun tatsächlich gekommen? "Ninigi", hörte er eine bekannte Stimme sagen. Eine Stimme, die er seit einer Ewigkeit nicht mehr gehört hatte. Und diese Stimme rief seinen Namen, seinen ursprünglichen Namen.
 

"Ninigi!", da, schonwieder. "Ja, Mutter ich bin es, dein Ninigi!", flüsterte er kaum hörbar mit Tränen in den Augen. Nocheinmal würde er Izanami nicht wieder entkommen können. Seine Zeit war abgelaufen.
 

Sein geliehener Körper zerfiel zu Asche und sein eben benutzte Shinki verwandelte sich zurück in seine Ursprüngliche Form.
 

Erschöpft fiel Yukine auf die Knie. Mit Fujisaki Verschwinden verblasst nun auch der Name Hagusa auf seinem Oberarm. "Zurück, Kazu!", rief Yato Kazune zurück in seine Ursprungsform. Danach stürzte er sofort auf den blonden Jungen zu.
 


 

"Yukine!"

... Turn

Sofort schloss Yato seinen kleinen Shinki in die Arme.

Yukines Augen füllten sich mit Tränen als er über Yatos Schulter hinweg sah und die blutende Hiyori erblickte.
 

"Es ist alles gut Yukine.", flüsterte Yato ihm jedoch zu, "Jetzt ist alles gut."
 

Nein, nichts war gut. Er hatte sie verletzt! Sie, die es vermochte zu ihm durch zu dringen als niemand anderes es konnte.
 

Yato bemerkte, dass sich unter seiner Hand, die auf Yukines Rücken ruhte etwas bewegte. Verwundert hob er sie  an und musste mit entzetzen fest stellen, dass es eine rabenschwarze Feder war, die sich ihren Weg durch Yukines Schulterblatt gebohrt hatte.
 

Scharf sog der Gott die Luft ein, als er realisierte, dass Yukine noch lange nicht gerettet war. Der Name, der ihm mit dem Koto no ha verliehen wurde, war erloschen, was bedeutete, dass sich der Zauber zurück gesetzt haben musste.
 

Yukine verwandelte sich zurück in einen Ayakashi.
 

Als der Blauäugig seinen Blick hob, sah er Nora, die sich ebenfalls krümmte. Auch bei ihr, die vor Jahrhunderten ihren ersten Namen durch den Koto no ha erhielt, schien sich dies nun zurück zu setzen.
 

"Nein.", murmelte Yato, stieß Yukine ein Stück von sich. Er hielt die Schultern des jungen fest umklammert und sah ihn panisch an. "Nein, Yukine, Kämpfe dagegen an!"
 

"Es tut mir leid, Yato", antwortete sein Shinki ihm, "Ich kann dagegen nicht ankämpfen."

In diesem Moment brachen riesige, schwarze Schwingen aus seinen Schulterblättern hervor, doch Yato dachte nichteinmal daran den Jungen los zu lassen.

Stattdessen drückte er ihn nun noch fester an sich.

"Yato", hörte er plötzlich Kazuma Stimme hinter sich, "Du musst ihn los lassen Yato."

Doch der Gott schloss seine Augen und schüttelte wie wild den Kopf. Als wäre er ein stures Kleinkind.

"Du hast bereits Yasumi.", wies er ihn drauf hin, "Lass ihn los, bevor es sich weiter aus breitet."

"Ich denk nicht dran!", schrie der Dunkelhaarige ihn an.
 

Da erschien Ebisu vor ihm mit dem Kompass in seiner Hand.

Er sah Yato ebenfalls flehen an. Ein Stückchen ließ der Gott von dem Blonden ab, ließ ihn aber immer noch nicht los.

Dies reichte für Ebisu jedoch aus. Er legte den leuchtenden Kompass auf Yukine und schloss die Augen.
 

'Bringe ihn uns zurück, lieber Kiryoku. Ich bitte dich, bringe uns Glück', betete der kleine Ebisu innerlich.
 

Die gesamte Szenerie wurde in ein grelle Licht getaucht, weswegen alle Anwesenden ihre Augen schließen mussten. Nora, die bereits  vollkommen zu einem unkontrollierbaren Ayakashi mutiert war, schrie bei dem erblindenden Licht qualvoll auf.
 

Als es erloschen war und die Dunkelheit allmählich wieder über das Grüppchen hinein brach, ließ Ebisu den Kiryoku aus seiner Hand gleiten und kippte der Länge nach einmal nach hinten um.
 

Von Nora war keine Spur mehr zu sehen. Hatte der Kompass sie etwa ausgelöscht?
 

Yato sah in seine Arme und konnte einen vollständig zurück verwandelten Yukine erblicken, der allerdings nicht länger ansprechbar zu sein schien.
 

Erleichtert drückte der Gott sein Regalia an sich und legte erschöpft den Kopf auf seinen ab.
 

Als er über ihn hinweg zu Hiyori sah, schenkte diese ihm ein müdes aber glückliches Lächeln.
 

Yukine in seinen Armen tragend, lief er langsam auf sie zu und ließ sich vor ihr und Kofuku nieder, um mit ihr auf einer Augenhöhe zu sein.
 

"Was machst du nur wieder für Sachen, Hiyori?", fragte er sie mit sanfter aber mahnender Stimme.
 

Sie hatte Mühe überhaupt noch ihre Augen offen zu halten. "Das Gleiche könnte ich euch fragen.", erwiderte sie mit heiserer Stimme.
 

"Ich werde Hiyo-rin nach Hause bringen.", beschloss Kofuku. Yato nickte ihr zu.
 

Er Strich Hiyori ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht, beugte sich zu ihr nach vorne und gab ihr einen sanften Kuss auf die Stirn. Hauch zart, sodass sie es gerade so wahr nehmen konnte.
 

Dann war Kofuku auch schon auf gestanden und mit dem Geistermädchen in den Armen davon gehüpft.

Tenjin warf Yato einen warnenden Blick zu, bevor er sich ebenfalls zum Gehend wandte.
 

Er wusste, was der alte Gott der Weisheit dachte. Es war allein Yatos Schuld, dass es mit Hiyori so weit kommen konnte. Er hätte ihre Bande schon längst durchtrennen sollen. Doch er hatte einfach keine Kraft dafür. Er konnte nicht das Mädchen von sich stoßen, wegen dem er und Yukine überhaupt noch am Leben waren, diejenige, die sie so oft gerettet hatte und diejenige, die ihm einfach alles bedeutete.
 

Sie hatte Yato und Yukine nicht nur einmal gerettet. Sie rettete sie ständig, jeden Tag. Der Grund, warum er überhaupt noch hier stehen konnte, war Hiyori. Nur weil dieses eine Mädchen an ihn glaubte, ihn nicht vergessen hatte, stand er noch hier obwohl sein Vater es nicht tat.
 

Takemikazuchi tauchte mit Ebisu im Arm in seinem Blickfeld auf. "Was ist mit ihm?", wollte Yato wissen. "Ich weiß es nicht.", antwortete der Langhaarige Mann ihm ernsthaft. "Nachdem er dieses Ding benutzt hat, ist er kraftlos umgekippt. Das kann kein gutes Zeichen sein."
 

Einen Moment lang schwiegen die beiden Götter sich an. "Danke.", sagte Yato schließlich aufrichtig.

"Ach das, pff", spielte Take die Sache herunter, "Verspricht mir nur eines, Yatogami."
 

Neugierig wandte Yato ihm wieder den Blick zu, während sie beide die bewusstlos Jungen in ihren Armen trugen, "Lass uns irgendwann nocheinmal die Schwerter kreuzen."

Das lies den ehemaligen Unheilsgott schmunzeln.

"Ich will eine Rückrunde mit dir und deinem bemerkenswerten Regalia.", gab Take bewundern zu.

"Ja.", lautete Yatos entschlossene Antwort. Stolz drückte er seinen Kleinen an sich.
 

Sein bemerkenswertes Regalia Shinki.
 


 


 


 


 

Deprimiert saß Yato in seinem Zimmer bei Kofuku und Daikoku. Er hatte die Beine an seinen Körper gezogen und hielt sie mit seinen Armen fest umschlungen. Sein Blick ruhte dabei auf dem schlafenden Shinki, vor ihm.
 

Drei Tage.
 

Seit drei Tagen ist Yukine nicht aufgewacht und bei Hiyori sah es nicht anders aus.

Die Verbindung zwischen ihrem Geist und ihrem Körper wurde übel zugerichtet.
 

Sie hätte sterben können!
 

Dass ihr Körper nun etwas Ruhe braucht ist nicht weiter verwunderlich. Ihre Eltern hatten sie ins Krankenhaus einweisen lassen, sobald sie bemerkt hatten, dass ihre Tochter im Koma lag.
 

Daikoku hatte Kofuku zunächst die Hölle heiß gemacht, als er erfahren hatte was sie alle getrieben hatten. Er fragte immer und immer wieder warum seine Göttin ihn denn nicht über die Ereignisse informiert hatte, doch sie blieb stur.

Es war zu seinem eigenen Besten.
 

Auch Ebisus Shinkis waren nicht begeistert, als sie ihren bewusstlos Meister von Takemikazuchi in Empfang nahmen.

Doch der kleine Gott hatte sich bereits nach zwei Tagen wieder aufgerappelt.
 

Den Koto no ha hatte Ebisu nun in Gewahrsam genommen und vorerst an der Stelle vergraben an dem er den Kompass zuvor gefunden hatte.
 

Den Kiryoku hatten sie Tenjin zur Verwahrung gegeben. Er sollte den Kompass bewachen. Nach den vorangegangenen Ereignissen hatten die Beteiligten Götter zumindest eine Ahnung wozu das silberne Schmuckstück imstande war.
 

Kazuma hatte Yato darum gebeten seinen Namen Kazune nun zu löschen. Dieser Bitte war Yato nach gekommen. Sie beide waren sich einig Bishamon kein Sterbenswörtchen, von Kazuma Kurztripp als Nora, zu erzählen, wenn sie wieder auf wachen würde.
 

Nora.
 

Das Nora Mädchen, das zuletzt den Namen Mizuchi trug, schien durch den Kiryoku Kompass wie ausgelöscht. Und Yato wusste nicht ob er erleichtert sein sollte, nach der ganzen Scheiße, in die sie ihn geritten hatte oder ob er Trauern sollte. Trauern um seine alte Freundin, mit der er in seiner Kindheit durch dick und dünn gegangen war. Und zu guter letzt hatte sie ihnen ja doch geholfen und sich gegen ihren Meister gestellt.
 

"Yatti!", hörte er Kofuku nach ihm rufen. Als er seinen Kopf hob sah er, dass die Pinkhaarige bereits in der Tür stand. Ihr besorgte Blick wechselte zwischen ihm und Yukine hin und her. "Du musst etwas essen, Yatti.", erklärte sie, bevor sie vergnügt hinzu fügte: "Daikoku hat Soba gemacht."
 

"Ich muss gar nichts essen, ich bin ein Gott.", brummte er und wandte den Blick von ihr ab, nur um diesen wieder auf Yukine zu legen.
 

Das Lächeln, welches bis eben noch kofukus Gesicht geschmückt hatte, verschwand mit einem Mal. "Er wird sich schon wieder auf rappeln.", versuchte sie ihn aufzumuntern, doch ihr Gesprächspartner zeigte keine Reaktion. "Ich war heute bei Hiyo-rin.", gab sie bekannt und kam langsam auf den deprimiert Gott zu.
 

"Ist sie aufgewacht?", wollte Yato aufgeregt wissen. Nun sah Kofuku schuldbewusst zu Boden, "Das nicht.", gab sie enttäuscht zu, was Yato dazu brachte wieder brummig drein zu sehen. "Aber du solltest auch mal zu ihr.", schlug sie ihm vor. "Ich glaube nicht, dass ich das kann.", nuschelte er vor sich hin.
 

"Wieso nicht?", fragte Kofuku in ihrer piepsig hohen Stimme, "Es ist doch ganz einfach: Du bewegst deine beiden Beine und gehst zu ihr.", erklärte sie und Visualisierte ihre Worte, indem sie ihren Zeige und Mittelfinger in der Luft bewegte als würden diese laufen.
 

"So meine ich das nicht.", brummte Yato vor sich hin.

"Weißt du, sie redet im Schlaf.", quasselte die Göttin, ohne Rücksicht auf Verluste, einfach weiter, "Sie hat deinen Namen gesagt."
 

Da sie nun neben Yato hockte, versuchte sie ihm in die Augen zu sehen, doch es gelang ihr nicht.
 

Seinen Namen?

Könnte es sein, dass sie nach alldem weiterhin nicht begriff, dass er der Grund für ihren Zustand war?
 

Da bewegte sich Yukine plötzlich, was  Yatos Aufmerksamkeit wieder auf den Jungen lenkte. "Yuki?", fragte Kofuku, die dies auch bemerkt zu haben schien.
 

Yukine wusste nicht wo er sich gerade befand. Er konnte seinen Körper spüren, seine Arme, seine Beine. Sie waren da und dennoch war er unfähig sie zu bewegen.
 

Der Fähigkeit zu sehen wurde er ebenfalls beraubt,so dachte er. So muss es sein. Oder war er etwa wieder gefangen? Gefangen in dieser dunklen Box? Oder noch schlimmer: In der Gerätekiste im Garten seines Vaters?
 

Er wollte schreien, doch sein Kiefer gehorchte ihm nicht. Er konnte seinen Mund nicht öffnen. Seine Stimme war nur ein hilflose Quieken.
 

Sein Herzschlag schien sich zu beschleunigen, sollte er überhaupt noch einen besitzen.
 

Er fühlte sich so einsam in dieser Dunkelheit. Wurde er etwa wieder bestraft? Aber wofür? Was hatte er dieses Mal verbrochen?
 

Bruchteil von Erinnerungen suchten seine Gedanken heim.
 

Er hatte eine Grenzline zwischen sich und seinem Gott gezogen.
 

Er war vom Weg ab gekommen und hatte Yato Schmerzen bereitet.
 

Er hat versucht in seiner Vergangenheit zu forschen, obwohl Shinkis dies untersagt ist.
 

Er hat sich gegen Yato gestellt und sich Fujisaki angeschlossen.
 

Er hat Hiyori verletzt, wenn sie nicht sogar gestorben war.
 

Und er hatte viel zu spät realisiert, dass die Suche nach seiner Familie vergebens gewesen war. Denn er hatte bereits eine. Und er hatte sie verraten.
 

Wenn das nicht genügend Gründe wären, um in dieser dämonischen Verdammnis aus Dunkelheit gefangen zu sein...
 

Er wusste er hatte es verdient und dennoch missfiel es ihm. Er hatte große Angst. Er spürte wie sich Tränen in seinen Augen sammelten. Immerhin das funktionierte noch.

Er konnte ja verstehen, wenn seine Freunde, seine Familie ihn nach diesen Taten nicht mehr bei sich haben wollten, aber er hatte Angst.
 

Yukine hatte solche Angst.
 

"Hilfe!", versuchte er zu schreien, doch seine Stimme blieb aus.
 

Unter Tränen versuchte er verzweifelt zu schreien, doch sein Körper ließ dies nicht zu.

"Hilfe! DAD!", schrie er auf. Und dieses Mal tatsächlich.
 

Schwer atmen zuckte der Junge zusammen und schreckte hoch. Seine Augen öffneten sich.

Sein Körper gehorchte ihm wieder. Er war nicht gefangen, er war frei!
 

Er hatte noch nicht einmal die Chance zu realisieren, wo er sich überhaupt befand, da hatten sich bereits ein paar Arme um ihn geschlungen.
 

"YUUUKIIII!", quiekte die Person, die ihn umarmte und heulte dabei unaufhörlich.
 

Kofuku.
 

Da mischte sich allerdings noch jemand mit dazu. Yukine verspürte einen Druck if seinem Kopf. Es war eine Hand, die ihm nun durch sein Haar wuschelte.

"Wir haben uns Sorgen um dich gemacht, kleiner.", sagte eine zitternde, männliche Stimme.
 

Yato.
 

Er hatte ihn nicht zurück gelassen. Er hatte ihn nicht bestraft. Nein, ganz im Gegenteil. Er hatte ihn sogar gerettet.
 

"Yato!", rief Yukine aus, wandte sich aus Kofuku Griff und umarmte seinen Meister hastig.

"Yato es tut mir so leid, so unendlich leid!", rief er aus und er konnte es nicht verhindern, dass ihm Tränen über die Wangen liefen.
 

Yato war von der Umarmung des Jungen mehr als überrascht. Sanft Strich er ihm über seinen Kopf als er sich bei ihm entschuldigte.
 

"Eigentlich bin ich doch eher Derjenige, der sich bei dir entschuldigen sollte.", murmelte der Dunkelhaarige vor sich hin.

"Aber nicht doch!", schluchzte Yukine auf, "Du bist ein Gott, du hättest jedes Recht dazu dir weitere Shinkis zuzulegen. Ich war einfach-Ich-ich hatte...", immer wieder schluchzte der Blonde in den Trainingsanzug seines Gottes während Kofuku die beiden mit einem sanften Lächeln beobachtete.
 

"Es ist in Ordnung Yukine, wirklich.", versuchte er seinen Shinki zu besänftigen, "Ich hätte dir die Aufmerksamkeit geben müssen, die du in dem Moment gebraucht hättest, ich hätte dir erklären müssen, dass ich dich nur vor deiner Vergangenheit bewahren und dich beschützen wollte. Aber, Yukine, ich habe keines von beidem geschafft und das tut mir so unendlich Leid. "
 

Die orangefarbenen Augen des Shinkis weitesten sich vor Erstaunen und er schien sich nur ein wenig zu beruhigen.

"Danke... Dad", flüsterte er kaum hörbar.
 

Yato legte fragend den Kopf schief und sah auf seinen Kleinen hinunter, "W-wie war das?", fragte er nach, da er sich nicht sicher war das eben gehörte richtig verstanden zu haben.
 

Doch Yukine schenkte ihm nur ein genuscheltes:"Ach nichts."

Dies schien dem Gott jedoch zu reichen, denn er zog die Mundwinkel minimal zu einem Lächeln.
 

Das war das erste Mal, dass Kofuku ihn innerhalb dieser drei Tage lächeln gesehen hatte.
 

"Achja richtig!", rief Yukine dann plötzlich aus, "Hiyori! Was ist mit Hiyori, ich habe sie doch nicht-"
 

"Sie ist im Krankenhaus.", wurde er von Kofuku unterbrochen, "Seitdem sie wieder in ihrem Körper ist, ist sie noch nicht wieder auf gewacht."
 

"Ihr Schwanz, die Verbindung zwischen IHREM Körper und ihrer Seele, wurde schlimm verletzt.", klärte Yato weiter auf. Sein Gesicht war von seinen Haaren verdeckt, weswegen er die Schild, die sich in Yukines Augen spiegelte nicht sehen konnte.
 

Aber er konnte sie spüren.
 

" Aber nicht doch, Yukine", sprach der Gott weiter. Der Shinki konnte seinen Tonfall nicht wirklich deuten. Für ihn klang dieser zwar kalt, aber er wusste, dass Yato sich große Sorgen um Hiyori machen musste.

Denn sie bedeutete ihm so viel.
 

"Es ist meine Schuld.", versuchte Yato dann zu erklären und sah sein Regalia nun direkt an. "Wie bitte?", kreischt der Blonde direkt los, "Wie soll das denn bitte deine Schuld sein? ICH war Derjenige, der sie durchbohrt hat.", nun senkte er seinen Blick und sah auf seine beiden Handflächen, die er in seinen Schoß gelegt hatte, "Und das nur weil ich mich so unglaublich verwirrt und einsam gefühlt habe. Dabei war das, wonach ich in der Vergangenheit gesucht habe nicht einmal ansatzweise das was ich geglaubt habe vorzufinden!"
 

"Was?", quiekte Kofuku mit großen Augen und hielt sich beide Hände vor den Mund.
 

"Deine...", begann Yato perplex riss sich dann jedoch zusammen, packte seinen Jungen an beiden Schultern und schüttelte ihn sanft, "Wie kann es sein, dass du dich erinnerst? Du solltest dazu gar nicht in der Lage sein!"
 

Sofort suchte der Gott den Shinki nach Yasumi ab. Es könnte ja sein, dass er sich langsam wieder in einen Ayakashi verwandelte.
 

"Ich... Sollte... Nicht?", stammelte der Blonde nun genauso perplex, wie die beiden Götter drein blickten.
 

"Kofuku, was ist denn da oben los?", hörten sie Daikoku von unten rufen.

Sofort sprang die Armutsgöttin auf. "Nichts!", rief sie, bevor sie sich noch einmal zu Yukine um drehte und diesen bedrohlich anfunkelte.

"Kein Wort über irgendwelche Vergangenheiten zu Daikoku, haben wir uns verstanden, Yuki?"
 

"Äh, ja.", lautete die verwirrte Antwort des Jungen, bevor er mit Yato von Kofuku allein gelassen wurde.
 

"Hör zu, Yukine", begann Yato. Er war bereit ihm nun alles zu erklären, "Das größte Geheimnis eines Gottes, ist der Tod seines Shinki."
 

"Was?", Yukine konnte kaum glauben, was er nun zu hören bekam. Keiner der Shinkis konnte sich also an seinen Tod oder sein früheres Leben erinnern?
 

"Erinnert sich ein Shinki an seinen eigenen Tod, ist er verloren und wird unweigerlich zum Ayakashi.", fuhr Yato mit seiner Lehrstunde fort.
 

"I-Ich war auch ein Ayakashi!",
 

"Ja richtig, aber du wurdest von Vater mit dem Koto no ha benannt", schuldbewusst sah Yukine zu Boden.

"Aber der Zauber ist gelöst, also was ist jetzt anders?"
 

Grübeln legte Yato Daumen und Zeigefinger an sein Kinn, bis er von Yukine erneut aus seinen Gedanken gerissen wurde.

"Hast du deshalb versucht mich aus allem raus zu halten? Hast du deshalb Kazuma benutzt?", fragte der Junge nun mit zitternden Stimme. Er musste es wissen.
 

Sanft Lächelnd legte der Gott seine Hand auf den Kopf seines Hafuris.
 

"Ich habe Kazuma nun wieder frei gelassen, falls es das ist worüber du dir Sorgen machst.", während er das sagte stand er langsam auf. "Keine Sorge, Yukine. Ich möchte dich nur ungern eintauschen."
 

Der Gott wandte sich zum Gehen. Yukine sah ihm kurz verwundert hinterher, bis Yato selbst das Wort ergriff: "Na komm, gehen wir Hiyori besuchen."
 

... Align

Yato stand an der Wand des Krankenhaus Zimmers gelehnt und betrachtete die schlafende Hiyori. Sein shinki saß indessen direkt neben ihrem Bett und hielt ihre Hand.
 

"Hiyori, falls du mich hören kannst, es tut mir so unendlich leid.", murmelte der blonde Junge, während er schonwieder den Tränen nahe war,"So unendlich Leid, hörst du?"
 

Sie hatte sich selbst in Gefahr gebracht. Und das nur wegen ihnen. Yato ließ seinen Blick zu Boden gleiten. Er zählte die Staubkrümel, die sich dort sammelten, während er fieberhaft überlegte wie man das Ganze hätte verhindern können.
 

Er hätte es verhindern können indem er hiyori von seiner Welt abgeschnitten hätte, so wie Tenjin es gesagt hatte. Der Blick, den der Alte ihm zugeworfen hatte, nachdem sie Yukine gerettet hatten, sollte doch bestimmt genau wieder das bedeuten.
 

Er musste Hiyori von seiner Welt trennen. Er musste sie von ihm trennen.
 

          Es war das Beste für sie.
 

Er schloss seine Eisblauen Augen und Atmete tief durch.
 

"Yukine", sprach er sein Hafuri an, welches sich sofort zu ihm umdrehte. Nun kam der Gott Stück für Stück auf Seinen Shinki und das Krankenhausbett zu, in dem das Mädchen lag, welches ihm so viel bedeutete. "Wir müssen Hiyori von uns abschneiden.", tat er seine Entscheidung kund.
 

Sein Shinki sah nicht gerade begeistert über diesen Entschluss aus. "Spinnst du? Nie im Leben!", wehrte der Blonde sich, "Nur wegen ihr bin ich wieder zur Vernunft gekommen! Nur wegen Hiyori sind wir den Meisten Miseren gerade so entkommen! Ist sie dir denn überhaupt nicht wichtig?!"
 

"Klappe!", brüllte er Yukine an, während er weiter auf ihn zu kam, jedoch zitterten seine Hände und seine Stimme, als er weiter sprach, "Glaubst du ich will das?"
 

"Eh?", machte Yukine dann plötzlich als er eine Bewegung der Hand wahr nahm. "Hiyori?" , fragte er.

Sie hatte sich eben eindeutig bewegt er hatte es gespürt.
 

"Ist sie wach?", fragte Yato, als sich die Augen des Mädchens in diesem Moment zaghaft öffneten. "I-Ich gehe jetzt besser.", erklärte Yato und sprang ohne Weiteres aus dem Fenster.
 

"Willst du denn nicht bei ihr sein wenn sie aufwacht?", rief Yukine ihm noch hinterher, doch er war schon längst verschwunden.
 

Hiyori konnte Stimmen hören. Zwei Stimmen, die ihr so vertraut waren. Stimmen, die sich nach Zuhause anfühlten.
 

Und dieser Duft...
 

Es war ein Geruch, den sie über alles liebte. Ein Geruch, dem sie immer und überall hin folgen würde und welchen sie immer wieder erkennen würde.
 

Leicht bewegte sie ihre Finger. Sie spürte einen Wiederstand. Ihre Hand wurde gedrückt.

Zaghaft öffnete sie ihre Augen und konnte gerade noch sehen, wie jemand aus dem Fenster sprang." Yat-o", flüsterte sie, "Geh nicht."
 

"Hiyori, du bist wach!", rief eine Andere Stimme ihren Namen. Sie drehte ihren Kopf ein wenig und lächelte sanft, als sie den blonden Jungen erkannte. "Yukine."
 

"Warte, ich hole einen Arzt- äh", Yukine wollte gerade los, rennen, doch er wurde von Hiyori auf gehalten. Sie hielt ihn fest und sah ihn eindringlich an.

"Komm her.", sagte sie sanft und deutete ihm an sich wieder zu setzen.

Kaum war er ihrer Bitte nach gekommen, zog sie ihn auch schon zu sich nach unten, in eine herzliche Umarmung.
 

"Ich bin so froh, dass dir nichts passiert ist, Yukine.", flüsterte sie an seinem Ohr. "Wir haben uns alle eigentlich mehr Sorgen um dich gemacht.", erwiderte er mit rosa Wangen.
 

Doch Hiyori dachte nicht im Traum daran einmal an sich selbst zu denken. "Was sollte das überhaupt?", blaffte sie den Jungen an, "Dir einfach so von Fujisaki einen Namen geben zu lassen!"
 

Yukine sah betroffen auf die Blütenweiße Krankenhaus Bettwäsche. Als würde er sich nicht schon schlecht genug fühlen.
 

"Yato hat doch immer beschützen und das beste für dich gewollt!", fuhr sie mit ihrer Standpauke weiter fort.
 

"Hiyori, ich-", setzte der Blonde an, während er in die Bettdecke griff. Seine Hand ballte sich zu einer Faust und er zerdrückte den weißen Stoff in dieser. "Ich war so verwirrt Hiyori! Ich wollte unbedingt mehr über meine Vergangenheit wissen, wie ich gestorben bin. Ich wollte wieder eine Familie haben! Dabei habe ich-", er stockte, als seine Sicht glasig wurde, "Ich habe total verdrängt, dass ich ja schon längst eine Familie habe!"
 

Der Junge sah das Mädchen aus Tränen erfüllten Augen an. Seine Sanddornfarbenen Iren glänzten unter der grellen Lampe des Krankenzimmers.
 

Hiyori runzelte ein wenig die Stirn. Sie wusste was passierte wenn Shinkis über Ihren Tod Bescheid wussten. Hatte Yukine sich erinnern können?
 

"Ihr seid doch meine Familie, Hiyori.", nuschelte der Junge, "Ihr alle wart immer für mich da als ich euch am Meisten brauchte. Selbst als ich euch alle verraten habe."
 

Er hatte sich nun wieder ein bisschen beruhigt. Sanft lächelte Hiyori ihn an,bevor sie ihn wieder in eine Umarmung zog. Der Junge begann erneut zu schluchzen und Hiyori drückte ihn so fest an sich, wie ihre geschwundenen Kräfte es in diesem Moment zu ließen.
 

"Ist schon gut, Yukine-kun.", sagte sie mit mütterlicher Fürsorge, während sie ihm beruhigend über den Kopf Strich. "Jetzt ist alles gut."
 

Yato, der das Ganze von dem Baum aus, der vor dem Krankenhaus Fenster stand, beobachtete, seufzte nun einmal und schloss die Augen, bevor er sich davon schwang.
 

"Hiiiyoooriiii!", riefen dann plötzlich mehrere Stimmen, nachdem sich die Zimmertür geöffnet hatte.
 

"Ami-Chan, Yama- Chan!", rief Hiyori glücklich aus, als sie ihre beiden Freundinnen erblickte.
 

"Ich gehe dann", hörte sie wie sich Yukine von ihr verabschiedete, "Aber keine Sorge ich komme wieder. Mit Kofuku und den Anderen." Und mit Diesen Worten verschwand auch er aus dem Fenster.
 

Die beiden Schülerinnen hatten dies natürlich nicht mit bekommen.

"Sag, Hiyori, seit wann bist du wach!", verlangte Yama als sie auf Hiyori zu kam.

Sie zogen sich zwei Stühle an ihr Bett und setzten sich neben sie. Jede zu einer Seite.
 

"A-Ach ich schätze seit gerade eben.", erwiderte Hiyori mit einem Blick auf die Uhr.
 

Danach wurde sie mit den üblichen 'Wie geht es dir' - Fragen überhäuft.
 

"Mal was anderes", unterbrach Yama schließlich, "Fujisaki senpai ist verschwunden.", plauderte sie dann aus.
 

"oh ja stimmt!", schien Ami sich dann auch wieder zu erinnern, "Ja seit einer Woche ungefähr."
 

"Seine Eltern sind krank vor sorge", plapperte Yama dann weiter.
 

"Niemand weiß wo er ist!", ergriff Ami nocheinmal das Wort.
 

Misstrauisch beäugte Yama ihre Freundin im Krankenbett.
 

"Sag mal, Dein Zusammenbruch hat doch nicht etwa etwas mit seinem verschwinden zu tun?"
 

"Wie meinst du das denn?", kreischte Hiyori drauf los.
 

"NaJa immerhin lief da doch was zwischen euch, habe ich nicht recht?", fragte Yama, während sie Hiyori immer wieder neckisch in den Oberarm piekste.
 

"Nein.", lautete Hiyoris knappe Antwort,"Er hätte sich das vielleicht gewünscht aber da war gar nichts."
 

"Naaww, wie blöd!", bemerkte Yama, "Ich hätte dir das echt mal gegönnt Hiyori. Also einen Typen meine ich."
 

Sehnsüchtig sah das

Mädchen mit den pinken Iren aus dem Fenster. Sie konnte seinen Duft noch deutlich wahr nehmen. Lange konnte er noch nicht weg sein.
 

Yato.
 

"Hiyori hat nach dir gefragt.", tat Yukine kund als er wieder zu Yato ins Zimmer kam.
 

"Hm", machte der Gott bloß und drehte sich von seinem Shinki weg. Er saß auf dem Boden und blätterte durch das kleine Heft, welches sie damals für Hiyori gemacht hatten, damit sie sich wieder an sie erinnert.
 

Yukine seuftste auf, als er sich seinem Meister gegenüber auf den Boden setzte und eines seiner Schulhefte auf schlug.

"Wieso willst du nicht dass sie dich sieht?", fragte er gerade heraus.
 

"Weil ich will dass sie mich vergisst.", antwortete der Gott kalt und blätterte ausdruckslos in dem selbst gezeichneten Heft herum.
 

"Waaaasss???"
 

"Ich möchte nicht dass du sie nochmal siehst Yukine.", verlangte der Dunkelhaarige mit ebenso kalter Stimme wie vorhin. Diese Worte ließen sein Shinki beben vor Zorn.
 

Wütend sprang er auf und packte Yato am Kragen seines weißen Tshirts, das er immer trug.

" Sag mal hackt es bei dir oder was?", schrie der Junge ihn an. Yato ließ sich einfach von ihm durch schütteln, während er versuchte seinem Blick aus zu weichen. "Wenn sie dich vergisst, wirst du ausgelöscht!", erinnerte der Junge ihn.
 

"Und wenn wir sie nicht von uns fern halten wird Hiyori sterben!", schrie der Magatsugott zurück. Nun sah er sein Hafuri direkt an. Eiskalt und leer wurde er aus den blauen Augen angesehen.
 

"Und was wird dann aus mir? Hast du mich etwa nur gerettet um mich dann wieder fallen zu lassen?", fragte Yukine gekränkt. Das Schreien hatte er aufgegeben, nachdem er in Yatos Augen gesehen hatte. Sie waren kalt und abweisend, aber Yukine wusste, dass er trauerte.
 

"Du kannst zu Bishamon gehen, wenn ich verschwinde. Dort bist du gut aufgehoben.", nuschelte Yato ihm seinen Vorschlag entgegen. Doch der Junge war von diesem Rat wenig begeistert.
 

"Ich will aber nirgendwo anders hin Yato", heulte der Blonde, "Du hast mir einen Namen gegeben!

Mein richtiger Name lautet Yuma!"
 

Yatos Augen weitesten sich vor schreck
 

"Aber er bedeutet für mich nichts weiter als Dreck!", fuhr Yukine fort.
 

Es war für den Gott immer noch so seltsam dass Yukine sich an alles erinnern konnte.
 

"Meine Mutter und meine Schwester haben mich verlassen, ich hatte keine Freunde, mein Vater hat mich misshandelt und schließlich auch getötet , ich konnte keinen Ort mein Zuhause nennen!"
 

Yato wartete ab, während der Kleine ihm sein Herz aus schüttete. Geknickt saß er im Schneidersitz auf dem Boden und starrte die Holzdielen an.
 

" Aber ich mag den Namen, den du mir gegeben hast Yato! Er hat nicht nur eine Bedeutung, er klingt für mich nach Zuhause! Und weißt du wieso? Weil du jetzt mein Vater bist, hast du verstanden du nutzloser Gott?!", nun hätte Yukine wieder Seine Stimme erhoben und sich wütend vor seinem Meister aufgebaut.
 

" Yuki...", murmelte dieser mit weit aufgerissenen Augen. Jedoch traute er sich immer noch nicht ihn an zu sehen.
 

" Also sage nicht dass ich mir einen ANDEREN Meister suchen soll! Denn... Denn DU bist jetzt meine Familie. Du und Kofuku und Daikoku und...

... UND HIYORI!"
 

"Hiyori...", wiederholte Yato den letzten Namen, wie in Trance.

"Hast du denn gar nichts dazu zu sagen?", fauchte Yukine ihn mit Tränen in den Augen an. "Es... Tut mir leid, Yukine.", stammelte Yato verlegen, "Ich überlege doch nur was das Beste für Hiyori ist."
 

Der Blonde hatte sich nun wieder ein wenig entspannt und war vor Yato auf die Knie gesunken, sodass dieser ihn direkt ansehen konnte, als er seinen Blick hob. "Ich will ihr nur nicht weiter weh tun.", sagte er ehrlich, während er sein Regalia dabei aus traurigen Augen an sah.
 

"Ich war doch Derjenige, der ihr weh getan hat.", erwiderte Yukine genauso traurig.

"Aber es ist MEINE Schuld, verstehst du Yukine? ICH war es, der sie überhaupt erst in unsere Welt gebracht hat und ich-", er stockte kurz, während er überlegte ob er diesen Satz weiter fortsetzen sollte. "Und du was?", halte sein Shinki dann aber nach. "Und ich bin es, der sie nicht gehen lassen möchte.", fuhr er dann doch fort.
 

"Das ist nicht wahr.", widersprach der Junge ihm, "Sie hat es mehrmals abgelehnt als wir unsere Bande durchtrennen wollten."

Der Kleine sah Yato nun fest entschlossenen Blickes in die Augen. "Ich bin doch dein Wegweiser, Yato...", begann er erneut einen Satz, während sein Meister gespannt darauf wartete, dass er ihn fort setzte, "... Also bitte, befolgen meinen Rat. Hiyori braucht uns und wir brauchen sie. Du brauchst sie."
 

Yato atmete tief ein und aus, bevor er den Blick seines Hafuri erwiderte. "Einverstanden."
 

Hiyori wurde bereits am nächsten Tag entlassen, nachdem ihre Vitalwerte kontrolliert- und nocheinmal ein EKG geschrieben wurde.

Die Ärzte konnten sich ihre Zusammenbrüche nicht erklären. Für eine Narkolepsie war diese komatöse Schlaf Phase längst zu weit gegangen. Allerdings konnte keine Herzerkrankung fest gestellt werden. Hiyoris Hirn- und Nervenströme waren in bester Ordnung und es konnten keine Drogen oder überdosierte Medikamente im Blutbild nachgewiesen werden, die solche Art von Beschwerden hervorrufen könnten.
 

Sie war nun ein paar Tage krank geschrieben. Es wurde von einer Psychischen überbelastung aus gegangen, die mit dem Tod ihrer Großmutter und dem Verschwinden ihres Schulkameraden Fujisaki zusammen hängen sollten.
 

Ihr Vater hatte ihr strengsten Bettruhe verordnet. Zumindest bis die Schule für sie in einer Woche wieder los gehen sollte.
 

Hiyori musste sich auch eingestehen, dass sie überhaupt keinen Drang dazu hatte sich großartig zu bewegen. Sie konnte sich nun auch gar nicht mehr aus ihrem Körper lösen. Nicht einmal aus Versehen. Nicht einmal unter Schmerzen.

Ihre Freunde aus der anderen Welt hatten sie seit einem Tag nicht besucht.
 

Hätte Yukine sein Versprechen gebrochen?
 

Ein bitterest Lachen entfuhr der Schülerin, als sie so auf ihrem Bett saß und über das Geschehene der letzten Anderthalb Jahre nach dachte.
 

Nun hatte Sich ihr 'Problem' von ganz alleine beseitigt, ohne dass Yato ihre Verbindung mit ihm und Yukine trennen musste.
 

Welch Ironie.
 

Erst wollte sie mit alldem nie etwas zu tun haben und nun wollte sie sich ein Leben ohne die Götter und Shinkis gar nicht mehr vorstellen.
 

Aufgewühlt wälzte sie sich in ihrem Bett hin und her. Einschlafen konnte sie nicht, was wohl größten Teils an der kalten Winterluft lag, die durch ihr weit geöffnetes Fenster zu ihr unter die Bettdecke kroch und sie in ihrer eiskalten Begierde umhüllte.
 

Sie wusste ja selbst nicht einmal was sie sich davon erhoffte die Fenster geöffnet zu lassen. Warscheinlich, dass Yato oder Yukine, ja vielleicht auch Kofuku sie durch dieses Besuchten. Immerhin konnte sie dennoch nichts weiteres tun als tatenlos im Bett zu liegen.

Vorallem den blauäugigen Gott wollte sie sehen. Sie hoffte darauf ihn zu sehen.
 

"Du solltest wirklich nicht mit offenem Fenster schlafen", riet ihr eine ruhige, vertraute Stimme, die sie kurz bei ihrem Anklang zusammen zucken ließ,"Sonst holst du dir noch eine Lungenentzündung."
 

Zaghaft drehte das Mädchen sich um, in der Hoffnung nicht nur zu Träumen. Da stand der Gott Yato, wie aufs Stichwort, an den Fensterrahmen gelehnt und sah sie aus seinen Eisblauen Augen an.

Als sie seinen Blick jedoch zu erwidern versuchte, schloss er seine Augen und drehte seinen Kopf in Richtung Fenster.
 

Er lehne es an den Rahmen an, bevor er ein paar Schritte auf seine menschliche Freundin zu kam. Mit ernster Miene setzte er sich zu ihr aufs Bett. Er sah sie immer noch nicht an. Er konnte es nicht.

"Ich hatte Angst dass du mich vielleicht nicht sehen willst.", begann er seine Abwesenheit zu erklären, während er die Flusen des Teppichs, auf dem Boden, musterte. "Deshalb bin ich... Nicht gekommen."
 

Nun wagte er es doch ganz kurz, seinen Blick vom Teppich ab zu wenden und die Halbayakashi nur aus dem Augenwinkel zu mustern.
 

"DU, hattest Angst, dass ICH dich nicht sehen will?", fragte Hiyori fassungslos nach einer, für sie schwammigen, Erklärung.

"Naja, immerhin...", er wandte seine Blauen Eiskristalle wieder von ihr ab, wagte kaum fort zu fahren, "... Immerhin bin ich ja an allem Schuld."
 

"Oh Yato, ich habe auch Yukine schon erklärt, euch trifft keine Schuld.", versuchte sie ihn zu beschwichtigen, doch er schüttelte sanft den Kopf, ein trauriges Lächeln auf den Lippen.

"Das meine ich nicht."
 

"Was meinst du dann?"
 

"Ich meine alles! Hätte ich unsere Verbindung früh genug getrennt, dann wärst du gar nicht erst so sehr auf unsere Seite gezogen worden, dann hättest du weiterhin ein normales Leben leben können und du würdest jetzt nicht verletzt sein...."
 

"und ich hätte dich vergessen", beendete die Schülerin traurig seinen Satz, "Ja...", erwiedert der Gott recht Monoton.

Da wurden Hiyori plötzlich die Bedeutung seiner Worte bewusst und sie packte ihn ruckartig am Arm. "Du willst doch nicht etwa-", sofort brach sie ab, zu schrecklich war für sie der Gedanke, dass Yato es überhaupt in Erwägung zog ihre Bande zu trennen.
 

"Ich habe lange darüber nach gedacht, als du im Koma lagst.", bestätigte er die Gedankengänge der Jungen Frau. "Nein! Yato Ich will das nicht! Ich habe doch geschworen dich nicht zu vergessen!"
 

"Bist du dir sicher?", fragte der Gott als er zaghaft zu dem Mädchen hinüber schielte, welches ihm so viel bedeutete, "Du hättest die Chance auf ein normales Leben", schlug er ihr mit gebrochener Stimme vor, "Es wäre einfach so, als wären wir uns nie begegnet."
 

Als wären wir uns nie begegnet
 

"Es wäre besser für dich, sicherer und wesentlich gesünder.", er gestikulierte daraufhin zu ihr und ihrem Bett. Während er sprach brach seine Stimme immer weiter, während das Mädchen ihn einfach nur schockiert an sah und keinen Ton mehr heraus bekam. Ihr Herz hämmerte vor Angst gegen ihren geschundenen Brustkorb.

"Aber...", fuhr der Gott dann fort und das Mädchen spannte sich bei seinen Worten an, "Ich will dich nicht gehen lassen, Hiyori."
 

Ihre Augen trafen sich nun zum allerersten Mal an diesem Abend. Es war als würden mehrere Staudämme gleichzeitig in Hiyori brechen. Die Tränen flossen ihr über die Wangen, während sie sich ihm in die Arme warf.
 

Ihm, Yato, von dem sie sich sicher war, dass sie ihn nie vergessen wollte.
 

Schluchtsend lag sie in seinen Armen. Yato schloss seine erleichtert um sie und Seufzte beruhigt auf. Für einen Moment hatte er tatsächlich Angst gehabt sie würde sich von ihm lossagen wollen.
 

"Du Idiot!", fauchte sie ihn plötzlich an, während sie sich von ihm los riss und nun mit ihren Fäusten auf seinem Brustkorb herum trommelte,"Du ehlender Idiot!", wiederholte sie sich.

"Da hast du schon so lange gebraucht, um mich endlich zu besuchen und dann machst du mir so ein Angebot? Du bist wirklich ein Idiot."
 

"Ja, das bin ich wohl.", gab er flüsternd zu, als er ihre Fäuste fest hielt, sie sanft anlachelte und schließlich wieder in eine Umarmung zog.
 

"Dein Schrein steht übrigens da drüben", wies das Mädchen den Gott darauf hin, dass sie diesen ja noch in ihrem Besitz hatte. "Danke", flüsterte er an ihrem Ohr.
 

So lagen sie einfach eine Weile da, bis ein Klopfen an der Fensterscheibe sie aufschrecken ließ.
 

"Haaallooo, Leute!? Seid ihr jetzt fertig mit eurem rumgesülze? Mir ist arschkalt!", drang eine gedämpfte Stimme an sie heran . "Oh verdammt, Yukine!", erinnerte Yato sich plötzlich daran, dass er seine Heilige Waffe zwar mitgebracht hatte, diese ihm aber angeboten hatte draußen zu warten, da dies eine Angelegenheit zwischen dem Gott und dem Halbayakashi war.
 

Yato öffnete das Fenster." Wollen wir wieder los?", fragte Yukine ihn, der auf der Fensterbank hockte.
 

Yato nickte bloß, doch Hiyori protestierte: "Wartet!"

Sofort drehten die beiden Übernatürlichen Gestalten sich wieder zu ihr um. Das Mädchen sah nun ganz schüchtern und verlegen aus und obendrein immer noch ziemlich blass und kränklich.
 

"Bleibt doch hier, ihr beide.", forderte sie die Jungs, IHRE Jungs dazu auf, "Ich möchte heute Nacht nicht alleine sein."
 

Gott und Shinki wechselten einen Blick bevor sie wieder zu Hiyori sahen. "Bitte", flehte Sie.
 

Die Jungs nickten sich zu und riefen gleichzeitig: "Filmeabend!"

Sofort verstand Hiyori. Lachen holte sie ihren Laptop hervor und platzierte ihn auf ihrem Schoß
 

Die Anderen Beiden zogen sich ihre Schuhe aus, bevor sie sich zu Hiyori aufs Bett gesellten. Nachdem sie sich eine gefühlte Ewigkeit gestritten hatten welchen Film sie sehen wollten, hatten sie sich dann doch noch für einen entschieden.

Die drei kuschelte sich mit Yato zur Hiyoris rechten- und Yukine zur Hiyoris linken Seite unter die Bettdecke.
 

Hiyori war so in den Film vertieft, dass sie gar nicht bemerkt hätte, wie ihre beiden Jungs, neben ihr eingeschlafen waren. Mit einem belustigtem Schmunzeln auf den Lippen klappte sie ihren Laptop zu. Mit rosa Wangen kuschelte sie sich an Yato, der wohl unbewusst- oder bewusst- im Schlaf einen Arm um sie gelegt haben musste.
 

Wie ein kleiner Junge, der die Nähe zu seinen Eltern suchte, kuschelte Yukine sich an Hiyoris Schlüsselbein.

Lächelnd umschloss sie ihre beiden Lieblinge.

"Keine Sorge", murmelte sie an beide gewandt, "Ich werde euch niemals vergessen.", und mit einem zufriedenen Lächeln auf ihren Lippen fügte sie noch hinzu: "Meine Jungs."

... Go on

Song: I Prevail - My heart I surrender

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Kazuma hatte niemandem etwas von seinem kleinen Nora Abenteuer erzählt. Es war für alle Beteiligten das Beste, so hatte er gemeinsam mit Yato und den anderen Anwesenden beschlossen, bevor sich ihre Wege trennten.
 

Er hatte Bishamon wieder in ihr eigenes Schlafzimmer gebracht, als er heim kehrte. Es bestand nun kein Grund mehr sie zu verstecken, nun, da der Sorcerer tot war.
 

In diesem Moment saß der Brillenträger an dem Bett seiner Herrin. Diese war weiterhin in mehreren Bandagen eingekleidet worden. "Wären Yato und die Anderen nicht gewesen, die sich für dich vor Amaterasu eingesetzt haben und wäre Iki- San nicht gewesen, die deinen leblos herumliegenden Körper schützte während wir mit dem Himmel debattieren... ", murmelte das Hafuri vor sich hin, während er die Hand seiner Herrin nahm und mit dem Daumen immer wieder über die zierliche Struktur dessen Strich. Dass dieses zierliche Glied dies einer Kriegsgöttin war, der stärksten überhaupt, hätte niemand, nichteinmal im Ansatz erahnt. "Durch as feierliche Abkommen wurde schließlich auch Yukine aus dieser Kiste gerettet", murmelte er weiter vor sich hin, "Ich sollte mich vermutlich für alles bei ihm entschuldigen."
 

Seine Hand erhob sich, während er die von Bishamon noch immer fest umschlungen hielt. Er führte sie zu seinem Gesicht, eine Ellenbogen stützen sich dabei auf seine Knie.
 

"Bitte Viina", seine murmelnde Stimme ging nun in ein flehen über als er ihren Handrücken an seine Stirn presste, "Bitte wach doch auf."
 

Er drückte einen zärtlichen Kuss auf ihre dünne Hand, bevor er seine eigene kraftlos sinken ließ.
 

                            - * -
 

Hiyori war zwar weiterhin geschwächt, aber wenn sie in der Oberschule nicht den Faden verlieren wollte, musste sie wohl oder übel irgendwann wieder in die Schule gehen.
 

Sie hatte mehrmals probiert erneut in ihre dämonische Form über zu laufen, doch dies wollte ihr einfach nicht gelingen.

Es war nun nicht mehr so, dass sie unendliche Schmerzen verspürte, würde sie dies versuchen. Es war viel mehr so als hätte diese Fähigkeit nie existiert.
 

Sie seuftste während sie sich ihre Schuluniform aus dem Kleiderschrank sammelte. Vermutlich war es auch besser sie würde es gar nicht erst probieren. Immerhin hatte sie Glück überhaupt noch am Leben zu sein.
 

Ihr Blick huschte hinüber zu ihrem Bett, auf dem sich immer noch zwei Gestalten in die Kissen kuschelten.
 

Lächelnd ging sie auf die Beiden zu und zog die Decke über sie.

Sie waren ihr, auch die letzten Tage, nicht von der Seite gewichen.

Es war als wollten ihre Jungs sie um jeden Preis beschützen, als hätten sie Angst Hiyori würde ihnen in der Nacht einfach unter der Nase weg geschnappt werden.
 

Yato schien die bewegende Bettdecke bemerkt zu haben, denn Hiyori hielt inne, als sie seine müde Stimme vernahm. "Musst du denn schon gehen?", fragte er verschlafen, als er sich zu ihr um drehte.
 

"Ja, ich muss ja heute wieder in die Schule.", sanft lächelte sie ihn an, "Aber bleibt ruhig hier, ich wollte euch nicht wecken."
 

"Was Hiyori geht?", mischte sich nun auch Yukine mit ein.
 

Die beiden Jungs tauschten einen Blick. Sie schienen ganz plötzlich hellwach zu sein. "Wenn Hiyori geht...", setzte Yato an.
 

"DANN KOMMEN WIR NATÜRLICH MIT!", endeten beide Unisono ihre Gedankengänge.
 

Seuftsend klatschte sich Hiyori mit der flachen Hand ins Gesicht. "Tut was ihr nicht lassen könnt", murmelte sie vor sich hin, bevor sie wieder etwas ernster wurde, "Aber wehe ich höre einen störenden Mucks von euch!", warnte sie ihre Freunde von der anderen Seite, bevor sie mit ihrer Schuluniform im Badezimmer verschwand und sich rasch umkleidete.
 

Ami und Yama begrüßten Hiyori freudig. Sie trafen sich, wie immer um gemeinsam zur Schule zu gehen.

Yato und Yukine liefen etwas weiter hinter den dreien.
 

Der Schnee ruhte auf den Gehwegen und die eisige Luft umhüllt die dort laufenden Personen, als wollte sie Besitz von ihnen ergreifen.
 

"Hiyori du hast soo viel verpasst!", begann Ami zu erzählen und Yama fuhr fort, "Wir haben ein paar totaaal süße Typen aus der Parallel Klasse kennen gelernt.", grinsend sah sie ihre Freundin an, "Und wir haben sogar schon ein DATE für dich organisiert!"
 

"WAS?", kreischt Hiyori erschrocken und auch Yato, der das Ganze unwillentlich mitgehört hatte, schien von dem Ganzen nicht wirklich begeistert. "Also das ist ja wohl die Höhe!", ließ er von sich und strampelte wild umher, sodass Yukine gut zu tun hatte, ihn unter Kontrolle zu halten.
 

"Leute, I-ich will doch aber gar nicht verkuppelt werden." Sträubte sich das Mädchen. "Sag das erst, nachdem du unsere Beute abgecheckt hast", riet ihre Freundin ihr, "Du weißt sonst gar nicht, was dir entgeht"
 

Hiyori hatte nun gar keine andere Wahl als sich von ihren, vor Freude quiekenden, Freundinnen in das Schulgebäude ziehen zu lassen. Dort ließ sie dann den Unterricht ein paar Stunden über sich ergehen, bis die erste Pausenglocke läutete.
 

Yato und Yukine befanden sich dabei immer in ihrer Nähe. Es könnte ja immerhin sein, dass noch irgendwelche Gefahren in irgendwelchen Ecken auf das Mädchen lauerten. Ob nun Dämonische oder nicht. Keiner der beiden wollte dieses menschliche Mädchen verlieren, was ihnen so viel bedeutete.
 

Dabei schienen sie jedoch komplett zu verdrängen, dass sie keinesfalls unsterblich war, so wie sie.
 

Hiyori wurde nun schon zum zweiten Mal an diesem Tag von ihren Freundinnen jeweils an einer Hand gepackt und hinter sich her gezogen.

Wortlos ließ sie dies über sich ergehen.

Sie wollten ihr ja immerhin nichts böses.
 

Yato schien dies jedoch ganz anders zu sehen.

Er konnte nicht fassen, dass Hiyori so entspannt mit all dem um ging.
 

Immerhin war es ihr Liebesleben und nicht das ihrer Freundinnen.
 

Kreischen und lachend liefen die Mädchen über den Flur, bis sie schließlich mit jemandem zusammen stießen.
 

"Oh!, entfuhr es Yama, als sie realisierte, wer dort vor ihnen stand,"Namura- San, genau denjenigen, den wir gesucht haben."
 

Grinsend formierten sich die Mädchen vor ihrem Mitschüler und positionieren Hiyori in ihrer Mitte, sodass sie nun genau vor dem jungen Mann stand, der sie neugierig beäugte. "Ah", machte er und ein Lächeln zierte sein Gesicht, "Du musst Iki- San sein. Deine Freundinnen haben mir sehr viel von dir erzählt. Ich hoffe es geht dir besser?"
 

Hiyori indessen, bekam kaum einen Ton heraus. Ihre Freundinnen hatten tatsächlich recht. Er sah gut aus. Rabenschwarzes Haar kleidet seinen Kopf. Er hatte es an den Seiten ab rasiert und die Mitte nach hinten gestylt, vermutlich mit Gel. Seine schmalen, Smaragd grünen Augen strahlten pure Freundlichkeit aus und als er lächelte, wurden seine Wangen von kleinen Grübchen geziert.
 

"J-Ja, die bin ich", stammelte Hiyori, hoffnungslos verloren.

"Ich habe mich schon gefreut dich kennen zu lernen", strahlte ihr Gegenüber erneut,"Erweist du mir die Ehre dich nach der Schule nach Hause zu begleiten?"
 

Ahs und Ohs kamen von ihren beiden Freundinnen hinter ihr, die ihr nun gut zu reden wollten. "Sag ja!"

"Du sagst doch ja, Hiyori, oder?"
 

"Äh-  ja.", stammelte die Schülerin, noch immer vollkommen perplex.
 

"Also dann, ich warte dann am Haupteingang auf dich!"
 

Yato gefiel das ganz und gar nicht. Angewidert verzog er dan Gesicht und sah dem Typen mit zusammengekniffenen Augen hinterher. "Der gefällt mir nicht, Yukine.", grumnelte er seinem Shinki zu. Dieses jedoch rollte nur mit dem Augen und erwiedert das Ganze mit einem "Du spinnst!"
 

"Haaallooo, Iki- San!", rief der Schwarzhaarige Junge aus, der vor dem Haupteingang stand. Trotz der Massen an Schüler, die sich nun durch die Gänge in ihre Freiheit quetschen, konnte er sie ausfindig machen.
 

"Tss- der steht ja wirklich hier.", kommentierte Yato nur herab lassend, was ihm einen Seitenhieb von seinem Shinki ein brachte. "Aua!", jammerte der Gott. Doch egal was für einen Aufstand er machen würde,ves würde ihn keiner registrieren. Nichtmal Hiyori schien ihn in diesem Moment wahr zu nehmen.
 

"Hallo, Namura- San", grüßte das Mädchen glücklich zurück, als sie sich  durch die Tür nach draußen schwangen.
 

"Also, dann erzähl doch mal, wieso wollten meine Freundinnen dich mir unbedingt vor stellen?", wollte Hiyori wissen, während sie bereits ihren Heimweg einschlugen, Gott und Shinki lustlos hinter ihnen her trottend.
 

"Naja Yamashita- San ist meinem Kumpel Kota neulich über den Weg gelaufen. Er ist im Jungen- Schwimmteam der Schule und Yamashita wollte sich wohl auch für das Schwimmteam begeistern. Irgendwann stellten wir uns einander vor und sie fand wohl dass ich dich unbedingt daten müsste.", verlegen und mit roten Wangen kratzte er sich am Hinterkopf.
 

"Hmm", machte Hiyori und legte im Laufen nachdenklich einen Zeigefinger an ihre Unterlippe. "Tja weißt du Yama- Chan hält irgendwie immer ausschau nach einem Freund für mich also wenn du mich fragst muss das nicht viel zu bedeuten haben.", nun lachte auch Hiyori verlegen.
 

"Es muss ja kein DATE sein, wenn du nicht möchtest", wich Namura direkt aus und sah verlegen zur Seite, "Wie wäre es vorerst mit einem freundlichen Kennenlernen?, schlug er, zaghaft lächelnd, vor.
 

Yato, hinter den Beiden machte laute Kotz und würg Geräusche, was ihm einen kurzen aber tötlichen Blick seitens Hiyori einbrachte, die kurz über ihre Schulter, zu ihm nach hinten, schielte.
 

Eine peinliche Stille brach plötzlich zwischen den beiden Schülern aus, die Namura zu beseitigen versuchte : "Also, Iki-san, ich habe gehört du begeistert dich für Kampfsport?"
 

Sofort wurden Hiyoris pinke Augen Tellergroßvund sie wurde etwas panisch. "Wer hat dir das erzählt?, zischte sie, peinlich berührt.
 

"Deine Freunde."
 

"Na toll, die können aber auch nichts für sich behalten.", jammerte das Mädchen drauf los, sich selbst bemitleidend.

"Tja, weißt du, ich bin selbst Kampfsportler.", entpuppte er sich schließlich mit diesem Satz.

"Was?"

"Ja, ich bin Nachwuchs Wrestler. Vielleicht trete ich auch irgendwann mal im Fernsehen auf, so wie Touno!"
 

"Was? So wie er? Ist das dein Ernst?", nun strotzte die Schülerin nur so vor Begeisterung und den Rest des Weges mussten ihre unsichtbaren Begleiter das Kampfsport-Gelaber der Beiden über sich ergehen lassen.
 

"Wir sind da.", musste Hiyori das Gespräch dann schließlich unterbrechen. "Hiyori Iki, es war mir eine Freude Sie nach Hause zu begleiten.", sagte Namura überschwänglich und verbeugt sich gespielt vor ihr. Hiyori erwiedert das Ganze mit einem leichten Knicks. "Vielen Dank für Ihren Geleitschutz Herr Namura.", bedankte Sie sich ebenso gespielt wie er, bevor sie beide in Gelächter aus brachen.
 

"Ach sei doch nicht so förmlich, nenn mich ruhig Hitomi.", schlug er ihr vor.

"Na dann nennst du mich aber auch Hiyori.", lautete ihre Antwort, bevor er sich lachend zum Gehen wandte.
 

"Bis Morgen dann, Hiyori" , er winkte ihr zum Abschied noch zu bevor er verschwand.
 

"Hey!", meldete sich dann ihr persönlicher Gott zu Wort, der das Ganze mit lila grünen Neidpickeln beobachtet hatte, "Und was ist mit MEINEM Geleitschutz?"
 

Yukine, neben ihm verdrehte die Augen und Hiyori seuftste, während sie ihre Haustür einen Spalt öffnete.

"Das war doch nur Spaß, Yato.", sie trat in ihr Elternhaus und streifte sich ihre Schuhe ab, "Und außerdem habe ich deinen und Yukines Geleitschutz doch beinahe jeden Tag.", sanft lächelte sie die Beiden an.
 

"Ich werde jetzt erstenmal mit meinen Eltern essen.", erklärte sie ihnen, "Sehen wir uns nachher?"
 

Yato nickte stumm, während Yukine ein freudiges "Ja!", aus stieß, bevor die Haustür sich vor ihrer beider Nasen schloss.
 


 

                         - * -
 

Bishamons Augenlider flackerten.
 

"K-kazuma?", fragte sie zaghaft in die Dunkelheit des Raumes.
 

Sofort reagierte das Shinki, neben ihr und zog sie in einer mehr oder weniger sanften Umarmung an sich.
 

"Viina, du bist endlich wach. Wir haben uns alle solche Sorgen gemacht."
 

Glücklich umschloss er seine Meisterin. Ebenso glücklich und geborgen erwiedert sie die Umarmung. Sanft schmiegt sie sich an ihn. An diesen Mann, der ihr über so viele Jahrhunderte nicht von der Seite gewichen und immer ein Auge auf sie gehabt hatte.
 

Sie konnte in diesem Augenblick gar nicht anders als ihm ein unzusammenhängendes "Danke", entgegen zu werfen.
 

Kazuma brauchte allerdings keine erklärenden Worte um zu verstehen. Er Strich ihr sanft über den Kopf, als er die Worte aus sprach, die Bishamon sonst immer ihren Shinkis sagte, wenn sie in ihre Familie aufgenommen wurden.
 

"Willkommen zuhause."
 


 

                          - * -
 

Es verging ein wenig Zeit, in der Hiyori ihren netten Mitschüler immer besser kennen lernte.
 

Hitomi begleitete sie beinahe jeden Tag auf ihrem Heimweg und in den Pausen verbrachten sie gemeinsam Zeit mit Ami, Yama und Kota.
 

Hiyori schien nun doch endlich in der Menschenwelt angekommen zu sein, so schien es. Und Yato zerbrach sich stätig den Kopf darüber. Natürlich kam Hiyori sie noch regelmäßig besuchen, um mit Yukine zu lernen, doch es gefiel Yato einfach nicht wie dieser dreckige Typ sie umgarnte, als würde sie bereits ihm gehören.
 

           

Doch sie war sein!
 

Sie wusste es bloß nicht...
 

"Hiyori gehört mir, du Penner!", schrie er, als er aus seinem Schlaf auf wachte, was ihm einen Seitenblick von Yukine einbrachte, der gerade seine von Hiyori aufgegeben Hausaufgaben erledigte.
 

Er hatte geträumt...
 

"Nein, sie gehört dir nicht, Yato", kommentierte sein Shinki das Ganze etwas gelangweilt, kicherte sich jedoch ins Fäustchen, als Yato sich beleidigt von ihm weg drehte.

"Ach halt doch die Klappe Yukine!"
 


 


 


 


 


 

Es war bereits spät am Abend als Hiyori mit ihren Freunden aus dem Kino kam. Lachend liefen sie die Straßen entlang, die nur durch die Laternen beleuchtet wurden. Der Mond schien sich an diesem Abend wohl lieber hinter den Wolken verkriechen zu wollen.
 

Hiyori hielt kurz inne, als sie das ungute Gefühl beschlich beschattet zu werden. Sie drehte sich um und da nahm sie es wahr.
 

Dieser Duft....
 

Verfolgte er sie etwa schonwieder?
 

"Hiyori, wo bleibst du denn?"
 

"Komme schon!"
 


 


 


 

Vor ihrer Haustür verabschiedete sie sich von Ami, Yama, Kota und Hitomi.
 

"Tschüß! Es war schön mit euch!", rief sie ihnen noch hinterher, bevor sie ins Haus ging.

Ihre Eltern schienen schon zu schlafen. War es tatsächlich schon so spät?
 

Schnell huschte sie in ihr Zimmer um ihre Sachen ab zu stellen. Eigentlich wollte sie dann direkt unter die Dusche, doch sie stockte, als sie eine Bewegung vor ihrem Zimmerfenster wahr nahm.
 

Wütend stapfte sie zu diesem und öffnete es gewaltsam.
 

Da war er wieder, dieser Duft. Sein Duft, den sie überall erkennen würde.
 

"Wieso verfolgt du mich, Yato?", rief sie in die Nacht hinaus, als der Gott plötzlich vor ihr erschien.
 

Er saß auf einem Ast des Baumes, der vor ihrem Zimmer in die Höhe wuchs, hatte ein Bein angewinkelt und seinen Arm darauf abgelegt.
 

"Soetwas nennt man Göttlichen Schutz.", grummelte der Blauäugige beleidigt, während eben diese blauen Augen durch die finstere Nacht huschten, bis sie schließlich bei dem Objekt ihrer Begierde, Hiyori, stehen blieben und sie eingehend musterten.
 

"Ich finde das grenzt schon an Stalking.", verteidigte Hiyori ihren Standpunkt.
 

"Irgendwer muss dich ja vor diesem Hitomi- Typen beschützen.", erklärte er, weiterhin grummelnd, während er sich von seinem Ast durch Hiyoris Fenster schwang und direkt vor ihr auf seinen beiden Füßen landete.
 

"Was genau stört dich denn so sehr an ihm?", wollte das Mädchen wissen und funkelte ihn wütend an. Dabei bemerkte sie nicht wie nahe sie sich bereits waren.
 

"Er gefällt mir einfach nicht.", spuckte Yato die Wort mit einem Knurren aus tiefster Kehle aus.
 

"Wenn es um diesen Dating Quatsch geht-", setzte Hiyori an und versuchte dabei in seinen Seelenspiegeln nach einer Antwort zu suchen. Doch sie endete diesen Satz nicht, sondern setzte stattdessen zu einem Neuen an. "Wieso sollte dich das überhaupt kümmern?"
 

Nun war ihre Stimme ebenfalls um ein paar Oktaven tiefer gerutscht.
 

Yato gab ihr keine Antwort. Sie standen einfach voreinander, ihre Nasenspitzen sich fast berührend. Der Gott durchbohrt sie mit seinen besorgten, eisblauen Augen und nur das Atmen der Beiden erfüllte den Raum.
 

Plötzlich griff Yato nach dem Gesicht des Mädchens. Vor schreck wich sie stolpernd zurück, was dazu führte, dass sie nun mit dem Rücken gegen ihren Kleiderschrank stand.

Yato hatte sich davon nicht abbringen lassen und war ihr hinterher gerutscht. Er hielt ihr Gesicht weiterhin fest in seinen Händen. Ein leichter Rotschimmer legte sich auf seine Wangen, als er seine Augen schloss und seine Stirn an ihre legte.
 

"Eh?", machte Hiyori, "Yato, was soll denn das?"
 

Er tat jedoch nichts weiter. Er genoss einfach das Gefühl sie so nahe bei sich zu haben, ihre Stirn an seiner, ihr Gesicht in seinen Händen und ihr Rosiger Duft, der ihn umhüllte.
 

Vielleichtvwar es in diesem Moment als er es realisierte, vielleicht hatte er es aber auch schon früher getan.
 

              Er war eifersüchtig.
 

   Er war tatsächlich eifersüchtig.
 

Er, der Gott Yato, war eifersüchtig auf einen Menschen, weil dieser etwas haben konnte, was er nicht durfte.

Seinen wertvollsten Schatz.
 

                           Hiyori.
 

Als sie bemerkte, dass er sich nicht bewegte, schien auch sie sich zu entspannen und schloss ebenfalls die Augen.
 

Wie gerne würde er sie jetzt zu sich ran ziehen, nur ein kleines Stück um ihre Lippen...
 

Doch er würde nie etwas tun, was sie nicht wollte. Er wollte nur, dass sie glücklich war. Er wollte Hiyori zum glücklichsten Mädchen der Welt machen.
 

"Yato Ich-", setzte sie an, doch er unterbrach sie mit seinen Worten. "Pass einfach auf dich auf, okay?"
 

Und mit diesen Worten stieß er sich von ihr ab. Hiyori konnte nur noch den Kühlen Windzug wahr nehmen, als der Gott wieder aus dem Fenster, in die Nacht, verschwand.
 

Schweigend griff Hiyori sich mit beiden Händen an ihre glühenden Wangen.
 

Was sollte das denn eben?
 


 

                           - * -
 

Yato hatte sich mehrmals in den letzten Wochen deprimiert zurück gezogen. Doch dies hielt ihn nicht davon ab Hiyori und diesen Typen weiterhin zu beschatten.
 

Sie Taten jedoch nichts weiter als sich mit ihren Freunden zu treffen oder gemeinsam nach Hause zu gehen, weswegen Yukine ihn einen Spinner genannt hatte, als er ihn bei einer seiner Stalking Aktionen erwischt hatte.
 

An diesem Tag hockte Yato wieder auf einem Baum, vor Hiyoris Schule und wartete nur darauf, dass die Schülerin sich mit diesem Hitomi blicken ließ.
 

Als sie mit ihren Freunden aus dem Schulgebäude traten, liefen diese voraus und Hiyori und Hitomi liefen etwas weiter hinten.
 

Kurz sah die Halbayakashi sich um, als würde sie etwas wahr nehmen, jedoch schien sie dies schnell wieder ab zu schreiben.
 

Und dann passierte etwas, womit Yato tatsächlich nicht gerechnet hätte. Hitomi legte ihr eine Hand um die Taille.
 

Und Hiyori ließ sich das auch noch gefallen!
 

Deprimiert sah der junge Gott der Schülerin und ihrer Begleitung hinterher, wie sie lachend den Weg entlang liefen, während der restliche Schnee auf den Gehwegen langsam aber sicher von der Sonne hinfort gespült wurde.
 

Yato stand einfach nur da. Unter einem großen Kirschbaum, der seine Knospen langsam entwickelte, so wie der Rest der Natur auch. Während alles erblühen und erstrahlen würde, fühlte Yato sich als würde irgendetwas in ihm sterben.
 

Er hatte es ja gewusst. Er hatte ja immer gewusst, dass Hiyori sich irgendwann verlieben würde und auch... Heiraten... Aber war es denn wirklich schon so weit? Konnte er denn nicht noch ein wenig länger in der Illusion leben, die er sich selbst erschaffen hatte? Eine, in der Hiyori für immer an seiner Seite bleiben würde, eine in welcher SIE seine Göttin war.
 

Seine blauen Augen schienen allen Lebensmut zu verlieren als Hiyori ihren Arm ebenfalls um den Jungen legte.
 

Ein Rascheln konnte er noch wage hinter ihm wahr nehmen. Als er seinen Kopf wandte, konnte er Yukine aus machen, der sich eben von dem Baum hatte fallen lassen, unter dem Yato gerade stand.
 

"Du hattest recht.", gab der blonde Junge zu, woraufhin sein Meister ihn neugierig an sah, "Der Typ gefällt mir nicht."

... Flourisch

Song: Crazy- From Ashes To New

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"Hallo, alle Beisammen!", rief Kazuma aus, als er an Kofukus kleinem Schrein an kam.

"Kazu!", rief Kofuku freudig aus und fiel ihm um den Hals, "Wie geht es Bisha?"
 

"Wesentlich besser, sie ist wach und munter.", freute er sich und blickte ein Mal in die Runde, "Da ihr alle so schön versammelt seid, kann ich euch ja fragen, ob ihr Hanami dieses Jahr bei uns verbringen möchtet?"
 

"Oh verdammt!", einfuhr es Hiyori und sie schlug erschrocken die Hände vor dem Mund zusammen, "Es tut mir leid, ich hatte total vergessen euch zu informieren.", erklärte sie etwas kleinlaut an ihre Freunde gewandt,"Ich werde Hanami dieses Jahr nicht mit euch verbringen können."
 

"Waaaas?!",kreischte Yato fassungslos drauf los, "Aber du warst doch Diejenige, die uns mit der Nymphomanin überhaupt zusammen geführt hat!", beschwerte er sich, bevor er mit seiner Schimpftirade fort fuhr, "Das liegt doch wieder an diesem Hitomi- Typen!"
 

Beleidigt verschränkte der Gott die Hände vor der Brust und wandte den Blick gekränkt vom Geschehen ab.
 

"Weißt du, Kazu, Hiyo-rin hat nämlich einen Freund!", klärte Kafuku ihren Besucher auf und fasste sich dabei entzückt an die Wangen.
 

Sofort reagierte das Mädchen. "Hab ich gar nicht!", rief sie mit Hochrotem Kopf aus.
 

"Ach ja, das sah gestern aber noch ganz anders aus.", grummelte der beleidigte Gott vor sich hin.

Der arme Kazuma konnte gar nicht anders, als dem Geschehen zu folgen und einen nach dem Anderen dabei an zu sehen.
 

"Hast du mich etwa schonwieder verfolgt, Yato?", schrie Hiyori auf.
 

"Naja ganz Unrecht hat er nicht, Hiyori.", mischte sich nun auch Yukine mit ein, der ebenso beleidigt drein sah, wie sein Meister.
 

"Yukine-kun, du etwa auch?", fragte sie fassungslos, bevor sie wütend auf stand und zum Ausgang stapfte.
 

"Ich habe wirklich genug von euch Miesepetern!" , rief sie aus,"Ich lass mir doch meine Vorfreude nicht von euch verderben."
 

Als sie im Türrahmen stand ballte sie ihre Hände zu Fäusten, "Und selbst wenn er mein Freund wäre...", ihre Stimme bebte nun, als sie sich wieder zu der Gruppe übernatürlicher Wesen umdrehte, "... WAS GEHT EUCH DAS AN?!"
 

Yukine seufzte traurig, als er seiner Freundin hinterher sah. Yato sah nun schuld bewusst aus den Augenwinkeln auf sein liebstes Menschenmädchen und Daikoku, Kofuku und Kazuma wussten nicht wie sie auf das Ganze reagieren sollten.
 

Kazuma verabschiedete sich genauso schnell, wie er gekommen war, Daikoku wollte ganz plötzlich das Haus putzen und Yukine verzog sich schweigend in die obere Etage.
 

Also blieben eine nachdenkliche Kofuku und ein trauriger Yato zurück.
 

"Merkwürdig ist das schon.", überlegte die pink haarige laut, "Immerhin habe ich eure Plaketten auf dem Kamuhakari zusammen gebunden..."
 

"Du hast WAS?!", kreischt ihr Gegenüber nun laut auf.

Resigniert ließ er seinen Kopf mit einem lauten Knall auf die Tischplatte sinken, während er immer wieder "Das ist nicht gut, das ist gar nicht gut.", murmelte.
 

"Sie scheint wirklich Interesse an diesem Typen zu zeigen, dabei habe ich mir solche Mühe mit euch gegeben.", schmollte die Armutsgöttin, während Yato tief traurig drein blickte, den Kopf weiterhin auf dem Tisch liegend.
 

"Was hast du erwartet, wenn das pure Chaos unsere Schicksalsfäden verflochten hat?", jammerte Yato vor sich hin.
 

"Ich bin doch nicht das pure Chaos!", protestierte Kofuku.

"Bist du wohl!", schrie Yato zurück, der sich nun von seiner heißgelibten Tischplatte getrennt hatte. Aufrecht stand er Kofuku gegenüber und funkelte sie an,bevor er wieder kraftlos zusammen sank.
 

"Du liebst sie, habe ich nicht recht?", fragte sie schließlich einfühlsam und beäugte ihn mitfühlend aus ihren pinken Seelenspiegeln.
 

Yato zuckte jedoch nur mit den Schultern, während seine Stirn wieder den Weg zum Holz des Tisches fand. "Selbst wenn ist es doch aussichtslos.", machte er ihr seinen Standpunkt klar, "Diese Liebe darf nicht erwiedert werden. Sie darf einfach nicht zu sehr auf unsere Seite übergehen, verstehst du das Kofuku?"

Als er dies fragte, brach seine Stimme am Ende und er musste sich zusammen reißen nicht auf der Stelle Tränen zu vergießen.
 

"Oh", einfuhr es der Armutsgöttin als sie verstanden hatte.
 

Selbst wenn Hiyori Yatos Liebe erwidern würde, wäre diese Hoffnungslos.
 

Sie würde altern, während Yato für immer jung bleiben würde. Sie würde irgendwann sterben, während Yato ewig leben würde. Zu einem Shinki könnte er sie niemals machen, wenn er wollte, dass sie ihre alten Erinnerungen beibehielt. Würde er dies dennoch tun und sie könnte sich nichteinmal daran erinnern Yato einmal gekannt zu haben, würde ihm das sicher unendlichen Schmerz zufügen.
 

Also egal wie das Ganze aus ging, es schien aussichtslos.
 

"Tut mir leid, Yatti", nuschelnde Kofuku schließlich in ihre Hände, die sie sich vor den Mund gehalten hatte, "Das habe ich nicht bedacht."
 

                           - * -
 

Hiyori saß mit ihren menschlichen Freunden auf einer Picknickdecke, unter einem der Sakura Bäume, die um diese Jahreszeit begannen zu blühen.
 

Hitomi hatte es sich neben dem Mädchen bequem gemacht. Gemeinsam saßen sie an einen der Bäume gelehnt und beobachteten ihre Freunde, wie sie sich gegenseitig neckten und sich mit Weintrauben bewarfen.
 

Ein wenig abwesend wirkte Hiyori jedoch, als sie den rosanen Blättern zu sah, wie sie durch den Wind hinfort getragen wurden. Ein paar machten sich auf eine längere Reise gefasst als andere, manche landeten frühzeitig und andere wurden gar nicht erst von ihren Blüten gerissen.
 

"Ist alles in Ordnung, Hiyori?", wollte ihr Nebenmann von ihr wissen. Dabei sah er sie aus seinen beiden Smaragden besorgt an. Er spürte, dass das Mädchen etwas bedrückte.
 

"Ach, es ist nichts.",versuchte die Schülerin ab zu winken,"Ich habe mich bloß mit ein paar Freunden gestritten mit denen ich sonst Hanami verbracht hätte."
 

Traurig richtete sich der Blick des Mädchens in die Ferne.

"Hast du Angst, dass sie böse auf dich sind?", versuchte der Junge zu ihr durch zu dringen. Hastig schüttelte Hiyori den Kopf. "Ich habe keine Angst, ich weiß es!"
 

Verzweifelt sah sie ihm in die Augen. Ihre Verzweiflung schwand jedoch, als sie die kleinen, niedlichen Grübchen in seinem Gesicht aus machen konnte, die sich immer zeigten, wenn er lachte.
 

"Einem so hübschen Mädchen wie dir kann man doch gar nicht lange böse sein.", redete er auf sie ein, während er eine ihrer, hilflos im Wind herum wehenden, Haarsträhnen nahm und sie hinter ihr Ohr steckte.
 

"D- du findest mich hübsch?", stammelte sie verlegen, während er seinen Blick nicht von ihr abwenden konnte.
 

Seine Hand ruhte immer noch an der Stelle, an welcher er die Haarsträhne verstaut hatte. Zaghaft näherte Hitomi sich mit seinem Gesicht dem ihren.
 

Hiyori wich nicht aus, als seine Lippen ihre zaghaft berührten.
 

Sie konnte nicht sagen, dass es sich schlecht an fühlte, es fühlte sich für sie aber dennoch nicht vollkommen richtig an. Es war als würde ihr irgendetwas verbieten diesen Weg ein zu schlagen. Als wäre da dieser eine, kleine Hintergedanken, der ihr aus irgendeinem Grund Verbot mit Hitomi glücklich zu werden.
 

          War es wegen Yato?
 

Sie wusste, dass sie diesen Gott liebte aber hatte soetwas denn überhaupt eine Zukunft?
 

Sie konnte in diesem Moment spüren, wie Hitomi sich wieder langsam von ihr entfernte, als sie nicht reagierte, doch sie griff ihm in den Nacken und erwiedert den Kuss ebenso zaghaft, wie er ihn begonnen hatte.
 

Sie wollte nicht, dass das hier endete. Es fühlte sich zwar an als würde etwas fehlen, aber dennoch konnte Hiyori nicht bestreiten, dass das was sie hier tat sich nicht gut an fühlte.
 

Und wieso sollte sie die Chance auf ihr Glück verspielen, sollte diese auch noch so gering sein.
 


 

-* -
 


 

Yato war mit den Anderen mit gegangen als sie beschlossen hatten Hanami bei Bishamon und ihren Shinkis zu feiern.
 

Allerdings tat er den ganzen Abend nichts anderes als sich zu besaufen.
 

"Meeeeehr!", lallte er mit roten Wangen, während er seine Sake Flasche hob.

"Hättest du nicht bereits genug?", brummte Yukine mit einem Blick auf seinen Meister.

"Stoßen wir an, Yatogami!", lallte die Kriegesgöttin ebenso angetrunken wie ihr ehemaliger Rivale.

"Viina, ich glaube nicht, dass zu viel Alkohol im Moment so gut für dich ist.", versuchte ihr Wegweiser sie zur Besinnung zu bringen, doch sie hörte ihn nicht.
 

Stattdessen griffen beide Götter sich eine neue Flasche und ließen diese aneinander klingen. "Stößchen fürs Möschen.", lautete Yatos Trunkspruch, als das Glas gegeneinander klirrte. Dann schien er allerdings etwas Verwirrt und hängte noch ein "... Oder so", hinten dran, während er sich verlegen am Kopf kratzte.
 

Bevor er die Flasche jedoch ansetzen konnte, wurde er von seinem Shinki am Kragen gepackt.

"So Tschüss Leute!, rief Yukine aus," Wir müssen nach Hause, Yato hatte genug für heute! "
 

" Gar nicht waaahr! ", rebelliert der Gott, der nichteinmal mehr alleine Stehen konnte und von Yukine gestützt werden musste.
 

Irgendwie schafften sie es jedoch zu kofukus Haus zu gelangen.
 

"So Yato, jetzt legst du dich hin und morgen sieht die Welt schon anders aus.", verlangte Yukine und führte ihn  die Treppen nach oben.
 

Der Gott wehrte sich jedoch plötzlich. "Nein, lass mich. Ich muss zu Hiyori!"
 

"Nein, musst du nicht, weißt du überhaupt wie spät es ist?", protestierte sein Shinki und zog an dem Arm des Gottes, damit er weiter lief.
 

Nun guckte dieser ihn aber neugierig an. "Nee weissischnich.", nuschelte er kaum verständlich, "Wieschbäd issesdeen?"
 

"Spät.", antwortete Yukine knapp und schaffte es gerade so Yato in sein Bett zu zerren.
 

Gerade als er ihn zu gedeckt hatte, schreckte der Schwarzhaarige wieder hoch und schlug die Decke weg.
 

"Ich muss zu Hiyori!"
 

"Nein musst du nicht!", erwiedert Yukine nun etwas lauter und versuchte seinen Oberkörper zurück ins Bett zu drücken.
 

"Ich will aber!", lautete Yatos letzte Aussage, bevor er sich einfach davon teleportierte.
 

Erschöpft ließ Yukine sich nach hinten fallen. "Na toll."
 


 


 

"Hiyori!", rief Yato laut, während er in ihrem Vorgarten herum irrte. "Hiyooooriiiii, Hiiiyooooriiiiiii!"
 

"Was ist denn los Yato?", wollte die Halbayakashi in einem gesenktem Tonfall wissen, während sie das Fenster auf geschlagen hatte. Sie wollte nicht, dass ihre Eltern von dieser Konversation Wind bekamen.
 

Eisblaue Augen leuchteten vor Freude in der Dunkelheit auf, bevor Yato den Baum hoch geklettert kam und von einem Ast aus in Hiyoris Zimmer sprang.
 

"Hiyori!", rief er aus und stürzte sich auf das Mädchen, "Ich hab dich endlich gefunden, bin ich froh!", rief er aus.
 

"Wovon redest du, du weißt doch ganz genau wo ich wohne.", versuchte sie dem Gott klar zu machen, bis sie den Alkoholgeruch wahr nahm.
 

"Ich muss dir" - Hicks- "nämlich was ganz wichtiges sagen", hauchte Yato, während er seinen Kopf auf Hiyoris Schulter legte und Sein Gesicht an ihrem Hals vergrub.
 

"Yato, du bist betrunken.", wies sie ihn darauf hin. "Ischweis.", lautete die genuschelte Antwort an ihrem Hals, was dem Mädchen einen kribbelnden Schauer über den Rücken jagte.
 

"Du bist mir nämlich ganz doll wichtig, weißt du, Hiyori.", sprach er wieder, so nah an ihrer Haut, dass sie seine Lippen auf dieser spüren konnte.
 

"Du mir doch auch, Yato.", erwiederte sie und hielt in einfach fest, während er sich weiter an sie kuschelte.
 

Ein leichter Rotschimmer machte sich auf ihren Wangen sichtbar als er dies tat. "Verspricht mir, dass du mich nicht vergisst.",verlangte er abermals von ihr.
 

"Ach, Yato das habe ich doch schon so oft-"

"Versprich es mir!", verlangte er mit glühenden Wangen, während er sie ganz dicht bei sich spüren wollte.
 

Seufzend gab die Schülerin nach, als sie ihm mit einer Hand durch sein Haar Strich. "Ich verspreche es.", flüsterte sie an seinem Kopf.
 

"Das ist... Gut.", gab er noch von sich, bevor Hiyori spürte wie sein Körper schwer wurde und seine Atmung gleichmäßiger.
 

Er war an ihrer Schulter eingeschlafen.
 

"Ach dieser Idiot.", sagte Hiyori mehr zu sich selbst, als sie versuchte ihren Gott so sanft wie möglich auf dem Boden ab zu legen. Sie stopfte ihm noch ein Kissen unter den Kopf, bevor sie sich selbst in ihr Bett legte.
 

So ein riesen Idiot.

... Wilt

Song: Jason Walker- I hope you found it now

________________________________________
 

Hiyori wurde an diesem Morgen von einem unaufhörlichen Klingeln geweckt.
 

Yato, der weiterhin auf dem Boden lag, schreckte nuschelnd und sabbernd hoch.
 

"Liefergott Yato, zu Ihren Diensten", meldete er sich am Telefon, während Hiyori sich auf die andere Seite drehte und ihn aus müden Augen beobachtete.
 

"Aha", hörte sie den Gott zur Bestätigung sagen, nachdem jemand an der anderen Leitung ihm etwas erzählt hatte. "Verstanden.", gab er dann von sich bevor er auflegte.
 

"Was ist los?", wollte Hiyori verschlafen wissen, was den Gott dazu brachte zu einer Salzsäule zu erstarren.
 

Er war hier. Bei Hiyori. Verdammt, was hatte er sich nur dabei gedacht ihr stockbesoffen einen Besuch ab zu statten? Traurig sah er aus dem Fenster. Er wollte es ihr immer noch nicht verzeihen, dass sie Hanami nicht mit ihm hatte verbringen wollen.
 

"Schlaf weiter", riet er dem Mädchen nur, ohne sich zu ihr zum zu drehen, "Ich hole Yukine. Wir haben einen Job."
 

"W- warte!", rief Hiyori aus, sprang fest entschlossen aus ihrem Bett und hielt sich an ihm fest, als er gerade im Begriff war sich fort zu teleportieren.
 

Mit einem lauten Plumps landeten sie schließlich neben dem schlafenden Yukine.
 

Nunja, zumindest hatte er bist zu dem Zeitpunkt geschlafen als die Beiden polternd seine wohl verdiente Ruhe unterbrachen.
 

"Aua!" schrie der Schwarzhaarige auf, als die Halbayakashi mit ihrem Hinterteil auf seinem Rücken landete.

Und Yukine entwich bloß ein Tonloses "Uff" als das Gewicht der Beiden ihm die Luft aus den Lungen presste. "Sagt mal spinnt ihr eigentlich?", beschwerte der Junge sich, weiterhin halb verschlafen, während Hiyori langsam von Yatos Rücken herab stieg und der Gott sich von seinem Shinki hinunter rollte. Nun lag er mit dem Rücken auf dem Holzboden, alle viere von sich gestreckt und beobachtete sein Mädchen dabei, wie sie sich auf rappelte.
 

Seine Gedanken stockte, als er dies tat. Nicht etwa, weil er Hiyori in seinem Kopf bereits als sein bezeichnet hatte, nein dies schien er schon so oft getan zu haben. Es war, weil ihm etwas pinkes, flauschiges direkt ins Gesicht ragte.
 

"Waaahh!" machte er als die Spitze von Hiyoris Schwanz seine Nase striff.

"w was ist denn?", stammelte das Mädchen perplex und sah ihre Jungs fragend an. Yukine schien letztendlich eine Antwort für sie parat zu haben. "Hiyori hat ja einen Schwaz?!", kreischt er drauf los. "Achja?", fragte sie und drehte sich einmal um ihre eigene Achse, um das Verbindungsstuck ihrer Seele genauer betrachten zu können.
 

Es sah schlimmer aus, als sie es in Erinnerung hatte. Jedoch verspürte sie im Moment keinen Schmerz.
 

"Ach ja!", rief sie freudig aus, als sie dies bemerkte und begann nun sich ununterbrochen im Kreis zu drehen, bis sie ihr Gleichgewicht verlor und erneut auf den Gott fiel.

"Au! ", schrie dieser erneut aus.
 

Yukine schien sich gar nicht weiter darum zu sorgen und kam zum eigentlichen Thema zurück "Also wieso habt ihr beide beschlossen meinen wohl verdienten Schlaf zu stören?"
 

Erschöpft hob Yato einen Arm, Hiyori immer noch auf ihm Hockend. Schmerz erfüllt und mit kratziger Stimme verkündete er seinem Shinki: "Wir haben einen Job"
 

                             ~×~
 

"Hier soll es sein?", fragte Yukine, als er sich in dem dunklen Raum, in dem sie gelandet waren, um sah. Alle Vorhänge waren zu gezogen und ein einziges, leises Wimmern war aus einer Ecke zu vernehmen.
 

"Hallo?", rief Yato aus, da er die Richtungaus der das Wimmern kam nicht ganz orten konnte.
 

"Ich bin hier drüben.", Sagte eine weinerliche Stimme schließlich "Wo denn?", fragte Yukine und sah sich suchend um. Sie wanderten eine Weile durch die Dunkelheit des kleinen Raumes bis Hiyori schließlich gegen etwas stieß "Aua!" , rief die Stimme von vorhin aus, als es kurz polterte.
 

Yukine hatte indessen den Lichtschalter gefunden und das Licht an geknipst.
 

Sie mussten sich etwas außerhalb der Stadt befinden, in einem kleinen Häuschen. Vor ihnen saß eine junge Frau neben ihrem Bett. Sie hatte sich eine Decke um ihren Körper geschlungen und über ihren Kopf gelegt. Die Arme hatte sie um ihre Beine geschlungen und als der junge Shinki das Licht an machte, schrie sie kurz auf.
 

"Ah! MACH DAS WIEDER AUS, SONST KOMMT SIE!", rief sie panisch aus und versteckte ihr Gesicht unter der Bettdecke.
 

Hiyori, die sich inzwischen wieder aufgerichtet hatte fragte "Wer ist sie?"
 

"SIE!", rief die Frau aus, "Das dämonische Mädchen"
 

                       - * -
 

"Ich hatte vor kurzem eine Totgeburt. Es wäre zwar mein drittes Kind gewesen, aber dennoch hat es mich tief getroffen", erzählte die junge Dame bebend, während sie den anderen dreien gegenüber saß. Sie hatte ein wenig Licht gemacht und ihnen Tee ein gegossen. Die Vorhänge blieben jedoch verschlossen.

"Noch dazu kommt, dass mein Mann mich und die Jungs verlassen hat, nachdem ich unser totes Kind ausstoßen musste."

Nun begann sie zu schluchzen, "Sie wäre unser erstes Mädchen gewesen."

Sie hielt sich eine Hand vor ihre zitternden Lippen, während Hiyori zu ihr hinüber huschte und sie in den Arm nahm, "I-ich glaube der Dämon, der mich heim sucht ist sie. Es ist mein kleines Mädchen."
 

"Und was genau lässt sie das denken?, fragte Yato mehr oder minder kalt, während er sich neugierig nach vorne lehnte und die jungen Mutter mit seinen eisblauen Augen so eindringlich an sah, dass sie direkt erstarrte.

" W-Was seid ihr? ", fragte sie dann, als ihr schließlich auf gefallen war wie unnatürlich seine Augen leuchteten. Und das Mädchen, welches sie gerade in den Armen hielt hatte eine Art Katzenschwanz besaß , der wie wild hin und her zuckte vor Aufregung.
 

"Wir wollen helfen.", sagte Yukine sanft und seine Sanddornfarbenen Augen schienen der Frau mehr Wärme und Mitgefühl zu zeigen als die seines Meisters.
 

"Also?", fragte Yato erneut, "Was lässt sie so denken?"
 

Kurz herrschte allgemeines Schweigen, während die Frau ihre drei Gäste der Reihe nach an sah und diese auf eine Antwort von ihr warteten.
 

Die Uhr, an der Wand tickte und die Miene der Mutter verdunkelte sich augenblicklich.

"Sie fragt ob ich ihre Mama sei."
 

                              - * -
 

"Sie kommt in der Nacht."
 

                       - +-
 

Tick

Tack

Tick

Tack
 

Der Zeiger der Uhr Schritt voran während Yato Hiyori und Yukine auf dem Dach des kleinen Hauses saßen in dem ihre Auftraggeberin wohnte.
 

Eine Weile lang passierte nicht und sie saßen nur stumm nebeneinander. Yukine gefiel es nicht, dass Hiyori unbedingt darauf bestanden hatte mit zu kommen. Wer wusste schon womit sie es hier zu tun hatten? Und nach allem, was er Hiyori angetanhatte, ja sie fast an den Rande des Todes getrieben hatte, wollte er sie nicht einer solchen Situation aus setzen. Es gefiel ihm allerdings, dass sie nun wieder Zeit mit ihnen verbrachte.

Seit es diesen Typen in ihrer Schule gab ließ sie sich kaum noch bei Yato und Yukine blicken und das machte dem Blonden Angst. Sie war eine seiner wenigen Freunde, seine beste Freundin und er wollte sie auf keinen Fall verlieren.
 

Yato erging es da nicht anders. Er hätte Hiyori gerne zuhause gelassen, um sie nicht noch mehr Gefahren aus zu setzen. Es missfiel ihm außerdem dass sie in ihrer geschundenen Ayakashi Form hier neben ihnen hockte. Verwundbar, verletzlich. Allerdings konnte er auf der anderen Seite nicht den einen Gedanken daran ertragen, dass sie den letzten Abend mit IHM verbracht hatte, mit diesem Hitomi.
 

Irgendetwas störte die beiden Jungs an diesem Typen. Es lag nicht allein and er Tatsache dass er ihnen Hiyori nahm. Sie konnten nur noch nicht ganz mit dem Finger darauf zeigen.
 

Gott und Shinki bräuchten nur einen Blick zu tauschen und jeder wusste, was der Andere dachte. Dieses Mädchen war ihnen zu kostbar, war für sie so wertvoll dass sie nicht daran denken wollten sie zu verlieren.
 

"D-da vorne hat sich etwas bewegt.", riss besagtes Mädchen ihre übernatürlichen Begleiter aus ihren unruhen Gedanken.

Gemeinsam wagten sie einen Blick in die Dunkelheit.

Es tummelten sich bereits mehrere Ayakashi unter den sperrlichen Lichtern, welche die Straßenlaternen hergaben.

Doch eines schien den dreien ganz besonders ins Auge zu fallen.
 

Es kam aus dem Wasser.
 

Eine Art Fischayakashi. Lang, mit Flosse und einem Puppenähnlichem Kopf.
 

Yatos Azur blaue Augen, die die Dunkelheit mit ihrer Intensität durchstachen, weiteten sich bei dem Anblick.

Auch Hiyori schien wie erstarrt. Nur Yukine sah zwischen dem Ding und seinen beiden Freunden aufgeregt hin und her. "w-was ist los?", fragte er verdattert, als der Dämon sich schwebend dem Haus näherte.
 

"Hiiro...", flüsterte Yato kaum hörbar, immer noch auf das Wesen starrende, während Hiyori Yukine schließlich eine klare Antwort auf seine Frage gab:"Das ist Nora!"
 

                          - * -
 

"Bist du meine Mama!?", erklang der finstere Ruf des Ayakashi.

Die junge Frau verkroch sich vor Angst unter ihrem Bett, während Yato aktiv werden wollte.

"Komm Sekki!", rief er entschlossen aus. Doch sowohl Hiyori als auch sein Shinki konnten hören, dass er dies nicht aus voller Inbrunst sagte wie sonst immer.
 

Er schien zu zweifeln.
 

"W-was?", rief Sekki aus als Yato vom Hausdach sprang, "Wenn das tatsächlich Nora ist, willst du sie wirklich töten?"
 

"Von wollen kann hier nicht die Rede sein.", er schlich dem Ayakashi hinterher, in das Haus, "Der Zauber des Koto no ha ist aufgehoben worden. Sowohl bei dir als auch bei ihr.", seine Stimme wurde direkt düster, wie die Schatten, in die er nun hinein schritt, als er weiter sprach, "Solange wie sie unter dem Namen stand, den Vater ihr mit diesem verliehen hat bezweifle ich, dass wir sie auf eine andere Weise retten können."
 

Hiyori Rang nicht mit sich, als ihre Jungs auf das Ayakashi Mädchen zu sprangen. Sie hatte für sich einen Entschluss gefasst. Ihr Katzenschwanz, die Verbindungsschnur zwischen ihrem Körper und ihrer Seele, welcher noch immer sehr mitgenommen aus sah, zuckte aufgeregt hin und her. Warscheinlich würde er nie wieder so aussehen wie er es am Anfang ihrer Begegnung mit Yato getan hatte. Rein und unschdig. Nein, er würde nun gezeichnet sein, wenn er sich nicht sogar noch mehr verändern würde. Ein Zeichen dafür, dass sie der Welt der Götter bereits viel zu nahe gekommen war.
 

Doch dies störte sie nicht im geringsten, als sie Anlauf nahm und sich zwischen Yato und Nora stellte. Die Arme zu beiden Seiten aus gestreckt und ihr Gesicht dem dämonischen Mädchen zu gewandt.
 

"Hiyori, was tust du denn da?!", wollte der Gott entsetzt wissen und hielt soeben in allem inne was er eben im Begriff war zu tun.
 

Nora schien sich durch den Krach, hinter ihr um zu drehen und schien nun Hiyori in ihr Blickfeld gefasst zu haben.

"Vater hat mich verraten.", erklang ihre markerschütternde Stimme, "Habe ich eine Mama?", Hiyori, die weiterhin mit ausgestreckten Armen vor ihr stand, glaubte nun Tränen in ihren großen Augen erkennen zu können, "Bist du meine Mama?"

Sie streckte ihre Arme dem Mädchen entgegen und Hiyori tat es ihr gleich.
 

"Es wird alles gut.", versuchte sie auf den Ayakashi ein zu reden, als sie sich beide zu einer Umarmung umschlossen. Hiyori erinnerte das Ganze unweigerlich an die Szenerie auf dem Dach, als sie versucht hatte ihr Hoffnung zu schenken, sie in einer mütterlichen Umarmung geborgen gewusst hatte. Und so bildeten sich auch in ihren Augen Tränen. "Es ist alles gut Nora.", flüsterte sie nun.
 

"Hiyori bekommt Yasumi!", rief Sekki ängstlich aus, in voller Erwartung, dass sein Meister nun endlich etwas unternehmen sollte.
 

Yato kniff die Augen zusammen. Er würde Nora nun ein zweites mal verlieren." Es tut mir so leid, Hiiro", flüsterte er bevor er mit Schmerzverzerrter Miene auf sie zu rannte, Sekki schwang und Das Ayakashi Mädchen durch Hiyori hindurch zerschnitt, wissend dass Yukine das Mädchen nicht zerschneiden würde solange sie beide es nicht wollten.
 

Hiyori indessen drückte den Ayakashi nocheinmal an sich und flüsterte erneut, "Es wird alles gut"

In dem Moment, als die Klinge Sekkis sie durchschnitt, fügte sie noch leise hinzu, "Denn jetzt bist du frei."
 

Frei von Schuld, frei von der Last, die Fujisaki ihr aufgebürdet hatte, frei von einem Leben in welchem sie nicht erfahren durfte was Liebe ist.
 

"Hiyori!", hörte sie die Stimmen ihrer Jungs nach ihr rufen. Sie fühlte sich auf einmal so schwach. Als sie ihre Hand hob, erkannte sie, dass beide ihre Arme bereits mit dunklen Flecken übersät waren, wenn sie nicht bereits komplett tiefblau gefärbt waren.
 

Sie konnte verschwommen sehen, wie Yato nach ihrer Hand griff. "Nicht-", wollte sie ihn mit schwacher Stimme warnen, er würde sich nur anstecken, doch aus ihrer Kehle kam nur ein Krächtzen.
 

Von Allem, was danach geschah, bekam sie nicht mehr viel mit. Sie konnte spüren, dass sie getragen wurde, sie konnte irgendwann auch Kofukus Stimme wahr nehmen und sie spürte das Wasser, das über ihre Haut gespült wurde, bevor ihre Seele auf eine kurze Reise ging und wieder in ihren Körper einkehrte.
 

                        - * -
 

Yukine musste Yato dabei ertappen, wie er erneut vor Hiyoris Fenster, auf dem Baum saß, und über sie wachte.
 

Er hatte sich mit der einen Seite an den Stamm gelehnt, ein Bein angewinkelt und seinen Arm darauf gelegt. Sein Kopf ruhte gegen der Rinde des Baumes und seine blauen Augen starrten regelrecht mit halb geschlossenen Liedern durch die Fensterscheibe vor ihm.
 

Yukine seufzte resignierend, bevor er selbst ebenfalls auf den Baum kletterte und sich neben ihn gesellte, die Beine vom Ast baumeln lassend.
 

Er schenkte Yato nur einen Seitenblick, bevor er ebenfalls durch das Fenster auf die schlafende Hiyori sah und schließlich selbst das Wort ergriff. "Du weißt, sie hasst twilight.", neckte der Junge ihn mit einem leichten Schmunzeln in der Stimme.
 

Doch selbst darauf gab der Gott keine Antwort, was Yukine erneut seufzen ließ. "Was wenn sie nicht mehr auf wacht?", fragte Yato plötzlich kleinlaut in die Stille hinein.
 

Es herrschte erneut kurz Stille, bevor Yato sich mit der Faust auf die Stirn schlug ujd dabei laut wimmerte. "Sie war wiedereinmal so leichtsinnig.", murmelte er in seine geschlossene Faust hinein.
 

Die beiden wurden jedoch plötzlich von einem Lichtschein abgelenkt, der durch Hiyoris Türspalt schien, der sich nun langsam öffnete.

Herein traten ihre Mutter und ein junger Mann.
 

Hitomi.
 

Yatos Miene verfinsterte sich, als er zu sah, wie der Junge ihr ein kleines Paket auf den Schreibtisch stellte und anschließend wieder von ihrer Mutter nach draußen begleitet wurde.
 

Wieso durfte er in ihr Zimmer, während sie schlafend, gar bewusstlos in diesem lag? Wieso durfte er ihr so nahe sein?

Yato fasste sich an die Brust, in der eigentlich ein Herz hätte schlagen sollen, wäre er ein Mensch gewesen.
 

Dennoch verspürte er ein unsagbares Stechen, jedes Mal, wenn er diesen Hitomi bei seiner Hiyori sah. Warum nur? War es nicht unmöglich für einen Gott einen Menschen so sehr zu lieben? So sehr, dass es schmerzte?
 

Plötzlich spürte er, wie ihm jemand in die Seite stieß. Verwundert blickte er auf und sah, wie Yukine ihm einen verschlossenen Thermosbecher entgegen hielt, mit welchem er ihn geschlagen hatte.
 

Nachdem Yato diesen entgegen genommen hatte, kramte Yukine aus dem kleinen Rucksack, den er mit sich auf den Baum gebracht hatte einen weiteren Becher für sich selbst.
 

"Kofuku war der Meinung, wenn du schon eine Nachtschicht einlegst sollte ich dir den hier wenigstens geben.", er deutete auf Yatos Becher, den der Gott weiterhin perplex in den Händen hielt.
 

Yukine setzte seinen eigenen Becher an und trank seinen heißen Kakao. Das sollte wohl bedeuten, dass er Yato Gesellschaft leistete.
 

Sanft lächelnd setzte letzterer sich wieder in seine ursprüngliche Position und began ebenfalls an seinem Becher zu nippen.
 

Als Yukine seinen Meister so von der Seite betrachtete, fiel ihm auf mit welchem Blick der ehemalige Magatsugott das Mädchen beobachtete. Nein, das war es nicht. Er beobachtete sie nicht. Er wachte über sie und sah sie dabei an als wäre sie das kostbarste Wesen auf der Welt.
 

Normalerweise würde das Shinki in solch einer Situation beginnen Yato damit auf zu ziehen, dass er ein perverse Stalker sei, doch er hielt sich so gut zurück, wie er konnte.
 

Er hatte es bemerkt. Er hatte es schon so oft bemerkt und dennoch schien er jetzt erst zu begreifen wie ernst dem Gott das Ganze war.
 

"Du liebst sie oder?", erkundigte Yukine sich ohne jegliche Emotionen, während er einfach weiter durch die Glasscheibe starrte, ohne überhaupt einen bestimmten Punkt zu fixieren.
 

Yato verschluckte sich nach diesen Worten beinahe an seinem Kaffee, bevor seine Wangen sich tiefrot färbten. "Wie kommst du darauf?", fragte er, heiser vom Husten. Er bemühte sich sichtlich jeglichem Blickkontakt mit Yukine aus zu weichen.
 

"Ich bin nicht blöd, Yato.", kommentierte das Hafuri, bevor wieder allgemeines Schweigen herrschte, welches dann schließlich doch wieder Von Yato durchbrochen wurde.

"Es tut weh, Yuki.", sagte er plötzlich, sich erneut an die Brust fassend.
 

Der Shinki, wusste zwar was er meinte, wusste aber nicht wie er darauf reagieren sollte.

Und so saßen sie einfach weiter schweigend nebeneinander und wachte über ihr Menschenmädchen, welches ihnen beiden mehr bedeutete, als ihr eigenes Leben.
 

Aber... Durften Götter denn überhaupt Menschen lieben?

... Pour

Am nächsten Morgen wachte Hiyori auf und streckte sich erstmal ausgiebig. Ihr gesamter Körper schmerzte. Sie hatte es wiedereinmal übertrieben. Als sie an sich herunter sah, besah sie ihre blassen Arme. Das Yasumi war verschwunden.

Schmerzlich dachte sie an Hiiro und fasste sich dabei an ihr Herz, dort wo diese hilflose Shinki für immer wohnen würde.
 

Seufzend richtete Hiyori sich auf und kam nicht umhin das kleine, gebundene Päckchen auf ihrem Tisch zu sehen. Wer hätte das denn da bin gestellt und vorallem wann?
 

'Für Hiyori von Hitomi', stand auf einem kleinen Zettel geschrieben. Neugierig öffnete sie es. Eine silberne Kette kam zum Vorschein an dessen Ende ein gläserne Anhänger baumelte. Es war eine dieser Ketten, in die eine Blüte hineingearbeitet wurde. In ihrem Falle, eine Kirschblüte.

Lächelnd legte die Brünette sich das Schmuckstück an und drehte si h, auf dem Weg zu ihrem Kleiderschrank, drei Mal im Kreis.
 

Dabei fiel ihr Blick auf die hervorgezogenen Vorhänge ihres Fensters. Ihr Lächeln schwand, als sie aus dem Fenster sah, ihr Blick wechselte in Besorgnis.
 

Dort, auf dem altbekannten Ast, lagen ihre beiden Wächter und schliefen. Ja, sie hatten tatsächlich wieder über sie gewacht. Seufzend zog Hiyori sich ihre Schuluniform über, schnappte sich ihre Tasche und machte sich auf den Weg.
 

Yato schreckte hoch. Wie spät war es, war Hiyori noch da?

Während er hoch schreckte, stieß er Yukine allerdi gs aus Versehen vom Baum, was den Blonden ebenfalls erwachen ließ. "Hey du ignorant er Vollidiot!", brüllte sein Hafuri ihn an.

Doch Yato hatte ganz andere Sorgen, denn Hiyoris Zimmer war leer.
 

"Hiyori ist weg.", sagte er bloß, als er vom Baum sprang und auf seinen Füßen landete. "Sie hat ja heute auch wieder Schule du Knalltüte", entgegnete seine Shinki ihm.

Doch Yato lief einfach los, Hände in den Taschen. Er musste sie finden. Er wollte sie nicht alleine mit diesem Hitomi wissen.
 

"Guten Morgen!", würde Hiyori von Smaragd Grünen Augen begrüßt, als sie am Schulgebäude an kam. "Wie ich sehe, scheint dir mein Geschenk zu gefallen.", sagte Hitomi mit einem Blick auf die Kirschblüten- Kette. "Ja, die ist wunderschön, hab vielen Dank!", rief sie aus und umarmte ihn dankbar.
 

Genau in diesem Moment musste Yato natürlich eintreffen, der sowieso schon eine finstere Miene zog. Zu allem Überfluss musste das Mädchen sich dann auch noch mit einem Wangenkuss bei ihrem Verehrer bedanken.
 

Yukine, der seinen Meister bereits eingeholt hatte, legt ihm mitfühlend eine Hand auf die Schulter, doch auch er wusste, dass dies nichts ändern würde. Sollten sie sich nicht eigentlich beide für Hiyori freuen anstatt so egoistisch zu sein?
 

"Irgendetwas an dem Typen stinkt gewaltig.", hörte Yukine den Schwarzhaarigen jedoch grummel, bevor sie beide weiter liefen.
 

Hiyori und Hitomi liefen langsam zu ihren Unterrichtsräumen. "Ich wollte dir dieses Geschenk eigentlich mit einer Frage verbunden überreichen.", gestand der Schwarzhaarige ihr unterwegs. Prompt blieb Hiyori stehen und sah ihn erwartungsvoll an. "Ich möchte dich bitten meine feste Freundin zu sein."

"Oh", entfuhr es dem Mädchen, "Ich..." Irgendetwas in ihr sträubte sich dagegen dem ganzen mit Ja zuzustimmen. Stattdessen sagte sie, "Gib mir bitte ein wenig Bedenkzeit", bevor sie Hitomi etwas verdutzt und in seinem Stolz verletzt stehen ließ. Mit dieser Antwort hatte er nicht gerechnet.
 

Hiyoris Unterrichtsstunden verliefen allesamt recht unspektakulär.

Die beiden Übernatürlichkeiten wollten nicht schonwieder von ihrer Freundin erwischt werden, wie sie sie beschatteten. Also stiffen sie ziellos durch die Flure.
 

In der Pause jedoch stellten sie sich nicht weit entfernt von Hiyori und Ihren Freunden, sodass Yato sich sicher war, Hiyori konnte sie von der Entfernung aus bereits wahrnehmen. Wie auch immer sie dies jedes Mal veranstaltete.
 

"Sieh nur!", quikte Hiyoris Freundin Yama vergnügt und präsentierte ihr ein Foto auf ihrem Handy. "Ihr seid so unglaublich SÜß!", rief sie wieder aus.
 

In Yato gefrohr alles. Aus diesem Winkel, mit seinen Augen, konnte er jedes noch so kleine Detail auf dem Smartphonebildschirm erkennen.
 

"Lösch das!", fauchte Hiyori sie an, doch Yama drückte beleidigt drein blcikend ihren Handybildschirm an die Brust. "Spinnst du? Das ist total süß das rahme ich mir ein!"
 

Als sich die Aufregung bei den Mädchen langsam löste und sie allmählich wieder zum Unterricht gehen sollten, blieb Hiyori noch nachdenklich stehen.
 

"Du hast ihn also geküsst hm?", fragte Yato, der an einer Wand gelehnt stand und nun langsam auf Hiyori zu kam. "Y-yato!", hauchte sie erschrocken und wirbelte sofort herum. Sein Gesicht konnte sie nicht sehen. Es wurde von seinen Haaren verdeckt.

"Yato, ich-", setzte Hiyori an, doch ihr fehlten die Worte. Was hatte sie dazu auch schon groß zu sagen? Was passiert war, war passiert. Als er seinen Kopf hob, nur ein kleines Stück, konnte die Braunhaarige etwas in seinen Augen aufblitzen sehen.
 

Trauer. War er etwa traurig? Aber warum? Reflexartig hob sie ihre Hand und legte sie ihm an die Wange, was eher eine aufmunternden Geste sein sollte. So wirklich begriff Hiyori erst, was sie da gerade tat, als Yato sein Gesicht tiefer in ihrer Handfläche vergrub und die Augen dabei schloss.
 

Mit roten Wangen und zusammen gepressten Lippen beobachtete sie ihn dabei, bis sie ihre Hand zaghaft von seinem Gesicht entfernte. "Ist alles in Ordnung, Yato?", erkundigte sie sich besorgt und versuchte eindringlich etwas in seinen Augen aus zu machen.
 

"Ja.", lautete seine knappe Antwort, bevor er ihr Gesicht ebenfalls in seine beiden Hände nahm und einen Schritt auf sie zu kam. Sofort farben sich Hiyoris Wangen tiefrot. Sie hatte das Gefühl sie würde einer Tomate gleichen, als sie ihn erwartungsvoll an sah.
 

Er beugte sich vor und drückte ihr einen kurzen Kuss auf die Stirn, bevor er sich mit rosa schimmernden Wangen von ihr weg drehte und ohne weitere Worte einfach davon stapfte. Eine verwirrte und tiefrot Hiyori zurück lassend.
 

-*-
 

Lachend verabschiedete Hiyori sich von ihren Freundinnen, bevor sie den alleinigen Restheimweg antrat.

Sie hatte das Gefühl beschattetrn zu werden, doch sie tat dies mit dem Gedanken ab, dass es warscheinlich nur wieder Yato und Yukine waren, die Beschützer spielen wollten.
 

Das Mädchen staunte allerdings nicht schlecht, als sie Hitomi an einer Hauswand lehnen sah, als sie um die Ecke trat. "Was machst du denn hier? Fragte sie ein wenig verwirrt. Dies war definitiv nicht sein Heimweg. Er hatte sie absichtlich abgefangen." Du bist mir eine Antwort schuldig. ", erwiederte er. Er klang ein wenig verbittert wie Hiyori fand.

" Was meinst du mit schuldig?", wollte sie wissen, als sie auf ihn zu kam, "Ich habe dich doch um Bedenkzeit gebeten."
 

Mit einer schnellen Bewegung griff Hitomi die Brünette und zog sie in die kleine Gasse, neben ihnen. Sie stand nun mit dem Rücken zur Wand, eingekehrt zwischen seinen muskulösen Armen, abgeschirmt durch seinen sportlichen Körper.
 

"Ich bin verrückt nach dir, Hiyori-San!", hauchte er ihr zu und beugte sich nach unten.

"Hitomi, was-"

Ein inniger, begieriger Kuss stoppte ihre Worte schnell und im Eifer des Gefechts drückte Hitomi den Körper seiner Mitschülerin, hungrig, noch dichter, gegen die Steinmauer.

Er küsste sie weiterhin voller Verlangen und hob ihren Rockzipfel nur ganz leicht mit seiner Hand an.
 

Hiyori dämmerte es allmählich was diese ganze Aktion zu bedeuten hätte und begann nun Wiederstand zu leisten.

"Wehre dich nicht, Hiyori-Chan.", flüsterte Hitomi ihr zu, "Ich will dich und ich weiß, dass du mich auch willst."

"N-nein!", kam es stammelnd aus ihr heraus gebrochen, "Nicht hier, nicht jetzt!"

"Keine Sorge", versuchte er sie zu beschwichtigen, "Wir sind nicht die Ersten, die es hier treiben."
 

"Aber das wäre doch mein erstes..."
 

Der Junge begann nun wieder sie innig zu küssen, hielt sie dabei fest.
 

Und nun stand sie da. Von dem Jungen, der sie eigentlich lieben sollte, an die Rückwand eines Gebäudes, in irgendeiner schmutzigen Gasse, gepresst.

Wäre sie in ihrer Ayakashi Form gewesen, hätte sie ihn einfach mit einem Jungle Savate zu Boden kicken können.
 

Doch ihre geschundenen Seele schien diese Fähigkeit wieder einmal zu blockieren.

Es blieb ihr kein Ausweg. Ihre Hände wurden über ihrem Kopf zusammen gehalten und ihre Beine von seinen eigenen gegen die Steinmauer gepinnt.
 

"Du willst mich, ich weiß, dass du mich willst...", stöhnte er Ihr ins Ohr. Sie quickte auf, als sie seine grobe Hand an ihrer nackten Brust spürte. Ihr geöffneter BH hing lose über ihre Schultern, während Hitomi ihr Oberteil nach oben schob.
 

"Nein ich will dich nicht!", schrie sie verzweifelt aus. "Hilfe... Yato... Ich will...", ihre Augen füllten sich mit Tränen, als sie an den traurigen Blick des Gottes dachte. Was hatte sie getan?
 

"Verdammt!", fluchte Yato. Er hatte Hiyori nur eine Millisekunden aus den Augen gelassen und nun war sie nirgends mehr zu sehen. Yukine und er hatten sich aufgeteilt, in der Hoffnung sie dann schneller zu finden.
 

Na toll, dachte er, als zarte Regentropfen sanft seine Haut kitzelten. Jetzt begann es auch noch zu regnen.
 

"Yato!", hörte er seinen Shinki schließlich rufen. Ohne groß darüber nachzudenken schoss der Gott sofort in die Richtung, aus der er Yukines Stimme vernommen hatte.

Doch es gesellte sich noch eine weitere Stimme hinzu.
 

"Nein ich will dich nicht!"
 

Hiyori.
 

Das war Hiyori!
 

Er sprintete in die Richtung, aus der er die Stimmen vernommen hatte und kam in einer kleinen Gasse zum Stehen.
 

"Hilfe", hörte er Hiyori winmern. Seine Augen weitesten sich, als er realisierte, welch eine Szenerie sich vor ihm bot. Yukine schien es nicht anders zu gehen. Er befand sich in einer Art Schockstarre.
 

"Yato..."

Sein Name. Sein Name, den dein geliebtes Menschenmädchen verzweifeln, wimmernd von sich gab, holte ihn wieder in die Realität zurück. Mit einem Mal holte er so dermaßen mit seiner Faust aus, dass er Hitomi damit ins Gesicht schlug und dieser direkt ein paar Meter flog.
 

Der Regen, der nieselnd begonnen hatte, begann nun Yatos unbändige Wut wiederzuspiegeln und prasseltr unaufhörlich auf sie nieder.
 

"W-Was... W-Wer?", stammelte Hitomi vollkommen perplex. Wer hätte ihn da gerade geschlagen?
 

"Komm schon, sieh mich an du Penner!", brüllte Yato aus Leibeskräften. Er wollte gesehen werden, er wollte dass dieses abscheulich Menschenwesen ihn sah und sich vor Angst in dite Hosen machte.
 

Yukine indessen hatte Hiyori, dessen Kleidung überall hing, aber nicht da, wo sie sollte, seine Jacke über die Schultern geworfen und sie in den Arm genommen. Er konnte spüren wie das Mädchen unaufhörlich zitterte, als sie sich auf den Boden sinken ließ und ihren Kopf auf seine Schulter legte. "Yukine", hauchte sie mit zitternden Stimme. "Keine, Sorge ich bin da", antwortete er sanft, "und Yato auch."
 

Bei dem Namen des Gottes sah Hiyori auf und musterte die Szenerie ängstlich.
 

Sie hatte Angst vor ihrem Vergewaltiger, der sie bis eben noch in die Enge getrieben hatte. Doch noch mehr Angst machte ihr Yato in diesem Moment. Seine Eiskalten, blauen Augen durchstachen seinen Fein mit einem leeren Blick.

War dies der Blick, den er als Unheilsgott getragen hatte?
 

"Hm?", machte Hitomi auf Yatos Gebrüll hin und hielt sich die Wange, als er sich wieder aufrapoelte., "Was bist du denn für einer?", fragte der mit den Smaragtgrünen Augen, während der Andere, mit den Eisblauen bedrohlich auf ihn zu Schritt.
 

"Ich bin Yato.", stellte er sich vor, mit einer Stimme, die weder Hiyori noch Yukine bisher von ihm gehört hatten, "Ich bin ein Krieger, Hiyoris persönlicher Beschützer und...", zählte er weiter auf, "... Dein schlimmster Alptraum."
 

Obwohl Hitomi von der körperlichen Statur so viel muskulösen gebaut war als Yato, schien die Aura, die der Gott in diesem Moment verströhmte aus zu reichen, um den Menschenjungen einen gehörigen Schrecken einzujagen.
 

"D-du du bist doch kein Mensch!", rief er aus als er eben diese Aura bemerkte.
 

"Ganz recht.", knurrte Yato ihm entgegen. Es war, als würde die Dunkelheit, die der Regen geschaffen hatte, sich um den Gott schaaren, als würde jede Naturgewalt ihm in diesen Augenblick gehorchen, als wäre er, der streundende Gott, der mächtigste in seinem Reich.
 

Dies reichte für Hitomi um endgültig die Beine in die Hand zu nehmen.
 

Eine Weile lang, sah Yato ihm noch, wütend funkelnde hinterher, um sicher zu gehen, dass er nun auch wirklich verschwunden war.
 

Vorsichtig trat er nun auf das zitternden Mädchen zu. Sein eiskalter Blick wurde nun wieder warm und besorgt, als er sie so hilflos am Boden kauern sah. Er wollte eine Hand nach ihr ausstrecken, doch sie wich zurück, sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an.
 

Angst.
 

Sie hatte Angst.
 

Sie hatte Angst vor ihm.
 

Diese Tatsache ließ sein Herz in endlos kleine Splitter zerspringen.

Schwer schluckte er den Kloß, der sich in seiner Kehle gebildet hatte, hinunter.
 

"Du hast... Angst vor mir.", prach er die Tatsache, die ihn so sehr verletzte nun aus.
 

Hiyori musterte ihren Gott von oben bis unten. Ja, ihr Gott.

Es war doch absurd! Wieso sollte sie sich auf einmal vor ihm fürchten?

Wo er doch immer so liebevoll war, so rücksichtsvoll, so fröhlich, so... Idiotisch...
 

Yato konnte sehen, wie Hiyoris Blick sich veränderte. Aus ihren Augen brachen nun Staudämme, die sie nicht länger zurückhalten konnte.
 

Schreiend und schluchzend, schmiss sie sich in Yatos Arme.

Überrascht taumelte er nach hinten, umschloss sie aber fest, während Yukine beruhigend über ihren Rücken Strich.
 

Und mit dem Regen flossen die Tränen.
 

____+_______

... Nestle

Yato trug Hiyori an diesem Nachmittag nachhause. Ihre Eltern waren nicht daheim, was vermutlich das Beste im Moment war.

Er legte sie auf ihr Bett.
 

Sie zitterte immer noch.
 

Mit besorgtem Blick stellte er fest, dass ihre Kleidung weiterhin verrutscht war. Er griff jeweils ein Ende von Yukines Jacke und zog diese fester um Hiyoris Körper.
 

Verwundert blickte das Mädchen  an sich hinunter. Seine Fäuste Gruben sich tief in den Stoff von Yukines einziger Jacke und als sie ihren Blick hob konnte sie Schuld in seinen Augen erkennen.
 

Mit einem tiefen Atemzug richtete der Schwarzhaarige sich auf. Er konnte mich länger bleiben. Seine Füße trugen ihn Richtung Ausgang.
 

"Geh nicht!", rief Hiyori aus, "Ich will nicht alleine sein."

Beim letzten Satz schluchzte sie auf, was Yato wieder wütend werden ließ. Wütend auf diesen Hitomi- Typen und wütend auf sich selbst.
 

"Yukine kann bei dir bleiben, ich glaube nicht dass es einegute Idee ist, wenn ich das mache.", antwortete er, sich wieder daran erinnernd, dass ihr Blick vor kurzem noch voller Furcht ihm gegenüber gewesen war.
 

Er wandte sich zum Gehen, doch jemand hielt ihm am Ärmel fest. Als er sich um drehte, musste er feststellen, dass dieser Jemand Yukine war.
 

"Wenn es Hiyoris Wunsch ist, dann bleibst du hier.", zischte sein Shinki ihn an. "Du kannst dich nicht schonwieder von ihr abwenden.", flüsterte der Blonde wütend aber dennoch so leise, dass Hiyori Schwierigkeiten hatte ihrem Gespräch zu folgen. "Sieh sie an und sag mir dass es dir nicht weh tut sie jetzt alleine zu lassen.", verlangte er von seinem Meister, der schließlich kleinbei geben musste.
 

Er drehte sich kurz zu Hiyori um, die ihn flehen an sah und gerade als er noch etwas zu Yukine sagen wollte, musste er fest stellen, dass dieser bereits verschwunden war.

" Verräter.", murmelte er vor sich hin, während er dann doch wieder auf Hiyori zu kam.
 

Es schmerzte ihn sie so zu sehen.

"Es tut mir leid.", brachte er heraus.

"Wieso entschuldigt du dich?", wollte sie perplex wissen, während ihr Gegenüber sich ebenfalls auf ihrem Bett nieder ließ.

Vorsichtig nahm er ihre Hände in seine, als fürchte er sie zu zerbrechen.

"Weil ich dir Angst gemacht habe...", begann er auf zu zählen, "Weil ich", er löste eine Hand aus ihrer und richtete ganz zaghaft ihr Oberteil, "das hier", fuhr er fort, "habe geschehen lassen"

Hiyori wollte ihm bereits etwas erwidern, doch seine gelöste Hand, die nun ihre wirren, nassen Haarsträhnen aus ihrem Gesicht wischte stoppte sie. "Und...", fuhr er dann weiter fort, "Weil ich dich schonwieder nicht beschützen konnte."
 

Seine Stimme zitterte, war aufgelöst."Ich tu dir nicht gut, Hiyori", brachte er schließlich heraus, "Ich bin Gift."

"Nein das stimmt nicht!", rief sie laut aus, "Ohne dich wäre ich heute verloren gewesen, Yato."
 

Fest entschlossen nahm sie sein Gesicht in ihre Hände und ließ ihre Stirn an seine sinken, so wie er es vor einigen Tagen bei ihr getan hatte.

Perplex ließ der Gott dies geschehen, schloss aber dann doch die Augen und legte seine Hände an ihre Wangen.
 

Er nahm ihren Atem wahr, ihre Haut auf seiner. In ihm schrie alles 'Ich liebe dich.'
 

'Ich liebe dich!'
 

"Du bist nass", sagte er stattdessen und gestikulierte auf die tropfnasse Decke. "Hmmh.", machte Hiyori nur, weiterhin die Augen geschlossen haltend und seinen Duft einatmend.

"Du wirst dich noch erkälten.", versuchte der Gott erneut Vernunft in sein Menschenmädchen einzureden, doch diese schien das nicht zu interessieren.
 

Sie kam sogar noch ein paar Zentimeter dichter, sodass Yato kurz der Atem stockte. Seine Augenlider flatterterten. Wie konnte es sein, dass sich diese Nähe so gut an fühlte, wenn sie einfach nur ihre Stirn aneinander legten?
 

"Hiyori, ich-", setzte der Dunkelhaarige an, stockte aber als er den Anhänger an Ihrem Hals aufblitzen sah. Seine Hand legte sich auf ihr Schlüsselbein und er Strich mit dem Daumen über die Kirschblüte im Glas.
 

Seufzend musste er sich wieder daran erinnern, dass Hiyori menschlich war und er nicht, dass sie einen menschlichen Freund verdient hatte und nicht... Ihn. Er löste seine Stirn von ihrer und Strich erneut über den Anhänger um ihren Hals. "Ist das von ihm?", fragte er und war selbst darüber erstaunt wie verbittert seine Stimme dabei klang.
 

Verwundert sah Hiyori an sich hinunter. "Ach stimmt ja", fiel ihr nun wieder ein. Sofort löste sie die Kette von ihrem Hals, "Das Ding habe ich komplett vergessen."
 

Traurig besah sie sich die eingekerkerte Kirschblüte, bevor sie die Kette von ihren Hals riss und diese frustriert in eine willkürliche Ecke schmiss.
 

"Er sagte er findet mich hübsch und das ich etwas besonderes für ihn bin", begann sie plötzlich zu erzählen und war doch tatsächlich wieder den Tränen nahe.
 

"Du bist nicht hübsch", zerschmettert Yato mit diesen Worten ihre kleine Welt.

Gekränkt wandte sie sich  mit einem "Aha" von ihm ab.
 

Traurig lächelte der Gott ihr nun zu als er ihr Kinn mit seinen Finger sanft anhob, damit sie ihn ansehen musste. "Du bist nicht hübsch, Hiyori.", wiederholte er. Nun spürte sie wie etwas in ihr aufkochte. Wollte er sie etwa beleidigen?
 

Doch seine nächsten Worte ließen sie sofort erstarren.
 

"Du bist wunderschön."
 

Eine Weile lang wusste keiner der beiden was sie sagen sollten. Yato wartete indessen irgendeine Reaktion seitens Hiyori ab.

"Yato...", hauchte sie ihm entgegen.
 

Sie hatten gar nicht bemerkt wie nahe sie sich nun waren.

So nahe, dass Yatos nasses Haar Hiyoris Nase kitzeln konnte.

"Du tropfst.", kicherte sie plötzlich drauf los, als sein Regennasses Haar auf ihrer Haut abperlte.
 

"Du auch.", entgegnete er ihr nur mit halb geschlossenen Lidern, sich aber keinen Zentimeter weg bewegend.
 

Plötzlich wurde der Brünette doch allmählich bewusst, wie nahe sie sich waren. Sofort lief sie so rot an, dass sie einer Tomate hätte Konkurrenz machen können.

Peinlich berührt sprang Hiyori auf und lief ohne ein weiteres Wort ins Bad, die Tür fest hinter sich zu ziehend, dass sie mit einem lauten knall ins Schloss fiel.
 

Sie lehnte sich mit dem Rücken gegen die geschlossene Tür und presste sich die Faust ans Herz.

'Hör auf so verräterisch laut zu pochen!', versuchte sie selbst auf ihr Organ einzureden.
 

Wieso musste Yato ihr auch so verdammt nahe kommen?
 

Warum musste die Luft zwischen ihnen so verführerisch knistern?
 

Warum musste er so gut riechen?
 

Warum mussten sie so vertraut sein?
 

Warum musste sie sich in ihn verlieben?
 

Ja, das war es.

Das musste es sein!

Es war direkt etwas anderes als mit Hitomi, wie sie bereits festgestellt hatte. Sie war Hals über Kopf verliebt.
 

Sie war verliebt in einen Gott.
 

Mit dieser Erkenntnis ließ hiyori Hiyori sich mit dem Rücken an der Tür hinunter gleiten. Gewinkelte ihre Beine an und legte den Kopf auf ihre Arme. In diesem Moment bemerkte sie nun wieder den lass sie doch vom in diesem Moment bemerkte sie nun wieder, wie nass sie doch vom Regen war. Als sie dies realisierte spürte sie einen Kälte Hauer über ihren Körper huschen und begann sofort wieder zu zittern.
 

Langsam stand sie auf und bewegte sich auf die Badewanne zu. Ein warmes Bad würde ihr jetzt sicherlich gut tun.
 

Als sie das Wasser eingelassen hatte und sich vom Dampf der Wärme einhüllen ließ, musste sie unweigerlich wieder an Yato denken.
 

Sie hatte ihn eben einfach zurück gelassen. Unbewusst rutschte sie ein Stückchen tiefer in das Wasser, sodass ihre Nase vom Schaum gekitzelt wurde.
 

Nun war er bestimmt schon gegangen, so lange, wie sie sich nun schon einweichen ließ.
 

"Dumm, dumm, dumm, dumm, dumm", murmelte sie und schlug sich mit der Faust an die Stirn.
 

Hätte es wirklich sein können, dass sie sich geküsst hätten, wäre sie eben nicht weg gelaufen?
 

Hitomi hatte sie bereits wieder komplett verdrängt. In ihrem Kopf drehte sich gerade alles nur noch um Yato.
 

Seufzend umarmte sie sich selbst und ließ sich vom warmen Badewasser einlullen.
 

"Yato..."
 


 

-*-
 


 


 

Als die Haar getrocknet waren, wickelte sie sich in ein Handtuch ein und taste auf nackten Füßen zurück in ihr Zimmer.
 

Die Sonne neigte sich langsam gen Horizont und ein funkelnde orange-gold wurde durch ihr Fenster geworfen.

Hatte sie tatsächlich so lange in der Badewanne gesessen?
 

Sich noch einmal mit den Finger durch die feuchten Haare fahrend, trat sie an ihren Kleiderschrank und öffnete ihn schwungvoll.
 

Sie wollte nun einfach in etwas bequemes schlüpfen, sich ins Bett legen und am liebsten den gesamten Tag mit seinem Geschehen um Hitomi und Yato vergessen.
 

Langsam begann sie ihr Handtuch zu öffnen und wollte es gerade a streifen, da hörte sie ein kleines Geräusch hinter sich.
 

Ihre Augen wanderten in Richtung ihres Bettes, auf dem niemand geringeres als Yato höchst persönlich saß. Er trug die Sachen ihres Bruders und knabberte an einem Cookie, den er sich aus der Küche gemopst haben musste. Seine Augen waren Tellergroß geworden, als Hiyori ihr Handtuch bereits über ihren Halben Rücken hatte hinunter gleiten lassen.
 

Schnell griff das Mädchen den Stoffetzen und zog ihn sich direkt hoch bis zum Kinn.
 

"Yato?!", schrie die Brünette perplex, als keiner Von ihnen eine angemessene Reaktion gezeigt hatte.
 

"W-was machst du denn hier?", wollte sie wissen. Immerhin dachte sie er wäre schon längst gegangen. War sie etwa so in ihren Gedanken gefangen, dass sie weder seine Gestalt auf dem Bett, noch seinen Geruch wahr genommen hatte?
 

"Iff habf auf diff gefartfet.", nuschelte er zwischen dem Cookie hindurch. Seine blauen Augen lagen noch immer auf ihrem beinahe nackten Körper, den sie krampfhaft versuchte mit dem kleinen Stück Stoff verdeckt zu halten.
 

"SPINNST DU?", brüllte sie ihn wieder an, "MACH, DASS DU HIER RAUS KOMMST!", rief sie und klickte ihn mit einem Jungle Savate hochkant in den Flur.
 

Frustriert vor sich hin Murmeln und fluchend zog Hiyori sich ihre auserkorenen Leggings und ein leicht rosé farbenes, locker fallendes T-Shirt an.
 

Als sie ihre Schranktür zu knallte, entschied sie sich dazu, ihre Haare noch schnell nach oben zu binden.
 

Danach ginf sie auf ihre verschlossene Zimmertür zu. Sie zögerte kurz, bevor sie die Hand auf den Knauf legte. Doch letztendlich öffnete sie doch die Tür, vor der sie einen zusammengekauertrn Yato sitzen sah.
 

"Hey.", sagte sie und hockte sich vor ihn. Sofort wurden ihre Wangen wieder ganz warm. Wieso passierte ihr das gerade heute andauernd? Das war doch sonst nie ein Problem gewesen.
 

Als sie ihn ansprach hob er den Kopf. Hiyori dachte schon er würde sie nun mit einer überschwenglichen Umarmung empfangen, wie er es sonst so oft tat, doch stattdessen erntete sie ein sanftes Lächeln seiner Seits.
 

"Tut mir leid.", Entschädigt er sich sanft, "Ich bin ein Idiot."
 

Nun lächelte das Mädchen zurück. "Ja, das bist du."
 

"Darf ich trotzdem hier bleiben?", erkundigte er sich.

Hiyori konnte seinen Blick nicht so ganz deuten. Er war sanft, flehen und noch etwas anderes lag in ihm.
 

"Nur wenn du keine Dummheiten mehr machst.", schlug Hiyori ihm vor. Sie lächelte ihn weiterhin aus ihren freundlichen, rosanen Iren an und hielt ihm ihre Hand hin. "Deal?"
 

Yato schien kurz zu zögern, als er sich in seinem Sitz etwas aufrichtete,doch schließlich griff seine Hand nach ihrer.

"Allerdings", lenkte seine Stimme Hiyoris Aufmerksamkeit wieder auf ihn. Sein Griff um ihre Hand verstärkte sich, als er seine Augen kurz schloss, um sein Menschenmädchen danach wieder mit diesem undefinierbaren Blick anzusehen. "Nur noch eine Dummheit.", schien er sie zu bitten, was Hiyori nun komplett aus der Bahn warf., "Heh?"
 

Doch kaum hatte sie sich Versehen, hatte Yato sie mit diesen Wortenauch schon zu sich heran gezogen.

Sie konnte gar nicht so schnell reagieren, es gar nicht so richtig realisieren, dass sie nun in seinen Armen lag, er ihr Gesicht fest in seiner linken Hand hielt, während seine Rechte die ihre immer noch fest umschlungen hielt.
 

Sie konnte es gar nicht so schnell begreifen, dass seine warmen weichen Lippen nun auf ihren lagen.
 

Dies alles geschah so schnell, dass Hiyoris Gehirn Schwierigkeiten hatte die Geschehnisse schnell genug zu verarbeiten.
 

Hiyori musste wie ein lebloser Klumpen in seinen Armen sein. Und dennoch ließ Yato sich nicht davon abhalten die weiterhin fest zu halten, sie weiterhin zu küssen. Er wollte nie etwas tun, was sie nicht wollte, aber diese eine Dummheit, wenigstens diese eine wollte er sich heute erlauben. Bevor es zu spät war, bevor es ihn zerriss.
 

Er hoffte nur, dass sie wenigstens irgendeine Reaktion zeigte. Sollte sie ihn doch treten, schlagen, zu Boden prügeln. Es war ihm egal, solange er diesen einen Moment mit ihr hatte.
 

Die erhoffte Reaktion kam später als erwartet. Als Yatos Griff lockerer wurde, seine Lippen sich zart von ihren entfernten, schien es in Hiyori plötzlich zu schalten.
 

Ihre freie Hand grub sich in das schwarze Haar an seinem Hinterkopf und verhinderte, dass er sich noch mehr von ihr entfernte.

"Ich liebe dich.",entfuhr es Yato in diesem Moment.
 

Dummheit Nummer zwei.
 

Er wollte sich in diesem Moment am liebsten selbst schlagen.

Doch Hiyori drückte seine Hand zuversichtlich. Sie spürte, wie ihr Körper ganz warm wurde bei seinen Worten.
 

Noch ein Atemzug und dann war es Hiyori, die ihre Lippen auf seine legte. Es war wie ein Feuerwerk, dass in ihnen explodierte.

Niemand der Beiden wagte es sich in diesem einen, perfekten Moment zu bewegen.

Doch schließlich mussten sie ihre Lippen irgendwann voneinander lösen.
 

"Vielleicht noch eine.",murmelte der Gott an ihren Lippen, sodass sie seinen warmen, süßen Atem über ihrer Nase kitzelnd spürte.

"Was?", fragte sie lachend, die Mundwinkel weit nach oben gezogen.
 

"Vielleicht nur noch eine Dummheit."
 


 


 

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... Love

Ich bin ein Geist in denen Augen, ein Schatten, den du nicht wahr zu nehmen scheinst. Ich habe Angst, dass du nicht an mich denkst. Und ich kann sie gar nicht zählen, die Male in denen ich wach lag und so tat als wärest du mein. Jetzt blieb ich zurück mit dieser Leere in mir. Wieso kannst du nicht mein sein?

Werden sich unsere Sterne jemals ausrichten? Werden unsere Herzen gemeinsam schlagen? Ich jage einer Liebe hinterher, die mir niemals gehören kann. Vielleicht siehst du es eines Tages. An diese Worte solltest du dich immer erinnern: "Dir, mein Herz, gebe ich mich hin."
 


 

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Yukine lief die Straßen entlang mit den Händen in den Taschen. Er wollte nicht allzu viel darüber nachdenken, ob es nun klug gewesen war den Gott mit dem Mädchen alleine zu lassen. Aber hatte das Gefühl, dass Hiyori seinen Meister in diesem Moment sehr brauchte und ihn bei sich haben wollte. Yukine seufzte einmal in sich hinein.
 

Was für ein Tag.
 

Plötzlich nahm er ein Rascheln, hinter einem Gebüsch, wahr. Da die Sonne bereits unter ging, rechnete er mit allem. Bereit eine Grenzlinie zu ziehen, wartete er gespannt ab, was nun dort im Gebüsch lauerte.
 

Er staunte nich schlecht, als er ein Mädchen mit langen, hellen, ja fast weißen Haaren hervor kommen sah. Sie trug ein langes Gewand, in welchem sie beinahe verloren aus sah und ihre hellen Augen strahlten ihn an. Er kannte sie. Er erkannte die Gottheit, die ihn in eine Kiste gesperrt hatte.
 

Amaterasu Omikami.
 

Hatte Kofuku nicht erzählt, sie wäre seit Monaten nicht mehr gesehen worden, weil sie auf einer Art Kreuzzug wäre?
 

"Du bist Yatokamis Shinki, richtig?", fragte das Wesen mit lieblicher Stimme. Doch seit dem Tag in dieser Kiste wusste er, dass sie genauso gut für Grausamkeiten zu haben war.

Was wollte die oberste Gottheit von einem Hafuri eines Niederen, wie ihm?
 

"Ich würde gerne mit deinem Meister sprechen. Wo befindet er sich?", fragte sie, ebenso lieblich, wie vorhin.
 

Wieso? Hatte sie von der Sache mit dem Sorcerer Wind bekommen, dass er tot war?

Oder gab es etwas anderes, das sie wissen müssten?
 

"Ich würde mich freuen, wenn ihr beide der nächsten Götterversammlung beiwohnen könntet. Wir haben einiges neues zu berichten.", bevor - der immer noch sorachlose- Yukine etwas dazu sagen könnte, war die Göttin genaue schnell verschwunden, wie sie erschienen war.
 

Verwirrt legte der Blonde die Stirn in Falten und schüttelte heftig seinen Kopf.

War dies ein Grund für die Königin der Götter zu ihm persönlich zu kommen und ihm dies auszurichten? Vermutlich nicht.

Yukine kam nicht umhin sich zu fragen, ob es wohl genauso abgelaufen wäre, hätte er Yato dabei gehabt...
 

-*-
 


 

"Vielleicht nur noch eine Dummheit", hatte er gesagt und sogleich wieder seine Lippen mit ihren verschlossen.

Er glaubte sowieso nichtmehr daran, dass das, was hier gerade geschah nicht seinen Träumen entsprang.

Dafür war es zu perfekt, sie war perfekt.
 

Doch in dem Moment, als sie sich voneinander lösten, musste er fest stellen, dass alles, was in den letzten paar Minuten geschehen war, kein Traum gewesen ist.

Es war die pure, reine, wahre, echte Hiyori, die er gerade geküsst hatte. Als er dies realisierte wurden seine eisblauen Augen tellergroß und ein Rotschimmer legte sich auf seine Wangen.
 

Hiyori schien ebenfalls realisiert zu haben, was sie da gerade egetan hatten. Ihre Wangen waren ebenfalls in ein hübsches rosé getaucht.

Sie hatten sich geküsst!

Und nicht nur das. Hatte er eben etwa gesagt, dass er sie liebte?
 

"Äh-", begann der Dunkelhaarige, als sie beide nicht so wirklich wussten, was sie in diesem Moment sagen sollten, "Hiyori, also, ähm-", begann er herum zu sammeln und griff sich dabei verlegen mit einer Hand in den Nacken. Er sah sie nicht an, besah sich stattdessen die Schnittmuster des Paketts auf dem Flurboden.
 

"S-sag das nochmal!", forderte Hiyori ihn auf. Sofort schnellte Sein Blick wieder zu ihr, "W-was meinst du?", stammelte er wieder, als er ihren hoxhriten Kopf musterte. "Das was du eben gesagt hast, sag das nochmal!", forderte sie ihn mit zu Fäusten geballten Händen - die auf ihrem Schoß lagen- und geschlossenen Augen auf.

"Noch eine Dummheit?", fragte der Gott etwas verwirrt, doch das Mädchen schüttelte heftig den Kopf, sodass einzelne Tropfen, aus ihren noch feuchten Haaren durch die Gegend flogen.
 

Yato musste kurz schlucken. Sein Hals fühlte sich plötzlich so trocken an.

"I-ich", begann er wieder zu stammeln. Auch er schloss kurz die Augen, bevor er sich selbst wach rüttelte.
 

Jetzt oder nie.
 

Entschlossen wanderten seine Hände zu Hiyoris Wangen, die er fest entschlossen ergriff.

Kurz zuckte die Schülerin zusammen, brachte sich jedoch dazu ihre Augen zu öffnen und ihn fragend an zu sehen.
 

Ein erröteter Kopf kam ihrem immer näher, sodass seine Stirn schließlich wieder an ihrer lehnte. Einen Moment lang schienen sie sich nur gegenseitig an zu atmen, bevor Yato seine Worte von vorhin wiederholte, als er sie einfach so, aus blauem Dunst heraus, gesagt hatte- ohne groß darüber nach zu denken.
 

Jetzt waren sie sich jedoch beide seiner Worte bewusst, als er sie vollkommen kontrolliert, leise und zart an ihre Lippen hauchte.
 

"Ich liebe dich."
 

Er konnte vernehmen, wie Hiyori kurz in sich hinein kicherte. Was fand sie denn nun schonwieder so lustig?

Empört wollte der Schwarzhaarige sich von ihr entfernen, doch nun war sie diejenige, die sein Gesicht fest umschlossen hielt.
 

"Du dummer Gott.", entgegnete sie ihm lachend. 'Hey!', wollte eben genannter Gott sich empören, doch Hiyori ließ ihn nicht zu Wort kommen.

Sie fasste all ihren Mut zusammen und beugte sich vor, um ihm einen letzten, kleinen Kuss auf den Mund zu drücken.
 

Der Gott wagte es nicht zu atmen, als sein Mädchen sich wieder von ihm entfernte. Glücklich sah sie den verwunderte Yato an, bevor sie ihm eine Antwort gab:
 

"Ich liebe dich doch auch, du Idiot."
 

-*-
 


 

"Oohh, Daikokku, sieh nur!", rief die Armutsgöttin aus, die neben ihrem Shinki auf der Terrasse lag. Er hatte sich in ein Buch vertieft und nipptr an einem Bier, während sie sich auf ein paar Kissen, neben ihn gelegt - und bis eben noch mit kindlicher Begeisterung in ein kleines Buch gekritzel hatte.

Nun zeigte sie voller Entzücken auf den Himmel. Genau in dem Moment, als Yukine durch das Tor geschleudert kam.
 

"Kannst du dich daran erinnern schon einmal einen so schönen Sonnenuntergang gesehen zu haben?", fragte die Pinkhaarige ganz verträumt. Der Mann, neben ihr sah von seinem Buch auf und musste fest stellen, dass sie recht hatte. Noch nie hatte er etwas so schönes gesehen, abgesehen von seiner Göttin natürlich." Nein", gab er dann zu, "Nein tatsächlich nicht."
 

"Was wundert ihr denn hier so rum?", kam es, weniger begeistert, von Yukine.

Er hatte sein Treffen von vorhin immer noch nicht ganz verdaut.

"Yuki!", freute Kofuku sich und zappelt aufgeregt mit ihren Beinen umher, "Dreh dich doch einmal um, Yuki und sieh dir den Sonnenuntergang an."
 

Ein wenig verwirrt tat der Junge dies schließlich. "Woah!", entfuhr es ihm.

Er war geblendet.

Ein wunderschönes orange-rot zierte den oberen Teil des Himmels. Etwas weiter unten schien er sich dann schließlich zu teilen und strahlte in kräftigen rosa und lila Tönen. Und mitten drin der riesige, goldene Feuerball, der den abendlichen Sommerhimmel schmückte.
 

"Vina!", hörte die Kriegsgottheit sich im selben Moment von ihrem Hafuri rufen. "Vina, sieh nur, die Sonne!", wie Kazuma seine Herrin auf das Schauspiel hin.

Sie befanden sich gerade in der irdischen Welt auf einer Mission. Der große Löwe, Kuraha, drehte sich, damit seine Herrin sich eben genanntes besehen konnte.

Vor Staunen blieb der Blinden der Mund offen stehen. Sie streckte die Arme aus, als wolle sie nach den goldenen Strahlen greifen. Ihr Atem stockte und sie hielt einen Moment in ihrer Bewegung inne, als sie bemerkte, dass sie tatsächlich etwas berührt hatte. Nun musterte sie die, in güldenes Licht getaucht, Umgebung um sich herum.

"Ist das... Goldstaub?"
 

"Ohh", machte Mayu und drehte sich mehrmals im Kreis, "Ist das schön!", rief sie aus und weitere von Michizanes Shinkis Taten es ihr gleich.

"Was hat das nur zu bedeuten, Tenjin- Sama?", wandte eine von ihnen sich an ihren Herren. Wenn es einer wüsste, dann der Gott der Gelehrsamkeit.

Er wechselte einen kurzen Blick mit Tsuyu, die gerade dem Buschfunk der Bäume zu lauschen schien und ihm schließlich zu nickte.
 

"Es ist ein Gott.", sagte Tenjin schließlich. Die Mädchen staunten nicht schlecht. "Welch ein Gott kann den soetwas schönes in der irdischen Welt erschaffen?", wollte Mayu freudig wissen. Doch ihre Freude wich ihrem Gesicht, als sie den Blick ihres Meisters sah. "Ein Gott, der gerade Liebe erfahren darf", lautete die erneute Antwort ihres Meisters, "Die Liebe eines Menschen."
 

"Amaterasu- Sama!", rief einer ihrer Leute aufgeregt.

"Ich weiß.", antwortete die Sonnengöttin monoton, mit einem Blick auf den Irdischen Himmel, "Jemand hat es schonwieder getan.", ihre Stimme wurde düster, "Dieses Mal müssen wir es aufhalten."
 


 

- *-
 


 


 

Sie hatten gar nicht bemerkt, dass sie sich wieder in Richtung Hiyoris Zimmer bewegt hatten.

Irgendwie mussten sie jedoch wieder auf ihr Bett gekommen sein.

Hiyori lag unter Yato und sie waren beide nun in küsse verwickelt. In küsse, die zunächst lieblich anfingen, jedoch wuchs mit jedem Kuss die Leidenschaft.
 

Er konnte ein leises Wimmern von Hiyori wahr nehmen, was ihn in diesem Augenblick sofort wach rüttelte.

Sofort ließ er von ihr ab und schreckte zurück. Was dachte er sich nur dabei sie so zu überfallen, so sehr die Kontrolle über sich zu verlieren, wo sie doch vor ein paar Stunden noch beinahe vergewaltigt worden war.
 

"Es tut mir leid", hauchte er ihr entgegen mit erschrockenem Blick. Erschrocken über sich selbst.

"Es tut mir so leid, Hiyori."
 

Das angesprochene Mädchen sah ihn perplex an, zitterte jedoch am ganzen Körper. Was war das gerade? Sie hatte sich so leicht gefühlt, als würde sie schweben? War es, weil sie einen Gott geküsst hatte? Obwohl. Küssen war ja nicht das richtige Wort für ihr wildes herum geknutsche von eben.
 

Ihr Gott hatte sich nun an die hintersten Ecke 8hres Bettes verkrochen. Dort kauerte er und sah sie traurig an. "Es tut mir leid. Es tut mir so leid."
 

"Y-yato, es ist in Ordnung.", versuchte sie ihn zu beruhigen und streckte eine Hand nach ihm aus, doch er wich nur mehr zurück.

Seufzend zog die Brünette ihre Hand zurück und kuschelte sich in ihre Decke, bevor sie sich hin legte.

"Komm her.", forderte sie ihn auf und klopfte neben sich auf den freien Platz.
 

"Ich glaube es ist besser, wenn ich hier sitzen bleibe", versuchte er zu erklären, "Oder noch besser: Ich gehe."

Er wollte gerade auf stehen, da schnellte Hiyoris Oberkörper wieder hoch und hielt ihn am Arm fest.

"Nein das machst du nicht!", schrie sie ihn an, was den Gott kurz zusammen zucken ließ.
 

"Du kannst mich nicht einfach so küssen und dann abhauen!", rief sie wieder, "nicht so..."

Traurig ließ sie Ihren Blick auf ihre gemusterte Bettdecke sinken. Er hatte doch nichts falsch gemacht. Hitomi Vielleicht, ja. Aber doch nicht Yato.
 

"Du hast nichts falsch gemacht.", äußerte sie nun ihr eben gedachtes.

Yato schien sich wieder etwas zu entspannen und wagte es zu ihr hinüber zu sehen. Er konnte erkennen, dass etwas auf ihre Bettdecke tropfte und den Stoff etwas dunkler zu färben schien.
 

Sofort schnellten seine Arme um sie. Sie sollte nicht weinen. Nicht wegen ihm.

"Es tut mir leid.", hauchte er ihr abermals entgegen, während er sie einfach nur fest hielt. "Das muss es nicht.", lautete ihre geschniefte Antwort, als sie sich ihre Tränen aus dem Gesicht wischte.

"Und jetzt leg dich zu mir du dummer Gott.", lachte sie.
 

"Ich mag es nicht, wenn du mich so nennst.", nuschelte er in sich hinein, tat aber wie ihm geheißen.

Hiyori zog ihn urplötzlich so zu sich heran, dass sein Kopf auf ihrem Schlüsselbein ruhte und sie ihre Nase in seinem Haar vergraben konnte.

Tief sog sie seinen unverkennbaren Duft ein und kraulte ihm durch seine etwas längeren Haare.
 

"Es tut mir leid.", murmelte er wieder und konnte nicht sehen, wie Hiyori schmunzelnd den Kopf schüttelte. "Ich weiß.", antwortete sie ihm sanft, weiter durch sein Haar streichend.

"Ich würde dir nie etwas antun.", flüsterte er leise. "Das weiß ich doch, Yato."
 

"Ich bin so froh, dich endlich so bei mir haben zu können", brabbelte er weiter vor sich hin. "Ich auch.", lächelte Hiyori.
 

"Du, Hiyori", wandte er sich abermals an sie. Ein müdes "Hmm...", war seine Antwort.

"Das ist auch alles echt oder?", fragte er ein wenig verunsichert.

"Ja."

"Kein Traum?", hakte er nocheinmal nach.

"Kein Traum.", bestätigte sie ihm mit einem müden Lächeln.

"Das ist gut.", flüsterte er wieder an ihrer Halsbeuge, woraufhin sie ihm noch einmal durchs Haar Strich.

Eine Weile lagen sie nur so da, bis er nocheinmal ihren Namen sagte.

"Hiyori?", ihr Name klang so schön aus seinem Mund. "Hmm?", ihre Müde Stimme war nun nichts weiter als ein niedliches Brummen.

"Ich liebe dich.", wiederholte er die drei Worte noch einmal. Ihr Griff um ihn wurde kurz etwas fester, bevor ihre müden Arme an seinem Körper hinunter gelitten und Yato ihrem ruhigen, gleichmäßigen Atem lauschen konnte.
 

"Du vergisst das hier doch nicht?", stellte er eine letzte, jedoch nicht mehr hörbare, Frage an das schlafende Mädchen.
 

"Richtig? Hiyori?"
 


 


 

________________

... Interwine

An diesem Morgen wachte Hiyori durch das zarte Klopfen an ihrer Zimmertür auf.
 

"Hiyori, Schatz, Frühstücks du noch mit uns?", drang die Stimme ihrer Mutter durch ihre verschlossene Zimmertür.
 

Es war Samstag morgen. Ihre Eltern mussten auch an diesem Wochenende, zur Bereitschaft, ins Krankenhaus.
 

"J-Ja, Mama, ich komme gleich.", rief sie aus und schwang ihre Beine aus dem Bett.
 

Dabei fielen ihr folgende Dinge auf: Erstens, lag Yato nicht mehr neben ihr und zweitens, hatte jemand ihr Tagebuch weit aufgeschlagen, auf ihrem Schreibtisch liegen lassen.
 

Skeptisch trat sie auf ihren Schreibtisch zu und sah, welche Seite nun aufgeschlagen war.
 

'Ich habe mich an diesem Tag sehr schuldig gefühlt. Auch wenn es ein sehr schöner Kuss war, der Moment, die Umgebung perfekt war, konnte ich an nichts anderes denken, als an IHN.

Yato.'
 

Es war der Tag nach dem Kirschblütengeschehen, an dem sie ihre Gedanken über die Vorfälle niedergeschrieben hatte.
 

Sie spürte, wie Wut in ihr aufkeimte. Vertraute Yato ihr etwa so wenig, dass er nun sogar ihr Tagebuch lesen musste?
 

Eilig griff sie nach ihrem Smartphone, welches weiterhin auf ihrem Nachttisch lag. Grimmig öffnete sie ihre Nachrichten, um Yato einen saftigen Text zu schreiben, da bemerkte sie, dass er ihr bereits früh am Morgen eine Nachricht hinterlassen hatte.
 

6:30a.m. Yato: 'Guten Morgen, Hiyori. Yukine und ich hatten einen Auftrag, deshalb musste ich schon gehen. Nicht, dass du denkst, dass naja... Nach gestern undso... Sehen wir uns später?'
 

Hiyori schloss kurz ihre Augen, um tief durch zu atmen, bevor sie wieder auf ihr Handy sah und ihre knappe Antwort ein tippte:' Nein! '
 


 


 


 


 

"Wahh!", heulte Yato, der in der Ecke des Zimmers saß, was er sich mit Yukine teilte. Letzt genannter war soeben dabei die ihm zugeteilten Hausaufgaben von Hiyori zu erledigen.

"Was ist denn nun schonwieder los?", beschwerte der Blonde sich lautstark, ballte seine Hand zu einer Faust und zerbrach dabei den dünnen Bleistift, den er in der Hand gehalten hatte.
 

Heulend und schniefend drehte sich Yato, wie ein häufchen Elend, zu ihm um." Hiyori will mich nicht mehr sehen.", jammerte er, was Yukine nur dazu brachte die Augen zu verdrehen und sich einen neuen Bleistift zu suchen.
 

"Kein Wunder.", schnaufte der Blonde mit einen Seitenblick auf seinen Meister, "Ich kann sie verstehen."
 

Das brachte den Blauäugigen dazu nur noch mehr herum zu schreien: "YUKINE!"
 


 


 


 

Hiyori lief, bereits fertig angezogen und gewaschen, die Treppen, ins Wohnzimmer, hinunter. Daber lief sie am *Butsudan der Familie Iki vorbei, welches direkt neben der Treppe, in einer abgelegenen Ecke des Ausflures war. Sie blieb kurz stehen, um dem Bild ihrer verstorbenen Großmutter zu zu lächeln, bevor sie weiter lief.
 

Sie begab sich zum Frühstückstisch mit ihren Eltern, an dem sie sich darüber unterhielten, was Hiyori für den Tag geplant hatte.

"Ich werde mich mit Ami und Yama treffen. Wir wollen ein bisschen durch die Stadt bummeln.",erklärte sie ihrer Mutter, die danach gefragt hatte.

"Oh das hört sich gut an.", schwärmte die ältere Iki, "Einmal wieder jung sein.", seufzte sie und sah verträumt in der Gegend herum.
 

Am frühen Nachmittag, nachdem Hiyori noch einiges für die Schule erledigt hatte, sowie neue Aufgaben für Yukine heraus gesucht hatte, begab sie sich zum verabredeten Treffpunkt mit ihren Mädels.
 

Unterwegs bemerkte sie bereits, dass ihr Handy mehrmals vibriert hatte. Das war bestimmt Yato, der nach ihrer Aufmerksamkeit verlangte. Doch sie hatte gerade keine besondere Lust ihm zu antworten. Sie wollte ihn zappeln lassen, dafür, dass er ihr Tagebuch gelesen hatte, würde er büßen.
 

"Hallo, Hiyori!", rief ihre Freundin Ami ihr, winkend, zu. Dicht gefolgt von Yama lief sie auf das Braunhaarige Mädchen zu, welches ihre Haare heute zu einem Dutt gebunden hatte. Vorne dran, an ihrem Haarbüschel, hatte sie eine Schleife gebunden, die wiederum zu ihrem geblümten Sommerkleid passte.
 

Lächelnd richtete die Gerufene sich auf und winkte ihren Freundinnen ebenfalls zu.

"Also", meldete Yama sich zu Wort, als sie in ihrer stürmischen Art einen Arm um Hiyori legte, "Wollen wir was essen gehen? Ich habe einen mords Hunger!"

Hiyori wollte gerade antworten, da vibriert ihr Handy schonwieder.
 


 

10:00 am. Yato: 'Warum nicht?'

10:15 am. Yato: 'Hiyooooriiiiiii!'

10:20am. Yato: 'Womit habe ich das verdient, sag es mir!'

11:00 am. Yato: 'Habe ich was falsch gemacht?'

11:30 am. Yato: 'Ist es wegen gestern?'

12:00 am. Yato: 'Du kannst das auch gerne alles vergessen, wenn du magst!'

12:15 am. Yato: 'Wir tun einfach so als wäre nie etwas passiert, ok?'

12:20 am. Yato : 'Hiyori?'

01:05pm. Yato: 'OK ich Habs mir überlegt, ich will das alles nicht vergessen!'

01:15pm.Yato: 'Bitte, bitte Hiyori vergib mir, was auch immer ich getan habe!'

01:23pm.Yato: 'Hiyooooriiiiiiiiiiiiiiiiiiiii!!!!!'

01:30pm. Yato: 'Ich liebe dich!'

01:31 pm. Yato: '... Wirklich!'
 

Seufzend scrollte sie durch seine Nachrichten der letzten paar Stunden. War sie zu hart mit ihm? Bei denen, die er vor nichteinmal einer Minute abgeschickt hatte, stockte sie für einen Moment.

Irgendwie wurde ihr nun wieder ganz warm ums Herz und ihr strenger Mund verzog sich zu einem sanften Lächeln, als sie die Worte immer und immer wieder las. 'Ich liebe dich'
 

"Hiyori!", rief die Stimme der Brillenträgerin sie aus ihrer Traumwelt. "W-Was?", kreischte die Angesprochene plötzlich los und lief ertappt, rot an.

"Wer schreibt dir denn da?", säuselte ihre andere Freundin anzüglich. "Ä-äh, niemand!", antwortete Hiyori, etwas zu schnell und drückte ihr Handy fest an ihre Brust.

"Aha", machte nun Ami wieder und stemmte eine Hand in ihre Hüften, "Nach Niemand sah das für mich aber nicht aus."

"Ja du hast ganz breit vor dich hin gegrinst!", stimmte die Kurzhaarige ihr zu, "Wie son' Honigkuchenpferd!"
 

"Ähm, das ist doch jetzt egal!", versuchte Hiyori sie schnell wieder ab zu lenken, "Gehen wir erstmal was essen, in Ordnung?"
 

Ihre beiden Freundinnen warfen sich einen Blick zu, der wohl sagen sollte:'Das kitzeln Wir schon noch aus dir heraus', bevor sie schonmal voraus liefen.
 

Erleichtert löste die Brünette das Handy von Ihrem Brustkorb, bevor sie erneut den Chatverlauf öffnete.

'Treffe mich mit Ami und Yama, komme nachher vorbei!', schrieb sie ihm dann.

Sie wartete nicht auf eine Antwort. Sie stellte ihr Handy auf stumm, stopfte es in ihre Tasche und lief ihren Freundinnen schnell hinterher. Ach wenn es ihr in den Fingern brannte...
 

"Also", nahm Yama ein neues Thema auf, als sie alle ihr Sushi vor sich zu stehen hatten und Ami bereits, wie eine Weltmeisterin, Wasabi auf all ihren Maki* verteilte.

"Was macht ihr denn am Sonntag?", stellte die Kurzhaarige ihre Frage. "Morgen?", nuschelte Ami mit vollem Mund, was die anderen Beiden ihre Münder verziehen lies.

"Wie kann ein Mensch nur so viel Wasabi essen und sich gut dabei fühlen?", stellte Hiyori die Frage, die warscheinlich auch ihrer Mitschülerin im Kopf gerumgeisterte.

Ami schluckte herunter und zuckte mit den Schultern, ohne eine Miene zu verziehen, "Es ist eine Gabe."

"Also", wiederholte Yama, "Am Sonntag gibt es einen super blau-blutmomd!", freute sie sich, "Das ist total selten!", schwärmte sie weiter, "Abe-San ist auch dabei!"

"Hm", überlegte Hiyori, "Aber wären wir dann nicht nur im Weg?"

"Nein, gar nicht, mit mehreren Leuten ist es noch lustiger.", beharrte sie.

"Was soll das überhaupt sein?", wollte Hiyori wissen, "Ein blau-Blutmomd?"
 

"Na ein blauer Blutmond natürlich!", erklärte Ami das Wort mit einem Eigenwort.

"Danke, das hilft mir weiter.", erwiederte Hiyori mit halb geschlossenen Liedern.
 

"Du kannst ja gerne Hitomi mitbringen.", schlug Yama ihrer Freundin vor, was dieser sofort das Lächeln und jegliche Farbe aus dem Gesicht wischte. "Niemals!", rief Hiyori sofort aus und presste ihre Lippen zu einer dünnen Linie zusammen. "Hmmm", machte Yama nachdenklich, "Fängt das jetzt wieder an wie mit Fujisaki damals? Du scheinst ihn doch zu mögen."

"Seid ihr denn kein Paar?", hakte nun auch Ami nach. "Nein!", lautete Hiyoris knappe Antwort.

Verwundert tauschten ihre beiden Freundinnen einen Blick. Seufzend raffte Hiyori sich zusammen. Nun musste sie ihren Freundinnen wohl oder übel die ganze Geschichte erzählen.
 

-*-
 

"Waaaas?!", kreischt Ami auf, als Hiyori ihre Erzählung geendet hatte, "Den werde ich am Montag höchst persönlich in die Hölle schicken!"

"Das gibt es ja nicht!", ließ Yama verblüfft von sich hören, "Da waren deine beiden Freunde ja zur rechten Zeit am rechten Ort."

"Ja", antwortete Hiyori glücklich. "Na dann bring die beiden doch einfach mit!", schlug nun wieder Yama vor.

"Gerne.", nun strahlte Hiyori, "Ich wollte sie euch sowieso schon eine ganze Weile vorstellen."
 


 

-*-
 


 


 

Immer noch nicht wissend, was ein Blau-Blutmomd sein sollte, stapfte Hiyori-nach dem Essen mit ihren Freundinnen- in Richtung Kofuku.

Die warme Sommerbrieze wehte ihr um die Nase.
 

Ein zutiefst geknickter Yato saß auf Kofukus Veranda, als das Mädchen an kam. Seufzend betrachtete sie sich ihr Häufchen Elend und genau in diesem Moment sah der Dunkelhaarige auf.

"HIYORI!", rief er aus und klammerte sich sofort an sie.

Sie konterte das Ganze jedoch, indem sie ihm einen heftigen Schlag auf den Hinterkopf gab. "DU HAST SCHONWIEDER MEIN TAGEBUCH GELESEN, YATO!"
 

Wimmernd rieb er sich die gerade entstandene Beule an seinem Kopf und ließ sich mit dem Po auf den Boden Fallen. "Woher sollte ich denn wissen, dass es dein Tagebuch ist, es lag da rum und sah aus wie ein ganz normaler Kalender.", kam es vom jammernden Gott.

Hiyori hatte gar keine wirkliche Lust darauf einzugehen. Also hockte sie sich neben ihn und grinste ihren Gott verspielt an." Hat dir wenigstens gefallen, was drinnen stand?"
 

Yato schien nun ein wenig rot zu werden."Öhm naja..."

Weiter kam er jedoch nicht, da ein pinker Wirbelwind die beiden Unterbrochen hatte.

"Oh Hiyorin!", jauchzte Kofuku und warf sich ihr um den Hals, "Endlich, endlich, endlich!", freute sie sich, "Das hat euch zwei aber ganz schön lange gebraucht um endlich zueinander zu finden", stellte die pink haarige Armutsgöttin fest, als sie Hiyori endlich los gelassen hatte. Jedoch fand sie direkt ein neues Opfer, auf das sie sich stürzen konnte.
 

"Yatti!"

"OH nein!", rief dieser aus, als die Göttin ihn nun auch noch beinahe zu Tode knuddelte, "Kofuku, lass mich... Wahhh-lass mich los!"
 

Hiyori richtete sich lächelnd auf und erkannte einen grinsenden Yukine und einen vor sich hin schmunzelnden Daikokku, die beide an der Tür gelehnt standen und das Spektakel beobachteten.
 

Nachdem sich alle wieder ein wenig beruhigt hatten, saßen sie bei Kofuku, jeweils mit einer Tasse Tee, am Tisch. Während genannte Göttin träumerisch herum schwafelte und ihre Freunde aus quetschte, weil sie unbedingt wissen wollte wie genau das alles zustande gekommen war, wurden Yato und Hiyori immer röter um ihre Nasen.
 

Hiyori setzte gerade zu einem Schlückchen Tee an, da fragte Kofuku:"Und hattet ihr denn auch Sex?"

Sofort verschluckt das Mädchen sich an dem heißen Getränk. Yukine leistete ihr erste Hilfe, indem er unaufhörlich auf ihrem Rücken herum klopfte. Auch er hatte nach dieser Frage nun ein rot schimmerndes Gesicht.
 

"Kofuku!", brüllte Yato sie entsetzt an. "Was denn?", lautete ihre unschuldige Antwort.
 

Während alle nun herum wuselten und Yukine Hiyori nun beruhigend über den Rücken Strich, nachdem sie sich beruhigt hatte, legte Kofuku sich einmal quer über den Tisch. Sie lag nun Yato gegenüber und lächelte ihn lieb an, bevor sie ihm bedeutete ein Stück näher zu kommen. "Siehst du?", flüsterte sie ihm zu, "Ist doch alles gut gegangen."
 

Yato überlegte eine Weile, wie sie dies meinen könnte, da fiel ihm das Gespräch mit der Armutsgöttin wieder ein, als sie ihm gestanden hatte, dass sie seine und Hiyoris Plaketten auf dem Kamuhakari verbunden hatte.
 

Er antwortete darauf jedoch nicht, sondern starrte in seinen Tee. War es denn wirklich gut gegangen? Hatte er sie denn nun wirklich für sich? Sein leerer Blick blieb an dem Auslöser seiner Gedankengänge hängen. Hiyori.
 

Er beobachtete sie, wie sie auf ihn zu ging und ihm ihre Hand entgegen hielt.

"Kommst du kurz mit Yato?", fragte sie ihn, als hätte sie seine Gedanken ergründen können.
 

Als er ihre Hand ergriff und sich auf richtete, musste er unweigerlich an den letzten Abend denken, als er ihre Hand ebenfalls in seine genommen hatte und, ohne groß darüber nach zu denken, sie einfach zu sich gezogen hatte.
 

Er hatte, so in seinen Gedanke n vjersunkjen, gar nicht bemerkt, dass sie bereits draußen waren.

Mit einem Blick nach unten, bemerkte er nun auch, dass er ihre Hand noch immer fest in seiner hielt.

Lächelnd  verschlung er seine Finger mit ihren. Dieses Gefühl wollte er nie wieder missen. Dieses Gefühl von ihrer Haut, die seine berührte, das Gefühl von Geborgenheit...
 

und Liebe.
 

"Yato", sprach sie ihn dann an, als sie weit genug weg waren, sodass die Anderen sie nicht mehr sehen oder hören konnten. Mit Kofuku im Schlepptau konnte man nie wissen ob einem auch wirklich die Privatsphäre gegönnt wurde, die man verdiente.
 

"Ich bin ein Gott und du bist ein Mensch.", antwortete Yato auf ihre Frage, was ihn die harte Realität wieder bewusst werden ließ.
 

So sehr er es auch wollte, das hier könnte einfach nicht gut enden. Selbst wenn es das für eine ganze Weile wäre, würde Hiyori ihn irgendwann verlassen. Sie würde es müssen. Denn sie war ein Mensch, wie er eben bereits gesagt hatte und das bedeutete, dass sie nicht für Ewig weilen würde. Sie war nicht wie er.
 

Yato holte tief Luft, er bemerkte, wie seine Stimme zitterte, als er zu sprechen begann:"Und deshalb sollten wir gar nichts sein, verstehst du?"
 

Hiyori wollte schon ihre Hand von seiner los sagen, doch er hielt sie fest mit seiner umschlossen und sah sie dabei fliegend an.
 

"Hiyori", begann er erneut zu sprechen und musste dann einen großen Kloß hinunter schlucken,"Es war ein Fehler. Das mit uns kann nicht gut gehen."
 

Sofort stiegen dem Mädchen Tränen in die Augen. Sie konnte es nicht glauben, was er da gerade zu ihr gesagt hatte.

"Dann... Hast du das auch alles gar nicht so gemeint?", schluchzte sie ihm entgegen. Sie drehte sich von ihm weg und versuchte noch einmal ihre Hand aus seiner zu befreien, doch er zog sie zu sich zurück und nahm sie nun in den Arm.

Er drückte sie fest an sich, als wollte er sie nie wieder los lassen, als würde sein Leben von ihr abhängen.
 

"Du verstehst das falsch.", antwortete er ihr mit sanfter, dennoch zitternden Stimme,"Ich habe alles genauso gemeint, wie ich es gesagt habe."

Er legte sein Kinn auf ihrem Kopf ab, bevor er seine Nase in ihrem Haar vergrub, und ihr einen sanften Kuss auf den Kopf drückte.
 

Das Mädchen, in seinen Armen, bebte immer noch. Beruhigend Strich er ihr durch ihre Haare, während sie sich an ihn klammerte, als würde sie ihn nie wieder los lassen wollen.
 

"Ich liebe dich", flüsterte er an ihrem Kopf und schloss die Augen, um diesen Moment zu genießen, "Ich liebe dich so sehr, Hiyori Iki, so sehr, dass es weh tut nicht bei dir zu sein.", er sog tief die lauwarme Sommerluft ein, die sie beide nun schon eine Weile umspielte.
 

"Dann ist das mein neuer Wunsch.", nuschelte sie an seiner Brust. Daraufhin löste Yato den Griff um sie ein wenig, sodass sie nun zu ihm auf schauen konnte.

Er kam nicht umhin ihre von Tränen gerösteten Augen zu mustern und der Flüssigkeit, die einen Fluss auf ihren Wangen bildete, mit dem Blick zu folgen.
 

"Was?", fragte er ein wenig verwundert. "Ich wünsche mir, mit dir zusammen zu sein, Yato.", würde sie nun etwas spezifischer.
 

Dies ließ den Gott kurz auflachen. "Du kannst nicht alles mit Wünschen gerade biegen.", versuchte er ihr zu erklären, doch Hiyori schüttelte kräftig den Kopf.
 

Es war ihr egal.
 

Sie wollte ihn.
 

Nur ihn.
 

Für immer.
 

Lächelnd nahm Yato ihr Gesicht in seine Hände und wischte ihr die Tränen aus dem Gesicht. Was hatte er nur angerichtet? Er hatte sie zum weinen gebracht.

"Hiyori Iki", flüsterte er ihren Namen, als er seine Stirn an ihre Sinken ließ,"Deinen Wunsch, den habe ich, der Gott Yato, klar und deutlich vernommen."

Seine Worte waren beinahe nur noch ein Windhauch auf ihren Lippen, "Unsere Schicksale sind schon lange miteinander verbunden.", beendete er seinen Satz, bevor seine Lippen ihren noch einen kleinen Funken näher kamen.

Schließlich berührten sie sich, ganz sanf und fast so zaghaft wie beim ersten Mal.
 

Es war kein Kuss, der lange andauerte, dennoch war er das Schönste l, was jeder von ihnen bis dahin empfunden hatte.
 

"Ich liebe dich, Yato.", war es nun Hiyori die diese Worte aus sprach.

Lächelnd legte er wieder seine Stirn an ihre."Ich weiß.", antwortete er ein wenig selbstgefällig. Sofort wandte Hiyori sich aus seinem Griff seine Worte brachten ihm nun schon die zweite Schwelle an diesem Tag ein. "Ist ja gut, ist ja gut!", lachte er auf ihre Attacke hin.
 

"Ich liebe dich auch.", kicherte er an ihren Lippen, bevor er sie erneut küsste. "Besser?", fragte er lachend, doch sie setzte zu einem neuen Schlag an.

"Idiot!"
 


 

Was die beiden nicht sahen, war eine Gestalt, die sich nun aus ihrem Versteck zurück zog.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war schonmal das erste Kapitel. Vielmehr ein Rückblick als mein eigenes Werk. Ich hoffe es hat dennoch gefallen. ^^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Uff. Da ist es nun endlich um den Übeltäter geschehen. Keine Sorge, Fujisakis Vergangenheit wird später aufgelöst. Sie wird noch eine Rolle spielen. Ich hoffe jedenfalls euch hat das Kapitel gefallen und ich bemühe mich noch mehr zu schreiben bevor das neue Manga Kapitel veröffentlicht wird 🙀 Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Uwaaahhh ~×_×~
Es hat wieder viel zu lange gedauert! Gomen! Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
__________________________________________

ENDLICH! Ich habe das ganze Kapitel über nur gegrinst. Ich liebe diesen Mange, ich liebe dieses ship und ich leeebe gerade für meine Fanfiction 🙈 Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Dieses Kapitel ist tatsächlich etwas kürzer geraten. So ein Mist aber auch. :/

Der Text oben ist übrigens meine Interpretation des Sontextes von "My heart I surrender" von I Prevail. Irgendwie verbinde Ich dieses wunderschöne Lied mit dieser Fanfiction Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Ayasha
2020-08-06T13:38:25+00:00 06.08.2020 15:38
Wuhu - ein neues Kapitel.
Und ich muss dir einfach zustimmen. Ich lieb die Geschichte auch!!! Freu mich aufs nächste Kapitelchen

Ganz lieben Gruß
Antwort von:  Dassy
06.08.2020 22:40
Dankeschön 🙈❤️
Von:  Ayasha
2020-08-04T10:56:46+00:00 04.08.2020 12:56
Zum Glück kamen die zwei noch Rechtzeitig... also naja du weißt was ich mein.
Ich bin von den Neuen Kapiteln wirklich begeistert!
Schreib schnell weiter, bin echt gespannt wie das mit den beiden weiter geht.

Ganz liebe Grüße
Antwort von:  Dassy
06.08.2020 04:26
Uii danke für die lieben Worte 🙈 bin gerade wieder richtig in noragami Stimmung nachdem ich den Manga gerade nochmal lese 🤗 mal schauen wie schnell ich tippen kann..


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