To tame a Demon von Backfisch85 ================================================================================ Kapitel 26: Kleines Weihnachtsspecial: Das Herz ist immer da. ------------------------------------------------------------- „Vater ist Senil geworden! Er sagte es sei eine wichtige Mission, aber das hier ist einfach nur erniedrigend!" „Es ist doch wichtig. Wir helfen den Menschen die dort wohnen sehr damit." „Helfen?! Das ist ja wohl nicht dein Ernst! Wir sind lediglich das Entertainmentprogramm und hinzu kommt diese lächerliche Uniform! Nicht mal Grayson musste in seiner Laufbahn sowas Unnötiges und peinliches machen. Und der ist sich für nix zu schade. Sieh uns doch mal an! ICH TRAGE EINEN BART!!!" Aufgebracht Diskutierte Damian mit Jon, als beide Jungen in Weihnachtsmann und Rentierkostüm, vor einem großen Altenheim standen. „Außerdem muss ich dem Spinner auch noch was zu Weihnachten besorgen. Er hat darauf bestanden, dass wir uns dieses Jahr gegenseitig was Schenken, da es das erste Mal ist, dass wir zusammen feiern. Für Todd, Drake und Vater habe ich schon was und Pennyworth freut sich eh immer über seinen Lieblingstee, aber was schenkt man denn bitte diesem Hoffnungslosen Romantiker? Vielleicht nen Föhn? Er macht auf mich den Eindruck, als ob er zu der Gruppe gehört, die sowas benutzt." Der Kopf des Halb-Kryptoniers legte sich schief und er antwortete schlicht: „Ich weiß nicht...ich schenke meinen Eltern meist selbstgemachte Sachen. Auch wenn ich eigentlich zwei linke Hände habe, freuen sie sich darüber am meisten." Damian rollte nur genervt mit den Augen: „Was soll ich denn da machen? Nen 360 Grad Spiegel, damit er sich immer selbst bestaunen kann, oder was?" „Na was Persönliches. Meine Mom hat sich zum Beispiel mal total über einen Selbstgemachten Bilderrahmen mit Fotos von unserer Familie gefreut. Der steht jetzt immer ganz vorne auf unserem Bilderregal." Der Wayneerbe rieb sich angestrengt die Maskierten Augen, bevor er antwortete: „Wahrscheinlich würde der Idiot sowas sogar mögen. Dem würde mit Sicherheit auch dieser Auftrag gefallen. Er ist immerhin schon immer ein Zirkusclown gewesen." Es war eine Woche vor Weihnachten und Bruce hatte die Supersons damit beauftragt, den einsamen Rentnern dieser großzügigen Einrichtung ein paar Geschenke zukommen zu lassen. Sie gehörte zu den Wohltätigen Finanzierungen von Wayne Enterprise und die vielen modernen Wohnblöcke beherbergten einen Großteil von Gothams Senioren, für die Damians prallgefüllter Geschenkesack schon bereitstand. Gott, er hatte sowas von keinen Bock sich mit diesen runzligen Rosinen herumzuschlagen. Noch dazu in diesem lächerlichen Weihnachtsmann Kostüm mit Rauschebart und allem anderen, was zu einem Weihnachtsmann eben dazu gehörte. Er schwor, würde ihn Todd oder Drake oder irgendwer anderes so sehen, gab es Tote! Zu allem Überfluss schien Jon sich sogar über die ganze Aktion richtig Spaß zu machen, ginge man von seinem dummen Honigkuchen Grinsen aus. War ja klar, dass der sich mal wieder auf sowas freute. Wahrscheinlich hatte Superman ihm vorher mal wieder eine heroische Rede darüber gehalten, wie wichtig es doch sei die Ältere Generation zu unterstützen. So ein Schwachsinn! Paar Jahre weiter und die sind eh weg vom Fenster. Was ist denn da jetzt so wichtig? Und da Jonathan zu allem Überfluss an seinem Rentierkostüm auch noch Glöckchen um Hüfte sowie Hals geschnallt hatte, zog das nervtötende Klingeln schon von weiten alle Blicke auf sich. Diese Schmach war echt unterstes Level. Man gebe ihm die Kugel. Den Sack auf Robins Hoverbike platziert betraten die beiden Jungen das neuartige Gebäude und Damian konnten schon an der Schwelle den leichten Alte-Leute-Geruch wahrnehmen, der hier in der Luft lag. Seine Laune wanderte noch über die Kellerregion hinaus und war kurz davor in der Hölle anzukommen. Sie durchquerten das großzügige helle Foyer und begaben sich zur Rezeption, wo bereits eine Pflegerin auf sie wartete. Sein breitestes Lächeln aufsetzend, begrüßte Jonathan die korpulente Dame: „Hallo, wir sollen hier die Geschenke von Mr. Wayne verteilen und ein bisschen Weihnachtliche Stimmung verbreiten." Beim Anblick der beiden verkleideten Kinder glitten sofort ihre Mundwinkel hinauf und freundlich wies sie den verkleideten Jungs den Weg zum großen Saal, wo schon diverse Rentner saßen. Ihnen ging das Herz auf, als sie die beiden Kinder in der Aufmachung sahen, doch war Damians Herz nur zum Kotzen zu mute. Er hatte sowas von keinen Bock auf diese Scheiße und dieses Getuschel irgendwelcher Kaffeeklatschomas darüber wie süß sie doch aussahen, brachte das Fass fast zum überlaufen. „Frohe Festtage allerseits!" rief Jon fröhlich an die alten Menschen gerichtet und tänzelte wie das Rentier, als welches er verkleidet war, klingelnd in der Luft herum, sehr zur Begeisterung der Älteren. Damian hingegen stand nur genervt neben seinem Hoverbike, die Brauen starr zusammengezogen und alles um sich herum einfach weitestgehend ignorierend. Hauptsache sie konnten das ganze schnell hinter sich bringen. Er hätte Jonathan dafür töten können, als dieser nun auf ihn zugeflogen kam und ihn unauffällig in die Seite stupste. Leise flüsterte dieser dumme Elch: „Jetzt steh da nicht einfach so rum und begrüße die doch mal." Damian zischte nur bitter vor sich hin, ehe seine vor ekel belegte Stimme sagte: „Ho...ho...ho...frohe...urg...Weihnachten." Jon erstarrte für einen Moment. Das war ja noch kläglicher, als ein Fisch, der versuchte in der Wüste spazieren zu gehen. Aber so professionell, wie Damian in Sachen Verbrechensbekämpfung war, war es Jon in Sachen Zwischenmenschlichkeit: „Der Weihnachtsmann ist heute ein bisschen schüchtern, aber er hat ein paar Geschenke für euch dabei und solange er sie verteilt, würde ich euch gerne ein bisschen was Zeigen vom Zauber des Weihnachtsmannes zeigen." Und der Wayneerbe dachte nur bei sich: 'Gott, auch wenn ich Atheist bin, mach das es Aufhört!' Aber wie erwartet, gab es kein solches Weihnachtswunder für den zynischen Jungen. So sorgte Jonathan mit seinem Eisatem dafür, dass es im gesamten Saal schneite und überall funkelnde Eiskristalle wie Sterne niederrieselten, wärend Damian nach und nach ein Geschenk nach dem anderen lustlos verteilte. Soll doch der Supertrottel die Aufmerksamkeit auf sich ziehen und den Klatschaffen spielen. Hauptsache er konnte seine Distanz waren. Immerhin gab es keine genaue Geschenkezuteilung, sodass er wahllos Pakete verteilen konnte. Um das ganze noch schneller von Statten ablaufen zu lassen, benutzte Damian zusätzlich Drohnen, die sich aus seinem Hoverboard lösten und mit angeklebten Elfenohren Geschenke durch den Raum verfrachteten. Mit diesen kleinen Helfern dauerte es daher nicht lange bis alle Geschenke verteilt waren. Damian seufzte schon erleichtert auf, da sie nun wieder gehen konnten und diesen dummen Auftrag ein ende setzten konnten. Doch natürlich musste der Halb-Kyptonier, Halb-Vollpfosten diesem Plan mal wieder einen Strich durch die Rechnung machen. Er hatte nämlich eine Dame gefunden, die dazu fähig war allerlei Weihnachtslieder auf einem hölzernen Klavier an einer nahegelegenen Wand, zu spielen. Und Typisch wie der war, grölte dieser Honk auch noch, mit all seinen schiefen Tönen dazu mit, sodass schnell der ganze Saal einstimmte. Damian war im Irrenhaus gelandet. Seiner fehlenden Motivation folgend, setzte sich der genervte Pseudo-Weihnachtsmann letztendlich an einen freien Tisch abseits der singenden Massen. Dieser war zwar bereits besetzt, von einem Herren, der zugegeben für ein Altersheim noch recht jung aussah und ebenfalls freudig das Schauspiel verfolgte, jedoch war das immer noch besser, als im Zentrum des schaukelnden Musikantenstadels zu versauern. Zu seinem Leidwesen gehörte dieser Knacker ebenfalls zu der Sorte 'Lass uns doch ein bisschen Smalltalk halten' Mit witzelnder, tiefer Stimme begann dieser: "Na du scheinst mir ja ziemlich ernst zu sein Weihnachtsmann. Ich dachte eigentlich du hättest immer ein Lächeln auf den Lippen." Na Geil. Konnte der Tag noch besser werden? "Mir sind die Mundwinkel am Nordpol eingefroren." ,antwortete der Kleinere nur knapp und nicht gerade freundlich. Doch ließ sich der muskulöse, schwarzhaarige Mann mit grauen Strähnen trotz des miesen Tones nicht abwimmeln. Stattdessen wurde sein Grinsen nur noch breiter: "Ach wirklich? Muss ja ziemlich kalt gewesen sein, wenn sie so tief liegen." Trocken folgte nur ein: "Ich bibber jetzt noch." Merkte dieser Typ eigentlich nicht, dass er keinen Bock hatte auf ein Gespräch mit ihm? "Es gibt da etwas, was ich dich gerne fragen wollte Weihnachtsmann." Damian überlegte gerade ernsthaft einfach aufzustehen und sich einen anderen Platz zu suchen, als der gut gelaunte Mann auch schon weiterredete: "Was ist der Sinn von Weihnachten?" Der Junge rollte genervt mit den Augen und antwortete: "Kläglich versuchen ein Halbwegs brauchbares Fest zu arrangieren und wie wild durch die Innenstädte zu rennen, nur um diverse dumme Geschenke zu besorgen. Es gibt keinen Sinn. Leute machen unnötig mehr stress und giften sich gegenseitig häufiger an, als sonst im vergänglichen Jahresverlauf. Das sagen die Statistiken." Gespielt verwundert sagte ihm der Fremde: "Ach ja? Ich dachte immer es sein ein Fest, welches Menschen zusammenbringt." "Und da liegt das Problem. Menschen kommen zusammen mit der Basis einer gewissen Erwartungshaltung an andere und wenn diese enttäuscht wird, hängt der Haussegen schief." Damian holte weiter aus und zeigte zwischendurch auf Jon, welcher mit den Rentnern sang: "Warum müssen wir hier herkommen und mit euch diese scheinheilige Show abziehen, wo doch mindestens die Hälfte dieser Leute noch Familie hat. Dieses Süßholzgeraspel von klingelnden Glöckchen an jeder Ecke und dämlichen Lämpchen geblinkte ist doch echt nur was fürs Auge. Sie sorgen dafür, dass man seinen eigentlichen Problemen aus dem Weg gehen kann." Gelangweilt stützte der Junge sich auf seinen Arm und fuhr fort: "Es ist mein drittes Weihnachten und ich verstehe diesen Zirkus einfach nach wie vor nicht." Nachdenklich lehnte sich der recht muskulöse Mann in seinem Stuhl zurück. Irgendwie erinnerte ihn sein Gesicht an Dicks. "Aber ist es nicht genau das? Ein Zirkus, in dem man zusammen kommt um Wunder und Zauber gemeinsam zu erleben? Eine Vorstellung hat ihre Höhen und Tiefen, genau so wie eine Familie das durchlebt und diese erfahren sie, ähnlich wie die Zuschauer, zusammen. Gemeinschaft bindet und steht im Vordergrund. Nicht das Essen und nicht die Geschenke. Dort wo du dich wohlfühlst ist die Manege besonders gut. Du solltest dich vielleicht mal auf die Show einlassen. Dann tauen deine Mundwinkel bestimmt auch wieder auf." Damian sah ihn an, wie einen jemanden, der nicht mehr alle Tassen im Schrank hatte. Der warf mit banalen Metaphern um sich, wie nix gutes, ohne es dabei auf einen gescheiten Punkt zu bringen. Wahrscheinlich war der Mann trotz seines recht jungen Alters hier, weil er so vergreistet war, dass ihn keiner mehr einstellen wollte. Ist Jon nicht bald mal fertig mit seinem Gesinge? Er musste immerhin noch dieses dumme Geschenk für Grayson irgendwo her bekommen. Wobei...: "Hey, kennen sie zufällig was, das man gut verschenken kann?" Der Mann sah ihn verwundert an, als er antwortete: "Ist es für jemanden besonderes?" "Mehr oder weniger. Brauche noch was zu Weihnachten für jemanden, der glaube ich persönliche Sachen ganz gerne mag. Kennen sie da was?" "Hm... selbstgemachte Kalender oder Fotoalben gehen wahrscheinlich ganz gut. Oder spezielle Dinge, die er gern hat. Meine Frau hatte mal einen Reif bekommen, den mein Sohn für sie extra anfertigen lies. Den hat sie geliebt. Vielleicht, kannst du ja auch was malen, gleich mehrere Sachen kombinieren. Aber wenn du mich fragst, ist es in der Regel eh wichtiger gemeinsam Zeit zu verbringen. Sowas kann man mit keinem Geld der Welt kaufen und auch nicht aufwiegen. Denn ehe man sich versieht, ist es vielleicht plötzlich nicht mehr möglich seine Liebsten zu sehen und dann bereut man es." Damian drehte den Kopf in Jonathans Richtung, der gerade bei Jingle Bells angekommen war. Ohne seinen Blick abzuwenden, fragte er nun: "Wie heißen sie eigentlich? Ich kann mich nicht entsinnen, dass sie sich vorgestellt hatten." "John, mein Name ist John....Ich muss jetzt auch los. Es war nett dich kennen zu lernen Damian. Ich hoffe ich konnte dir Weiterhelfen und wenn ich dir einen Rat geben darf, das Leben ist zu schade, um nur das negative in den Dingen zu sehen. Dafür gibt es zu viele Wunder." Überrascht riss Damian die Augen auf. Woher kannte dieser Typ seinen Namen?! Hatte jemand sein Identität herausgefunden? Er wollte ihn gerade zur Rede stellen, als der Kleine Junge nur Luft neben sich vorfand. Hastig sah er sich um, doch konnte er nirgends die muskulöse Gestalt des Mannes ausmachen. Verdammt, wo war dieser Typ?! Wenn er seine Identität wusste, wurde es extrem gefährlich! Nicht nur für ihn, sondern auch für seinen Vater und die anderen. Damian sprang von seinem Stuhl auf und rannte weg von der Singenden Masse, in die leeren Gänge des hellen Gebäudes. Egal wo er auch hinschaute, nirgends konnte er diesen John sehen! "Scheiße!", fluchte Damian verzweifelt. Wie konnte ihm so etwas passieren?! Ausgerechnet ihm! In ihrem Leben waren die Identitäten ihre Existenz! Plötzlich meinte er aus dem Augenwinkel heraus die Gestalt des Mannes auszumachen und hektisch riss Damian den Kopf herum zu einer Glasvitrine mit etlichen alten Aushängen und Postern, die wohl das Interesse der Älteren Generation, welche in diesen Mauern lebte, auf sich ziehen sollte. Eigentlich nichts ungewöhnliches, wäre da nicht dieses eine Poster, was jedes einzelne Haar am Körper des Jungen automatisch aufstellte. In dicken Buchstaben prangte 'Die Flying Graysons' über einem Bild dreier Akrobaten die freudig in die Kamera winkten und wovon der eine genauso aussah, wie der John, mit dem er zuvor noch am Tisch geredet hatte. Damian ging noch dichter und konnte nun auch noch die kleingedruckte Bildbeschreibung lesen: 'John Grayson, Mary Grayson und Richard Grayson nach gemeinsamen Training." Damian war nicht leicht aus der Fassung zu bringen, doch als in dieser Situation ihn dann auch noch jemand an der Schulter packte, konnte der sonst so stille Junge einen kurzen Aufschrei letztendlich nicht mehr unterdrücken. Im Affekt schrie diese Person dann auch gleich noch mit und als Damian erkannte, dass es sich hierbei um Jonathan handelte, hätte er ihm am liebsten eine Runtergehauen. Was musste der sich denn auch so anschleichen! "Verdammt Jon! Was suchst du hier?!" Verständnislose Blicke wurden Damian entgegengeworfen und Jon antwortete: "Wir sind zusammen ins Altersheim gekommen, schon vergessen? Außerdem waren die Älteren und ich gerade fertig mit singen. Du warst dann plötzlich nicht mehr da und da suche ich dich doch natürlich. Seit wann schreist du überhaupt so rum? Du siehst so aus, als hättest du einen Geist gesehen. " Damian hielt kurz verwirrt inne, ehe er dann säuerlich zischte. Musste der das so formulieren? Unbewusst griff der zynische Junge in seine rote Manteltasche und stellte fest, dass sich etwas in ihr befand. Damian zog es hervor und wie sich herausstellte, handelte es sich hierbei um einen kleinen beschriebenen Zettel. Doch wie der diesen erschaute, ging er mit einem Kurzen: "Wir sind fertig hier. Ich gehe nach hause." an Jonathan vorbei und konnte noch immer nicht begreifen, was gerade passiert war. Keine Zahl, Studie oder sonst irgendetwas konnte dafür eine Erklärung liefern. Verwirrt trottete Jon einfach hinterher. Der Weihnachtsmorgen war angebrochen doch war es noch so früh, dass kein Licht der Sonne die nächtliche Schwärze durchdrang. Laut gähnte Dick in seinem grünroten Weihnachtspulli vor sich hin, als er beladen mit Geschenken die große Eingangstreppe des Manors hinabstieg. Er hatte am gestrigen Tag noch an einem Fall gesessen und hinterher vergessen seine Presente in die Socken am Kamin zu stecken. So wandelte er nun in den frühen Morgenstunden zur besagten Feuerstelle und begann im Halbschlaf die kleinen Geschenke in die zugehörigen Socken zu stecken. Alte schwarz-weiß DvD's für Bruce, Bestickte Taschentücher für Alfred, eine pinke glitzernde Pistole für Jason, für Tim einen neuen Grafikchip, den er in seinen Computer einbauen konnte und für Damian Cheese and Vikings. Sein Lieblings Computerspiel, auch wenn der Kleine das nie offen zugeben würde. Sie hatten es vor kurzem auch als Homegame herausgebracht und dementsprechend war dieses Geschenk denkbar einfach. Er wollte es gerade wieder gehen, als ihm aus dem Augenwinkel seine eigene Socke ins Auge fiel. Es war ein kleines eckiges Objekt, welches den Größeren dazu veranlasste inne zu halten. Neugierig geworden zog er das kleine mit Schleife versehene Büchlein heraus und löste es aus seinen roten Fesseln. Keine Überschrift prangte darauf und keine Verzierungen. Es handelte sich lediglich um einen nichtssagenden Schwarzen Einband. Dick schlug das Buch mittendrin auf und was er sah verschlug ihm die Sprache. Es war ein Bilderbuch, wie er feststellte. Doch waren die Bilder darin nicht einfach irgendwelche Fotos, die mal von Alfi, oder sonst wem geschossen wurden. Es waren gemalte Bilder, welche schon vom weiten als Fotos hätten durchgehen können. Sie zeigten Szenen, die es so eigentlich nur in Dicks Erinnerung gab, wie ihn selbst und Jason, als sie sich zum ersten Mal getroffen hatten. Damals hatte Bruce Jason einfach sein Zimmer gegeben und als Richard dann eines Nachts wieder im Manor schlafen wollte, registrierte er nicht gleich, dass er sein Bett mit jemanden geteilt hatte. Die Folge war das, was die erste Zeichnung zeigte. Ein sich wehrender Robin im Schwitzkasten eines halbnackten Nightwings und beide mit wütender Miene. Kein guter Start, aber wenn er so darüber nachdachte ein eigentlich echt Lustiger. Er blätterte Weiter und Fand eine andere Stelle vor, die ihn sehr geprägt hatte. Es war die Festnahme Zuccos. Der Mann, der seine Eltern ermordet hatte und der Zeitpunkt, an dem Robin ein Teil von Batman wurde. Er erinnerte sich gerne daran zurück, wie dieser Vorfall ihn und Bruce erst richtig zusammen schweißte und aus ihnen ein Team machte, welches heute mehr als das war. Es war Familie. Und alles was dieses Buch voller Bilder beinhaltete, war genau das. Es zeigte Dicks Geschichten, die er ab und zu Damian zum Verständnis eines normalen Lebens und als Moralbeispiele vorgetragen hatte. Angefangen mit seiner Zeit im Zirkus, seiner Zeit als Robin, seiner Zeit mit den Teen Titans und seiner Zeit als Nightwing. Ein Chronologischer Ablauf seines Lebens und letztendlich zusammen mit den Leuten, die für ihn mittlerweile Familie geworden waren. Dick liebte es in Erinnerungen zu schwelgen, da diese ihm zu dem Mann machten, der er heute war und auch zu dem, der er in Zukunft noch werden würde. Er hatte nur verhältnismäßig wenig Fotos von seinem Leben und freute sich dementsprechend riesig über solch einen Zusammentrag der Vergangenheit. Das war eines der besten Geschenke, die er jemals bekommen hatte. Der Schwarzhaarige wollte gerade das kleine buch wieder schließen, als ihm die letzte Hälfte seines Geschenks ins Auge fiel. Neugierig schlug er alle anderen Seiten um und sah sich mit einem Haufen leeren Papiers Konfrontiert. Er blätterte zum letzten gemalten Bild, wo Dick nun wirklich schwer Schlucken musste. Auf dem Doppelseitigen Ende der ersten Hälfte, waren noch einmal alle Personen zu sehen, die ihm wirklich wichtig waren. Wie auf einem großen Familienfoto welches nur ihm galt, hatten sich alle Anwesenden um Dick herum versammelt und lachten freundlich in die echte Welt hinaus. Dort waren nicht nur Bruce, Babara oder Tim zu sehen, sondern auch die Mitglieder der Teen Titans, oder einige Angehörige der Justice League. Kurz gesagt, jeder der ihm etwas bedeutete. Doch was ihm am meisten stocken ließ, waren seine Eltern, die ihrem Erwachsenen Sohn stolz eine Hand auf die Schulter legten. Als würden sie ihm nach wie vor in allem Unterstützen, was er tat. Ein Komplettes Familienportrait. Und auf der nächsten Seite prangte ein eingeklebter Zettel: 'Die Vergangenheit lehrt, die Gegenwart handelt, die Zukunft träumt und das Herz ist immer da.' Hinzu kam noch ein Kommentar darunter: 'Besorg dir ne Kamera für die Zukunft, du Trotteliger Träumer! PS: Ich erwarte übrigens Pfannenkuchen zum Frühstück!!!' Dick musste Lachen. Scheinbar waren der Weihnachtsmann und sein Rentier dieses Jahr da gewesen. Bild: https://www.animexx.de/fanart/zeichner/1049853/2722208/ Stunden später drang lautes Gekreische an die Ohren des ehemaligen Zirkusartisten. Es war zwar bis zu Unverständlichkeit gedämpft, jedoch rissen ihn die aufgebrachten Stimmen doch aus dem Schlaf. Dick war in der früh wieder ins Bett gegangen, da es sich eh nicht gelohnt hätte wach zu bleiben. Jedoch wurde wohl nun sein Typ verlangt. Fix ein T-shirt überwerfend verließ er halbwach das Schlafzimmer und ging auf den leeren Flur hinaus. Immer Lauter wurden die Stimmen, sodass Dick schon auf dem Weg zum Foyer verstehen konnte, worum es letztendlich ging. "Ich kill dich kleinen Satansbraten! Wir bemühen uns hier was halbwegs Ordentliches zu besorgen und du steckst mir einfach Kohle in den Stiefel! Und was willst du überhaupt mit den ganzen Verhütungsmitteln für Bruce erreichen?!" Die Aufgebrachte Stimme von Timmy war für Dick leicht zu erkennen. Wo dieser doch das sonst so ruhige Organ meist nur in der Konfrontation mit einem gewissen jüngeren Nachwuchsdetektiv in dem Maße gebrauchte, wie gerade. "Drake du machst dich lächerlich. Laut eurer seltsamen Gebräuche verschenkt man Kohle an die Leute, welche nicht dem gewünschten Verhalten des vergangenen Jahres entsprachen und da deines aus meiner Sicht in diesem Jahr mangelhaft war, hast du zumindest das von mir bekommen. Schätze dich also Glücklich. Und Vater sollte nun mal besser auf sich aufpassen." Gähnend trat Dick an das Geländer des großen Eingangsfoyers und betrachtete das Schauspiel, welches sich schräg unter ihm gerade abspielte. Jason hielt Tim davon ab Damian umgehend an die Kehle zu springen, während dieser nur spöttisch seine Nase rümpfte. Scheinbar hatte nicht jeder so ein gutes Geschenk wie er erhalten und jetzt keiften die beiden sich gegenseitig an, als ob es kein Morgen mehr gäbe. Dabei war das doch eigentlich eine wirklich banale Sache. "Ich soll mich Glücklich schätzen?! Du kleine miese Ratte! Wenn das so ist, gib mir mein Geschenk zurück! Du hast es definitiv nicht verdient!" "Geschenkt ist Geschenkt." "Lass mich los Jason! Diesem frechen Balg muss mal jemand zeigen, wo sein Platz ist!" "Auf jedenfalls weit über deinem, Drake." Aijaijai...nicht mehr lange und ihr Weihnachtsessen später würde im Krimidinner Enden. Wo waren überhaupt Bruce und Alfi? Scheinbar nicht in der Nähe jedenfalls. Da musste wohl er wieder ran und zumindest dafür sorgen, dass sich die Anzahl an Personen fürs Essen nicht verringern würde. Schließlich freute sich ihr Butler besonders im diesen Jahr allen ein ordentlichen Festtagsschmaus zuzubereiten. Angestrengt seufzend ging Dick über die große Treppe hinunter, um diesen dummen Streit irgendwie zu beenden. Klar, es war ein dummer Streit, doch würde er diesen auch am heutigen Tage nicht missen wollen. Denn so tickte nun mal seine Familie. Nicht perfekt, aber dafür vereint. Hosted by Animexx e.V. 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