Kristalldrache von Morgi (Sesshoumaru / Kagome) ================================================================================ Kapitel 4: Drachenei IV ----------------------- Kristalldrache - Drachenei IV - Autor: Beta: Fandom: Inu Yasha Genre: Humor, Drama, Romantik (Hetero), Epik Trigger: Gewalt, Tod Disclaimer: Inu Yasha ist Eigentum von Rumiko Takahashi, ich verdiene hiermit kein Geld. - - - - - - - 9 Wie konnte sein Herr und Meister denn ausgerechnet jetzt zu den beiden Menschenkindern sehen? Es ging um Leben oder Tod, verflixt! Sein Leben! Wollte der Daiyoukai ihn testen? Eifersüchtig stimmen? Pah! Rin und Kagome würden sowieso schneller alt werden und sterben, als ein Kappa seines Formats die Zehen ausgestreckt hatte. Wenn er Aufmerksamkeit wollte, bekam er die auch. Bettelnd, wenn es sein musste! "Sesshoumaru-sama, hört mich doch an! Das kann nur ein Scherz sein", schnaufte Jaken zwischen Gräsern und Matsch, die ihm am Kinn klebten. "Eine Ehe? Die große Mutter fordert von Euch eine Gefährtin?" Warum sollte sie so etwas Garstiges verlangen? Besaß sie denn kein Herz? Nun, sie brauchte auch keines, aber wer dachte denn dabei an ihn? Nein, nein, nein! Eine Frau an der Seite eines Daiyoukais bedeutete Probleme, ungeahnte Gefahren und im allerschlimmsten Fall sogar Welpen! Wann war die mächtige Fürstin nur für diesen Unsinn an seinen Meister getreten? Hatte Sesshoumaru-sama etwas ausgefressen? Oh, halt. Bei dem Gedanken ließ er sich besser nicht erwischen. Er musste es einfach verschlafen haben und- Ach, papperlapapp! In der Gegenwart der Hundedämonin bekam er doch kein Auge zu, weil er die Hoffnung hegte, sie würde ihn eines Tages mit seinem Namen ansprechen und seinen Nutzen erkennen. Berater wie er hatten es ja nie leicht, und wenn er sich den kleinen Floh ansah, wurde ihm auch prompt wieder bewusst, weshalb! Der Plagegeist hockte sogar jetzt lieber da und rieb sich die Äuglein, statt um Erklärungen zu feilschen. Aber nicht mit ihm. "Oh bitte, Sesshoumaru-sama, bitte erhellt mich!" "Nein." "Soll ich es ihr ausreden?", ereiferte sich Jaken. Er hatte nicht den leisesten Schimmer, wie ihm derlei gelingen könnte, doch wenn es um seine Zukunft und die Laune des Mannes vor seiner Nase ging, dann war er bereit, in einen Haufen stumpfer Schwerter zu springen und sie persönlich auf Hochglanz zu polieren, während Drachen nach ihm schnappten! Elf weitere Versuche zogen ins Land, bis er das nein in jeder erdenklichen Tonlage gehört hatte und frustriert in den doppelköpfigen Stab biss. Myouga indes räusperte sich, bevor er auf die unversehrte Schulter des Schmiedes sprang. "Hast du von dieser Eheschließung gewusst?", flüsterte er Toutousai zu. "Sehe ich aus, als ob ich mit diesem Hundeweib einen Bambusbesen schwenke und Tee schaumig rühre, während ich über ihre Ideen für den Welpen schwatze?" Himmel, konnte der seine Stimme auch einmal senken? "Nein!" "Warum fragst du dann?" "Du warst derjenige, der ihr ein Drachenei überließ", knirschte Myouga. "Es wäre wohl unklug, einen weiteren, absurden Zufall auszuschließen!" "Absurd ist nur, dass seine Mutter glaubt, ihm das vorschreiben zu können." "Weißt du es denn nicht?", jappste der Floh entgeistert, aber ehe er an einer grün-schwarzen Stofffalte des Baumwollkimonos ziehen konnte, ließ ihm der tödliche Blick in seinem Rücken das Blut in den Adern gefrieren. Elend schluckte Myouga, dann wandte er sich auf Zehenspitzen um. "Ich ... ich wollte gerade von einem Schlupfloch berichten, dass Eure Ehe aufschiebt und uns dieses Drachenei in die Hände Eurer verehrten Mutter bringen lässt!" "So?" Sesshoumarus Gesicht entspannte sich, als habe jemand einen Stein in einen Teich geworfen und sähe nun den Wellen dabei zu, wie sie einen boshaften Hecht verbargen. "Ich höre, Myouga." "Nun", schluckte der Flohgeist und wischte sich den frisch entstandenen Schweiß von der Stirn, "Ihr könntet Eurem Vater vor dessen erster Heirat nacheifern und eine Verlobte vortäuschen! Eine Dämonin hätte in dieser Rolle allerdings den Nachteil, dass sie Eure Titel für einen Erben begehren könnte und den Witz dahinter nicht versteht. Ihr wisst, wie diese Meute ist und eine Dienerin Eurer Mutter würde zwar aus Furch-, äh, aus Loyalität zur Familie auf all das verzichten, aber den Fragen Eurer Mutter kaum standhalten. Daher-", seine Stimme fiel zu einem Flüstern zusammen, "-wie ... wie wäre es mit einem Menschenkind?" Der Blick, der ihn traf, schnitt ihn in Häppchen, scheuchte Tensaiga über ihn und zerriss ihn prompt ein weiteres Mal in der Luft. "Nein." "Gut!", fiepte Myouga im gleichen Atemzug und duckte sich hinter das Barthaar seines alten Weggefährten. "Ich überlege mir etwas Besseres! Bis dahin reparieren wir Tokijin! Komm, Toutousai, wir gehen!" "Wohin? Ich habe weder Hammer, noch Amboss hier." "Eben! Wir sollten beides holen, und uns dabei ein wenig über die alten Zeiten unterhalten! Erinnerst du dich an die Geschichte, die sich um unseren alten Meister und Izayoi drehte? Als er Tessaiga durch dich schmieden ließ? Der Fangzahn?" Toutousai blies die Wangen auf, bis er wie ein Kugelfisch aussah. "Kein Wort über diesen vermaledeiten Fangzahn, du schamloses Insekt! Ich habe dieses Schwert gefertigt, aber darüber schweige ich. Und wenn du nicht willst, dass ich dich zertrete, dann tust du es ebenfalls!" Myouga nickte überstürzt, denn er hörte ohnehin nur mit halbem Ohr zu. Sein Hals war kostbarer als jede Aufmerksamkeit, daran gab es nichts zu rütteln. "Wartet." Nein! Das konnte er doch nicht sagen! "W-was wünscht Ihr, junger Herr?" "Ist das alles, was du über Dracheneier zu berichten weißt, Myouga?" Oh Gott! Das hatte er um ein Haar vergessen, aber daran bewies sich nur eine weitere Wahrheit: Ob geschlüpft oder nicht, diese garstigen Kreaturen brachten einem bloß den Tod! "Ich erwähnte Wärme, Gift", wiederholte der Floh krächzend und mit vor Angst glänzenden Augen. "Das Letzte, was ich Euch versichern kann, besteht darin, dass die knackende Eierschale stets ein Ruf nach der Mutter ist. Immer. Sollte sie in der Nähe sein, wird sie es zu sich holen und die Diebe ... äh, töten." Die Hitze, die Myouga in die Wangen stieg, ließ sich leider nicht fortwedeln. Aber offenbar war heute sein Glückstag: Der Herr der westlichen Länder wandte sich mäßig beeindruckt ab und sah erneut zu den beiden Menschenkindern. Puh! Das war gleichbedeutend mit der Erlaubnis, einen weiteren Sonnenaufgang begrüßen zu können. Was für ein Glück! Zumindest dieser Gefahr war er also von der Schippe gesprungen! Allmählich wurde er für diesen Nervenkitzel einfach zu alt, doch so viel Überlebenswille suchte man bei Jaken vergebens. Der stand unverändert vor dem aufgebauschten Schulterfell und kniff forschend die Augen zusammen. Die Zeit schwappte über Jakens Kopf hinweg, während Schmied und Floh im Unterholz verschwanden. Nach einer Weile drehte sich Sesshoumaru finster zu ihm. "Du starrst mich an?" "J-ja!", rief der Froschdämon hastig. "Ich habe eine weitere Frage, und hoffe, Ihr seid gnädig genug, sie mir zu beantworten! Wart ... wart Ihr wegen des Befehls Eurer verehrten Mutter bei Bokusenō? Ihr habt mich fortgeschickt, um auf Rin zu achten und-" "Geh Fische fangen, Jaken. Ich wünsche meine Ruhe und nicht die Neugierde eines Dämons." Er überging, dass sich der Kappa mit der Nase voran in den Matsch grub und sich unter Dutzenden ehrfürchtigen Beteuerungen zurückschob, bevor er hastig das Weite suchte. Ihn vorher deutlicher zurechtzuweisen, entbehrte jedoch jeder Grundlage. Offenbar machte Jaken der Frieden an diesem Ort bloß unvorsichtiger als üblich. Die Bannkreise, die seit Jahrhunderten nahe der Uji Bashi im Sand vergraben lagen und ganz Ise schmückten, waren zu einem großen Teil zerbrochen. Für eine Spinnendämonin hatte Asheruku dort ganze Arbeit geleistet, obwohl sie eine einzige Miko bis zum Ende hin unterschätzte: Erbärmlich, wie er fand. Es war ihr nicht einmal gelungen, Kagome ernsthaft zu verletzen, aber dann hätte sie zuvor auch an ihm vorbei gemusst - unmöglich. An einem solchen Ort starb niemand, für den er sich zu einer lästigen Hexe begeben hatte. Dennoch musste Sesshoumaru eingestehen, dass Ah-Uhns Tod unverhofft und mehr als unerwünscht blieb: Der Drache war mutiger gewesen als der türkisfarbene Feigling, und er verdiente es am Leben zu sein. Rin würde es unglücklich stimmen, sollte ein Daiyoukai wie er daran scheitern, bald ein einfaches Ei zum Schlüpfen zu bringen. Stand ihm wirklich eine Brut bevor? Schweigend flog Sesshoumarus Blick hinab zu seinem Schulterfell, das sich an seiner Hüfte entlang schlängelte. Die Härchen waren fast ausnahmslos verkrustet, doch jene nahe der Kalkschale lagen federweich auf. Sogar der Wind bewegte sie mühelos, und er sah erst zur Seite, als er einen vertrauten Atemzug wahrnahm. Still lehnte er sich zurück. "So unruhig?", erkundigte er sich kühl, bevor er die junge Frau dabei beobachtete, wie sie neben ihm in die Knie ging. Kurz raschelte der Stoff, als ihre Hand ihn zurecht faltete, dann drehte sie die Zehen zueinander. Sesshoumaru fiel nicht zum ersten Mal auf, dass ihre Schultern nicht so stark durchgedrückt waren, wie es sich für einen Menschen geziemt hätte, doch er hielt diese Weise für erträglicher, statt sich an die Gepflogenheiten von Inuyashas Mutter zu erinnern. "Ich muss mit dir reden", begann Kagome ernst. "Jetzt. Rin sucht Beeren und die anderen sind beschäftigt - eine solche Gelegenheit bekomme ich nicht wieder. Bitte, mir fällt das schwer genug, aber ich bin kein Dämon, der allein reisen kann und ich brauche Gewissheit: Wann wirst du wieder aufstehen und mich zum Knochenfressenden Brunnen bringen? Ich muss heim. Die wichtigste Prüfung meiner Schullaufbahn wartet auf mich und meine Familie wird hellseherische Kräfte benötigen, um zu ahnen, dass ich hier bin." - - - - - - - Was sagt er denn dazu? Erfahrt es in Kapitel #6, "Drachenei V". Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)