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The Heiress

Whisper of the Snakes
von

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Der langersehnte Brief

Es war ein warmer Sommertag. Alice saß draußen auf der Wiese in der Sonne. Sommer war nicht gerade ihre Lieblings Jahreszeit. Ein Grund dafür war ihr Geburtstag, der im Juli war. Ihr Geburtstag hatte mehr Drama als eine schlechte Liebeskomödie. Das manche Ehen nicht für immer halten musste sie schon sehr früh lernen. Denn ihre beiden Eltern trennten sich als sie acht Jahre alt war. Seitdem war jedes zusammen kommen ein reinstes Drama und ein Kampf zugleich. Beide ihrer Eltern konnten sich gegenseitig nicht ausstehen. Leider waren es nicht nur ihre Eltern, die einander nicht mochten. Auch ihre beiden Familienseiten von Mutter und Vater konnten sich nicht leiden. Jedes Mal gab es dieselben Fragen.
 

,,Mit wem willst du deinen Geburtstag verbringen?"
 

,,Wo willst du Weihnachten feiern?"
 

,,Sag deinem Vater dies. Sag deiner Mutter das"
 

Eine frische priese wehte durch ihr beiges blondes Haar. Ihre Smaragdgrünen Augen waren auf den Himmel gerichtet und für einen Moment schloss sie ihre Augen. Ihr Geburtstag war nun schon eine Woche her. Eigentlich wollte sie ihren Geburtstag teils mit ihrem Vater und teils mit ihrer Mutter verbringen. Doch ihre Mutter hat sie zu ihrem Vater abgeschoben, weil sie etwas anderes vorhatte. Und ihr Vater hatte auch nicht wirklich Zeit. Deshalb hatte sie letzten endlich ihren elften Geburtstag alleine verbracht. Der elfte Geburtstag war etwas ganz Besonderes. Ein Flattern war zu hören und Alice öffnete ihre Augen. Vor ihr landete eine Schleiereule die einen Brief an ihrem Schnabel hatte. Vorsichtig nahm sie den Brief an sich und streichelte die Eule einmal. Daraufhin flog diese weg und Alice begutachtete den Brief. Nach einer Weile öffnete sie ihn.
 

Sehr geehrter Ms. Aethelind
 

wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass Sie an der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei aufgenommen sind. Beigelegt finden Sie eine Liste aller benötigten Bücher und Ausrüstungsgegenstände. Das Schuljahr beginnt am 01. September. Wir erwarten Ihre Eule spätestens am 31. Juli.
 

Mit freundlichen Grüßen
 

Minerva McGonagall Schulleiterin
 

Ihre Augen weiteten sich. Endlich war der heißersehnte Tag gekommen, auf den sie schon mit ihrem Onkel hin gefiebert hat. Der Brief zu Aufnahme für die Hogwartschule für Hexerei und Zauberei. Beide ihrer Eltern stammen aus großartigen Zauberfamilien. Deshalb war ihr elfter Geburtstag so wichtig. Denn es war nur eine Frage der Zeit wann dieser Brief ankommen würde.
 

Sofort sprang sie auf, rannte los und schrie dabei, ,,Mum!!!!!"
 

Die Neuigkeiten für die Aufnahme an Hogwarts waren recht gemischt. Niemand war verwundert. Denn immerhin stammt Alice aus einer reinen Magierfamilie und das von beiden Seiten. Schwieriger war es jedoch zu entscheiden wer mit ihr die Einkäufe für Hogwarts in der Winkelgasse macht. Nach langen Diskussionen hatte sich ihr Onkel, der Bruder ihres Vaters, dazu bereitgestellt. Alice wartete vor dem Tropfenden Kessel auf ihrem Onkel. London war eine Großstadt und das bedeutete das hier auch viele Menschen lebten. Muggel waren doch so anders wie Hexen und Zauberer. Ein Mann kam auf sie zu und hatte ein Lächeln im Gesicht. Er hatte dunkelblondes Haar, Olivengrüne Augen und einen Bleistift gefärbten Anzug an.
 

,,Onkel Orion!", sagte Alice mit begeisterte Stimme
 

Er grinste sie an und tätschelte ihren Kopf. Zu den jüngeren Bruder ihres Vaters hatte sie schon immer ein gutes Verhältnis. Sie schenkte ihm das gleiche Grinsen. Beide betraten den Tropfenden Kessel. Orion wechselte ein paar Worte mit Leuten, die er dort traf und lächelte sie an. Nach einer Weile standen sie endlich vor der steinernen Mauer. Alice atmete tief ein und aus.
 

,,Bereit?", fragte ihre Onkel sie und als Antwort nickte sie
 

Orion holte seinen Zauberstab heraus. Es dauerte nicht lange bis die Steine nach links und rechts verschwanden und sie in der Winkelgasse standen. Auf beiden Seiten endreihten sich Geschäfte. Heute war ein Glückstag, es schienen nicht so viele Leute wie sonst hier zu sein. Die Stimmung hier war kaum zu beschreiben. Leute strömten in verschiedene Geschäfte hinein.
 

Geradeaus vor ihnen war Weasleys Zauberhafte Zauberscherze. Jedes Kind liebte diesen Laden. Es gab dort einfach alles. Jedes Mal, wenn sie mit ihrer Mutter oder Vater in der Winkelgasse war, bettelte sie diese an in den Laden zu gehen. Heute war aber keine Zeit dafür. Alice mochte die Winkelgasse schon immer, hier gab es immer etwas Neues zu sehen. Auch ohne etwas zu kaufen war es besonders hier zu sein. Das erste was sie besorgten waren die vielen Bücher bei Flourish und Blotts.
 

Dort waren sie eine ganze Weile drinnen. Nicht weil sie Probleme hatten die Bücher zu finden, sondern weil ihr Onkel immer wieder Geschäftsfreunde traf. Nachdem sie wieder draußen waren kaufte Orion für sie beide Gummischnecken. Ihr Onkel und sie hatten schon immer einen Fimmel für etwas Süßes. Alice ihr Blick wanderte durch die Mengen von Menschen und blieb bei einer etwas merkwürdigen Hexe stehen. Ihre Kleider waren schwarz und etwas zerlumpt. Sie verhielt sich sehr verdächtig. Als Alice sah wohin sie ging, wusste sie auch warum sie sich so komisch benahm. Denn sie ging in die Nokturngasse.
 

,,Ich kann nicht glauben das es wirklich noch Zauberer gibt die dort hingehen... Es sind doch gerade mal vier Jahre her seitdem entscheidenden Kampf", murmelte sie
 

Orion schaute in die Richtung der Frau und verstand was sie meinte, ,,Daran kannst du nichts ändern. Alice, es wird immer gute und böse Zauberer geben. Und das ist auch gut so"
 

,,Wieso das?"
 

,,Du musst dir das wie bei einer Waage vorstellen. Gibt es nur das eine ohne das andere, dann kippt die Waage. Gibt es jedoch beides, dann hält das Gleichgewicht und unsere Welt ist in Ordnung. Da der entscheidende Kampf noch nicht so lange her ist, wird es denke ich eine Weile wieder dauern bis mehr Leute ihr wahres Ich an den Tag setzen. Doch jetzt sollten wir erstmals das hier und jetzt genießen", sagte er
 

Ihre Smaragdgrünen Augen richteten sich wieder an die Stelle wo die Frau verschwunden war. Jedes Kind kannte die Geschichte von Harry Potter und seiner Heldenhaften Tat. Damals war Alice noch sehr jung. Das es gefährlich war wusste sie. Die Worte ihres Vaters hatte sie immer noch im Kopf.
 

,,Wenn die Person die unser Haus betretet nicht das Passwort sagt, dann gehst du sofort in dein Zimmer und nimmst die Spieluhr von deinem Nachttisch in die Hand. Diese wird dich zu einer Person bringen, die mein größtes Vertrauen genießt"
 

Damals hatte sie nicht verstanden vor was ihr Vater so große Angst hatte, doch mit der Zeit verstand sie es. Seitdem versuchen die Menschen wieder in ihren Alltag hinein zu kommen. Was bedeutete das sie arbeiteten und ihre Kinder wieder zur Schule schickten.
 

,,Hey, du weißt doch das das Mitbringen eines Tieres erlaubt ist in Hogwarts. Wie wäre es, wenn wir dir eine Eule besorgen?", grinste ihr Onkel
 

Alice lehnte ihren Kopf leicht zur Seite, ,,Könnte ich stattdessen eine Katze haben?"
 

,,Eine Katze?", fragte Orion wiederholend und sie nickte
 

Er schaute sie eine Weile nachdenklich an, ,,Ich weiß nicht... Darüber müsste ich glaub ich erst mit deinen Eltern reden"
 

,,Eine Eule ist Okay, aber eine Katze nicht?"
 

,,Nun ja..." murmelte er
 

Sie wusste ganz genau was er eigentlich sagen wollte. Sie hatte nämlich keinen wirklichen Wohnsitz. Mal war sie bei ihrer Mutter, mal bei ihrem Vater. Eine Eule könnte man draußen rumfliegen lassen und sie hätte keine Probleme damit von einem Ort zum anderen zu kommen. Bei einer Katze hingegen war es anders. Alice seufzte daraufhin.
 

,,Wie wär's wenn wir zum nächsten Laden gehen? Immerhin hast du die wichtigste Sache noch nicht besorgt"
 

,,Und die wäre?", fragte sie
 

,,Deinen Zauberstab", grinste Orion
 

Ihre Augen fingen das glänzen an. Wie konnte sie das nur vergessen? Es war einer der wichtigsten Sachen, die sie besorgen mussten. Seitdem sie den Brief aus Hogwarts bekommen hat, träumte sie von nichts anderem mehr wie ihren Zauberstab. Orion und sie fingen an weiterzulaufen.
 

,,Warum willst du unbedingt eine Katze haben? Wäre eine Eule nicht sinnvoller? Dann könnten wir uns Briefe schreiben"
 

,,Wir können auch Attkins benutzen um uns gegenseitig Briefe zu schreiben. Ich bin mir sicher, dass er ziemlich glücklich ist mal andere Strecken zu fliegen, als die zu deinen Geschäftskollegen", antwortet Alice
 

,,Touché", sagte ihr Onkel daraufhin und sie fing das Grinsen an
 

Attkins war der Bartkauz ihres Großvaters und es fühlte sich an als wäre er schon immer da gewesen. Beide standen vor Ollivanders. Dort gab es die besten Zauberstäbe, schon seit Jahren. Nachdem Entscheidungskampf hatte Mr. Ollivander seinen Laden wiedereröffnet, zum Glück aller. Gerade als Alice den Laden betreten wollte, bemerkte sie das ihr Onkel ihr nicht folgte.
 

,,Kommst du nicht mit?", fragte sie
 

Er gab ihr ein sanftes Lächeln, ,,Weißt du was mein Großvater, dein Urgroßvater, eins gesagt hat? Manche Sachen sich noch magischer, wenn man sie ganz und gar allein nur für sich sieht und erlebt. Seinen Zauberstab zu bekommen ist eine ganz besondere Sache, die du niemals vergessen wirst. Diese solltest du gar und gar für dich genießen. Geh schon und mach dir keine Sorgen um mich. Denn ich habe noch etwas zu erledigen. Wir treffen uns, wenn du fertig bist"
 

Orion kniff ihr vorsichtig in die Nase und sie grinste. Diese kleine Geste machte ihr Onkel schon seitdem sie sehr klein war. Vorsichtig betrat sie den Laden. Eine hell läutende Ladenglocke ertönte. Der ziemlich dunkle Innenraum wirkte alt. Überall wo man hinsah, sah man verschiedene Zauberstäbe verpackt. Die Atmosphäre hatte etwas Mystisches an sich. Vor ihr war ein kleines Pult auf das sie zu ging.
 

,,Umm... Hallo?", sagte sie, doch es kam keine Antwort
 

Dann sagte sie etwas lauter, ,,Hallo?"
 

Ein Geräusch war zu hören und Alice schaute auf die kleine Treppe, die nach oben ging. Dort stand ein Mann.
 

,,Miss Aethelind, ich habe mich gefragt wann wohl auch sie zu mir finden werden", sagte er lächelnd
 

Langsam kam der Mann die Treppen herunter. Er hatte eine sanfte Stimme und große leuchtende blass Silber Augen.
 

,,Sie kennen mich?", fragte sie leicht überrascht
 

Mister Ollivander stellte sich hinter sein Pult.
 

,,Ihr habt das Aussehen eurer Mutter. Doch eure Haare, Augen und auch euer Erscheinen an sich sind euren Vater sehr ähnlich. Euer Vater, Onkel und Großvater haben alle ihren Zauberstab bei mir geholt", sagte er
 

Leicht überrascht sah sie ihm an. Wie alt war dieser Mann eigentlich? Er ging nachhinten und sah die verschiedenen Zauberstäbe an, die alle verpackt waren. Nach kurzer Zeit kam er mit einer Packung zurück und öffnete diese. Er gab ihr einen Zauberstab in die Hand der unten recht breit war und oben dünn, fast so wie ein dünner Ast. Die Farbe war recht dunkel. Nachdem sie ihn betrachtete, wusste sie auch was sie machen sollte. Jetzt fing der spaß an. Sie schwang den Zauberstab und im nächsten Moment zerplatzte eine Glühbirne hinten im Laden. Mit einem leicht geschockten Gesicht legte sie den Stab aufs Pult.
 

,,Das war wohl nicht der richtige", sagte Mister Ollivander und verschwand wieder hinter einer der Regale
 

,,Ich bin hier..."
 

Alice schaute zur Seite, es hatte sich so angehört als würde ihr jemand etwas zu flüstern.
 

,,Hier... ich bin hier..."
 

Wieder war ein Flüstern zu hören, bildete sie sich das ein?
 

,,Ich bin genau... hier..."
 

Sie schaute hinter die Treppe, von dort aus hatte sie das Geflüster gehört.
 

,,Wie bitte?", fragte sie laut
 

Mister Ollivander schaute das kleine Mädchen verwirrt an.
 

Als sie das bemerkte sagte sie, ,,Ich habe ein Flüstern gehört"
 

,,Ein Flüstern?"
 

Beunruhigt schaute sie den Mann vor ihr an. Zuerst hatte sie gedacht, dass es er war, der etwas vor sich her murmelt, nun aber war sie sich nicht mehr sicher. Mit ihrem Finger zeigte sie zur Stelle, von der sie das Flüstern gehört hatte.
 

,,Es... es hat sich so angehört als würde dort jemand irgendwas flüstern. Aber ich schätze das war nur Einbildung", sagte sie
 

Mister Ollivander schaute in die Richtung wohin sie gezeigt hatte. Danach ging er dort hin und eine Verpackung fiel ihm besonders ins Auge.
 

,,Ich frage mich wirklich...", murmelte er
 

Dann kam er zurück, öffnete die Packung und legte sie aufs Pult hin.
 

,,Versuchen sie es mal mit diesem Zauberstab", sagte er
 

Bevor sie ihn in die Hand nahm betrachtete sie ihn. An seinen Griff unten hatte der Zauberstab drei Ringe. Der in der Mitte war am dünnsten. Dann bei der Mitte des Griffs war der eigentliche Ort wo man ihn mit der Hand festhielt, etwa wie eine Sanduhr. Denn die Mitte des Griffs war unten breit. Dann wurde sie dünner und oben wieder breiter. Nach der Mitte folgten wieder drei Ringe. Der Anfang der Zauberstabspitze war etwas dicker, dann wurde er dünner, wieder dicker bis er dann oben immer dünner wurde. Er hatte eine Ahornhölzerne Farbe die aber auch etwas Dunkles an sich hatte. Der Zauberstab sah nicht wirklich besonders aus, aber man sollte ein Buch nicht nach seinem Einband beurteilen.
 

Kurz bevor sie diesen in die Hand nahm, sah sie nochmals zum Verkäufer hin. Es war komisch das er ihr den Stab nicht direkt in die Hand gegeben hatte. Normalerweise tat er das immer. Zumindest wurde ihr das erzählt. Vorsichtig nahm sie den Zauberstab in die Hand. Alle Finger umklammerten den Griff unten und in der Mitte, während ihr Zeigefinger am obersten Ring am Ende des Griffs war. Ein Gefühl kam in ihr hoch das sie nicht beschreiben konnte. Eine frische Brise Wind wehte zwischen sie herum und die Flammen in den Lampen wurden größer. Alice schaute zur Lampe, die sie vorhin mit dem anderen Zauberstab zerstört hatte. Sie schwang ihren Stab und die Lampe reparierte sich wieder. Ein erstaunliches Grinsen breitete sich in ihrem Gesicht aus und sie starrte auf den Stab vor sich.
 

,,Das ist interessant. Wirklich interessant...", murmelte Mister Ollivander
 

,,Entschuldigung... Aber was ist so interessant?", fragte sie
 

Er stellte sich neben sie und seine Silber Augen starrten auf sie herab, ,,Wissen sie dieser Laden ist ein Familienbetrieb. Meine Familie verkauft schon seit Jahrhunderten Zauberstäbe. Deshalb weiß ich ganz genau welche Zauberstäbe der eine oder andere berühmte Zauberer besaß oder besitzt. Euer Zauberstab besteht aus Ahornholz, 13 ¾ und dem Kern einer Oxyuranus microlepidotus. Die Oxyuranus microlepidotus gilt als einer der giftigsten Schlangen auf unseren Planeten. Mir ist bisher nur ein einziger Zauberer bekannt der den Kern einer Schlange in seinen Zauberstab besaß. Es ist interessant das ausgerechnet sie für diesen Zauberstab bestimmt sind. Vor allem durch die Geschichte ihrer Familie. Der Zauberstab sucht sich den Zauberer Miss Aethelind. Wie ist nicht immer klar. Doch eines kann ich ihnen sagen. Dieser Zauberstab wird noch großen Dingen gegenüberstehen und wird sie keinesfalls enttäuschen"
 

Nachdem er das gesagt hatte, schaute sie wieder auf den Zauberstab in ihrer Hand. Danach wollte sie wieder was sagen, doch als sie aufschaute war Mister Ollivander verschwunden. Mit ihren Augen schaute sie in jeden Winkel, doch er war nirgendwo zu sehen. Deshalb legte sie das Geld auf das Pult hin und verließ den Laden. Jemand tappte ihr mit dem Finger auf die Schulter. Als sie sich umdrehte sah sie ihren Onkel grinsend dastehen. In seiner rechten Hand hatte er eine Transportbox. Sie machte einen Schritt näher auf ihm zu und schaute in die Transportbox hinein. Dort war eine Baby Katze zusehen. Es war eine Europäische Kurzhaar Katze. Ihre Augen weiteten sich und sie fing das Grinsen an.
 

,,Ein Kätzchen!", sagte sie freudig und ihr Onkel nickte
 

,,Es ist ein Junge"
 

Das kleine Kätzchen schaute seinen neuen Besitzer neugierig an und ließ ein sehr helles miauen raus, was in Alices Ohren Zuckersüß klang. Daraufhin umarmte sie ihren Onkel. Dieser grinste nur auf seine Nichte herab. Sie entschieden sich etwas essen zu gehen. Zum Glück war es erlaubt in diesen Restaurant Tiere mit zu nehmen. Die Box stand auf den Tisch neben Alice, so dass sie das kleine Kätzchen anschauen konnte. Sie bestellten Suppe. Während ihr Onkel aß, hatte sie keinen wirklichen Hunger und betrachtete den Zauberstab in ihrer Hand von allen Seiten. Ihr kamen die Worte von Mister Ollivander nicht mehr aus dem Kopf. Orion bemerkte das Verhalten seiner Nichte und schüttelte leicht grinsend seinen Kopf.
 

,,So wie du deinen Zauberstab betrachtest, erinnerst du mich an deinen Vater. Ich kann mich erinnern als er seinen Zauberstab bekommen hat. Wir waren danach genauso essen und er betrachtete ihn ebenfalls von allen Ecken"
 

,,Dad hat das getan?", fragte sie und er nickte
 

Die Beziehung zu ihrem Vater wurde über die Jahre immer schwieriger und schwieriger. Sie waren an den Punkt angekommen wo keiner mehr wirklich wusste was er den anderen sagen sollte. Während sie mit ihrem Onkel über tausend Sachen reden konnte, fiel es ihr schwer auch nur über eine Sache mit ihrem Vater zu reden. Dann legte sie endlich ihren Zauberstab weg.
 

,,Hast du schon einen Namen für den Kater?", fragte Orion
 

,,Chibi"
 

,,Chibi?", fragte er wiederholend
 

Sie nickte, ,,Chibi bedeutet klein auf japanisch. Auch wenn er älter wird, wird er immer kleiner wie ich sein"
 

Wieder grinste ihr Onkel sie an, ,,Warum wolltest du eigentlich unbedingt eine Katze?"
 

,,Weil ich endlich einen Freund haben wollte...", murmelte sie
 

Die Mimik von Orion veränderte sich. Alice hatte nie wirklich so etwas wie Freunde. Wegen der schwierigen Situation mit ihren Eltern, wurde sie immer von einem Ort zum anderen geschoben. Es war schwer auf diese Art Freunde zu finden. Vor allem weil es an dem Ort wo ihr Vater lebte keine Kinder gab. Zwar war sie froh, wenn sie was mit ihrem Onkel unternehmen konnte, doch sie sehnte sich nach wirklichen Freunden.
 

,,Wenn du erstmal in deinem Hogwarts Haus bist, wirst du ganz sicher viele Freunde finden", sagte Orion
 

Sie nahm einen Löffel der Suppe und schaute dann wieder ihren Onkel an, ,,Wir beide wissen doch ganz genau ohne irgendeine Zeremonie in welches Haus ich kommen werde... Es wird bestimmt Ravenclaw sein"
 

Die Familie Collins, oder besser gesagt die Familie ihrer Mutter, waren berechtige Ravenclaws. Sie machten sich einen großen Ruf in ihren Hogwarts Haus und waren seit Generationen in Ravenclaw. Ihre Familie war besonders stolz darauf. Ihre Mutter, Darcey Collins, hatte sich ebenfalls einen großen Namen in ihrem Haus gemacht.
 

,,Nur weil deine Mutter und ihre Familie einen bestimmten Ruf in Ravenclaw haben, bedeutet das nicht das du auch dort hin kommst. Vergiss nicht das dein Dad, ich, dein Großvater und die ganze Familie von dieser Seite in Slytherin waren. Und wie du weißt sind wir recht stolz darauf", sagte er
 

Das stimmte. Während die Familie ihrer Mutter berüchtigte Ravenclaws waren, hatte die Familie ihres Vaters einen besonderen Namen in Slytherin. Gegensätzlicher konnte es nicht sein. Das war wahrscheinlich einer der Gründe warum ihre Familien sich nicht miteinander verstanden. Natürlich hatte sie nicht vergessen das die Familie ihres Vaters in Slytherin sich einen Namen gemacht hat. Aber die Wurzeln ihrer Mutter waren stark. Viele aus der Familie, deren Eltern nicht aus demselben Haus stammen, endeten letzten endlich doch in Ravenclaw.
 

,,Wäre vielleicht nicht so schlecht... Seitdem es Voldemort gab, hat Slytherin einen ziemlich schlechten Ruf. Ich könnte das Gegenteil beweisen"
 

,,ALICE!", schrie ihr Onkel mit lauter Stimme
 

Es war so laut, dass sich Chibi in der Box versuchte zu verstecken und alle um sie herum sie anstarrten
 

,,Erwähne nie wieder diesen Namen", sagte Orion mit ernster Stimme
 

Wie konnte sie das nur vergessen? Der dunkelste Zauberer überhaupt war ein sehr empfindliches Thema in der Familie ihres Vaters. Obwohl sie stolze Slytherin waren, waren sie weder in Voldemorts Anhängerschaft, noch hatten sie was gegen Muggel. Es war das Gegenteil, sie hassten Voldemort und seine Anhänger aufs tiefste. Das hatte aber einige Gründe. Der dunkle Lord selbst, hatte viele Leben aus ihrer Familie auf den Gewissen. Darunter der Bruder ihres Großvaters. Die Mutter ihres Großvaters und ihre Großmutter, die Mutter ihres Vaters und Onkels. Ihr Vater und Onkel fanden sich mit dem Tod ihrer Mutter ab, doch manche Wunden können einfach nicht heilen. Das zumindest sagte ihr Vater oft.
 

Am meisten respektierte sie ihren Großvater. Denn er hatte am meisten Liebende Personen verloren. Er soll seinen Bruder sehr nahegestanden haben. Alice vermutete das diese Verluste der Grund für sein strenges Auftreten waren. Obwohl er immer sehr herzlich zu ihr war. Seitdem Voldemort passiert ist und eine Reihe seiner Anhänger aus Slytherin kamen, hatte dieses Haus einen nicht so tollen Ruf. Obwohl es das gar nicht verdient hatte. Denn immerhin hatten die anderen Häuser auch Personen, die sich Voldemort angeschlossen haben.
 

Alice neigte ihren Kopf leicht nach unten, ,,Vergib mir Onkel..."
 

Daraufhin wurde der Blick von Orion sanft. Er wusste das seine Nichte noch recht jung war und es nur gut gemeint hat. Trotzdem war es recht schmerzvoll. Orion hatte seine Mutter sehr geliebt, genauso hat es auch sein Bruder. Mit ihrem Tod hatte sich viel verändert.
 

Er seufzte, ,,Ich weiß. Mir tut es auch leid"
 

Nachdem er das sagte, schaute sie ihm in die Augen. Er lächelte sie an und sie erwiderte dieses Lächeln. Es kamen einige Leute auf ihren Onkel zu. Es waren Geschäftspartner.
 

,,Ist das ihre Tochter?"
 

,,Ohh nein. Das ist meine kleine Nichte. Die Tochter meines Bruders"
 

Überall wo sie hingingen trafen ihr Onkel, Vater oder Großvater irgendwelche Geschäftspartner oder Kollegen. Was teilweise auch verständlich war, denn immerhin führte ihr Großvater eine große bekannte Company und seine beiden Söhne waren ein Teil davon. Mit der Zeit ging auch die Technik voran, das war auch in der Zauberer Welt so, das bedeute aber auch gleichzeitig das man neue Zaubersprüche brauchte für bestimmte Sachen. Deshalb fokussierte sich die Firma ihres Großvaters teilweise darauf neue Zaubersprüche zu entwerfen.
 

Das war keine einfache Aufgabe, denn es kann sehr viel schief gehen bei Zaubersprüchen. Neben Zaubersprüchen fokussierte sich die Firma noch auf eine Pharmaabteilung die erstmals Medizin und Gegengifte verkaufte, die so noch nicht gesehen wurden. Deshalb hatte ihre Firma auch in dunklen Zeiten Stand gehalten. Medizin brauchte man nämlich immer. Nachdem sie auch endlich einen Kessel geholt hatten waren sie fertig mit den Einkäufen. Orion bemerkte wie Alice vor einem Schaufenster stand und einen Besen anstarrte. Er grinste, egal welches Kind, alle waren sie doch begeistert von Besen. Damals war er nicht anders. Sie bemerkte wie sich ihr Onkel neben sie stellte.
 

,,Erstklässler dürfen noch keinen eigenen Besen haben. Aber nächstes Jahr bin ich mir sicher, dass du alle Quidditch Rekorde brechen wirst"
 

,,Du bist immer so zuversichtlich das ich in so gut wie allen die Beste sein werde Onkel"
 

,,Natürlich. Immerhin bist du eine begabte junge Hexe und meine Nichte", mit seinen Fingern kniff er sanft ihre Nase und sie grinste ihm an
 

Auch wenn es ihren Eltern egal war in welches Haus sie kam und was ihre Träume sind. Auf ihren Onkel konnte sie sich immer verlassen.
 

,,Du hast mir noch gar nicht erzählt was genau du für einen Zauberstab hast", sagte Orion
 

Ihre Smaragdgrünen Augen blickten zu ihm auf und sie erzählte es ihm. Eigentlich hätte sie eine andere Reaktion erwartet. Statt das ihr Onkel sie mit einem freudigen Grinsen anlächelte, so wie er es immer tat, schaute er leicht besorgt zur Seite.
 

,,Onkel ist alles in Ordnung?", fragte sie besorgt
 

Er zwang sich ein Lächeln auf und tätschelte ihren Kopf, ,,Natürlich. Du hast einen sehr besonderen Zauberstab, schätze ihn"
 

Danach trennten sich ihre Wege und sie musste leider wieder nachhause. Es machte ihr spaß Zeit mit ihm zu verbringen. Die letzten Tage daheim waren äußerst langweilig. Zwar hatte sie ihrer Mutter von der Winkelgasse erzählt und was sie dort gemacht hatte, doch Mrs. Collins nickte immer nur zu und zeigte kein wirkliches Interesse.
 

Nachdem sich Alices beide Eltern geschieden haben, hatte ihre Mutter sofort ihren Mädchennamen wieder angenommen. Sie wollte nichts mehr mit diesem Mann zu tun haben. Doch leider vergaß Mrs. Collins oft, dass dieser Mann der Vater ihrer Tochter war.
 

Die Einzigen Personen, außer ihrem Onkel, die noch sehr an ihr interessiert waren, waren ihre Großmutter mütterlicherseits und ihr Großvater väterlicherseits. Sie wusste genau das obwohl die Familie ihrer Mutter berüchtigte Ravenclaws waren, ihr Großvater immer noch hoffte sie würde in Slytherin landen.
 

Endlich war der schwer ersehnte Tag gekommen, an dem sie nach Hogwarts gehen würde. Ungeduldig wartete sie vor einem kleinen Kiosk Laden in der Nähe der Gleise bei Kings Cross. Neben ihren Koffer war Chibi in seiner Katzenbox. Der kleine Kater hatte sich immer noch nicht ganz an seinen neuen Besitzer gewöhnt, doch sie hoffte das würde noch kommen. Mrs. Collins war alles andere als glücklich, als sie ihre Tochter mit einer Katze angetanzt kam. Den Kommentar, den sie dazu abgab, war auch nicht überraschend.
 

,,War ja klar das ausgerechnet dein Onkel Orion dir sowas besorgt"
 

Mrs. Collins entging keine Gelegenheit etwas Schlechtes über Alices väterliche Familie zu sagen.
 

Alice wurde immer ungeduldiger. Ihre Eltern müssten eigentlich schon längst da sein, doch von ihnen war keine Spur zu sehen. Nach kurzer Zeit stand eine sehr bekannte Person vor ihr. Doch es war weder ihre Mutter noch ihr Vater.
 

,,Onkel Orion was machst du hier?"
 

Er hielt ihr ein paar Gummischnecken hin und lächelte leicht nervös, ,,Nun ja... deine Eltern... hatten keine Zeit. Deshalb haben sie mich gebeten dich zum Zug zu begleiten"
 

Alice ihre Mundwinkel sanken und sie konnte nicht glauben was sie da gerade hörte. Ihre beiden Eltern schafften es nicht mal sich einigermaßen zu vertragen, um sie zum Hogwartsexpress zu begleiten. Eine verbitterte Wut kam in ihr hoch.
 

,,Lüge! Sie hatten beide nur keine Lust dazu! Wenn sie es wirklich gewollt hätten, hätten sie auch dafür Zeit finden können!", sagte sie mit lauter Stimme
 

,,Alice... beide sind wirklich beschäftig... hab etwas Verständnis"
 

Sie haute ihren Onkel die Gummischnecken aus der Hand, ,,Das ist eine Lüge! Sie hassen mich deshalb sind sie nicht gekommen!"
 

,,Deine Eltern hassen dich nicht sie...", Orion konnte seinen Satz nicht beenden weil seine Nichte ihn wieder dazwischen sprach

,,Oh doch das tun sie! Sie hassen sich gegenseitig mehr als alles andere und ich bin das Ergebnis ihrer gescheiterten Ehe! Deshalb hassen sie mich auch! Verdammt sollen sie sein!!", sagte Alice mit weinerlicher Stimme und setzte sich auf ihren Koffer
 

Das sich Eltern trennen war heutzutage nichts Unnormales. Das zumindest sagten ihr viele aus Mitleid. Ihr war auch bewusst das es für ihre Eltern wohl besser war sich zu trennen. Denn die ganzen Streitereien und Diskussionen nahmen kein Ende mehr. Doch Alice hätte nicht erwartet das sich ihr Leben nach der Scheidung ihrer Eltern so drastisch verändern würde. Seitdem diese getrennt waren, war es für den Einzelnen mühsam sie aufzunehmen und es gab so gut wie keinen Tag, an dem sich das kleine Mädchen nicht alleine fühlte. Schlimmer wurde es noch durch die Hetzerei ihrer Mutter gegen die Familie ihres Vaters. Es gefiel ihr nicht, immerhin liebte sie ihren Großvater und Onkel sehr.
 

Doch jedes Mal, wenn sie etwas dagegen sagte, sagte ihre Mutter, ,,Wenn es dir bei ihnen so gefällt, warum ziehst du dann nicht zu deinem Vater?"
 

Jedes Mal wenn sie etwas zu erzählen, oder zu fragen hatte, hieß es, ,,Frag deine Mutter" ,,Frag deinen Vater"
 

Alice sehnte sich nach Elterlichen Liebe. Auch wenn sie wusste das ihr Onkel, Großvater und Großmutter sie sehr liebten. Konnten diese keine Elterliche Liebe ersetzen.
 

Eigentlich hätte Orion sauer sein sollen das seine kleine Nichte ihm am Bahnhof vor allen anschrie. Vor allem da sie erst elf Jahre alt war. Doch als er ihr trauriges Gesicht sah, konnte er es nicht. Denn im inneren verstand er ihren Frust. Er kniete sich runter zu ihr und kniff mit seinen Fingern sanft ihre Nase.
 

Ihre Smaragdgrünen Augen schauten auf und er lächelte sie an, ,,Es ist keine Zeit zu schmollen. Du bist jetzt eine große Hexe Alice. Selbst wenn das mit deinen Eltern wahr wäre. Dann lass sie machen. Du wirst große Taten vollbringen, ich weiß es. Denn du bist was Besonderes, auch wenn du es selber noch nicht weiß. Früher oder später werden deine Eltern es noch bereuen"
 

Als ihr Onkel sie so anlächelte, konnte sie nicht anders als zurück lächeln. Er fand immer die richtigen Worte und sie wusste das sie sich sehr glücklich schätzen konnte ihn zu haben. Es war Zeit zum Gleis zu gehen. Deshalb machten sich beide auf den Weg. Nun standen sie zwischen den Gleisen neun und zehn. Durch die steinerne Wand vor ihnen ging es zum Gleich 9 ¾ . Alice umgriff den Griff des Wagens, auf dem ihr Koffer war, fest. Sie war etwas nervös. Orion schien das bemerkt zu haben, denn er stellte sich hinter sie und fasste an ihre Schulter. Sie neigte ihren Kopf leicht nachhinten und er lächelte sie an.
 

,,Wollen wir?", fragte er und als Antwort nickte sie ihm zu
 

Beide rannten los. Nur noch wenige Millimeter und sie würden durch die Wand laufen. Dann war es endlich so weit. Alice schloss für einen Moment ihre Augen und als sie diese wieder öffnete waren sie am Gleis 9 ¾. Als sie aufschaute konnte sie viele andere Leute sehen, die auf dem Weg nach Hogwarts waren. Neben ihr erstreckte sich die Dampflokomotive. Vorne an der Spitze der Lokomotive war das Hogwartswappen und es stand drauf geschrieben HOWGWARTS EXPRESS. Alice sah ihren Onkel grinsend an und dieser grinste zurück. Sie verstauten ihre Koffer und bevor sie den Zug betrat, verabschiedete sie sich von ihm.
 

Orion kniete sich leicht runter zu sie.
 

,,Die Zeit des Abschieds ist wohl gekommen", sagte er
 

Sie schaute ihm leicht traurig an und er bemerkte es sofort.
 

,,Komm schon, du tust so als wäre dieser Abschied für immer. Vergiss nicht, es ist egal in welches Haus du kommst. Ob Ravenclaw, Slytherin, Gryffindor oder Hufflepuff. Du wirst eine gute und großartige Hexe, ich weiß das", auf seine Aussage hin lächelte sie ihm an.
 

Orion legte seine beiden Hände an ihre Wagen und küsste ihre Stirn.
 

,,Ich hab dich lieb Alice. Wenn du angekommen bist und die Hutzeremonie hinter dir hast, schick mir eine Eule und sag mir in welchem Haus du bist"
 

,,Ich habe dich auch lieb Onkel Orion", sagte das kleine Mädchen und umarmte ein letztes Mal ihren Onkel bevor sie in den Zug einstieg.

Die Hutzeremonie

2.
 

Nachdem herzlichen Abschied ihres Onkels saß sie in einem Abteil alleine. Wie das geschehen konnte bei so vielen Leuten hier wusste sie auch nicht. Sie saß am Fenster und beobachtete wie die Landschaften an ihr vorbeizogen. Onkel Orion hatte recht, es gab keine Zeit zum Schmollen. Denn jetzt wird es ernst. Sie würde endlich eine richtige Hexe werden.
 

Ihre Klamotten hatte sie auch schon in die vorläufige Schuluniform gewechselt. Die Tür zu ihrem Abteil ging auf und sie schaute dorthin. Ein Junge, der etwas älter zu sein schien wie sie, stand dort. Er hatte dunkelbraunes Haar mit einem violetten Stich und eisgraue Augen. Dazu trug er eine dunkle Jeans mit einem grauen Pullover.
 

Der Junge lächelte sie leicht an und fragte, ,,Ist hier eventuell noch ein Platz frei? Alle anderen Abteile scheinen besetzt zu sein"
 

Alice schaute leicht zur Seite. Er war ein wirklich hübscher Junge. Auch wenn sie erst elf Jahre alt war, konnte sie das sagen.
 

,,Umm... ja klar", antwortete sie leicht schüchtern
 

Der Junge grinste sie daraufhin an und setzte sich gegenüber von ihr.
 

,,Hmm... lass mich raten... das ist dein erstes Jahr in Hogwarts, nicht wahr?", fragte er
 

Sie schaute ihm wieder an und nickte ihn zu als Antwort.
 

,,Ich kann mich noch an mein erstes Jahr erinnern. Ich war aufgeregt bis zum geht nicht mehr und kannte keine einzige Person. Das war echt ein unvergessener Moment...", lächelte er und schaute aus dem Fenster
 

,,In welchem Jahr bist du jetzt?", fragte Alice
 

Er schaute sie wieder an und antwortete, ,,Das ist mein drittes Jahr"
 

Alice lächelte ihm zu, er schien nett zu sein.
 

,,Oh ganz neben bei, mein Name ist Daniel Harris. Freut mich dich kennenzulernen", sagte er
 

,,Freut mich auch, ich bin Alice Aethelind"
 

Nachdem sie ihren Namen gesagt hatte, weiteten sich Daniels Augen etwas. Natürlich kannte er die Aethelind Company. In den letzten Jahren machte sich die Firma immer mehr einen Namen. Er fing sich aber wieder schnell und lächelte.
 

,,Nachdem du die Hutzeremonie hinter dir hast, hast du eigentlich das schlimmste bestanden", sagte er
 

,,Wirklich?"
 

Er nickte, ,,Ich kann mich noch erinnern als wäre es gestern gewesen. Ich war so nervös nachdem mein Name aufgerufen wurde. Vor allem vor dieser Menschenmenge. Als der Hut mir aufgesetzt wurde richteten sich meine Augen sofort nach oben. Doch so schnell der Moment kam, war er auch vorbei. Und im nächsten Moment saß ich neben den anderen und habe gegessen"
 

Davor hatte sie auch etwas Angst. Jeder bekam mit in welches Haus man kam und jeder würde ihren Namen laut hören.
 

,,In welches Haus bist du gekommen?", fragte sie
 

Wieder lächelte er sie an und antwortete, ,,Slytherin"
 

Leicht überrascht schaute sie ihm an. Über Slytherin herrschten mehr Gerüchte als Wahrheiten. Man sagte das Slyhterins sich für niemanden interessierten außer für sich selber. Doch hier saß Daniel vor ihr und führte ein gemütliches Gespräch mit ihr. Das all diese Gerüchte nicht wahr sein konnten, dachte sie sich schon. Immerhin war ihr Onkel Orion einer der nettesten Personen, die sie jemals kannte.
 

,,Magst du Slytherin etwa nicht?", fragte er
 

,,Was? Doch! Also ich meine... ich mag Slytherin...", murmelte sie schüchtern
 

Daniel grinste sie an, ,,Schon in Ordnung. Du bist nicht die erste die so reagiert. Es ist fast normal"
 

Das ist aber nicht gerecht. Es gibt mehr Personen in einem Haus außer diese typischen stereotype Bully Slyhterins... dachte sie sich
 

Die Tür zu ihrem Abteil ging auf und eine Frau mit einem Rollwagen stand da und lächelte sie an. Auf dem Wagen gab es verschiedene Süßwaren und auch einige salzige Sachen.
 

,,Ihr lieben etwas süßes?", fragte sie mit einer freundlichen Stimme
 

,,Nein danke, ich brauche nichts", lächelte Daniel freundlich
 

Alice schaute ihm ins Gesicht. Auch wenn sie ihn gerade erst kennengelernt hatte, wusste sie das er zu höflich war, um etwas dazu zu sagen. Denn sie hatte bemerkt wie er die Kürbispasteten auf dem Wagen anstarrte.
 

Danach widmete sie sich der Frau und lächelte sie freundlich an, ,,Ein wenig von allem bitte"
 

Daniel sah das kleine Mädchen überrascht an. Es wunderte ihm aber nicht, dass sie genug Geld hatte. Immerhin wusste jeder der ihren Namen hörte, aus welcher Familie sie kam. Sie zahlte und nahm die Sachen entgegen. Sie nahm ein paar der Kürbispasteten in die Hand und hielt sie ihn seine Richtung.
 

,,Ich teile gerne mit dir", lächelte sie
 

Daniel sah sie mit überraschten Augen an. Es war fast so als würde sie es wissen. Nach einer Weile lächelte er zurück und nickte. Dankbar nahm er ein paar Kürbispasteten in die Hand und biss hinein. Alice tat das gleiche. Ihr Gesicht verzog sich zu einem Lächeln. Ja, sie mochte süßes.
 

,,Um ehrlich zu sein bin ich nicht so ein Fan von Bertie Botts Bohnen", sagte Daniel als er die Packung begutachtete
 

,,Eigentlich esse ich sie nur mit meinem Onkel zusammen. Es ist immer recht witzig sein Gesicht zu sehen, wenn er irgendeine komische Geschmacksrichtung bekommt", sagte sie
 

,,Das kann ich mir vorstellen. Ich bin mehr der Fan von anderem süßem Zeug... Wie Gummischnecken, Gummischlagen oder Kürbispasteten", sagt er
 

Alice biss in eine Gummischlange hinein und sagte grinsend, ,,So geht es mir auch"
 

Die restliche Fahrt über unterhielten sie sich über verschiedene Themen. Sie redeten über Schokofrösche und über die Karten, die sie schon hatten, welche sie nicht hatten und welche sie gerne haben würden. Daniel erzählte ihr was im ersten Jahr so auf sie zu kam. Sie unterhielten sich über seine Lieblings Fächer, Lehrer und auch über den ein oder anderen Schüler.
 

,,Halte dich von Filch und seiner Katze fern. Als Erstklässlerin solltest du dich besonders in Acht nehmen vor ihm. Seine Katze Mrs. Norris scheint nämlich wirklich überall aufzutauchen und er ist besonders kein Fan von den Scherzartikeln aus Weasleys Zauberhafte Zauberscherze. Pass da besonders auf", erklärte er
 

Es gab viele Gerüchte über die Weasley Zwillinge. Man sagt das sie Filch das Leben in Hogwarts um einiges erschwert haben. Sie sollen sogar wegen ihrer vielen Verstöße ein eigenes Fach mit Akten bei dem Hausmeister gehabt haben. Doch so wie es in ihrer Familie Opfer gab durch die Taten von Voldemort und seinen Todessern, so gab es diese auch in anderen Familien. Von den Weasley Zwillingen hatte leider nur George überlebt.
 

,,Wir werden bald da sein. Danach trennen sich unsere Wege. Es hat mich wirklich gefreut dich kennenzulernen Alice. Wir werden uns bestimmt noch auf den Hogwarts Gelände treffen. Und wer weiß, vielleicht landest du ja im selben Haus wie ich", grinste Daniel
 

Der Zug hielt an und sie stieg aus. Man erkannt die Erstklässler sofort, denn sie hatten alle einen grauen Pullover, mit einem weißem Hemd darunter, und einer grauen Hose ohne irgend ein Wappen an.
 

,,Na macht schon Leute mir nach!", schrie eine tiefe Stimme
 

Alice ging auf diese Stimme zu und stand vor einem großen älteren Mann. Er war fünf Mal so groß wie ein normaler Mensch und auch so breit. Sein Gesicht verschwand fast unter seinem wuchernden Bart, der schon ein paar graue Haare hatte. Vom Aussehen her sah er etwas wild aus. Seine schwarzen Augen starrten Alice an. Dabei lächelte er sie leicht an und sie lächelte zurück. So wild wirkte er nun aber doch nicht mehr. Immer mehr Leute reihten sich um sie herum.
 

,,Na dann auf zu den Boten! Folgt mir hier lang!", sagte der Riese mit seiner tiefen Stimme
 

Immer drei Leute fuhren in einem Bot zusammen. Unter dem Nachthimmel sah der See, auf dem sie fuhren, schwarz aus. Vor ihnen erstreckte sich das gigantische Schloss von Hogwarts. Alle Erstklässler betrachteten es mit einem großen Staunen.
 

Es sieht sogar noch besser aus wie aus den Geschichten. Dachte sich Alice
 

Je näher sie dem Schloss kamen, desto größer war das Staunen. Nun war sie wohl offiziell da. Nachdem sie angekommen sind mussten alle Erstklässler eine breite Treppe hinaufsteigen. Am Treppenaufsatz wartete eine große Frau, die recht streng aussah. Sie hatte schwarze Haare die Teilweise auch schon recht grau waren. Diese waren zu einem Knoten zusammengebunden.
 

,,Willkommen in Hogwarts. Mein Name ist Professor McGonagall und ich bin die Schulleiterin von Hogwarts. In wenigen Augenblicken lauft ihr durch diese Tür und setzt euch zu euren Klassenkameraden. Aber bevor es soweit ist werden wir feststellen in welche Häuser ihr kommt. Es gibt Gryffindor, Hufflepuff, Ravenclaw und Slytherin. Solange ihr hier seid, ist euer Haus gleichsam eure Familie. Durch große Leistungen holt ihr Punkte für das Haus. Wenn ihr die Schulregeln verletzt werden euch welche abgezogen. Wenn das Jahr zu Ende geht, erhält das Haus mit den meisten Punktzahlen den Hauspokal", erklärte die Professorin
 

Danach verschwand die Frau für einen Augenblick und es herrschte großes Geflüster. Alle redeten darüber in welche Häuser sie wohl kamen. Irgendwie schienen alle sich schon ein wenig angefreundet zu haben. Nur Alice kannte niemanden und konnte auch mit niemanden reden. Zuerst war sie ein wenig nervös, wenn sie an die Auswahl der Häuser dachte, doch dann erinnerte sie sich an die Worte ihres Onkels.
 

Es ist egal in welches Haus du kommst. Ob Ravenclaw, Slytherin, Gryffindor oder Hufflepuff. Du wirst eine gute und großartige Hexe, ich weiß das.
 

Einmal atmete sie ein und aus. Er hatte recht, jetzt gab es so oder so kein zurück mehr.
 

Professor McGonagall kam zurück und holte die Erstklässler in die große Halle. Die große geholzte Tür öffnete sich und sie betraten die Halle. Alle Schüler, die bereits auf ihren Plätzen saßen, starrten sie an. Alice blickte zur Decke hinauf. Sie sah aus wie der Himmel draußen und schwebende Kerzen waren in der Luft. So war das nun Mal in der Zauberer Welt. Als sie vorne ankamen war dort ein Stuhl, auf dem ein alter etwas zerzauster Zaubererhut war. Professor McGonagall stellte sich neben den Hut.
 

,,Bevor wir mit der Zeremonie beginnen. Gibt es noch einige wichtige Sachen zu sagen. Die Erstklässler nehmen bitte in Kenntnis, dass der Wald auf unserem Gelände von niemandenbetreten werden darf. Ohne Ausnahme. Es ist ebenfalls verboten in der Nacht sich durchs Schloss zu schleichen", sie sagte ein paar der Regeln von Hogwarts auf
 

,,Als ich erstmals Schulleiterin geworden bin, sind gerade erstmal vier Monate, seit der Schlacht von Hogwarts vergangen. Seitdem Lord Voldemort und seine Anhänger besiegt wurden. Dank der zusammen Arbeit von vielen heldenhaften Zauberern, Hexen, Hauselfen und vor allem der Schüler von Hogwarts, konnte dieses böse besiegt werden. Es waren Schüler wie sie, die den dunkeln die Stirn geboten haben. Vergisst nicht das jeder berühmte Zauberer einst wie sie angefangen hat. Für alle die hier nervös sind, erinnert euch daran das nicht mal vor allzu langer Zeit Harry Potter selber auf diesen Stuhl saß. Und einen sehr nervösen Blick auf seinem Gesicht hatte"
 

Für die Erstklässler, die vor der strengen Professorin standen, war es kaum vorstellbar das der berühmte Harry Potter Angst vor der Hutzeremonie hatte.
 

,,Ich rufe jeden einzelnen auf. Dann tretet ihr vor und ich werde euch den Sprechendenhut auf den Kopf setzen. Der verteilt euch auf eure Häuser", erklärte Professor McGonagall
 

Gleich danach wurde der erste Name aufgerufen, ,,Elsie Johnson"
 

Ein Mädchen mit langen dunkelbrauen Haaren, die fast schwarz waren, trat nachvorne. Langsam setzte sie sich auf den Stuhl hin und Professor McGonagall setzte ihr den Sprechendenhut auf den Kopf.
 

,,In Ordnung... verstehe... dann am besten Gryffindor!", sagte der Hut
 

Die Menge jubelte und das Mädchen ging zufrieden zum Gryffindor Tisch. Nach der Schlacht von Hogwarts, hatte das Gryffindor Haus bei sehr vielen jungen Leuten Popularität gewonnen. Es war das Haus indem Harry Potter gewesen war. Nicht zu vergessen seine treuen Freunde Ron Weasley und Hermine Granger. Seitdem fühlte sich jede Person, die nach Gryffindor kam wie etwas Besonderes.
 

,,Simone Jackson"
 

Ein Mädchen mit einem schönen dunklen Teint trat nachvorne. Sie war ein großes Mädchen, mit leuchtenden dunklen Augen. Auch sie saß sich auf den Stuhl hin.
 

Der Hut wurde auf ihren Kopf gesetzt und nach einer kurzen Weile sagte er, ,,Ravenclaw!"
 

Wieder jubelten alle. Die Leute aus Ravenclaw galten als recht schlau und auch als die Personen die immer gute Noten schreiben. Bei den Haus Ravenclaw wurde Alice nur etwas unruhig. Durch ihre Familie kannte sie so gut wie alles über das Haus. Ravenclaws sollten Intelligent, Weise und kreativ sein.
 

,,Ewan Weasley"
 

Nachdem dieser Name erwähnt wurde, fingen alle Leute um sie herum das Flüstern an. Jeder kannte diesen Jungen, ohne ihn auch persönlich zu kennen. Er war der Sohn von Charles Weasley. Dieser war sehr berühmt für seine Arbeit mit Drachen. Doch er war nicht der einzige berühmte Verwandte, den er hatte. Er war der Neffe von Harry Potter und hatte durch den Weasley Stammbaum noch einige andere mehr berühmte Verwandte. Der Junge lief an ihr vorbei und die Blicke der beiden kreuzten sich. Während alle ihn mit bewunderten Augen ansahen, war es ihr recht egal wer er war.
 

Zwar respektierte sie und fand wie alle anderen die Verwandten, die er hatte, toll, doch das bedeutete nicht das sie sich wie ein Fangirl benehmen musste. Ewan hatte das typische rote Rost Haar der Weasleys. Seine Augen waren strahlend blau und in Gegensatz zu den anderen Weasley Verwandten, hatte er keine Sommersprossen. Er setzte sich vorne auf den Stuhl.
 

Der Hut war nicht mal eine Minute auf seinem Kopf bis dieser sagte, ,,Wieder ein Weasley? Die Antwort ist einfach. Gryffindor!!"
 

Daraufhin jubelten die Gryffindors als würde Merlin höchstpersönlich in ihr Haus kommen. Sie bemerkte vor allem das das Mädchen Elsie ein breites Grinsen im Gesicht hatte. Wahrscheinlich hatte sie sich erhofft das Ewan sich neben sie setzen würde, doch das war nicht der Fall. Die Menge beruhigte sich und der nächste Name wurde genannt.
 

,,Alice Aethelind"
 

Nachdem ihr Name genannt wurde, fingen alle um sie herum ebenfalls das Flüstern an.
 

,,Es ist doch klar in welches Haus sie kommt"
 

,,Die Familie ihrer Mutter soll schon seit Generationen in Ravenclaw sein"
 

,,Die Collins sind berühmte Schriftstelle die viele Bücher zu Astronomie geschrieben haben. Sie wird locker nach Ravenclaw kommen"
 

Vorsichtig ging sie auf den Stuhl zu. Bevor sie sich hinsetzte schaute sie noch einmal Professor McGonagall ins Gesicht. Diese hatte eine lange Liste voller Namen in ihrer Hand. Dann setzte sie sich auf den Stuhl. Ihr beiges blondes Haar war zu einem Zopf zusammengebunden und der Hut wurde ihr auf den Kopf gesetzt. Eigentlich hatte sie eine ähnliche Reaktionszeit wie bei Ewan erwartet und wartete nur darauf bis der Hut Ravenclaw schrie. Doch das war merkwürdigerweise nicht der Fall.
 

Stattdessen murmelte der Hut, ,,Hmm... das ist interessant. Das ist wirklich interessant... Ich verstehe von da kommst du also her..."
 

,,Was ist so interessant?", flüsterte sie mehr zu sich selber als zu dem Hut
 

,,Das jemand wie du auf diesen Stuhl in dieser Schule sitzen wird. Da ist Talent, dumm bist du auch nicht. Du bist sehr entschlossen die Schule hier anzutreten und willst dich beweisen. Nicht zu vergessen deine große Loyalität gegenüber Personen, die dir wichtig sind. Am besten für dich ist... Slytherin!", sagte der Hut
 

Als die finalen Worte des Huts gefallen waren, konnte sie kaum glauben was dieser gesagt hatte. Nicht nur ihr ging es so, die anderen Leute vor ihr schauten ebenfalls sie mit überraschten Augen an. Gar zu schweigen die Blicke der Ravenclaws. Alle applaudierten, doch die Slyhterins jubelten am lautesten. Alice stand vorsichtig von dem Stuhl auf, gab den Hut einen letzten Blick und lief langsam zum Slytherin Tisch. Im inneren konnte sie immer noch nicht glauben was gerade passiert war. Sie konnte nicht glauben das sie wirklich in Slytherin war. Am Tisch angekommen lächelte sie ein bekanntes Gesicht freundlich an.
 

,,So sieht man sich wieder", grinste Daniel und sie setzte sich lächelnd neben ihm
 

Daraufhin folgten noch viele weitere Schüler, die in ihre Häuser zugewiesen wurden. Als letzten endlich alle ihren Häusern zugewiesen wurden. Fingen sie an das Lied von Hogwarts zu singen.
 

,, Hogwarts, Hogwarts,

warzenschweiniges Hogwarts,

bring uns was Schönes bei,

ob alt und kahl oder jung und albern wir sehnen uns Wissen herbei.

Denn noch sind uns're Köpfe leer, voll Luft und voll toter Fliegen,

wir wollen nun alles erlernen, was du uns bisher hast verschwiegen.

Gib dein Bestes - wir können's gebrauchen,

unsere Köpfe, sie sollen jetzt rauchen!"
 

Jeder reagierte mit gemischten Gefühlen auf die Hymne der Schule. Danach sprach Professor McGonagall ein paar letzte und finale Worte, bis dann endlich auf den zuvor leeren Tischen ein Fest Mahl erschien. Wie die anderen Erstklässler staunte auch Alice bei diesem Anblick. Sie nahm sich ein paar Offenkartoffel mit Paprika und Hähnchenstücke auf ihren Teller. Ja, an das Essen hier konnte sie sich wirklich gewönnen.
 

,,Wie es aussieht sind wir wohl wirklich im selben Haus gelandet", lächelte Alice
 

Daniel grinste sie nickend an, ,,Sieht wohl ganz danach aus. Irgendwie war mir das aber schon klar"
 

,,Wie das?"
 

,,Deine Aura hat förmlich Slytherin geschrien", sagte er, woraufhin sie lachen musste
 

Im inneren war sie ziemlich froh das sie im gleichen Haus wie Daniel gelandet ist. Zwar war er älter wie sie und in seinem dritten Jahr, doch das bedeutete nicht das sie keine Freunde werden konnten. Während sie aßen, führten Alice und Daniel ihr Gespräch aus dem Zug weiter. Momentan unterhielten sie sich über Quidditch. Als Alice ihren Kopf hebte, bemerkte sie etwas Komisches. Die Gryffindor starrten sie mit einem merkwürdigen Blick an. Zuerst dachte sie es sei Einbildung, doch das starren hörte nicht auf.
 

,,Um... ist es normal das die so komisch rüber starren?", fragte sie
 

Daniel und zwei weitere Slytherins, die vor den beiden saßen, schauten in die Richtung der Gryffindors. Als sie diese sahen drehten sich die zwei Slytherin Schüler vor ihnen Kopfschüttelnd wieder um und Daniel seufzte.
 

,,Achte einfach nicht auf die. Das sind nur Gryffindors die sich mal wieder besonders fühlen. Durch die Heldentaten, die ihr Haus verbracht hat und weil die Eigenschaften ihres Hauses Mut und Ritterlichkeit sind", sagte einer von den beiden
 

,,Tsk. Mut und Ritterlichkeit? Sie sind wohl eher das Haus der eingebildeten", sagte der andere
 

Alice schaute verwirrt die beiden älteren Schüler vor ihr an, die sich wieder ruhig ihren Essen widmeten. Seit wann war Gryffindor als das Haus der Eingebildeten bekannt? Zwar wusste sie von der großen Rivalität zwischen Slytherin und Gryffindor, doch sie hatte noch nie gehört das jemand das Haus von Godric Gryffindor eingebildet genannt hat.
 

Daniel hatte den Blick der Erstklässlerin bemerkt, ,,Weißt du... nachdem Harry Potter du weißt schon wer besiegt hat... gab es ein ziemlich großes misstrauen gegenüber Slytherin und vor allem gegenüber Schülern, die in Slytherin waren und sind"
 

,,Dabei vergessen diese ach so tollen "Helden" das es auch Anhänger des dunklen Lords in ihrem Haus gab", sagte ein älterer Slytherin Schüler
 

,,Jedes Kind kennt die Geschichte von Harry Potter und weiß auch so ziemlich vieles über die Taten, die er hier an der Schule vollbracht hat. Nachdem Hogwarts wieder geöffnet wurde, hat sich was verändert. Viele Neulinge, die nach Gryffindor gekommen sind, waren ziemlich stolz auf ihr Erbe. Immerhin war ja nicht nur Harry Potter ein berühmtes Mitglied des Gryffindor Hauses. Doch weißt du... zu viel stolz ist auch nicht gut. Viele die heutzutage nach Gryffindor kommen sind regelrecht zu stolz darauf und sehen auf die anderen Häuser herab. Vor allem auf Slytherin..."
 

,,Eine gewisse Rivalität zwischen unserem Haus und ihrem gab es schon immer. Doch es ist nicht mehr so wie früher. Damals wurde man sehr geschätzt, wenn man nach Slytherin kam. Heutzutage bekommt man leider aber oft den Stempel böse aufgeklatscht, wenn man in diesem Haus ist. Obwohl das nicht stimmt. Nicht alle Slytherins sind auf der Seite des dunklen Lords gewesen und jemanden böse zu nennen bevor man ihm kennt ist schwachsinnig", sagte Daniel
 

,,Ich kann das nicht glauben. Slytherin ist doch viel mehr als nur das. Immerhin war einer der größten Zauberer unserer Geschichte in Slytherin. Merlin war in Slytherin. Sie können doch nicht wirklich denken das alle hier böse sind? Die Familie meines Vaters sind schon seit Generationen in Slytherin und mein Onkel ist die netteste Person, die ich kenne", sagte Alice
 

Wieder richtete sich ihr Blick auf den Tisch der Gryffindors. Diesmal schauten sie nicht in ihre Richtung. Das was Daniel ihr gerade erzählt hatte, hörte sich einfach nur blödsinnig an. Zwar konnte sie sich gut vorstellen das der Ruf des Hauses durch Voldemort und einigen seiner Anhänger etwas kaputt gegangen ist. Dennoch konnte man nicht jeden einzelnen als seinen Anhänger abstempeln und als böse bezeichnen.
 

,,Ich bin mir sicher das Harry Potter auch niemals gewollt hat das sein Haus so endet. Aber naja ich schätze das ist die Natur von Menschen... Man sollte auch nicht alle in einen Kessel werfen. Nicht alle Gryffindors sind eingebildet", sagte Daniel
 

Alice blickte zu ihm rüber. Er widmete sich wieder seinem Essen. Vom verhalten her war Daniel keines Falls der typische Slytherin Schüler, den man kannte. Sie bemerkte schnell, dass er nicht wirklich schlecht über andere reden wollte und er seine Worte mit Bedacht traf. Im inneren hoffte sie nur dass sie übers Jahr nicht irgendwelche sinnlosen Streitereien oder Kämpfe mit denen haben würde.
 

,,Wer ist eigentlich unser Hauslehrer?", fragte sie
 

,,Professor Slughorn.", antwortete Daniel
 

,,Slughorn?", wiederholte sie überrascht
 

Er nickte ihr zu, ,,Du kennst ihm?"
 

,,Nicht direkt... nur von Erzählungen her... Er hat schon meinen Großvater, Onkel und auch Vater unterrichtet. Deshalb bin ich nur überrascht das er immer noch unterrichtet... Müsste er nicht mittlerweile so etwas wie hundert Jahre alt sein?"
 

Auf diese Aussage hin musste Daniel grinsen, ,,So ungefähr. An deiner Stelle würde ich mir aber keine Sorgen machen. Ich bin mir sicher, dass er dich besonders mögen wird"
 

,,Wieso das?"
 

,,Nenn es Intuition", sagte er
 

Als das gemeinsame Essen beendet wurde, warteten die Vertrauensschüler, der einzelnen Häuser, auf ihre Erstklässler. Die Vertrauensschülerin, die auf die Erstklässler von Slytherin wartete, hatte Haselnussbraunes Haar, Bernstein gefärbte Augen und wirkte recht streng. Auf eine gewisse Art und Weise erinnerte sie das Mädchen an Professor McGonagall.
 

,,Nicht bummeln! Etwas zügiger kommt schon!", sagte sie
 

Schweigsam folgten die jungen Erstklässler ihr in die Kerker zum Slytherin Gemeinschaftsraum. Sie hielten vor einer nackten feuchten Steinwand an. Die Vertrauensschülerin sagte das Passwort und sie betraten den Gemeinschaftsraum. Der Gemeinschaftsraum lag unterirdisch von Hogwarts, unter dem See. Wenn man aus dem Fenster sah, konnte man die Dunkelheit des Sees sehen. Aber auch einige kleine Fische die sich anscheinend zum Licht, das von dem Raum kam, angezogen fühlten.
 

,,Das Passwort zum Gemeinschaftsraum ändert sich jede vierte Nacht. Deshalb solltet ihr regelmäßig ein Auge auf das schwarze Brett werfen", sagte die Vertrauensschülerin
 

Alice ihr Gesicht verzog sich. Sie war echt gut darin sich Geschichtliche Ereignisse oder die Namen von Sternen und Planeten zu merken. Aber solche Kleinigkeiten, wie Schlüssel, Stifte oder gar ein Passwort, vergaß sie schneller als sie überhaupt denken konnte.
 

,,Euer Gepäck wurde bereits auf eure Zimmer gebracht. Eine Sache gebe es da noch. Bringt niemals jemanden außerhalb Slytherins in den Gemeinschaftsraum. Es ist strengstens verboten. Das wäre alles", sagte die Vetrauensschülerin und die Erstklässler suchten ihre Zimmer auf
 

Als sie den Schlafsaal betrat, schaute sie sich um. Das war also ihr neues zuhause. Schnell fand sie ihr Bett, das mit einem dunkelgrünen Bettbezug umsehen war. Es war wie ein Himmelbett, nur das es Platz für eine Person zum Liegen hatte. Vor dem Bett stand ihr Gepäck. Darauf waren auch ihre Schuluniform mit einem Umhang, die beide das Slytherin Wappen hatten, und ein grüner Schaal der ebenfalls das Wappen ihres Hauses besaß. Neben dem Bett fand sie die Katzenbox in der Chibi drinnen war. Als sie diese öffnete sprang der kleine Kater heraus und versteckte sich unter dem Bett.
 

Alle ihrer neuen Zimmermitbewohner schliefen bereits. Alice versuchte immer noch, so leise es ging, Chibi herauszulocken. Doch der kleine Kater stellte sich stur und stand unter dem Bett hinten in der Ecke. Dann gab sie es auch endlich auf und legte sich schlafen. Es war überraschend angenehm hier zu schlafen. Man hörte immer wieder wie das Wasser gegen die Fenster sackte, doch es war ein angenehmes Geräusch und entspannend zu gleich. Sie wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, doch sie war sich sicher es war mitten in der Nacht.
 

Langsam öffneten sich ihre Augen und als sie zur Seite sah, breitete sich ein leichtes Grinsen in ihrem Gesicht aus. Der kleine Kater war aus seinem Versteck herausgekommen und lag nun neben ihr auf dem Bett. Definitiv konnte sie sich an das Leben hier in Hogwarts gewöhnen.

Die erste Woche

3.
 

Das erste Fach, in dem sie Unterricht hatte, war Astronomie bei Professor Sinistra. Das zusammen mit den Gryffindors. Sie mussten sehr früh am Morgen aufstehen, so früh das es eigentlich noch dunkel war. Da Professor Sinistras Stunden nämlich hauptsächlich nachts stattfinden.
 

,,Wer kann mir mindestens vier Monde des Saturns aufzählen?", fragte die Professorin in die Gruppe
 

Alice hob ihre Hand, ,,Miss Aethelind"
 

,,Titan, Enceladus, Dione und Iapetus"
 

,,Können sie mir auch sagen was das besondere an Titan, Enceladus und Dione sind?", fragte Professor Sinistra
 

Sie nickte, ,,Titan ist der einzige Mond in unserem Sonnensystem mit einer dichten Gashülle. Enceladus und Dione sind beides Eismonde. Was bedeutet das man vermutet das es auf diesen Monden Wasser gibt. Das wiederum bedeutet das dort Leben endstehen könnte. Oder schon derartige Lebensformen gibt"
 

Professor Sinistra nickte zufrieden und sagte, ,,Sehr gut. Zehn Punkte für Slytherin"
 

Ein Grinsen breitete sich in Alice ihr Gesicht aus und ihre Slytherin Kameraden schienen auch wirklich zufrieden zu sein. Der Unterricht ging weiterfort. Nach einer Weile wurden sie zum Abschreiben verdonnert. Die Klasse schien nämlich an sich nicht ein wirklich großes Wissen an Astronomie zu haben.
 

,,Du bist wirklich gut in diesem Fach", sagte das Mädchen, das neben ihr saß
 

Alice schaute ihr ins Gesicht. Sie war ebenfalls in Slytherin und ihr Bett im Schlafsaal war gleich neben ihrem.
 

,,Danke, aber glaub mir das ist einer meiner wenigen Fächer wo ich Punkte für uns rausholen kann", sagte sie
 

Das Mädchen grinste sie an und sagte, ,,Mein Name ist übrigens Mary. Mary Diamandis"
 

Als sie ihren Namen erwähnt hatte, konnte Alice nicht schlecht staunen. Sie kannte die Familie Diamandis vom Hören her. In dieser Familie gab es einige berühmte Alchemisten. Schon seit Generationen befasste sich die Familie Diamandis mit Alchemie. Ihre Wurzeln hatten sie aus Griechenland.
 

Deshalb bedeutete ihr Name auch Diamant. Der Diamant war gleichzeitig auch das Familienwappen der Diamandis. Sie betrachtete Mary etwas genauer. Mary hatte hell leuchtende grüne Augen, einen etwas blassen Haut Ton, der aber zu ihr passte und kurze pechschwarze Haare. Diese gaben einen schönen Kontrast zu ihrer hellen Haut und Augen.
 

,,Freut mich. Ich bin Alice Aethelind", sagte sie
 

Nach Astronomie gab es eine kleine Pause. Dennoch machten Mary und sie sich auf den Weg zum nächsten Fach. Jetzt hatten sie nämlich Verwandlung.
 

,,Du hast ja keine Ahnung wie schwierig es ist Griechin zu sein. Jeder Tag in meiner Familie ist ein reinstes Drama. Deshalb bin ich froh etwas weiter weg von dem zu sein. Um ehrlich zu sein war es für mich ziemlich überraschend das ich in Slytherin gelandet bin. Meine Schwester ist nämlich in Ravenclaw"
 

,,Deine Schwester geht hier auch zur Schule?", fragte Alice
 

Mary nickte, ,,Sie ist zwei Stufen höher wie wir. Doch sie und ich haben überhaupt nichts gemeinsam. Manchmal frage ich mich ob wir wirklich Schwestern sind. Es ist besser das wir nicht im selben Haus gelandet sind"
 

Dann wird sie wohl im dritten Jahrgang wie Daniel sein. Dachte sich Alice
 

Sie hatte keine Geschwister und in ihrem Fall war das wohl besser so. Denn ihre Eltern kamen schon allein mit ihr nicht zurecht. Schlimmer wäre es, wenn es noch ein Kind geben würde.
 

,,Deine Familie ist bekannt für Alchemie nicht wahr?"
 

Mary blieb stehen und nickte, ,,Jupp, Alchemie ist der ganze Stolz meines Dads und seiner Familie. Deshalb bekommt jeder von uns der elf Jahre alt wird das hier"
 

Unter ihrer Krawatte holte Mary eine dünne Silberkette hervor, die in der Mitte ein Diamant hatte. Er war nicht wirklich groß. Vielleicht gerade mal so wie der Nagel des Kleinenfingers. Auch wenn es ein ziemlich kleiner Diamant war, wusste sie das dieser ein vermögen gekostet haben muss.
 

,,Hey, wenn du willst können wir ja nachdem Unterricht was unternehmen", schlug Mary vor
 

,,Das ist wirklich lieb. Aber ich muss danach in die Eulerei um eine Eule wegzuschicken. Ich habe meinen Onkel versprochen das ich ihn so schnellst wie möglich eine Eule schicke und ihn sage in welchem Haus ich gelandet bin. Danach will ich in unseren Schlafsaal gehen und mich ein wenig um Chibi kümmern. Er hat sich immer noch nicht so an mich gewöhnt. Was aber denke ich normal für einen Baby Kater ist"
 

,,Stimmt, ich sollte meinen Eltern besser auch sagen wo ich gelandet bin. Ich kann, wenn du willst, dann mit dir zurück zum Schlafsaal. Außerdem finde ich deinen Kater wirklich süß", grinste Mary
 

Als Antwort nickte ihr Alice zu.
 

Sie war wirklich froh das sie jemanden gefunden hatte mit den sie reden konnte und durchs Schloss laufen konnte. Denn Hogwarts konnte ein wirkliches Labyrinth sein. Überraschenderweise hatten Mary und sie einige Gemeinsamkeiten. Beide mochten relativ die gleiche Musik und hatten bisher dieselbe Meinung über die Schule.
 

Als sie endlich im Klassenzimmer für Verwandlung angekommen sind, setzten sie sich in die Mitte des Raums an einem Tisch. Diesmal waren neben den Gryffindors auch die Ravenclaws anwesend. Eine Professorin trat vor die Klasse. Sie hatte Kastanienbraunes Haar, dunkle Knopf Augen und trug ein recht dunkles Gewand. Mit ihrem strengen Blick musterte sie die Klasse. Alice wusste das Professor McGonagall vor ihrer Zeit als Schulleiterin Lehrerin für Verwandlung war.
 

Im inneren fand sie es recht Schade, dass sie diese nicht als Lehrerin haben konnten. Doch sie verstand das man als Schulleiterin einiges zu tun hatte. Die ersten Stunden in Verwandlung hätten nicht langweiliger sein können. Doch Daniel hatte ihr bereits erzählt das man am Anfang nur Hefteinträge schreibt in Verwandlung, bevor es zum eigentlichen Zaubern kommt. Professor Gresham stellte sich vor Marys und Alices Tisch. Beide wurden dadurch recht nervös und verstanden nicht warum die Professorin beide so anstarrte. Nach einer Weile wurde es Alice zu viel und sie sah der Lehrerin ins Gesicht.
 

,,Ist irgendwas?", fragte sie
 

Die ganze Klasse war erstaunt das sich das junge Slytherin Mädchen traute Professor Gresham das zu fragen.
 

Die Professorin kniff ihre Augen zusammen, ,,Schreiben sie etwa Briefe in meinem Unterricht?"

,,Wie bitte?"
 

,,Wissen sie Miss Aethelind, sie sind wirklich mutig ihren Banknachbarn irgendwelche Briefe zu schreiben", sagte sie
 

Alice verzog ihr Gesicht und verstand die Welt nicht mehr, ,,Warum sollte ich irgendwelche Briefe schreiben? Und wenn das der Fall wäre, wo sind dann bitte diese Briefe? Ich schreibe gerade ihren Unterrichtsstoff ab"
 

Die Stimmung im Klassenzimmer wurde immer angespannter. Während Mary und viele andere im Raum die Situation nervös beobachteten. Amüsierten sich einige Gryffindors darüber.
 

,,Lügen werden in diesem Unterricht nicht toleriert", sagte Professor Gresham scharf
 

Alice schaute sie mit einem ernsten Blick an, ,,Dann bin ich ja ein reiner Glückspilz. Denn ich habe nicht gelogen. Meine Eltern haben mir nämlich beigebracht immer die Wahrheit zu sagen. Oder wollen sie etwa sagen ich bin unerzogen?"
 

Die Funken zwischen den Beiden explodierten förmlich. Viele schauten mit einem nervösen Blick zwischen ihr und Professor Gresham. Diese schien den Kommentar von Alice alles andere als gemocht zu haben.
 

,,Slytherin, ihr könnt euch bei Miss Aethelind dafür bedanken das ihr bis morgen einen mindestens fünf Seitigen Aufsatz zum heutigen Thema aufzeigen müsst", sagte sie
 

Daraufhin ließen die Slytherins ein genervtes seufzten raus. Alice war froh als der Verwandlungsunterricht endlich vorbei war. Genervt lief sie neben Mary daher.
 

,,Ich glaube Professor Gresham kann dich nicht leiden", sagte diese
 

,,Wirklich? Wie kommst du nur darauf? Liegt es vielleicht daran das sie mich ohne jeglichen Grund beschuldigt hat Briefe zu schreiben, oder dass wir nun wegen mir einen fünf Seitigen Aufsatz schreiben müssen", brummte Alice
 

Beide blieben stehen und schauten sich an.
 

Dann seufzte Alice und entschuldigte sich bei Mary, ,,Es tut mir leid... Nur ich verstehe nicht was ihr Problem ist. Ich habe doch genauso wie die anderen ihren Unterrichtsstoff abgeschrieben. Das war es wohl mit Freunde finden. Ich wette das mich nun keiner Leiden kann, dank des fünf Seitigen Aufsatzes"
 

,,Ich kann dich Leiden", grinste Mary
 

Daraufhin grinste Alice zurück. Den restlichen Tag taten sie nichts mehr Besonderes. Sie aßen zusammen in der großen Halle und lästerten über Professor Gresham. Es war das erste Mal, das sich Alice mit jemanden in ihrem Alter so unterhielt. Zwar fand sie es schade das sie Daniel heute noch nicht gesehen hatte, aber beide würden sich spätestens im Gemeinschaftsraum wiedersehen. Nachdem Essen machte sich Alice auf in die Eulerei. Dort angekommen schaute sie sich um und fand auch schnell die Eule, nach der sie suchte.
 

,,Attkins!", sagte sie freudig und ging auf den Bartkauz zu
 

Vorsichtig streichelte sie ihm mit ihrer rechten Hand. Die Eule schien das zu genießen und lehnte sich gegen ihre Hand. Attkins hatte ein Farbenspiel aus grauen braunen weißen und schwarzen Federn. Zwar hatte er immer einen recht ernsten Blick, doch er war eine recht freundliche und zutrauliche Eule. Nachdem sie fertig mit dem Streicheln war, gab sie ihm den Brief für ihren Onkel Orion. So schnell Attkins da war, so schnell flog er auch weg. Eine Weile stand sie noch da, bevor sie sich entschlossen hatte zum Schloss zurückzukehren.
 

Auf den Rückweg fand sie etwas Komisches. Als sie durch die Landschaft so umherlief, fiel ihr etwas ins Auge. Es war ein Ei. Jedoch kein gewöhnliches Ei, es war zwar teilweise weiß hatte aber braun bespritzte Farbstellen und lag auf den Boden. Das war kein normaler Ort für ein Ei. Alice wusste das es zwei Möglichkeiten gab. Entweder sie ignorierte es und geht einfach weiter, oder sie passte auf das kein wildes Tier kam, um das Ei zu fressen. Natürlich entschied sie sich für die zweite Option und stellte sich etwas abseits vom Ei hin.
 

Im inneren hoffte sie das die Mutter des Eis kommen würde, und es mitnehmen würde. Doch das schien leider nicht der Fall zu sein. Sie wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, doch es fühlte sich wie eine Ewigkeit an. Dann tauchte eine Elster auf, die es auf das Ei abgesehen hatte. Alice wusste wie Elstern Eier aussahen und wusste genau, dass diese das Ei fressen wollte, statt darauf aufzupassen.
 

Sie sprang auf und verscheuchte die Elster, ,,Verschwinde!"
 

Geräusche waren zu hören und sie packte ihren Zauberstab aus. Als sie sah wer hervortrat, weiteten sich leicht ihre Augen und sie war teils überrascht. Es war Ewan Weasley. Der rothaarige Junge starrte sie mit seinen blauen Augen an. Keiner von ihnen sagte etwas, es war, um ehrlich zu sein Merkwürdig gegenüber von ihn zu stehen. Er kam auf sie zu und stellte sich neben sie.
 

,,Das ist kein gewöhnliches Ei. Das ist ein Adler Ei", sagte er
 

,,Ich glaube die Mutter kommt nicht mehr zurück. Denn ich habe fast eine Stunde hier rumgestanden. Leider kann ich auch nicht sagen wo das Ei runtergefallen ist. Deshalb fühle ich mich etwas Hilflos", sagte sie
 

Eine Weile schaute sie Ewan an, bis er ihr dann zu nickte.
 

,,Es gibt einen Freund zu dem wir das Ei bringen können. Dort ist es in Sicherheit", sagte er
 

Ihre Smaragdgrünen Augen starrten ihm an, ,,Würdest du mir wirklich helfen?"
 

Lächelnd nickte er ihr zu. Dann zog er seinen Umhang aus und reichte ihn ihr entgegen.
 

,,Es ist besser wenn du das Ei darauf trägst, anstatt in deiner Hand"
 

Sie nickte ihm zu und beide platzierten vorsichtig das Ei in den Gryffindor Umhang. Beide Erstklässler liefen einen Berg, der mit Wiese bedeckt war, hinunter. Vor ihnen tauchte eine Hütte auf. Alice wusste das sie ganz in der Nähe des verbotenen Walds waren. Der Nutzgarten war zum Waldrand hin ausgerichtet. Während die Vordertür und die vorderen Fenster zum Schloss hinzeigten. So nah war Alice dem Wald noch nie gekommen. Ewan lief zur Hütte hin und klopfte an die Holztür. Ein ziemlich großer älterer Mann öffnete die Tür und Alice erkannte im sofort. Es war der Mann, der sie mit dem Boten zum Schloss gefahren hat.
 

Er warf ein Blick auf die Erstklässler vor ihm und grinste, ,,Ewan! Schön dich zu sehen Junge. Ich habe mich schon gefragt wann du mich besuchen kommst"
 

Ewan lächelte den halb Riesen an, ,,Hagrid, das ist meine Freundin Alice"
 

Er stellte sich neben sie und legte seine Hand an ihre Schulter. Ein wenig überrascht war sie schon. Das der wahrscheinlich berühmteste Schüler Hogwarts sie als Freund bezeichnete, obwohl sie sich gerade erst getroffen haben.
 

Hagrid begutachtete das kleine Mädchen, ,,Ohh, ich erinnere mich an dich junge Dame. Du warst ebenfalls unter den Erstklässlern"
 

Als Antwort gab sie ihm ein schüchternes nicken.
 

,,Kommt rein! Wollt ihr einen Tee haben?", fragte Hagrid
 

Beide betraten seine Hütte. Im Innenraum der Hütte hingen Schinken, andere Fleischstücke und gesammelte Einhornhaare an Deckhacken. Vor den Fenstern gab es Vorhänge zum Zuziehen. Die Hütte hatte zwar einen einzigen Raum, doch irgendwie gab es hier trotzdem Platz für all mögliche Dinge. Die Möbel waren doppelt so groß wie normale Möbel es waren.
 

,,Alice, das ist Hagrid. Er ist ein guter Freund der Familie und Wildhüter von Hogwarts. Aber ich schätze den zweiten Part weißt du schon", erklärte Ewan
 

Sie grinste ihm an. Im inneren war sie sehr gerührt von der Gastfreundschaft des Wildhüters.
 

,,Hagrid, das ist alles sehr nett und gut aber..."
 

,,Wir bräuchten deine Hilfe hier mit", beendete sie den Satz und zeigte ihm das Adler Ei
 

Hagrid seine Augen weiteten sich und er sah sie überrascht an.
 

,,Es ist ein Adler Ei. Die Mutter scheint es verlassen zu haben. Hätten wir es nicht mitgenommen wäre es zum Opfer von wilden Tieren geworden. Leider können weder ich noch Alice das Ei in unserem Schlafsaal mitnehmen. Deshalb wollten wir dich fragen ob wir es eventuell... hier ausbrüten könnten?", fragte Ewan
 

Der Wildhüter wechselte seinen Blick zwischen den rothaarigen Jungen und den blonden Mädchen. Hagrid schätzte Ewans Vater sehr. Es war auch nicht verwunderlich das Ewan ein großes Interesse an Tieren hatte, denn das hatte Charlie ebenfalls. Irgendwie fand er es auch sympathisch zu sehen das Ewan, der in Gryffindor war sich mit jemanden aus Slytherin anfreundete. Die dunklen Zeiten waren damit wohl wirklich vorbei.
 

Hagrid legte seine Hand auf den Kopf des elf Jährigen Jungen und grinste, ,,Natürlich könnt ihr das. Wir können ein kleines Nest dort drüben errichten"
 

Die beiden Erstklässler lächelten sich gegenseitig an. Ewan schaffte es durch ein wenig Stroh und ein paar Stöcker ein einigermaßen gemütliches Nest für das Ei zu errichten. Alice legte das Ei vorsichtig in die Mitte und begutachtete es mit ihren Smaragdgrünen Augen.
 

,,Du solltest es öfter besuchen kommen. Vor allem da es nun auf dich geprägt ist", sagte Ewan
 

,,Geprägt?"
 

Er nickte als Antwort, ,,Das ist kein gewöhnlicher Adler. Das ist ein Aquilla Ventum. Diese Adler können mit ihren Flügeln enorme Windstöße erzeugen. Sie prägen sich auf nur eine einzige Person. Und da du das Ei in der Hand hattest und schon darauf aufgepasst hast, ist es nun auf dich geprägt"
 

Alice Mund öffnete sich leicht und ein Grinsen bildete sich darauf. Sie wusste wie es sich anfühlte, wenn man alleine ist. Deshalb wollte sie das kleine Ei auf keinem Fall alleine lassen.
 

,,Du weißt wirklich viel über Tiere, Ewan", lächelte sie
 

Der junge Gryffindor Schüler wurde leicht rot und schaute zur Seite, ,,Ich mag Tiere wirklich sehr"
 

Danach machte Hagrid den beiden einen Tee und sie unterhielten sich mit dem Wildhüter über das Hogwarts Gelände. Der Wildhüter erzählte ihnen einige der verrückten Sachen, die ihm auf seiner Zeit in Hogwarts passiert sind. Daraufhin musste Alice lachen und Hagrid starrte sie eine Weile an.
 

,,Kann es sein das du Alice Aethelind bist?", fragte er sie
 

Ihre Augen weiteten sich und das kleine Mädchen schaute ihm überrascht an.
 

,,Ja, woher weißt du das?"
 

Erst herrschte Schweigen und Hagrid schaute leicht traurig lächelnd in seine Tasse. Ewan schien diesen Blick ebenfalls bemerkt zu haben und schaute ihn leicht besorgt an.
 

,,Du hast dasselbe Lachen wie dein Onkel. Besser gesagt wie dein Großonkel", sagte Hagrid
 

Wieder schaute Alice ihm überrascht an, ,,Du kanntest den Bruder meines Großvaters?"
 

Hagrid nickte ihr freundlich zu, ,,Altair Aethelind. Zu meiner Schulzeit war er ebenfalls in Hogwarts. Doch er war zwei Jahre höher wie ich. Guter Junge, er war wirklich eine gute Person. Deshalb ist es umso mehr schade welches Schicksal ihn getroffen hat"
 

Sie wusste welches Schicksal er meinte. Voldemort hatte ihn getötet. Er ist sehr jung gestorben, das wusste sie. Ihr Großvater kam nie wirklich über den Tod seines geliebten großen Bruders hinweg.
 

,,Also wurde Dad wirklich nach ihm benannt...", murmelte sie zu sich selber
 

Der Name ihres Vaters war ebenfalls Altair. Es war eine Erinnerung und ein Zeichen ihres Großvaters das er niemals seinen Bruder vergessen würde. Wenn sie so darüber nachdachte, bewunderte sie ihren Großvater wirklich sehr. Er musste so viel Schmerz einstecken und hat es trotzdem geschafft. Es war Schade. Zwar hatte ihr Vater ihr mal erzählt, dass er nach einem Verwandten benannt wurde. Doch er hatte ihr nie gesagt, dass es ihr Großonkel, sein Onkel, war.
 

,,Wir sollten langsam zurückgehen. Wenn uns jemand um diese Uhrzeit draußen findet, kriegen wir ziemlichen Ärger", sagte Ewan
 

Alice ihr Blick fiel nach draußen. Er hatte recht, die Sonne ging unter. Professor McGonagall hatte schärfsten erwähnt das es verboten ist so spät noch draußen zu sein.
 

,,Hagrid könnte ich dann wieder kommen um nach dem Ei zu sehen?", fragte sie
 

Der Wildhüter kam auf sie zu legte eine Hand auf ihre Schulter, ,,Natürlich, ihr könnt mich immer besuchen kommen"
 

Daraufhin grinste sie ihm an. Beide verabschiedeten sich von ihm und machten sich auf dem Weg zurück zum Schloss. Ihre Gedanken waren bei dem Ei. Niemals hätte sie gedacht, dass ihre erste Woche in Hogwarts schon so vielreich sein würde. Da war eine Professorin, die sie überhaupt nicht leiden konnte. Sie hatte eine Freundin in Mary gefunden. Ein Adler Ei gerettet und Hagrid kennengelernt. Natürlich nicht zu vergessen, dass sie neben den berühmten Ewan Weasley lief. Dann klatschte sie ihre Hand gegens Gesicht.
 

,,Was ist los?", fragte Ewan
 

,,Ich habe diesen verdammten Aufsatz für Professor Gresham vergessen. Das wird echt witzig diesen noch, um diese Uhrzeit zu schreiben"
 

Auf ihre seufzten hin kicherte Ewan.
 

Dann sagte er etwas unerwartetes, ,,Es ist nicht gerecht das ihr diesen Aufsatz schreiben müsst. Ich habe genau gesehen das du, wie alle anderen, genauso den Unterrichtsstoff abgeschrieben hast"
 

Sie waren bei der Durchführung, die zum Innenhof führte, angekommen. Geschockt schaute Alice ihm an. Eigentlich hätte sie erwartet das er genauso wie die anderen, sich darüber amüsieren würde.
 

,,Was hast du gerade gesagt?"
 

,,Ich habe gesagt, das es nicht gerecht ist das ihr diesen Aufsatz schreiben...", er beendete seinen Satz nicht
 

Beide waren am Innenhof angekommen und sahen ein komisches Szenario. Es war mittlerweile schon dunkel draußen. Sie versteckten sich hinter dem steinigen Geländer. Beide wussten das es am besten so war.
 

,,Ist das nicht Professor Gresham...?", flüsterte Alice leise
 

Ewan nickte, ,,Und Elsie Johnson. Was machen die beiden hier draußen um diese Uhrzeit?"
 

Sie sahen wie die Professorin Elsie etwas in die Hand drückte. Es sah aus wie eine Silberkette, die in der Mitte einen Anhänger, mit etwas glänzenden Grünen drin hatte. Dabei bemerkten die beiden das Elsie die Kette nicht direkt anfasste, sondern sie in ein Tuch lag. Sie konnten nicht direkt hören was Professor Gresham sagte.
 

Aber sie konnten entziffern das diese sagte, ,,Du weißt was zu tun ist"
 

Professor Gresham verschwand und Elsie steckte das Tuch ein. Dann schaute sie sich um. Ewan und Alice sanken sofort ihre Köpfe. Sie hörten wie Elsie davonlief und richteten sich langsam wieder auf.
 

,,Was ist da gerade passiert?", fragte Alice leise
 

Ewan schüttelte seinen Kopf, ,,Ich weiß es nicht. Aber ich habe irgendwie ein ganz mieses Gefühl bei dieser Sache"
 

Beide schlichen sich ins Schloss hinein. Sie hatten die Zeit aus den Augen verloren. Es war riskant so spät noch hier rumzulaufen. Mister Filch und seine Katze schlichen durchs Schloss. Wenn sie von ihnen erwischt werden würden, wäre es aus für sie. Noch schlimmer wäre es aber wenn Professor McGonagall oder noch eins oben drauf, Professor Gresham sie erwischen würde.
 

,,Hier trennen sich unsere Wege. Es tut mir leid, dass du nicht mehr dazu gekommen bist den Aufsatz zu schreiben", sagte Ewan
 

Sie schüttelte den Kopf, ,,Schon in Ordnung das war es wert. Ich schätze wir sehen uns"
 

Er lächelte sie an, nickte kurz und verschwand. Während er in den siebten Stock musste, musste sie in die Kerker. Zu ihrem Glück hatte sie weder Filch mit seiner Katze, oder irgendeinen Professor getroffen. Als sie den Gemeinschaftsraum betrat war dieser leer. Die meisten schienen schon in ihren Schlafsälen zu sein. Leise schlich sie auch zu ihrem Schlafsaal. Der Raum war bereits dunkel und alle schienen schon zu schlafen.
 

Gerade als sie den Raum richtig betrat, sagte eine Stimme laut flüsternd, ,,Wo warst du!?"
 

Alice bekam fast einen halben Herzinfarkt und legte ihre Hand an die Brust.
 

,,Gott Mary, du hast mich erschreckt. Es ist eine lange Geschichte... ich werde es dir Morgen erzählen. Es tut mir leid, dass ich so spät gekommen bin"
 

Sie zog ihren Schlafanzug an und setzte sich aufs Bett. Im nächsten Moment sprang Chibi neben sie und kuschelte sich an sie. Anscheinend hatte er sie vermisst. Lächelnd streichelte sie seinen Kopf. Dann fiel ihr etwas ins Auge. Es waren Blätter, die auf ihren Nachttisch waren. Vorsichtig nahm sie diese in die Hand und schaute drüber. Ihre Augen weiteten sich. Das war der Aufsatz, den sie schreiben musste. Eigentlich war es noch viel mehr. Denn er war in der gleichen Handschrift geschrieben wie ihrer. Verwirrt blätterte sie umher. Dann schaute sie Mary an.
 

,,Daniel hat den Aufsatz für dich geschrieben", sagte sie
 

,,Daniel?", wiederholte sie überrascht und sie nickte
 

,,Er kam auf mich zu und wollte wissen wo du bist. Ich habe gesagt das ich es nicht weiß. Du aber spätestens am Abend auftauchen würdest wegen dem Aufsatz. Dann hat er gefragt was für ein Aufsatz. Ich habe ihn dann von unserer ersten Verwandlungsstunde erzählt. Als es immer später wurde und du nicht aufgetaucht bist, hat er den Aufsatz für dich geschrieben"
 

,,Wie hat er es geschafft ihn in exakt der gleichen Schrift wie meiner zu schreiben?", fragt sie
 

Mary schaute sie mit einem leicht schiefen blick an, ,,Alice, du weißt schon das wir auf einer Schule für Hexerei und Zauberei sind, oder?"
 

Die beiden Mädchen gingen daraufhin schlafen. Dafür musste sie sich unbedingt bei Daniel bedanken.
 

Eine Woche war vergangen. Mary und Alice liefen durch die Flure. Sie waren gerade mit ihrer letzten Stunde fertig und machten sich auf den Weg in die große Halle. Die ganze Woche über hatte sie nichts von Daniel gesehen oder gehört. Was wirklich schade war, denn sie wollte sich unbedingt bei ihm bedanken.
 

Wenn man vom Teufel spricht... dachte sie sich
 

Daniel stand mit ein paar älteren Schülern an einer steinernen Wand.
 

,,Könntest du schon mal vor gehen? Ich will nämlich noch kurz mit Daniel reden", sagte Alice und Mary nickte ihr zu
 

Langsam ging sie auf den Jungen zu. Sie war etwas nervös. Er stand lachend neben seinen Freunden. Dann stand sie endlich vor ihm und seine eisgrauen Augen starrten sie an.
 

,,Um... könnte ich kurz mit dir reden?", fragte sie schüchtern
 

Daniel nickte. Er schaute kurz zu seinen Freunden hin und sagte er komme gleich wieder. Beide gingen etwas auf die Seite.
 

,,Ich wollte mich wirklich bei dir bedanken für den Aufsatz. Das war sehr nett und hättest du ihn nicht für mich geschrieben, wäre ich echt aufgeschmissen gewesen"
 

Er lächelte, ,,Dafür musst du dich nicht bei mir bedanken. Ich weiß das du das gleiche für mich getan hättest"
 

Sie schüttelte ihren Kopf, ,,Ohh doch das muss ich. Kein normaler Mensch hätte für jemand anderen einen fünf Seitigen Aufsatz für Professor Gresham geschrieben! Ich schulde dir wirklich etwas. Wenn du irgendwann Hilfe brauchst, zögere nicht zu mir zu kommen"
 

Wieder lächelte er sie freundlich an. Dann tat er etwas was sie nicht erwartet hatte.
 

Mit seinen Fingern kniff er leicht ihre Nase und sagte, ,,Das werde ich"
 

Ihre Smaragdgrünen Augen starrten ihm an. Diese Geste tat normalerweise nur ihr Onkel. Es war eine so vertraute Sache zwischen Orion und ihr, das obwohl sie immer älter wurde, sie nichts dagegen hatte das er es immer noch tat. Es war unmöglich das Daniel davon wissen konnte. Davon wusste niemand außer die beiden. Nach einer Weile lächelte sie ihm an.
 

Er schaute nach links und rechts, ob sie jemand beobachtete. Als er bemerkte das niemand ihnen Aufmerksamkeit schenkte, packte er sie am Arm und ging mit ihr in eine Ecke. Verwirrt starrte sie ihm an. Daniel sah sich um ob jemand ihnen gefolgt war, als er sah das es niemand war, widmete er sich ihr.
 

,,Alice, du musst bei Professor Gresham unbedingt aufpassen. Solche Kommentare, die du gesagt hast, kannst du dir bei ihr nicht erlauben. Professor Gresham ist nach Professor McGonagall Hauslehrerin von Gryffindor geworden. Seitdem hat sie ein sehr strenges Auge gegenüber Schülern aus anderen Häusern. Vor allem gegenüber Schülern aus Slytherin. Du kannst von Glück reden, das du nur diesen Aufsatz machen musstest. Ich habe von anderen schon viel schlimmere Geschichten gehört. Es sind nicht nur Noten, die sich dadurch ultimativ verschlechtern können. Die Gerüchte reihen sich. Ich weiß nicht was war oder falsch ist. Dennoch musst du aufpassen. Mach sie dir nicht zum Feind, du wirst es bereuen"
 

Sie musste erstmals verarbeiten was er ihr gerade gesagt hatte. Irgendwie wunderte es sie nicht das Professor Gresham die Hauslehrerin Gryffindors war, das würde ihr Verhalten gegenüber ihnen erklären. Dennoch konnte sie doch nicht einfach unwahre Behauptungen machen, oder? Dieses Problem muss größer sein als sie erahnt hatte. Sonst würde sie Daniel nicht in eine dunkle Ecke schleppen, wo niemand sie sieht. Ein ungutes Gefühl kam in ihr hoch. Warum tat Professor Gresham das? Es war klar das ein paar Schüler sich gegen Slytherin behaupten wollen würden und sich für etwas Besseres hielten.
 

Doch Professor Gresham war keine Schülerin, sie war Professorin und in Gegensatz zu ihnen war sie erwachsen. Sie müsste doch genau wissen das man nicht alle in einen Kessel werfen konnte. Dann fiel es Alice wieder ein. Der Abend an dem sie mit Ewan von Hagrid zurückkam. Beide hatten draußen im dunklen Professor Gresham mit Elise Johnson gesehen. Immer mehr kam ihr das Gefühl hoch, das irgendwas mit dieser Frau nicht stimmte. Wer war Professor Gresham eigentlich? Und warum tat sie das?
 

,,Daniel, warum bist du eigentlich so nett zu mir?", fragte sie aus dem nichts
 

Der etwas ältere Slytherin Junge schaute sie überrascht an. Diese Frage hatte er nicht erwartet. Doch es stimmte. Er war sehr nett zu ihr. Sogar etwas zu nett dafür das sie sich nicht kannten. Langsam machte er einen Schritt zurück und lehnte gegen die steinerne Mauer. Es war fast so als würde er nach einer logischen Antwort suchen.
 

Nach einer Weile sagte er Kopfschüttelnd, ,,Um ehrlich zu sein weiß ich es selber nicht. Ich schätze ich bin so nett zu dir, weil ich mir im inneren wünsche, dass damals jemand so nett zu mir gewesen wäre, als ich hier angekommen bin. Ich war ganz alleine und kannte mich mit nichts aus"
 

,,Du sorgst dich um mich?", fragte sie sanft und er nickte als Antwort
 

,,Versprich mir das du etwas vorsichtiger sein wirst", sagte er mit einer ernsten Stimme
 

Eine Weile starrte sie ihm an, bis sie endlich nickte und sagte, ,,Ich verspreche es"
 

Wieder kniff er ihr leicht in die Nase und sagte, ,,Wir sollten zurück gehen. Ich bin mir sicher das Mary auf dich wartet"
 

Das tat sie dann auch. Den restlichen Tag verbrachte sie mit Mary. Beide unterhielten sich über verschiedenes Zeug, spielten mit Chibi und redeten über ihre Lieblings Zauberer. Am Nachmittag ging sie mit Ewan zu Hagrid, um nach dem Adler Ei zu sehen. Mittlerweile hatten sie das Nest etwas mehr ausgebaut und beide hatten das Gefühl, das sich das Ei nun wohler fühlte. Zumindest bildeten sie sich das ein.
 

,,Was glaubt ihr wann es schlüpfen wird?", fragte Alice, die vor dem Ei stand
 

Hagrid drehte sich in ihre Richtung, ,,Ich denke das es nicht mehr lange dauert. Es ist in seinen letzten Phasen"
 

Sie vertraute auf dem Wildhüter sein Gefühl. Immerhin kannte er sich mit der Zeit mit solchen Dingen aus. Alice saß sich in den gigantischen Sessel hinein und schaute nachdenklich aus dem Fenster.
 

Ewan bemerkte das, ,,Alice? Ist alles in Ordnung?"
 

Das kleine Mädchen schaute rüber zu ihm und dann zu Hagrid.
 

,,Hagrid, was weißt du eigentlich über Professor Gresham?"
 

Dieser schien von der Frage regelrecht überrascht zu sein. Denn er setzte sich nachdenklich an den Tisch.
 

Dann antwortete er, ,,Um ehrlich zu sein nicht mehr wie ihr wahrscheinlich wisst. Zwar ist Professor Gresham seit mittlerweile vier Jahren dabei, dennoch hatte ich nie einen wirklichen Kontakt zu ihr. Warum fragst du?"
 

Alice schaute wieder aus dem Fenster, ,,Ich war nur neugierig..."
 

Ewan jedoch wusste ganz genau das noch mehr dahinter steckte. Wollte aber nicht vor Hagrid fragen. Es wurde wieder Abend und die beiden Erstklässler schlichen sich zurück ins Schloss. Eigentlich wollte sie keine Regeln mehr brechen. Denn sie hatte es Daniel versprochen. Doch sie konnte es sich nicht verkneifen ihr Ei besuchen zu gehen. Auf dem Weg zum Schloss hielt Ewan kurz an. Sie drehte sich zu ihm um.
 

,,Warum hast du Hagrid nach Professor Gresham gefragt?", fragte er
 

Sie schaute sich um. Zwar war ihr bewusst das sie wahrscheinlich die Einzigen sind, die draußen waren. Dennoch wollte sie auf Nummer sicher gehen. Sie machte einen Schritt näher zu ihm und erzählte ihm was Daniel ihr heute gesagt hatte. Daraufhin weiteten sich Ewan seine Augen.
 

,,Ich habe selbst bemerkt das sie gegenüber Leuten außerhalb meines Hauses speziell ist, aber ich hätte nicht gedacht das es so schlimm ist", sagte er
 

,,So ging es mir auch. Und seitdem wir Professor Gresham draußen im dunklen gesehen haben, kommt mir das nicht mehr aus dem Kopf", gab sie ehrlich zu
 

Der rothaarige Junge schaute etwas nachdenklich zur Seite und dann wieder zu ihr, ,,Irgendwas stimmt da nicht"
 

Nachdem gingen beide zurück zum Schloss. Zum Glück war diesmal kein unerwünschter Professor draußen zu sehen. Gerade als sie sich voneinander verabschieden wollten, hörte Alice etwas.
 

Tod...
 

,,Was?", sagte sie
 

Ewan schaute sie verwirrt an
 

,,Hast du gerade etwas gesagt?", fragte sie, doch er schüttelte den Kopf
 

Der Tod kommt... er kommt... langsam... aber... er... kommt...
 

Ihre Smaragdgrünen Augen schauten unsicher umher. Es war wie ein Flüstern.
 

,,Hörst du das?", fragte sie
 

,,Was denn?"
 

,,Diese Stimme", antwortete sie und schaute wieder unsicher umher
 

Es gab einen Moment der Stille und Ewan schaute umher.
 

,,Ich höre nichts...", murmelte er leise
 

Er kommt... er kommt... kom... komm... kommt... er.. ist... DA
 

Gänsehaut breitete sich auf ihren Körper aus und ihre Augen weiteten sich. Sie umfasste Ewans Arm.
 

,,Da ist irgendwas. Irgendwas ist hier", sagte sie und ging zum Treppenhaus
 

Ich bin hier...
 

Alice lief mit schnellen, aber leisen Schritten in den zweiten Stock. Diese Stimme... so eine ähnliche Stimme hatte sie schon einmal gehört und zwar... bei Ollivanders. Es war dunkel und sie lief den Gang entlang.
 

Näher...
 

Ihre Schritte wurden immer schneller.
 

Näher...
 

Sie bemerkte wie ihr Atem unsicher wurde.
 

DA.
 

Ewan packte sie an den Arm.
 

,,Alice, was ist los!? Bitte rede mit mir", flüsterte er
 

Unsicher schaute sie umher, ,,Da ist diese Stimme... Ich glaube... sie will jemanden töten"
 

,,Töten?", wiederholte Ewan
 

Sie ging weiter. Aus irgendeinem Grund wusste sie woher die Stimme kam. Sie rief sie regelrecht. Kurz bevor beide Erstklässler um die Ecke gingen, klammerten sie sich an eine Wand. Geradeaus vor ihnen lief ein Mädchen den Gang entlang, es war Elsie. Dann war sie verschwunden und die beiden sahen sich ernst an. Langsam gingen sie um die Ecke. Auf den Boden lag eine Schülerin, die älter aussah wie sie. Langsam gingen beide auf sie zu. Sie zitterte leicht und versuchte schwer nach Luft zu atmen. Die Stimme, die sie vorhin gehört hatte, wurde nun immer lauter.
 

Du weißt was ich tue... sagte sie
 

Die Schülerin richtete sich einmal kurz auf und ein komisches tiefes Geräusch kam aus ihr heraus. Danach fing sie das Kotzen an. Es sah aus als würde sie dunkelgrünes Blut würgen. Nachdem sie fertig war fiel sie wieder zu Boden und erstarrte.
 

Fast als wäre sie zu Stein geworden. Die beiden Erstklässler schauten dem mit erschreckenden Augen zu. Ein miauen war zu hören und als sie sich umdrehten stand Mrs. Norris hinter ihnen. Filch tauchte auf und wollte einen seiner Kommentare abgeben. Doch als er das erstarrte Mädchen auf den Boden sah und die beiden Erstklässler vor ihm, kam alles anders.

Partner in Crime

4.
 

Ewan und Alice standen im Büro der Schulleiterin. Der runde Büroraum wirkte recht freundlich und geräumig. An den Wänden ringsum hingen Porträts Ehemaliger Schulleiter. Einen offenen Kamin gab es hier auch. Außerdem gab es einen großen geräumigen Schreibtisch, wie auch einige Regale mit Büchern. Auf einem Regal entdeckte sie sogar den Sprechendenhut.
 

Sie seufzte. So viel zum Versprechen das ich mir keinen Ärger einhole.
 

,,Warum machst du so ein enttäuschtes Gesicht junge Dame?", fragte eine sanfte männliche Stimme
 

Ewan und sie schauten beide auf. Bis sie bemerkten das einer der Porträts mit ihnen gesprochen hatte. Es war ein alter Mann der einen langen dichten Bart hatte. Er hatte blaue Augen auf der eine halbmond Brille war. Dazu trug er einen eindrucksvollen Zauberer Umhang. Ewan trat ein Schritt näher zu Alice.
 

,,Ich weiß wer das ist. Sie müssen Albus Dumbledore sein. Sie waren der vorherige Schulleiter von Hogwarts"
 

Der Mann lächelte die beiden Erstklässler freundlich an, ,,Da haben sie recht Mister Weasley"
 

,,Sie kennen meinen Namen?", fragte Ewan überrascht
 

,,Es ist schwer zu übersehen das sie kein Weasley sind", grinste der vorherige Schulleiter im Porträt
 

Ewan grinste daraufhin zurück, ,,Da haben sie recht Sir. Ich bin der Sohn von Charles Weasley"
 

Dumbledore widmete sich den blonden Mädchen mit den Smaragdgrünen Augen.
 

,,Und sie müssen wohl Miss Aethelind sein. Ich erkenne es an ihren Augen"
 

Sie nickte ihm als Antwort, ,,Da haben sie recht. Ich bin die Tochter von Altair Aethelind"
 

,,Altair Aethelind... Bruder von Orion Aethelind. Sohn von Lesath Aethelind und Neffe von Altair Aethelind, von dem er sein Name geerbt hat. Alle diese Personen waren einst unter meiner Obhut als ich noch Lehrer oder Schulleiter war", sagte er
 

Teilweise begeistert schaute sie das Porträt an. Es war wirklich unglaublich, dass sie sich mit einem Porträt über ihre Familie unterhielt. Aber so war das nun mal in der Zauberer Welt.
 

,,Weiß denn Minerva das ihr hier seit?", fragte Dumbledore die beiden
 

Ewan seufzte, ,,Ich fürchte ja Sir. Denn immerhin wurden wir von ihr hier hinbestellt"
 

Im nächsten Moment öffnete sich die Tür und Professor McGonagall betrat den Raum. Sie setzte sich an den Schreibtisch und schaute beide Erstklässler vor sich an. Dieses Szenario hatte fast etwas Nostalgisches an sich. Es kam ihr so bekannt vor und doch war es anders. Sie hatte die Eltern beider Schüler, die vor ihr standen, unterrichtet. Doch es waren nicht unbedingt ihre Eltern, an denen die beiden sie erinnerten. Gleichzeitig hatte es teilweise etwas Beängstigendes und etwas Erfreuliches, das ihr dieses Szenario so bekannt vorkam. Es fühlte sich gleichzeitig auch wie ein schlechter Scherz an.
 

,,Ich schätze das sie beiden eine gute Erklärung haben, warum sie sich noch so spät außerhalb ihres Schlafsaals befanden", sagte die Professorin mit strenger Stimme
 

Alice biss sich leicht in ihre Lippe. Sie konnten schlecht sagen das sie bei Hagrid waren und auf ein Adler Ei aufpassten.
 

Bevor sie noch was sagen konnte, sagte Ewan, ,,Professor, Alice und ich waren in der Bibliothek um ein Thema, das wir in Verwandlung durchnahmen, etwas nachzugehen. Nach einer Weile ist uns beiden die Zeit aus den Augen geflogen. Bis wir dann bemerkt haben wie spät es ist. Dann als wir im Treppenhaus waren... dann... da..."
 

Unsicher was Ewan als nächstes sagten sollte, stoppte er.
 

,,Da? Mister Weasley?", fragte die Schulleiterin
 

,,Da haben wir ein komisches Geräusch gehört das tiefe Töne von sich gab. Als wir dem nachgingen haben wir das Mädchen auf den Boden gefunden. Bevor wir überhaupt irgendeine Zeit hatten, um darauf zu reagieren, hat uns Mister Filch gefunden", sagte Alice
 

Daraufhin nickte Ewan nur zustimmend zu. Sie konnten nicht die komplette Wahrheit sagen. Wenn sie es taten würden sie wahrscheinlich mehr Hauspunkte verdienen, als ihre Häuser eigentlich schon hatte. Das war aber nicht das einzige Problem. Alice wusste ganz genau das es nicht normal und gut war Stimmen zu hören. Selbst für Zauberer war das eine recht seltsame und bizarre Sache. Gleichzeitig könnte sowas auch sehr gefährlich enden.
 

,,Haben sie auf ihren Weg zum zweiten Stock und darüber hinaus jemand anderes gesehen?", fragte Professor McGonagall
 

Beide starrten sie eine Weile lang nur an. Ein Name lief ihnen durch den Kopf.
 

,,Nein Ma'am. Niemanden", sagte Alice
 

Die Professorin schaute sie beide scharf an. Dann entließ sie die beiden und sie kehrten sofort in ihren Schlafsaal zurück. Der nächste Tag kam schnell und die Nachricht über die Schülerin von gestern, verbreitete sich schneller als ein Lauffeuer. Mary und Alice saßen beim Frühstück und von jeder Ecke wurde über das gleiche Thema gesprochen. Im inneren war sie froh das niemand mitbekommen hat, dass es Ewan und sie waren, die das Mädchen entdeckt haben.
 

Zu viele Fragen gingen durch Alice ihr Kopf. Warum war Elsie da? Was war es das dieses Mädchen rausgewürgt hatte? Und warum erstarrte sie dann? Doch was ihr teilweise selber etwas Angst machte, war die Frage warum sie Stimmen hörte.
 

,,Einer der wichtigsten Grundfähigkeiten eines jeden Zauberers ist die Levitation. Oder die Fähigkeit, Objekte einfach fliegen zu lassen. Legen eure Federn vor euch?", fragte Professor Flitwick
 

Er war ein kleiner Mann der einen Anzug trug. Eine Brille mit Rundengläsern hatte und dunkelbraune Haare. Die Erstklässler saßen zusammen im Zauberkunst Unterricht.
 

,,Also, vergisst nicht die schöne Handbewegung die wir geübt haben. Das Wutschen und Wedeln"
 

Im Chor wiederholten dann alle, ,,Das Wutschen und Wedeln!"
 

,,Vergisst nicht deutlich zu sprechen. Wingardium Leviosa"
 

Daraufhin versuchten alle aus der Klasse den Zauber anzuwenden. Alice saß, wie es der Zufall nun mal wollte, neben Elsie Johnson und Khadi Brixton. Khadi war ein Mädchen aus Ravenclaw das einen schönen Karamell gefärbten Teint hatte. Der Ansatz ihrer Haare war dunkelbraun, während der Rest eine Pastel Rosé Farbe hatte. Das besondere an ihren Haaren war aber nicht ihre Haarfarbe, sondern wie sie diese immer frisierte. Oben an ihren Kopf schaffte sie es aus ihren Haaren drei Rosen zu flechten. Während ihre anderen Haare lockig herunter hingen. Es sah einzigartig und schön aus. Oft fragte sich Alice wie sie das nur schaffte, oder wie viel Zeit sie brauchte, um sich die Haare so zu frisieren.
 

Alice blickte zu Elsie rüber, die versuchte den Levitations Zauber zu meistern. Das dieser nicht funktionierte war kein Wunder.
 

,,Du sprichst es falsch aus", sagte Alice
 

,,Von dir brauche ich mir keine Ratschläge einholen, Aethelind", zischte das Gryffindor Mädchen
 

Alice schüttelte leicht den Kopf, ,,Schön. Aber nur zu deiner Information es heißt LeviOsa und nicht LeviosAA"
 

Elsie gab ihr einen giftigen Blick und ignorierte sie. Dann war auch endlich Alice dran mit dem Zaubern.
 

Sie nahm ihren Zauberstab in die Hand und sagte, ,,Wingardium Leviosa"
 

Die ganze Klasse stoppte mit ihren Versuchen die Feder zum Schweben zu bringen und starrte auf Alice. Selbst Professor Flitwick tat das. Denn ihre Feder von ihr schwebte immer höher in die Luft und sie konnte nicht anders als ungläubig zu grinsen. Denn sie selber konnte es kaum glauben geschafft zu haben.
 

,,Seht alle mal her. Miss Aethelind hat es geschafft!", sagte Professor Flitwick freudig und alle schauten mit Begeisterung zu ihr hin
 

Ewan Weasley, der auf der anderen Seite in der Ecke saß, starrte vor allem auf Alice.
 

Wie es aussieht ist sie wirklich begabt. Dachte er sich
 

,,Wingardium Leviosa", sagte eine Stimme und eine weitere Feder flog nach oben
 

Die Klasse drehte sich in diese Richtung. Asmahan Hughes, die auch ein Mitglied Ravenclaws war, hatte es ebenfalls geschafft die Feder zum Schweben zu bringen. Professor Flitwick lobte seine beiden Schülerinnen sehr. Elsie war jedoch nicht davon begeistert und schaute Alice sehr giftig an. Doch diese interessierte es nicht. Immerhin hatte sie ihr gesagt wie sie den Zauber meistern konnte, doch sie wollte nicht hören.
 

Der Zauberkunst Unterricht war vorbei. Mary und Alice liefen über das Gelände.
 

,,Ich kann kaum glauben das du den Zauberspruch schon beim ersten Mal geschafft hast", sagte Mary
 

Ein leichtes grinsen breitete sich in Alice ihr Gesicht aus, ,,Ich auch nicht"
 

Als sie unter freien Himmel liefen, hörten sie wie eine Eule rufte. Attkins setzte sich auf ihre Schulter und hatte einen Brief in seinem Schnabel. Vorsichtig nahm sie ihm diesen aus dem Schnabel und der Bartkauz flog davon. Dann öffnete sie den Brief.
 

Alice,
 

dein Großvater, Vater und ich sind sehr stolz das du nach Slytherin gekommen bist. Dem Haus indem auch dein Urgroßvater war. Ich bin mir sicher, dass dich Slytherin auf deinen Weg zu einer großartigen Hexe unterstützen wird. Wie geht es Chibi? Hat er sich schon etwas an das Schloss und dich gewöhnt? Und welche Zauber hast du bis jetzt gelernt? Ich hoffe bald wieder von dir zu hören.
 

Orion Aethelind
 

Ein Grinsen breitete sich auf ihren Lippen aus. Onkel Orion dachte an sie und wollte ihre bisherigen Fortschritte wissen. Zwar war sie sich sicher das er einfach ihren Vater auch erwähnt hat, damit es nicht blöd klang. Doch das machte ihr nichts aus. Denn immerhin interessierte er sich für sie. Wenn sie Zeit hatte, musste sie ihn unbedingt antworten. Die beiden Slytherin Mädchen fingen an weiter zu laufen. Als nächstes hatten sie Zaubertränke Unterricht bei Professor Slughorn.
 

,,Jetzt müssen wir den ganzen Weg runter in die Kerker. Wirklich nervig...", brummte Alice
 

,,Wusstest du das es Portraits mit Abkürzungen hier im Schloss gibt?", sagte Mary
 

,,Davon hat mir mal mein Großvater erzählt. Doch selber habe ich noch nie jemanden gesehen der diese nutzt oder es selbst gemacht"
 

,,Das liegt daran weil man ein Passwort braucht und es echt schwierig ist an diese zu kommen. Zwar denkt man Portraits seien nur Bilder, aber diese sind ziemlich stur! Wäre wirklich nicht schlecht ein paar Passwörter zu wissen. Immerhin ist alles hier so riesig!", sagte Mary
 

Alice seufzte, ,,Das stimmt. Doch leider fällt es mir schon schwer jede vierte Nacht unser neues Passwort für den Gemeinschaftsraum zu merken. Und da es hier nicht gerade wenig Geheimgänge und Portraits gibt, bin ich mir sicher, dass es echt schwierig ist so viele Passwörter zu merken"
 

Im inneren war sie froh das sie bis jetzt noch keins der Passwörter vergessen hatte. Manchmal waren diese nämlich nicht einfach zu merken. Und andere male standen Mary und sie schon oft mindestens fünf Minuten davor und überlegten was das Passwort nochmal war. Endlich kamen sie in den Kerkern an und im Klassenzimmer für Zaubertränke. Professor Slughorn begrüßte die beiden Slytherin Mädchen sehr freudig.
 

Daniel hatte recht, Professor Slughorn hatte ein bestimmtes Interesse an ihr und mochte sie. Zuerst dachte sie das es daran lag, dass er ihr Hauslehrer war. Doch nach kurzer Zeit bemerkte sie, dass es eher an ihren Familiären Hintergrund lag. Da beide ihrer Familienseiten recht erfolgreich waren, schien Professor Slughorn davon auszugehen das Alice einen ähnlichen Weg einschlagen wird wie ihre Verwandten. Dasselbe tat er mit Mary, die aus einer berühmten Alchemisten Familie kam.
 

,,Heute lernen wir, wie man einen Vergesslichkeitstrank herstellt. Das Rezept dazu finden sie in ihren Büchern. Die Zutaten sind wie immer hinten im Schrank", sagte Professor Slughorn
 

Mary schlug die Seite, auf welcher das Rezept stand, auf und schaute unbeeindruckt hinein. Es stellte sich sehr schnell heraus das Mary ein gewisses Talent für Zaubertränke hatte. Alice vermutete das es daran lag das ihre Familie Alchemisten waren. Zwar war Alchemie etwas anderes, dennoch hat es teilweise gleiche Grundsätze. Man bringt verschiedene Zutaten zusammen und macht etwas daraus.
 

Während Mary auf den Platz wartete, stellte sich Alice dazu bereit die Zutaten aus dem Schrank zu holen. Zumindest wollte sie das, doch leider kam sie nicht dazu.
 

Vor ihr am Schrank stand Asmahan Hughes. Asmahan, so wie Alice es mitbekommen hatte, hatte Muggel Eltern. Weshalb sie alles mit größter Sorgfalt und Genauigkeit machte. Dafür jedoch ließ sie sich ziemlich viel Zeit. Zu viel Zeit. Sie war nämlich in so gut wie allen Langsam. Asmahan hatte schwarzes lockiges Haar, eine Brille mit rechteckigen Gläsern und einen gebräunten Teint. Das Aufsuchen von Zutaten für einen gewöhnlichen Zaubertrank konnte deshalb hier schon mal eine gefühlte Ewigkeit dauern. Alice lehnte sich an die Wand und wartete immer noch.
 

Professor Slughorn kam auf sie zu, ,,Alice, jetzt aber zackig oder sie werden nie fertig"
 

Sie und Professor Slughorn verstanden sich sehr schnell. Er hatte nämlich so gut wie jeden ihrer Verwandten Väterlicherseits unterrichtet. Es war aber nicht nur das. Irgendwie machte es auch spaß mit ihm über das eine und andere zu reden. Und sie wusste das es besser ist einen Lehrer auf seiner Seite zu haben, als dagegen. Deshalb nannte er sie beim Vornamen. Da er nämlich unter anderem sogar ihren Großvater unterrichtet hatte, fühlte es sich an als würde sie selber seine Enkelin sein. Das zumindest behauptete er.
 

,,Tut mir leid Professor es ist nur um..."
 

Slughorn schaute zur Seite und sah Asmahan, ,,Miss Hughes, sie müssen jetzt anfangen oder sie werden nie fertig. Außerdem müssen die anderen ihre Zutaten auch noch holen"
 

Das Ravenclaw Mädchen drehte sich um zu ihnen, ,,Tut mir leid Professor. Ich wollte nur noch mal sicher gehen ob ich auch wirklich die richtigen Zutaten habe und alles"
 

Alice grinste daraufhin. Das war einfach typisch Asmahan. Professor Slughorn konnte aber nicht böse mit ihr sein. Kein Lehrer konnte das. Zwar war Asmahan langsamer als die anderen in allen, doch sie hatte die besten Noten in der Klasse und war relativ erfolgreich.
 

Nachdem sie endlich vom Regal weg war, holte nun auch Alice für sich und Mary die Zutaten. Staunend saß Alice neben ihr und konnte sich kaum ein Grinsen verkneifen. Mary sah wie eine professionelle Meisterin der Zaubertränke aus. Kritisch begutachtete sie jede einzelne Zutat und verfolgte mit einem ernsten Blick das Rezept.
 

Alice war nicht schlecht darin Zaubertränke herzustellen, doch noch lange nicht so gut wie Mary. Sie saß vor ihrem Kessel und bereitete die Zutaten vor. Professor Slughorn war auf der anderen Seite des Raums und schien ein paar anderen etwas zu erklären.
 

Ein gefalteter Papiervogel flog durch den Raum und landete vor Alice. Ein wenig verwirrt starrte sie diesen an. Dann entfaltete sie ihm langsam.
 

Wir müssen reden.
 

Stand dort geschrieben.
 

Sie blickte auf und sah wie Ewan sie anstarrte. Als Antwort nickte sie ihm leicht zu. Das stimmte sie mussten wirklich miteinander reden. Vor allem über das was gestern passiert ist. Der restliche Unterricht in Zaubertränke lief wie gewohnt ab.
 

Danach sagte sie Mary das sie noch in die Eulerei musste, um einen Brief an ihren Onkel abzuschicken. Es war nur teils gelogen. Denn sie ging wirklich in die Eulerei um einen Brief abzuschicken, nur erwähnte sie nicht das sie sich dort mit Ewan Weasley treffen würde. Eigentlich wollte sie Mary von all dem erzählen. Von Professor Gresham, Elsie und den Stimmen. Doch sie wollte nicht, dass ihre Freundin in Schwierigkeiten geriet.
 

Deshalb war es erstmals besser zu schweigen. Leise, aber schnell, machte sie sich auf den Weg. Dort angekommen fand sie auch schon die richtige Eule. Im inneren fragte sie sich ob Attkins sich freute mal wieder nach Hogwarts zu fliegen. Immerhin war er die Eule ihres Großvaters. Ewan stellte sich neben sie.
 

,,Danke das du die Zeit gefunden hast", sagte er
 

Alice war kurz davor was zu sage, doch er unterbrach sie, ,,Keine Sorge, ich verstehe warum du nichts von Elsie erzählt hast. Oder der Stimme die du gehört hast. Dennoch ist das ziemlich Merkwürdig. Was genau hat dir die Stimme gesagt?"
 

Vorsichtig schaute sie sich um, um sicher zu stellen das sie auch wirklich alleine waren. Dann erzählte sie ihm was die Stimme gesagt hatte. Eigentlich hätte sie erwartet das Ewan darüber lachen würde, oder sie mit einem schiefen Blick ansehen würde, doch das war nicht der Fall. Er hörte ihr Aufmerksam zu.
 

,,Verstehe... Das ist wirklich..."
 

,,Eigenartig?", beendete sie den Satz und er nickte ihr zu
 

,,Doch was mich noch mehr beschäftig ist das wir Elsie gesehen haben. Das wir sie mit Professor Gresham erst vor kurzer Zeit im dunklen gesehen haben, kann kein Zufall sein"
 

,,Der Meinung bin ich auch. Vor allem wenn man das komische Amulett bedenkt was sie von Professor Gresham bekommen hat. Trotzdem verstehe ich es nicht. Was haben die beiden davon eine unschuldige Schülerin zu vergiften? Naja... wenn sie überhaupt vergiftet ist. Das ist ja die andere Sache. Keiner weiß wirklich was mit ihr ist und die Lehrer schweigen darüber", sagte Alice
 

Ewan nickte ihr verständnisvoll zu. Darüber hatte er auch schon nachgedacht. Eigentlich lag es so gut wie auf der Hand das Elsie was mit den Ganzen zu tun hatte. Doch keiner von ihnen konnte erklären warum. Egal von welchem Winkel man es betrachtete, es machte keinen Sinn.
 

,,Trotzdem fühle ich das irgendwas an der ganzen Sache nicht stimmt...", murmelte Ewan
 

,,Das denke ich auch", gab sie zu
 

Dann lächelte sie der Weasley Junge an und hielt ihr seine Hand entgegen, ,,Willst du meine Partnerin in diesem Verbrechen werden?"
 

Zuerst sah sie ihm überrascht an. Doch dann grinste sie zurück.
 

Sie nahm seine Hand und nickte, ,,Gewiss doch"
 

Während die beiden Erstklässler grinsend vor einander standen, wusste keiner von ihnen das aus Partnern im Verbrechen eine große und echte Freundschaft endstehen würde. Beide saßen auf den Boden und überlegten wie sie am besten vorgehen sollten.
 

,,Ich will nicht entmutigend klingen. Aber eigentlich können wir mit dem was wir haben so gut wie nichts anfangen. Es sind alles nur Spekulationen. Und wir haben keinen wirklichen Beweis dafür das weder Professor Gresham, noch Elsie was damit zu tun haben"
 

,,Ich bin deiner Meinung. Es hört sich zwar nicht nach der besten Idee ab. Doch ich finde wir sollten erst einmal abwarten, ob noch irgendwas passiert", schlug Ewan vor und sie stimme ihm zu
 

Beide machten sich zurück zum Schloss. Heute war es Ausnahmsweise mal nicht mitten am Abend und sie kamen noch rechtzeitig zurück. Gerade als sie durch die Tür gingen, liefen sie jemanden entgegen den sie nicht unbedingt sehen wollten.
 

,,Mister Weasley, Miss Aethelind... Ich wusste gar nicht, dass sie sich beide so mit einander verstehen", sagte Gresham mit einer zu etwas höflichen Stimme
 

Die beiden zuckten zusammen und schauten der Professorin ins Gesicht. Obwohl sie immer recht freundlich gegenüber Leuten aus ihrem Haus war, verhielt sie sich nun komplett anders gegenüber Ewan.
 

,,Professor, Alice und ich waren von Anfang an befreundet", sagte Ewan mit einem Grinsen, das ihr überhaupt nicht gefiel
 

Dann starrte er Alice an und diese grinste zurück. Gresham kniff ihre Augen zusammen und schaute abwechselnd zwischen den beiden hin und her. Danach ging sie davon, während die beiden immer noch dastanden.
 

,,Hast du Lust am Ende der Woche mit mir zu Hagrid zu gehen?", fragte Ewan
 

Alice nickte ihm als Antwort. Daraufhin verabschiedeten sich beide voneinander und gingen ihre eigenen Wege.
 

Gerade bevor sie runter in die Kerker ging, sah sie Daniel. Dieser hatte ein paar Bücher in der Hand und begutachtete diese.
 

,,Hey Daniel", sagte sie
 

Der Drittklässler schaute runter zu ihr und lächelte sie warm an, ,,Hallo Alice. Wie ich sehe bin ich nicht der Einzige, der noch nicht im Gemeinschaftsraum ist"
 

Sie lächelte zurück, ,,Was machst du mit den ganzen Büchern?"
 

,,Nenne es ein Hobby von mir, aber ich bin gerne meinen Unterricht etwas voraus. Weshalb ich einige Zaubersprüche einfach so in meiner Freizeit lerne. Man lernt nämlich nicht alles im Unterricht", erklärte er
 

Überrascht sah sie ihm an. Auf diese Idee wäre sie gar nicht gekommen. Obwohl es eine recht schlaue und brillante Idee war. Sie hatte nicht erwartet das Daniel so fleißig ist.
 

,,Könnte ich dir vielleicht beim üben zusehen?", fragte sie
 

Wieder lächelte er sie an, ,,Klar. Ich muss nur schnell in den ersten Stock und einen Freund etwas geben. Wenn du Lust hast schnell mit zu kommen..."
 

Als Antwort nickte sie ihm zu und beide machten sich auf in den ersten Stock. Daniel beredete ein paar Sachen mit seinem Freund und danach gingen sie davon. Sie liefen durch einen Raum, der einige sehr hohe Regale hatte. Die Tür vorne und hinten fiel zu.
 

Verwirrt sahen beide sich an. Nachdem sie an einer der Türen ging und versuchte diese zu öffnen, merkte sie das es nicht funktionierte. Ein kichern war zu hören. Jemand schwebte durch die Wand und blieb stehen. Es war ein Geist, der die Gestalt eines kleinen Mannes hatte. Er trug einen glockenförmigen Hut und eine Fliege.
 

,,Wenn das nicht mal der Haarige Harris ist", kicherte der Geist
 

Daniel schaute ihm finster an, ,,Peeves"
 

Im nächsten Moment verschwand der Geist, es war aber immer noch ein Kichern zu hören. Dann fingen die Bücher von Daniel an in der Luft zu schweben.
 

Der Geist tauchte wieder auf und kicherte, ,,Ich wusste gar nicht das unser Harri so ein Streber ist"
 

,,Gib die Bücher wieder zurück!", schrie Alice
 

Peeves neigte seinen Kopf leicht zur Seite und betrachtete das kleine Mädchen. Fast so als hätte er erst jetzt bemerkt das sie da ist.
 

,,Harri! Du hast ja endlich eine kleine Freundin gefunden!"
 

Alice gefiel es nicht wie der Geist Daniel nannte und sie schaute ihn böse an. Daniel bemerkte das und wusste das sie irgendwas vorhatte.
 

,,Alice, lass ihn er ist es nicht Wert!", sagte er
 

Peeves kicherte wieder und tauchte vor ihr auf, ,,Ally aus dem Wunderland. Fragt sich nur ob du genauso verrückt bist wie sie"
 

Gerade als sie ihn die Bücher wegnehmen wollte, verschwand der Geist wieder und platzierte die Bücher an die Obersten Regale.
 

,,Peeves, hör sofort auf damit oder ich rufe den Blutigen Baron", sagte Daniel
 

Als der Geist das hörte zuckte er etwas zusammen, ,,Er würde eh nicht kommen"
 

,,Ach nein? Du weißt ganz genau das ich eine gute Beziehung zu ihm habe"
 

Peeves bleckte ihnen die Zunge raus und verschwand durch die Wand. Eine leichte Wut kam in ihr hoch. Hatte dieser Geist sie ernsthaft mit Alice im Wunderland verglichen und behauptet sie sei verrückt? Dazu hatte er noch alle Bücher von Daniel an die Obersten Regalen verteilt.
 

,,Alles in Ordnung?", fragte Daniel
 

Als Antwort nickte sie.
 

,,Der Geist, denn du gerade kennengelernt hast, ist Peeves. Er ist ein Poltergeist und liebt nichts mehr als jemanden streiche zu spielen und einen das Leben zu erschweren. Er ist nicht unbedingt gefährlich, doch seine Streiche können manchmal wirklich Nervenerregend sein. Der Einzige, von dem er sich fürchtet, ist der Blutige Baron"
 

,,Ist der Blutige Baron nicht der Hausgeist Slytherins?", fragte sie und er nickte
 

Beide starrten auf die Bücher, die an den Regalen verteilt waren.
 

,,Tja, sieht so aus als müssten wir diese erstmals herunter bekommen", sagte er
 

,,Darf ich?", fragte sie und Daniel nickte ihr zu
 

Alice holte ihren Zauberstab raus, ,,Wingardium Leviosa!"
 

Das Buch, das am höchsten lag, flog langsam hinunter. Bis es Daniel dann in die Hand nahm. So machte sie es mit jedem einzelnen Buch.
 

Als er wieder alle hatte, lächelte er die Erstklässlerin an, ,,Gute Arbeit. Dafür das du mir geholfen hast, bringe ich dir einen Zauberspruch bei"
 

,,Das ist wirklich nett, aber das musst du nicht tun! Immerhin schulde ich dir immer noch mehr, wegen dem Aufsatz"
 

Er kam einen Schritt näher und kniff mit seinen Fingern sanft ihre Nase, ,,Ich tue das aber gerne"
 

Als seine eisgrauen Augen sie so anstarrten, konnte sie nicht nein sagen und nickte.
 

,,Welchen Zauber willst du mir beibringen?"
 

,,Das wirst du noch sehen. Hier aber können wir das nicht machen. Folg mir!", sagte er und ging voraus
 

Das kleine Slytherin Mädchen tappte hinter ihm her. Sie liefen durch viele Gänge und Flure.
 

Wo will er bloß hin? Fragte sie sich
 

Nach einer Weile konnte sie erahnen wo er hin wollte. Sie gingen in den dritten Stock. Beide betraten das Klassenzimmer für Verteidigung gegen die dunklen Künste. Daniel legte die Bücher auf einem Tisch ab und drehte sich zu Alice.
 

,,Ist es denn wirklich in Ordnung wenn wir hier sind? Vor allem alleine um diese Uhrzeit?", fragte sie
 

Daniel grinste sie an, ,,Keine Sorge, hier kommt nie jemand rein, wenn es keinen Unterricht gibt"
 

,,Warum?"
 

,,Naja, viele meinen der Raum hier sei verflucht. Bevor Professor Dalton die Stelle als Lehrerin für Verteidigung gegen die dunklen Künste übernommen hat, sollen die Lehrer sich zu diesem Fach jedes Jahr gewechselt haben. Jedes Jahr soll es einen neuen Lehrer gegeben haben. Deshalb geht das Gerücht rum das dieser Raum hier verflucht ist", erklärte er
 

Alice schaute sich im Raum um. Hier gab es nicht wirklich etwas Besonderes an sich das den Anschein machte es sei verflucht. Es wirkte wie ein gewöhnliches Klassenzimmer.
 

,,Den Zauber den ich dir beibringe ist ganz einfach. Es ist Lumos", sagte er
 

,,Lumos?"
 

Er nickte, ,,Mit Lumos kannst du nicht nur Licht ins dunkle bringen, sondern auch versteckte Gegenstände, wie auch Durchgänge sehen. Es ist ganz einfach. Du nimmst deinen Zauberstab in die Hand, konzentrierst dich, sagst Lumos und ein Lichtstrahl entsteht am Ende deines Stabs"
 

Daniel nahm seinen Stab in die Hand und führte es ihr vor. An der Spitze seines Zauberstabs erstrahlte ein Licht. Dann nahm sie ihren Stab in die Hand.
 

,,Lumos!", ein Lichtstrahl am Ende ihres Zauberstabs erleuchtete
 

Freudig das sie es geschafft hat, lächelte sie ihren Zauberstab an.
 

,,Zwar ist Lumos ein relativ einfacher Zauber, aber man kann ihn weiter ausweiten. Ein Beispiel dafür ist der Zauber Lumos Solem. Das verstärkt den Zauber so dass es Taghell wird. Das ist sehr nützlich gegen Teufelsschlingen", erklärte er
 

,,Was ist eine Teufelsschlinge?"
 

Daniel lächelte sie an. Zwar sagte er ihr das sie das noch in Kräuterkunde lernen würde, er ihr es aber trotzdem erzählen wird. Eine Teufelsschlinge ist eine Pflanze die lange Tentakel hat. Mit denen fesselt sie ihre Opfer und sie haben keine Chance zu entkommen. Die Pflanze umwickelt ihre Opfer immer enger mit den Tentakeln bis diese schließlich erdrosseln. Sie gedeiht am besten in dunklen, feuchten Räumen.
 

,,Wenn das aber der Fall ist, brauche ich dann wirklich diesen Zauber? Ich denke nicht das wir hier in der Schule eine Teufelsschlinge antreffen werden. Immerhin haben wir ja hier genug Lehrer und alle Räume sind denk ich relativ voll", sagte Alice
 

Daniel grinste, ,,Wir sind in einer Schule für Hexerei und Zauberei. Du wirst dich manchmal wundern was hinter der einen oder andern Tür steckt"
 

So etwas ähnliches hatte auch schon Mary zu ihr gesagt. Zwar war Alice in einer reinen Zauberer Familie aufgewachsen, dennoch fiel es ihr manchmal immer noch schwer zu glauben, dass sie nun wirklich hier war. So viele Leute hatten ihr schon gesagt das Hogwarts mehr Geheimnisse hatte als zehn Personen zusammen.
 

Sie saß nun an einer der vielen Tische im Klassenzimmer. Ihre Smaragdgrünen Augen musterten die Bücher von Daniel. Es waren nicht nur Bücher über Zaubersprüche, es waren auch einige über Geschichte und sogar Kinder Bücher. Etwas verwirrt betrachtete sie diese.
 

,,Daniel, warum lernst du eigentlich so viel voraus?"
 

,,Warum huh...?", murmelte er mit einem leicht traurigen Lächeln
 

Daraufhin veränderte sich Alice ihre Mimik und sie sah ihm leicht besorgt an.
 

,,Weißt du... ich weiß nicht wirklich wer meine Eltern sind. Als ich ein Baby war hat mich eine Familie, die zuerst dachte, sie können keine Kinder bekommen, adoptiert. Naja, nach kurzer Zeit hat sich das Gegenteil bewiesen. Seitdem... stehe ich wohl etwas abseits von dem Ganzen geschehen. Es ist nicht so dass sie gemein zu mir sind. Ich bin ihnen nur nicht wichtig. Gleichzeitig hat sich schnell herausgestellt das ich anders bin. Meine Adoptiveltern dachten zuerst ich sei verrückt und für eine lange Zeit dachte ich das auch...", erzählte er immer noch mit dem gleichen traurigen Lächeln
 

Sie sagte kein Wort, sondern hörte ihn nur aufmerksam zu.
 

,,Bis ich dann meinen Brief für die Aufnahme an Hogwarts bekommen habe. Meine Adoptiveltern dachten das sei ein Scherz und nahmen das nicht ernst. Bis es soweit ging das letzten endlich Professor McGonagall persönlich bei mir vorbei schaute. Wie sich herausstellte waren beide meiner Eltern Zauberer. Nur leider habe ich keinerlei Informationen über sie, oder weiß was über meine echte Familie. Ich weiß nicht von wem ich meine Augen habe, oder von wem ich mein Aussehen habe. Mein Interesse neues zu entdecken und meine Schwäche das Gute in anderen zu finden. Zwar waren sie Zauberer, doch letzten endlich bin ich genauso ins kalte Wasser geworfen worden wie jemand der Muggelgeboren ist"
 

,,Ich kannte keinerlei Dinge über diese Welt und es gibt immer noch so vieles das ich nicht weiß. Und da es nicht wirklich jemanden gibt der mir das alles erzählen kann, versuche ich es selber herauszufinden. Und mit jemanden reden darüber kann ich auch nicht. Meine Adoptivfamilie hasst mich nicht, aber interessieren tue ich sie auch nicht. Das ist denke ich auch einer der Gründe warum ich dir Helfe. Ich weiß wie es sich anfühlt alleine zu sein"
 

Alice schaute ihn mit sanften Augen an. Bei ihrer Familie war es das komplette Gegenteil. Sie kannte jeden ihrer Verwandten und ist auch mit all den Wissen aufgewachsen. Dennoch wusste sie wie es sich anfühlte alleine zu sein. Sie wusste was es bedeutete alleine zu sein. Auch wenn sie unter so vielen Menschen war, war auch sie alleine. Der Schmerz von Einsamkeit ist einer der größten. Aber sie war nicht mehr alleine. Denn sie hatte ihren Onkel Orion. Eine Person reichte, um den Schmerz zu vergessen. Langsam und vorsichtig legte sie ihre Hand an seinen Arm.
 

Seine Augen starrten in ihre und sie lächelte ihn sanft an, ,,Du bist nicht alleine. Nicht mehr"
 

Sein Mund öffnete sich einen Spalt, zuerst wollte er was sagen, doch dann lächelte er nur. Vorsichtig kniff er mit seinen Fingern ihre Nase und Alice kicherte. Es war das erste Mal das Daniel fühlte als hätte er sowas wie eine Familie.

Die Teufelsschlinge

5.
 

Mary und Alice saßen an einem Tisch und bedienten sich. Denn es war Zeit für das Mittagessen. Als sie über die anderen Tische hinüberschaute, blieb ihr Blick bei einem stehen. Es war der Tisch der Ravenclaws. Dort saßen Asmahan, Kahdi und Simone zusammen. Das erweckte nicht ihre Aufmerksamkeit, es war eher was Asmahan vor sich hatte.
 

,,Warum hat Asmahan so viele Pergament Blätter vor sich liegen?"
 

Mary, die gerade auf einen Stück Fleisch rum kaute, schaute hoch.
 

Als sie runterschluckte, antwortete sie, ,,Asmahan hat den ganzen Unterrichtsstoff für Verwandlung, den wir bis jetzt hatten, zusammengefasst. Du weißt doch das wir bald einen Test schreiben. Deshalb hat sie es sich zur Aufgabe gemacht jedes einzelne Detail auf Pergament zusammenzufassen. Um dann damit eine hohe Punktzahl zu erreich"
 

Alice ihr Mund fiel offen und ihre Augen weiteten sich, ,,Den ganzen Unterrichtsstoff denn wir bis jetzt hatten!?"
 

Mary nickte ihr zu. Sie schaute wieder zu den Ravenclaws rüber. Professor Gresham hatte neben ihrer Abneigung gegen Slytherins noch eine andere Sache, die keiner an ihr leiden konnte. Sie hatte eine Leidenschaft schwierige Unterrichtsthemen schwierig zu erklären und das mit Wörtern und Sätzen, die kein Mensch verstand. Das war aber nicht alles. Denn daneben zog sie ihren Unterricht wie an einem Fließband durch.
 

,,Wenn sie keine gute Punktzahl bekommt, dann weiß ich auch nicht", sagte Alice Kopfschüttelnd
 

Im inneren war sie eigentlich ziemlich überrascht das Asmahan es geschafft hat in so kurzer Zeit so viel aufs Pergament zu bringen. Ein rothaariger Junge lief am Slytherin Tisch vorbei und lächelte sie an.
 

,,Hey Alice", sagte Ewan und setzte sich dann vorne an den Gryffindor Tisch
 

Natürlich hatte jeder um sie herum mitbekommen, dass der berühmte Weasley sie gegrüßt hatte. Das wurde ihr vor allem bewusst als sie Marys Blick sah. Den ganzen Weg über zum Klassenzimmer für Geschichte der Zauberei, musste sie Mary erklären wie die Beiden sich kennengelernt hatten.
 

Irgendwie wollte sie Mary von der Sache mit dem Ei erzählen, doch sie hatte Angst das daraus eine größere Sache werden könnte und Hagrid ärger wegen ihnen bekommen könnte. Deshalb erzählte sie ihr das sie sich in der Eulerei kennengelernt hatten als sie einen Brief an Verwandte schicken wollten.
 

Geschichte, egal in welcher Form, war Alice ihr Lieblingsfach. Doch selbst sie hatte Probleme den Geister Lehrer Professor Binns zu zuhören. Jedes Thema, das sie angingen, erklärte er todlangweilig. Manchmal fragte sie sich ob einer der Gründe für seinen Tod die Langeweile in seinem eigenen Unterricht war. Sie wusste nicht wirklich ob Geister schlafen konnten. Doch wenn sie es konnten, wunderte sie sich ebenfalls wie es sein konnte, dass er noch nicht in seinem eigenen Unterricht eingeschlafen ist. Man erzählt sich das Professor Binns selber nicht bemerkt hatte das er tot sei und eines Tages einfach als Geist in den Unterricht gekommen ist.
 

,,Wie kann es sein das du in Geschichte so gut bist?", fragte Mary
 

,,Mein Urgroßvater war Entdecker und er interessierte sich sehr für Legenden und Mythen. Dazu gehört viel Geschichte"
 

,,Urgroßvater... Momentmal! Ist dein Urgoßvater Regor Aethelind? Der Mann der die unentdeckten Völker entdeckt hat? Genauso wie einige Tempeln und Pflanzen?!", fragte Mary mit großen Augen
 

,,Genau das ist mein Urgroßvater. Der Vater meines Großvaters. Nun... mein Großvater hat sich eher mehr auf die Business Welt gestützt als an irgendwelchen Legenden oder Mythen"
 

,,Alice das ist unglaublich! Du müsstest eigentlich das berühmteste Mädchen hier an der Schule sein deswegen!", sagte Mary begeistert
 

,,Eigentlich... Aber ich bin froh das es nicht so ist", lächelte sie
 

Regor Aethelind hat sich vor sehr vielen Jahren ein besonders großes Ziel vors Auge gesetzt. Er wollte unbedingt mehr über die Welt erfahren. Zauberer gab es nicht nur hier in Großbritannien, sondern auf der ganzen Welt. So wie Alice, hatte Regor ein sehr großes Interesse an Geschichte und war begeistert von Mythen und Legenden. Um zu erfahren ob irgend etwas an diesen dran ist, beschloss er die Welt zu bereisen.
 

Damals hatten ihn alle belächelt und nicht ernst genommen. Niemand aber hatte erwartet das er mit seiner Reise erfolgreich sein wird und noch nie zuvor gesehene Pflanzen und Gegenstände nach Großbritannien bringen würde. Neben der Berufung als Entdecker ist auch Historiker geworden. Gerüchten zu Folge hatte man ihn einmal die Stelle in Hogwarts als Geschichtslehrer angeboten, doch er hatte sie nicht angenommen. Obwohl es so viel über ihren Urgroßvater zu wissen gab, kannte sie nur das unschöne Ende von ihm.
 

Er kam nie mit dem Tod seines ersten Sohns und seiner Frau zurecht, weshalb ihn die Traurigkeit von innen zerfraß. Am Ende soll er nichts weiteres wie ein verbitterte Mann gewesen sein, der nicht einmal mehr richtig reden konnte. Ihr Großvater hatte einmal zu ihr gesagt das der Tod in seinem Fall eine Erlösung war und keine Bestrafung.
 

Nachdem die beiden Slytherin Mädchen den Raum verließen, bemerkten sie das draußen Khadi und Simone recht aufgebracht waren.
 

,,Was ist los?", fragte Alice
 

Die beiden Ravenclaws hörten das reden auf und drehten sich zu ihnen um.
 

,,Es geht um Asmahan. Heute früh nach dem Frühstück hatte sie einen kleinen zusammen stoß mit Elsie Johnson. Diese wollte ihre Zusammenfassung haben, aber Asmahan hat sie ihr nicht gegeben. Vorhin hatte Asmahan dann gesagt sie würde nur schnell auf die Toilette gehen. Bis jetzt aber ist sie noch nicht zurückgekommen!", sagte Khadi besorgt
 

Simone nickte zustimmend zu, ,,Und als wir nachgesehen haben auf der Mädchen Toilette, war sie nirgendwo aufzufinden. Es wäre auch ziemlich ungewöhnlich, wenn sie wo anders auf die Toilette gegangen ist. Immerhin müsste sie dafür fast das Stockwerk wechseln"
 

Mary und Alice schauten sich gegenseitig an. Beiden war sofort bewusst das hier etwas nicht stimmte. Zwar war Asmahan langsam, doch diese Zeitspanne, in der sie noch nicht zurück war, überspannte sogar ihr Limit.
 

,,Und ihr denkt das Elsie was damit zu tun hat?", fragte Mary
 

Simone und Khadi gaben sich gegenseitig einen besorgten blick, bis sie sich beide dazu entschlossen zu nicken.
 

,,Wir werden euch helfen Asmahan zu finden", sagte Alice
 

Die beiden Ravenclaws schauten die Slytherin Mädchen überrascht an und sie fragten, ,,Wirklich?"
 

Die beiden nickten ihnen zu.
 

,,Die Frage ist nur wo sollen wir anfangen? Hogwarts ist riesig und Asmahan könnte überall sein", sagte Mary
 

Das stimmte. Dieses Schloss war wie ein einziges Labyrinth. Nachdenklich schaute sich Alice um. Wo würde Elsie Asmahan nur hinbringen? Einer der vielen Geister schwebte durch die Wand und Alice ihre Augen weiteten sich.
 

,,Wir brauchen die Hilfe eines Geists! Ein Geist würde in null Komma nichts Asmahan finden. Und es wäre auch ziemlich hilfreich zu gleich. Bis wir sie finden könnten Stunden vergehen. Denn wir haben nicht mal einen Hinweis", sagte sie
 

,,Keine Schlechte Idee. Doch wo finden wir bloß einen Geist, der uns hilft?", fragte Simone
 

Ein Gespräch, das sie mit Daniel hatte, kam ihr durch den Kopf. Der Hausgeist von Slytherin war der Blutige Baron. Daniel hatte ihr mal erzählt, wenn sie mit ihm in richtige Terme kommen würde, er ein paar Leute für sie erschrecken würde. Doch was wäre, wenn sie Hilfe bräuchte, jemanden im Schloss zu finden? Würde er ihr dann genauso helfen?
 

,,Ich komme gleich wieder!", schrie Alice und rannte davon
 

Eine andere Möglichkeit hatte sie nicht. Sie musste es versuchen. Umherschauend lief sie durch Hogwarts herum. Leider hatte sie einen wichtigen Punkt vergessen. Sie wusste nicht wo der Blutige Baron sich aufhält. Dann blieb sie stehen und schaute sich wieder seufzend um. Jemand tappte ihr auf die Schulter und als sie sich umdrehte sah sie, dass es ein älterer Slytherin Schüler war.
 

,,Ist alles in Ordnung? Du schaust so verzweifelt", sagte er
 

,,Uhm... Um ehrlich zu sein suche ich jemanden. Besser gesagt einen Geist. Weißt du zufällig wo sich der Blutige Baron aufhält?"
 

,,Leider nicht...", antwortete er und Alice schaute noch deprimierter als davor
 

,,Doch wenn ich du wäre, würde ich im Astronomie Turm nachsehen. Er verhält sich gern dort auf. Und wenn du mit ihm reden solltest, versuche höflich zu sein und friedlich mit ihm zu reden. Du willst nicht wirklich ein Argument mit dem Blutigen Baron haben", sagte der ältere Schüler
 

Ihre Augen fingen das strahlen an und sie bedankte sich bei ihm.
 

Der ältere Schüler lächelte sie an, ,,Nichts zu danken. Es ist doch klar das ich dir helfe. Immerhin sind wir beide Slytherins"
 

Gerade als sie davonlaufen wollte, hielt er sie nochmals auf, ,,Eine Sache wäre da noch. Frage ihm nicht woher er seine Blutflecken hat. Das mag er nicht"
 

Sie nickte ihm verständnisvoll zu und machte sich davon. Ihr Onkel hatte einmal gesagt das einer der Gründe warum er es genoss in Slytherin gewesen zu sein war, dass die Slytherin sich um ihres gleichen kümmerten. Anscheinend stimmte das.
 

Alice lief sie so schnell sie konnte zum Astronomie Turm. Als sie dann die Treppen hochging wurde sie immer etwas langsamer. Oben hatte sie erwartet einen tobenden und stöhnenden Baron aufzufinden. Doch es war das Gegenteil der Fall. Sie ertappte den so Angst einlösenden Baron dabei, wie er über den Rand des Turms schaute und sich die Landschaft ansah. Irgendwie hatte es etwas Einsames an sich. Vorsichtig ging sie die letzte Treppenstufe hoch und lief auf ihm zu. Der Blutige Baron drehte sich zu ihr um.
 

Daraufhin erstarrte sie leicht und brachte ein, ,,Um... Guten Tag... Blutiger Baron... Sir", heraus
 

Der Geist betrachtete sie von oben bist unten.
 

,,Bist du eine Schülerin aus Slytherin?", fragte der Geist
 

,,Umm... Ja...", antwortete sie nervös
 

Es herrschte schweigen und dann wollte sich der Geist davon machen.
 

Alice geriet etwas in Panik und schrie, ,,Wartet! Ich würde euch gerne um einen Gefallen bitten!"
 

Der Geist drehte sich um und schaute sie etwas verwirrt an. Alice betrachtete ihm nur etwas genauer. Er trug edle und teure Kleidung, sowie einen mit silbernen Blutflecken übersäten Umhang. Zudem trug er Ketten rund herum um seinen Körper. Er hatte ein ausgemergeltes Gesicht, aus welchem leere Augen stieren.
 

,,Und warum sollte ich dir einen Gefallen gewähren? Einen einfachen Erstklässler?", fragte er
 

,,Ich verstehe euer Misstrauen und eure Reaktion Sir. Aber ich verspreche, wenn ihr mir einen Gefallen einlöst. Stehe ich in eurer Schuld und schulde euch ebenfalls einen Gefallen. Deshalb bitte ich euch darum", sagte sie vorsichtig
 

Der Blutige Baron hatte eine hohe Stellung in der Geister Hierarchie. Denn selbst der Polter Geist Peeves sollte sich vor ihm fürchten.
 

Wieder starrte der Geist sie nur an, ,,Einen Gefallen für einen Gefallen also?"
 

Schüchtern nickte sie ihm zu. Er war die einzige Wahl, die sie hatte. Kein anderer Geist würde ihr überhaupt zuhören. Sie bemerkte das er sie weiterhin anstarrte und wurde dadurch leicht nervös.
 

,,Wie ist dein Name?", fragte er
 

Überrascht sah sie ihm an und antwortete, ,,Alice. Alice Aethelind, Sir"
 

Eine Weile starrte er sie wieder an.
 

Bis er dann fragte, ,,Wie ist der Name deiner Eltern?"
 

,,Darcey Collins und Altair Aethelind", antwortete sie
 

Sie wusste nicht warum er das wissen wollte, doch sie hatte geantwortet, ohne zu zögern.
 

,,Was für ein Gefallen ist es den du willst? Willst du das ich jemanden für dich erschrecke?"
 

Sie schüttelte ihren Kopf, ,,Nein Sir. Ich versuche jemanden zu finden. Einer meiner Klassenkameraden ist verschwunden. Und da niemand genau weiß warum sie verschwunden ist, zählt jede Sekunde, in der wir sie früher finden können. Es würde viel zu lange dauern das ganze Schloss einfach so abzusuchen. Deshalb... würde ich sie darum bitte, ob sie nicht vielleicht mir helfen könnten, nach dieser Person zu schauen"
 

Es herrschte wieder Schweigen. Ein Sonnenstrahl strahlte in den Astronomie Turm hinein und Alice blickte nach draußen. Von hier sah man die Ländereien Hogwarts und noch mehr. Es war wunderschön. Vorsichtig stellte sie sich an den Rand. Einmal als sie noch recht klein war, hatte ihr Vater zu ihr gesagt das man nicht alle Schönheit mit seinen Augen sehen kann. Doch nun stellte sie fest, dass man manches wirklich nur mit den Augen sehen kann.
 

,,Nun gut junger Slytherin. Du hast mich überzeugt. Ich werde dir helfen deinen Klassenkameraden zu finden. Vergiss nicht was du gesagt hast. Du schuldest mir in Gegenzug einen Gefallen", sagte der Blutige Baron
 

Alice drehte sich zu ihm um und ihre Smaragdgrünen Augen starrten ihm an. Sie nickte ihm zu und bedankte sich herzlichst bei ihm. Genau detailliert erzählte sie ihm wie Asmahan aussah. Daraufhin verschwand der Blutige Baron und für sie hieß es warten. Wieder richtete sich ihr Blick nach draußen. Selbst den langen Fluss konnte man von hier sehen.
 

Dann tauchte der Blutige Baron wieder neben ihr auf.
 

,,Die Person die du suchst befindet sich im vierten Stock auf den Gang in der rechten Seite. Sie verbirgt sich hinter einer Tür. Doch sei gewarnt, dort herrscht etwas dunkles", sagte er
 

Sie bedankte sich vielmals beim Geist und rannte davon. Der vierte Stock, was machte Asmahan dort? Während sie Treppen runter rannte und hoffte das diese sich nicht einfach bewegen würden, entschuldigte sie sich bei jeder Person, an der sie vorbeikam. Dann war sie endlich im vierten Stock angekommen.
 

Sie befolgte die Anweisungen des Blutigen Barons und ging den Gang auf der rechten Seite entlang. Bis sie dann an einer dunklen, etwas kleinen, Holztür vorbeikam. Alice blieb stehen und betrachtete die Tür eine kurze Weile. Mit ihrer Hand berührte sie diese kurz und machte einen Schritt näher.
 

,,Asmahan? Bist du da drinnen?", es kam keine Antwort
 

Eigentlich wollte sie davon gehen, doch dann hörte sie komische Geräusche vom inneren des Raumes. Langsam lehnte sie ihr Ohr gegen die Tür. Es hörte sich so an als würde jemand versuchen nach Hilfe zu rufen.
 

Alice ihre Augen weiteten sich und sie versuchte die Tür zu öffnen. Doch diese war abgesperrt.
 

,,Asmahan!!!", schrie sie
 

Wieder und wieder versuchte sie die Tür aufzukriegen. Sie haute mit ihren Fäusten dagegen und trat mit ihren Füßen. Verzweifelt ohne jeglichen Erfolg.
 

,,Alice was ist los?", fragte ihr eine bekannte Stimme
 

Sie drehte sich um und der rothaarige Weasley Junge stand neben ihr.
 

,,Ewan! Asmahan ist da drinnen! Doch die Tür ist abgesperrt und ich weiß nicht was ich machen soll", sagte mit einem Verzweifelten Ton
 

,,Geh mal zur Seite", sagte er und sie tat es
 

Ewan zog seinen Zauberstab und hielt ihn ans Schloss, ,,Alohomora!"
 

Die Tür entriegelte sich und beide Erstklässler stürmten durch die Tür. Dann fanden sie etwas erschreckendes auf. Der Raum war von allen Seiten mit einer komischen Pflanze bedeckt. Oder besser gesagt er war von einer Teufelsschlinge bedeckt. Der Raum an sich war sehr düster und es herrschte kaum Licht hier. Es roch auch etwas eigenartig. Genauer gesagt nach Feuchtigkeit.
 

,,Asmahan?! Bist du irgendwo hier?!", schrie Alice und hoffte eine Antwort zu bekommen
 

Die beiden suchten mit ihren Augen alles ab, bis ein etwas komisches Geräusch zu hören war. Sie entdeckten das Ravenclaw Mädchen auf einem hohen Regal, gefesselt von den Tentakeln der Teufelsschlinge.
 

Alice wusste das, wenn sie nichts unternehmen würden, es aus sein wird mit Asmahan. Doch es stellte sich die Frage wie sie nur so weit nach oben kommen sollten. Einer der Tentakeln kam auf Ewan und sie zu. Beide bemerkten das noch rechtzeitig und schafften es ihr auszuweichen. Dann kam ein Licht in ihr auf und sie wusste was zu tun ist.
 

Vor ihnen endreihte sich eine Treppe. Alice rannte die Stufen nach Oben, gefolgt von Ewan. Ihre Augen waren auf eine Tentakel gerichtet die dauernd von einer Seite zur anderen ging. Der rothaarige Weasley schaute sie leicht verwirrt an, bis er verstand was ihr Ziel war. Alice hielt sich am Gelände fest, doch bevor sie etwas tun konnte, hielt Ewan sie fest.
 

,,Es muss noch einen anderen Weg geben!", sagte er
 

,,Es gibt aber keinen. Keinen der mich so schnell wie möglich zu Asmahan bringen würde!", antwortete sie und stellte sich auf das steinige Geländer
 

Die leuchtenden blauen Augen von Ewan starrten sie entsetzt an und er sagte, ,,Du bist verrückt!"
 

Ein Grinsen breitete sich auf ihren Lippen aus, ,,Gott sei's gedankt, sonst würde das hier vermutlich nicht funktionieren"
 

Der Tentakel Arm kam näher und sie sprang auf ihn drauf. Es war schwierig sich an diesen festzuhalten, immerhin war er sehr rutschig. Der Arm flog mit ihr nach oben und unten. Sie ließ ein leichtes Schreien aus. Dann bewegte der Tentakel Arm sich in Asmahans Richtung hin. Wenn sie nicht im richtigen Moment springen würde, dann wäre es für alle aus. Der Arm kam ihr immer näher und näher.
 

,,Jetzt oder nie...", murmelte sie und sprang
 

Zu ihrem Glück landete sie genau auf dem gleichen Regal wie Asmahan. Das junge Slytherin Mädchen richtete sich auf und faste an ihren Körper.
 

Dabei ließ sie einen Lacher aus, ,,Hah ich kann nicht glauben das ich noch lebe!"
 

Dann rannte sie sofort zum Ravenclaw Mädchen. Die Teufelsschlinge hatte die Arme, Beine und allgemein den ganzen Körper von ihr fest im Griff. Schließlich hatte sie auch eine Tentakel um den Mund.
 

Alice beugte sich zu ihr runter, ,,Asmahan, ist soweit alles in Ordnung!?"
 

Asmahan gab ein paar Geräusche von sich und Alice nahm es als ein ja. Dann nahm sie einer der Tentkalen in die Hand und versuchte Asmahan los zu reißen. Doch das klappte nicht. Sie hatte sogar das Gefühl, das je mehr sie an den Tentakeln zog, sie das Ravenclaw Mädchen noch mehr umklammerten. Ein schrei war zu hören und Alice schaute auf. Dieser Schrei kam weder von ihr noch Asmahan. Dann schaute sie runter.
 

,,Ewan!!!", schrie sie
 

Einer der Tentakeln umklammerte seine Beine und zog ihm in die Mitte, zum Kern der Pflanze.
 

,,Versuch dich nicht so hastig zu bewegen! Ich glaube das du sonst noch schneller drauf gehst!!", schrie sie zu im runter
 

,,Danke das hilft mir aber nicht!!!", schrie er zurück
 

Panisch stand Alice da, sie musste etwas unternehmen. Doch was sollte sie nur tun? Ein Gedanke kam ihr in den Kopf und sie zog ihren Zauberstab heraus. Asmahan, die immer noch von den Tentakeln gefesselt war, beobachtete sie verwirrt.
 

,,Lumos Solem!"
 

Ein riesen großer Lichtstrahl kam aus der Spitze ihres Zauberstabs heraus. So etwas helles hatte keiner der drei Erstklässler je gesehen. Dieser Lichtstrahl war so hell wie Tageslicht. Die Teufelsschlinge ließ ein bitterliches Geräusch heraus und verbrannte. Die Tentakel die gerade eben noch Asmahan umschlungen hatten, waren verschwunden. Auch die Tentakel an Ewans Beinen waren weg.
 

Erleichternd atmete Alice ein und aus. Dann steckte sie wieder ihren Zauberstab ein, ging auf Asmahan zu und hielt ihr die Hand entgegen. Diese nahm die Hand dankend an und stand auf. Danach gingen sie runter zu Ewan, der vor der verbrannten Teufelsschlinge stand.
 

,,Alice", sagte er ernst
 

Sie schaute ihm leicht besorgt an.
 

Dann aber bildete sich ein Grinsen in seinem Gesicht und er sagte, ,,Das war Mega abgefahren!"
 

Daraufhin grinste sie ihm an und sie traten einen Schritt näher auf die Pflanze hinzu. So sah also eine Teufelsschlinge aus, wenn sie gerade platt gemacht wurde. Im inneren dankte sie Daniel für den Zauberspruch. Fußschritte waren zuhören und an der Tür standen Professor Slughorn, Flitwick und McGonagall.
 

,,Bei Merlins Bart! Alice! Was ist hier passiert?!", fragte Professor Slughorn der sich umsah
 

,,Miss Hughes, Mister Weasley, Miss Aethelind, ich hoffe sie haben eine Erklärung für all das hier!", sagte Professor McGonagall
 

Während Asmahan nervös die drei Erwachsenen vor sich ansah. Schauten Ewan und Alice mit einer etwas verzogenen Mimik. Besser hätte es nicht laufen können.
 

Der Hauslehrer Slytherins, Der Hauslehrer Ravenclaws und die ehemalige Hauslehrerin Gryffindors, standen vor ihnen. So lange war es nicht her seitdem die beiden im Büro der Schulleiterin waren, wegen dem Vorfall mit dem Mädchen und nun waren sie schonwieder in etwas verwickelt. Diesmal sind sie sicher ein paar Hauspunkte los.
 

,,Professor! Alice hat mir das Leben gerettet. Hätte sie keinen Zauber benutzt, dann wäre ich zum Mittagessen geworden!", sagte Ewan verteidigend
 

,,Das ist schön Mister Weasley. Doch mich würde eher interessieren, was genau SIE hier in diesem Raum mit einer Teufelsschlinge gemacht haben und es soweit kommen musste?", fragte Professor McGonagall
 

Alice und Ewan sahen sich gegenseitig unsicher an. Keiner von ihnen hatte eine wirkliche Erklärung. Denn er hatte sie nur mitten im Gang an eine Tür hämmernd gefunden und sie durchsuchte das Schloss nach Asmahan, weil sie vermutete das Elsie sie wegesperrt hatte.
 

,,Das ist meine Schuld Professor. Ich habe nämlich versucht Sachen für den nächsten Test zusammenzuschreiben, doch ich habe einige meiner Pergamentblätter verloren. Zu meinem Pech habe ich dann noch den Raum verwechselt und bin hier drinnen gelandet. Hätten Ewan und Alice mich nicht gefunden... Und hätte Alice uns beide nicht gerettet, bin ich mir ziemlich sicher, das Ewan und ich es nicht überlebt hätten", erklärte Asmahan
 

Die anderen beiden Erstklässler versuchten ihr staunen über Asmahans Erklärung in Grenzen zu halten. Keiner von ihnen hatte das erwartet. Die drei Professoren schauten sich gegenseitig an und dann schauten sie wieder auf die drei Schüler vor ihnen.
 

,,Wissen sie eigentlich wie gefährlich ihr Vorgehen gerade war? Das war sehr verantwortungslos. Im schlimmsten Falle würden sie drei nämlich nicht mal vor mir stehen!", sagte Professor McGonagall
 

Alice schloss ihre Augen, das hörte sich alles andere als gut an.
 

,,Dennoch... war das Gegenteil der Fall. Miss Aethelind, sie kriegen fünfzig Punkte für Slyhterin. Während Mister Weasley dreißig Punkte für sein Haus kriegt. Sie haben Glück, das ihnen nichts passiert ist und dass sie einen Kameraden gerettet haben. Das NÄCHSTE Mal jedoch... Will ich das sie sofort eine Lehrkraft aufsuchen. Nun gehen sie", sagte die Schulleiterin und die drei Erstklässler gingen davon
 

Draußen grinsten sich Ewan und Alice gegenseitig an.
 

,,Du musst mir unbedingt diesen Zauber beibringen", sagte er
 

,,Nur wenn du mir zeigst wie man Alohomora anwendet", sagte sie
 

Irgendwann blieb Asmahan stehen und sie taten das auch.
 

,,Ich wollte mich wirklich bei euch bedanken. Wärt ihr nicht gewesen, wäre ich wahrscheinlich tot. Aber woher wusstet ihr wo ich war?", fragte Asmahan
 

Ewan schaute Alice an, immerhin war er ihr nur gefolgt.
 

,,Das ist eine lange Geschichte. Aber erstmals müssen wir zu den anderen zurück gehen. Sie machen sich bestimmt schon große Sorgen", sagte Alice
 

Als sie die anderen antrafen, rannten Khadi und Simone auf Asmahan zu. Mary kam mit einem erleichterten Blick auf Alice zu.
 

Zuerst schaute sie den Weasley Jungen an, doch dann widmete sie sich ihrer Freundin, ,,Alice? Wo warst du und was ist passiert? Du bist dann einfach davongerannt!"
 

Das Mädchen mit den Smaragdgrünen Augen atmete einmal tief ein und aus. Dann fing sie an ihnen alles zu erzählen. Wie der Blutige Baron ihr geholfen hat. Wie Ewan ihr geholfen hatte ins Zimmer reinzukommen. Und letzten endlich wie eine Teufelsschlinge versucht hatte Asmahan und Ewan umzubringen.
 

Sie erwähnte auch wie Professor Slughorn, Flitwick und McGonagall ihnen Hauspunkte verteilt hat. Die Reaktionen waren teilweise gleich, aber auch sehr gemischt.
 

Khadi und Simone waren in erster Linie sehr glücklich das es Asmahan gut ging. Auf der anderen Seite waren sie wütend das ihre Freundin mit einer Teufelsschlinge in einen Raum eingesperrt war. Mary war von der Heldentat ihrer Freundin begeistert, haute ihr aber fest auf die Schulter.
 

,,Wenn du nochmal so etwas Gefährliches alleine machst, bringe ich dich um!", schrie das temperamentvolle griechische Mädchen
 

Alice rieb sich schmerzhaft ihren Arm und zwang sich ein Lächeln auf. Dann widmete sie sich wieder den Mädchen aus Ravenclaw.
 

,,Asmahan, wie bist du überhaupt in diesen Raum gelandet? War es wirklich Elsie die dich eingesperrt hat?"
 

Asmahan schüttelte seufzend den Kopf, ,,Nicht direkt. Heute früh hatte ich einen Zusammenstoß mit ihr, das stimmt. Aber eingesperrt haben mich Marianna und Anna"
 

,,Marianna und Anna?", fragte Mary
 

Asmahan nickte, ,,Sie haben mir gesagt, dass sich dort in den Raum gute Bücher befinden, die für den kommenden Test sehr hilfreich sein können. Doch als ich in den Raum hinein ging... waren da keine Bücher. Im nächsten Moment fiel die Tür zu und den Rest könnt ihr euch denken"
 

Ewan und Alice sahen sich beide mit einem verzogenen Gesicht an. Anna und Marianna waren zwei Gryffindor Schülerinnen in ihrem Alter. Beide könnten nicht nur von Charakter her, sondern auch Aussehen her unterschiedlicher sein.
 

Anna hatte einen hellen Teint, blaue Augen und leicht rötlich braune Haare. Sie war etwas kräftiger gebaut, das lag aber daran das sie und ihre Brüder immer miteinander rauften. Deshalb hatte sie auch eher etwas Maskulines an sich. Sie liebte Sport und redete manchmal mit einem etwas fragwürdigen Dialekt.
 

Marianna war ein großes Mädchen, das einen Olive gefärbten Teint hatte. Ihr Haar war so dunkel braun wie die Rinde eines Baums. Sie war sehr schlank, oder wie Mary gerne sagte "Sie war nichts weiter wie ein Stock".
 

Die Beiden verband nur eine Sache und die war Andrew Davies. Andrew war ebenfalls in Gryffindor und ein Junge, der im selben Jahrgang war wie sie. Leider verband keine Freundschaft die Beiden mit Andrew. Nein, es war ein Kampf um die Aufmerksamkeit von Andrew.
 

Er hatte Erdbeerblondes Haar, Ozean blaue Augen und die Hälfte aller Mädchen aus ihrem Jahrgang standen auf ihm. Zwar waren sie erst Elf Jahre alt, doch Mädchen fingen mit der Zeit immer schneller an sich zu verknallen. Andrew jedoch schenkte keinen Mädchen wirklich ein Interesse. Aber Alice war sich sicher das er wusste, das er der begehrte Junge der Runde war. Denn es war kaum zu übersehen.
 

Doch sie verstand nicht was diese Beiden gegen Asmahan hatten. Einer der Gründe warum diese sich überhaupt zusammentun würden, wäre weil sie jemanden eins auswischen wollten der Andrew zu nahekam. Doch Alice konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen das Asmahan sich an Andrew ranmachen würde. Allein der Gedanke daran war schon verrückt. Jedes normale Mädchen wusste außerdem das Andrew nicht so toll war, wie er eigentlich dargestellt wurde.
 

,,Asmahan, gibt es irgendeinen Grund den du dir vorstellen kannst, warum diese Beiden dir das angetan haben?", fragte Ewan mit einem ernsten Blick
 

Doch sie schüttelte den Kopf, ,,Nein... Leider nicht. Ich würde es nämlich auch gerne wissen"
 

Alle schauten sich nachdenklich an. Doch keinen von ihnen fiel eine plausible Erklärung ein.
 

,,Die Leute aus deinem Haus sind echt nicht normal!", sagte Mary zu Ewan
 

Dieser weitete zu diesem Kommentar seine Augen. Während Alice nur grinste, das war eben Mary.
 

Simone stellte sich neben sie und schaute die beiden Slytherin Mädchen an, ,,Ich wusste von Anfang an das die Gerüchte über Slytherin nichts weiter als Gerüchte sind... Wenn ihr nämlich wirklich böse wärt. Dann hättet ihr Asmahan eingesperrt und nicht Marianna und Anna. Ihr habt uns echt geholfen. Kein anderer hätte das getan"
 

Khadi stellte sich zu ihnen, ,,Sie hat recht. Wir schulden euch wirklich etwas. Wenn ihr jemals Hilfe braucht. Kommt auf uns zu"
 

,,Vor allem ich schulde euch etwas. Vielen Dank nochmal!", sagte Asmahan und die drei Ravenclaw Mädchen gingen davon
 

Nun waren es nur noch Mary, Ewan und Alice. Während Mary den drei Mädchen nachsah, bemerkte Alice das Ewan nicht gerade glücklich aussah.
 

Doch bevor sie ihn fragen konnte ob alles in Ordnung ist, sagte dieser, ,,Ich muss noch was erledigen. Wir sehen uns Mädels"
 

Danach verschwand der Weasley Junge auch schon und die beiden Slytherin Mädchen standen alleine da.
 

Mary bemerkte das Alice ihm eher besorgt hinterher sah. Sie hatte die ganze Zeit schon bemerkt das es irgendwas zwischen den Weasley und ihrer Freundin gab. Doch sie konnte nicht sagen was es ist. Eins war jedoch sicher, es gefiel ihr nicht. Generell hatte Mary gegen Niemanden was und war ein recht neutraler Mensch. Doch die Sticheleien von den Gryffindors nahmen immer mehr zu. Jetzt sperrten sie auch schon unschuldige in einen Raum mit einer Teufelsschlinge.
 

Im inneren machte sie sich sorgen um Alice.
 

Ihr war bewusst das ihre Freundin mehr auf den Rücken trug als sie Preis gab. Doch sie wollte sie nicht ausfragen. Denn Alice sollte von selber zu ihr kommen und ihr alles erzählen, wenn sie fühlte das es richtig war. Natürlich wusste sie auch das die ganzen Besuche in die Eulerei nicht nur Besuche in die Eulerei waren.
 

Zuerst dachte sie es lege an ihrer Familie. Mary bemerkte nämlich schnell, dass ihre Freundin alles andere als ein gutes Verhältnis zu ihren Eltern hatte. Denn jedes Mal, wenn Professor Slughorn mit ihr über diese redete, sah sie wie sich Alice ein Gesicht aufzwang, das sie nicht machen wollte. Es war ihr unangenehm über ihre Eltern zu reden. Doch das konnte nicht alles sein. Was auch immer es war. Mary hoffte das ihre Freundin diese Last nicht versuchte alleine zu tragen.
 

Alice lief durch die Flure. Sie brauchte ein wenig Zeit für sich nachdem was passiert ist. Deshalb erzählte sie Mary das sie sich mit Daniel traf. Sie fühlte sich schlecht ihre Freundin immer und immer wieder anlügen zu müssen. Doch der Heutige Tag war eine Nummer zu groß. Ihre Gedanken waren bei den Blutigen Baron.
 

Sie hatte ihn einen Gefallen versprochen. Doch was für ein Gefallen könnte ein Geist verlangen? Vor allem noch so ein Geist wie der Blutige Baron.
 

Sie lief durch das Treppenhaus. Ihr war egal wo sie landet, doch sie hatte nicht erwartet wieder am Astronomie Turm zu enden. Die Sonne ging unter und es herrschte ein etwas rötliches Licht über den Ländereien von Hogwarts. Alice setzte sich an den Rand und beobachtete die Landschaft.
 

Von hier aus konnte man Hagrids Hütte, wie auch das Schlossportal sehen.
 

Vorsichtig packte sie ihren Zauberstab aus und betrachtete diesen. Die Stimmen... Das Geflüster... es war nicht das erste Mal, das sie sowas gehört hatte. Einmal als sie ihren Zauberstab bekommen hatte und ein anderes Mal mit Ewan im Treppenhaus, kurz bevor sie das Mädchen gefunden haben.
 

Im inneren fragte sie sich ob ihr Onkel auch so ein wildes Jahr in Hogwarts hatte wie sie, als er hier angefangen hatte. Von ihrem Onkel gingen die Gedanken rüber zu ihrem Vater. Es gab bisher fast niemanden hier der sie nicht mit ihm verglichen hat. Wenn sie so darüber nachdachte, wusste sie eigentlich gar nichts von ihrem Vater.
 

Es war aber nicht nur ihr Vater, von dem sie nicht wirklich etwas wusste. Es war seine Familie allgemein. Zwar wusste sie das ihr Großvater eine erfolgreiche Firma gegründet hatte und ihr Urgroßvater ein erfolgreicher Entdecker war, doch darüber hinaus wusste sie nicht mehr. Komischerweise hatte ihr Großvater einen bestimmten Stolz gegenüber seiner Familie den sie nicht verstand. Das lag aber daran das sie nichts über diese genau wusste. Obwohl sie ihrem Onkel nahe stand, war doch alles so fremd.

Ventus

6.
 

Ewan saß auf dem Sofa im Gryffindor Gemeinschaftsraum. Zwar wusste er das er nicht wirklich was dafür konnte, das Asmahan eingesperrt wurde, doch er fühlte sich schuldig. War das wirklich das Haus indem seine halbe Familie war? Das Haus der Helden? Wenn ja, warum verhielten sich dann so viele hier wie die größten Fieslinge?
 

Im inneren wünschte er sich etwas von Alice ihren Mut zu haben. Es war wirklich erstaunlich wie sie, ohne zu zögern auf einer der Tentakel, der Teufelsschlinge, drauf gesprungen ist.
 

Er persönlich hatte nie was gegen Slytherin. Zwar wusste er von der Rivalität zwischen seinem und ihrem Haus. Doch für Ewan alleine zählte erstmals die Person selber. Alice war keine schlechte Person, das konnte er fühlen.
 

Eine schlechte Person würde niemals einfach so ein Adler Ei retten. Eine Schlechte Person würde niemals einfach so einen Klassenkameraden retten. Was war es nur das sich in so kurzer Zeit in dem Haus von Godric Gryffindor geändert hatte?
 

Seine strahlend leuchten blauen Augen sahen ins Kaminfeuer. Langsam stand er vom Sofa auf und ging die kleine Treppe hinauf, um in seinen Schlafsaal zu kommen. Auf seinem Weg dahin kam er an dem Schlafsaal der Mädchen vorbei. Die Tür des Raumes war leicht offen. Stimmen ertönten.
 

,,Ich habe euch zwei nur um eine Einzige Sache gebeten! Ihr seid so nutzlos das ihr es nicht mal geschafft habt den Ravenclaw Nerd richtig einzusperren!", zischte Elsie
 

Ewan sah durch den Spalt das vor ihr Anna und Marianna standen. Langsam stellte er sich an die Wand neben der Tür und lauschte dem Gespräch.
 

,,Wir haben das gemacht was du von uns verlangt hast!", sagte Anna laut
 

,,Doch Aethelind hat sie befreit!", sagte Marianna verteidigend
 

Auf der Stirn von Elsie bildeten sich falten. Sie machte einen Schritt näher zu ihrem Bett.
 

,,Aethelind... diese Slytherin Göre zerschlägt zur Zeit all meine Pläne...", murmelte diese wütend
 

Ewans Augen weiteten sich. Er konnte kaum glauben was er gerade mitbekommen hat. So schnell wie er konnte rannte er die Treppenstufen hinunter.
 

Er musste Alice finden und das so schnell wie möglich. Doch wo konnte sie nur sein? Wie spät war es eigentlich... Abendessen! Das bedeutete sie war mit Mary unten in der großen Halle. Zumindest hoffte er das. Auf seinen Weg nachunten, rempelte der Weasley Junge immer wieder andere Schüler an. Und immer wieder entschuldigte er sich bei ihnen.
 

Es dauerte eine Weile bis er unten ankam. Immerhin war es nicht einfach vom siebten Stock nach ganz unten zu kommen. Als er endlich unten war lief er schnell in die große Halle. Sein Blick musterte jeden Winkel, bis er sie endlich entdeckt hatte.
 

,,Tolle Leistung Alice!"
 

,,Ich wusste das jemand aus meinem Haus nur mutig sein kann!"

,,Wie geht's dir so Alice?"
 

Das junge Slytherin Mädchen wurde durch die ganze Aufmerksamkeit, die ihr geschenkt wurde, rot. Anscheinend hat es sich schnell herumgesprochen das Alice gegen eine Teufelsschlinge gekämpft hat und dabei Asmahan gerettet hat. Diejenigen, die besonders stolz darauf waren, waren die Slytherins
 

. Ewan fand das die Slytherins ganz anders waren als jedes andere Haus. Sie hatten eine sehr große Loyalität gegenüber ihres gleichen und besaßen einen großen Stolz jemanden aus ihrem Haus zu verteidigen. Er hatte einmal gehört das ein Zeichen der Slytherins Brüderlichkeit war. Und irgendwie stimmte es auch. Sie verhielten sich wie eine große enge Familie.
 

Ewan ging auf sie zu und bemerkte das Mary ihm giftig ansah.
 

,,Hey Alice... um... du hast mir doch gesagt das du mir diesen Zauber zeigst... Könntest du ihn mir vielleicht JETZT zeigen. Denn es ist mir sehr wichtig. Meine Mutter kommt eventuell am Wochenende vorbei und ich wollte ihr den Zauber UNBEDINGT zeigen", sagte er und versuchte dabei zu grinsen
 

Die beiden Slytherin Mädchen vor ihm sahen ihn mit einem schiefen Gesicht an. Natürlich hatten sie ihm das nicht abgekauft. Vor allem Mary fragte sich ob man noch schlechter lügen konnte, sagte aber nichts, weil sie wusste das Alice ihn irgendwie mochte.
 

,,Klar kann ich das...", antwortete Alice etwas verwirrt und ging mit ihm mit
 

...
 

Alice lief Ewan hinterher. Sie wusste nicht genau was die Sache mit dem Zauber sollte, doch sie war sich sicher das der Weasley nicht mit ihr reden wollte wegen irgendwelchen Zaubersprüchen. Beide gingen zum Innenhof des Glockenturms raus. Eigentlich war es verboten so spät noch raus zu gehen, es war ja aber nicht so als würden die beiden Erstklässler das erste Mal die Regeln brechen. Nachdem sie draußen unter dem freien Nachthimmel standen, schaute sich Ewan erst verdächtig um. Die Sterne an diesem Abend leuchteten hell auf sie herab.
 

,,Ewan, ist alles in Ordnung? Warum musst du unbedingt mit mir reden? Und was sollte die Sache mit dem Zauber?", fragte sie
 

Der rothaarige Junge schaute sich immer noch um. Fast so als würde sie jemand verfolgen. Dann nahm er ihre Hand und ging mit ihr hinter das Steingelände, wo es dunkler war und es schwerer war entdeckt zu werden.
 

,,Vorhin als ich gerade zum Schlafsaal gehen wollte, bin ich am Schlafsaal der Mädchen vorbei gekommen. Die Tür war offen... und da habe ich mitbekommen wie Anna und Marianna mit jemanden geredet haben", sagte er
 

Alice schenkte ihm nun ihre volle Aufmerksamkeit und hörte zu.
 

,,Die beiden haben mit Elsie geredet"
 

,,Was!?", fragte sie laut flüsternd
 

Er nickte, ,,Es ist doch Elsies Schuld, das Asmahan fast zu Pflanzenfutter wurde. Sie hatte Marianna und Anna dazu beauftragt. Diese haben lediglich nur einen Befehl ausgeführt. Das macht die beiden natürlich nicht weniger schuldig"
 

Mit leicht offenem Mund stand das blonde Mädchen da.
 

,,Ich kann es nicht glauben... Ich kann nicht glauben das Elsie schonwieder mit dem Verbrechen gegen jemanden etwas zu tun hat. Warum tut sie das?"
 

Die ganze Sache wurde immer bizarrer. Es war eine Sache, sich gegen jemanden beweisen zu wollen. Doch es war eine andere Sache, Schüler aus dem WEG zu räumen.
 

,,Das frage ich mich auch... Doch mich beschäftig noch etwas viel mehr", sagte Ewan
 

Alice lehnte ihren Kopf leicht zur Seite und schaute ihm fragend an.
 

,,Ist es dir noch nicht aufgefallen? Bei so gut wie jeder Sache die bisher hier im Schloss passiert ist... Waren immer zwei Personen anwesend. Und das waren WIR beide", sagte er
 

Ihre Augen fingen an sich zu weiten. Darüber hatte sie keinen einzigen Gedanken verloren. Doch jetzt wo es Ewan erwähnt hatte, fiel es ihr auch auf. Beide hatten Gresham und Elsie im Innenhof gesehen. Beide haben das Mädchen im zweiten Stock gefunden und beide haben Asmahan gerettet. Fast so als wäre das alles beabsichtig gewesen. Als würde jemand wollen das ausgerechnet sie beide immer in der Mitte des Geschehens sind.
 

,,Denkst du etwa..."
 

,,Das es Absicht ist?", beendete er ihren Satz fragend und sie nickte
 

Ewan schaute hoch in den Abendhimmel, der von einem Zelt mit Sternen bedeckt war. Diese Frage hatte er sich auch schon gestellt.
 

,,Ich weiß es nicht. Doch ich weiß das wir unbedingt was unternehmen müssen. Es kann nicht so weiter gehen. Wer weiß was Elsie als nächstes vor hat", sagte er
 

Alice nickte ihm zu und stellte sich neben ihm, ,,Du hast recht. Wir müssen endlich handeln"
 

Die beiden Erstklässler schauten in die Sterne. Es war noch nicht mal Weihnachten und sie hatten so viel erlebt. Wie würde es wohl weiter gehen für sie? Beide wussten das ihre Zukunft nur in den Sternen geschrieben war.
 

,,Fast hätte ich's vergessen!", sagte Ewan
 

,,Letztens habe ich Hagrid getroffen und er meinte das wir ihn unbedingt in nächster Zeit besuchen gehen sollten. Denn er denkt das dein Ei bald schlüpfen wird"
 

Alice ihre Augen fingen das Strahlen an. Durch die ganzen Ereignisse und dem Unterricht hatte sie fast ihr Ei vergessen.
 

,,Warum gehen wir nicht jetzt?", fragte sie
 

Überrascht sah der Weasley sie an. Doch sie zuckte mit den Schultern.
 

,,Wir haben so oder so schon zu viele Schulregeln gebrochen. Wenn wir diese noch brechen, denke ich nicht das noch mehr passieren wird als davor"
 

Daraufhin lachte Ewan leicht auf. Denn sie hatte recht. Beide hatten schon mehr Schulregeln gebrochen als alle Erstklässler zusammen. Elsie natürlich ausgeschlossen. Deshalb nickte er ihr zu und die beiden machten sich im dunklen unter dem Sternenlicht auf zu Hagrids Hütte. Sein Onkel George würde wahrscheinlich stolz auf ihm sein, dass er genauso ein Regelbrecher war, wie er und sein Bruder Fred es waren.
 

Während sie den Hügel, der mit Wiese bedeckt war, hinunter gingen, atmete Alice einmal tief ein und aus. Diesen Geruch liebte sie am meisten. Es war der Geruch, wenn der Abend endlich da war. Unbeschreiblich entspannend und gleichzeitig auch nostalgisch. Immer wieder musste sie staunen wie schön doch die Landschaft Hogwarts war. Unter dem Sternenlicht fühlte sie sich fast wie in einer anderen Welt.
 

Kurz bevor sie an Hagrids Tür klopften, stoppte Ewan noch einmal. Sie drechte sich zu ihm um. Leicht enttäuscht schaute er sie an. Es war fast der gleiche Blick, den er hatte, nachdem sie Asmahan gerettet hatten.
 

,,Ich wollte mich bei dir entschuldigen", sagte er
 

Verwirrt starrte sie ihm an.
 

,,Ich wollte mich entschuldigen das ich bei unserem letzten Treffen am Ende so... komisch reagiert habe. Es ist nur... das ich niemals erwartet hätte das es so viele gemeine Personen... in Gryffindor gibt. Wie du vermutlich weißt war die ganze Familie meines Vaters in Gryffindor. Und glaub mir, wenn ich sage, dass sie das komplette Gegenteil von Elise, Marianna und Anna sind. Irgendwie... fühle ich mich auch teils schuldig", erklärte er
 

Alice trat näher zu ihm hin und schüttelte den Kopf, ,,Das solltest du aber nicht. Denn du hast nichts falsch gemacht, Ewan. Nur weil ein paar Personen aus deinem Haus sich so benehmen, bedeutet es doch nicht das du und alle anderen Gryffindors auch so sind. Ich denke mein Haus ist dafür das beste Beispiel. Für viele sind wir nämlich immer noch die Bösen. Aber ich bin nicht böse, genauso wenig ist es Mary... oder Daniel. Und mein Onkel schon gleich nicht"
 

Eine Grille zirpte und man hörte wie einige Geräusche der Nacht aus dem verbotenen Wald, hinter Hagrids Hütte, kamen.
 

Ewan lächelte sie an. Wie konnte er es nur vergessen? Das Mädchen vor ihm kam in den Augen anderer offiziell aus dem Haus des Bösen. Obwohl sie nun schon mehr mals das Gegenteil bewiesen hat. Beide betraten die Hütte.
 

Hagrid war mehr als nur glücklich die beiden Erstklässler zu sehen. Obwohl er ihnen auch gesagt hat das es ziemlich riskant ist so spät noch zu ihm zu kommen. Während sie an dem Tisch saßen, erzählten sie dem Wildhüter von dem Ereignis mit Asmahan. Dieser war aufgebracht und konnte kaum glauben was die beiden ihm erzählten.
 

,,Das arme kleine Mädchen. Zum Glück wart ihr beiden gleich vor Ort. Doch warum ist es überhaupt so weit gekommen? Bringen es Eltern nicht mehr hin ihre Kinder richtig zu erziehen?", brummte Hagrid
 

Das war eine gute Frage. Im inneren fragte sich Alice was Elsie den beiden Mädchen angeboten hat, das sie so etwas tun würden. Vor allem, weil Asmahan nichts weiter als ein unschuldiges Mädchen war. Doch bevor sie noch mehr auf das Thema eingehen konnte, waren komische Geräusche zu hören. Die drei schauten auf und sahen wie das Adler Ei sich hin und her bewegte.
 

,,Seht mal! Es ist dabei zu schlüpfen!", sagte Ewan begeistert
 

Sie alle sprangen auf und gingen auf das Ei zu. Doch Alice stand genau davor. Das Ei bewegte sich nach links und recht. Schüttelte und rüttelte, bis es dann endlich risse bekam. Ein kleiner Kopf schaute hervor und versuchte die Schale über ihn weg zu bekommen. Als Alice bemerkte das es der kleine Vogel nicht schaffte, nahm sie ihn die Schale vorsichtig vom Kopf weg. Nachdem der kleine Adler geschlüpft war, lag er auf einem Seidentuch, das Hagrid davor noch hingelegt hatte. Alle drei begutachteten ihn.
 

,,Er ist so klein... und hat kaum Federn", grinste Alice
 

,,Er bleibt nicht lange klein. Adler, egal welcher Rasse, sind schon nach neunzig Tagen ausgewachsen", sagte Ewan
 

,,Du weißt wirklich viel über Tiere Ewan", lächelte das Mädchen, während der Weasley Junge leicht rot wurde
 

Nicht nur sie waren von dem Anblick des kleinen Vogels entzückt. Hagrid konnte seine Begeisterung kaum zurückhalten. Der Wildhüter hatte schon immer ein sehr großes Herz für Tiere. Egal welcher Rasse und Art. So war es nicht unüblich für ihn eine riesen große Spinne als Freund zu haben. Das kleine Ding lehnte seinen Kopf in Alice ihre Richtung und öffnete seinen Schnabel. Fast so als würde es versuchen zu gähnen.
 

,,Ohh! Sieht her! Es erkennt seine Mommy!", sagte Hagrid mit entzückter Stimme und tätschelte Alice ihren Kopf
 

,,Du solltest ihn einen Namen geben. Immerhin bist du nun für ihn verantwortlich", sagte der Wildhüter
 

Mit einem nachdenklichen Gesicht schaute sie den kleinen Adler vor ihr an.
 

,,Wie wäre es mit Ventus?"
 

Der Wildhüter und der Weasley schauten sie an.
 

,,Ventus bedeutet Wind und irgendwie... mag ich den Namen", sagte sie
 

,,Okay, dann ist der kleine von heute auf den Namen Ventus getauft!", sagte Hagrid freudig
 

Ewan wechselte den Blick zwischen den Wildhüter und dem kleinen Mädchen. Kopfschüttelnd grinste er. Es gibt wahrscheinlich keine zwei andere Personen auf dieser Welt, die einem Tier so einer seltenen Rasse einen Namen geben würden, als wäre es ein einfaches Haustier.
 

Zwei Wochen waren bereits vergangen. Alice und Ewan besuchten Hagrid, seitdem schlüpfen von Ventus, täglich. Und eins realisierte das junge Slytherin Mädchen früh, ihr Gryffindor Freund hatte recht, Ventus wuchs wirklich schnell. Obwohl es gerade erst einmal zwei Wochen waren. Wog er schon ganze fünf Kilo mehr und hatte ein weißes Küken Fell.
 

Mit einer Zange gab sie dem kleinen Adler Küken ein Stück Fleisch. Da sie die Mutter Rolle übernehmen musste, weil Ventus auf sie geprägt war, kam sie täglich zum Füttern vorbei. Neben gefüttert werden, mochte das kleine Adlerküken auch gestreichelt zu werden.
 

Zwar war Hagrid ein wenig traurig das Ventus nur Alice vollkommen zu vertrauen schien, doch er freute sich jeden Tag aufzustehen und das kleine Küken zu sehen. Seitdem er seinen längsten Freund Aragog und seinen geliebten Hund Fang verloren hatte, sehnte er sich nach so etwas. Es war wieder einer dieser Abende, an denen die beiden Erstklässler viel zu spät zurück in ihre Häuser kehrten.
 

Auf dem Weg zum Schloss fragte Ewan sie, ,,Ist der schwarze Adler nicht dein Familienwappen?"
 

Sie schüttelte ihren Kopf, ,,Nein. Der schwarze Adler ist das Familienwappen meiner Mutter. Sie ist eine Collins und ich bin eine Aethelind. Das Familienwappen der Aethelinds ist eine Schneeweiße Schlange, mit Silber Augen und einer Silber Zunge. Warum das so ist kann ich dir aber nicht sagen. Das Einzige was ich sicher weiß ist nur das meine Familie väterlicherseits wirklich wirklich alt ist"
 

Auf die Bemerkung, die sie über ihre Mutter machte, schaute sie Ewan leicht komisch an. Ein seufzen kam aus ihr heraus. Dann erzählte sie ihm das ihre Eltern beide getrennt waren und es bei ihr daheim alles andere als ein happy Family Life gab.
 

Sie wusste nicht was es war, dass sie dazu brachte ihm das alles zu erzählen. Immerhin redete sie nie mit jemanden genau über ihre Familiensituation. Vielleicht lag es daran das beide draußen im Dunkeln unter Mond und Sternenlicht standen. Alic erzählte ihm das ihre beiden Eltern ein zusammentreffen auf beiden Seiten um jeden Preis vermieden. Selbst wenn es bedeutete das sie selber den Preis dafür zahlen muss. Seit Jahren schafften es ihre Eltern nicht richtig miteinander zu Kommunizieren. Am Ende musste sogar ihr Onkel Orion sie in die Winkelgasse begleiten, um Erledigungen für Hogwarts zu machen, und sie zum Gleis 9 ¾ bringen.
 

Zwar war sie nie Arm und es fehlte ihr an nichts Materielles, doch sie fühlte sich einsam. Das sogar sehr. Keiner ihrer beiden Eltern schien irgendein Interesse an ihr zu zeigen. Sie fühlte sich wie das letzte was übrig geblieben ist von ihrer gescheiterten Ehe und beide wussten nicht was sie damit anfangen sollten.
 

,,Das tut mir leid zu hören... Weißt du meine Eltern sind auch getrennt. Oder besser gesagt sie waren nie wirklich zusammen. Meine Mum hat mich bekommen als sie noch echt jung war. Ich war ein Unfall", grinste der Weasley verlegen
 

,,Beide versuchen trotzdem sich mühe zu geben. Zwar sehe ich meinen Dad nicht oft, weil er in Rumänien mit Drachen arbeitet, doch ich verbringe oft Zeit mit seiner Familie. Es ist aber nicht gerecht das deine Eltern ihren Frust gegeneinander an dir auslassen"
 

,,Naja, ich hab ja zum Glück noch meinen Onkel. So ist es nur halb so schlimm", lächelte sie leicht
 

Es war nur eine kleine Geste, doch für Alice war es eine ganz große Sache. Beide standen neben einander im Dunkeln. Ewan legte seine Hand sanft an ihre Schulter und drückte diese leicht. Da sie noch nie wirkliche Freunde hatte, kannte es sie nicht von jemanden anderem außer ihren Onkel getröstet zu werden. Es war merkwürdig das Mitgefühl anderer zu bekommen. Denn ihre Mutter hatte ihr oft deutlich gemacht, dass es peinlich ist sich vor anderen traurigen zu verhalten. Kurz bevor sie zum Innenhof des Glockenturms kamen stoppten sie nochmal.
 

,,Ich habe außerdem endlich herausgefunden wer das Mädchen ist, das wir beide im Gang gefunden haben", sagte Ewan
 

Alice ihre Augen weiteten sich, ,,Und? Wer ist sie?"
 

,,Harper Wilson. Sie ist eine Viertklässlerin aus Ravenclaw. Mehr weiß ich leider auch nicht... Deshalb kommst du nun ins Spiel", grinste er
 

Verwirrt starrte sie ihm an. Was meinte er damit.
 

Ewan konnte schnell durch diesen Blick hindurch lesen, ,,Du scheinst dich ja einigermaßen mit Khadi zu verstehen. Khadi weiß so gut wie alles über jeden. Auch wenn sie wie wir erst ihr erstes Jahr hier hat... Du weißt doch es gibt immer diesen einen beliebten Schüler, der alles weiß"
 

,,Ich hätte gar nicht gedacht das Khadi wirklich so beliebt ist. Auf der anderen Seite... konnte ich's mir schon denken. Muss an ihrem Auftreten und ihren Haaren liegen. Sie wirkt nämlich recht nett"
 

,,Und da du dich recht beliebt bei ihr gemacht hast, weil du Asmahan gerettet hast, wird sie dir bestimmt mehr über Harper erzählen können. Vielleicht können wir auch dann nachvollziehen, warum jemand Gründe gehabt hat, ihr überhaupt sowas anzutun", sagte Ewan
 

Im inneren wusste sie das er recht hatte und Khadi wirklich ihre beste Option war. Aber...
 

,,Wie soll ich Khadi darauf ansprechen? Es ist ja nicht so als könnte ich einfach so auf sie zu gehen und sie ausfragen"
 

Ewan grinste sie daraufhin an und sagte nur noch, ,,Alice, du bist recht schlau. Ich weiß das du dir schon was ausdenken wirst und den richtigen Moment finden wirst"
 

Daraufhin treten sich die Wege der beiden. Es war nun eine Woche vergangen und Alice versuchte immer noch den passenden Moment zu finden, um mit Khadi zu reden. Doch das war leichter gesagt als getan. Denn diese war selten ohne Simone oder Asmahan unterwegs. Und wenn sie nicht mit diesen unterwegs war, redeten andere Schüler mit ihr. Ja, sie war wirklich ein beliebtes Mädchen.
 

Sie hatten Verteidigung gegen die dunklen Künste Unterricht mit Professor Dalton.
 

Professor Dalton war eine Frau mit braunen dunklen kurzen Haaren. Man würde es zwar kaum glauben, doch Professor Dalton wirkte einfach nur normal. Sie trug keine besondere Kleidung, redete nicht komisch und war für Zauberer Verhältnisse doch etwas zurückhaltend. Das Einzige was an ihr rausstich war ihre Brille. Diese hatten typische Nerdglässer und bestanden aus einem schwarzen Gestell.
 

In ihrem ersten Schuljahr lernten sie leider noch keine besonderen Zaubersprüche. Gerade waren sie dabei zu lernen, wie man verschiedene Arten von Werwolf Bissen behandelt. Als Mary und Alice das Zimmer betraten, waren fast alle Plätze schon besetzt.
 

Dann leuchteten ihre Augen auf und sie sah das neben Khadi noch ein Platz frei war. Doch es war immer noch ein Problem. Diesen Platz würden bestimmt Simone oder Asmahan bekommen. Doch als sie sich im Raum umsah, bemerkte sie das sich Ewan neben Asmahan hingesetzt hatte und beide ein gemütliches Gespräch miteinander führten.
 

,,Hey Mary, ist es für dich okay wenn ich heute neben Khadi sitze?", fragte Alice
 

Ihre Freundin schaute sie mit einem leicht schiefen Blick an.
 

,,Es ist nur das ich echt mag wie sie ihre Haare frisiert und... um... ich würde gerne wissen wie das geht", sagte sie daraufhin
 

Es war eine gute Ausrede. Immerhin schwärmte sie wirklich oft im Schlafsaal, kurz bevor sie schlafen gingen, von Khadis Haaren. Eine kurze Weile schaute sie Mary an, bis sie nickte und sich neben Simone setzte. Alice wusste das sie ihr nicht böse sein wird damit. Simone und Mary verstanden sich nämlich sehr gut miteinander. Danach ging sie langsam auf Khadi zu und setzte sich neben sie.
 

Dabei sagte sie, ,,Ich hoffe es stört dich nicht das ich neben dir sitze"
 

Das hübsche Ravenclaw Mädchen lächelte sie warm an und schüttelte den Kopf.
 

,,Ganz und gar nicht"
 

Danach fing der Unterricht an und Professor Dalton erzählte einiges über Werwölfe. Dabei erwähnte sie immer wieder das das Thema Werwölfe speziell im dritten Jahr durchgenommen wird.
 

Warum nehmen wir es jetzt dann so speziell durch? Fragte sich Alice im inneren und seufzte dabei
 

Das Slytherin Mädchen schaute zu ihrer Banknachbarin rüber. Sie hatte wieder ihre Haare einzigartig frisiert.
 

,,Ist irgendwas?", fragte Khadi
 

Alice schüttelte ihren Kopf, ,,Nein nichts... es ist nur, ich bin wirklich davon begeistert wie du es immer schaffst deine Haare so zu frisieren"
 

Daraufhin lächelte sie Khadi an, ,,Ach es ist gar nicht so schwer wie es aussieht"
 

Obwohl sie eigentlich den Unterricht folgen sollten, redeten die beiden Erstklässlerinnen über verschiedene Themen. Es war wirklich angenehm mit ihr zu reden. Sie passte gar nicht in das typische beliebte Mädchen Klischee, was sie im Inneren aber freute. Nachdem sie über Gott und die Welt geredet hatten, wurde es endlich Zeit auf speziellere Fragen einzugehen.
 

,,Sag mal... geht es Harper besser?", fragte Alice mit einem vorsichtigen Ton
 

Daraufhin veränderte sich Khadis Blick und sie schaute etwas trüb, ,,Um ehrlich zu sein weiß ich das gar nicht... Seitdem Vorfall habe ich sie nie wiedergesehen"
 

,,Nie wieder?", fragte Alice leicht verwirrt und Khadi nickte
 

,,Seitdem hat um ehrlich zu sein keiner etwas von ihr gehört. Ich hoffe das es ihr gut geht..."
 

Das hoffte sie auch. Es war merkwürdig. Wie konnte es sein das niemand mehr danach was von ihr gehört hatte? Fast so als wäre sie verschwunden. Das war aber unmöglich, immerhin hatte die Schule sich dann um sie gekümmert. Denn Mister Filch erwischte Ewan und sie im Gang nach dem Geschehen.
 

,,Fällt dir eventuell irgendein Grund ein, warum jemand ihr sowas schreckliches antun würde?", fragte Alice
 

Wieder schüttelte Khadi den Kopf, ,,Nein gar nicht. Harper war zwar drei Stufen höher wie ich, doch sie war immer sehr nett zu mir und zu allen anderen auch. An ihr gab es nichts Außergewöhnliches. Außer..."
 

,,Außer...?"
 

,,Naja, sie hat halt Muggel Eltern. Aber das ist ja heutzutage nichts ungewöhnliches mehr. Deshalb nein, es gibt eigentlich nichts was jemanden wirklich dazu veranlassen könnte sie anzugreifen", antwortete Khadi
 

Was war es dann? Was könnte jemanden dazu veranlagen Harper so etwas an zu tun? Der Anblick auf sie, als die beiden Erstklässler sie gefunden hatten, war schrecklich. Es sah aus als würde sie sterben. Dazu kam noch, dass sie grünes Blut gewürgt hatte. Ja, dieser Anblick war bei weitem alles andere als schön.
 

,,Ich hoffe nur das wer auch immer das getan hat bald geschnappt wird. Wir wissen ja auch nicht wer Asmahan eingesperrt hat...", murmelte Khadi
 

Alice ihr Gesicht verzog sich, ,,Was meinst du damit das man es nicht weiß? Hat Asmahan uns nicht deutlich gesagt wer es war?"
 

Das Ravenclaw Mädchen schaute sie mit einem ganz verwirrten Blick an, ,,Asmahan kann sich doch gar nicht daran erinnern wer sie eingesperrt hat"
 

Nun war es Alice die sie verwirrt ansah. Doch bevor sie etwas dazu sagen konnte, bemerkte sie wie Anna auf Asmahans Tisch zuging. Dabei hatte sie einen sehr mitfühlenden Blick in ihrem Gesicht.
 

Sie stellte sich direkt vor ihrem Tisch, ,,Asmahan... ich wollte nur sagen das es mir wirklich leid tut das dich jemand einfach so in einen Raum mit einer Teufelsschlinge eingesperrt hat. Sowas ist wirklich widerlich! Wie kann jemand sowas nur tun!?"
 

,,Das ist wirklich nett Anna. Danke für dein Mitgefühl. Doch zum Glück hat Alice die Teufelsschlinge besiegt", sagte Asmahan lächelnd
 

Anna schaute zu Alice und setzte ein fake Lächeln auf, ,,Ja, zum Glück haben wir Alice"
 

Das Mädchen mit den Smaragdgrünen Augen verstand die Welt nicht mehr. Warum konnten sich Khadi und Asmahan nicht daran erinnern, dass die Personen die Asmahan eingesperrt hatten Anna und Marianna waren. Sie hatte es ihnen doch persönlich ins Gesicht gesagt. Gleich nachdem es geschehen war. Wieso konnten sie sich also nicht daran erinnern? Und warum tat Anna so als hätte sie nie etwas mit diesem Geschehen zu tun gehabt?
 

Nachdem Anna wieder auf ihren Platz ging schaute Ewan mit einem verwirrten Blick nachhinten. Gut, sie war also nicht die Einzige, die verwirrt war. Irgendwas stimmte hier gewaltig nicht und sie wusste nicht wie sie an irgendwelche Informationen rankommen sollte. Selbst Khadi wusste kaum etwas über Harpers Wohlbefinden. Das Einzige was all diese Verbrechen verband war Elsie Johnson.

Das Badezimmer

7.
 

Draußen war es dunkel und der Regen fiel. Er klatschte an die Fenster und es war immer wieder ein Donnerschlag zuhören. Nächte brachten immer etwas mystisches mit sich. Dazu gehörten auch ein Slytherin und Gryffindor die gerne die Regeln brachen. Ewan und Alice standen im Dunkeln draußen im Innenhof des Glockenturms. Beide sahen zu wie der Regen fiel. Dann biss Alice in einen roten Apfel hinein.
 

,,Ich verstehe es nicht. Wie können sie es alle vergessen haben? Warum haben sie vergessen das es Marianna und Anna waren, die Asmahan eingesperrt haben. Ich meine, sie standen direkt daneben als sie es uns gesagt hat", sagte Ewan, der ebenfalls beobachtete wie der Regen vor sich hin tropfte
 

Das fragte sie sich auch. Doch leider hatte sie genauso wenig Antworten auf diese Fragen wie Ewan selber. Wieder biss sie in ihren Apfel hinein. Nachdem Unterricht sprach sie Mary darauf an, doch diese konnte sich auch nicht daran erinnern von wem Asmahan eingesperrt wurden war. Danach fragte sich Alice erstmals selber ob sie vielleicht doch das alles geträumt hatte. Ewan aber konnte sich auch daran erinnern. Sie war also nicht die Einzige. Deshalb konnte es keine Einbildung sein.
 

,,Weißt du was ich nicht verstehe", sagte Alice nachdem sie wieder in ihren Apfel hinein biss
 

Ewan schaute zu ihr rüber.
 

,,Warum hat die Person, wer auch immer dafür verantwortlich ist, alle vergessen lassen wer es war, aber uns nicht. Warum kann sich niemand mehr daran erinnern außer wir beide? Wäre es nicht besser gewesen, wenn man schon sowas vorhat, gleich von allen die Erinnerungen zu löschen?", fragte sie und betrachtete ihren Apfel
 

Dieser Gedanke kam ihr nicht mehr aus dem Kopf. Seitdem Ewan erwähnt hatte das immer sie beide in solche Situationen verwickelt waren, achtete sie mehr darauf. Und schonwieder war es passiert. Wieder waren sie es, die aus dem Geschehen herausstachen.
 

,,Egal was für ein Spiel Elsie spielt, eins ist jedoch klar... Sie ist wirklich gut im Spielen. Es gibt NICHTS. Keine Informationen, gar nichts! Das Einzige was wirklich existiert sind unsere Augenberichte über Elsie Johnson. Nicht mal Khadi weiß irgend etwas über die Situation, oder über Harper. Ich weiß wirklich nicht wie wir vorankommen sollen. Selbst wenn wir es jemanden erzählen, niemand wird uns glauben. Vor allem da Anna eine sehr tolle Leistung verbracht hat, um auf mitfühlende Schülerin zu tun", sagte sie und biss wieder in ihren Apfel hinein
 

Ewan schaute wieder raus zum Innenhof, wo der Regen auf den Boden aufklatschte wie auch am kleinen Brunnen. Er wusste das sie recht hatte. Das was sie hatten war lediglich eine Vermutung. Und selbst wenn er erwähnen würde, dass er die drei Gryffindor Mädchen reden gehört hat, würden diese zueinanderstehen und es verneinen.
 

,,Sieht so aus als müssten wir es auf die altmodische Art machen", sagte Ewan
 

Alice, die auf einem Stück Apfel rum kaute, schaute ihn leicht verwirrt an.
 

,,Nachdem Abendessen werden wir ihr einfach folgen"
 

Dann verzog sie ihr Gesicht, ,,Ist das dein Ernst? Wie willst du ihr unbemerkt folgen? Vor allem weißt du doch das es verboten ist so spät draußen zu sein. Es ist gegen die Regeln"
 

,,Du weißt schon das wir die "Regeln" so gut wie jede Nacht brechen. Indem wir Hagrid und Ventus besuchen gehen. Wir brechen im MOMENT gerade die Regeln", sagte er daraufhin
 

Es stimmte. Da Ventus sehr schnell wuchs, etwas zu schnell für ihren Geschmack, besuchten sie den Wildhüter fast täglich. Mittlerweile bekam er seine Adlerfedern. Trotzdem besaß er teilweise aber immer noch sein weißes Kükenfell. Weshalb er eher wie ein zerrupfter Adler aussah, anstatt als der König der Lüfte.
 

,,Das ist was anderes. Ich verstehe auch nicht wie das jedes Mal passieren kann, aber wir werden nie erwischt, wenn wir raus gehen. Doch jedes Mal, wenn wir irgendwas im INNEREN des Schlosses machen, werden wir erwischt"
 

,,Du hast recht. Aber eine andere Wahl haben wir nicht", sagte er
 

Dann seufzte sie. Es war eine wirklich schlechte Idee jemanden so spät in Hogwarts zu folgen. Vor allem wenn es Elsie Johnson war, der sie folgen mussten. Aber Ewan hatte recht, eine andere Wahl hatten sie nicht.
 

Kurz bevor sie ins Schloss zurückkehrten, schaute sie leicht besorgt auf den Boden.
 

,,Alice, was ist los?"
 

,,Ich mache mir Sorgen um Ventus..."
 

,,Warum er scheint doch ganz gesund und munter zu sein. Er wächst sehr schnell", sagte Ewan
 

Sie seufzte, ,,Das genau ist ja das Problem. Dir ist bestimmt auch aufgefallen das er ein wenig größer ist als ein NORMALER Adler. Das Problem ist, wenn er ausgewachsen ist, was erzählen wir dann den Leuten? Mit einem Vogel dieser größe wird es nur noch eine Frage der Zeit sein, bis ihn jemand mal sieht. Ich will nicht das Hagrid wegen mir ärger bekommt. Außerdem habe ich keine Ahnung wie ich meinen Eltern beichten soll das ein Adler nun auf mich geprägt ist. Meine Mutter hatte schon ein Problem damit Chibi, der ein Hauskater ist, zu akzeptieren"
 

Ewan verstand ihre Situation. Zwar stand in ihrem Hogwarts Brief das es erlaubt war ein Haustier mitzubringen. Doch er bezweifelte das damit auch ein Adler einer seltenen Rasse gemeint war. Sie mussten sich etwas einfallen lassen bevor es zu spät ist.
 

,,Wir werden schon eine Lösung finden", lächelte er zuversichtlich
 

Alice neigte ihren Kopf leicht zur Seite. Sie verstand nicht wie er nach allen in dem sie gerade steckten noch so lächeln konnte.
 

Grinsend schüttelte sie ihren Kopf, ,,Wenn du es sagst"
 

Daraufhin schlichen sich beide wieder zurück in ihre Häuser und krochen ins Bett. Zum Glück stand das Wochenende vor der Tür. Denn nach all dem Stress konnte sie einen guten Schlaf echt gebrauchen. Im inneren war Alice wirklich froh das sie noch nie erwischt wurden wie sie heimlich in ihre Häuser schlichen.
 

Vielleicht lag es auch einfach daran, dass es andere Lehrer wie früher gab. Gerüchten her zufolge, soll ein paar Jahre zuvor ein Professor für Zaubertränke sehr streng gewesen sein. Er machte es sich praktisch zur Aufgabe, Personen wie Alice und Ewan, zu ertappen.
 

Der kommende Tag war wie jeder andere. Mary und Alice spielten ein wenig mit Chibi. Lästerten über Professor Gresham und verbrachten den Tag hauptsächlich drinnen. Da es draußen in strömen regnete. Zeit für das Abendessen. Obwohl Ewan und sie nur ein wenig Spione spielen würden, machte sie das recht nervös. Irgendwie hatte sie kein gutes Gefühl dabei ihr auf Schritt und Tritt zu folgen.
 

,,Alice, ist alles in Ordnung?", fragte eine sanfte Stimme
 

Sie war so in Gedanken vertieft, dass sie kaum bemerkt hat das Daniel neben ihr saß. Leider kam sie in letzter Zeit nicht oft dazu mit ihm zu reden. Doch er schien sehr stolz auf sie zu sein, genauso wie die anderen Slytherins, für die Tat mit der Teufelsschlinge.
 

,,Alles in Ordnung... Ich war nur in Gedanken vertieft", sagte sie und hoffte er würde nicht nachhaken
 

Anscheinend nahm er ihre Antwort hin, denn er widmete sich wieder seinem Essen. Alice starrte ihn von der Seite ein wenig an. Daniel war ein wirklich hübscher Junge. Was ihr am meisten an ihm gefiel waren seine Augen. Zwar waren sie Eisgrau, doch sie hatten trotzdem so viel Wärme in sich. Es wunderte sie das er nicht der beliebte Junge der Schule war. Er war nett, hübsch und war auch recht schlau. Nur leider war er im falschen Haus.
 

Das Abendessen war vorbei und Alice schaffte es sich unbemerkt aus der Menge zu entfernen. Ewan hatte sie schnell gefunden. Jetzt mussten sie nur noch ihre Zielperson finden. Niemals hätte sie gedacht, dass ihr Gryffindor Freund mit seiner Vermutung recht haben wird, doch Elsie kehrte wirklich nicht zurück zum Gemeinschaftsraum.
 

Beide lehnten sich an die Wand, die zum großen Treppenhaus führte. Elsie stand bei den Treppen im ersten Stock. Fast so als würde sie es wissen, drehte sie sich und schaute sich um. Alice und Ewan versteckten sich daraufhin sofort. Nach einer kurzen Weile richtete Elsie ihren Blick wieder nachvorne und ging weiter. Beide konnten sie dabei beobachten, wie sie in den zweiten Stock ging und dann in den Gang. Jetzt musste schnell gehandelt werden.
 

Leise, aber zügig, liefen sie die Treppen hinauf und folgten ihr in den Gang. Gänsehaut breitete sich auf den Körpern der Beiden aus. Es war der Gang indem sie Harper im übelsten zustand gefunden haben. Diese Situation war einfach viel zu gleich. Denn sie standen genau bei der kleinen Wand, von der sie auch damals Elsie beobachten konnten.
 

Diese lief gemütlich einfach geradeaus weiter. Verwirrt starrten sich die Beiden kurz an. Was wollte sie im zweiten Stock? Still folgten sie ihr. Alice hielt ihre Hand vor Ewan und stoppte ihm. Dann zog sie ihm hinter einen der steinigen Ständer, an denen Fakeln leuchteten. Elsie lief weiter geradeaus und betrat einen Raum. Jetzt warteten sie. Es waren c.a zehn Minuten vergangen und nichts passierte.
 

Mit langsamen Schritten gingen sie auf den Raum zu. Mit einem wechselnden Blick schauten sich die beiden Erstklässler an, doch dann entschlossen sie sich reinzugehen. Alice legte ihre Hand vorsichtig an den Türgriff und dann öffnete sie die Tür. Sie hatte keine Ahnung was sie sich vorgestellt hatte in diesem Raum zu finden, doch niemals hätte sie erwartet eine Mädchentoilette hier zu finden.
 

Die Toilette hier sah aus wie alle anderen Toiletten in Hogwarts. Geradeaus vor ihnen reihten sich die Waschbecken, die in einem Kreis zusammenstanden. Sie standen in der Mitte des Raumes, während nach links ein kleiner Gang mit den Toiletten war. Die Fenster in diesem Badezimmer standen genau in der gleichen Reinfolge wie die Waschbecken.
 

Obwohl es dunkel draußen war, leuchtete es im Raum hell. Das war wahrscheinlich den leuchteten Mond und Sternlicht zu verdanken.
 

Langsam gingen sie in die Mitte des Badezimmers. Es war einfach nur eine Toilette. Niemand war hier, außer sie beide. Verwirrt schauten sie sich umher. Alice ging auf die Waschbecken zu, während Ewan zu den Toiletten ging.
 

,,Ich verstehe es nicht. Was will Elsie in der Mädchentoilette? Und wo steckt sie überhaupt?", fragte sie einem flüsternden Ton
 

Ewan der immer noch bei den Toiletten stand und sicher ging, dass sie wirklich alleine waren, fragte daraufhin, ,,Glaubst du sie hat uns reingelegt, weil sie wusste das wir ihr folgen?"
 

Alice lehnte sich mit ihren Händen an das Waschbecken vor ihr. In dem kleinen Spiegel konnte sie ihr Spiegelbild sehen. Irgendetwas an diesem Ort kam ihr so vertraut vor und das war nicht der Grund, weil es eine Toilette war, nein es war etwas anderes. Doch sie konnte nicht sagen was es war. Als sie in den Spiegel sah, schaute sie in ihre Augen. Ihre Smaragdgrünen Augen hatte sie von ihrem Großonkel. Diese Augen hatte auch ihr Vater vererbt bekommen. Jetzt wo sie sich selber so in die Augen starrte, fühlte es ich an als wäre jemand mit den gleichen Augen schon mal hier gewesen.
 

,,Das glaube ich nicht. Wenn sie Asmahan aus dem Weg mit einer Teufelsschlinge räumen wollte. Was hätte sie dann mit uns gemacht, wenn sie gewusst hätte, dass wir ihr folgen?"
 

Ewan hat in jeder Toilette geschaut, doch es war niemand hier außer ihm und Alice. Im inneren hoffte er nur das niemand sie hier finden würde. Es war eine Sache in der Nacht in der Mädchentoilette zu sein. Doch es war eine andere, wenn man als Junge in der Mädchentoilette erwischt wurde und das um diese Uhrzeit.
 

Sein Blick richtete sich auf Alice. Er hatte bemerkt das sie sehr tief in Gedanken war. Wieder drehte er sich zu den Toiletten und dann weiteten sich seine Augen.
 

Vor ihm war ein Mädchen mit einer dicken Brille die einen Pony hatte. Ewan erschrick und fiel nachhinten zu Boden.
 

Alice schaute sofort in seine Richtung und sah das über ihm der Geist eines Mädchens schwebte. Der Weasley Junge schaute rüber zu ihr, der Blick der beiden kreuzten sich und sie schauten auf den Geist vor ihnen. Im nächsten Moment fing das Geistermädchen hysterisch das schreien und weinen an. Es war unheimlich laut und da es Nacht war, hörte es sich noch lauter an als sonst.
 

Die beiden Erstklässler schauten sich verwirrt an, keiner von ihnen wusste so recht was sie nun machen sollten. Ein Miauen war zu hören und dem Slytherin Mädchen ihr Blick drehte sich zur Seite. Es war Mrs Norris, die Katze von Filch. Alice wusste das der einzige Weg nach draußen sie direkt in Filchs Arme führen würde. Deshalb lief sie auf Ewan zu, packte seine Hand und sperrte sich mit ihm in einer der Toilettenkabinen ein. Beide versuchten sich auf den Toilettendeckel zu stellen und mucks Mäuschen still zu sein. Fußschritte waren zu hören.
 

,,Hast du etwa jemanden gefunden?", sagte Filchs Stimme
 

Er stand vor der Toilette, keiner von beiden, Mrs Norris oder er gingen aber hinein. Eigentlich wollte er nur einen kurzen Blick hinein machen, doch dann fing das Geister Mädchen wieder das weinen an. Daraufhin verschwanden der Hausmeister und seine Katze. Als diese endgültig weg waren, traten Alice und Ewan von der Toilette herunter.
 

Das Geister Mädchen kam auf sie zu und meckerte, ,,Ihr könnt euch wenigstens bei mir bedanken!!!"
 

Beide verzogen ihr Gesicht und Alice sagte, ,,Bedanken? Wegen dir sind wir überhaupt in dieser Situation gelandet!"
 

Das war keine gute Idee. Daraufhin kam das Geister Mädchen auf sie, mit voller Geschwindigkeit, zugeflogen.
 

,,Ihr beiden seit nicht besser! Ihr wollt mich auch nur ärgern! Aber was soll's. Was macht's denn aus die mickrige maulende Myrte zu Ärgern!"
 

Nachdem sie das gesagt hatte, flog sie schreiend durchs Badezimmer bis sie letzten endlich in einer der Toiletten verschwand und das Toilettenwasser auf alle Seiten spritzte.
 

,,Urgh. Das ist echt widerlich", sagte Ewan
 

Beide gingen in Richtung Ausgang.
 

Komm... du weißt wer ich bin...
 

Die Zeit... sie wiederholt sich... finde mich...
 

Stimmen waren zuhören und kurz bevor sie an der Tür waren, drehte sich Alice um. Dort war niemand, sie waren die Einzigen im Raum.
 

,,Alles in Ordnung?", fragte Ewan
 

,,Ja es ist nur... ach egal. Gehen wir", antwortete sie
 

Vorsichtig liefen sie beide den Gang entlang und hofften nicht erwischt zu werden. Sie gelangten in einen Durchgangsraum. Gerade als sie zur nächsten Tür raus wollten, war ein kichern zu hören und beide Türen, hinten und vorne, fielen zu.
 

Der Poltergeist flog direkt auf sie zu und Alice schaute ihm mit einem ernsten Blick an, ,,Peeves!"
 

Dieser kicherte und flog direkt auf sie zu.
 

,,Sieh an! Sieh an! Unsere Ally aus dem Wunderland hat ein Wiesel als Freund gefunden. Die verrückte Ally und das Wiesel"
 

,,Verschwinde Peeves!", sagte sie daraufhin
 

Der Geist verschwand vor ihren Augen. Doch direkt verschwunden war er nicht. Denn die beiden Erstklässler hörten sein Kichern aus allen Ecken. Ewan zog sein Gesicht etwas zusammen, doch dann weiteten sich seine Augen. Im nächsten Moment schubste er sie aus dem Weg. Verwirrt sah Alice ihm an, doch dann bemerkte sie das etwas neben ihr gelandet war und zerplatzte. Es gab ein riesen großen Krach von sich.
 

,,Knallbonbons!", sagte Ewan
 

Gerade nachdem er es ausgesprochen hatte, flogen die nächsten Bonbons. Die Beiden versuchten, so gut sie konnten ihnen auszuweichen.
 

,,Ihr schaut aus wie kleine Hühner!", kicherte der Poltergeist
 

Peeves war gerade dabei das nächste Bonbon zu werfen, doch er stoppte. Ein anderer Geist war aufgetaucht und schaute den Poltergeist mit einem giftigen Blick an. Alice ihre Augen weiteten sich. Es war der Hausgeist Slytherins.
 

Peeves schien Panik zu bekommen und fing das stottern an, ,,S-ss-sir Was machen sie hier...?"
 

Doch der Blutige Baron schaute ihn einfach weiterhin nur böse an. Dann als er etwas näher auf ihm zu flog, verschwand Peeves voller Panik.
 

,,Urrghh! Ich hasse diesen Geist!", brummte Alice
 

Erleichtert atmete Ewan auf, doch dann stockte sein Atem. Schnelle Fußschritte waren zu hören. Das konnte nur Filch sein. Es wäre auch ein Wunder gewesen, wenn er das laute aufkrachen der Knallbonbons nicht gehört hätte. Beide rannten auf die Tür vor ihnen zu. Doch sie war immer noch abgesperrt.
 

,,Zieht an den Buch in der Mitte, was sich in der dritten Reihe befindet", sagte der Blute Baron
 

Beide schauten zur Seite und sahen ein Bücherregal dort stehen. Zwar war es fraglich ob sie den Blutigen Baron vertrauen konnten, oder nicht. Aber eine bessere Möglichkeit hatten sie nicht. Schnell gingen sie auf das Bücherregal zu und zogen an dem Buch. Das Bücherregal fing an sich zu verschieben und die Beiden waren auf einmal im Raum neben an. Beeindruckt schauten sie sich grinsend an.
 

,,Vielen Dank Blutliger Baron, Sir", sagte Alice als sie sich zu dem Geist drehte
 

,,Ich schätze das ihr beide noch in eure Häuser zurückkehren müsst", sagte der Geist
 

Daraufhin schauten sich Ewan und Alice beide wieder mit einem müden Blick an. Das hatten sie schon total vergessen.
 

,,Nun gut. Ich werde euch in eure Häuser begleiten", sagte der Geist
 

,,Sir, könnten sie eventuell Ewan sicher in sein Haus bringen? Ich würde so lange hier warten"
 

Eine Weile lang schaute der Hausgeist sie an, doch dann stimmte er zu. Es war wirklich merkwürdig das der Blutige Baron ihr half. Deshalb wusste sie das noch mehr hinter dem stecken musste. Geister, egal welcher Sorte, halfen einen nicht ohne Grund. Es dauerte nicht lange bis der Hausgeist Slytherins wieder da war.
 

,,Sir, geht es Ewan gut?", fragte sie
 

Er nickte, ,,Er ist sicher in seinen Gemeinschaftsraum angekommen. Doch jetzt solltest du auch in dein Haus zurückkehren. Folg mir"
 

Ihre Smaragdgrünen Augen starrten ihm an, doch sie folgte ihm.
 

,,Vielen Dank das sie meinem Freund geholfen haben Sir", sagte sie nach einer Weile
 

,,Du hörst nicht auf Leute zu retten, nicht wahr junger Slyhterin? Viele reden zurzeit über dich und deiner Tat über die Teufelsschlinge"
 

,,Sie wissen davon?"
 

,,Auch bei den Geistern ist bekannt das es einen neuen Regelbrecher in der Schule gibt", antwortete der Blutige Baron
 

Beide waren nun im großen Treppenhaus. Der Geist schwebte ein paar Treppenstufen hinunter und blieb vor einem Gemälde stehen. Auf dem Gemälde war eine Dame zu sehen die in ein Teleskop schaute. Die Haare der Frau waren Silber und ihr Outfit sah mehr nach einem Jagd-Outfit aus, als nach einer Astronomin.
 

,,Passwort?", fragte sie
 

,,Lunae Lumen", sagte der Blutige Baron und das Gemälde ging zur Seite
 

Dahinter war ein Durchgang. Der Geist schwebte hindurch und Alice konnte nicht schlecht staunen. Mary hatte ihr erzählt das es einige Portraits gab die Durchgänge hatten. Diese konnte man aber nur mit dem richtigen Passwort nutzen. Sie lief durch den Geheimgang und fragte sich wo sie wohl rauskommen würde. Es war jedoch nicht ganz zu überraschend als sie in den Kerkern landete.
 

,,Ich schätze das ihr meinen Freund und mir nicht umsonst geholfen habt. Was ist es das ihr wollt?", fragte Alice mit einer vorsichtigen Stimme
 

Der Blutige Baron drehte sich zu ihr um und starrte sie eine Weile lang an.
 

Bis er dann sagte, ,,Du bist ein kluges Mädchen. Du liegst richtig mit deiner Vermutung. Ich bin gekommen, um meinen Gefallen bei dir einzulösen"
 

Ihre Augen weiteten sich und sie schluckte. Natürlich hatte sie nicht den Gefallen vergessen, den sie ihm schuldete. Die Nervosität in ihr stieg. Viele erzählten sich einander schreckliche Geschichten über den Blutigen Baron. Jeder andere würde ihr sagen das es einfach nur verantwortungslos war, überhaupt so einen Deal mit ihm eingegangen zu sein.
 

,,Ich will das du meine Begleitung bist am 31. Oktober"
 

Überrascht sah sie ihm an, ,,Begleitung?"
 

Er nickte, ,,An diesem Tag hat jemand den ich kenne seinen Todestag. Ich bin eingeladen und ich will das du mich dorthin begleitest. Du kannst deinen Gryffindor Freund auch mitbringen"
 

Ihr Blick war noch überraschter als davor. Sie hatte einiges erwartet, jedoch hatte sie nicht erwartete das er sie als Begleitung für jemandes Todestag haben wollte. Dann nickte sie ihm zu und im nächsten Moment verschwand er auch schon. Eine Weile stand sie noch da, bevor sie endlich in den Gemeinschaftsraum ging.
 

Leise schlich sie sich in den Schlafsaal, als sie dort angekommen war, seufzte sie erleichtert auf. Doch als sie ihre Nachttischlampe anmachte, bekam sie fast einen Herzinfarkt. Mary starrte sie mit einem bösen Blick an.
 

,,Wo warst du?", fragte sie
 

Alice wusste nicht so recht was sie antworten sollte, deshalb starrte sie bloß.
 

,,Du warst mit Ewan unterwegs nicht wahr? Ich weiß das du jedes Mal, wenn du auf komische Art und Weise verschwindest, du mit ihm unterwegs bist. Auch wenn du es mir nicht sagen willst. Was ist es, dass ihr dauernd macht?", fragte Mary
 

Wieder wusste sie nicht was sie sagen sollte und antwortete einfach, ,,Nicht wirklich etwas Besonderes..."
 

Die Griechin gab sich aber mit dieser Antwort nicht zufrieden und schaute sie ernst an, ,,Muss ich es sein die dich daran erinnert das dich über die Hälfte der Gryffindors nicht leiden können? Sie haben nicht nur was gegen dich, weil du in Slytherin bist. Jeder weiß das du aus einer erfolgreichen Zauberer Familie kommt. Keiner sagt nur etwas. Alice, Ewan ist dir kein Freund! Er kommt aus einer der berühmtesten Familien unserer Zeit und wird von allen vergöttert. Denkst du er weiß das nicht? Er spielt nur mit dir! Er ist nicht besser wie die anderen!"
 

,,Sag sowas nicht... Ewan ist nicht wie die anderen. Er ist wirklich nett. Er... ist anders", murmelte Alice
 

Doch Mary ihr Blick verfinsterte sich darauf, ,,Ach ja? So nett und toll das du jedes Mal, wenn du in Schwierigkeiten gerätst, er komischerweise dabei ist? Alice! Jedes Mal, wenn du irgendwelche Probleme hast ist er involviert! Wenn er ein so toller Freund wäre, würde er sich nicht mit dir mitten in der Nacht treffen, wo euch keiner sieht, sondern am helllichten Tag in der großen Halle! Was ist es also? Was macht ihr jedes Mal, wenn ihr euch so spät trefft?"
 

Alice biss sich auf die Lippe, ,,Ich... ich kann es dir nicht sagen... Es tut mir leid Mary..."
 

Diese schaute aber sie mit einem unbeeindruckten Blick an, ,,Schön, behalte deine Geheimnisse. Doch eins will ich dir sagen, Freunde würden so etwas nicht machen. So wie es aussieht gehen wir also von hier aus getrennte Wege"
 

Danach drehte sich Mary um und redete kein Wort mit ihr. Alice zog ihre Schlafklamotten an und legte sich ebenfalls mit den Rücken zu Marys Richtung. Ihr Gesicht sank und sie fühlte sich mehr als nur schlecht.
 

Chibi schien dies bemerkt zu haben und legte sich kuschelnd neben sie hin. Mit ihrer Hand streichelte sie leicht über sein Fell. Wenigstens war einer für sie immer da. Sie konnte Mary die Wahrheit nicht sagen. Sobald sie es tun würde, wäre diese genauso tief drinnen wie Ewan und sie.
 

Das wollte Alice auf keinen Fall.
 

Mary hatte sowas nicht verdient. Danach schloss sie schmerzhaft ihre Augen. Drei Tage waren bereits vergangen. Mary wechselte seitdem kein einziges Wort mehr mit ihr. Beim Essen oder im Unterricht, setzte sie sich auch von Alice weg. So als hätten sie nie ein Wort miteinander gewechselt.
 

...
 

Daniel lief durch die große Halle. Dabei sah er wie Mary mit ein paar Mädchen redete und lachte. Wo war Alice aber? Er hatte bemerkt das sie und Mary nicht mehr wirklich etwas miteinander unternahmen. Der Abend war fast da, also wo könnte sie bloß sein? Dann erinnerte er sich an etwas was Alice mal gesagt hatte.
 

,,Es hört sich zwar komisch an... doch ich schaue mir gerne einfach den Himmel oder die Landschaft an"
 

Im nächsten Moment folgte er einfach seinem Instinkt und ging davon. Langsam lief er die letzten Stufen zum Astronomie Turm hinauf. Oben angekommen, sah er wie ein Mädchen mit beigen blonden Haaren auf den Boden saß und die Aussicht betrachtete. Es war Alice. Langsam lief er auf sie zu und setzte sich neben sie. Ihre Smaragdgrünen Augen schauten ihm an, doch dann richtete sie ihren Blick wieder nach draußen.
 

,,Du und Mary ihr seid keine...?", er musste seinen Satz nicht beenden, denn ihr Gesichtsausdruck verriet schon alles
 

Daraufhin sagte Daniel, ,,Ich verstehe... Das tut mir wirklich leid"
 

,,Das muss es nicht. Es... es ist nämlich irgendwie meine Schuld. Naja... ich hatte eh nicht erwartet das mich irgendjemand wirklich mögen wird. Warum sollte es auch jemand? Denn nicht mal meine eigenen Eltern können mich wirklich leiden", sagte sie mit einem traurigen Lächeln
 

Daniel schaute sie mitfühlend an und legte seine Hand auf ihre, ,,Ich mag dich. Auch wenn sie dich nicht mögen, ich tue es"
 

Die Smaragdgrünen Augen des Mädchens vor ihm starrten ihn an. Heiße Tränen rollten an ihren Wangen herunter. Daniel lehnte sich nachvorne zu ihr und nahm sie in den Arm. Sie lehnte ihren Kopf gegen seine Schulter und umklammerte seinen Rücken mit ihren Händen. Sanft streifte er ihren Rücken immer wieder mit seiner Hand. Er spürte wie die heißen Tränen von ihr auf ihm.
 

Dann flüsterte er, ,,Alice, was ist passiert?"
 

,,Ich... ich bin passiert. Es ist nur... das ich einige Sachen habe... mache... von denen ich Mary nichts erzählen kann. Denn ich will sie nicht mitreinziehen. Doch Freunde sollten keine Geheimnisse voreinander haben, deshalb... es ist meine Schuld"
 

Daraufhin sagte sie nichts mehr und lag einfach ruhig in seinen Armen. Er spürte immer noch ihre heißen Tränen. Daraus konnte er festschließen, dass sie es wohl daran gewöhnt ist, leise zu weinen. Daniel wusste das beide ihrer Familien auf sehr verschiedene Weisen erfolgreich waren.
 

Auch er hatte bemerkt das Alice nicht gerne über ihre Eltern sprach. Sie hatte jedes Mal den gleichen Gesichtsausdruck, wenn sie über diese redete. Er kannte diesen Gesichtsausdruck. Denn er war ein Schrei nach Liebe. Sie hatte nur ein Lächeln auf ihren Lippen, wenn sie über ihren Onkel redete. Doch bei jedem anderen darüber hinaus, hatte sie einen schmerzvollen Blick. Er kannte diesen Schmerz.
 

Dann schaute sie auf. Vorsichtig mit seinen Fingern kniff er sanft ihre Nase.
 

,,Es gibt keine Zeit zum Weinen Alice. Wenn du eine großartige Hexe werden willst, dann musst du deinen Kopf weiter nach oben halten"
 

,,Das ist nicht so einfach", sagte sie
 

,,Ist es auch nicht. Aber wenn du es nicht kannst, dann kann es niemand. Du bist eine Slytherin Alice, du bist dazu bestimmt großes und mutiges zu vollbringen. Wenn es nicht so wäre, dann hätte der Sprechendehut dich nicht in unser Haus geschickt", sagte Daniel und gab ihr einen Apfel in die Hand
 

Er hatte ihr einen aus der großen Halle mitgebracht. Langsam nahm sie ihn den Apfel aus der Hand und schaute Daniel in die Augen. Seine Eisgrauen Augen trafen ihre Smaragdgrünen. Nach einer Weile nickte sie ihm zu und biss in ihren Apfel. Beide schauten hinaus und genossen die Landschaft.
 

...
 

Es war Zeit für ein wenig Zauberkunst Unterricht. Heute lernten sie wie man den Zauber Flipendo anwenden kann. Mit Flipendo kann man Gegenstände nach hinten stoßen. Dieser Zauber wird aber auch sehr gerne in Duellen benutzt und kann ebenfalls Gegner zurückstoßen. Mary saß auf der anderen Seite im Raum. Sie unterhielt sich mit einigen Mädchen.
 

Alice saß leicht angeschlagen auf der anderen Seite. Ihre einstige Freundin ignorierte sie wo sie nur konnte. Obwohl ihr Bett im Schlafsaal gleich neben ihren war, sagte sie nicht mal ein Wort zu ihr. Auch Ewan bemerkte die Spannungen zwischen der Griechin und seiner Slytherin Freundin. Er saß neben ihr und obwohl Alice immer sehr bei den Themen im Unterricht dabei war, war das Heute nicht der Fall. Sie schaute einfach nur auf das Pergament vor ihr, mit leerem Blick.
 

,,Alice, ist alles in Ordnung?", fragte er sie
 

Das Slytherin Mädchen schaute zu ihm auf und schüttelte seufzend den Kopf, ,,Nicht wirklich"
 

Sie wusste das sie nicht drum rum kam ihm zu erzählen was zwischen ihr Mary passiert war. Also erzählte sie ihm von der Nacht, von der sie beide von Elies Verfolgungsjagd zurückkamen.
 

Ewan schaute sie daraufhin sehr betrübt an, ,,Es... es tut mir leid... Ich wollte nie das sowas zwischen euch passiert... Aber ich habe mir schon gedacht das Mary mich nicht wirklich leiden kann"
 

Alice schüttelte ihren Kopf, ,,Es muss dir nicht leidtun. Ewan, ich weiß das du keine schlechte Person bist. Die einzige Person, die daran schuld ist, bin ich selber. Ich will aber nicht das Mary da mit reingezogen wird. Es reicht schon das wir beide da drinnen sind und das tiefer als mir lieb ist..."
 

Er legte seine Hand an ihre Schulter, ,,Weißt du... ich bin irgendwie trotzdem glücklich das du mich nicht hängen gelassen hast. Um ehrlich zu sein bist du nämlich der einzige Freund, den ich habe"
 

,,Ich bin dein einziger Freund?", fragte sie überrascht mit großen Augen
 

,,Nur... nur weil einige meiner Familienmitglieder sich einen Namen gemacht haben, bedeutet das nicht, das ich voll viele Freunde besitze..."
 

Daraufhin grinste sie ihm an und er grinste zurück.
 

,,Ahhh! Übrigens... ich habe endlich herausgefunden warum die Mädchen die Toilette im zweiten Stock meiden", sagte Alice
 

Wie sich herausstellte, lebte dort ein Geist, der nichts Besseres zu tun hatte als rum zu heulen und die Toiletten zu überfluten. Dies mussten die beiden Freunde selbst sehr früh feststellen. Der Name des Geistes war die Maulende Myrte. Dadurch mied jedes Mädchen das Badezimmer im zweiten Stock.
 

,,Ich bin selbst überrascht das es mir nicht früher aufgefallen ist. Aber auf der anderen Seite bin ich nicht eine Person, die jede Minute ins Badezimmer flüchtet...", sagte Alice
 

,,Die maulende Myrte. Was für ein passender Name... besser hätte ich es mir auch nicht ausdenken können. Zwar haben wir dieses Rätsel gelöst, dennoch verstehe ich immer noch wohin Elsie in diesem Bad verschwunden ist. Und dann noch von einem Geist zum anderen... verflucht sei Peeves. Zum Glück hat uns der Blutige Baron gerettet"
 

,,Wenn wir schon von dem Blutigen Baron reden... Da gibt es etwas das ich dir erzählen muss", sagte sie
 

Und so erzählte sie ihm von ihren ersten richtigen Treffen mit dem Baron. Wie sie ihm angeboten hat einen Deal zu machen, um Asmahan zu finden. Dieser den Deal angenommen hat und sie beide vor Filch gerettet hat, um seinen Gefallen einzulösen.
 

,,Alice, ich bewundere wirklich deinen Mut, aber hast du eigentlich eine Ahnung wie riskant es war einen Deal mit einem Geist einzugehen. Vor allem noch den Blutigen Baron! Selbst andere Geister hier im Schloss haben Angst vor ihm. Zwar bin ich auch glücklich, dass du Asmahan gefunden hast, aber trotzdem...", sagte Ewan
 

Sie verstand seine Sorge. Denn es war ein wirklich riskanter Deal, den sie eingegangen ist, doch jetzt war es so oder so zu spät.
 

,,Jetzt gibt es so oder so kein Zurück mehr. Naja... um ehrlich zu sein hätte ich es mir viel schlimmer vorgestellt. Er will das ich ihm zum Todestag von jemanden begleite und... und..."
 

,,Und?", fragte Ewan wiederholend
 

,,Ich wollte dich fragen ob du mich eventuell begleiten möchtest...", murmelte sie
 

Daraufhin grinste der Gryffindor Junge, ,,Keine Sorge Alice, ich werde dich nicht hängen lassen. Natürlich begleite ich dich"
 

Sie lächelte ihm warm an. Im inneren war sie glücklich, dass sie wenigstens noch zwei Freunde hatte, die sie nicht verloren hatte. Der restliche Unterricht lief wie üblich ab. Nichts besonderes passierte. Doch kaum hatte Professor Flitwick den Raum verlassen, sahen sie wie Elsie Flipendo an einigen Schüler ausprobierte.
 

Das gemeine Gryffindor Mädchen hatte einen großen Spaß daran zu sehen wie einige von einer Ecke in die andere fielen. Alice sah sie mit einem finsteren Blick an und ging auf sie zu.
 

,,Hör auf damit! Hast du etwa nichts Besseres zu tun?", schrie sie
 

Elsie hatte einen giftigen Blick auf ihrem Gesicht als sie Alice ihre Stimme gehört hatte.
 

,,Aethelind, du kannst nichts weiter als große Worte spucken. Doch wo sind deine Taten? Uhh ahhh ich habe ein Mädchen vor einer Teufelsschlinge gerettet. Wie unbeeindruckend..."
 

,,Taten? Tsk. Wenigstens muss ich nicht wie du andere Leute mit einem billigen Zauber herumschubsen, um Aufmerksamkeit zu bekommen", konterte Alice zurück
 

Während alle das Geschehen mit großen Augen ansahen. Verfinsterte sich Elsie ihr Blick und sie machte einen Schritt näher auf Alice zu.
 

,,Dann beweis doch dein Talent. Ich fordere dich hiermit zum Duell auf. Am Ende der Woche, kurz vor dem Mittagessen im Innenhof des Glockenturms. Nimmst du an? Oder bist du ein Feigling und weigerst dich?", fragte Elsie
 

Die Funken zwischen den Beiden spritzten förmlich umher. Alle sahen die Situation angespannt mit an. Selbst Mary stand unsicher in der Ecke und hoffte das Alice auf so etwas dummes nicht eingehen würde. Doch Ewan wusste ganz genau, dass seine Slyhterin Freundin einen viel zu großen Stolz besaß, um sowas auf sich sacken zu lassen.
 

Alice schaute sie mit einem ernsten Blick an, ,,Ich nehme an"

Das Duell

Sie nahm einen Löffel Apple Crumble in dem Mund und hatte ihren Kopf gegen die Hand gelehnt. Dabei bemerkte Alice das ihr Gryffindor Freund sie anstarrte.
 

,,Sag es schon. Ich bin ein Idiot. Ich weiß selbst das es eine dumme Idee war auf diesen Kampf einzugehen. Vor allem, weil ich keine Ahnung habe wie ich bis zum Ende der Woche einen neuen Duellier Zauber lernen soll”, seufzte sie und nahm wieder einen Löffel in den Mund
 

Das Mittagessen stand an und beide saßen zusammen. Ewan der sich für ein großes belegtes Sandwich entschied, trank einen Schluck aus seinem Glas, das mit Eistee befüllt war.
 

,,Ich würde nicht behaupten das du ein Idiot bist. Aber naja, ich würde mal sagen das das einfach du bist. Sie hat dich geradeheraus provoziert Alice. Du hattest kaum eine andere Wahl als zu zustimmen. Wegen dem Zauber mache ich mir auch schon die ganze Zeit Gedanken... Wenn du aber einen älteren Schüler frägst, ist das viel zu auffällig und ihr würdet schnell erwischt werden”
 

Ewan hatte recht, sie hatte kaum eine andere Wahl gehabt außer Ja zu sagen. Hätte sie nämlich die Aufforderung zum Duell abgelehnt, hätte Elsie sie über das ganze Jahr lang mit den anderen gemeinen Gryffindors verspottet. Und das würde sie auf keinen Fall zu lassen.
 

Auf der anderen Seite hatte sie aber keine Ahnung wie sie es angehen sollte. Denn sie konnte schlecht mit Zaubersprüchen wie Flipendo oder Lumos sie schlagen. Sie brauchte unbedingt auf die schnelle einen guten Duellier Zauber.
 

Das Ravenclaw Trio kam auf sie zu. Das waren unter anderem Khadi, Simone und Asmahan. Alle drei Mädchen lächelten die beiden Freunde an und begrüßten sie.
 

,,Wir haben gehört das du dich gegen Elsie duellieren willst”, sagte Khadi
 

Alice seufzte wieder, ,,Neuigkeiten wie diese verbreiten sich ja schnell...”
 

Die drei Ravenclaws hatten schnell die frustrierte Laune des Slytherin Mädchens bemerkt. Doch statt das sie diese aufmunterten, grinsten sie nur. Weshalb Ewan sie mit einem Merkwürdigen Blick ansah.
 

,,Was ist so witzig?”, fragte er
 

,,Wir wissen wie du Elsie schlagen kannst Alice”, sagte Khadi
 

Die Augen der beiden Freunde weiteten sich überrascht.
 

Alice richtete sich auf, ,,Kennt ihr einen Zauber?”
 

Sie schüttelten den Kopf.
 

,,Nein, aber wir wissen wer dir helfen kann einen neuen Zauber zu lernen”, sagte Simone
 

,,Und? Wer ist die Person?”
 

,,Professor Flitwick”, sagte Asmahan
 

Ewan wiederholte den Namen ihres Zauberkunst Lehrers und die Mädchen nickten.
 

,,Professor Flitwick ist der Duellier Meister von Hogwarts. Wenn dir jemand einen neuen Zauber beibringen kann, dann er. Er ist der beste!”, sagte Khadi
 

Das Mädchen mit den Smaragdgrünen Augen musste zugeben das sie einerseits wirklich überrascht war, dass ausgerechnet ihr Lehrer für Zauberkunst der Duellier Meister der Schule ist. Gleichzeitig war das aber auch sehr spannend zu wissen.
 

,,Das hört sich zwar richtig aufregend an. Aber ich glaube nicht das Professor Flitwick mir aus dem nichts einen Duellier Zauber beibringen wird. Er wird sofort ahnen das etwas nicht stimmt”; sagte sie
 

Khadi ihr grinsen wurde ein wenig breiter, ,,Nicht unbedingt. Denn Professor Flitwick hatte einen ganz besonderen Lieblings Schüler”
 

,,Lieblings Schüler?”, wiederholte Ewan und sie nickte
 

,,Dieser Lieblings Schüler war kein anderer als dein Onkel. Orion Aethelind”, sagte sie
 

Alice ihre Augen weiteten sich, sie musste zugeben dass sie wirklich überrascht war.
 

,,Du bist seine Nichte. Dir wird bestimmt irgendwas einfallen wie du ihn überzeugen kannst. Wir werden jetzt gehen, denn ich will auch unbedingt was von diesem Apple Crumble probieren!”, sagte das Mädchen mit der besonderen Frisur und die drei Ravenclaws verschwanden
 

Eine Weile schauten sie ihnen hinterher, bis sich Ewan zu ihr umdrehte.
 

,,Wusstest du das dein Onkel der Lieblingsschüler von Professor Flitwick war?”
 

Sie schüttelte den Kopf, ,,Ich hatte keine Ahnung. Als ich mal gefragt habe was sein Lieblings Fach in der Schule war, hat er zwar erwähnt das es Zauberkünste waren. Aber ich hätte nicht gleich erwartet das er der Lieblings Schüler des Professors war”
 

Es stimmte. Da sie eine sehr besondere Beziehung zu ihrem Onkel hatte, unterhielt sie sich oft über solche Sachen mit ihm. Sie kannte einiges aus seiner Schullaufbahn, wusste aber nicht dass er jemandes Lieblings Schüler war.
 

,,Wow, es stimmt also was man sagt. Die beliebten Mädchen wissen echt alles. Nun, trotzdem hat sie recht. Wenn ihn jemand nach einem Duellier Zauber fragen kann, dann du”, sagte Ewan und biss in sein Sandwich hinein
 

Alice nahm wieder einen Löffel Apple Crumble in den Mund. Sie wusste das sie recht hatten. Deshalb wollte sie sich gleich nach dem Mittagessen zum Klassenzimmer für Zauberkünste aufmachen.
 

Als sie vor dem Zimmer stand, stellte sie sicher das niemand ihr gefolgt war, oder im Zimmer drinnen war. Dann betrat sie langsam den Raum.
 

Der Professor für Zauberkünste schien in Notenblättern, für den Chor, vertieft zu sein.
 

Nachdem er leicht den Kopf hob, bemerkte er sie endlich.
 

,,Miss Aethelind, kann ich ihnen irgendwie helfen?”, fragte er
 

,,Um ehrlich zu sein ja Professor”, gestand sie
 

,,In letzter Zeit bin ich Bücher vertieft, die sehr viel mit duellier Zaubern zu tun haben. Und mein Onkel hatte mir mal erzählt das sie der Duellier Meister sind. Weshalb ich fragen wollte... ob sie eventuell... den einen oder anderen Zauber beibringen könnten...”
 

Zwar war die Sache mit ihrem Onkel ein wenig gelogen, doch es war wichtig ihn in diese Frage mit einzubauen. Sie hoffte nur das es klappen würde.
 

Flitwick starrte sie eine Weile an, bis sich ein Grinsen auf seinen Lippen formte, ,,Sie sind wissbegierig! Wie ihr Onkel!”
 

Im inneren ließ sie einen großen Erleichterungs Seufzer heraus und nickte nur zustimmend zu.
 

,,Es gibt da einen bestimmten Zauber, den ich ihnen eventuell zeigen könnte. Er heißt Expelliarmus. Dieser Zauber ist ein Entwaffnungszauber”, sagte der Professor
 

Flitwick erklärte ihr dann was man alles mit diesem Zauber anstellen konnte. Bei Duellen zeigte dieser Zauber sich als besonders nützlich. Denn man konnte mit diesem seinen Gegner entwaffnen, was bedeutete das sie ohne Zauberstab dastanden. Ein Zauberer ohne Zauberstab konnte nicht zaubern. Wenn mehrere aber den Gegner gleichzeitig mit dem Zauber trafen, wurde nicht nur der Zauberstab weggeschleudert, sondern die Person selbst auch.
 

Alice ihre Augen funkelten, genauso einen Zauber hatte sie gebraucht.
 

Danach zeigte ihr der kleine Professor wie sie diesen anwendete. Am Anfang war es nicht so einfach, doch mit jedem Schwung mehr, wurde sie besser.
 

Der Professor war begeistert ihren schnellen Fortschritt und fragte sie dann wie es ihrem Onkel so erging. Sie erzählte ihm das es ihm in großen und ganzen gut ging. Er arbeitete in der Firma ihres Großvaters, zusammen mit ihrem Vater. Und natürlich hatte sie nicht vergessen zu erwähnen das sein Lieblings Fach in der Schule Zauberkünste war.
 

Als sie das Klassenzimmer verließ, bedankte sie sich nochmals bei ihm und machte sich auf in den Schlafsaal. Denn es war schon ziemlich dunkel und sie war auch müde.
 

Sie war froh, dass sie das Passwort nicht vergessen hatte. Ohne irgendeine Begleitung wäre es nämlich sehr schwierig gewesen hinein zu kommen.
 

Daraufhin betrat sie dem Schlafsaal und bemerkte das Mary noch wach war. Sie las irgendwas in einem Buch nach und schenkte ihr keinerlei Beachtung.
 

Alice zog ihre Schlafklamotten an und lag sich ins Bett und drehte sich mit dem Gesicht weg von Mary. Es tat ihr immer noch weh ihre einstige gute Freundin verloren zu haben. Doch vielleicht war es momentan besser so. Denn es schien nicht so als würde dieses Schuljahr ein angenehmes einfaches werden.
 

Chibi sprang zu ihr aufs Bett und kuschelte sich an sie heran. Mit ihrer Hand kraulte sie ihm ein wenig. Wenn sie mal Zeit hatte, musste sie wirklich Onkel Orion Fragen wie es so war der Lieblings Schüler zu sein.
 

Der nächste Tag kam schnell und als der ganze Unterricht vorbei war, entschieden sich Alice und Ewan den Wildhüter zu besuchen.
 

Der rothaarige Weasley saß auf einer der ziemlich großen Kürbisse.
 

Sie hatten der Vogelscheuche, die in der Mitte des Hinter Garten stand, einen Spielzeug Zauberstab in die Hand gedrückt.
 

Alice atmete einmal tief ein und aus, ,,Expelliarmus!”
 

Der Spielzeug Zauberstab flog der Vogelscheuche aus der Hand und Ewan klatschte begeistert in die Hände.
 

Sie waren nicht alleine im Hinter Garten. Ventus, der immer mehr Federn zu bekommen schien, saß gemütlich auf einer der Kürbisse und genoss es an der frischen Luft zu sein.
 

Der einstige kleine Adler wurde immer größer. Hagrid hatte ihnen gesagt das es nicht mehr lange dauern würde, bis er endlich ganz ausgewachsen war.
 

,,Das ist wirklich unglaublich! Ich kann nicht glauben das du diesen Zauber gelernt hast. Damit wirst du Elsie garantiert schlagen”, sagte der Weasley
 

,,Hoffen wir es. Ich bin auch ziemlich glücklich gewesen. Jetzt muss ich nur noch den Zauber mehrmals üben bis Freitag”, sagte sie und setzte sich auf einen der Kürbisse neben seinen
 

Alice starrte nachdenklich in den Himmel. Ventus tauchte neben ihr auf und sie streichelte ihm sanft durch seine vorhandenen Federn. Er war komischerweise ein ziemlich anhänglicher Adler.
 

,,Woran denkst du?”, fragte Ewan
 

,,Irgendwie an alles. Ich frage mich immer noch wo Elsie im Badezimmer verschwunden ist. Ich meine wir sind war in einer Magier Schule, aber dennoch verschwinden kann man doch nicht einfach so ohne irgendeinen Zauber. Und ich glaube nicht, dass sie so eine Art Zauber draufhat”
 

,,Darüber habe ich auch schon nachgedacht, aber irgendwie findet man kaum eine logische Erklärung dafür. Seitdem hat sie sich auch nicht wieder auffällig verhalten oder so. Das kann aber auch an eurem bevorstehenden Duell liegen”, sagte er
 

,,Was haben wir nur übersehen...”, murmelte sie
 

Doch leider fanden sie auch an diesem Tag keine Antwort. Den restlichen Tag verbrachten sie bei dem Wildhüter. Es machte ihr spaß Hagrid zu besuchen. Er war sehr nett und man konnte sich über viele Dinge mit ihm unterhalten.
 

Die restliche Woche verging schnell und ehe sie sich versah, war es auch schon Freitag.
 

Alice und Ewan betraten gerade zusammen den Innenhof des Glockenturms. Dort bemerkten sie schnell das dieser überfüllt war. Von allen Ecken standen Schüler aus verschiedenen Jahrgängen da.
 

In der Menge entdeckten sie neben dem Brunnen die drei Ravenclaw Mädchen.
 

Sie gingen zusammen auf diese zu und Alice fragte, ,,Warum sind so viele Leute hier?”
 

,,Naja... sie sind wegen dir hier”, sagte Simone
 

Die Augen des Gryffindor Jungen und des Slytherin Mädchen weiteten sich.
 

,,Was!? Sag mir nicht die sind alle hier, um das Duell zwischen Elsie und mir zu sehen!”
 

Die drei Mädchen nickten ihr nervös zu. Dann schauten sie durch die Menge. Es war einfach unglaublich.
 

,,So viel zum unauffälligen Duell...”, murmelte das Mädchen mit den Smaragd Augen
 

,,Ich verstehe es nur nicht. Wer hat diesen Mist nur rum erzählt?”, fragte Ewan
 

Dem Slytherin Mädchen fiel nur eine Person ein und diese war Elsie selbst. Wahrscheinlich gab sie überall an jeder Ecke damit an, wie ach so toll sie heute gegen sie gewinnen würde.
 

Nachdem sie nachvorne ging, sah sie auch schon wie das Gryffindor Mädchen Siegessicher grinsend auf sie wartete.
 

,,Aethelind, ich dachte schon du würdest kneifen und dich in deinem Schlafsaal unter Wasser verstecken”, sagte sie und eine Gruppe hinter ihr fing das Lachen an
 

Ewan, der neben den Ranvenclaw Mädchen stand, schaute zusammen mit ihnen Elsie finster an.
 

Mary, die ebenfalls tief in der Menge stand, schenkte ihr auch keinen wirklich netten Blick.
 

Alice ging auf Elsie zu. Sie zog ihren Zauberstab und hielt sich ihn selbst ins Gesicht. Einen Moment lang schaute das Gryffindor Mädchen sie verwirrt an.
 

Nun war es Alice, die ein leichtes grinsen auf ihren Lippen hatte, ,,Was ist los? Weißt du nicht wie man sich duelliert, Johnson?”
 

Elsie knirschte mit ihren Zähnen.
 

Dann machte das Slyhterin Mädchen ein paar Schritte zurück.
 

Die Spannung in der Menge stieg und es wurde auf einmal Mucks Mäuschen still.
 

Asmahan, die sich normalerweise sehr aus Streitereien und Kämpfen raushielt, verzog etwas ihr Gesicht. Sie hoffte nur das alles gut ausgehen würde.
 

Jetzt zog auch Elsie endlich ihren Zauberstab.
 

Gespannt wechselte die Menge immer wieder den Blick zwischen den beiden Mädchen.
 

Daniel betrat den Innenhof des Glockenturms. Vor ihm erstreckte sich eine große Menge an Menschen. Leicht verwirrt kämpfte er sich durch die Menge. Als er dann einige Schüler aus seinem Haus entdeckte, fragte er diese was hier eigentlich los sei.
 

,,Alice Aethelind duelliert sich gegen Elsie Johnson”, sagte einer von ihnen
 

,,Alice!?”, wiederholte er geschockt
 

Gerade als Elsie einen Zauber aufsagen wollte, schwang Alice mit einem ernsten Blick ihren Zauberstab.
 

,,Expelliarmus!”
 

Elsies Zauberstab wurde ihr aus der Hand geschleudert und fiel einige Meter nachhinten über das steinige Geländer.
 

Die Menge schaute das Slytherin Mädchen teils mit offenem Mund und großen Augen an. Selbst Elsie stand mit offenem Mund da. Sie konnte gar nicht realisieren was passiert war.
 

Ewan, Asmahan, Khadi und Simone konnten es aber. Die vier grinsten sich lächelnd an und fingen im nächsten Moment laut das Jubeln an. Nach ihnen folgten immer mehr Leute, die dasselbe taten.
 

Alice schaute in die Richtung ihrer Freunde und grinste diese ebenfalls an.
 

Gerade als die Stimmung aber anfing gut zu werden, hörte man eine rostige Stimme die Schrie, ,,Platz da! Los macht schon Platz da!”
 

Neben ihnen tauchten Filch und Professor Flitwick.
 

Die gerade noch gute Laune verflog wie der Wind daher. Die Enttäuschung in dem Gesicht des Zauberkunst Lehrers war förmlich anzusehen. Alice ihr Herz sank zu Boden.
 

Wahrscheinlich fühlte sich Flitwick nun mehr als ausgenutzt und war dermaßen enttäuscht, von der Nichte seines Lieblings Schülers, so hintergangen geworden zu sein.
 

Doch das war gar nicht alles so geplant oder so gemeint. Alice wollte ihn niemals enttäuschen. Vor allem wollte sie nicht, dass er sich hintergangen fühlt. Denn sie war ihm wirklich dankbar.
 

,,Miss Aethelind, ich bin wirklich enttäuscht von ihnen”, sagte der kleine Professor
 

Ihr Gesicht sank zu Boden und ehe sie sich versah, war sie schonwieder im Büro der Schulleiterin.
 

Sie seufzte schwer aus. Denn sie hatte nie gewollt das die Dinge sich so entwickeln. Alice fragte sich wirklich wie sie das nur wieder gut machen sollte bei ihrem Professor.
 

Es war ihr erstes Schuljahr und jetzt war sie schon zum zweiten Mal hier.
 

Professor McGonagall war noch nicht anwesend. Weshalb sie alleine hier im Raum war.
 

,,Warum machst du so ein hängendes Gesicht?”, fragte eine sanfte Stimme
 

Als sie aufsah, bemerkte sie das einer der Portraits der ehemaligen Schulleiter mit ihr sprach. Es war nicht nur irgendein Schulleiter. Nein, es war Albus Dumbledore.
 

,,Mister Dumbledore”, sagte sie überrascht
 

,,Professor reicht. Immerhin war jeder deiner Verwandter, bis zu deinem Großvater, unter meiner Obhut. Und? Wirst du mir erzählen was der Grund für deinen unglücklichen Gesichtsausdruck ist?”
 

Eine Weile lang starrte sie an und überlegte. Am Ende jedoch, hatte sie sich dann entschieden es ihm zu erzählen.
 

Eigentlich hatte sie erwartet das der ehemalige Schulleiter streng mit ihr sein würde. Doch so war dem nicht der Fall. Statt einem strengen Gesichtsausdruck, lachte er sogar ein wenig.
 

Sie neigte ihren Kopf leicht zur Seite und sah ihm etwas verwirrt an.
 

,,Ich lache dich nicht aus, falls es das ist was du denkst. Es gab vor nicht allzu langer Zeit ebenfalls einen sehr berüchtigten und berühmten Regelbrecher an der Schule. Es ist nur witzig, dass dies in einem recht kurzen Zeit Abstand passiert. Ich bin mir sicher, dass sich alles regeln wird, wenn man es zumindest richtig angeht”
 

,,Aber wie soll ich es nur richtig angehen?”, fragte sie leicht frustriert
 

,,Ohhh um ehrlich zu sein ist das ziemlich einfach”, sagte der ehemalige Schulleiter
 

Dann lächelte er, ,,Wie wäre es mit einer Entschuldigung?”
 

Gerade als sich ihr Mund leicht öffnete, weil sie etwas sagen wollte, ging die Tür auf und Professor McGonagall kam hinein.
 

Sie setzte sich an den Schreibtisch und schaute die Erstklässlerin vor ihr an.
 

Diese schien regelrecht auf ihr Urteil zu warten. Denn sie schaute leicht beschämt zu Boden.
 

,,Ihnen ist bewusst was sie getan haben, oder? Sie haben nicht nur unerlaubt ein Duell gegen einen anderen Schüler ausgeführt, sondern auch einen Lehrer aufs tiefste belogen. Also, was ist ihre Entschuldigung?”, fragte sie
 

,,Ich habe keine Ma’am... Ich habe mich gegen jemanden duelliert, auch wenn es verboten war. Ich will sie nur daraufhin weisen, dass ich nicht alleine an diesem Duell beteiligt war und Miss Johnson genauso schuldig ist wie ich. Eins müssen sie mir aber bitte glauben. Es war nie meine Absicht Professor Flitwick zu hintergehen!”, antwortete sie mit einem etwas traurigen, aber ehrlichen blick
 

Die Schulleiterin starrte ihr in ihre Smaragdgrünen Augen. Natürlich wusste sie im inneren das noch mehr dahinter steckte. Wieder kam ihr diese Situation so bekannt vor, dass sie aus einem schlechten Film hätte sein können.
 

Auch wenn sie sich vorstellen konnte das noch mehr dahinter lag, Regeln waren Regeln.
 

,,Wenigstens sind sie ehrlich. Ich kann ihnen gewiss sagen, dass keiner von ihnen mehr oder weniger bestraft wird. Was die Gründe für ihr Duell waren, weiß ich nicht und ich bin mir sicher, dass sie mir diese auch nicht verraten würden. Bestraft müssen sie trotzdem werden. Fünfzig Punkte Abzug für Slytherin”, sagte McGonagall
 

Alice ihre Augen weiteten sich, ,,Fünfzig!?!”
 

Die Schulleiterin nickte, ,,So ist es Miss Aethelind. Normalerweise würde ich eine noch höhere Strafe an sie verrichten. Doch da es ihr erster offizieller Regelbruch ist, kommen sie noch mal davon. Lernen sie daraus. Sie dürfen gehen”
 

Nachdem Urteil der ehemaligen Lehrerin für Verwandlung, ging sie. Aber ihr Weg führte sie nicht sofort in den Gemeinschaftsraum der Slytherins. Nein, denn sie hatte noch etwas wichtiges zu erledigen.
 

Alice stand vor dem Klassenzimmer für Zauberkünste und betrat dieses vorsichtig. Wieder entdeckte sie den Professor dabei, wie er Notenblätter sortierte. Da sie nervös wurde, faltete sie ihre Hände, hinter ihrem Rücken, zusammen.
 

Flitwick bemerkte sie und starrte sie mit einem enttäuschten Blick an.
 

Sie atmete tief ein und aus, ,,Professor, bevor sie etwas sagen, lassen sie mich zuerst was sagen”
 

Eine Weile schaute er sie an, bis er ihr dann zu nickte.
 

,,Es tut mir wirklich leid. Ich wollte nicht, dass sie sich hintergangen fühlen. Ich bin wirklich interessiert an verschiedenen Zaubersprüchen, in jeglicher Hinsicht. Und ich weiß das was ich getan habe war nicht in Ordnung. Ich hoffe nur... das sie mir irgendwie und irgendwann verzeihen können...”, sagte sie mit gesenktem Kopf
 

Es war wahr, es tat ihr wirklich leid. Sie wollte nicht das der einstige Lieblings Lehrer ihres Onkels sie für eine schlechte Person hielt.
 

,,Miss Aethelind, ich bin froh, dass sie ihren Fehler eingesehen haben. Ich weiß das sie keine schlechte Person sind. Aus egal welchen Gründen sie auch so gehandelt haben, es war falsch. Aber sie haben ihren Fehler eingesehen, weshalb ich ihnen verzeihe”, sagte der kleine Professor
 

Sie hob ihr Gesicht und gab ihm ein sanftes Lächeln. Er lächelte zurück.
 

Zwei Wochen waren bereits seit ihrem Duell mit Elsie vergangen. Heute war ein besonderer Tag, denn heute war Halloween.
 

Das eigentliche besondere aber lag nicht am dem Fest, sondern daran das Ewan und sie den Blutigen Baron zu einer Todestagfeier begleiten würden. So etwas hatte noch keiner von beiden gemacht.
 

Beide Erstklässler liefen die Treppen hinunter.
 

,,Sind die Leute aus deinem Haus immer noch sauer?”, fragte Ewan
 

,,Um ehrlich zu sein haben sie es viel besser aufgenommen als ich dachte”, gab sie zu
 

Und das stimme. Manche waren wirklich sauer, weil sie fünfzig Hauspunkte verloren hatte. Andere waren begeistert wie sie gegen Elsie gesiegt hatte und wiederum andere waren glücklich das Gryffindor ebenfalls fünfzig Hauspunkte verloren hatte. Deshalb war die Stimmung nicht ganz so schlimm und sie bekam nicht so viel böse Blicke, wie sie eigentlich erwartet hätte.
 

,,Ich bin zwar ein Gryffindor, aber irgendwie finde ich das es ihr ganz recht geschieht”, grinste der Weasley
 

Sie hatten gehört das Elsie einen Riesen Aufstand bei McGonagall gemacht haben soll. Gerüchten zu Folge soll sie sogar in Tränen ausgebrochen sein, nur damit sie keine Hauspunkte verlor.
 

Doch die Schulleiterin blieb hart. Gryffindor bekam genauso viel Punkt Abzüge wie Slytherin.
 

In Gegensatz aber zu den Mitgliedern des Hauses der Schlange, wurde Elsie nicht so leicht drangenommen von den Gryffindors. In ihren Augen hatte sie unnötig ein Duell begangen und dieses auch noch verloren. Das kostete sie mehr als nur deren Ehre.
 

,,Hast du eigentlich ein Geschenk für den Todestag? Also... ich habe nichts. Denn ich war mir nicht wirklich sicher was ich einem Geist schenken sollte”, sagte der rothaarige Junge
 

,,Um ehrlich zu sein habe ich ein Geschenk”, sagte sie
 

Ewan schaute sie überrascht an, ,,Du hast eins?”
 

Dann aber leuchtete etwas in ihm auf, ,,Moment mal... Das Bild, das wir letzte Woche zusammen mit den fast Kopflosen Nick gemacht haben, das ist das Geschenk, stimmts?”
 

Sie nickte als Antwort. Wie sich herausstellte war der Geist an dessen Todestag sie dabei sein würden, kein anderer wie der fast Kopflose Nick. Der Hausgeist Gryffindors.
 

Die beiden hatten sich schon oft gefragt was sie dem Geist nur schenken sollten. Immerhin wollte keiner wirklich mit leeren Händen hingehen. Aber was konnte man nur einen Geist schenken?
 

,,Nun... als Geist ist er unsterblich. So kann er sich an diesen Todestag immer mit uns erinnern. Denn wir werden irgendwann sterben”, sagte sie
 

Gerade als sie weitergehen wollten, blieb Ewan stehen und verzog etwas sein Gesicht. Er hatte schon öfters gehört das das Buffet an Halloween besonders lecker sein soll. Deshalb wollte er unbedingt einen happen davon haben.
 

,,Können wir einen kurzen Abstecher in die Große Halle machen?”, fragte er
 

Alice blieb stehen und sah ihn leicht überrascht an. Eigentlich sollten sie sich mit den Blutigen Baron treffen. Denn immerhin waren sie seine Begleitung.
 

,,Nur ganz kurz...! Ich will nur das eine oder andere Süße abbekommen!”, sagte er
 

Sie überlegte einen Moment. Eigentlich würde sich auch lieben gerne das eine oder andere abbekommen. Deshalb sagte sie letzten endlich zu und beide eilten schnell in die Große Hallen. Keiner von ihnen wollte den Blutigen Baron zu lange warten lassen.
 

Als sie die Halle betraten konnten sie nicht schlecht Staunen. Das Buffet war sogar noch besser als sie sich es vorgestellt hatten. Überall waren verschiedene Süßspeisen aus ganz verschiedenen Kulturen und Ecken zu sehen. Dazu wurde alles sehr rechtlich zu Halloween geschmückt. Es gab schwarz glasierte Schockoäpfel. Pizzataschen die aussahen wie ein Totenkopf. Blutige Wurstfinger. Brownies die Grabsteine an der Oberfläche hatten und noch vieles mehr.
 

Gerade als die beiden zu den Tischen wollten, kamen die drei Ravenclaw Mädchen auf sie zu. Sie begrüßten diese und bekamen ein Lächeln von ihnen.
 

Dann fingen die drei das Schwärmen an. Denn genauso wie viele andere waren sie begeistert das Alice das Gryffindor Mädchen geschlagen hatte und in einem schon so jungen Alter in der Lage war Expelliarmus anzuwenden. Vor allem Simone und Khadi schienen sehr davon begeistert zu sein.
 

,,Ich habe vergessen mich bei euch zu bedanken. Hättet ihr mir nicht erzählt das mein Onkel der Lieblings Schüler von Professor Flitwick gewesen ist, hätte ich niemals diesen Zauber gelernt”, gab sie zu
 

,,Oh, du brauchst dich nicht wirklich bei uns zu bedanken. Wir haben das letzten endlich auch nur von jemand anderem erfahren”, sagte Asmahan
 

,,Wirklich? Von wem?”, fragte Alice
 

,,Mary hat es uns erzählt”, sagte Khadi
 

Überrascht schauten sich Ewan und Alice einen Moment an. Keiner von beiden hatte erwartet das diese Person Mary war. Gerade als sie noch etwas sagen wollten, liefen die drei Mädchen aber davon.
 

Die Wege der beiden Freunde trennten sich für einen Moment. Alice setzte sich an den Slytherin Tisch und nahm sich etwas auf ihrem Teller. Ihr fiel schnell auf das Mary nirgendwo zu sehen war. Doch sie hackte nicht weiter nach.
 

Beide haben nur ein wenig was gegessen, denn immerhin hatten sie noch einen wichtigen Termin. Sie eilten zum Treffpunkt und dann sahen sie ihn auch schon, den Blutigen Baron. Dieser wartete schon auf sie.
 

Zusammen gingen sie dann in einen Raum der voller Geister gefüllt war. Schnell entdeckten sie den Kopflosen Nick.
 

,,Ohhh!! Mister Weasley! Miss Aethelind! Wie schön sie hier zu sehen!”, sagte der Geist freudig
 

,,Alles gute zum Todestag!”, sagte Alice und zeigte ihm das Bild
 

Der Gryffindor Hausgeist schien ziemlich entzückt zu sein von dem Geschenk. Weshalb sie es auf die Seite legte. Danach schauten sie sich genauer um und entdeckten ein Buffet.
 

Neugierig gingen sie darauf zu. Geister können nicht essen, warum gab es also hier ein Buffet? Je näher sie aber dem Essen kamen, desto mehr verzog sich ihr Gesicht.
 

Das ganze Essen, wirklich alles, war verschimmelt und vergammelt. Der Gestank war kaum zu ertragen.
 

Ewan war froh und gleichzeitig bedrückt das er vorhin was von dem Buffet der großen Halle gegessen hatte. Denn er hatte das Gefühl, das sein Essen wieder hochkam.
 

,,Warum ist verschimmeltes Essen hier serviert...”, murmelte Alice
 

,,Es ist zwar schwer vorzustellen, doch der Gestank ist bringt uns näher an das Leben heran”, sagte einer der Geister neben ihnen
 

Irgendwo war es logisch. Der Geruch war nämlich sehr intensiv. So intensiv, dass wahrscheinlich selbst Geister etwas spüren mussten damit. Auf einer Seite fand sie es jedoch traurig.
 

Als ihr Blick durch die Runde lief, fiel ihr ein Geist besonders auf.
 

,,Ewan sieh mal!”, sagte sie
 

Er drehte sich in ihre Richtung und sah es dann ebenfalls. Die maulende Myrte war am anderen Ende des Raums. Das letzte Treffen, das sie mit ihr hatten, war nicht gerade besonders toll.
 

Gerade als einer von ihnen etwas sagen wollte, flog ein Teller mit verschimmeltem Fisch in ihre Richtung. Die Beiden schafften es noch auszuweichen. Als sie zur Seite sahen, verzogen sie ihr Gesicht.
 

Peeves, der Poltergeist, schwebte kichernd in der Luft.
 

,,Peeves!”, hisste sie
 

,,Sie mal einer an! Ally aus dem Wunderland und das Wiesel!”, kicherte er
 

Im nächsten Moment verschwand er auf einmal vor ihren Augen. Doch das bedeutete nicht das es vorbei war. Nein das Gegenteil war der Fall. Es flogen mehr Teller in ihre Richtung.
 

Dann tauchte der Geist wieder von ihnen auf, ,,Ihr seht wie kleine Hühner aus!”
 

Die Beiden schauten ihm genervt an, doch bevor sie etwas sagen konnten, bemerkten sie das der Geist einen ängstlichen Gesichtsausdruck hatte.
 

Alice schaute neben sich und entdeckte den Blutigen Baron. Dieser hatte einen ernsten Blick auf dem Gesicht und dann verschwand Peeves auch schon verängstigt.
 

,,Danke Sir”, sagte sie, aber der Baron antwortete nicht
 

Der Rest der Feier war angenehmer. Nick stritt sich jedoch mit einigen Geistern, weil er schon wieder nicht an der Jagd Der Kopflosen teilnehmen durfte. Denn er war nur Fast kopflos.
 

Am Ende verabschiedeten sie sich. Der Blutige Baron hatte jedoch nicht viel zu ihrem Abschied zu sagen. Für ihm hatte sie wahrscheinlich nur den Deal eingelöst.
 

Die beiden Erstklässler liefen durch das Treppenhaus, hörten aber komische Geräusche aus dem dritten Stock. Weshalb sie beschlossen dem nachzugehen.
 

Zu ihrer Überraschung standen Marianna und Anna direkt gegenüber von Mary.
 

Schnell wurde ihnen bewusst, dass sie sich irgendwo verstecken mussten. Weshalb sie sich hinter einer der steinigen Maste, auf denen Fackeln oben drauf waren, versteckten.
 

,,Wir wissen ganz genau das du Aethelind geholfen hast”, sagte Marianna mit einem ernsten Ton
 

,,Auch wenn das so ist. Ich wüsste nicht was das euch zu interessieren hat”, sagte Mary und verzog ihre Augen
 

,,Versuch noch einmal in die Quere zu kommen und du wirst es bereuen”, sagte Anna
 

Die Griechin ließ sich dieses Verhalten aber nicht bieten.
 

,,Tsk. Und ihr denkt das ihr wer seid? Ich habe keine Angst vor euch. Ihr seid nichts weiter als zwei Gryffindor Gören. Dazu seit ihr noch link bis zum geht nicht mehr”, sagte sie
 

Anna und Marianna blickten sich kurz in die Augen. Dann schnappten die beiden Mary an ihre Arme und sperrten sie in einen Raum ein.
 

,,Das ist unsere Letzte Wahrnung. Rede noch einmal so mit uns und das nächste Mal wird es was Schlimmeres als ein dunkler Raum sein!”, sagte Anna
 

Alice ihr Blick verfinsterte sich. Was dachten diese Beiden eigentlich wer sie waren?
 

Die beiden Mädchen sahen sich kurz um und verschwanden. Genau in diesen Moment tauchten Ewan und Alice hervor. Schnell eilten sie zur Tür.
 

,,Alohomora!”
 

Die Tür öffnete sich und Mary atmete erleichtert aus. Sie trat einen Schritt ins Licht. Bevor sie sich bedankte, starrte sie diese beiden mit an. Schonwieder waren sie zusammen unterwegs. Nachdem sie sich bedankte herrschte einen Moment Stille.
 

Alice wusste das es nicht so weitergehen konnte. Deshalb machte sie einen großen Beschluss im inneren. Sie beschloss Mary die ganze Wahrheit zu erzählen. Einfach alles.

Schlangen gerede

Mary, Ewan und Alice standen zusammen im Innenhofe des Glockenturms. Das Mädchen mit den Smaragdgrünen Augen hatte sich entschlossen ihrer griechischen Freundin die Wahrheit zu erzählen und das tat sie auch.
 

Sie erzählte ihr alles. Wie Ewan und sie, die ältere Schülerin im Gang gefunden haben. Das sie Elsie und Gresham bei einer sehr merkwürdigen Situation beobachtet haben. Und letzten endlich das sich keiner mehr, außer die beiden, daran erinnern konnte, dass es Marianna und Anna waren, die Asmahan eingesperrt hatten.
 

Die Griechin hörte ihnen aufmerksam zu. Und je mehr sie hörte, desto größer wurde ihr schlechtes Gewissen. Sie hasste Alice nicht und hatte auch nicht angefangen sie von einem Moment auf den anderen zu hassen.
 

Jedoch hatte sie das Gefühl das ihre Freundschaft eventuell nicht echt wahr, weil sie so viele Geheimnisse verborgte. Nachdem aber die Beiden ihr endlich die Wahrheit erzählten, verstand sie teilweise warum ihre Freundin so gehandelt hatte.
 

,,Und das ist alles...”, murmelte Alice
 

Es war viel zum Aufnehmen, das wusste sie. Doch es war besser das sie endlich die Wahrheit erfahren hatte.
 

,,Leider wissen wir nur nicht wie es sein kann das alle, außer wir, vergessen haben das es Marianna und Anna waren, die Asmahan eingesperrt hatten”, sagte Ewan
 

Das stimmte. Dieses Geheimnis hatten sie auch noch immer nicht gelüftet. Das Gegenteil war eher der Fall. Statt das sie Geheimnisse lüfteten, kamen immer mehr dazu.
 

Elsie war ihnen immer einen Schritt voraus.
 

,,Ich glaube ich kenne die Antwort dazu. Ich weiß wie es sein kann das wir alle es vergessen haben, aber ihr nicht”, sagte die Griechin
 

Die beiden schauten sie überrascht an und warteten darauf das sie weiterredete.
 

,,Wir haben doch bei Professor Slughorn gelernt wie man einen Vergesslichkeits Trank herstellt. Erinnerst du dich Alice? An den einen Abend wo es diesen Tee mit Ingwer gab? Alle, darunter auch ich, haben sich doch darauf gestürzt, weil er so lecker geschmeckt hat. Nur du, weil du schärfe nicht so magst, hast keinen Schluck davon genommen”, erklärte sie
 

Beide, Ewan und Alice, konnten sich an diesen Abend erinnern. Keiner von beiden hatte den Tee getrunken. Es war merkwürdig. Dieser hatte auf ihre Mitschüler eine komische Anziehungskraft. Denn jeder, wirklich jeder, von ihrem Tisch, hatte sich mindestens eine Tasse von diesem Tee ergattert.
 

Es machte Sinn. Wahrscheinlich war in diesem Tee ein Vergesslichkeits Trank drinnen. Deshalb konnte sich wahrscheinlich keiner von ihnen mehr daran erinnern.
 

,,Ich kann es nicht glauben. Ich kann nicht glauben das sie wirklich so weit gehen würden”, sagte Alice
 

Ewan schloss sich ihrer Meinung an. Was ihn aber mehr Beunruhigte war ein anderer Gedanke. Er war sich sicher das die Gryffindor Mädchen von irgendwo Hilfe bekommen haben müssten. Denn kein normaler Erstklässler konnte einfach in die Küche spazieren und einen Vergesslichkeits Trank in den Tee schütteln.
 

Danach verabschiedeten sich die beiden Slytherin Mädchen von ihm und alle machten sich auf in ihre Schlafsäle.
 

Der Weg dorthin war schweigsam ruhig. Keiner von beiden, weder Mary oder Alice, wussten genau was sie sagen sollten.
 

Doch kurz bevor sie an der Wand zum Gemeinschaftsraum ankamen, stupste ihr Mary auf die Schulter.
 

Alice drehte sich langsam um und starrte sie an.
 

,,Ich... ich wollte mich bei dir entschuldigen. Eigentlich habe ich nie gewollt das es so weit kommt. Ich hatte auch nie wirklich was gegen dich! Du weißt es vielleicht nicht... aber ich habe Khadi, Asmahan und Simone erzählt das dein Onkel der Lieblings Schüler von Flitwick war”
 

Ein wenig überrascht schaute das Mädchen mit den Smaragdgrünen Augen sie an. Sie hätte nicht erwartete das sich Mary bei ihr entschuldigen würde.
 

Dann aber formte sich ein leichtes Lächeln auf ihren Lippen, ,,Ist schon in Ordnung. Ich weiß das du es nicht so gemeint hast”
 

Daraufhin lächelte Mary zurück. Der Ärger war vergessen und das Schweigen zwischen ihnen hatte auch ein Ende. So etwas würde ihre Freundschaft nie wieder belasten. Das hatten sich beide Mädchen fest vorgenommen.
 

Es waren Zwei Tage seit Halloween vergangen. Natürlich hatte Ewan erfahren das die beiden Mädchen wieder Freunde waren. Das freute ihm auch. Denn immerhin fühlte er sich teilweise mitverantwortlich für ihren kleinen Streit.
 

Seither war auch Mary sozusagen ein Mitglied ihres “Aufklär Clubs”.
 

Sie hatten Besenflug Stunden. Obwohl es schon November war und kälter, hatten sie immer noch Unterricht draußen. Kaltes Wetter war wohl keine Ausrede für Unterrichts Ausfall.
 

Alle standen vor einem Übungs Besen. Sie hielten alle ihren Arm nachvorne und sagten “Auf”.
 

Alice schaute durch die Runde.
 

Asmahan sagte zwar immer wieder “Auf”, doch der Besen schüttelte sich nur etwas auf den Boden.
 

Eine Ähnliches Szenario gab es bei Simone und Mary.
 

Als Khadi “Auf” sagte, flog der Besen eventuell drei Centimeter in die Höhe und landete gleich wieder auf den Boden.
 

Dann blickte sie zu Ewan. Der Weasley streckte seinen Arm aus und sagte ein einziges Mal “Auf”. Der Besen flog sofort hoch in seine Hand und er lächelte zu frieden.
 

Darüber war sie aber nicht wirklich überrascht. Immerhin war sein Vater, Charlie Weasley, ein sehr begabter Sucher gewesen.
 

Nun war sie an der Reihe. Alice streckte ihren Arm nachvorne und sagte “Auf”. Genauso wie bei Ewan, flog der Besen, ohne zu zögern in ihre Hand. Alle schauten sie begeistert an.
 

,,Wow das ist unglaublich Alice! Du hast es gleich beim ersten Mal geschafft!”, sagte Asmahan freudig
 

Sie lächelte ein wenig, ,,Um ehrlich zu sein ist es irgendwie eine Familien Tradition. Mein Vater und Onkel waren beide im Quidditch Team”
 

,,Wirklich? Welchen Part haben sie denn eingenommen?”, fragte das Ravenclaw Mädchen
 

,,Mein Vater war Sucher und mein Onkel war Treiber”, antwortete sie
 

Soweit sie sich erinnerte, sollen ihr Großvater und sein Bruder ebenfalls exzellente Flieger gewesen sein.
 

Als Eslie den Erfolg des Slytherins Mädchens gesehen hatte, wurde sie wütend. Ihre Hausmitglieder waren immer noch böse auf sie, weil sie das Duell verloren hatte.
 

Deshalb hielt sie ihre Hand nachvorne und sagte “Auf”. Jedoch war das Ergebnis bei weitem nicht so gut wie bei Alice. Der Besen flog ihr nachvorne ins Gesicht und traf dabei besonders ihre Nase. Danach fiel er wieder zu Boden und sie hielt sich schmerzhaft ihre Hände ins Gesicht.
 

Viele aus der Gruppe konnten sich ein Grinsen auf diesen Anblick nicht verkneifen.
 

Nachdem Unterricht eilten Alice und Ewan beide zu Hagrind, denn dieser wollte sie unbedingt sehen. Beide fragten sich was wohl so wichtig war, dass er sie auf der Stelle sehen musste.
 

Als die beiden vor seiner Hütte standen, konnte der Wildhüter kaum darauf warten, dass sie endlich da waren.
 

,,Was ist los?”, fragte Ewan
 

,,Es geht um Ventus”, sagte er und die beiden Erstklässler schauten sich gegenseitig an
 

Sie gingen zum Hinterhof seiner Hütte. Als die drei dort standen konnten sie nicht schlecht staunen.
 

Ventus war kein zerrupfter Adler mehr. Nein, er hatte prächtige Federn. Und zu ihrer Überraschung waren sie schwarz. Er war ein schwarzer Adler. Das fand sie auf der einen Seite wirklich ironisch. Da das Familienwappen mütterlicherseits ein schwarzer Adler war.
 

Das war aber nichts neues. Das eigentliche überraschende war, wie groß Ventus auf einmal war. Er war fast so groß wie die Hütte des Wildhüters.
 

Die beiden Freunde waren geschockt. Es war noch nicht so lange her seitdem sie ihn das letzte Mal gesehen hatten. Wie konnte es sein das er auf einmal so gewachsen war?
 

,,Hagrid, hast du ihm irgendwie etwas anderes zu Essen gegeben...?”, fragte Alice
 

Er schüttelte aber den Kopf. Immer noch überrascht schauten ihn alle an. Der Adler war definitiv zu groß, dass sie ihn nun normal verstecken konnten.
 

Alice rief seinen Namen und im nächsten Moment passierte etwas, was keiner von den dreien erwartet hatte. Ventus schwang seine Flügel und wurde auf einmal kleiner. Dann landete er auf ihren Arm und ließ einen laut von sich los.
 

Jetzt war er ungefähr so groß wie ein normaler Adler.
 

,,Das... das ist unglaublich! Er kann seine Größe ändern! Ich habe mal davon gelesen, dass diese Rasse dazu in der Lage sein soll. Aber ich habe auch gelesen das dieses Merkmal so gut wie nicht mehr vererbt wird. Ventus muss einer der letzten sein die das können”, sagte Ewan
 

Mit immer noch einen überraschten Blick schaute sie den Adler auf ihren Arm an. Es war wirklich unglaublich das Ventus dazu in der Lage war.
 

Danach sahen die drei dem Adler zu wie er durch die Luft flog. Es waren seine ersten Flüge und seine Landungen waren etwas uneben, aber das würde sich mit der Zeit sicherlich noch ändern.
 

Ein paar Tage vergingen. Mary, Alice und Ewan saßen zusammen in der Bibliothek. Sie versuchten herauszufinden warum alle so angezogen waren von diesem Tee, außer die beiden. Deshalb hatten sie viele Bücher vor sich die was mit Zaubertränken zu tun hatten.
 

Alice war wirklich froh, dass sie Mary in diese Sachen eingeweiht hatten. Denn diese war Klassenbeste in Zaubertränke und kannte sich mit verschiedenen Zutaten, wie auch Mitteln, sehr gut aus.
 

Jedoch suchten die Drei schon über eine Stunde und hatten keinerlei Erfolg. Weshalb Alice seufzend aufstand. Sie brauchte ein wenig Bewegung. Deshalb lief sie in der Bibliothek herum.
 

Ihr Blick fiel auf verschiedene Bücher, die in den Regalen standen. Ein Titel weckte ihre Aufmerksamkeit und sie bliebt stehen.
 

Auf dem Buch stand: Aquilla Ventum
 

Das war die Adler Rasse von Ventus. Sie nahm das Buch in die Hand, öffnete es und durchblätterte die Seiten. Leider fand sie nichts Interessantes was sie eigentlich nicht schon längst wusste.
 

Deshalb ging sie zu Bibliothekarin und fragte ob es eventuell noch mehr Bücher zu dieser Rasse gab. Diese antwortete ihr aber, dass es zwar Bücher gab, aber diese befanden sich in der Verbotenen Abteilung.
 

Sie verzog ein wenig ihr Gesicht und starrte auf das Buch. In die verbotene Abteilung kam man nicht einfach so hinein. Es hieß ja nicht ohne Grund “Verboten”.
 

Während sie den Titel weiterhin so anstarrte ging auf einmal ein Licht in ihr auf. Schnell eilte sie zum Tisch ihrer Freunde zurück.
 

Die Beiden schauten sie an.
 

,,Hast du was gefunden?”, fragte Mary
 

,,So ungefähr. Was ist, wenn das Zaubertrank Rezept nicht von dieser Abteilung ist? Was ist, wenn sie es von wo anders haben?”
 

,,Von wo anders? Du meinst doch nicht etwa...”
 

,,Die Verbotene Abteilung”, Ewan beendete den Satz von Mary
 

Am Anfang hörte sich dieser Gedanke schusselig an. Je mehr sie aber darüber redeten und dachten, wurde es für die Drei wahrscheinlicher das es wirklich so war. Es war eigentlich die Einzige logische Erklärung.
 

Denn das Rezept für so einen Zaubertrank würde man nicht einfach in der Bibliothek finden, wo alle Schüler einen Zugang haben.
 

,,Was hast du eigentlich da?”, fragte Ewan
 

,,Ohhh ich habe mir dieses Buch geholt, um zu sehen, ob ich nicht vielleicht etwas mehr über Ventus erfahren könnte”, sagte sie
 

Mittlerweile wusste auch Mary von ihren Adler Freund Bescheid. Sie hatte die Beiden aber nie bisher zum Wildhüter begleitet. Denn sie kannte ihn nicht wirklich.
 

Gerade als sich die drei einig wurden, dass ihre Antwort nur in der Verbotenen Abteilung liegen konnte, bemerkten sie das jemand neben ihnen stand und alles mitgehört hatte.
 

Diese Person war keine andere als Asmahan Hughes.
 

Die Münder von ihnen standen offen. Wie viel hatte sie mitbekommen? So wie sie von ihr aber angestarrt wurden, bedeutete es sie hatte alles gehört.
 

Alice schloss ihren Mund. Und überlegte eine Weile. Asmahan war im Mittelpunkt des Geschehens. Sie waren jetzt schon zu dritt. Vielleicht würde es nicht schaden das sie zu viert sind?
 

Weshalb sie sich entschloss auch dem langsamen Mädchen die Wahrheit zu erzählen. Diese hörte ihnen aufmerksam zu und konnte kaum glauben was sie da sagten.
 

,,Als Ewan und ich dich aus dem Raum mit der Teufelsschlinge rausgeholt haben, hast du uns direkt im Nachhinein gesagt, dass es Marianna und Anna waren, die dich eingesperrt haben. Nur wenige Tage danach habt alle es aber vergessen”, erklärte Alice
 

Das Ravenclaw Mädchen war geschockt das alles zu hören und danach herrschte erstmals Ruhe. Sie musste all diese Informationen erst irgendwie in sich verarbeiten.
 

Die Drei schauten sich immer wieder abwechselnd an. Vor allem Ewan starrte sie immer wieder an. Es war riskant das einfach zu erzählen, aber irgendwie hatte sie das Gefühl, das es richtig war.
 

Am Ende glaubte Asmahan ihnen. Das verwunderte wirklich alle, denn es klang mehr als nur bizarr. Aber sie waren froh, dass ihnen geglaubt wurde.
 

,,Und ihr denkt das Elsie hinter all dem steckt?”, fragte sie
 

Alice nickte, ,,Sie ist die Einzige Person, die zu jedem Ereignis irgendwie in Kontakt steht”
 

Es stimmte. Egal was passierte, irgendwie war Elsie immer darin irgendwo involviert.
 

Asmahan schloss sich ihnen an und versprach das sie niemanden etwas davon erzählen würde. Sie setzte sich zu ihnen und bot ihnen sogar an zu helfen.
 

Das Mädchen mit den Smaragdgrünen Augen musste lächeln. Sie fühlte sich nach einer sehr langen Zeit zum ersten Mal nicht komplett alleine.
 

Als sie mit der Bibliothek fertig waren, entschied sich Alice zur Eulerei zu gehen. Dort wartete Attkins schon mit einem Brief in seinen Schnabel. Sie entnahm diesen ihm vorsichtig und streifte durch seine Federn.
 

Dieser Brief war schonwieder von ihrem Onkel.
 

Seitdem sie hier war, hatte sie keinen einzigen Brief von ihren Eltern bekommen. Weder von ihrer Mutter noch ihren Vater.
 

Eigentlich hätte sie so etwas erwarten sollen, aber im inneren war sie dennoch enttäuscht.
 

Ihre Mutter war wahrscheinlich alles andere als glücklich, dass sie ausgerechnet in Slytherin gelandet ist.
 

Oft fragte sie sich was genau sie falsch gemacht hatte. Was war es an ihr, dass selbst ihre eigenen Eltern nichts von ihr wissen wollten?
 

Sie konnte sich nicht mal erinnern wann genau sie ein normales Gespräch mit ihnen geführt hatte.
 

Alice war glücklich das wenigstens ihr Onkel sie liebte.
 

Sie machte sich zurück zum Schloss. Asmahan hatte sie vorhin gefragt welche Motive Elsie haben könnte, um so bösartig zu sein. Das war eine Frage, die sie sich auch öfters stellten.
 

Was bewegte sie dazu, so zu sein?
 

Als sie am Innenhof ankam wollte sie Ewan eigentlich grinsend abfangen. In den letzten Monaten waren der Weasley und sie sehr gute Freunde geworden.
 

Sein Grinsen verflog aber sehr schnell, denn er bemerkte sofort das etwas nicht stimmte.
 

,,Alice, ist alles in Ordnung?”
 

,,Hm? Ohh, ja... es ist nichts. Ich war nur kurz in der Eulerei um meinen Onkel zurück zu schreiben”, sagte sie
 

Ewan wusste das die Familienverhältnisse schwierig sind bei ihr. Seit Wochen hatte sie nicht mal ein Wort von ihren Eltern gehört. Wahrscheinlich tat deren Desinteresse ihr sehr weh.
 

Immer wieder, wenn die beiden in der Eulerei waren, bekam er viele Briefe, nicht nur von seinen Eltern, auch von seinen Cousins, Tanten, Onkeln und bekannten.
 

Sie hingegen bekam meistens ein oder zwei Briefe. Diese waren immer von den gleichen Personen, ihren Onkel oder manchmal von ihrem Großvater.
 

Zwar hatte Alice auch einige Cousins und Cousinen mütterlicherseits. Aber sie hatte ihm mal erzählt das diese sie nicht wirklich leiden konnten.
 

Seither wollte sie nicht mehr wirklich mit ihm zusammen in die Eulerei gehen. Jedes Mal, wenn er es ihr Anbot, hatte sie komischerweise etwas anderes zu tun. Im inneren aber wusste er das sie sich schämte und enttäuscht war das Niemand aus ihrer Familie ein wirkliches Interesse an ihren Fortschritten zeigte.
 

Deshalb nahm er es ihr auch nicht böse.
 

,,Hey, wie wär’s wenn wir später zu Hagrid gehen und Ventus besuchen? Wir können ja Mary und Asmahan mitnehmen. Ich wette die würden sich auch freuen ihn kennenzulernen”, schlug er vor
 

Sie schaute ihm eine Weile lang an und dachte über diesen Vorschlag nach. Dann neigte sie ihren Kopf leicht zur Seite und stimmte zu.
 

Der genaue Zeitpunkt, bei dem sie den Wildhüter besuchen wollten, war relativ spät und eigentlich durften die Erstklässler um diese Zeit nicht mehr das Schloss, oder gar ihren Gemeinschaftssaal verlassen.
 

Deshalb war es sehr schwierig Asmahan davon zu überzeugen so spät noch rauszugehen. Am Ende aber konnte Mary sie überreden. Die Beiden Slytherin Mädchen befanden sich noch in ihrem Schlafsaal.
 

Gerade als sie checken wollten, ob die Lage frei war, stupste jemand Alice an die Schulter.
 

Dabei hatte sie sich so erschreckt das sie extrem zuckte. Als sie nachhinten sah, sah sie das es Daniel war. Dieser stand mit verschränkten Armen da.
 

,,Wohin geht’s denn?”, fragte er
 

Die beiden Slytherin Mädchen verzogen etwas ihr Gesicht.
 

,,Ahh... nirgendwo... Wir wollten uns nur etwas die Beine vertreten”, sagte Alice
 

Daniel zog einer seiner Augenbrauen hoch und schaute sie unglaubwürdig an. Natürlich glaubte er ihnen nicht. Diese Ausrede war auch mehr als nur lahm.
 

,,Es ist nicht allzu lange her wo du ins Büro der Schulleiterin musstest. Ich will nicht das du, ihr, euch noch mehr in Schwierigkeiten begibt. Vor allem da ihr gerade mal Erstklässler seid”, sagte er
 

Sie beide wussten das er recht hatte, aber auf der anderen Seite mussten sie unbedingt Hagrid besuchen gehen.
 

Deshalb machte sie einen Schritt näher zu ihm, ,,Ich verstehe dich und du hast ja auch irgendwie recht. Aber... es gibt etwas Wichtiges was ich sehen muss. Du wirst es verstehen, wenn du mitkommst”
 

Daniel schaute sie ein wenig überrascht an und Mary tat es ebenfalls. Sie bat ihm wirklich darum mit zu Hagrid zu kommen.
 

Er überlegte eine Weile, aber als er die beiden Mädchen so sah, konnte er schlecht nein sagen. Denn er war froh im inneren das sie wieder Freunde waren.
 

Außerdem hielt er es für besser, wenn er dabei war. So waren sie nicht alleine und er konnte auf sie aufpassen.
 

Als sie im Innenhof des Glockenturms ankamen, warteten Ewan und Asmahan bereits auf sie. Diese bemerkten sofort, dass sie statt zu zweit, zu dritt waren.
 

Alice erklärte ihnen ein wenig die Situation und die beiden nickten zu. Asmahan war sogar sehr erleichtert. Denn das Ravenclaw Mädchen hatte immer noch ein sehr großes schlechtes Gewissen, das sie die Regeln brachen.
 

Ewan musste ein wenig grinsen. So viel besuch hatte der Wildhüter wahrscheinlich noch nie bekommen.
 

Schnell, geschwind und leise, gingen sie zu seiner Hütte.
 

Daniel fiel schnell auf das Ewan und Alice sich kaum irgendwelche Sorgen machten. Was bedeutete das sie anscheinend öfters, als nur in dieser Nacht draußen waren.
 

Als der Wildhüter die Tür öffnete, war er überrascht gleich fünf Leute vor seiner Tür zu finden, als wie gewohnt zwei. Hagrid war jedoch sehr freundlich und ließ sie alle herein. Natürlich bat er allen auch einen Tee an.
 

Dann trafen Mary, Daniel und Asmahan auch endlich Ventus. Der Adler verstand jedoch nicht ganz was hier los war. Er war gewohnt seine Gebieterin, Alice, mit Ewan zu sehen und in der Anwesenheit von Hagrid zu sein, aber so viele Menschen war er definitiv nicht gewohnt.
 

Ventus flog zu ihr rüber, wurde etwas kleiner und setzte sich auf Alice ihre Schulter.
 

Alle waren von dem Adler begeistert. Deshalb erzählten Ewan und sie auch die Geschichte wie es dazu kam, das Ventus überhaupt auf Alice geprägt war.
 

Asmahan stellte viele Fragen zum Adler. Denn sie mochte Tiere wirklich sehr und war begeistert das so etwas möglich war.
 

Ewan, der ein sehr großes Wissen an Tieren besaß, beantwortete die meisten Fragen.
 

Alice schaute in die Runde. Alle hatten ein Grinsen auf den Lippen und unterhielten sich miteinander. Nirgendwo war eine angespannte oder unangenehme Stimmung zusehen.
 

Das war das erste Mal nach langer Zeit für sie das sie unter Leute war, die auch wirklich miteinander zusammen sein wollten und reden wollten. Denn ihre Familie zwang sich gegenseitig immer auf.
 

Ein leichtes Lächeln breitete sich auf ihren Lippen aus.
 

Selbst Daniel, der eigentlich wenig Kontakt mit den anderen hatte, schien sich zu amüsieren.
 

Gerade als sie selbst etwas sagen wollte, fiel ihr Blick zum Fenster und sie war wie eingefroren.
 

Ewan der das bemerkt hatte, starrte ebenfalls zum Fenster und bald schlossen sich ihm die anderen an. Sie konnten kaum glauben was sie da sahen. Am Fenster stand Elsie Johnson. Gerade als sie sich vom Fenster davon bewegte, rannte Alice nachdraußen.
 

Sie sah das diese in einen Wald hinein rannte, ohne wirklich nachzudenken, rannte sie ihr hinterher.
 

Daniel und die anderen riefen ihr nach, doch es war ihr egal.
 

Irgendwann hatte sie das Gryffindor Mädchen aber aus den Augen verloren und blieb stehen. Ihr Blick musterte jeden Winkel. Erst jetzt war ihr aufgefallen wie tief sie eigentlich in den Wald hineingerannt war.
 

Eigentlich hatte sie keine Angst vor der Dunkelheit oder dunklen Wäldern, aber hier war irgendwas in der Luft, dass ein mulmiges Gefühl in ihr auslöste.
 

Sie machte einige Schritte zurück. Wo genau war sie eigentlich?
 

Nach einer Weile hörte sie Stimmen, die ihren Namen riefen. Bevor sie antworten konnte, sah sie auch schon Daniel an einem Baum.
 

,,Ich habe sie gefunden!”, schrie er und rannte dann zu ihr rüber
 

Die anderen tauchten hinter ihm auf und gingen ebenfalls auf sie zu. Nur Hagrid war nicht dabei.
 

Daniel packte sie vorsichtig am Arm, ,,Wir müssen sofort hier weg”
 

,,Aber... ich habe Elsie hierherlaufen gesehen! Sie ist hier! Hier!”
 

,,Hier ist der Verbotene Wald”, beendete Ewan ihren Satz
 

,,Was...!? Du meinst wir sind...”
 

,,Im verbotenen Wald”, beendete er nochmals den Satz, aber diesmal von Mary
 

Die Fünf schauten sich unsicher um. Es lag etwas Merkwürdiges in der Luft.
 

Am Anfang des Schuljahres hatte Professor McGonagall ihnen strengstens verboten herzukommen. Sie hatte verschiedene Geschichten schon über diesen Wald gehört.
 

Böse und mächtige Kreaturen sollen hier ihr zu Hause haben und leben.
 

Wer einmal in diesen Wald hinein ging, sollte nie wieder rauskommen.
 

Mary machte einige Schritte zurück und trat dabei auf einen Ast. Bei dem Geräusch, wie der Ast zerbrach, zuckten alle zusammen. Als sie aber bemerkten was es war, atmeten sie erleichtert auf.
 

Daniel sah sich um, ,,Es gefällt mir hier nicht. Irgendwas stimmt nicht. Außerdem ist es mehr als nur verboten hier zu sein. Wir sollten unbedingt wieder zurück. Egal ob Elsie hier drinnen ist oder nicht”
 

,,Ich bin Daniels Meinung. Vielleicht wollte sie uns nur reinlegen und hat uns außerdem absichtlich hier rein geführt”, sagte Mary
 

Das war eine gute Möglichkeit. Denn dem Gryffindor Mädchen entging nichts, um ihnen das Leben nicht noch ein wenig schwerer zu machen.
 

Alle drehten sich um und waren dabei den Ausgang zu suchen. Nur Alice blieb am Fleck stehen. Ein merkwürdiges Gefühl kam in ihr hoch, sie wusste das etwas nicht stimmte, doch sie konnte nur nicht genau sagen was.
 

Gerade als sie sich umdrehte und den anderen Folgen wollte, war ein lautes zischen zu hören. Alle drehte sich um und weiteten ihre Augen.
 

Vor Alice war einem Riesen große Schlange mit giftig grünen Augen aufgetaucht. Sie war so groß wie der Baum, neben dem sie stand.
 

Die Panik in im inneren von allen stieg. Noch bevor sie etwas tun konnten, ging die Schlange mit voller Geschwindigkeit auf sie los.
 

Alice, die dachte das ihr Ende gekommen war, schloss ihre Augen, doch zu ihrer Überraschung passierte nichts. Nach einer Weile öffnete sie deshalb langsam wieder ihre Augen.
 

Die Schlange starrte sie einfach nur mit ihren grünen Augen an.
 

,,So jemanden wie dich, habe ich schon lange nicht mehr hier gesehen”, sagte sie
 

Ihre Augen weiteten sich. Sprach die Schlange gerade tatsächlich mit ihr?
 

Nachdem sie sich ein wenig gefangen hatte, nahm sie ihren Mut zusammen und fragte, ,,Du kannst... sprechen?”
 

Die Schlange neigte ihren Kopf ein wenig zur Seite und beobachtete sie, ,,Jedes Tier kommuniziert. So auch Schlangen. Außerdem... sprichst du meine Sprache”
 

Die anderen starrten beide, die Schlange und Alice, mit großen Augen an. Keiner wusste wie er reagieren sollte. Denn sie verstanden kein Wort was weder der eine noch der andere sagte. Das einzige was sie hörten, waren komische Laute.
 

Jedoch schien es nicht so auszusehen als wäre das Slytherin Mädchen in Gefahr.
 

Ewans blaue Augen verzogen sich etwas und er wechselte immer wieder den Blick zwischen der Schlange und Alice.
 

Er hatte schon oft davon gehört, oft darüber gelesen. Es war wirklich selten. Niemals im Leben hätte er erwartet das einer seine Freunde zu so etwas in der Lage wäre.
 

,,Oh mein Gott. Alice kann parsel sprechen”, sagte er leise
 

,,Parsel?”, wiederholte Asmahan
 

,,Parsel ist die Sprache der Schlangen. Wer diese sprechen kann, kann auch mit Schlangen reden. Diese Sprache kann man aber nicht lernen. Es wird meistens durch eine Blutlinie vererbt. Es gab jedoch aber nur eine bekannte Blutlinie... die diese Fähigkeit besaß”, erklärte der Weasley
 

,,Welche?”, fragte Mary
 

,,Die von Salazar Slytherin”, antwortete Ewan
 

Daniel, Mary und Asmahan schauten ihn geschockt an.
 

,,Was treibt dich in diesen Wald junge Hexe”, fragte die Schlange
 

,,Ich habe ein Mädchen hier reinlaufen sehen. Sie... ist eine Mitschülerin und ich bin ihr hinterhergelaufen. Hast du sie vielleicht gesehen?”
 

Die Schlange schüttelte den Kopf, ,,Nein. Ich habe niemanden gesehen. Aber... das ist ein Zeichen”
 

,,Ein Zeichen?”, wiederholte Alice fragend
 

,,Es beginnt wieder von neu. Ich kann es spüren. Ich spüre es, wenn ich dich ansehe”, antwortete die Schlange
 

Daniel beobachtete sie. Er hatte das Gefühl als würde sie selbst nicht realisieren das sie eine andere Sprache spricht.
 

,,Es ist nicht so lange her, seitdem viele Angriffe im Schloss passiert sind. Gravierende Angriffe. Und das Gleiche beginnt wieder von neu”, sagte die Schlange
 

,,Was für Angriffe sind passiert und werden passieren?”, fragte Alice
 

,,Das Schloss wird von denjenigen gereinigt die nicht vollblütig sind”
 

,,Muggel geborene...”, sagte Alice mit einem besorgten Blick
 

Die Schlange nickte ihr zu.
 

,,Aber wie ist das möglich? Diese Zeiten sind schon längst vorbei. Warum sollte jemand so etwas tun?”, fragte das kleine Mädchen
 

Die Schlange näherte ihren Kopf zu ihr, so dass dieser direkt vor ihr war.
 

,,Vielleicht geht es hier nicht um das eigentliche Ziel. Vielleicht will man mit dieser Sache ein anderes Ziel erreichen”, sagte sie
 

Alice schaute der Schlange tief in die Augen. Irgendwie hatte sie keine Angst vor dieser. Sie wusste auch nicht warum, aber sie hatte das Gefühl man konnte ihr trauen. Die Schlange schien nett zu sein.
 

,,Warum erzählst du mir das alles?”, fragte sie
 

Die Schlange war ihr immer noch ganz nah und neigte ihren Kopf leicht zur Seite, ,,Weil ich genau weiß wer du bist. Ich kann es fühlen”
 

Diese Antwort beunruhigte sie ein wenig. Was meinte die Schlange damit?
 

,,Könntest du uns vielleicht zeigen wo der Weg raus ist?”, fragte Alice
 

Die Schlange nickte und kroch davon. Alice folgte ihr, als sie bemerkte das es ihre Freunde nicht taten, blieb sie kurz stehen.
 

,,Worauf wartet ihr? Wir verschwinden von hier”, sagte sie
 

Ein wenig unsicher sahen sich alle an. Dann aber folgten sie ihr schweigsam.
 

Sie liefen eine Weile bis die Schlange stehen blieb.
 

,,Von hier aus findet ihr alleine heraus. Einfach den Weg entlang”, sagte sie
 

,,Danke. Um... es ist mir eine ehre dich kennengelernt zu haben”, sagte Alice
 

,,Die eigentliche Ehre liegt bei mir”, mit diesen Worten verschwand die Schlange
 

Die Hogwarts Schüler liefen den Weg entlang, bis sie endlich aus dem Wald heraus waren. Alle ließen einen erleichterten Seufzer heraus.
 

Die einigermaßen gute Stimmung hielt jedoch nicht. Im nächsten Moment packte Ewan Alice an den Arm.
 

,,Ich kann es nicht glauben, du kannst parsel sprechen. Warum hast du das nie erwähnt?”, fragte er
 

Sie verzog ihr Gesicht etwas, ,,Was? Nein. Das kann ich nicht. Ich kann...”
 

,,Alice, du hast gerade eben mit der Schlange die ganze Zeit in parsel geredet. Wir haben kein Wort verstanden von dem was ihr geredet habt. Wir wussten nicht ob ihr über den Weg rausredet oder wie sie dich verspeisen soll”, sagte Mary
 

Alice machte ein paar Schritte zurück. Ein mulmiges Gefühl stieg in ihr hoch. Eigentlich wollte sie ihren Freunden sagen, dass sie damit aufhörten sollten. Den Spaß lassen sollten. Aber als sie in deren Gesichter sah, wusste sie das sie es ernst meinten.
 

,,Ich... ich habe das so gar nicht richtig mitgekriegt”, gab sie zu
 

,,Hast du davor schon mal mit Schlangen gesprochen?”, fragte Daniel
 

Sie dachte nach und dann fiel ihr etwas ein. Als ihre Eltern kurz vor der Scheidung waren, verbrachte sie oft Zeit draußen im Garten. Denn sie hatte keine Lust, die immer und immer wiederkehrenden Streitereien zwischen ihnen zuhören.
 

Draußen spielte sie oft alleine. Manchmal war sie aber nicht allein. Denn hier und da besuchten sie manchmal “Freunde”. Diese Freunde waren Schlangen. Sie unterhielt sich oft mit ihnen und diese Antworteten ihr auch.
 

Als sie älter wurde, dachte sie aber oft das es einfach nur Kindereien waren und sie es ich eingebildet hatte.
 

,,Ich... um ehrlich zu sein glaube ich schon”, gab sie zu und biss sich auf die Lippe
 

,,Parsel zu sprechen ist wirklich selten. Es wird meistens auch nur durch eine Blutlinie vererbt. Kann jemand aus deiner Familie, oder irgendeiner deiner Vorfahren Parsel sprechen?”, fragte der Weasley, aber sie schüttelte den Kopf
 

,,Alice, das ist nichts Normales. Um ehrlich zu sein ist es wirklich unglaublich das du das kannst. Man kannte bisher nur eine bekannte Blutlinie, die dazu in der Lage war”, sagte er
 

,,Welche?”, fragte sie
 

,,Die von Salazar Slytherin

Das Erbe

Alice saß im Astronomie Turm und betrachtete die Aussicht vor ihr. Obwohl sie es langsam gewohnt sein musste das komische Sachen um sie herum passierten, war mit Schlangen zu reden eine ganz andere Art von komisch.
 

Als sie jünger war hatte sie sogar recht oft mit Schlangen geredet. Sie war aber so jung, dass sie das nie wirklich ernst genommen hatte und ihr Vater hatte ihr damals eingeredet, dass sie sich einbilde das die Schlangen ihr antworten. Jetzt war sie sich aber nicht mehr so sicher bei diesem Gedanken.
 

Sie hatte ihre Beine an sich gezogen und schaute nachdenklich nach draußen.
 

Die Schlange hatte zu ihr gesagt das es schon sehr lange her war seitdem sie jemanden wie sie gesehen hatte. Zuerst dachte Alice das die Schlange Hexen und Zauberer meint, aber wenn sie so darüber nachdachte, glaubte sie das nicht mehr. Je mehr sie darüber nachdachte, war sie sich sicher das diese meinte, das sie schon lange nicht mehr jemanden gesehen hatte der mit ihr reden konnte.
 

Ein mulmiges Gefühl kam in ihr hoch. Es war schon ein paar Tage her seitdem sie im verbotenen Wald gelandet sind. Ihre Freunde und sie nahmen das als ein gutes Zeichen. Das Letzte was einer von ihnen wollte war gleich aus Hogwarts im ersten Jahr rausgeschmissen zu werden. In Daniel seinem Fall war es das dritte Jahr.
 

Ewan hatte ihr erzählt das man parsel nicht erlernen kann, es wird durch eine Blutlinie vererbt. Aber wer? Wer könnte ihr so etwas weitervererbt haben?
 

Alice war sich ziemlich sicher, dass es keinesfalls die Blutlinie ihrer Mutter war. Die Collins waren sehr stolz das ihr Familienwappen ein schwarzer Adler war.
 

Wenn sie so darüber nachdachte war Ventus ironischerweise ein schwarzer Adler.
 

Das Familienwappen der Aethelinds, ihr Familienwappen, war eine Schneeweiße Schlange mit silbernen Augen. Dazu war ihre ganze Familie väterlicherseits schon seit Generationen in Slytherin. Bedeutete das aber gleichzeitig das sie fähig waren mit Schlangen zu reden?
 

Mit Schlangen reden zu können war nicht gerade etwas womit man in heutigen Tagen rumprallen konnte.
 

Die letzte sehr bekannte Person, die mit Schlangen reden konnte, war jemand sehr böses gewesen.

Voldemort.
 

Auch wenn sie nun in besseren Zeiten lebten, der Frieden war ihrer Meinung nach immer noch nicht vollkommen da. Viele die in Slytherin, wie sie, gelandet sind, mussten sich damit abfinden das viele Dachten sie sind dunkle Magier.
 

Es war nicht wirklich einfach. Obwohl selbst Merlin in Slytherin war, wurden sie recht verurteilt.
 

Es gab genug Anhänger von der dessen Namen nicht genannt werden darf, die nicht in Slytherin waren. Aber das vergaßen natürlich alle.
 

Alice hatte niemals erwartet in Slytherin zu landen. Die Familienseite ihrer Mutter hatte sehr starke Gene, das oft das andere Haus des Elternteils, das nicht aus Ravenclaw kam, übersprungen wurde.
 

Aber hier war sie in einem Umhang mit einer dunkelgrünen Kapuze und einem Slytherin Wappen.
 

Eigentlich müsste sie stolz auf ihre Wurzeln sein. Ihre beiden Eltern kamen aus zwei großen Magier Familien, die sich einen großen Namen in ihrer Welt gemacht haben. Und auch wenn sie finanziell nicht Arm war, fühlte sie sich manchmal Arm.
 

Die Streitereien ihrer Eltern und deren Desinteresse machten ihr manchmal wirklich zu schaffen.
 

Heute war ein bewölkter Tag und es war noch gar nicht so spät, es war vielleicht gerade erst einmal zwölf Uhr. Das Wetter war sehr typisch für einen Herbst in Großbritannien.
 

Wahrscheinlich waren ihre Freunde gerade beim Mittagessen. Alice hatte aber nicht wirkliche Lust aufs Essen. Die Sache mit der Schlange beschäftigte sie schon seit Tagen.
 

Schritte waren zu hören und als sie ihren Kopf zur Seite neigte, sah sie wie jemand die Treppen hoch gelaufen kam.

Es war Ewan.
 

Ihr Gryffindor Freund setzte sich neben sie, ,,Ist es dir hier oben nicht zu kalt?”
 

Alice schüttelte den Kopf, ,,Heute ist ein recht milder Tag, wenn man bedenkt das wir bereits November haben”
 

,,Da hast du wohl recht”, sagte Ewan und sein Blick richtete sich auf die Ländereien von Hogwarts
 

Sie schaute ebenfalls wieder nach draußen.
 

Eine Weile herrschte schweigen zwischen ihnen, doch dann fragte Ewan sie, ,,Ist wirklich alles in Ordnung?”
 

Seit Tagen wunderten sich ihre Freunde wie es ihr geht. Alice wollte nicht das jeder hier im Schloss von ihrer besonderen Fähigkeit erfährt, weshalb sie die Leute, die bei diesem Vorfall dabei waren, gebeten hat nicht darüber zu reden und es auch niemanden zu erzählen.
 

Seither verhielt sie sich eher zurückgezogen. Das war aber nicht nur den Leuten aufgefallen, die dabei waren. Selbst der Wildhüter, Hagrid, bemerkte ihr seltsames Verhalten. Sie hatten ihm nichts von der Begegnung mit der Schlange im verbotenen Wald erzählt.
 

Sie wusste das sie dieser Frage nicht für immer ausweichen konnte, weshalb sie einen schweren Seufzer herausließ.
 

,,Ich weiß nur nicht was ich darüber denken soll. Vielleicht glaubt ihr mir nicht, aber ich kennen wirklich niemanden aus meiner Familie, der dazu in der Lage ist. Weshalb ich nicht genau weiß von wem ich das habe. Und es war definitiv nicht das erste Mal, das ich mit einer Schlange geredet habe. Nur damals dachte ich einfach, dass es... dass es...”
 

,,Einbildung ist?”, Ewan beendete ihren Satz und sie nickte ihm zu
 

Ihr Blick richtete sich wieder nach draußen.
 

,,Weißt du, nur weil du in der Lage bist mit Schlangen zu reden, bedeutet es nicht das du die verlorene Nichte oder entfernte Cousine von Voldemort bist”, sagte der Weasley
 

,,Leider denkt bei dieser Sache nicht jeder so wie du. Ich kann nicht nur mit Schlangen reden, sondern bin auch noch in Slytherin. Für sie ist das Beweis genug. Außerdem brauche ich nicht noch ein Grund der Elsie Johnson dazu bringt mich zu nerven”
 

Teilweise hatte sie recht damit. Auch wenn Ewan versuchte ihr so sehr bei zu stehen wie er nur konnte, war ihm bewusst das viele anders darüber denken würden.
 

Er lächelte sie an, ,,Ich bin mir ziemlich sicher, dass du alles andere als eine schlechte Person bist. Außerdem bist du netter und mutiger als viele anderen aus anderen Häusern, und das sage ich als Gryffindor”
 

Ihr Mund öffnete sich leicht, weil sie etwas sagen wollte, es kam aber kein wirklicher Ton heraus. Ein wenig überrascht war sie über diese Worte schon.
 

Ihre Lippen verwandelten sich schnell zu einem Lächeln. Sie wusste nicht wie Ewan das immer schaffte, doch ihm gelang es immer ihre Laune etwas anzuheben.
 

Beide entschieden sich in die Großehalle zu gehen, um ein wenig was von Mittagessen abzubekommen.
 

Gerade als sie kurz vor der Halle standen, fiel ihr ein Mann ins Auge.
 

Der Mann war groß und hatte kurzes Haar das eine ähnliche Haarfarbe wie ihre hatte. Sein Teint war recht hell, genauso wie ihrer. Dazu waren seine Augen recht grün, aber nicht so grün wie ihre. Er trug einen dunkelgrauen Anzug.
 

Alice schaute den Mann mit großen Augen an, ,,Dad!?”
 

Der Mann drehte sich in ihre Richtung und sie wusste nun sicher, dass war nicht nur irgendein Mann, das war Altair Aethelind, ihr Vater.
 

Ewan sein Mund öffnete sich leicht überrascht. Er hatte schon viel von Alice ihrem Vater gehört. Das aber nicht persönlich von ihr, sondern von den Medien. Ihr Vater war ein sehr angesehener Geschäftsmann.
 

Irgendwie verwundete es ihm aber nicht, er arbeitete in der Firma seines Vaters und musste diese irgendwann übernehmen.
 

Was ihm aber verwunderte war was er hier zu suchen hatte. Es war nicht wirklich böse gemeint, aber Ewan begriff schnell das seine Slytherin Freundin und ihr Vater alles andere als ein harmonisches Verhältnis zu einander hatten. Weshalb ein “Überraschungsbesuch” mehr seltsam als normal war.
 

Altair lief langsam auf seine Tochter zu.
 

Seine grünen Augen betrachteten sie von oben bis unten, dabei fühlte sie sich ein wenig unwohl.
 

,,Es ist also wahr das du in Slytherin bist”, sagte er
 

Bei diesem Satz gab es kein wirkliches Lächeln, es war eher recht neutral gehalten.
 

,,Ich hätte nicht erwartet das du weißt in welchem Hause ich bin...”, murmelte sie mehr zu sich als zu ihm
 

Altair schaute sie direkt an, ,,Ich bin dein Vater, du bist meine Tochter, warum sollte ich so etwas nicht wissen?”
 

Weil es dich sonst auch nicht wirklich interessiert. Dachte sie im inneren
 

Der Blick ihres Vaters fiel auf Ewan, dieser war immer noch überrascht das Alice’s Vater vor ihm stand.
 

,,Dad umm... das ist mein Freund. Ewan Weasley”, sagte sie daraufhin, um die Situation nicht noch seltsamer zu machen als sie eigentlich schon ist
 

Ihr Vater schaute ihm eine Weile lang an und sagte daraufhin nur, ,,Verstehe”
 

Während wieder schweigen herrschte, betrachtete der Gryffindor Junge den Vater seiner Freundin genauer. Zwar hatte Alice ihm oft erzählt das sie sehr ihrer Mutter ähnlich sah, aber er fand auch relativ viele Gemeinsamkeiten mit ihrem Vater.
 

Beide hatten eine recht ähnliche Augen und Haarfarbe.
 

Dann traute sie sich endlich zu fragen, ,,Dad... was machst du eigentlich hier?”
 

Altair schaute ihr tief in die Augen. Sie wusste nicht ob er versuchte zu lesen was sie dachte, oder sie zu verunsichern.
 

,,Eltern sind für ihre Kinder verantwortlich, deshalb bin ich hier”, antwortete er
 

Alice schaute ihm ein wenig verwirrt an und neigte ihren Kopf leicht zur Seite, ,,Was meinst du damit?”
 

,,Professor McGonagall hat mir eine Eule geschickt und ich muss schon sagen, du leistest wirklich große Leistung in deinem ersten Jahr. Du duellierst dich gegen andere Schüler, belügst Lehrer das sie dir Zaubersprüche beibringen und hast einen “Adler” als Haustier”
 

Bei dem Wort Adler weiteten sich die Augen von Alice und Ewan.
 

,,Adler... sie wissen von...?”
 

Ihr Vater nickte, ,,Sie sind hier, um ihn zu holen”
 

Die Panik stieg in ihr hoch und im nächsten Moment, ohne wirklich nachzudenken, fing sie das Rennen an.
 

Ewan rannte ihr hinterher, während ihr Vater ihren Namen schrie. Das war ihr aber egal. Sie musste unbedingt zu Hagrid. Sie konnte nicht zulassen das sie Ventus mitnehmen.
 

Beide liefen so schnell sie konnten. Dann waren sie auch schon am Anfang des Hügels angekommen. Von oben sahen sie wie einige Leute gegenüber Hagrid standen.
 

Alice rannte nach unten.
 

Sie sah wie Ventus auf den Boden stand und immer wieder seinen Schnabel aufmachte, um den Leuten zu zeigen, dass er sich wären würde.
 

Der Wildhüter entdeckte die beiden Erstklässler. Schnell ging er rüber zu ihnen, ,,Kinder lasst mich das Versuchen zu regeln... Ich will nicht das ihr ärger bekommt”
 

Sie konnte aber kaum die Worte von Hagrid hören, ihr Blick war auf ihren geliebten Adler gerichtet und auf die Männer, die vor ihm waren.
 

Einer der Männer richtete seinen Zauberstab auf Ventus. Im nächsten Moment wurde der Adler durch den Zauber mit Seilen gefesselt. Er ließ einen Schrei raus.
 

,,Was macht ihr da!? Ihr tut ihm weh!!”, schrie Alice
 

Die Männer aber ignorierten sie. Ohne auch wirklich nachzudenken rannte sie auf Ventus zu und umarmte diesen. Hagrid schrie ihren Namen, aber es war ihr egal. Sie musste zu ihrem Adler.
 

Auf den Boden neben sich hatte sie einen recht spitzen Stein gefunden. Alice nahm diesen in die Hand und schnitt damit die Seile auf.
 

,,Verschwinde da kleines Mädchen!”, schrie einer der Männer
 

,,Niemals!!”, schrie sie zurück
 

Dabei umarmte sie Ventus und drückte ihm fest an sich.
 

Die Männer ermahnten sie immer wieder den Adler loszulassen und zu verschwinden, sie weigerte sich aber.
 

,,Dann sei es so”, sagte einer der Männer
 

Er richtete den Zauberstab auf sie.
 

Ewan seine Augen weiteten sich und er schrie, ,,ALICE!”
 

Heiße Tränen rollten an ihren Wangen herunter. Bevor aber etwas passieren konnte, bemerkte sie wie ein Zauberstab über ihren Kopf flog.
 

Als sie zur Seite sah, sah sie drei bekannte Männer vor ihr.
 

Links, recht nah bei Hagrid und Ewan, stand ihr Vater. Rechts stand ihr Onkel, vor ihrem Onkel stand aber ein weiterer Mann.
 

Der Mann war alt, sah aber trotzdem noch recht fit für sein Alter aus. Er hatte weiß-graue Haare die ungefähr Schulterlang waren und hinten mit einem Haargummi zusammengebunden waren. Vorne an seinem Gesicht hatte er einen Bart in derselben Farbe.
 

Er hatte einen sehr edlen Zauberer Umhang an, der von dunkelbraunen bis etwas helleren Farben durchlaufen war. Dazu trug er ein feines Hemd und eine passende Hose zum Umhang dazu.
 

Dieser Mann war kein unbekannter für sie. Das war Lesath Aethelind, ihr Großvater.
 

In seiner Hand hatte er seinen Zauberstab. Er war also derjenige der den Mann sein Zauberstab mit einem Spruch zum Wegschleudern gebracht hatte.
 

Finster schaute er die Leute an, ,,Richtet noch einmal den Zauberstab auf meine Enkelin und ihr werdet es bereuen”
 

Die Gruppe schaute den alten Mann nur mit großen Augen an. Sie wussten im ersten Moment nicht wer er war.
 

Lesath sein Blick fiel auf seine Enkelin, die den Adler umklammerte wie eine Mutter, die versuchte ihr Kind zu schützen.
 

,,Alice, es ist gut. Komm mit uns mit zum Büro der Schulleiterin. Ich verspreche dir das dem Adler nichts passieren wird”, sagte er
 

Sie rührte sich aber immer noch nicht. Dabei flossen die Tränen immer noch über ihre Wangen.
 

Ihr Großvater schaute zum Gryffindor Jungen und den Wildhüter rüber.
 

,,Ich bin mir sicher das deine Freunde sich gut um ihn kümmern werden, solange wir mit Professor McGonagall reden werden”
 

Als sie zu ihren beiden Freunden rüber schaute, nickten beide ihren Kopf.
 

,,Moment mal! Das dürfen sie nicht! Was denken sie wer sie sind!?”, fragte jemand aus der Gruppe, die den Adler mitnehmen wollten
 

,,Lesath Aethelind”, antwortete der Geschäftsmann mit einem scharfen Ton und die Gruppe weitete ihre Augen
 

Sie hatten nicht erwartet das DER Lesath Aethelind vor ihnen stehen würde.
 

Alice spürte wie jemand vorsichtig ihre Schultern berührte. Als sie leicht nachhinten schaute, sah sie das es ihr Onkel Orion war.
 

,,Alice”, sagte er mit einem sanften Blick und Ton
 

Ein letztes Mal schaute sie auf Ventus und drückte diesen ein wenig fester an sich, bevor sie ihn dann losließ.
 

Orion machte einige Schritte zurück und kniete sich hin, so dass sie und er auf Augenhöhe waren.
 

Ihre Smaragdaugen starrten ihm an und ehe sie sich versah, rannte sie in seine Arme und umarmte ihn. Ihr Onkel legte vorsichtig seine Arme um sie und umarmte sie zurück. Bei ihm fühlte sie sich sicher.
 

Als Altair sah wie seine Tochter seinen kleinen Bruder um die Arme fiel, schaute er mit einem leicht verletzten Blick zur Seite. So schnell dieser Moment aber auch kam, verging er wieder.
 

,,Ich bin mir sicher das Hagrid und Ewan sehr gut auf deinen Adler Freund aufpassen werden”, sagte Orion, der immer noch seine Nichte umarmte
 

,,Woher weißt du wie sie heißen?”, fragte Alice
 

,,Du hast mir in deinen Briefen von ihnen erzählt”
 

Sie lockerte ihren Blick und starrte ihren Onkel ins Gesicht. Er legte seine Hände an ihre Wangen und wischte ihr die Tränen weg. Dann atmete sie schwer aus und nickte ihm zu.
 

Langsam ging sie auf ihren Großvater zu. Dieser legte seine Hand an ihre Schulter und gab der Gruppe hinter ihnen nochmals einen giftigen Blick, bevor sie gingen.
 

Es dauerte nicht lange bis sie im Büro der Schulleiterin waren. Das war bereits das dritte Mal in diesem Jahr, das sie hier war.
 

Ihr Blick war auf den Boden gerichtet. Sie war sich sicher, dass sie nun von der Schule fliegen würde.
 

Wie es aussieht hatte Elsie wohl doch wegen Ventus verpetzt.
 

Lesath hatte seine Hände an ihren Schultern und stand direkt hinter ihr. Mit seinen Daumen streifte er diese sanft.
 

,,Es tut mir leid, dass ich so viel Ärger bringe Großvater”, sagte sie
 

,,Ach... das ist nicht das erste Mal, das ich zum Schuldirektor muss, weil jemand etwas ärger und unerlaubte Duelle vollbringt”, sagte er und schaute dabei auf Altair
 

Die Tür öffnete sich. Doch zu Alice ihrer Überraschung war die Direktorin nicht alleine, neben ihr lief ein Mann.
 

Der Mann war nicht sehr groß, aber auch nicht sehr klein. Ihrer Meinung nach hatte er eine gewöhnliche Größe. Was ihr aber sofort auffiel war das er pechschwarze Haare und grün leuchtende Augen hatte. Dazu trug er eine Brille mit runden Gläsern.
 

Das wohl auffälligste an ihn aber war seine Narbe. Diese war an seiner Stirn und hatte die Form eines Blitzes.
 

Alice ihre Augen weiteten sich. Sie wusste wer dieser Mann ist.
 

,,Sie sind der Onkel von Ewan!”, sagte mit einer lauten Stimme
 

Harry musste zwei Mal blinzeln und starrte das kleine Mädchen vor ihm an. Dann formten sich seine Lippen zu einem Lächeln. Das war wohl das erste Mal das man ihn “Den Onkel” nannte, anstatt das man ihn direkt mit Harry Potter ansprach, oder ihn als eine Art Held bezeichnete.
 

,,Ganz recht, so ist es. Mein Name ist Harry Potter”, sagte er
 

Während Alice im inneren gleichzeitig aufgeregt, begeistert und verwundert war, wurde ihr Vater etwas direkter.
 

,,Warum ist ein Auror hier?”, fragte er
 

Nachdem der Entscheidende Kampf gegen Voldemort gefallen war, hat auch der berühmte Harry Potter sein Leben in die Hände nehmen müssen und sich eine Zukunft aufbauen müssen. Denn auch er musste ins Berufsleben finden und das hatte er auch. Er konnte, so wie er es schon damals in Hogwarts wollte, Auror werden.
 

,,Wir wollen nur sicher gehen um was es sich genau hier handelt”, sagte Harry
 

Dann starrte er wieder auf das kleine Mädchen. Er hatte schon sehr viel von ihr gehört und das nicht nur von Briefen seines Neffens. Wenn er schon an seinen Neffen dachte... wie es aussah waren er und Alice wirklich sehr gute Freunde, so wie er es damals mit Ron war. Und genauso wie Ron und er, schien es zu sein als würden diese beiden immer in irgendwelche Schwierigkeiten geraten.
 

Auf einer Seite fand er es irgendwie belustigend und musste darüber schmunzeln. Es war schön zu sehen das sich manche Dinge wirklich nicht änderten. Auf der anderen Seite wusste er deshalb genau auf was für gefahren man sich dadurch einließ.
 

Was ihm an dieser Freundschaft jedoch besonders gefiel war, das Alice in Slytherin war. Es war ein Zeichen dafür das die alten Zeiten endlich vorbei waren.
 

,, Ms. Aethelind, sie wissen sicherlich warum sie hier sind. Weshalb ich sie bitte uns genau zu erzählen, wie es dazu kommt das sie ein Adler, solch einer selten Rasse, besitzen”, sagte Professor McGonagall
 

Wieder schaute die Erstklässlerin zu Boden. Ihr Großvater drückte sanft ihre Schultern und sagte ihr das es in Ordnung sei.
 

Also fing sie an zu erzählen. Sie erzählte ihnen wie sie das Ei zufälligerweise außerhalb der Eulerei gefunden hatte und gerettet hatte. Dann erzählte sie auch wie Ewan ihr dabei geholfen hatte es zu Hagrid zu bringen.
 

Immer wieder betonte sie das der Wildhüter nichts für das alles konnte und sie ihm dazu gedrängt hatten. Alice wollte nicht das Hagrid ärger bekam wegen ihr.
 

Dazu erwähnte sie auch das Ventus auf sie geprägt ist und sie deshalb oft mit Ewan nach ihm sah, der Adler aber nie eine Gefahr für andere war und recht ruhig war.
 

,,Ich wollte kein Adler Ei einer so speziellen Rasse klauen und für mich beanspruchen, ich wollte ihn einfach nur retten”, sagte sie
 

Harry schaute in ihre Augen. Er war sich sicher, dass sie die Wahrheit sagte. Irgendwie war es schwer zu glauben das zwei Erstklässler, darunter sein Neffe, ein Adler Ei geklaut haben, um ein Monster aufzuziehen. Der Auror war sich sicher das beide nur versuchten es zu retten.
 

Dann gingen sie etwas auf die Sache mit dem Duell ein, das sie mit Elsie Johnson hatte.
 

Darauf war sie nicht wirklich stolz, weshalb sie bei dieser Sache oft ihr Gesicht in eine beschämte Mimik verzog. Dazu wurde ebenfalls erwähnt wie sie Professor Flitwick angelogen hatte. Sie bemerkte vor allem den leicht enttäuschten Blick ihres Onkels.
 

Immerhin war er der Lieblingsschüler des Lehrers für Zauberkunst gewesen.
 

Über das Thema redeten sie länger als sie eigentlich wollte. Aber da musste sie wohl durch.
 

Während alle etwas ernster darüber redeten, musste sich Harry ein Grinsen verkneifen. Alice erinnerte ihn ein wenig an sich selbst, als er damals in Hogwarts war.
 

Nur war sein großer Gegner damals Draco Malfoy, der in Slytherin war. Wie es aussah war der große Gegner des Slytherin Mädchens ein Gryffindor. Die Welt war wirklich eine andere.
 

,,Du hast einen Lehrer belogen, damit er dir einen duellier Zauber beibringt. Dann hast du dich auf ein Duell eingelassen, obwohl das verboten war. UND du hast ein Adler einer der seltensten Rassen unserer Welt bei dem Wildhüter aufwachsen lassen. Hast du vielleicht noch irgendwas vergessen?”, fragte Altair seine Tochter in einen leicht strengen Ton
 

Alice neigte ihren Blick leicht zur Seite. So ausgesprochen hörte sich das alles irgendwie schlimmer an als sie es eigentlich empfand.
 

Dann kam ihr aber etwas durch den Kopf. Etwas an das sie die letzten Tage wirklich oft dachte.
 

Eine Weile überlegte sie, dann aber hatte sie ihren Entschluss fest gemacht. Denn es würde nichts bringen es zu verheimlichen. Irgendwann würden es die anderen wissen, genauso wie die Sache mit Ventus.
 

Weshalb sie sagte, ,,Ich kann mit Schlangen reden”
 

Nachdem diese Worte gefallen waren, herrschte ein langes Schweigen im Raum.
 

Alice trat ein paar Schritte nachvorne und drehte sich zu ihren Familienmitgliedern um, um diesen ins Gesicht zu sehen.
 

Während Harry und Professor McGonagall sehr überrascht darüber zu schienen sein, hatten ihre Familienmitglieder keine wirklich überraschte Mimik. Es war eher so als wären sie etwas angeschlagen, weil dieses Geheimnis rauskam und dann wusste sie auch was es bedeutete.
 

,,Ihr wusstet es”, sagte Alice
 

,,Ihr wusstet das ich mit Schlangen reden kann! Ihr wusstet das ich parsel reden kann! Damals hat Dad mir absichtlich eingeredet das meine Gespräche mit den Schlangen nicht echt sind. Ist es nicht so!?”
 

Die drei Männer schauten sie etwas verunsichert an.
 

,,Warum sagt ihr nichts? Was hat das alles zu bedeuten?! Ich weiß das man parsel nicht einfach so erlernen kann. Es wird durch die Blutlinie weitervererbt. Woher kommen die Wurzeln unserer Familie? Was ist der Grund warum ich das kann!?”, fragte sie mit einer fast schon verzweifelten Stimme
 

Lesath ließ einen großen tiefen Seufzer heraus. Er wusste das er es jetzt nicht mehr geheim halten konnte und seine Söhne wussten es genauso.
 

,,Der Grund warum du mit Schlangen reden kannst... parsel reden kannst... ist weil die Aethelinds... du... die Nachkommen von Salazar Slytherin sind”, sagte er
 

Diese Worte haben eingeschlagen wie eine Bombe. Überrascht weiteten sich nicht nur die Augen von ihr, sondern auch von Harry.
 

Dabei war ich Mund leicht offen und sie fragte unglaubwürdig, ,,Was?”
 

Sie konnte kaum glauben was ihr Großvater da gerade gesagt hatte.
 

,,A-also... also sind wir mit...”
 

Voldemort verwandt?
 

Alice selbst schaffte es kaum diese Worte auszusprechen. Aber er schüttelte den Kopf.
 

,,So ist das nicht. Unsere Familie, das Haus der Aethelinds, dein Haus, deine Familie, ist sehr sehr alt Alice. Salazar Slytherin hatte zwei Kinder. Einen älteren Sohn und eine jüngere Tochter. Der ältere Sohn sollte das Erbe der Familie übernehmen, vor allem weil dieser die gleichen Ansichten wie sein Vater hatte. Seine Tochter... hatte etwas andere Ansichten, sie war herzenslieblicher. Das gefiel zwar ihrem Vater nicht, aber er liebte seine Tochter sehr. Unsere Familie stammt von der Tochter Slytherins ab”, erklärte er
 

Alle hörten den älteren Mann aufmerksam zu.
 

,,Es entstanden insgesamt zwei große und sehr alte Zauberer Familien durch Slytherin. Unsere Familie, das Haus Aethelind und das Haus von Gaunt. In anderen Worten: Die Familie von Tom Riddle”
 

,,Voldemort”, sagte Harry, immer noch mit einem geschockten Gesicht
 

Lesath sein Gesichtsausdruck verzog sich in eine leicht wütende Mimik, ,,Den Bastard sein Name ist Tom Riddle und nicht dieser erfundene Schnick schnack. Ich habe keine Angst vor ihm oder seinen Namen und du solltest das auch nicht haben”
 

Dabei starrte er auf Alice.
 

,,Wie dem auch sei. Die Familie Gaunt stammt vom Sohn Slytherins ab. Über die Jahre haben sich auch unsere und deren Familie sehr auseinander gelebt, dass man sagen konnte wir sind fremd geworden. Vor allem weil unsere Familien beide sehr andere Ansätze hatten. Deshalb bist du in der Lage parsel zu sprechen. Es ist in deinen Blut Alice”
 

,,Könnt... könnt ihr...?”, bevor sie die Frage beenden konnte, schüttelten alle drei Männer den Kopf
 

,,Nein. Der Einzige und der letzte den ich aus unserer Familie kannte, der dazu in der Lage war, war mein Vater. Dein Urgroßvater. Weder mein Bruder, ich, dein Vater oder dein Onkel sind dazu in der Lage. Deshalb hatte ich eigentlich erwartet das sich das einfach nicht weitervererbt hatte. Nur weil man Slytherins Erbe ist, bedeutet das nicht das man automatisch parsel sprechen kann”, sagte ihr Großvater
 

,,Also haben sie gelogen was ihren Familienstammbau betrifft?”, fragte Harry
 

Lesath schüttelte den Kopf, ,,Gelogen? Nein, ich habe nur darüber nicht geredet. Wer die veröffentlichen Tagebücher meines Vaters liest, weiß ganz genau woher unsere Familie stammt”
 

,,Warum haben sie so etwas wichtiges verschwiegen?”, fragte der Auror
 

Dem älteren Mann sein Blick wurde ernst, ,,Du fragst mich warum ich so etwas verschweige? Ich tue es, um meine Familie zu schützen. Sobald jemand außerhalb erfährt das wir die Erben Slytherins sind, werden wir sofort mit Riddle auf eine Höhe gestuft. Es wird den anderen Menschen egal sein das er meinen Bruder, meine Frau und meine Mutter getötet hat. Wir werden einfach nur als die dunkeln bösen Magier abgestempelt. Das bedeutet nicht das ich auf unser Slytherin Erbe nicht stolz bin”
 

Er stellte sich vor seine Enkelin hin, ,,Du solltest auch darüber stolz sein. Du bist die letzte Erbin Slytherins die Fähig ist parsel zu sprechen. Unsere Vorfahren werden immer auf etwas Böses gestuft. Aber viele vergessen das in der Zeit wo unsere Vorfahren gelebt haben, Hexen und Zauberer verfolgt wurden und das von Muggel”
 

Dann wandte er sich wieder zu Harry, ,,Nur weil wir Slytherin entstammen bedeutet es nicht das wir gleichzustellen sind mit Riddle. Nur weil wir Slytherin entstammen bedeutet das nicht, das Riddle mein bester Freund war. Die Familie Gaunt war am Ende nichts als verbittert. Während die Aethelinds seit Generationen hart arbeiteten. Wir sind Reinblüter, das bedeutet aber nicht das ich etwas gegen Muggel oder Zauberer/Hexen habe die Muggel geboren sind”
 

Harry verstand was er versuchte ihm zu sagen und er konnte auch nicht wirklich über ihm urteilen. Ein Mann, wie Lesath, der bereits so viel Personen verloren hatte, die er liebte, würde alles tun, um die anderen zu beschützen die er liebte. Auch wenn er dafür auf seinen Familienstolz verzichten musste.
 

Orion bemerkte das seine Nichte immer noch schockiert schaute. Er stellte sich vor sie hin und legte seine Hand auf ihre Schulter, ,,Nur weil wir die Erben Slytherins sind, bedeutet das nicht das wir böse sind. Nur weil du mit Schlangen reden kannst, bedeutet es nicht das du böse bist. Du solltest stolz auf deine Wurzeln sein”
 

Ihre Smaragdgrünen Augen starrten ihm an. Immer noch fühlte sie sich wie in einem falschen Film. Das war einfach zu bizarr, um wahr zu sein.
 

Aber so wie es ihr Großvater und ihr Onkel sagte, war es wahr. SIE war die ERBIN Slytherins. Ihre Familie war ERBE Slytherins.
 

McGonagall starrte Alice ebenfalls an. Die Schulleiterin besaß ein Herz, sie wusste das das alles wohl sehr viel war für das junge Mädchen.
 

Sie wusste das die Familie Aethelinds Slytherin entstammen. Immerhin hatte McGonagall beide, Orion und Altair, unterrichtet. Aber sie hatte nicht erwartet das es ausgerechnet die Erstklässlerin vor ihr war, die in der Lage war parsel zu sprechen.
 

,,Meine Herren, wir kommen vom Thema ab. Wir haben noch eine wichtige Sache zu klären”, sagte sie
 

Alice ihre Augen verzogen sich in einen traurigen Welpenblick und sie starrte die Schulleiterin an, ,,Was wird jetzt mit Ventus passieren?”
 

Lesath starrte seine Enkelin an. Er wurde schon sehr früh gegen sie schwach. Sie war bisher nämlich seine einzige Enkelin. Früher wollte er immer eine Tochter haben, wurde aber mit zwei Söhnen beglückt. Weshalb seine kleine Enkelin eine Art Ersatz für ihm als Tochter war.
 

,,Wir werden uns um diesen Adler kümmern”, sagte er
 

Harry schaute ihm an, ,,Leider können sie das nicht einfach so entscheiden”
 

,,Leider denke ich das ich das schon kann”, sagte er daraufhin und ging näher an den Schreibtisch der Schulleiterin heran
 

,,Soweit ich mich erinnere hat meine Firma hier genug Geld hineingesteckt für den Wiederaufbau und dem Liefern von Ressourcen. Außerdem ist der Adler auf Alice geprägt. Sie wissen doch sicherlich was das bedeutet. Der Adler wird ihnen allen eher den Kopf abbeißen, als sie zu verlassen”
 

McGonagall starrte ihm eine Weile lang an. Sie schien über etwas nachzudenken. Weshalb nach einer Weile fragte, ,,Wie wollen sie die anderen dazu überreden?”
 

Daraufhin antwortete er, ,,Überlassen sie das einfach nur mir”
 

Danach redeten sie noch über einige Sachen, aber nicht allzu lange. Endlich verließen sie das Büro der Schulleiterin.
 

Alice saß wieder alleine im Astronomie Turm. Zwar war sie glücklich das Ventus nichts passierte und er letzten endlich bleiben konnte. Aber das alles war immer noch sehr viel zu verarbeiten.
 

Die Gedanken schwirrten ihr durch den Kopf. So sehr sogar, dass sie nicht mal bemerkt hatte das sich ihr Onkel Orion neben sie gesetzt hatte.
 

,,Ich weiß es ist etwas viel”, sagte er
 

,,Etwas ist gut... Onkel wusstest du es von...?”
 

,,Anfang an? Ja, ich wusste es. Aber... zu meiner Zeit war die Welt noch anders. Alice, wir haben dir das nicht verschwiegen, weil wir dich verletzen wollten wir...”
 

,,Ich weiß, ich weiß... Ihr wolltet mich beschützen. Auf einer Seite verstehe ich es sogar. Es ist nur... irgendwie wäre es einfacher, wenn ich es früher gewusst hätte”, gab sie ehrlich zu
 

,,Durch unsere Herkunft ist unser Familienname erst entstanden. Aethelind bedeutet edle Schlange”, sagte er
 

Ihr Blick war nach draußen auf die Ländereien Hogwarts gerichtet. Die Ländereien sahen wirklich wie aus einem Bilderbuch aus. Es war in ihren Augen unbeschreiblich schön.
 

Obwohl es wirklich viel zum Aufnehmen war, erklärte es gleichzeitig so vieles und sogar noch mehr.
 

Orion rutschte zu ihr rüber, legte seine Hände an ihre Wangen und gab ihrer Stirn einen Kuss.
 

,,Es hat sich nichts geändert, glaub mir. Das ist nichts wofür du dich schämen solltest. Im Gegenteil musst du es so betrachten das einer deiner Vorfahren einst diese Schule hier gegründet hat”
 

Sie schaute in seine Olive gefärbten Augen und er streifte mit seinen Daumen über ihre Wangen.
 

,,Mach dir keine Sorgen über Ventus. Dein Großvater wird sich darum kümmern und glaub mir, wenn ich sage, dass er wirklich überzeugend sein kann. Dazu kommt wahrscheinlich das er noch wirklich stur ist”, sagte er und sie musste daraufhin ein wenig grinsen
 

Ihr Onkel fand immer im richtigen Zeitpunkt die passenden Worte.
 

Auf der gleichen Seite war sie etwas enttäuscht. Sie hatte nicht wirklich erwartet das ihr Vater nach ihr sehen kommen würde. Aber tief im inneren wusste sie selbst dass sie sich es irgendwie gewünscht hatte.
 

So war es aber nicht.
 

Hier saß sie.
 

Erbin Slytherins, Tochter zweier großer Zauberer Familien und trotzdem fühlte sie sich so allein. Sie fühlte sich nicht besonders, denn ihrer Meinung nach gab es an ihr nichts Besonderes.
 

Sie lehnte sich in die Berührung ihres Onkels.
 

Sie hatte das Gefühl das, wenn sie ihn nicht hätte, sie völlig allein in ihrer Familie wäre. Obwohl sie wusste das ihr Großvater und ihre Großmutter mütterlicherseits sie auch wirklich liebten.
 

Wie sollte sie ein so großes Geheimnis nur für sich behalten?
 

Warum konnten sie nicht einfach die Wahrheit sagen und in Ruhe mit ihren Wurzeln leben?
 

Warum wurden sie verurteilt nur weil sie Slytherins waren?
 

Sie waren nicht böse nur weil jemand, der über Generationen her nicht mal mehr mit ihnen verwandt war, der große Bösewicht war und übel gebracht hatte.
 

Es war fast so als müssten sie ein Teil ihrer selbst vor der Welt verstecken, weil diese sonst mit dem Finger auf sie zeigen würde.
 

Alice lehnte sich nachvorne und umarmte ihren Onkel. Es dauerte nicht lange Arme umschlungen sie. Mit seiner einen Hand streifte er über ihren Rücken.
 

Es war immer noch schwer zu glauben.
 

Sie
 

War
 

Die
 

Erbin
 

Slytherins

Der neue Zauber

,,Du bist was!?”, fragte Mary mit lauter Stimme
 

,,Pshhh! Nicht so laut!”, sagte Alice und schaute sich umher, um zu sehen ob sie jemand gehört hat
 

Die beiden Slytherin Mädchen, wie auch Ewan und Asmahan saßen zusammen an einem Tisch in der Großenhalle.
 

Zwar hieß es das sie das Geheimnis ihrer Wurzeln für sich behalten sollte, aber sie konnte und wollte das nicht vor ihren Freunden verheimlichen.
 

,,Tut mir leid es ist nur... uhm...”
 

,,Es ist irgendwie unglaublich, aber gleichzeitig macht es einem Sprachlos”, Ewan beendete Marys Satz
 

Alice seufzte, es war sogar noch viel mehr als nur das. Sie wusste immer noch nicht genau wie sie damit umgehen sollte. Aber das war wohl ein erster Schritt, um damit umzugehen.
 

,,Und du wusstest wirklich nichts davon?”, fragte Asmahan
 

Sie schüttelte den Kopf, ,,Nein, aber um ehrlich zu sein erklärt es eine Menge”
 

,,Was meinst du damit?”, fragte sie das Ravenclaw Mädchen
 

,,Nun ich schätze es erklärt warum mein Urgroßvater ein so großer Entdecker war”
 

Ewan nickte, ,,Wenn man durch den tiefsten Dschungel läuft ist es ganz schön sinnvoll mit Schlangen reden zu können”
 

Das war es wirklich. Alice war sich ziemlich sicher das dieser kleiner Punkt zum eigentlichen “Entdecker Sieg” ihres Urgroßvaters geführt hatte. Wahrscheinlich war er schneller durch den Dschungel als jeder schnell fliegende Vogel.
 

Eine Schlange im Dschungel als Freund zu haben war sehr vorteilhaft.
 

,,Das ist aber nicht alles. Als ich bei Ollivanders war, um meinen Zauberstab zu holen, habe ich ein Flüstern gehört”, sagte sie
 

,,Ein flüstern?”, wiederholte Mary fragend und sie nickte
 

,,Jetzt wird mir auch bewusst was dieses Flüstern war. In meinen Zauberstab ist der Kern einer Schlange. Deshalb habe ich ihn sprechen gehört”
 

Ewan nickte ihr zustimmend zu. Für ihre Freunde war es ebenfalls ein wenig schwer zu verarbeiten. Sie konnten es nämlich kaum fassen. Alice war die Erbin Slytherins.
 

,,Ich finde das einfach unglaublich. Praktisch ist das Haus indem wir beide sind komplett deins! Ich meine es wurde von deinen Vorfahren gegründet! Du müsstest doch irgendwelche Rechte hier an der Schule haben, oder nicht?”, fragte Mary
 

,,Ich glaube um ehrlich zu sein nicht das ich hier irgendwelche Rechte habe. Vor allem weil meine Familie das lieber als ein Geheimnis bleiben lassen will”
 

,,Warum das?”, fragte Asmahan
 

,,Weil jeder gleich eine Verbindung zu... zu... nun ihr wisst schon... der dessen Namen nicht genannt werden darf schaffen würde. Jeder würde behaupten das ich seine Nichte oder so etwas bin. Und die andere Sache, die sie verdächtig finden werden, ist, dass meine Familie hauptsächlich nur aus “Reinblütern” besteht”, antwortete sie
 

Asmahan neigte ihren Kopf leicht zur Seite und schaute sie nachdenklich an.
 

,,Uhm... was genau sind Reinblüter...?”
 

Da sie aus einer Muggelfamilie stammt, war sie immer noch nicht mit einigen Begriffen der Zauberwelt nicht vertraut.
 

Der Begriff war in heutigen wirklich ein sehr sensibles Thema. Er wurde so gut wie nicht mehr genutzt und wenn dann auch nur mit Vorsicht. Sie selbst unterstützte dieses Wort ebenfalls nicht. Aber sie wusste, dass man dieses sofort mit ihr in Verbindung bringen würde.
 

So erklärte Alice ihr das man als “Reinblut” bezeichnet wurde, wenn man eine reine oder beinahe reine magische Abstammung vorweisen konnte. Das bedeutet, dass sie keine Muggel in ihren Stammbäumen hatten.
 

Die meisten Zauberer bezeichnen eine Person als “Reinblütig”, wenn alle vier Großeltern, also von beiden Seiten, Zauberer und Hexen waren.
 

Gleich dazu erklärte sie das sie nichts von diesen Begriffen hielt und ihr egal war woher die Leute kamen und was sie waren. Solange sie sich mit denen verstand, war alles in Ordnung.
 

Da das ein sehr sensibles Thema war, redete die Gruppe mit recht leisen Stimmen. Vor allem weil sie das in der Großenhalle besprachen.
 

,,Um ehrlich zu sein hatte ich das nicht erwartet. Denn soweit ich weiß, gibt es gar nicht mal mehr richtig Reinblütige Familien in Großbritannien. Ich mein, selbst meine Familie ist nicht reinblütig”, sagte Ewan und schaute sich dabei um, um sicher zu gehen das niemand lauschte
 

Auch wenn ihre Familie reinblütig war, war das ein Thema, das nie wirklich zu Tage kam oder über das bei ihr daheim, besser gesagt bei ihren beiden Eltern, geredet wurde.
 

,,Nun... meine beiden Großmütter sind auch keine Britinnen. Wäre es anders, dann wäre ich wahrscheinlich auch nicht Reinblütig”
 

,,Wirklich? Woher kommen deine Großmütter?”, fragte Asmahan
 

,,Meine Großmutter väterlicherseits kam aus Bulgarien und meine Großmutter mütterlicherseits kommt aus Frankreich”, antwortete sie
 

Ihre Freunde konnten nicht schlecht staunen darüber. Das war definitiv ein interessanter mix. Jeder von ihnen fand aber auf die ganz eigene Art das eine oder andere besser.
 

Während Mary davon begeistert war, dass ihre Freundin französische Wurzeln hatte. War Ewan davon begeistert das sie bulgarische Wurzeln hatte.
 

Asmahan hingegen fand beides wirklich sehr interessant.
 

,,Bulgarien? Das ist so cool! Am Ende bist du noch mit Viktor Krum verwandt!”, sagte Ewan
 

Alice schüttelte den Kopf, ,,Bin ich nicht. Meine Großmutter hieß nämlich Nikolina Vulchanova und hatte nichts mit den Krums zu tun. Vor allem nicht mit Quidditch”
 

Viktor Kurm ist bulgarischer Quidditch Nationalspieler und einer der besten Sucher der Welt.
 

Manchmal fragte sie sich ob man etwas von ihren bulgarischen Wurzeln in ihr sah. Als sie jünger war, fand sie es immer aufregend das ihr Onkel und Vater halb Bulgaren waren.
 

Auch wenn man es eventuell nicht am Aussehen erkannte, erkannte man es an ihren Essensgeschmack.
 

So mochten sie Shopska Salat, traditionell gefüllte Paprikas auf bulgarische Art, Banitsa und das Lieblings Gericht von den Beiden Madradjisko.
 

Dieses Gericht bestand aus Käse und Ei, das in einem Tontopf serviert wird. Am Boden des Topfes sind geröstete Zwiebeln und Paprika, die sind gefolgt von einer dicken Schicht bulgarischen Käse. Oben drauf kommen dann die Eier. Alles zusammen wird im Ofen gebacken bis es fertig ist.
 

Das war etwas dem ihr Onkel und sie nur schlecht widerstehen konnten.
 

,,Aber irgendwie hast du recht. Es wäre schon ziemlich cool”, grinste sie
 

,,Haaahhh. In meiner Blutlinie haben wir nur zwei Nymphen”, sagte Mary als wäre es nichts Besonderes
 

Daraufhin musste das Mädchen mit den Smaragdgrünen Augen ein wenig grinsen. Nymphen in Griechenland waren sehr wohl etwas besonders. Sie waren nicht nur von wunderschöner Natur, sondern auch mächtig und standen den Göttern nahe.
 

Manchmal hatte sie das Gefühl das ihre griechische Freundin vergas, dass sie aus einer sehr berühmten und großen Alchemisten Familie kam. Der Familienname Diamandis war nämlich kein unbekannter in der Welt.
 

,,Ist deine Großmutter mütterlicherseits zur Beauxbatons Akademie gegangen?”, fragte Ewan sie
 

Als Antwort nickte Alice ihm zu.
 

Die Beauxbatons Akademie gehört zu den drei führenden Lehrinstituten für Zauberei in Europa. Die Schule befindet sich in Frankreich.
 

,,Hast du nicht mal erzählt das deine Großmutter mütterlicherseits auch Schriftstellerin ist?”, fragte Asmahan
 

Sie nickte, ,,Ja, nur das meine Großmutter keine Bücher über Astronomie schreibt...”
 

Während Mary und Asmahan hin und weg über die bemerkenswerte Familie von Alice war, starrte Ewan sie einfach nur an.
 

Es hatte etwas gedauert, aber jetzt verstand er es. Er verstand warum Alice reinblütig war und aus so einer Familie kam. Dabei erinnerte er sich wie sie ihm mal erzählt hatte das ihre Großeltern mütterlicherseits sich nicht wirklich verstehen.
 

Das war keine Heirat aus Liebe. Das war ein Business Deal.
 

Am besten aber wusste das Alice selbst. Schon sehr früh hatte sie bemerkt das zwischen ihren Großeltern alles andere als Herzlichkeit herrscht.
 

Während sie sich sicher war, dass ihr Großvater Lesath seine Frau wirklich aus Liebe geheiratet hat, war sie sich ebenfalls sicher das ihre Großeltern mütterlicherseits geheiratet haben, weil sie sozusagen im “gleichen Business” waren und es gut aussehen würde.
 

Gleichzeitig war sie sich auch sicher, dass wenn ihr Vater nicht aus einer erfolgreichen Familie kommen würde, die damalige Ehe zwischen ihren Eltern nie erlaubt worden wäre.
 

Alice ihre Familie kam aus einer anderen Liga. Zwar ging es hier nicht um reinblütigkeit, aber um Erfolg. Erfolg der beibehalten werden sollte.
 

Zumindest auf ihrer Mutterseite.
 

Auf einer Seite tat ihre Großmutter ihr manchmal leid. Denn sie wusste das sie eigentlich eine herzensgütige Frau war. Sie war lieblich wie eine Blume an einem schönen Frühlingstag.
 

Oft erzählte sie ihr über ihre Zeit in Frankreich und wie sie aufgewachsen war. In Gegensatz zu ihrem Großvater war sie keine kalte Frau.
 

Sie hatte Alice am liebsten. Das lag aber nicht daran, weil sie ihre anderen Enkelkinder nicht mochte oder liebte, sondern weil Alice eine Begeisterung und liebe für andere und die Welt besitzt, wie sie es einst hatte als Kind.
 

Und das kleine Mädchen begrüßte die Herzlichkeit ihrer Großmutter. Denn ihre Mutter gab ihr kaum eine davon.
 

Manchmal war es echt seltsam das die Beiden überhaupt verwandt waren. Denn ihre Großmutter und Mutter waren so verschieden.
 

,,Sieht wohl ganz so aus als wäre Ewan hier der Einzige, der komplett englisch ist. Theoretisch gesehen ist Alice dann, wenn sie Viertel Französisch und viertel Bulgarisch ist, nur halb englisch”, sagte Mary
 

Alice neigte ihren Kopf leicht zur Seite. So hatte sie das eigentlich noch nie betrachtet. Aber es stimmte.
 

Mary war Griechin und Asmahan war Araberin, während Ewan einfach nur Brite war.
 

,,Kannst du einer der beiden Sprachen sprechen? Französisch oder bulgarisch?”, fragte Asmahan
 

Sie schüttelte den Kopf, ,,Leider nicht. Ich kann nur Basic - Sätze auf Bulgarisch sagen. Sachen wie: Mein Name ist... Ich komme aus...

Nicht wirklich etwas Besonderes”
 

Manchmal fand sie es schade. Es wäre eigentlich irgendwie aufregend und auch bestimmt cool beide Sprachen sprechen zu können.
 

Gleichzeitig wusste sie aber nicht mal ob ihr Onkel in der Lage war bulgarisch zu sprechen, oder ihre Mutter französisch konnte.
 

Dann fiel ihr aber noch etwas ganz anderes auf.
 

,,Stört es euch nicht...?”, fragte sie
 

,,Was soll uns stören?”, fragte Asmahan
 

,,Das... das ich die Erbin bin”
 

Diese Worte auszusprechen war immer noch seltsam für sie. Es würde definitiv eine Weile dauern sich daran zu gewöhnen.
 

Was aber auch seltsam war, war das ihre Freunde sie nicht vorwurfsvoll anstarrten. Stattdessen waren sie begeistert und wollten mehr wissen. Das war definitiv nicht die Reaktion, die sie erwartet hatte.
 

,,Ganz einfach: Du bist keine schlechte Person deswegen. Du bist immer noch Alice”, sagte Mary
 

Es waren nicht gerade viel Worte. Aber es beschrieb genau wie ihre Freunde über sie fühlten und dachten.
 

Eine Weile starrte Alice sie an, bis sie ihnen dann ein Lächeln schenkte und diese ihr genau dasselbe Lächeln schenkten.
 

,,Was ist eigentlich mit Ventus? Du hast erzählt dein Großvater kümmert sich darum”, sagte Asmahan
 

Dann fing das Slytherin Mädchen auch schon an zu erzählen.
 

Es dauerte nicht lange bis die Leute vom Ministerium klein wurden. Denn es war wie ihr Onkel Orion schon sagte, er konnte wirklich sehr überzeugend sein. Dennoch musste er immer noch ein wenig mit ihnen verhandeln.
 

Der Deal war das der Adler, während sie in Hogwarts war, bei Hagrid blieb. Sie durfte ihn nicht mit ins Schloss nehmen und auch nicht gegen andere verwenden.
 

Ein fairer Deal.
 

Obwohl das geklärt war, blieben ihr Vater, Großvater und Onkel und noch zwei Wochen hier in Hogwarts. Das hatte aber weniger mit ihr zu tun als mit dem geschäftlichen.
 

Zwar waren ihre Familienmitglieder ihr nicht komplett böse, aber sie musste sich trotzdem eine predigt anhören.
 

,,Wow dein Großvater ist bestimmt die Art von Person, die man nicht treffen will, wenn sie wütend ist”, sagte Mary
 

Das Mädchen mit den Smaragdgrünen Augen musste ein wenig nachdenken. Sie hatte ihren Großvater noch nie wirklich wütend gesehen. Aber das lag auch daran das sie nie etwas getan hatte, was ihm hätte wütend machen können.
 

Er war immer herzlich zu ihr. Obwohl ihr Onkel oft erzählte das er in der Kindheit von ihm und ihren Vater sehr streng war.
 

,,Stimmt es das dein Onkel auch noch länger bleibt?”, fragte Alice ihren Gryffindor Freund
 

Der Weasley nickte ihr zu und erzählte ihnen das sein Onkel ihm sagte, dass er hier nur “Routine” mäßig etwas zu tun hätte. Das es aber nichts Außergewöhnliches ist und sie sich auch keine Sorgen machen sollen.
 

Ewan glaubte ihm aber nur zum Teil. Denn er fand das irgendwas daran komisch ist.
 

,,Irgendwie bin ich echt neidisch”, sagte Mary
 

,,Warum?”, fragte Alice sie daraufhin
 

,,Du hast einfach Harry Potter getroffen!”, sagte die Griechin begeistert
 

Während sie von den Heldentaten Potters schwärmte, schaute Ewan sie mit leicht hochgezogenen Brauen an. Für ihm war es seltsam, wenn Leute so über seinen Onkel redeten. Für ihn war er nämlich immer nur sein Onkel.
 

Den Ruhm, den sein Onkel besaß, behielt er aber nicht für sich. Zwar gab er diesen nicht freiwillig ein wenig ab, aber es passierte automatisch. So wurde er manchmal gehobener behandelt, nur weil er der Neffe von dem berühmten Harry Potter war.
 

Aber ein wenig hatte er sich schon daran gewöhnt.
 

,,Nun denn, wie auch immer, wenn ich jemals ärger mit jemanden habe... Dann sag ich ihnen das sie einfach nicht zu nahekommen sollen, weil ich mit der Erbin Slytherins befre...”, bevor Mary weiterreden konnte, hielt Alice ihr die Hand vor dem Mund
 

Asmahan, Ewan und sie schauten sich um, ob jemand ihnen zugehörte hatte. Glücklicherweise sah es so aus als wären alle mit ihren eigenen Gesprächen und essen beschäftigt.
 

Als sie bemerkten das niemand ihnen gelauscht hatte, atmete vor allem Alice schwer aus.
 

,,Ich danke euch wirklich das ihr mich nicht dafür verurteilt, aber gleichzeitig bitte ich euch... versprecht mir das ihr es niemanden erzählt. Das muss unbedingt ein Geheimnis bleiben”, sagte sie
 

,,Was muss ein Geheimnis bleiben?”, fragte eine tiefe Stimme
 

Die Erstklässler schauten hoch und sahen einen jungen Mann in einem Anzug vor ihnen stehen.
 

,,Onkel Orion!”
 

Er lächelte auf sie herab und neigte seinen Kopf leicht zur Seite. Sie wusste das er eine Antwort verlangte.
 

,,Um... Es muss ein Geheimnis bleiben, das ich Harry Potter getroffen habe. Ich will nicht das das so rumgesprochen wird...”, sagte sie auf die Schnelle
 

Asmahan nickte zustimmend heftig mit ihrem Kopf. Währen Ewan seine Lippen zusammenkniff und ebenfalls kurz nickte. Mary nickte ebenfalls zustimmend zu.
 

Orion hob seine Augenbrauen und starrte seine Nichte an. Sie war sich sicher, dass er ihr das höchstwahrscheinlich nicht abkaufte. Aber sagen dazu tat er nichts.
 

Es herrschte einen Moment stille, bis Alice dann sagte, ,,Onkel Orion, das sind Asmahan und Mary. Sie sind ebenfalls zwei Freunde von mir und Ewan kennst du schon”
 

Er lächelte die beiden Mädchen an und begrüßte sie. Dabei wurde Mary ein kleines wenig rot, denn Orion war nicht gerade ein schlecht aussehender Mann.
 

,,Wo sind Großvater und Dad?”, fragte sie ihm dann daraufhin
 

,,Sie haben ein Gespräch mit Professor McGonagall. Denn sie wollen einer der Räume benutzen, um einen neuen Zauber auszuprobieren”
 

,,Neuen Zauber auszuprobieren?”, fragte Mary
 

Orion nickte, ,,Die Zukunft geht weiter und so auch die Technik. Weshalb man heutzutage mehr Zauber braucht, als nur einen einfachen mit den man Feuer erzeugen kann. In unser Firma entwerfen wir solche Zauber. Wir ihr sicherlich wisst existieren seit kürzester Zeit Handys. Nun, wir sind dabei einen Zauber zu entwerfen bei dem man Gespräche mithören kann”
 

Alle vier Erstklässler öffneten gleichzeitig ihren Mund und sagten, ,,Wow!”
 

Auf die Reaktion der Kinder musste Orion ein wenig grinsen. Sie waren wirklich süß in diesem Alter.
 

Was ihm aber noch mehr zum Grinsen brachte und gleichzeitig auch glücklich machte war, dass seine Nichte endlich Freunde gefunden hatte.
 

Oft saß sie einfach nur draußen im Garten mit einem blanken Blick zum Himmel. Er spielte und machte oft etwas mit ihr, wenn er die Zeit dazu fand. Er wusste aber, dass er niemals echte Freunde, in ihrem Alter, ersetzen könnte.
 

,,Dürfte ich meine Nichte kurz entführen?”, fragte er in die Runde
 

Sie schauten ihm an und sagten das da natürlich kein Problem bestände.
 

Die beiden liefen durch die Flure Hogwarts. Dabei hielt Alice die Hand ihres Onkels. Sie war elf Jahre alt, da war es noch einigermaßen okay so etwas zu tun.
 

Die Gedanken des kleinen Mädchens vielen zurück auf das Gespräch mit ihren Freunden von vorhin. Ihr viel auf das sie so gut wie gar nichts über ihre Familie wusste. Das lag nicht an ihrem Desinteresse, sondern eher das es keine wirkliche Harmonie gab, um darüber zu reden.
 

,,Onkel Orion?”
 

Seine Olivengrünen schauten auf sie herab.
 

,,Kannst du eigentlich bulgarisch sprechen?”
 

Ein wenig überrascht starrte er sie an. So eine Frage hatte er nicht erwartet. Dann antwortete er, ,,Ich bin besser im Verstehen als sprechen. Ich spreche wirklich gebrochenes bulgarisch. Aber das bedeutet nicht das ich nicht klarkomme! Dein Vater ist ziemlich gut im bulgarisch Sprechen, reden und kyrillisch lesen”
 

Alice neigte ihren Kopf zur Seite. Ihr Vater konnte bulgarisch sprechen? Das wusste sie nicht. Es war aber nicht die erste Sache, die sie nicht über ihm wusste.
 

Irgendwie war es bizarr. Sie hatte das Gefühl, das alles und jeder mehr wusste über ihre Eltern als sie selbst.
 

Im inneren fragte sie sich nun ob ihre Mutter auch in der Lage war französisch zu sprechen.
 

Seitdem sie in Hogwarts war, hat sie nicht mal einen einzigen Brief von ihr bekommen. Ihr Onkel schrieb wenigstens immer auf seinem Briefen das diese von ihm, ihren Großvater und Vater sind.
 

Vielleicht sollte sie mal ihrer Großmutter einen Brief schicken.
 

Auf einmal blieb ihr Onkel Orion stehen. Sie standen vor einem Glasschrank indem einige Pokale drinnen waren.
 

Auf einer goldenen Tafel stand ein Name drauf: Orion Aethelind
 

Es war eine goldene Tafel, die ihr Onkel damals zum Preis fürs Quidditch bekommen hatte.
 

Seine olivengrünen Augen starrten diese an. Es fühlte sich fast wie eine halbe Ewigkeit her seitdem er diese bekommen hatte.
 

Neben seiner Tafel stand aber eine weitere. Auf der stand Altair Georgi Aethelind drauf. Es war die Tafel seines Bruders, dem Vater von Alice.
 

Den zweiten Namen hatten sie extra dazu genommen, da niemand wollte das man ihm mit seinem verstorbenen Onkel verwechselt. Georgi war der Name ihres Großvaters mütterlicherseits.
 

,,Irgendwann wird deine Tafel auch danebenstehen”, sagte Orion
 

Die Erstklässlerin schaute zu ihm hoch. Sein Blick war immer noch auf die Tafeln gerichtet. Es sah so aus als würde er in tiefen Erinnerungen schweben. Aber irgendwie gab es dabei kein Lächeln auf seinen Lippen.
 

Erst als er zu ihr hinabsah, kniff er mit seinen beiden Fingern ihre Nase und sagte lächelnd, ,,Und dann wirst du Slytherin zum Sieg führen”
 

Auf dieses Lächeln lächelte sie zurück. Schon immer war ihr Onkel so zuversichtlich was solche Sachen betraf.
 

,,Du bist immer so zuversichtlich, dass es so sein wird”, sagte sie
 

Orion grinste ein wenig nostalgisch, ,,Natürlich bin ich das. Denn ich weiß das es so kommen wird”
 

,,Woher?”
 

,,Du bist meine Nichte. Wenn du es nicht kannst, dann kann es niemand”
 

Alice starrte ihm eine Weile lang an. Sie wusste das er meinte was er sagte. Er ging wirklich davon aus das sie großes leisten würde. Manchmal fragte sie sich woher er nur diese Zuversicht holte. Aber das war nun mal Onkel Orion.
 

Nun starrte sie auf die beiden Tafeln, ,,Ich hätte niemals erwartet das ich in Slytherin landen werde. Aber nachdem ich erfahren hab das wir... nun die Erben sind und da ich... mit Schlangen sprechen kann, ist es denke ich nicht mehr verwunderlich”
 

Er umfasste ihre Hand etwas fester, ,,Du bist keine schlechte Person deshalb. Slytherin kann dich zu wahrer Größe bringen. Es wundert mich nicht, dass du dort gelandet bist. Und damit meine ich nicht den Fakt unserer Herkunft”
 

Alice starrte ihm ein wenig fragend an. Auch wenn er ihr nicht ins Gesicht sah, wusste er das sie ihm so anschaute. Er kannte sie zu gut dafür.
 

,,Du bist schlau, loyal, ehrgeizig, mutig und entschlossen. Das sind alles Eigenschaften eines Slytherins. Das sind deine Eigenschaften. Vergiss nicht das selbst Merlin in Slytherin war. Du bist eine Aethelind Alice. Unser Name bedeutet nicht umsonst edle Schlange”
 

Sie wusste das Slytherin kein schlechtes Haus war. Im inneren war sie sogar stolz dort zu sein. Wie konnte sie auch nicht? Denn irgendwie war es so dass sie dafür sogar bestimmt war.
 

Die beiden liefen weiter, bis sie dann auf ihren Großvater trafen.
 

Er schaute sich ein wenig um und atmete einmal durch.
 

,,Ist alles in Ordnung Großvater?”
 

Lesath schaute auf seine Enkelin hinab und nickte ihr Lächelnd zu, ,,Hierher zurück zukommen fühlt sich teilweise immer noch wie zuhause an. Glaub mir Alice deine Zeit hier an der Schule wirst du niemals vergessen”
 

Die drei liefen durch die Flure. Wie es aussah kam ihr Großvater gerade von seinem letzten Gespräch mit Professor McGonagall zurück. Er musste ein wenig mit ihr rumdiskutieren, aber dann konnten sie sich endlich einigen. Sie gab ihnen einen Raum zu Verfügung.
 

Gerade als sie zum Treppenhaus wollten, kam einer der Lehrer auf sie zu.
 

Orion ließ die Hand seiner Nichte los und sagte leicht überrascht, ,,Oh! Professor Slughorn!”
 

Während Lesath freudig sagte, ,,Horace!”
 

Professor Slughorn hatte ein breites Grinsen auf seinen Lippen. Er kam auf sie zu und sagte, ,,Bei Merlins Bart! Lesath! Orion mein Junge! Wie schön euch wieder hier mal zu sehen!”
 

Der Professor, ihr Großvater und Onkel standen voreinander und schenkten sich Schulterklopfer das von einem Lachen gefolgt wurde. Es war fast so als würden sie eine Réunion von drei Freunden wieder feiern.
 

Anscheinend waren ihr Großvater und der Professor für Zaubertränke sogar so gut befreundet das per “du” waren.
 

Es war wirklich verrückt, wenn man bedachte das Slughorn beide unterrichtet hatte.
 

Nach ihrer freudigen Begrüßung fragte er die beiden was sie hier machten. Lesath erklärte ihm dann das sie wegen seiner Enkelin hier waren.
 

Er stellte sich hinter Alice und legte seine Hände an ihre beiden Schultern. Auch wenn sie Mist gebaut hatte zeigte ihr Großvater keine Reue seinen ehemaligen Lehrer zu zeigen das er trotzdem sehr stolz auf sie war.
 

Alice wusste das ihr Großvater sie sehr liebte und sie liebte ihm auch wirklich sehr. Manchmal hatte sie das Gefühl das Liebe, das ist was er brauchte. Wenn man bedachte wie viele Personen er verloren hatte die er einst wirklich sehr geliebt hatte.
 

,,Ich hoffe du gibst im Unterricht gut auf meine Enkelin acht”, sagte ihr Großvater und drückte sanft ihre Schultern
 

Slughorn schaute kurz zu ihr runter und dann wieder hoch. Er nickte heftig mit dem Kopf, ,,Aber sicher doch. Unsere kleine Miss Aethelind ist eine begabte Schülerin”
 

Lesath lächelte ihn daraufhin stolz an.
 

Dann unterhielten sie sich etwas über alte Zeiten. Selbst ihr Onkel schien in alten Zeiten zu schwärmen.
 

,,Warum kommt ihr heute Abend nicht vorbei? Ich habe noch einen wirklich guten Wein in meinem Schrank. Denn wollte ich mir für besondere Zwecke aufheben und so etwas ist ein besonderer Zweck!”, sagte der Lehrer für Zaubertränke begeistert
 

,,Das ist wirklich eine reizende Einladung, aber morgen müssen meine beiden Söhne und ich einen neuen Zauber ausprobieren. Weshalb es etwas unpassend wäre beschwipst das zu machen”, sagte ihr Großvater
 

,,Ich kenne einen guten Trank, der jeden Kater verschwinden lässt!”, sagte Horace daraufhin
 

Lesath zog beeindruckt seine Augenbrauen hoch. Das hörte sich wirklich sehr einladend an. Er schaute kurz zu seinem jüngeren Sohn rüber.
 

Orion nickte, ,,Ist schon in Ordnung Vater. Altair und ich werden früh ins Bett gehen, um morgen fit zu sein. Du kannst ruhig gehen”
 

Er lächelte seinen Sohn dankbar an und machte mit Slughorn aus das er am Abend bei ihn vorbeischauen würde.
 

Alice und ihr Onkel liefen daraufhin weiter, denn ihr Großvater musste noch etwas erledigen.
 

,,Ich wusste gar nicht das selbst du dich mit Professor Slughorn verstanden hast”, sagte sie
 

,,Ohhh ich habe ihn wirklich sehr gemocht. Aber nicht so sehr wie ich Professor Flitwick gemocht habe. Dein Vater hat sich auch ziemlich gut mit ihm verstanden. Soweit ich mich erinnere wurden wir auch des Öfteren von ihm eingeladen zu einem essen”
 

,,Wirklich?”, fragte sie und er nickte ihr als Antwort
 

Darauf konnte sie nicht schlecht staunen.
 

Sie hätte am liebsten noch ein wenig Zeit mit ihrem Großvater verbracht. Aber er musste etwas für den Zauber morgen noch vorbereiten.
 

Kurz bevor sie beim Treppenhaus angekommen waren, drehte sie sich zu ihrem Onkel um und schaute ihm “Hundeaugen” an. Orion war kein Idiot. Er wusste das sie etwas von ihm wollte.
 

,,Was ist?”, fragte er
 

,,Darf ich morgen zusehen? Darf ich zusehen wie ihr den neuen Zauber benutzt?”, fragte sie
 

Er verzog ein wenig sein Gesicht, ,,Ich weiß nicht Alice. Wenn der Zauber schief läuft können einige schlimme Sachen passieren. Ich will nicht das du in Gefahr kommst”
 

,,Ohhh... verstehe”, sagte sie mit ihren traurigen Hundeaugen
 

Orion seufzte. Sie wusste wirklich gut wie sie ihm um den Finger wickeln konnte.
 

,,In Ordnung. Sobald es aber auch nur ein wenig gefährlich wird, wirst du gehen”
 

Ein breites Lächeln formte sich auf ihren Lippen, ,,Danke! Darf ich auch einen Freund mitbringen?”
 

,,Aber nur einen”, sagte er und sie nickte ihm fröhlich zu
 

Danach trennten sich die Wege der Beiden. Orion sah zu wie seine kleine Nichte davonlief.
 

Ein sanftes Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus. Sie war kein kleines Mädchen mehr. Sie war nun eine junge Hexe, die hier an der Schule viel lernen wird.
 

Die Zeit, die er in Hogwarts verbracht hatte, war einer der besten die er jemals hatte. Weshalb er hoffte das Alice genauso eine schöne Zeit haben wird.
 

Es wurde langsam Abend und Orion ging in das Zimmer, das ihm zu Verfügung gestellt wurde. Hogwarts hatte einige davon und wenn sie keine hatten, dann zauberten sie einfach welche. So war das nun mal in einer Zauberschule.
 

Als er das Zimmer betrat merkte er das bereits jemand schon hier war. Es war sein älterer Bruder Altair.
 

Neben ihm waren Weingummischnecken. Was ihm aber auch auffiel war, dass neben ihn eine ungeöffnete Packung Kesselchips war.
 

,,Manch einer würde für diese Chips sterben”, sagte er
 

Sein älterer Bruder antwortete, ohne ihm ins Gesicht zu sehen, ,,Du weißt das ich salziges nicht so mag. Außerdem finde ich das sie irgendwie rostig schmecken”
 

Alice sagt jedes Mal genau dasselbe... Dachte sich Orion
 

Dann erzählte er ihm das ihr Vater sich einen Weinabend mit Slughorn machte. Wo sie wahrscheinlich über alte Zeiten reden werden.
 

Altair nickte daraufhin nur zu. In seiner Hand hatte er ein Buch über Amazonen. Sie waren eine besondere Art von Hexen im alten Griechenland.
 

Sein Bruder mochte geschichtliche Ereignisse sehr, so tat es aber auch seine Nichte. Orion konnte sich gut vorstellen das Alice auch die Geschichte der Amazone mögen würde.
 

Sein Bruder und dessen Tochter hatten eigentlich viel gemeinsam. Nur leider wusste weder der eine noch der andere es von ihnen.
 

,,Wo warst du?”, fragte Altair ihm
 

,,Ich habe Alice deine goldene Tafel vom Quidditch gezeigt und ihr erzählt das du bulgarisch sprechen kannst”
 

,,Ohh?”, sagte sein Bruder und starrte ihm ein wenig an
 

Dann widmete er sich aber auch schon wieder seinem Buch.
 

Orion zog sich in seine Schlafklamotten um. Dann neigte er seinen Kopf etwas nachdenklich zur Seite.
 

,,Was ist?”, fragte Altair
 

,,Ich habe vergessen wie Alice ihr kleiner Kater heißt... irgendwie entfällt mir wie sein Name noch genau war”
 

,,Hast du ihr nicht den Kater besorgt?”, wurde er von seinem Bruder gefragt
 

,,Hm. Der Name ist mir trotzdem entfallen”
 

,,Chibi. Der Name des Katers ist Chibi”
 

Nachdem Altair das gesagt hatte, formten sich Orions Lippen zu einem Grinsen.
 

Natürlich blieb das nicht unbemerkt. Sein Bruder fragte ihm was so witzig sei. Aber er schüttelte nur den Kopf und sagte, ,,Achh nichts”
 

Der nächste Tag kam schneller als gedacht. Alice war viel früher als sonst aufgestanden. Denn sie wollte unbedingt sehen wie ihre Familie den neuen Zauber ausprobierte.
 

Leider durfte sie nur einen Freund mitnehmen. Sie hatte sich entschieden Mary mitzunehmen.
 

Bevor sie aber Mary dazu holte, schaute sie zu wie ihr Onkel, Vater und Großvater das Klassenzimmer für Verteidigung gegen die dunklen Künste zurecht machte. Denn sie brauchten Platz.
 

Ein Tisch stand im Weg, doch bevor einer von ihnen etwas machen konnte, stellte sich Alice neben sie.
 

,,Darf ich?”, fragte sie
 

Ihr Onkel nickte ihr zu.
 

Dann holte sie auch schon ihren Zauberstab hervor, ,,Wingardium Leviosa!”
 

Der Tisch vor ihr fing an in der Luft zu schweben. Mit einem selbstsicheren Blick ließ sie diesen an den Rand des Zimmers schweben.
 

Ihr Großvater schaute ihr stolz zu. Auch wenn es gestern Abend eher mehr ums Wein trinken ging, hatte er gehört das seine Enkelin sehr begabt war. Sie hatte sogar eine andere Schülerin von einer Teufelsschlinge gerettet.
 

Orion starrte sie mit einem Grinsen an. Sie hatte ihm in einer der Briefe erzählt das sie bereits in der Lage war diesen Zauber zu nutzen.
 

Als der Tisch am Boden gelandet war drehte sie sich zu ihnen um und grinste sie an. Ihr Onkel und Großvater jubelten ihr zu und selbst ihr Vater, der mit verschränkten Armen dastand, konnte nicht schlecht staunen.
 

Ihrer Meinung nach war es nichts Besonderes aber sie war glücklich das sie diese damit beindrucken konnte.
 

Dann ging sie vor das Klassenzimmer, weil sie ihre Freundin reinholten wollte. Als sie aber draußen stand, konnte sie nicht schlecht staunen. Denn ihre Slytherin Freundin stand nicht alleine da.
 

Es standen Khadi, Simone, Asmahan, Mary und Ewan da.
 

Sie runzelte leicht ihre Stirn und schaute ihre Freunde fragend an.
 

,,Wir wollen auch sehen wie der neue Zauber funktioniert!”, sagte Khadi mit einem zauberhaften Lächeln
 

So sehr Alice auch auf dieses Lächeln eingehen wollte, musste sie auch immer noch daran denken dass ihr Onkel sagte nur eine Person.
 

Ihr Blick fiel kurz zum Klassenzimmer und dann wieder zu ihren Freunden. Diese grinsten sie breit an.
 

Sie atmete einmal tief durch, ,,In Ordnung. Statt zu fragen sollten wir einfach alle reingehen. So können wir meinen Onkel und Großvater besser überzeugen. Überlasst mir besser das reden”
 

Ihre Freunde nickten ihr zu. Dann gingen sie auch schon in das Klassenzimmer hinein.
 

Als die drei Männer die ganzen Erstklässler sahen, konnten sie nicht schlecht staunen.
 

Orion verschränkte seine Arme, starrte seine Nichte an und räusperte sich.
 

Alice setzte ihre Hundeaugen auf und trat einige Schritte näher auf ihm zu.
 

,,Tut mir leid Onkel... Meine Freunde wollen auch unbedingt zusehen und ich konnte nicht wirklich nein sagen”, sagte sie mit einem gesenkten Gesicht
 

Er schaute sie immer noch mit einem strengen Blick an. Lesath starrte seinen Sohn an. Er gab ihn ungefähr fünf Minuten.
 

Nach kurzer Zeit seufzte Orion auch schon und sagte es sei in Ordnung.
 

Lesath musste sich ein Grinsen verkneifen. Es war sogar noch weniger wie fünf Minuten. Niemand konnte zu Alice nein sagen, wenn sie so einen Blick aufsetzte.
 

Die Kinder stellten sich alle auf eine Seite des Raumes.
 

Alice stand wieder vor ihrem Großvater, der wieder seine Hände an ihre Schultern gelegt hatte.
 

,,Du oder ich?”, fragte Altair
 

,,Mach du. Du bist besser im Zaubern wie ich”, sagte Orion und sein älterer Bruder nickte ihm zu
 

Dann war er beim Handy. Er nahm es in die Hand, wählte eine Nummer und rief jemanden aus der Firma an. Dann fing er einfach an ein Gespräch zu führen.
 

Ihr Vater zog seinen Zauberstab.
 

Bevor er den Zauber anwandte, fiel sein Blick auf seine Tochter. Dabei starrte er in ihre großen Smaragdgrünen Augen die voller Bewunderung waren. Auch er musste zugeben das er ein wenig überrascht war zusehen das sie mit so vielen Freunden hier ist.
 

Dann schwang er auch schon den Zauberstab und wandte den Zauber an. Danach legte er den Zauberstab hinter sein Ohrläppchen.
 

Orion schaute rüber zu ihm.
 

,,Ihr redet über das Essen was es bei uns in der Firma gibt. Du bist recht zufrieden damit aber Winston hasst die vielen Zwiebeln”, sagte Altair
 

,,Hat es gewirkt?”, fragte Alice
 

Ihr Vater nickte ihr zu und die Erstklässler jubelten.
 

,,Das ist so cool!”, sagte Khadi
 

,,Alice”
 

Ihr Vater rief ihren Namen und sie schaute zu ihm rüber.
 

,,Willst du es probieren?”, fragte er
 

Erstaunt weitete sie ihre Augen. Diese Frage hatte sie nicht erwartet.
 

,,Darf ich das?”, fragte sie
 

Lesath schaute seinen älteren Sohn etwas kritisch und unsicher an, währen Orion ihn eher unsicher anstarrte.
 

,,Es ist in Ordnung, glaubt mir”, sagte ihr Vater
 

Weil beide, ihr Onkel und Großvater, wussten das er niemals unnützlich jemanden in Gefahr bringen würde, stimmten sie zu.
 

Langsam ging Alice auf ihm zu und stellte sich vor ihm. Ihre Smaragdgrünen Augen starrten in seine grünen Augen, die fast dieselbe Farbe hatten.
 

Sanft legte er seine Hände an ihre Schultern und drehte sie vorsichtig in die Richtung ihres Onkels. Dann kniete er sich nach unten. So, dass er direkt auf ihrer Höhe war.
 

Alice hatte ihren Zauberstab in der Hand. Ihr Vater umgriff vorsichtig ihren Arm. Dabei flüsterte er ihr den Zauberspruch ins Ohr. Sie wiederholte ihn und er half ihr dabei die richtige Bewegung zu machen.
 

Dann führte sie genauso wie er ihren Zauberstab hinter ihr Ohrläppchen.
 

Während ihre Freunde sie gespannt anstarrten, starrte sie ihren Onkel an.
 

Dann formten sich ihre Lippen auch schnell zu einem Lächeln.
 

,,Onkel Orion hat leiser geredet und gesagt das ich nun den Zauber anwende und Winston hat mich darauf gegrüßt”, sagte sie
 

Der Zauber hatte gewirkt. Ihre Freunde schauten sie mit bewunderten Augen an. Während ihr Großvater und Onkel sie stolz anlächelten.
 

Dann ging sie auch schon zu ihren Freunden die ihr viele Fragen über den Zauber und das Gefühl dabei stellten.
 

Orion schaute in ihre Richtung und musste lächeln. Er war wirklich glücklich das seine kleine Nichte so viele Freunde gefunden hatte.
 

Dann fiel sein Blick auf seinen Bruder, der ebenfalls zu dem kleinen Mädchen rüber starrte.
 

Er wünschte sich das beide sich besser verstehen würden. Sich besser kennenlernen würden. Doch der Einzige der das schaffen kann und das machen kann ist nur Altair allein.
 

Während ihr Onkel tief in Gedanken war, war Alice glücklich.
 

Auch wenn sie die Erbin Slytherins war, hatte sie viele Freunde, einen treuen Adler und einen Kater, den sie über alles liebte.



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