Eiskalt von Morgi (Vegeta / Bulma) ================================================================================ Kapitel 3: Trauben ------------------ Eiskalt - Trauben - Autor: Beta: Fandom: Dragon Ball Z Genre: Romantik (Hetero), Humor, Drama Disclaimer: Dragon Ball Z ist Eigentum von Akira Toriyama, ich verdiene hiermit kein Geld. - - - - - - - "I don't remember saying that!" 5 "Was macht der denn hier?" Yamchu fiel beinahe vom Glauben ab, während sein Mund wie ein Karpfen auf- und zuklappte und der Tag fast nicht mehr schlechter werden konnte. Natürlich erinnerte er sich daran, dass Bulma dem Mistkerl ein Dach über den Kopf angeboten hatte, während er mausetot bei Meister Kaio gewesen war, aber das gab Vegeta noch lange nicht das Recht dazu, ihm in die Quere zu kommen! Aufgebracht ballte Yamchu die Faust und knirschte mit den Zähnen. "Hat dich irgendjemand gerade um deine Meinung gebeten?" "Soll ich dir vielleicht die Windeln wechseln, Erdling, oder kannst du dir die Frage auch selbst beantworten?" Argh! Dieser widerliche Bastard! Wahrscheinlich ruhte er sich immer noch auf der alten Kamelle mit den Pflanzenmännern aus und wähnte sich überlegen. Den Zahn konnte er sich ziehen lassen! "Wo ich stecke oder trainiere, geht dich einen feuchten Kehricht an!" "Einen Supermarkt zu besuchen, würde ich nicht als Training bezeichnen", erwiderte der Prinz abfällig. "Du bist ebenfalls hier, du Monster." Vegeta lächelte ihn so überheblich an, als ob er Kakarott hieße und kurz vor seiner ersten Niederlage stünde. "Ich passe mich eben an und begleite deine kleine Freundin. Kein Grund so dumm aus der Wäsche zu schauen." "Dir werde ich helfen, du elender-!" "Schluss jetzt!", donnerte Bulma dazwischen und tatsächlich hielten die beiden Männer inne, der eine zu überrascht, um seinen Satz zu beenden und der andere selbstgefällig schnaubend, bevor er sich wieder den Kirschen zuwandte. Zu dieser Entscheidung konnte sie den Prinzen nur beglückwünschen! Das Hühnchen, das sie mit Yamchu zu rupfen hatte, brauchte sowieso keine weiteren Zuhörer. Es war bereits bezeichnend genug, dass sich die anderen Supermarkt-Besucher zwischen den Regalen herumdrückten und scheele Blicke riskierten, weil sie in ihr die berühmte Erfinderin der Capsule Corporation erkannten. Und wem hatte sie das zu verdanken? "Du", zischte Bulma den Wüstenbandit an, "schuldest mir eine Erklärung. Heute noch." "W-Wollen wir das nicht lieber an einem unbelebteren Ort besprechen? Ich kann dich hier doch nicht mit drei Sätzen abspeisen." Yamchu lachte verlegen auf, doch ihr Blick riet ihm, das besser sein zu lassen. Wenn er sie weiter auf die Palme brachte, konnte er gleich zu Kuririn auf die Insel der Schildkröten ziehen. "Schön, wie du willst", verschränkte die junge Frau ihre Arme vor der Brust. "Wenn ich fertig eingekauft habe, treffen wir uns bei mir. Ich habe zufälligerweise den ganzen Abend Zeit, um zu verstehen, was dich zwei Tage lang in der Stadt gehalten hat, ohne mir Bescheid zu geben. Aber wenn du erwartest, dass ich dir nebenher dein heißgeliebtes Soba zubereite, hast du dich geschnitten! Vegeta?" Ihre blauen Locken flogen zur Seite, dann musterte sie den Prinzen der Saiyajin, der gerade desinteressiert eine Packung Weintrauben in den Einkaufskorb fallen ließ. "Wir gehen." "Ihr?", wiederholte Yamchu empört. "Natürlich, oder glaubst du, dass ich diese Unmengen tragen werde, die ein Saiyajin vertilgt? Siehst du diese Fingernägel hier?" Bulma hob in einer Wolke aus Wut, Ärger und Unmut ihre linke Hand vor die Nase ihres Freundes. "Die habe ich vorgestern frisch lackiert, und ich plane nicht zu testen, ob das Etikett 'bruchfest' sein Versprechen halten wird!" Die junge Frau zog den Atem zwischen den Zähnen ein, dann gab sie ihrem Stolz nach und stakste in die entgegengesetzte Richtung davon. Erstaunlicherweise hatte Vegeta keine Probleme damit, den roten Plastikkorb zu packen und auf seinen kleinen, schiefen Rollen hinter seiner Gastgeberin herzuziehen. Als er den völlig schockierten Yamchu passierte, fuhr er sich nämlich lächelnd mit der Spitze seines Zeigefingers über die Kehle. "Wenn ich du wäre", raunte der Saiyajin verheißungsvoll, "wäre mir das nicht passiert. Offenbar hat sie eine Vorliebe dafür Kuriositäten zu sammeln, was?" 6 "Das hat er gesagt?!", hallte Chichis blecherne Stimme aufgebracht durch das Badezimmer. "Dieser Schuft! Und dann redet Yamchu vom Heiraten, als ob er keine anderen Baustellen hätte!" Empört blähte die Tochter des Ochenskönigs die Wangen auf und schlug mit der Faust auf das Bedienpanel, so dass der ganze Monitor zu wackeln begann. Die Übertragungsfrequenz reagierte mit Streifen, die wie kleine Silberfischchen über das Bild huschten und Bulma daran erinnerten, dass sie ihrer Freundin eine neue Generation der Hoipoi-Kapseln zuschicken musste. Am Besten, das setzte sie für den morgigen Tag auf die Liste - wohlgemerkt nachdem sie ihr Temperament in dem duftenden Schaumbad ertränkt hatte, das ihr inzwischen fast bis zur Nasenspitze reichte. Mürrisch streckte sie einen blanken Zeh aus dem Wasser, dann schielte sie hinauf zu ihrer Bildschirm-Verbindung. Kuririns nüchterner Rat wäre ihr lieber gewesen, doch der steckte bloß mit ihrem unsäglichen Freund unter einer Decke. Und wem sollte sie sonst ihr Herz ausschütten, bis Yamchu in einer Stunde auftauchte? Dem Oberteufel etwa? Als ob. "Hat Son Goku dich jemals zwei Tage warten lassen?" "Nein", entgegnete Chichi bockig. "Es sei denn, der werte Herr musste mal wieder den Planeten retten. Wahrscheinlich sollte ich froh darüber sein, dass die Cyborgs erst in zweieinhalb Jahren auftauchen, dann kann er sich nicht allzu oft verspäten. Aber reden wir über etwas Wichtigeres! Ich hoffe doch, du wirst Yamchu für diese Frechheit gehörig den Marsch blasen?" Aufmüpfig zuckte ihre Augenbraue in die Höhe, denn für sie war es völlig normal ein Gespräch mit der badenden Bulma zu führen. Anders bekam man die Erfinderin auch kaum zu fassen! Entweder schwebte sie in Lebensgefahr, im siebten Himmel oder tüftelte praktische Dinge aus. "Wenn ich nur wüsste wie." "Wie meinst du das?", hakte Chichi ein. Bulma stöhnte auf, dann schindete sie etwas Zeit, indem sie in dem Meer aus Schaum und Blubberblasen untertauchte. Als ihr Kopf einige Augenblicke später wieder sichtbar wurde, tropften ihr die Locken nass und schwer am blanken Hals hinab. "Ich habe keinen Schimmer", gestand sie schließlich zerknirscht ein. "Ich könnte Yamchu nach Namek schießen, wenn ich daran denke, wie aufmerksam er war, als wir uns kennenlernten. Ich habe mir einen süßen Freund gewünscht und ihn bekommen. Und jetzt? Inzwischen ist er ein heimlicher Schürzenjäger, der im Wüstensand buddelt und mich daheim schmoren lässt. "Bist du eifersüchtig?" "Ob ich was bin?", schnappte Bulma. "Ach, du weißt ganz genau, wie ich das meine." Chichi hob auf ihrer Seite des Bildschirms die Hand an ihren sorgsam gebundenen Haarknoten und begann die Strähnen zu kontrollieren. Ein, zwei graue Härchen an den Schläfen ließen sich nicht leugnen und das färbte ihre Miene mit Verdruss. "Wir alle werden älter und bekommen Falten. Das geht auch an den Männern nicht spurlos vorüber, sobald wir anfangen zu mosern. Ehe wir uns versehen, verlieren sie die Lust daran, sich über die Beziehung auszutauschen und schon hat man den Salat." "Du meinst-?" "Natürlich! Entweder fängst du an, um Yamchu zu kämpfen oder steckst den Kopf in den Sand! Du bist fast dreißig. Willst du das dem Zufall überlassen?" Soweit kam es noch. Bulma hatte begonnen sich mit allen Wassern zu waschen, um Dr. Geros Machenschaften zu harpunieren, da war sie ihrem Freund den gleichen Einsatz schuldig. Und wer konnte schon wissen, ob er nicht doch noch eine vernünftige Erklärung herbeizauberte? Sie rauften sich seit dreizehn Jahren wieder und wieder zusammen, das warf man nicht so einfach beiseite. Entschlossen presste Bulma die Lippen aufeinander, dann überging sie das flaue Gefühl in ihrem Magen. "Du hast völlig Recht", stimmte sie zu. "Ich kann ihn für seine Gedankenlosigkeit verfluchen, aber Yamchu aufzugeben, kommt nicht in Frage. Warum auch? Es gibt niemanden, der besser zu mir passt - nunja, außer der Junge aus der Zukunft vielleicht." "Sah der wirklich so gut aus, wie alle sagen? Son Goku hat erwähnt, er hätte sich ohne Schwierigkeiten in einen Super-Saiyajin verwandeln können." Chichis Nase presste sich vor unverhohlener Neugierde fast an den Bildschirm, denn der Themenwechsel eignete sich perfekt, um Bulma nicht fragen zu müssen, was sie tun würde, sollte Yamchu den Abend mit einer dummen Antwort beginnen. Dann tippte sie sich kurzerhand an die Lippen und neigte den Kopf. "Wenn ich es mir Recht überlege, erwähnte er auch, dass der Junge dir wie aus dem Gesicht geschnitten war ..." "Was?!" Bekam Son Goku etwa seine tägliche Portion Reis nicht mehr? "Das ist ja wohl das Lächerlichste, was ich jemals gehört habe. So hübsch war er nun auch wieder nicht. Er hatte nur mehr Manieren als Vegeta, und das qualifiziert quasi jeden Saiyajin für ein Kompliment!" Bulma zog eine Grimasse, dann pustete sie etwas Schaum von ihren Fingerspitzen und erhob sich wie eine beleidigte Königin aus der messingbeschlagenen Wanne. Unglaublich, dass sich Chichis Ehemann überhaupt solch einen drögen Vergleich einfallen ließ. Worüber unterhielten die sich in ihrer Ehe eigentlich? Erst diese Baby-Theorie, dann der Fremde ... "Wie auch immer", seufzte Chichi. "Solange du Yamchu hast, musst du über Saiyajins sowieso nicht weiter nachdenken." "Doch." "Wie bitte?" "Vergiss nicht, wer unter meinem Dach trainiert und mir verraten hat, dass mein feiner Freund längst in der Hauptstadt war. Vegeta sollte sich nur noch abgewöhnen, mich jedesmal links liegen zu lassen, sobald er einen Satz beendet hat, denn dann könnte ich mich glatt bei ihm für seine Ehrlichkeit bedanken." "Jetzt wirst du aber absurd." Die Tochter des Ochsenkönigs spitzte die Lippen, kaum dass ihr die Farbe aus den Wangen gewichen war. Sie hatte bereits versucht, der Erfinderin ihre Gastfreundschaft wieder auszureden, doch sobald sich Bulma etwas in den Kopf gesetzt hatte, saß das darin fest wie Muten Roshi auf seinen flegelhaften Heftchen. Angeblich war das ja die einmalige Chance den technischen Vorsprung der Saiyajins in die nützlichen Erfindungen der Capsule Corporation einfließen zu lassen, aber den Krimskrams konnte Bulma einer Dümmeren weismachen. Da steckte etwas ganz Anderes dahinter! Wenn sie nur endlich wüsste, was. "Pass lieber auf Yamchu auf", riet Chichi unverblümt. "Das ist das Wichtigste, solange ihr miteinander alt werden wollt." 7 Stirnrunzelnd schlenderte Bulma über den im Flur verlegten Dielenboden, der erst am Vortag von einigen Haushaltsrobotern gereinigt worden war. Ihre nackten Zehen hinterließen feuchte Abdrücke auf den Panelen und die Träger ihres geblümten Sommerkleides sogen die letzten Tropfen von der Haut, aber das merkte sie nicht einmal, denn sie frottierte sich völlig gedankenversunken das Haar. "Miteinander alt werden", wiederholte sie Chichis Worte. Das klang nicht nur wichtig, sondern auch bedeutsam. Eine Frau in ihren Jahren sollte damit etwas anfangen können, denn sie hatte schon beinahe ihr halbes Leben an Yamchus Seite verbracht und ihren Alltag um ihre Beziehung herum organisiert. An seinen guten Tagen war der Wüstenbandit witzig, aufgeschlossen und enthusiastisch, doch es gab auch einige Schatten am Horizont. Manchmal lächelte er andere Frauen an, während sie daneben stand - und dann kochte ihre schlechte Laune so sehr über, dass ihn im Zweifelsfall nicht einmal mehr Shenlong zusammen setzen könnte. Wenn er dann noch anfing, ihr von seinen Trainingsfortschritten mit Tenshinhan zu erzählen, ärgerte es Bulma maßlos, dass er von selbst nie auf den Gedanken kam, sich von ihr in der Hauptstadt einen Androiden zusammenzimmern zu lassen. Vegeta, das musste sie sich eingestehen, hatte den Vorteil sofort begriffen. Auf die Option, dadurch gemeinsam Zeit verbringen zu können, pfiff er selbstverständlich, aber er war beinahe drei Tage lang über das Gelände der Capsule Corporation geschlendert, um jedes Detail unter die Lupe zu nehmen. Dr. Briefs hatte ihm zwischen Rezeption und Labor alle Fragen beantwortet - die meisten sogar, ohne dass der frostige Saiyajin auch nur mit einer Silbe erwähnt hatte, was ihm gerade durch den Kopf ging. Und Bulmas Mutter? Die Erfinderin verzog die Lippen, als sie das plüschig-weiche Handtuch aus ihren Locken rupfte: Mrs Briefs war die Krönung des Ganzen und hielt ihrer Tochter beim morgendlichen Kaffee (also zu einer Zeit, in der Bulma ohnehin kaum aufnahmefähig war) ellenlange Vorträge über Vegetas vornehme Art und die vielen Kekse, die er im Gegensatz zu Yamchu kommentarlos vom Teller nahm. Bulma hatte versucht ihr deutlich zu machen, dass er einfach nur ein verfressener Saiyajin war, der wie Son Goku hungrig nicht zu ertragen sein würde - aber gegen die erstaunte Feststellung, er freue sich eben über etwas Sorge nach den vielen Strapazen im Weltall, war ihr auch nichts mehr eingefallen. Ob ihre Mutter damit ins Schwarze getroffen hatte? Nachdenklich zupfte Bulma an einer Haarspitze, ehe sie die letzten Meter des Ganges hinter sich ließ und einem an der Tür wartenden, silbern glitzernden Roboter ihr Handtuch über den Kopf warf. "Bring das bitte weg", seufzte sie. "Ver-stan-den! Ja!" Mit mechanischer Begeisterung surrten die Ketten los, und die Erfinderin in ihr war stolz darauf, dass er weder Kratzer noch dunkle Gummireste auf dem Holz hinterließ. Wenigstens einer, der tat, was sie wollte. Dann betrat sie eines der geräumigen Wohnzimmer, das mit vielen hellen Möbeln und einer weitläufigen Fensterglasfront ausgestattet war. Die Dämmerung spiegelte sich in den Scheiben und den Polstern der Couch, aber deshalb blieb sie nicht im nächsten Moment wie vom Donner gerührt stehen: "Ist ... ist das dein Ernst?!" Vegeta, der es sich mit einer bereits halb geleerten Porzellanschüssel auf dem Sofa bequem gemacht hatte, starrte sie aus den Augenwinkeln an. Dann warf er sich eine weitere Traube in den Mund. "Wen hast du erwartet?", kaute er ungeniert. "Deinen Erdling?" "Du sitzt gerade auf meinem Platz!", schnappte sie barsch. "Ach. Für eine Frau bist du ziemlich gescheit, weißt du das?" "Runter da!" Bulmas manikürte Fingernägel verbissen sich fuchsteufelswild in ihrem Handballen und sie war froh darum, dass sie sich bereits des Duschtuchs entledigt hatte, denn sonst hätte sie all ihre Energie darauf verschwenden müssen, die Frottee-Enden beieinander zu halten. "Auf der Stelle!" "Sonst was, Herzblatt?" - - - - - - - So viele Fragen: Was sagt Bulma? Welche Ausrede hat Yamchu? Warum ist Vegeta nicht im Gravitationsraum? Kapitel #4, "Pfirsiche", verrät es. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)