My Hell_LoveStory von Seraphina90 ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- Kapitel 1 Aurelia Verdammt! Schnell rannte ich um die Ecke und versuchte meine Atmung wieder unter Kontrolle zu bekommen. Die Jäger hatten mich innerhalb kürzester Zeit hier gefunden. Innerlich fluchend, versuchte ich mich unter die Menge der Menschen um mich herum zu mischen. Ich hasste große Ansammlungen. Denn obwohl ich hier vielleicht untertauchen könnte, könnten es meine Verfolger ebenfalls. Vorsichtig versuchte ich die Gesichter der Menschen zu studieren. Ich musste mich so unauffällig wie möglich umzusehen, denn sie sollten ja auch nicht wissen, dass ich nach ihnen suchte. Schnell huschte ich mit der Menge über die riesige Hauptstraße und versteckte mich dann in einer dunklen Gasse, die angrenzte. Mein Herz schlug so heftig, dass ich Angst bekam, es könnte mir jeden Moment aus dem Leib springen. Mit den Händen auf den Oberschenkeln, beugte ich mich nach vorn und versuchte ein weiteres Mal mich zu beruhigen. Von hier aus konnte ich kein Portal erschaffen um mich nach Hause zu bringen. Plötzlich hörte ich in der Nähe ein Rascheln, was mich erneut in Alarmbereitschaft versetzte. Langsam richtete ich mich auf und sammelte meine Magie in meinem Körper. Zaghaft machte ich mich auf den Weg zu dem Rascheln, dass aus einen der überfüllten Mülltonnen gekommen war. Zu meiner Erleichterung huschte darauf hin ein schwarz – weißes Kätzchen hervor. Ich hockte mich vor das kleine Ding und ließ sie schnurrend um meine Beine streichen. Ein kleines Lächeln huschte über meine Lippen, als ich sie kraulte. Plötzlich sträubte sie das Fell und machte einen Katzenbuckel gerade als eine Stimme vom Eingang der Gasse ertönte. „Ach hast du Miststück eine kleine Freundin gefunden?” Der Spott in der Stimme überraschte mich nicht, auch konnte sie mir keine Angst machen, schließlich hatte ich ihn hier erwartet. Langsam und gemächlich richtete ich mich auf und stemmte mich so, dass die kleine Katze nicht in Reichweite des Neuankömmlings war. „Tja mich mögen die Tiere wohl eher als dich.” Lässig stellte ich eine Hand in die Hüfte und sammelte erneut meine Magie in den Händen, denn nun war es nur eine Frage der Zeit bis mich mein Gegenüber angriff. Theatralisch seufzte er auf und zog eine Pistole auf einem Holster unter seinem Mantel hervor. Auch darauf war ich vorbereitet. Meine Sinne waren um einiges schärfer als seine und ich konnte im Notfall der Kugel ausweichen. „Wir wissen doch beide wie das hier endet. Vielleicht kannst du mir entkommen, Kleines. Doch es werden Weitere folgen. Und irgendwann werden wir dich bekommen.”, sagte er leise und richtete den Lauf seiner Waffe auf mich. „Und auch mit denen kann ich es aufnehmen. Ihr werdet mich nicht in euren Laboren einschließen und an mir herumdoktern. Nie im Leben.”, knurrte ich ihn an und mit einer Handbewegung ließ ich die Waffe aus seinen Händen gleiten und auf mich zu fliegen. Mit aufgerissenen Augen beobachtete der Jäger dies und begann zu zittern. Dahin war sein selbstgefälliges Auftreten. „Ich werde dir nichts tun. Das habe ich nicht nötig. Ihr hasst Meinesgleichen aus den falschen Gründen. Du bist ausgebildet wurden um mich zu stellen und unter die Fitiche deiner Leute zu bringen, doch warum? Weißt du eigentlich wer und was ich bin?”, fragte ich und verengte meine Augen zu Schlitze. Allein die Erinnerung daran, wie viele seine Leute meine Freunde und Bekannten gejagt und getötet hatten, entfachte meinen Zorn. Doch er würde ihn nicht zu spüren bekommen. Der Hass zwischen unseren Leuten brauchte keine weitere Nahrung. „Ihr seid zu mächtig als das man euch frei herum laufen kann.”, zischte er mir zu und versuchte in eine Angriffsposition zu gehen. Angewidert schüttelte ich nur mit dem Kopf. „Hast du meine Frage nicht verstanden? WARUM? Mächtig? Ja, das sind wir. Und wenn wir so bösartig wären, wie ihr behauptet, warum nutzen wir unsere Macht dann nicht und machen euch Sterblichen den Erdboden gleich? Das wäre um einiges einfacher als uns ständige Fluchtwege zu suchen und unsere Kinder in der Angst großziehen zu müssen, dass sie vielleicht das Jugendalter niemals erreichen werden. Immer im Schatten zu leben, weil ihr uns nicht in die Finger bekommen dürft.”, spie ich ihm entgegen. Fast schon gleichgültig betrachtete er mich, während meine Wut ungeahnte Höhen annahm. „Glaubst du mich interessiert was so ein Miststück wie du zu sagen hast? Einige von euch haben doch bereits versucht gegen uns zu bestehen und sind gescheitert.Wir müssen euch von dieser Welt entfernen, wie eine Krankheit, die die Menschheit befällt.”, gab er ebenso wütend zurück. Ich konnte ihn nur anknurren. Dann ertönte hinter dem Jäger plötzlich eine weitere unbekannte Stimme. „Tztztz redet man denn so mit einer Dame?”, fragte der Neue und in seiner Stimme schwang Belustigung mit. Nun versteifte auch ich mich, denn ich konnte die Energie sie nur so um ihn herum schwirrte spüren. Scheiße... War er etwa ein...? Nein, das konnte doch nicht sein. Seit Jahren hat sich niemand mehr von denen hier hoch gewagt. Warum habe ich ihn nicht schon vorher bemerkt? Der Jäger drehte sich zu ihm um und blitzte ihn wütend an. „Dame? Hast du ja keine Ahnung.”, blaffte er ihn an. Der Neue, der die ganze Zeit an der Wand gelehnt hatte, sah mich an. „Warum hast du ihm nicht schon die Zunge herausgerissen, für die Scheiße die er labert?”, flüsterte er, doch ich verstand jedes Wort. Nun versteifte sich auch der Jäger und musterte den Neuen misstrauisch. „Du bist auch so ein Vieh, wie die Schlampe.” Mit der Hand wies er auf mich. Der Neue mit den dunklen Haare legte den Kopf schief und musterte ihn wie ein Raubtier seine Beute. Und was anderes war es offensichtlich auch nicht. „Wie redest du denn mit meiner Prinzessin?”, hauchte er ihm zu. Und jede Zelle schrie mich an sofort zu verschwinden. Er war wirklich ein Dämon. Verdammt. Schnell schaute ich über die Schulter und sah die kleine Katze zu meinen Füßen sitzen und das geschehen neugierig mustern. Stirnrunzelnd sah ich sie an. Für eine scheue Katze war sie viel zu sehr auf das was sich vor ihr abspielte fixiert. „Deine Prinzessin? Das ich nicht lache.” Und dann griff der Jäger den Neuen an. Doch der machte nur einen Schritt nach hinten. Mit einem leichtfüßigen Satz sprang er über ihn und landete mit den Händen in den Hosentasche vor mir. Mit lässigen Gang kam er auf mich zu, so dass ich zurückweichen musste. Doch ich achtete darauf, nicht auf die Katze zu treten, bis ich eine Wand im Rücken spürte. Als er nur noch Zentimeter waren, die uns trennten, blieb er stehen und schloss die Augen. Genüsslich sog er die Luft ein. Meinen Duft. Wieder begann mein Herz wie ein Presslufthammer in meiner Brust zu schlagen. „Wahrhaftig. Ich habe dich gefunden.”, hauchte er, mit der Stimme eines Verführers und seine stechend grünen Augen hielten mich gefangen. „Ge... Gefunden? Hast du mich etwa gesucht?”, fragte ich stotternd, kaum noch zu einem klaren Gedanken fähig. Er leckte sich über die Lippen und überwand die letzten Zentimeter, bis sein Mund über meinem schwebte. „Allerdings. Die ganze Hölle sucht dich. Und doch habe ich dich gefunden.” Sein Atem strich über meine Lippen und ich konnte mich noch immer nicht von seinen Augen abwenden. Seine schwarzen Haare, die etwas zu lang waren hingen ihm fast in die strahlenden Augen. Dann stützte er seine Hände neben meinem Kopf ab. In mir stieg der starke Verdacht auf, dass ich ihn kannte und jetzt da er mir so nahe war, zog mich alles zu ihm. Doch ich wusste nicht, ob es wirklich eine Reaktion meines Körpers war oder ob er mich manipulierte. Ich musste jedoch gestehen, dass er war der schönste Mann den ich jemals gesehen hatte und ihn nicht zu berühren, ihn nicht zu küssen, kostete mich augenblicklich jede Anstrengung. „Verzieh dich Mensch, wenn du nicht willst, dass dich deine Kollegen in einer Plastiktüte einsammeln sollen.”, knurrte der Neue den Jäger an, ohne jedoch den Blick von mir abzuwenden. Offensichtlich nahm der Jäger ihn ernster als mich, denn auf dem Absatz machte er kehrt und verschwand. Er ließ mich mit dem Dämon allein. Na toll. Ich wusste nicht, was ich davon halten soll. Schließlich war ich ihm ebenfalls nicht gewachsen. Aber er schien nicht so, als wolle er mich verletzen oder gar töten. „Jetzt da du mich hast, was hast du jetzt vor?”, fragte ich ihn atemlos. An meinen Seiten ballte ich die Hände zu Fäusten um mich davon abzubringen ihn zu berühren. Zur Antwort strich er mir mit dem Handrücken über die Wange und funkelte mich so intensiv an, dass meine Haut zu kribbeln begann. „Ich werde dich von hier wegbringen. Und nein. Sicher nicht in die Hölle. Mag sein das dein Vater dich sehen will, doch ich werde dich nicht gegen deinen Willen dorthin bringen.” Ein leichtes Lächeln erschien auf seinem schönen Mund, den ich einfach nur anstarren konnte. „Du willst mich nicht zu ihm bringen? Ich dachte, du wärst einer seiner Männer? Musst du mich dann nicht sogar zu ihm bringen, sonst würde er dich doch bestrafen?” Misstrauisch verengte ich die Augen zu Schlitzen. Die Hand, die gerade eben noch auf meiner Wange gelegen hatte, glitt nun bis zu meiner Taille nur um mich an ihn zu ziehen. „So gefällt mir das doch schon viel besser.”, hauchte er und vergrub seine Nase in meinen Haaren. Nun konnte ich ebenfalls sein Geruch einatmen und mir stockte der Atem. Etwas vergleichbares hatte ich noch nie gerochen und ich legte meine Wange an seine Brust. „Du spürst es auch.” Hörte ich in seine bisher so arrogante Stimme unsicher? Ich schaute zu ihm auf. „Was spüre ich denn?”, fragte ich und war noch immer so überrascht, dass ein Dämon eine solche Augenfarbe besitzt. „Das wir zusammen gehören.” Leicht senkte er seinen Kopf, bis unsere Münder erneut nur Zentimeter trennten. Bevor sich jedoch unserer Lippen trafen, wich ich vor ihm zurück. Meine kleine Freundin trat zwischen uns und fauchte ihn an. Der Dämon schnaubte nur und richtete seinen Blick wieder auf mich. „Ich bin ein Dämon genau. Ich bin der Sohn des Abbadon, der rechten Hand deines Vaters. Doch ich werde dich nicht zu ihm bringen.” Sein Brustkorb hob sich bei einem tiefen Atemzug. „Es gibt so Einiges, was du nicht weißt. Über dich und auch über einiges was in der Hölle vor sich geht. Und ich werde es dir nicht hier mitten auf der Straße erzählen, wo die Gefahr besteht, dass dich doch noch einer der Lakaien entdeckt oder wir belauscht werden könnten.” Er versuchte nach meiner Hand zu greifen, doch die kleine Katze machte erneut einen Katzenbuckel und fauchte lautstark. Ich musste einfach kichern. „Sie will offensichtlich nicht, dass du mich anfässt.” Säuerlich schaute er auf die Katze hinunter und dachte sicher darüber nach ihr einen Tritt zu verpassen. „Vergiss es. Sie kommt mit mir.” Schnell hob ich sie auf meine Arme, was sie sich offenbar nur zu gern gefallen ließ, um aus seiner Reichweite zu kommen. „Also willst du zu deinem Zirkel? Soll mir recht sein. Allerdings musst du dann das Portal öffnen, denn ich weiß nicht wo ihr wohnt.” Trotz seiner Worte, schien es ihm nicht zu gefallen, dass ich zu meinem Zirkel wollte. Gut. Denn mir auch nicht. „Du willst mit zu meinem Zirkel? Warum? Damit du deine Dämonenfreunde holen kannst um uns alle zu töten? Glaubst du wirklich ich bin so dumm?”, höhnte ich. Doch mit einem Satz stand er direkt vor mir. Wieder begann die Katze in meinen Armen zu fauchen, doch ich ignorierte sie, denn seine Augen blickten wieder direkt in meine. „Ich werde nichts dergleichen tun. Du gehörst zu mir und ich werde nichts tun um dich in Gefahr zu bringen.” Wieder legte er seine Hand auf meine Wange und er kam noch näher. „Öffne das Portal und bring uns hier weg.”, flüsterte er und strich mit dem Daumen über meine Unterlippe. Unwillkürlich dachte ich erneut daran, wie es wäre von ihm geküsst zu werden. Doch bevor meine Gedanken noch weiter auf diese unbekannte Gefilde driften konnte, wandte ich mich ab und formte mit meiner Magie einen Ball aus purer Magie, den ich anschließend gegen die Wand warf und ein vielfarbiges Portal erschien. „Da.”, sagte ich demonstrativ und trat darauf zu, doch der werte Dämon hielt mich auf. „Nein. Ich gehe voraus. Ich will nicht das du es verschließt, wenn du draußen bist.” Nun sah er mich skeptisch an. Zuckersüß lächelte ich ihn an. „Nur zu.” Ich winkte ihn zu dem Portal, doch wieder ging er nicht darauf zu. „Nein, wir werden zusammen gehen. Und wenn das kleine Scheißvieh meint, mich kratzen zu müssen, dreh ich ihr den Hals um.” Er stellte sich neben mich. „Wag es ja nicht sie anzurühren. Sie hatte es bis her schon nicht leicht.” Wieder kraulte ich die Katze am Kopf und sie lehnte sich gegen meine Hand, während sie schnurrte wie ein kleiner Motor. Er zuckte daraufhin nur mit den Schultern und ergriff meine Hand. Dieses Mal fauchte sie ihn zwar nicht an, schaute aber missmutig in seine Richtung. Zusammen gingen wir durch das Portal und auf der anderen Seite erschien eine weite offene Wiese. Dahinter konnte man ein riesiges Anwesen, das mit einem alten College vergleichbar war. „Wow.”, brachte er hervor, während er die Landschaft auf sich wirken ließ. In meinen Armen begann sich meine kleine Freundin zu regen und wollte scheinbar hinunter gelassen werden. Also erfüllte ich ihr den Wunsch und sofort begann sie neben mir her zu laufen. Lächelnd sah ich zu ihr hinunter. Doch dann wurde ich mir wieder bewusst wer und vor allem was ich hier eigentlich mitgenommen hatte und musterte den Dämon neben mir. Allein sein Profil ließ mein Herz schneller schlagen. Ich hatte noch nie einen Mann getroffen, der so schön war. Ich weiß, ich weiß, Männer hören es nicht gern, wenn man sie als schön bezeichnete. Aber hey. Es waren meine Gedanken und darüber würde ich ihm sicher nichts erzählen. Als er also meinen Blick bemerkte, wandte er den Kopf zu mir und neigte seinen. Ein schiefes Grinsen, dass mich beinahe stolpern ließ, erschien auf seinen vollen geschwungenen Lippen. Verdammt. Diese Lippen waren geradezu zum Küssen gemacht. Schnell schüttelte ich diese Gedanken wieder ab und zog meine Augenbrauen wieder zusammen. „Hast du auch einen Namen?”, fragte ich schnippisch. Ich konnte mich einfach nicht normal mit ihm unterhalten. Er war ein verfluchter Dämon. Wer sollte sich denn auch mit jemanden unterhalten, der vielleicht über hunderte Jahre älter ist als man selber? Mit einem Mal blieb er stehen und mit seinem intensiven Blick hielt er mich auf. „Du fragst mich wie ich heiße, stellst dich aber selbst nicht vor? Ein wenig unhöflich, findest du nicht auch? „Da du mich, wie du so schön gesagt hast, gefunden hast und mich als „Prinzessin” angesprochen hast, nehme ich stark an, dass du weißt, wer ich bin.”, konterte ich nur und stemmte die Hände in die Hüften. Sein grüner Blick wanderte über meinen Körper und es fühlte sich beinahe wie eine tatsächliche Berührung an. „Ich kenne deinen Geruch. Ich erkenne deine Augen. Aber deinen Namen kenne ich nicht.”, gab er leise und ernst zurück. Ich atmete also tief ein und wandte mich wieder zu dem Anwesen zu, während ich darauf zu ging. „Ich heiße Aurelia. Schon komisch, das mein Vater dir meinen Namen nicht auch noch genannt hat.” Ich schritt nun weiter voran, doch nicht mehr so erpicht darauf auch seinen Namen in Erfahrung zu bringen. Früher oder später würde sie ihn schon erfahren. Und bis dahin konnte ich ihn ja mit Schimpfwörtern titulieren. Allein der Gedanke daran, brachte mich zum Kichern. Der Dämon hatte mich mit Leichtigkeit eingeholt und legte seine Hand auf meinen Unterarm. „Dein Lachen ist wundervoll. Aber ich glaube, mir gefallen deine Gedankengänge nicht wirklich. Mein Name ich Lucian.” Mit einem Verbeugung brachte er mich zum Staunen, so dass mir beinahe die Gesichtszüge entglitten wären. Er hätte ebenso aus einer anderen Epoche stammen können und tat es vermutlich auch. Mit großen Augen musterte ich ihn erneut. Wenn seine Augen nicht dieses intensive Grün hätten, sein Körper nicht diese unglaubliche Magie verströmte, dann hätte man glatt glauben können, dass er ein ganz normaler Mensch wäre. Doch ich rief mir ins Gedächtnis, das dies nicht der Fall war und ich ihm auf keinem Fall trauen durfte. Denn trotz seiner Beteuerung, mir keinen Schaden zufügen zu wollen, war er noch immer ein Dämon und die logen und betrogen wie es nur ging. Mit den Blick auf mich gewandt, richtete er sich langsam wieder auf, so dass ich seinen von Muskeln gestählten Körper noch besser betrachten konnte. Schnaubend setzte ich mich wieder in Bewegung und ging geradewegs durch die Schutzmagie hindurch, die das Gelände und meinen Zirkel schützten. Seufzend öffnete ich das Eingangstor und übertrat die Schwelle. Trotz des umfassenden Geländes und des Anwesens kam ich mir hier immer eingesperrt vor. Die Hexen und Hexer, die wir aufgenommen hatten, wuselten hier zu jeder Tages- und Nachtzeit herum und beengten mich noch mehr. Zumal die Meisten von ihnen mir ständig ihre Dankbarkeit bekunden mussten. Ich war froh ihnen geholfen zu haben, doch ich hasste es auch im Mittelpunkt zu stehen. Egal ob es Kinder, Jugendliche oder Erwachsene waren. Sie vergaßen offenbar ständig, dass ich nicht das Oberhaupt war, sondern ebenso wie sie den Befehlen meines Adoptivbruders und des Zirkeloberhauptes unterstand. Kaum stand ich in der Eingangshalle, da kam auch schon meine beste Freundin Emma auf mich zu gestürzt und umarmte mich. Perplex stand ich mit hängenden Armen da. Trotz seiner lautlosen Schritte spürte ich die Anwesenheit von Lucian in meinem Rücken. Seine ganze Präsenz strahlte förmlich von ihm ab, so dass ich nicht verstehen konnte, wie meine Freundin ihn gar nicht erst beachten konnte. Emma sah mich mit aufgerissenen Augen an. „Ich habe gesehen, wie du von Jägern verfolgt wurdest und dich in einer Gasse verstecken konntest. Doch dann war alles weg. Ich hatte schon gedacht, dass sie dich erwischt hätten.” In ihren schönen blauen Augen sammelten sich Tränen, die mir das Herz brachen. Beruhigend legte ich ihr die Hände auf die Schultern und lächelte gezwungen. „Das wird wohl an meinem Begleiter gelegen haben.”, sagte ich und deutete mit einer Handbewegung auf den Mann hinter mir. Erst jetzt schien ihn meine Freundin zu bemerken und wieder riss sie die Augen auf. Fast hätte ich über ihre Reaktion gelacht. Fast. „Du hast einen gefunden?”, fragte sie atemlos. Sie dachte, er wäre ein Hexer. Natürlich. Ich schüttelte nur mit dem Kopf und die sah mich fragend an. „Bevor ich dir erkläre, wer er ist, muss ich vor her mit Ethan reden. Ist er in seinem Büro?”, fragte ich und wappnete mich innerlich vor ihrer Antwort. Nun war es Emma, die den Kopf schüttelte. „Nein. Er ist... ähm...” Unbehaglich trat sie von einem Bein auf das andere. Doch ich wusste, wo ich meinen geschätzten Bruder fand. Erneut seufzte ich und nickte nur. Er hatte sich wieder ein neues Betthäschen gesucht. Ich sah über die Schulter zu Lucian, der mich mit Argusaugen betrachtete. Ob ich ihn wirklich mitnehmen sollte oder bekäme Ethan einen Herzinfakt? Es wäre schon witzig zu sehen, wie erschrocken Ethan auf ihn reagieren würde. Doch im Grunde war es den ganzen Ärger gar nicht wert. Tief durchatmend wandte ich mich wieder an Emma. „Würdest du mir einen Gefallen tun?”, fragte ich sie deswegen. Eifrig nickte sie und sah wieder zu Lucian. Ich spürte wie sich dieser in meinem Rücken versteifte. „Kannst du ihn bitte in mein Zimmer bringen? Ich muss mit Ethan reden.” Als sie erneut nickte, wandte ich mich zu der großen Treppe um in die Räumlichkeiten meines Bruders zu gelangen, doch ich wurde am Arm gepackt. „Ich werde nicht auf dich in deinem Zimmer warten, wie ein Schoßhund.”, knurrte mich Lucian mit zu Schlitzen verengten Augen an. Normalerweise hätte ich Angst empfinden müssen. Angst vor seiner aufbrandeten Magie. Angst vor dem Was er war. Doch ich schnaubte nur verächtlich. „Ethan ist mein Oberhaupt. Was glaubst du wie er reagiert, wenn er begreift, wen und was ich hier her gebracht habe? Ich muss es ihm schonend beibringen, bevor er ausrastet.” Ich hatte meine Stimme so sehr gesenkt, dass Emma nichts von unserer Unterhaltung mitbekam. Nun ließ Lucian meinen Arm frei, sah mich aber noch immer wütend an, während er die Arme vor der Brust verschränkte. „Ich werde dich begleiten. Und bevor du Einwände erhebst, ich werde vor der Tür warten.”, gab er zurück. Ich musste mir eingestehen, dass er zumindest für Kompromisse bereit war. Seine Pose nachahmend, verschränkte auch ich die Arme vor der Brust. „Dann drossle deine Magie. Verdammt, selbst jetzt kommst du mir vor wie ein verfluchtes Atomkraftwerk, das kurz vor der Explosion steht.”, murmelte ich und versuchte nicht auf seine Muskeln zu achten, die durch seine Bewegungen spielten. Nun spielte ein sündhaftes Grinsen um seine Lippen. „Nur du kannst es so sehr spüren.”, sagte er nun geheimnisvoll und sein Blick flog zu meinen Lippen. Kapitel 2: Kapitel 2 -------------------- Lucian Verfluchte Hölle und Satan war sie schön. Das war mir schon auf den Straßen Manhattans aufgefallen, als ich plötzlich ihre Energiesignatur wahrgenommen hatte und ihr und dem menschlichen Jäger in dieses vermaledeite Gasse gefolgt war. Ich hatte mich unsichtbar gemacht und mich so gut wie nur möglich abgeschottet, dass sie mich nicht entdeckte. Doch als dieser Sterbliche sie auch noch mit der Waffe bedroht hat, hat mein Blut zu brodeln begonnen. Um ein Haar hätte ich die Beherrschung verloren und ihn zu Staub verwandelt. Doch sie überraschte mich. Handelte entgegen ihrer Instinkte. Sie brachte sich ins Schussfeld, denn auch wenn sie ihm die eine Waffe abgenommen hatte, so wusste ich, dass er noch weitere verborgen hatte. Sie redete auf ihn ein und versuchte ihn Vernunft beizukommen. Natürlich. Sie war jung und vielleicht auch noch naiv zu glauben, dass Menschen ihre Existenz akzeptieren konnten. Doch so hatte sie Gott nicht geschaffen. Nein. Sie wollten beherrschen und an oberster Stelle der Nahrungskette stehen. Das andere Wesen sie von diesem Platz verdrängen konnten, eventuell jedoch nicht wollten, reichte für sie aus Hass und Angst zu entwickeln. Seit Dämonen sich vor Jahrtausenden mit den Menschen eingelassen hatten, lebten die Hexen. Sie waren zwar Sterbliche. Doch mit einer höheren Lebenspanne und mit Magie in ihren Adern. Aurelia jedoch war etwas vollkommen anderes. Ihr Zirkel wies Merkmale auf, ja, doch die Magie war durch die vielen Generationen verwässert und nur noch ein Abklatsch von dessen, was sie einmal gewesen war. Viele von meiner Art hatten Angst bekommen, weil ihre Kinder ihnen gefährlich wurden und so bekamen sie Angst vor Dämonen. Natürlich war deswegen auch Aurelias Angst vor mir und ihr Misstrauen mir gegenüber mehr als berechtigt gewesen. Doch es schmerzten auch. Denn so sie wusste es noch nicht... Wie sie so vor mir stand, die Arme unter ihren perfekten Brüsten verschränkt, hatte ich das dringende Bedürfnis sie zu packen und ihren Mund zu erobern. Mit geballten Fäusten ermahnte ich mich, dass es nicht die richtige Zeit noch der passende Ort dafür war. Sie vertraute mir nicht und ich wollte ihr die Möglichkeit geben, das zu ändern in dem ich ihr bewies, dass sie das durchaus konnte. Wenn ich sie jedoch einfach wie ein Neandertaler in meine Höhle schleppte, bewirkte ich eher das Gegenteil und sie würde mich für das Monster halten, als welches sie mich vermutete. Nachdem ich ihr also vorgeschlagen habe, mich wie ein guter vorzeigbarer Dämon zu verhalten, hat sie überrascht gewirkt, sich jedoch schnell wieder unter Kontrolle gehabt und machte sich nun mit mir im Schlepptau auf den Weg zu ihrem Oberhaupt. In einen der vielen Abschnitte dieses riesigen Anwesens blieb sie vor einer verzierten Kirschholztür stehen und verkrampfte sich. Sie mochte vielleicht nicht über mein sensibles Gehör und Geruchssinn verfügen, jedoch schien sie zu wissen, was sie in diesem Raum erwartete. Denn ich roch und hörte es. Raues Stöhnen und aneinander reibende Haut. Den Geruch von Schweiß und Sex... Verdammt, wollte sie da wirklich rein? Und die bessere Frage war: Was machte dieses Oberhaupt am Tage da drin, wenn er sich doch eigentlich um die Belange des Zirkels kümmern sollte? Abrupt drehte sich Aurelia zu mir um und hatte den Blick gesenkt. O ja sie wusste, was er dort drin trieb und ihr war es nicht recht. Doch ich konnte sie noch nicht einschätzen, ob sie eifersüchtig oder wütend war. Wir werden ja sehen, sagte ich mir. „Bleib hier.”, sagte sie kurz angebunden und klopfte schließlich an die Tür. Ich hörte wie ein Mann fluchte und schließlich wie rasch Kleidung über Haut gezogen wurde. „Was?”, rief dieser schließlich und Aurelia riss die Tür auf und trat hinein. Seufzend und mit verschränkten Armen lehnte ich mich mit dem Rücken gegen die Wand. Aurelia Ich konnte es nicht fassen. Ethan war das Oberhaupt des Zirkels und anstatt sich um diesen zu kümmern, vögelte er unsere Mitglieder durch. Wie ich es verabscheute. Versteht mich nicht falsch. Ich liebte meinen Bruder. Er war der Einzige, den ich noch hatte. Doch seine Art, wie er seinen Job erledigte, brachte mich regelmäßig auf die Palme. Offenbar hatte er sich hastig in seine Hose gezwängt, als ich ihn bei seinen „Aktivitäten” unterbrochen hatte. Mit verschränkten Armen und hochgezogenen Augenbrauen stand ich an der geschlossenen Tür. Natürlich wusste ich längst, dass der Dämon in meinem Gefolge bereits gehört und gerochen hatte, was mein ach so liebes Brüderchen bis eben getrieben hatte. Aber das sollte nicht mein Problem sein. Er war älter als ich und als legitimer Erbe seiner Eltern musste er sich um den Zirkel kümmern. Ethan lehnte sich mit den Rücken gegen seinen Schreibtisch und grinste mich an. „Hallo Schwesterchen. Was verschafft mir die seltene Ehre für deinen Besuch?”, fragte er und ließ seine Stimme rauer werden, als wollte er den Verführer spielen. Natürlich wusste ich, warum er das tat. Seit wir Teenager waren, wollte er mich an seiner Seite. Er behauptete, dass er mich lieben würde und wir zusammen gehören würden. Einmal, ein verdammtes Mal war ich schwach gewesen und wir waren im Bett gelandet. Mein erstes Mal... Noch immer konnte ich nicht fassen, dass ich mit meinem Bruder geschlafen hatte. Auch wenn mich seine Eltern nach dem Tod meiner Mutter adoptiert hatten, so sah ich ihn doch als meinen Bruder an. Jedoch habe ich schnell gelernt, dass er auch meistens das bekam, was er wollte. Doch nach meinem Fehler habe ich mich, bisher erfolgreich, gewehrt ihm nicht weiter das zu geben, was er glaubte zu wollen. Mich. Seit dem verbrachte er seine Tage meist damit jedes weibliche Mitglied unseres Zirkels zu verführen und zu glauben, mich dadurch eifersüchtig zu machen. Allerdings fand ich es eher traurig... Meine Augenbrauen schoben sich noch ein Stück höher. „Meinst du nicht, dass du etwas anderes tun solltest, als dich hier zu vergnügen?”, fragte ich und versuchte meine Stimme ruhig zu halten. Auch wenn es mich wütend machte, hatte ich keine Befugnis ihm Vorhaltungen zu machen. Grinsend fuhr er sich durch das vom Sex verstrubbelte Haar. „Wieso, Süße? Willst du vielleicht das ich mich mit dir vergnüge?” Leicht beugte er sich vor, dass er dabei aussah wie ein Raubtier bereit für einen Sprung auf seine Beute. Doch ich schnaubte nur. „Träum weiter. Du weißt, dass ich es nicht will, egal wie viele Weiber du abschleppst.” Daraufhin seufzte er theatralisch und lehnte sich wieder nach hinten. „Wenn es das nicht ist, warum bist du dann hier, Lia? Wie du vielleicht bemerkt hast war ich bis gerade eben noch schwer beschäftigt.” Ein harter Zug trat in sein Gesicht. Es passte ihm nicht, dass ich nicht nach seiner Pfeife sprang. Unbehaglich wich ich nun seinem Blick aus. „Jemand hat mich gefunden.”, murmelte ich leise und betonte das Jemand besonders, dass er auch wusste, wer damit gemeint war. Da er nicht reagierte, dachte ich schon, er hätte mich nicht gehört. Doch als ich den Blick wieder hob, war er wie zur Salzsäule erstarrt. „Wie?”, raunte er vollkommen ernst. Jeder wusste wer mein Vater war. Jeder im Zirkel wusste, dass ich die verdammte Tochter des Teufels war. Und das es nur eine Frage der Zeit, bis er mich holen käme. „Ich weiß es nicht. In New York war ich auf der Flucht vor den Jägern. Da erschien dieser Dämon. Und wie du siehst, bin ich noch hier. Er hat mir geschworen niemanden etwas zu tun und mir zu helfen.” Schnell sprach ich weiter, denn ich konnte sehen wie Ethans Gedanken Karussell fuhren. Sein Gesichtsfarbe wurde erst bleich, schließlich feuerrot. „Niemanden etwas tun? Und du hast ihn hier hergebracht?”, knurrte er und wurde bei jedem Wort lauter. „Bist du verrückt geworden? Was ist wenn er seine Verwandtschaft hier her bringt? Sie werden unseren Zirkel auslöschen.” Er trat auf mich zu und ich versuchte vor ihm zurück zu weichen, doch ich stand bereits mit dem Rücken zur Tür. „Bist du so naiv den Worten eines verfluchten Dämons Glauben zu schenken? Willst du das es den anderen so ergeht, wie unseren Eltern?”, spie er mir lauthals ins Gesicht. Ich sank in mich zusammen. Meine Mutter so wie auch seine Eltern waren bei Dämonenangriffen getötet wurden. Niemand von uns war in der Nähe um es zu bezeugen, doch nach der Energiesignatur zu schließen, die wir gefunden hatten, kam nichts anderes infrage. „Er hat mir geschworen, dem Zirkel und mir nichts zu tun.”, wiederholte ich kleinlaut. Schon zuvor wusste ich, dass er ausrasten würde, doch das seine Wut solche Ausmaße annehmen würde, war mir nicht bewusst. „Na klar. Weil Dämonen ja auch niemals lügen würden. Verdammt, Lia. Seit Jahren suchen sie nach dir. Ist dir nicht bewusst, wie gefährlich es ist, einen von denen hier her zubringen? Selbst wenn er uns nicht alle umbringt, sie werden seine Spur verfolgen und es doch tun.” Ethans Wut war zwar verflogen, doch nun sprach Resignation aus seiner Stimme und auch seiner Haltung. „Bitte sei mir nicht böse. Doch ich hatte das Gefühl, dass wir ihm vertrauen können.”, flüsterte ich ihm zu und hob wieder den Blick. Er stand mir nun so nahe gegenüber, dass die Goldsprenkel in seinen himmelblauen Augen sehen konnte. Lucian Dieser Mistkerl. Erst machte er Aurelia an, nachdem er mit einer anderen Frau im Bett war und jetzt schrie er sie an. Meine Geduld wurde in diesem Moment auf eine harte Probe gestellt. Als ich jedoch den Geruch von Furcht von Aurelia vernahm, konnte ich nicht mehr nachdenken. Mit einem Gedanken hatte ich mich in das Zimmer hinter der Tür teleportiert und stand nun hinter dem Kerl. Der war lediglich mit einem Hose bekleidet und stand ihr so nahe, wie es nur ein Liebhaber getan hätte. Wieder regten sich meine Instinkte in mir. Und wieder musste ich sie im Zaum halten. Ich räusperte mich und beide sahen mich erschrocken an. Als müsste er ihr Beschützer spielen, baute sich ihr „Bruder”, das miese Schwein, zwischen uns auf. Ich konnte mir ein Augen verdrehen nicht verkneifen. Als ich in Aurelias Augen schaute, sah ich ein amüsiertes Blitzen, woraufhin ich sie angrinste. Das Mädchen gefiel mir immer mehr. „Was willst du hier, Dämon?”, knurrte mich der Depp an und ich schnaubte nur. „Schade, das du ihm nicht meinen Namen gesagt hast. Ich nenne ihn ja auch nicht „Sterblichen Arsch”.”, gab ich nonchalance zurück. Und wenn ich mich nicht verhört hatte, kicherte sie leise darüber. Aurelia drängte sich an ihm vorbei und gesellte sich an meine Seite. Fast schon hätte ich ihr den Arm um die Schulter gelegt und sie noch weiter an mich gezogen, doch ich begnügte mich damit, triumphierend zu lächeln. „Das hier ist Lucian, Ethan. Bitte gestatte es mir, dass er hier bleiben darf. Wenn du dich besser fühlst, werde ich sämtliche Verantwortung für sein Tun hier im Zirkel übernehmen.” Sie stellte sich gerader hin und hob trotzig ihr Kinn. Ich glaubte nicht, dass sie mich hinauswerfen würde, selbst wenn er es von ihr verlangen würde. Doch er war ihr Oberhaupt. Auch wenn er sich nicht dementsprechend benahm. Sie wäre viel eher für diesen Posten geeignet. Lange sah sie ihren Bruder an, der sie nur anstarrte bis er entnervt die Arme in die Luft warf. „Mach doch was du willst. Baut er Scheiße, wirst du dafür Sorgen, dass es wieder gerade gebogen wird.”, kommentierte er nur und wandte sich zum Schreibtisch. „So wie immer also.”, murmelte sie leise, sodass ich mir sicher war, dass er nicht gehört hatte. Nun konnte ich meine Belustigung kaum noch verbergen und grinste. Damit wandten wir uns ab und gingen hinaus. Draußen atmete sie tief durch. „Was für ein Knallkopf.”, flüsterte sie mehr zu sich selbst, als zu mir. Ich musste mich wohl bemerkbar machen, weshalb ich die Hand auf die Schulter legte. Eine simple unschuldige Berührung, doch es war als durchzuckte mich ein Stromschlag. Auch sie muss etwas gespürt haben, denn ruckartig schaute sie mich an. „Was war das denn?”, hauchte sie atemlos und wich einen Schritt vor mir zurück. Mist. Genau das wollte ich verhindern, doch in meiner Unbedachtheit konnte ich einfach nicht anders. Kurz schloss ich die Augen und zog meine Hand zurück. „Nicht hier. Lass uns in dein Zimmer gehen und ich werde es dir erklären.”, sagte ich und sah sie an. Stirnrunzelnd betrachtete sie mich und schien zu überlegen. Dann nickte sie kurz, nahm meine Hand und zog mich den Gang entlang. Wir liefen Treppen und Flure entlang, hindurch durch Türen und wir trafen kaum eine Menschenseele. „Wohnen hier eigentlich noch Leute?”, fragte ich und versuchte nicht zu sehr auf ihre kleine Hand in meiner zu achten. „Ja. Aber sie gehen mir aus dem Weg.”, gab sie nur zurück. Ich konnte mir ein leises Lachen verkneifen. „Warum das denn?” Abrupt blieb sie stehen und drehte sich zu mir um. „Weil sie wissen, dass ich nach jedem Gespräch mit Ethan sauer bin und man mich am besten in Ruhe lässt.” Damit ließ sie meine Hand los und stolzierte davon. Mit offenen Mund sah ich ihr nach. Wow was für eine Frau. Selbst ihre Wut machte mich ungeheuer scharf. Ohne Umstände beschleunigte ich meine Schritte und hatte sie schnell eingeholt. „Wie weit ist es denn noch?”, fragte ich entnervt, während sie mich weiter durch das offenbar komplette Anwesen führte. Ein gehässiges Lächeln huschte über ihr schönes Gesicht. „Ach ist der große böse Dämon schon außer Atem?” Ich schnaubte nur und versuchte dem Impuls zu unterdrücken, ihr an der nächstgelegenen Wand zu zeigen, wie sehr ich außer Atem gewesen war. „Das sind wir.”, sagte sie und blieb vor einer ebenfalls verzierten Tür stehen. Mit hochgezogenen Augenbrauen sah ich sie an. „Du hast dir ein Zimmer so weit ab von den restlichen Bewohnern gesucht?”, fragte ich und versuchte sie tatsächlich zu verstehen. „Es ist besser so...” War das Einzige, was sie sagte, als sie mit einer Handbewegung die magischen Barrieren entriegelte und eintrat. Kaum war sie über die Schwelle getreten, warf sie ihren Mantel über den Kleiderständer und streifte sich im Gehen noch die Stiefel ab. Ich lehnte mich während dessen gegen den Türrahmen und beobachtete sie gerade dabei, wie sie sich eine Flasche Wasser aus dem Minikühlschrank herausholte. Als sie meinen Blick bemerkte, hielt sie in der Bewegung inne und sah mich stirnrunzelnd an. „Willst du da draußen bleiben? Ich dachte, du wolltest mir so einiges erklären.”, fragte sie und lehnte sich mit dem Rücken gegen den Kühlschrank und sah mir nun zu, wie ich ihre Räumlichkeiten betrat. Offensichtlich wusste sie nicht wirklich, was sie von mir halten sollte. Ihre ganze Körpersprache drückte Misstrauen und Skepsis aus. Innerlich seufzend dachte ich mir jetzt schon, dass mich diese Frau einiges an Überzeugungskraft kosten würde. „Willst du auch was trinken?”, fragte sie mich und deutete auf die Flasche in ihrer Hand. Mit einem Grinsen schüttelte ich nur mit dem Kopf. Lange sahen wir uns einfach nur an. Ich, weil ich einfach nicht glauben konnte, sie endlich gefunden hatte. Sie, weil sie ja nicht wusste, was sie von mir halten sollte. Trotz ihrer Gene fühlte sie wahrscheinlich die Bindung zwischen uns nicht. Sie legte nun den Kopf schief und betrachtete mich noch genauer. Aurelia Was wollte dieser Herkules nur von mir? Ich verstand es ja, dass er ein Dämon war und von meinem sogenannten Vater gehört hatte. Doch wenn er nicht von ihm geschickt wurden war, warum war er dann hier? Dahinter war ich noch immer nicht gekommen. Und doch war noch etwas eigenartig an ihm. Ich fühlte mich unglaublich zu ihm hingezogen. Ob es eine psychische Reaktion oder eine Manipulation seinerseits? „Dann rück schon raus. Warum hast du nach mir gesucht?” Ich setzte mich auf die Armlehne meines Sessels. Obwohl ich nie viel Besuch bekam, hatte ich es mir hier so gemütlich wie möglich eingerichtet. Ich wollte mir ein Zuhause schaffen, dass ich bisher nirgendwo gehabt hatte. Auch wenn ich in diesem Anwesen bereits meine gesamte Kindheit verbracht hatte, wollte ich lieber außerhalb des Zirkels wohnen. Doch leider war es mir nicht gestattet gewesen, mir in der „normalen” Welt eine Wohnung zu suchen, weshalb ich mich hiermit zufrieden geben musste. Ich war eine Sucherin unseres Zirkels. Und wenn man den Gerüchten und Klatsch unter den Mitgliedern glauben konnte, war ich auch die Beste darin. Sucherin bedeutete, dass ich Hexen und Hexer in der realen Welt fand und ihnen anbot sich uns anzuschließen. Nicht nur um den Zirkel zu vergrößern, sondern in erster Linie sie zu schützen. Dort draußen wurden sie von den Jägern gejagt... Sie gehörten einer menschlichen Einrichtung an, die von unserer Art wussten. Wir, die Mischwesen aus Mensch und Dämon mit magischen Fähigkeiten, hatten in ihren Augen keine Existenzberechtigung. Allein diese Annahme ließ mich regelmäßig aus der Haut fahren. Nun saß ich hier, in meinen Räumen und beobachtete wie ein Dämon aus der Hölle mein Zuhause betrachtete. Ich konnte nur abwarten bis er mit seiner Erkundungstour fertig war und sich meinen Fragen stellte. Als er den Anschein gab, endlich für eine Unterhaltung bereit zu sein und sich auf dem Sofa mir gegenüber niedergelassen hatte, konnte ich ein Schmunzeln auf seinen Lippen erkennen. Daraufhin verdrehte ich nur die Augen und sah mich nun meinerseits in meinem Zimmer um. Alles war so wie immer, außer diesen Eindringling. Ich liebte meine Abgeschiedenheit und hatte auch nichts dagegen, dass mich der Rest meines Zirkels in Ruhe ließ, sobald ich wieder hier war. Ich hatte keine Lust auf Menschen, die sich nur an mir profitieren wollten, bedeutet: das sie sich bei mir einschmeicheln wollten, weil sie glaubten, ich hätte irgendeinen Einfluss auf Ethan. Oh den hatte ich wirklich. Allerdings nur zu seinen Bedingungen und darauf wollte ich mich wirklich nicht einlassen. Lucian schlug nun eines seiner Beine über das andere und machte es sich offensichtlich gemütlich, als er seinen Arm auf die Rückenlehne des Sofas legte und sich richtig breit machte. „Du weißt also, dass du die Tochter meines Chefs bist.”, stellte er fest und sein überhebliches Grinsen wurde breiter. Bei dem Wort „Chef” musste ich abfällig schnauben. „Er ist nicht dein verdammter Chef. Sondern Satan persönlich. Als wäre das nicht schon schlimm genug.”, gab ich schnippisch zurück. Ich wusste ja, dass er mir nur helfen wollte, doch allein die Erwähnung meines sogenannten Erzeugers brachte mein Blut vor Zorn zum Kochen. Er legte den Kopf schief und sah mich an wie ein Objekt, das man untersuchen musste. „Kennst du ihn?”, fragte er mit leiser Stimme. Energisch schüttelte ich den Kopf. „Danke, kein Bedarf.”, lautete meine Antwort. Er seufzte. „Er ist nicht so schlimm, wie die Menschen ihn beschreiben. Im Gegenteil. Für seine Familie und Freunde ist er eigentlich-” Doch mit einer raschen Handbewegung unterbrach ich ihn. „Für seine Familie? Das ich nicht lache. Wo war er denn, als die Dämonen meine Mutter getötet hatten? Anstatt sich um mich zu kümmern, hat er es zugelassen, dass sich Zirkelmitglieder um mich sorgten. Fremde im Grunde genommen. Denn wirklich willkommen war ich nie hier. Ich gehöre nicht dazu.” Wieder machte ich eine ausladende Handbewegung und bedeutete ihn damit, dass ich mich abgeschottet hatte. Wieder seufzte er nur. „Das hatte seine Gründe. Glaubst du tatsächlich, dass die Hölle ein Ort ist, an dem man ein Kind großziehen sollte? Alle und jede sind korrumpierbar. Alle sind nur auf ihren eigenen Vorteil aus und um an Lucifers Macht heranzukommen, hätten sie dir unaussprechliche Dinge angetan.”, sagte er ohne einen anklagenden Ton. Um weitere Widerworte zu vermeiden, biss ich mir auf die Unterlippe und wandte den Blick ab. Das konnte ich alles verstehen, doch er hätte sich doch wenigstens nach mir erkundigen können. All das hat er niemals getan. „Ich weiß, du glaubst, dass er dich nicht will. Aber ich kann dir versichern, dass dem nicht so ist.”, sagte er und ich konnte wieder ein Schnauben nicht verkneifen. „Ach nein? Warum schickt er dann seine Männer aus um mich zu finden und zu ihm bringen? Hätte er nicht selber kommen können?” Nun hielt ich es nicht mehr auf meinem Platz aus und tigerte herum. Daraufhin lachte Lucian. „Hast du eigentlich eine Ahnung wie schwierig es ist, dich zu finden?”, fragte er mich und ich konnte ihn nur mit zu Schlitzen verengten Augen ansehen. „So? Du hast mich doch auch gefunden.”, gab ich zurück, als ich die Arme vor der Brust verschränkte und wanderte weiter. „Ich habe dich aus einem anderen Grund relativ schnell gefunden.” Seine Stimme war leiser geworden und hatte den Blick auf seine verschränkten Hände gesenkt. Das machte mich hellhörig. Ich blieb stehen und drehte mich zu ihm um. „Wie hast du mich denn dann gefunden?”, forderte ich ihn auf. Er atmete tief ein, erhob sich dann langsam um auf mich zu zukommen. „Was spürst du in meiner Nähe?”, fragte er mich leise, während er meinen Blick suchte und weiterhin auf mich zu kam. Ich schluckte und wich unwillkürlich zur Wand zurück. „Also was fühlst du in meiner Nähe?”, fragte er und legte die Hände an die Wand neben meinem Kopf. Dabei senkte sich sein Gesicht zu mir hinunter, dass unsere Münder nur wenige Zentimeter von einander entfernt waren. Mein Blick flog immer wieder zu seinen Lippen, als würde ich magisch davon angezogen werden. „Ich spüre das du mächtig bist.”, antwortete ich leise. Doch anscheinend war das die falsche Antwort, denn er schnalzte missbilligend mit der Zunge. Wie faszinierend. „Das meine ich nicht. Was genau empfindest du in meiner Nähe?”, hauchte er mir zu, so dass ich seinen Atem auf meinen Lippen spüren konnte. O ja ich wusste genau, was er von mir hören wollte, doch sollte ich ihm wirklich geben, was er will? Er war ein Dämon. Die waren doch bekannt dafür das sie einen manipulierten. Also legte ich ihm meine Hände auf die Brust und versuchte ihn von mir zu schieben. Doch er reagierte gar nicht und ich konnte nur seine steinharten Muskeln und seinen starken regelmäßigen Herzschlag spüren. Dabei beschleunigte sich meiner. Wie konnte ein Dämon nur so gut aussehen? „Soll ich dir sagen, was ich fühle?” Wieder kam er mir näher und nun fühlte ich eine unbändige Anziehungskraft, die mich zu ihm zog. „Wir sind miteinander verbunden, kleine Prinzessin. Du und ich” Nun sog er meinen Duft mit geschlossenen Augen ein. Als er sie wieder öffnete, strahlten sie mich an. „gehören zusammen. Untrennbar.” Zuletzt griff er nach einer meiner Haarsträhne und wickelte sie sich um die Finger. Stockend atmete ich ein und riss meine Augen auf. „Das kann nicht sein.”, bekam ich gerade noch heraus. „O doch. Und ich bin hier um dich zu beschützen.” Nun trat er einen Schritt zurück und sah mich unverwandt an. Lucian Ich merkte wie sie erst an meinen Worten zweifelte, doch dann zeichnete sich Entsetzen und Schock auf ihrem hübschen Gesicht ab. Also versuchte ich meine brennenden Instinkte unter Kontrolle zu bringen. Alles in mir schrie danach, sie zu berühren, sie an mich zu ziehen und sie zu küssen. Sie zu der Meinen zu machen. Aber niemals könnte ich ihre Situation jetzt ausnutzen. Langsam sank sie zu Boden nieder und hielt sich die Hände vor den Mund. „Aurelia, dein Vater hat mich zu dir geschickt. Er hat gespürt, dass wir zusammen gehören. Lucifer wollte das ich dich zu ihm bringe. Nicht, weil ich mir etwas, wie die anderen seiner Gefolgsleute, davon verspreche, sondern weil ich dich in Sicherheit bringen will. Vor allem seit ich dich gesehen habe.” Ich ging vor ihr in die Hocke und versuchte Augenkontakt herzustellen. Doch sie sah nur in die Leere. Seufzend nahm ich sie auf die Arme und trug sie zu dem Sofa, auf dem ich zuvor gesessen hatte. Ich setzte mich hin und platzierte sie auf meinen Schoß. Beruhigend strich ich ihr über den Rücken und legte ihren Kopf an meine Schulter. „Ich werde dir nichts tun, Kleines. Das verspreche ich dir.”, raunte ich ihr ins Haar. Dann begann sie zu zittern und ich schloss sie enger in meine Arme. „Was sind du und ich denn?”, kam es fast lautlos von ihr. „Mhm. Schwer zu erklären. Ich glaube, die Menschen nennen so was wie uns Seelenverwandte.”, überlegte ich und streichelte sie weiter. Schließlich hob sie ihren Kopf und schaute mir direkt in die Augen. Verdammt. Wie soll ich dieser Frau lange widerstehen? „Wir gehören zusammen? Du willst mich nicht wegen Geld oder Macht zu ihm bringen?” Wieder sah ich das Misstrauen in ihren Augen. „Traust du niemanden?”, fragte ich sie und legte den Kopf schräg, um sie zu mustern. „Ich hatte bisher nicht viel Grund, jemanden zu vertrauen. Und glaub ja nicht, daran würde sich etwas ändern, nur weil du glaubst, wir wären verbunden oder so was in der Art.” Sie versuchte sich von mir los zu machen, doch ich ließ sie nicht. Ich war nicht bereit sie auf diesem Stand zu lassen. „Nein, das glaub ich nicht. Aber vielleicht würdest du mir eine Chance geben, dir zu beweisen, dass ich deinen Vertrauen würdig bin.” Zart strich ich ihr eine Haarsträhne hinters Ohr. Dabei sah sie weg, doch es war für mich in Ordnung. Aurelia Wieder versuchte ich mich aus seiner Umklammerung zu befreien, doch er hielt mich fest und streichelte mich weiter am Rücken. Zuerst dachte ich, er wolle mich als Stofftier haben, doch schließlich musste ich zugeben, dass es mich tatsächlich beruhigte. Als ich mich entspannte, drehte er mich plötzlich so, dass unter ihm auf dem Sofa lag, während er meine Hände über den Kopf festhielt. Überrascht blinzelte ich. „Hey was soll das?”, rief ich schockiert. Lucian atmete tief und schnell, was mich schon erschreckte. Dabei hatte er die Augen geschlossen. Es schien, als würde er sich für irgend etwas sammeln. „Lucian? Was wird das?”, fragte ich leise und sah zu ihm hoch. „Bitte warte ganz kurz.”, hauchte er zwischen zusammen gebissenen Zähnen. „Was hast du denn?”, fragte ich ihn besorgt. Dann riss er die Augen auf und die zuvor stechend grünen Augen glühten jetzt rötlich. „Verflucht.” Dann presste er seine Lippen auf meine und ich hatte das Gefühl, als würde er mich damit in Brand stecken. Erst wollte ich mich wehren, doch kaum das sich unsere Zungen trafen, wollte ich ihm nur noch meine Arme um den Hals legen, um ihn noch näher zu mir zu ziehen. Als er dann endlich meine Handgelenke losgelassen hatte, setzte ich meinen Plan in die Tat um, während er seine Hände an meinen Seiten hinabgleiten ließ. Seine Berührungen hinterließen bei mir eine Gänsehaut und ich wollte nur umso mehr das er mich anfasste. Sachte glitten seine Lippen von meinen Mund über meine Wange bis hin zu meinem Hals. „Ich kann nicht aufhören. Es tut mir leid.”, wisperte er an meiner Haut. Während ich bereits die Augen geschlossen hatte und den Kopf in den Nacken gelegt hatte, hörte ich seine Worte nur noch wie in weiter Ferne. „Dann hör auch nicht auf.”, murmelte ich ebenso leise. Seine Hände glitten nun langsam unter meinen Pullover und strich über meinen Bauch. Wieder erzitterte ich unter seinen Berührungen, doch dieses mal war es, weil es mich zu sehr erregte. „Wenn ich nicht aufhöre, wirst du es sicher bereuen.” Mittlerweile glitten seine Lippen über meinen Bauch und ich hatte meine Finger in seine langen Haare vergraben. „So wie du redest, könnte man annehmen, dass du es nicht willst.” Ich zog ihn an seinen Haaren so zu mir hinauf, dass er mich ansehen musste. Kaum trafen sich unsere Blicke, versuchte er mich wieder zu küssen. Als wäre es ein Drang, den er nun nicht mehr unterdrückte. Dieses Mal jedoch hielt ich ihn auf. „Willst du es jetzt?”, fragte ich leise und sah ihn tief in diese faszinierenden Augen. Er seufzte und schloss diese für einen Augenblick. „Nicht so.”, gab er widerwillig zu. „Wie dann?”, musste ich ihn einfach fragen. Als er wieder zu mir hinunter sah, konnte ich die Sehnsucht und das Bedauern sehen. „Ich will, dass du mir vertraust. Das du es genauso willst, wie ich.”, flüsterte er. Kurz musste ich überlegen. Dann legte ich den Kopf schief. „Sehe ich denn so aus, als würde ich das hier nicht wollen?”, fragte ich daher. Im Grunde hatte er Recht. Ich wusste nicht, warum ich mit ihm schlafen wollte. War es weil ich mich unglaublich zu ihm hinzogen fühlte oder weil der Tag so beschissen gelaufen war? Eigentlich war ich keine Person, die ihren Frust mit Sex kompensierte. Im Gegenteil. Ich gehe dem anderen Geschlecht aus dem Weg zu gehen. Vor allem weil Ethan alles dafür tat, dass die Männer aus dem Zirkel mir ebenso aus dem Weg gingen wie ich ihnen. Er wollte nicht, dass ich irgend jemand zu nahe kam. Aber Lucian gehörte nicht zum Zirkel. Nein, er war ein Dämon und war damit mir vielleicht auch ähnlicher als die anderen hier. Ich wusste, wer und was mein Vater war. Und ich weiß auch, das meine Mutter zu den mächtigsten Hexen in der Geschichte gegolten haben soll. Ob ich nun eher einem Dämon oder den Hexen, ähnelte war mir immer eine Rätsel gewesen. Lucian sah mich noch immer an. Bis er sich seufzend wieder aufrichtete. Kaum das er stand, sah er auf mich hinab und seufzte erneut. „Verdammt.”, knurrte er und hielt mir schließlich die Hand hin um mir aufzuhelfen. Als ich ihm wieder so nahe war, musste ich mich zusammenreißen mich nicht an ihn zu lehnen. Doch er hob mein Gesicht am Kinn an, um mir ins Gesicht zu schauen. „Irgendwann wirst du mir vertrauen können. Ich werde nicht zu lassen, dass dir irgendwas geschieht.” Daraufhin schnaubte ich nur. „Das sagst du in einer Tour. Glaubst du nicht, dass ich mich selber verteidigen kann? Ich habe es schließlich auch all die Jahre geschafft nicht gefangen oder getötet zu werden.”, sagte ich und klang dabei wieder so schnippisch. Dann trat ich einige Schritte zurück. Ich musste Abstand zu ihm gewinnen. Niemals durfte ich mich wieder auf jemanden anderen verlassen. Nie wieder. Ich zupfte meine Klamotten zurecht und drehte ihm den Rücken zu. Doch kaum das ich mich gesammelt hatte, umfingen mich seine starken Arme. „Und ich werde es dir noch so oft sagen, wie es nötig ist und du mir endlich glaubst. Du hättest nie allein sein dürfen. Du bist die Tochter Lucifers und somit die Prinzessin der Hölle. Hier auf der Erde bist du zu vielen Gefahren ausgesetzt. Ob nun von Dämonen, Hexen oder Menschen. Das spielt keine Rolle.” Mittlerweile hatte er sein Kinn auf meinen Scheitel gelegt. Ich wollte mich aus seiner Umarmung befreien. Wirklich. Doch nach so langer Zeit in der ich mich so allein gefühlt hatte, hatte seine Umarmung etwas unendlich tröstliches an sich. „Ich brauche niemand, der mich beschützt.”, gab ich leise zurück. Damit verstärkte sich die Umklammerung. „Dann sieh mich einfach als deine Rückendeckung oder Verstärkung.”, flüsterte er mir ins Ohr. Allein diese Nähe bereitete mir eine Gänsehaut. „Wofür? Glaubst du, ich nehme dich mit, wenn ich mich auf die Suche nach anderen Hexen und Hexer mache? Was denkst du, was die denken werden, wenn die einen Dämon bei mir sehen?” Seine Rücksichtslosigkeit machte mich wütend. Plötzlich drehte er mich um, bis ich in meinem Rücken die Wand spürte. „Und ich habe dir gesagt, dass nur du spüren kannst, was ich wirklich bin. Vielleicht liegt es an deiner Abstammung. Vielleicht aber auch daran, was wir für einander sind.” Kurz zuckte er mit den Schultern. „Aber andere werden mich als Hexer oder gar nur als einen Mensch erkennen. Darum brauchst du dir also keine Gedanken zu machen. Worum du dir allerdings Gedanken machen solltest ist, dass ich nun mal dein Gefährte bin. Meine Instinkte drängen sich immer wieder an die Oberfläche und verlangen, dass ich dich zu der meinen mache.” Sein Gesicht näherte sich meinen. Jedoch war zwischen uns noch genügend Abstand, dass ich ihn mit schräg gelegten Kopf fragend ansehen konnte. „Zu der deinen machen? Willst du mich heiraten oder wie muss ich mir das vorstellen?” Allein die Vorstellung bereitete mir Unbehagen, auch wenn ich nicht genau sagen konnte, warum. Ein hungriger Ausdruck erschien und wieder keilte er mich zwischen seinen Armen ein. „Nein. Aber ich könnte auf die Idee kommen, dass wir dort weiter machen könnten, wo wir eben noch stehen geblieben waren.” Sein Mund senkte sich auf meinem hinab. Kaum das sich unsere Lippen berührten, wollte ich ihn um so mehr. Also legte ich ihm meine Arme um den Hals und schmiegte mich an ihm. Schwer atmend löste er seinen Mund von meinen ohne jedoch auf Distanz zu gehen. „Ich muss mich stark zu zusammen nehmen, Prinzessin. Und du machst es mir gerade nicht unbedingt leichter.”, hauchte er und schlang seine Arme ebenfalls um mich. „Wer sagt, dass du dich zusammenreißen musst?” So kokett kannte ich mich gar nicht. Doch ich wollte ihn. Ich wollte ihn um jeden Preis. Etwas in mir wollte, dass ich endgültig zu ihm gehörte. Es wollte, dass ich mich an ihn schmiegte, meine Seele und seine Seele verschmelzen so wie auch unsere Körper. Auch wenn mein Verstand mir davon abriet. Doch in der Vergangenheit war ich ja auch nicht immer gut gefahren, wenn ich allein nur auf meinen Verstand verlassen habe. Vielleicht sollte ich doch auch mal auf meine Gefühle hören. Und die wollten nur eines. Ihn. Und das er nicht mehr aufhörte. Lucian Verfluchte Höllenfeuer. Ich konnte in ihren Augen sehen, dass sich etwas in ihr veränderte. Auch ihre Instinkte schienen sich auf mich fokussiert zu haben. Nun reagierte mein Körper selbstständig. Ich zog sie näher an mich und verschlang ihren Mund regelrecht. Aurelia lehnte ihren Kopf gegen die Wand und gab sich mir hin. Verdammt. Wie sehr ich mir das gewünscht hatte, seit ich ihr in diese Gasse gefolgt war. Doch noch immer nagte an mir der Gedanke, dass es nicht richtig war. Als sie mich jedoch noch weiter zu sich zog und auch noch begann über meine Brust zu streichen, konnte ich mich kaum noch zusammenreißen. Ich presste sie nun mit meinem kompletten Körper gegen die Wand. „Hör auf mich noch weiter zu provozieren. Ich kann mich kaum noch beherrschen.”, knurrte ich an ihren Lippen, gerade als ihre flinken Finger unter mein Shirt glitten. Kaum das ihre Hände meinen Bauch berührten, begann alles in mir zu prickeln. Schnell griff ich nach ihrem Handgelenk und hielt sie auf als sie sich gerade an meiner Hose zu schaffen machen wollte. Fragend sah sie zu mir hoch. „Was ist?”, fragte sie und diese Unschuld, die man in ihren Augen sehen konnte, machte mich fassungslos. „Hast du eigentlich schon einmal mit einem Mann geschlafen?”, fragte ich und wusste nicht, welche Antwort mir am liebsten gewesen wäre. Sofort zog sie ihre Hand weg und ich konnte regelrecht sehen, wie sie ihre Mauern wieder hochzog. „Ja, habe ich.” Nun verschränkte sie die Arme vor der Brust. O nein. Sie würde mich jetzt nicht ausschließen. Erst machte sie mich so wahnsinnig und jetzt so? O nein. Ich nahm ihre Handgelenke und hielt sie fest. Ihre Augen sprühten fast vor Zorn, als sie mich ansah, doch ich musste es jetzt ignorieren. „Es geht dich doch gar nichts an.”, blaffte sie mich an, als sie versuchte sich aus meinem Griff zu befreien. „Es geht mich nichts an? Ich denke aber schon, wenn du versuchst mich hier zu verführen. Wenn ich du noch Jungfrau bist, muss ich darauf Rücksicht nehmen.”, flüsterte ich ihr zu und kam ihr näher. Wieder schnaubte sie nur und sah von mir weg. „Du bist ein Dämon. Und wenn mich nicht alles täuscht, dann seit ihr mich seit ihr nicht wirklich bekannt dafür, dass ihr besonders Wert darauf legt, dass es anderen gut geht.”, hauchte sie und kniff die Augen zusammen. Nun war ich es, der wütend wurde. Hatte sie denn noch immer nicht verstanden, dass es mir nicht egal war, wie es ihr ging? Sie war meine Gefährtin. Ich wollte sie nicht nur verstehen und beschützen, sondern auch noch für sie da sein. Offenbar bemerkte sie meine Wut, denn sie sah mich wieder an. „Was ist? Habe ich nicht Recht?”, provozierte Aurelia mich weiter. „Du könntest schon Recht haben, wenn es hier nicht um dich ginge.” Nun ließ ich ihre Hände los und griff nach ihrer Taille um sie zu mir zu ziehen. Trotz meiner Befürchtung, sie würde mich von sich wegdrängen, legte sie mir lediglich die Hände auf die Brust, als wenn sie noch nicht sicher wäre, ob sie mich nicht doch noch weg schubsen sollte oder nicht. Kurz um warf ich sie mir über die Schulter und trug sie in das Schlafzimmer. Langsam ließ ich sie an der Bettkante hinunter und stellte mich vor sie. „So, du wolltest das ich mit dir ins Bett gehe. Jetzt sind wir hier. Dann zieh dich aus.” Mit vor der Brust verschränkten Armen sah ich auf sie hinab. Aurelia Ich konnte einfach nicht anders als mit großen Augen zu ihm hoch zu sehen. Was wollte er? Das ich mich vor ihm ausziehe? Spinnt der? Ich kenne ihn doch gar nicht. Nach kurzem Überlegen wurde mir auch bewusst, was er damit zu erreichen versuchte. Gemächlich stand ich also auf und positionierte mich direkt in sein Blickfeld. Ganz langsam, ohne den Blickkontakt zu beenden, zog ich mein Shirt über meinen Kopf. Innerlich klopfte ich mir auf die Schulter, weil ich heute Morgen ausnahmsweise einen meiner besseren BH´s angezogen hatte. Betont langsam strich ich über meinen Bauch bis hinzu meinem Hosenbund. Kaum hatte ich auch die abgestreift, hörte ich wie Lucian scharf die Luft einsog. Doch anstatt zu ihm zu gehen, wie er gedacht hatte, ging ich an ihm vorbei in mein angrenzendes Badezimmer. Doch kaum das ich an ihm vorbeilief, hielt er mich an der Hand fest. „Was soll das?”, fragte er und sah mich durch zusammen gekniffenen Augen an. Ich konnte mir ein fieses Grinsen einfach nicht verkneifen. „Was glaubst du denn? Du hast doch gesehen, wie ich durch die Stadt gerannt bin. Glaubst du nicht auch, dass ich lieber duschen will?”, fragte ich ihn und sah auf sein Hand hinunter, die mich noch immer festhielt. „Nein.” Mit einem Ruck hatte er mich zurück in seine Arme gezogen und küsste mich so leidenschaftlich, dass ich weiche Knie bekam. Mit einer Hand in meinen Haaren und die andere an meinem Rücken, presste er mich an sich. Weil ich mich weder gegen ihn wehren konnte noch wollte, schlang ich ihm meine Arme um den Hals. Blitzschnell hatte er mich auf seine Hüfte gehoben und ich war gezwungen, meine Beine um ihn zu schlingen. Ohne den Kuss zu unterbrechen, steuerte er mit mir das Bad an. Mit einem Fuß schloss er die Tür hinter uns. Langsam ließ er mich wieder hinunter und sah zu mir hinunter. „Nimmst du mich mit?”, fragte er leise und nickte in Richtung der Dusche. Ohne zu antworten, griff ich nach dem Kragen seines Pullovers und zog es ihm über den Kopf. Zärtlich strich ich seinen Bauchmuskeln nach, ohne ihn jedoch aus den Augen zulassen. An seinem Bund hielt er mich allerdings auf. „Bist du wirklich sicher?”, fragte er mich und sah mich so an, als wollte er in mich hinein schauen. Wieder antwortete ich ihm nicht, sondern legte ihm meine Hände um die Wangen, stellte mich auf die Zehenspitzen und küsste ihn sanft. „Es tut mir leid, dass ich so zickig reagiert habe. Aber es überfordert mich einfach. Ich war immer allein und das es jetzt nicht mehr so sein soll...” Ich zuckte mit den Schultern und sah zu Boden. „Ich weiß nicht, was ich davon halten soll geschweige denn ob ich damit umgehen kann.” Ich trat einen Schritt zurück, wurde jedoch sofort wieder zu ihm gezogen, bevor er mein Gesicht am Kinn anhob. „Glaubst du es wird für mich einfach?” Er lachte auf und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Nein sicher nicht. Noch nie wollte ich jemanden so nah sein, wie ich es bei dir empfinde.” Sein Gesicht kam meinem wieder näher. „Frauen waren in meiner Vergangenheit eher zur Bedürfnisbefriedigung gut. Jetzt...” Seine Hand glitt zu meiner Taille, schließlich zu meinem Oberschenkel. Lucians Mund legte sich wieder auf meinem. Dieses Mal jedoch fühlte es sich so an, als wollte er mich in Besitz nehmen. Um nicht den Halt zu verlieren, hielt ich mich an seinen Oberarmen fest, während die Hand auf meinem Bein nun in meinen Schritt wanderte. Kaum das er mich dort berührte, keuchte ich auf. Langsam löste er seine Lippen von meinen nur um mir wieder in die Augen zu sehen. „Wie viele?”, hauchte er mir zu. Die Frage verwirrte mich, weil ich nicht verstand was er damit meinte. Als ich also stumm blieb, richtete er sich auf und öffnete selbst seine Hose, die an ihn hinabglitt. Doch seine grünen Augen hielten mich derart gefangen, dass ich nicht die Gelegenheit bekam, seinen herrlichen Körper zu bewundern. Nun stand er nur noch in Boxershorts bekleidet vor mir und sah mich mit einem kleinen Lächeln an. „Wie viele Männer, Prinzessin?” Wiederholte er seine Frage. Wieder dauerte es eine kleine Weile bis ich erriet, worauf er hinaus wollte. Beschämt sah ich zu Boden. Das war keine Sache auf die ich besonders stolz war. „Einen.”, murmelte ich daher nur. Als ich wieder aufsah, nickte er nur, bevor er sich nun auch noch von den restlichen Klamotten befreite. Ich hatte das Gefühl, das meine Augen jeden Moment aus ihren Höhlen ploppen würden, als ich ihn in seiner gesamten Pracht sah. Unsere Blicke begegneten sich erneut und ich sah seine Belustigung. „Gefällt dir was du siehst?”, fragte er und verschränkte die Arme vor der Brust, so dass er sich vor mir noch mehr in Pose warf. Anstatt ihm zu antworteten, drehte ich ihm den Rücken zu und ließ auch meine restlichen Hüllen fallen. Nachdem ich die Dusche geöffnet hatte, stellte ich das Wasser an und trat hinein. Ohne mich umzusehen, wusste ich, dass Lucian mir gefolgt war. Sanft legte er seine Hände auf meine Hüfte und küsste mich am Hals. Seufzend legte ich mein Kopf in den Nacken und genoss seine Liebkosungen. Vorsichtig glitten seine Hände von meiner Hüfte zu meiner Taille bis zu meinen Brüsten, die er nahm und sanft massierte, bis mir ein Stöhnen entkam. „Gefällt dir das, kleine Prinzessin?”, hauchte er mir gegen meine Haut, was mir eine Gänsehaut verursachte. Zur Antwort schob ich ihm mein Becken entgegen. Nun stöhnte auch er auf. „Schht. Meine Hübsche. Genieße es.” Kaum hatte er das ausgesprochen, leckte er meine Schlagader nach. Damit und seinen Händen, die mich noch immer verwöhnten, machte er mich wahnsinnig. Schnell drehte ich mich um und stürzte mich regelrecht auf seinen Mund. Das Wasser floss der weile an uns hinab. Lucian O genau so wollte ich das haben. Sie nackt und nass an mich gepresst, während sie schier verrückt vor Wollust war. Sie wollte mich und ich konnte es spüren. Kaum das sich unsere Lippen berührten, schlang ich meine Arme um sie und hob sie mir wieder auf die Hüfte, um sie gegen den Fließenspiegel der Dusche zu pressen. Als Aurelia die Kälte spürte, zuckte sie an mir zusammen, was mich jedoch nur zum Schmunzeln brachte. Langsam ließ ich eine Hand zwischen uns gleiten und fuhr zwischen ihre hübschen Schenkel. O ja, sie war bereit für mich. Doch ich würde mir Zeit lassen. Sehr viel Zeit. Immer wieder musste ich dazu ermahnen es nicht zu überstürzen und ihr den Mann, der ihr die Unschuld geraubt hatte aus den Leib zu vögeln. Das würde nur bewirken, dass sie mich abstoßen fand und mich, im wahrsten Sinne des Wortes, zum Teufel jagen würde. Sie hob ihren Kopf an und suchte meinem Blick. Auch sie ließ ihre Hand zwischen uns fahren und griff ihrerseits nun an mein empfindlichstes Körperteil. Ihre Berührung erregte mich so sehr, dass ich kurz die Augen schloss. „Ich weiß, was du denkst.”, hauchte sie, während sie nun an meinen Schaft auf und ab rieb. „Und was sollte das sein?”, knurrte ich beinahe schon. Wie konnte sie mich nur so in ihrer Hand haben und dabei noch so cool bleiben? Der Druck ihrer Hand war wirklich perfekt um mich um den Verstand zu bringen. Nun lehnte sie ihren Kopf gegen die Wand und ihrer Haare bedeckten ihre interessantesten Körperteile. „Du willst wieder behutsam mit mir umgehen. Leider will ich das aber gar nicht.” Sie erhöhte den Druck ihrer Hand als auch die Geschwindigkeit. „Scheiß auf die Dusche.”, knurrte ich, löste ihre Hand von meinem Schwanz und trug sie schnell zurück ins Schlafzimmer. Kaum hatte ich sie auf dem Bett vor mir liegen, arbeitete ich mich von ihrem Mund nach unten. Als sie versuchte meinen Kopf wieder zu sich zu ziehen, schnalzte ich nur mit der Zunge. „Stör mich nicht. Ich bin beschäftigt.”, raunte ich ihr zu, während ich ihre Hände auf die Matratze drückte. Leise lachte sie auf. „Du bist beschäftigt? Womit? Mir meinen Verstand zu rauben?”, kicherte sie als ich an ihrem Hals saugte und meine Hände über ihren Körper gleiten ließ. „Du bist wohl ziemlich kitzlig.”, stellte ich fest und ließ meine Fingerspitzen über ihre Haut streichen, wofür sie mich wieder mit einem Lachen belohnte. Kurz entschlossen kitzelte ich sie weiter durch und sie versuchte sich vor meinen Angriffen zu schützen, in dem sie sich wegzudrehen versuchte. Verdammt. Ohne es zu merken, räkelte sie ihren Traumkörper vor mir und bot mir damit eine regelrechte Show. Blitzschnell war ich zwischen ihren Beinen getaucht und liebkoste sie. So ging ein Kichern gerade in ein Stöhnen über. Ich muss gestehen, dass gefiel mir besser. Ihre Hände krallten sich in die Bettlaken hinein, während ich sie weiter verwöhnte. Sie wurde immer feuchter und ich konnte mir nur die Lippen lecken. Aurelia Oh Gott. Was macht Lucian da mit mir? Erst war da nur Lust und Begehren, dann kitzelte er mich durch und jetzt? Er reizte mich zum Äußersten, so dass ich mein Stöhnen nicht mehr unter Kontrolle hatte. Als er auch noch seine Hand nahm, schrie ich schon beinahe auf. Schnell schlug ich mir die Hand vor den Mund. Unwillkürlich hob sich mein Becken ihm entgegen bis sich in meinem Unterleib etwas aufbaute und ich schließlich meinen ersten Orgasmus erlebte. Dieses Mal schrie ich sogar in meine Hand hinein und trotzdem war es mir peinlich, als Lucian sich neben mir legte und mich anlächelte. „Na wie war das, meine Schöne?”, fragte er und stützte seinen Kopf auf einen Arm ab. Mit großen Augen und noch immer die Hand vor dem Mund sah ich ihn an. Langsam wich ihm das Lächeln aus dem Gesicht. „So schlimm?”, fragte er ernst. Doch ich konnte meiner Stimme noch nicht trauen, weshalb ich nur mit dem Kopf schüttelte. Darauf hin zog er meine Hand weg und strich mir einige Strähnen aus dem Gesicht. „Könntest du bitte mit mir reden. Dein Schweigen verunsichert mich.” Seine Stirn war gerunzelt und es schien es vollkommen ernst zu meinen. „Ich...”, begann ich, wusste jedoch nicht wie ich weitersprechen sollte. Sollte ich ihm verraten, dass ich bisher noch keinen Orgasmus erlebt hatte und mir auch nicht vorstellen können, dass es sich so anfühlte? Doch anstatt meine Antwort abzuwarten, zog er mich an seine Brust und strich mir beruhigend über den Rücken. „Ich weiß nicht, welcher Idiot dir deine Unschuld genommen hat, aber das es eben dein erster Orgasmus war, weiß ich auch ohne das du es mir sagen musst. Viele Kerle denken nur an sich und merken gar nicht, dass die Frau gar nicht auf ihre Kosten gekommen ist.” Mittlerweile zeichnete er meine Wirbelsäule mit den Fingerspitzen nach und ich sah zu ihm hoch in sein Gesicht. „Woher weißt du es?” Klang meine Stimme nur in meinen Ohren so unsicher und brüchig? Er seufzte und erwiderte schließlich meinen Blick. „Deine Augen, Prinzessin. Du warst gerade so überrascht, dass es im Grunde keine andere Erklärung gab.” Er sah mich mitfühlend an, so sehr das es mir bereits unangenehm wurde und ich nur einen Trick kannte um meine Unsicherheit zu überspielen. Kurz um setzte ich mich auf und setzte mich auf seinem Schoß. Ich positionierte seinen Schwanz so, dass ich mich gemächlich darauf hinabsinken lassen konnte. Als ich deswegen aufstöhnend musste, schlug ich mir wieder die Hand vor dem Mund. Doch Lucian nahm meine Hände und legte sie sich auf die Brust. „Verdammt, Prinzessin, willst du das ich durchdrehe?”, fragte er durch zusammen gebissenen Zähnen. Der Druck in meinem Inneren nahm zu, ebenso wie das Ziehen zwischen meinen Beinen. Leise wimmernd schloss ich die Augen. Beruhigend legte Lucian mir seine Hände auf die Oberschenkel. „Sieh mich an.”, flüsterte er und ich kam seiner Aufforderung nach. Während auf seiner Stirn bereits der Schweiß stand, lächelte er mich noch immer an. „Soll ich dir helfen?”, fragte er und es war absolut keine Spur von Häme oder Belustigung heraus zu hören. „Bitte.” Konnte ich nur von mir geben. Er nickte nur und stützte sich dann auf die Hände. Krampfhaft versuchte ich mich an ihm festzuhalten, doch er umfasste nur meine Hüfte und setzte sich auf. Diese veränderte Position ließ ihn mich tiefer in mir spüren. Er lehnte sich mit dem Rücken gegen das Kopfteil und sah mich an. „Beweg dich wie du willst. Du kannst nichts falsches tun. Verschaff dir Erleichterung.” Man sah ihm die Anstrengung an, die es ihm kostete sich selbst zurückzunehmen. Nachdem ich mich an den Druck gewöhnt hatte, begann ich leicht mein Becken zu kreisen. Wieder keuchte ich und schloss die Augen. „Hey Prinzessin. Lass die Augen offen. Sieh mich an.”, befahl er knurrend. Dem konnte ich mich nicht entkommen. „Ich kann mich nicht mehr zurückhalten.”, murmelte er und packte meine Hüfte fester. „Tu mir bitte nicht weh.”, raunte ich ihm ängstlich zu. „Darüber brauchst du dir keine Gedanken zu machen. Ich würde dir niemals wehtun. Nicht so wie du es glaubst.” Unglaublich schnell hatte er sich mit mir zusammen umgedreht und nun lag ich unter ihm. Lucian fielen seine längeren Haarsträhnen ins Gesicht. Ich kam nicht umhin sie zu berühren. Als meine Fingerspitzen seine Haut berührte, schloss er für einen kurzen Moment die Augen und lehnte sich gegen meine Hand. Anschließend nahm er meine Hand, platzierte sie neben meinem Kopf und verschränkte unsere Finger miteinander. Ein warmes Gefühl machte sich in meiner Brust breit, dem ich aber keine Beachtung schenkte. Ich durfte für ihn nichts empfinde. Denn entweder würde ihm etwas passieren oder er würde mich früher oder später so wie so wieder verlassen. Nun konnte ich ihm nicht mehr in die Augen sehen. Er sollte nicht sehen, wie ich mich ihm gegenüber verschloss. Seine andere Hand schloss sich um mein Kinn und drehte mein Kopf wieder zu sich. „Ich will dich sehen.” Unsere Blicke verschränkten sich miteinander, während er sich langsam in mir bewegte. Er fühlte sich so tief in mir an. Die Hand, die sich zuvor um mein Gesicht gelegt hatte, war nun um meinen Oberschenkel und zog ihn so, dass mein Bein sich um seine Hüfte schlang. Jetzt fühlte ich ihn noch intensiver, als er sein Tempo erhöhte. Meine Atmung war nun unregelmäßig, während mich seine smaragdgrünen Augen gefangen hielten. In diesem Blick brannte Verlangen, Besitzansprüche und noch etwas anderes, dass ich nicht kannte. Nun löste er auch die andere Hand von meiner und schob mir beide unter den Hintern. Der Winkel, in den er mich nun platziert hatte, spürte ich ihn noch besser. Laut stöhnend musste ich mich zwingen nicht den Kopf in den Nacken zu werfen und seine Stöße zu genießen. Irgendwann konnte ich anders und tat was mein Körper von mir verlangte. Und dann ließ ich los und kam. Lucian Ich konnte nicht anders als sie fasziniert anzustarren, als die Frau unter mir zu ihrem Orgasmus kam, den ich ihr verschafft hatte. Wie viele Frauen hatte ich in meinem Leben schon gesehen? Doch bei ihr. Bei ihr kam mir alles so intensiv vor. Sie war voller Leben und doch Skepsis. Und das musste sie auch. Sie war die Tochter, des mächtigsten Wesen der Hölle. Sie durfte nicht so schnell vertrauen. Und das was wir hier taten. Verdammt. Aurelia fühlte sich perfekt an. Auch wenn sie es noch nicht verstand. Wir gehörten zusammen. Ich würde nicht zu lassen, dass ein anderer Mann sie noch einmal berührte. Meine Lust wuchs immer mehr, so dass ich meinen eigenen Orgasmus nicht mehr zurückhalten konnte und ergoss mich in heißen Strömen in sie. Ich wollte sie markieren auf die ursprünglichste Art, die es gab. Nach dem wir uns ein wenig beruhigt hatten, rollte ich mich neben sie, legte ihr jedoch einen Arm um die Schultern und zog sie an meine Brust. Wann hatte ich das letzte Mal eine Frau so in den Arm gehalten? Hatte ich das überhaupt? Wir Dämonen waren nicht gerade dafür bekannt, verschmuste Kuscheltiere zu sein. Langsam streichelte ihr wieder über den Rücken, während sie ihren Kopf genau in Höhe meines Herzens hatte. Doch dann entzog sie sich mir und setzte sich auf. Ohne ein weiteres Wort stand sie auf und lief zurück ins Badezimmer. Verdammt. Ich wusste doch von Anfang an, dass es eine schlechte Idee gewesen war. Und jetzt hatte ich den Schlamassel angerichtet. Sie glaubte sicher, dass ich nur das gewollt hätte. Mittlerweile war ich aus dem Bett gesprungen und ihr nach. Die Tür hatte sie zum Glück nicht abgeschlossen und ich trat hinein. Sie stand unter der Dusche und hatte den Rücken zu mir gewandt, doch durch die Glastür konnte ich erkennen, dass sie ihre Augen geschlossen hatte. Ihre langen schwarzen Haare bildeten einen krassen Kontrast zu ihrer Alabasterhaut. Verflucht. Ich hatte sie eben schon gehabt und wurde schon wieder hart. War das der Inbegriff einer Gefährtin? Das ich sie immer begehrte? Kapitel 3: Kapitel 3 -------------------- Kapitel 3 Lucian Doch ich wusste, was sie dort tat. Sie wollte sich abschirmen. Diese Reaktion konnte ich mir zuvor schon denken, als sie ihren Blick abgewandt hatte. Natürlich sollte sie nicht so schnell vertrauen. Aber so wollte ich die Sache nicht auf sich beruhen lassen. Ich schob also die Dusche auf und stieg mit hinunter. Sofort versteifte sich die Frau vor mir, drehte sich allerdings nicht um. „Ich dachte, dass wäre es gewesen, was du wolltest.”, sagte sie leise. Allerdings konnte ich ihre Stimmung nicht herausfinden, weshalb ich ihr meine Hände auf die Hüfte legte und sie zu mir zog. „Glaubst du tatsächlich, dass das alles war, was ich wollte?” Ich strich ihr Haar zur Seite um besser an ihren Hals zu gelangen. Sie legte ihre Hände auf meine und ich wartete darauf, dass sie mich von sich wegschob. Was sie zu meiner Erleichterung allerdings nicht tat. Sie musste sich darauf einlassen. „Was soll das werden?”, hauchte sie, als ich ihren Hals entlang küsste. Schnell drehte ich sie zu mir um. „Das sollte ich dich eigentlich fragen. Warum bist du einfach gegangen?”, fragte ich und konnte meine Wut kaum noch zügeln. Sie zog die Augenbrauen hoch. „Sagte ich doch.” Schnell wusch sie sich das Shampoo aus. Anschließend wollte sie sich an mir vorbei drängen, doch ich hielt sie auf. „Was?”, fragte sie mich barsch. Ich wusste, dass dies kein Ort für ein Gespräch war. Schnell warf ich sie mir über die Schulter. Aurelia quietschte auf und trommelte mir gegen den Rücken. Doch ich brachte sie zurück ins Bett. Klatschnass wie wir waren, legte ich uns ins Bett. „Spinnst du?”, schrie sie mich an und sie versuchte sich zu bedecken. Jedoch nahm ich ihr die Decke weg. Man selbst wütend war sie heiß. Wieder kam ich ihr näher und presste meine Lippen auf ihre. Zuerst versuchte sie immer wieder mich von sich wegzustoßen, bis sie ihren Widerstand aufgab und ließ sich in meine Arme sinken. Ihr warmer nasser Körper passte perfekt zu meinem und ich könnte mich an das Gefühl gewöhnen, sie immer in den Armen zu halten. Als sie zu mir aufblickte, sah ich etwas in ihren Augen aufblitzen, doch bevor ich erkennen konnte, was es zu bedeuten hatte, hatte sie ihre Augen gesenkt. „Was willst du von mir?”, hauchte sie und ich hörte ein leichtes Beben darin. „Ich will das du mir vertraust. Ich will das du freiwillig zu mir gehörst.”, sagte ich ebenso leise. „Das wird nicht passieren.”, flüsterte sie und machte sich von mir los. Als sie aufstand, hatte ich einen perfekte Aussicht auf ihren traumhaften Körper. Wusste sie eigentlich, wie anziehend sie auf andere wirkte oder hatte sie keine Ahnung? Schnell ging sie wieder ins Bad nur um anschließend mit einem Handtuch um den Körper und ein weiteres um den Kopf zurück zu kommen. „Ich würde mir an deiner Stelle auch wieder was anziehen, wenn du mitkommen willst. Ich muss noch mal raus.” Sie stellte sich vor ihrem Kleiderschrank und holte sich eine Jeans und ein Shirt raus. Nachdem sie sich alles angezogen hatte, drehte sie sich wieder zu mir um. Sie hatte die Hände in die Hüfte gestemmt, als sie mich anschaute. Man sah ihr nicht an, wie anderen Mädchen, was wir eben getan hatten. Ich war mir nicht sicher, ob ich ihr wirklich abnahm, dass sie wirklich nur einen Mann hatte. Doch ich stand nun auch gemächlich auf und streckte mich noch einmal. Aurelia Verdammt musste er sich so vorzeigen? Damit ich ihn nicht anstarrte, sah ich schnell weg und beschloss schnell meine Schuhe anzuziehen. Ja, ich hatte mich hinreißen lassen, mit ihm ins Bett zu gehen. Doch ich schwor mir, dass es ein einmaliger Ausrutscher gewesen war. Eine schwache Minute, die wohl jeder einmal hatte. Er sah nun mal toll aus und ich konnte mir vorstellen, dass ich nicht die erste Frau gewesen war, die sich an ihm die Finger verbrannt hatte. Gerade als ich meine Stiefel schnürte, schlangen sich warme Arme um mich. „Warum wollen wir nicht hier bleiben?”, raunte Lucian mit seiner rauer dunklen Stimme in mein Ohr. Ich unterdrückte ein Schaudern, der mir über den Rücken lief. Er sollte nicht wissen, was er für eine Wirkung auf mich hatte. Langsam richtete ich mich wieder auf und Lucian löste sich widerstrebend von mir. „Nein. Ich muss noch mal los. Entweder du kommst mit oder du bleibst hier.”, sagte ich ohne mich zu ihm umzudrehen. Plötzlich drehte er mich zu sich um. Offenbar hatte er sich zur Angewohnheit gemacht mich herum zu wirbeln, wie es ihm gerade passte. Das musste ich ihn wohl oder übel abgewöhnen, denn wenn er so weiter machte, bekäme ich ein Schleudertrauma. „Sag mal, was soll das?”, rief ich aus, doch da küsste er mich wieder. So fest ich konnte, stieß ich ihn von mir und hielt mir den Handrücken gegen den Mund. „Hast du den Verstand verloren??! Nur weil ich mit dir geschlafen habe, bedeutete es nichts! Verstehst du absolut nichts!” Ich wandte mich von ihm ab und ging mit schnellen Schritten auf den Flur hinaus. Dabei riss ich die Tür mit so viel Kraft auf, dass sie gegen die Wand knallte. Natürlich merkte ich sofort, dass mir Lucian gefolgt war, doch ich ignorierte seine Anwesenheit so gut ging. Wie konnte er es wagen mir andauernd so zu berühren? Doch der Mistkerl ließ sich nicht ignorieren, denn er schob seine große schwielige Hand in meine. Als ich sie zurückziehen wollte, hielt er sie fester. „Ich werde dich so anfassen, wie es mir passt. Ich sagte doch, dass du es bereuen wirst, dass wir es getan haben.” Ohne den Blick zu zuwenden, lief er ohne Probleme neben mir. Ich schnaubte nur und zeigte ihm damit, was ich von ihm hielt. Wir gingen weiter den Gang entlang. Natürlich wusste ich wo ich hin wollte, doch ich würde es ihm sicher nicht verraten. In einem der bewohnten Abteilungen bog ich in ein und klopfte an einer der Türen. Sofort wurde uns die Tür geöffnet und Emma stand mir gegenüber. „Wurde ja auch Zeit.”,, brummelte sie und lief zurück in ihr Zimmer, ließ uns aber die Tür offen. Nachdem ich hinter uns diese geschlossen hatte, drehte ich mich zu meiner Freundin um. „Du weißt, dass ich hier auch wohne und nicht nur herkomme um Ethan Bericht zu erstatten.”, fragte ich mit hochgezogenen Augenbrauen. Endlich ließ mich Lucian los und ich setzte mich auf einen der Sessel. Emma sah mich ebenso hämisch an, wie ich meine Worte hatte klingen lassen. „Wirklich? In den vergangenen Monaten warst du auch nicht oft hier. Ich dachte schon, du hättest dir ne Wohnung außerhalb des Zirkels genommen und sei es auch nur um Ethan richtig zu Weißglut zu treiben.” Sie beugte sich zu Couchtisch und zog eine Schachtel Zigaretten vor um sich einen der Glimmstängel anzuzünden. Wieder konnte ich nur die Augenbrauen hochziehen. Jetzt jedoch missbilligend. Sie hatte schon seit einigen Jahren nicht mehr geraucht. Warum jetzt? „Was ist passiert?”, fragte ich sie und wurde nur mit Qualm belohnt, bis sie sich zurücklehnte. „Das fragst du mich? Glaubst du, Ethan lässt es sich nehmen, mir nicht zu sagen, wen oder was du unter dieses Dach gebracht hast?” Sie deutete mit der Zigarette auf Lucian, er sich hinter mir positioniert hatte. Wie ein unangebrachter Schatten. „War ja klar.”, murmelte ich und sackte in mich zusammen. „Du hast doch gar keine Ahnung, Aurelia. Er ist ein Dämon. Kapierst du nicht, was das bedeutet? Er könnte dich ohne mit der Wimper zu zucken manipulieren. Und du würdest es noch nicht mal mitbekommen.”, rief sie aus und sah den besagten Dämon hasserfüllt an. Langsam begann es hinter meinen Schläfen zu pochen und mit meiner Geduld war es noch nie sehr weit bestellt. Ich seufzte schwer und massierte mir leicht die Schläfen. „Er wird mich nicht manipulieren. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob er es könnte. Denn ihr alle scheint immer wieder zu vergessen, von wem ich abstamme.”, sagte ich leise, aber eindringlich. Emma schnaubte nur und verengte ihre Augen als sie meinen Gefährten noch immer wütend musterte. „Warum habe ich nicht gespürt, was er ist? Er ist schließlich nicht der erste Dämon, dem ich begegne.”, fragte sie und zog erneut an ihrer Kippe. Ich seufzte und vollführte eine Handbewegung in ihre Richtung um Lucian die Gelegenheit zu geben, auf ihre Frage zu antworten, weil mich dieses Gespräch jetzt schon an meine Grenzen brachte. Warum musste Ethan es sich auch zur Aufgabe machen, mein Leben noch mehr zu verkorksen. Lucian folgte meiner unausgesprochene Einladung und erklärte meiner Freundin in groben Zügen, warum ich ihn als das erkannte, was er war und warum sie es nicht konnte. Glücklicherweise erwähnte er die Sache nicht, dass wir so etwas wie Seelengefährten waren. Schwer seufzend stand ich auf in strich dabei meine Hose glatt. „Wenn das alles ist, dann mache ich mich jetzt auf den Weg.”, sagte ich und wandte mich zur Tür. „Wo gehst du hin?”, fragte Emma und sah mich stirnrunzelnd an. Ich drehte ihr meinen Kopf zu. „Was glaubst du denn? Ich bin hier offenbar nicht willkommen, weil ich einen eigenen Kopf habe und nicht wie Minions meinem Bruder blind folgt.”, gab ich bissig zurück und riss die Tür auf. Mit schnellen Schritten ging ich zurück in mein Zimmer. Es war mir ehrlich gesagt egal, ob Lucian mir folgte oder nicht. Wütend und frustriert schmiss ich Klamotten auf mein Bett. Erst als ich meine Tür ins Schloss fallen hörte, drehte ich mich um. Lucian stand mit verschränkten Armen im Türrahmen und sah mich an. „Was ist?”, blaffte ich ihn an, als ich mir gerade das Shirt über den Kopf zog und ebenfalls auf das Bett pfefferte. „Wo willst du hin? Willst du wirklich auf deine Mission?”, fragte er und beobachtete mich aufmerksam als ich nun auch meine Hose auszog. „Ich will jetzt gerade nicht arbeiten. Ich will lieber was Trinken und Feiern. Und falls du nichts dagegen hast, werde ich mich jetzt fertig machen.” Nun zog ich mir eines meiner ziemlich kurzen Kleider an, das gerade mal knapp über meinen Oberschenkel ging. „So willst du raus?”, fragte er und zog die Augenbrauen hoch. Schnell richtete ich mein Kleid noch einmal, zog meine Stiefel mit den schönen hohen Absätzen an und schüttelte zum Schluss noch mal meine Haare aus. Schnell kam er auf mich zu, grub seine Hand in mein Haar im Hinterkopf und zog mein Gesicht ganz nah an seinem. „Ich sollte dich vorwarnen. Begrabscht dich irgendjemand, wird dieser jemand die Hand verlieren. Du gehörst mir und ich werde dich nicht teilen.”, knurrte er mir förmlich entgegen. Wieder spürte ich diesen Instinkt, der mich zuvor veranlasst hatte mit ihm zu schlafen. Ganz von selbst legten sich meine Hände auf seine Brust. „Falls es dich interessiert, ich will auch gar nicht begrabscht werden.”, flüsterte ich zurück. Genau da legte er mir die andere Hand auf meinen Rücken und zog mich ruckartig an sich. „Und was ist mit mir?”, fragte er heiser. Erst da erwachte ich aus meiner Trance und schob ihn von mir. Ich konnte diese Nähe, diese Gefühle durfte ich nicht zu lassen. Er durfte mir nicht zu nahe kommen. Was wäre denn, wenn ich mich doch an ihn hänge und er mir, wie auch meine Familie, genommen werden würde. Erschrocken wich ich vor ihm zurück, denn noch immer wurde ich von ihm angezogen. Ein grollender Laut entwich ihm und er kam auf mich zu, bis er mich wieder gegen eine Wand gepresst hatte. „Wovor hast du solche Angst?”, fragte er mich leise und strich mir einige Haarsträhnen aus dem Gesicht. Ich schluckte und mir wurde bewusst, wie schlimm ich mich in den vergangenen Stunden ihm gegenüber verhalten hatte. Ich senkte den Blick und schluckte wieder. „Ich kann das nicht, Lucian.”, flüsterte ich und versuchte ihn auch körperlich auf Abstand zu halten. Doch so einfach ließ er sich nicht abschütteln, denn er griff unter mein Kinn und hob mein Gesicht so an, dass ich ansehen musste. „Was kannst du nicht?”, fragte er gefährlich ruhig. „Ich kann das nicht mit uns. Ich will das nicht.”, hauchte ich atemlos. Plötzlich holte er aus und schlug auf die Wand neben meinem Kopf. „Du willst es ja noch nicht einmal versuchen. Aber eines kann ich dir sagen.” Er senkte sein Gesicht noch näher an meines heran. „Du kannst dich nicht mehr zurückziehen. Du gehörst mir und ich dir. Wir sind eine Bindung eingegangen. Du wolltest es und ich ebenso. Wir gehören zusammen. Und nur dir ist das noch nicht klar geworden.” Beim Sprechen hatten seine Lippen meine berührte, sodass ich mich unwillkürlich ihm entgegenstreckte. „Dein Körper hingegen hat es bereits begriffen.” Hungrig küsste er mich und automatisch erwiderte ich seinen Kuss. Seine Hände glitten zu meiner Taille und zog mich nah an sich. „Ich glaube, mir gefällt dieses Kleid doch.”, raunte er mir zu, als er mein Oberschenkel an der Außenseite entlang fuhr. Zwar genoss ich seine Berührungen, doch dann blitzten mir die Bilder von meiner Familie vor mir auf, als ich die Tatorte gesehen hatte, als man sie massakriert hatte. Schnell stieß ich ihn von mir und versuchte mich wieder zu ordnen. „Ich muss los.”, sagte ich und sah mich gehetzt im Zimmer herum. Misstrauisch sah Lucian mich an, doch er sagte dazu nichts mehr. Mit gesenktem Kopf ging ich an ihm vorbei und nahm meinen Mantel. Kaum hatten wir das Gebäude verlassen, öffnete ich mit einem Fingerschnippen ein Portal, was uns zu meinem Lieblingsclub brachte. Die wummernden Bässe waren schon auf der Straße zu hören und die Leute standen, wie immer wenn ich mir hier eine Auszeit gönnte, in einer unglaublichen Schlange an und wollten hinein. Kaum das mich der hochgewachsene Türsteher sah, breitete sich ein süffisantes Grinsen auf seinem Gesicht aus. „Ach wenn das nicht mein Lieblingsgast ist. Ich hab dich schon lange nicht mehr hier gesehen.” Er beachtete die anderen nicht mehr und wartete mit verschränkten Armen auf mich. Ich steckte meine Hände in die Manteltaschen und versuchte mir ein Grinsen aufzusetzen. Doch dann trat Lucian in mein Gesichtsfeld. „Denk dran, was ich dir gesagt habe, Süße. Du gehörst mir und ich teile nicht.” Ich konnte daraufhin nur die Augen verdrehen und lief zu meinem Freund den Türsteher. Sofort öffnete er mir die Kordel, die als Absperrung diente, dann schloss er mich fest in die Arme, was er immer als Begrüßung tat. „Wieder viel Arbeit?”, fragte er leise, denn er war auch ein Hexenmeister und gehörte meinem Zirkel an. Er wusste auch von meiner Beziehung zu Ethan. „Hey Sebastian. Du kennst mich ja. Immer auf Achse.”, gab ich mit einem gezwungenen Lächeln zurück. Sebastian beugte sich zu mir hinunter. „Ethan spielt sich wieder auf, nicht wahr?”, fragte er, worauf hin ich nur mit den Schultern zuckte. Plötzlich spürte ich Lucian in meinem Rücken und versteifte mich. Auch Sebastian richtete sich auf und sah über meine Schulter. „Wer bist du?”, fragte er und verschränkte erneut die Arme vor der Brust. Lucian legte einen Arm besitzergreifend um meine Schulter und als ich ihn von der Seite an, dass auch er sich ein Lächeln aufgesetzt hatte. „Ich gehöre zu Aurelia.”, gab er zurück und drückte mir einen Kuss auf den Scheitel. Wieder war ich im Zwiespalt was ich fühlen sollte, doch ich konnte mir gerade kein Eingeständnis machen. Sebastian sah mich an und ich konnte nur nicken. Damit ließ er uns beide in den Club. Dicke Rauchschwaden und wogende Körper empfingen uns. Der harte Beat und das Stroboskop - Licht taten ihr übriges. Direkt bahnte ich mir einen Weg zur Bar und achtete nicht darauf ob mir Lucian folgte. Alles in mir schrie nach einen Drink und ich würde mir einen genehmigen. Mit einer Handbewegung ließ ich meinen Mantel verschwinden und lief einfach weiter. Kaum war ich an die Bar getreten, kam Flynn, der hübsche junge Barkeeper, an mich grinsend herangetreten. „Na meine Hübsche, was willst du?”, fragte er und ließ seinen Blick unauffällig auffällig zu meinem Dekolleté schweifen. „Hey Flynn. Ich hätte gern ein Jacky.”, gab ich zurück, während ich mich auf einen der raren Barhocker setzte. Neben mir setzte sich natürlich Lucian hin und ich fragte mich wo er sich den Hocker hergezaubert hatte. Doch das war offensichtlich auch die Antwort. „Für mich das selbe.” Er hob die Hand und signalisierte Flynn damit seine Bestellung, während er mich von der Seite aus ansah. Als Flynn sich abwandte um unsere Getränke fertig zu machen, drehte ich mich direkt zu Lucian um. „Willst du mir vielleicht irgendwas sagen?”, fragte ich ihn und sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Du kannst tun und lassen was du willst, Prinzessin. Aber andere Männer sind für dich tabu.”, knurrte er mich an. Bevor ich etwas erwidern konnte, stellte uns der Barkeeper die Whiskeygläser vor uns hin. Ich schaute in mein Glas hinein, nahm es in die Hand und kippte es in einem Zug hinunter. „Bevor du kamst, hab ich mich auch nicht mit Kerlen rumgehangen. Warum sollte sich das jetzt ändern?”, erklärte ich eher meinem Glas als ihm. Da legte er seine Hand auf meinen Oberschenkel. „Aber du hast nun mich, Kleines. Glaubst du nicht, dass die bösen Jungs sich nun mehr zu dir hingezogen fühlen, weil sie jetzt sehen, dass du nicht mehr zu haben bist?”, fragte er, drehte der Bar den Rücken zu und stützte seine Unterarme auf dem Tresen ab. Ich gab Flynn einen Wink, dass er mein Glas noch einmal füllen sollte. „Es ist mir egal, ob die nun meinen, dass ich nun anziehender wäre, weil du bei mir bist.”, sagte ich und kippte den nächsten Drink hinunter. So ging das noch ca. 5 – 6 Runden weiter bis ich endlich den Alkohol spürte. Mein Kopf fühlte sich leichter und meine Gedanken wurden leiser. Dann schoss mir der Beat in die Knochen und ich stand auf. Direkt spürte ich Lucians Blick auf mir, als ich mich langsam erhob und zur Tanzfläche aufmachte. Zuerst wiegte ich nur meinen Kopf im Rhythmus mit, doch schließlich konnte ich stillstehen und tanzte ebenso ausgelassen wie auch die Menschen um mich herum. Ich nahm nichts mehr wahr, nur noch die Musik und ich bis mein Kopf komplett leer gefegt waren. Die Augen hatte ich geschlossen, während ich jeden Song mittanzte und mich vollkommen fallen ließ. Bis ich plötzlich Händen an meiner Taille spürte. Natürlich musste ich mich nicht umdrehen um zu wissen, dass Lucian sich an mich angepirscht hatte und nun nah an mir tanzte. „Hast du eine Ahnung wie heiß du hier aussiehst?”, flüsterte er mir ins Ohr, während seine Hand über meinen Bauch gleiten ließ. „Dabei war das gar nicht mein Ziel.” Ich war mittlerweile so betrunken, dass ich ihm meine Hand über seine legte. Schnell drehte er mich in seinen Armen um, um noch enger mit mir zu tanzen. „Du scheinst zugänglicher zu sein, wenn du Alkohol getrunken hast.”, raunte er mir nah an meinen Lippen zu. Doch anders als ich es gewöhnt war, hatte ich nicht Bedürfnis wegzulaufen. Eine Strähne hatte sich in sein Gesicht verirrt und ich konnte einfach nicht anders, als sie ihm aus dem Gesicht zu streichen. Dabei legte ich meine Hand an seine Wange. Etwas flackerte in seinem Blick bevor er seine Hand über meine legte. „Wir sollten hier verschwinden.”, sagte er und schluckte. Ich machte mich von ihm los und begann um ihn herum zu tanzen. „Aber warum? Hier ist es doch schön.” Mit der Hand an seinem Körper lächelte ich ihn an. Doch er hatte mich blitzschnell wieder in seine Arme gezogen. „Wir werden von hier verschwinden und dann werden wir reden, Prinzessin.” Seine Hand vergrub sich in mein Haar, gleichzeitig senkte er seinen Kopf und ich musste gestehen, dass ich es kaum erwarten konnte, dass er mich küsste. Lag es wirklich an dem Alkohol? „Wir gehen jetzt.”, hauchte er und ich wunderte mich, dass ich ihn trotz der Musik so gut verstehen konnte. „Und wo sollen wir hin? Vielleicht hast du es vorhin nicht mitbekommen aber wir können nicht zurück ins Hauptquartier.”, sagte ich und lächelte gequält. „Das weiß ich auch. Glaubst du etwa, ich habe ewig nur in Hotels gelebt, als ich dich gesucht habe? Sicher nicht. Ich habe eine Hütte. Weit weg von hier und ich werde dich dorthin bringen. Und dort werden wir uns auch unterhalten.” Lucian Ich zog sie fest in meine Arme und merkte wie sie dort erbebte. So unauffällig wie möglich brachte ich uns wieder aus dem Club hinaus. Zum Glück sprach uns Türsteher nicht noch einmal an. Sobald wir außer Sichtweite waren, ging ich mit ihr in eine Gasse. Man wie ich es hasste, immer wieder darauf zu achten, dass mich die Sterblichen nicht sahen. Doch es war das geringere Übel, besser als würde es mich wie meine Verwandten nicht kümmern und die Hexen müssten es weiterhin ausbaden. Noch einmal sah ich über die Schulter und vergewisserte mich, dass wirklich niemand in der Nähe war, dann erschuf ich ein Portal. Doch gerade als ich mich mit ihr hindurch treten wollte, zitterte sie so sehr, dass sie ihre Beine nicht mehr halten konnte, weswegen ich sie auf die Arme hob. Um sich festzuhalten, umschlang sie meinen Hals und vergrub ihr Gesicht an meiner Brust. Und dann umschloss uns das Portal. Als wir an meinem Ziel ankamen, war es wie erwarten vollkommen still und stockdunkel. „Es ist alles in Ordnung.”, flüsterte ich ihr ins Haar. Sie atmete einige male tief durch, bevor sie ihren Kopf zurücklehnte und mir unerwarteter weise ins Gesicht sah. Und was ich dort erkannte, erschütterte mich. Sie weinte. Ihre Tränen flossen in Strömen und ich hatte es bisher nicht bemerkt. Unwillkürlich schloss ich sie noch fester in meine Arme und trug sie zu meinem Haus. Es war nicht so beeindruckend wie der riesige Komplex auf dem sie bisher gelebt hatte. Aber hier war sie sicher. Und hier konnte ich sie auch allein beschützen. Niemals wieder sollte sie Angst haben. Denn genau das war es was diese Tränen in ihr ausgelöst hatte. Die blanke Panik hatte mir darin entgegen gestrahlt und ich würde meinetwegen die ganze Nacht damit zubringen um in Erfahrung zu bringen, was es verursacht hatte. Mit einem Gedanken erhellte ich das Wohnzimmer und die Küche in der Hütte kaum das wir über die Schwelle getreten waren. Sachte setzte ich sie auf das riesige Sofa ab und lief direkt in die Küche um eine Flasche Wasser für sie zu besorgen. Als ich zurückkam, saß sie total in Gedanken versunken da und hatte ihre Hände zwischen die Oberschenkel gesteckt als würde sie frieren. Sofort setzte ich neben sie und zog sie an mich. Wo sie zuvor zusammen gezuckt oder sogar verkrampft war, ließ sie sich komplett in meine Umarmung sinken. „Was ist los?”, fragte ich sie, während ich ihr beruhigend über den Rücken strich. „Nichts.”, hörte ich ihre brüchige Stimme flüstern, doch ich ignorierte es. So behutsam wie ich konnte, zog ich sie auf meinen Schoß, bis sie rücklings darauf saß und ich hob ihr Kinn an um mir in die Augen zu sehen. „Du wirst mir endlich sagen, was los ist. Und komm mir nicht mit nichts. Selbst wenn ich nicht dein Gefährte wäre, würde ich doch sehen, dass es dir schlecht geht.”, knurrte ich ihr entgegen. Ich konnte meine Wut nicht länger zügeln, obwohl ich nicht beantworten konnte, wem diese galt. „Siehst du, da hast du doch den Nagel schon auf den Kopf getroffen.”, schniefte sie und sah selbst beim Weinen zauberhaft aus. Fragend zog ich die Augenbrauen zusammen und sah sie abwartend an. „Diese ganze Gefährtensache. Ist das dein Ernst? Du kommst in mein Leben gestürzt und verlangst von mir, dass ich diese Sache einfach so schlucke. Habe ich denn da kein Wort mehr mitzureden? Zum Beispiel ob ich dich überhaupt will. Oder davon mal abgesehen, kenne ich dich auch gar nicht um so was entscheiden zu können.” Offenbar war der Knoten endlich geplatzt und sie sprach endlich mit mir. „Ist es denn so schlimm mich als deinen Gefährten zu haben?”, fragte ich leise nach. Ich wollte sie nicht verschrecken, indem ich ihr schon wieder erklärte, dass sie eigentlich sogar offensiv daran mitgearbeitet hatte, dass unser Band noch gefestigter wurde, in dem wir miteinander geschlafen hatten. Immer wieder das Gleiche zu sagen, führte scheinbar nicht dazu, dass sie mich besser verstand. Doch nun schüttelte sie heftig den Kopf und schlug sich dann ihre Hände vors Gesicht. „Du verstehst das einfach nicht. Es geht nicht um dich als Person, der mir nicht als mein Gefährte passt. Sondern das ich endlich soweit war, dass mir niemand mehr so nahe war, dass es mich großartig verletzen konnte, wenn ihm etwas passieren würde.” Letzteres schrie sie mir förmlich entgegen. „Moment mal, du machst dich so verrückt, weil du Angst hast mir könnte etwas passieren?” Versuchte ich dieses Knäuel aus Informationen zu entwirren. Noch immer versteckte sie sich hinter ihren Händen versteckte, sah ich sie nur undeutlich nicken. „Wenn ich mal so fragen darf, aber was ist mit deinem Bruder oder deiner Freundin? Die scheinen dir doch auch nicht egal zu sein.”, sagte ich und lehnte mich gegen die Rückenlehne. Langsam nahm sie doch die Hände weg und sah mich aus ihren verweinten Augen an. Verdammt, selbst so war sie noch wunderschön. „Ethan ist nur mein Adoptivbruder und er hat den ganzen Zirkel, der ihn beschützt. Emma kann auf sich selbst aufpassen. Sie ist ein Medium und sieht was in ihrer und jeden anderen Zukunft passiert. In jeder. Nur nicht in meiner.” Letzteres kam ihr stockend über die Lippen. „Und das macht dir Angst?” Ich musste einfach lächeln, weil sie offenbar nicht wusste, dass dieses Medium ihre Zukunft nicht sehen konnte, weil sie die Tochter von Luzifer persönlich war. „Nein, dass macht mir keine Angst. Aber nicht zu wissen, ob ich noch jemanden ins Unglück stürzen könnte, dass ist das was mir wirklich eine Heidenangst einjagt.”, gab sie zu und zog ihre Unterlippe zwischen die Zähne. Ich lachte leise. „Meinst du, du könntest mich in irgendein Unglück stürzen, dass ich nicht auf irgendeiner Weise verdient hätte?” Mit dem Daumen strich ich ihr über die Lippe, damit sie sie freigab. Unwillig zuckte sie nur mit den Schultern. Ich seufzte und sah sie mir genauer an. „Wie kann es sein, dass in deinen Adern so wenig menschliches Blut fließt und du doch so menschlich bist?”, raunte ich ihr unter gesenkten Lidern zu. Ihre amethystfarbenen Augen richteten sich auf mich. „Das weiß ich auch selbst. Unter euch Dämonen bin ich doch sicher nur eine weitere Missgeburt, wie all die anderen Hexen.”, zischte sie mich an. Und wieder hatte sie mich falsch verstanden. Gerade als sie sich von meinem Schoß losmachen wollte, hielt sie an der Hüfte fest um sie bei mir zu behalten und beugte mich zu ihr. „Machst du das eigentlich mit Absicht?”, knurrte ich ihr ins Ohr. Aus zusammen gekniffenen Augen sah sie mich nun an. „Was? Das Offensichtliche aussprechen?”, murmelte sie wütend. Oh nicht so mit mir, meine Hübsche. Mit einer geschmeidigen Bewegungen stand ich mit ihr auf, sodass sie gezwungen war, ihre Arme und meine Beine um mich zu schlingen. „Scheiße, was hast du vor?”, fluchte sie als ich gerade dabei war die Treppe hochzugehen. „Wonach sieht´s denn aus?” Meine Stimme war nun ebenso wütend wie ihre. „Als hättest du den Verstand verloren.”, schrie sie fast, als ich ein wenig besser auf meiner Hüfte platzierte. „Ach wirklich, Süße? Ich hätte den Verstand verloren? Und was ist mit dir? Du kennst mich nicht, wehrst dich mit Händen und Füßen gegen das was wir nun einmal für einander sind und steigst trotz deiner Vorbehalte mit mir ins Bett. Obwohl ich dir gesagt habe, dass du es bereuen wirst. Wer von uns beiden hat nun den Verstand verloren?” Oben angekommen steuerte ich mein Schlafzimmer an von dem ich jetzt schon wusste, dass es ihr gefallen würde. Ich hatte sie schließlich beobachtet. Auch wenn ihr Zimmer nicht danach aussah, doch sie liebte Bücher und Musik. Ihr Zimmer hingegen strahlte so etwas unpersönliches aus. Es war zweckmäßig. Kaum hatte ich mit dem Fuß die Tür hinter uns zu getreten, ließ ich sie hinunter, doch ihre Hände glitten zu meiner Brust und ihr Kopf war gesenkt. „Du hast recht. Entschuldige.”, murmelte sie. Überrascht sah ich sie an. Mit allen hätte ich gerechnet, aber nicht damit. Sie mag ihren Vater in so vielen Dingen ähnlich sein, doch sie gab es zu wenn sie Fehler machte. Mit einer Hand unter ihrem Kinn hob ich ihren Kopf an, bis sie mich anschaute. „Hast du eine Ahnung, was du damit getan hast, weil du deinen Instinkten freie Bahn gelassen hast?”, fragte ich sie leise. Doch sie schüttelte nur mit dem Kopf. Natürlich nicht. Was wusste sie auch schon, über die Dämonenseite in sich. Es hatte ihr niemand beigebracht. Ich atmete tief ein und machte mich auf ihren nächsten Schock gefasst. „Du hast damit unserer Verbindung zugestimmt und sie untrennbar gemacht.”, flüsterte ich und wartete und wartete. Doch nichts passierte. Sie mich weiterhin an. Und dann tat sie das Unglaublichste überhaupt und zuckte nur mit den Schultern. „Und wenn schon.”, sagte sie gelassen. „Und wenn schon?”, wiederholte ich und sah sie fassungslos. Sie nickte nur. „Wir sind doch sowie Gefährten oder nicht? Auch wenn ich nicht mit dir geschlafen hätte, wären wir es.”, gab sie von sich trat einen schwankenden Schritt zurück und setzte sich dann auf die Bettkante. Ungläubig lachte ich auf. „Du machst die ganze Zeit so ein Theater und wenn ich dir dann sage, dass du jegliche Beziehungen zu anderen Männern nicht mehr führen kannst, dann tust du das einfach so ab?” Mit verschränkten Armen stand ich vor ihr, während Aurelia weiter nach hinten auf die Matratze rutschte. „Falls es dir noch nicht aufgefallen war, meiden die Männer mich doch eh.” Dabei runzelte sie die Stirn. Mit beiden Händen neben ihren Beinen abgestützt sah ich sie an. „Das braucht dich nicht mehr zu kümmern, kleine Prinzessin.” Mit einem Ruck zog ich sie zu mir, dass ihr Kleid über ihre Oberschenkel rutschte, doch sie sah mich weiterhin an. Plötzlich streckte sie ihre Hand nach mir aus und zog mich an meinem Shirt zu sich. „Ich bin keine verdammte Prinzessin.”, murmelte sie bevor sie ihre Lippen auf meine presste. Ich konnte einfach nicht anders und grinste in den Kuss hinein. Genau das wollte ich die ganze Zeit. Ich wollte das sie mich wollte. Fest packte ich in ihr Haar und zog sie noch mehr an mich. Als sich unsere Zungen berührten musste ich mich stark zusammenreißen sie nicht auf der Stelle zu nehmen. Nein. Heute würde ich nicht der Auslöser sein. Heute würde sie die Initiative ergreifen müssen, wenn sie etwas wollte. Tatsächlich glitten nun ihre Hände über meine Brust über meinen Bauch bis sie den Saum meines Shirts erreichten und sie es über meinen Kopf zog. Doch als sie dann zu meinem Hosenbund griff, zog ich ihren Kopf zurück und sah sie an. „Was hast du vor?”, knurrte ich ihr entgegen. Doch sie lächelte nur und obwohl ich noch immer ihren Kopf an ihren Haaren festhielt, ging sie weiter dazu über meine Hose zu öffnen und langsam hinunter zu ziehen. „Verdammt, was soll das werden?” Nun fuhr sie mit ihrer Hand über meinen Bauch bis hin zu meiner sehr ausgebeulten Boxershorts. „Ist es nicht klar, was ich will?”, fragte sie leise und hielt mich mit ihren verdammten Augen gefangen. Dieses Biest hatte den Spieß tatsächlich umgedreht, als sie ihre Hände an den Bund der Shorts legte und diese hinunter zog. Doch sie hatte nur diesen verfluchten Blick nur auf meine Augen gerichtete. So als wolle sie jeden meiner Reaktionen mitbekommen. Dann rutschte sie wieder an die Bettkante und umschloss meinen harten Schwanz mit ihrer Hand nur um schließlich ihren Mund darum zu schließen. Fluchend legte ich auch meine andere Hand an ihren Kopf und krallte mich in ihre Haare hinein. Ich merkte das sie das noch nie getan hatte, wie sie mich leckend, saugend und küssend versuchte sie mich noch mehr zu reizen bis sie mich noch weiter in ihren Mund aufnahm und sich dann auch noch bewegte. Aus meiner Brust heraus entstand ein Grollen, dass ich nicht unterdrücken konnte. Als ich merkte, dass ich kurz davor war in ihren Mund zu kommen, zog ich sie an ihren Haaren zurück und sah ihr in die Augen. „Hör auf.”, keuchte ich vollkommen erledigt, weil ich nicht glauben konnte, dass sie das getan hatte. Doch sie leckte sich über die Lippen und begann dann auch noch zu grinsen. „Bist du noch immer betrunken?”, fragte ich, während ich auf meinen Hosen stieg. Lächelnd schüttelte sie ihren Kopf. „Ich bin voll und ganz zurechnungsfähig.”, sagte sie und klang dabei so unglaublich stolz. „Tja das bin ich dank dir nicht mehr.” Langsam kam ich ebenfalls auf das Bett, doch sie krabbelte vor mir davon. Schnell hatte ich sie festgehalten und presste meine Lippen auf ihre. „Wir sind noch nicht fertig, Süße.”, murmelte ich in ihren Mund, während ich ihren Kopf nach hinten zog um ihren Hals mit meiner Zunge zu erkunden. „Ich hatte gehofft, dass du das sagst.”, flüsterte sie und schloss ihre Augen. Diese Frau machte mich wahnsinnig. Mit einem Schnippen meiner Finger verschwanden ihre Klamotten und ich konnte sie in ihrer ganzen Pacht betrachten. Die Haarsträhnen, die ihr über der Schulter fielen und die schöne Haut in meinem Sichtfeld verdeckten schob ich ihr zurück auf den Rücken und streifte dabei sanft ihre Haut, was sie zum Erzittern brachte. Doch sie schien heute nicht die sanfte Tour zu wollen, denn erneut umschloss sie mit der Hand meinen Schwanz und ich knurrte nur. „Wenn du nicht willst, dass ich dich nehme, wie ich es will, dann lass das, Baby.” Doch sie lachte nur auf. Bis ich ihre Hand wegzog und ohne Vorwarnung in sie hineinstieß. Aurelia stöhnte laut auf und animierte mich damit noch mehr dazu, sie nicht langsam und zärtlich zu nehmen, wie ich es eigentlich vorgehabt hatte. „Geniest du es?”, flüsterte ich in ihr Ohr und sie schlug die Augen wieder auf. „Mehr.”, brachte sie atemlos hervor. Also glitt ich aus ihr heraus und warf sie auf den Rücken. An ihren Hüften zog ich sie auf die Knie und glitt wieder in sie hinein. „Ist das mehr?”, fragte ich zwischen zusammengebissenen Zähne. Doch ich war noch nicht fertig. Schnell richtete ich sie wieder auf, so dass sie mit dem Rücken an meiner Brust gepresst war. Ich schlang den Arm um ihre prallen Brüste und meine andere legte sich auf ihren Bauch, während ich meinen Kopf auf ihre Schulter legte. „Ist es das, was du wolltest?”, murmelte ich ihr ins Ohr. Langsam und genüsslich bewegte ich mich an ihr bis sie leise seufzte. „Gefällt es dir?”, knurrte ich, weil ich es mir sehr gefiel. „Ja...”, stöhnte sie und zog dabei das Wort in die Länge. Als ich endlich die Augen öffnete, drehte ich ihren Kopf so, dass ich sie küssen konnte. Ihre Hände hingegen glitten zu meinen Hüften und krallten sich dort in mein Fleisch. Während meine Hand, die zuvor auf ihrem Bauch gelegen hatte nun zwischen ihre Beine wanderte und dort das empfindliche Bündel fand. Schnell und fest rieb ich es, bis sie sich in meinen Armen wand wie eine Schlange und sie mit ihren Stöhnen und Keuchen das Zimmer erfüllte. Nun konnte ich mich auch nicht mehr zügeln und beugte ihren Oberkörper nach vorn um noch schneller und tiefer in sie stoßen zu können. Weiterhin rieb ich ihren empfindlichsten Punkt und sie schrie bei ihrem Höhepunkt auf und ihre inneren Muskeln zogen sich köstlich zusammen, sodass auch ich meine Erlösung fand. Schwer atmend ließ ich mich in die Kissen sinken und zog sie dabei in meine Arme. Verflucht, hatte ich mich eine Nacht mit einer anderen Frau jemals so ausgelaugt? Aurelia Genau das war es was ich gebraucht hatte. Lucian hatte die Arme um mich geschlungen und strich mir dabei die Haare aus dem Gesicht, während ich meinen Kopf auf seine Brust ablegte. Als ich zu ihm aufsah, bemerkte ich wie er mich beobachtete. Das war normaler Weise der Augenblick in dem ich davon lief. Doch zum ersten Mal verspürte ich nicht den Drang von ihm wegzukommen, sondern einfach nur wie er sich bemühte mir Geborgenheit entgegen zu bringen. Das konnte und wollte ich nicht einfach ignorieren. „Was hat sich geändert?”, raunte er mir mit seiner vom Sex rauen Stimme zu. Ich verschränkte meine Hände unter meinem Kinn um ihn besser ins Gesicht schauen zu können. Insgeheim fragte ich mich ob alle Dämonen so gut aussahen. „Ich kann mich doch sowie so nicht mehr dagegen wehren, dass hast du selbst gesagt. Also warum sollte ich dann weiter meine Kraft für diesen ausweglosen Kampf verschwenden, wenn ich es mir dann doch gefällt?”, gab ich leise von mir und blickte ihm dabei tief in die Augen, damit er sah, dass ich es ernst meinte. Überrascht zog er die Augenbrauen in die Höhe. „Du gibst mir also Chance dir zu beweisen, dass ich es ernst meine?”, fragte er und diese Rauigkeit in seiner Stimme verursachte mir eine Gänsehaut, dass ich die Augen schließen musste. „Ich sagte doch schon, dass ich wohl keine Wahl habe.”, murmelte ich und drehte mich neben ihn auf den Rücken. Doch er war so schnell über mir aufgetaucht, als wäre er ein Blitz. „Die hattest du von Anfang an nicht.” Seine Hand legte sich sacht um meinen Hals nur um mich dann mit einem all verschlingenden Kuss zu übermannen. Als er mich dann an seine Seite zog, dass sich unsere Körper erneut aneinander pressten, merkte ich das er schon wieder hart war. Behutsam löste ich mich von ihm und legte ihm meine Hand auf die Brust. „Wir sollte vielleicht doch besser schlafen.”, flüsterte ich heiser, denn auch ich wollte ihn wieder. Verdammten dämonischen Hormone, dachte ich nur und sah wie meine Hand zwischen uns zu seinem Schritt glitt. Grollend schloss er die Augen als ich ihn nun mit meiner Hand bearbeitete. „Warst du schon immer so, dass du das eine sagst und etwas ganz anderes tust?”, knurrte er mich an, als seine Hüften sich nun auch noch zu wiegen begannen. Meine andere Hand legte sich nun auf seine Wange und fuhr seine männliche Konturen nach. „Verdammt Frau, mach die Beine breit.”, grollte er und schob seine Hand schon fast grob zwischen meine Beine. Kaum das ich sie ein wenig geöffnet hatte, stieß er meine Hand weg und versenkte er sich in mich, gleichzeitig drehte er mich dabei auf den Rücken. Brutal rammte er sich in mich, während ich mich ihm wie eine rollige Katze entgegen bog. Seine Hand glitt über meinen Hals zu einer meiner Brüsten, die sich nun auch nach seiner Aufmerksamkeit sehnten. Fest massierte er sie bis er die Spitzen in den Mund nahm und ich nichts weiter tun konnte, als zu stöhnen, während er sich immer wieder in mir versenkte. „Genau so...” Stoß... „sollte es” wieder ein Stoß „sollte es sein.” Wieder ein Stoß. In mir baute sich immer weiter der Orgasmus auf bis ich ihn nur noch mit seinem Namen auf meinen Lippen hinausschreien konnte. Nur kurze Zeit später war auch er soweit und unter seinem Grollen erzitterte sein Körper, bis auch er seine Erlösung gefunden hatte. Kraftlos sackte er über mir zusammen, während ich es nun war, die ihm beruhigend über den Rücken strich und seine Atemzüge nun langsamer wurden. Unter seinem wollüstigen Grinsen lächelte ich ihn ebenfalls an. „Kein Vergleich.”, murmelte er als er sich vorsichtig aus mir hinauszog, doch ich zuckte nichts desto trotz zusammen. Die plötzliche Leere fühlte sich an wie ein Verlust. Allerdings zog er mich wieder an sich heran, dieses Mal jedoch lag ich mit dem Rücken an seiner Brust, während er mich mit seinen Fingerspitzen zärtlich über die Arme fuhr. „Wo sind wir hier eigentlich?”, fragte ich, als ich meiner Stimme endlich traute wieder etwas zu sagen. „Wir sind in meinem Haus. Als ich dich gesucht habe, musste ich mir eine Bleibe suchen. Ich bin kein Freund von gemieteten Immobilien und brauchte meinen Rückzugsort. In menschlichen Büchern habe ich Wäldern auf der Erde gesehen und wollte sie schon immer sehen. Also habe ich mir hier eine Hütte gebaut.”, erklärte er und ließ die Decke über uns gleiten. „Das nennst du Hütte? Es ist ein Blockhaus, aber sicher keine Hütte.”, flüsterte ich und zog seinen Arm so zu mir, dass ich meine Hand mit seiner verschränken konnte. „Es ist doch egal, was es ist. Ob Hütte oder Haus spielt keine Rolle. Ich bin hier und du auch. Ich habe dich gefunden. Du bist mit mir die Verbindung eingegangen und ich werde dich auch nicht mehr gehen lassen.” Er zog mich fester an sich und küsste mich auf den Kopf. Langsam sah ich mich im Zimmer um. An der gegenüberliegenden Wand war eine riesige Bücherwand aufgestellt, die kaum noch Platz für neue Bücher bot. Leise lachte er. „Das war eigentlich mein Ziel als ich dich in mein Schlafzimmer gebracht hatte. Doch ich konnte ja nicht wissen, was du im Grunde vorhattest.” Diesmal küsste er mich hinter mein Ohr. „Ich hatte es nicht vor. Es hat sich nun mal so ergeben und wenn ich mich nicht irre warst du nicht wirklich abgeneigt.”, sagte ich mit einem Lächeln auf den Lippen. In seinen Armen drehte er mich zu sich um und sah mir in die Augen. „Mir gefällt es wenn du so bist. Und nein. Ich war nicht abgeneigt davon. Ganz im Gegenteil. Allerdings muss ich dich warnen.” Nun strich seine Fingerspitze über mein Schlüsselbein und er verfolgte die Bewegung mit seinen Augen. „Mich warnen? Willst du mich einsperren?”, fragte ich neckend, doch innerlich zog sich mein Magen bei dem Gedanken daran zusammen. Wieder glitt sein Blick zu mir. „Nein. Aber wenn dich dein Adoptivbruder noch einmal anfassen sollte, egal in welcher Hinsicht, kann ich für nichts garantieren. Ihr habt mit einander geschlafen und ich kann mich jetzt schon kaum beherrschen, wenn ich nur daran denke.” Er legte seine Hand an meine Wange und strich mir wieder einige Haare aus dem Gesicht. „Und was ist mit dir? Hast du denn keine Vorgeschichte?”, hauchte ich nicht sicher ob ich wirklich die Antwort hören wollte. Ein bitteres Lächeln machte sich auf seinem Gesicht breit. „Doch aber keine die relevant ist.” Schnell setzte ich mich auf. „Du entscheidest also was relevant ist und was nicht?”, fragte ich ungläubig. Auch er setzte sich hin. „Nein. Aber es spielt keine Rolle mit welcher Frau ich geschlafen habe und welcher nicht. Denn von dem Zeitpunkt an, als ich von deiner Existenz erfahren habe und was wir für einander sein könnten, gab es keine andere mehr für mich.”, sagte er ernst und hielt meinen Blick fest. Ich zog die Decke über meinen Körper und verdeckte mich so, weil ich mich für dieses Gespräch nicht noch entblößter fühlen musste, als ich es eigentlich bereits war. „Und nur weil sie keine Rolle mehr spielen, darf ich davon nichts mehr erfahren? Du willst mich doch trotz deinen Beteuerungen, dass du für mich und nicht für meinen Vater hier bist, zu ihm bringen, ist es nicht so?”, fragte ich und sah ihn durchdringend an. Als er den Blick senkte, wusste ich einfach, dass ich ins Schwarze getroffen hatte. „Siehst du. Und wäre es dir lieber, dass irgendjemand dort unten dir zuvor kommt und mir davon erzählt? Denn glaube mir eins. Ich war vielleicht noch nie am Hofe der Hölle, doch es kann nicht viel anders sein als in meinem Zirkel. Wenn ich Luzifers Tochter bin, dann werden mich viele versuchen zu umgarnen und uns gegeneinander ausspielen. Lucian, ist es das was du willst? Willst du das sie mir Sachen von dir erzählen, die du mir ohne Umstände selbst erzählen kannst?”, fragte ich leise und legte ihm meine Hand auf die Wange, dabei merkte ich wie sich seine Kiefer anspannten. „Du willst das ich dir vertraue, aber du tust es im Gegenzug nicht mit mir. Auch wenn wir einander nicht kennen sollten wir uns dann nicht einen Vertrauensvorschuss gewähren um uns wenigstens aufeinander verlassen zu können?” Erst da sah er mich wieder an. „Wie kannst du ihm so ähnlich und doch so unähnlich sein?”, fragte er leise. Bevor ich nach der Bedeutung seiner Worte fragen konnte, zog er mich auf seinen Schoß, legte seine Hände um mein Gesicht und küsste mich sanft. Mit seiner Stirn an meiner seufzte er. „Du hast Recht, Prinzessin.”, murmelte er doch ich boxte ihn auf den Oberarm. „Ey was soll das?” Überrascht sah er mich an während ich ihn zornig anfunkelte. „Ich habe dir doch gesagt, dass ich keine verfluchte Prinzessin bin.”, gab ich zurück. „Oh doch. Das bist du. Jetzt mehr als jemals zuvor und du hast noch nicht einmal eine Ahnung davon.” Fast schon zärtlich sah er mich an. Ich schnaubte nur. „Dein Vater ist ein gerechter Herrscher. Auch wenn er von Menschen verteufelt wurde, er muss nun mal eine Meute von blutrünstigen Ungeheuern kontrollieren und da ist es nun mal notwendig, dass man hart durchgreifen muss. Allerdings hat er auch seine Fehler.” Wieder seufzte er und lehnte sich zurück. „Luzifer muss seine Machtstellung immer wieder verteidigen. Vor ca. 22 Jahren unternahmen seine politischen Gegner einen Putsch. Sie versuchten ihn, zu einem Zeitpunkt von seinem Thron zu stürzen, an dem er bereits am Boden lag.” Fest sah er mir in meine Augen und dann machte es klick. Laut und deutlich. „Vor 22 Jahren wurde meine Mutter von Dämonen überfallen und getötet.”, hauchte ich erschrocken. Ich konnte mich nicht gut genug an sie erinnern, doch nachdem mich die Zirkeloberhäupter aufgenommen und adoptiert hatten, zeigten sie mir Bilder von meiner Mutter. Sie wollten das ich trotzdem mit dem Wissen aufwuchs, wer mich geboren hatte. Lucian nickte. „Man tötete deine Mutter, als sie sich entschied zu ihrer und deiner Sicherheit zu Luzifer in den Palast zu ziehen. Doch seine Gegner fürchteten sich davor. Ich weiß nicht, ob du es schon wusstest, aber deine Mutter war nicht irgendeine Hexe. Sie war eine direkte Nachfahrin einer der mächtigsten Dämonen in der Hölle. Das dein Vater sie fand, war also kein Zufall. Er wurde von ihrer Kraft angezogen, wie die Motte vom Licht. Ungewöhnlich jedoch war, dass sich die beiden verliebt hatten. Ja, ich weiß, wir Dämonen sollten uns nicht verlieben können, laut den Büchern der Menschen, doch im Grunde es ganz anders. Wir verlieben uns nur einziges Mal und dann nie wieder. Wir sind gebrochen, stirbt unser Gefährte. Doch dein Vater musste sein Reich und seinen Thron verteidigen. Denn wenn er fiele, würden sie Jagd auf dich machen. Du, die all seine Macht und die deiner Mutter in sich vereinigt. Das konnte er nicht riskieren. Er riss sich zusammen und erledigte jeden der gegen ihn korrumpierte. Jeden einzelnen tötete er im Thronsaal. Dann webte er einen Zauber. Einen der dich für alle Dämonen unsichtbar machte. Und ließ dich von dem Zirkel deiner Mutter aufziehen.” Er strich mir eine Haarsträhne hinters Ohr. „Ich habe damals alles mitbekommen. Doch mich interessierte es nicht wirklich. Mein Vater war sein engster Berater und bester Freund. Ist es heute noch. Selbst er konnte nicht verstehen, warum er deine Mutter nicht schon vorher in die Hölle geholt hatte. Luzifer war zu weich gewesen. Und wie ich schon sagte, es hatte mich nicht interessiert. Ich war zu sehr mit mir selbst beschäftigt. In der Hölle veränderte sich kaum etwas. Ich war gelangweilt und holte mir unzählige Dämoninnen, Hexen und auch Menschenfrauen ins Bett um dieser Langeweile zu entkommen. Ich hatte keine Perspektive. Ich wusste nicht, was ich mit meinem Leben anfangen sollte. Jahrhunderte lang ging es so... Mein Vater störte sich natürlich an meinem ausschweifenden Lebensstil, doch auch er konnte mich nicht aus dieser Lethargie herausholen. Bis vor 9 Jahren.” Seine Finger verflochten sich mit meinen. „Luzifer ließ mich zu sich rufen. Ich dachte mir nichts dabei. Ich dachte, mein Vater hätte sich bei ihm beschwert, weil ich wieder einmal über die Stränge geschlagen hatte und er wollte mich ermahnen. Das war nun mal keine Seltenheit. Vor allem nicht, wenn man nicht nur der Sohn seines engsten Beraters war, sondern auch noch der beste Freund seines Sohnes.” Lucian ließ diese Bombe einfach so platzen, als wäre nichts dabei, dass ich einen Bruder hatte. Einen echten Bruder. „Ich... ich habe einen Bruder?”, stotterte ich blinzelnd. Er lächelte schief. „Oh ja den hast du. Julian kann es kaum erwarten dich kennen zu lernen. Er hat ebenso wenig Interesse an dem Leben am Hofe wie ich, doch auch er war damals überrascht von dir zu erfahren und wollte sich auf den Weg machen. Nur das er dich niemals finden kann.” Auch seinen Hand verband sich mit meiner. „Also Luzifer rief mich zu sich. Genervt wie ein Teenager machte ich mich auf den Weg zu ihm. Ich meine, auch wenn ich wie ein trotziges Kind war, er war nach wie vor noch mein König. Was er befahl geschah.” Gleichgültig zuckte er mit den Schultern. „Und dann haute er mich um. Er meinte, ich solle mit der Hurerei und Sauferei umgehend aufhören, denn sein Medium hätte ihm eine Prophezeiung geschickt. Seine Tochter, die zukünftige Königin seines Reiches wäre meine Gefährtin. Ich musste lachen. Glaub mir, Aurelia. Nie im Leben kam mir so etwas so lächerlich vor. Warum sollte ausgerechnet ich eine Gefährtin bekommen? Ich, der nur als Stammhalter geboren wurde und darauf wartete, dass mein Vater starb. Nur sterben Unsterblich nun mal nicht an Altersschwäche und an ihn würde auch kein Attentäter herankommen. Du hattest an diesen Tag deinen 16. Geburtstag. Der Tag, an dem deine Kräfte vollständig entfaltet sein würden. Der Tag, an dem der Zauber, den dein Vater um dich gewebt hatte Jahr um Jahr schwächer werden würde.” Er hielt inne, als er meine Tränen bemerkte. Ich erinnerte mich an diesen Tag nur zu gut. Madame Fiona war gerade bei mir in meinem Unterricht als sich plötzlich eine Druckwelle aus meinem Inneren erhob und das Zimmer um uns herum zerstörte. Nur dem Glück war es geschuldet, dass ihr nichts passiert war, doch sie weigerte sich seit diesem Tag standhaft, mich weiter zu unterrichten. An diesem Tag erfuhr ich von meinen Adoptiveltern wer mein Vater war und eine Woche später wurden auch sie getötet. Mit dem Daumen wischte er mir eine Träne weg und erzählte weiter: „Luzifer schickte mich aus, dich zu suchen. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie es war. Ich hatte nie eine wirkliche Aufgabe gehabt und dann so was. Natürlich machte ich mich sofort auf den Weg. Baute hier dieses Haus und suchte in fast jeder Stadt der Welt. Julian kam ab und zu vorbei um zu sehen, ob ich dich schon gefunden hatte, doch immer wieder musste ich ihn enttäuschen. Irgendwann beschloss er auf eigene Faust nach dir zu suchen, denn er glaubte seinem Vater nicht, dass nur ich in der Lage wäre dich zu finden. Weil ich nicht nach deiner Magie sondern nach deiner Seele suchen würde.” Fragend legte ich den Kopf schief. Er lachte leise. „Glaub mir, ich habe zuerst auch nicht begriffen, wie er das meinte. Bis ich dann einigen Hexen begegnete. Sie umgab ein Schimmern. Für dich wäre es wahrscheinlich nicht mal sichtbar aber, als ich dich dann vor einigen Wochen entdeckte. Verflucht. Ich hätte dich am liebsten auf der Stelle genommen.” Nun strich er über meine nackte Hüfte. „Doch ich konnte nicht einfach so auf dich zu gehen. Auch wenn du es vermutlich nicht wahrhaben willst, aber selbst unter Menschen bist du vorsichtig. Du hast dich von allen ferngehalten. Von allem und jedem. Nur an Buchläden bliebst du stehen. Und deswegen wollte ich hier her bringen.” Er deutete auf die Bücherwand in meinem Rücken. Ich senkte den Blick und versuchte die Informationen zu verdauen. „Ich hatte doch nur nach deinen Frauengeschichten gefragt.”, gab ich kleinlaut zurück. Schnell blinzelte ich die Tränen weg, die sich immer wieder an die Oberfläche drängten. Mittlerweile hatte er sich wieder aufgerichtet. „Du musst alles wissen. Alles was man gegen dich und mich und auch gegen deinen Vater verwenden kann. Man darf dich nicht gegen deine Familie oder gegen mich aufbringen können. Außerdem...” Er schlang die Arme um mich. „Werden wir bald Besuch bekommen.”, flüsterte er an meinen Lippen und lächelte breit. „Besuch?”, fragte ich und versteifte mich. Er nickte. „Julian weiß das ich dich gefunden habe. Er wird bald hier sein. Er muss dich sehen, bevor du zu deinem Vater kommst. Und ich will dabei sein.”, sagte er und küsste mich sanft. „Warum muss er mich sehen, bevor ich in die Hölle gehe?” Ich stemmte mich gegen seine Brust, weil dieses Gespräch einfach zu wichtig für mich war um abgelenkt zu werden. Seufzend lehnte er wieder seine Stirn gegen meine. „Weil er dich seit deiner Geburt sucht. Als er von dir erfuhr und dem was deine Mutter passiert war, tötete er zusammen mit eurem Vater die Verräter. Seit dem wird jeder der auch nur deinen Namen im falschen Zusammenhang sagt, von ihm gerichtet. Aurelia, Julian würde dich nur gern aus diesem Bett schleifen und dich rund um die Uhr beschützen. Aber als er erfuhr, dass ich dein Gefährte wäre, ließ er mich schwören, ihn sofort zu informieren, wenn ich dich gefunden hätte. Bevor ich dich mit diesem menschlichen Jäger überrascht hatte, hatte ich ihm Bescheid gegeben.” Erschrocken sah ich ihn an. „Wann war das gewesen?”, fragte ich empört und versuchte mich von ihm los zu machen. „Vor drei Tagen.”, gab er gelassen zurück und hielt mich fest auf seinem Schoß. „Drei Tage??!! Warum hab ich davon nichts mitbekommen?”, fragte ich und versuchte wieder mich von ihm zuschieben. „Du bist in meiner Nähe, Baby. Dein Körper braucht nicht so viel Schlaf und auch nicht so viel Nahrung wie üblich. Du bist zum größten Teil Dämon. In meiner Gegenwart läuft deine Zeit anders. Und in der Hölle wird deine Lebenszeit gestoppt. Du würdest nicht altern, wenn du überhaupt noch alterst.” Er nahm mir die Decke weg und platzierte mich so auf seinem Schoß, dass meine Beine breit neben seinen knieten. „Deine Instinkte sagen dir, dass du mein bist.”, raunte er mir zu, als sein Daumen erneut über meine empfindlichste Stelle zwischen meinen Beinen kreiste. „Sie sagen mir aber auch noch etwas anderes.”, keuchte ich, als sich mein Becken wie von allein zu seinem Daumen zu bewegen begann. „Und das wäre?”, fragte er und sah meinen Körper wie im Fieber an, dabei merkte ich, wie er unter mir erneut anschwoll. Kurz hob ich mein Becken an und ließ ihn in mich gleiten, dann beugte ich mich zu ihm hinunter. „Wenn dich auch nur eine Frau in der Hölle berührt, während ich dabei bin, werde ich ihr die Augen auskratzen und dich ebenso leiden lassen.”, murmelte ich, dann ließ ich ihn noch weiter ihn mich gleiten. Gleichzeitig keuchten wir auf. „Wenn mich eine Frau berührt? Glaubst du, dass ich das noch wollen würde?” Die Hand, die mich zuvor gereizt hatte, bewegte sich nun zu meinem Po um mich noch fester an ihn zu pressen. „Ich weiß nicht. Kann ja sein, dass diese Dämoninnen mehr zu bieten haben, als ich.” Dabei biss ich ihn jedoch in die Brustwarze, zaghaft, doch seine Hand an meinem Hintern krallte sich fester. „Das hätte keine gewagt.”, knurrte er, griff in mein Haar und küsste mich so stürmisch das unsere Zähne aneinander stießen, während er nun in mich stieß, ebenso brutal wie es der Kuss gewesen war. „Warum denn? Bist du denn so gefährlich?”, keuchte ich als ich mich seinem Rhythmus anpasste und ich mich wieder aufrichtete. „Du hast ja keine Ahnung.” Wieder fasste er zwischen meine Beine und versuchte mich so zum Höhepunkt zu bringen, doch ich stieß seine Hand weg. „Vergiss es...”, stöhnte ich und legte den Kopf in den Nacken. Nun setzte er sich auch auf und presste mich fester auf seine Mitte. „Du glaubst, ich würde je eine andere berühren können, wenn ich dich so sehe? Während ich dich mit meinem Sperma markiert habe? Dich damit vollgepumpt?” Dieses Mal war sein Grollen aggressiv und überaus besitzergreifend. Dann wurde ich mir bewusst, was er genau gesagt hatte. „Du hast was?”, schrie ich aus und hielt abrupt in der Bewegung inne. Schockiert sah ich ihn, doch in seinen Augen stand nicht der übliche belustigte Glanz, sondern ein gänzlich andere. „Du gehörst mir. Allein mir.” Wieder küsste er mich so, dass mir die Luft ausblieb. „Und du kannst deswegen auch nicht schwanger werden, Baby.”, raunte er mir zu, während er wieder in mich stieß. „Was?”, fragte ich erschrocken, während er mich wieder stimulierte. „Wenn wir ein Kind zeugen sollten, wirst du es von der ersten Sekunde an in dir wahrnehmen. Und das wird nicht hier auf der Erde passieren.”, keuchte nun er als mich wieder ein Orgasmus überrollte und sich meine Muskeln zusammenzogen. „Scheiße.”, fluchte er nun laut, als auch er kam. Doch kaum hatte sein Körper mit zittern aufgehört, hob er mich von sich hinunter. Wieder zuckte ich zusammen. „Was ist?”, fragte ich irritiert. „Geh duschen, Baby. Und zieh dir was an.”, sagte er und sprang aus dem Bett. Komplett verwirrt und noch in meinem postkoitalen Nebel gefangen, starrte ich ihn an. Lächelnd zog er seine Jeans an und zwinkerte mir zu. „Dein Bruder ist da. Also geh bitte duschen, wenn du nicht willst, dass er dieses Haus zerlegt.” Dann beugte er sich zu mir hinunter und küsste mich noch einmal. Langsam machte ich mich daran, dem nach zu kommen, worum mich Lucian gebeten hatte. Lucian Hinter meiner Tür musste ich mich erst einmal an die Wand lehnen. Ein dümmliches Grinsen erschien. Noch nie hatte ich mich so bei einer Frau gefühlt. Und sie war nur für mich. Doch das Julian gerade jetzt hier erscheinen musste, boah das nahm ich ihm übel. Nach dem ich ein wenig beruhigt hatte, machte ich mich auf den Weg nach unten. Schon an der Treppe sah erkannte ich seinen schwarzen Schopf, der mir den Rücken zu gedreht hatte. „Du hast sie also gefunden. Und dir ist nichts besseres eingefallen, als sie direkt in dein Bett zu ziehen?” Julians eiskalter Ton wunderte mich nicht mehr. Seit er damals die Verräter ausgeschaltet hatte, war es der einzige Tonfall, den er noch anschlug. „Hallo, schön dich zu sehen Julian. Ja ich finde auch, dass es heute ein schöner Tag auf Erden ist.”, sagte ich beschwingt und stand ihm nun gegenüber. Blitzschnell wirbelte er herum. „Spar dir deinen Zynismus. Wo ist sie?”, fragte er und seine blauen Augen versuchten mich zu erdolchen. Ich lehnte mich nur gegen das Geländer und verschränkte die Arme vor meiner Brust. „So begrüßt du mich obwohl ich unseren Schwur eingehalten und dir Bescheid gegeben habe?” Ich zog missbilligend die Augenbrauen hoch. Er seufzte und rieb sich über das Gesicht. Als er mich dann anschaute, erkannte ich unter dieser angespannten und müden Maske endlich meinen Freund wieder. „Entschuldige bitte. Ich musste zuvor noch zu meinem Vater. Die anderen Lords machen ihn im Moment verrückt. Jeder will sein Gebiet vergrößern, aber nichts dafür tun. Jetzt will er, dass ich mich darum kümmere.” Lässig steckte er seine Hände in die Hosentaschen und musterte mich von oben bis unten. „Alter, du hast meine Schwester verführt.”, meinte er und schüttelte mit dem Kopf. Ich zog meine Augenbrauen hoch. „Sie ist meine Gefährtin, Julian. Und sie wird ab jetzt die Letzte sein, die ich anfasse.”, gab ich zurück. Er zog nun ebenfalls die Augenbrauen hoch. „Krieg ich das schriftlich?”, meinte er, worauf ich nur lachen konnte. Leise lachte ich nur. „Du brauchst sie nicht zu beschützen, Jul. Sie ist 25 Jahre auch ohne uns klar gekommen.”, sagte ich und grinste, denn ich spürte sie. „Schön das du das auch endlich begriffen hast, du Sturkopf.”, ertönte ihre Stimme von oben. Langsam drehte ich mich um und musste mir das dümmliche Grinsen verkneifen, als ich sie mit noch feuchten Haaren und ihrem schwarzen Kleid hinunter kommen sah. Als ich zu Julian sah, hatte sich sein Mund leicht geöffnet und er blickte zu seiner Schwester hinauf, als sei sie eine Erscheinung. Sie legte ihren Kopf schräg und sah zu ihrem Bruder. „Das ist er?”, fragte sie mich und nickte. „Du bist mein Bruder?”, fragte sie ihn direkt und zögerte nun. „Ja.”, hauchte er heiser. Ich wusste wie es ihm ging. Sie sah aus wie er, außer das er leuchtend saphirblaue Augen besaß, während ihre amethystviolett waren. Ein Zeichen für ihre unterschiedlichen Mütter. Und Luzifers Entscheidung, wer seine Nachfolge antritt. Nun streckte ich ihr meine Hand entgegen und sie setzte sich wieder in Bewegung, bis ihre Hand in meiner lag. Sofort zog ich sie in meine Arme und küsste sie. Nicht um ihren Bruder weiter zu provozieren, sondern einfach weil ich es konnte. Als ich mich von ihr löste, überraschte sie mich wieder in dem sie mich anlächelte, bevor sie sich zu Julian umdrehte. „Warum steht ihr eigentlich noch hier rum? Hast du keine Küche? Ich würde mir nämlich gern etwas zu essen machen.” Diese Frage war an mich gerichtet. Julian legte die Stirn in Falten, als sie sich bei ihm unterharkte, als wäre er nicht einer der mächtigsten Dämonen. Doch sie schien es nicht zu stören. „Also Brüderchen, dann erzähl mir doch ein bisschen von dir.”, schlug sie vor, während sie mir die andere Hand entgegenstreckte und ich sie nur allzu gern annahm. „Ich riechst nach ihm.”, sagte ihr Bruder leise und nickte in meine Richtung. Beinahe hätte ich über ihren verdutzten Gesichtsausdruck gelacht. Doch Julian hatte die Stirn noch immer gerunzelt. „Du bist den Bund mit ihm eingegangen.”, murmelte er mehr zu sich selbst als zu uns. „Ist das schlimm?”, fragte sie und zog nun ebenfalls die Stirn kraus. Doch Julian zuckte nur mit den Schultern und meinte nur: „Ich hätte dich nur lieber ohne seinen Einfluss kennengelernt.” Daraufhin musste ich nun wirklich losprusten. Die beiden Geschwister sahen mich nun fragend an, als ich Aurelias Hand losließ und sie sich an den Kühlschrank begab. Julian und ich setzten uns an den Küchentresen und sahen ihr zu. „Warum glaubst du, ich hätte Einfluss auf sie?”, fragte ich und stützte meinen Kopf auf meiner Hand ab. „Nicht?” Julian wirkte wirklich überrascht. Ich sah ihn kopfschüttelnd an. „Nein. Niemand von uns beeinflusst den anderen.” Gerade holte sie sich eine Saftflasche auf dem Seitenfach, als sie mich empört ansah. „Warum ist dein Kühlschrank so leer?” Ich lachte. „Hast du sie hungern lassen?”, knurrte mich Julian an, weswegen ihn überrascht ansah. „Sieht sie denn unzufrieden aus?” Ich deutete auf Aurelia, die nun die Hände in die Hüfte gestemmt hatte. Julian musterte seine Schwester und musste das erste mal grinsen. „Nein, eher wie ein kleines Kätzchen, dass am Katzengras genascht hat.”, gab er von sich und brachte mich damit echt zum Lachen. Empört holte sie hingegen Luft. „Echt jetzt?”, fragte sie und plötzlich leuchteten ihre Hände auf und über beiden schwebte ein Schneeball. Erschrocken sah ich sie an. Zuvor hatte sie nur ihre Magie für Portale in meiner Gegenwart genutzt. Mit einem fiesen Grinsen warf sie uns die Dinger an den Kopf. Julian sprang sogleich auf und sah seine Schwester an. Beide duellierten sich mit Blicken, während ich mir grinsend den Schnee aus dem Gesicht rieb. Dann brach er schallendes Gelächter aus. „Verdammt Aurelia. Warum bist du jetzt erst da?”, fragte er und schaute dann beschämt zu Boden. Langsam ging sie um den Tresen herum bevor sie vor ihm stand. „Ich wusste bis heute noch nicht einmal was von deiner Existenz, Julian.” Als wäre damit der Faden seiner Selbstbeherrschung gerissen, schlang er seine Arme um sie. Alles schrie in mir, dass sie mein sei, doch dieser Stimme schenkte ich kein Gehör. Ich wusste, wie sehnlichst er sich diesen Augenblick in den vergangenen 25 Jahren herbeigesehnt hatte und konnte ihn nun um so besser verstehen. Aurelia Julian überraschte mich mit dieser Umarmung. „Ich habe dich überall gesucht. Ich wollte nicht glauben, dass es nur Lucian gelingen sollte dich zu finden. Schließlich bist du mein Fleisch und Blut und doch war es nur ihm gelungen... nach nur 10 Jahren.” Nur 10 Jahren. Es klang so als wäre es nur ein Wimpernschlag, doch wenn man die Ewigkeit zur Verfügung hatte, dann war dem wohl auch so. Also legte ich ihm meine Arme um den Hals und hielt ihn. Dabei sah ich zu Lucian, der uns beide beobachtete. „Mein.”, formten seine Lippen worauf ich nur lächelte. Plötzlich bebten Julians Schultern. Sachte zog ich sein Gesicht so das ich es sehen konnte. Tatsächlich weinte er bitterlich. „Warum weinst du?”, fragte ich ihn leise. „Weil er seine scheiß Gefühle seit 22 Jahren unter Verschluss gehalten hat, der Idiot.”, murmelte Lucian. „Du brauchst andere Kleidung, Schwester. Ich will dir nicht in den Ausschnitt schauen.” Bei dem Wort „Schwester” erschauerte er. Ich hingegen sah an mir hinab. „Ich finde das Kleid steht mir ziemlich gut.”, gab ich kokett zurück und sah wieder Lucian an, der die Augen zu Schlitzen verengt hatte. „Dein Gefährte reist mir gleich den Kopf ab.”, flüsterte Julian mir ins Ohr und ich musste kichern. „Scheint mir auch so.” Ich löste mich von ihm und ging zu Lucian. Bevor ich allerdings in seiner Reichweite war, setzte ich mich auf den Tresen. Mit einem Fingerschnippen hatte ich einen plüschigen Katzenoverall an mit passenden Tatzenhandschuhen und Ohren an der Kapuze. Julian drehte sich zu mir um und ich miaute in seine Richtung. Wieder lachte er los, während Lucian mich entgeistert anschaute. „Na wenigstens versteht ihr euch. Das Kleid hat mir besser gefallen.”, brummte er und ließ einige Speisen auf diversen Platten hinter mir erscheinen. „Lieber gewohntes?”, fragte ich sie. Und Lucian nickte. Wieder schnippte ich mit den Fingern und nun trug ich eine schwarze Leggings und ein cremefarbenes Sweatkleid. „Zufrieden?”, fragte ich die Männer. Julian nickte und Lucian erhob sich um sich zwischen meine Beine zu stellen. „Nicht so gut wie das Schwarze aber besser als Kätzchen.”, raunte er an meinen Lippen bevor er mich küsste. „Lucian echt jetzt? Das ist meine Schwester, die ich eben erst kennengelernt habe. Musst du sie gerade jetzt knutschen?”, fragte Julian, während er sich an dem Essen bediente. Ich lehnte meine Stirn gegen Lucians Schulter, während er sich zu meinem Bruder wandte. „Du hast mich vorhin schon bei was ganz anderem gestört. Jetzt komm mir ja nicht, dass es dich stören würde, dass ich sie küsse. Du hast schon ganz anderes gesehen.”, sagte er und ließ seine Hände auf meinen Oberschenkeln liegen. „Aurelia meinst du nicht, dass er dich zu viel begrabscht?”, fragte Julian und zwinkerte mir zu. Doch ich zuckte nur mit den Schultern und nahm mir ein paar Weintrauben. „Was musst du heute noch machen?”, fragte mich Lucian nun und strich mir die Haarsträhnen auf den Rücken. Kurz überlegte ich. „Ich muss noch zu einer Mission. Eigentlich hätte ich letzte Nacht hin gemusst, aber ich glaube nicht, dass es dem Hexer schlechter geht als gestern.” Und nahm mir jetzt einen Becher, der nach Schokoladeneis aussah. „Die ist wirklich deine Schwester.”, meinte Lucian und schüttelte nur mit dem Kopf. „Wieso?” Ich drehte mich zu Julian um der sich das gleiche genommen hatte. „Wir begleiten dich bei deiner Mission.”, sagte er stattdessen ernst. Ich zog die Augenbrauen zusammen. „Warum?”, fragte ich und sah von einem zum anderen. „Lucian, mir gefällt das ganze hier nicht. Aurelia muss so schnell wie möglich zu meinem Vater. Ihr Schutz ist fast vollständig verschwunden. Selbst ich konnte sie spüren, je näher ich euch gekommen bin.” Eine Gänsehaut breitete sich auf meinen Unterarmen aus. „Ich muss doch sowie so noch zu meinem Zirkel. Ich muss mir noch ein paar Sachen holen.” Das ich mich von Emma und vielleicht auch von Ethan verabschieden wollte, ließ ich jetzt mal außen vor. „Oh nein. Ich traue deinem Adoptivbruder kein Stück. No way, Baby. Allein gehst du schon gar nicht dorthin.” Lucian stand wieder vor mir und umschloss mit seinen Händen mein Gesicht. „Ich bin mit ihm aufgewachsen, Luc. Er wird mir nichts tun.”, sagte ich und hielt ihn an den Handgelenken fest. „Luc? Es ist mir egal ob er mit dir aufgewachsen ist oder nicht. Es hat ihn ja auch nicht daran gehindert sich an dich heran zu machen und dich -” Doch bevor er den Rest aussprechen konnte, hielt ich ihm den Mund zu. „Also den würde ich auch gern mal kennenlernen. Aurelia man sucht bereits nach dir. Und nicht um dich zu unserem Vater zu bringen, sondern um dich zu töten. Und wenn das was Lucian gerade gesagt hat stimmt, dass trau ich deinem Adoptivbruder ebenso wenig. Lass die Mission einen anderen erledigen. Wir gehen zu deinem Zirkel und holen was du brauchst. Verabschiede dich wenn du es unbedingt willst, doch traue niemanden. Unsere Feinde sind überall. Und du bist die Prinzessin der Hölle. Mag sein, dass dir das nicht gefällt (denn ich knirschte mit den Zähnen), doch ist nun einmal Tatsache. Und ich bin hier um dich zu beschützen.” Nun trat er auf mich zu und schob Lucian zur Seite. „Du bist meine Königin, Schwester. Ich werde ab dem heutigen Tage nicht mehr von deiner Seite weichen, sobald du außerhalb deines Reiches bist. Noch regiert unser Vater. Doch er ist es leid. Und ich kann ihn verstehen. Du musst zu ihm. Er wird dir alles erklären. Aber hier oben auf der Erde bist du leichte Beute für die, die unsere Köpfe rollen sehen wollen, verstehst du das?”, fragte er und umfasst nun auch mein Gesicht. Diese Wärme und Geschwisterliche Zuneigung hätte ich Dämonen wirklich nicht zugetraut, doch die beiden bewiesen mir wirklich das Gegenteil. Um ihnen zu verstehen zu geben, dass ich einverstanden war, nickte ich und sprang vom Tresen. „Hast du keinen Hunger mehr?”, fragte Lucian, doch ich schüttelte nur den Kopf. Zu mehr war ich gerade nicht fähig. Ich würde mein altes Leben jetzt wirklich hinter mir lassen. Und Ethan. Den Bruder, den ich niemals haben wollte, würde gegen einen ersetzt werden, der mich wirklich als seine kleine Schwester ansah. Doch ob ich mich tatsächlich an die Hölle gewöhnen könnte? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)