To tame a Demon von Backfisch85 ================================================================================ Kapitel 14: Zuhause ------------------- Warnung!! Suizid Gedanken!! Klackernd wanderte ein gewaschener Teller nach dem anderen in die unzähligen Schränke der großen Hauptküche im Wayne-Manor. Alfred säuberte jedes einzelne der hochwertigen Porzellanstücke mit seinen Händen in der verchromten Spühle, obwohl ihm bewusst war, dass gleich neben ihm ein voll funktionsfähiger Geschirrspüler stand. Es war eine Angewohnheit aus alten Tagen, die ihn in Nächten, wie dieser beruhigte. Zwar zeigte der gefasste Butler nach außen hin keine Emotionen, doch war er dennoch besorgt. Alfred wusste um die Gefahr, die sich Batman und Robin aussetzten und gerade Solche Missionen ließen ihn solange nicht los, bis beide wieder heil zuhause ankommen würden. Erst recht, nachdem der Ersatzjet vor einer guten Stunde losgeflogen war. Das hieß immer nichts Gutes. Plötzlich fing seine schlichte Armbanduhr an zu piepen. Kurz trocknete sich der alte Butler die Hände mit einem Küchentuch trocken, ehe er zu dem besagten Accessoire schaute und einen kleinen Knopf an der Seite betätigte. Das Ziffernblatt klappte auf und gab einen Bildschirm frei, der die baldige Ankunft des Batman ankündigte, sowie die Anzahl der eintreffenden Personen. Alfred hatte schon vor langer Zeit diesen kleinen Trick in das bestehende System eingebaut, damit er immer rechtzeitig den Kaffee für den Besuch aufsetzten konnte. So auch jetzt. Froh darüber, dass die Anzahl an anwesenden Personen keinen Verlust andeutete, beendete der Butler seine derzeitige Tätigkeit, Holte aus Schublade teure Bohnen und Kakao heraus und setzte jeweils drei Tassen Kaffee, sowie einen Kakao auf. Fünf Minuten später begab er sich mit dem so gefüllten Tablett, in die Batcave, wo auch schon der Jet landete. Als sich die die Ladeluke öffnete, konnte Alfred schon die protestierende Stimme Damians vernehmen: „Lass mich los! Ich benötige keine Hilfe, ich kann alleine gehen!“ Der Junge schleppte sich angeschlagen die niedergelassene Frachtrampe hinunter, gefolgt von Batman, der ruhig zu ihm aufschloss, bevor er sich noch einmal umdrehte und rief: „Clark, bring bitte die Kapsel mit raus.“ Ehe der Vater seinen verärgerten Sohn aufgezwungen stützte. Alfred stellte das Tablett auf einen nahegelegenen Metalltisch ab und begab sich schwer seufzend zu dem kleinen Behandlugsbereich der Cave, wo Bruce Damian auch schon auf die Krankenliege setzte. Sachlich erläuterte der Vater den Status des genervten Jungen dem Butler: „Er hat eine große Schnittwunde, bei der vermutlich auch die vorderen Äste der Arteriae intercostales posteriores an der 11. Rippe in Mitleidenschaft gezogen wurden. Zudem Verbrennungen 1. und 2. Grades an seiner Hand und den Verdacht auf eine Gehirnerschütterung.“ Alfred nickte verstehend und begann damit die vielen Wunden des Jungen zu behandeln. Anhand seines Gemütszustandes konnte der alte Butler erkennen, dass Damian scheinbar von ihrem Gegner übermannt worden war. Es ärgerte den Jungen immer sichtlich, wenn er haushoch verlor und das war jetzt nicht anders. Batman wand sich gerade ab, als Alfred noch hinzufügte: „Ich habe ihnen und ihren Gästen Kaffee auf den Tisch gestellt Sir.“ Mit einem kurzen nicken bedankte sich die Fledermaus bei ihrem Butler und ging in Clarks Richtung, welcher gerade die etwa drei Meter lange Metallkapsel ein wenig abseits vom Bat Computer auf den Boden platzierte. Bruce trat heran und überprüfte noch einmal die Werte des sperrigen Gefäßes, ehe er sowohl Clark als auch Diana auf die Getränke hinwies und dann damit begann die Gasbehälter wieder aufzufüllen. Beide Helden gingen zu dem kleinen Tisch, um sich jeweils einen Kaffee zu genehmigen. Währenddessen tauschte Batman gerade die letzte Flasche aus und setzte sich vor seinem großen Bat-Computer, damit er erste Analysen durchführen konnte. Schnell wanderten seine Behandschuhten Finger über die vielen Tasten und initiierten ein Protokoll, nach dem anderen, sodass mehr und mehr Daten ermittelt wurden. Clark trat an ihn heran, gefolgt von Diana und reichte Bruce seinen Kaffee, ehe er begann zu Fragen zu stellen: „Schon was herausgefunden?“ Ohne aufzuschauen ergriff Batman die heiße Tasse und antwortete dann: „Es wird ein wenig Zeit in Anspruch nehmen, ehe die ersten Ergebnisse vorliegen, erst recht, da ich keine Zellprobe entnehmen kann. Die Haut lässt sich mit meinen derzeitigen Mitteln nicht durchdringen. Ich würde es befürworten, wenn ihr beide noch solange hierbleibt, bis ich genug Informationen gesammelt habe, um sicher zu gehen, dass keine Gefahr mehr von diesem Wesen ausgeht. Das sollte in ein bis zwei Stunden der Fall sein.“ Batman drehte sich in seinem Stuhl zu den Beiden Justice League Mitgliedern herum und wies unterschwellig in Richtung seines Sohnes, der gerade fernab Alfreds behutsame Stiche über sich ergehen ließ: „Ich will nicht noch eine unangenehme Überraschung riskieren müssen. Zwei beinahe Tode reichen mir fürs erste.“ Ernst schaute Bruce in die Gesichter seiner Teamkollegen und erhielt auch gleich ein zustimmendes Nicken von Beiden, ehe Clark noch etwas hinzufügte: „Ich bin auch beruhigter, wenn ich weiß, dass keine Gefahr mehr davon ausgeht.“ Der Kryptonier zückte sein Handy hervor, ehe er weitersprach: „Ich sage Lois Bescheid, dass es später wird.“ Während Superman sich kurz abwand, um seine Frau anzurufen, ersuchte Diana nun mit der Fledermaus das Gespräch. Gelassen stemmte sie eine ihrer Hände in die Hüfte, während die andere ihre Tasse hielt: „Weißt du schon was du mit dieser Kreatur anstellen willst? Sie kann schließlich nicht ewig bei dir bleiben.“ Batman nahm einen schluck von seinem Kaffee, bevor er trocken antwortete: „Wenn die Untersuchungen abgeschlossen sind und ich sicher weiß, dass nicht noch mehr von ihnen auftauchen könnten, wäre die beste Option es dahin zurück zu schicken, wo es herkam. Jedoch bin ich mir noch nicht sicher, ob dies überhaupt möglich ist. Im schlimmsten Fall müssen wir anderweitig dafür sorgen, dass sie niemanden mehr schaden kann. Zum Beispiel in dem wir sie in die Phantomzone schicken. Aber das lässt sich später auch noch klären. Fürs erste warten wir auf die Ergebnisse.“ Plötzlich ertönte Robins Stimme fernab des Geschehens und richtete sich an seinen Vater: „In der Zwischenzeit könnten wir die Audiodateien von dem Gerät analysieren.“ Überrascht sah Bruce zu seinem Sohn hinüber: „Du hast die Daten wiederherstellen können?“ Neugierig fragte Diana: „Was für ein Gerät?“, da ihr von diesem kleinen Detail nichts mitgeteilt wurde. Damian zuckte kurz zusammen, als Alfred mit der gebogenen Nadel einen empfänglichen Nerv traf, bevor er mit zusammengebissenen Zähnen antwortete: „Es kam mit durch das Portal. Kurz bevor wir losflogen habe ich die Daten darauf fast komplett reparieren können. Für die letzten Fragmente fehlte meinem Laptop jedoch die nötige Technologie, aber mit dem Hauptcomputer sollten sich auch diese wiederherstellen lassen. Ich hab´s im Ordner D-17 abgespeichert.“ Prompt fanden Batmans Finger wieder den Weg auf die Vielen Tasten und öffneten den besagten Ordner. Es waren insgesamt 18 Audiodateien, über die Bruce nun das Repair-Programm laufen ließ. Er zog ein erstes Resümee: „Dann war es also eine Art Recorder.“ Kaum das die erste Datei wiederhergestellt war, öffnete Batman gespannt die Tonspur und eine Ihnen allen bekannte Stimme, begleitet von einigen Störgeräuschen, füllte die große Höhle: „Ok, scheint als ob dieses Ding noch heil wäre. Vielleicht kann ich Damit noch was Hilfreiches bauen, aber ich sollte den Akku nicht verschwenden.“ Klackend endete die erste Aufnahme und alle im Raum sahen nur sprachlos auf den Großen Bildschirm. Selbst Clark verschlug es die Sprache. Er hielt mitten im Gespräch inne, sodass Lois fragende Stimme aus dem Handy schallte. Der Kryptonier konnte wie jeder anderen der Anwesenden nicht glauben, wen er da hörte. Das war einfach unmöglich. Schnell beendete er das Gespräch mit seiner Frau und trat wieder zu den anderen heran. Währenddessen sah Diana besorgt auf ihren Freund Bruce. Zögerlich streckte sie eine Hand nach seiner Schulter aus und wollte ihm zusprechen, doch kurz bevor ihre schlanken Finger ihn erreichten und bereits ein bedrücktes „Bruce…“ ihre Lippen verließ, wurde die Amazone von der Automatischen Wiedergabe unterbrochen: „Also, Nightwing hier mit seinem ersten Logbuch. Eigentlich ist dieses Teil ja für Verhöre gedacht und wahrscheinlich ist es auch ziemlich dämlich den Akku so zu verschwenden, aber hey, ich hab noch nie die besten Entscheidungen getroffen und es ist sooooo unerträglich langweilig hier.“ Sie hörten, ein kurzes Rascheln, ehe er weitersprach: „Ma schauen, wie fängt man sowas am besten an. Also ich bin mittlerweile eine Woche hier in der Hölle. Jedenfalls glaube ich das, da es hier keine Tages und Nacht-Zyklen gibt und ich nur meine Schlafgänge zähle. Gewiss ist allerdings, dass das Wetter. Rußige Wolken auf einem durchgängig roten Himmel und ich will gar nicht erst auf den Schwefel Geruch eingehen. Alles ist darauf aus dich zu töten. Man muss sich jeden seiner Schritte gut überlegen oder es könnte der Letzte sein. Wenn einen die Hitze nicht killt, dann diese widerlichen Viecher, die hier an jeder Ecke lauern. Die sind ganzschön lästig und haben mir am ersten Tag übel mitgespielt, sodass ich diese dämliche Wunde von Trigon zu brennen musste, um nicht zu verbluten. Hätte ich nicht so viel Glück gehabt und diese Höhle mit ihrer Wasserquelle gefunden, wäre ich wahrscheinlich schon längst tot. Aber so einem scharmanten lächeln wie meinem kann selbst Fortuna nicht wiederstehen. Jedenfalls ist dieses Loch jetzt mein Unterschlupf geworden und ich warte hier so lange, bis Batman hoffentlich einen Weg findet dieses dumme Portal noch einmal zu öffnen. Bis dahin lebe ich von den Dingen, die mit mir hier her gesaugt wurden und versuche meine Verbrennung auszukurieren. Hoffentlich bleibt eine Infektion aus.“ Damians Augen wurden groß und er setzte sich geschockt auf. Alfred hatte den letzten Stich gesetzt und beide sahen nun gleichermaßen verdattert zum Computer. Es war tatsächlich Grayson, der da sprach. „Logbucheintrag Zwei und es sind jetzt Knapp Zweieinhalb Wochen her, seit ich hier angekommen bin. Von Rettung ist noch nichts zu sehen und mittlerweile habe ich das meiste Brauchbare, was von der Erde hier her gelandet ist, in meine Höhle geschleppt. Ich habe sie übrigens ein wenig dekoriert. Ja klar, Poster von Superheldenmagazinen sind ziemlich Oldschool, aber jetzt kann ich jedenfalls sowohl Batmans als auch Bruce Waynes Gesicht mit kleinen Steinen bewerfen, ohne dass ich dafür die Konsequenzen tragen muss. Red Robin und Robin haben übrigens auch ihren Platz an meiner Wand gefunden. Trotz dessen ich Damians finsterem Blick jetzt immer ausgesetzt sein werde, aber so kennt man ihn ja. Von Alfred und Jason habe ich leider kein Foto gefunden, jedoch dafür ein Sticker Heft mit Smileys und ich muss sagen, dass ein wütender roter Smiley, auf den Schultern eines Models für Lederjacken, schon ziemlich viel Ähnlichkeit mit Jason hat.“ Ein amüsiertes kichern war zu hören: „Falls ich jemals hier rauskomme, nehme ich dieses Bild mit und hänge es mir an den Kühlschrank, damit ich jeden Tag drüber lachen kann. Aber bis dahin sollte ich mir langsam Gedanken darüber machen, wie ich meine Vorräte aufstocken kann. Ich schätze, dass sie noch ein bis zwei Wochen reichen werden und danach…“ Eine bedrückendes seufzen entwich den großen Lautsprechern. „…danach werde ich wahrscheinlich verhungern, es sei denn Bruce findet eine Möglichkeit mich hier heraus zu holen. Also drück ich mir und ihm bis dahin die Daumen.“ Damian erhob sich langsam und begann in Richtung des Computers zu schreiten. Alfred hielt ihn nicht auf. „Kapitän Grayson an Logbuch, draußen ist es ein lichter Tag mit etwas schwefeligen dunstwinden, die riechen schlimmer als der Eggman nach drei duschfreien Wochen. Also wie immer. Kopilot Mr. Wayne ist durchgängig stumm, wird aber dennoch als Mitarbeiter des Monats ausgezeichnet, da er selbst in den schlimmsten Situationen keine Miene verzieht. Jedoch reichen die Vorräte leider nicht mehr für seine Party aus. Eine Konserve macht unsere Crew nicht satt. Mr. Drake soll sich dafür eine Lösung einfallen lassen. Die Rippen und die Verbrennung tun fast nicht mehr weh, Entzündungen blieben glücklicherweise aus, jedoch wird eine Narbe zurückbleiben. Wenigstens kann ich mich wieder richtig bewegen, sodass die beiden Verteidigungsadmiräle Todd und Wayne Junior mich nicht mehr als ein nett umschriebenes Hindernis bezeichnen können. Da gibt es hoffentlich kein Gemecker mehr bei der nächsten Mission.“ Sie hörten, wie Dick kurz inne zu halten schien, ehe er seufzte und mit seiner pseudo Kapitänsstimme fortfuhr: „Mr. Drake scheint eine worst case Lösung für unser kleines Nahrungsproblem gefunden zu haben. Protokoll 4.7. Jagen und verzehr einheimischer Individuen. Bei dem Säure-Cocktail, den die immer intus haben, wird das wahrscheinlich schärfer, als frischgekochtes Curry von Starfire. Da freut sich mein Magen jetzt schon drauf. Im besten Fall öffnet sich vorher das Portal und wir würden endlich mal was anderes wie Steine, Lava und Monster sehen. Aber darauf können wir nicht hoffen. Die Männer sollen Waffen bereitstellen. Wir gehen jagen. Kapitän Grayson out.“ Damian kam hinter seinem Vater zum stehen und die Stimme vor ihm, nahm einen bedrückenden Ton an. „Logbuch Eintrag vier, drei Monate nach meiner Ankunft in der Hölle. Ich…Ich bekomme langsam Angst vor mir selbst. Ich rede nur noch mit Fotos an den Wänden als wären sie echte Menschen und suche jede noch so kleine Abwechslung in dieser Eintönigkeit. Jeden Tag sitze ich hier in dieser ätzenden Höhle und starre auf die verdammten gleichen Wände, es sei denn, ich bin dazu gezwungen Jagen zu gehen und mein Leben aufs Spiel zu setzten, nur um dann wegen dem Fleisch fast kotzen zu müssen. Das ich mich noch nicht daran vergiftet habe, grenzt an ein Wunder. Mein Körper wehrt sich dagegen mit Krämpfen und Schweißausbrüchen. Was würde ich jetzt nicht alles tun für eines von Alfreds Gurken-Sandwiches. Es ist so schwer sich immer wieder selbst zu sagen, dass man hier wieder rauskommen wird, aber ich will solange überleben, wie es geht. Auch wenn das heißt, dass ich langsam verrückt werde. Mein Mentales Training hilft zwar dies zu verlangsamen, aber ich merke es. Immer öfter durchqueren Gedanken meinen Kopf, die ich vorher noch nie hatte. Gedanken von verschiedenen Stimmen, die mir alle etwas anderes sagen und manchmal auch…Selbstmord und ich habe Angst, dass sie irgendwann ein größerer Teil von mir werden. Momentan beeinflussen sie mich noch nicht sehr stark, aber wer weiß schon, wie lange das noch so bleibt und ich versuche durch diese Aufnahme hauptsächlich mich selbst zu beruhigen… Also Dick, halte durch.“ Die nächste Datei spielte sich ab und die Stimme war nun deutlich zittriger und aufgeschreckt. „He-Heute hätte ich es fast getan. Sieben Monate, Sieben Monate hat es gedauert und ich stehe vor diesem Säureteich und hätte mich fast hineingestürzt, um alles zu beenden. Es ist so einfach, aber ich will das nicht. Ich will einfach nicht auf diese Weise enden, doch es ist so schwer sich diesen dunklen Gedanken nicht hinzugeben. Es ist so laut in meinem Kopf. So viele Stimmen und diese eine, welche mich zu diesem Teich zieht, mir sagt ich solle keinem Angriff ausweichen, sie wird immer präsenter. “ Sie hörten, wie Dicks zittrige Stimme immer brüchiger wurde und tiefe Schluchzer begangen die nächsten Worte schwer verständlich zu machen: „Ich kann das alles langsam nicht mehr.“ Es folgten neun weitere Aufnahmen in denen Dick verzweifelt über seine Selbstmordgedanken und Ereignisse redete und allen einen dicken Kloß in den Hals setzte. Clark überlegte, ob er eingreifen sollte, um diese Misere zu beenden, doch konnte er sich einfach nicht dazu bringen. So ertönte jetzt eine schon fast Emotionstote Stimme von Richard: „Hier Dick, 1 Jahr nach der Strandung in der Hölle. Zwar hab ich dieses Ding schon so lange nicht mehr benutzt, aber schließlich ist heute Jahrestag. Wetter gleich, beinahe Selbstmorde sind Bestandteil meines Alltags geworden und ich habe seit drei Tagen nichts mehr gegessen und mein Magen schmerzt vor Hunger. Aber ich konnte einfach nichts erjagen. Wenn ich das nicht bald ändern kann, dann brauche ich mir wenigstens über Selbstmord keine Gedanken mehr machen. Vielleicht ist dies dann meine letzte Aufnahme, bevor ich endgültig den Löffel abgebe. Immerhin wundert es mich selbst, dass ich so lange durchgehalten habe.“ Alfred musste sich vor Schock auf die Krankenliege hinter ihm setzen. Dick war am Leben gewesen, selbst als sie ihn schon für Tod erklärt hatten. Wieder ertönte die vertraute Stimme, doch anders als zuvor, war sie dieses Mal deutlich entspannter, ja schon fast warmherzig: „Ok, Dick Graysons letztes Logbuch oder eher meine letzten Dinge, die einfach nochmal loswerden wollte, bevor der Akku dieses Teils komplett erschöpft ist. Ich bin jetzt acht Jahre hier und habe schon ganz vergessen, dass ich ja noch dieses Diktiergerät besitze. Tatsächlich habe ich mich an das Leben hier gewöhnt und mittlerweile ist es sogar ganz hübsch hier. Es ist Nacht geworden und einfach alles in dieser Welt leuchtet, vor allem die Lebewesen. Es scheint, als würden sich die Tiere hier mit der Sonne bewegen. Es ist eine komplett andere Welt entstanden und auch, wenn ich wohl nie wieder das Sonnenlicht sehen werde, ist es Wunderschön. Jedenfalls mache ich niemanden Vorwürfe, dass ich immer noch hier bin. Ich bin mir sicher, dass Bruce alles versucht hat, aber manche Dinge kann selbst er nicht ändern. Das ist jetzt mein Leben.“ Dick seufzte schwer: „Der einzige, dem ich Vorwürfe mache, bin sich selbst. Es gibt so viele Dinge, die ich eigentlich noch ändern wollte, aber da ich dazu nicht mehr komme, werde ich sie einfach hier los. Als erstes würde ich mich gerne bei Bruce entschuldigen. Dafür, wie wir damals als Batman und Robin im Streit auseinandergegangen sind und wie egoistisch ich mich verhalten habe, als Jason die Rolle des Robin an deiner Seite einnahm. Könnte ich die Zeit zurückdrehen, würde ich es anders machen und ihn gleich wie einen Bruder behandeln, statt wie eine Art Eindringling. Vielleicht wären dann einige Dinge anders zwischen uns gewesen. Aber ich habe mir geschworen diesen Fehler bei den anderen Robins nicht zu begehen. Ich weiß, das ist schon Jahre her, jedoch glaube ich, dass ich mich noch nie so richtig dafür entschuldigt habe. Also Entschuldigung Bruce und Jason, für mein dämliches Teenagerverhalten. Die Zweite Sache, die ich bereue, schließt direkt daran an. Ich hätte mich gerne mehr… mehr um meine Familie bemüht. Seit dem ich nach Bludhaven gezogen bin, sind wir über die Jahre immer weiter auseinander gegangen und haben jeder unser eigenes Ding gemacht. Klar ab und an hat uns die Verbrecherjagd zusammengebracht, aber nur, weil es unser Job verlangte. Wir haben es immer schwer gehabt offen miteinander zu reden oder uns als richtige Familie zu sehen, so wie es eigentlich sein sollte. Wäre doch mal schön gewesen, wenn man sich einfach trifft, um gemeinsam Spaß zu haben und ein richtiges Band zwischen uns zu knüpfen, das nicht Batman und die Robins symbolisiert, sondern Bruce Wayne und seine Söhne. Ich erinnere mich zum Beispiel gerne daran zurück, wie wir zusammen die Maske des Zorro geschaut haben als Familie. Das erste Mal, dass mir dieser Gedanke mehr in den Vordergrund rückte, war als Bruce wieder da war und ich Damian ihm überlassen habe. Ich habe es genossen, dass wir eben nicht nur nachts als Batman und Robin Zeit verbracht haben, sondern halt auch Tagsüber als Dick Grayson und Damian Wayne. Ich wollte für ihn da sein, anders als bei Jason und auch wenn er echt ein Giftzwerg sein kann, konnte ich ihn einfach nicht allein lassen. Es war schwierig und wir hatten beide unsere Hürden zu meistern, aber es war das erste Mal, dass ich mich wie ein richtiger großer Bruder gefühlt habe. Und als ich dann wieder in Bludhaven war, hatte ich das Gefühl, als ob ich etwas Wichtiges zurücklassen würde, aber die Verbrechensbekämpfung ließ mich nie so wirklich darüber nachdenken. Seit dem ich Nightwing geworden war, hatte ich immer so eine Wut in mir und wusste nicht, woher sie kam. Aber die letzten Acht Jahre haben mich viel zum Nachdenken gebracht und ich weiß jetzt, dass ich wütend auf mich selbst bin. Darauf, dass ich die Menschen, die mir wichtig waren, nie wirklich festgehalten habe, obwohl wir eigentlich alle genau das brauchten. Eine Familie. Ich bin das geworden, was ich nie wollte. Ein zweiter Batman, der sein Leben von Gaunern bestimmen lässt, statt sein eigenes Leben zu leben. Natürlich ist Nightwing wichtig, aber es muss auch einen Dick Grayson geben und dieser lebt in ständiger Sorge. Sorge darüber, dass Bruce Wayne nie anfängt zu leben, dass Jason Todd ewig allein in seiner Vergangenheit gefangen ist, dass Tim Drake nie lernt, dass er besser als der Red Robin ist und das Damian Wayne sich immer hinter Mauern verschanzen wird, weil niemand sieht wie sehr sich dieser warmherzige Junge für ein bisschen Anerkennung anstrengt und eigentlich nur dazugehören will. Gott, der müsste jetzt auch schon Zwanzig sein. Würde mich mal interessieren, ob er mittlerweile größer ist, als ich. Scheinbar weiß ich nun wie Alfred sich immer fühlen musste, wenn wir auf Patrouille waren und unser Leben aufs Spiel gesetzt haben. Und dann hast du uns auch immer zusammenflicken müssen. Tut mir leid Alfi, dass ich dir das immer angetan habe und du so viele Sorgen mit uns hattest. Jedenfalls würde ich mich als dritten und letzten Punkt gerne bei euch allen bedanken.“ Ein kurzes Kichern folgte: „Auch wenn einige von euch mir Sachen an den Kopf geworfen haben oder sogar versuchten mich umzubringen. Ich wollte mich vor allem bei dir Bedanken Bruce. Für die zweite Chance, die du mir ermöglicht hast und für den Vater den besorgten Opa und die Familie, die du mir gegeben hast trotz, dass wir unsere Höhen und Tiefen hatten und nicht wirklich wussten, wie das mit uns funktionieren sollte. Aber du weißt ja was man sagt. Kinder sind wie Pfannenkuchen. Das erste geht immer daneben. Wenn ich dich im nächsten Leben wiedertreffen sollte, lade ich dich definitiv öfter zu Unternehmungen ein und wenn ich mitbekomme, dass du dich nicht um meine Brüder bemüht hast, zeige ich dir persönlich die echte Hölle Bruce.“ Eine kurze Pause entstand ehe weitergesprochen wurde: „Dann wird dies hier wohl jetzt das letzte von mir sein, was übrigbleibt, auch wenn es nie jemand hören wird… Ist wohl auch ganz gut so, schließlich sind all eure Identitäten hier drauf und meine peinlichen Reden. Aber bevor der Akku endgültig leer ist, will ich noch was sagen, was ich noch nie gesagt habe. Danke Dad, für alles. Ich hab euch lieb. Grayson out“ Diana sah, wie Bruces Hände zitterten und wie Damian sich fassungslos auf den Boden setzte, ehe die letzte Aufnahme startete. Ein Schlag war zu hören, sowie reißendes Papier und etwas, das animalisch kreischte. Dinge schienen durch die Gegend geworfen zu werden und ständig raschelte es, bis die Geräusche plötzlich innehielten. Sie hörten, wie sich schnell Schritte nährten und schließlich laut verstummten. Unvorbereitet trafen Dicks gequälte Schreie die Anwesenden im Raum und verursachten einen bitteren Schauer, der ihnen über den Rücken lief. Irgendwann wurden diese dann noch von von dumpfem ratschen begleitet und Richard fing an zu stammeln: „Sie sind weg, alle weg, alle weg. Lasst mich nicht allein. Ich kann nicht, nicht ohne euch, nicht allein.“ Panische Schluchzer hallten durch die großen Lautsprecher hinaus und zeugten davon, wie die Einsamkeit diese hilflose Stimme immer weiter brach, bis im nächsten Moment erneut dieses animalische kreischen erklang. Für einen kurzen Moment wurde es still und die Luft schien merklich dünn zu werden. Aber dann ertönte ein anderes Wesen. Eines, das deutlich größer zu sein schien und kehlig knurrte, ehe noch zwei letzte Schnelle Schritte zu hören waren und mit einem Krachen auch diese letzte Aufnahme beendet wurde. Stille kehrte in die große Batcave ein, da niemand sich traute etwas zu sagen. Zu sehr schockten sie diese Aufnahmen. Schließlich erhob Batman sich von seinem Stuhl. Er stützte sich zunächst noch auf den Rand der großen Computertastatur und Diana wollte ihn schon ansprechen, als sich plötzlich seine Faust erhob und er so fest auf das Pad schlug, dass sich nicht nur einzelne Tasten und Bruchstücke auf den Boden verteilten, sondern auch seine eigene Hand blutete. Knurrend hallte seine zittrige Stimme durch die Höhle: „So viele Jahre. So viele Jahre ist er am Leben gewesen und hat gekämpft, während ich ihn einfach dort zurückgelassen habe.“ Diana machte sich nun große Sorgen um ihren Freund. Sie wusste, dass der Mann vor ihr langsam anfing unter der Schuld zu brechen und das durfte er nicht. Nicht vor Damian. „Bruce du darfst nicht…“ „Er hat so lange darauf gewartet, dass ich ihn da heraus hohle und ich habe nicht einmal mehr versucht ihn zu erreichen.“ Eine von Batmans Händen fand ihren Weg auf sein Gesicht: „Ich habe meinen Sohn aufgegeben und er musste deswegen so leiden.“ Bild: https://www.animexx.de/fanart/zeichner/1049853/2713846/ Damian erging es nicht anders. Der Schock saß tief und lag schwer auf seiner Brust. Er nahm nicht einmal mehr die Leiden seines eigenen Körpers wahr und starrte nur teilnahmslos auf den Boden. Damian konnte sich nicht ausmalen, was Richard all die Jahre durchmachen musste ohne das jemand nach ihn gesucht hatte, aber es war jetzt endgültig zu spät dafür. Über Hundert Jahre gefangen in dieser anderen Welt, war ein garantiertes Todesurteil. Clark und Diana konnten nur dabei zuschauen, wie sich Vater und Sohn ihren eigenen Gedanken hingaben und von Vorwürfen erdrückt wurden, während Alfred darum kämpfte seine Fassung zu bewahren. All die Gefühle, die Dicks Schicksal in ihnen hervorriefen, ließen niemanden der Anwesenden sofort registrieren, das ein metallisches Poltern im Raum erklang. Erst als es erneut etwas präsenter ertönte, wurde Superman darauf aufmerksam und konzentrierte sich darauf. Tatsächlich wurde es schnell immer lauter und auch Diana vernahm nun diese dumpfen Schläge, zu denen sich jetzt auch noch kehliges knurren gesellte. Clark realisierte, woher das kam: „Batman, die Kreatur wacht auf!“ Noch immer in seinen Emotionen gefangen, sah Bruce zunächst nur verwirrt auf Clark, ehe ein lautes Krachen seinen Kopf zu der Kapsel herumschnellen ließ. Augenblicklich schälte ein klauenbesetztes Vogelbein sich aus dem harten Metall, begleitet von einigen Gaswolken, die nun ausströmten. Wütend kreischte das Wesen im inneren auf und Bruce verlor keine Zeit: „Computer, aktivierte Protokoll C-13!“ Etwas Abseits von ihnen wurde ein etwa 3x5m großer Metallkäfig aus dem Boden hochgefahren, sodass Batman nun Superman und Wonder Woman damit beauftragte: „Werft es dort hinein, sobald ich die Kapsel öffne, aber atmet nichts von dem Gas ein!“ Beide nickten verstehend und machten sich bereit. Bruce betätigte den Schalter für die Entriegelung und augenblicklich sprang die Tür des Gefäßes ruckartig auf. Zu ihrem Glück hatte Wonder Woman ihr Lasso nicht abgenommen, sodass das gefesselte Wesen sich nach Leibeskräften dagegen wehrte und verzweifelt mit den freien Beinen strampelte, während Diana und Clark es in einer schnellen Aktion, in den vorbereiteten Käfig warfen. Batman schloss von seinem Computer aus sowohl die schwere Käfig Tür als auch die der Kapsel, um das Gas aufzuhalten. Clark sah, wie das Lasso unter der Kraft des Wesens sich lockerte und wand sich skeptisch an die Fledermaus, welche am Computer diverse Befehle eintippte: „So viel zu den tollen Schlafmitteln. Bist du sicher, dass der Käfig stabil genug ist?“ Batman sah nicht auf, als er sprach: „Er ist aus Inertron gefertigt. Es gibt nichts, das härter ist und selbst du würdest wohl Schwierigkeiten haben aus so einem Auszubrechen.“ * Superman sah verblüfft zu seinem Freund. Er war diesem Material schon einmal in Form von Ketten begegnet und hatte damals wirklich mühe ihnen zu entkommen: „Wie bist du an soviel von dem Zeug herangekommen?“ Trocken antwortete die Fledermaus nur: „Betriebsgeheimnis.“ Clark sah wieder zu der Kreatur und bemerkte, wie immer noch dieser seltsame Schleim von ihrem Kampf an ihr haftete: „Und was ist das eigentlich für ein klebriges Zeug, das du da benutzt hast?“ Statt Batman, antwortete jetzt Diana mit einem leicht säuerlichen Unterton: „Bruce hat Napalm benutzt.“ Supermans Augen wurden groß: „Du trägst Napalm mit dir rum? Bist du verrückt?“ Wonder Woman zog ihre Schultern hoch: „Hab ich ihm auch schon gesagt.“ Trocken antwortete Batman darauf jedoch nur: „Besondere Umstände, besondere Mittel.“ Während also zwischen den dreien eine kleine Diskussion entstand, bezüglich Bruces Methoden und ethischer Einstellung, fiel Damians Blick auf dieses seltsame Wesen. Er hatte die ganze Zeit nur zusehen können, da er zum einen in seinen Geschwächten zustand keine Hilfe gewesen wäre und zum anderen sein Kopf noch zu sehr auf Durchzug geschaltet war. Neugierig trat er näher an den Käfig heran und blieb einige Meter in sicherer Entfernung davor stehen. Das goldene Lasso lockerte sich weiter und gab nun ihren strampelnden Gefangenen frei. Hecktisch lief die Kreatur auf allen vieren im Käfig auf und ab und schlug immer wieder mit ihren Gliedmaßen heftig fauchend gegen die dicken Metall-Stäbe. Jedoch hielten diese den übermenschlichen Kräften stand und machten keine Anstalten sich zu beugen. Tatsächlich gab das Vieh nach einigen Minuten auch recht schnell auf und schaute unter ihren Helmähnlichen Federn hin und her, ehe es in der Mitte des Käfigs zum Stehen kam. Genervt fuhren ihre Klauen durch die vielen dunklen Federn und versuchten dieses lästige Klebrige Zeug herunter zu bekommen, das sich auf dem Kopf und Oberkörper verteilte. Jedoch klappte dies nicht ganz so gut und es sprang auf eine andere Methode um. Plötzlich nahmen die Federn einen seltsamen Schimmer an und schienen beweglicher zu werden, auch die starren Helmähnlichen am Kopf. Wie ein Hund schüttelte sich das Wesen mühelos den ganzen Schmutz von seinem Köper und die nun hängenden Federn am Kopf klappten zurück, sodass es sich ungehindert mit einem seiner Flügel an der Schläfe kratzen konnte. Zum ersten Mal konnte Damian nun das Gesicht dieser Kreatur sehen und was zunächst als leichte Verblüffung anfing, wurde schnell zu purem Unglauben. Automatisch trat der Junge näher heran und betrachtete die schmalen Gesichtszüge auf der bläulichen Haut, welche er zuerst nicht erkannt hatte. Die straffen Augenpartien, der schmale Mund, die symmetrisch korrekte Nase. Damian hatte es schon einmal gezeichnet und würde es jeder zeit wieder können. Dieses Gesicht hatte sich so in seinen Schädel gebrannt, dass er es nie vergessen könnte, auch wenn es nun etwas schlanker war. Er merkte nicht einmal, wie diese leuchtenden Augen ihn wütend fixierten und von hinten die Stimme er klang: „Damian, weg da!“ Der Junge stand nun direkt vor dieser Bestie und registrierte erst zu spät, wie der blitzende Schwanz auf ihn zu schnellte. Glücklicherweise konnte Superman ihn noch rechtzeitig zurückziehen, ehe das schmale Körperteil durch die Metallstäbe schlüpfe und krachend an der Stelle, wo Damian gestanden hatte, in den Boden versank. Clark packte den verdatterten Jungen an seinen Schultern und redete bestimmend auf ihn ein: „Bist du verrückt geworden? Es hätte dich umbringen können.“ „Ich,..es..“ Damian stammelte nur vor sich hin und brauchte einen Moment, um zu verarbeiten, was er da gesehen hatte als auch schon sein Vater herantrat. Der Junge sah unsicher zu ihm hin und noch bevor Bruce etwas sagen konnte, fand Damian seine Sprache wieder: „Vater es…es ist Richard.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)