Das Blutvermächtnis von Moon_Wolf (~Bändigen Leichtgemacht~) ================================================================================ Kapitel 1: Der erste Versuch ---------------------------- Es war ein Tag wie jeder andere. Heiß und unerträglich. Die Schule bot kurz vor den Sommerferien auch nichts mehr. Sie war einfach nur stink Langweilig. Besonders für Yukine, eine 13 Jährige Schülerin, die neu an der Schule war. Sie war so froh, dass dieses Jugendgefägnis endlich vorbei war und jeder Schüler mit dem Glockenschlag entfliehen konnte. Zumindest für heute. Endlich Frei, dachte sie sich und hatte vor, sich ein Eis zu gönnen. Die Schülerin genoss mit einem kurzen strecken die warmen Sonnenstrahlen und lief in Richtung Stadt. Die vielen Hochhäuser boten einen kühlen Schatten und man konnte sich etwas am Brunnen, im Zentrum der Metropole, entspannen. Dies währte jedoch nicht lang, denn die Wolken bäumten sich zu einem Gewitter auf. Der Wind striff dem rosahaarigen Mädchen durch das schulterlange Haar. Es fühlte sich für sie nicht wie ein natürliches Sommergewitter an. Eher wie der Vorbote einer Bedrohung. Mit ihren türkisfarbenen Augen blickte Yukine in den Himmel. Die Luft war nicht schwül, dennoch seltsam erdrückend. Auch der Wind zog seine Runden und Kolumnen sahen mehr als seltsam aus. Waren sie wieder unterwegs? Oder war es doch nur ein normales Gewitter? Mit dem ersten Donnergrollen suchte sich die Schülerin Sicherheitshalber einen Unterschlupf. Dieser war ein leer stehendes Gebäude, welches vor ein paar Monaten erst verlassen wurde. Alles sah noch neu aus und für viele Obdachlose ein perfekter Ort, um sich bei Regen unterzustellen. Auch wenn es eine ehemalige Schule war. Heute schien wohl niemand hier zu sein, was diesen Ort noch um einiges gruseliger machte, dachte Yukine sich. Als sie sich unter stellte, blickte sie wieder in die Ferne. “Ich hoffe es ist wirklich nur ein Unwetter und schnell wieder vorbei“ meinte Yukine und blickte wieder voller Sorge in den Himmel. Doch wurde sie aus ihren Gedanken gerissen, als Yukine ein dumpfes Geräusch vernahm und sich schreckhaft umdrehte. Im ersten Moment sah sie nichts, aber bemerkte im selben Moment eine Person, die sich durch eine Tür bewegte. Von ihr ging ein leichtes glimmen aus. War es wirklich, ein von den Wesen besessener Mensch? Ein wenig machte ihr es schon angst, da sie diesen noch nie wirklich gegenüber stand. Aber als Bändigerin, war es ihre Pflicht zu helfen. Auch wenn sie eine Anfängerin war, dennoch musste sie vorsichtig sein. Dröm, wie man diese Wesen nannte, konnten sehr gefährlich sein. Yukine lernte, Dröms waren menschlich aussehende Wesen, welche aus seltsamen, flammenartigem Plasma, golden schimmerten. Ihre bedrohlichen roten Augen waren wie die einer Bestie ohne Seele. Da sie keinen festen Körper besaßen, besetzten sie Menschen um Unheil zu stiften. Keiner wusste warum sie es taten. Wenn ein Dröm länger als einen Tag im Körper eines Menschen verweilte, würde dieser Mensch nach und nach sterben. Um das zu verhindern, gab es die Bändiger, welche die teuflischen Wesen bekämpften und reinigten. So hieß es in der Theorie. Wie aber sah es in der Praxis aus? Es war ihre erste Begegnung mit einem Dröm, sie wusste auch nicht wirklich, was genau sie tun musste. Egal. Wird schon schief gehen, dachte sich Yukine und rannte hinter her. Die Schülerin suchte den Dröm und versuchte ihm zu folgen. Das einzige was ihr half, war das stöhnen des Besessenen. Denn Menschen waren in diesem Zustand Willenlos und gaben Zombieartige Laute von sich. Durch die schwarzen Wolken am Himmel, welche die Sonne verdeckten, wirkte das Gebäude recht düster und unheimlich. Yukine entdeckte durch das leichte glimmen, die besessene Person und hechtete dieser sofort nach. „Bleib stehen!“ rief sie laut, so dass ihre Stimme durch die Räume hallte. Plötzlich stiegen aus dem Nichts, plasmaartige Flammen aus dem Boden, welche sie zurückhalten sollte. Yukine spürte nur, wie etwas von hinten den Kragen ihrer Uniform packte und nach hinten geschleudert wurde und dabei auf ihrem Hintern landete. Gerade als die Kleine sich beschweren wollte, sah sie, wie ein Mann vor ihr stand. Seine Haare schimmerten silbern und der lange schwarze Mantel, mit dem großen Fellkragen, brachte dies noch besser zur Geltung. Von ihm ging ein strahlendes Licht aus, welches die Flammen ohne große Probleme vernichtete. Wer war dieser Mann? Wo kam er her? War er auch ein Bändiger? Langsam wandte sich der Unbekannte zu ihr, so dass sie die goldfarbenen Augen gut erkennen konnte. “Was machst du hier? Das ist kein Spielplatz“ sprach dieser mit einer samtenen, zu gleich angenehmen dunklen Stimme. „Dröms sind gefährlich und können dich töten. Ihnen nach zu laufen wäre purer Selbstmord“ fügte er in einem ruhigen Ton hinzu. Fasziniert von diesem Mann, kam sie nach seiner Ansprache wieder zur Besinnung. Mit aufgeblasenen Backen sprang sie auf und sah ihn leicht wütend an. „Mag sein. Aber ich bin genauso ein Bändiger wie du! Das schaff ich schon!“ widersprach Yukine dem unbekannten jungen Mann und rannte los. Dieser sah ihr nur nach und schloss einfach nur die Augen. „Die Jugend“ meinte er mit einem kleinen Seufzer und ging dem Mädchen langsam nach. Nicht das sie sich am Feuer verbrannte, mit dem sie hier spielte. Denn das, würde nicht gut enden. Yukine rannte in die Richtung, in die der Dröm lief und wurde fündig. Es war ein leer stehender Raum, der früher wahrscheinlich ein Klassenraum gewesen sein musste. Die Tische und Stühle wurden wahrscheinlich an eine andere Schule gespendet. „Hab ich dich!“ rief sie und erhob ihre Hand. In dieser erschien ein Stab, welcher golden strahlte und oben einen rubinroten Stein besaß. Um diesen herum, waren zwei Ringe, die sich längst und quer kreuzten. Der besessene Mensch war von dem Licht geblendet und griff Yukine an. Doch sie sprang zur Seite und verpasste dem Mann mit dem Stab eine volle Breitseite. Sie wusste, dass Menschen, durch die heilige Magie gleich geheilt wurden. Sie trugen keine Verletzungen davon. Gleichzeitig reinigte sie den Erdenbürger mit dem Stab, welchen den Dröm aus dem Körper fliehen ließ. Doch so leicht machte dieses Wesen ihr das nicht und schlug ihr den Stab aus der Hand. Durch die Wucht ging sie ebenso zu Boden und versuchte ihren Stab zu erreichen, der nicht unweit von ihr lag. Als Yukine ihn fast erreichte, sah sie ein Licht im Glas einer Tür schimmern, welche vor ihr war. Dabei hatte Yukine ein ungutes Gefühl. Sie spürte wie es ihr die Luft zusammenzog und hörte einen Atem, der ihr das Blut in den Adern gefrieren ließ. Die Kleine wagte es kaum sich umzudrehen. Dennoch tat sie es und sah, wie der Dröm sich schon über Yukine aufbäumte. Yukine erstarrte vor Schreck und konnte sich nicht rühren. Ihre Beine versagten und sie konnte nicht aufstehen oder ihren Stab greifen. Was könnte sie jetzt tun? War alles vorbei? Gerade als der Dröm angriff, stockte dieser kurz vor ihr. Schmerzerfüllt riss es das Wesen nach hinten und griff sich an den Kopf. Laute Klageschreie waren zu hören, die einer hohen Frequenz eines Greifvogels glichen. Was hatte er denn auf einmal? Warum hatte es diese Schmerzen? Die Antwort bemerkte Yukine kurz darauf, als sie wieder den unbekannten Mann sah. Dieser hatte die Hand dem Wesen entgegen gestreckt und hielt in dieser seinen Stab. Er sah wie ihrer aus, nur funkelte er Silber und sein Stein war in einem tiefen Blau getränkt. Am äußeren Ring waren zusätzliche kleine Silberplaketten angebracht, die wahrscheinlich einen höheren Rang andeuteten. Yukine war verblüfft von diesem Mann. Er schaffte es dem Dröm einhalt zu gebieten, in dem er seinen heiligen Stab auf ihn richtete. Das zeugte von einer unwillkürlichen Stärke, Magie und Reinheit. “Ich sagte doch, das ist kein Spielplatz!“ sagte der Mann ernst und ging langsam auf den Dröm zu. Dabei legte er den Zeige – und Mittelfinger der anderen Hand sanft an seine Lippen, wie es Ninja taten und konzentrierte seine Kräfte. Man sah wie der Dröm mehr und mehr verkrampfte und sich kaum noch rühren konnte. Der silberne Stab des Bändigers begann zu leuchten und die Magie stieg weiter an. Dies war an der Kleidung des Mannes gut zu erkennen, da diese, wie seine Haare, zu schweben begannen. „Du unwirkliche Seele! Verschwinde aus dieser Welt!“ rief er und holte seitlich, mit seinem Stab, aus und erschlug den Dröm. Das heilige Licht reinigte ihn und ließ eine kleine Seele empor steigen. Diese hinterließ einen kleinen funkelnden Schauer, der wie Sterne glitzerte. „Geht’s dir gut?“ fragte er das Yukine, welches nur mit einem nicken gerade antworten konnte. “Freut mich. Du scheinst eine Anfängerin zu sein“ sagte er und wandte sich zu Yukine, welche sich langsam wieder rühren konnte. Dabei stand sie auf und nahm ihren Stab fest an sich. “Hör zu. Anfänger sollten nie alleine gegen Dröm kämpfen. Du siehst ja, wie es geendet ist. Das nächste mal, wendest du dich an die erfahrenden Bändiger im Quartier. Jeder Anfänger hat das Terminal dazu bekommen“ meinte er. Als er ihre fragenden Blicke vernahm, zeigte er dem ihr, was er meinte. Es sah wie ein kleines, flaches und rundes Puderdöschen aus, welches innen einen Notrufknopf besaß. So wie eine Wähltaste zum erreichen bestimmter Bändiger. Im Deckel war eine Art Bildschirm, die wie ein Bildtelefon funktionierte. „Sei froh, dass ich in der Nähe war. Dadurch konnte ich dich unterstützen“ meinte der junge Mann ruhig und steckte es wieder weg. „Ich werde diesen Vorfall im Quartier melden müssen. Wie ist dein Name?“ fragte er. Erschrocken sah Yukine ihn an. Er wollte was? Das melden? Es wäre nicht gut, wenn sie als Bändigerin nichts mehr tun konnte. Wie sollte sie dann herausfinden, was damals geschah? Sie wollte so ihre Vergangenheit wieder finden und wissen wer sie wirklich war. Das löste in der Schülerin eine gewisse Panik aus, die dem Mann nicht unbemerkt blieb. “Keine Sorge, du wirst deswegen nicht rausgeworfen. Aber ich bin verpflichtet dazu“ meinte er und sah sie eindringlich an. Er spürte, Yukine hatte Angst vor den Konsequenzen und das kannte er sehr gut. Vor ein paar Jahren war er nicht anders gewesen, als er, wie sie, ein Anfänger war. „Ich.. heiße Yu..Yukine Umarino…“ sagte sie kleinlaut und schabte mit dem Fuß leicht über den Boden. Sie bereute ihr handeln und das bemerkte auch der erfahrene Bändiger. „Und.. Danke… dass Sie mich gerettet haben“ fügte sie hinzu. Der Mann nickte anerkennend. „Gut. Dann komm mit. Wir müssen zum Quartier“ sagte er ruhig, auch wenn es ihn jetzt schon nervte. Yukine ging es sicher nicht anders. Der junge Mann ging voraus und blieb kurzerhand stehen, als er einen gewissen Abstand zu ihr hatte. Dabei wandte er seinen Blick nach hinten, welches ihn geheimnisvoll wirken ließ. „Ach ja. Nenn mich Haldir“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)